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www.<strong>die</strong>-biokueche.de<br />
..<br />
17877<br />
<strong>die</strong><br />
Volker Mehl:<br />
„Jede Oma hat<br />
Ayurveda gelebt“<br />
<strong>Resteküche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Zitrusfrüchten</strong><br />
Essbare Stadt<br />
Bio im Krankenhaus
<strong>die</strong> BioKüche<br />
Das Abo-Menü<br />
Vorspeisen<br />
Notizen<br />
(Frische Neuigkeiten für Foo<strong>die</strong>s und Gastronomen)<br />
Buchtipps<br />
(Lesefutter für Augen und Gaumen)<br />
Hauptspeisen<br />
Esskultur<br />
(Anspruchsvolle, nachhaltige Küchentrends, mundgerecht verpackt)<br />
Im Gespräch<br />
(Küchenchefs über <strong>die</strong> Schulter geschaut)<br />
Genusswelt<br />
(Kulinarische Entdeckungsreise durch <strong>die</strong> Produktvielfalt der Bio-Branche)<br />
Regionales<br />
(Das Gute vor der Haustür – entdecken Sie Ihre Region)<br />
Nachspeisen<br />
Zum Nachdenken<br />
(Nachdenkenswertes rund ums Essen)<br />
Auswahl vom Buffet<br />
(Lesen und genießen nach Lust und Laune)<br />
1310037<br />
Das Spezialmenu gibt’s viermal im Jahr als Jahresabo zum Preis von 29,00 Euro* statt 39,00 Euro oder zum Mitnehmen<br />
als Einzelheft zum Preis von 7,00 Euro** statt 9,50 Euro<br />
www.<strong>die</strong>-biokueche.de/abonnement.html<br />
Einzelheft bestellen unter bioküche.vertrieb@vnmonline.de<br />
*Dieser Abo-Preis gilt für ein Jahr, danach gilt der reguläre Abo-Preis<br />
** Das Mitnehm Menü können Sie bis zum 30.9.2014 genießen
Editorial<br />
BITTE KEINE BELEHRUNGEN!<br />
Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht mindestens eine Presseinformation bekomme, <strong>die</strong><br />
mir weismachen will, dass nur <strong>die</strong> vegetarische, vegane, fleischhaltige, rohkostige oder lowcarbige<br />
Ernährung <strong>die</strong> einzig wahre ist. Und immer wieder wird Promi XY als positives Beispiel<br />
angeführt, dass sich seit der Umstellung sein Leben völlig verändert hat – natürlich ist alles nur besser<br />
geworden.<br />
Jeder vertritt mehr oder minder vehement seine Meinung und vergisst dabei meines Erachtens eines<br />
völlig: das Bauchgefühl und das respektvolle Miteinander. Ist denn wirklich für jeden eine vegane<br />
Ernährung <strong>die</strong> einzige vernünftige Alternative? Oder wenn Fleischesser darauf beharren, dass <strong>die</strong><br />
Menschheit noch nie auf Fleisch verzichtet hätte und dass ein Leben ohne undenkbar wäre?<br />
Fast kommt es mir so vor, als ob <strong>die</strong> Ess-Gesinnung dogmatisch, ja schon sektenhaft vertreten wird.<br />
Wo bleibt denn da der Respekt füreinander?<br />
Es gibt viele, viele Möglichkeiten, sich zu ernähren. Wenn wir <strong>die</strong>s akzeptieren, schaffen wir es<br />
vielleicht eher, dass ein Fleischesser seinen Speiseplan um vegane oder vegetarische Speisen<br />
erweitert. Ist der erhobene Zeigefinger dabei und der Einzelne versucht sich als Weltretter aufzuspielen,<br />
bleibt es beim Bekehrungsversuch und sonst nichts.<br />
Stattdessen ist Aufklärung nötig und nicht nur über <strong>die</strong> Vorteile fleischloser Ernährung, sondern auch<br />
darüber, warum Fleisch aus Massentierhaltung ein absolutes Tabu beim Einkauf sein muss und warum<br />
gerade alte Tierrassen <strong>die</strong> ökologische Vielfalt erhalten und nicht zerstören.<br />
Schade auch, dass Essen in unserem Land offensichtlich nichts <strong>mit</strong> Genuss zu tun hat. Neidisch<br />
schauen wir dann über <strong>die</strong> Grenze nach Italien, wo Carne, Pesce, Pizza und Pasta zelebriert<br />
werden und Esskultur einen hohen Stellenwert genießt. Denn Essen wärmt Magen und Seele und<br />
sorgt für ein gutes Lebensgefühl.<br />
Essen ist keine Theorie, <strong>die</strong> man erlernen kann, sondern Genuss und das Glück, verschiedene Geschmacksrichtungen<br />
erleben zu können. Das hat nicht jeder, vor allem wenn Essen nur zum Überleben<br />
<strong>die</strong>nt.<br />
ƒ<br />
Viel Spaß <strong>mit</strong> der neuen Ausgabe!<br />
Herzlichst<br />
Christiane Manow-Le Ruyet<br />
Chefredaktion<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 3
fotolia © alx 1406036<br />
Bestens<br />
vorbereitet<br />
bis zum<br />
Stichtag!<br />
Allergeninformationspflicht<br />
Fortbildung für verantwortungs -<br />
bewusste Gastgeber<br />
Das Thema Allergenmanagement beschäftigt derzeit<br />
Restaurant-, Großküchen- und Imbiss-Betreiber, denn ab<br />
dem 13. Dezember 2014 müssen laut EU-Verordnung<br />
Allergene auf Speisekarten und -plänen verbindlich gekennzeichnet<br />
werden.<br />
Das bedeutet, dass nicht nur alle Rezepturen auf Allergene<br />
hin überprüft werden müssen, sondern Allergen-<br />
Management am besten innerhalb des HACCP-Konzepts<br />
realisiert wird. Erfahren Sie im Tages-Seminar, wie<br />
Sie <strong>die</strong> Allergen-Kennzeichnung in Ihrem Betrieb einfach<br />
und richtig umsetzen können.<br />
Themen und Inhalte:<br />
Grundlagen zu Lebens<strong>mit</strong>tel-Unverträglichkeiten<br />
und Lebens<strong>mit</strong>tel-Allergien<br />
Professioneller Umgang <strong>mit</strong> den häufigsten<br />
Aller genen in Lebens<strong>mit</strong>teln<br />
Was fordert <strong>die</strong> LMIV?<br />
Kennzeichnung von verpackter Ware<br />
Deklaration von Allergenen auf der Speisekarte<br />
Umsetzung der Kennzeichnung<br />
Informieren Sie sich in einem<br />
Tages-Seminar:<br />
21.7.2014 in Burgdorf/Hannover<br />
24.9.2014 in Münster<br />
26.9.2014 in Hannover<br />
14.11.2014 in Burgdorf/Hannover<br />
jeweils von 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Weitere Termine für Nov./Dez.<br />
2014 in Vorbereitung<br />
20,- EUR Rabatt für <strong>Bioküche</strong>- und<br />
foodwelt-Abonnenten.<br />
Weitere Termine, Informationen<br />
und Onlineanmeldung unter:<br />
www.rhwonline.de/kurse-undveranstaltungen/<br />
Referentin:<br />
Carola Reiner,<br />
CCR Unternehmensberatung<br />
Ihre Ansprechpartnerin:<br />
Birgit Hemscheidt<br />
Telefon: (0 89) 31 89 05-15<br />
VNM<br />
AKADEMIE<br />
VNM Akademie – Ein Unternehmensbereich der Magical Media GmbH<br />
Telefon: (089) 31 89 05-15 • Fax: (089) 31 89 05-53<br />
akademie@vnmonline.de • www.vnm-akademie.de
Inhalt<br />
3<br />
5<br />
6<br />
Editorial<br />
Inhalt<br />
Notizen<br />
11<br />
12<br />
Entdeckt<br />
Bio-Burger-Boom<br />
Finanzspritze für regionale<br />
Bio-Lebens<strong>mit</strong>tel-Hersteller<br />
14<br />
16<br />
20<br />
21<br />
24<br />
25<br />
28<br />
29<br />
Im Blick<br />
Machen Sie Dampf<br />
Im Gespräch<br />
„Jede Oma hat Ayurveda gelebt“<br />
Buchtipps<br />
Schwerpunkt<br />
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg<br />
Allergene: Speisekarten dick wie Bücher<br />
<strong>Resteküche</strong><br />
Abgerieben und ausgepresst<br />
Stoppt Lebens<strong>mit</strong>telverschwendung<br />
Von Stoppeln und Sterneköchen<br />
Fotos: drubig-photo/fotolia.com, VNM Verlag, Volker Mehl, Kinderkrankenhaus St. Marien, Andrea Knura, Detlef Müller<br />
30<br />
33<br />
37<br />
39<br />
41<br />
42<br />
:<br />
Regionales<br />
Pflücken erlaubt statt betreten verboten<br />
Esskultur<br />
Sommer schmecken – Picknick decken<br />
Genusswelt<br />
Kurztrip nach Italien<br />
Manufaktur für Genießer<br />
Impressum, Bezugsquellen<br />
Zum Nachdenken<br />
Summ, summ, summ …<br />
www.facebook.com/<strong>die</strong>biokueche<br />
www.twitter.com/<strong>die</strong>biokueche<br />
www.pinterest.com/<strong>die</strong>biokueche<br />
5
Notizen<br />
Bio-Speiseplanmanager<br />
Die Gemeinschaftsinitiative „Bio<br />
für Kinder“, Tollwood und das<br />
Referat für Gesundheit und Umwelt<br />
der Landeshauptstadt München<br />
haben das Online-Programm „Bio-<br />
Speiseplanmanager“ für Gemeinschaftsverpfleger<br />
entwickelt. In Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> Carola Petrone,<br />
Bio-Mentorin und Inhaberin des Catering-Unternehmens<br />
„Il Cielo“, ist eine Software entstanden, <strong>die</strong> es in<br />
erster Linie Schulen, Kitas sowie Gemeinschaftsverpflegern ermöglichen<br />
soll, praxiserprobte, ernährungsphysiologisch ausgewogene und saisonal<br />
angepasste Speisepläne abzurufen, <strong>die</strong> auf Bio-Lebens<strong>mit</strong>teln basieren.<br />
Vorteil: Auch <strong>die</strong> Kosten der Zutaten sind in dem Programm hinterlegt,<br />
was <strong>die</strong> Kalkulation des Wareneinsatzes erheblich erleichtert. Mit Hilfe<br />
des Bio-Speiseplanmanagers soll <strong>die</strong> Umstellung auf Bio vor allem an<br />
Schulen und in Kitas gelingen. München hat als erste Stadt bundesweit<br />
bei der Verpflegung von Kindern den Bio-Anteil auf 50 Prozent festgelegt.<br />
Das Programm ist unter : www.biospeiseplan.de abrufbar und kostenlos.<br />
ƒ<br />
Heldenzeit<br />
Der Heldenmarkt, <strong>die</strong> Messe für nachhaltigen Konsum,<br />
macht vom 4. bis 5. Oktober 2014 Halt in Frankfurt,<br />
danach in Stuttgart (25./26.10.) und am 15. und<br />
16. November in Berlin. Ob Lebens<strong>mit</strong>tel,<br />
Mode oder Wohnen,<br />
<strong>die</strong> nach strengen Kriterien ausgewählten<br />
Aussteller zeigen,<br />
dass es in nahezu allen Lebensbereichen<br />
nachhaltige Alternativen<br />
gibt. Aber nicht nur das Angebot<br />
an den Ständen lockt, sondern<br />
auch Modeschauen, Kochshows, Infovorträge und Diskussionsrunden<br />
sowie viele Aktionen für Kinder.<br />
Übrigens, <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> ist auch dabei: Unsere Hefte liegen<br />
in den Heldenmärkten kostenlos aus. Also, <strong>mit</strong>nehmen! ƒ<br />
: www.heldenmarkt.de<br />
Oscar Wilde<br />
in München<br />
Bitte <strong>mit</strong> ohne alles!<br />
Rohkostsäfte „<strong>mit</strong> ohne alles“ gibt es bei der Sendlinger Saftmanufaktur<br />
Pressbar. Denn außer diversen Obst- und Gemüsesorten – von Grünkohl<br />
über Himbeeren bis Weizengras –, <strong>die</strong> von Hand gepresst und<br />
höchstens <strong>mit</strong> etwas Mandelmilch oder Agavendicksaft verfeinert werden,<br />
kommt dort nichts in <strong>die</strong> Saftflaschen. Dank einer hydraulischen Saftpresse<br />
können auch empfindliche Sorten wie Kiwi, Spinat oder Minze kalt gepresst<br />
werden. Die veganen, rohen Säfte gibt’s für Münchner direkt in der Pressbar,<br />
für alle anderen gut gekühlt per Liefer<strong>die</strong>nst.<br />
ƒ<br />
: www.pressbar.eu<br />
dem guten Geschmack ist es ganz einfach: Man<br />
nehme von allem nur das Beste.“ Wer den unbescheidenen<br />
Oscar Wilde auf seiner Website zitiert,<br />
„Mit<br />
legt <strong>die</strong> Latte ganz schön hoch. „Super Danke!“, der Münchner Organic-Liquids-Store,<br />
scheint dem Ausspruch <strong>mit</strong> seinen Green<br />
Smoothies offensichtlich gerecht zu werden. Mit Cashewmilch, Kokoswasser<br />
oder Kürbiskernmilch verfeinert, werden <strong>die</strong> kalt gepressten<br />
Säe in dem kleinen, stylischen Laden in der Maxvorstadt frisch<br />
zubereitet. Wer gerne ein bisschen abspecken will, sollte mal <strong>die</strong><br />
„Super Cleanses“-Kur versuchen, <strong>die</strong> aus verschiedenen grünen<br />
Smoothies besteht. Diese Smoothies stammen übrigens von der<br />
Sendlinger Samanufaktur „pressbar“.<br />
ƒ<br />
: www.superdanke.com<br />
Fotos: Bliesgauöle, Pressbar, Superdanke, Bio für Kinder, Heldenmarkt<br />
6 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Notizen<br />
Vergessenes<br />
Gold<br />
Es riecht wie Löwenzahn, schmeckt nach Erbsen<br />
und ist dottergelb – Leindotteröl. Die Kulturpflanze<br />
spielte schon bei der Ernährung der Kelten<br />
eine Rolle, geriet aber <strong>mit</strong> dem beginnenden Mittelalter<br />
durch den Anbau von Hanf und Flachs in Vergessenheit.<br />
Dabei zeichnet sie sich vor allem durch einen<br />
hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren aus. Im Saarland<br />
besinnt man sich seit einigen Jahren wieder auf <strong>die</strong><br />
Pflanze. Die Bliesgau Ölmühle stellt auf dem historischen<br />
Gut Hartungshof vor Saarbrücken zusammen<br />
<strong>mit</strong> dem Bioland-Hof Comtesse Leindotteröl her. ƒ<br />
: www.bliesgauoele.de<br />
Rezept <strong>mit</strong> Leindotter-Öl<br />
Saiblingsfilet in Leindotteröl confiert auf Karotten-Koriander-Stampf<br />
in Emulsion von<br />
Petersilie & Leindotteröl : tiny.cc/leindotter<br />
Supermärkte<br />
ausgebootet<br />
Wie funktioniert einkaufen ohne in den Supermarkt<br />
oder ins Ladengeschäft zu gehen?<br />
Die Organisation The Food Assembly<br />
weiß darauf Antwort: Der Onlineservice vernetzt<br />
Verbraucher und Erzeuger <strong>mit</strong>einander und schafft<br />
so<strong>mit</strong> einen unabhängigen, regionalen Markt. Jeder,<br />
ob Privatperson, Verein oder Unternehmen, kann <strong>mit</strong>machen,<br />
entweder als Leader einer Assembly, also<br />
einer örtlichen Gruppe, oder als Mitglied. Leader<br />
darf sich nennen, wer eine Assembly gründet und<br />
sich <strong>mit</strong> Herstellern aus dem Umkreis zusammenschließt.<br />
Die Mitglieder einer Gruppe bekommen<br />
dann jede Woche eine Produktauswahl vorgestellt<br />
und treffen sich am Assembly-Tag <strong>mit</strong> den Landwirten,<br />
um <strong>die</strong> Lebens<strong>mit</strong>tel zu kaufen. Die erste Assembly<br />
wurde vor zwei Jahren in Frankreich gegründet, inzwischen<br />
sind es 350 <strong>mit</strong> insgesamt 200.000 Mitgliedern<br />
und 3.000 Produzenten. ƒ<br />
: www.foodassembly.de
Notizen<br />
Kochsackerl<br />
Biologische Zutaten von regionalen Anbietern,<br />
kochfertig abgewogen, im<br />
„Kochsackerl“ direkt nach Hause geliefert<br />
– ein Service, den Naturlieferant in<br />
München anbietet. Es muss nur noch gekocht<br />
werden. Alle Zutaten der vegetarischen<br />
und veganen Gerichte sind genau<br />
abgewogen und einzeln verpackt, so dass<br />
der Koch sie je nach Geschmack individuell<br />
zusammenstellen kann. Karin Schüler, <strong>die</strong><br />
Gründerin von Naturlieferant, betreibt in<br />
München auch den Laden „plastikfreie<br />
Zone“, in dem nur Produkte ohne Plastik zu<br />
haben sind.<br />
ƒ<br />
: www.naturlieferant.de<br />
Tipp der Redaktion:<br />
Nicht <strong>die</strong> Bohne…<br />
…interessiert sich <strong>die</strong> emilo Kaffeerösterei für herkömmliche<br />
Kaffeeproduktion. Stattdessen setzt <strong>die</strong> Münchner<br />
Spezialitätenrösterei auf das traditionelle, schonende<br />
Trommelröstverfahren – das zahlt sich aus: Seit Januar 2013 ist emilo<br />
<strong>die</strong> erste „Naturland“-zertifizierte Kaffeerösterei in Bayern. Wer sich<br />
<strong>mit</strong> den Bio-Bohnen eindecken will, kann auch im emilo-Laden in<br />
der Buttermelchstraße vorbeischauen und sich gleich noch einen<br />
„Kaffee Zum Geh“ <strong>mit</strong>nehmen.<br />
ƒ<br />
: www.emilo.de<br />
Huhn on tour<br />
Sind Wohnmobile nur für den reisefreudigen<br />
Menschen geeignet? Im niedersächsischen<br />
Ammerland ziehen neuerdings<br />
225 Freiland-Hühner im mobilen<br />
Stall des ökologisch geführten Himpsl-Hofs<br />
von Ackerfläche zu Ackerfläche. Das mag skurril klingen, hat aber<br />
Vorteile für Tier und Landwirt. Denn Hühner on tour verhindern<br />
eine starke Bodenbelastung und verschlammte Grünflächen, wodurch<br />
<strong>die</strong> Tiere anfälliger für Krankheitserreger werden. Wer sich<br />
das Hühnermobil anschauen möchte, kann jeden Samstag um<br />
10 Uhr an Führungen teilnehmen. ƒ<br />
: www.himpsl-hof.de<br />
Pimp your salad!<br />
Die Zeiten, in<br />
denen Brotbacken<br />
als<br />
Geheimwissenscha<br />
und aufwendige Liebhaberei<br />
galt, sind vorbei.<br />
Seitdem es „Brotliebling“,<br />
den Anbieter<br />
von veganen Bio-<br />
Brotbackmischungen<br />
gibt, kann jeder in der<br />
heimischen Küche Brot leicht selber backen. Die Zutaten werden in<br />
der richtigen Menge geliefert, vom Backpapier bis zur Hefe ist alles dabei.<br />
„Brotliebling“ ist nicht nur praktisch, sondern engagiert sich: Mit<br />
jedem gekauen Backset unterstützt der Anbieter eine Pausenbrot-Aktion<br />
für bedürige Kinder sowie <strong>die</strong> Behindertenwerkstatt, in der <strong>die</strong><br />
Backmischungen zusammengestellt werden. Daumen hoch! ƒ<br />
: www.brotliebling.de<br />
Wer <strong>die</strong> Auswahl an Dressings kennt, <strong>die</strong> mydressingroom.com<br />
bietet, findet Öl und Essig auf den grünen<br />
Blättern langweilig: Wasabi-Ingwer-Dressing, Birne-<br />
Grüner Tee-Vinaigrette zum Salat <strong>mit</strong> Fleisch oder Mango-Granatapfel<br />
geben einen Eindruck, was den Gaumen erwartet. Sämtliche<br />
Dressings stammen von ausgesuchten Manufakturen und wurden<br />
in Bioqualität und ohne Zusatzstoffe hergestellt. Sollte eine Kreation<br />
<strong>die</strong> ungeübten Geschmacksnerven überfordern, gibt es eine Geldzurück-Garantie.<br />
Wie <strong>die</strong> Dressings am besten zur Geltung kommen,<br />
verraten spezielle Rezepte-Tipps auf der Homepage.ƒ<br />
: www.mydressingroom.de<br />
Rezept<br />
Toskanischer Brotsalat <strong>mit</strong><br />
Balsamico-Basilikum-Dressing<br />
: tiny.cc/brotsalat<br />
<br />
8 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong><br />
Fotos: Naturlieferant, Brotliebling, TTstudio/Fotolia.com, SpeiseGut, Elbler
Inoga 2014 –<br />
Fachmesse<br />
für Gastlichkeit<br />
Wer sich Gastlichkeit auf <strong>die</strong> Fahnen geschrieben<br />
hat, ist vom 13. bis 15. September 2014 in Erfurt<br />
gut aufgehoben. Dort findet im Messezentrum<br />
<strong>die</strong> inoga 2014 statt, <strong>die</strong> Messe für regionale Gastronomie,<br />
Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung. Über 150 Aussteller<br />
aus den Bereichen Inventar, Ausstattung, Küchentechnik<br />
und Nahrungsgüter präsentieren ihr Angebot auf der Fachund<br />
Endverbrauchermesse, <strong>die</strong> alle zwei Jahre stattfindet.<br />
Flankiert von einem umfassenden Rahmenprogramm, das von<br />
Gemüse-Schnitz-Live-Shows bis zu Team- und Einzelkochwettbewerben<br />
reicht, gehören zu den <strong>die</strong>sjährigen Schwerpunkten<br />
der inoga 2014 <strong>die</strong> Themen Schulverpflegung, Direktvermarktung,<br />
Barkeeping und Nachwuchsförderung. ƒ<br />
: www.inoga.de<br />
Erfrischung von<br />
der Hafenkante<br />
Notizen<br />
Hugo und Aperol Spritz bekommen Konkurrenz! Zumindest<br />
wenn es nach elbler geht, denn „frisch vom<br />
Deich“ schickt das Hamburger Unternehmen seinen<br />
Bio-Apfelwein in <strong>die</strong> Republik. Die Äpfel für den veganen Cider<br />
stammen aus Europas größtem zusammenhängendem<br />
Apfelanbaugebiet direkt vor der Haustür, dem Alten Land. Aus ihnen werden<br />
<strong>die</strong> Weinsorten elbler ebbe (<strong>mit</strong> nur 2,5 Prozent Alkohol) und das fünfprozentige<br />
elbler flut gewonnen, <strong>die</strong> man beide am besten eiskalt genießt. ƒ<br />
: www.elbler.de<br />
Das begehbare<br />
Rezeptbuch<br />
Das Kochhaus in der Münchner Hohenzollernstraße bietet reichlich<br />
Inspiration zum Selber-Kochen an, indem es Lebens<strong>mit</strong>tel nach Rezepten<br />
geordnet anbietet, statt wie üblich nach Warengruppen.<br />
An den einzelnen Rezepttischen zeigen farbige Tafeln an, welche Zutaten<br />
für das jeweilige Gericht benötigt werden, <strong>die</strong> frischen Zutaten, meist<br />
bio, liegen gleich griffbereit davor. Jeweils 18 verschiedene Speisen –<br />
Vor-, Haupt- und Nachspeisen – werden so interaktiv vorgestellt, eine<br />
Schritt-für-Schritt-Anleitung sorgt dafür, dass auch das Kochen reibungslos<br />
funktioniert.<br />
ƒ<br />
: www.kochhaus.de<br />
Do-it-yourself:<br />
Bauer werden<br />
Heldenmarkt<br />
MESSE FÜR NACHHALTIGEN KONSUM<br />
Landwirt werden – das geht <strong>mit</strong> SpeiseGut, einem Projekt in Berlin-Spandau.<br />
Nach den Prinzipien der solidarischen Landwirtschaft<br />
werden Obst und Gemüse auf der 3 Hektar großen<br />
Ackerfläche der ehemaligen Hofstelle Havelmaten am Kladower<br />
Damm 57 sowie auf 2 Hektar Apfelplantage in Potsdam biologisch<br />
angebaut. Einmal pro Woche dürfen sich <strong>die</strong> Teilnehmer <strong>die</strong>ser<br />
solidarischen Wirtschaftsgemeinschaft in einem Depot ihrer Wahl<br />
in Berlin <strong>die</strong> Lebens<strong>mit</strong>tel abholen. Selbst tatkräftig <strong>mit</strong> anpacken<br />
steht für <strong>die</strong> Neu-Bauern dreimal jährlich auf dem Programm – ob<br />
als Erntehelfer, beim Früchte-Einwecken oder Jäten. ƒ<br />
: www.speisegut.com<br />
Frankfurt am Main<br />
4./5. OKTOBER<br />
Stuttgart<br />
25./26. OKTOBER<br />
www.heldenmarkt.de<br />
Berlin<br />
15./16. NOVEMBER<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 9
Notizen<br />
„Des einen Müll ist des<br />
anderen Schatz“…<br />
…nichts trifft den Geist der Fair-Cycle-Messe besser. Die erste Messe<br />
für fairen Konsum und nachhaltiges Design in München demonstrierte,<br />
wie ausrangierten Gegenständen und weggeworfenen Verpackungen<br />
neues Leben eingehaucht werden kann. Mit unterschiedlichsten Designideen<br />
rund um das Upcycling, also der Devise „aus alt mach neu“, zeigten <strong>die</strong> Aussteller<br />
vielfältige Wege aus der Wegwerfgesellschaft auf. Die 2.500 Besucher fanden<br />
hier ein Forum, sich über Lösungen für Ressourcenverschwendung zu informieren<br />
und auszutauschen. Im kommenden Jahr soll <strong>die</strong> nächste Fair-Cycle stattfinden,<br />
ein genauer Termin steht jedoch noch nicht fest.<br />
ƒ<br />
: www.fair-cycle.de<br />
Mediterranes Flair<br />
in der Küche<br />
Dank seiner guten Eigenschaften wird Olivenholz im mediterranen<br />
Raum schon seit Generationen zu Küchenutensilien weiterverarbeitet,<br />
denn Bakterien oder Gerüche haften nur schwer am feinporigen<br />
Holz. Der Online-Shop „das Olivenholzbrett“ bietet das hochwertige Holz<br />
als praktische Küchenhelfer und edle Deko- und Geschenkideen an. Vom<br />
Pfannenwender über Mörser bis zum Schneidebrett in sämtlichen Variationen<br />
sind alle Produkte handgefertigt und naturbedingt Unikate. ƒ<br />
: www.olivenholzbrett.com<br />
Dutch Oven – Kochen auf Feuer<br />
Über offenem Feuer im Garten oder auch im Backofen, <strong>mit</strong><br />
einem gusseisernen Schmortopf lassen sich Speisen besonders<br />
schonend zubereiten. Die deutsche Manufaktur<br />
Petromax bietet <strong>die</strong> Kochtöpfe „Dutch Oven“ unter der Bezeichnung<br />
„Feuertopf “ an, angelehnt an <strong>die</strong> chinesischen Hot Pots, in denen<br />
Speisen fondueähnlich in einer Brühe gegart werden – eine der sanftesten<br />
Zubereitungsarten, da Geschmacks- wie Nährstoffe erhalten<br />
bleiben.<br />
ƒ<br />
: www.petromax.de<br />
Rezept<br />
Rib Eye Steak in Spätburgunder<br />
: tiny.cc/feuertopf<br />
<br />
10 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong><br />
Fotos: Martina Kliem, das Olivenholzbrett, Petromax
Entdeckt<br />
Bio-<br />
Burger-<br />
Boom<br />
Ein Brötchen <strong>mit</strong> einer gegrillten Scheibe aus<br />
gehacktem Rindfleisch, etwas Salat und<br />
Soße, vielleicht noch eine Scheibe<br />
Käse oder Speck – kulinarisch nicht unbedingt<br />
aufregend, aber der Burger ist<br />
das Fast-Food-Gericht schlechthin. Obendrein<br />
hat sich <strong>die</strong>se Kreation in den Städten<br />
zum wahren Life-Style-Gericht gemausert,<br />
meist <strong>mit</strong> Zutaten aus ökologischem Landbau.<br />
Fotos: Fräulein Burger, Bunte Burger<br />
Gemütlich <strong>mit</strong> einem Hauch Rockabilly – im „Fräulein<br />
Burger“ macht sich amerikanische Burger-Kultur<br />
schon bei der Einrichtung bemerkbar<br />
Der Burger passt in unsere moderne städtische Kultur. Er ist<br />
eine schnelle, sättigende Mahlzeit, für <strong>die</strong> nicht einmal Besteck<br />
benötigt wird. Das verleiht dem Burger bis heute ein<br />
verspieltes, junges und anti-bürgerliches Image jenseits der traditionellen<br />
Esskultur.<br />
Die großen Fast-Food-Ketten, wie McDonald’s oder Burger King,<br />
<strong>die</strong> das belegte Brötchen zu einem standardisierten Imbiss ohne<br />
Überraschung und Abwechslung gemacht haben, bekommen<br />
Konkurrenz. Bio, nachhaltig und Fleisch aus artgerechter Tierhaltung<br />
stehen beim Mitbewerb im Vordergrund – und das kommt<br />
zu Recht an.<br />
Die neue Burger-Bewegung will individualistisch sein. Kleine Burger-Manufakturen<br />
setzen sich <strong>mit</strong> hausgemachten Burgern von internationalen<br />
Fast-Food-Ketten ab und fallen durch ausgefallene<br />
Restaurant-Namen oder improvisierte Einrichtung auf.<br />
Burger sind aber auch ein Rückbesinnung auf Traditionen. Das<br />
durch den Fleischwolf gedrehte Rindfleisch zwischen zwei Brotscheiben<br />
soll Anfang des letzten Jahrhunderts erfunden worden<br />
sein. Einige der Burger-Manufakturen zitieren gekonnt aus der Geschichte<br />
des Burgers.<br />
Remix amerikanischer Diner-Kultur<br />
„Fräulein Burger“ ist ein gutes Beispiel der neuen Burger-Kultur. Das<br />
kleine Restaurant in Berlin-Mitte ist von außen zurückhaltend und<br />
schlicht in der Einrichtung. Gartenstühle und Tische stehen draußen<br />
auf dem Bürgersteig, <strong>die</strong> Treppe rauf im Hochparterre liegen der<br />
Tresen und <strong>die</strong> Küche. Dort finden <strong>die</strong> Gäste einige Tische, weitere<br />
Sitzgelegenheiten gibt es im Souterrain. Das Farbspiel <strong>mit</strong> Rot und<br />
Weiß bei der Einrichtung und den karierten Tischdecken spielt auf<br />
<strong>die</strong> amerikanische Diner-Kultur an.<br />
Neben dem Tresen präsentieren sich <strong>die</strong> Burger wie Ikonen der<br />
Popkultur einzeln gerahmt an der Wand. Hier gibt es <strong>die</strong> Klassiker<br />
Cheese-Burger und Hamburger neben dem Fräulein Burger, Lammburger,<br />
Veggie-Burger und Vegan-Burger. Wer experimentieren<br />
möchte, bestellt den Burger des Monats oder mixt seine eigene<br />
Burgerkreation. Burger eben und doch unterscheidet sich das Angebot<br />
deutlich von dem konventioneller Ketten:<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 11
Entdeckt<br />
Hier werden <strong>die</strong> Burger frisch hausgemacht, der Gast kann wählen,<br />
wie sehr sein Fleisch durchgebraten sein soll. Die Zutaten kommen<br />
aus ökologischem Anbau und aus der Region –<br />
das gilt auch für Beilagen, Salate und Getränke. Die Brötchen<br />
werden nach eigener Rezeptur von Fräulein Burger gebacken, Zusatzstoffe,<br />
Geschmacksverstärker sowie Farbstoffe haben keinen<br />
Platz in der Burger-Manufaktur. Natürlich fehlen auch vegane und<br />
vegetarische Burger nicht auf der Speisekarte. Der ökologische<br />
Ansatz wird zudem bei Verpackungen und Servietten deutlich, <strong>die</strong><br />
aus recyceltem Papier bestehen.<br />
Streetfood<br />
Gesund und ökologisch soll es aber nicht nur abends sein, sondern<br />
auch <strong>mit</strong>tags, wenn wir hastig aus dem Büro laufen, um etwas zu<br />
essen. Zudem sollen <strong>die</strong> Gerichte frisch und schnell zubereitet werden,<br />
am besten zum Mitnehmen. Kein Wunder also, warum <strong>die</strong><br />
Street-Food-Bewegung in den Großstädten immer populärer wird.<br />
„Bunte Burger“ – der Gourmet-Food-Truck aus Köln ist <strong>die</strong><br />
Antwort auf <strong>die</strong>se Entwicklung.<br />
Ganz in der Tradition amerikanischer Food-Trucks<br />
bringt „Bunte Burger“ das Essen dorthin, wo <strong>die</strong><br />
Menschen in ihrer Mittagspause ein gesundes<br />
Angebot suchen. Mit König Ludwig Alpen Burger,<br />
Happy Buddha Asia Burger, Con Corelone Italo Burger,<br />
Desperado TexMex Burger und Mutter Teresa Charity Burger<br />
bietet der Food-Truck eine geschmackliche Vielfalt.<br />
Alle Gerichte sind vegetarisch, vegan und bio. Die hundertprozentige<br />
Verwendung von Bio-Produkten haben sich <strong>die</strong> Gründer<br />
Ulrich Glemnitz und Dr. Mario Binder sogar zertifizieren lassen.<br />
Anders als Fast-Food-Ketten<br />
Mit hausgemachten Burgern bieten nachhaltig agierende Burgerrestaurants<br />
Branchengrößen <strong>die</strong> Stirn, aber auch faire Arbeitsbedingungen<br />
und <strong>die</strong> gute Beziehung zu den Zulieferern werden<br />
groß geschrieben. „Auguste“ in der Nürnberger Südstadt ist ein<br />
Paradebeispiel dafür.<br />
Feste Anstellung der Mitarbeiter, eigene Ausbildung und Bezahlung<br />
auf Mindestlohnniveau sind Teil des Konzeptes. Darüber hinaus<br />
pflegt das Burgerrestaurant direkte Beziehungen zu den Landwirten<br />
und bezieht das Fleisch aus Bioland-Betrieben. Das in der Produktion<br />
und beim Transport erzeugte CO 2 kompensieren <strong>die</strong> Betreiber,<br />
Boris Hagel und Tom Kretschmer, über <strong>die</strong> Organisation atmosfair.<br />
Faires Wirtschaften ist Teil der Kundenkommunikation.<br />
Fazit: Die neue Burger-Kultur zeigt, dass Kreativität auch vor unserem<br />
Essen nicht halt macht. Das simple Konzept des Burgers scheint<br />
den Spieltrieb geradezu anzuregen. Die vielen kleinen Burgerläden<br />
in unseren Städten erfüllen den Wunsch nach Exklusivität und Individualität.<br />
Sie sind inzwischen aber selbst zur Mode geworden<br />
und da<strong>mit</strong> ein Massenphänomen. ƒ Marek Thielemann<br />
Finanzspritze<br />
Bio-Lebens<strong>mit</strong>tel-<br />
Im Frühsommer ging <strong>die</strong> Regionalwert<br />
AG Hamburg an den Start, <strong>die</strong> sich als<br />
Ziel gesetzt hat, <strong>die</strong> lokale und ökologische<br />
Lebens<strong>mit</strong>telwirtschaft in<br />
Schleswig-Holstein und der Region<br />
Hamburg zu fördern und zu vernetzen.<br />
Erreicht werden soll <strong>die</strong>s durch eine<br />
Beteilung der Aktiengesellschaft an<br />
den zu unterstützenden Unternehmen.<br />
Die erste große Aufgabe für <strong>die</strong> beiden Vorstände Malte<br />
Bombien und Ulf Schönheim ist <strong>die</strong> Erstellung des<br />
Wertpapierprospektes, der <strong>die</strong> Grundlage für <strong>die</strong> erste<br />
Kapitalerhöhung ist.<br />
„Parallel zum Wertpapierprospekt arbeiten wir derzeit an den<br />
ersten Investitionsplänen“, erklärt Ulf Schönheim. „Das Geld, das<br />
durch <strong>die</strong> Ausgabe der Wertpapiere reinkommt, werden wir in<br />
Unternehmen der Lebens<strong>mit</strong>telwirtscha investieren, in landwirtschaliche<br />
und verarbeitende Betriebe sowie in Unternehmen<br />
aus Handel und Gastronomie. Es entsteht ein Wertschöpfungsnetzwerk<br />
vom Landwirt bis zum Verbraucher“, so Schönheim.<br />
Förderung einer öko-sozialen Wirtschaft<br />
Voraussetzung dafür, dass sich <strong>die</strong> Regionalwert AG an einem<br />
Unternehmen beteiligt, ist ökologisches und soziales Wirtschaften.<br />
„Wir beurteilen <strong>die</strong> Unternehmen <strong>mit</strong> Hilfe eines Kriterienkatalogs“,<br />
berichtet Schönheim. „Wir prüfen zum Beispiel bei<br />
landwirtschalichen Betrieben, ob sie nach den Regeln des ökologischen<br />
Landbaus arbeiten, <strong>die</strong> Fruchtbarkeit des<br />
Fotos: Regionalwert AG<br />
Marek Thielemann ist Diplom-Agraringenieur<br />
und schreibt als freier Journalist zu Themen<br />
aus Land- und Lebens<strong>mit</strong>telwirtschaft. Er bloggt<br />
zu ökologischer Landwirtschaft auf www.salatwerkstatt.de<br />
und unterstützt Unternehmen aus<br />
der grünen Branche in der Kommunikation.<br />
12 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Entdeckt<br />
für regionale<br />
Hersteller<br />
Gastroline<br />
Kuh Mausi sorgt für gute Laune:<br />
<strong>die</strong> Regionalwert AG Gründungsgruppe<br />
auf der Michelwiese in<br />
Hamburg<br />
ECHT KÖSTLIcH!<br />
Convenience für eine<br />
feinköstliche Weltküche<br />
NEU!<br />
Bodens erhalten, ihre Mitarbeiter gerecht entlohnen<br />
und vieles mehr.“ Der Kriterienkatalog umfasst<br />
insgesamt 64 Faktoren und ist Bestandteil jedes<br />
Investitions- und Beteiligungsvertrags.<br />
Der Geschäsbericht der Regionalwert AG wird<br />
jedes Jahr über <strong>die</strong> soziale und ökologische Wertsteigerung<br />
in den Partnerunternehmen anhand<br />
der festgelegten Nachhaltigkeitsindikatoren berichten.<br />
Idee breitet sich aus<br />
Vorbild für <strong>die</strong> norddeutsche Initiative war <strong>die</strong><br />
Regionalwert AG in Freiburg, <strong>die</strong> Christian Hiß<br />
2006 gründete. „Bei einer Regionalwert AG geht<br />
es nicht in erster Linie um den finanziellen Ertrag<br />
der Kapitalanlage, sondern es steht vielmehr <strong>die</strong><br />
Freude bei der Gründungsgruppe der<br />
Regionalwert AG Hamburg, dass <strong>die</strong><br />
ersten Schritte in <strong>die</strong> Bürgerbeteiligungsgesellschaft<br />
geschafft sind<br />
ökologische und soziale Gestaltung einer Region<br />
im Mittelpunkt“, erklärt Christian Hiß.<br />
Die Bürgerbeteiligungsgesellscha bündelt Kapital,<br />
um es in <strong>die</strong> regionale Lebens<strong>mit</strong>telwirtscha zu<br />
investieren. Sie stellt Eigenkapital für Investitionen<br />
bereit. Das ermöglicht auch jungen Menschen den<br />
Einstieg.<br />
Bürger können über <strong>die</strong> Regionalwert AG ihr Geld<br />
„vor der Haustür“ ökologisch und sozial anlegen<br />
und sie erleben über den Einkauf der Lebens<strong>mit</strong>tel,<br />
was ihr Geld bewirkt. ƒ Marek ielemann<br />
Regionalwert AG Hamburg<br />
: www.regionalwert-hamburg.de<br />
Regionalwert AG Freiburg<br />
: www.regionalwert-ag.de<br />
Regionalwert AG Isar-Inn<br />
: regionalwert-ag-isar-inn.de<br />
Fertigsaucen, Chutney, Currypasten<br />
und Würzsaucen von Sanchon.<br />
Bioqualität in HACCP-konformen<br />
<br />
Weitere Informationen und unverbindliche<br />
Muster erhalten Sie hier:<br />
post@petersilchen.de<br />
Rufen Sie an: +49 (0) 5262 996695<br />
DE-ÖKO-013<br />
EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 13
Im Blick<br />
Machen Sie Dampf<br />
[3]<br />
[1]<br />
Ein ansprechendes Gericht<br />
beeindruckt durch<br />
Form, Farbe, Aroma<br />
und Geschmack. Wenn<br />
es <strong>die</strong>se Kriterien erfüllt,<br />
ist es auch gesund. So<br />
sahen es jedenfalls <strong>die</strong><br />
Chinesen schon vor unserer<br />
Zeitrechnung. Sie<br />
legten <strong>mit</strong> dem Einsatz<br />
doppelwandiger Kochgefäße<br />
quasi den<br />
Grundstein für eine Zubereitungsmethode,<br />
bei<br />
der das Lebens<strong>mit</strong>tel<br />
getrennt von der Flüssigkeit<br />
gegart wird –<br />
dem Dampfgaren.<br />
[2]<br />
[4]<br />
[1] Dampfgaren im Topf (WMF) [2] Erst braten, dann dampfgaren im<br />
Duo-Gerät „ecompact“ von Silit [3] Dampfgarer als Tischgerät; neu von<br />
Rommelsbacher DGS 855 [4] MultiSteam ist das einzigartige Dampferzeugungsverfahren<br />
von Miele, das zu schnellen Aufheizzeiten und einer<br />
gleichmäßigen Dampfverteilung im Garraum beiträgt. [5] 1999 erweckt<br />
der Dampfbackofen ED 220 von Gaggenau <strong>mit</strong> Anschluss an Wasserzuund<br />
-ablauf für den privaten Gebrauch einen neuen Trend für einzigartige<br />
Geschmackserlebnisse – schonendes Dampfgaren.<br />
[5]<br />
Kochen <strong>mit</strong> Dampf ist eine einfache, praktische und gesunde<br />
Garmethode, Lebens<strong>mit</strong>tel zuzubereiten, bei der Nährstoffe<br />
optimal erhalten werden. Am besten werden frische Lebens<strong>mit</strong>tel<br />
verwendet, aber auch TK-Produkte eignen sich gut. Fast alle<br />
Zutaten lassen sich dampfgaren, am häufigsten aber werden Gemüse,<br />
Fisch und Geflügel verwendet. Dampfgaren ist <strong>die</strong> helle Freude<br />
für alle Vegetarier. Und Dampfgaren ist Trend.<br />
Einfach gesund<br />
Der Gesundheitsaspekt ist der aktuellste Grund, warum <strong>die</strong>se Garmethode<br />
so hoch im Kurs steht. Denn das Gargut kommt weder<br />
<strong>mit</strong> Fett noch <strong>mit</strong> Wasser in Berührung. Beim Dampfgaren wird das<br />
Lebens<strong>mit</strong>tel nur <strong>mit</strong> heißem Wasserdampf eingenebelt und schonend<br />
gegart. Dadurch kann es nicht auslaugen, austrocknen oder<br />
anbrennen. Vitamine, Mineralstoffe und Aromen bleiben also optimal<br />
erhalten. Deshalb brauchen gedämpfte Lebens<strong>mit</strong>tel auch nur wenig<br />
Fett. Ganz ohne geht es nicht, wegen der fettlöslichen Vitamine.<br />
Schließlich noch eine Prise Salz zur Geschmacksabrundung.<br />
Aromatisiert werden können <strong>die</strong> Speisen auch <strong>mit</strong> einem Sud, zum<br />
Beispiel wenn Brühe, Wein oder Sherry zum Wasser oder bei Fisch<br />
auch Zitrone und Kräuter zugegeben werden. Den Sud aber nicht<br />
wegschütten, daraus lässt sich noch eine Sauce machen.<br />
Optisch unschlagbar<br />
Das Gemüse leuchtet nach dem Garen intensiver als vorher. Besonders<br />
eindrucksvoll ist <strong>die</strong>s bei Erbsen, Paprika, Brokkoli und<br />
Möhren zu sehen. Auch <strong>die</strong> Form bleibt stabil, knackig und saftig.<br />
Gleiches gilt für Fisch, der ja schnell mal zerfällt. Wichtig ist aber<br />
eine gute Vorbereitung:<br />
Da Dampf eine isolierende Wirkung hat und eine Geschmacksübertragung<br />
verhindert, können auch verschiedene Speisen gleichzeitig<br />
in einem Gerät zubereitet werden. Da<strong>mit</strong> aber alle Komponenten<br />
zur gleichen Zeit gar sind, müssen <strong>die</strong> Mengen des Garguts gleich<br />
groß sein.<br />
Fotos WMF, Silit, Rommelsbacher, Miele, Gaggenau, lurs/Fotolia.com<br />
14 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Im Blick<br />
Wer <strong>mit</strong> Dampf garen will, hat heute eine Vielzahl von Geräten<br />
zur Auswahl.<br />
Neben dem Topf liegen auch Dampfgaröfen, in denen größere<br />
Speisemengen zubereitet werden können, im Trend. Es ist daher<br />
zu überlegen, wofür und wie häufig das Gerät zum Einsatz kommen<br />
soll und wie viel Platz in der Küche zur Verfügung steht.<br />
Am Anfang reicht ein Topf<br />
Im Prinzip braucht man zum Dämpfen lediglich einen Kochtopf <strong>mit</strong><br />
einem gut schließenden Deckel und Dämpfeinsätze. Im WMF Vitalis<br />
Asia <strong>mit</strong> zusätzlichem Garaufsatz können verschiedene Beilagen<br />
zugleich zubereitet werden. Von Silit gibt es ganz neu das Duo aus<br />
Bräter und Dampfgarer namens „ecompact“. Die Zutaten werden<br />
im Bräter angebraten, abgelöscht, heraus genommen und im Dämpfeinsatz<br />
fertig gegart. Vom Spargel <strong>mit</strong> Seeteufel über Lammhüfte<br />
<strong>mit</strong> Ratatouille bis Crème brûlée <strong>mit</strong> Kirschen – das Kochen erfährt<br />
da<strong>mit</strong> eine pragmatische Vereinfachung.<br />
Ebenfalls geeignet sind Woks oder <strong>die</strong> traditionellen Bambuskörbe.<br />
Vorteil aller Töpfe: Sie können nach Gebrauch weggestellt werden.<br />
Komfortabler sind allerdings Tisch-Dampfgargeräte, etwa der DGS<br />
855 von Rommelsbacher; elektronisch gesteuert, <strong>mit</strong> sechs Dämpf-<br />
Programmen, Warmhaltefunktion und Zeitschaltuhr. Und weil alle<br />
Einsätze aus klarem Kunststoff sind, kann man <strong>die</strong> Garentwicklung<br />
gut beobachten. In der Regel benötigt <strong>die</strong> Zubereitung der Lebens<strong>mit</strong>tel<br />
<strong>mit</strong> Dampf nur unwesentlich mehr Zeit (ca.1-2 Minuten) als<br />
<strong>die</strong> herkömmliche Methode.<br />
Wem das aber zu lange dauert, für den sind Schnellkochtöpfe <strong>die</strong><br />
erste Wahl, z.B. von Fissler, Silit oder WMF. In <strong>die</strong>sen Töpfen wird<br />
zusätzlich Dampfdruck aufgebaut. Der erhöht den Siedepunkt des<br />
Wassers und da<strong>mit</strong> <strong>die</strong> Temperatur im Topf auf 120°C statt 100°C.<br />
Die Lebens<strong>mit</strong>tel werden um etwa 50 Prozent schneller gar. Hier<strong>mit</strong><br />
wird nicht nur Zeit, sondern auch Energie gespart.<br />
DIE ERSTE<br />
ENERGIESPARMASSNAHME<br />
Mit dem legendären Sicomatic (kurz Sico) kam 1927 der erste gebrauchstaugliche<br />
Dampfdrucktopf auf den Markt. Eine damals revolutionäre<br />
Erfindung. Richtig populär wurden dann als Folgemodelle<br />
<strong>die</strong> sogenannten „Schnellkochtöpfe“ Ende der 60er Jahre.<br />
Dann dauerte es nicht mehr lange und <strong>die</strong> Gastronomie entdeckte<br />
<strong>die</strong> Dampfgarmethode für sich, setzte aber zunehmend auf professionelle<br />
Gargeräte. Heute gibt es sicher keine Profiküche mehr, <strong>die</strong><br />
ohne einen Kombidämpfer arbeitet.1999 brachte Gaggenau das<br />
erste Dampfgargerät für den privaten Haushalt auf den Markt.<br />
DAMPFGAREN<br />
VEGETARISCH<br />
Nützliche Informationen und tolle Gerichte<br />
bietet das gerade erschienene Buch<br />
„Dampfgaren vegetarisch“ von Friedrich<br />
Pinteritsch und Susanne Kuttnig-Urbanz.<br />
Hier finden sich Basis-Rezepte, aber auch solche, <strong>mit</strong> denen man Gäste<br />
verwöhnen kann. Von Schwarzwurzeln bis Berglinsen, von Süßkartoffeln<br />
bis hin zu Steinpilzen gibt ganz unterschiedliche „Hauptdarsteller“, <strong>die</strong><br />
sich fürs Dampfgaren eignen. Ergänzt um Gewürze, Hülsenfrüchte<br />
oder Getreide. Dazu eine Reihe verführerischer Süßspeisen.<br />
Friedrich Pinteritsch und Susanne Kuttnig-Urbanz<br />
Dampfgaren vegetarisch<br />
Schnell. Gesund. Köstlich.<br />
22,99 Euro (D)<br />
Abgeguckt von der Gastronomie<br />
Die professionelle Gastronomie nutzt Dampfgarer, auch Steamer<br />
genannt, schon lange. In Form von Backöfen bieten sie einen<br />
großen Garraum und stehen für eine kurze Zubereitungszeit.<br />
Profiköche verwenden sogenannte Kombidämpfer (Dampf<br />
und Heißluft). Vorteil: Dampf reduziert <strong>die</strong> Garzeit und hält<br />
das Lebens<strong>mit</strong>tel saftig, Heißluft sorgt dafür, dass es bei Bedarf<br />
knusprig wird. Die Programme können einzeln, nacheinander oder<br />
in Kombination genutzt werden. Da<strong>mit</strong> lassen sich nicht nur große<br />
Mengen garen, sondern auch verschiedene Speisen – von süß bis<br />
salzig.<br />
Ende der 80er Jahre hielt <strong>die</strong>se Technik auch Einzug in <strong>die</strong> privaten<br />
Haushalte. Gerätehersteller wie Gaggenau, Miele, Siemens oder<br />
Neff bieten Dampfgargeräte als Standgerät in Mikrowellenformat<br />
oder als Einbauelemente an, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Größe eines Backofens haben.<br />
Sie haben gegenüber Töpfen und Tischgeräten den Vorteil, dass<br />
größere Mengen zubereitet sowie einzelne Menükomponenten<br />
„nachgeladen“ werden können und nicht erst alles klein geschnippelt<br />
werden muss.<br />
Neu sind <strong>die</strong> Kombidampfgarer für den Privathaushalt, <strong>die</strong> auch<br />
auch ein Heißluftsystem anbieten (z.B. Miele DGC 6800 XL, Gaggenau<br />
Serie 200/400 oder Neff Mega CC 4722). Sie variieren<br />
in Größe des Garraumes, Programmausstattung und Be<strong>die</strong>nkomfort.<br />
ƒ Michela Dulz<br />
Dampfende Rezepte:<br />
l Kohlsprossen-Bulgar-Strudel und<br />
l Buchweizen-Champignon-Strudel.<br />
Die Kochanleitungen, gibt es unter<br />
: http://tiny.cc/kohlsprossen und<br />
: http://tiny.cc/buchweizen-champignon<br />
oder einfach QR-Codes scannen.<br />
Michela Dulz Die PR-Beraterin und Journalistin <strong>mit</strong><br />
Schwerpunkt Food Service findet es immer wieder<br />
spannend, wie viel Küchentechnik der Profis sich auch<br />
im Privathaushalt nutzen lässt. Das Dampfgaren ist<br />
dafür ein Paradebeispiel. Und so aktuell wie nie.<br />
<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 15
Im Gespräch<br />
„Jede Oma<br />
hat Ayurveda<br />
gelebt “<br />
Volker Mehl, Selfmademan, Achtsamkeits-Verfechter<br />
und Koch <strong>mit</strong> Leib und Seele hat ayurvedische<br />
Küche aus ihrem Dornröschen-<br />
Schlaf geweckt. Mit verblüffend einfachen Rezepten<br />
zeigt er, wie leicht es ist, das „Wissen<br />
des Lebens“ in den Alltag zu integrieren. Warum<br />
kochen pure Lebensfreude ist und wieso<br />
er Menschen wieder mehr hinter <strong>die</strong> Kochtöpfe<br />
bringen will, hat er Chefredakteurin Christiane<br />
Manow-Le Ruyet verraten.<br />
Ayurveda ist nicht gerade ein Begriff, der einem geschmeidig<br />
von den Lippen geht. Wie bist Du dazu<br />
gekommen, ayurvedisch zu kochen?<br />
Mich hat Philosophie und Spiritualität schon immer interessiert,<br />
aber ich wusste nicht so recht, was ich da<strong>mit</strong> anfangen sollte.<br />
Auch was Essen und Kochen angeht, war ich vorbelastet. Meine<br />
Mutter und meine Oma haben jeden Tag gekocht und ich habe<br />
<strong>mit</strong>geholfen. Kochen und Ernährung waren schon immer ein natürlicher<br />
Bestandteil meines Lebens.<br />
Eigentlich wäre es doch da naheliegend gewesen,<br />
Koch zu werden?<br />
So einfach war das nicht. Ich wusste nach dem Abitur nicht so<br />
recht, wohin <strong>mit</strong> mir. Habe dann ein bisschen Theologie stu<strong>die</strong>rt,<br />
Ausbildungen in Dorn Breuss-Massage, Klangschalen-Massage,<br />
Jakobsen-Training und Qigong absolviert, aber schnell festgestellt,<br />
dass das nichts für mich ist. Mit damals 23, 24 Jahren wollte ich<br />
aber auch nicht eine Karriere als Arbeitsloser machen, sondern<br />
habe dann Versicherungskaufmann gelernt.<br />
Fotos: Stefan Auth, Chris Lührmann<br />
16 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Im Gespräch<br />
VOLKER MEHL<br />
Eigentlich ist Volker Mehl <strong>mit</strong> Kochen<br />
groß geworden, dennoch waren<br />
einige Jahre der Suche nötig,<br />
bis er sein Potenzial in der Küche<br />
erkannt hat. Der Ayurveda-Koch<br />
und Gesundheitsberater wurde<br />
1976 geboren und hat 2007 das<br />
Label „Koch dich glücklich“ gegründet.<br />
Obwohl er keine klassische<br />
Kochausbildung absolviert hat, kochte er während eines Praktikums<br />
an der Seite von 3-Sterne-Koch Harald Wohlfahrt. 2012<br />
eröffnete er das Kochatelier in Wuppertal, gibt seitdem Kochkurse<br />
über ayurvedische Küche, veröffentlicht Bücher und schreibt<br />
Artikel für diverse Publikationen. Mehl beeindruckt vor allem<br />
durch seine unkomplizierte, einfache Art, <strong>die</strong> Rezepte ayurvedischer<br />
Küche zu interpretieren. Seit Februar 2014 ist Volker Mehl<br />
Markenbotschafter des Bio-Herstellers Davert.<br />
Kräuterfladenbrot<br />
<strong>mit</strong> Apfel-Ingwer-Mus<br />
Für 4 Personen:<br />
Für das Kräuterfladenbrot:<br />
100 ml Olivenöl<br />
½ Würfel Hefe<br />
1 TL Rohrzucker<br />
350 g Dinkelvollkornmehl<br />
1 EL getrocknete Kräuter der Provence<br />
1 Bund frische, gehackte Kräuter<br />
(z. B. Estragon und Kerbel)<br />
½ TL Salz<br />
Für das Apfel-Ingwer-Mus:<br />
3 <strong>mit</strong>telgroße Äpfel<br />
1 EL frisch gehackter Ingwer<br />
2 EL Rohrzucker<br />
1 EL Sonnenblumenöl<br />
Fotos Rezepte: Michaela Auer, aus dem Buch: Volker Mehl, So schmeckt Glück, Kailash<br />
Also dann doch etwas Bodenständiges?<br />
Ja. Nebenbei ging <strong>die</strong> Suche aber weiter. Ich habe alle möglichen<br />
Kurse besucht, bis ich schließlich durch meine damalige Dozentin<br />
auf Ayurveda aufmerksam gemacht wurde. Für mich war das, wie<br />
wenn du einen Knopf drückst und es gehen 100 Lampen an. Schließlich<br />
ließ ich mich zum Ayurveda-Gesundheitsberater ausbilden von<br />
2005 bis 2007.<br />
Das ist noch gar nicht so lange her – wie ging es dann<br />
weiter?<br />
Ein Jahr später habe ich mich selbstständig gemacht, den Job als<br />
Versicherungskaufmann gekündigt, um Vorträge zu halten, bei denen<br />
ich ayurvedische Gerichte gekocht habe. Jeden Abend saß ich am<br />
Computer, habe E-Mails geschrieben, um Kunden zu finden. Ich erinnere<br />
mich noch gut, dass der erste Vortrag vor vier Omis in einem<br />
Bio-Laden stattfand, für <strong>die</strong> ich auf meinem tragbaren Elektro-Wok<br />
Safran-Mango-Reis <strong>mit</strong> Cashew-Kernen und Rosinen gekocht habe.<br />
Aber sie waren so begeistert, was mich natürlich beim Weitermachen<br />
bestärkt hat.<br />
Hat das zum Leben gereicht?<br />
Nein, überhaupt nicht, deshalb war ich nebenher noch als Nachtportier<br />
beschäftigt. Zugegeben, der Anfang war schwer. Wie oft<br />
stand ich vor dem Bankautomaten und habe gezittert, ob der noch<br />
Geld ausspuckt. Deshalb bin ich auch überzeugt, dass der liebe<br />
Gott Naivität erfunden hat, sonst wären solche Projekte nicht möglich.<br />
Wann kam der Durchbruch? Denn jetzt giltst Du als<br />
Ayurveda-Experte, betreibst einen Feinkost-Laden<br />
und ein Kochatelier <strong>mit</strong> Yoga-Raum.<br />
Das war, als mich ein Verlag ansprach, ein Buch über Ayurvedische<br />
Küche zu schreiben, das wir 2011 veröffentlichten. Von da an interessierten<br />
sich immer mehr Menschen für meine Art zu kochen.<br />
Für was stehen Ayurveda und Deine Küche?<br />
Zubereitung:<br />
1 150 ml lauwarmes Wasser (40 °C) <strong>mit</strong> 50 Millilitern<br />
Öl in eine große Rührschüssel geben. Darin <strong>die</strong> Hefe<br />
und den Zucker <strong>mit</strong> einem Schneebesen aufrühren.<br />
2 Mehl und Kräuter der Provence zugeben und alles zu<br />
einem geschmeidigen Teig kneten. Den Teig 30 Minuten<br />
an einem warmen Ort ruhen lassen.<br />
3 Den Ofen auf 180 °C vorheizen. Den Teig nochmals<br />
kräftig durchkneten und handtellergroße Fladen daraus formen.<br />
Die Fladen auf ein <strong>mit</strong> Backpapier ausgelegtes Blech<br />
setzen und 10 Minuten backen.<br />
4 Die Kräuter <strong>mit</strong> Öl und Salz vermischen und auf <strong>die</strong><br />
noch lauwarmen Brote streichen.<br />
Die Äpfel waschen, entkernen, in Stücke schneiden, <strong>mit</strong><br />
Ingwer und Zitronensaft pürieren. Zum Schluss den Zucker<br />
unterrühren.<br />
Das Öl in einem Topf erhitzen, <strong>die</strong> Apfelmasse hineingeben<br />
und bei <strong>mit</strong>tlerer Hitze etwa 10 Minuten leicht köcheln lassen.<br />
Ayurveda bedeutet ja eigentlich nichts anderes als das Wissen<br />
des Lebens. Es steht für <strong>die</strong> Rückbesinnung auf <strong>die</strong> Natur und<br />
für Offenheit. Gerade heute ist das wichtig, denn in der Regel<br />
arbeiten <strong>die</strong> meisten Leute so viel, bis einer das Licht ausmacht.<br />
Meistens ist es da schon zu spät. Es reicht schon, sich pro Tag<br />
ein paar Minuten fürs Kochen zu nehmen. Den meisten ist nicht<br />
bewusst, welches Potenzial da drin steckt. Aber Kochen bedeutet<br />
auch Selbstachtung, da man sich <strong>die</strong> Zeit nimmt, für sich<br />
Essen frisch zuzubereiten. Hier kommt Ayurveda zum Tragen<br />
als ein ganzheitlicher, undogmatischer Ansatz. Ernährung wird<br />
weder kalorisch noch lifestylig gesehen. Kochen ist im Ayurveda<br />
keine Challenge und Ernährung kein Kampf. Es geht vielmehr<br />
um den liebevollen Umgang <strong>mit</strong> sich selbst, der Natur, den<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 17
Im Gespräch<br />
Untot-Bratlinge de luxe<br />
<strong>mit</strong> fruchtigem Krautgemüse<br />
Für 4 Personen:<br />
Für <strong>die</strong> Bratlinge:<br />
1 kg Kartoffeln<br />
150 g Cashewkerne<br />
1 rote Paprika (oder 10 getrocknete,<br />
eingelegte Tomaten)<br />
1 Bund frische Blattpetersilie<br />
1 Bund Rucola<br />
200 g Haferflocken<br />
2 TL Salz<br />
1 EL <strong>mit</strong>telscharfer Senf<br />
2 TL Currypulver<br />
1 Prise Cayennepfeffer<br />
80 ml Öl<br />
Für das Krautgemüse:<br />
1 kg Krautgemüse<br />
1 Bund Lauchzwiebeln<br />
3 EL Olivenöl<br />
¼ TL Chilipulver<br />
150 ml Gemüsebrühe<br />
Saft von 3 Orangen<br />
2 TL getrocknete italienische Kräuter<br />
oder Kräuter der Provence<br />
5 EL Ahornsirup<br />
1 TL Kreuzkümmel<br />
Zubereitung:<br />
Die Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen, schälen und durch eine Presse drücken. Die Cashewkerne ohne Fett anrösten und grob<br />
hacken. Die Paprika waschen, entkernen und in feine Streifen schneiden. Petersilie und Rucola waschen und grob hacken.<br />
Die vorbereiteten Zutaten zusammen <strong>mit</strong> den Haferflocken und den Gewürzen in eine Schüssel geben und zu einer geschmeidigen<br />
Masse verarbeiten. Mit angefeuchteten Händen handtellergroße Taler formen.<br />
Öl in einer Pfanne erhitzen und <strong>die</strong> Bratlinge darin auf beiden Seiten goldgelb anbraten.<br />
Das Weißkraut putzen, vierteln und den Strunk entfernen. Das Kraut in feine Streifen schneiden und abbrausen, Die Lauchzwiebeln<br />
putzen und schräg in Streifen schneiden.<br />
Das Öl in einem Topf erhitzen und <strong>die</strong> Lauchzwiebeln <strong>mit</strong> dem Weißkraut und dem Chilipulver anbraten.<br />
Die Gemüsebrühe angießen, dann Orangensaft, Kräuter, Ahornsirup und Kreuzkümmel in den Topf geben. Alles gut vermischen und<br />
bei geschlossenem Deckel und <strong>mit</strong>tlerer Hitze ca. 15 bis 20 Minuten köcheln lassen. Das Kraut darf ruhig noch etwas Biss haben!<br />
Tipp: Sie können auch andere Kohlsorten wie Spitzkohl, Rotkohl, Grünkohl oder Wirsing verwenden. Mit Fenchel schmeckt es<br />
ebenfalls lecker.<br />
Mitmenschen, der Umwelt, eben der Achtsamkeit. Leider ist der<br />
Begriff Ayurveda sehr sperrig, der eine komplizierte Lehre vermuten<br />
lässt.<br />
Was ist das Besondere an Deiner Küche?<br />
Die Hauptaufgabe meiner Küche ist, das Lebensfeuer, also <strong>die</strong><br />
Energie zu erhalten. Dafür ist es wichtig, warm zu essen, nicht<br />
nur <strong>mit</strong>tags, sondern auch morgens und abends. In der ausgewogenen<br />
ayurvedischen Küche sollten zudem <strong>die</strong> sechs Geschmäcker<br />
süß, sauer, salzig, scharf, bitter und zusammenziehend enthalten<br />
sein. Ganz wichtig ist für mich aber auch <strong>die</strong> siebte Geschmacksrichtung<br />
– genussvoll. Kochen und Essen sind dabei <strong>die</strong> besten<br />
Gelegenheiten, um Genuss zu erleben.<br />
Was ist <strong>mit</strong> kalten Speisen, Getränken oder Salat?<br />
Es geht im Ayurveda vor allem darum, das Verdauungsfeuer zu<br />
erhalten und das geht <strong>mit</strong> warmen Speisen am besten. Wenn<br />
man nur Kaltes zu sich nimmt, kühlt das den inneren Ofen runter<br />
und es dauert lange, bis er wieder warm wird. So ist es auch <strong>mit</strong><br />
Rohkost wie etwa Salat. Laut Ayurveda gibt es keine Lebens<strong>mit</strong>tel,<br />
<strong>die</strong> grundsätzlich gesund oder ungesund sind, nur passende oder<br />
unpassende. Zu viel Salat ist sicher nicht gut. Außerdem sind wir<br />
ja keine Kühe.<br />
Wie wichtig sind Bio-Lebens<strong>mit</strong>tel in Deiner Küche?<br />
Mir geht es vor allem darum, hochwertige Lebens<strong>mit</strong>tel zu verwenden,<br />
Labels spielen da keine Rolle.<br />
Du bist seit 20 Jahren Vegetarier, wie beurteilst Du<br />
den veganen Trend?<br />
Prinzipiell ist jeder Trend, der <strong>die</strong> Menschen davon abhält, Unmengen<br />
an Fleisch zu essen, gut. Mir fehlen jedoch der liebevolle<br />
Umgang und <strong>die</strong> emotionale Bindung zum Essen. Auch Fleischersatzprodukte<br />
können meiner Meinung nach keine Alternative zu<br />
frischen Lebens<strong>mit</strong>teln sein. Meine Vision ist, den Leuten – ja schon<br />
fast gebetsmühlenartig – klar zu machen, dass Kochen Lebensfreude<br />
bedeutet.<br />
Wie schmeckt denn Glück?<br />
Wenn Dir das Essen gelingt, Du keinen Mangel verspürst, dann<br />
kannst Du Dich entspannt zurücklehnen. Das ist <strong>die</strong> völlige Zufriedenheit<br />
und so schmeckt Glück.<br />
ƒ<br />
18 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Im Gespräch<br />
Birne gefüllt <strong>mit</strong><br />
fruchtigem Couscous<br />
Für 4 Personen:<br />
2 große Abate-Birnen<br />
1 Limette<br />
300 ml roter Traubensaft<br />
2 Sternanis<br />
2 Zimtstangen<br />
80 g Couscous<br />
4 getrocknete Feigen<br />
4 getrocknete Pflaumen<br />
Rohrzucker<br />
Zubereitung:<br />
Birnen waschen, halbieren, Kerngehäuse und<br />
Stiel entfernen. Mit einem Teelöffel aushöhlen,<br />
das Fruchtfleisch zur Seite stellen. Die Limette<br />
halbieren und eine Hälfte auspressen. Mit dem Saft <strong>die</strong> Innenseite<br />
der Birnen beträufeln.<br />
Den Traubensaft zusammen <strong>mit</strong> der halben Limette, den Sternanis und den Zimtstangen<br />
zum Kochen bringen, danach <strong>die</strong> Birnenhälften zugeben. Hitze reduzieren<br />
und 20 Minuten köcheln lassen.<br />
Danach <strong>die</strong> Birnen, Zimtstangen, Sternanis und Limetten aus dem Traubensaft herausnehmen.<br />
Den Saft noch mal kurz aufkochen lassen, Couscous zugeben, den<br />
Herd ausschalten und den Couscous 10 Minuten quellen lassen.<br />
Den Backofen auf 200 °C Oberhitze vorheizen.<br />
Feigen und Pflaumen klein hacken, zusammen <strong>mit</strong> dem Fruchtfleisch der Birnen<br />
zum Couscous geben und gut vermengen.<br />
Die ausgehöhlten Birnen in eine Form setzen. Die Couscous-Masse in <strong>die</strong> Hälften<br />
füllen, das Ganze <strong>mit</strong> etwas Rohrzucker bestreuen, in den Ofen schieben und<br />
10 Minuten überbacken.<br />
@<br />
WAS BEDEUTET<br />
AYURVEDA?<br />
Wer <strong>die</strong>se Frage beantworten kann<br />
und uns <strong>die</strong> Antwort per E-Mail bis spätestens<br />
31.8.2014 an bio.redaktion@vnmonline.de<br />
schickt, kann<br />
sich eines von zwei Kochbüchern „So<br />
schmeckt Glück“ von Volker<br />
Mehl sichern. Der Rechtsweg ist wie<br />
immer ausgeschlossen. Es entscheidet<br />
das Los. Bitte geben Sie in der E-Mail<br />
Ihre vollständige Adresse an. Die Gewinner<br />
werden schriftlich (per E-Mail)<br />
benachrichtigt.<br />
Viel Glück!<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 19
Buchtipps<br />
GEMÜSE ZUM DESSERT?<br />
Zucchini-Muffins, karamellisierter Fenchel <strong>mit</strong> Cassata-Eis oder Pastinakenkuchen <strong>mit</strong> weißer Schokolade sind<br />
keine Laune eines überkreativen Kochs, sondern das Ergebnis zahlreicher Entdeckungsreisen von Fernsehmoderatorin<br />
und Restaurantkritikerin Julie Andrieu. In Japan hat sie Bohnen als Nachspeise verarbeitet kennengelernt,<br />
Karotten und Kürbis in den USA und in Italien werden Zucchini, Spinat und Aubergine zum Dessert gereicht.<br />
„Alles Gemüse“ entführt den Leser in eine neue Dimension der Nachspeisen-Zubereitung und begeistert <strong>mit</strong><br />
überraschenden Rezept-Kreationen.<br />
ƒ<br />
Alles Gemüse! Genussvolle Desserts <strong>mit</strong> Gemüse, Julie Andrieu, Gerstenberg, 16,95 Euro (D, A)<br />
KOCHBUCH OHNE FOTOS<br />
Nein, ein Kochbuch ohne Fotos – das geht nicht! Doch, und sehr gut sogar. An <strong>die</strong> Stelle perfekt ausgeleuchteter<br />
Hochglanz-Aufnahmen rücken liebevoll gestaltete Illustrationen, <strong>die</strong> obendrein dem Leser ein Schmunzeln auf<br />
<strong>die</strong> Lippen zaubern. Genau dann, wenn beispielsweise beim Rezept Matjes nach Hausfrauenart <strong>die</strong> Katzenpfote<br />
nach dem Fischschwanz greift. Fast könnte auf den Text auch noch verzichtet werden, denn anhand von Piktogrammen<br />
wird klar, wie viel von was benötigt wird. Illustratorin Alessa Dostal setzt so<strong>mit</strong> den Lieblingsrezepten<br />
ihrer Mutter und anderer Familien<strong>mit</strong>glieder ein kleines Denkmal. Endlich mal ein Bilderbuch für Erwachsene,<br />
das aber jeglichen Komfort eines betexteten Kochbuchs bietet und <strong>die</strong> Zutaten der Rezepte auch als scannbaren<br />
QR-Code bietet.<br />
ƒ<br />
Ziege <strong>mit</strong> Himbeere, Alessa Dostal, Verlag Freies Geistesleben, 19,90 Euro (D), 20,50 Euro (A)<br />
MUST HAVE<br />
Dieses Buch sollte in keinem Bücherregal fehlen. Hier wird kurz und knackig erklärt, welche Obst- und Gemüsesorten<br />
in welcher Jahreszeit Saison haben und wie sie am besten gelagert werden. Klar, dass bei so vielen<br />
Zutaten <strong>die</strong> passenden Rezepte nicht fehlen dürfen. Autorin und Bio-Food-Expertin Michaela Baur beeindruckt<br />
den Leser <strong>mit</strong> viel Fachwissen und praktischen Tipps – etwa worauf schon beim Einkauf geachtet werden sollte<br />
– und erklärt, wie <strong>die</strong> Früchte am besten verwendet werden können. „Knackig & frisch vom Markt“ macht<br />
Appetit auf Obst und Gemüse und Lust auf neue Küchenexperimente.<br />
ƒ<br />
Knackig & frisch vom Markt, Michaela Baur, Christian Verlag, 19,99 Euro (D), 20,60 Euro (A)<br />
GENIESSEN IM FREIEN<br />
„Schon wieder ein Buch übers Grillen“ war meine erste Reaktion, als ich <strong>die</strong>ses Buch in <strong>die</strong> Hände bekam,<br />
aber weit gefehlt: „ Rauchzeichen – das Spiel <strong>mit</strong> dem Feuer“ ist anders. Der Autor des klar strukturieren Buches<br />
entführt den Leser erst einmal in <strong>die</strong> Welt der Pfannen, Töpfe, Kessel, Grills, Drehspieße und zeigt, wie sie am<br />
besten verwendet werden. Eine kleine Holzkunde über <strong>die</strong> Eigenschaften der Hölzer fehlt natürlich auch nicht.<br />
Garniert <strong>mit</strong> Fotos entspannter Menschen beim Grillen wird der Leser in den Rezeptteil weitergeleitet, der außerordentlich<br />
viel Spaß macht. Zeigt er doch eine Fülle an Geschmacksvarianten, <strong>die</strong> von der Pfannenpizza<br />
am Lagerfeuer über gratinierten Fenchel bis hin zu Rinderbraten aus dem Erdofen und Dampfnudeln aus dem<br />
Dutch Oven reichen. Da bekommt man schon beim Lesen Appetit auf einen chilligen Tag beim Grillen. ƒ<br />
Rauchzeichen, Angelo Menta, Becker Joest Volk Verlag , 29,95 Euro (D), 30,80 Euro (A)<br />
PLÄDOYER FÜR ALTE NUTZTIERRASSEN<br />
Deutschland ist ein Land, in dem Tiere in Massen gehalten werden. Die Folgen sind bekannt: Die Tiere führen<br />
kein artgerechtes Leben mehr, werden gemästet, unter unwürdigen Bedingungen gehalten, bevor ihrem kurzen<br />
Leben ein jähes Ende gesetzt wird. Alte Nutztierrassen, <strong>die</strong> für ihre besonderen Eigenschaften gehalten wurden,<br />
sterben zunehmend aus, <strong>die</strong> Artenvielfalt und da<strong>mit</strong> das Erbgut der Tiere gehen unwiederbringlich verloren,<br />
denn <strong>die</strong> Massentierhaltungs-Industrie konzentriert sich nur auf einige wenige Hochleistungs-Tierrassen. Autor<br />
Jens Mecklenburg präsentiert in dem Buch „Raritäten der Weide“, welche Vielfalt charaktervoller Nutztierrassen<br />
dadurch für immer verschwindet. Er porträtiert 66 Nutztiere, <strong>die</strong> akut vom Aussterben bedroht sind und zeigt<br />
auf, wo sie in Deutschland noch zu finden sind. Ein Muss für jeden <strong>mit</strong> Gewissen.<br />
ƒ<br />
Raritäten der Weide, Jens Mecklenburg, Oekom, 18,95 Euro (D)<br />
Fotos: Gerstenberg, Verlag Freies Geistesleben, Christian Verlag, Becker Joest Volk Verlag, Oekom<br />
20 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Schwerpunkt<br />
Wo ein Wille ist,<br />
ist auch ein Weg<br />
Kliniksterben, Finanzkrisen und gefährliche Keime: Die<br />
deutschen Krankenhäuser haben <strong>mit</strong> einer Reihe von<br />
Problemen zu kämpfen. Da steht Bioverpflegung nicht<br />
gerade oben auf der Agenda. Einigen Kliniken gelingt<br />
es dennoch, Bio im Care-Bereich erfolgreich umzusetzen.<br />
Warum?<br />
Vorreiter in der Bio-Verpflegung ist<br />
das Kinderkrankenhaus St. Marien<br />
in Landshut. Seit 2008 gibt es hier<br />
zu 100 Prozent Bio-Essen – damals war es<br />
das erste Krankenhaus seiner Art. „Die<br />
Wertschätzung für das ema Ernährung<br />
ist hier anders. Es geht nicht darum, das<br />
Budget für <strong>die</strong> Verpflegung möglichst klein<br />
zu halten, sondern darum, ein gesundes Essen<br />
für einen vernünigen Preis anzubieten“,<br />
erklärt Gilbert Bielen, seit 2007 Küchenchef<br />
in St. Marien. Auch Roman Wirth, Küchenchef<br />
in der anthroposophischen Filderklinik<br />
bei Stuttgart, ist in Sachen Bio auf einem guten<br />
Weg: „Heute sind schon unsere Salatprodukte<br />
und alle Teigwaren bio-zertifiziert<br />
und bis Ende nächsten Jahres streben wir<br />
Der Koch-Azubi bei der Arbeit in der<br />
<strong>Bioküche</strong> im Kinderkrankenhaus St.<br />
Marien<br />
eine 100-prozentige Bioverpflegung an.“<br />
Jedoch ist es schwierig, angesichts knapper<br />
Budgets, niedriger Verpflegungssätze und<br />
der immer kürzer werdenden Verweildauer<br />
der Patienten Bio-Essen im Care-Bereich zu<br />
etablieren. Das bestätigt auch <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> des<br />
Deutschen Krankenhausinstituts aus dem<br />
Jahr 2013. Demnach bieten nur etwa 9 Prozent<br />
der Kliniken Bio-Gerichte an. Im Vergleich<br />
zu 2009 ist <strong>die</strong>ser Prozentsatz um fast<br />
8 Prozent gesunken. Ein gewaltiger Rückschritt,<br />
der wohl an den niedrigen Kosten<br />
je Beköstigungstag liegt – durchschnittlich<br />
13,60 Euro. Davon entfallen nur 4,78 Euro<br />
(35 Prozent) auf <strong>die</strong> Lebens<strong>mit</strong>telkosten.<br />
Die Erlöse aus den Beköstigungstagen reichen<br />
laut der Stu<strong>die</strong> des Krankenhausinstituts<br />
nicht mal aus, um etwa erforderliche<br />
Investitionen in <strong>die</strong> Kücheninfrastruktur<br />
vorzunehmen. Krankenhausküchen sind im<br />
Durchschnitt 24 Jahre alt – keine guten Rahmenbedingungen<br />
für Qualitätsoffensiven.<br />
Fotos: Kinderkrankenhaus St. Marien, Rebional GmbH<br />
In St. Marien in Landshut wird alles selber gekocht, auch <strong>die</strong> Suppenund<br />
Soßenfonds<br />
Moderne Bio-Großküche in<br />
Herdecke<br />
Es gibt Ausnahmen, wie <strong>die</strong> Erfolgsstory der<br />
Bio-Großküche der Rebional GmbH in Herdecke<br />
zeigt. Im Herbst 2013 eröffnete <strong>die</strong><br />
Tochtergesellscha des Gemeinschaskrankenhauses<br />
Herdecke auf 2.750 Quadratmetern<br />
eine der modernsten Bio-Großküchen<br />
Deutschlands, in der täglich bis zu 5.000 Gerichte<br />
produziert werden (<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> berichtete<br />
in Ausgabe 4/5-13). Zu den Kunden<br />
gehören neben dem Gemeinschaskrankenhaus<br />
diverse Akut- und Reha-Kliniken, Senioreneinrichtungen,<br />
Schulen, Kindergärten<br />
und Betriebe. Die Investitionskosten beliefen<br />
sich auf rund 6,8 Millionen Euro.<br />
Das Essen wird im Cook & Chill-Verfahren<br />
produziert. Die Speisen werden zubereitet,<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 21
Schwerpunkt<br />
sondern auch Beratung und Training von<br />
Kunden und Mitarbeitern. Auch <strong>die</strong> Bewirtschaung<br />
von Gastronomie-Betrieben bietet<br />
das Unternehmen an – Zusatz<strong>die</strong>nstleistungen,<br />
<strong>die</strong> Rebional neben dem Catering erfolgreich<br />
am Markt agieren lassen.<br />
Gilbert Bielen, Küchenchef im Kinderkrankenhaus St. Marien in Landshut,<br />
und seine Stellvertreterin Franziska Beck-Eller<br />
fast fertig gegart und innerhalb von maximal<br />
90 Minuten auf zwei Grad gekühlt. Durch<br />
das gezielte Kühlen der gegarten Gerichte<br />
bleiben Nährstoffe und Vitamine in den Zutaten<br />
erhalten. Im Gemeinschaskrankenhaus<br />
wird das gekühlte Essen zur Speisenverteilung<br />
auf den Stationen an speziellen<br />
Andockstationen fertig gegart.<br />
Bei Cook & Chill wird jedoch häufig der<br />
hohe Energieverbrauch des Produktionsverfahrens<br />
kritisiert. In Herdecke hat man<br />
daher besonderen Wert auf <strong>die</strong> Nachhaltigkeit<br />
der Kälteanlage gelegt, <strong>die</strong> <strong>mit</strong> natürlichen<br />
Kälte<strong>mit</strong>teln ohne Treibhausschädigungspotential<br />
sowie einem niedrigen Energieverbrauch<br />
auskommt. Pro Jahr können<br />
laut Rebional rund 70.000 kWh im Vergleich<br />
zu einer herkömmlichen Anlage eingespart<br />
werden.<br />
Das Konzept von Rebional scheint gut anzukommen,<br />
<strong>mit</strong>tlerweile hat das Unternehmen<br />
32 Referenzkunden und beliefert nicht<br />
nur Einrichtungen im direkten Umfeld, sondern<br />
beispielsweise auch in Dortmund, Bochum<br />
oder Hamburg. Wie hoch der Bio-<br />
Anteil der Speisen ist, können <strong>die</strong> Kunden<br />
<strong>mit</strong>bestimmen, der Spielraum liegt zwischen<br />
30 und 100 Prozent. Ziel ist weiter zu wachsen.<br />
Auf <strong>die</strong> Großküche ließe sich laut Geschäsführer<br />
Klaus Richter sogar noch ein<br />
Stockwerk aufsetzen. Zur Dienstleistung von<br />
Rebional gehören nicht nur das Catering,<br />
Erfolgsstory selber kochen<br />
Aber es geht auch kleiner – in Landshut beispielsweise.<br />
Küchenchef Gilbert Bielen kocht<br />
350 Essen pro Tag <strong>mit</strong> zehn Mitarbeitern,<br />
darunter vier Köche. Sein Erfolgsrezept lautet:<br />
selber kochen (auch Suppen und Soßen),<br />
keine Convenience-Produkte, enger Kontakt<br />
zu regionalen Zulieferern sowie <strong>die</strong> konsequente<br />
Ausrichtung des Speiseplans auf das<br />
saisonale Angebot. „Den Speiseplan schreibe<br />
ich jede Woche neu. Je nachdem, was gerade<br />
am Markt ist und meine Lieferanten mir<br />
günstig anbieten können“, erklärt der Küchenchef.<br />
Der Speiseplan steht immer unter<br />
Vorbehalt, um Zutaten austauschen zu können.<br />
„Es kommt auch vor, dass eine Woche<br />
beispielsweise sehr Tomaten- oder Zucchini-lastig<br />
ist, wenn bei einem Lieferanten ein<br />
Überschuss vorhanden ist.“<br />
Erfahrung hat Bielen in der gehobenen Gastronomie<br />
und einem Bio-Hotel gesammelt,<br />
bevor er vor sieben Jahren in Landshut eine<br />
typische Krankenhausküche übernahm. Damals<br />
wurde hier wenig selbst gekocht, aber<br />
viel <strong>mit</strong> Fertigprodukten. „Doch es war klar,<br />
dass es in Richtung Bio gehen sollte.“ Bereits<br />
im Januar 2008 hatte er <strong>die</strong> 100-prozentige<br />
Biozertifizierung <strong>mit</strong> Bioland als Partner gescha.<br />
Lauwarmer Nudelsalat<br />
– ein Rezept aus dem Kinderkrankenhaus St. Marien<br />
Zutaten für 10 Personen:<br />
2,0 kg Zucchini<br />
0,2 kg Zwiebeln, in Würfeln<br />
0,2 kg Karotten, in Würfeln<br />
0,2 kg Paprika rot, in Würfeln<br />
0,05 l Sonnenblumenöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
50 ml Weißwein, herb<br />
0,4 l Gemüsebrühe, fertig gekocht<br />
Kümmel ganz oder Pulver nach Bedarf<br />
1,0 kg Farfalle, gekocht<br />
0,2 kg Frühlingszwiebel, in Ringe<br />
30 g Blattpetersilie, geschnitten<br />
50 g Butter, braun<br />
0,3 kg Tomaten, in Würfeln ohne Kerne<br />
Zubereitung:<br />
1 Die Zucchini in halbe Scheiben<br />
schneiden (Größe wie Farfalle).<br />
2 Die Gemüsewürfel im Sonnenblumenöl<br />
anschwitzen, <strong>die</strong> Zucchini dazugeben,<br />
<strong>mit</strong> Salz, Pfeffer würzen und <strong>mit</strong><br />
dem Weißwein ablöschen.<br />
3 Mit der Gemüsebrühe auffüllen und<br />
bissfest garen, bis fast alle Flüssigkeit verdampft<br />
ist, dann <strong>mit</strong> Kümmel würzen.<br />
4 Die gekochten Farfalle unterheben,<br />
erwärmen, <strong>mit</strong> den Frühlingszwiebeln<br />
und der Petersilie abrunden.<br />
5 Den Nudelsalat anrichten, <strong>mit</strong> brauner<br />
heißer Butter abglänzen, <strong>mit</strong> warmen<br />
Tomatenwürfeln garnieren.<br />
Foto: Paulista/Fotolia.com<br />
22 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Schwerpunkt<br />
So hat Bielen <strong>die</strong> Aufgabengebiete kräig durcheinander<br />
gewirbelt. Die Reinigung war früher auf<br />
alle Küchen<strong>mit</strong>arbeiter verteilt, jetzt gibt es eine<br />
Teilzeitkra, <strong>die</strong> sich darauf konzentriert. Die Küchen-Crew<br />
kann sich so<strong>mit</strong> ausschließlich ums Kochen<br />
kümmern. Alle Mitarbeiter wurden übernommen<br />
und <strong>die</strong> neue Stelle des Koch-Azubis kreiert.<br />
Im Einkauf arbeitet Bielen intensiv <strong>mit</strong> Direktvermarktern<br />
zusammen. Er kau ganze Rinder und<br />
Schweine, <strong>die</strong> in Teilstücke vakuumiert geliefert<br />
werden. Beim Rind verzichtet er auf <strong>die</strong> teuren Edelteile<br />
wie Lende und Filet, arbeitet <strong>mit</strong> den restlichen<br />
Fleischstücken (außer Innereien) und kommt so<br />
auf einen ganz anderen Grundpreis. „Wenn jemand<br />
kochen gelernt hat, kann er da<strong>mit</strong> umgehen.“<br />
Auch <strong>mit</strong> seinen Gemüsebauern ist der Küchenchef<br />
ständig in Kontakt. „Wir planen gemeinsam und<br />
<strong>die</strong> Landwirte bauen entsprechend unserem Bedarf<br />
an.“ Bei Unwetter oder Schädlingsbefall kann es jedoch<br />
schon mal sein, dass ein Drittel der Ernte wegfällt.<br />
Da gilt es, flexibel zu sein. Bielen weiß, eine<br />
genaue Kalkulation lohnt sich. Frische und unverarbeitete<br />
Zutaten können trotz erhöhtem Personaleinsatz,<br />
dem Gemüse-Putzen/-Schälen, günstiger<br />
sein als Convenience-Produkte. Außerdem arbeitet<br />
er <strong>mit</strong> der Integrationsfirma Regenbogen gGmbH<br />
aus München zusammen, <strong>die</strong> küchenfertig geputztes<br />
und geschnittenes Gemüse anbietet.<br />
„Das Ready-Cut-Gemüse gibt es in Streifen, Würfeln,<br />
Stien oder Spalten, da kommt Abwechslung<br />
auf den Tisch, selbst wenn es sich im Winter o<br />
um Karotten oder Sellerie handelt.“ Denn im Winter<br />
ist es naturgemäß schwierig, regionales Gemüse<br />
zu servieren. Bielen weicht dann auf TK-Gemüse<br />
von Demeter aus.<br />
Jeden Tag gibt es eine frische Suppe sowie ein<br />
Fleisch- oder vegetarisches Gericht zur Auswahl.<br />
„Keine exotischen Sachen“, sagt Bielen, sondern<br />
klassische, bayerische und internationale Speisen.<br />
Die Mitarbeiter auf den Station schicken sogenannten<br />
Kostzettel, auf denen <strong>die</strong> Gerichtauswahl, Anzahl<br />
der Patienten und Besonderheiten wie etwa<br />
Allergien vermerkt sind. Das erlaubt genau zu kalkulieren<br />
und Reste möglichst gering zu halten.<br />
Schließlich wird das Essen in Wärmewagen auf <strong>die</strong><br />
Stationen gebracht und dort verteilt. Das Cook &<br />
Serve-System ist in Deutschland weit verbreitet: In<br />
vier von fünf Krankenhäusern wird es eingesetzt.<br />
Fazit: Biokonzepte lassen sich auch in den Krankenhaus-Alltag<br />
integieren wie <strong>die</strong> Beispiele aus<br />
Landshut, Herdecke oder aber auch <strong>die</strong> Kurpark-<br />
Klinik in Überlingen, <strong>die</strong> Park-Klinik in Kiel und<br />
das Reha-Zentrum Bad Sooden-Allendorf zeigen.<br />
Es liegt vor allem am Willen der verantwortlichen<br />
Küchenchefs, am Kalkulationsgeschick und an den<br />
guten Kontakten zu den Lieferanten. Wo ein Wille<br />
ist, gibt es auch einen Weg. ƒ Alexandra Höß<br />
Interview <strong>mit</strong> Rebional<br />
Alexandra Höß war überrascht,<br />
in wie wenigen Krankenhäusern in<br />
Deutschland Bio überhaupt ein Thema<br />
ist. Dabei<br />
zeigen einige<br />
Klinik-Beispiele,<br />
dass es geht –<br />
allerdings nur<br />
<strong>mit</strong> einer hohen<br />
Wertschätzung<br />
für das Thema<br />
Ernährung und einem durchdachten<br />
Konzept.<br />
Klaus Richter, Geschäftsführer<br />
des<br />
Caterers Rebional,<br />
im Gespräch <strong>mit</strong><br />
„<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>“.<br />
: tiny.cc/koernerkueche<br />
<br />
In der Bio-Großküche von Rebional in Herdecke<br />
können pro Tag bis zu 5.000 Gerichte<br />
produziert werden<br />
PROFIWELT FÜR GASTRONOMIE<br />
Kongress zum Einsatz von Bio-Lebens<strong>mit</strong>teln<br />
im Außer-Haus-Markt<br />
14. Oktober 2014<br />
in Fürstenfeldbruck<br />
bei München<br />
Für Gastronomie, Hotellerie,<br />
Catering und GV<br />
Fachvorträge, Praxisbeispiele<br />
Ausstellermeile – Verkostung<br />
und Produktneuheiten<br />
Veranstalter: Bio Service Team GmbH<br />
Mit Unterstützung von:<br />
biogastrokongress.de
Schwerpunkt<br />
Allergene: Speisekarten<br />
dick wie Bücher<br />
Von Dezember <strong>die</strong>ses Jahres an sind Restaurant-,<br />
Imbissbetreiber, Gemeinschaftsverpfleger<br />
sowie Bäcker und Metzger verpflichtet,<br />
Allergene zu kennzeichnen. Gut für den Gast,<br />
schwierig für manchen Gastronomen.<br />
Zehn Prozent der Verbraucher, <strong>die</strong> unter Lebens<strong>mit</strong>telunverträglichkeiten<br />
leiden, gehen laut dem Deutschen Allergieund<br />
Asthmabund (DAAB) nicht mehr im Restaurant oder<br />
Imbiss essen, da sie gesundheitliche Probleme befürchten. Auch Stu<strong>die</strong>n<br />
aus den USA und Großbritannien zeigen, dass der Außer-Haus-<br />
Verzehr für Menschen <strong>mit</strong> Lebens<strong>mit</strong>telunverträglichkeiten eine besondere<br />
Gefahrenquelle darstellt.<br />
Darauf reagiert <strong>die</strong> EU nun <strong>mit</strong> der Lebens<strong>mit</strong>telinformations-Verordnung<br />
1169/2011, <strong>die</strong> eine Allergeninformationspflicht für Gastronomie<br />
und Gemeinschasverpflegung fordert. Fragen sind vorprogrammiert,<br />
denn wie <strong>die</strong>s in der Praxis aussehen soll, ist nicht<br />
genau definiert. Der Branchenverband DEHOGA will deswegen neben<br />
der Broschüre „Gute Gastgeber für Allergiker“ eine weitere Informationsschri<br />
für Gastronomen herausbringen – im Herbst 2014.<br />
Gastronomie: Jede Zutat prüfen<br />
Die Branche ist ganz unterschiedlich auf <strong>die</strong> neue Kennzeichnung<br />
vorbereitet, sagt Beraterin und Trainerin Bettina Dräger: „Jedes Produkt,<br />
jede Zutat, jede Rezeptur muss auf <strong>die</strong> 14 Hauptallergene überprü<br />
werden. Wer eine Menü-Soware hat, für den ist es ganz einfach.<br />
Für den, der aus dem Kopf kocht, wird es dagegen schwierig.“<br />
Gerade in Fertig- oder Halbfertigprodukten wie Brühen, Soßen, Dressings,<br />
Desserts oder Würzmischungen sind o deklarationspflichtige<br />
DIE 14 HÄUFIGSTEN ALLERGENE:<br />
Diese Zutaten lösen 90 Prozent aller Lebens<strong>mit</strong>telunverträglichkeiten<br />
aus und sind deshalb kennzeichnungspflichtig:<br />
1 Glutenhaltiges Getreide (Weizen, Roggen,<br />
Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut oder Hybridstämme<br />
davon) 2 Krebstiere 3 Eier 4 Fisch 5 Erdnüsse<br />
6 Soja 7 Milch und Milchprodukte (einschließlich<br />
Laktose) 8 Schalenfrüchte (Mandel,<br />
Haselnuss, Walnuss, Cashew, Pecannuss, Paranuss,<br />
Pistazie, Macadamianuss und Queenslandnuss)<br />
9 Sellerie : Senf ; Sesamsamen<br />
< Schwefeldioxid und Sulfite in einer Konzentration<br />
von mehr als 10 mg/kg oder 10mg/l<br />
= Lupinen > Weichtiere<br />
Allergene enthalten, hier hil nur eine genaue Analyse der Zutatenliste<br />
oder <strong>die</strong> Nachfrage bei den Lieferanten. Große Hersteller wie zum<br />
Beispiel Unilever Food Solutions bieten <strong>mit</strong>tlerweile Produkte speziell<br />
für Allergiker an, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> 14 Hauptallergene verzichten und <strong>mit</strong><br />
einem speziellen Stempel gekennzeichnet sind (siehe Abbildung).<br />
„Eine Allergen-Verschleppung in der Küche muss unbedingt vermieden<br />
werden, denn Gastronomen sind habar ab Dezember“, sagt Bettina<br />
Dräger. Daher ist eine gute Hygienepraxis sehr wichtig sowie<br />
auch eine zeitlich getrennte Zubereitung von allergenhaltigen und<br />
allergenfreien Speisen. Der Kontakt <strong>mit</strong> Mehlstaub oder auch Nusspartikeln<br />
müsse bei allergenfreien Speisen unbedingt vermieden werden.<br />
Es muss auch sichergestellt werden, dass jeder Mitarbeiter in der<br />
Küche streng nach Rezept vorgeht und nicht eigenmächtig etwas abwandelt.<br />
„Eine große Angst besteht o darin, dass dadurch <strong>die</strong> Kreativität<br />
und Spontanität verloren geht“, sagt Beraterin Carola Reiner<br />
von CCR-Consulting.<br />
Gast: Speisekarten dick wie Bücher<br />
Und der Gast? Bekommt er nun statt der Speisekarte ein Buch? Denn<br />
Allergene müssen nun überall, auch in Aushängen gekennzeichnet<br />
sein. 14 Allergene (siehe Kasten) sind auszeichnungspflichtig, da kommt<br />
schon einiges an Information zusammen. Die Deklarations-Möglichkeiten<br />
sind vielfältig und können von Zahlen über Buchstaben bis hin<br />
zu Icons oder Farbcodes <strong>mit</strong> zusätzlicher Legende reichen.<br />
Die DEHOGA setzt sich dafür ein, dass es reicht, wenn auf Speisekarten<br />
darauf hingewiesen wird, dass der Gast Informationen zu allergenen<br />
Zutaten im Gespräch oder durch zusätzlich zur Verfügung gestelltes<br />
Informationsmaterial erhalten kann.<br />
„Speisekarten werden dick wie Telefonbücher werden und mehrgängige<br />
Menüs würden viele Seiten füllen, gäbe man alle Allergene zu jedem<br />
Gericht an“, sagt der Koch Peter Fahnler, der <strong>die</strong> Facebook-Seite „Wir<br />
Köche verteidigen unseren Ruf“ gegründet hat, <strong>mit</strong> der er sich gegen<br />
<strong>die</strong> Allergenkennzeichnung für <strong>die</strong> Gastronomie wehren will.<br />
Beraterin Carola Reiner gibt in Sachen Kennzeichnung Gastronomen<br />
folgenden Tipp: „Man kann schon bei der Formulierung der Speisekarte<br />
darauf achten, einige Allergene zu nennen.“ Wenn beispielsweise<br />
„Broccoli <strong>mit</strong> Mandelstien“ auf der Karte steht, muss das Allergen<br />
Mandeln nicht extra gekennzeichnet werden, da es ja schon namentlich<br />
benannt ist. Wenn hingegen nur „Broccoli“ als Beilage genannt<br />
wird und Mandelstie darauf gestreut werden, müssen sie deklariert<br />
werden. Gäste, bei denen manche Zutaten allergische Reaktionen<br />
hervorrufen können, müssen also auch weiterhin Speisekarten sehr<br />
aufmerksam lesen und im Zweifelsfall nachfragen.<br />
ƒ Alexandra Höß<br />
Weitere Infos wie Allergie-Karten oder <strong>die</strong> Broschüre „Gute<br />
Gastgeber für Allergiker“ sind über : www.daab.de und<br />
: www.dehoga.de erhältlich.<br />
24 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
<strong>Resteküche</strong><br />
Abgerieben und ausgepresst<br />
Zitronen haben’s in und an sich. Vom<br />
Saft bis zur Schale geben sie Speisen<br />
aromatisch Saures. Sie lassen sich vielfältig<br />
in der Küche einsetzen und können<br />
restlos verwendet werden.<br />
Manche schwören auf ihren Saft, andere wiederum auf<br />
den feinen Geschmack abgeriebener Zitronenschale.<br />
Zitronen sind Allround-Talente und geben dem kreativen<br />
Koch unendlich viele Möglichkeiten, Speisen zu verfeinern: beispielsweise<br />
durch Sous-vide-Garen, um ihr Aroma noch feiner und<br />
<strong>die</strong> Schale zarter zu machen oder durch Einfrieren. Gefroren<br />
lassen sich Zitronen leicht reiben, was Gerichten eine feine Note<br />
verpasst. Verwenden sollte man daher nur <strong>die</strong> Schalen von unbehandelten<br />
Zitronen, am besten Bio-Zitronen.<br />
Bei Zitrone denken viele an unangenehme Säure anstatt an das<br />
volle Aroma, das sie entfalten, wenn sie wirklich reif sind. Nicht<br />
verwunderlich, denn <strong>die</strong> gelben Früchte, <strong>die</strong> hierzulande im Handel<br />
erhältlich sind – meist unreif, sauer, dafür lange haltbar –<br />
haben <strong>mit</strong> dem Geschmack reifer Zitronen wenig zu tun. Dabei<br />
kann der so vielschichtig sein.<br />
Herr der Zitrusfrüchte<br />
Spezialist in Sachen Saures ist Michael Ceron, der am Kärntner<br />
Faaker See einen Bio-Zitrusgarten betreibt. Hier wachsen 240<br />
Sorten aller Gattungen der Zitrusgewächse: Speisezitronen, Orangen,<br />
Bitterorangen, Limetten, Zedratzitronen, Mandarinen, Grapefruit<br />
und Bergamotten – rund 2.000 Bäume, <strong>die</strong> je nach Jahreszeit<br />
in voller Blüte stehen oder voller Früchte hängen.<br />
Wenn Michael Ceron vom Geschmack seiner Zitronen erzählt,<br />
gerät er ins Schwärmen. Er spricht von<br />
Speisezitronen, <strong>die</strong> nicht nur „sauer“,<br />
sondern mild-würzig nach Basilikum und<br />
Zimt schmecken oder von Zedratzitronen,<br />
groß wie Melonen, <strong>die</strong> Kenner wegen<br />
des Geschmacks ihrer Schale<br />
schätzen. Unter Sterneköchen gelten sie<br />
bereits als Geheimtipp. Alte Sorten aus<br />
der Medici-Sammlung wie <strong>die</strong> Petrella<br />
oder <strong>die</strong> Buddhahand <strong>mit</strong> ihren gelben<br />
Fingern sind <strong>die</strong> Highlights seiner<br />
Sammlung. Die Pflanzen wachsen hier<br />
ganz biologisch <strong>mit</strong> viel Liebe und<br />
Achtsamkeit.<br />
Zitrone in der Küche<br />
„Die Schale wird“, sagt Michael Ceron,<br />
„vielfach unterschätzt.“ Ein einfaches<br />
Risotto <strong>mit</strong> Rucola, Zitronenschale<br />
und Olivenöl ist einfach köstlich.<br />
Kreative Köche verwenden jedoch nicht nur Saft oder Schale,<br />
sondern <strong>die</strong> ganzen Früchte. Dazu braucht es besondere Sorten,<br />
am besten Zedratzitronen <strong>mit</strong> einem Mesokarp, das<br />
ist das Weiß zwischen Schale und Fruchtfleisch,<br />
das knackig und frisch wie eine<br />
Melone schmeckt.<br />
Biokoch Karsten Bessai setzt darüber hinaus<br />
auf eine spezielle Zubereitung der Früchte.<br />
Sein Tipp: Zitronenschale sous-vide garen<br />
sowie Zitronen einkochen, was eine Woche<br />
dauert. Dazu <strong>die</strong> Zitronen mehrmals anstechen,<br />
in Wasser aufkochen und anschließend<br />
kalt stellen. Diesen Vorgang fünf bis<br />
sieben Tage lang wiederholen. Das Ergebnis<br />
ist ein köstlicher Sud sowie Früchte <strong>mit</strong> intensivem<br />
Geschmack.<br />
Beim Sous-vide-Garen ist es wichtig, <strong>die</strong> Schale<br />
sauber abzuschneiden. Diese wird dann<br />
vakuumiert (flächig) und – sollte kein Sous-<br />
Bei Koch, Karsten Bessai, kommen<br />
nur Bio-Produkte in den Mörser<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 25
<strong>Resteküche</strong><br />
Zitronen lassen sich vielfältig verwerten: beispielsweise der Saft im Essig <strong>mit</strong> Rosmarin oder <strong>die</strong> zerriebene<br />
Schale im Salz. Manche Zitronensorten sehen aus wie kleine Melonen.<br />
vide-Garer zur Verfügung stehen – im Backofen bei 60 bis 70<br />
°C im Wasserbad gegart. Die Schale ist dann weich, immer<br />
noch knallig gelb und intensiv im Geschmack.<br />
Wenn nicht <strong>die</strong> ganze Frucht, sondern nur Schale oder Saft zum<br />
Kochen oder Backen gebraucht werden, muss eine ausgepresste<br />
Zitrone noch lange nicht weggeworfen werden.<br />
Nur nichts wegwerfen<br />
– <strong>die</strong> Schale<br />
aromatisiert etwa<br />
Zitronen-Minz-Salz<br />
Schale weiterverwenden<br />
Sieht ein Rezept Zitronensaft vor, jedoch aber nicht <strong>die</strong> Schale,<br />
ist der Koch schnell im Dilemma, wenn er nichts wegschmeißen<br />
möchte. „Grundsätzlich sollte man immer erst überlegen, was man<br />
<strong>mit</strong> der Schale machen<br />
möchte“, empfiehlt Bessai.<br />
Die ganze Frucht<br />
lässt sich nämlich leichter<br />
bearbeiten als <strong>die</strong> ausgedrückten<br />
Hälften.<br />
Die Schalenabschnitte<br />
bzw. Zesten lassen sich<br />
leicht trocknen oder in ein<br />
erfrischendes Zitronen-<br />
Minz-Salz verwandeln.<br />
Dafür Zesten oder fein<br />
geschnittene Schale <strong>mit</strong><br />
Salz in einem Mörser zerreiben<br />
und anschließend<br />
<strong>die</strong> vorgeschnittene Minze<br />
– ohne Blattstängel – dazugeben. Bei 40 °C über Nacht im<br />
Holdomat, einem Warmhaltegerät, im Backofen, am Fensterbrett<br />
oder auf der Heizung trocknen. Dieses Salz passt hervorragend<br />
zu Fisch, Kalb, Geflügel, zu Nudelgerichten und natürlich zum<br />
Grillen. Genial einfach: Die Schale kann auch in Olivenöl eingelegt<br />
werden. Feines Zitronenolivenöl selbst gemacht.<br />
Wird nur <strong>die</strong> Schale der gelben Frucht benötigt, kann <strong>die</strong> Zitrone<br />
ausgepresst werden. Allerdings muss der Saft rasch weiter verarbeitet<br />
werden, da er schnell verdirbt und nicht aufbewahrt werden<br />
kann.<br />
Viel leichter und obendrein sehr aromatisch ist dagegen, den Zitronensaft<br />
<strong>mit</strong> Essig zu vermischen und etwas frischen Rosmarin<br />
hinzuzugeben.<br />
Grundsätzlich wirkt <strong>die</strong> Säure der Zitrone belebend. Sauer macht<br />
also nicht nur lustig, sondern regt Appetit und Verdauung gleichermaßen<br />
an. Und manche Speisen bekommen erst <strong>mit</strong> einem Hauch<br />
saurer Frische eine persönliche Note. Zitronen riechen gut, schmecken<br />
gut und tun gut – nicht zuletzt auch wegen ihres Vitamin-C-<br />
Gehalts ein echtes Plus für <strong>die</strong> Abwehrkräfte im Körper.<br />
ƒ Andrea Knura<br />
Andrea Knura Halbe Zitronen, ausgepresst<br />
oder geschält, frisch oder doch schon<br />
vertrocknet bis vergammelt, finden sich in<br />
fast jedem Kühlschrank. In Haushaltsküchen<br />
ist das genauso wie in der Gastronomie.<br />
Das muss aber nicht so sein, dachte sich<br />
Andrea Knura, und bekam viele praktische<br />
und geschmackvolle Lösungen.<br />
Fotos: Andrea Knura<br />
26 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
: www.jaegerhof.ch<br />
Vreni Giger, <strong>die</strong> Schweizer Bioköchin vom<br />
Jägerhof in Sankt Gallen, ist der Zitrone ebenso<br />
verfallen. Nicht Saft oder Schale, sondern<br />
<strong>die</strong> ganze Frucht gibt sie <strong>mit</strong> Fenchelgemüse<br />
zu Fisch.<br />
Gebratener Egli<br />
auf Fenchel-Zitronengemüse <strong>mit</strong> Cachaça<br />
Der Flussbarsch (Perca fluviatilis), am Bodensee Kretzer genannt,<br />
in der Schweiz und Österreich auch Egli, ist ein in ganz Europa<br />
vorkommender Süßwasserfisch. Das weiße Fleisch ist mager und<br />
grätenarm.<br />
Zutaten:<br />
8 ganze Eglis (Flussbarsch)<br />
Bratbutter<br />
2 Fenchel<br />
1 Zitrone<br />
2 EL Butter<br />
1 dl Weißwein<br />
Salz, Pfeffer, Zucker<br />
Cachaça<br />
NEU<br />
Frisches Design<br />
Jetzt auch in 0,33 l<br />
Still & Medium<br />
Ab sofort<br />
erhältlich<br />
Rezept aus „Brand am Herd“ AV Buch Verlag<br />
Zubereitung:<br />
Fenchelknollen halbieren, in feine Scheiben schneiden und in<br />
einer Pfanne in wenig Butter kurz andünsten.<br />
Zitrone <strong>mit</strong> der Schale in feine Scheiben schneiden, zu den Fenchelstreifen<br />
geben und gemeinsam dünsten. Mit Salz, Pfeffer und<br />
Zucker abschmecken und <strong>mit</strong> Weißwein ablöschen. Alles weich<br />
dünsten.<br />
Den Egli leicht von beiden Seiten einschneiden, salzen und in<br />
Bratbutter braten. Das Fenchelgemüse kurz vor dem Anrichten<br />
<strong>mit</strong> Cachaça ablöschen. Gemüse auf den Teller geben und den<br />
Fisch darauf servieren.<br />
ZITRUSFRUCHTSCHALEN<br />
ALS ALLZWECKMITTEL:<br />
n Getrocknete Orangenschalen eignen sich gut zum Feuerentfachen,<br />
weil in den Schalen ein hoher Prozentsatz an entzündlichem<br />
Öl enthalten ist.<br />
n Um z.B. eine gusseiserne Pfanne auszubürsten, etwas Kaffeesatz<br />
in <strong>die</strong> Pfanne geben und <strong>mit</strong> einer halben Orange verreiben.<br />
Die Schale der Orange schützt <strong>die</strong> Hand dabei vor dem Kaffeesatz,<br />
der ein gutes Scheuer<strong>mit</strong>tel ist.<br />
n Unangenehme Gerüche lassen sich beseitigen, indem man<br />
<strong>die</strong> Schale von <strong>Zitrusfrüchten</strong> z.B. über das Schneidebrett reibt. Funktioniert<br />
auch im Spülbecken!<br />
n Orangenschalen in eine Schale <strong>mit</strong> Wasser stellen und 5 min. in<br />
<strong>die</strong> Mikrowelle stellen, durch den Dampf lässt sich anschließend <strong>die</strong><br />
Mikrowelle <strong>mit</strong> einem Schwamm sauber wischen.<br />
n Für ein natürliches Ameisen<strong>mit</strong>tel im Mixer aus Orangenschalen<br />
und einer Tasse warmem Wasser ein glattes Püree herstellen.<br />
Langsam auf und in den Ameisenhügel gießen.<br />
www.st-georgs-quelle.de<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 27
<strong>Resteküche</strong><br />
Stoppt<br />
Lebens<strong>mit</strong>telverschwendung<br />
In unserer neuen Rubrik „<strong>Resteküche</strong>“ stellen wir regelmäßig Ideen vor, <strong>die</strong> helfen, Lebens<strong>mit</strong>tel nicht zu<br />
verschwenden und Ressourcen zu schonen.<br />
Und dazu brauchen wir Euch: Schreibt, postet oder twittert uns Eure Tipps, Rezepte und Anregungen, um<br />
dem achtlosen Umgang <strong>mit</strong> Lebens<strong>mit</strong>teln entgegenzuwirken. Teilt sie <strong>mit</strong> uns auf : www.facebook.com/Die-<br />
Biokueche, : www.twitter.com/<strong>die</strong>biokueche (#Restekueche) oder über ~ bio.redaktion@vnmonline.de.<br />
Denn wir wollen, dass sich etwas ändert – und das fängt im Kleinen an.<br />
Nur ein paar Tropfen<br />
Wird nur wenig Zitronensaft gebraucht, <strong>die</strong> Zitrone<br />
<strong>mit</strong> einem Zahnstocher anstechen und entsprechenden<br />
Saft ausdrücken.<br />
Später verwenden<br />
Die gewaschene Zitrone als Ganzes ins Gefrierfach<br />
legen und <strong>die</strong> gefrorene Zitrone dann <strong>mit</strong> einer<br />
Küchenreibe zerkleinern (ohne sie zu schälen)<br />
und <strong>mit</strong> den Schnitzeln <strong>die</strong> Speisen bestreuen.<br />
Überschüssiger Saft<br />
Ausgepressten Zitronensaft in einen Eiswürfelbehälter<br />
füllen und einfrieren; am besten vorsorglich<br />
ein größeres Gefriergefäß nehmen, so kann man<br />
– falls wieder etwas übrig bleibt – immer neuen<br />
Saft dazugeben.<br />
Das Weiße nicht wegwerfen<br />
Die ausgepresste Zitrone/Orange ohne Schale,<br />
also quasi nur noch das Weiße, auch Mesokarp<br />
genannt, eignet sich gut als Klarspüler: in der Geschirrspülmaschine<br />
ins Besteckkörbchen geben<br />
und so den Gläsern Glanz verleihen.<br />
Schalen …<br />
… als Dekoelemente verwenden: <strong>mit</strong> verschiedenen<br />
Förmchen aus der Schale von <strong>Zitrusfrüchten</strong><br />
Motive ausstanzen, dabei auf exakte Oberflächen<br />
und Ränder achten. Dann lose auslegen auf<br />
Tischdecken, in Tischgestecke und Dekobehälter<br />
geben oder auf dem Teller anrichten. In frischem<br />
Zustand sind <strong>die</strong> Schalen am ansehnlichsten!<br />
KULINARISCHE<br />
RESTEVERWERTUNG:<br />
Zitronensalz/-pfeffer<br />
(zum Würzen für Fisch):<br />
Zutaten: 2 TL geriebene Zitronenschale, 4 TL feines Meersalz bzw. 2 TL<br />
geriebene Zitronenschale, 25 g schwarze Pfefferkörner<br />
Zubereitung: 2-3 unbehandelte Zitronen dünn schälen, <strong>die</strong> Schalen im<br />
Ofen bei 100 °C trocknen lassen, fein mahlen und dann abwechselnd <strong>mit</strong><br />
dem Salz in ein Glas schichten. Für den Pfeffer <strong>mit</strong> den Zitronen genauso verfahren<br />
und dann <strong>mit</strong> den Pfefferkörnern mischen und in eine Mühle geben.<br />
Orangenpulver (zum Würzen von Fisch,<br />
Jakobsmuscheln, Reisgerichten, Salaten):<br />
Zutaten: 4 unbehandelte Orangen, 30 g Zucker, 125 ml Wasser, etwas<br />
Sonnenblumenöl<br />
Zubereitung: Orangenschalen, möglichst ohne etwas Weißes, <strong>mit</strong> Zucker<br />
und Wasser in einen Topf geben und bei <strong>mit</strong>tlerer Hitze zirka 15 Minuten sirupartig<br />
einkochen. Ein Blech <strong>mit</strong> Backpapier belegen und <strong>die</strong>s <strong>mit</strong> Sonnenblumenöl<br />
einstreichen. Die Schalen auf dem Blech verteilen, zirka 3 Std. bei<br />
60 °C im Ofen trocknen, einen Kochlöffel in <strong>die</strong> Tür klemmen. Auskühlen<br />
lassen und sehr fein mahlen. Das Pulver dunkel und trocken aufbewahren,<br />
hält zirka 6 Monate.<br />
Zitronen-Likör:<br />
Zutaten: 6 ausgepresste Zitronen, 500 g Kandiszucker, 700 ml Wodka<br />
Zubereitung: Die ausgepressten Zitronen zusammen <strong>mit</strong> dem Kandiszucker<br />
in ein ausreichend großes Gefäß geben und <strong>mit</strong> Wodka auffüllen, bis alles<br />
bedeckt ist. Je länger der Likör reift, desto besser schmeckt er.<br />
Zitronen-Öl (passt gut zu Blattsalaten, Fisch,<br />
Meeresfrüchten, aber auch Desserts):<br />
Noch mehr Tipps<br />
gibt es im Web!<br />
: www.<strong>die</strong>-biokueche.de/aktuelles-heft/restekueche.html<br />
Zutaten: Zitronenschalen, mind. 200 ml Oliven- oder Rapsöl<br />
Zubereitung: Zitronenschale in ein Schraubglas geben, 200 ml Olivenöl<br />
oder Rapsöl darüber gießen, dann nach einer Woche den Inhalt in ein zweites,<br />
gleich großes Glas abseihen, das, was an Öl verloren gegangen ist, auffüllen;<br />
dann <strong>mit</strong> der nächsten Zitrone ebenso verfahren: Zesten, hauchdünne Streifen,<br />
abschneiden, in das schon <strong>mit</strong> Zitronenaroma versehene Öl geben, 1 Woche<br />
ziehen lassen, abseihen und Ölstand anpassen; so bekommt man nach und<br />
nach ein stark nach Zitrone schmeckendes Öl, das keine Säure hat.<br />
Foto: slawek_zelasko/Fotolia.com<br />
28 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
<strong>Resteküche</strong><br />
Von Stoppeln und<br />
Sterneköchen<br />
Ein Drittel aller Lebens<strong>mit</strong>tel<br />
landet im Müll. Wie<br />
sich <strong>die</strong>se Verschwendung<br />
reduzieren lässt, darüber<br />
haben sich Kölner Studenten<br />
Gedanken gemacht.<br />
Fotos: Zehnnachzwei, Stoppeln<br />
Die Situation ist bekannt: Das Essen<br />
im Restaurant ist zwar superlecker,<br />
aber es passt beim besten Willen<br />
nichts mehr in den Magen. Man würde vielleicht<br />
gerne den Rest <strong>mit</strong> nach Hause nehmen<br />
– aber ist <strong>die</strong> Frage danach wirklich angebracht?<br />
Oder andersrum: Man wird gefragt,<br />
ist davon aber irgendwie peinlich berührt<br />
und lehnt deswegen ab. „Ich habe an<br />
<strong>die</strong>ser Situation angesetzt und mir überlegt,<br />
wie man in der Gastronomie erreichen<br />
könnte, dass es weniger Lebens<strong>mit</strong>telabfälle<br />
gibt“, erzählt Julia ommes. Sie gehört zu<br />
Studenten der ecosign Akademie für Gestaltung<br />
in Köln, <strong>die</strong> sich im Rahmen eines<br />
Kooperationsprojekts <strong>mit</strong> der Verbraucherschutzzentrale<br />
Nordrhein-Westfalen unter<br />
der Überschri „Verzehrte Welt“ Gedanken<br />
darüber gemacht hat, wie man der Lebens<strong>mit</strong>telverschwendung<br />
entgegenwirken kann.<br />
Dabei sind <strong>die</strong> Studenten ganz unterschiedlich<br />
an das ema herangegangen. Julia<br />
ommes hat sich eine elegante Situation<br />
für das Dilemma im Restaurant überlegt.<br />
„Es gibt da eine alte Benimmregel. Man stelle<br />
sich den Teller als Uhr vor. Wenn man<br />
sein Besteck auf 20 nach vier legt, dann weiß<br />
der Kellner, dass er abräumen kann“, erzählt<br />
ommes, <strong>die</strong> einen neuen Besteckcode entwickelt<br />
hat: „Liegen Gabel und Messer auf<br />
10 nach zwei, dann weiß der<br />
Kellner, dass<br />
ich <strong>die</strong><br />
Will ein Gast <strong>die</strong> Reste eines Gerichts <strong>mit</strong>nehmen, legt er das Besteck<br />
auf dem Teller in <strong>die</strong> Position 10-nach-zwei. Mit Hilfe eines Info-Flyers<br />
kann der Gast über <strong>die</strong>se Möglichkeit informiert werden.<br />
So könnten <strong>die</strong> Stofftaschen aussehen, <strong>mit</strong><br />
denen sich Verbraucher auf abgeernteten<br />
Feldern zu erkennen geben, um noch übriggebliebene<br />
Früchte einzusammeln<br />
Reste gerne <strong>mit</strong>nehmen würde.“ Ein entsprechendes<br />
Logo auf der Serviette weist darauf<br />
hin, dass der gastronomische Betrieb<br />
gerne dazu bereit ist, <strong>die</strong> nicht verzehrten<br />
Speisen <strong>mit</strong>zugeben und <strong>die</strong>s sogar als Kompliment<br />
an <strong>die</strong> Küche versteht. Eine kleine<br />
Broschüre auf dem Tisch erklärt das Konzept.<br />
Für den Transport stellt sich Julia<br />
ommes hochwertige ökologische Papierboxen<br />
vor. „Wenn ich das Projekt vorstelle,<br />
ist <strong>die</strong> Resonanz sehr positiv. Aber leider<br />
habe ich bisher keinen Gastronomen gefunden,<br />
der <strong>die</strong> Idee umsetzt“, sagt ommes.<br />
Noch in den Kinderschuhen steckt auch <strong>die</strong><br />
Idee von Janina Damm und Sonja Lorenz.<br />
Sie setzen bei der Landwirtscha an. „Früher<br />
haben Bauern <strong>die</strong> Leute aus dem Dorf<br />
nach der Ernte auf das Feld gelassen, um <strong>die</strong><br />
Reste einzusammeln. Heute ist das nicht<br />
mehr erlaubt“, erzählt Janina Damm. Deswegen<br />
möchten <strong>die</strong> beiden eine Plattform<br />
namens „Stoppeln“ auauen. Dort können<br />
Verbraucher sich darüber informieren, welche<br />
Landwirte eine Nachernte auf ihren Feldern<br />
erlauben. Momentan sind <strong>die</strong> Studentinnen<br />
dabei, das Konzept zusammen <strong>mit</strong><br />
Landwirten zu verfeinern. Sie haben sich<br />
zum Beispiel überlegt, dass jeder Stoppler<br />
eine Stoasche <strong>mit</strong> einem besonderen Design<br />
bekommt, da<strong>mit</strong> er auf dem Feld zu erkennen<br />
ist. „Das Konzept steht, allerdings<br />
ist <strong>die</strong> Plattform noch nicht online. Wir freuen<br />
uns über Unterstützung jeder Art für <strong>die</strong><br />
endgültige Realisierung.“<br />
Schon etwas weiter ist ein Mitstudent. Felix<br />
Möbus hat <strong>mit</strong> dem „Duell der Sterneköche“<br />
ein Strategiespiel für Kinder ab sieben Jahren<br />
entwickelt: Die Spieler planen, kaufen ein<br />
und stellen Lebens<strong>mit</strong>tel für eine Mahlzeit<br />
zusammen. Ziel ist es, <strong>die</strong> Verschwendung<br />
von Lebens<strong>mit</strong>teln zu vermeiden. Das Spiel<br />
wird seit Anfang 2014 über <strong>die</strong> Verbraucherzentrale<br />
Nordrhein-Westfalen verteilt.<br />
ƒ Isabelle Butschek<br />
Die Projekte auf facebook:<br />
: www.facebook.com/stoppeln<br />
: www.facebook.com/pages/<br />
Zehnnachzwei/133065433530896<br />
oder kleiner<br />
: tiny.cc/zehnnachzwei<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 29
Regionales<br />
Pflücken erlaubt statt<br />
betreten verboten<br />
Seit etwa einem Jahr entstehen in der<br />
nordrhein-westfälischen Stadt Minden<br />
<strong>mit</strong>ten in der Stadt Speiseräume: kleine<br />
grüne Ecken, in denen eine lokale Bürgerinitiative<br />
allerlei Essbares anpflanzt.<br />
Das soll <strong>die</strong> Wertschätzung für Lebens<strong>mit</strong>tel<br />
steigern und Plätze zum Verweilen<br />
schaffen.<br />
Es gibt sie in jeder Stadt: kleine Grünflächen, in denen im<br />
Frühjahr vielleicht noch ein paar Osterglocken und Tulpen<br />
blühen, <strong>die</strong> aber ansonsten mehr oder weniger ungepflegt<br />
vor sich hin dümpeln – und höchstens als Hundeklo Verwendung<br />
finden. Die Idee dazu, in Minden aus solchen Flächen mehr zu<br />
machen, hatten Stefan Schröder und Bettina Fuhg nahezu gleichzeitig.<br />
Schröder war davon begeistert, wie das Konzept einer<br />
essbaren Stadt von der rheinländischen Stadt Andernach in<br />
Deutschland umgesetzt wurde (siehe Info-Kasten). Dabei werden<br />
Bettina Fuhg hatte zusammen<br />
<strong>mit</strong> Stefan Schröder <strong>die</strong> Idee,<br />
in Minden „Speiseräume“<br />
auf Grünflächen zu schaffen<br />
im öffentlichen Raum Gemüse, Obst<br />
oder Blumen angepflanzt. Anders als<br />
sonst so häufig in deutschen Städten<br />
der Fall, ist das Betreten <strong>die</strong>ser Flächen<br />
jedoch nicht verboten. Im Gegenteil:<br />
Pflücken ist erlaubt und erwünscht.<br />
Bettina Fuhg hatte sich dagegen<br />
von New York inspirieren lassen: „Nachdem dort <strong>die</strong> Hochbahn<br />
still gelegt worden war, hatte sich <strong>die</strong> Frage gestellt, was<br />
<strong>mit</strong> dem Gleis passieren soll. Mittlerweile ist dort eine grüne Oase<br />
entstanden“, erzählt sie. Obwohl sich <strong>die</strong> beiden Konzepte unterscheiden,<br />
haben sie einen gemeinsamen Grundgedanken, den<br />
Schröder und Fuhg auch in Minden umsetzen wollten: ihre Mitbürger<br />
dazu zu bringen, Lebens<strong>mit</strong>teln wieder mehr Wertschätzung<br />
entgegenzubringen.<br />
Im Januar 2013 traf sich <strong>die</strong> Bürgerinitiative „Essbare Stadt“ dann<br />
Fotos: Initiative essbare Stadt, Oliver Hallmann<br />
30 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Regionales<br />
zum ersten Mal. Mittlerweile besteht <strong>die</strong>se aus etwa 20 Aktiven.<br />
Relativ schnell war klar, dass sich das Wirken der Gruppe erst<br />
einmal auf <strong>die</strong> obere Altstadt von Minden konzentrieren sollte.<br />
Zum einen, weil <strong>die</strong>s der Teil der Stadt ist, der überregional bekannt<br />
und in bestimmter Weise stadtprägend ist. Zum anderen<br />
aber, um den Bewohnern <strong>die</strong>ses Stadtteils etwas Gutes zu tun:<br />
„Dort wohnen viele Menschen, <strong>die</strong> wenig Geld haben – und für<br />
<strong>die</strong>jenigen wollten wir ein kleines Angebot schaffen.“<br />
Der Reiz des Verbotenen fehlt<br />
Offizieller Start der „Essbaren Stadt Minden“ war im Mai 2013,<br />
als der erste sogenannte Speiseraum am alten Pfarrhaus St. Simeonis<br />
eingerichtet wurde. Auf 26 Quadratmetern wurden dort<br />
allerlei Gemüse und Kräuter angepflanzt – „natürlich Bio-Pflanzen,<br />
wir wollten keine gentechnisch veränderten Setzlinge“, erläutert<br />
Bettina Fuhg. Ein großes Willkommensschild signalisiert, dass<br />
auch hier jeder Mindener zugreifen darf. War <strong>die</strong>ser Speiseraum<br />
noch durch einen Zaun abgetrennt und da<strong>mit</strong> in gewisser Weise<br />
geschützt, ging <strong>die</strong> Initiative <strong>mit</strong> dem nächsten Speiseraum einen<br />
Schritt weiter. Im unteren Bereich der Martinitreppe wurden sechs<br />
große Pflanzkästen aufgestellt. „Diese haben wir aus gespendeten<br />
Europapaletten gebaut“, erzählt Bettina Fuhg. Mitten in der Innenstadt<br />
aufgestellt, war <strong>die</strong> Verwunderung der Leute erst einmal groß<br />
– und auch <strong>die</strong> Skepsis: „Es waren sich viele sicher, dass <strong>die</strong>se<br />
Kästen das Stadtfest nicht überleben und sowieso zerstört werden<br />
würden.“ Doch <strong>die</strong> jungen Tomaten-, Kohlrabi- oder Zuckererbsenpflänzchen<br />
blieben unbeschadet, was Bettina Fuhg auch nicht<br />
weiter verwundert: „Es ist ja erlaubt ranzugehen und da<strong>mit</strong> fehlt<br />
der Reiz des Verbotenen.“<br />
Wann kann geerntet werden?<br />
Interessant fand <strong>die</strong> Goldschmiedin <strong>die</strong> Reaktion der Passanten.<br />
Diese seien zunächst sehr zögerlich und abwartend gewesen und<br />
wären dann am liebsten sofort an das Gemüse ran. „Viele wollten<br />
gleich wissen, wann sie ernten können.“ Dabei hat sich gezeigt,<br />
dass vielen Bürgern <strong>mit</strong>tlerweile das Wissen fehlt, wann <strong>die</strong> ver-<br />
ESSBARE STÄDTE<br />
Minden ist nicht <strong>die</strong> einzige essbare Stadt in Deutschland, in vielen<br />
anderen Städten sind Bürger dabei, auf freien Grünflächen Kräuter<br />
und Co. anzupflanzen oder Pflanzkästen aufzustellen. Vorreiter in<br />
Deutschland war <strong>die</strong> Stadt Andernach, <strong>die</strong> für <strong>die</strong>ses Projekt mehrfach<br />
ausgezeichnet wurde – etwa von der Deutschen Umwelthilfe<br />
als Lebenswerte Stadt 2013. In Andernach ziehen sich Obst- und<br />
Gemüsebeete rund um <strong>die</strong> Stadtmauer im Zentrum, am Stadtrand<br />
ist seit 2008 eine 13 Hektar große Permakultur entstanden. Dort<br />
werden auf naturverträgliche Weise Gemüse und Obst angebaut,<br />
stadteigene Schafe und Schweine stehen auf der Weide. Der Geoökologe<br />
Lutz Kosack und <strong>die</strong> Gartenbauingenieurin Heike Boomgaarden<br />
entwickelten das Konzept im Jahr 2010 zusammen <strong>mit</strong><br />
der Stadtverwaltung. Ziele waren unter anderem, <strong>die</strong> Pflegekosten<br />
für <strong>die</strong> Grünflächen zu reduzieren, indem von Tulpen oder Stiefmütterchen<br />
auf heimische Staudenpflanzen umgestellt wurde. Die Ökobilanz<br />
der Stadt sollte verbessert, neue Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
<strong>mit</strong> einer gemeinnützigen GmbH für Langzeitarbeitslose<br />
geschaffen werden. Und den Bürgern sollte das Angebot<br />
gemacht werden, auf dem Heimweg mal eben Tomaten,<br />
Gurken oder Äpfel fürs Abendbrot zu pflücken. Mittlerweile werden<br />
<strong>die</strong> Produkte der Permakulturfläche in der Innenstadt verkauft. Die<br />
Beete sind Treffpunkte der Anwohner geworden, immer wieder kommen<br />
neue Projektideen hinzu – inzwischen sind acht Hühner in den<br />
Stadtgraben gezogen.<br />
Beispiele quer durch Deutschland:<br />
: www.andernach.de (Andernach)<br />
: essbaresheidelberg.wordpress.com (Heidelberg)<br />
: www.essbare-stadt.de (Kassel)<br />
: www.transition-regensburg.de (Regensburg)<br />
Allgemeine Infos zur urbanen Landwirtschaft finden sich zum Beispiel<br />
unter : www.stadtacker.net
Regionales<br />
Gemeinsames Gärtnern macht nicht nur Spaß, sondern schafft Nähe und sorgt gerade in den Städten<br />
für mehr Kommunikation untereinander. Belohnt wird das Engagement <strong>mit</strong> blühenden, duftenden Beeten.<br />
schiedenen Gemüsesorten tatsächlich reif sind: „Klar, denn im Supermarkt<br />
gibt es Erdbeeren eben das ganze Jahr.“ Da <strong>die</strong> Bürgerinitiative<br />
darauf verzichtet hat, ihre Pflanzen <strong>mit</strong> Schildern zu<br />
kennzeichnen, war zudem auch <strong>die</strong> Unsicherheit groß, was da<br />
in den Kästen überhaupt wächst und gedeiht. Schließlich ist darunter<br />
nicht nur Bekanntes wie Schnittlauch, Salat oder Kürbis,<br />
sondern auch eher oder <strong>mit</strong>tlerweile Unbekanntes wie Sauerampfer,<br />
Waldmeister oder Hirschhornwegerich. „Wir planen deswegen<br />
auch, an <strong>die</strong> Kästen QR-Codes anzubringen, über <strong>die</strong> sich<br />
<strong>die</strong> Bürger Informationen einholen können.“<br />
URBANES GÄRTNERN<br />
Seit es Städte gibt, wird urbaner Gartenbau betrieben. Allerdings<br />
nahm <strong>die</strong> Bedeutung von Obst- und Gemüseanbau vor der Haustür<br />
seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer weiter ab – unter<br />
anderem aufgrund besserer Transportmöglichkeiten für Lebens<strong>mit</strong>tel.<br />
Seit einigen Jahren steigt das Interesse daran wieder spürbar. Gemeinschaftliches<br />
Gärtnern in offenen Stadtgärten wird immer beliebter.<br />
Bereits vor fast 40 Jahren bildeten sich in New York <strong>die</strong> ersten community<br />
gardens. Auf leeren Grundstücken wurden von den Stadtbewohnern<br />
Gärten eingerichtet, um das Stadtbild zu verschönern, der<br />
Kriminalität entgegenzuwirken und einen Beitrag zur Selbstversorgung<br />
zu leisten. Mittlerweile sind ganz unterschiedliche Formen entstanden:<br />
vom Gemeinschaftsgarten über den Nachbarschaftsgarten, vom<br />
Schulgarten bis hin zur Dachbewirtschaftung sogenannter City Farms.<br />
In Deutschland ist Berlin Vorreiter beim urbanen Gärtnern, aber auch<br />
in Hamburg, Köln, München und Leipzig verbreiten sie sich rasch.<br />
Der Same geht auf<br />
Bereits beim dritten Speiseraum konnte <strong>die</strong> Initiative dann einen<br />
Schritt in <strong>die</strong> Richtung machen, in <strong>die</strong> es gehen soll. Denn <strong>die</strong><br />
Pflanzkästen wurden in Kooperation <strong>mit</strong> der diakonischen Stiftung<br />
Wittekindhof eingerichtet. Diese betreibt in der Altstadt das Cafe<br />
Klee, einen Treffpunkt für Menschen <strong>mit</strong> und Menschen ohne Behinderung.<br />
„Zwei junge Männer von dort versorgen <strong>die</strong> Pflanzen<br />
im Sommer <strong>mit</strong> Wasser. Auf solche Paten sind wir auch angewiesen,<br />
alleine schaffen wir das gar nicht“, sagt Bettina Fuhg. Zudem<br />
ist es natürlich positiv, wenn <strong>die</strong> Idee einer essbaren Stadt auch<br />
von anderen Einrichtungen oder Vereinen in Minden <strong>mit</strong>getragen<br />
wird. „Ein Glücksfall ist auch <strong>die</strong> Stadt. Der Bereichsleiter beim<br />
Grünflächenamt denkt bei freien Flächen an uns und fragt uns,<br />
ob wir etwas darauf machen wollen.“ Einer der neuen Speiseräume<br />
ist auf Initiative eines Kanusportvereins entstanden. „Der<br />
Vereinsvorsitzende ist auf uns zugekommen, weil er <strong>die</strong> Flächen<br />
am Bootshaus verschönern wollte.“ Drei Rondelle vor dem Fitnessraum<br />
sowie drei ausrangierte Kajaks wurden nun <strong>mit</strong> allerlei Essbarem<br />
bepflanzt. Kräuter und Co. sollen in der Vereinscafeteria<br />
Verwendung finden.<br />
Das große Ziel: eine eigene Gärtnerei<br />
Zum Ausruhen kommen <strong>die</strong> Gründer der Initiative nicht, im Mai<br />
wurden bereits weitere Speiseräume in der Innenstadt eröffnet,<br />
unter anderem auf einer Verkehrsinsel. In Planung sind des Weiteren<br />
eine Wildblumenwiese und in Kooperation <strong>mit</strong> dem BUND<br />
<strong>die</strong> Ergänzung einer Streuobstwiese <strong>mit</strong> weiteren Obstbäumen.<br />
Das große Ziel der Initiative ist es, viele Plätze zum Verweilen zu<br />
schaffen – auch in anderen Stadtteilen – und da<strong>mit</strong> auch zu erreichen,<br />
dass <strong>die</strong> Bürger wieder mehr Kontakt haben und <strong>mit</strong>einander<br />
ins Gespräch kommen. Und noch ein langfristiges Ziel<br />
hat sich <strong>die</strong> Initiative gesteckt: „Wir möchten gerne eine kleine<br />
Gärtnerei aufmachen“, erzählt Bettina Fuhg. Zum einen, um Pflanzen<br />
selbst anzubauen und da<strong>mit</strong> auch konstante Einnahmen zu<br />
generieren. „Zum anderen möchten wir Arbeitsplätze schaffen,<br />
auch im integrativen Bereich.“ Aber jetzt gilt es erstmal, viele Partner<br />
in Minden zu finden – da<strong>mit</strong> das frische Grün auch weiterhin<br />
gedeiht. Und natürlich Bürger, <strong>die</strong> das Angebot auch annehmen:<br />
Pflücken erlaubt!<br />
ƒ Isabelle Butschek<br />
Isabelle Butschek<br />
Schafe im Stadtpark, Beeren im Blumenbeet<br />
– von der Idee einer essbaren Stadt ist unsere<br />
Autorin Isabelle Butschek begeistert. Allerdings<br />
wohnt sie so ländlich, dass eine solche<br />
Initiative bei ihr vor der Haustür zum<br />
Glück (noch) nicht nötig ist.<br />
32 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Esskultur<br />
Sommer schmecken –<br />
Picknick decken<br />
Sonnenschein, Vogelgezwitscher und Sommerfreude haben uns dazu verleitet, eine Blumenwiese<br />
zu stürmen. Wir von der Redaktion „<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>“ waren picknicken und<br />
haben getestet, worauf es dabei ankommt. Klar, zuerst ist gutes Essen nötig, schönes<br />
Wetter und gute Laune. Doch so manche Tipps, <strong>die</strong> wir hier zusammengestellt haben,<br />
machen das Essen im Freien erst richtig zum Genuss. Eines können wir auf jeden Fall<br />
sagen – nachahmen lohnt sich…<br />
Hintergrund: LeonART/Fotolia.com, Fotos: Verlag Neuer Merkur, Andrea Wilhelm/Fotolia.com<br />
Beleuchtung:<br />
Beim Picknick lässt es sich bekanntlich lange aushalten –<br />
wer von der Dunkelheit überrascht wird, ist <strong>mit</strong> <strong>die</strong>sen<br />
Lichtern gut be<strong>die</strong>nt: leere Schraubgläser, wie etwa Marmeladen-<br />
oder Gurkengläser, ohne Etikett, <strong>mit</strong> Teelichtern<br />
bestücken. Standfest und windgeschützt!<br />
Getränke/Kühlung/Transport:<br />
Um Getränke bis zum Picknickplatz zu kühlen,<br />
Fruchtsa oder Wasser zuvor einfrieren. Unterwegs<br />
taut er auf und ist auch<br />
während des Picknicks<br />
gut gekühlt.<br />
Statt Kühlelementen<br />
einfach <strong>die</strong> Getränkeflaschen<br />
aus dem Gefrierfach<br />
in <strong>die</strong> Kühltasche<br />
legen. Gekühlte<br />
Getränke und Speisen in<br />
Zeitungspapier wickeln,<br />
dann bleibt alles eine<br />
Weile schön kalt.<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 33
Esskultur<br />
Verpackung/Müll:<br />
Um unnötigen Verpackungsmüll zu vermeiden, Obst<br />
und Gemüse einfach lose in den Picknickkorb legen und<br />
zubereitete Speisen statt in Alufolie in wiederverwendbaren<br />
Behältern auewahren – am besten aus biologisch<br />
abbaubaren Materialien wie Maisstärke, Bambus oder recycelbarem<br />
Kunststoff. Das gilt auch für Besteck, Gläser<br />
und Teller, wem das normale Geschirr zu schwer ist.<br />
Für Getränke eignet sich Glas besser als Plastik. In Plastikgefäßen<br />
werden Säe schnell fad.<br />
Portionsverpackungen am besten erst gar nicht kaufen, gewünschte<br />
Menge bereits zu Hause in wiederverwendbare<br />
Gefäße abfüllen.<br />
Ohne Servietten geht’s nicht, deshalb auf<br />
nachhaltige Servietten aus recyceltem<br />
Papier o.ä. achten oder Stoffservietten<br />
<strong>mit</strong>nehmen. Für verschüttete Flüssigkeiten<br />
ein Küchentuch verwenden,<br />
das sich wieder auswaschen lässt.<br />
Mülltüten nicht vergessen oder alternativ<br />
<strong>die</strong> Behälter, in denen vorher<br />
<strong>die</strong> Speisen waren, verwenden.<br />
Decke:<br />
Sie sollte handlich<br />
sein (Tragegriffe sind hier ein Plus) und eine feuchtigkeitsundurchlässige<br />
Unterseite besitzen. Nachhaltige<br />
Produkte <strong>mit</strong> Wachsbeschichtung gibt es zum Beispiel<br />
bei Urbanara.<br />
PICKNICK –<br />
WER HAT’S ERFUNDEN?<br />
H<br />
„Wir!“, sagen <strong>die</strong> Franzosen. Das Gleiche behaupten aber auch <strong>die</strong> Briten.<br />
Die Franzosen begründen: Der Begriff „Picknick“ leitet sich von piquer<br />
(aufpicken) und nique (Kleinigkeit) ab. Die Briten dagegen schicken Lord<br />
Chesterfield ins Rennen, der Mitte des 18. Jahrhunderts in einem Brief<br />
von einer picnic-Veranstaltung berichtete.<br />
Fakt ist, dass der europäische Adel vom 17. Jahrhundert an Gefallen am<br />
gemeinsamen Essen im Freien fand. Aber auch in Japan haben <strong>die</strong> Mahlzeiten<br />
im Grünen Tradition, vor allem, wenn sie unter blühenden Kirschbäumen<br />
stattfinden. Seit dem 20. Jahrhundert nennt man sie dort pikunikku.<br />
Der Picknick-Korb (<strong>mit</strong> Essen, Decke, Geschirr und Besteck) kam im<br />
19. Jahrhundert in England auf – damals noch stilecht <strong>mit</strong> tragbarem<br />
Kochgerät für den natürlich frisch zubereiteten Tee. Auch heute noch haben<br />
<strong>die</strong> Briten ein ausgeprägtes Faible fürs Picknicken:<br />
Bei Veranstaltungen, wie dem traditionsreichen Pferderennen in Ascot<br />
oder dem Tennisturnier in Wimbledon, setzen sich <strong>die</strong> Gäste im Freien<br />
zusammen – unabhängig vom schicken Hut auf dem Kopf.<br />
Scheint so, als hätten <strong>die</strong> Briten beim Picknicken also doch <strong>die</strong> Nase vorn.<br />
Insekten:<br />
Wer picknickt, teilt sich <strong>die</strong> Natur <strong>mit</strong> vielen Insekten. Mit ein<br />
paar Tricks klappt aber auch das friedliche Nebeneinander:<br />
8 Generell gilt: keine süßen Parfüms auflegen und quietschbunte<br />
Kleidung vermeiden.<br />
8 Als Ablenkungsmanöver für Wespen, Bienen und Ameisen einen<br />
Teller <strong>mit</strong> etwas Apfel, Limo oder Keksen abseits der Picknickdecke<br />
aufstellen – das lockt <strong>die</strong> Insekten an, der Mensch kann<br />
ungestört picknicken.<br />
8 Kindern nach dem Essen immer den Mund abwischen und<br />
Speisen sowie vor allem auch Getränke abdecken!<br />
8 Natürliches Haus<strong>mit</strong>tel gegen Mücken: halbierte Zitronen,<br />
<strong>mit</strong> Gewürznelken gespickt, auslegen.<br />
8 Nach dem Picknick zu Hause den Körper nach<br />
Zecken absuchen und entfernen.<br />
34 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Esskultur<br />
PICKNICK IN MÜNCHEN:<br />
><br />
Wer sich um nichts kümmern will, greift am besten auf komplett gepackte Körbe samt Picknick-Ausstattung<br />
zurück, <strong>die</strong> teilweise stilecht <strong>mit</strong> Leiterwagen angeboten werden. Die Speisen<br />
gibt es jedoch nur selten in Bio-Qualität! Hier ein paar Adressen für Münchner Picknicker:<br />
:www.emmeramsmuehle.de Picknickkorb-Service voll ausgestattetes Picknickwagerl<br />
<strong>mit</strong> Karte für den Englischen Garten – perfekt für <strong>die</strong> Suche nach dem optimalen Platz!<br />
: www.isarpicknick.de Mit dem gefüllten Leiterwagen geht es an <strong>die</strong> Isar – dort lässt er<br />
sich zum Tisch <strong>mit</strong> Sonnenschirm umbauen, für das komfortable Picknick am Flussufer.<br />
: www.bavarese.net/picknick-packerl.php Zwei bepackte Rucksäcke stehen zur<br />
Auswahl: einmal <strong>die</strong> deftige bayerische Variante, einmal italienisch angehaucht.<br />
: www.bachmaier-hofbraeu.de Das Picknick to go gibt es in den Varianten italienisch,<br />
bayerisch, mediterran oder deluxe.<br />
: tiny.cc/dallmayr-picknick Wer <strong>die</strong> Grundausstattung bereits hat und lediglich kulinarische<br />
Beigaben benötigt, wird bei Dallmayr fündig: Die Körbe Gipfelstürmer + Landpartie<br />
sind gefüllt <strong>mit</strong> Delikatessen des berühmten bayerischen Feinkostladens.<br />
Junge Frauen, <strong>die</strong> scheinbar<br />
wahllos getötet werden.<br />
Der Täter ein Phantom,<br />
das unsichtbar bleibt und<br />
immer brutaler zuschlägt.<br />
Die Er<strong>mit</strong>tler des BKA stehen<br />
vor einem Rätsel, da<br />
<strong>die</strong> Opfer auf den ersten<br />
Blick nichts <strong>mit</strong>einander<br />
verbindet. Bis sich im Laufe<br />
ihrer Recherchen herausstellt,<br />
dass einige der<br />
Frauen in <strong>die</strong> Fänge einer<br />
dubiosen Organisation geraten<br />
waren. Es geht um ein<br />
Programm für Bewusstseinsmanipulation<br />
zum Zwecke<br />
der Schaffung des perfekten<br />
Killers.<br />
RAUS INS GRÜNE – JETZT<br />
SOFORT BITTE!<br />
Wer <strong>die</strong>ses Buch durchblättert, der zückt umgehend seinen Terminkalender,<br />
um nach der nächsten Möglichkeit für eine Party im<br />
Grünen zu suchen. Die beste Anleitung dazu hält man dann bereits<br />
in den Händen: „draußen genießen“ ist eine wahre Fundgrube<br />
an Tipps und Infos rund um <strong>die</strong> Sommerküche. ƒ<br />
Draußen genießen. Sommerfeste, Grillen & Picknick,<br />
Rose Marie Donhauser, Franckh-Kosmos Verlag, 19,95 Euro (D)<br />
Fotos: Franckh-Kosmos Verlag<br />
LUST AUF MEHR<br />
Locker und leicht kommt das Buch „Das perfekte Picknick“ daher.<br />
Die ansprechenden Zeichnungen <strong>mit</strong> flottem Pinselstrich machen<br />
Lust aufs Genießen im Freien und illustrieren <strong>die</strong> vielen Rezepte<br />
wirkungsvoll – ein Festmahl für alle Sinne.<br />
ƒ<br />
Das perfekte Picknick, Susanne Strasser, Sascha Pollach,<br />
Münchner Stadtme<strong>die</strong>n, 14,90 Euro (D)<br />
GEWINNSPIEL<br />
@<br />
Schnell sein lohnt sich, denn wir verlosen unter allen Einsendern, <strong>die</strong> uns eine E-Mail <strong>mit</strong> dem<br />
Stichwort „Picknick“ zuschicken an: bio.redaktion@vnmonline.de zwei Exemplare des<br />
Buchs „Das perfekte Picknick“ von Susanne Strasser.<br />
Bitte nicht <strong>die</strong> Adresse vergessen, da<strong>mit</strong> wir den Gewinnern <strong>die</strong> Bücher zusenden können.<br />
Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen, <strong>die</strong> Adressen werden nur für das Gewinnspiel<br />
verwendet und nicht an Dritte weitergleitet.<br />
Das Programm<br />
V.S. Gerling<br />
Thriller<br />
ISBN 978-3-95669-017-4<br />
288 Seiten, Klappenbroschur<br />
14,80 Euro<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 35<br />
www.bookspot.de
Esskultur<br />
…und hier verraten wir Ihnen, was wir Leckeres<br />
beim Picknick gegessen und getrunken haben.<br />
1 2 3 4<br />
5 6 7 8<br />
9 : ; <<br />
= > ? @<br />
1 Picknick-Korb Rattanshop24 : www.rattanshop24.de 2 Wurst-Konserven Kornkreis Bioland-Erzeugergemeinschaft<br />
: www.kornkreis.name 3 Saucen, Mayonnaise Byodo Naturkost : www.byodo.de 4 Salz und Pfeffer<br />
Sonnentor Kräuterhandelsgesellschaft : www.sonnentor.de 5 Geschirr, Besteck Papstar : www.papstar.com/de<br />
6 Bier Neumarkter Lammsbräu : www.lammsbraeu.de 7 Säfte Voelkel : www.voelkeljuice.de 8 Brotaufstriche<br />
Petersilchen : www.sanchon.de 9 Messer Friedr. Dick : www.dick.de : Schokoriegel EcoFinia : www.vivani-schokolade.de<br />
; Wasser Plose Quelle : www.plosemineralwasser.de < Leckerlis Liebesgut Tiernahrung : www.liebesgut-tiernahrung.de<br />
= Alkoholfreier Wein Weinkellerei Weinkönig : www.weinkoenig.de > Oliven, Schokoriegel,<br />
Prosecco Rapunzel Naturkost : www.rapunzel.de ? Strohhalme : www.bio-strohhalme.com @ Schokoriegel<br />
Chocqlate : www.chocqlate.com<br />
Fotos: Verlag Neuer Merkur<br />
36
Genusswelt<br />
Kurztrip nach Italien<br />
Das Restaurant „Eisbach“ am Marstallplatz in München war einst bekannt und beliebt,<br />
dann jedoch ließen Service und Küche stark nach. Höchste Zeit also für ein<br />
neues, frisches Konzept. Inhaber Rinaldo Invernizzi setzt es im „Refettorio“ konsequent<br />
um – nicht nur auf dem Teller, sondern auch bei der Ausstattung.<br />
Frisch, fröhlich – kurzum einladend wirken <strong>die</strong> großzügigen Räume des „Refettorio“ in<br />
München. Vom Stuhl über Tisch bis hin zum Teller und Teelicht fügt sich alles harmonisch<br />
in das innenarchitektonische Konzept.<br />
Fotos: Refettorio München<br />
Hier wurden keine Kosten und Mühen gescheut, um eine<br />
neue kulinarische Erlebniswelt zu schaffen. Und das ist<br />
mehr als gelungen. Denn konsequente Umsetzung heißt<br />
in <strong>die</strong>sem Fall: Das Restaurant bekam einen komplett neuen Look<br />
verpasst – ohne Kompromisse. Für <strong>die</strong> Neugestaltung wurde eigens<br />
Architektin Daniela Satta von Techne Sagl engagiert, <strong>die</strong> passend<br />
zum langgestreckten Gastraum <strong>mit</strong> Empore schlichte Tische aus<br />
Ulme <strong>mit</strong> handgefertigten Intarsien entworfen hat. Sie bestehen nicht<br />
aus Holz, sondern handgefertigten Kacheln <strong>mit</strong> typisch italienischen<br />
Mustern. Die gleichen Kacheln, nur in einem anderen Design, finden<br />
sich auch an den Wänden wieder. Obwohl das Mobiliar schlicht ist,<br />
zaubert es durch seine intensive Farbigkeit – <strong>die</strong> Stühle leuchten in<br />
rot, orange, gelb und weiß – dem Gast ein Lächeln auf <strong>die</strong> Lippen.<br />
Fast ist es so, als könne man den Alltagsstress an der Eingangstür<br />
abgeben und kurz mal nach Italien reisen.<br />
Konsequent ist auch <strong>die</strong> Speisekarte. Hier werden nur Zutaten verarbeitet,<br />
<strong>die</strong> direkt aus der Region um München von kleinen Betrieben<br />
oder aus Italien stammen. Größtenteils kommen sie aus biologischem<br />
oder biodynamischem Anbau, um in der Küche zu leichten,<br />
vollwertigen, gesunden Gerichten verarbeitet zu werden. Der Mittelmeer-Küche<br />
entsprechend gibt es im „Refettorio“ viel frisches Obst<br />
und Gemüse, Getreide, Pasta, Fisch und Fleisch <strong>mit</strong> Gewürzen und<br />
Kräutern verfeinert. Dass sich das Angebot nach der Saison richtet,<br />
ist selbstverständlich. Selbstgemacht – vom Brot bis hin zu Kuchen,<br />
Eis, diversen Pasta-Sorten, Focaccia und Grissini – ist hier Programm,<br />
gepaart <strong>mit</strong> italienischem, fröhlichem Flair. Die Leichtigkeit des Südens<br />
spiegelt sich auch in den Details wider wie beispielweise dem<br />
bunten Keramik-Geschirr, das farblich passend auf <strong>die</strong> Einrichtung<br />
und deren Farbgebung abgestimmt ist.<br />
Und wem <strong>die</strong> Gestaltung, das Lichtkonzept und das Essen noch nicht<br />
genug sind, kann sich an den zeitgenössischen Kunstwerken, <strong>die</strong> das<br />
„Refettorio“ schmücken, richtig satt sehen. Die Gemälde von Antoni<br />
Tàpies und Sean Scully, einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstler,<br />
geben <strong>die</strong> zweite Leidenscha von Invernizzi preis: neben kuli-<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 37
Genusswelt<br />
Einfach mal abschalten – authentische Küche und italienisches Ambiente genießen.<br />
narischen Genüssen, <strong>die</strong> Kunst. Die Werke stammen aus der Privatsammlung<br />
des vermögenden Restaurantbesitzers, der an der Accademia<br />
di Brera in Mailand Kunst stu<strong>die</strong>rt hat.<br />
Apropos Kunst. Für Invernizzi gehören kulinarischer Genuss und<br />
Kunst einfach zusammen – und das zeigt sich auch eindrucksvoll<br />
im „Reffetorio“. Sein Credo, eine einfache, schlichte, aber authentische<br />
Küche, unterstreicht der Kunstliebhaber, indem er auch keinen Hehl<br />
daraus macht, woher <strong>die</strong> Zutaten für <strong>die</strong> Gerichte stammen. Eine<br />
Liste <strong>mit</strong> Namen und Webadressen der Produzenten sowie <strong>mit</strong> dem,<br />
was sie den Küchenchefs Mauro Rossoni aus Venetien und Antonello<br />
Piseddu aus Sardinien liefern, gibt es auf der Website.<br />
Für den Namen „Refettorio“ und das Konzept hat sich Invernizzi<br />
von den Refektorien in Klöstern inspirieren lassen. Dort trafen sich<br />
Mönche und Klosterbrüder zum Essen. Auf den Tisch kam das, was<br />
in der Umgebung angebaut und saisonal verfügbar war. Übrigens:<br />
München ist neben Mailand und Salzburg der dritte Standort, an<br />
dem das Restaurant-Konzept umgesetzt wird.<br />
ƒ Christiane Manow-Le Ruyet<br />
Refettorio München<br />
Marstallplatz 3, 80539 München<br />
Tel. 089 228 016 80<br />
: www.refettoriomuenchen.de<br />
Seit Herbst 2013 gibt es Arla BIO® im Handel, aktuell <strong>mit</strong> acht Produkten: frische und haltbare BIO Weidemilch<br />
in jeweils zwei Fettstufen, im Becher gereier BIO Joghurt, cremig-leichter BIO Buttermilch-Quark, BIO<br />
Schlagsahne und BIO Streichzart.<br />
Für Weidemilch gibt es noch keinen offiziell definierten Standard. Daher hat Arla BIO® einen eigenen Standard<br />
festgelegt: Die Kühe stehen immer dann, wenn das Wetter es zulässt, auf saigen grünen Weiden und fressen<br />
dort frisches Gras, Klee oder Kräuter, garantiert an 120 Tagen im Jahr, mindestens sechs Stunden am Tag. Wenn<br />
das Wetter einmal keinen Weidegang zulässt, sorgen <strong>die</strong> Arla BIO-Bauern dafür, dass ihre Kühe bis zu 70%<br />
Grünfutter erhalten – das alles gemäß der EG-Öko-Verordnung natürlich ohne Gentechnik.<br />
: www.arla-bio.de<br />
WOFÜR STEHT<br />
ARLA BIO ® ?<br />
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MILCH VON ARLA BIO-HÖFEN<br />
TRANSPARENZ: VON DER KUH BIS INS KÜHLREGAL<br />
d leckere Bio-Produkte aus Milch von Arla<br />
BIO-Höfen, natürlich ohne Gentechnik<br />
d nachhaltige und artgerechte Tierhaltung:<br />
viel Weidegang und traditionelle<br />
Fütterung <strong>mit</strong> hohem Grünfutteranteil<br />
d Herkunftsgarantie: <strong>die</strong> Arla BIO-Höfe<br />
kann man sich im Internet auch live ansehen<br />
auf www.arla-bio.de<br />
d Transparenz von der „Kuh bis ins Kühlregal“:<br />
denn als Genossenschaft gehört<br />
Arla den Arla Milchbauern<br />
38 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Genusswelt<br />
Manufaktur für<br />
Thomas Luciow und seine Frau Sabine Hennek betreiben<br />
in Würzburg eine Bio-Manufaktur, <strong>die</strong> eine beeindruckende<br />
Produkt-Vielfalt hervorbringt. Dafür schuften<br />
beide jeden Tag <strong>mit</strong> viel Herzblut, aber <strong>die</strong> Mühe ist es<br />
ihnen wert.<br />
Fotos: Die Geniessermanufactur<br />
Schwarze Nüsse, Chilipasten, Fruchtbalsame,<br />
Gewürze, Brotaufstriche –<br />
<strong>die</strong> Produktliste von „<strong>die</strong> Genießermanufactur“,<br />
wie sie sich nennen, liest sich<br />
wie eine Abenteuerreise durch <strong>die</strong> Länder<br />
<strong>die</strong>ser Welt und deren kulinarische Spezialitäten:<br />
etwa „Goldener Schatz“, eine<br />
Paste aus Ingwer und Zitronengras, oder<br />
Raz el-Hanout, eine orientalische Chefpaste,<br />
<strong>die</strong> aus 38 Zutaten besteht.<br />
Keine Frage, Luciow und Hennek führen<br />
ihre Manufaktur <strong>mit</strong> Leidenschaft und einer<br />
gehörigen Portion Idealismus. Dafür haben<br />
beide ihr Angestelltendasein aufgegeben<br />
und sich in <strong>die</strong> Selbstständigkeit gestürzt.<br />
Nicht nur aus purem Vergnügen, sondern<br />
vielmehr war es <strong>die</strong> Suche nach unverfälschten<br />
Bio-Produkten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> zwei allergiegeplagten<br />
Inhaber dazu trieb, in <strong>die</strong><br />
Bio-Lebens<strong>mit</strong>telherstellung einzusteigen.<br />
„Die Unverträglichkeiten von meiner Frau<br />
und mir waren so schlimm, dass wir immer<br />
gezwungen waren, <strong>die</strong> Zutatenlisten genau<br />
zu stu<strong>die</strong>ren“, erklärt Thomas Luciow.<br />
Sie probierten vieles aus, auch Rezepte<br />
der asiatischen Küche, waren aber schnell<br />
enttäuscht, da viele Zusatzstoffe in den<br />
Kochanleitungen verwendet wurden. Keine<br />
wirkliche Alternative also.<br />
Schnell war ein Entschluss gefasst: „Wenn<br />
es <strong>die</strong> Lebens<strong>mit</strong>tel, <strong>die</strong> wir wollen, nicht<br />
in Bio-Qualität gibt, machen wir es eben<br />
selbst“, begründet Luciow. Das war 2007.<br />
Was als Wunschtraum begann, stellte sich<br />
jedoch sehr schnell als „harte Arbeit“ heraus,<br />
erinnert sich der Manufaktur-Inhaber.<br />
Die Produktvielfalt der „Genießermanufactur“<br />
ist beeindruckend<br />
und spricht für <strong>die</strong> Leidenschaft,<br />
<strong>mit</strong> der Luciow und Hennek sie<br />
betreiben.<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 39
Genusswelt<br />
Alle Produkte sind handgefertigt und stammen aus ökologischem Anbau. Sie eignen sich als Grundlage<br />
für kreative Gerichte wie auch zu deren Verfeinerung.<br />
Zumal gerade Luciow durch seine Allergie<br />
immer wieder gesundheitsbedingt kürzer<br />
treten musste. Nicht leicht für ein Zwei-Personen-Unternehmen,<br />
sich im Markt zu behaupten.<br />
„Wir ziehen das durch“, lautete <strong>die</strong> trotzige<br />
Reaktion. Dafür nahmen sie auch in<br />
Kauf, nach der Kündigung ihrer Arbeitsstellen<br />
auf fast 90 Prozent des Einkommens<br />
zu verzichten. Um <strong>die</strong> Ausgaben in der Anfangszeit<br />
so gering wie möglich zu halten,<br />
gaben sie ihren Wohnsitz auf, zogen in<br />
das Haus von Henneks Eltern nach Würzburg,<br />
das schließlich zur Produktionsstätte<br />
umfunktioniert wurde.<br />
Alle Produkte sind handgefertigt, in zertifizierter<br />
Bio-Qualität und entstehen nach<br />
selbst entwickelten Rezepturen. „Bio ist für<br />
uns eine Philosophie“, sagt Luciow. Da war<br />
<strong>die</strong> Umstellung auf Öko-Strom nur logisch.<br />
Das spricht für den nachhaltigen Qualitätsanspruch<br />
der Inhaber.<br />
Die meisten Zutaten kommen je nach Saison<br />
aus der Region und werden zu Produk-<br />
INNOVATIVER BIO PIZZATELLER<br />
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Produktpartnerschaft von Pizza Innovazione und greenbox Bionatic. Pizza Innovazione ist der erste Lieferservice in München, der<br />
echte italienische Pizza im Lieferwagen backt und steinofenfrisch ins Haus liefert. Serviert auf einem biobasierten Einwegteller von<br />
greenbox Bionatic, dem auf nachhaltige Food-Service und Catering Artikel spezialisierten<br />
Bremer Großhändler.<br />
Als Palmblattspezialist entwickelte Greenbox Bionatic den Pizza-Teller in Form und<br />
Ausführung entsprechend den Ideen und Vorgaben von Pizza Innovazione.<br />
Der nachhaltige Pizza-Teller wird aus abgefallenen Palmblättern aus einem<br />
Blatt gepresst und ist 100% Natur pur. Keine Beschichtung oder Zusätze<br />
sind notwendig, um den stabilen und hitzebeständigen Pizza-Teller herzustellen.<br />
Durch eine Stempelprägung wird der Pizza-Tellerboden <strong>mit</strong> dem Logo<br />
gebrandet, so dass sich Pizza Innovazione nach dem Genuss nochmals „einprägt“.<br />
Nach dem Verzehr kann der Pizza-Teller <strong>mit</strong> Handspül<strong>mit</strong>tel warm abgewaschen und<br />
für andere private Gelegenheiten weiter verwendet werden. Oder er wird einfach im<br />
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kompostiert.<br />
Der Pizza-Teller und viele weitere nachhaltige Verpackungen für Food-Service, Gastro,<br />
Catering und Lebens<strong>mit</strong>tel finden sich auf der Webseite von greenbox Bionatic.<br />
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40 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
Bezugsquellen<br />
ten verarbeitet, <strong>die</strong> Luciow zufolge,<br />
völlig frei von Zusatzstoffen und so<strong>mit</strong><br />
allergikerfreundlich sind. „Zum Glück unterstützt<br />
uns meine Schwiegermutter, Jahrgang<br />
1946, bei der Produktion“, sagt Luciow erleichtert,<br />
„ohne sie würde es nicht gehen.“<br />
Trotz des schwierigen Unternehmensstarts<br />
zeichnet sich seit 2010 ein Silberstreif am<br />
Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />
Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller<br />
Chefredaktion: Christiane Manow-Le Ruyet (V. i. S. d. P.)<br />
Redaktion: Lena-Maria Frank (online), Martina Kliem,<br />
Christiane Manow-Le Ruyet, E-Mail: bio.redaktion@vnmonline.de<br />
Autoren: Isabelle Butschek, Michela Dulz, Alexandra Höß,<br />
Andrea Knura, Marek Thielemann, Martina Kliem<br />
Verlags-, Anzeigen- und Vertriebsleitung:<br />
Elke Zimmermann, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de,<br />
Tel.: (0 89) 31 89 05-76, Fax (0 89) 31 89 05-38<br />
Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1. Oktober 2013<br />
Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />
Grafik & Layout: Joachim Ullmer<br />
Abonnenten- und Kundenservice:<br />
Leserservice Verlag Neuer Merkur, 65341 Eltville,<br />
Tel.: (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />
E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de,<br />
Servicezeiten: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />
Die <strong>Bioküche</strong> erscheint 4 × im Jahr.<br />
Jahresabonnement 39,00 Euro/78,00 SFr.<br />
Für Referendare, Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung<br />
einer entsprechenden Bescheinigung 22,00 Euro/44,00 SFr.<br />
Einzelheft 9,50 Euro/20,00 SFr.<br />
Die Euro-Preise beinhalten <strong>die</strong> Versandkosten für Deutschland und<br />
Österreich, <strong>die</strong> SFr-Preise <strong>die</strong> Versandkosten für <strong>die</strong> Schweiz. Bei Versand<br />
ins übrige Ausland werden <strong>die</strong> Porto-Mehrkosten berechnet.<br />
Die Abo dauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch<br />
um ein weiteres Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich<br />
gekündigt wird. Rabatte für Sammelabonnements auf Anfrage.<br />
Schulen, Klassen, Lehrer:<br />
Tel.: (0 89) 31 89 05-54, Fax: (0 89) 31 89 05-53,<br />
E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />
Vertriebs-Himmel ab. „Wir verkaufen auf<br />
Wochenmärkten in der Region Würzburg,<br />
führen viele Verkostungen durch und<br />
vertreiben über unseren Online-Shop“,<br />
führt Luciow aus. Jedoch kann „<strong>die</strong> Genießermanufactur“<br />
nur kleine Produktmengen<br />
herstellen, denn <strong>die</strong> Produktionsküche<br />
ist klein. Großabnehmer können<br />
noch nicht be<strong>die</strong>nt werden, obwohl<br />
Edeka bereits Interesse gezeigt hat.<br />
Hennek und Luciow entwickeln aber<br />
auch auf Anfrage Produkte und fertigen<br />
bereits für den einen oder anderen Hersteller.<br />
Zudem hat auch schon mancher<br />
Gastronom <strong>die</strong> Spezialitäten der Manufaktur<br />
entdeckt – vor allem <strong>die</strong> schwarzen<br />
Nüsse kommen gut an. Da<strong>mit</strong> „<strong>die</strong> Genießermanufactur“<br />
wachsen kann, sucht das<br />
ambitionierte Ehepaar nun nach einer größeren<br />
Produktionsstätte.<br />
ƒ Christiane Manow-Le Ruyet<br />
: www.<strong>die</strong>-geniessermanufactur.de<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH<br />
Postfach 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />
D-81245 München, Tel.: (0 89) 31 89 05-0,<br />
Fax (0 89) 31 89 05-38, Fax Redaktion (0 89) 31 89 05-53<br />
(Zugleich Anschrift aller Verantwort lichen)<br />
Druck: BOSCH-DRUCK GmbH, Festplatzstr. 6, 84030 Ergolding<br />
Die <strong>Bioküche</strong> wird auf Bilderdruckpapier aus 100 %<br />
Altpapier gedruckt, ausgezeichnet <strong>mit</strong> dem Blauen<br />
Engel Umweltzeichen<br />
Internet: www.<strong>die</strong>-biokueche.de<br />
ISSN 2192-0028<br />
Geschäftsführer:<br />
Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung<br />
übernommen. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme<br />
des Manuskriptes gehen das Recht der Veröffentlichung sowie <strong>die</strong><br />
Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen<br />
Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />
Fotokopien und Mikrokopien für <strong>die</strong> Dauer des gesetzlichen<br />
Urheberrechts an den Verlag über. Der Autor räumt dem Verlag räumlich<br />
und mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende ausschließliche<br />
Nutzungsrechte am Beitrag ein: • das Recht zur maschinenlesbaren<br />
Erfassung und elektronischen Speicherung auf einem Datenträger und<br />
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sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank<br />
zur Nutzung an Dritte • <strong>die</strong> ganze oder teilweise Zweitverwertung<br />
und Lizensierung für Übersetzungen und als elektronische<br />
Publikationen. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz<br />
festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags<br />
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usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt<br />
und von ihnen und dem Verlag <strong>mit</strong> größtmöglicher Sorgfalt überprüft.<br />
Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen.<br />
Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie<br />
des Verlages oder der Autoren. Sie garantieren oder haften nicht<br />
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© Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH<br />
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Impressum<br />
Bio-Produkte<br />
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<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> 3//2014 41
zum Nachdenken<br />
Summ, summ, summ…<br />
…<br />
Bienchen summ’ herum! – am besten über Hausdächer<br />
bekannter Bauten in Großstädten. Können Sie sich nicht<br />
vorstellen?<br />
Dann kennen Sie <strong>die</strong> Initiative „Deutschland summt“ nicht.<br />
Da<strong>mit</strong> wird nicht nur das Leben der bedrohten Honigbiene thematisiert,<br />
sondern auch der weiteren 560 Wildbienen-Arten, <strong>die</strong><br />
in Deutschland vorkommen. Initiatoren sind Dr. Corinna Hölzer<br />
und Cornelis Hemmer, <strong>die</strong> sich für <strong>die</strong> kleinen, fleißigen Honig-<br />
Produzenten einsetzen sowie <strong>die</strong> biologische Vielfalt in den Mittelpunkt<br />
rücken und auf nachhaltigen Konsum aufmerksam machen.<br />
Also Themen, über <strong>die</strong> nicht genug gesprochen werden kann.<br />
Seit 2010 vernetzen sie unermüdlich Menschen <strong>mit</strong>einander, <strong>die</strong><br />
sich entweder schon <strong>mit</strong> dem Erhalt von natürlichen Lebensräumen<br />
beschäftigen, oder solche, <strong>die</strong> völlig neu auf <strong>die</strong>sem Gebiet sind.<br />
Natürlich aber auch Geschäftsleute, Kulturschaffende oder Unternehmen.<br />
Um den bedrohten Honig- und Wildbienen eine passende Plattform<br />
zu geben, sind sie auf <strong>die</strong> Idee gekommen, auf prominenten<br />
Hausdächern Bienenvölker anzusiedeln, wie beispielsweise auf<br />
den Dächern des Doms und des Abgeordnetenhauses in Berlin,<br />
auf dem Rathausdach in Marzahn-Hellersdorf oder dem Terrassen-Dach<br />
des Hauses der Kulturen der Welt. Die Initiative ist aber<br />
nicht nur auf Berlin beschränkt. Inzwischen summen <strong>die</strong> fleißigen<br />
Bienen auch über den Dächern des Münchner Kulturzentrums Gasteig,<br />
der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt, der Stuttgarter<br />
Wagenhallen, über dem Hamburger Ökumenischen Forum Hafen<br />
City und über der Kleinstadt Osterholz-Scharmbeck, aber auch<br />
im Kinderwald in Hannover – und das sind nur einige der vielen<br />
weiteren Bienen-Hotels in den Großstädten.<br />
Dr. Hölzer und Hemmer schaffen es <strong>mit</strong> ihrem Projekt, Neugier<br />
zu wecken und zu begeistern. Bereits kurz nach dem Start der<br />
Stiftung „Deutschland summt“ im Mai 2010 gab es schon drei<br />
Städtepartnerschaften, <strong>die</strong> in Partner-Initiativen organisiert sind.<br />
So informieren etwa „Hamburg summt“ oder „München summt“<br />
vor Ort und organisieren Mitmachaktionen. Seit Frühjahr 2012<br />
ist Daniela Schadt, <strong>die</strong> Lebensgefährtin des Bundespräsidenten<br />
Joachim Gauck, Schirmherrin von „Deutschland summt“.<br />
Dr. Hölzer und Hemmer verstehen ihr Engagement für den Naturschutz<br />
aber auch als einen Bildungsauftrag. Mit dem „Bienenkoffer“,<br />
den sie für Kindergärten und Schulen entwickelt haben, kann<br />
Kindern auf eine spielerische Art der Lebensraum der Bienen und<br />
ihre Rolle in der Natur nahegebracht werden.<br />
Mit viel Engagement haben Dr. Hölzer und Hemmer eine Initiative<br />
auf <strong>die</strong> Beine gestellt, <strong>die</strong> durch ihre unkomplizierte Art besticht<br />
und das ohne erhobenen, moralischen Zeigefinger.<br />
Übrigens, <strong>die</strong>ses Projekt kann jeder unterstützen, der sich engagieren<br />
will – ganz gleich ob ehrenamtlich oder finanziell.<br />
ƒ Christiane Manow-Le Ruyet<br />
Foto: Franz Metelec/Fotolia.com; Abbildung: Deutschland summt<br />
42 3//2014 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>
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Sylvia Görnert-Stuckmann<br />
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Optimisten leben besser<br />
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Zen Shiatsu<br />
50 Übungen für Anfänger und<br />
Fortgeschrittene in Wort und<br />
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110 Seiten, gebunden<br />
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