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GUT VERNETZT - Sparkassenzeitung

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MANAGEMENT<br />

einbringen, dann wären das nur 0,1 Prozent<br />

unserer Kunden. Dass sich 220.000<br />

Kunden dadurch eingebunden fühlen,<br />

halte ich für ausgeschlossen. Was aber<br />

durchaus sinnvoll sein kann, ist etwa<br />

eine Online-Kundenbefragung, um das<br />

Know-how und das Kreativitäts potenzial<br />

unserer Kunden zu erschließen: So<br />

wollten wir etwa von unseren Kunden<br />

wissen, welche Präferenzen sie bei einem<br />

Mehrwertkonto haben.<br />

Was war das Ergebnis?<br />

Schulte: Sicherheit war ein Thema, also<br />

etwa Internetversicherungen oder Virenschutzprogramme.<br />

Nun haben wir natürlich<br />

unsere Online-Kundschaft angesprochen,<br />

die das besonders attraktiv findet.<br />

Darüber hinaus wurden vor allen Dingen<br />

banknahe Leistungen sowie Rabatte und<br />

Rückvergütungen gewünscht.<br />

Die Öffnungszeiten von Finanzinstituten sind<br />

immer wieder Anlass zur Kritik. Könnten die<br />

sozialen Medien dazu dienen, den Kunden<br />

auch außerhalb der klassischen Öffnungszeiten<br />

zur Verfügung zu stehen?<br />

Schulte: Das kann meiner Ansicht nach<br />

nicht das Ziel sein. Wichtig ist, dass<br />

Bankleistungen, die man täglich etwa<br />

für den Zahlungsverkehr braucht, immer<br />

verfügbar sind, das heißt rund um die<br />

Uhr und möglichst überall. Das ist zum<br />

großen Teil über die Technik möglich.<br />

Die Kunden, die einen vertrauensvollen<br />

Ansprechpartner haben und auch mal<br />

außerhalb der Öffnungszeiten dringend<br />

finanzielle Dinge regeln müssen, erledigen<br />

das per Telefon oder E-Mail. Eine<br />

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Ansprechpartner wird zumindest auf absehbare<br />

Zeit niemand von uns erwarten.<br />

Was ist, wenn jemand seine Beschwerde los<br />

werden will?<br />

Schulte: Das kann er übers Internet jederzeit<br />

tun, per E-Mail erhalten wir durchaus<br />

Kundenbeschwerden. Wir arbeiten<br />

mit einem Beschwerdemanagementsystem<br />

namens 3 i-vent. Wenn Kunden sich<br />

mündlich in der Geschäftsstelle beschweren,<br />

sind unsere Mitarbeiter ebenfalls<br />

angehalten, dies schriftlich ins System<br />

einzugeben. Auch Impulse von Kunden<br />

und Ideen von Mitarbeitern sowie interne<br />

Hinweise fließen dort ein. Mithilfe einer<br />

gemeinsamen Datenbank wird alles auf<br />

einer einheitlichen Plattform mit entsprechenden<br />

Workflows verarbeitet.<br />

Ist es eine realistische Version, dass das Web<br />

2.0 auch für den Vertrieb genutzt wird oder<br />

wird Social Media „nur“ kommunikativ unterstützen<br />

können?<br />

Schulte: Die sozialen Medien werden<br />

aktuell eher zum Informationsaustausch<br />

und für private Belange genutzt. Wenn<br />

wir anfangen würden, platte Werbebotschaften<br />

auszusenden, käme das sicher<br />

negativ bei vielen Menschen an. Aber<br />

eine große Chance sehe ich, die diese neuen<br />

Medien bereits heute mit sich bringen:<br />

Wir befinden uns hier am Nordrand des<br />

Ruhrgebiets in einer strukturschwachen<br />

Region. Viele junge Leute ziehen weg,<br />

wenn sie ihre Schule oder Ausbildung<br />

beendet haben. Daher hatten wir früher<br />

einen spürbaren Kundenschwund. Dieser<br />

Schwund ist inzwischen deutlich zurückgegangen,<br />

weil wir über E-Mail und<br />

Internet den Kontakt zu unseren Kunden<br />

aufrecht erhalten können, auch wenn<br />

sie etwa in Süddeutschland leben und<br />

arbeiten. Es gibt keinen Grund mehr, zu<br />

einem anderen Institut zu wechseln.<br />

Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung<br />

steigt ohnehin durch den demographischen<br />

Wandel. Wie wollen Sie darauf reagieren?<br />

Schulte: Erste Maßnahmen haben wir<br />

bereits umgesetzt: In Kooperation mit<br />

einem lokalen Herausgeber haben wir<br />

zum Beispiel das Online-Magazin „LiVe<br />

– Lebensfreude im Vest“ entwickelt, das<br />

sich an ältere Menschen richtet. Es erscheint<br />

vierteljährlich als PDF auf der<br />

Homepage und in Printform. Künftig<br />

wollen wir auch bei unseren Web-2.0-Aktivitäten<br />

zunehmend die Zielgruppe der<br />

Senioren berücksichtigen.<br />

Die Social-Media-Aktivitäten der einzelnen<br />

Sparkassen-Institute sind teilweise sehr unterschiedlich.<br />

Stört das nicht die Identität<br />

der Marke?<br />

Schulte: Im Moment empfinde ich<br />

die Vielfalt nicht als störend. Wir haben<br />

ja auch lange Zeit unterschiedliche<br />

Internet auftritte gehabt, bis das mit der<br />

Internetfiliale 5.0 flächendeckend vereinheitlicht<br />

wurde. Die Markensatzung,<br />

vor allem das Corporate Design, sollten<br />

natürlich auch hier beachtet werden.<br />

Die Kunden legen heute zunehmend Wert<br />

auf Transparenz. Wie weit kann man diesem<br />

Wunsch entgegenkommen? Wie viel dürfen<br />

Banken im Social Web preisgeben?<br />

Schulte: Da gibt es keine allgemein<br />

gültige Antwort. Mir persönlich geht die<br />

Transparenz manchmal schon etwas<br />

zu weit. Nehmen wir beispielsweise die<br />

Bankenkrise: Ich finde es fragwürdig,<br />

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SPARKASSE NOVEMBER 2011

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