Dorfchronik Humprechtshausen
Ein kleiner Blick ins Buch
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Schriftenreihe des Historischen Vereins<br />
Landkreis Haßberge e. V. Band 14<br />
Historischer<br />
Verein<br />
Landkreis<br />
Haßberge<br />
Herausgegeben von der Dorfgemeinschaft <strong>Humprechtshausen</strong><br />
und dem Historischen Verein Landkreis Haßberge e.V.<br />
1200 Jahre <strong>Humprechtshausen</strong>.<br />
Ein Ort entdeckt seine Geschichte.<br />
© 2014 by Historischer Verein Landkreis Haßberge e. V.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht gestattet, ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung das<br />
Werk unter Verwendung mechanischer, elektronischer und anderer Systeme zu verarbeiten und zu<br />
verbreiten. Insbesondere vorbehalten sind die Rechte der Vervielfältigung – auch von Teilen des<br />
Werkes – auf photomechanischem oder ähnlichem Weg, der tontechnischen Wiedergabe, des Vortrags,<br />
der Funk- und Fernsehsendung, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, der Übersetzung<br />
und der literarischen oder anderweitigen Bearbeitung.<br />
1. Auflage 2014<br />
Redaktion: Wolfgang Jäger und Thomas Schindler<br />
Layout: Armin Häusinger<br />
Druck und buchbinderische Verarbeitung:<br />
Haßfurter Medienpartner GmbH & Co. KG, Augsfelder Straße 19, 97437 Haßfurt<br />
ISBN 3-938438-19-3
Grußwort der Dorfgemeinschaft anlässlich der 1200 Jahrfeier<br />
1200 Jahre <strong>Humprechtshausen</strong> – Ein Ort entdeckt seine Geschichte.<br />
Aus diesem Anlass ist unsere <strong>Dorfchronik</strong> erschienen.<br />
Allen, die das Leben und die Geschichte unseres Dorfes mit großem persönlichem Einsatz, aber<br />
auch spürbar mit Heimatliebe und Idealismus so hervorragend dokumentiert haben, gilt unser besonderer<br />
Dank. Es ist nicht alltäglich, dass Menschen mit so viel Fleiß und Engagement das Leben<br />
und die Geschichte ihres Heimatortes erarbeiten.<br />
Mit einem besinnlichen Adventskonzert und einer Silvesterandacht gaben wir den Startschuss für<br />
unser Jubiläumsjahr 2014. Monatlich ziehen sich Angebote durchs Jahr, die das gute Miteinander<br />
und den Zusammenhalt unserer Dorfgemeinschaft stärken.<br />
Unsere Heimat ist lebendig, weil es bei uns ein gemeinschaftliches Leben und Wirken gibt.<br />
Das kommt aber nicht von ungefähr.<br />
„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt selbst an und handelt.“<br />
Oder anders gesagt: Ohne Menschen, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen, wäre es um die<br />
Gesellschaft und um unser Dorf schlechter bestellt. Wir können stolz auf unser intaktes Dorfleben<br />
sein. Ein Ausschnitt eines Liedes der Dorfmusikanten sagt es treffend:<br />
„Du bist die Heimat, der ich die Treue halte, weil es so schön in <strong>Humprechtshausen</strong> ist.“<br />
Wir halten unserem Dorf die Treue und sehen es als unsere Aufgabe, diese Treue unseren Kindern<br />
und Kindeskindern weiterzugeben. Ja, wir sind stolz, Humprechtshäuser zu sein, weil wir in einer<br />
lebenswerten Heimat unsere Wurzeln haben.<br />
Wir wünschen viel Freude beim Lesen und möchten unser Grußwort mit einem Zitat von Richard<br />
von Weizsäcker beenden:<br />
„Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart“<br />
Gert Bauer<br />
im Namen der Dorfgemeinschaft <strong>Humprechtshausen</strong>
Vorwort der Verfasser<br />
Dieses Buch besteht aus drei Abschnitten. In dem erzählerischen Teil I, verfasst von Regine<br />
Leisner, schlagen wir einen großen Bogen über die Jahrtausende und fragen immer, wie<br />
das allgemein bekannte geschichtliche Geschehen das Leben der Menschen in unserer Region<br />
berührt hat – oder haben könnte. Teil II besteht aus der strukturierten Aufbereitung<br />
der historischen Fakten, zusammengetragen von Linus Stephan, Richard Wagenhäuser und<br />
Wolfgang Jäger, dem Vorsitzenden des Historischen Vereins Landkreis Haßberge und Kreisheimatpfleger<br />
Haßberge Nord, unter dessen fachlicher Leitung das Projekt stand. Teil III ist<br />
das Häuserbuch von Richard Wagenhäuser, angelegt als detaillierte Aufarbeitung der letzten<br />
zweihundert Jahre Ortsgeschichte und eine wahre Fundgrube für Familienforscher.<br />
Die Struktur des Buches bringt es mit sich, dass der Blickwinkel, unter dem die Dinge gesehen<br />
werden, stark variiert. Je näher wir der Gegenwart kamen, desto akribischer versuchten<br />
wir, auch Einzelnes und vielleicht sogar manchmal Entlegenes mit einzubeziehen, einfach<br />
weil es um Erfahrungen geht, an die viele hier Wohnende mit ihren eigenen Erinnerungen<br />
noch direkt anknüpfen können. In erster Linie ist die Chronik für sie geschrieben – für die<br />
Menschen, die genau wissen, warum sie so gerne in <strong>Humprechtshausen</strong> leben, dem kleinen<br />
Ort mit der reichen Vergangenheit.<br />
Das Herausgeberteam. Von links: Wolfgang Jäger, Linus Stephan, Regine<br />
Leisner und Richard Wagenhäuser<br />
Im Jahr 814 wurde <strong>Humprechtshausen</strong> erstmals in einer Urkunde schriftlich erwähnt. 1200<br />
Jahre später bietet uns das Datum den Anlass, das lange Bestehen des Ortes zu feiern, aber<br />
auch Grund, sich auf die Reise durch die Jahrhunderte zu begeben und Spurensuche zu betreiben.<br />
Geschichte ist ja bekanntlich bis zu einem gewissen Grad relativ. Wir deuten Vergangenes<br />
nach dem, was wir heute wissen, aber jeder neue Fund kann das Bild verändern. Und: Geschichte<br />
ist ein Konstrukt. Sie besteht aus den Ereignissen und dem Verständnis der Personen,<br />
die diese Ereignisse beschreiben. Jedes Erzählen und Interpretieren setzt dabei seinen<br />
eigenen Fokus. Unser Fokus hier ist ein Ort, dessen Entwicklungen wir durch die Zeit verfolgen.<br />
Ein kleines Dorf in Unterfranken, abseits der großen Ballungszentren. Und dennoch<br />
bewahrheitet sich auch hier wieder einmal, dass das Große sich im Kleinen spiegelt.<br />
Es war eine gewaltige Arbeit des Recherchierens, Sichtens, Aufbereitens und Redigierens zu<br />
leisten – sehr viel mehr als ursprünglich gedacht. Es kam eine solche Menge an verwertbaren<br />
Belegen zusammen, dass uns angesichts des Volumens fast etwas bange wurde. Aber die<br />
Fülle konnte erfolgreich gebändigt werden! Die Zusammenarbeit war hervorragend und hat<br />
allen Beteiligten viel Freude gemacht.<br />
Nun wünschen wir uns, dass auch die Leserinnen und Leser ihre Freude daran haben, sich<br />
mit uns auf diese Zeitreise zu begeben. Die Chronik soll sowohl denen, die sich einfach nur<br />
einen Überblick verschaffen möchten, eine kurzweilige Lektüre bieten, wie auch den historisch<br />
Forschenden Material für vertiefende Untersuchungen. Dazu auch gleich die Bitte um<br />
Nachsicht: Selbst wenn man sich die größte Mühe gibt, wird es nie gelingen, ein solches<br />
Buch ganz fehlerfrei zu gestalten. Auch lässt sich nicht verhindern, dass es bereits bei seinem<br />
Erscheinen in einzelnen Punkten schon wieder von der Wirklichkeit überholt wurde. Korrekturen<br />
und Ergänzungen nehmen wir jedoch auch nachträglich noch gern entgegen – für<br />
spätere Zwecke.<br />
Wir bedanken uns herzlich bei Klaus Kunkel, der die Flurnamen zusammenstellte, bei Pfarrer<br />
i. R. Rudolf Kunkel für seine Beschreibung der heutigen Kirche, bei Ulrich Kind und<br />
allen anderen, die Fotos und Informationen zur Verfügung gestellt haben, sowie bei Armin<br />
Häusinger, der die Fotobearbeitung und das Layout gestaltete.<br />
Wolfgang Jäger, Regine Leisner, Linus Stephan, Richard Wagenhäuser<br />
im Januar 2014
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Ur- und Frühgeschichte 18<br />
1.1 Altsteinzeit (Paläolithikum 800.000–8.000 v. Chr.) 18<br />
1.2 Mittlere Steinzeit (Mesolithikum 8000–5500 v. Chr.) 19<br />
1.3 Die Jungsteinzeit (Neolithikum 5500–2300 v. Chr.) 20<br />
1.4 Endneolithikum und beginnende Bronzezeit (2400–800 v. Chr.) 22<br />
1.5 Gold und Eisen – das keltische Jahrtausend (800 v. Chr.–100 n. Chr.) 24<br />
1.6 Die Germanen kommen (50 v. Chr.–375 n. Chr.) 26<br />
1.7 Hunnensturm und Völkerwanderung (375 v. Chr. – ca. 500 n. Chr.) 29<br />
1.8 Die fränkische Landnahme (450–900 n. Chr.) 29<br />
1.9 Erstmals <strong>Humprechtshausen</strong>: Die Häuser des Hunperat 33<br />
2 Die Anfänge der Dorfgeschichte 34<br />
3 Von der ersten urkundlichen Erwähnung <strong>Humprechtshausen</strong>s 814 n. Chr.<br />
bis ins 13. Jahrhundert 35<br />
3.1 Die Epoche der Karolinger (bis 911) 35<br />
3.2 Die Babenberger Fehde (897–906) 37<br />
3.3 Die Herrschaft der Ottonen (919–1024) und die Ungarneinfälle 38<br />
3.4 Die Herrschaft der Salier (1024–1125) 40<br />
3.5 Die Herrschaft der Staufer (1138–1268) 41<br />
3.6 Der Kampf der Edelfreien gegen die Bischöfe von Würzburg 42<br />
4 Ministerialen und Einwohner von <strong>Humprechtshausen</strong> ab dem 13. Jahrhundert 43<br />
4.1 Die Ministerialen von <strong>Humprechtshausen</strong> 43<br />
4.2 Bewohner von <strong>Humprechtshausen</strong> im 14. und 15. Jahrhundert 44<br />
5 Die Ganerben von <strong>Humprechtshausen</strong> 44<br />
6 Zehnt und andere Abgaben in <strong>Humprechtshausen</strong> 52<br />
7 Die Kirchengemeinde <strong>Humprechtshausen</strong> 55<br />
7.1 <strong>Humprechtshausen</strong> als Filiale der Pfarreien Wettringen und Aidhausen<br />
(bis 1665) 55<br />
7.2 <strong>Humprechtshausen</strong> als Filiale der Pfarrei Mechenried (seit 1665) 56<br />
7.2.1 Streit zwischen protestantischen und katholischen Gemeindemitgliedern (1858–1862) 57<br />
7.2.2 Die Kuratie <strong>Humprechtshausen</strong> (seit 1951) 58<br />
7.2.3 Der Kirchenchor 59<br />
8 Die katholische Kirche St. Maria Magdalena 61<br />
8.1 Patrozinium der Kirche 61<br />
8.1.1 Reginswindis 61<br />
8.1.2 Maria Magdalena 62<br />
8.2 Bau der heutigen Kirche 62<br />
8.3 Erweiterungen des Kirchenbaus 64<br />
8.4 Das Gotteshaus Maria Magdalena in <strong>Humprechtshausen</strong> vor der Renovierung 2014 66<br />
8.5 Die Orgeln 71<br />
8.6 Die Glocken 72<br />
8.7 Der Friedhof 73<br />
9 Das Schulwesen von <strong>Humprechtshausen</strong> 74<br />
10 Der Kindergarten 88<br />
11 Die weltliche Gemeinde 91<br />
11.1 <strong>Humprechtshausen</strong> im 16., 17. und 18. Jahrhundert 92<br />
11.1.1 Das Dorfgeschehen 93<br />
11.1.2 Gerichtsordnung 95<br />
11.1.3 Gemeindefinanzen 97<br />
11.1.4 Holzrechte 98<br />
11.1.5 Die Tierhaltung 99<br />
11.1.6 Jagdrechte 100<br />
12<br />
11.1.7 Kriegsdienst 100<br />
11.1.8 Der Kampf gegen das Braugeld (1725–1731) 101<br />
11.1.9 Die Steinsetzer 101<br />
11.2 <strong>Humprechtshausen</strong> im 19. Jahrhundert 104<br />
11.2.1 <strong>Humprechtshausen</strong> am Ende des Alten Reiches 105<br />
11.2.2 Übergang an das Königreich Bayern 107<br />
11.2.3 Gemeindliche und staatliche Regelungen 109<br />
11.2.4 Krankheiten und Seuchen bei Mensch und Tier 111<br />
11.2.5 Ein Krankenhaus in <strong>Humprechtshausen</strong> (1871) 112<br />
11.2.6 Auswanderungen aus <strong>Humprechtshausen</strong> 113<br />
11.3 <strong>Humprechtshausen</strong> im 20. Jahrhundert 121<br />
11.3.1 Der Einsatz von Dampfdreschmaschinen 121<br />
11.3.2 Verkauf von Fleisch – die Einrichtung einer Freibank 121<br />
11.3.3 Neuerungen zu Beginn des Jahrhunderts 122<br />
11.3.4 Erster Weltkrieg 1914–1918 123<br />
11.3.5 Die Zeit zwischen den Weltkriegen und das Dritte Reich 125<br />
11.3.6 Zweiter Weltkrieg 1939–1945 127<br />
11.3.7 Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Bildung der Großgemeinde Riedbach 129<br />
11.3.8 Postversorgung 133<br />
11.3.9 Die Erdfall-Doline von 1956 135<br />
11.3.10 Flurbereinigung 1956–1968 136<br />
11.3.11 Wasser und Abwasser 137<br />
11.3.12 Die Bundesstraße (B 303) 140<br />
11.3.13 Dorferneuerung 1987–2013 141<br />
11.3.14 Ausbau der Reichmannshäuser Straße im Jahre 2012/13 142<br />
11.3.15 Straßennamen 2002 143<br />
12 Das Dorfbild gestern und heute 143<br />
12.1 Gemeindeeigene Häuser 146<br />
12.1.1 Die Gemeindeschmiede (1711–1815) 146<br />
12.1.2 Das Armenhaus 147<br />
12.2 Gastwirtschaften in <strong>Humprechtshausen</strong> 148<br />
12.3 Mühlen 149<br />
12.4 Ziegelhütten 151<br />
12.5 Landwirtschaft gestern und heute 152<br />
12.6 Dorfgeschehen im Laufe des Jahres 158<br />
13 Gewerbe 174<br />
14 Vereine und Verbände 180<br />
14.1 Freiwillige Feuerwehr <strong>Humprechtshausen</strong> 180<br />
14.2 Veteranen- und Kriegerverein <strong>Humprechtshausen</strong> (1903–1945) 185<br />
14.3 Radsportverein „Frisch auf“ (gegründet 1920) 187<br />
14.4 VfB <strong>Humprechtshausen</strong> 187<br />
14.4.1 Chronik des VfB <strong>Humprechtshausen</strong> 187<br />
14.4.2 „Rock im Wald“, die größte Veranstaltung des VfB <strong>Humprechtshausen</strong> 194<br />
14.5 VdK-Ortsverband <strong>Humprechtshausen</strong> seit 1947 195<br />
14.6 Obst- und Gartenbauverein <strong>Humprechtshausen</strong> (OGV) 195<br />
14.7 CSU-Ortsverband 196<br />
14.8 Die Freie Wählergemeinschaft Riedbach (FWG) 197<br />
14.9 St. Magdalenenverein e.V. 198<br />
14.10 Dorfmusikanten <strong>Humprechtshausen</strong> 198<br />
14.11 Eigenheimervereinigung <strong>Humprechtshausen</strong> 200<br />
14.12 Jagdgenossenschaft 200<br />
15 Personen, die sich um <strong>Humprechtshausen</strong> verdient gemacht haben 202<br />
15.1 Anna Waldhäuser 202<br />
15.2 Eugen Winheimer 202<br />
15.3 Rosa Hochrein 202<br />
13
15.4 Pfarrer Erich Greb und Pfarrer Othmar Fleischmann 203<br />
15.5 Bürgermeister Theo Diem 203<br />
16 Die Flur von <strong>Humprechtshausen</strong> 204<br />
16.1 Geologie und Böden 204<br />
16.2 Das Naturschutzgebiet „Urlesbach“ bzw. „Arlesbach“ 205<br />
16.3 Die Flurnamen von <strong>Humprechtshausen</strong> 207<br />
16.3.1 Flur <strong>Humprechtshausen</strong> 210<br />
16.3.2 Flur Kreuzthal 214<br />
16.4 Flurdenkmäler in und um <strong>Humprechtshausen</strong> 216<br />
17 Nutzung von Wiesen und Wäldern 222<br />
17.1 Die gemeinsame Hutnutzung der Sellenleite bzw. Sauleite (1599–1749) 222<br />
17.2 Das kleine Urles: Streit zwischen <strong>Humprechtshausen</strong> und Rügheim (1493–1520) 225<br />
17.3 Die Nutzung des Urlesbachs durch die Gemeinden Aidhausen und <strong>Humprechtshausen</strong> 226<br />
17.4 Die Nutzung des großen Urles 228<br />
17.5 Der Lauerbach-Streit zwischen <strong>Humprechtshausen</strong>, Aidhausen und Kerbfeld 233<br />
17.6 Der Gemeindewald von <strong>Humprechtshausen</strong> 235<br />
18 Die Häuser von <strong>Humprechtshausen</strong> und deren Bewohner 237<br />
18.1 Häuser im alten Ortskern 237<br />
Haus Nr. 1 (jetzt Hauptstraße 1) Helmut und Lydia Krug 238<br />
14<br />
Haus Nr. 2<br />
(jetzt Hauptstraße. 3) Heiko Vogel und Sonja Krug<br />
(jetzt Hauptstraße. 5) Bernd und Christine Fischer 239<br />
Haus Nr. 3 (jetzt Hauptstraße 7) Harald und Lissi Bulheller 241<br />
Haus Nr. 4 (jetzt Hauptstraße 9) André und Steffi Winkler 242<br />
Haus Nr. 5 (jetzt Hauptstraße 11) Günther und Erna Werner sowie Manfred Nöller 244<br />
Haus Nr. 6 (jetzt Hauptstraße 13) Linus und Elisabeth Stephan 246<br />
Haus Nr. 7 (jetzt Hauptstraße 15) Günter und Rosi Blumenröder 247<br />
Haus Nr. 8 (jetzt Hauptstraße 17) Schreinerei Mock 249<br />
Haus Nr. 9 (jetzt Hauptstraße 21) Armin und Marion Häusinger 250<br />
Haus Nr. 10 (jetzt Hauptstraße 23) Erich und Maria Mock 252<br />
Haus Nr. 11 (jetzt Hauptstraße 25) zur Zeit Matthias und Steffi Mock 253<br />
Haus Nr. 12 (jetzt Hauptstraße 27) Rainer und Yvonne Fraunholz 254<br />
Haus Nr. 13 (jetzt Hauptstraße 29) Josef Bühler 256<br />
Haus Nr. 14 (abgerissen) 257<br />
Haus Nr. 15 (jetzt Hauptstraße 33) Werner und Margit Schmidt 258<br />
Haus Nr. 16 (jetzt Maxgasse 1) Eugen und Petra Klopf 260<br />
Haus Nr. 17 (jetzt Maxgasse 3) Willi und Walburga Kerzinger 261<br />
Haus Nr. 18<br />
(jetzt Maxgasse 7) Monika Schleyer<br />
(jetzt Maxgasse 5) Wolfgang und Tina Schleyer 262<br />
Haus Nr. 19 (jetzt Maxgasse 9) Armin und Elvira Nikolaus 264<br />
Haus Nr. 20 (jetzt Maxgasse 11) Irmgard Zehe und Emil Hofmann + Hermann Zehe) 265<br />
Haus Nr. 21 (jetzt Reichmannshäuser Straße 5) Georg und Ernestine Diedler 267<br />
Haus Nr. 22 (jetzt Maxgasse 13)Norbert und Birgit Bathon 268<br />
Haus Nr. 23 (jetzt Maxgasse 4) Hugo und Marliese Walter 269<br />
Haus Nr. 24 (jetzt Maxgasse 2) Rudi und Ingrid Karch 271<br />
Haus Nr. 25 (am Standort steht heute die Garage von Haus Nr. 24, Rudi Karch) 272<br />
Haus Nr. 26 (jetzt Johannesgasse 1) Michael Bulheller 272<br />
Haus Nr. 27 (jetzt Johannesgasse 3) Paul und Herta Häusinger 274<br />
Haus Nr. 28 (jetzt Johannesgasse 5) Gustav und Hanne Stühler 275<br />
Haus Nr. 29 (jetzt Hauptstraße 35) Reinhold und Betti Mützel 277<br />
Haus Nr. 30 (jetzt Hauptstraße 37) Wolfgang und Sieglinde Oßwald 278<br />
Haus Nr. 31 (jetzt Hauptstraße 39) Walter und Brigitte Saal 279<br />
Haus Nr. 32 (jetzt Reichmannshäuser Straße 1) Regina Schnaus 280<br />
Haus Nr. 33 (jetzt Reichmannshäuser Straße 3) Herbert Bulheller 281<br />
Haus Nr. 34 (jetzt Reichmannshäuser Straße 10) Elmar und Sigrid Bulheller 283<br />
Haus Nr. 35 (jetzt Reichmannshäuser Straße 6+8) Franz Friedrich 284<br />
Haus Nr. 36 (jetzt Reichmannshäuser Straße 4) Anni Werb 286<br />
Haus Nr. 37 (jetzt Aidhäuser Weg 3) Erwin und Susanne Fradl 287<br />
Haus Nr. 38 (jetzt Aidhäuser Weg 4) Edith Suckfüll 288<br />
Haus Nr. 39 (abgerissen, Grundstück Aidhäuser Weg 4) 289<br />
Haus Nr. 40 (jetzt Aidhäuser Weg 2) Josef und Ingrid Sell 290<br />
Haus Nr. 41 (jetzt Reichmannshäuser Straße 2) Günter und Maria Werb 292<br />
Haus Nr. 42 (jetzt Hauptstraße 41) Vitus und Elke Oßwald 293<br />
Haus Nr. 43 (jetzt Hauptstraße 43) Bernd Jakob 294<br />
Haus Nr. 44 (jetzt Hauptstraße 45) Roland und Sabine Haas 296<br />
Haus Nr. 45 (jetzt Hauptstraße 47) Romana Rambacher 297<br />
Haus Nr. 46<br />
(jetzt Hauptstraße 49) Olga Wagenhäuser<br />
(jetzt Hauptstraße 51) Albert und Gudrun Wagenhäuser 298<br />
Haus Nr. 47 (jetzt Hauptstraße 38) Hermann Baier und Anke Ostermann 300<br />
Haus Nr. 48 (jetzt Untere Gasse 1) Volker und Gerda Hess 302<br />
Haus Nr. 49 (jetzt Untere Gasse 3) Uli und Irmgard Heusinger 303<br />
Haus Nr. 50<br />
(jetzt Untere Gasse 5) Willi und Ingrid Hofmann<br />
(jetzt Hauptstraße 36) Michael und Sonja Hofmann 305<br />
Haus Nr. 51 (jetzt Untere Gasse 2) Stefan und Jessika Wolff 306<br />
Haus Nr. 52 (jetzt Am Brauhaus 1) Alfred Schmitt 308<br />
Haus Nr. 53 (jetzt Hauptstraße 32) Raiffeisen Volksbank 309<br />
Haus Nr. 54 (jetzt Seestraße 1) Alfred Schineller 311<br />
Haus Nr. 55 nach 1900 abgerissen, heute stehen hier die Garagen von Haus Nr. 56 312<br />
Haus Nr. 56 (jetzt Untere Gasse 4) Wilhelm Hochrein 312<br />
Haus Nr. 57 (jetzt Am Brauhaus 3 abgerissen) 313<br />
Haus Nr. 58 (jetzt Untere Gasse 7) Klaus und Birgit Vollert 315<br />
Haus Nr. 59 (jetzt Untere Gasse 9) Erich Friedrich 317<br />
Haus Nr. 60 (jetzt Untere Gasse 11) Alois und Ulrike Schnaus 318<br />
Haus Nr. 62 (jetzt Untere Gasse 13) Verena Jakob + Hilmar Jakob 319<br />
Haus Nr. 63 (jetzt Untere Gasse 15) Werner und Anette Stephan 321<br />
Haus Nr. 64 (jetzt Seestraße 3) Roland und Lydia Werb 322<br />
Haus Nr. 65 (jetzt Vorstadt 2) Gisela Haas 324<br />
Haus Nr. 66 (jetzt Vorstadt 4) Heiko und Claudia Schneider 325<br />
Haus Nr. 67 (jetzt Seestraße 6) Alfons und Viktoria Baier 326<br />
Haus Nr. 68 (jetzt Badergasse 6) Manfred und Elfriede Reuß 328<br />
Haus Nr. 69 (jetzt Badergasse 4) Elmar und Elisabeth Kraus 329<br />
Haus Nr. 70 (jetzt Badergasse 2) Josef und Olga Bauer 330<br />
Haus Nr. 71 (jetzt Badergasse 1) Gerd und Monika Sennfelder 332<br />
Haus Nr. 72 (jetzt Seestraße 4) Marco Scheuring 333<br />
Haus Nr. 73 (jetzt Seestraße 2) zuletzt bewohnt von Alois Wagenhäuser 334<br />
Haus Nr. 74<br />
(jetzt Hauptstraße 28) Günter u. Gertrud Riedel<br />
(jetzt Hauptstraße 30) Karl u. Birgit Bayer) 336<br />
Haus Nr. 75 (jetzt Schulgasse 1) Gemeindehaus vormals Alte Schule 338<br />
Haus Nr. 76 (jetzt Schulgasse 4) Stefan und Manuela Hochrein 339<br />
Haus Nr. 77 (jetzt Schulgasse 2) Heribert und Hannelore Suhl 340<br />
Haus Nr. 78 (jetzt Pfarrgasse 2) Pfarrhaus 342<br />
Haus Nr. 79 (jetzt Pfarrgasse 1) Alfons und Hertha Häusinger 343<br />
Haus Nr. 80 (jetzt Hauptstraße 24) Michael Stephan 344<br />
Haus Nr. 81 (jetzt Hauptstraße 22) Bruno und Annemarie Bock 346<br />
Haus Nr. 82 (jetzt Hauptstraße 20) Alexander Sittler + Robert und Helga Sittler 347<br />
Haus Nr. 83 (jetzt Hauptstraße 18) Karlheinz und Paula Scheuring 349<br />
Haus Nr. 84 (jetzt Hauptstraße 16) Jürgen und Conny Ott 350<br />
Haus Nr. 85 (jetzt Hauptstraße 14) Egbert und Imelda Räth 352<br />
Haus Nr. 86 (jetzt Hauptstraße 12) Adolf Seitz 353<br />
Haus Nr. 87 (jetzt Aidhäuser Weg 1) Thorsten Schmidt 354<br />
15
16<br />
Haus Nr. 88 (jetzt Aidhäuser Weg 5 und 7) Robert und Magda Schuler<br />
(jetzt Aidhäuser Weg 5a) Martin und Carolin Schuler 355<br />
Haus Nr. 89 (War früher die Kirche) 356<br />
Haus Nr. 90 (jetzt Steinweg 1) Peter und Karin Pohley 357<br />
Haus Nr. 91 (abgerissen, Standort war an der alten Lehmgrube zwischen<br />
Haus Nr. 35 und Haus Nr. 36) 358<br />
Haus Nr. 92 (jetzt Vorstadt 1) Ludwig und Ulrike Brunnquell 358<br />
Haus Nr. 93 (jetzt Reichmannshäuser Straße 12) Michael Fenn und Julia Bulheller 359<br />
Haus Nr. 94 (jetzt Reichmannshäuser Straße 9) Kindergarten 360<br />
Haus Nr. 95 (jetzt Kerbfelder Straße 2) Elisabeth Hering 361<br />
Haus Nr. 96 (jetzt Hauptstraße 53) Egbert Hahn 362<br />
Haus Nr. 97<br />
(jetzt Hauptstraße 2) Herbert und Katharina Schuhmann<br />
(jetzt Hauptstraße 4) Horst und Eleonore Schuhmann 362<br />
Haus Nr. 97 1/2 (jetzt Steinweg 2) Richard und Luise Wagenhäuser 363<br />
Haus Nr. 99 (jetzt Am Edelsberg 1) Thomas und Isolde Rückert 363<br />
Haus Nr. 100 (jetzt Steinweg 4) Frank Budig 364<br />
Haus Nr. 102 (jetzt Hauptstraße 6) Rudi und Sieglinde Reimer 364<br />
18.2 Häuser im Neubaugebiet (Ortserweiterung) 365<br />
Anhang<br />
19 Urkunde vom 24. Februar 814 (Ersterwähnung von <strong>Humprechtshausen</strong>) 371<br />
19.1 Urkunden aus dem Gemeindearchiv <strong>Humprechtshausen</strong> 371<br />
19.2 Urkunde vom 04.06.1493<br />
Zeugenaussage zu den Urles-Wäldern Hessenrode und Heinach 372<br />
19.2.1 Urkunde vom 19.04.1520: Schiedsspruch zwischen Rügheim und <strong>Humprechtshausen</strong> 374<br />
19.3 Das Lehenbuch Mariaburghausen von 1745 375<br />
19.4 Ganerben 376<br />
19.4.1 Fürstbischöfe von Würzburg (bis 1803) 376<br />
19.4.2 Äbte von Kloster Theres (1377–1408) 379<br />
19.4.3 Äbtissinnen von Kloster Mariaburghausen (1293–1553) 379<br />
19.4.4 Äbte des Klosters Bildhausen (1324–1709) 379<br />
19.4.5 Truchsesse von Wetzhausen (1393–1803) 380<br />
19.4.6 Die Herren von Stein zum Altenstein (1553–1803) 380<br />
19.4.7 Die Fuchs (1508–1665) 380<br />
19.4.8 Weitere Ganerben 380<br />
19.5 Gemeinde <strong>Humprechtshausen</strong> 381<br />
19.5.1 Gemeindesiegel (1822–1888) 381<br />
19.5.2 Das neue Wappen der Gemeinde Riedbach 381<br />
19.5.3 Obrigkeitliche Schultheißen in <strong>Humprechtshausen</strong> 382<br />
19.5.4 Dorfmeister, Bauermeister, Vorsteher und Bürgermeister von <strong>Humprechtshausen</strong>s 382<br />
19.5.5 Bezüge der Gemeindeverwaltung 386<br />
19.5.6 Eine Gemeinderechnung von 1808 386<br />
19.5.7 Die Gemeindeverwaltung 406<br />
19.5.7.1 Gemeindeverwaltung <strong>Humprechtshausen</strong> ab 1807 406<br />
19.6 Lehrer 418<br />
19.6.1 Schullehrer 418<br />
19.6.2 Industrieschullehrerinnen, Handarbeitslehrerinnen, Krankenschwestern,<br />
Kindergartenschwestern419<br />
19.6.3 Einnahmen der Lehrer 420<br />
19.7 Geistlichkeit 421<br />
19.7.1 Pfarrer 421<br />
19.7.2 Kapläne, Kuratoren und Pastoralassistentinnen von <strong>Humprechtshausen</strong> 424<br />
19.7.3 Einnahmen der Pfarrer und Kapläne 425<br />
19.8 Kirchenpfleger von <strong>Humprechtshausen</strong> 426<br />
19.9 Heimatvertriebene und Flüchtlinge 430<br />
19.10 Gemeindediener 434<br />
19.11 Hebammen 435<br />
19.12 Hirten 435<br />
19.13 Flurer 436<br />
19.14 Feldgeschworene 436<br />
19.15 Wächter 437<br />
19.16 Totengräber 437<br />
19.17 Berufe 438<br />
19.17.1 Schmiede 438<br />
19.17.2 Maurer 439<br />
19.17.3 Schreiner 439<br />
19.17.4 Schuhmacher 439<br />
19.17.5 Zimmerleute 439<br />
19.18 Die Gemeinderechtler von <strong>Humprechtshausen</strong> von 1830 bis 2012 440<br />
19.19 Auswanderer von <strong>Humprechtshausen</strong> 442<br />
19.19.1 Auswanderer nach Nordamerika im 19. Jahrhundert 442<br />
19.19.2 Auswanderer nach Ungarn und Südosteuropa im 18. Jahrhundert 444<br />
19.20 Bevölkerungsentwicklung von <strong>Humprechtshausen</strong> 445<br />
19.21 Baudenkmäler in <strong>Humprechtshausen</strong> 446<br />
20 Abkürzungsverzeichnis 448<br />
21 Begriffserklärungen 449<br />
21.1 Allgemeine Begriffe 449<br />
21.2 Maße und Gewichte in <strong>Humprechtshausen</strong> 451<br />
22 Literaturverzeichnis 452<br />
22.1 Literatur für den quellenorientierten Teil 452<br />
22.2 Literatur für den Erzählteil 454<br />
23 Quellenverzeichnis 459<br />
23.1 Ungedruckte Quellen 459<br />
23.2 Gedruckte Quellen 462<br />
23.3 Bildnachweis 463<br />
23.4 Aktueller Dorfplan 464<br />
17
Klasse 1-7 mit Lehrer Max Volk (1933)<br />
Schulkinder mit Pfarrer Kaspar Heim und Lehrer Otmar Hofgesang (1908)<br />
Die Schulkinder (1914) mit Lehrer Otmar Hofgesang und Pfarrer August Bonfigt.<br />
80<br />
Schulklasse 1935: Hinten von links: Stühler Toni, Schnaus Wilhelm, Wagenhäuser Alfred, Hartling Lothar, Rückert Thomas,<br />
Wagenhäuser Rudolf, Groganz Benno, Lehrer Volk Max.<br />
Zweite Reihe von hinten links: Aurelia Behr, Schleyer Luzia, Rückert Maria, Räth Alwina, Stühler Martha, Stühler Ida,<br />
Schnaus Regina, Bayer Anna, Oßwald Anna, Oßwald Hedwig, Geiling Martha, Wagenhäuser Rita, Saal Walburga.<br />
Dritte Reihe von hinten links: Rückert Winfried, Bulheller Alois, Stephan Alfons, Geiling Ottmar, Häusinger Sigmund,<br />
Schnaus Alfons, Rückert Oßwald, Geiling Alfons, Oßwald Klara, Groganz Katharina, Schleyer Walburga, Vollert Bernadette,<br />
Stephan Theresia, Stephan Eugenia, Neugebauer Isolde.<br />
Sitzend von vorne links:Wagenhäuser Lothar, Rückert Baptist, Schnaus Alois, Bulheller Rudolf, Räth Ludwig, Wagenhäuser<br />
Erwin, Stephan Heinrich, Stephan Gustav, Mock Willi, Stephan Friedrich,<br />
Schmitt Rudolf, Pfautsch Eugen, Räth Otto, Rambacher Karl, Rückert Urban<br />
81
11.1 <strong>Humprechtshausen</strong> im 16., 17. und 18. Jahrhundert<br />
der Gemeinde Kerbfeld mit.. Vom 211. bis zum 222. Stein waren die Humprechtshäuser wieder<br />
alleine. Vom 222. bis zum 271. Stein kamen die Rügheimer Gemeindevertreter dazu. Dabei ging<br />
es ein Stück weit am Hänig (Heinach) entlang. Dann<br />
schloss sich der Rundgang, die Kleinsteinacher traten<br />
wieder bei und gingen mit, bis man gemeinsam wieder<br />
beim ersten Grenzstein ankam, womit der Grenzumgang<br />
abgeschlossen war. Die Grenzsteine 288 bis<br />
293 befanden sich in der Flurabteilung Hopfenrangen<br />
im Süden des Dorfes.<br />
Die Jahrhunderte waren geprägt durch große Ereignisse,<br />
von denen auch eine kleine Gemeinde wie<br />
<strong>Humprechtshausen</strong> mit Sicherheit in der einen oder<br />
- Die Urkunde zur Dorfordnung von 1744 230 - anderen<br />
Weise betroffen war. Dazu gehörten z. B. die Reformation<br />
(1517), der Bauernkrieg (1525) und der<br />
Dreißigjährige Krieg (1618–1648). Wir konzentrieren<br />
uns jedoch hier im Wesentlichen auf die Schilderung<br />
des alltäglichen Dorfgeschehens.<br />
Die Urkunde zur Dorfordnung von 1744<br />
Die älteste Darstellung der Flurmarkung <strong>Humprechtshausen</strong> stammt aus dem Jahr 1765.<br />
229 GdA Hum, Karte der Flurmarkung vom 22.06.1765.<br />
92<br />
Das Dorf <strong>Humprechtshausen</strong> im Jahr 1765. 229 Ausschnitt<br />
aus obigen Flurplan<br />
Die gesamte Gemarkung war zu dieser Zeit<br />
mit 293 Grenzsteinen gekennzeichnet. Ein<br />
Rundgang startete am ersten Grenzstein im<br />
Süden des Dorfes. Zu bestimmten Abschnitten<br />
entsandten die Nachbargemeinden ihre<br />
Schultheißen und Feldgeschworenen, so<br />
dass die Grenze in Übereinstimmung abgeschritten<br />
und bestätigt wurde. Das waren<br />
vom ersten Stein bis zum 31. die Gemeinde<br />
Kleinsteinach, von dort bis zum 116.<br />
Grenzstein der hochfürstlich würzburgisch<br />
universitätische Kreuzthaler Revierförster,<br />
von dort bis zum 136. Grenzstein der Urlesbacher<br />
Schultheiß mit seinen Feldgeschworenen.<br />
Ab da schritten die Humprechtshäuser<br />
den nächsten Abschnitt alleine ab. Vom<br />
151. bis zum 211. Stein in der „Leiten“<br />
gingen Schultheiß und Feldgeschworene<br />
11.1.1 Das Dorfgeschehen<br />
Der Ort hatte schon 1237 eine Dorfordnung, die in den Jahren 1567, 1662, 1744 und 1835 erneuert,<br />
ergänzt und an die veränderten Verhältnisse angepasst wurden. 231 Die älteste erhaltene<br />
Fassung stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Sie trägt den Titel „Verzeichnis der alt hergekommenen<br />
Gerechtigkeiten zu <strong>Humprechtshausen</strong>“. Ihre 15 Artikel las der Bauermeister einem<br />
jedem Menschen vor, der in die Gemeinde <strong>Humprechtshausen</strong> als Hausgenosse und Ortsnachbar<br />
aufgenommen werden wollte. 232 Hier einige Beispiele:<br />
Jeder Einwohner sollte dazu beitragen, den Nutzen der Gemeinde zu mehren, Schaden und Nachteil<br />
von ihr abzuwenden, und sich gebührlich verhalten, wie man es von einem frommen und treuen<br />
Ortsnachbarn erwarten konnte. 233<br />
Ein wichtiger Punkt war die Wehrbereitschaft der Dorfbewohner. Der dritte Artikel schrieb vor,<br />
dass jeder männliche Hausgenosse mit seiner besten Waffe zum Kirchhof eilen musste, wenn im<br />
Dorf die Sturmglocke geläutet wurde. Wer das nicht tat, musste eine Geldstrafe zahlen, ganz abgesehen<br />
davon, dass er an Ansehen einbüßte. Die Dorfordnung <strong>Humprechtshausen</strong> von 1744. 234<br />
Wer vom Gericht während einer Gemeindeversammlung gemahnt wurde, der war der Gemeinde<br />
einen Gulden schuldig. Wenn er diesen nicht bezahlen konnte, so übergab ihn die Gemeinde dem<br />
Centgericht in Wettringen. Die dabei entstehenden Unkosten musste der Unglückliche auch tragen. 235<br />
230 GdA Hum, Urkunden, Dorfordnung vom24.10.1744<br />
231 DAWü, Pfarreiakten Mechenried, Pfarrchronik Mechenried S. 21 und GdA Hum, Urkunden, Dorfordnungen.<br />
232 GdA Hum, Urkunden, Dorfordnungen von 1567 und 1662: Als man 1662 die Dorfordnung von <strong>Humprechtshausen</strong> erneuerte<br />
wurden z. B. die 15 Artikel der Dorfordnung fast wörtlich übernommen. Neu hinzu kamen die Artikel 16, 17 und 18..<br />
233 GdA Hum, Urkunden, Dorfordnung von 1567, Seite 1.<br />
234 GdA Hum, Urkunden, Dorfordnung vom24.10.1744.<br />
235 GdA Hum, Urkunden, Dorfordnung von 1567, Seite 3 und StAWü Salbuch 63, folio 65r.<br />
93
19.2.1 Urkunde vom 19.04.1520: Schiedsspruch zwischen Rügheim und <strong>Humprechtshausen</strong><br />
Die Urkunde ist im Kapitel „Das kleine Urles“ beschrieben.<br />
sich all Ir erbenn unnd nachkomen, Jorg Sachss, Hanns Perger, Hanns Albert, Philips Hilprant, Mathes<br />
Sewberlich, Jorg Schneider, Jorg Kremer, Ditz Steigleder, Fritz Schrell, Jorg Keller von wegen Ir unnd ganntzer<br />
Gemeinde auch fur sich all Ir erbenn unnd Nachkommen, unnd mit verwilligung des Erwirdigen In got<br />
derzeit Abt zu Bildhausenn [und] Wilhelm von Schaumbergk zw Tuntorff als dorffsherrnn zw Rughem<br />
unns beden amptmennern Konigsperg unnd Hasfurt obgnannt mit handgebenden trewen ann geschworener<br />
eidtstat globt unnd zwhalten zugesagt habenn. Hirauff Nach desselbenn gehultz besichtigung unnd<br />
beder gemeinde anzeigung auch manchfelttiger untterhandlung Scheiden und unnd Sprechenn wir alle<br />
semptlich unnd Einmutiglich yn der guet daß zw forderst alle schedenn von beden partheien derhalbenn<br />
erlidenn, aufgehobenn khein teyl dem andern derhalb ganntz nichts zu thun schuldig unnd hinfur ynn<br />
gutter eynigkeit unnd nachparschafft miteinander sein, unnd das bede gemeinde hinfurter mit Irem vyh yn<br />
der urlas zu treibenn unnd wie sie des geprauchen mogenn macht habenn sollenn. Des gleichenn Sollen<br />
bede gemeinde mit dem vytryb ynn das Heynach zu treiben macht habenn, und das gehultz so das gewachssenn<br />
ynn bede dorffsgemeinde lachenweis als manch mundt als manch lachenn außgeredt unnd gegebenn<br />
werdenn Anndressen Fuchsen und seine nachkomen derhalb auch unabgesundert doch ynn alweg bedenn<br />
furstenn vonn Sachsen er unnd wirtzpurg ann Irer furstlichen gnaden Oberkellen, Herligkeiten unnd gerechtikeiten,<br />
auch beder dorffer lehenschafftenn, Zinßen unnd gerechtikeytenn unvorletzlich, unnd hiemit<br />
bede gemeinde angezeigten geprechenn ganntz gerecht geschlicht unnd vertragenn sein unnd pleibenn, alles<br />
ynn unnd mit crafft dits briffs ongeverde. Solcher obgeschribenn zu warer urkund Habenn wir disenn unnsernn<br />
spruch gleichs lauts zwifachenn [in doppelter Ausfertigung] unnd auffrichtenn lassenn unnd des Iden<br />
teyl untter unnsern Cuntzn Gotsmans, Heinntzenn Truchses, Paulsn unnd Erhardenn Truchses, Andreen<br />
Fuchs unnd Hilprant truchses eigen anhangenden Innsiegeln, der wir philips vom Hasperg unnd Hanns<br />
marckart dits mals hiemit geprauchenn, des einen Spruch brieff geben unnd gescheen Dornstags nach dem<br />
Suntag Quasimodogeniti und der geburt Christi unsers liben herrn funfzehenhundert und zwentzigisten<br />
Jaren [19.04.1520].“ Sämtliche Siegel sind erhalten.<br />
Eines der Siegel von der Urkunde<br />
(1520)<br />
Siegel des (Paul) Truchsess von Wetzhausen<br />
Siegel des (Erhard) Truchsess von<br />
Wetzhausen<br />
Bild A2: Die Urkunde vom 19.04.1520: Schiedsspruch zwischen Rügheim und <strong>Humprechtshausen</strong>, mit sechs anhängenden<br />
Siegeln.<br />
Originaltext der Urkunde<br />
„Wir mit Namenn Cuntz Gotsman zu Konigspergk, Henntz Truchsses zw Hasfurt, Pauls unnd Erhart<br />
Truchsses zw Rawneck und Wilpergk, amptmenner, Andres Fuchs zw Rughem, Hilprant Truchsses zu<br />
wetzhausenn, Philips vom Hasperg, unttervogt zw Konigspergk und Hans Marckart, Keller zw Hasfurt,<br />
Bekennen hyemit diesem offen briff unnd thun kunth gen allermeniglich, Nach dem sich Irrung und geprechen<br />
zwischen beden gemeinden Humertshausen eins unnd Rughem andernteils, des Holtz und gehilds<br />
halben, das urlas unnd Heynnach g[e]nant, gehaltenn, Welcher Irrung und geprechenn Sie von beden teylnn<br />
gros uncosten erliden unnd zu besorgen woe die sachen nit vertragenn noch mehr schadens dorauff ergen<br />
mocht denselben zu vorhutten haben sie vonn beden partheien angezeigt geprechen uff unns sie der yn der<br />
guet zu entscheidenn mechtiglich gestellt also, wes wir zwischen Inen scheidenn das sie solchs von beden<br />
teylen ongewegert annemen unnd dobey pleiben lassen wollen, wie sie dan von allen teyln Nemlich Claus<br />
Rhein Schultheis, Peter Wagner, Burckart Mayer, Hanns Hoffman, Claus Schulle, Claus Resch, Simon<br />
Hympffner, Symonn Wyll, Peter Bewle von wegen Ire unnd ganntzen Gemeinde zu Humertshausenn fur<br />
374<br />
19.3 Das Lehenbuch Mariaburghausen von 1745<br />
Im „Kloster Mariaburghausen Lehenbuch über Aidhausen und Arlesbach“ aus dem Jahr 1745 sind die 21<br />
Lehengüter der Wüstung Arlsbach mit ihren Besitzern genau beschrieben. Auf Seite 244 steht in diesem<br />
Lehenbuch unter „Arleßbach“: „Arlesbach ist eine Wüstung, die an Kloster Kreuzthal, Amt Mariaburghausen<br />
und das Urles stößt, und die derzeit die Aidhäuser und Humprechtshäuser im Besitz haben. Diese<br />
Wüstung mit den darin befindlichen Wiesen und Feldern war von Altersher in 21 Teile oder Erbe ausgeteilt<br />
worden. Nun haben diese Teile folgende in Besitz:“<br />
„Daß erste Erb 2 lb 11 nd Zinß<br />
Jährlich zum Closter Marienburghausen, von einem Erb im arelßbach genandt, worin noch Specificirtes<br />
Holtz, Wießen unt arthveldt gehörig, […] Worauff daß Closter Marienburghausen Ermelte Zinßgefälle,<br />
lehenschafft, Schatzung, Steuer undt den Zehenden allein hergebracht.<br />
Dieseß vorgeschriebene und fol. 245 befindliche Erb welches 2 lb 11 nd Zinß gibt Possidiren [besitzen:]<br />
Die Gemeindt Humprechtßhaußen 1/3<br />
Hannß Buelheller 1/12<br />
375