Bürgerumfrage Halle 1997 - Institut für Soziologie - Martin-Luther ...
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Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Sören Petermann<br />
Der <strong>Halle</strong>sche Graureiher 98-2<br />
<strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-Universität <strong>Halle</strong>-Wittenberg<br />
<strong>Institut</strong> für <strong>Soziologie</strong><br />
1998
<strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-Universität <strong>Halle</strong>-Wittenberg<br />
Forschungsberichte des <strong>Institut</strong>s für <strong>Soziologie</strong><br />
Emil-Abderhalden-Strasse 7<br />
D-06108 <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Postanschrift: 06099 <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Telefon: 0345 /5524251<br />
Telefax: 0345 /5527150<br />
e-mail: info@soziologie.uni-halle.de<br />
Druck: Druckerei der <strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-Universität <strong>Halle</strong>-Wittenberg<br />
ISSN 0945-7011<br />
Alle Rechte vorbehalten
1. Durchführung und Demographie der Bürgerumfrage <strong>1997</strong>...............................1<br />
2. Bildung, Arbeit und Einkommen ........................................................................11<br />
2.1 Bildung ............................................................................................................11<br />
2.2 Beschäftigungsstruktur, Arbeitsverhältnisse und Haushaltseinkommen .........12<br />
2.3 Verkehrsmittelwahl der Berufstätigen..............................................................17<br />
3. Die Wohnsituation ...............................................................................................19<br />
3.1 Wohnzufriedenheit ..........................................................................................19<br />
3.2 Wohnungsgrößen............................................................................................20<br />
3.3 Wohneigentum ................................................................................................25<br />
3.4 Wohnkosten ....................................................................................................27<br />
3.5 Wohnungsausstattung ....................................................................................29<br />
3.6 Wohndauer......................................................................................................31<br />
4. Lebensbedingungen in der Stadt.......................................................................33<br />
5. Die Stadt aus der Sicht der Bürger ....................................................................38<br />
5.1 Identifikation mit <strong>Halle</strong> .....................................................................................38<br />
5.2 Stadtimage ......................................................................................................39<br />
5.3 Dringende Aufgaben der Stadt........................................................................41<br />
5.4 Attraktivität und Gestaltung der Innenstadt .....................................................42<br />
6. Nutzung kultureller Einrichtungen.....................................................................47<br />
7. Die Umweltsituation ............................................................................................53<br />
7.1 Umweltbelastungen.........................................................................................53<br />
7.2 Umweltwissen .................................................................................................55<br />
7.3 Umweltbewußtsein ..........................................................................................57<br />
7.4 Handlungsbereitschaft zugunsten des Umweltschutzes .................................58
Anhang<br />
A Randverteilungen der Variablen ....................................................................... 61<br />
A.1 Wohnung und Wohnsituation......................................................................... 62<br />
A.2 Wohnungebung und Stadt ............................................................................. 67<br />
A.3 Polititk............................................................................................................. 69<br />
A.4 Verwendung von Verkehrsmitteln .................................................................. 70<br />
A.5 Lebensbedingungen....................................................................................... 76<br />
A.6 Umweltbereich ............................................................................................... 79<br />
A.7 Nutzung kultureller Angebote......................................................................... 83<br />
A.8 Innenstadt ...................................................................................................... 89<br />
A.9 Demographie.................................................................................................. 91<br />
B Fragebogen<br />
Anmerkung<br />
Die im Text verwendeten Personenbezeichnungen gelten sowohl für weibliche wie<br />
männliche Personen gleichermaßen. Lediglich aus Gründen der Übersichtlichkeit<br />
wurden maskuline Personenbezeichnungen verwendet.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 1 -<br />
1. Durchführung und Demographie der Bürgerumfrage <strong>1997</strong><br />
Im Herbst <strong>1997</strong> wurde von der Stadt <strong>Halle</strong> in Zusammenarbeit mit dem <strong>Institut</strong> für<br />
<strong>Soziologie</strong> der <strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-Universität <strong>Halle</strong>-Wittenberg 1 die vierte kommunale<br />
Bürgerumfrage durchgeführt. Damit steht ein weitgehend standardisiertes<br />
Instrument zur Verfügung, das Fragen nach Konstanz und Wandel in <strong>Halle</strong> seit<br />
Anfang 1993 nachzuzeichnen vermag 2 .<br />
Auf dem Postwege ging an 6.466 Personen ein Fragebogen, von denen 2.392<br />
zurückgeschickt worden sind. Dies entspricht - bezogen auf die Nettostichprobe<br />
(nur zustellbare Fragebögen) - einem Gesamtrücklauf von 38% (vgl. Tabelle 1.1).<br />
Tabelle 1.1: Rücklaufquoten der Bürgerbefragungen 1993, 1994, 1995 und<br />
<strong>1997</strong><br />
Bürgerbefragungen (absolut und Prozent)<br />
Februar 1993 März 1994 November 1995 November <strong>1997</strong><br />
Bruttostichprobe 6.094 6.082 6.159 6.466<br />
nicht zustellbar 129 2,1 182 3,0 233 3,8 247 3,8<br />
Nettostichprobe 5.965 97,9 5.900 97,0 5926 96,2 6.219 96,2<br />
nicht kooperationsbereit<br />
2720 45,6 2997 50,8 3129 52,8 3.827 61,5<br />
nicht auswertbar 57 1,0 32 0,5 42 0,7 44 0,7<br />
realisierte<br />
Stichprobe<br />
3.188 53,4 2.871 48,7 2.755 46,5 2.348 37,8<br />
Zwar ist im Zeitvergleich die Rücklaufquote in der Stadt tendenziell gesunken, sie<br />
liegt aber immer noch in einem zufriedenstellenden Bereich. Die Zahl der<br />
auswertbaren Fragebogen ist hoch genug, um verläßliche Informationen aus den<br />
Daten zu gewinnen. Ein Grund für die geringe Rücklaufquote dürfte in der<br />
zeitgleich durchgeführten „Haushaltsbefragung in Deutschland“ liegen. Da an der<br />
1 An dieser Stelle sei den studentischen Hilfskräften, insbesondere Sylvia Terpe und Constanze<br />
Stange, für vielfältige Unterstützung bei der Durchführung der Bürgerumfrage gedankt.
- 2 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Seriosität jener Umfrage gezweifelt wurde, ist in verschiedenen Medien (unter<br />
anderen Datenschützer) vor dieser Umfrage gewarnt worden. Da die<br />
Bürgerumfrage in <strong>Halle</strong> dieselbe Erhebungsmethoden verwendete, kann sich die<br />
Warnung vor schriftlichen Haushaltsbefragungen durchaus negativ ausgewirkt<br />
haben.<br />
Wie in jedem Jahr gliederte sich der Fragebogen in verschiedene Abschnitte. So<br />
wurden zum einen Fragenkomplexe aus den vorangegangenen Erhebungen<br />
erneut aufgenommen, um die Veränderungen in zentralen Lebensbereichen wie<br />
z.B. der Wohn- oder Einkommenssituation nachzeichnen zu können. Zum<br />
anderen gab es zwei Schwerpunktthemen, die in Zusammenarbeit mit den Ämtern<br />
der Stadt entwickelt wurden. Diese hatten die Nutzung kultureller Einrichtungen<br />
durch die Bürger und das Umweltbewußtsein der <strong>Halle</strong>nser zum Inhalt.<br />
Die Grundgesamtheit bestand aus der Bevölkerung zwischen 17 und 75 Jahren<br />
der Stadt <strong>Halle</strong> in ihren administrativen Grenzen. Anstaltsbevölkerung war nicht in<br />
der Stichprobe vertreten. Zum Zeitpunkt der Stichprobenziehung gehörten<br />
212.174 Personen zu dieser Grundgesamtheit. Die Stichprobe wurde aus dem<br />
Einwohnermelderegister der Stadt gezogen. Die Auswahl der Personen wurde -<br />
wie in den vergangenen Jahren - für die Stadtbezirke disproportional und nach<br />
Alter und Geschlecht geschichtet getroffen. Die Karte (Abbildung 1.1) gibt einen<br />
Überblick, welche Stadtteile zu den jeweiligen Bezirken gehören.<br />
1 Das umfangreiche Datenmaterial aus den vier Befragungswellen in der Stadt <strong>Halle</strong> seit 1993<br />
dokumentiert ein gesonderter Tabellenband.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 3 -<br />
Abbildung 1.1:<br />
Das Untersuchungsgebiet
- 4 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Der disproportionale Stichprobenansatz soll gewährleisten, daß auch in dünner<br />
besiedelten Stadtgebieten noch hinreichende Fallzahlen erzielt werden. Diese<br />
Verfahrensweise erfordert eine kompensierende Gewichtung, sobald sich die<br />
Aussagen auf das gesamte Stadtgebiet beziehen. Bevor diese Gewichtung<br />
vorgenommen wird, sollen die unterschiedlichen Rückläufe der Stadtbezirke<br />
erläutert werden.<br />
Abbildung 1.2:<br />
Rücklaufquoten der sieben Stadtbezirke in Prozent<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Süd A Süd B Ost Mitte Nord West A West B<br />
In der Abbildung 1.2 ist zu erkennen, daß die Rücklaufquoten in den einzelnen<br />
Stadtbezirken zwischen 32% und 39% schwanken. Geringere Rückläufe sind in<br />
den beiden Stadtbezirken Süd B und Ost zu verzeichnen. Dagegen weisen die<br />
Stadtbezirke Süd A und Nord überdurchschnittliche Rücklaufquoten auf.<br />
Darüber hinaus sind wir in der Lage, das Teilnahmeverhalten der Alters- und<br />
Geschlechtsgruppen zu kontrollieren. Für diese Gruppen ist bekannt, wie viele<br />
Fragebogen verschickt wurden. Damit läßt sich jeweils die spezifische<br />
Rücklaufquote bestimmen. Generell gilt, daß die Teilnahmebereitschaft mit<br />
zunehmendem Alter ansteigt (vgl. Abbildung 1.3). Dieses Muster ist aus den<br />
Vorjahren bereits bekannt.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 5 -<br />
Abbildung 1.3:<br />
Alters- und geschlechtsspezifischer Rücklauf in Prozent<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
17-20<br />
21-24<br />
25-28<br />
29-32<br />
33-36<br />
37-40<br />
41-44<br />
45-48<br />
49-52<br />
53-56<br />
57-60<br />
61-64<br />
65-68<br />
69-72<br />
73-75<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Die Schwankungen fallen bei den Männern jedoch extremer aus als bei den<br />
Frauen. In unserer Umfrage liegen die Teilnahmequoten der Frauen bis zu den<br />
mittleren Jahrgängen (45 bis 48 Jahre) höher als die der Männer. Ab dieser<br />
Altersgruppe verlaufen die Rücklaufquoten für Männer und Frauen auf gleichem<br />
Niveau. Erst im fortgeschrittenen Alter (ab 60 Jahre) antworten dann allerdings die<br />
Männer zumeist häufiger. Ab dem Alter von 68 Jahren ist dann eine<br />
unterschiedliche Rücklaufentwicklung zwischen den Geschlechtern zu<br />
verzeichnen. Während der sinkende Trend der Rücklaufzahlen der Frauen anhält,<br />
steigen die Rücklaufquoten der Männer. Eine alters- und geschlechtsspezifische<br />
Gewichtung würde das unterschiedliche Teilnahmeverhalten bei Bedarf<br />
weitgehend ausgleichen. Allerdings fallen die Schwankungen nicht sehr extrem<br />
aus und beim gegenwärtigen Stand der Diskussion über derartige Gewichtungen,<br />
sehen wir bei der Repräsentation der Daten in diesem Bericht weitgehend von<br />
einer alters- und geschlechtsspezifischen Gewichtung ab.<br />
Eine zusätzliche Gewichtung wird eingesetzt, wenn von der Personenebene auf<br />
die Haushaltsebene gewechselt wird. Diese Gewichtung basiert auf der Verteilung<br />
der Anzahl der Mitglieder eines Haushalts. Sie wird nur in einzelnen Bereichen, so
- 6 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
zum Beispiel bei Aussagen zur Wohnung oder zum Haushaltseinkommen,<br />
verwendet.<br />
Bevor erste inhaltliche Ergebnisse der Bürgerumfrage besprochen werden, sollen<br />
wesentliche sozio-demographische Angaben einen ersten Überblick über die<br />
vierte Bürgerumfrage der Stadt <strong>Halle</strong> verschaffen.<br />
Altersstruktur und Geschlecht<br />
Die Altersstruktur wurde in 15 Drei-Jahres-Kohorten eingeteilt (vgl. Tabelle 1.2).<br />
Der Anteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis unter 25<br />
Jahre beträgt 13%. Etwa ein Drittel (34%) der befragten Einwohner der Stadt<br />
<strong>Halle</strong> ist zwischen 56 und 75 Jahre alt. Die Gruppe der 56 bis 65jährigen stellt<br />
den größten Anteil, sowohl in der Gesamtpopulation als auch in der Gruppe der<br />
Männer und in der Gruppe der Frauen. Jeder fünfte Teilnehmer an der vierten<br />
halleschen Bürgerumfrage gehört dieser Altersgruppe an.<br />
Tabelle 1.2: Die Altersstruktur der Befragten nach Geschlecht in Prozent<br />
Geschlecht<br />
Alter Mann Frau<br />
Gesamt<br />
17-25 Jahre 12,0 14,0 13,1<br />
26-35 Jahre 16,6 17,9 17,3<br />
36-45 Jahre 17,5 17,5 17,5<br />
46-55 Jahre 19,3 17,9 18,5<br />
56-65 Jahre 23,5 20,1 21,6<br />
66-75 Jahre 11,1 12,7 12,0<br />
N 996 1266 2262<br />
Gesamt 44,0 56,0<br />
An der Bürgerumfrage <strong>1997</strong> nahmen wie in den vorangegangenen drei Umfragen<br />
in <strong>Halle</strong> auch mehr Frauen als Männer teil. Die größte Differenz zwischen<br />
Männern und Frauen gibt es in der stärksten Altersgruppe von 56 bis 65 Jahren.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 7 -<br />
Die Männer sind in den Altersgruppen von 46 bis 55 Jahren sowie 56 bis 65<br />
Jahren stärker vertreten als die Frauen. Andererseits sind die Frauen in den<br />
Altersgruppen bis 35 Jahren und ab 66 Jahren stärker vertreten als Männer. Sonst<br />
liegen die Altersverteilungen der beiden Geschlechter dicht am<br />
Gesamtdurchschnitt der jeweiligen Kohorte.<br />
Familienstand<br />
Die überwiegende Mehrheit der befragten <strong>Halle</strong>nser war zum Zeitpunkt der<br />
Befragung verheiratet (vgl. Abbildung 1.4). Nur ein sehr geringer Anteil der<br />
Verheirateten lebte zu diesem Zeitpunkt getrennt von seinem Ehepartner.<br />
Abbildung 1.4:<br />
Familienstand in Prozent<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
verheiratet,<br />
zusammen lebend<br />
ledig<br />
geschieden<br />
verwitwet<br />
verheiratet,<br />
getrennt lebend<br />
Nach den Verheiratete folgen die Ledigen. Mit rund 23% bilden sie die<br />
zweitstärkste Gruppe. Geringe Häufigkeiten weisen die Geschiedenen und<br />
Verwitweten aus. Nur etwa jeder Achte gehört zu einer von beiden Gruppen.<br />
Insgesamt machen die Nichtverheirateten fast ein Drittel der realisierten<br />
Stichprobe aus. Diese Gruppe wollen wir noch etwas näher betrachten.<br />
Aus Tabelle 1.3 geht hervor, daß etwas mehr als ein Drittel der Nichtverheirateten<br />
ein Singleleben führt. Ein weiteres Drittel führt eine „wilde Ehe“, die überwiegende
- 8 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Mehrheit davon in einem gemeinsamen Haushalt. Etwa jeder fünfte Befragte lebt<br />
noch im elterlichen Haushalt. Wohngemeinschaften sind in der Bürgerumfrage nur<br />
wenige vertreten.<br />
Tabelle 1.3: Nichverheiratete Personen in Prozent<br />
- in Lebensgemeinschaft mit gemeinsamem Haushalt 24,5<br />
- in Lebensgemeinschaft ohne gemeinsamen Haushalt 8,1<br />
- ohne Partner allein 36,0<br />
- bei den Eltern 20,1<br />
- in einer Wohngemeinschaft 4,8<br />
- sonstiges 6,5<br />
N 770<br />
Haushaltsgrößen<br />
Neben den individuellen sozio-demographischen Merkmalen spielen auch weiter<br />
demographische Merkmale wie die Zugehörigkeit zu Haushaltstypen eine Rolle.<br />
Über das Merkmal Haushaltsgröße werden die Haushaltstypen definiert.<br />
Unterschieden werden fünf unterschiedliche Haushaltsgrößen. Die fünfte<br />
Ausprägung stellt eine zusammengefaßte Kategorie dar (vgl. Abbildung 1.5). Den<br />
größten Teil stellen die Zweipersonenhaushalte. Sie sind mit rund 40% vertreten.<br />
Jeder vierte Haushalt besteht aus nur einer Person und jeder fünfte Haushalt setzt<br />
sich aus drei Personen zusammen.<br />
Neben diesem einfachen Indikator besteht noch eine weiter Möglichkeit, die<br />
Haushaltstypen zu bestimmen. In Tabelle 1.4 sind die Anteile der Erwachsenen<br />
und Kinder in den Haushalten aufgeführt.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 9 -<br />
Abbildung 1.5:<br />
Haushaltsgrößen<br />
zwei Personen<br />
drei Personen<br />
eine Person<br />
vier Personen<br />
fünf und mehr Personen<br />
Viele der Befragten machen keine Angaben zu den Fragen über die Anzahl der im<br />
Haushalt lebenden Kindern. Dennoch ist eine Klassifizierung der Haushaltstypen<br />
möglich. Demnach leben zwei von fünf Befragten mit einem zweiten Erwachsenen<br />
jedoch ohne Kind in einem Haushalt. Etwa jeder Dritte lebt allein. Von allen<br />
Haushalten setzen sich knapp 10% aus zwei Erwachsenen und einem Kind<br />
zusammen. Dagegen ist die vierköpfigen Familie bestehend aus zwei<br />
Erwachsenen und zwei Kindern mit nicht einmal 6% vertreten. Weiter<br />
Haushaltstypen sind nur marginal vertreten.
- 10 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Tabelle 1.4: Zusammensetzung der Haushalte in Prozent<br />
eine Person<br />
Anzahl Personen<br />
Prozent<br />
ein Erwachsener 33,9<br />
zwei Personen<br />
zwei Erwachsene 42,8<br />
ein Erwachsener, ein Kind 2,8<br />
drei Personen<br />
drei Erwachsene 1,1<br />
zwei Erwachsene, ein Kind 9,2<br />
ein Erwachsener, zwei Kinder 0,7<br />
vier und mehr Personen<br />
vier oder mehr Erwachsene 0,4<br />
vier oder mehr Erwachsene mit Kind(ern) 0,2<br />
drei Erwachsene mit Kind(ern) 1,2<br />
zwei Erwachsene, zwei Kinder 5,8<br />
zwei Erwachsene, drei oder mehr Kinder 1,3<br />
ein Erwachsener, drei oder mehr Kinder 0,6<br />
N 1721
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 11 -<br />
2. Bildung, Arbeit und Einkommen<br />
In diesem Kapitel werden sozio-ökonomische Merkmale der Befragten<br />
beschrieben. Die Angaben sind Bestandteil der Standard-Demographie, die in<br />
bisher jeder Bürgerumfrage in <strong>Halle</strong> seit 1993 erfragt wurde. Sie sind deshalb mit<br />
den Angaben aus den vorangegangen Bürgerumfragen vergleichbar. Besprochen<br />
werden die Angaben zur Schul- und beruflichen Bildung, zur Erwerbstätigkeit und<br />
zum verfügbaren Haushaltseinkommen.<br />
2.1 Bildung<br />
Die Schulbildungsabschlüsse wurden wieder über eine differenzierte Abfrage, in<br />
der sowohl ostdeutsche als auch westdeutsche Abschlüsse verzeichnet sind,<br />
ermittelt. Trotz der Vielfalt der Abschlüsse ist eine Dreiteilung erkennbar. Über ein<br />
Viertel der Befragten hat den Abschluß der zehnklassigen POS (vgl. Abbildung<br />
2.1).<br />
Abbildung 2.1:<br />
Schulbildungsabschlüsse in Prozent<br />
noch in der<br />
Schulausbildung<br />
Schule ohne Abschluß<br />
beendet<br />
Volks-/Hauptschule<br />
Realschule<br />
POS 8./9. Klasse nach 1956<br />
POS 10.Klasse<br />
Fachhochschulreife<br />
od. fachgebund.<br />
Hochschulreife<br />
Abitur<br />
anderer Abschluß<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%<br />
Eine zur Hochschulreife führende Ausbildung genossen über ein Drittel. Eine<br />
großer Teil (18%) besitzt einen Volks- oder Hauptschulabschluß.
- 12 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Neben den formalen Bildungsabschlüssen wurden in der Bürgerumfrage <strong>1997</strong><br />
auch die formalen beruflichen Qualifikationen erfragt. Bei der Auszählung dieser<br />
Abschlüsse stehen ebenfalls drei Qualifikationen zentral. Am häufigsten sind<br />
Facharbeiter vertreten (vgl. Abbildung 2.2). Dieser Gruppe gehören zwei von fünf<br />
Befragten an. An zweiter Stelle folgen Fachschulabsolventen. Jeder Fünfte<br />
erreichte einen solchen Abschluß. Etwa gleich oft wurde der Hochschulabschluß<br />
genannt.<br />
Abbildung 2.2:<br />
berufliche Qualifikationen in Prozent<br />
noch i.d. beruflichen Ausbildung<br />
keine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
Teilfacharbeiter<br />
Facharbeiter<br />
Meister oder vergleichbare Zusatzqualifikation<br />
Fachschulabschluß<br />
Hochschulabschluß<br />
Promotion<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50%<br />
2.2 Beschäftigungsstruktur, Arbeitsverhältnisse und Haushaltseinkommen<br />
Zunächst wollen wir uns der Beschäftigtenstruktur zuwenden. Wir erfragten die<br />
Branche, in der man gegenwärtig tätig ist, und die Branche, in der man zur<br />
Jahresmitte 1990 tätig war. Dadurch lassen sich Differenzen in der<br />
Beschäftigtensituation ermitteln. Im November <strong>1997</strong> hatten 53% der Befragten<br />
eine Beschäftigung (vgl. Tabelle 2.1). Dieser Anteil betrug 1990 noch 73%. Jeder<br />
fünfte Befragte war <strong>1997</strong> nicht beschäftigt und stand dem Arbeitsmarkt nicht<br />
(mehr) zur Verfügung. 14% gaben an, arbeitslos zu sein.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 13 -<br />
Tabelle 2.1:<br />
Beschäftigtenzahlen nach Branchen 1990 und <strong>1997</strong> und deren<br />
Differenz in Prozent<br />
- Land- und Forstwirtschaft,<br />
Fischerei<br />
- Energie, Wasserversorgung,<br />
Bergbau<br />
- verarbeitendes Gewerbe (Industrie<br />
u. Handwerk, ohne Bauindustrie)<br />
gegenwärtig am 30.6.1990 Differenz<br />
0,7 1,9 -1,2<br />
1,9 3,7 -1,8<br />
7,1 17,4 -10,3<br />
- Baugewerbe 4,1 5,6 -1,5<br />
- Handel (außer Gaststätten) 4,3 6,7 -2,4<br />
- Verkehr/Nachrichtenwesen 3,8 6,4 -2,6<br />
- Kreditinstitute/Versicherungen 1,1 0,7 0,4<br />
- Dienstleistungen 9,7 8,3 1,4<br />
- Organisationen 0,7 1,0 -0,3<br />
- Gebietskörperschaften und<br />
Sozialversicherung<br />
3,0 1,4 1,6<br />
- Bildung und Wissenschaft 6,5 9,5 -3,0<br />
- ein anderer Bereich 10,0 10,5 -0,5<br />
- in Ausbildung/Umschulung<br />
(Schüler, Student, Lehrling)<br />
- nicht berufstätig (Hausfrau,<br />
Rentner, Vorruhestand)<br />
11,4 16,2 -4,8<br />
21,9 8,9 13,0<br />
- arbeitslos 13,9 1,8 12,1<br />
N 2095 2190<br />
Die Bereiche mit den meisten Beschäftigten waren der Dienstleistungsbereich,<br />
das verarbeitende Gewerbe sowie Bildung und Wissenschaft. Dabei zeichnen sich<br />
in diesen Bereich sehr unterschiedliche Entwicklungen ab. Wären im Bereich der<br />
Dienstleistungen die relative Anzahl der Beschäftigten zunahm, und mit mehr als<br />
1% den zweitgrößten Zuwachs der Branchen verzeichnete, lag der Rückgang bei<br />
den Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe sogar über 10%.
- 14 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Betrachtet man die Differenzen, so fällt auf, daß nur außerhalb des<br />
Arbeitsprozesses zweistellige Zuwächse zu verzeichnen sind. So nahm der Anteil<br />
der Nichterwerbstätigen um 13% zu. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 12%<br />
verdeutlicht, daß Arbeitsplätze in großer Zahl verloren gegangen sind. Lediglich<br />
die Branchen Gebietskörperschaften, Dienstleistungen und das Kreditgewerbe<br />
weisen Zuwächse gegenüber der relativen Verteilung von Arbeitsplätzen im Jahr<br />
1990 auf. Diese liegen allerdings jeweils unter 2%. Alle anderen Bereich mußten<br />
Einbußen hinnehmen. Am schwersten war das verarbeitende Gewerbe betroffen.<br />
Abbildung 2.3:<br />
Ausgeübte Tätigkeit der Befragten in Prozent<br />
vollzeiterwerbstätig<br />
teilzeiterwerbstätig<br />
Kurzarbeit<br />
Schüler, Student<br />
Auszubildender<br />
Rentner<br />
Vorruhestand<br />
arbeitslos<br />
ABM-Beschäftigung<br />
Wehr(ersatz)dienst<br />
Hausfrau/-mann<br />
Erziehungsurlaub<br />
aus anderen Gründen nicht erwerbstätig<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50%<br />
Die erhobene Berufstätigkeitsstruktur eignet sich, um allgemeine Trends, wie den<br />
Verlust gewerblicher Arbeitsplätze und die Zunahme von Arbeitslosigkeit und<br />
Nichterwerbstätigkeit, nachzuzeichnen.<br />
Eine andere Differenzierung der Befragten als über die Tätigkeit in verschiedenen<br />
Branchen läßt die Frage nach der ausgeübten Tätigkeit zu (Abbildung 2.3). Von<br />
den rund 50% der Befragten, die erwerbstätig sind, arbeitet die überwiegende<br />
Mehrheit Vollzeit. Der hohe Anteil der Nichterwerbstätigen erklärt sich aus den<br />
hohen Rentneranteil. Jeder Fünfte ist zu dieser Gruppe zu zählen. Jeder zehnte
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 15 -<br />
Befragte befindet sich zur Zeit in der Ausbildung. Etwa drei Viertel dieser Gruppe<br />
sind Schüler oder Studenten, weit weniger sind Auszubildende.<br />
Will man in groben Zügen die Beschäftigungsstruktur der Befragten der<br />
halleschen Bürgerumfrage <strong>1997</strong> charakterisieren, so sollte man festhalten, daß<br />
etwa die Hälfte berufstätig ist. Rund ein Fünftel ist nicht erwerbstätig und zum<br />
größten Teil im Rentenalter. Mehr als 10% der Befragten sind arbeitslos und ein<br />
weiteres Zehntel befindet sich in Ausbildung.<br />
Abbildung 2.4:<br />
Haushaltseinkommen in Prozent<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
900 DM<br />
1300 DM<br />
1700 DM<br />
2100 DM<br />
2500 DM<br />
2900 DM<br />
3300 DM<br />
3700 DM<br />
4100 DM<br />
4750 DM<br />
5750 DM<br />
> 7000 DM<br />
Zur weiteren Bestimmung des sozio-ökonomischen Status der Respondenten der<br />
Bürgerumfrage soll die Einkommensverteilung der Haushalte beschrieben<br />
werden. Die Abbildung 2.4 gibt diese Verteilung wider. Zu beachten ist, daß die<br />
Werte auf Klassenmitten basieren. Auf eine exakte Angabe des Einkommens<br />
wurde verzichtet, um eine zu hohe Missingrate zu vermeiden.<br />
Es fällt auf, daß die Linie sich über die gesamte Einkommensspanne relativ<br />
gleichbleibend verteilt. Eine ausgeprägte Normalverteilung oder eine sonst übliche<br />
linkssteile Verteilung ist kaum auszumachen. Des weiteren ist die Kurve
- 16 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
multimodal, damit kann schwer der Mittelwert des Haushaltseinkommens (knapp<br />
über 3000 DM) interpretiert werden.<br />
Ein aufschlußreicherer Blick ergibt sich erst durch die Tabelle 2.2, in der das<br />
Durchschnittseinkommen nach der Anzahl der Erwachsenen in Haushalt<br />
differenziert ist.<br />
Tabelle 2.2:<br />
Durchschnittliches Haushaltseinkommen nach Haushaltsgröße<br />
Anzahl Erwachsener<br />
Monatliches Haushaltseinkommen (netto)<br />
N Mittelwert Standardabweichung<br />
ein Erwachsener 627 1990 1118<br />
zwei Erwachsene 954 3616 1277<br />
drei Erwachsene 35 4662 1469<br />
vier und mehr Erwachsene 8 3730 2106<br />
Gesamt 1625 3012 1478<br />
Den Haushalten mit einem Erwachsenen stehen knapp 2000 DM im Monat zur<br />
Verfügung. Bei einem zusätzlichen Erwachsenen steigt das Einkommen auf rund<br />
3600 DM. Bei drei Erwachsenen im Haushalt fällt die Zunahme des<br />
Haushaltseinkommens geringerer aus und steigt auf 4660 DM. Eine sinnvolle<br />
Aussage zu Haushalten mit mehr als drei Erwachsenen ist nicht möglich, da<br />
wegen der geringen Fallzahl die Werte eher zufällig zustande gekommen sind.<br />
Man sollte beachten, daß mit zunehmender Anzahl Erwachsener auch die<br />
Schwankungen um das Einkommensmittel zunehmen. Betrachtet man beide<br />
Darstellungen zur Einkommenssituation der Befragten so kommt man zu dem<br />
Schluß, daß die Ergebnisse nicht überintepretiert werden sollten. Die hohe<br />
Streuung der Einkommen, ohne einen erkennbaren häufigsten Wert relativiert<br />
auch die Aussagen zu Mittelwerten nach obiger Haushaltsklassifikation.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 17 -<br />
2.3 Verkehrsmittelwahl der Berufstätigen<br />
Von den Befragten, die erwerbstätig sind oder zur Zeit ausgebildet werden,<br />
wollten wir wissen, welche Verkehrsmittel sie auf der Fahrt von der Wohnung zur<br />
Arbeits- oder Ausbildungsstätte nutzen (vgl. Abbildung 2.5). Für die berufstätigen<br />
<strong>Halle</strong>nser ist das Auto das Verkehrsmittel Nummer eins auf dem Weg zur Arbeit<br />
oder Ausbildung. Über die Hälfte fahren täglich mit dem Auto und jeder Zehnte<br />
nutzt das Auto immer in Kombination mit dem öffentlichen Nahverkehr. Auf dem<br />
zweiten Rang folgen mit Abstand die öffentlichen Nahverkehrsmittel. Die<br />
Kombination aus öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Auto nutzt jeder Zehnte.<br />
Abbildung 2.5:<br />
Verkehrsmittelwahl auf den Weg zur Arbeit oder Ausbildung in<br />
Prozent<br />
AUTO/Selbstfahrer<br />
ÖPNV<br />
Fußgänger<br />
Fahrrad<br />
Kombination Auto/ÖPNV<br />
Kombination Fahrrad/ÖPNV<br />
Auto/Mitfahrer<br />
Motorrad/Mofa/Moped<br />
Kombination Krad/ÖPNV<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
immer oft gelegentlich nie<br />
Jeder sechste Befragte geht immer zu Fuß zur Arbeit oder Ausbildung. Dorthin<br />
gelangt nur etwa jeder Siebte täglich mit dem Fahrrad. Immerhin nutzen rund 9%<br />
die Kombination aus Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln. Keine Rolle<br />
spielen Motorräder, Mofas oder Mopeds.
- 18 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
3. Die Wohnsituation<br />
Die Wohnbedingungen in <strong>Halle</strong> unterliegen seit Anfang der 90er Jahre dem<br />
Wandel. Die gegenwärtige Wohnsituation soll in diesem Kapitel von<br />
verschiedenen Seiten beleuchtet werden. Neben der subjektiven Einschätzung<br />
der Wohnzufriedenheit sowohl mit der Wohnung als auch mit der unmittelbaren<br />
Wohnumgebung werden die objektiven Wohungseigenschaften, wie<br />
Wohnungsgröße, Eigentumsverhältnisse, Wohnkosten und Wohnungsausstattung<br />
beschrieben. Abschließend wird die Wohndauer im Verhältnis zum Lebensalter<br />
betrachtet.<br />
3.1 Wohnzufriedenheit<br />
Vielfach konnten Verbesserungen in den Wohnbedingungen erreicht werden. Dies<br />
schlägt sich auch in der Zufriedenheit der <strong>Halle</strong>nser mit ihrer Wohnung nieder (vgl.<br />
Abbildung 3.1).<br />
Abbildung 3.1:<br />
Zufriedenheit mit der Wohnung und der Wohnumgebung<br />
bezogen auf Haushalte in Prozent<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
sehr zufrieden<br />
zufrieden<br />
mit der Wohnung<br />
teils, teils<br />
sehr unzufrieden<br />
eher unzufrieden<br />
mit der Wohnumgebung
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 19 -<br />
Die Mehrheit ist mit ihrer Wohnung zufrieden. Ein Drittel der Befragten ist teilweise<br />
zufrieden und nur jeder Siebte ist mit seiner Wohnung unzufrieden. Darüber<br />
hinaus sind die Bürger <strong>Halle</strong>s auch mit ihrer Wohnumgebung zufrieden. Zwar<br />
stehen sie der Wohnumgebung im Vergleich zur Zufriedenheit mit der Wohnung<br />
etwas kritischer gegenüber. Dennoch ist fast jeder Zweite mit seinem<br />
unmittelbaren Wohnumfeld zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Andererseits ist<br />
die Polarisierung der Unzufriedenen bei der Wohnumgebung größer als bei der<br />
Wohnung. Es ist nur etwa jeder Siebte mit seiner Wohnung unzufrieden, aber<br />
schon fast jeder Vierte mit dem Wohnumfeld seiner Wohnung oder seines<br />
Hauses.<br />
3.2 Wohnungsgrößen<br />
Die in diesem Abschnitt betrachteten Maße der Wohnungsgröße beziehen sich<br />
auf die Verteilung der Haushalte. Dazu war es notwendig, von der Ebene der<br />
Personen auf die Ebene der Haushalte zu wechseln. Doch nicht nur der<br />
veränderten Analyseebene wurde Rechnung getragen, sondern auch dem<br />
unterschiedlichen Raumbedarf der verschiedenen Haushaltstypen. Die zwei<br />
wesentlichen Merkmale der Wohnungsgröße, die Anzahl der Zimmer und die<br />
Wohnfläche, wurden daher nach der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen<br />
aufgeschlüsselt.<br />
Die mit Abstand meisten Haushalte in <strong>Halle</strong> (47%) verfügen über eine<br />
Dreiraumwohnung (vgl. Tabelle 3.1). 30% der Haushalte haben weniger Zimmer.<br />
Die Einpersonenhaushalte verfügen vorwiegend über Zweizimmerwohnungen,<br />
sind aber auch zu gleichen Teilen in Ein- bzw. Zweiwimmerwohnungen zu finden.<br />
Die Mehrheit der Zweipersonenhaushalte (56%) lebt in Dreizimmerwohnungen.<br />
Etwa 24% der Zweipersonenhaushalte leben in Wohnungen, deren Zimmeranzahl<br />
mit der Anzahl der Personen korrespondiert. Bei den Dreipersonenhaushalten trifft<br />
dies ebenfalls im starken Maße zu. Hier leben über zwei Drittel in<br />
Dreizimmerwohnungen. Bei den größeren Haushalten besteht einerseits die<br />
Tendenz, in Wohnungen zu leben, deren Zimmeranzahl mit der Anzahl der
- 20 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Personen übereinstimmt. Andererseits wohnen sowohl Vierpersonenhaushalte als<br />
auch größere Haushalte zu jeweils einem reichlichen Drittel in für ihre Größe zu<br />
kleinen Wohnungen.<br />
Tabelle 3.1: Anzahl der Zimmer nach Haushaltsgröße in Prozent<br />
Anzahl der<br />
Zimmer<br />
Anzahl der Personen im Haushalt<br />
1 2 3 4 5 und mehr<br />
Gesamt<br />
1 23,8 2,6 0,2 0,0 1,7 7,2<br />
2 47,0 23,6 5,0 2,9 0,0 22,9<br />
3 23,8 55,8 68,1 35,2 10,3 46,8<br />
4 4,5 13,8 19,4 48,4 36,2 16,9<br />
5 und mehr 0,9 4,1 7,2 13,5 51,7 6,2<br />
gemittelte<br />
Zimmerzahl<br />
2,1 2,9 3,3 3,7 4,4 2,9<br />
N 2254<br />
Betrachtet man die durchschnittliche Anzahl der Zimmer nach der<br />
Haushaltsgröße, so fällt auf, daß zwar mit zunehmender Haushaltsgröße die<br />
durchschnittliche Anzahl der Zimmer stetig steigt. Allerdings trifft die Zuordnung<br />
eine Person = ein Zimmer näherungsweise nur für Dreipersonenhaushalte zu.<br />
Kleineren Haushalten steht im Schnitt mehr Platz zur Verfügung. Dagegen<br />
wohnen größere Haushalte mit vier und mehr Personen in Wohnungen, deren<br />
Zimmeranzahl hinter der Anzahl der Haushaltsmitglieder zurückliegt.<br />
Diese Tendenz verdeutlicht auch eine zweite Maßzahl, die durchschnittliche<br />
Anzahl der Zimmer pro Person. In Abbildung 3.2 ist dies anschaulich dargestellt.<br />
Über alle Haushalte wurde ein durchschnittlicher Pro-Kopf-Bedarf von 1,5<br />
Zimmern ermittelt. Dieser Wert liegt deutlich über der allgemeinen Zuordnung eine<br />
Person = ein Zimmer. Damit wird deutlich, daß die <strong>Halle</strong>nser in großzügigen<br />
Wohnraumverhältnissen leben.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 21 -<br />
Abbildung 3.2:<br />
Durchschnittliche Anzahl Zimmer pro Kopf nach<br />
Haushaltsgröße<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
1 2 3 4 5 und mehr<br />
Betrachtet man die Verteilung nach der Haushaltsgröße, liegen nur die kleineren<br />
Haushalte über bzw. im Durchschnitt. Haushalte mit drei und mehr Personen<br />
liegen unter dem Durchschnitt. Sie befinden sich aber mit ihren Werten sehr dicht<br />
am Wert eins. Somit trifft für diese Haushalte die Zuordnung eine Person = ein<br />
Zimmer zu. Damit besteht in <strong>Halle</strong> eine Unterbelegung in den kleineren<br />
Haushalten mit ein bis zwei Personen und eine leichte Überbelegung in den<br />
größeren Haushalten.<br />
Drei Tendenzen bilden sich bei der Wohnungsverteilung heraus. Kleinen<br />
Haushalten mit ein bis zwei Personen stehen überdurchschnittlich mehr größere<br />
Wohnungen zur Verfügung. Diese Haushalte streuen auch mehr über die<br />
verschiedenen Wohnungstypen. Zweitens ist bei den Dreipersonenhaushalten<br />
eine starke Konzentration auf Dreizimmerwohnungen zu erkennen. Drittens<br />
besteht bei größeren Haushalten die Tendenz zur Konzentration auf Wohnungen<br />
mit einer der Personenzahl entsprechenden Zimmeranzahl. Leichte<br />
Überbelegungen kommen hier häufig vor. Oftmals fehlt den größeren Haushalten<br />
ein Raum, um eine Übereinstimmung der Raum- und Personenzahl zu erreichen.
- 22 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Neben der Anzahl der Zimmer stellt die Wohnfläche ein zweites Maß zur<br />
adäquaten Bestimmung der Wohnungsgröße dar. Die Klassifizierung der<br />
Wohnfläche basiert auf den vorangegangenen Bürgerumfragen in <strong>Halle</strong>.<br />
Über die Hälfte aller Wohnungen weist eine Fläche zwischen 51 und 70 m² auf<br />
(vgl. Tabelle 3.2). Etwa jede fünfte Wohnung ist zwischen 31 und 50 m² groß.<br />
Sehr kleine (unter 30 m²) und sehr große (über 110 m²) Wohnungen kommen<br />
sehr selten vor. Über 90% der Haushalte verfügen über eine Wohnung zwischen<br />
31 und 110 m². Je nach Haushaltstyp ergeben sich unterschiedliche Verteilungen.<br />
Einpersonenhaushalte haben mehrheitlich Wohnungen zwischen 31 und 50 m²<br />
bezogen. Nur jeder zehnte dieser Haushalte hat eine kleinere Wohnung. Dagegen<br />
haben immerhin noch 30% eine größere Wohnung (bis 70 m²). Zwei-, Drei- und<br />
Vierpersonenhaushalte konzentrieren sich auf Wohnungen mit 51 bis 70 m². In<br />
diesen Haushaltstypen steigen die Anteile an größeren Wohnungen (über 70 m²)<br />
von 22% auf 43% je mehr Personen im Haushalt leben. Große Haushalte mit fünf<br />
und mehr Personen verteilen sich in großer Annäherung gleichmäßig über die<br />
Wohnungen ab 51 m².<br />
Tabelle 3.2: Wohnfläche nach Haushaltsgröße in Prozent<br />
Wohnfläche<br />
in m²<br />
Anzahl der Personen im Haushalt<br />
Gesamt<br />
1 2 3 4 5 und mehr<br />
bis 30 11,3 1,8 0,0 0,0 1,8 3,7<br />
31 - 50 51,1 14,5 1,7 0,0 1,8 19,4<br />
51 - 70 30,5 62,0 69,3 57,1 21,1 53,8<br />
71 - 90 3,5 13,4 13,1 15,4 28,1 11,4<br />
91 - 110 2,3 4,6 8,7 14,6 22,8 6,4<br />
über 110 1,4 3,7 7,2 12,9 24,6 5,3<br />
gemittelte<br />
Fläche in m²<br />
50,2 64,4 72,4 81,0 100,1 65,0<br />
N 2244
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 23 -<br />
Eine starke Konzentration einer bestimmten Wohnungsklasse bei diesen<br />
Haushaltsgrößen ist nicht zu beobachten. Dagegen ist eine klare Grenze zu<br />
Wohnungen mit weniger als 50 m² gezogen. Wohnungen dieser Größe spielen<br />
nur eine marginale Rolle für große Haushalte.<br />
Aufschlußreich sind die durchschnittlichen Wohnungsgrößen. Der Durchschnitt für<br />
alle halleschen Haushalte beträgt 65 m² Wohnfläche. Genau wie bei der<br />
durchschnittliche Anzahl der Zimmer ist bei der durchschnittlichen Wohnfläche ein<br />
stetiger Anstieg mit steigender Haushaltsgröße zu verzeichnen. Während die<br />
durchschnittliche Wohnungsgröße der häufigsten Haushaltsgruppe - die<br />
Zweipersonenhaushalte - dicht am Durchschnitt liegen, schwanken die<br />
Durchschnitte für die anderen Haushaltstypen zwischen 50 m²<br />
(Einpersonenhaushalt) und 100 m² (fünf und mehr Personen).<br />
Interessant ist auch ein Vergleich der durchschnittlichen Wohnfläche pro Person.<br />
Der Basiswert liegt bei 33,5 m² pro Kopf (vgl. Abbildung 3.3). Deutlich mehr Raum<br />
stehen Personen in Einpersonenhaushalten zur Verfügung. Dagegen nimmt das<br />
Platzangebot pro Person in größeren Haushalten ab.<br />
Abbildung 3.3:<br />
Durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf nach<br />
Haushaltsgröße<br />
60m²<br />
50m²<br />
40m²<br />
30m²<br />
20m²<br />
10m²<br />
0m²<br />
1 2 3 4 5 und mehr
- 24 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Liegt der Wert für Zweipersonenhaushalte noch in der Nähe des<br />
Gesamtdurchschnitts aller Haushalte, stehen einer Person in<br />
Dreipersonenhaushalten nur 24 m², in einem Vierpersonenhaushalt nur noch 20<br />
m² zur Verfügung.<br />
Hinsichtlich der Wohnfläche und der Anzahl der Zimmer pro Haushalt zeichnet<br />
sich das Bild ab, daß zwar mit zunehmender Haushaltsgröße auch die<br />
beanspruchte Fläche und die Anzahl der Zimmer pro Haushalt zunehmen. Jedoch<br />
nimmt der Zuwachs und damit das Pro-Kopf-Platzangebot ab.<br />
3.3 Wohneigentum<br />
Nach wie vor spielt das Wohneigentum in <strong>Halle</strong> eine untergeordnete Rolle. Die<br />
überwiegende Mehrheit der Befragten bewohnt ihre Wohnung bzw. ihr Haus zur<br />
Miete (vgl. Abbildung 3.4). Lediglich jeder Zehnte wohnt in seinen eigenen vier<br />
Wänden.<br />
Abbildung 3.4:<br />
Wohnverhältnisse nach Eigentümer und Wohnform<br />
Mietwohnung<br />
Eigentumswohnung<br />
sonstiges<br />
Eigenheim<br />
Miethaus
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 25 -<br />
Setzt man die Wohnform (Wohnung versus Haus) mit der Eigentumsform (Miete<br />
versus Eigentum) in Verbindung sind deutlich zwei Pole erkennbar. Wohnungen<br />
werden bevorzugt angemietet. Bewohner von Häusern sind zum größten Teil<br />
deren Eigentümer. Das heißt, Eigentumswohnungen (2%) fallen ebensowenig ins<br />
Gewicht wie gemietete Häuser.<br />
Die Wohnungen werden in erster Linie von Genossenschaften (43%) vermietet,<br />
gefolgt von den kommunalen Wohngesellschaften. Jeder Sechste wohnt in einer<br />
privat vermieteten Wohnung (vgl. Abbildung 3.5).<br />
Abbildung 3.5:<br />
Verteilung der Mietwohnungen nach Vermietern<br />
kommunal<br />
genossenschaftlich<br />
treuhänd.<br />
verwaltet<br />
privat<br />
Ein weiteres deutliches Ergebnis ist der Zusammenhang der Wohnform mit der<br />
Haushaltsgröße. Während in den (Miet-)Wohnungen die verschiedenen<br />
Haushaltsgrößen etwa gleich stark vertreten sind, ist für die Häuser eine<br />
Polarisierung der größeren Haushalte zu beobachten. Das ließe sich mit dem<br />
höheren Flächenanspruch größerer Haushalte erklären.
- 26 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
3.4 Wohnkosten<br />
Die monatlichen Wohnkosten, gemessen im monatlichen Preis pro Quadratmeter<br />
Wohnfläche, werden für die Mieten und die Eigentümerbelastungen getrennt<br />
ausgewiesen. Die durchschnittliche Kaltmiete in Mietwohnungen und gemieteten<br />
Häusern liegt bei 9,44 DM pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Belastungen der<br />
Eigentümer betragen 9,40 DM/m². Je nach Wohnungsgröße und Ausstattung<br />
schwankt der durchschnittliche Quadratmeterpreis. Je größer die Wohnfläche der<br />
Wohnung oder des Hauses ist, desto weniger muß pro Quadratmeter an<br />
Wohnkosten aufgewendet werden (vgl. Abbildung 3.6). Lediglich bei<br />
Mietwohnungen zwischen 91 und 110 m² Wohnfläche ist ein Anstieg gegenüber<br />
den kleineren Wohnungen zu verzeichnen.<br />
Abbildung 3.6:<br />
monatliche Quadratmeterpreise für Miete und Eigentümerbelastungen<br />
nach Wohnfläche in m²<br />
16 DM<br />
14 DM<br />
12 DM<br />
10 DM<br />
8 DM<br />
6 DM<br />
4 DM<br />
2 DM<br />
0 DM<br />
bis 30 31-50 51-70 71-90 91-110 über 110<br />
Miete<br />
Eigentümerbelastungen<br />
Die Grafik verdeutlicht auch, daß sich die Quadratmeterpreis für Mieten und<br />
Eigentümerbelastungen mit zunehmender Wohnungsgröße angleichen. Ist für<br />
Wohneigentum mit einer Fläche zwischen 31 bis 50 Quadratmetern im<br />
Durchschnitt noch 5, 50 DM pro m² mehr zu zahlen, besteht bei Wohnungen und
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 27 -<br />
Häusern über 110m² praktisch kein preislicher Unterschied mehr zwischen Mieten<br />
und Eigentümerbelastungen.<br />
Die Mieten sind für die Haushalte seit Anfang 1994 von durchschnittlich 480 DM<br />
über rund 550 DM im Jahr 1995 auf nun gemittelt 693 DM angestiegen. Die<br />
monatlichen Belastungen für Wohneigentümer stiegen deutlich stärker. 1995<br />
lagen die Belastungen noch bei monatlich 950 DM. <strong>1997</strong> stiegen sie auf 1117 DM<br />
im Durchschnitt an und liegen damit etwa 170 DM höher als zwei Jahre zuvor und<br />
rund 300 DM höher als 1994. Der Ansteig der Mieten hängt zum Teil mit den<br />
häufig erhobenen Modernisierungsumlagen zusammen. Höhere<br />
Eigentümerbelastungen resultieren aus den mit Neuerwerb an Wohneigentum<br />
verbundenen Hypotheken. So stieg der Eigentümeranteil am gesamten<br />
Wohnungsbestand gegenüber 1995 um 1,1%.<br />
Neben den Kaltmieten und Eigentümerbelastungen tragen auch die Nebenkosten<br />
vor allem für Heizung, Wasser- , Strom- und Gasversorgung zu den Wohnkosten<br />
bei. Wir untersuchen im folgenden, in welchem Ausmaß die Ausgaben für die<br />
Wohnkosten das monatliche Haushaltsbudget belasten.<br />
Abbildung 3.7:<br />
Prozentualer Anteil der Wohnkosten am Haushaltseinkommen<br />
nach Haushaltsgröße in Prozent<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
1 2 3 4 5 und mehr<br />
Miete<br />
Eigentum
- 28 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Für Einpersonenhaushalte ist die Belastung der Wohnkosten, gemessen am<br />
monatlichen Einkommen, am größten (vgl. Abbildung 3.7). Das gilt sowohl für<br />
Mieten als auch für Eigentümerbelastungen. Für größere Haushalte sind<br />
unterschiedliche Tendenzen zu beobachten. Für Eigentümer schlagen die<br />
Wohnkosten mit etwa 30% des Haushaltseinkommens zu Buche, wobei der Wert<br />
über die Haushaltsgrößen relativ stabil bleibt. Bei den Mietern ist die Belastung in<br />
Zweipersonenhaushalte am niedrigsten. Mit zunehmender Haushaltsgröße nimmt<br />
jedoch die Wohnkostenbelastung zu. Für keinen Haushaltstyp mit mindestens<br />
zwei Personen liegen die Mietwohnkosten über 30% des<br />
Haushaltsnettoeinkommens.<br />
3.5 Wohnungsausstattung<br />
Bei der Untersuchung der Wohnungsausstattung werden vorrangig die<br />
Einrichtung mit Bädern, Innentoiletten und der Heizungsart betrachtet. Bei der<br />
Heizung wurde zwischen den verschiedenen Brennstoffen unterschieden (vgl.<br />
Tabelle 3.3).<br />
Tabelle 3.3: Heizungen nach Brennstoffart für ausgewählte Wohneigentumsformen<br />
Heizung Mietwohnung Eigenheim Gesamt<br />
kommunal genossenschaftlich<br />
treuhänd.<br />
verwaltet<br />
privat<br />
Öl 1,7 0,3 3,6 12,3 22,2 5,1<br />
Gas 13,0 18,7 43,6 51,3 69,7 28,8<br />
Fernwärme 75,7 76,2 29,1 29,2 1,0 59,1<br />
Kohle 7,8 2,9 20,0 4,5 3,5 4,8<br />
Strom 1,3 2,0 0,0 1,1 3,0 1,6<br />
sonstiges 0,4 0,0 3,6 1,7 0,5 0,6<br />
N 2208
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 29 -<br />
3 von 5 Wohnungen werden fernbeheizt. Schon jede dritte Wohnung verfügt über<br />
eine moderne Heizung (Gas oder Öl). Die Kohleheizung hat ausgedient, ihr Anteil<br />
beträgt nicht mal mehr 5%.<br />
Untersucht man die verschiedenen Wohnungstypen nach ihren Heizungsarten, so<br />
fällt auf, daß überproportional viele treuhänderisch verwaltete bzw. kommunale<br />
Wohnungen noch mit einer Kohleheizung ausgestattet sind. Fernbeheizt werden<br />
vor allem genossenschaftliche und kommunale Wohnungen. Über eine Gas- oder<br />
Ölheizung verfügen überwiegende Häuser, Eigentumswohnungen sowie privat<br />
vermietete Wohnungen.<br />
9 von 10 Wohnungen verfügen über ein Bad (vgl. Tabelle 3.4). Den höchsten<br />
Bad-Ausstattungsgrad erreichen Eigenheime (95%) und<br />
Genossenschaftswohnungen (93%). Am unteren Ende rangieren treuhänderisch<br />
verwaltete Wohnungen, von denen lediglich drei Viertel mit einem Bad<br />
ausgestattet sind.<br />
Tabelle 3.4: Ausstattungsgrade der Wohnungen nach einigen Merkmalen<br />
Ausstattung<br />
mit...<br />
kommunal<br />
genossenschaftlich<br />
Mietwohnung Eigenheim Gesamt<br />
treuhänd.<br />
verwaltet<br />
privat<br />
- Bad 87,8 93,0 75,4 84,1 94,7 89,8<br />
- Badewanne 80,6 85,9 75,4 62,9 82,2 79,0<br />
- Dusche 17,2 14,3 13,1 47,6 66,8 27,3<br />
- Innen-WC 87,3 93,3 70,5 82,8 78,8 87,6<br />
- separates<br />
Innen-WC<br />
6,5 3,8 18,0 14,6 55,8 11,9<br />
N 2309<br />
Nur noch wenige Wohnungen haben kein Innen-WC. Mit 88% ist eine sehr hohe<br />
Anzahl der halleschen Wohnungen mit einem Innen-WC ausgestattet. Selbst
- 30 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
treuhänderisch verwaltete Wohnungen erreichen einen Ausstattungsgrad von<br />
70%.<br />
Betrachtet man die Wohnsituation insgesamt, kann man sieben Jahre nach der<br />
Wiedervereinigung einen hohen Ausstattungsgrad der Wohnungen feststellen.<br />
Qualitativ hat sich demnach seit der letzten Bürgerumfrage 1995 in <strong>Halle</strong> vieles für<br />
die Einwohner verbessert.<br />
3.6 Wohndauer<br />
Die Wohndauer in der gegenwärtigen Wohnung ist nur begrenzt aussagefähig, da<br />
sie an das Lebensalter gekoppelt ist. Entweder man hat bei der Betrachtung der<br />
Wohndauer immer die Altersstruktur der Befragten vor Augen oder man berechnet<br />
die relative Wohndauer in bezug auf das Lebensalter der Befragten. Zur<br />
Darstellung der Wohndauer wurde der zweite Weg gewählt.<br />
Abbildung 3.8:<br />
Verhältnis der Wohndauer zum Lebensalter in Prozent<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
20% 40% 60% 80%<br />
Aus der Abbildung 3.8 geht hervor, daß ein großer Teil der Befragten einen<br />
geringen Anteil seines Lebens in der gegenwärtigen Wohnung verbracht hat. Für<br />
die ersten 20% der Befragten beträgt die Relation zwischen Wohndauer und
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 31 -<br />
Lebensalter gerade mal 4,5%. Vier von fünf Befragten wohnen nicht einmal ihr<br />
halbes Leben in ihrer jetzigen Wohnung. Der Mittelwert liegt unter 30%. Größere<br />
Bewegungen auf dem lokalen Wohnungsmarkt seit der Wende scheinen hierfür<br />
die Ursache zu sein. Dies spricht insgesamt für eine hohe Wohnmobilität der<br />
halleschen Bevölkerung.
- 32 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
4. Lebensbedingungen in der Stadt<br />
Um die Lebensbedingungen der Stadt <strong>Halle</strong> zu testen, um zu erfahren, was die<br />
Stadt ihren Bürgern bieten sollte und was sie ihnen bereits bietet, wurden die<br />
subjektiven Ansichten der halleschen Bürger zu einem umfangreichen Katalog mit<br />
24 Aspekten des städtischen Lebens erfragt. Die Bürger sollten dabei zunächst<br />
die Wichtigkeit dieser Lebensbedingungen angeben, um den Anspruch bezüglich<br />
dieser Lebensbedingungen zu messen. Anschließend erfragten wir ihre<br />
Zufriedenheit zu eben jenen Lebensbedingungen und erhielten damit die subjektiv<br />
wahrgenommene Wirklichkeit. Aus Wichtigkeit und Zufriedenheit läßt sich die<br />
Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit errechnen. Je größer eine solche<br />
Diskrepanz ausfällt, desto größer ist die relative Unzufriedenheit mit einem<br />
spezifischen Aspekt der Lebensqualität.<br />
In Tabelle 4.1 sind die Mittelwerte der einzelnen Nennungen jeweils für die<br />
Wichtigkeit und die Zufriedenheit aufgeführt. Für die Wichtigkeit wurde eine<br />
fünfstufige Skala (1=„sehr wichtig“ bis 5=„sehr unwichtig“) verwendet. Die Daten<br />
der Zufriedenheit werden ebenfalls mit einer fünfstufigen Skala erfaßt (1=„sehr<br />
zufrieden“ bis 5=„sehr unzufrieden“). Die Diskrepanz wurde aus der Differenz von<br />
Wichtigkeit und Zufriedenheit ermittelt.<br />
Bei 20 der 24 Lebensbedingungen bestand eine positive Diskrepanz zwischen der<br />
Einschätzung nach ihrer Wichtigkeit und der geäußerten Zufriedenheit. Das<br />
bedeutet, daß sich bei 20 Lebensbedingungen die <strong>Halle</strong>nser Verbesserungen<br />
wünschen. An oberster Stelle der Diskrepanzskala steht, wie auch schon in den<br />
Bürgerumfragen zuvor die öffentliche Sicherheit. Der öffentlichen Sicherheit folgen<br />
die bessere Versorgung mit Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Diese Defizite<br />
haben seit der letzten Erhebung 1995 in den Augen der Bürger an Bedeutung<br />
gewonnen. Der berufliche Bereich avanciert damit zu einem Problemgebiet.<br />
Überraschend oft wird an die Freizeitmöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen<br />
gedacht. Herausgeprägt hat sich ein zusätzlicher Bedarf an Kinder- und<br />
Jugendeinrichtungen. So haben Jugendfreizeiteinrichtungen eine höhere Priorität
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 33 -<br />
als der Ausbau des Straßennetzes, dem bisherigen Zweitplatzierten in der<br />
Diskrepanzwertung.<br />
Tabelle 4.1: Wichtigkeit von und Zufriedenheit mit ausgewählten Lebensbedingungen<br />
in der Stadt <strong>Halle</strong>*<br />
Diskrepanz<br />
zwischen<br />
Wichtigkeit<br />
und<br />
Zufriedenheit<br />
Wichtigkeit<br />
gemittelte<br />
Werte<br />
Zufriedenheit<br />
gemittelte<br />
Werte<br />
- Schutz vor Kriminalität 2,63 1,19 3,82<br />
- Versorgung mit Ausbildungsplätzen/Lehrstellen 2,59 1,33 3,92<br />
- Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten 2,10 1,22 3,32<br />
- Jugendfreizeiteinrichtungen 1,98 1,71 3,69<br />
- Ausbau und Zustand der Straßen 1,94 1,63 3,57<br />
- Attraktivität der Innenstadt 1,73 1,72 3,45<br />
- Spielmöglichkeiten für Kinder 1,71 1,70 3,41<br />
- Gestaltung und Erhaltung von Gebäuden und Straßenbild 1,62 1,71 3,33<br />
- Ausbau und Zustand der Grünanlagen 1,54 1,70 3,24<br />
- Versorgung mit Schwimmbädern und Sportanlagen 1,51 1,98 3,49<br />
- Versorgung mit Wohnungen 1,11 1,63 2,74<br />
- Abfallentsorgung, Müllbeseitigung 1,05 1,49 2,54<br />
- Versorgung mit Alten- und Pflegeheimen 1,01 1,86 2,87<br />
- Einkaufsmöglichkeiten 0,76 1,61 2,37<br />
- Versorgung mit Ärzten und Krankenhäusern 0,69 1,44 2,13<br />
- Kindertageseinrichtungen (Horte, Krippen, Kindergärten) 0,61 2,11 2,72<br />
- Versorgung mit Schulen 0,58 1,79 2,37<br />
- Versorgung mit Freizeiteinrichtungen für Senioren 0,55 2,38 2,93<br />
- Versorgung mit ambulanten Pflege- und Sozialdiensten 0,54 1,92 2,46<br />
- Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln 0,53 1,74 2,27<br />
- Angebot an/in Museen, Galerien, Ausstellungen 0,01 2,49 2,50<br />
- Theater- und Konzertangebot -0,05 2,33 2,28<br />
- Angebot an Kino- und Tanzveranstaltungen -0,13 2,61 2,48<br />
- Angebot an Restaurants -0,27 2,60 2,33<br />
N(max)<br />
N(min)<br />
2293<br />
2137<br />
2270<br />
1951<br />
* Skalen von 1=„sehr wichtig“ bis 5=„sehr unwichtig“ und von 1=„sehr zufrieden“ bis 5=„sehr unzufrieden“
- 34 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Nach dem Ausbau und dem Zustand der Straßen folgt ein Block von Aspekten,<br />
die sich überwiegend auf das äußere Stadtbild <strong>Halle</strong>s beziehen. Die Betonung<br />
liegt neben dem Ausbau und Zustand der Grünanlagen und der Gestaltung und<br />
Erhaltung von Gebäuden und Straßenbild vor allem auf einer Steigerung der<br />
Attraktivität der Innenstadt. Die Versorgung mit Wohnungen liegt auf dem 11.<br />
Platz. Es besteht nach wie vor eine Diskrepanz zwischen der Wichtigkeit und der<br />
Zufriedenheit. Allerdings machen sich die zahlreichen Veränderungen auf den<br />
Wohnungsmarkt hier positiv bemerkbar. Seit 1993 nahm die Bedeutung der<br />
Wohnraumversorgung ab.<br />
Auf den Rängen 13 bis 19 folgt ein Block aus sechs Nennungen sozialer<br />
Infrastruktureinrichtungen. Mit diesen Einrichtungen sind die <strong>Halle</strong>nser relativ<br />
zufrieden. Die Versorgung mit Schulen, Freizeiteinrichtungen für Senioren und mit<br />
ambulanten Pflege- und Sozialdiensten kann als relativ gesichert gelten. Größere<br />
Sorgen bereitet dagegen den <strong>Halle</strong>nsern die Versorgung mit Alten- und<br />
Pflegeheimen sowie die Versorgung mit Ärzten und Krankenhäusern.<br />
Praktisch keine Diskrepanzen gibt es bei dem Angebot mit kulturellen und<br />
gastronomischen Einrichtungen. Diese Bereiche belegen die letzten Plätze<br />
aufgrund ihrer relativen Unwichtigkeit in den Augen der Bürger. Ein Bedarf an der<br />
Erhöhung des kulturellen und gastronomischen Angebots läßt sich daraus nicht<br />
ableiten.<br />
In einem Resümee müßte man hervorheben, daß Problembereiche wie die<br />
Wahrnehmung von hoher Kriminalität und mangelhaftem Straßenzustand nach<br />
wie vor aktuell sind. Die Sorgen um Lehrstellen und Arbeitsplätze sind auf ein<br />
noch höheres Niveau als 1995 angewachsen. Die Wohnraumversorgung wird von<br />
den Bürgern als weniger problematisch angesehen. Schließlich scheint sich ein<br />
Bedarf nach erhöhter Attraktivität der Innenstadt zu entwickeln.<br />
Neben dieser Einschätzung der Lebensbedingungen in <strong>Halle</strong> aufgrund von<br />
Diskrepanzen zwischen Wichtigkeit und Zufriedenheit wollen wir nun die<br />
Wertorientierungen der halleschen Bürger betrachten. Auf einer Skala von<br />
1=„sehr wichtig“ bis 5=„sehr unwichtig“ sollte die Wichtigkeit von 18
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 35 -<br />
Werteinstellungen gemessen werden (vgl. Tabelle 4.2). Insgesamt gesehen sind<br />
viele der Wertvorstellungen für die <strong>Halle</strong>nser wichtig. So beträgt die Differenz<br />
zwischen der am wichtigsten erachteten Einstellung (befriedigende Arbeit) und der<br />
auf dem 13. Platz liegenden Wertvorstellung (Bewährtes beibehalten) nur 0,5<br />
Skalenpunkte.<br />
Tabelle 4.2: Wertorientierungen der <strong>Halle</strong>nser*<br />
gemittelter<br />
Wert<br />
- eine Arbeit haben, in der man aufgeht 1,32 2182<br />
- Ehe, Partnerschaft 1,38 2218<br />
- seine Pflichten und Aufgaben erfüllen 1,47 2179<br />
- Recht auf freie Meinungsäußerung 1,50 2232<br />
- selbständig und eigenverantwortlich leben 1,53 2173<br />
- wirtschaftliches Wachstum 1,54 2215<br />
- Kind(er) 1,55 2139<br />
- Leistung, Erfolg 1,73 2177<br />
- Mitspracherecht in Staat und Gesellschaft 1,78 2216<br />
- aufgeschlossen für neues sein, Neues im Leben wagen 1,79 2204<br />
N<br />
- für andere Menschen da sein, auch wenn man selbst auf<br />
etwas verzichten muß<br />
1,83 2203<br />
- das Leben genießen 1,84 2227<br />
- was sich im Leben bewährt hat, beibehalten 1,86 2203<br />
- Mitbestimmung bei Entscheidungen vergrößern 1,96 2197<br />
- technischer Fortschritt 1,99 2198<br />
- sein Leben ganz nach den eigenen Interessen und<br />
Fähigkeiten gestalten<br />
- eine Arbeit haben, die viel Geld bringt, egal ob sie einem<br />
gefällt<br />
- dem Leben seinen Lauf lassen, es kommt sowieso alles, wie<br />
es kommen muß<br />
2,02 2216<br />
3,06 2141<br />
3,68 2096<br />
* Skala von 1=„sehr wichtig“ bis 5=„sehr unwichtig“
- 36 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Eine ausreichende Differenzierung besteht lediglich zu den letzten fünf<br />
Nennungen. Zu den wichtigsten Wertvorstellungen gehört eine zufriedenstellende<br />
Arbeit, Partnerschaft und die Erfüllung von Pflichten und Aufgaben. Auf den<br />
letzten Plätzen rangieren die Nennungen „sein Leben ganz nach seinen eigenen<br />
Interessen und Fähigkeiten gestalten“, durch seine Arbeit vordergründig viel Geld<br />
zu verdienen und das Leben seinem Schicksal zu überlassen.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 37 -<br />
5. Die Stadt aus der Sicht der Bürger<br />
5.1 Identifikation mit <strong>Halle</strong><br />
In der Zusammenfassung zur Bürgerbefragung 1995 wurde von einer leicht<br />
abnehmenden Identifikation der Bürger mit der Stadt berichtet. Gut 37% der<br />
Befragten gaben damals an, sie fühlten sich sehr eng mit der Stadt verbunden.<br />
Der entsprechende Wert für <strong>1997</strong> fällt aber deutlich höher aus, denn nun<br />
bekunden 45% der Befragten eine uneingeschränkte Verbundenheit mit ihrer<br />
Stadt (vgl. Abbildung 5.1).<br />
Abbildung 5.1:<br />
Verbundenheit der Bürger mit der Stadt und dem Stadtteil<br />
in Prozent<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
ja, sehr eng etwas überhaupt nicht<br />
mit der Stadt<br />
mit dem Stadtteil<br />
Die Verbundenheit mit dem Stadtteil fällt auch <strong>1997</strong> geringer aus als die<br />
Verbundenheit mit der Gesamtstadt. Nicht ganz ein Drittel fühlt sich mit seinem<br />
Stadtteil eng verbunden. Sowohl mit der Stadt als auch mit dem Stadtteil fühlt sich<br />
jeweils die Hälfte der <strong>Halle</strong>nser im geringen Maße verbunden.
- 38 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Schon für frühere Bürgerumfragen in <strong>Halle</strong> wurde von zum Teil sehr geringen<br />
Bindungen der Bewohner mit ihrem Stadtteil berichtet. Die lokalen<br />
Identifikationspotentiale lagen erheblich unter denen, die zur Gesamtstadt<br />
bestanden. Auch die Zahlen der Bürgerumfrage <strong>1997</strong> widersprechen der These,<br />
wonach man eine stärkere Identifikation mit der näheren Umgebung, also mit dem<br />
Stadtteil, im Vergleich zur größeren räumlichen Einheit, der Stadt, erwartet.<br />
5.2 Stadtimage<br />
Das Stadtimage ist eine bedeutende Dimension der Vermarktung einer Stadt.<br />
Anderseits wirkt sich das Stadtimage auch auf gewissen Entscheidungen der<br />
Einwohner aus. Wir untersuchten, inwieweit sich unter der halleschen<br />
Bevölkerung ein Stadtimage herausgeprägt hat.<br />
Abbildung 5.2:<br />
Bekanntheitsgrad des Stadtlogos in Prozent<br />
<strong>Halle</strong> - Die Stadt<br />
<strong>Halle</strong> - Die Saalestadt<br />
<strong>Halle</strong> - Die Händelstadt<br />
<strong>Halle</strong> kommt!<br />
<strong>Halle</strong> - Die Stadt der fünf Türme<br />
<strong>Halle</strong> - Die Kulturstadt<br />
<strong>Halle</strong> - Die Stadt mit Herz<br />
<strong>Halle</strong> - Die Universitätsstadt<br />
<strong>Halle</strong> - Die Stadt des Laternenfestes<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50%<br />
Im Zusammenhang mit der Verbundenheit mit der Stadt betrachten wir zunächst<br />
den Bekanntheitsgrad des Stadtlogos „<strong>Halle</strong> - Die Stadt“ unter den Einwohnern.<br />
Es sollte beachtet werden, daß das Logo auch in Zusammensetzungen, etwa<br />
„<strong>Halle</strong> - Die Händel-Stadt“ oder „<strong>Halle</strong> - Die Stadt der fünf Türme“ möglich sind.<br />
Aus Abbildung 5.2 geht hervor, daß den meisten Bürgern das hallesche Logo
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 39 -<br />
bekannt ist. Von zehn Personen nennen vier das einfache und weitere fünf ein<br />
zusammengesetztes Logo. Favorit bei den zusammengesetzten Logos ist „<strong>Halle</strong> -<br />
Die Saalestadt“. Darin drückt sich eine große Verbundenheit zum Fluß aus,<br />
dessen Image im Zusammenhang mit der Stadt in den letzten Jahren deutlich<br />
aufgebessert wurde. Auch wenn der Bekanntheitsgrad des Stadtlogos relativ hoch<br />
ist, ist er doch nur ein indirekter Indikator für das Stadtimage.<br />
Bei der Betrachtung einer weiteren Einschätzung der Stadt stützen wir uns auf<br />
den Präsentationsschwerpunkt. Eine wesentlich präzisere Messung des<br />
Stadtimages erlaubt die Frage nach der zukünftigen Präsentation der Stadt <strong>Halle</strong>.<br />
Zur Auswahl standen 13 konkrete Präsentationsmöglichkeiten (vgl. Abbildung<br />
5.3).<br />
Abbildung 5.3: Vorschläge zur zukünftigen Präsentation der Stadt in<br />
Prozent<br />
gepflegte Stadt<br />
traditionsreiche Stadt<br />
Händel-Stadt<br />
Stadt der Kultur<br />
Stadt der Wissenschaft<br />
und Forschung<br />
grüne Stadt<br />
Saalemetropole<br />
Einkaufsstadt<br />
Salzstadt<br />
Stadt der fünf Türme<br />
Arbeiterstadt<br />
charmante Provinzstadt<br />
0% 20% 40% 60% 80%<br />
An vorderster Stelle steht die Präsentation <strong>Halle</strong>s als gepflegte Stadt. Das sehen<br />
fast drei Viertel aller <strong>Halle</strong>nser so. Etwas mehr als die Hälfte der halleschen<br />
Bevölkerung wünscht sich die Präsentation <strong>Halle</strong>s als traditionsreiche Stadt.<br />
Weitere prägende Aspekte der Stadt beziehen sich auf die Kultur, vor allem auf<br />
Händel, auf Wissenschaft und Forschung und auf eine grüne Stadt. Dagegen
- 40 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
wollen die <strong>Halle</strong>nser in der überwiegenden Mehrheit ihre Stadt nicht als<br />
charmante Provinzstadt oder Arbeiterstadt präsentiert wissen.<br />
5.3 Dringende Aufgaben der Stadt<br />
Wir wollten von den Bürgern wissen, welche Aufgaben die Stadtverwaltung<br />
ihrerseits vordergründig lösen sollte. Da im Prinzip jedes Problem gelöst werden<br />
muß, andererseits der Stadt aber nur begrenzte finanzielle und personelle Mittel<br />
zur Verfügung stehen, mußte die Angabe der wichtigsten Aufgaben eingeschränkt<br />
werden. Hierbei wurde auf das Mittel der Rangbildung zurückgegriffen. Die aus<br />
der Sicht der Bürger dringendste Aufgabe erhielt den ersten Rang, die<br />
zweitwichtigste den zweiten Rang usw. Die überwiegende Mehrheit kam mit der<br />
Verteilung der Ränge auf die 14 Aufgabenbereiche zurecht.<br />
Abbildung 5.4:<br />
gemittelte Rangplätze für wichtige Aufgaben der Stadt<br />
Arbeitsplätze schaffen<br />
Industrieansiedlung/-standortsicherung<br />
Innenstadtsanierung<br />
Straßennetzausbau<br />
soziale Infrastruktur<br />
Stadtteilmodernisierung<br />
Umweltschutz<br />
sozialer Wohnungsbau<br />
Grünanlagen, Parks usw.<br />
öffentl. Personennahverkehr<br />
Radwege ausbauen<br />
Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />
Kulturförderung<br />
autofreie Innenstadt<br />
1 3 5 7 9 11 13<br />
Der Aufgabenbereich mit der niedrigsten durchschnittlichen Plazierung ist aus der<br />
Sicht aller <strong>Halle</strong>nser an dringendsten zu lösen. Auf den ersten Platz rangiert die<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen mit einen Rangdurchschnitt von 2,2 (vgl. Abbildung<br />
5.4). Mit Abstand folgt auf Platz zwei die Industrieansiedlung und -<br />
standortsicherung. Sicherlich sind diese ersten beiden Nennungen im
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 41 -<br />
Zusammenhang zu sehen, sind doch von einer Industrieansiedlung auch<br />
Arbeitsplätze zu erwarten. Auf Platz drei folgt die Innenstadtsanierung, sie rückte<br />
im Vergleich zur Bürgerumfrage 1995 mehr in den Mittelpunkt der Interessen.<br />
Das Mittelfeld wird vom Problembereich Straßennetzausbau angeführt.<br />
Interessant ist bei der Betrachtung des Mittelfeldes, daß der soziale<br />
Wohnungsbau, in den bisherigen Bürgerumfragen in den Spitzenplätzen vertreten<br />
( 1993 1. Platz, 1994 1. Platz und 1995 4.Platz) jetzt auf Platz acht zurückgefallen<br />
ist. Interessant ist dieser Abrutsch deshalb, weil zum Zeitpunkt der Befragung der<br />
Übergang zum Vergleichsmietensystem in den Neuen Bundesländern in der<br />
Öffentlichkeit debattiert wurde.<br />
Am Ende des Feldes findet sich die Förderung von Sport- und<br />
Freizeitmöglichkeiten, der Kultur und die Schaffung einer autofreien Innenstadt.<br />
Hier muß betont werden, daß die Nennungen auf diesen Plazierungen nicht völlig<br />
belanglos für die halleschen Bürger sind. Diese Aufgaben sind relativ zu den<br />
anderen Nennungen zu betrachten, eine Aussage hinsichtlich der absoluten<br />
Unwichtigkeit von Kulturförderung oder einer autofreien Innenstadt ist somit nicht<br />
zulässig. Im übrigen weisen auch die Angabe der <strong>Halle</strong>nser zur Nutzung<br />
kultureller Einrichtungen in diese Richtung.<br />
5.4 Attraktivität und Gestaltung der Innenstadt<br />
Die Revitalisierung der halleschen Innenstadt beschäftigt die Einwohner im<br />
großen Maße. Auf die offene Frage, was im Stadtzentrum von <strong>Halle</strong> zusätzlich<br />
angeboten oder verändert werden müßte, damit die Innenstadt für die Befragten<br />
persönlich attraktiver wird, wußten 72% eine Antwort. Die im folgenden<br />
ausgewerteten Fragen erhalten damit eine besondere Brisanz.<br />
Zunächst ist interessant, wie häufig die <strong>Halle</strong>nser ihre Innenstadt aufsuchen. Wir<br />
betrachten dabei nur diejenigen, die außerhalb der Innenstadt wohnen, also nicht<br />
aus residentiellen Gründen die Innenstadt aufsuchen. Aus der Abbildung 5.5 wird<br />
ersichtlich, daß 22% die Innenstadt täglich oder fast täglich aufsuchen und 25%
- 42 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
mehrmals in der Woche sich in der Innenstadt aufhalten. Nur etwa jeder 25ste<br />
sucht die hallesche Innenstadt sehr selten oder überhaupt nicht auf. Damit ist<br />
über die Hälfte der nicht im Stadtzentrum wohnenden <strong>Halle</strong>nser mindestens<br />
einmal die Woche in der Innenstadt.<br />
Abbildung 5.5:<br />
Innenstadtbesuche in Prozent<br />
(fast) täglich<br />
mehrmals in der Woche<br />
mehrmals im Monat<br />
mehrmals im Jahr<br />
seltener oder nie<br />
0% 10% 20% 30% 40%<br />
Die <strong>Halle</strong>nser strömen also recht häufig in die Innenstadt. Wir wollten daraufhin<br />
erfahren, welche Geschäfte und Aktivitäten die Befragten in der Innenstadt<br />
erledigen. Wenn eine Aktivität selten in der Innenstadt erledigt wird, sollten die<br />
Befragten angeben, ob sie diese Aktivität in den von ihnen bewohnten Stadtviertel<br />
ausführen oder woanders, etwa in einem anderen Stadtviertel oder außerhalb<br />
<strong>Halle</strong>s. Die folgende Abbildung 5.6 gibt einen Überblick über die verschiedenen<br />
Tätigkeiten, geordnet nach der Häufigkeit der Ausführung in der Innenstadt. In<br />
diese Häufigkeitsverteilung werden die Innenstadtbewohner mit einbezogen.<br />
Wenn sie eine Aktivität in der Innenstadt und damit im bewohnten Stadtteil<br />
erledigen, sollten sie „in der Innenstadt“ ankreuzen. Da etwa 11% der Befragten in<br />
der Innenstadt wohnen, kommt es zu einer Verzerrung, die beachtet werden<br />
sollte.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 43 -<br />
Am häufigsten werden in der Innenstadt kulturelle Veranstaltungen besucht.<br />
insbesondere Kinoveranstaltungen werden vorrangig in der Innenstadt besucht.<br />
Beinahe zwei Drittel der Café- und Gaststättenbesuche finden im Stadtzentrum<br />
statt.<br />
Abbildung 5.6:<br />
Aktivitäten nach Ausführungsort<br />
kulturelle Veranstaltungen<br />
Kinobesuch<br />
Cafe-/Gaststättenbesuche<br />
Einkauf von Textilien/Schuhen<br />
Bankangelegenheiten<br />
Arbeit/Ausbildung<br />
Freizeitgestaltung<br />
Wohnungsangelegenheiten<br />
Arztbesuch<br />
sportliche Aktivitäten<br />
Einkauf von Einrichtungsgegenständen<br />
Einkauf tägl. Waren<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
in der Innenstadt im bewohnten Stadtviertel woanders<br />
Im bewohnten Stadtviertel werden am häufigsten Waren des täglichen Bedarfs<br />
eingekauft, Ärzte aufgesucht und Wohnungsangelegenheiten geregelt.<br />
Typische Aktivitäten, die weder in der Innenstadt noch im Stadtviertel durchgeführt<br />
werden, sind der Einkauf von Einrichtungsgegenständen aber auch von Textilien<br />
und Schuhen, die Ausübung sportlicher Aktivitäten sowie teils mit letzterem<br />
verbunden die Freizeitgestaltung. Bei diesen Aktivitäten bestehen<br />
Handlungspotentiale, das Stadtzentrum attraktiver zu gestalten und die Anzahl der<br />
Innenstadtbesucher zu erhöhen.<br />
Ein wesentlicher Aspekt der Bestimmung der Attraktivität der Innenstadt stellt die<br />
Zufriedenheit der halleschen Bürger mit diversen Angeboten des Stadtzentrums<br />
dar. In der folgenden Abbildung 5.7 wird die durchschnittliche Zufriedenheit der<br />
Befragten mit den Innenstadtangeboten grafisch dargestellt.
- 44 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Die <strong>Halle</strong>nser bewerten die meisten Angebote überwiegend positiv. Am<br />
zufriedensten sind die Einwohner mit dem Wochenmarkt auf dem Marktplatz.<br />
Viele Innenstadtbesucher sind mit der gastronomischen und kulturellen<br />
Versorgung sowie mit der Anbindung des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
zufrieden.<br />
Abbildung 5.7:<br />
durchschnittliche Zufriedenheit mit Innenstadtangeboten*<br />
Wochenmarkt auf dem Marktplatz<br />
Gastronomie<br />
kulturelle Einrichtungen<br />
öffentliches Verkehrsnetz<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Grün- und Parkanlagen<br />
Stadtbild<br />
Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />
Jugendeinrichtungen<br />
Radwege<br />
Stellplätze für PKW<br />
0 1 2 3 4 5<br />
* Skala von 1 = „sehr zufrieden“ bis 5 = „sehr unzufrieden“<br />
Andererseits setzen die <strong>Halle</strong>nser eindeutige Schwerpunkte, was in ihren Augen<br />
in der Innenstadt verbesserungswürdig ist. Viele Befragte verlangen nach mehr<br />
Parkplätzen. Ebenfalls große Unzufriedenheit herrscht über den Ausbau den<br />
Radwegenetzes. Aus der Sicht der Bürger stellt die Verkehrsanbindung<br />
insbesondere für den privaten Straßenverkehr der Innenstadt ein großes Problem<br />
dar.<br />
Viele Befragten äußerten sich unzufrieden über den Zustand der Jugend- und<br />
Freizeiteinrichtungen. Auch hinsichtlich der Sporteinrichtungen müßte etwas in der<br />
Innenstadt getan werden. Kritik wurde auch an den Grün- und Parkanlagen und<br />
am Zustand des Stadtbildes geübt.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 45 -<br />
6. Nutzung kultureller Einrichtungen<br />
Die Thematik um die kulturellen Angebote der Stadt <strong>Halle</strong> war nach 1995 zum<br />
zweiten Mal Schwerpunktthema einer Bürgerbefragung in <strong>Halle</strong>. Wir wollten vor<br />
allem wissen, wie häufig die Angebote einzelner kultureller Einrichtungen von den<br />
Bürgern in Anspruch genommen werden, welche Gründe die Bürger für den<br />
Besuch kultureller Veranstaltungen haben und was sie eher von solchen<br />
Veranstaltungen abhält. Des weiteren suchen wir Antworten auf die subjektive<br />
Einschätzung der Einrichtungen und der historischen Sehenswürdigkeiten der<br />
Stadt.<br />
Betrachtet man die unterschiedlichen Einrichtungen im einzelnen, so fallen<br />
insgesamt die häufigsten Besuche (mehr als einmal im Monat) kaum ins Gewicht<br />
(vgl. Abbildung 6.1). Bei dem Vergleich der Häufigkeiten der Besuche der<br />
einzelnen Einrichtungen bilden deshalb die Nennungen „wenigstens einmal im<br />
Monat“ und „wenigstens einmal im Jahr“ die Grundlage.<br />
Abbildung 6.1:<br />
Nutzung kultureller Einrichtungen in Prozent<br />
Kino<br />
Museen<br />
Opernhaus<br />
Galerien<br />
nt/Kulturinsel<br />
Steintor-Variete<br />
freie Träger<br />
Konzerthalle Ulrichskirche<br />
Kiebitzensteiner<br />
Franckesche Stiftungen<br />
philharm. Staatsorchester<br />
Thalia-Theater<br />
Puppentheater<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
mind. 1x im Monat mind. 1x im Jahr<br />
seltener<br />
nie<br />
Die Kinos werden von der Bevölkerung sowohl am stärksten frequentiert als auch<br />
am häufigsten mehrmals im Monat aufgesucht. Etwa die Hälfte der Bevölkerung
- 46 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
suchen mindestens einmal jährlich ein Kino auf. Hohe Besucherzahlen durch die<br />
<strong>Halle</strong>nser können auch die Museen und Galerien insgesamt sowie das Opernhaus<br />
verbuchen. Etwa jeder Vierte besucht die Konzerte in der Ulrichskirche einmal im<br />
Jahr oder häufiger. Die Kiebitzensteiner besucht jeder fünfte <strong>Halle</strong>nser binnen<br />
Jahresfrist. Geringere Besucherzahlen weisen das philharmonische<br />
Staatsorchester, das Thalia-Theater sowie das Puppentheater auf.<br />
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die kulturellen Einrichtungen von einer<br />
breiten Bevölkerungsschicht angenommen werden. Selbst die Einrichtung mit den<br />
geringsten Besucherzahlen ist von jedem vierten <strong>Halle</strong>nser besucht worden.<br />
Dennoch werden die kulturellen Einrichtungen, außer den Kinos, relativ selten<br />
aufgesucht. In den meisten Einrichtungen übersteigt der Anteil derjenigen, die<br />
mindestens einmal im Monat Veranstaltungen dieser Einrichtungen besuchen,<br />
nicht die 10%-Marke.<br />
23% der <strong>Halle</strong>nser besuchten <strong>1997</strong> kulturelle Einrichtungen häufiger als vor der<br />
Wende. Die Mehrheit (51%) der halleschen Bürger nutzt dagegen gegenwärtig<br />
seltener die kulturellen Angebote der Stadt als vor der Wende. Beide Gruppen<br />
wurden getrennt nach ihren Beweggründen gefragt, kulturelle Einrichtungen<br />
gegenwärtig häufiger respektive seltener zu besuchen als vor der Wende in der<br />
DDR. Zunächst sollen die Gründe eines häufigeren Besuchs vorgestellt werden.<br />
Anschließend werden die Aussagen derjenigen betrachtet, die heute seltener als<br />
vor 1989 kulturelle Veranstaltungen und Einrichtungen besuchen.<br />
Fast 60% gaben an, daß das heutige kulturelle Angebot mehr ihren Interessen<br />
entgegenkommt (vgl. Abbildung 6.2). Darüber hinaus ist Kultur für viele<br />
hinsichtlich der Entspannung sowie der Bildung und Information wichtiger<br />
geworden. Zwei von fünf Kulturgenießern geben diese Gründe an. Es scheint, daß<br />
höhere finanzielle und zeitliche Budgets eher zweitrangige Gründe eines häufigen<br />
Besuchs kultureller Einrichtungen sind. Dennoch ist zu beachten, daß jeweils<br />
knapp 20% der Kulturkonsumenten diese Gründe angeben.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 47 -<br />
Abbildung 6.2:<br />
Gründe für häufigeren Besuch kultureller Einrichtungen als<br />
1989 in Prozent<br />
Angebote entsprechen mehr<br />
meinen Interessen<br />
Kulturerlebnisse sind für meine<br />
Entspannung wichtiger geworden<br />
Kultur ist für meine Bildung/<br />
Information wichtiger geworden<br />
es gibt heute mehr Kulturangebote<br />
für die ganze Familie<br />
ich habe heute mehr Zeit<br />
ich kann es mir<br />
heute eher leisten<br />
0% 20% 40% 60% 80%<br />
Da die Mehrheit der <strong>Halle</strong>nser kulturelle Einrichtungen weniger frequentiert als vor<br />
1989 ist es interessant zu erfahren, aus welchen Beweggründen sie gegenwärtig<br />
weniger Kultur genießen als früher. Die folgenden Aussagen beziehen sich nur<br />
auf diesen Personenkreis. Über zwei Drittel beanstanden die gestiegenen<br />
Eintrittspreise (vgl. Abbildung 6.3). Danach folgt die zu geringe Sicherheit.<br />
Immerhin nennen 60% der Befragten, die heute seltener kulturelle Einrichtungen<br />
besuchen, diesen Grund. Ein weiterer Grund kultureller Abstinenz stellt für jeden<br />
Dritten die zu starke berufliche Belastung dar. Schließlich präferiert jeder Vierte<br />
die konkurrierenden Angebote aus Fernsehen und Video. Seltener werden zu<br />
wenig Information über die Angebote, ein unattraktives Umfeld sowie Probleme<br />
bei der Kinderbetreuung angegeben. Diese Nennungen liegen jeweils unter der<br />
10%-Marke.
- 48 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Abbildung 6.3:<br />
Gründe für selteneren Besuch kultureller Einrichtungen als<br />
1989 in Prozent<br />
die Eintrittspreise sind zu hoch<br />
die Sicherheit, besonders auf dem<br />
Heimweg, ist zu gering<br />
ich bin beruflich zu stark belastet<br />
ich bevorzuge die Angebote von<br />
Fernsehen und Video<br />
für mich ist nicht das Richtige dabei<br />
ich erhalte zu wenig Informationen<br />
über kulturelle Angebote<br />
das Umfeld ist unattraktiv<br />
ich habe Probleme mit der<br />
Betreuung meiner Kinder<br />
0% 20% 40% 60% 80%<br />
Ein besonderes Interesse der Stadt bestand darin, die Zufriedenheit der <strong>Halle</strong>nser<br />
mit den kommunal organisierten Kulturangeboten zu erkunden.<br />
Abbildung 6.4:<br />
durchschnittliche Zufriedenheit mit den Angeboten*<br />
Händel-Festspiele<br />
Laternenfest<br />
kommunale Theater<br />
Kinosommer<br />
kommunale Einrichtungen<br />
der Musikpflege<br />
kommunale Museen<br />
kommunale Bibliotheken<br />
soziokulturelles Zentrum<br />
Schafschwingelweg<br />
1 2 3 4 5<br />
* Skala von 1="sehr zufrieden" bis 5="sehr unzufrieden"
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 49 -<br />
Betrachtet man die Ergebnisse allgemein, so läßt sich eine hohe Zufriedenheit mit<br />
den kommunalen Angeboten feststellen (vgl. Abbildung 6.4). Insbesondere<br />
punktuelle Angebote, wie die Händel-Festspiele, das Laternenfest sowie der<br />
Kinosommer erfreuen sich einer großen Zustimmung. Sehr homogen ist die<br />
Einstufung fester Instanzen des kommunalen Kulturangebots. Zwischen der<br />
erstgenannten und der letztgenannten <strong>Institut</strong>ion - den kommunalen Theatern<br />
resp. den kommunalen Bibliotheken - liegen nur 0,2 Skalenpunkte. Lediglich das<br />
soziokulturelle Zentrum Schafschwingelweg steht nicht so hoch in der Gunst der<br />
Bürger. Dies ist unter anderem auf die schmale Basis derer zurückzuführen, die<br />
diese Einrichtung beurteilen konnten.<br />
Historische Sehenswürdigkeiten prägen einerseits das Bild und den Charakter<br />
einer Stadt und tragen andererseits auch zur Imagebildung bei.<br />
Abbildung 6.5:<br />
Die prägendsten kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten<br />
Marktplatz/Marktkirche<br />
Burg Giebichenstein<br />
Franckesche Stiftungen<br />
Moritzburg<br />
Stadtgottesacker<br />
Dom/Residenz<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Wir wollten auch in der Bürgerumfrage <strong>1997</strong> wissen, welche historischen<br />
Sehenswürdigkeiten besonders prägend sind. 4 von 5 <strong>Halle</strong>nsern sehen in der<br />
Verbindung von Marktplatz und Marktkirche die hallesche Sehenswürdigkeit<br />
schlechthin. Es folgen die Burg Giebichenstein und die Franckeschen Stiftungen.<br />
Über zwei Drittel sprechen sich für diese Sehenswürdigkeiten aus. Eine Mehrheit
- 50 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
betrachtet die Moritzburg als kulturhistorisches Gut der Stadt <strong>Halle</strong>. Weniger<br />
prägend für <strong>Halle</strong> stuften die Bürger dagegen den Komplex mit Dom und neuer<br />
Residenz sowie den Stadtgottesacker ein. Diese Sehenswürdigkeiten kamen<br />
lediglich auf 7% resp. 11%.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 51 -<br />
7. Die Umweltsituation<br />
In diesem Kapitel steht die Umwelt- und Abfallproblematik der Stadt <strong>Halle</strong> zentral.<br />
Zunächst werden die subjektiv wahrgenommenen Umweltbelastungen dargestellt.<br />
Daran anschließend wird das Umweltwissen der <strong>Halle</strong>nser erläutert. Das<br />
Umweltwissen wird einseitig über die Informationskanäle zu Abfallproblemen und<br />
das Informationsniveau zur Abfallproblematik gemessen. Neben den<br />
Umweltbelastungen bildet das Umweltwissen die Grundlage des<br />
Umweltbewußtseins. Aus dem Umweltbewußtsein läßt sich Handlungsbereitschaft<br />
ableiten. Abschließend wird erläutert, inwieweit die Befragten bereit sind, einen<br />
Mehraufwand zugunsten der Umwelt in Kauf zu nehmen.<br />
7.1 Umweltbelastungen<br />
Wir fragten die Bürger nach den unmittelbaren Umweltbelastungen in der<br />
jeweiligen Wohnumgebung. Ausgewählt wurden die „klassischen“ Umweltbelastungen<br />
Abfall, Lärm, Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung und Abgase.<br />
Abbildung 7.1:<br />
persönliche Umweltbelastungen in der Wohnumgebung in<br />
Prozent<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
Abfall<br />
Lärm<br />
Luftverschmutzung<br />
Wasserverschmutzung<br />
Abgase<br />
10%<br />
0%<br />
sehr stark<br />
stark<br />
schwach<br />
nicht<br />
sehr schwach
- 52 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Die meisten Bürger nehmen eine hohe Lärmbelastung war (vgl. Abbildung 7.1).<br />
46% von ihnen fühlen sich persönlich stark durch Lärm in ihrer Wohnumgebung<br />
belastet. An zweiter Stelle folgt die Belastung durch Abfall. Über 30% der<br />
<strong>Halle</strong>nser geben ein starke Abfallverschmutzung ihrer Umgebung an. Durch<br />
Abgase fühlen sich immerhin 27% belastet. Luft- und Wasserverschmutzung<br />
werden von den <strong>Halle</strong>nsern nicht so intensiv wie die vorgenannten Belastungen<br />
wahrgenommen. Durch Luftverschmutzung fühlt sich jeder Vierte stark belastet<br />
und nicht einmal jeder Sechste gibt eine Belastung durch Wasserverschmutzung<br />
in seiner Wohnumgebung an.<br />
Neben diesen allgemeinen Umweltbelastungen wurden noch vier spezielle<br />
Beispiele von Umweltbeeinträchtigungen erfragt. Dabei ergab sich ein hohes<br />
Belastungspotential durch zugeparkte Flächen (vgl. Abbildung 7.2).<br />
Abbildung 7.2:<br />
persönliche Umweltbelastung in der Wohnumgebung in<br />
Prozent<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
sehr stark<br />
schwach<br />
nicht<br />
stark<br />
sehr schwach<br />
zugeparkte Straßen und Wege zugeparkte Grünanlagen<br />
Standplätze für Abfallbehälter Standplätze für Wertstoffcontainer<br />
Knapp zwei Drittel aller Befragten stören zugeparkte Straßen und Flächen im<br />
starken Maße und über 40% geben an, daß die Umwelt ihrer Wohnumgebung<br />
durch zugeparkte Grünanlagen beeinträchtigt ist. Hingegen werden die
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 53 -<br />
Standplätze für Abfallbehälter, jeder Fünfte fühlt sich dadurch belastet, und für<br />
Wertstoffcontainer, nur jeder Zehnte nimmt eine starke Beeinträchtigung war,<br />
kaum als störend empfunden.<br />
Neben Lärm und Abfall stellt „wildes“ Parken eine umweltbeeinträchtigendes<br />
Verhalten dar, daß von den Bürgern in deren unmittelbaren Wohnumgebung im<br />
starken Maße wahrgenommen werden.<br />
7.2 Umweltwissen<br />
Um ein entsprechendes Umweltbewußtsein herauszubilden, ist neben einer<br />
Betroffenheit von Umweltproblemen auch die Kenntnis und Verfügbarkeit von<br />
Information zu den verschiedenen Umweltbereichen relevant. Ein Teil des<br />
Fragebogens beschäftigt sich mit den verfügbaren Informationen zur<br />
Abfallproblematik in der Stadt <strong>Halle</strong>.<br />
Abbildung 7.3:<br />
Prozent<br />
Benutzte Quellen zur Information über Abfallprobleme in<br />
Tageszeitung<br />
Amtsblatt<br />
wöchentl. Anzeigenblätter<br />
Regionalfernsehen<br />
Umweltkalender<br />
Regionalfunk<br />
Freunde, Bekannte<br />
Poster<br />
Umwelttelefon<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
hauptsächlich selten nicht<br />
Zunächst fragten wir nach den Informationsquellen, aus denen man seine<br />
Kenntnisse und sein Wissen über die Abfallprobleme <strong>Halle</strong>s bezieht (vgl.<br />
Abbildung 7.3).
- 54 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Deutlich ist zu erkennen, daß die Printmedien überwiegend genutzt werden, um<br />
sich über den Umweltbereich Abfall zu informieren. Die Vorreiterrolle haben dabei<br />
die Tageszeitungen inne. Hierüber informieren sich drei Viertel der <strong>Halle</strong>nser<br />
hauptsächlich. Nur eine von zehn Personen nutzt die Tageszeitungen überhaupt<br />
nicht als Informationsquelle. Neben den Tageszeitungen informieren sich die<br />
<strong>Halle</strong>nser bevorzugt über das Amtsblatt und die wöchentlich erscheinenden<br />
Anzeigenblätter. Insgesamt werden alle genannten Quellen von über 60% der<br />
Befragten zur Informationsbeschaffung genutzt. Selbst die beiden Medien Poster<br />
und Umwelttelefon, die nur marginal hauptsächliche Informationsquellen sind,<br />
werden von der Mehrheit zwar selten, aber dennoch in Anspruch genommen.<br />
Abbildung 7.4:<br />
Informationsniveau zu einigen Aspekten der Abfallsituation<br />
in Prozent<br />
Wertstoffsammlung<br />
Verminderung von Abfällen<br />
Vermeidung von Abfällen<br />
Verwertung von Wertstoffen<br />
Ablagerung<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
gut teils, teils schlecht<br />
Neben dem Bezug von Informationen zur Abfallsituation in <strong>Halle</strong>, wollten wir<br />
wissen, wie gut die Befragten darüber informiert sind (vgl. Abbildung 7.4). Das<br />
Informationsniveau läßt sich in zwei Aspekte trennen.<br />
Zum einem erfaßten wir, inwieweit die <strong>Halle</strong>nser informiert sind, durch ihr eigenes<br />
Handeln einen Beitrag zur Verbesserung der Abfallsituation zu leisten. Die<br />
meisten der Befragten sind gut informiert hinsichtlich der Vermeidung von Abfällen
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 55 -<br />
(49%), der Verminderung von Abfällen (48%) und der Wertstoffsammlung (57 %).<br />
Im allgemeinen sind die <strong>Halle</strong>nser über ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten gut<br />
informiert.<br />
Ein anderes Bild zeigt sich jedoch hinsichtlich der Verwendung der Abfälle. Hier<br />
sind die Befragten nicht so gut informiert. Nur noch jeder Dritte weiß über die<br />
Verwertung der Wertstoffe Bescheid. Bei die Ablagerung der Abfälle kennt sich<br />
nur jeder vierte Bürger gut aus.<br />
7.3 Umweltbewußtsein<br />
Aufgrund der Daten zur Umweltbelastung und zum Wissen um die <strong>Halle</strong>sche<br />
Abfallproblematik läßt sich eine Sensibilisierung der <strong>Halle</strong>nser gegenüber der<br />
allgemeinen Umweltproblemen vermuten. Wir wollten wissen, inwiefern der<br />
Umweltschutzbereich sich im Bewußtsein der <strong>Halle</strong>nser widerspiegelt.<br />
Wir testeten das Umweltbewußtsein der <strong>Halle</strong>nser, in dem wir die Zustimmung<br />
oder Ablehnung zu einigen Aussagen über die Umweltproblematik erfragten.<br />
Darunter befanden sich Aussagen allgemeiner Art: „über Umweltprobleme bin ich<br />
oft empört und wütend“; „Politiker tun zu wenig für den Umweltschutz“; „wenn wir<br />
so weitermachen, steuern wir auf eine Umweltkatastrophe zu“ und „das<br />
Umweltproblem wird von vielen Umweltschützer stark übertrieben“. Andere<br />
Aussagen beziehen sich auf Handlungen der Bevölkerung insgesamt: „der größte<br />
Teil der Bevölkerung verhält sich wenig umweltgerecht“ und „zugunsten der<br />
Umwelt sollten wir bereit sein, unseren Lebensstandard einzuschränken“. Eine<br />
dritte Komponente des Umweltbewußtseins enthält Items zum eigenen<br />
umweltbezogenen Verhalten: „Ich verhalte mich möglichst umweltgerecht, egal<br />
was die anderen tun“; „es ändert ja doch nichts, wenn ich mich umweltgerecht<br />
verhalte“ und „Ich verhalte mich auch bei erheblich höheren Kosten<br />
umweltgerecht“. Schließlich wurde in das Konstrukt Umweltbewußtsein noch die<br />
beiden Aussagen bezüglich des Autoverkehrs aufgenommen: „Der private<br />
Autoverkehr sollte aus den Innenstädten völlig herausgehalten werden“ und „der<br />
weitere Ausbau des Straßennetzes sollte stark beschränkt werden“. Die
- 56 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
Zustimmung bzw. Ablehnung zu den 11 Items wurde zu dem Konstrukt<br />
Umweltbewußtsein zusammengefaßt. Aus Abbildung 7.5 ist ersichtlich, wie sich<br />
das Umweltbewußtsein der <strong>Halle</strong>nser verteilt.<br />
Abbildung 7.5:<br />
Umweltbewußtsein der <strong>Halle</strong>nser in Prozent<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
hoch teils, teils niedrig<br />
Umweltbewußtsein<br />
Die Mehrheit der <strong>Halle</strong>nser (52%) ist umweltbewußt. Von fünf <strong>Halle</strong>nsern nehmen<br />
zwei eine Mittelposition ein, d.h. sie sind weder ausgeprägt umweltbewußt noch<br />
ausgesprochen uninteressiert an der Umweltsituation. Nur ein sehr geringer Anteil<br />
der Bürger weist ein geringes Umweltbewußtsein auf. Im folgenden ist zu sehen,<br />
ob sich das hohe Niveau des Umweltbewußtseins auch auf die Ebene der<br />
Handlungsbereitschaft überträgt.<br />
7.4 Handlungsbereitschaft zugunsten des Umweltschutzes<br />
Schließlich sollten die Befragten über ihre Handlungsbereitschaft, etwas<br />
zugunsten der Umweltproblematik zu tun, berichten. Wir wählten dazu keine<br />
speziellen Verhaltensweisen aus, sondern wollten wissen, wieviel die <strong>Halle</strong>nser<br />
monatlich mehr zugunsten des Umweltschutzes ausgeben würden. Aufgrund der<br />
bisherigen Ergebnisse der hohen Sensibilisierung durch die Umweltbelastungen,<br />
des hohen Umweltwissens und des hohen Umweltbewußtseins läßt sich eine
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 57 -<br />
hohe Handlungsbereitschaft vermuten. In Abbildung 7.6 ist das Ergebnis<br />
dargestellt.<br />
Abbildung 7.6: Bereitschaft zu monatliche Mehrausgaben für den<br />
Umweltschutz in Prozent<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
keine Mehrausgaben<br />
bis zu 20 DM<br />
bis zu 40 DM<br />
bis zu 60 DM<br />
über 60 DM<br />
Das Ergebnis ist überraschend. Die Mehrheit (53%) ist nicht bereit, zusätzlich<br />
etwas für den Umweltschutz zu leisten. Etwa ein Drittel würde nicht mehr als 20<br />
DM im Monat ausgeben wollen. Nur etwa jeder Sechste wäre bereit, mehr als 40<br />
DM im Monat auszugeben. Damit wird deutlich, daß das hohe Umweltbewußtsein<br />
der Bürger nicht ausreicht, tatsächlich umweltgerechtes Verhalten an den Tag zu<br />
legen.<br />
Man sollte beachten, daß mit unserer Frage lediglich die Handlungsbereitschaft<br />
erfragt wurde. Ein Zusammenhang zwischen der Bereitschaft und dem<br />
tatsächlichen Handeln ist damit nicht nachgewiesen.
- 58 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
ANHANG
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 59 -<br />
A Randverteilungen der Variablen<br />
Die folgenden Tabellen beinhalten die Randverteilungen aller geschlossenen<br />
Fragen der Bürgerumfrage <strong>1997</strong>. Um die Suche nach einer bestimmten Frage zu<br />
erleichtern, wurde die Numerierung der Tabellen mit der Numerierung im<br />
Fragebogen gleichgesetzt. Zusätzlich wurden die Tabellen in die Abschnitte<br />
Wohnung und Wohnsituation, Wohnumgebung und Stadt, Politik, Verwendung<br />
von Verkehrsmitteln, Lebensbedingungen, Umweltbereich, Nutzung kultureller<br />
Angebote, Innenstadt und Demographie unterteilt.<br />
Alle Angaben sind, wenn nicht anders angegeben, gerundete Prozentwerte. Sie<br />
beziehen sich auf die Anzahl der Befragten mit gültigen Antworten. Diese Anzahl<br />
ist jeweils durch „N= ....“ angegeben. Einige Fragen richten sich an<br />
Subpopulationen, z.B. Mieter oder Erwerbstätige. In umfangreichen<br />
Fragebatterien sind nur die größte N(max) und kleinste N(min) Fallzahl angeführt.<br />
Alle Angaben beziehen sich auf die gesamte Stadt. Deshalb wurden die<br />
disproportionale Stichprobenverteilung durch eine Stadtbezirksgewicht<br />
ausgeglichen. Für einige Merkmale sind die Verteilungen sowohl für Personen als<br />
auch für Haushalte ausgewiesen. Für die Angaben der Haushalte wurde eine<br />
Haushaltsgewichtung verwendet.
- 60 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
A.1 Wohnung und Wohnsituation<br />
1. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Wohnung bzw. Ihrem Haus?<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- sehr zufrieden 18,9 18,4<br />
- eher zufrieden 34,5 35,7<br />
- teils, teils 31,9 31,4<br />
- eher unzufrieden 10,8 10,7<br />
- sehr unzufrieden 3,8 3,8<br />
N 2312 2319<br />
2. Und wie zufrieden sind Sie ganz allgemein mit der unmittelbaren Wohnumgebung,<br />
in der Sie leben?<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- sehr zufrieden 14,8 14,9<br />
- eher zufrieden 32,2 32,6<br />
- teils, teils 29,9 29,9<br />
- eher unzufrieden 16,5 16,3<br />
- sehr unzufrieden 6,6 6,4<br />
N 2317 2323<br />
3. Wer ist der Eigentümer Ihrer Wohnung/Ihres Hauses?<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- Mietwohnung - kommunal 23,2 23,8<br />
- Mietwohnung - genossenschaftlich 43,6 43,2<br />
- Mietwohnung - treuhänderisch<br />
verwaltet<br />
2,4 2,7<br />
- Mietwohnung - privat vermietet 15,6 16,3<br />
- Eigentumswohnung 1,5 1,4<br />
- eigenes Haus 10,5 9,0<br />
- gemietetes Haus 0,5 0,4<br />
- etwas anderes 2,6 3,1<br />
N 2304 2312
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 61 -<br />
4. Wie viele Zimmer (über 6 m²), außer Küche, Bad und Korridor, gibt es in Ihrer<br />
Wohnung/Ihrem Haus?<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- 1 Raum 4,7 7,2<br />
- 2 Räume 18,4 22,9<br />
- 3 Räume 48,5 45,9<br />
- 4 Räume 19,3 16,6<br />
- 5 und mehr Räume 9,1 7,5<br />
N 2348 2348<br />
5. Wie groß ist die Fläche der gesamten Wohnung/des gesamten Hauses (einschl.<br />
Küche, Bad, Toilette, Balkon)?<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- bis 30 m² 2,6 3,8<br />
- 31 bis 50 m² 14,3 19,6<br />
- 51 bis 70 m² 57,0 53,7<br />
- 71 bis 90 m² 12,3 11,2<br />
- 91 bis 110 m² 7,4 6,5<br />
- mehr als 110 m² 6,5 5,3<br />
Mittelwert (in m²) 67,93 64,88<br />
N 2297 2302<br />
6. Nun einige Fragen zur Ausstattung Ihrer Wohnung/Ihres Hauses. Gibt es in ihr/in<br />
ihm...<br />
Bitte kreuzen Sie alles Zutreffende an!<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- ein Bad 91,5 89,7<br />
- eine Badewanne 81,4 78,9<br />
- eine Dusche 26,7 27,3<br />
- Warmwasser - Fernleitung 46,7 46,3<br />
- Warmwasser - Boiler 27,8 28,6<br />
- Warmwasser - Heizsystem 29,4 28,4<br />
- ein Innen-WC im Bad 88,1 87,5<br />
- ein separates Innen-WC 12,8 12,0<br />
- ein Außen-WC 2,3 2,8<br />
- eine Trockentoilette 0,4 0,5<br />
N 2340 2341
- 62 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
7. Welche Heizform nutzen Sie hauptsächlich?<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- Ölzentralheizung 4,3 4,2<br />
- Ölofen 1,0 1,0<br />
- Gaszentralheizung 24,0 23,2<br />
- Gasofen 4,9 5,4<br />
- Fernwärmeheizung 59,2 59,2<br />
- Kohlezentralheizung 0,8 0,8<br />
- Kohleofen 3,8 4,0<br />
- Nachtstromspeicherheizung 0,7 0,8<br />
- Elektroheizung 0,7 0,8<br />
- eine andere Heizform 0,5 0,5<br />
N 2241 2241<br />
8. Sind in Ihrer Wohnung/an Ihrem Haus seit 1992 Modernisierungen vorgenommen<br />
worden? Von wem wurden diese Modernisierungen durchgeführt?<br />
Bitte kreuzen Sie alles Zutreffende an!<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
selbständig Eigentümer selbständig Eigentümer<br />
- eine Küche eingebaut 27,2 5,5 25,3 6,3<br />
- Bad, Dusche oder WC innerhalb<br />
der Wohnung eingebaut<br />
11,3 18,2 10,9 19,2<br />
- ein modernes Heizsystem<br />
eingebaut<br />
12,9 34,1 12,1 34,6<br />
- neue Elektrik verlegt 8,1 26,7 7,6 27,3<br />
- neue Fenster eingebaut 9,3 59,9 8,8 60,0<br />
- Wärmedämmung eingebaut 5,4 25,6 5,0 25,9<br />
- Warmwasserversorgung erneuert 6,6 37,3 6,0 37,8<br />
- Dach erneuert 6,5 43,3 6,0 43,8<br />
- Fassade erneuert 4,7 30,6 4,4 31,2<br />
N 1765 1765
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 63 -<br />
9.1 Für Mieter: Wie hoch ist derzeit ihre monatliche Miete?<br />
Nennen Sie bitte den gesamten Betrag, den Sie an den Vermieter zahlen.<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- bis 400 DM 11,4 14,1<br />
- 401 bis 800 DM 68,9 68,2<br />
- 801 bis 1200 DM 15,1 13,8<br />
- 1201 bis 1600 DM 3,2 2,8<br />
- mehr als 1600 DM 1,3 1,1<br />
Mittelwert (in DM) 675,72 650,00<br />
N 1970 2015<br />
9.2 Für Eigentümer: Wie hoch ist derzeit ihre monatliche Belastung?<br />
Nennen Sie bitte den gesamten Betrag, den Sie monatlich abführen.<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- bis 400 DM 20,3 21,3<br />
- 401 bis 800 DM 35,9 37,0<br />
- 801 bis 1200 DM 18,9 18,7<br />
- 1201 bis 1600 DM 9,8 9,1<br />
- mehr als 1600 DM 15,0 13,9<br />
Mittelwert (in DM) 958,15 936,29<br />
N 213 184<br />
10.1Für Mieter: Welche Nebenkosten sind in Ihrer monatlichen Miete enthalten?<br />
Nennen Sie bitte auch die Höhe dieser Kosten!<br />
Wenn Sie nicht sicher sind, sehen Sie bitte für diese Frage in ihrem aktuellen Mietbescheid bzw.<br />
den aktuellen Abrechnungen nach!<br />
In der Miete<br />
enthalten<br />
für Personen<br />
Mittelwert<br />
(DM)<br />
In der Miete<br />
enthalten<br />
für Haushalte<br />
Mittelwert<br />
(DM)<br />
- Heizkosten 75,6 117,90 75,0 115,92<br />
- Warmwasser 58,3 68,27 57,7 67,51<br />
- Gas 7,3 25,25 7,2 26,17<br />
- Strom 18,8 41,76 18,8 40,02<br />
- Müllgebühr 84,5 54,83 83,4 54,27<br />
- Modernisierungszulage 53,2 67,40 52,0 65,45<br />
N 1411 1449
- 64 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
10.2Für Eigentümer: Wie hoch sind die Beträge, die Sie monatlich für folgende<br />
Wohnkosten entrichten?<br />
N<br />
für Personen<br />
Mittelwert<br />
(DM)<br />
N<br />
für Haushalte<br />
Mittelwert<br />
(DM)<br />
- Heizkosten 74 117,63 59 115,21<br />
- Warmwasser 70 53,51 57 52,79<br />
- Gas 98 97,51 81 96,84<br />
- Strom 153 89,06 131 87,30<br />
- Müllgebühr 157 31,55 133 30,29<br />
11. Seit wann wohnen Sie in Ihrer jetzigen Wohnung/Ihrem jetzigen Haus?<br />
- seit 1959 oder länger 4,4<br />
- seit 1960 bis 1969 9,0<br />
- seit 1970 bis 1979 19,8<br />
- seit 1980 bis 1989 24,7<br />
- seit 1990 bis <strong>1997</strong> 42,0<br />
N 2228
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 65 -<br />
A.2 Wohnumgebung und Stadt<br />
12. Einmal ganz allgemein gefragt: Fühlen Sie sich mit Ihrer Stadt verbunden?<br />
- Ja, sehr eng 45,0<br />
-etwas 49,9<br />
- überhaupt nicht 5,0<br />
N 2301<br />
13. Und wie sieht es mit dem Stadtteil aus, in dem Sie leben. Fühlen Sie sich mit<br />
Ihrem Stadtteil verbunden?<br />
- Ja, sehr eng 31,2<br />
-etwas 52,1<br />
- überhaupt nicht 16,6<br />
N 2305<br />
14. Wie heißt das neue Logo der Stadt <strong>Halle</strong>?<br />
Bitte nur eine Alternative ankreuzen!<br />
- <strong>Halle</strong> - Die Stadt mit Herz 3,7<br />
- <strong>Halle</strong> - Die Kulturstadt 3,9<br />
- <strong>Halle</strong> kommt! 8,5<br />
- <strong>Halle</strong> - Die Stadt 40,4<br />
- <strong>Halle</strong> - Die Stadt mit Salz und Pfeffer 0,8<br />
- <strong>Halle</strong> - Die Universitätsstadt 3,5<br />
- <strong>Halle</strong> - Die Saalestadt 22,3<br />
- <strong>Halle</strong> - Die Stadt des Laternenfestes 0,2<br />
- <strong>Halle</strong> - Die Händel-Stadt 9,8<br />
- <strong>Halle</strong> - Die Stadt der fünf Türme 7,0<br />
N 2172
- 66 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
15. Die anstehenden Aufgaben der Stadt <strong>Halle</strong> können nicht gleichzeitig bewältigt werden,<br />
weil öffentliche Mittel nur begrenzt vorhanden sind. Versuchen Sie bitte, die folgenden 14<br />
Aufgabenbereiche nach der Wichtigkeit der Lösung für die Stadt <strong>Halle</strong> zu ordnen. Geben<br />
Sie der wichtigsten Maßnahme den ersten Rang, der zweitwichtigsten den zweiten Rang<br />
usw.<br />
Mittelwerte<br />
- Ausbau der sozialen Infrastruktur 6,7<br />
- Förderung der Kultur 9,6<br />
- Ausbau von Sport- und Freizeiteinrichtungen 9,2<br />
- Förderung von Industrieansiedlung und -standortsicherung 5,8<br />
- Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs 8,5<br />
- Ausbau des Straßennetzes 6,5<br />
- autofreie Innenstadt 10,3<br />
- Ausbau der Radwege 8,7<br />
- Förderung des sozialen Wohnungsbaus 7,4<br />
- Umweltschutz 7,3<br />
- Schaffung von Arbeitsplätzen 2,2<br />
- Sanierung der Innenstadt 6,2<br />
- Modernisierung in den Stadtteilen 7,1<br />
- Ausbau von Grünanlagen, Parks und Erholungsgebieten 8,1<br />
N 1739<br />
16. Wie sollte sich Ihrer Meinung nach die Stadt <strong>Halle</strong> zukünftig präsentieren?<br />
Bitte kreuzen Sie alles Zutreffende an!<br />
- als eine Stadt der Kultur 45,4<br />
- als eine Stadt der Wissenschaft und Forschung 44,8<br />
- als eine gepflegte Stadt 74,1<br />
- als eine Arbeiterstadt 14,4<br />
- als die Stadt der fünf Türme 20,5<br />
- als eine Einkaufsstadt 27,3<br />
- als die Salzstadt 26,8<br />
- als eine traditionsreiche Stadt 52,4<br />
- als eine grüne Stadt 43,8<br />
- als eine charmante Provinzstadt 8,1<br />
- als die Händel-Stadt 48,8<br />
- als die Saalemetropole 37,8<br />
- als eine Domstadt 4,1<br />
- anders 5,0<br />
N 2301
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 67 -
- 68 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
A.3 Politik<br />
17. Wie interessiert sind Sie an...<br />
N<br />
sehr<br />
interessiert<br />
etwas<br />
interessiert<br />
teils,<br />
teils<br />
kaum<br />
interessiert<br />
gar<br />
nicht<br />
interessiert<br />
- der Politik ganz allgemein 2282 36,9 34,5 17,9 8,0 2,8<br />
- der kommunalen Politik 2179 31,8 38,7 17,8 8,0 3,7<br />
- der Mitarbeit in einer Partei 2070 3,0 4,0 8,7 22,9 61,5<br />
18. Angenommen am nächsten Sonntag wären Bundestagswahlen. Würden Sie sich<br />
an dieser Wahl beteiligen?<br />
-ja 75,6<br />
- ich bin mir nicht sicher 15,5<br />
- nein 7,7<br />
- ich bin noch nicht wahlberechtigt 1,2<br />
N 2317<br />
19. Wen würden Sie bei dieser angenommenen Wahl wählen?<br />
- CDU 23,8<br />
- SPD 33,7<br />
-PDS 18,6<br />
- Bündnis 90/Grüne 10,8<br />
- F.D.P. 2,7<br />
- Republikaner 2,8<br />
- eine andere Partei 7,6<br />
N 1557
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 69 -<br />
A.4 Verwendung von Verkehrsmitteln<br />
20. Welche der folgenden Verkehrsmittel stehen Ihrem Haushalt zur Verfügung?<br />
Fahrräder Mofas/Mopeds Motorräder Autos<br />
- kein Fahrzeug 24,0 97,2 97,0 19,6<br />
- ein Fahrzeug 23,7 2,4 2,8 62,4<br />
- zwei Fahrzeuge 29,9 0,4 0,2 16,4<br />
- mehr als zwei Fahrzeuge 22,4 0,0 0,0 1,6<br />
N 2177 1965 1967 2194<br />
21. Nutzen Sie auch persönlich ein Auto?<br />
-ja 76,0<br />
- nein 24,0<br />
N 1942<br />
22. Wie viele Kilometer haben Sie im letzten Jahr ungefähr mit dem Auto<br />
zurückgelegt?<br />
- bis 5.000 km 33,6<br />
- 5.001 bis 10.000 km 20,7<br />
- 10.001 bis 15.000 km 15,4<br />
- 15.001 bis 30.000 km 17,0<br />
- über 30.000 km 13,3<br />
N 1871<br />
23. Von der Gesamtstrecke, die Sie im letzten Jahr mit dem Auto zurückgelegt haben:<br />
Wieviel Prozent ungefähr waren davon durch Ihre Berufstätigkeit bzw. durch Ihre<br />
Ausbildung bedingt?<br />
- bis 25% 56,7<br />
- 26% bis 50% 12,9<br />
- 51% bis 75% 11,7<br />
- 75% bis 100% 18,6<br />
N 1653
- 70 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
24. In welchem Bereich waren Sie am 30.6.1990 beruflich tätig, und in welchem<br />
Bereich sind Sie gegenwärtig beruflich tätig?<br />
- Land- und Forstwirtschaft,<br />
Fischerei<br />
- Energie, Wasserversorgung,<br />
Bergbau<br />
- verarbeitendes Gewerbe<br />
(Industrie und Handwerk)<br />
am 30.6.1990<br />
gegenwärtig<br />
1,9 0,7<br />
3,7 1,9<br />
17,4 7,1<br />
- Baugewerbe 5,6 4,1<br />
- Handel (außer Gaststätten) 6,7 4,3<br />
- Verkehr/Nachrichtenwesen<br />
(einschließlich Bahn/Post)<br />
6,4 3,8<br />
- Kreditinstitute/Versicherungen 0,7 1,1<br />
- Dienstleistungen 8,3 9,7<br />
- Organisationen 1,0 0,7<br />
- Gebietskörperschaften und<br />
Sozialversicherung<br />
1,4 3,0<br />
- Bildung und Wissenschaft 9,5 6,5<br />
- ein anderer Bereich 10,5 10,0<br />
- in Ausbildung<br />
(Schüler, Student, Lehrling)<br />
- nicht berufstätig (Hausfrau,<br />
Rentner, Vorruhestand)<br />
16,2 11,4<br />
8,9 21,9<br />
- arbeitslos 1,8 13,9<br />
N 2189 2095<br />
25. Wieviel Zeit benötigen Sie im Durchschnitt für den täglichen Hinweg zur Arbeit<br />
bzw. zur Ausbildung von der Haustür bis zu Ihrem Arbeits-/Ausbildungsplatz?<br />
- unter 15 Minuten 17,8<br />
- 15 bis 29 Minuten 35,5<br />
- 30 bis 44 Minuten 22,9<br />
- 45 bis 59 Minuten 13,4<br />
- 60 bis 119 Minuten 7,2<br />
- 120 Minuten und mehr 3,2<br />
N 1356
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 71 -<br />
26. Wie lang ist der Weg von Ihrer Wohnung zu Ihrem Arbeits-/Ausbildungsplatz?<br />
- bis 1.000 m 9,2<br />
- 1.001 bis 5.000 m 35,7<br />
- 5.001 bis 10.000 m 26,9<br />
- 10.001 bis 20.000 m 14,8<br />
- über 20.000 m 13,4<br />
N 1257<br />
27. Wo befindet sich Ihre Arbeits-/Ausbildungsstelle?<br />
- in der Stadt <strong>Halle</strong> 77,2<br />
- im Saalkreis 5,8<br />
- außerhalb von <strong>Halle</strong>/Saalkreis, aber im Regierungsbezirk <strong>Halle</strong> 5,8<br />
- außerhalb vom Regierungsbezirk <strong>Halle</strong>, aber in Sachsen-Anhalt 4,6<br />
- außerhalb Sachsen-Anhalts 6,6<br />
N 1355<br />
28. Welche Kosten entstehen Ihnen im Monat durch die Benutzung von<br />
Verkehrsmitteln für den Weg zur Arbeits-/Ausbildungsstelle und zurück?<br />
(Anschaffungs- und Unterhaltskosten für Fahrzeuge nicht mitgerechnet)<br />
- 0 DM 18,8<br />
- bis 20 DM 4,8<br />
- bis 40 DM 8,0<br />
- bis 60 DM 31,3<br />
- bis 80 DM 5,5<br />
- bis 100 DM 8,2<br />
- bis 120 DM 3,9<br />
- bis 140 DM 2,1<br />
- bis 160 DM 2,3<br />
- bis 180 DM 1,0<br />
- bis 200 DM 5,6<br />
- bis 300 DM 3,6<br />
- bis 400 DM 2,3<br />
- über 400 DM 2,6<br />
N 1321
- 72 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
29. Welches Verkehrsmittel benutzen Sie für den täglichen Weg zu Ihrer Arbeits-<br />
/Ausbildungsstelle?<br />
immer oft gelegentlich<br />
- öffentliche Verkehrsmittel 40,3 23,5 22,3 13,9 754<br />
- Auto - Selbstfahrer 53,9 16,6 15,5 14,0 879<br />
- Auto - Mitfahrer 5,0 11,5 32,4 51,1 358<br />
- Kombination Auto + ÖPNV 10,8 5,1 19,3 64,8 372<br />
- Motorrad, Moped, Mofa 1,4 2,0 3,0 93,6 295<br />
- Kombination Motorrad + ÖPNV 0,0 0,7 0,3 99,0 286<br />
- Fahrrad 15,8 19,5 22,3 42,4 461<br />
- Kombination Fahrrad + ÖPNV 9,7 6,0 7,6 76,7 330<br />
- zu Fuß gehen 18,8 12,0 26,8 42,4 448<br />
nie<br />
N<br />
30. Warum bevorzugen Sie für den Weg zur Arbeit/Ausbildung keine öffentlichen<br />
Verkehrsmittel?<br />
Bitte kreuzen Sie alles Zutreffende an!<br />
- öffentliche Verkehrsmittel fahren zu selten 14,3<br />
- längere Fahrzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln 41,1<br />
- das Angebot ist nicht auf Arbeitsbeginn und -ende abgestimmt 25,7<br />
- der Fahrpreis ist zu hoch 50,0<br />
- der Weg zur Haltestelle ist zu weit 20,8<br />
- mehrmaliges Umsteigen ist erforderlich 36,5<br />
- geringe Sicherheit (Belästigung, Kriminalität usw.) 19,2<br />
- mangelnde Informationen (Betriebsstörungen) 9,8<br />
- benötige mein Fahrzeug auch berufs-/ausbildungsbedingt 28,7<br />
N 672
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 73 -<br />
31. Warum bevorzugen Sie für den Weg zur Arbeit/Ausbildung kein Fahrrad bzw.<br />
gehen Sie nicht zu Fuß?<br />
Bitte kreuzen Sie alles Zutreffende an!<br />
- der Weg ist zu lang 69,0<br />
- der Weg ist zu gefährlich 34,3<br />
- diese Verkehrsmittel sind zu stark witterungsabhängig 44,8<br />
- körperlich zu anstrengend 12,7<br />
- Ich besitze kein Fahrrad 18,5<br />
N 732<br />
32. Welches Verkehrsmittel benutzen Sie überwiegend für welchen Zweck?<br />
Bitte in jeder Zeile nur einmal ankreuzen!<br />
Einkäufe<br />
berufliche<br />
Wege<br />
während der<br />
Arbeit<br />
Wege in der<br />
Freizeit/<br />
Erholung<br />
Wochenendausflüge<br />
- öffentliche Verkehrsmittel 21,1 22,6 21,7 15,7<br />
- Auto 53,5 37,5 44,1 73,1<br />
- Krad 0,2 0,1 0,4 0,5<br />
- Fahrrad 6,3 5,2 17,1 4,7<br />
- gehe zu Fuß 18,1 9,1 15,7 3,1<br />
- trifft nicht zu 0,7 25,5 1,0 2,9<br />
N 2059 1539 1868 1923
- 74 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
33. Wie stehen Sie zu folgenden Aussagen?<br />
- Es ärgert mich, daß so wenig Leute<br />
bereit sind, ihren Fahrstil zu<br />
ändern, um Benzin beim<br />
Autofahren zu sparen.<br />
- Es ärgert mich, daß viele Leute, die<br />
Busse, Bahnen oder das Fahrrad<br />
verwenden könnten, aus<br />
Gewohnheit lieber mit dem Auto<br />
fahren.<br />
- Der private Autoverkehr sollte aus<br />
den Innenstädten völlig<br />
herausgehalten werden.<br />
- Der weitere Ausbau des<br />
Straßennetzes sollte aus<br />
Umweltschutzgründen stark<br />
beschränkt werden.<br />
- Aus Umweltschutzgründen<br />
versuche ich, so wenig wie möglich<br />
mit dem Auto unterwegs zu sein,<br />
egal ob als Fahrer oder Mitfahrer.<br />
- Wenn das Auto unvermeidbar ist<br />
und wenn es sich irgendwie regeln<br />
läßt, dann bin ich immer gern<br />
bereit, mich einer<br />
Fahrgemeinschaft anzuschließen.<br />
N<br />
stimme<br />
voll zu<br />
stimme<br />
eher zu<br />
teils,<br />
teils<br />
stimme<br />
eher<br />
nicht zu<br />
stimme<br />
gar<br />
nicht zu<br />
2165 40,2 20,1 24,9 9,0 5,9<br />
2211 38,2 18,3 24,8 11,1 7,6<br />
2225 23,2 11,7 29,5 15,3 20,3<br />
2172 10,6 8,5 27,4 22,3 31,1<br />
2118 18,2 13,7 32,7 20,0 15,4<br />
2035 30,3 19,6 20,2 13,3 16,6
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 75 -<br />
A.5 Lebensbedingungen<br />
34. Es gibt Dinge, die einem mehr oder weniger wichtig sein können, um sich in einer<br />
Stadt wohl zu fühlen. Bitte geben Sie an, wie wichtig oder unwichtig Ihnen<br />
persönlich jede einzelne der genannten Lebensbedingungen ist.<br />
sehr<br />
wichtig<br />
eher<br />
wichtig<br />
teils,<br />
teils<br />
eher unwichtig<br />
sehr unwichtig<br />
- Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten 85,9 9,3 2,9 1,1 0,9<br />
- Einkaufsmöglichkeiten 54,1 33,1 10,7 1,7 0,4<br />
- Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln 52,6 26,9 15,4 3,9 1,2<br />
- Ausbau und Zustand der Straßen 55,2 29,6 12,2 2,5 0,5<br />
- Kindertageseinrichtungen (Horte, Krippen,<br />
Kindergärten usw.)<br />
37,5 30,2 19,5 8,9 3,9<br />
- Spielmöglichkeiten für Kinder 56,1 27,0 10,1 4,4 2,3<br />
- Versorgung mit Schulen 48,7 32,1 12,4 4,7 2,1<br />
- Versorgung mit Ärzten und Krankenhäusern 64,4 28,1 6,7 0,8 0,0<br />
- Versorgung mit Schwimmbädern und<br />
Sportanlagen<br />
- Gestaltung und Erhaltung von Gebäuden<br />
und Straßenbild<br />
34,6 38,2 22,2 4,3 0,7<br />
46,8 37,6 14,1 1,2 0,3<br />
- Ausbau und Zustand der Grünanlagen 45,5 40,3 13,0 1,0 0,2<br />
- Versorgung mit Ausbildungsplätzen/<br />
Lehrstellen<br />
77,7 15,2 4,4 1,8 0,9<br />
- Versorgung mit Alten- und Pflegeheimen 41,7 37,5 15,1 4,0 1,7<br />
- Abfallentsorgung, Müllbeseitigung 60,6 31,1 7,3 0,9 0,2<br />
- Schutz vor Kriminalität 86,8 9,4 2,4 0,9 0,4<br />
- Angebot an Restaurants 9,8 36,7 39,2 12,5 1,8<br />
- Theater- und Konzertangebot 16,4 41,3 34,0 6,9 1,4<br />
- Angebot an Kino- und Tanzveranstaltungen 11,7 34,6 37,9 12,6 3,2<br />
- Versorgung mit Freizeiteinrichtungen für<br />
Senioren<br />
21,8 34,7 30,7 9,5 3,4<br />
- Attraktivität der Innenstadt 46,5 38,0 13,1 1,8 0,6<br />
- Versorgung mit Wohnungen 53,3 32,4 12,2 1,7 0,3<br />
- Jugendfreizeiteinrichtungen 53,2 28,9 13,4 2,9 1,6<br />
- Angebot an/in Museen, Galerien,<br />
Ausstellungen<br />
- Versorgung mit ambulanten Pflege- und<br />
Sozialdiensten<br />
13,5 37,1 38,2 9,0 2,1<br />
38,9 37,0 18,6 4,1 1,5<br />
N(max) / N(min) 2293 / 2137
- 76 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
35. Nachdem Sie oben angegeben haben, wie wichtig Ihnen die einzelnen Lebensbereiche<br />
sind, möchten wir Sie bitten, uns auch anzugeben, wie stark Ihre<br />
Zufriedenheit mit den einzelnen Lebensbedingungen in Ihrer Stadt ist.<br />
sehr<br />
zufrieden<br />
eher<br />
zufrieden<br />
teils,<br />
teils<br />
eher unzufrieden<br />
sehr unzufrieden<br />
- Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten 5,5 19,4 29,7 28,3 17,1<br />
- Einkaufsmöglichkeiten 18,7 41,9 26,2 10,1 3,0<br />
- Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln 17,0 47,1 28,8 6,0 1,1<br />
- Ausbau und Zustand der Straßen 2,0 9,7 35,8 34,6 17,9<br />
- Kindertageseinrichtungen (Horte, Krippen,<br />
Kindergärten usw.)<br />
5,9 30,5 51,8 9,7 2,1<br />
- Spielmöglichkeiten für Kinder 2,0 12,3 39,9 33,7 12,0<br />
- Versorgung mit Schulen 9,9 48,4 37,3 3,5 0,9<br />
- Versorgung mit Ärzten und Krankenhäusern 16,5 58,1 21,9 2,8 0,6<br />
- Versorgung mit Schwimmbädern und<br />
Sportanlagen<br />
- Gestaltung und Erhaltung von Gebäuden<br />
und Straßenbild<br />
1,8 15,8 33,2 30,4 18,8<br />
1,4 12,8 46,7 30,2 9,0<br />
- Ausbau und Zustand der Grünanlagen 1,7 16,3 46,7 27,1 8,2<br />
- Versorgung mit Ausbildungsplätzen/<br />
Lehrstellen<br />
1,6 3,3 25,0 41,6 28,6<br />
- Versorgung mit Alten- und Pflegeheimen 2,7 23,2 60,1 12,0 2,0<br />
- Abfallentsorgung, Müllbeseitigung 10,2 44,1 30,6 11,8 3,3<br />
- Schutz vor Kriminalität 1,9 7,9 26,0 35,0 29,2<br />
- Angebot an Restaurants 13,0 49,2 31,1 4,8 1,8<br />
- Theater- und Konzertangebot 13,4 50,8 31,2 3,5 1,1<br />
- Angebot an Kino- und Tanzveranstaltungen 9,5 43,2 39,1 6,4 1,7<br />
- Versorgung mit Freizeiteinrichtungen für<br />
Senioren<br />
3,3 19,8 60,9 12,9 3,1<br />
- Attraktivität der Innenstadt 1,3 9,8 42,9 34,5 11,5<br />
- Versorgung mit Wohnungen 5,3 35,3 43,5 12,5 3,4<br />
- Jugendfreizeiteinrichtungen 1,2 5,4 36,0 37,3 20,0<br />
- Angebot an/in Museen, Galerien,<br />
Ausstellungen<br />
- Versorgung mit ambulanten Pflege- und<br />
Sozialdiensten<br />
6,6 44,6 42,0 5,5 1,3<br />
8,5 42,8 43,7 4,2 0,7<br />
N(max) / N(min) 2270 / 1951
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 77 -<br />
36. Im folgenden lesen Sie einige Lebensziele und -prinzipien. Wie wichtig sind Ihnen<br />
diese persönlich?<br />
sehr<br />
wichtig<br />
eher<br />
wichtig<br />
teils,<br />
teils<br />
eher<br />
unwichtig<br />
sehr<br />
unwichtig<br />
- technischer Fortschritt 34,8 37,4 21,8 5,4 0,6<br />
- Recht auf freie Meinungsäußerung 62,7 26,7 8,4 1,9 0,3<br />
- wirtschaftliches Wachstum 61,2 26,6 9,7 2,0 0,5<br />
- Mitspracherecht in Staat und Gesellschaft 46,5 33,2 16,3 3,3 0,7<br />
- Leistung, Erfolg 46,4 37,1 13,7 2,3 0,5<br />
- für andere Menschen da sein, auch wenn<br />
man selbst auf etwas verzichten muß<br />
41,0 37,4 20,1 1,0 0,6<br />
- eine Arbeit haben, in der man aufgeht 75,5 19,0 4,2 0,9 0,4<br />
- das Leben genießen 43,8 32,8 18,9 4,4 0,1<br />
- seine Pflichten und Aufgaben erfüllen 62,4 30,5 5,6 0,9 0,6<br />
- eine Arbeit haben, die viel Geld einbringt,<br />
ganz gleich, ob sie einem gefällt<br />
- dem Leben seinen Lauf lassen, es kommt<br />
sowieso alles, wie es kommen muß<br />
12,1 15,1 38,6 23,7 10,5<br />
4,6 6,4 33,6 27,7 27,8<br />
- Ehe, Partnerschaft 75,5 14,9 6,8 1,7 1,1<br />
- selbständig und eigenverantwortlich leben 60,7 27,8 9,4 1,6 0,5<br />
- Kind(er) 66,6 18,8 9,6 3,2 1,8<br />
- was sich im Leben bewährt hat, beibehalten 43,9 30,8 21,6 3,0 0,7<br />
- aufgeschlossen für Neues sein, Neues im<br />
Leben wagen<br />
- sein Leben ganz nach den eigenen<br />
Interessen und Fähigkeiten gestalten<br />
- Mitbestimmung bei Entscheidungen<br />
vergrößern<br />
42,1 38,2 18,5 1,0 0,1<br />
35,1 34,0 25,7 4,1 1,2<br />
33,9 40,3 22,3 3,1 0,4<br />
N(max) / N(min) 2232 / 2096
- 78 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
A.6 Umweltbereich<br />
37. Mit Ihren Freunden und Bekannten, wie häufig diskutieren Sie da über Probleme<br />
des Umweltschutzes?<br />
- sehr häufig 7,3<br />
- häufig 25,1<br />
- manchmal 49,1<br />
- selten 15,9<br />
- nie 2,6<br />
N 2270<br />
38. Wie stark fühlen Sie sich persönlich in Ihrer Wohnumgebung durch folgende<br />
Dinge belästigt?<br />
N<br />
sehr<br />
stark<br />
stark schwach sehr<br />
schwach<br />
nicht<br />
- Abfall 2225 16,0 24,4 34,2 10,3 15,0<br />
- speziell Verschmutzung der<br />
Straßen, Plätze<br />
2253 27,8 34,2 25,2 7,6 5,3<br />
- Lärm 2235 20,2 25,9 34,0 11,1 8,9<br />
- speziell Straßenverkehrslärm 2232 18,3 20,6 34,5 14,6 12,1<br />
- Luftverschmutzung 2197 7,1 16,6 46,4 18,7 11,2<br />
- Wasserverschmutzung 2181 5,1 10,8 40,7 20,1 23,3<br />
- Geruchsbelästigung 2198 5,1 10,9 36,9 23,6 23,5<br />
- Abgase 2203 9,3 18,0 35,3 20,5 16,9<br />
- speziell Autoabgase 2223 13,4 18,0 34,3 18,3 16,0<br />
39. Unabhängig von der Art der Belästigung, wie stark fühlen Sie sich persönlich in<br />
Ihrer Wohnumgebung durch folgende Dinge belästigt?<br />
N<br />
sehr<br />
stark<br />
stark schwach sehr<br />
schwach<br />
nicht<br />
- zugeparkte Straßen und Wege 2270 38,4 26,0 18,9 5,3 11,3<br />
- zugeparkte Grünanlagen 2211 24,5 18,2 23,3 9,3 24,6<br />
- Standplätze für Abfallbehälter 2226 10,1 10,7 28,5 13,7 37,0<br />
- Standplätze für<br />
Wertstoffcontainer<br />
2219 5,4 6,1 25,8 15,1 47,5
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 79 -<br />
40. Bitte geben Sie an, in welchem Maße Sie jeder folgenden Aussagen zustimmen<br />
oder nicht zustimmen.<br />
- Über Umweltprobleme, die ich in der<br />
Zeitung lese oder im Fernsehen sehe, bin<br />
ich oft empört und wütend.<br />
- Es ist immer noch so, daß die Politiker viel<br />
zu wenig für den Umweltschutz tun.<br />
- Wenn wir so weitermachen wie bisher,<br />
steuern wir auf eine Umweltkatastrophe zu.<br />
- Derzeit ist es immer noch so, daß sich der<br />
größte Teile der Bevölkerung wenig<br />
umweltgerecht verhält.<br />
- Nach meiner Einschätzung wird das<br />
Umweltproblem von vielen Umweltschützern<br />
stark übertrieben.<br />
- Ich verhalte mich möglichst umweltgerecht,<br />
egal was die anderen tun.<br />
- Zugunsten der Umwelt sollten wir alle bereit<br />
sein, unseren Lebensstandard<br />
einzuschränken.<br />
- Es ändert ja doch nichts, wenn ich mich<br />
umweltgerecht verhalte.<br />
- Ich verhalte mich auch dann umweltgerecht,<br />
wenn es zusätzlich erheblich höhere Kosten<br />
verursacht.<br />
stimme<br />
voll zu<br />
stimme<br />
eher zu<br />
teils,<br />
teils<br />
stimme<br />
eher<br />
nicht zu<br />
stimme<br />
gar<br />
nicht zu<br />
32,2 29,5 33,1 3,9 1,3<br />
32,1 30,0 31,3 5,4 1,2<br />
36,7 28,2 24,9 8,0 2,2<br />
34,1 38,5 23,1 4,0 0,4<br />
12,7 23,7 37,2 18,1 8,2<br />
42,5 37,7 17,5 1,9 0,4<br />
25,0 29,2 33,9 8,5 3,4<br />
9,6 15,2 25,9 24,5 24,8<br />
8,0 17,9 46,1 18,5 9,4<br />
N(max) / N(min) 2280 / 2245
- 80 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
41. Sind Sie mit den Leistungen der Abfallentsorgung der Stadt <strong>Halle</strong> eher zufrieden<br />
oder eher unzufrieden?<br />
sehr zufrieden<br />
eher zufrieden<br />
teils,<br />
teils<br />
eher<br />
unzufrieden<br />
sehr<br />
unzufrieden<br />
kann ich<br />
nicht<br />
beurteilen<br />
- Restmüllentsorgung 30,7 45,3 12,4 3,9 1,3 6,3<br />
- Wertstoffentsorgung 32,3 45,9 13,3 4,2 1,5 2,8<br />
- Sperrmüllentsorgung 34,1 41,9 14,4 5,7 2,1 1,8<br />
- Entsorgung von elektrischen<br />
Geräten<br />
31,2 37,0 15,4 5,8 2,2 8,4<br />
- Entsorgung von Grünschnitt 18,2 33,4 19,6 7,9 3,7 17,3<br />
- Entsorgung von Schadstoffen 18,6 29,3 21,6 8,3 3,0 19,2<br />
N(max) / N(min) 2258 / 2170<br />
42. Wie informieren Sie sich über Abfallprobleme in der Stadt <strong>Halle</strong>?<br />
hauptsächlich selten<br />
- Regionalfernsehen 26,0 45,2<br />
- Regionalfunk 24,0 43,3<br />
- Tageszeitung 75,1 15,9<br />
- wöchentlich erscheinende Anzeigenblätter 37,6 34,3<br />
- Amtsblatt der Stadt <strong>Halle</strong> 59,1 25,9<br />
- Umweltkalender 25,8 43,8<br />
- Poster 2,7 56,1<br />
- Umwelttelefon 2,0 57,5<br />
- Freunde, Bekannte 24,7 42,5<br />
N 2291<br />
43. Wie gut sind Sie über verschiedene Aspekte der Abfallproblematik der Stadt <strong>Halle</strong><br />
informiert?<br />
N sehr gut gut teils,<br />
teils<br />
schlecht<br />
sehr<br />
schlecht<br />
- zur Vermeidung von Abfällen 2224 10,5 38,2 33,2 13,3 4,8<br />
- zur Verminderung von Abfällen 2198 10,5 38,0 33,9 13,1 4,6<br />
- zur Wertstoffsammlung 2198 17,5 39,4 27,8 10,9 4,5<br />
- zur Verwertung von<br />
Wertstoffen<br />
2172 7,8 25,2 37,9 21,6 7,6<br />
- zur Ablagerung 2162 5,0 20,3 38,0 25,5 11,2
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 81 -<br />
44. Verstärkte Bemühungen der Stadt, die Umweltqualität zu verbessern, könnten zu<br />
höheren Abgaben für Schutzmaßnahmen und höheren Preisen für Dinge, die Sie<br />
kaufen, führen. Wären Sie bereit, höhere Abgaben und Preise zu zahlen, damit<br />
die Stadt die Umwelt besser schützen könnte?<br />
- nein 52,8<br />
- ja, bis zu 20 DM 29,9<br />
- ja, bis zu 40 DM 11,2<br />
- ja, bis zu 60 DM 4,2<br />
- ja, bis zu 80 DM 0,5<br />
- ja, bis zu 100 DM 0,9<br />
- ja, über 100 DM 0,5<br />
N 2189
- 82 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
A.7 Nutzung kultureller Angebote<br />
45. Wie häufig nutzen Sie folgende kulturelle Einrichtungen in der Stadt <strong>Halle</strong>?<br />
. N wenigstens<br />
einmal im<br />
Monat<br />
wenigstens<br />
einmal im<br />
Jahr<br />
seltener<br />
- Opernhaus <strong>Halle</strong> 2203 4,1 29,3 28,6 38,1<br />
- nt/Kulturinsel 2127 6,8 25,5 24,9 42,8<br />
- Thalia-Theater 2099 1,5 11,4 28,9 58,2<br />
- Kiebitzensteiner 2129 0,8 18,4 35,5 45,3<br />
- Puppentheater 2079 1,0 7,8 18,0 73,1<br />
- Kino 2158 25,7 31,2 20,7 22,3<br />
- Museen 2143 5,8 35,8 33,3 25,0<br />
- Galerien 2115 5,3 27,5 30,1 37,1<br />
- Philharmonisches<br />
Staatsorchester <strong>Halle</strong><br />
nie<br />
2089 2,7 13,1 25,7 58,4<br />
- Steintor-Variete 2148 1,5 29,4 35,3 33,9<br />
- Konzerthalle Ulrichskirche 2139 2,0 24,7 27,3 46,0<br />
- Franckesche Stiftungen 2117 2,9 14,6 23,7 58,8<br />
- freie Träger 1961 11,6 16,8 25,3 46,3<br />
46. Wie häufig nutzen Sie Kultur- und Erholungseinrichtungen im Umland von <strong>Halle</strong>?<br />
N<br />
wenigstens<br />
einmal im<br />
Monat<br />
wenigstens<br />
einmal im<br />
Jahr<br />
seltener<br />
- Museen/Galerien 2133 3,3 29,3 34,2 33,3<br />
- Traditionsfeste 2151 2,9 46,8 29,1 21,3<br />
- Kino 2118 10,2 22,2 25,3 42,4<br />
- Tierpark/Zoo 2233 5,2 56,4 25,4 13,1<br />
- Bäder/Sporteinrichtungen 2156 19,8 37,7 23,3 19,1<br />
- Theater/Konzerte 2126 4,6 30,8 29,7 35,0<br />
- Schlösser /<br />
Landschaftsanlagen<br />
nie<br />
2187 7,5 51,2 26,1 15,2
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 83 -<br />
47. Wie häufig besuchen Sie die folgenden soziokulturellen Zentren?<br />
N<br />
wenigstens<br />
einmal im<br />
Monat<br />
wenigstens<br />
einmal im<br />
Jahr<br />
seltener<br />
- Schafschwingelweg 2177 0,4 1,4 5,3 93,0<br />
- Pusteblume 2176 0,8 2,4 6,0 90,9<br />
- Buchenweg 2169 0,2 1,1 5,2 93,6<br />
- Bäumchen 2189 1,0 1,9 6,1 91,0<br />
- Bürgerläden 2183 0,8 3,2 6,3 89,7<br />
nie<br />
48. Gehen Sie gegenwärtig häufiger als vor der Wende (1989) in kulturelle<br />
Einrichtungen?<br />
Bitte alles Zutreffende ankreuzen!<br />
- nein 77,0<br />
- ja, weil: 23,0<br />
- kult. Angebote heute mehr meinen Interessen entsprechen 59,2<br />
- Kultur für Entspannung/Erholung wichtiger geworden ist 45,0<br />
- ich es mir heute eher leisten kann 18,4<br />
- ich heute mehr Zeit habe 19,3<br />
- Kultur für meine Bildung/Information wichtiger geworden ist 37,2<br />
- es heute mehr Angebote für die ganze Familie gibt 33,6<br />
N 2266 521<br />
49. Gehen Sie gegenwärtig seltener als vor der Wende (1989) in kulturelle<br />
Einrichtungen?<br />
Bitte alles Zutreffende ankreuzen!<br />
- nein<br />
- ja, weil:<br />
48,6<br />
51,4<br />
- das Umfeld (Gastronomie, baulicher Zustand) unattraktiv ist 8,6<br />
- für mich nicht das Richtige dabei ist 12,8<br />
- die Sicherheit, insbesondere auf dem Heimweg, zu gering ist 62,7<br />
- die Eintrittspreise zu hoch sind 73,4<br />
- ich die Angebote von Fernsehen und Video bevorzuge 26,9<br />
- ich zu wenig Information über kulturelle Angebote erhalte 9,7<br />
- ich Probleme mit der Betreuung meiner Kinder habe 7,6<br />
- ich beruflich zu stark belastet bin 33,6<br />
N 2198 1144
- 84 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
50. Wie zufrieden sind Sie mit den kulturellen Angeboten kommunaler Einrichtungen<br />
<strong>Halle</strong>s?<br />
sehr zufrieden<br />
eher zufrieden<br />
teils,<br />
teils<br />
eher<br />
unzufrieden<br />
sehr<br />
unzufrieden<br />
kann<br />
ich<br />
nicht<br />
beurteilen<br />
- kommunale Theater 11,4 29,5 18,8 1,3 0,2 38,7<br />
- kommunale Einrichtungen der<br />
Musikpflege<br />
7,4 25,6 18,0 1,7 0,1 47,3<br />
- kommunale Bibliotheken 9,0 23,0 18,2 3,0 1,0 45,8<br />
- kommunale Museen 6,2 30,0 22,7 1,5 0,3 39,4<br />
- soziokulturelles Zentrum<br />
Schafschwingelweg<br />
1,0 4,0 9,4 1,1 0,1 84,5<br />
- Kinosommer 8,7 19,5 15,0 1,3 0,2 55,2<br />
- Händel-Festspiele 20,2 31,5 12,6 1,2 0,3 34,3<br />
- Laternenfest 22,5 36,7 17,3 2,5 0,6 20,5<br />
N(max) / N(min) 2181 / 1925<br />
51. Wie zufrieden sind Sie mit den kulturellen Angeboten freier Träger in der Stadt<br />
<strong>Halle</strong>?<br />
sehr zufrieden<br />
eher zufrieden<br />
teils,<br />
teils<br />
eher<br />
unzufrieden<br />
sehr<br />
unzufrieden<br />
kann ich<br />
nicht<br />
beurteilen<br />
- Steintor-Variete 14,0 26,8 18,4 2,1 0,5 38,2<br />
- Eissporthalle 4,8 15,6 20,8 7,2 5,3 46,4<br />
- Easy Schorre 4,0 12,6 13,0 2,1 1,0 67,3<br />
- Capitol 3,9 12,9 13,5 1,7 0,6 67,4<br />
- Kino 188 5,0 11,7 9,8 1,3 0,5 71,8<br />
- Objekt 5 3,2 6,5 8,4 1,0 0,4 80,6<br />
- Theater am Volkspark 1,4 4,4 8,1 1,8 0,7 83,6<br />
- Turm e.V. 4,7 10,4 10,0 1,8 0,5 72,7<br />
N(max) / N(min) 2170 / 2053
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 85 -<br />
52. Sollten Ihrer Meinung nach die Kulturstätten <strong>Halle</strong>s insgesamt finanziell stärker<br />
gefördert werden oder sollte die finanzielle Förderung für die Kultur insgesamt<br />
verringert werden?<br />
- erheblich stärker fördern 12,8<br />
- etwas stärker fördern 37,0<br />
- weder noch 23,4<br />
- etwas weniger fördern 1,9<br />
- erheblich weniger fördern 1,3<br />
- kann ich nicht beurteilen 23,5<br />
N 2242<br />
53. Welche kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten sind Ihrer Meinung nach prägend<br />
für die Stadt <strong>Halle</strong>?<br />
Bitte kreuzen Sie die drei prägendsten Angebote an!<br />
- Franckesche Stiftungen 69,7<br />
- Burg Giebichenstein 73,7<br />
- Moritzburg 59,7<br />
- Dom/Residenz 9,9<br />
- Stadtgottesacker 12,9<br />
- Marktplatz/Marktkirche 79,4<br />
N 2277<br />
54. Wie informieren Sie sich über kulturelle Veranstaltungen in der Stadt <strong>Halle</strong>?<br />
hauptsächlich<br />
selten<br />
- Regionalfernsehen 22,2 49,6<br />
- Regionalfunk 24,6 44,4<br />
- Tageszeitung 78,5 14,8<br />
- Handzettel/Poster 24,9 40,8<br />
- Kulturmagazine/Stadtmagazine 29,0 39,3<br />
- wöchentlich erscheinende Anzeigenblätter 40,2 33,5<br />
- Freunde, Bekannte 36,2 33,6<br />
- Plakat „Theater und Konzert“ 24,9 43,9<br />
- sonstige Quellen 14,3 50,3<br />
N 2303
- 86 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
55. Wie zufrieden sind Sie mit dieser Information über kulturelle Veranstaltungen?<br />
Bitte alles Zutreffende ankreuzen!<br />
- eher zufrieden<br />
- eher unzufrieden, weil:<br />
76,5<br />
23,5<br />
- mich die Information zu spät erreicht 49,6<br />
- die Information zu ungenau ist 20,2<br />
- über manche Angebote überhaupt nicht informiert wird 72,0<br />
- die Information zu unübersichtlich ist 27,4<br />
N 2170 500<br />
56. Arbeiten Sie in einem soziokulturellen Zentrum mit?<br />
- ja 2,7<br />
- nein 97,3<br />
N 2305<br />
57. Würden Sie sich gern auf einem bestimmten kulturellen Gebiet selbst künstlerisch<br />
bzw. schöpferisch betätigen?<br />
- ja 18,7<br />
- nein 81,3<br />
N 2267<br />
58. Welches kulturelle Gebiet würde Sie besonders ansprechen?<br />
- Handarbeit 19,2<br />
- Literaturzirkel 15,5<br />
- Malerei 30,0<br />
- Keramik/Töpfern 27,1<br />
- kreatives Gestalten 42,3<br />
- Laienkabarett/-theater 18,7<br />
N 407
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 87 -<br />
59. Wie bewerten Sie folgende Arten von Kunst im öffentlichen Raum?<br />
N<br />
sehr<br />
wichtig<br />
eher<br />
wichtig<br />
teils, teils<br />
eher<br />
unwichtig<br />
sehr<br />
unwichtig<br />
- Plastiken 2135 12,3 27,6 41,9 13,1 5,1<br />
- Brunnen/Wasserspiele 2207 35,5 43,8 17,1 2,1 1,5<br />
- Windspiele 2069 5,3 18,3 41,3 27,6 7,5<br />
- Wandgestaltung 2124 18,9 39,1 31,5 7,8 2,7<br />
- Platzgestaltung 2193 45,5 38,3 13,8 1,3 1,2
- 88 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
A.8 Innenstadt<br />
61. Wie oft kommen Sie in die Innenstadt von <strong>Halle</strong>?<br />
- wohne in der Innenstadt 11,0<br />
- täglich oder fast täglich 20,0<br />
- mehrmals in der Woche 22,5<br />
- mehrmals im Monat 30,7<br />
- mehrmals im Jahr 12,3<br />
- seltener oder nie 3,5<br />
N 2291<br />
62. Welches Verkehrsmittel benutzen Sie in der Regel und überwiegend für die Wege<br />
in die Innenstadt?<br />
N immer gelegentlich nie<br />
- öffentliche Verkehrsmittel 1967 53,5 41,5 5,0<br />
- Auto - Selbstfahrer 1351 25,6 40,7 33,7<br />
- Auto - Mitfahrer 1101 5,6 50,7 43,7<br />
- Kombination von Auto + ÖPNV 1038 5,9 26,7 67,5<br />
- Motorrad, Moped, Mofa 943 0,3 2,0 97,7<br />
- Kombination von Motorrad + ÖPNV 926 0,1 1,4 98,5<br />
- Fahrrad 1126 10,9 32,1 57,1<br />
- Kombination von Fahrrad + ÖPNV 981 3,8 12,3 84,0<br />
- gehe zu Fuß 1336 17,8 52,6 29,7
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 89 -<br />
63. Eine Innenstadt sollte viele Funktionen erfüllen. Geben Sie uns an, wie zufrieden<br />
Sie mit den folgenden Aspekten in der halleschen Innenstadt sind.<br />
N<br />
sehr<br />
zufrieden<br />
eher<br />
zufrieden<br />
teils,<br />
teils<br />
eher<br />
unzufrieden<br />
sehr<br />
unzufrieden<br />
- kulturelle Einrichtungen 2073 12,1 50,3 34,4 2,8 0,4<br />
- Einkaufsmöglichkeiten 2253 11,6 33,7 31,2 19,5 4,0<br />
- Gastronomie 2152 16,4 52,5 26,3 4,4 0,4<br />
- Wochenmarkt auf dem Marktplatz 2212 25,3 48,2 20,5 4,5 1,5<br />
- Grün- und Parkanlagen 2190 3,9 25,2 43,2 23,3 4,4<br />
- Einrichtungen für Sport und Freizeit 2054 1,5 13,9 46,2 30,6 7,8<br />
- öffentliches Verkehrsnetz 2170 13,2 42,7 32,3 9,4 2,4<br />
- Radwege 2084 0,9 6,4 29,8 37,6 25,2<br />
- Einrichtungen für Jugendliche 1973 0,7 4,0 31,9 43,4 20,1<br />
- Stellplätze für PKW 2127 1,8 3,6 17,9 36,6 40,1<br />
- Stadtbild 2201 1,0 14,8 50,8 26,2 7,2<br />
64. Für verschiedene Aktivitäten (z.B. einkaufen, arbeiten, Behördengänge,<br />
Freizeitgestaltung) kann man die Angebote in der Innenstadt, im Stadtviertel, in<br />
dem man wohnt, oder woanders nutzen. Geben Sie bitte an, welche Dinge sie<br />
überwiegend an welchem Ort erledigen!<br />
Innenstadtbewohner lassen die Spalte „im bewohnten Stadtviertel“ frei!<br />
N<br />
in der<br />
Innenstadt<br />
im bewohnten<br />
Stadtviertel<br />
woanders<br />
- Arbeit bzw. Ausbildung 1562 35,6 17,8 46,6<br />
- Kinobesuch 1713 79,1 11,3 9,5<br />
- Besuch kultureller Veranstaltungen 1728 85,6 5,4 8,9<br />
- Arztbesuch 2118 27,2 64,0 8,8<br />
- Einkauf täglicher Waren 2094 12,3 66,0 21,7<br />
- Einkauf von Textilien und Schuhen 2037 49,3 12,6 38,0<br />
- Einkauf von<br />
Einrichtungsgegenständen<br />
2050 12,8 6,7 80,6<br />
- Wohnungsangelegenheiten 1904 29,9 55,8 14,3<br />
- Bankangelegenheiten 2113 43,6 48,2 8,3<br />
- sportliche Aktivitäten 1586 17,0 36,0 47,0<br />
- Café-/Gaststättenbesuche 1838 60,8 23,6 15,5<br />
- aktive Freizeitgestaltung 1494 35,4 18,9 45,8
- 90 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
A.9 Demographie<br />
1. Wie lange leben Sie schon in <strong>Halle</strong>?<br />
- seit 10 Jahren 9,1<br />
- seit 20 Jahren 10,8<br />
- seit 30 Jahren 15,9<br />
- seit 40 und mehr Jahren 22,5<br />
- seit meiner Geburt 41,6<br />
N 2319<br />
2. Sind Sie...<br />
- ein Mann 44,4<br />
- eine Frau 55,6<br />
N 2312<br />
3. Würden Sie bitte angeben, in welchem Jahr Sie geboren sind?*<br />
- 17 bis 20 Jahre 7,3<br />
- 21 bis 24 Jahre 5,7<br />
- 25 bis 28 Jahre 6,7<br />
- 29 bis 32 Jahre 6,6<br />
- 33 bis 36 Jahre 7,6<br />
- 37 bis 40 Jahre 6,4<br />
- 41 bis 44 Jahre 7,5<br />
- 45 bis 48 Jahre 8,2<br />
- 49 bis 52 Jahre 6,5<br />
- 53 bis 56 Jahre 9,0<br />
- 57 bis 60 Jahre 9,4<br />
- 61 bis 64 Jahre 6,8<br />
- 65 bis 68 Jahre 5,7<br />
- 69 bis 72 Jahre 4,7<br />
- 73 bis 75 Jahre 2,0<br />
N 2280<br />
* Die von den Befragten angegebenen Geburtsdaten wurden in das tatsächliche Alter umgerechnet.
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 91 -<br />
4. Was ist Ihr Familienstand?<br />
- Ich bin verheiratet und lebe mit meinem Ehepartner zusammen 63,1<br />
- Ich bin verheiratet und lebe von meinem Ehepartner getrennt 2,0<br />
- Ich bin ledig 23,2<br />
- Ich bin geschieden 7,1<br />
- Ich bin verwitwet 4,6<br />
N 2327<br />
5. Wenn Sie nicht verheiratet sind, leben Sie...?<br />
- in Lebensgemeinschaft mit gemeinsamen Haushalt 24,5<br />
- in Lebensgemeinschaft ohne gemeinsamen Haushalt 8,1<br />
- ohne Partner allein 36,0<br />
- bei den Eltern 20,1<br />
- in einer Wohngemeinschaft 4,8<br />
- sonstiges 6,5<br />
N 770<br />
6. Welchen Schulabschluß haben Sie?<br />
Bitte nur den höchsten Abschluß ankreuzen!<br />
- noch in der Schulausbildung 1,5<br />
- Schule ohne Abschluß beendet 1,1<br />
- Volks- bzw. Hauptschulabschluß 18,5<br />
- Realschulabschluß 7,3<br />
- Polytechnische Oberschule 8. Klasse bzw. 9. Klasse nach 1956 4,9<br />
- Polytechnische Oberschule 10. Klasse (vor 1956: 8. Klasse) 27,6<br />
- Fachhochschulreife bzw. fachgebundene Hochschulreife 10,8<br />
- Abitur (Gymnasium bzw. erweiterte Oberschule) 25,2<br />
- einen anderen Abschluß 3,1<br />
N 2249
- 92 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
7. Welche berufliche Qualifikation besitzen Sie?<br />
Bitte nur den höchsten Abschluß ankreuzen!<br />
- noch in der beruflichen Ausbildung/Lehre 6,5<br />
- keine abgeschlossene Berufsausbildung 3,6<br />
- Teilfacharbeiter 1,7<br />
- Facharbeiter 40,5<br />
- Meister oder vergleichbare Zusatzqualifikation 6,5<br />
- Fachschulabschluß 20,1<br />
- Hochschulabschluß 18,3<br />
-Promotion 2,8<br />
N 2185<br />
8. Sind Sie... ?<br />
Bitte nur eine Antwort ankreuzen!<br />
- vollzeit-erwerbstätig 44,3<br />
- teilzeit-erwerbstätig 5,4<br />
- in Kurzarbeit 0,0<br />
- Schüler/Student 7,2<br />
- Auszubildender 2,6<br />
- Rentner/Pensionär 22,9<br />
- in Altersübergang/Vorruhestand 1,2<br />
- zur Zeit arbeitslos 12,7<br />
- beschäftigt im Rahmen des ABM-Programms 0,5<br />
- Wehr bzw. Zivildienstleistender 0,7<br />
- Hausfrau/Hausmann 0,6<br />
- zur Zeit Inanspruchnahme des Erziehungsurlaubs 0,8<br />
- aus anderen Gründen nicht erwerbstätig 1,0<br />
N 2263
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 93 -<br />
9. In welcher beruflichen Stellung sind Sie derzeit beschäftigt?<br />
- ungelernter/angelernter Arbeiter 3,6<br />
- Teilfacharbeiter 0,3<br />
- Facharbeiter in der Landwirtschaft 0,3<br />
- Facharbeiter in der Produktion 6,2<br />
- Facharbeiter, aber nicht in der Produktion oder der<br />
Landwirtschaft<br />
- Vorarbeiter 2,0<br />
- Meister 0,3<br />
- Meister im Angestelltenverhältnis 1,6<br />
- Angestellter mit einfacher Tätigkeit<br />
(z.B. Verkäufer, Kontorist, Schreibkraft)<br />
- Angestellter mit qualifizierter Tätigkeit<br />
(z.B. Sachbearbeiter, Buchhalter, technischer Zeichner)<br />
- Angestellter mit hochqualifizierter Tätigkeit oder<br />
Leitungsfunktion (z.B. wissenschaftlicher Mitarbeiter, Prokurist,<br />
Abteilungsleiter)<br />
- Angestellter mit umfassenden Führungsaufgaben<br />
(z.B. Direktor, Geschäftsführer)<br />
- Beamter im einfachen oder mittleren Dienst 2,7<br />
- Beamter im höheren oder gehobenen Dienst 2,9<br />
- Selbständiger ohne oder mit bis zu 10 Mitarbeitern 3,1<br />
- Selbständiger mit 11 und mehr Mitarbeitern 0,8<br />
- mithelfender Familienangehöriger eines Selbständigen 0,3<br />
- freiberuflich erwerbstätig 1,6<br />
N 1121<br />
12,5<br />
7,0<br />
32,7<br />
20,5<br />
1,6<br />
10. Wie viele Personen leben insgesamt in Ihrem Haushalt, Sie selbst mit eingeschlossen?<br />
Rechnen Sie bitte jeden dazu, der normalerweise hier wohnt, auch<br />
wenn er zur Zeit abwesend ist, z.B. im Krankenhaus oder im Urlaub. Auch Kinder<br />
rechnen Sie bitte dazu.<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- 1 Person im Haushalt 14,2 25,6<br />
- 2 Personen im Haushalt 43,2 40,7<br />
- 3 Personen im Haushalt 25,3 20,4<br />
- 4 Personen im Haushalt 13,7 10,8<br />
- 5 und mehr Personen im Haushalt 3,6 2,6<br />
N 2274 2282
- 94 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
11. Wie viele der Haushaltsbewohner sind Kinder?<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- keine Kinder 45,2 47,3<br />
- ein Kind 32,3 31,4<br />
- zwei Kinder 17,6 16,4<br />
- drei Kinder 3,1 3,3<br />
- vier und mehr Kinder 1,7 1,6<br />
N 714 712<br />
davon sind eigene Kinder:<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- keine Kinder 53,6 55,1<br />
- ein Kind 27,5 27,0<br />
- zwei Kinder 15,5 14,5<br />
- drei Kinder 2,4 2,3<br />
- vier und mehr Kinder 1,1 1,2<br />
N 675 674<br />
12. Leben behinderte oder pflegebedürftige Personen in Ihrem Haushalt?<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
-ja 7,9 7,3<br />
- nein 92,1 92,7<br />
N 2200 2199<br />
Ja, und zwar:<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- Mutter 10,1 7,7<br />
- Vater 3,2 2,8<br />
- ich selbst 41,3 49,2<br />
- Lebenspartner 30,4 29,2<br />
- Kinder 16,6 13,3<br />
- andere Person(en) 9,8 7,3<br />
N 173 159
Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong> - 95 -<br />
13. Wie hoch ist das monatliche Nettoeinkommen Ihres Haushaltes insgesamt? Wir<br />
meinen dabei die Summe, die sich ergibt aus Lohn, Gehalt, Einkommen aus<br />
selbständiger Tätigkeit, Rente oder Pension, jeweils nach Abzug der Steuern und<br />
Sozialversicherungsbeiträge. Rechnen Sie auch bitte die Einkünfte aus<br />
öffentlichen Beihilfen, Einkommen aus Vermietung, Verpachtung, Wohngeld,<br />
Kindergeld und sonstige Einkünfte hinzu.<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- bis 800 DM 2,8 3,5<br />
- 801 bis 1.000 DM 2,2 3,0<br />
- 1.001 bis 1.200 DM 2,2 3,1<br />
- 1.201 bis 1.400 DM 2,6 3,6<br />
- 1.401 bis 1.600 DM 2,5 3,5<br />
- 1.601 bis 1.800 DM 3,4 4,3<br />
- 1.801 bis 2.000 DM 2,7 3,1<br />
- 2.001 bis 2.200 DM 4,7 5,6<br />
- 2.201 bis 2.400 DM 5,3 6,2<br />
- 2.401 bis 2.600 DM 4,0 4,2<br />
- 2.601 bis 2.800 DM 3,8 3,9<br />
- 2.801 bis 3.000 DM 6,0 5,8<br />
- 3.001 bis 3.200 DM 5,2 4,9<br />
- 3.201 bis 3.400 DM 4,9 4,4<br />
- 3.401 bis 3.600 DM 4,9 4,6<br />
- 3.601 bis 3.800 DM 5,5 5,0<br />
- 3.801 bis 4.000 DM 5,9 5,2<br />
- 4.001 bis 4.200 DM 5,6 4,8<br />
- 4.201 bis 4.500 DM 5,4 4,6<br />
- 4.501 bis 5.000 DM 6,2 5,2<br />
- 5.001 bis 5.500 DM 5,1 4,2<br />
- 5.501 bis 6.000 DM 4,0 3,3<br />
- 6.001 bis 7.000 DM 2,3 1,8<br />
- mehr als 7.000 DM 2,8 2,2<br />
N 2154 2174
- 96 - Bürgerumfrage <strong>Halle</strong> <strong>1997</strong><br />
14. Aus welchen Quellen bezieht Ihr Haushalt sein Einkommen?<br />
Kreuzen Sie bitte alles Zutreffende an!<br />
für Personen<br />
für Haushalte<br />
- Haupterwerbstätigkeit 60,2 56,7<br />
- Teilzeiterwerbstätigkeit 6,9 6,3<br />
- Nebenerwerbstätigkeit 3,9 3,9<br />
- Kurzarbeitergeld 0,2 0,3<br />
- Arbeitslosengeld 17,5 16,7<br />
- BAföG 2,8 2,7<br />
- Ausbildungsvergütung 4,3 3,6<br />
- Vergütung für Wehr-/Ersatzdienst 1,1 0,8<br />
- Altersübergangsgeld 1,4 1,2<br />
- Rente/Pension 31,2 31,6<br />
- Wohngeld 3,5 4,5<br />
- Erziehungsgeld 2,2 2,0<br />
- Kindergeld 23,3 21,4<br />
- Unterhaltszahlung 3,6 4,6<br />
- Sozialhilfe 1,8 1,9<br />
- Vermietung/Verpachtung 1,3 1,1<br />
- sonstige Einkünfte 5,1 5,5<br />
N 2291 2297<br />
15. Haben Sie bereits an einer unserer Bürgerumfragen teilgenommen?<br />
Mehrfachnennungen möglich!<br />
- nein 83,8<br />
- ja, 1993 3,2<br />
- ja, 1994 3,1<br />
- ja, 1995 8,4<br />
- ja, 1993 + 1994 0,1<br />
- ja, 1993 + 1995 0,4<br />
- ja, 1994 + 1995 0,5<br />
- ja, 1993 + 1994 + 1995 0,5<br />
N 2261