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Österreichs Insiderblatt Für Die Elektrobranche - E&W

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E&W 10/07 MULTIMEDIA 53<br />

Netzwerk-Trends<br />

<strong>Die</strong> aktuelle und zukünftige Entwicklung<br />

von Kabelnetzen bildete<br />

den inhaltlichen Rahmen<br />

für das Referat von Prof. Dr.<br />

Claus Adams, GF Adams Consult.<br />

Er bemerkte, dass Video die<br />

Killer-Applikation des Internets<br />

sei und dass Kabel-TV daher zusehends<br />

individueller werde. In<br />

puncto Downstream sei man bei<br />

den derzeitigen Netzen aber beinahe<br />

am Limit angelangt, was<br />

leistungsfähigere Verbindungen –<br />

Stichwort „Fibre to the home” –<br />

sowie neue Übertragungsformen<br />

notwendig mache, wie zB Switched<br />

Broadcast, wo nur das tatsächlich<br />

angesehene Programm<br />

übertragen wird, das aber auch<br />

einen Rückkanal voraussetzt.<br />

Der Erfolg von Ethernet basiere<br />

daher auf den „3 S”: Speed,<br />

Symmetry und Switching. Während<br />

Adams IPTV aufgrund der<br />

unklaren Strategien der Anbieter<br />

nur wenig Chancen einräumt, sei<br />

Video on Demand (VoD) ein<br />

Hoffnungsmarkt: „Der Bereich<br />

VoD hat sich in den letzten fünf<br />

Jahren um den Faktor 25 vergrößert.<br />

In Zukunft wird jede<br />

<strong>Die</strong>nstleistung on Demand eine<br />

Chance haben, sofern irgendein<br />

Markt dafür vorhanden ist.” Das<br />

Ziel der Kabelnetzbetreiber müsse<br />

in Zukunft der „Seamlessly<br />

Connected Customer” – der<br />

ständig vernetzte Kunde – sein.<br />

Dafür sei der Ausbau des Triple<br />

Play (Telefon, Internet, TV) zu<br />

Quad Play (inklusive mobiler<br />

<strong>Die</strong>nste) unabdingbar und auch<br />

die Errichtung eines Mobilfunknetzes<br />

via Kabel durchaus vorstellbar.<br />

Konvergente Plattformen<br />

In einer Expertenrunde wurde<br />

die technische Weiterentwicklung<br />

der Netze diskutiert. Mag.<br />

Klaus Maras, GF B-Net, forderte<br />

in diesem Zusammenhang die<br />

sukzessive Ablöse von Koax-<br />

Netzen durch Glasfaser und präsentierte<br />

als Beispiel den Ausbau<br />

im Burgenland. In eine ähnliche<br />

MULTIMEDIA-PLATTFORM VORGESTELLT<br />

Als abschließender Programmpunkt<br />

des ersten Symposium-Tages<br />

stand die Präsentation des Vereins<br />

„Local Regional Television Network<br />

Europe” auf dem Programm. Zum<br />

Ziel hat man sich gesetzt, als multimediale<br />

Kommunikationsplattform<br />

für Städte, Betriebe und Bürger die<br />

einzelnen Regionen zu stärken. Als<br />

zentrale Partner des Projekts hob<br />

Gerhard Kasper (siehe Foto) die<br />

Bürgermeister hervor: „Wir wollen<br />

die Infrastruktur und Anwendungen<br />

von Gemeinden auf eine Plattform<br />

bringen und auf diese Weise zu gemeinsamer<br />

Zusammenarbeit finden. Derzeit haben die Gemeinden einen<br />

Mangel an Information.” Dem fügte Walter Winter hinzu: „<strong>Die</strong> technischen<br />

Mittel sind da, es ist nur der Wille, der fehlt.”<br />

<strong>Die</strong> Tätigkeit des Vereins beschränkt sich nicht auf Österreich, vielmehr<br />

soll der Name Programm und internationale Beziehungen gefördert<br />

werden – erste Partner, zB aus Slowenien, konnten dafür schon gewonnen<br />

werden.<br />

Kerbe schlug auch Gerhard Kasper,<br />

GM1TV Villach, der eine<br />

Demokratisierung des TV fest<br />

stellte – „jeder User kann heute<br />

Video-Streams zeigen” – und<br />

„ATV im Doppelpack”:<br />

Peter<br />

Guderlei (links),<br />

ATV, und Walter<br />

Winter, Aichfeld<br />

TV, nutzten das<br />

Symposium für<br />

ein „Insiderplauscherl”.<br />

sich ebenfalls für eine rasche Erhöhung<br />

der Bandbreite aussprach.<br />

Im sich verstärkenden<br />

Wettstreit zwischen Kabelbetreibern<br />

und Telekom-Anbietern<br />

um die Gunst der Kunden ur-<br />

teilten die Fachleute: „<strong>Die</strong> Kabelbetreiber<br />

haben das Problem<br />

des fehlenden Rückkanals, die<br />

Telekom-Anbieter kämpfen mit<br />

mangelnder Erfahrung im Videobereich.<br />

Durchsetzen wird sich,<br />

wer schneller und klüger agiert.”<br />

Gerade für kleinere Netzbetreiber<br />

und Programmanbieter sei es<br />

daher unumgänglich, sich untereinander<br />

zu organisieren, um<br />

überhaupt am Markt überleben<br />

zu können.<br />

Grundlegende Veränderungen<br />

Auf die sich wandelnde Rolle<br />

des Zusehers ging besonders Andreas<br />

Gall, technischer Direktor<br />

Red Bull TV, ein. Gall prognostizierte<br />

massive Veränderungen des<br />

Nutzungsvorhaltens vor allem<br />

dahingehend, dass der Zuseher<br />

immer mehr Einfluss auf Programmgestaltung<br />

und -inhalte<br />

gewinnen werde – mittelfristig<br />

werde dadurch jeder Konsument<br />

zu seinem eigenen Programmdirektor.<br />

■<br />

INFO: www.aichfeld-tv.at

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