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Soziale Kontextbedingungen der Stadtteilentwicklung' Langfassung

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5. Perspektiven<br />

14. Übergewichtige u. adipöse Kin<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Schuleingangsuntersuchung in % <strong>der</strong><br />

untersuchten Kin<strong>der</strong><br />

15. Sozialwohnungen in % <strong>der</strong> Wohnungen<br />

130<br />

Aus wissenschaftlich-statistischer Sicht könnte das durchaus ein effizienter Indikatorensatz<br />

für die Typisierung <strong>der</strong> wichtigsten Strukturunterschiede und Entwicklungen<br />

in den Programmgebieten <strong>der</strong> ‚<strong>Soziale</strong>n Stadt’ sein.<br />

Die von uns betrachteten drei Kalen<strong>der</strong>jahre sind ein sehr kurzer Zeitraum, in dem<br />

keine substantiellen Än<strong>der</strong>ungen bei den meisten Indikatoren aufzufinden waren.<br />

Eine Fortsetzung <strong>der</strong> Erhebung von Kontextindikatoren (allerdings mit einer weiterhin<br />

deutlichen Verbesserung <strong>der</strong> Datenqualität) wäre schon deshalb erfor<strong>der</strong>lich,<br />

um überhaupt die Möglichkeit <strong>der</strong> Messung von Verän<strong>der</strong>ung anhand statistischer<br />

Indikatoren überprüfen zu können.<br />

Grundsätzlich wäre es zu wünschen, dass die Kontextindikatoren <strong>der</strong> sozialen<br />

Stadt mit einer benutzerfreundlichen Visualisierung, etwa durch die von uns entwickelte<br />

thematische Kartierungssoftware, öffentlich sein sollen. Eine, wenn auch<br />

nicht die wichtigste Funktion <strong>der</strong> Sozialberichterstattung ist die Unterrichtung <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit. För<strong>der</strong>entscheidungen zu Gunsten <strong>der</strong> Programmgebiete <strong>der</strong> sozialen<br />

Stadt bedürfen unter den Bedingungen <strong>der</strong> Knappheit <strong>der</strong> öffentlichen Haushalte<br />

grundsätzlich einer breiten öffentlichen Legitimation. Offene Informationen<br />

helfen solche Legitimationsbedarfe zu begründen.<br />

Problematisch an dem bisherigen Vorgehen ist in diesem Zusammenhang die<br />

(bereits eingangs unter „Akzeptanz“ diskutierte) Selektivität unserer Datenbasis.<br />

Für die meisten Städte haben wir nur Daten über die För<strong>der</strong>gebiete und die Durchschnittswerte<br />

für die gesamte Stadt. Nicht die Stadtstruktur insgesamt ist damit<br />

die Bezugsgröße <strong>der</strong> Analysen gewesen, son<strong>der</strong>n wir vergleichen problematische<br />

Sozialräume verschiedener Städte miteinan<strong>der</strong> bzw. wir vergleichen Strukturindikatoren<br />

dieser benachteiligten Gebiete mit „synthetischen“ Stadtdurchschnittswerten,<br />

die es so vermutlich in keinem Stadtteil <strong>der</strong> Städte im Programm soziale Stadt<br />

gibt. Es muss künftig gelingen, die Städte davon zu überzeugen, dass sie selbst<br />

Auftraggeber und Nutzer <strong>der</strong> Datenanalysen und Datenaufbereitungen sind.<br />

Sollte es nämlich gelingen, ein solches System flächendeckend, das heißt unter<br />

Einschluss aller Stadtteile aller Programmstädte zu implementieren und es zu<br />

einem umfassenden Stadtteilinformationssystem auszubauen, so bestünde z.B.<br />

die Möglichkeit problematische Entwicklungen in Stadtteilen so früh zu erkennen,<br />

dass es noch möglich wäre, präventiv tätig zu werden. Im Falle von Programmgebieten,<br />

die aus <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung herausgefallen sind, besteht die Möglichkeit einer<br />

nachgehenden Beobachtung, die mögliche Bedarfe einer unter Umständen notwendigen<br />

„nachgehenden För<strong>der</strong>ung“ erkennen könnte.<br />

Schließlich bieten die Kontextindikatoren die Grundlage einer vergleichenden und<br />

typisierenden Kategorisierung unterschiedlicher Programmgebiete, was für die<br />

praktisch „vor Ort“ Tätigen nützliche Orientierungsfunktionen haben kann, denn<br />

auf diese Weise ist z.B. bereits bei Aufnahme in die För<strong>der</strong>ung erkennbar, wo<br />

Stadtteile sind, die von möglicherweise ganz ähnlichen Entwicklungen und Problemen<br />

betroffen sind und wo mögliche Kooperationspartner zu finden sind, die<br />

bereits einschlägige Erfahrungen berichten können.<br />

Die ersten Auswertungen <strong>der</strong> Kontextindikatoren, die wir in diesem Projekt vorgenommen<br />

haben, haben nicht zuletzt eine Vielzahl von Zusammenhängen ergeben,<br />

die weiter klärungsbedürftig sind: das sind Fragen, die eine intensivere Untersu-

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