KLARTEXT - Sparkassenzeitung
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BETEILIGUNGSGESCHÄFT – ROUND-TABLE<br />
Partner auf Zeit<br />
Ob es um die Wachstumsfinanzierung oder eine Nachfolgeregelung geht – die Bremer Sparkasse<br />
hat sich über die nwk Nordwest an mittelständischen Firmen beteiligt und versorgt diese mit<br />
Eigenkapital. Die Unternehmer Stephan Goltermann, Christian Seidenstücker und Jens Wünderlich<br />
diskutieren mit Sparkassenvorstand Heiko Staroßom und nwk-Manager Ralf Paslack über ihre<br />
Erfahrungen im Beteiligungsgeschäft.<br />
SPARKASSE: Herr Seidenstücker, die Joke<br />
Event AG ist eine große Event-Agentur, die<br />
Sie und Ihr Partner Peter Melms gegründet<br />
haben. Die nwk nordwest Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />
der Bremer Sparkasse<br />
ist seit 2002 an Ihrer Gesellschaft beteiligt.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Christian Seidenstücker: Im Event-<br />
Geschäft spielt Größe eine wichtige Rolle.<br />
Wir hatten deshalb 2002 den Plan,<br />
eine größere, schlagkräftigere Einheit<br />
zu bilden. Dafür sollten mehrere Gesellschaften<br />
zu einer großen Einzelgesellschaft<br />
verschmolzen werden. Damals<br />
wollten aber drei von insgesamt sieben<br />
Gesellschaftern nicht mitziehen und<br />
aussteigen. Sie mussten wir abfinden.<br />
Wir haben deshalb bei verschiedenen<br />
Banken eine kleine Road-Show unternommen,<br />
um uns das notwendige Kapital<br />
zu besorgen. Dabei sind wir auch auf<br />
die Sparkasse Bremen zugekommen, zu<br />
der wir damals noch keine Geschäftsbeziehungen<br />
besaßen. Sie hat uns zunächst<br />
ein Darlehen angeboten, um die Alt-Gesellschafter<br />
abzufinden.<br />
Und wie kam es dazu, dass die nwk dann<br />
eingestiegen ist?<br />
Seidenstücker: Ein Mitarbeiter der Kreditabteilung<br />
hat uns auf den damals<br />
noch recht jungen Ableger der Sparkasse<br />
Bremen hingewiesen – die nwk nordwest<br />
Kapitalbeteiligungsgesellschaft. Sie beteiligt<br />
sich an Firmen, um ihr Wachstum<br />
zu finanzieren. Wir wurden hellhörig und<br />
haben uns das genauer angeschaut. Kurze<br />
Zeit später bekamen wir einen Termin<br />
bei Jürgen Oltmann, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden<br />
der Sparkasse Bremen.<br />
Wir haben ihm unsere Firmenidee<br />
vorgestellt, und er war schnell Feuer und<br />
Flamme und hat uns eine Beteiligung<br />
angeboten. Auch von unseren anderen<br />
Mitgesellschafter hatten wir hierfür das<br />
Plazet. Sie waren davon begeistert, einen<br />
kapitalkräftigen Partner wie der Sparkasse<br />
Bremen an ihrer Seite zu haben.<br />
Wie groß ist die Beteiligung der nwk nordwest?<br />
Seidenstücker: Die Sparkasse Bremen<br />
hat sich zunächst mit rund 18 Prozent an<br />
der Event-Agentur beteiligt. In einem weiteren<br />
Schritt stockte sie ihren Anteil auf<br />
24,95 Prozent auf. Dies kam daher, weil<br />
zwei weitere Gesellschafter ausgestiegen<br />
sind. Jetzt gibt es bei der Joke Event AG<br />
drei Aktionäre. Die nwk nordwest sowie<br />
mich und meinen Partner, Peter Melms.<br />
Hilft Ihnen nwk nordwest, wenn Sie bei großen<br />
Events in Vorkasse gehen müssen?<br />
Seidenstücker: Nein, dies macht die<br />
Sparkasse Bremen. Sie greift uns bei der<br />
Finanzierung solcher Großereignisse<br />
unter die Arme, indem sie uns die notwendigen<br />
Kontokurrentlinien zur Verfügung<br />
stellt. Größere Geldbeträge werden<br />
kurzfristig finanziert. Das geht meist auf<br />
dem kurzen Dienstweg. Ich glaube, damit<br />
genießen wir einen wichtigen Wettbewerbsvorteil.<br />
Wir haben hierdurch<br />
am deutschen Event-Markt die Chance,<br />
schnell und flexibel größere Vorhaben<br />
umzusetzen. Dies hat uns sicherlich auch<br />
bei der Expansion sehr geholfen. Mittlerweile<br />
ist die Joke Event AG bundesweit<br />
aktiv. Auch im Ausland wickeln wir Projekte<br />
ab.<br />
Hilft Ihnen die nwk in Managementfragen?<br />
Seidenstücker: Nein, mittlerweile nicht<br />
mehr so stark wie früher. In der Anfangsphase<br />
war die nwk nordwest jedoch ein<br />
wichtiger Partner. Sie hat mir sehr dabei<br />
geholfen, Businesspläne aufzustellen,<br />
um den weiteren Wachstumspfad der<br />
Gesellschaft zu bestimmen. Zudem war<br />
ich damals im Aktienrecht kein Experte.<br />
Wie arbeitet bei der AG das betriebliche<br />
Berichtswesen? Bei welchen Geschäften<br />
muss ich als Vorstand den Aufsichtsrat<br />
um eine Genehmigung bitten? All das<br />
waren Fragen, wo mir die nwk nordwest<br />
mit Rat und Tat zur Seite stand. Ohne ihre<br />
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