Jakobusbote - St. Jakobus Behindertenhilfe
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ST. KONRAD HASLACH<br />
Neun Monate sinnvolle Tätigkeit<br />
als „Zivi“ in <strong>St</strong>. Konrad<br />
Ich bin Thomas Riess, 20 Jahre alt<br />
und wohne in Primisweiler, einem<br />
Nachbarort von Haslach. Mein Zivildienst<br />
begann am 04. August<br />
2008 und endet im April 2009. Ich<br />
besuchte die Realschule in Wangen<br />
und das Technische Gymnasium in<br />
Leutkirch. Nach meiner Zivildienstzeit<br />
werde ich voraussichtlich im Bereich<br />
der Umwelt- und Energietechnik ein<br />
<strong>St</strong>udium beginnen.<br />
Sicherlich fragen Sie sich, warum gerade<br />
„Zivildienst in <strong>St</strong>. Konrad?“<br />
Ich habe mich für <strong>St</strong>. Konrad Haslach<br />
entschieden, weil die Arbeit in der<br />
Werkstatt für behinderte Menschen<br />
(WfbM) für mich interessant klang<br />
(was sie auch ist!), ich geregelte Arbeitszeiten<br />
habe und schließlich die<br />
Einrichtung nur wenige Kilometer<br />
von meinem Wohnort entfernt ist. Ich<br />
hatte nicht vor, umzuziehen oder täglich<br />
weite <strong>St</strong>recken mit dem Auto zu<br />
fahren. Aufmerksam wurde ich auf<br />
die Zivildienststelle durch die Empfehlung<br />
von Freunden und Bekannten.<br />
Meine Hauptaufgabe in der Werkstatt<br />
ist die Betreuung der Beschäftigten<br />
während der Arbeitszeit, sowie<br />
die Erledigung von verschiedenen<br />
Aufgaben, die anfallen wie z.B. Anleitung<br />
und Unterstützung bei schwierigen<br />
Aufgaben, Kontrolltätigkeiten,<br />
Lagerarbeiten.<br />
Da einige unserer Beschäftigten in<br />
Amtzell wohnen, fahre ich sie – abwechslungsweise<br />
mit dem ZDL in der<br />
Hausmeisterei – nach Hause. Bei den<br />
Aktionen der Werkstatt (Weihnachtsmarkt,<br />
Faschingsfeier oder ähnlichem)<br />
helfe ich natürlich auch mit.<br />
Eine wichtige Frage für mich persönlich<br />
ist: „Was bringt mir der Zivildienst?“<br />
In erster Linie sehe ich den Zivildienst<br />
als eine Erweiterung der Sozialkompetenzen<br />
durch den Umgang mit<br />
behinderten Menschen. Ich bekomme<br />
einen Einblick in das Leben, Wohnen<br />
und Arbeiten in einer Einrichtung für<br />
Menschen mit Behinderung. Der erste<br />
Einblick und Kontakt in ein Berufsfeld,<br />
mit dem ich bisher noch nicht<br />
viel zu tun hatte, macht für mich den<br />
Zivildienst interessant. Manche haben<br />
sich deshalb beruflich nach der<br />
Zivildienstzeit umorientiert und einer<br />
sozialen Ausbildung zugewandt.<br />
Der Zivildienst bietet mir auch eine<br />
Erholungsphase vom vielen Lernen<br />
und dem oftmaligen Leistungsdruck,<br />
der in der Schule davor herrschte.<br />
Diesen werde ich auch im <strong>St</strong>udium<br />
wieder finden und somit ist diese<br />
„Auszeit“ für mich wichtig und richtig.<br />
Und nicht zuletzt verdiene ich<br />
auch etwas Geld, das ich während<br />
des <strong>St</strong>udiums gut gebrauchen kann.<br />
Was ich unbedingt noch sagen<br />
möchte ist, dass ich seit dem ersten<br />
Tag positiv von der Arbeit in der<br />
Werkstatt überrascht bin. Die meisten<br />
Beschäftigten sind selbständiger und<br />
benötigen viel weniger Unterstützung<br />
als ich angenommen hatte. Die Arbeit<br />
in der Werkstatt macht mir Spaß<br />
und ist sehr abwechslungsreich. Das<br />
weite Spektrum von verschiedenen<br />
Arbeitsaufträgen wird sogar noch<br />
erweitert durch die wöchentliche Begleitung<br />
zum Sport oder Schwimmen.<br />
Insgesamt bin ich der Meinung, dass<br />
ein gutes Arbeitsklima innerhalb<br />
der Werkstatt herrscht und ich von<br />
den Mitarbeitern sowie Bewohnern<br />
freundlich aufgenommen wurde,<br />
wodurch ich mich schon nach kurzer<br />
Zeit integriert fühlen konnte.<br />
• Thomas Riess<br />
ST. KONRAD HASLACH<br />
„Backen ist mein Hobby.<br />
Es macht mir Freude“<br />
so Cimilia Bayram, 58 Jahre und schon<br />
fast ihr ganzes Leben lang in <strong>St</strong>. Konrad<br />
wohnhaft. Sr. Veronica führte ein<br />
kleines Gespräch mit Frau Bayram, da<br />
sie eine Bäckerin aus Leidenschaft ist<br />
und in diesem Bereich eine ganz besondere<br />
Fähigkeit entwickelt hat.<br />
SV: Frau Bayram, Sie backen gerne Kuchen?<br />
Wer hat es Ihnen beigebracht?<br />
CB: Eine Mitarbeiterin, Gundi Bopp,<br />
die schon sehr lange in <strong>St</strong>. Konrad<br />
arbeitet. Die hat es mir gelernt. Ich<br />
brauche dazu viel Geduld, aber die<br />
habe ich schon.<br />
SV: Welchen Kuchen backen Sie denn<br />
gerade?<br />
6<br />
CB: Marmorkuchen.<br />
SV: Ist dies auch Ihr Lieblingskuchen?<br />
CB: Auch, aber am Liebsten mag ich<br />
die Donauwelle. Dann mag ich sehr<br />
gerne Apfelkuchen, Limokuchen,<br />
Cappuccinokuchen und Nußkuchen.<br />
Die kann ich alle allein backen.<br />
SV: Essen Sie den Kuchen allein oder<br />
werden Gäste dazu eingeladen?<br />
CB: Ja, ich lade fast immer dazu<br />
Gäste ein, meinen Freund und meine<br />
Freundinnen.<br />
SV:.Haben Sie noch einen besonderen<br />
Wunsch, ein neues Kuchenrezept<br />
auszuprobieren?<br />
CB: Ja, Eierlikörtorte.<br />
Na, dann wünsche ich guten Appetit.<br />
• Sr. Veronica