Text Stadtbahnwagen Typ S-DT 8.12 Stuttgarts Zwölfte - SSB
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Über die so genannten <strong>Typ</strong>enabnahme hinaus, also die pauschale<br />
Genehmigung zum Bau der Fahrzeuge nach dem neuen Entwurf,<br />
muss jeder einzelne fertige Wagen formal abgenommen werden,<br />
einerseits zwischen Hersteller und Betreiber, andererseits zwischen<br />
Betreiber und Behörde.<br />
Zunächst finden umfangreiche Mess-, Bremsprobe- und Lastprobefahrten<br />
mit einem Wagen statt, mit denen überprüft wird, wie die<br />
errechneten Annahmen für das Verhalten des Fahrzeugtyps in der<br />
Praxis allgemein erreicht werden.<br />
Auf Herz und Nieren<br />
Die Zulassung<br />
Entwurf und Konstruktion eines neuen Fahrzeugtyps — als<br />
solcher gilt der S-<strong>DT</strong> <strong>8.12</strong> auf Seite des Herstellers — werden mit<br />
der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) im Voraus abgestimmt.<br />
Für Straßenbahnen ist die jeweilige Landesregierung in Gestalt<br />
des Regierungspräsidiums (RP) zuständig, im Fall der <strong>SSB</strong> also das<br />
in Stuttgart.<br />
Geschickterweise liegt diese Behörde nur eine Haltestelle weit<br />
von der Hauptverwaltung der <strong>SSB</strong> entfernt. Auch nutzen die<br />
Mitarbeiter der Behörde oft selbst die Stadtbahnen der <strong>SSB</strong>.<br />
Somit ist eine gute Grundlage für eine sachorientierte und verständnisvolle<br />
Zusammenarbeit gegeben.<br />
Darüber hinaus muss jeder einzelne Wagen separate Bremsmessfahrten<br />
nach genau festgelegtem Programm absolvieren,<br />
das für alle Wagen gilt, so dass die einzelnen Werte untereinander<br />
vergleichbar sind. Erst wenn alle Nachweise erbracht, etwaige<br />
letzte kleine Nachbesserungen erledigt sind und auch die Aufsichtsbehörde<br />
ihre Freigabe erteilt hat, gehen die Wagen in den<br />
Fahrgastbetrieb. Zuvor und parallel laufen durch die Fahrschule<br />
der <strong>SSB</strong> bereits die Ausbildungsfahrten für die Mitarbeiter im<br />
Fahrdienst.<br />
Zunächst werden die neuen Wagen einem der drei Betriebshöfe<br />
der <strong>SSB</strong> zugeteilt. Dies ist — wegen der Nähe zur Fahrschule und<br />
zur Hauptwerkstatt — traditionell Möhringen. Damit ein flexibler<br />
Einsatz möglich ist und nach und nach alle Fahrerinnen und Fahrer<br />
eingelernt werden können, werden einige Wagen schrittweise<br />
auch auf die anderen Depots umgeschichtet.<br />
Somit müssen sich jedoch die Fahrgäste auf einzelnen Linien einige<br />
Zeit gedulden, bis auch auf ihrer Hausstrecke die neuen „Gesichter“<br />
auftauchen. Darüber hinaus ist es für die <strong>SSB</strong> wirtschaftlicher, pro<br />
Betriebshof relativ viele Wagen eines einzigen <strong>Typ</strong>s zu stationieren<br />
und von den anderen <strong>Typ</strong>en entsprechend weniger. Das heißt, dass<br />
auch der S-<strong>DT</strong> <strong>8.12</strong> voraussichtlich mit Schwerpunkt auf einigen<br />
Linien eingesetzt wird.<br />
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