PTA-Magazin - Springer GuP
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T i t e l t h e m a <<br />
soll während der zweimal täglichen Behandlung der<br />
Kopfhaut mit dem Produkt bereits nach etwa acht bis<br />
zwölf Wochen ein Stopp des übermäßigen Haarverlustes<br />
eintreten. Wie stark sich das Kopfhaar unter<br />
der Behandlung wieder verdichtet, ist von Patient<br />
zu Patient unterschiedlich. Das Nachwachsen der<br />
neuen Haare benötigt mindestens vier bis acht Monate.<br />
Ist die Glatzenbildung weit fortgeschritten oder<br />
besteht sie länger als zehn Jahre, scheint Minoxidil<br />
weniger gut anzuschlagen.<br />
Vor allem Finasterid und Minoxidil werden zur Therapie der androgenetischen Alopezie bei Männern eingesetzt<br />
Männer behandeln<br />
Zur Therapie der AGA von Männern kommen derzeit vor<br />
allem zwei Substanzen zur Anwendung. Ursprünglich zur Therapie<br />
der gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt, zielt der<br />
Wirkstoff Finasterid darauf ab, den Einfluss der Androgene<br />
auf den Haarfollikel auszuschalten. Er hemmt die 5-alpha-Reduktase-II<br />
und senkt die DHT-Spiegel. Studien mit Finasterid<br />
(Propecia ® ) in einer Dosierung von 1 mg/Tag haben gezeigt,<br />
dass es durch die Einnahme bei mehr als 80 Prozent der Teilnehmer<br />
gelingt, das Fortschreiten der Alopezie zu stoppen.<br />
Wurde das Medikament ein Jahr lang eingenommen, verbesserte<br />
sich das Erscheinungsbild der Haare in 50 Prozent der<br />
Fälle. Nach zwei Jahren hatten immerhin 66 Prozent der Teilnehmer<br />
dichteres Haar.<br />
Wird die Behandlung abgebrochen, lässt die Wirkung im Laufe<br />
der nächsten sechs Monate wieder nach. Nach neun bis<br />
zwölf Monaten ist der ursprüngliche haarlose Zustand wieder<br />
erreicht. Ein bis zwei Prozent der Anwender klagten über Libidoverlust<br />
und Potenzabschwächung als Nebenwirkungen,<br />
die nach Absetzen des Präparates aber reversibel waren. Weil<br />
für den hormonellen Haarausfall bei Frauen keine positive<br />
Wirkung nachgewiesen werden konnte, ist Finasterid nicht zur<br />
Anwendung bei Frauen geeignet. Zudem kann eine embryotoxische<br />
Wirkung nicht ausgeschlossen werden.<br />
Minoxidil wurde eigentlich als oral zu verabreichendes Antihypertonikum<br />
entwickelt. Es bescherte seinen Anwendern<br />
neben einem niedrigeren Blutdruck als Nebenwirkung reichlich<br />
Haare im Gesicht und am Körper (Hypertrichose). Nach<br />
den USA, wo es zuerst als topisch anzuwendendes<br />
Haarwuchsmittel zugelassen wurde, steht Minoxidil<br />
mittlerweile auch in Deutschland als rezeptfreie Lösung<br />
(Regaine ® Männer) mit fünf Prozent Wirkstoff<br />
zur Verfügung. Der Wirkmechanismus von Minoxidil<br />
ist nicht geklärt. Man nimmt an, dass die Substanz die<br />
Durchblutung im Bereich der dermalen Papille stimuliert<br />
und so das Haarwachstum verbessert. In der Regel<br />
Frauen behandeln<br />
Auch bei Frauen zielt die Behandlung der androgenetischen<br />
Alopezie darauf ab, den Einfluss der<br />
Androgene auszuschalten und der Miniaturisierung<br />
der Haarfollikel entgegenzuwirken. Valide Wirkung zeigt das<br />
kontinuierliche Auftragen einer zweiprozentigen Minoxidil-<br />
Lösung (Regaine ® Frauen). Die niedrigere Konzentration für<br />
Frauen begründet der Hersteller mit einer geringeren Nebenwirkungsrate.<br />
In 80 bis 90 Prozent der Fälle kann damit der Haarausfall gestoppt<br />
werden. Bei 50 Prozent der Anwenderinnen kommt es<br />
sogar zu einer Haarverdichtung. Wird die Therapie abgesetzt,<br />
fallen die neu gebildeten Haare wieder aus. Häufigste unerwünschte<br />
Wirkung ist eine verstärkte Behaarung der Stirn- und<br />
Schläfenregion, besonders bei Frauen mit dunklem Teint.<br />
Ebenfalls von Nutzen kann die systemische Gabe von Antiandrogenen<br />
wie Cyproteronacetat (CPA) oder Chlormadinonacetat<br />
sein, die im Haarfollikel den Androgenrezeptor<br />
Kleine Mogeleien für mehr Haarfülle<br />
» Dicke Rundbürsten, beim Föhnen vom Ansatz her bis in die Spitzen gezogen,<br />
oder große Lockenwickler bringen mehr Volumen ins Haar.<br />
» Auf die Grundhaarfarbe abgestimmte helle Strähnchen setzen Akzente<br />
und täuschen optische Fülle vor.<br />
» Vom Haaransatz bis in die Spitzen verteilte Schaumfestiger geben nach<br />
dem Föhnen mehr Stand.<br />
» Lichte Stellen in der Scheitelgegend können mit einem der Haarfarbe entsprechenden<br />
Lidschatten kaschiert werden.<br />
14 > DAS <strong>PTA</strong> MAGAZIN -- 0 9 / 2 0 0 8 -- Heft 9