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Ausgabe Nr. 1 / 2007 (2 MB) - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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2 > VIA > Editorial<br />

Mensch - Medizin - Technik<br />

01|<strong>2007</strong><br />

UNSER WEG<br />

ST. VINCENZ und ST. ANNA<br />

DAS KLINIKMAGAZIN DER KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />

Die Schlüssel<br />

zum Erfolg:<br />

Teamgeist, Netzwerkarbeit<br />

und Bereitschaft zur Veränderung<br />

> Seite 03<br />

NEU: Kurzzeitchirurgie in <strong>St</strong>. Anna<br />

Moderne Medizin auf schnellstem Weg<br />

> Seite 08<br />

Brustkrebs besiegen!<br />

Neue Veranstaltungsreihe des Brustzentrums<br />

zu Medizin, Betreuung und Lifestyle<br />

bei Brustkrebs<br />

> Seite 14<br />

Maximale Tumorkontrolle<br />

bei minimaler Nebenwirkung<br />

> Seite 16<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT<br />

ST. VINCENZ mbH


2 > VIA > Editorial INHALT<br />

Teamgeist, Netzwerkarbeit 3<br />

und Bereitschaft zur Veränderung:<br />

Die Schlüssel zum Erfolg<br />

Vertreter einer fürsorglichen Medizin: 5<br />

Chefarzt Dr. Scheler offiziell<br />

in sein Amt eingeführt<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wohl aufgrund der zeitlichen Parallelität wurde die mitten in der närrischen Session<br />

verabschiedete Gesundheitsreform in einigen Kommentaren mit einem Narrenschiff<br />

verglichen. Unbeachtet der Warnungen von Ärzte- und Patientenorganisationen,<br />

Fachpolitikern und Experten hat das Schiff Fahrt aufgenommen. Wir werden nun<br />

mit dem mühsam ausgehandelten Kompromiß leben müssen.<br />

Vor Gericht und auf hoher See, so heißt es, sei man in Gottes Hand. Ob<br />

Kliniken mit christlichem Profil in stürmischer See besonderen Schutz genießen?<br />

Eine nicht unbedingt ernstgemeinte Frage. Dennoch wird klare Positionierung<br />

nicht von Nachteil sein: Christlichkeit kann als besonderes Qualitätsmerkmal<br />

durchaus ein Marktvorteil sein.<br />

Gleichzeitig ist ein solches „Alleinstellungsmerkmal“ aber auch eine<br />

hohe Meßlatte, die klare Maßstäbe fordert. Von daher bin ich sehr froh, Ihnen mit<br />

der neuen VIA wieder einen interessanten und facettenreichen Querschnitt durch<br />

das Leistungsspektrum der Kliniken der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft bieten zu können.<br />

Einen Einblick, der auf unterschiedlichste Art und Weise deutlich macht: hier bemüht<br />

man sich in besonderer Weise um die Qualität diagnostischer und therapeutischer<br />

Maßnahmen, kurzum: hier sind Menschen für Menschen auf dem Weg.<br />

VIA ist damit ein aufschlussreicher Beleg dafür, dass der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

eine dauerhafte und ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

Qualität am Herzen liegt. Ob sich dies nun im neuen Konzept der Zentralen<br />

Patientenaufnahme zeigt oder in der Berufung eines Chefarztes mit besonderen<br />

sozialen Kompetenzen; ob dies durch ein patientenfreundliches chirurgisches<br />

Angebot in <strong>St</strong>. Anna oder durch medizinische Innovationen auf der Kardiologie<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> konkret wird – alle Bemühungen haben einen gemeinsamen<br />

Kontext: die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft setzt auf eine Kombination aus professioneller<br />

Medizin und einfühlsamem Umgang mit dem Patienten.<br />

Einfühlsamkeit, Empathie mit Menschen in einer besonderen Lebenssituation<br />

– solches Engagement kann viele Gesichter haben. Deshalb gibt es in<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> auch einige nicht-medizinische Themen: die Geschichte vom kranken<br />

Teufelchen beispielsweise, Impressionen von Kunst im <strong>Krankenhaus</strong> oder eine<br />

Kurzgeschichte zum Mutmachen. Und last but not least (hier schließt sich der Kreis<br />

zum Narrenschiff) ein Bericht über Bettenburgen und närrische Hoheiten.<br />

Der Weg ist eben das Ziel. Und wer wie und wo auch immer sich hier engagiert:<br />

das Bemühen um Qualität führt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft zusammen: zu einem Aktionsbündnis für die Patienten,<br />

für deren Sicherheit und deren Zufriedenheit.<br />

Ein Projekt, für dessen Gelingen es viele Begeisterte braucht: Mit Teamgeist, Netzwerkarbeit<br />

und Bereitschaft zur Veränderung, dem Leitmotiv dieser VIA-<strong>Ausgabe</strong>!<br />

In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich,<br />

Ihr<br />

Klaus-Werner Szesik<br />

Geschäftsführer<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT<br />

ST. VINCENZ mbH<br />

Kurze Zeiten, kurze Wege 6<br />

und noch mehr Service:<br />

Die neue zentrale Patientenaufnahme<br />

Moderne Medizin auf schnellstem Weg: 8<br />

Kurzzeitchirurgie in <strong>St</strong>. Anna<br />

Chirurgisches Netzwerk 10<br />

für die Patienten der Region:<br />

ein Interview zur Kurzzeitchirurgie<br />

Innovation in der Kardiologie: 12<br />

Neuer Defibrillator warnt vor<br />

technischem Versagen<br />

Brustkrebs besiegen: 14<br />

Mit mehr Selbstwertgefühl,<br />

mehr Selbstsicherheit und<br />

positiver Lebenseinstellung<br />

Forum Gesundheit: 15<br />

Erhöhte Leberwerte - was tun?<br />

Maximale Tumorkontrolle 16<br />

bei minimaler Nebenwirkung:<br />

Zehn Jahre Institut für <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Schlafstörungen: 18<br />

Kein lästiges Übel, sondern ein<br />

ernstzunehmendes Problem<br />

„Wir haben etwas Zeit für Sie!“ 20<br />

20 Jahre ehrenamtlicher Besuchsdienst<br />

am <strong>St</strong>. Anna-Haus<br />

Leitbild Dokumentation Teil 4: 22<br />

Investieren in die Zukunft<br />

Die Kurzgeschichte: 23<br />

Ein Lächeln für die Seele<br />

Kunst im <strong>Krankenhaus</strong>: 24<br />

Energiegeladener Pinselstrich<br />

mit ausdrucksstarker Ästhetik<br />

Kinderradio von Kanal 1 <strong>Vincenz</strong> TV: 26<br />

Warum auch ein krankes Teufelchen<br />

ins <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> gehört…<br />

Betriebliches Vorschlagswesen: 28<br />

Die „prämierten“ Ideen unserer Mitarbeiter!<br />

Umstellung der Homepage 28<br />

auf Barrierefreiheit trägt Früchte<br />

Ein Berufsstand im Aufbruch: 29<br />

Neue Perspektiven für die Pflege<br />

Karneval in <strong>St</strong>. Anna und <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: 30<br />

Bettenburg der Schwerpunktversorgung<br />

kampflos übergeben<br />

Personalnachrichten & In Kürze 32-34<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Auf dem Schafsberg, 65549 <strong>Limburg</strong><br />

Tel.: (06431) 292-0, Fax: (06431) 292-4118<br />

Tel.: (06433) 87-0, Fax: (06433) 87-6344<br />

E-Mail: info@st-vincenz.de<br />

E-Mail: info@anna-kh.de<br />

www.st-vincenz.de, www.anna-kh.de<br />

REDAKTION:<br />

Nicola von Spee, Ulrich Haßler, Petra Hoffmann,<br />

Anna-Team-Ansprechpartnerin: Renate Sietzke<br />

V.i.S.d.P Klaus-Werner Szesik<br />

Konzept & Layout: Natascha Schäfer<br />

S!DESIGNMENT KÖLN, www.s-designment.net<br />

Bilder: Archiv KH <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> & KH <strong>St</strong>. Anna<br />

Auflage: 3.500<br />

Die Beiträge geben die Meinungen der jeweiligen Verfasser wieder.


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 3<br />

Teamgeist, Netzwerkarbeit<br />

und Bereitschaft zur Veränderung:<br />

Die Schlüssel zum Erfolg<br />

Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft<br />

beim Neujahrsempfang der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

>> „Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, müssen wir<br />

zulassen, dass sich alles verändert.“ Dieses Fazit des Verwaltungsratsvorsitzenden<br />

Erwin Reuhl bestimmte Inhalt und Tenor des Neujahrsempfangs der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH. Schon in der ökumenischen Andacht in der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>kapelle des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es zog sich das <strong>St</strong>ichwort Veränderung<br />

durch die philosophisch-theologischen Betrachtungen von Dompfarrer<br />

Dr. Wolfgang Pax und der evangelischen <strong>Krankenhaus</strong>seelsorgerin des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>,<br />

Pfarrerin Gabriele Göbel. Ein Gedanke, der auch den offiziellen Teil sowie den Vortrag<br />

von Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik prägte, der den zahlreichen Gästen<br />

aus Politik und Wirtschaft aus aktuellem Anlaß einen Rückblick auf zehn Jahre<br />

Reformeifer in der <strong>Krankenhaus</strong>finanzierung eröffnete.<br />

Veränderung im Sinne von Umgestaltung und Umbruch, Wandel und Wechsel -<br />

ein Prozeß, den die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mit ihren beiden Kliniken<br />

<strong>St</strong>. Anna und <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> gerade ganz aktuell durchlebt. Dass solche Entwicklungen<br />

nur im Team und insbesondere für Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens nur durch<br />

faire Partnerschaft, kurz: Netzwerkarbeit<br />

geleistet werden kann, daran ließ der Verwaltungsratsvorsitzende<br />

Erwin Reuhl in seinem<br />

<strong>St</strong>atement keinen Zweifel. In <strong>Limburg</strong><br />

und Hadamar werde dieses Engagement<br />

noch mit einem besonderen Anspruch geleistet:<br />

„Wir sind nicht nur der Erfüllungsgehilfe<br />

staatlich organisierter Fürsorge, wir<br />

verstehen unsere Tätigkeit als Ausdruck<br />

christlicher Caritas“, konstatierte Reuhl.<br />

Dass nicht nur der gravierende Wandel im<br />

bundesdeutschen Sozialsystem, sondern<br />

auch Schlagworte wie Alterspyramide, Budgetumverteilung<br />

und Verweildauerreduzierung<br />

sowie die neue DRG-Vergütung mit<br />

ihrer Zielvorgabe „gleicher Preis für gleiche<br />

Leistung“ konstruktiver Veränderung völlig<br />

entgegenstehen, dies machte Reuhl in<br />

seinem <strong>St</strong>atement eindrucksvoll deutlich.<br />

>>>


4 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

„ Wir glauben an unsere Mitarbeiter<br />

und werden sie nach besten Kräften<br />

in ihren schwierigen Aufgaben<br />

unterstützen. Ihr Können, Ihre<br />

Einsatzfreudigkeit und Ihre Zuwendung<br />

zum Patienten sind der<br />

Schlüssel zum Erfolg.“<br />

>>><br />

Dennoch könne die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH mit einem ausgeglichenen<br />

Etat aufwarten – unter solchen<br />

Rahmenbedingungen nicht eben<br />

selbstverständlich, wenn nicht gar ein<br />

sehr gutes Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres.<br />

Ein Faktum, dem Verwaltungsrat<br />

wie Geschäftsführung ausdrücklich<br />

großen Dank zollten.<br />

In einer eindrucksvollen Bilanz aus Zahlen,<br />

Daten und Fakten des vergangenen<br />

Jahres stellte Erwin Reuhl die neuen<br />

Möglichkeiten in Diagnostik und Medizin<br />

der Kliniken der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

dar. „Der Patient und seine optimale Betreuung<br />

sind für uns Maßstab jedweden<br />

Handelns“, stellte er klar. Ebenso unmissverständlich<br />

sicherte er den Mitarbeitern<br />

der beiden Kliniken die Solidarität des<br />

<strong>Krankenhaus</strong>trägers zu: „Wir glauben an<br />

unsere Mitarbeiter und werden sie nach<br />

besten Kräften in ihren schwierigen Aufgaben<br />

unterstützen. Ihr Können, Ihre Einsatzfreudigkeit<br />

und Ihre Zuwendung zum<br />

Patienten sind der Schlüssel zum Erfolg.“<br />

Von daher hätten Schulung, Ausbildung<br />

und Motivierung der Mitarbeiter einen<br />

hohen <strong>St</strong>ellenwert in der Unternehmensführung<br />

der Gesellschaft.<br />

Grundsätze, die auch der neue Geschäftsführer<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />

Zollte den Mitarbeitern ausdrücklichen Dank für die<br />

geleistete Arbeit: Verwaltungsratsvorsitzender Erwin Reuhl<br />

Klaus-Werner Szesik, bekräftigte: „In<br />

einem schwieriger werdenden Gesundheitsmarkt<br />

ist zunehmend die Leistung<br />

des Einzelnen in einem Team wichtig,<br />

das reibungslos zum Wohle der Patienten<br />

zusammenarbeit.“ Mit Einsatzfreude<br />

und Engagement, aber eben auch dem<br />

Willen zur Veränderung werde die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

die Zukunft meistern<br />

können.<br />

Gerade im Blick auf Prozessoptimierung<br />

und Patientenorientierung wolle das Unternehmen<br />

künftig noch mehr leisten, um<br />

seine Marktposition zu festigen und die<br />

Zukunftsfähigkeit der beiden Krankenhäuser<br />

<strong>St</strong>. Anna und <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> sicherzustellen.<br />

Die Gesellschaft habe hierzu bei<br />

insgesamt 477 Betten und 1100 Mitarbeitern<br />

in beiden Kliniken sowie über 18.000<br />

stationären Behandlungsfällen auch im<br />

Kontext des gesundheitspolitischen Umbruchs<br />

sehr gute Voraussetzungen. Als<br />

unverzichtbare Zielvorgabe müsse die<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft hierbei jedoch<br />

einen Spagat bewältigen: „Wir wollen<br />

und müssen Anbieter exzellenter medizinischer<br />

Dienstleistungen sein, sowie die<br />

medizinische Gesamtversorgung der Bevölkerung<br />

in der Region sicherstellen.“<br />

Kein Blick zurück im Zorn:<br />

Geschäftsführer Klaus-Werner<br />

Szesik bei seinem Vortrag zum<br />

Thema: „<strong>Krankenhaus</strong>finanzierung<br />

<strong>2007</strong> – ein Rückblick auf zehn<br />

Jahre Reformeifer“.<br />

Forcierter Wettbewerb, noch mehr Leistungen<br />

bei gleichzeitig dramatisch verkürzter<br />

Verweildauer der Patienten unter<br />

immer strengeren wirtschaftlichen<br />

Vorgaben – solch enge Eckdaten infolge<br />

politischen Willens markieren deutliche<br />

Mehrbelastung für die Angestellten beider<br />

Kliniken. Hierbei lasse die Geschäftsführung<br />

die Mitarbeiter jedoch nicht allein:<br />

Die Erarbeitung klinischer Behandlungspfade,<br />

die Optimierung der Abläufe, elektronische<br />

Dokumentation zur Entlastung<br />

von Ärzten, Pflege und Verwaltung seien<br />

das Eine, Unterstützung durch Fort- und<br />

Weiterbildung das Andere: „Wenn man<br />

von den Mitarbeitern mehr verlangt, muss<br />

man sie auch besser qualifizieren.“<br />

Die Kombination aus hochprofessioneller<br />

Medizin und fürsorglichem Umgang mit<br />

Patienten werde das Erfolgsrezept der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft sein. Gleichzeitig<br />

gelte es, die Menschen der Region<br />

davon zu überzeugen, dass sie nicht in<br />

große Zentren abwandern müssten, um eine<br />

hervorragende, an neuesten <strong>St</strong>andards<br />

orientierte Behandlung zu bekommen.<br />

Bekräftigten den Appell zu forciertem Engagement auch musikalisch:<br />

Benjamin <strong>St</strong>eil am Saxophon und Frieder Layer am Klavier.<br />

Dompfarrer Dr. Wolfgang Pax und <strong>Krankenhaus</strong>seelsorgerin Pfarrerin<br />

Gabriele Göbel bei der Ökumenischen Andacht in der <strong>Krankenhaus</strong>kapelle.


Auch privat im Teamwork engagiert:<br />

Dr. Peter Scheler mit Tochter Valentina.<br />

Chefarzt Dr. Scheler<br />

nun auch offiziell<br />

in sein Amt eingeführt<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 5<br />

Freude über die hervorragende Besetzung der Frauenklinik<br />

mit Dr. Peter Scheler: V.l.n.r. Verwaltungsratsvorsitzender<br />

Erwin Reuhl, der Ärztliche Direktor des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, Dr. Klaus-Peter Schalk,<br />

Frau Nicoletta Scheler und Dr. Peter Scheler mit den<br />

beiden Töchtern Valentina und Friederike, Prof. Dr.<br />

Gerald Hoffmann, Chefarzt der Frauenklinik des <strong>St</strong>.<br />

Josefs-Hospitals Wiesbaden und Klaus-Werner Szesik,<br />

Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH.<br />

Vertreter einer<br />

fürsorglichen Medizin<br />

>> „Mit der Berufung von Dr. Scheler ist nach schwieriger Zeit ein bemerkenswerter<br />

Neuanfang für die Frauenklinik des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> gelungen!“ Dies war am<br />

Mittwoch, 14. März <strong>2007</strong> der einhellige Tenor der offiziellen Einführung von<br />

Dr. Peter Scheler als Chefarzt der Frauenklinik des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

die aufgrund der fortgeschrittenen Zeit fast zur Bilanz eines Jahres geriet. Aufgrund<br />

der bereits zehnmonatigen Erfahrungen mit dem Chef der Frauenklinik<br />

wurde dem Gynäkologen seitens Verwaltungsrat und Geschäftsführung der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> außerordentliches Lob gezollt.<br />

Dies galt nicht nur dessen exzellenten<br />

fachlichen Leistungsdaten, sondern ganz<br />

ausdrücklich auch der menschlichen und<br />

sozialen Kompetenz von Dr. Scheler. Verwaltungsratsvorsitzender<br />

Erwin Reuhl<br />

zeigte sich davon überzeugt, mit Dr. Scheler<br />

„den richtigen Mann für diese <strong>St</strong>elle,<br />

unser Haus und dieses wichtige Anliegen“<br />

gefunden zu haben. Als Vertreter einer<br />

„fürsorglichen Medizin“ wurde Dr. Scheler<br />

von Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik<br />

charakterisiert: „Ein Wesenszug, der zu<br />

unserer <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft und unserem<br />

christlichen Selbstverständnis paßt.“<br />

Denn schließlich sei für eine Gesellschaft<br />

mit diesem Hintergrund eine Kombination<br />

aus hochprofessioneller Medizin und einfühlsamem<br />

Umgang mit den Patienten das<br />

„Erfolgsrezept.“.<br />

Die Herzen seiner Patientinnen, aber auch<br />

seines Mitarbeiterteams zu gewinnen – dies<br />

sei für den gebürtigen Wiesbadener bei<br />

seinem Dienstantritt nach eigenen Worten<br />

oberste Priorität gewesen. Nach fast einem<br />

Jahr könne man eindeutig konstatieren:<br />

„Ja, Dr. Scheler hat Herzen erobert!“ Dies<br />

gelte nicht nur für seine MitarbeiterInnen,<br />

sondern nach Überzeugung des Geschäftsführers<br />

vor allem auch für seine Patientinnen,<br />

wie die Zahlen zur Auslastung der<br />

gynäkologischen / geburtshilflichen Abteilung<br />

eindeutig belegten.<br />

Besonders gewürdigt wurde zudem die<br />

Kernkompetenz des Gynäkologen im gesamten<br />

Feld der Senologie (Brustheilkunde)<br />

mit seiner besonderen Spezialisierung<br />

auf den Bereich der Mammdiagnostik<br />

und Mammachirurgie. Klaus-Werner<br />

Szesik nannte in diesem Zusammenhang<br />

insbesondere Schelers Mitgliedschaft in der<br />

American Society of Breast Disease, seine<br />

Auszeichnung als Brustoperateur seitens<br />

der renommierten Fachgesellschaft AWOgyn<br />

sowie seine Funktion als Fachberater<br />

für Brustzentren für die Deutsche Krebsgesellschaft<br />

(DKG) und die Deutsche Gesellschaft<br />

für Senologie. „Dr. Schelers umfassende<br />

klinischen und wissenschaftlichen<br />

Erfahrungen und Kompetenzen ergänzen<br />

und optimieren das Leistungsangebot im<br />

Kontext unserer Funktion als Onkologischem<br />

Schwerpunktkrankenhaus ganz<br />

wesentlich“, betonte der Geschäftsführer.<br />

Schelers Engagement und seine Erfahrungen<br />

aus der Zeit am <strong>St</strong>. Josefs-Hospital<br />

Wiesbaden hätten hier in <strong>Limburg</strong> schon<br />

jetzt zu deutlich differenzierterer Diagnostik<br />

und Therapie geführt.<br />

Auf Schelers Qualifikationen im Kontext<br />

der onkologischen Disziplinen hob auch<br />

dessen langjähriger beruflicher Wegbegleiter,<br />

Prof. Dr. Gerald Hoffmann, Chefarzt<br />

der Frauenklinik des Wiesbadener <strong>St</strong>. Josef-Hospitals<br />

ab: „Dr. Schelers zahlreichen<br />

Hospitationen im Ausland und vor allem<br />

in den USA war es zu verdanken, dass unsere<br />

Klinik als eine der ersten in Deutschen<br />

über die Möglichkeit der stereotaktischen<br />

Punktion der Brust verfügte.“ In gleicher<br />

Weise verdanke man ihm die Tatsache,<br />

dass das JOHO zu den ersten deutschen<br />

Kliniken mit dem routinemäßigen Angebot<br />

der Wächterlymphknotenentfernung zählte.<br />

Auch beim Aufbau des „Kooperativen<br />

Brustzentrums und Netzwerkes Mammakarzinom<br />

Wiesbaden“ sowie der Einführung<br />

des Disease Management Programms<br />

Mammakarzinom sei dieser federführend<br />

beteiligt gewesen.<br />

Prof. Hoffmann, dessen leitender Oberarzt und<br />

Vertreter Dr. Scheler in Wiesbaden war, würdigte<br />

zudem seine Expertise in der ästhetischen und<br />

onkoplastischen Operation von Brusterkrankungen.<br />

Alles in allem versierte medizinische Qualifikationen,<br />

von denen heute die Frauen des<br />

Landkreises <strong>Limburg</strong>-Weilburg profitieren. Unter<br />

anderem, indem das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

als <strong>St</strong>andort für Diagnostik und Therapie<br />

von Screeningpatientinnen des Kreises ausgewählt<br />

wurde.<br />

Auch der Ärztliche Direktor des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es, Dr. Klaus-Peter Schalk, bescheinigte<br />

seinem Chefarztkollegen, der Frauenklinik<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> schon in kurzer Zeit ein klares<br />

Profil gegeben zu haben. „Sie machen Zuweisern<br />

und Patientinnen der Region ein qualitativ<br />

hochwertiges Angebot“, lobte Schalk. Er sicherte<br />

dem Gynäkologen die volle Unterstützung des<br />

ärztlichen Teams der Klinik zu, insbesondere bei<br />

der Etablierung des Brustzentrums am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Dr. Schalk erwähnte zudem die breite Facette<br />

von Aufgaben innerhalb der gesamten Frauenheilkunde:<br />

„Wir sehen nicht nur die Versorgung<br />

von Brustkrebspatientinnen, sondern die<br />

gesamte klassische operative Gynäkologie, die<br />

medikamentöse Therapie sowie Beratung und<br />

Vorsorge bei Ihnen in guten Händen.“ Auch im<br />

Bereich der Geburtshilfe sei es Scheler gelungen,<br />

ein Signal zu setzen: „Immer mehr Schwangere<br />

nehmen das Angebot an, im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> zu<br />

entbinden.“<br />

Dr. Scheler selbst gab das Lob an sein Team weiter:<br />

„Wenn wir erfolgreich sind, dann sind wir<br />

gemeinsam erfolgreich!“


6 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Neues Entrée mit neuem Konzept:<br />

Kurze Zeiten, kurze Wege<br />

und noch mehr Service<br />

Individualität statt Routine: Die zentrale Patientenaufnahme<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> hat nun eine freundliche Visitenkarte<br />

>> Sie kann Drehscheibe und Angelpunkt sein, aber auch <strong>St</strong>iefkind und<br />

Nadelöhr: Die zentrale Patientenaufnahme eines <strong>Krankenhaus</strong>es. In jedem<br />

Fall ist sie zentrale Schnittstelle der Klinik im Kontakt zur Umwelt: Sei es<br />

zu den Patienten, sei es zu den einweisenden, niedergelassenen Ärzten,<br />

Notärzten und Rettungsdiensten. Und so gibt sich das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Limburg</strong> nach mehreren Monaten Bauzeit an seiner Interdisziplinären<br />

Patientenaufnahme nicht nur mit einem freundlich gestalteten<br />

Service- und Empfangsbereich zufrieden. Als eine der ersten Kliniken in<br />

Deutschland unterstellt die <strong>Krankenhaus</strong>leitung diesen zentralen Bereich<br />

einer eigenen ärztlichen Leitung. Durchaus mit Vorreiterfunktion in der<br />

bundesdeutschen <strong>Krankenhaus</strong>landschaft. Denn das Ergebnis ist ein medizinisches<br />

Allround-Management, das dem Patienten deutlich kürzere<br />

Wartezeiten, schnellere Behandlung und eine noch individuellere Versorgung<br />

und Betreuung garantieren soll. Der besondere Akzent des neuen<br />

Entrées liegt also vor allem im Detail, sprich: präziser Organisation. Unter<br />

der Zielvorgabe „kurze Zeiten, kurze Wege und noch mehr Service“ hat<br />

Dr. Oliver Schellein, der neue Ärztliche Leiter der Zentralen Patientenaufnahme<br />

ein System vorgesehen, das den Patienten noch mehr Qualität<br />

in der medizinischen Versorgung sichern soll. Nach einer mehrmonatigen<br />

Probezeit geht das Konzept nun in die Ernstphase.<br />

„Eine Visitenkarte muß so viel Information<br />

wie möglich beinhalten und das<br />

Image einer Einrichtung widerspiegeln“,<br />

resümiert Geschäftsführer Klaus-Werner<br />

Szesik. Deshalb sei es nur folgerichtig,<br />

gleich im Erstkontakt zu signalisieren:<br />

„Hier treffen Sie auf gebündeltes Know<br />

How, individuelles Engagement für den<br />

Menschen“. Diese Vorgabe ist nach seiner<br />

Überzeugung in der neuen Zentralen<br />

Patientenaufnahme exzellent umgesetzt:<br />

„Wenn sich ein Patient in einer Notlage<br />

schnell und gut behandelt fühlt, wird er<br />

automatisch positive Assoziationen mit<br />

dem gesamten <strong>Krankenhaus</strong> verbinden.<br />

Mit unserem neuen Konzept positionieren<br />

wir uns ganz wesentlich als <strong>St</strong>andort<br />

innovativer medizinischer Versorgung“,<br />

konstatiert Szesik.<br />

„ Wenn sich ein Patient in<br />

einer Notlage schnell und gut<br />

behandelt fühlt, wird er automatisch<br />

positive Assoziationen<br />

mit dem gesamten <strong>Krankenhaus</strong><br />

verbinden.“<br />

Eine Verantwortung, der sich Dr. Oliver<br />

Schellein und Frank Ludwig-Pistor<br />

als pflegerischer Leiter der Patientenaufnahme<br />

gerne gestellt haben: „Diese<br />

Schlüsselfunktion wollen wir gern wahrnehmen“.<br />

Deshalb habe man sämtliche<br />

Prozesse und <strong>St</strong>rukturen unter die Lupe<br />

genommen, um sie orientiert an den Bedürfnissen<br />

der Patienten optimal aufeinander<br />

abzustimmen. „Der Servicegedanke<br />

ist unser oberstes Ziel. Wir setzen auf<br />

Individualität statt Routine.“ So wurde<br />

in zentralen Bereichen des Erstkontakts<br />

an einer Verbesserung des Ablaufs und<br />

einer engeren Verzahnung der Behandlungsabläufe<br />

gearbeitet. Diese Prozeßoptimierung<br />

schließt die Notfallversorgung,<br />

ambulante Behandlungen, geplante stationäre<br />

Aufnahmen sowie die Betreuung<br />

im Rahmen der chirurgischen Sprechstunden<br />

mit ein.<br />

Dies bedeutete eine komplette Neuorganisation<br />

im Detail sowie eine räumliche<br />

Zusammenfassung verschiedener<br />

Funktionsbereiche. Zentraler Punkt des<br />

Konzepts: Es gibt einen Ansprechpartner<br />

für den Patienten aus dem Bereich der<br />

Pflege, eine Anlaufstelle direkt neben der<br />

Pforte. Dieser Ansprechpartner empfängt<br />

den Patienten, vermittelt die wichtigsten<br />

Erstinformationen (TV-Kopfhörer,<br />

Telefonkarte etc.) und leitet aber auch


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 7<br />

„ Bevor der Patient auf die <strong>St</strong>ation<br />

kommt, sind alle Untersuchungen<br />

bereits erledigt. Dies erspart nicht<br />

nur dem Patienten viele Wege,<br />

<strong>St</strong>reß und Ärger, sondern auch<br />

den Kollegen auf den <strong>St</strong>ationen.“<br />

Lorem epsum<br />

besser auf die Bedürfnisse der Patienten<br />

auszurichten und vor allem zeitgerecht<br />

durchzuführen.<br />

bereits die nötigen Voruntersuchungen<br />

ein. Diese administrative Funktion der<br />

Kontaktperson am Servicepunkt sowie die<br />

intensivere medizinische Zuarbeit seitens<br />

der Pflegekräfte ist ein wesentlicher Faktor<br />

für mehr Patientenorientierung. Denn<br />

die Ärzte werden dadurch wesentlich<br />

entlastet und haben deutlich mehr Zeit,<br />

sich dem Patienten zu widmen. Alle Untersuchungen<br />

für stationäre wie für ambulante<br />

Patienten können aufgrund der<br />

umfassenden baulichen Veränderungen<br />

nunmehr komplett im Erdgeschoß durchgeführt<br />

werden. Bevor der Patient auf die<br />

<strong>St</strong>ation kommt, sind alle Untersuchungen<br />

bereits erledigt. Dies erspart nicht<br />

nur dem Patienten viele Wege, <strong>St</strong>reß und<br />

Ärger, sondern auch den Kollegen auf<br />

den <strong>St</strong>ationen. Profitiert haben bisher die<br />

beiden chirurgischen Abteilungen sowie<br />

die Medizinische Klinik und die Neurologie<br />

von dem neuen System, die anderen<br />

Abteilungen sollen Schritt für Schritt einbezogen<br />

werden.<br />

Wichtiger Bestandteil des neuen Konzepts<br />

soll ein in vielen anderen europäischen<br />

Ländern seit Jahren bewährtes Modell<br />

zur Ersteinschätzung von Patienten, das<br />

„Manchester Triage System“ (MTS), werden.<br />

Hierbei handelt es sich um ein strukturiertes<br />

Verfahren zur Beurteilung von<br />

Notfallpatienten. Als „Triage“ bezeichnet<br />

man ein System des medizinischen<br />

Risikomanagements, das aus einer großen<br />

Zahl von zu behandelnden Patienten<br />

zuverlässig diejenigen herausfiltert<br />

und identifiziert, die am schwersten<br />

erkrankt oder verletzt sind und daher<br />

zuerst behandelt werden müssen. In<br />

diesem Sinne wird die Triage weltweit<br />

bei Katastrophenfällen eingesetzt. Eine<br />

„Sortierung“ nach Dringlichkeit also, die<br />

bei oft lebenswichtigen Entschei-dungen<br />

hilft. Im Unterschied zur Triage im<br />

Katastrophenfall oder bei Unfällen dient<br />

die Ersteinschätzung im <strong>Krankenhaus</strong><br />

jedoch der Beurteilung der Erkrankungsschwere<br />

mit dem Ziel, die Versorgung<br />

„Da sich Notfälle nun einmal nicht planen<br />

lassen, sind Wartezeiten, insbesondere<br />

wenn sich viele Patienten gleichzeitig<br />

vorstellen, nicht gänzlich vermeidbar.<br />

Um diese jedoch so kurz wie möglich<br />

zu halten und die Patienten möglichst<br />

schnell adäquat behandeln zu können,<br />

haben wir uns für dieses System der Ersteinschätzung<br />

entschieden“, berichten<br />

Dr. Schellein und Frank Ludwig-Pistor.<br />

Doch auch bei den nicht so dringlichen<br />

Fällen werden die nötigen Grunduntersuchungen<br />

sofort erledigt. „Jeder Patient<br />

soll schnellstmöglich, das heißt möglichst<br />

wenige Minuten nach seinem Eintreffen,<br />

Kontakt zu einem Ansprechpartner bekommen.<br />

Die gefühlte Wartezeit wird<br />

sich deutlich verringern“, ist Dr. Schellein<br />

überzeugt. „Der Patient fühlt sich in<br />

jedem Falle wahrgenommen. Dann lassen<br />

sich auch eventuell notwendige Wartezeiten<br />

ganz anders verarbeiten.“ Zudem<br />

führe die Einführung der Ersteinschätzung<br />

zu einer Erhöhung der medizinischen<br />

Versorgungssicherheit.<br />

FAZIT<br />

Alles in allem ein Konzept, das gleichzeitig<br />

auch zu einer weiteren Qualifizierung der<br />

pflegerischen Mitarbeiter führt. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Zentralen<br />

Notaufnahme wurden vom deutschen Referenzzentrum<br />

für MTS in Hamburg speziell<br />

geschult: Reanimationstraining, Fachpflegeweiterbildung<br />

für die Notaufnahme –<br />

solche Qualifizierungsmaßnahmen gehören<br />

zum selbstverständlichen Weiterbildungsrepertoire<br />

der neuen Abteilung. Schellein und<br />

Ludwig-Pistor sind sich einig: „Von der Idealvorstellung<br />

sind wir noch weit entfernt,<br />

aber wir sind auf einem guten Weg!“


8 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />

Elementares <strong>St</strong>andbein zur Realisierung des<br />

Konzepts für <strong>St</strong>. Anna: Ausbau des Teamworks<br />

der Kliniken der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

Moderne Medizin auf schnellstem Weg:<br />

Kurzzeitchirurgie in <strong>St</strong>. Anna<br />

Chirurgisches Kompetenznetz für die Patienten<br />

der Region - die neue Option für planbare OP`s<br />

>> Der <strong>St</strong>artschuß fällt am 17. Januar <strong>2007</strong>. Dann geht am <strong>St</strong>. Anna-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> in Hadamar das Modellprojekt der Kurzzeitchirurgie in den Routinebetrieb.<br />

Organisatorisch konzipiert wurde der neue Service für die Patienten vom<br />

Chefarzt der Abteilung Allgemein-, Gefäß- und Visceralchirurgie am <strong>Limburg</strong>er<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, PD Dr. Udo A. Heuschen. Bei seiner Konzeption für<br />

<strong>St</strong>. Anna hat sich der Chirurg insbesondere auch am bundesdeutschen Vorzeigemodell<br />

der Universitätsklinik Heidelberg orientiert: „Der neue Service spricht insbesondere<br />

solche Patienten an, die einen möglichst kurzen Klinikaufenthalt wünschen<br />

und gleichzeitig gegenüber ambulanten Operationen ein Höchstmaß an Sicherheit<br />

in Anspruch nehmen möchten“, konstatiert der <strong>Limburg</strong>er Chirurg. Dies betrifft<br />

sowohl allgemein- und visceralchirurgische Patienten, deren Betreuung durch die<br />

Abteilung PD Dr. Heuschen erfolgen wird, als auch die unfallchirurgischen und<br />

orthopädischen Patienten, die von der Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie<br />

unter PD Dr. Joachim Hillmeier betreut werden.<br />

Ein Netzwerk also, das nicht nur die<br />

beiden Kliniken, sondern auch die chirurgischen<br />

Disziplinen der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

in besonderer Weise konzentriert.<br />

<strong>St</strong>. Anna bietet eine gute klinische<br />

Infrastruktur und entsprechend qualifiziertes<br />

Fachpersonal, die beiden chirurgischen<br />

Abteilungen des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> die<br />

medizinische Kompetenz. „Unser oberstes<br />

Zielkriterium bei der Konzeption war es,<br />

die Sicherheit unserer Patienten und die<br />

medizinische Qualität zur gewährleisten.“<br />

Gleichzeitig wird mit dem Angebot der<br />

Kurzzeitchirurgie auch ein elementarer<br />

Baustein zur <strong>St</strong>andortsicherung des<br />

<strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong>es umgesetzt.<br />

durch den Operateur und dazu noch die<br />

besondere Atmosphäre des kleineren,<br />

überschaubaren Hauses, die eine besonders<br />

individuelle Form der Betreuung<br />

ermöglicht. Zudem genießt der Patient<br />

gebündelte medizinische Kompetenz<br />

in Versorgung und Überwachung. Ein<br />

weiterer entscheidender Vorteil: In<br />

Hadamar wird es keine <strong>St</strong>örung der organisatorischen<br />

Abläufe durch etwaige<br />

Notfalloperationen geben; somit ist eine<br />

verlässliche Operationsplanung gewährleistet.<br />

Vor allem Patienten aus der Region Hadamar<br />

und dem Westerwald werden von<br />

dem neuen Angebot in <strong>St</strong>. Anna profitieren.<br />

Durch Kooperation mit dem am<br />

<strong>Krankenhaus</strong> praktizierenden Chirurgen<br />

Dr.Andreas Wagenseil können Patienten<br />

mit unfallchirurgischen oder orthopädischen<br />

Erkrankungen heimatnah kompetent<br />

kurzstationär operativ versorgt werden<br />

und anschließend vom Facharzt am<br />

<strong>Krankenhaus</strong> ambulant weiterbehandelt<br />

werden. Auch die Patienten der Inneren<br />

Abteilung des <strong>St</strong>. Anna-Hauses profitieren<br />

von der engeren Kooperationsmöglichkeit<br />

mit den erfahrenen <strong>Limburg</strong>er<br />

Visceralchirurgen vor Ort.<br />

Doch nicht nur diesbezüglich bringt dies<br />

Vorteile. Der neue Service ist insbesondere<br />

für den Patienten von einigem Nutzen:<br />

Deutlich verkürzte Wartezeiten auf<br />

die Operation, persönliche Betreuung


Aktuell < VIA < 9<br />

„ Je nach Krankheitsbild<br />

begünstigen die in den chirurgischen<br />

Abteilungen der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

etablierten modernen minimalinvasiven<br />

Operationsmethoden<br />

eine schnelle Genesung<br />

der Patienten.”<br />

Der Vorteil für das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: eine deutliche Entlastung der OP-Kapazitäten, mehr<br />

Zeit und Raum, um der starken Nachfrage nach komplizierten chirurgischen Fragestellungen<br />

gerecht zu werden. Chefarzt PD Dr. Heuschen: „Wir können uns nun als<br />

Schwerpunktkrankenhaus noch mehr als bisher den Aufgaben der intensiven Versorgung<br />

schwerkranker Patienten widmen.“<br />

Ganz allgemein ist die Kurzzeitchirurgie für Patienten mit leichten bis mittelschweren<br />

Eingriffen, die auf der einen Seite nicht ambulant durchgeführt werden sollen, auf der<br />

anderen Seite jedoch keinen längeren stationären Aufenthalt benötigen, eine gute Alternative.<br />

Interessant ist diese Option insbesondere auch für Patienten, die ihr persönliches<br />

und berufliches Engagement trotz einer notwendigen Operation weitgehend ununterbrochen<br />

beibehalten wollen. Je nach Eingriff werden die Patienten vorraussichtlich<br />

lediglich zwei bis drei Tage stationär in Hadamar liegen.<br />

Je nach Krankheitsbild begünstigen die in den chirurgischen Abteilungen der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

etablierten modernen minimalinvasiven Operationsmethoden eine<br />

schnelle Genesung der Patienten. Diese sind in der Regel für den Patienten weniger<br />

belastend als herkömmliche Methoden. So sorgt beispielsweise die sogenannte Schlüssellochchirurgie<br />

mit ihren kleinen Schnitten für eine wesentlich problemlosere Wundheilung.<br />

Aber auch die konventionellen Operationsmethoden im Rahmen der Kurzzeitchirurgie<br />

gewährleisten eine kurze Verweildauer.<br />

Für die <strong>St</strong>artphase sind wöchentlich je<br />

nach Nachfrage zwei bis drei Operationstage<br />

in Hadamar geplant. An diesen<br />

Tagen wird ein qualifiziertes Operationsteam<br />

aus <strong>Limburg</strong> vor Ort operieren.<br />

Auch die gesamte postoperative Nachbetreuung<br />

wird vom gleichen Ärzteteam<br />

durchgeführt.<br />

Der Patientin wird eine minimal-invasive<br />

Lösung zur Wiederherstellung der normalen<br />

Anatomie der Vagina angeboten.<br />

Durch die standardisierte, reproduzierbare<br />

Methodik wird die OP-Zeit sowie die<br />

postoperative Erholung gegenüber abdominaler<br />

Verfahren deutlich verkürzt.<br />

Die Teilnehmer des Workshops haben<br />

die Möglichkeit, an vier OP-Sitzungen<br />

teilzunehmen und die neue OP-Methode<br />

demonstriert zu bekommen.<br />

Die Kurzeitchirurgie bietet sich insbesondere<br />

für <strong>St</strong>andardeingriffe an, wie beispielsweise:<br />

> Gallenblasenentfernungen<br />

> Hernienoperationen (Leistenbruch-OP`s)<br />

> Hämorrhoiden-OP<br />

> Krampfader-Entfernung<br />

> Metallentfernungen<br />

> Arthroskopien (Kniespiegelungen)<br />

> Hand-Operationen<br />

> operative Behandlung leichterer Frakturen<br />

! INFO<br />

Anmelden allerdings kann man sich ausschließlich in <strong>Limburg</strong>,<br />

wo der gesamte Behandlungsablauf geplant und koordiniert wird.<br />

Auch die vorstationäre Betreuung mit EKG, Labor, OP- und Anästhesieaufklärung<br />

findet in <strong>Limburg</strong> statt. Nähere Informationen<br />

erteilen die chirurgischen Sekretariate:<br />

> Abteilung Allgemein-, Gefäß- und Visceralchirurgie<br />

Chefarzt PD Dr. Udo A. Heuschen<br />

Sekretariat: 06431 / 292-4401<br />

> Abteilung Unfall- und Orthopädische Chirurgie<br />

Chefarzt PD Dr. Joachim Hillmeier<br />

Sekretariat: 06431 / 292 – 4421.


10 > VIA >Interview<br />

„ Da im Rahmen der Kurzzeitchirurgie<br />

ausschließlich planbare<br />

Operationen stattfinden, wird der<br />

Ablauf nicht etwa durch Notfall-<br />

Operationen gestört”<br />

Chirurgisches Netzwerk<br />

für die Patienten der Region<br />

Interview zur Kurzzeitchirurgie am <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />

mit Chefarzt PD Dr. Udo A. Heuschen<br />

Zentrum für Kurzzeitchirurgie – für Laien ein durchaus<br />

abstrakter Begriff. Was können sich die Menschen der Region<br />

ganz konkret unter dieser Bezeichnung vorstellen?<br />

Was bedeutet das neue Angebot im Kontext der medizinischen<br />

Leistungen der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft? Wir<br />

sprachen hierüber mit Chefarzt PD Dr. Udo A. Heuschen,<br />

der auch stellvertretender Ärztlicher Direktor des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

ist und das neue Servicekonzept für<br />

die Patienten der Region in Hadamar erarbeitet hat.<br />

Ist Kurzzeitchirurgie nicht letztlich nur eine<br />

neue Zauberformel, die den Unkenrufen<br />

bezüglich des Erhalts des <strong>St</strong>. Anna-Hauses<br />

Einhalt gebieten soll?<br />

„Neu ist dieser Begriff im Zusammenhang mit<br />

<strong>St</strong>. Anna keineswegs. Und genausowenig ist<br />

die Kurzzeitchirurgie eine Beschwichtigungsformel<br />

für Kommunalpolitiker oder besorgte<br />

Bürger. Das Gegenteil ist der Fall: Schon in<br />

den Jahren 2004 und 2005 liefen entsprechende<br />

Pilotphasen vor Ort. Das heißt: Wir<br />

haben diesen neuen Service mit großer Ernsthaftigkeit geprüft. Die Erfahrungen<br />

haben gezeigt, dass die Patienten dieses Angebot sehr gern annehmen und damit<br />

auch sehr zufrieden sind. Außerdem haben die Entwicklungen der letzten Jahre<br />

gezeigt, dass der Bedarf an Operationen seitens unserer Abteilungen stetig wächst.<br />

Dies hatte längere Wartezeiten bei planbaren Operationen zur Folge. Diesem Engpaß<br />

können wir nun adäquat begegnen.”<br />

Immer wieder wurde in der Vergangenheit betont, <strong>St</strong>. Anna zeichne sich insbesondere<br />

durch seine Atmosphäre und <strong>Limburg</strong> durch die medizintechnische<br />

Infrastruktur aus. Da liegt es doch nahe, sich Sorgen zu machen, in Hadamar<br />

nicht auf dem neuesten <strong>St</strong>and versorgt zu werden?


Interview < VIA < 11<br />

„ Der stationäre Aufenthalt<br />

selbst wird so kurz und<br />

so wenig belastend wie<br />

möglich gestaltet. “<br />

Chefarzt PD Dr. Udo A. Heuschen<br />

durch unsere Fach- und Oberärzte ist dort<br />

eher noch intensiver, als dies in <strong>Limburg</strong><br />

möglich ist. Bei etwaigen Komplikationen<br />

ist durch die räumliche Nähe der sofortige<br />

Zugriff auf die Ressourcen unseres Schwerpunktkrankenhauses<br />

in <strong>Limburg</strong> gewährleistet.”<br />

Gibt es weitere Vorteile für die Patienten?<br />

„Da im Rahmen der Kurzzeitchirurgie ausschließlich<br />

planbare Operationen stattfinden,<br />

wird der Ablauf nicht etwa durch Notfall-Operationen<br />

gestört, wie dies in einem<br />

Schwerpunktkrankenhaus immer wieder der<br />

Fall ist. Die OP-Planung wird definitiv verlässlicher,<br />

grundsätzlich verringert sich bereits<br />

im Vorfeld auch die Wartezeit auf eine<br />

Operation deutlich.<br />

Der stationäre Aufenthalt selbst wird so kurz<br />

und so wenig belastend wie möglich gestaltet.<br />

Die Patienten werden erst am Operationstag<br />

stationär aufgenommen, über seinen<br />

Entlassungstag wird er zum frühestmöglichen<br />

Zeitpunkt, in der Regel bereits am ersten<br />

postoperativen Tag, informiert. Die Patienten<br />

finden dort ausschließlich Ein- und Zwei-<br />

Bett-Zimmer vor.”<br />

Welche Vorteile hat die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

durch die Kurzzeitchirurgie zu verzeichnen?<br />

„In erster Linie ist hier die <strong>St</strong>andortsicherung<br />

von <strong>St</strong>. Anna zu nennen, das Zentrum für<br />

Kurzzeitchirurgie ist ein starkes <strong>St</strong>andbein im<br />

Engagement der Geschäftsführung für den Erhalt<br />

von rund 100 Arbeitsplätzen. Außerdem<br />

arbeitet ein kleines Haus bei solchen Routineoperationen<br />

wesentlich kostengünstiger.<br />

Demgegenüber ist eine komplizierte Operation,<br />

etwa an der Bauchspeicheldrüse, in den<br />

<strong>St</strong>rukturen eines Schwerpunktkrankenhauses<br />

sehr viel besser aufgehoben. Schließlich ist<br />

das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> für die intensivmedizinische<br />

Betreuung bestens ausgestattet. Von daher<br />

macht eine solche Trennung unbedingt Sinn.<br />

Zusätzlich wird in <strong>Limburg</strong> weitere OP-Kapazität<br />

geschaffen. Hier wird man künftig<br />

mehr Zeit in die Versorgung schwerkranker Patienten mit größeren Operationen<br />

investieren und der deutlich wachsenden Nachfrage in diesem Bereich besser gerecht<br />

werden können.”<br />

Also auch eine Entscheidung im Blick auf die Wirtschaftlichkeit der medizinischen<br />

Leistung?<br />

„Ja, durchaus. Aber auch eine <strong>St</strong>ärkung der grundsätzlichen Ausrichtung der Philosphie<br />

unserer Arbeit. Denn nur Wirtschaftlichkeit kann eine gute pflegerische und<br />

medizinische Versorgung mit entsprechender medizintechnischer Ausstattung<br />

auf Dauer sichern, nur so lässt sich auch unsere Verantwortung in Bezug auf die<br />

christliche Provenienz unserer Häuser realisieren. Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

setzt auf eine Kombination aus hochprofessioneller Medizin und fürsorglichem<br />

Umgang mit den Patienten. Patientensicherheit und medizinische Qualität haben<br />

bei uns immer Vorrang vor den Aspekten der Wirtschaftlichkeit, aber ohne<br />

Wirtschaftlichkeit lassen sich weder High Tech und medizinisches Know-How,<br />

noch Menschlichkeit umsetzen.”<br />

Also eine klassische Win-Win-Situation?<br />

„Exakt. Mit diesem Netzwerk bieten wir unseren Patienten einen hervorragenden<br />

medizinischen und pflegerischen Service. Der angenehme Nebeneffekt für die Geschäftsführung:<br />

wir sind damit in der Wettbewerbsituation des Gesundheitswesens<br />

bestens aufgestellt. Auch vor diesem Hintergrund war es ein kluger Schachzug der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>leitung, die Kompetenz aus beiden Häusern zugunsten der Menschen<br />

der Region zu konzentrieren und abzurunden.”<br />

Wie dürfen sich die Patienten den Ablauf vorstellen?<br />

„Der Patient kommt ambulant zur chirurgischen bzw. unfallchirurgischen Sprechstunde<br />

ins <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Dort wird die OP-Indikation gestellt, der Patient wird ausführlich<br />

aufgeklärt. Chirurgen und Anästhesisten prüfen und entscheiden gemeinsam, ob<br />

die Operation in Hadamar sicher durchgeführt werden kann. Auch die präoperative<br />

Diagnostik (EKG, Labor, ebenso die Narkoseaufklärung) erfolgt in <strong>Limburg</strong>.<br />

Bereits in <strong>Limburg</strong> bekommt der Patient in Form eines „Laufzettels“ genaue Informationen<br />

über den organisatorischen Ablauf seiner Behandlung. Am Tag der<br />

Operation wird der Patient im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> aufgenommen. Die Pflegekräfte<br />

auf der <strong>St</strong>ation werden vom Operateur selbst detailliert über OP-Verlauf und<br />

den Zustand des Patienten informiert. Das Operationsteam betreut den Patienten<br />

bis zu seiner Entlassung. Nach einer Abschlußuntersuchung wird der Patient vom<br />

Operateur persönlich verabschiedet. Die weitere Betreuung nach der stationären<br />

Entlassung erfolgen falls notwendig wiederum im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Auch die Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

werden durch die <strong>Limburg</strong>er Fachkräfte geleistet.”<br />

Ihre ganz persönliche Prognose zum Thema?<br />

„Ich bin davon überzeugt, dass unsere Patienten die Symbiose von medizinischer<br />

und pflegerischer Kompetenz gepaart mit der besonders persönlichen und familiären<br />

Atmosphäre des Hauses sehr schnell zu schätzen wissen werden.”


12 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Neuer Defibrillator<br />

warnt vor technischem Versagen<br />

Erstmals wurde jetzt im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

in <strong>Limburg</strong> (Abteilung<br />

Kardiologie und Intensivmedizin,<br />

Chefarzt Prof. Dr. med. Jörg Kreuzer<br />

in Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />

für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie)<br />

ein neuer implantierbarer<br />

Cardioverter Defibrillator (ICD)<br />

implantiert, der nicht nur den Herzschlag<br />

der Patienten registriert und<br />

ihn, wenn nötig, mit einem <strong>St</strong>romstoß<br />

wieder normalisiert. Das neue<br />

Gerät überwacht sich auch selbst<br />

- und alarmiert den Patienten bei<br />

einem technischen Defekt mit einem<br />

Vibrationssignal.<br />

Der neue Defibrillator EPIC II VR der<br />

Firma <strong>St</strong>. Jude Medical zeichnet die<br />

Herzschläge des Patienten auf und<br />

gibt bei technischen <strong>St</strong>örungen<br />

ein Alarmsignal von sich.<br />

Das Team der Abteilung Kardiologie und Intensivmedizin <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> in <strong>Limburg</strong>


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 13<br />

„ Dem ersten Patienten im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> wurde der<br />

neue Defibrillator Anfang Dezember 2006 implantiert. Der Eingriff<br />

verlief komplikationslos und dauerte nur etwa eine <strong>St</strong>unde.<br />

Dem Patienten, einem 72-jährigen Mann aus dem Landkreis<br />

<strong>Limburg</strong>-Weilburg, der an einer Einschränkung der Herzfunktion<br />

nach Herzinfarkt litt, geht es gut.”<br />

>> Der neue Defibrillator EPIC II VR der Firma <strong>St</strong>. Jude<br />

Medical zeichnet die Herzschläge des Patienten auf<br />

und gibt bei technischen <strong>St</strong>örungen ein Alarmsignal<br />

von sich. Der Patient wird durch Vibrationen im Bereich<br />

der Schrittmachertasche (vordere Brustwand) alarmiert,<br />

ähnlich wie bei einem Handy. Schon früher gab<br />

es Geräte mit einer Alarmfunktion, allerdings arbeiteten<br />

diese meist mit Tonsignalen, die von älteren schwerhörigen<br />

Patienten nicht wahrgenommen werden. Tritt<br />

dieses Vibrationssignal auf, wird der Patient aufgefordert,<br />

umgehend den behandelnden Kardiologen aufzusuchen,<br />

damit über einen Computer die technischen Daten<br />

ausgelesen werden können. Technische Defekte treten in<br />

drei bis sieben Prozent der Fälle auf und können zum<br />

Funktionsverlust (d.h. Herzrhythmusstörungen werden<br />

nicht erkannt und/oder therapiert) des ICDs führen.<br />

Dem ersten Patienten im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> wurde<br />

der neue Defibrillator Anfang Dezember 2006 implantiert.<br />

Der Eingriff verlief komplikationslos und dauerte nur etwa<br />

eine <strong>St</strong>unde. Dem Patienten, einem 72-jährigen Mann aus<br />

dem Landkreis <strong>Limburg</strong>-Weilburg, der an einer Einschränkung<br />

der Herzfunktion nach Herzinfarkt litt, geht es gut.<br />

Weitere Implantationen hier im Hause sind geplant.<br />

Derzeit erleiden in Deutschland rund 100.000 Menschen pro<br />

Jahr einen plötzlichen Herztod infolge schwerer Herzrhythmusstörung.<br />

Dazu gehören auch ventrikuläre Tachykardien<br />

bzw. Kammerflimmern. Während der tachykarden Episoden<br />

schlagen die Herzkammern sehr schnell und unregelmäßig.<br />

Nicht immer nimmt der Patient die Arrhythmie wahr. Hält<br />

die Tachykardie über längere Zeit an, oder ist die Frequenz<br />

sehr hoch, dann besteht akute Lebensgefahr, da lebenswichtige<br />

Organe nicht mehr mit sauerstoffhaltigem Blut versorgt<br />

werden. Um dies zu verhindern, wird ein Defibrillator implantiert,<br />

der den Herzrhythmus überwacht und bei Bedarf<br />

wieder synchronisiert.<br />

Der „Defi“ wird in eine Hauttasche<br />

auf dem Brustkorb eingesetzt,<br />

die Elektrode direkt in<br />

die Herzwand. Bei einem unregelmäßigen,<br />

zu schnellen Herzschlag<br />

gibt der Defibrillator<br />

wahlweise entweder einen starken<br />

Elektroschock ab (wenn die<br />

Herzfrequenz sehr hoch ist) oder<br />

versucht durch Abgabe schneller<br />

elektrischer Impulse die Herzrhythmusstörung<br />

zu beenden,<br />

bis das Organ wieder normal<br />

schlägt. So kann ein „Defi“ oft<br />

lebensrettend sein.<br />

Chefarzt Prof. Dr. med. Jörg Kreuzer


14 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

!<br />

Neue Veranstaltungsreihe des Brustzentrums<br />

zu Medizin, Betreuung und Lifestyle bei Brustkrebs<br />

Brustkrebs besiegen:<br />

Mit mehr Selbstwertgefühl, mehr Selbstsicherheit<br />

und positiver Lebenseinstellung<br />

>> Diagnose Brustkrebs – diese Nachricht<br />

schockiert, wird das Leben der<br />

betroffenen Frauen grundlegend verändern.<br />

Rund 48.000 Frauen erkranken<br />

in Deutschland jährlich neu an dieser<br />

Krebsart, rund 18.000 Frauen sterben<br />

jährlich daran.<br />

Im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong> werden<br />

jährlich rund 200 Frauen aufgrund<br />

dieser Tumorerkrankung operiert, die Dunkelziffer<br />

der Betroffenen für den Landkreis<br />

<strong>Limburg</strong>-Weilburg sowie die angrenzenden<br />

Landkreise Rhein-Lahn und Westerwald<br />

wird weit höher geschätzt. Viele mit der Erkrankung<br />

verknüpfte Fragen und Probleme<br />

stellen sich den betroffenen Frauen jedoch<br />

erst nach dem Abschluß der stationären<br />

Behandlung. Das Team des Brustzentrums<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> will die Patientinnen damit<br />

nicht allein lassen: „Wir wollen die betroffenen<br />

Frauen zu einem lebensbejahenden<br />

Umgang mit den Folgen ihrer Erkrankung<br />

ermutigen“, konstatiert Chefarzt Dr. Peter<br />

Scheler. Um ihnen, aber auch den Familien<br />

und Angehörigen weiterhin zur Seite zu<br />

stehen, bietet die <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-Frauenklinik<br />

ab sofort monatlich Informationsver-anstaltungen<br />

mit umfassenden Hilfen zur<br />

Begleitung und Bewältigung der Erkrankung<br />

an. <strong>St</strong>artschuß ist Mittwoch, 14. Februar<br />

<strong>2007</strong>, um 15 Uhr im Konferenzraum<br />

<strong>St</strong>. Hildegardis im ersten Untergeschoß des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es. Das Team des<br />

Brustzentrums der Frauenklinik wird sich<br />

dort persönlich vorstellen und über die<br />

ambulante Chemotherapie informieren.<br />

„Ich kann, weil ich will, was ich muss.“<br />

Dieser Satz von Immanuel Kant steht als<br />

Leitmotiv über der neuen Veranstaltungsreihe,<br />

die den betroffenen Frauen neben<br />

fachlichen Informationen in erster Linie<br />

auch Mut machen will, ihr Leben trotz<br />

Brustkrebs individuell zu gestalten und<br />

das oft angeschlagene Selbstwertgefühl<br />

wieder aufzubauen. „Die alltägliche Bewältigung<br />

der Krankheit tritt neben der<br />

medizinischen Betreuung oft in den Hintergrund“,<br />

heißt es in einem Flyer zur Veranstaltungsreihe.<br />

Die betroffenen Frauen litten<br />

meist besonders unter den unmittelbaren äußeren<br />

Folgen der Chemo- oder <strong>St</strong>rahlentherapie.<br />

Haarausfall, Augenbrauen- oder Wimpernverlust,<br />

aber auch Hautveränderungen<br />

beeinträchtigten das Selbstwertgefühl ganz<br />

entscheidend. Grund genug für das Team des<br />

Brustzentrums, auch in Zusammenarbeit mit<br />

DKMS-Life in kostenlosen Kosmetikseminaren<br />

ganz konkrete Tipps zu geben. So verhilft<br />

beispielsweise Kosmetik, Tücher- und Kopfschmuckberatung<br />

vielen Frauen zu einem<br />

besseren Selbstwertgefühl und einer positiven<br />

Lebenseinstellung. Mehr Selbstsicherheit und<br />

mehr Wohlbefinden tragen ganz entscheidend<br />

dazu bei, die Krankheit zu besiegen“, davon<br />

sind Dr. Peter Scheler und sein Team überzeugt.<br />

Team des Brustzentrums <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>


News < VIA < 15<br />

Lorem epsum<br />

Die weiteren Termine für das Jahresprogramm<br />

<strong>2007</strong>, jeweils 15 Uhr im Konferenzraum<br />

<strong>St</strong>. Hildegardis des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>:<br />

18. April <strong>2007</strong>:<br />

Lifestyletipps: Haare, Tücher, Prothetik<br />

24. April <strong>2007</strong>:<br />

Kosmetikseminar für Krebspatientinnen<br />

9. Mai <strong>2007</strong>:<br />

Bademoden und Dessous mit Modenschau<br />

15. Mai <strong>2007</strong>:<br />

Kosmetikseminar für Krebspatientinnen<br />

13. Juni <strong>2007</strong>:<br />

Kosmetikseminar für Krebspatientinnen<br />

4. Juli <strong>2007</strong>:<br />

Hilfe zur Selbsthilfe nach Krebs:<br />

Der Sozialdienst informiert<br />

29. August <strong>2007</strong>:<br />

Früherkennung und Tumornachsorge<br />

5. September <strong>2007</strong>:<br />

Kosmetikseminar für Krebspatientinnen<br />

24. Oktober <strong>2007</strong>:<br />

Lifestyletipps: Haare, Tücher, Prothetik<br />

28. November <strong>2007</strong>:<br />

Kosmetikseminar für Krebspatientinnen<br />

5. Dezember <strong>2007</strong>:<br />

Hilfe zur Selbsthilfe nach Krebs:<br />

Der Sozialdienst informiert<br />

!<br />

INFO<br />

Nähere Informationen auch im Sekretariat<br />

der Frauenklinik: Telefon 06431 / 292-4451<br />

oder auch im Internet unter www.st-vincenz.<br />

de/abteilungen/frauenklinik/index.php .<br />

Forum Gesundheit:<br />

Erhöhte<br />

Leberwerte<br />

- was tun?<br />

PD Dr. Erhard G. Siegel<br />

Wie Lebererkrankungen entstehen und wie man sie<br />

behandeln kann, kurz: „Erhöhte Leberwerte – was<br />

tun“ – dies ist Thema des nächsten Vortrags des „Forum<br />

Gesundheit“ am Mittwoch, 25. April <strong>2007</strong> um 20<br />

Uhr in der Josef-Kohlmaier-Halle <strong>Limburg</strong>. Referent ist<br />

der Chefarzt der Medizinischen Klinik des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es, PD Dr. Erhard G. Siegel.<br />

Trotz der sehr guten Heilungschancen bleiben Lebererkrankungen<br />

wie z. B. Hepatitis B oder C und andere Autoimmunerkrankungen<br />

häufig unerkannt. Nur jede fünfte Lebererkrankung wird<br />

rechtzeitig entdeckt. In diesem Vortrag soll über die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung informiert werden. Millionen von Bundesbürgern<br />

sind an der Leber erkrankt. Laut WHO sind 3.5 Millionen<br />

Mitbürger betroffen. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich<br />

und gehen nur in etwa der Hälfte der Fälle auf Alkohol zurück.<br />

Andere Ursachen sind chronische Virushepatitis B und C, Übergewicht,<br />

<strong>St</strong>offwechsel- und Autoimmunerkrankungen sowie toxische<br />

Krankheiten durch Medikamente und Umweltgifte.<br />

So viele Patienten es gibt, so wenig weiß die Allgemeinbevölkerung<br />

über Lebererkrankungen. Viele chronische Lebererkrankungen<br />

werden erst spät erkannt und können dann ernste Spätfolgen<br />

wie Zirrhose und Leberkrebs haben. Tückisch an vielen<br />

Lebererkrankungen ist, dass die Symptome eher unspezifisch<br />

sind und nicht eindeutig in Richtung Leber weisen. Müdigkeit,<br />

Konzentrationsstörung, Völlegefühl im Oberbauch und depressive<br />

Verstimmung können auch auf andere Ursachen hinweisen.<br />

Gerade im Frühstadium sind viele Lebererkrankungen jedoch<br />

gut behandelbar. Fakt ist auch: viele Hepatitiserkrankungen sind<br />

inzwischen heilbar oder zumindest kontrollierbar geworden.<br />

Das „Forum Gesundheit“ ist eine Vortragsreihe, welche die Kreisvolkshochschule<br />

<strong>Limburg</strong> in Zusammenarbeit mit der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH organisiert. Aktuelles medizinisches<br />

Wissen soll in allgemeinverständlicher Form einem<br />

breiteren Publikum nahegebracht werden.


16 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

„ Der Kampf gegen Krebs ist nicht aussichtslos.<br />

Dies stellen Prof. Dr. Chiricuta und sein Mitarbeiterteam<br />

immer wieder unter Beweis.”<br />

Maximale Tumorkontrolle<br />

bei minimaler Nebenwirkung<br />

Zehn Jahre Institut für <strong>St</strong>rahlentherapie und<br />

Radioonkologie am Onkologischen Schwerpunkt<br />

>> Diagnose Krebs - jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 350.000<br />

Menschen daran. Übertragen auf <strong>Limburg</strong> mit ca. 35.000 Einwohnern bedeutet<br />

dies, dass in dieser <strong>St</strong>adt jährlich etwa 150 Menschen mit dieser Erkrankung<br />

konfrontiert sind. Betroffene brauchen jetzt die intensive Zuwendung ihrer Angehörigen<br />

und ihres behandelnden Arztes. Eine Fachabteilung am Onkologischen<br />

Schwerpunkt <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong>, die hierfür im interdisziplinären<br />

Kontext in ganz besonderer Weise einsteht, ist das Institut für <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

und Radioonkologie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> unter seinem Leiter,<br />

Chefarzt Prof. Dr. Dr. Ion-Christian Chiricuta. Am Mittwoch, 28. Februar <strong>2007</strong>,<br />

wurde im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung das zehnjährige Bestehen<br />

dieser Einrichtung gefeiert.<br />

Erstellen tagtäglich hochpräzise, an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientierte Behandlungskonzepte,<br />

die es für jeden Patienten individuell ausarbeitet: Das Team des Instituts für <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

und Radioonkologie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> unter Chefarzt Prof. Dr. Dr. Ion-Christian Chiricuta.<br />

Der Kampf gegen Krebs ist nicht aussichtslos.<br />

Dies stellen Prof. Dr. Chiricuta<br />

und sein Mitarbeiterteam immer wieder<br />

unter Beweis. Nicht nur, in dem sie tagtäglich<br />

hochpräzise, an neuesten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen orientierte<br />

Behandlungskonzepte für jeden ihrer<br />

Patienten ausarbeiten. Sondern auch,<br />

indem sie sich durch die Organisation<br />

von Symposien und Workshops seit<br />

sechs Jahren auf nationaler und internationaler<br />

Ebene für eine weitere Optimierung<br />

der <strong>St</strong>rahlentherapie engagieren<br />

(www.target-volume-meeting.de). Das<br />

Ergebnis kann sich sehen lassen: Erstmals<br />

liegen nun einheitlich festgeschriebene<br />

Grundlagen zur Definition<br />

des Zielvolumens sowie differenzierte<br />

Empfehlungen und Richtlinien für die<br />

Tumortherapie der unterschiedlichsten<br />

Erkrankungsstadien vor. Wegweisende<br />

Behandlungskonzepte und neue medizinische<br />

<strong>St</strong>andards im Kampf gegen den<br />

Tumor, die am Institut für <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

tägliche klinische Routine sind. Die<br />

Patienten profitieren von einer erheblichen<br />

Reduzierung der Nebenwirkungen.<br />

Denn die <strong>St</strong>rahlendosis für jede einzelne<br />

Tumorentität (Tumorform) wird von den<br />

Medizinphysikern Uwe Götz und Bernd<br />

Schicker exakt definiert und individuell<br />

an die anatomischen Gegebenheiten des<br />

Patienten angepasst.<br />

Ganz grundsätzlich werde der <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

eine immer wichtigere Rolle<br />

im globalen onkologischen Behandlungskonzept<br />

zugeteilt, stellte Prof.


News < VIA < 17<br />

Engagiert sich für wegweisende Behandlungskonzepte und neue medizinische <strong>St</strong>andards im<br />

Kamps gegen den Tumor: Prof. Dr. Dr. Ion-Christian Chiricuta, hier beim Vortrag zum zehnjährigen<br />

Bestehen seines Instituts am Onkologischen Schwerpunkt <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Dr. Chiricuta im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung<br />

fest. Sein Vortrag zur<br />

Entwicklung der <strong>St</strong>rahlentherapie von<br />

den Anfängen Conrad Röntgens bis hin<br />

zur virtuellen Humanmedizin von heute<br />

vermittelte eine Ahnung von der gigantischen<br />

medizintechnischen und –physischen<br />

Entwicklung gerade dieses Fachs.<br />

Ziel der <strong>St</strong>rahlentherapie sei die maximale<br />

Tumorkontrolle mit minimalen<br />

Nebenwirkungen. „Ein solches Ziel<br />

kann nur dann erreicht werden, wenn<br />

alle Vorraussetzungen zur optimalen<br />

Bestrahlungsplanung und Bestrahlungstechnik<br />

vorhanden sind“, konstatierte der<br />

Radioonkologe. Der Einbau eines sog.<br />

„Multileafkollimators“ im Jahr 2003 sei<br />

ein entscheidender Schritt in die richtige<br />

Richtung gewesen, konstatierte Prof.<br />

Chiricuta. Eine konsequente Weiterentwicklung<br />

dieses Bemühens um eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Betreuung<br />

gerade dieser besonders schwer kranken<br />

Patienten zählt nach seiner Überzeugung<br />

auch zum geistigen Erbe der nunmehr<br />

157jährigen Geschichte des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es. Bereits die Etablierung<br />

der <strong>St</strong>rahlentherapie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> 1949 sei ein Meilenstein<br />

für die Behandlung von Tumorpatienten<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> gewesen.<br />

Heute ist die <strong>St</strong>rahlentherapie ein ebenso<br />

selbstverständliches wie elementares<br />

<strong>St</strong>andbein im onkologischen Behandlungsarsenal<br />

des Hauses. Der „Onkologische<br />

Schwerpunkt <strong>St</strong>.- <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>“ vereint die wichtigsten<br />

medizinischen Fachabteilungen, die an<br />

der Diagnostik und Behandlung von Tumorerkrankungen<br />

beteiligt sind, unter einem<br />

Dach: Onkologie und Hämatologie,<br />

Allgemein- und Visceralchirurgie, Unfallchirurgie<br />

und Orthopädie, Gastroenterologie,<br />

Gynäkologie, Radiologie sowie<br />

Jahr Ereignisse Aktivitäten<br />

1949 Einführung der perkutanen <strong>St</strong>rahlentherapie <strong>St</strong>abilivolt 250 kV, Chaoul, Dermopan<br />

1953 Einführung der Radiumtherapie 90 mg Radiumapplikation<br />

Letzte Radiumapplikation (12.12.1994)<br />

1962 Einführung der Tiefentherapie Gammathron 3 (Cobalt-60)<br />

1983 Bestrahlungsplanungssystem Einführung der 2-D Bestrahlungsplanung<br />

1993 Genehmigung des Linearbeschleunigers<br />

1994 Abbau des Gammathrons Letzte Kobaltbestrahlung,<br />

1996 Gründung des Instituts für <strong>St</strong>rahlentherapie Linearbeschleuniger, Simulator,<br />

und Radioonkologie (ISRO)<br />

Pathologie und Urologie. Interdisziplinäre Arbeitskreise wie das Tumorboard, Schmerzkonferenz<br />

und Brustzentrum stehen für qualifizierte, unabhängige und zukunftsweisende<br />

Patientenbetreuung und ärztliche Fortbildung.<br />

Die Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit und multimodaler Therapiekonzepte<br />

stellte auch Dr. Gundi Heuschen, Oberärztin der Abteilung für Allgemein-, Gefäß-<br />

und Visceralchirurgie in einem Fachvortragvortrag zur Jubiläumsveranstaltung<br />

unter Beweis. Zahlreiche wissenschaftliche <strong>St</strong>udien im Zusammenhang mit der sog.<br />

TME (Totalen mesorektalen Exzision) des Rektumkarzinoms hätten klar herausgearbeitet:<br />

eine moderne Therapie des Enddarmkrebses ist unabdingbar von interdisziplinärer<br />

Behandlung durch Chirurgen, <strong>St</strong>rahlentherapeuten und Internisten geprägt. Der<br />

moderne chirurgische <strong>St</strong>andard der TME, die in den letzten Jahren erfolgreichste Operationstechnik<br />

des Rektumkarzinoms, zeige im interdisziplinär abgestimmten Modell<br />

deutlich bessere Heilungsergebnisse mit mehr Lebensqualität für den Patienten. Das<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> biete hierfür eine hervorragende medizinische Infrastruktur, die allen Herausforderungen<br />

gerecht werde.<br />

Die Diplom-Physiker Uwe Götz und Diplom-Ingenieur Bernd Schicker hatten zuvor über<br />

die Grundlagen optimaler Bestrahlungstechnik sowie die Qualitätssicherung in der <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

referiert.<br />

! INFO<br />

3D-Planungssystem, CT-Bestrahlungsplanung,<br />

Blockschneidesystem<br />

1996 Beginn der klinischen Aktivität am ISRO Einführung der Tumorkonformen<br />

<strong>St</strong>rahlentherapie<br />

2001 5 Internationale Symposien Symposium zur Zielvolumendefinition<br />

in der Radioonkologie,<br />

2003 Einbau des Multileafkollimators am Automatische Anpassung der<br />

Linearbeschleuniger<br />

Bestrahlungsfeldern an die Tumorform<br />

2006 6 Workshops zur Bestrahlungsplanung Workshops zur Bestrahlungsplanung<br />

Nähere Informationen zu den von ihnen entwikkelten<br />

ausgefeilten Bestrahlungstechniken sind in<br />

der Reihe „Blätter zur Konformations-<strong>St</strong>rahlentherapie“<br />

veröffentlicht: www.3D-CRT.de<br />

Infomationen zu den internationalen Symposien<br />

unter: www.target-volume-meeting.de


18 > VIA > Gesundheit<br />

Schlafstörungen –<br />

kein lästiges Übel,<br />

sondern ein ernstzunehmendes Problem<br />

Großes Interesse am Schlaflabor in <strong>St</strong>. Anna<br />

>> Auf großes Interesse stieß der Tag<br />

der offenen Tür des Schlaflabors am <strong>St</strong>.<br />

Anna-<strong>Krankenhaus</strong>: Mehr als 100 Interessierte<br />

hatten sich am <strong>St</strong>. Anna-Haus<br />

eingefunden, um sich vor Ort und aus<br />

erster Hand über die Möglichkeiten ambulanter<br />

und stationärer Schlafmedizin<br />

zu informieren. Die Vorträge waren auf<br />

ein solch großes Interesse gestoßen, dass<br />

die Sitzplätze im Konferenzraum nicht<br />

ausreichten. Die Besucher standen bis<br />

weit in den Gang hinein. Die Vorträge<br />

wurden mehrfach wiederholt, so dass<br />

der ursprünglich vorgesehene Zeitplan<br />

nicht eingehalten werden konnte. Eines<br />

machte der Aktionstag auf jeden Fall<br />

deutlich: Das Schlaflabor im <strong>St</strong>. Anna<br />

<strong>Krankenhaus</strong> wird dringend gebraucht.<br />

Organisiert wurde die Informationsveranstaltung<br />

für die Bevölkerung der Region<br />

in Zusammenarbeit des <strong>Limburg</strong>er<br />

Lungenfacharztes und Schlafmediziners<br />

Horst Fleck, der das Schlaflabor am <strong>St</strong>.<br />

Anna-<strong>Krankenhaus</strong> seit genau einem<br />

Jahr betreibt, sowie des Facharztes für<br />

Bronchialheilkunde und Allergologie,<br />

Uwe Kantim, Belegarzt der Abteilung<br />

Innere Medizin am Anna-Haus.


„ Etwa 25 Prozent aller schweren Verkehrsunfälle<br />

auf außerörtlichen <strong>St</strong>raßen werden<br />

durch Einschlafen am <strong>St</strong>euer verursacht.“<br />

Intensiv erläuterten die beiden Mediziner dem interessierten<br />

Publikum die teils gravierenden Auswirkungen<br />

der schlafbezogenen Atemstörungen, die oft vorschnell<br />

als bloßes Schnarchen bagatellisiert werden. Insbesondere<br />

verwiesen sie auch auf den Zusammenhang der sog.<br />

Schlafapnoe mit Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zum<br />

Schlaganfall. Sowohl die Tages-, als auch die Nachtsymptomatik<br />

bei Patienten mit schlafbezogenen obstruktiven<br />

Atmungsstörungen kamen dabei zur Sprache. Beispielsweise<br />

erleben Patienten mit Schlafapnoesyndrom mehr<br />

als drei mal so häufig den Sekundenschlaf am <strong>St</strong>euer als<br />

die Normalbevölkerung. Ebenfalls dreimal so häufig verursachen<br />

diese Patienten schwere Verkehrsunfälle: Etwa<br />

25 Prozent aller schweren Verkehrsunfälle auf außerörtlichen<br />

<strong>St</strong>raßen werden durch Einschlafen am <strong>St</strong>euer verursacht.<br />

Keinesfalls also eine Bagatellerkrankung, wie Fleck<br />

und Kantim eindrucksvoll erläutern konnten.<br />

Sie verwiesen zudem auf die besonderen Vorteile des<br />

„Modells Hadamar“, das sich insbesondere durch die<br />

Vernetzung der ambulanten wie der stationären Schlaftherapie<br />

mit einem besonders patientenfreundlichen<br />

technischen Support bei der Heimbeatmung auszeichnet.<br />

Gern nutzten die Besucher auch die Möglichkeit, sich die<br />

hochdifferenzierten Apparaturen, die im <strong>St</strong>. Anna den<br />

Schlafstörungen auf die Spur kommen wollen, direkt vor<br />

Ort genauer ins Visier zu nehmen. Die beiden Mediziner<br />

demonstrierten Messysteme und Apparaturen und standen<br />

auch für die ausführliche Beantwortung individueller<br />

Fragen zur Verfügung.<br />

Mit der Etablierung des Schlaflabors im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />

wird das Angebot der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft noch<br />

weiter differenziert sowie die Versorgung in der Region optimiert.<br />

Denn außer dem Schlaflabor der Klinik Weilmünster<br />

sind die nächsten der rund 270 bun-desweiten Schlaflabore<br />

im Schnitt ca. 60 Kilometer entfernt – gerade für ältere<br />

Menschen oder Kinder ist dieser Ortswechsel eine zusätzliche<br />

Belastung, die sich negativ auf die Untersuchungsergebnisse<br />

auswirken kann.<br />

Das Schlaflabor im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> besteht aus einer<br />

Zwei-Bettanlage. Tagsüber besteht, neben einem ambulanten<br />

Dienst und technischem Support, die Möglichkeit, Sprechstunden<br />

bei Spezialisten wahrzunehmen. Das Angebot des<br />

Schlaflabors umfasst z.B. Polysomnographie, Polygraphie,<br />

Schlaftraining, Heimbeatmungseinleitung, die Versorgung<br />

mit Therapiesystemen sowie eine umfassende Nachsorge. Das<br />

Schlaflabor erfüllt die Qualitätsstandards der AfAS (Arbeitsgemeinschaft<br />

für angewandte Schlafmedizin) und DGSM (Deutschen<br />

Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin)<br />

und ist mit modernsten medizinischen Geräten ausgestattet.<br />

! INFO<br />

Wer weitere Informationen wünscht<br />

oder einen Termin vereinbaren möchte,<br />

kann sich an die Praxis Horst Fleck wenden,<br />

zu erreichen unter Telefon (0 64 31) 33 03.


20 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />

Hinter jeder Tür eine besondere Herausforderung:<br />

20 Jahre ehrenamtlicher Besuchsdienst am <strong>St</strong>. Anna-Haus<br />

„ Wir haben<br />

etwas Zeit für Sie!“<br />

„Wir haben etwas Zeit für<br />

Sie!“ – unter diesem Leitsatz<br />

steht ein ganz besonderes<br />

Angebot, das seit nunmehr 20<br />

Jahren Helferinnen des Malteser<br />

Hilfsdienst den Patienten<br />

des <strong>St</strong>.Anna-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

Hadamar offerieren. Nach<br />

erfolgreich absolvierter Ausbildung<br />

zur Schwesternhelferin<br />

wollten sie ihr erworbenes<br />

Wissen durch ehrenamtlichen<br />

Einsatz erhalten.<br />

Die damalige <strong>St</strong>ationsschwester der<br />

Chirurgie, Pallottinerin Sr. Maura, gab<br />

den Männern und Frauen die Chance,<br />

dies im Wochenenddienst zu tun. Mithilfe<br />

bei der Körperpflege der Patienten,<br />

Essen anreichen, einfache Verbände<br />

anlegen, Begleitung zur Toilette oder<br />

Untersuchung und die Materialpflege<br />

gehörten zum Aufgabenbereich. Oberstes<br />

Ziel dabei: keine Arbeitsplätze gefährden<br />

und Schwestern und Pflegern<br />

etwas zu entlasten, damit diese mehr<br />

Zeit für die Krankenbetreuung haben.<br />

>> Über einige Jahre gewährleisten die Ehrenämtler<br />

diesen uneigennützigen Dienst<br />

jeweils samstags und sonntags. Gesundheitliche<br />

oder berufliche Gründe und Familienpflichten<br />

ließ die Einsatztage Anfang der<br />

90ziger Jahre stark schrumpfen. Das Pflegepersonal<br />

vermisste die Helferinnen und ihre<br />

Mitarbeit zum Wohle der Patienten. 1995<br />

regte die <strong>St</strong>ationsschwester Beate Rack an,<br />

ob die ausgeschiedenen Damen nicht als Besuchsdienst<br />

zu den Bettlägerigen kommen<br />

könnten. Die Idee wurde aufgegriffen und<br />

seit 1996 wird der ehrenamtliche Besuchsdienst<br />

mehr und mehr ausgebaut. Zusätzlich<br />

wurde für fast zwei Jahre der Bücherwagen<br />

mitbetreut, als die Leiterin der Bücherei, Sr.<br />

Michaelis, erkrankte. Im Jahre 2003 wurde<br />

die gesamte Büchereiarbeit den Malteserinnen<br />

anvertraut.


<strong>St</strong>. Anna < VIA < 21<br />

Nach und nach kamen neue Helferinnen<br />

hinzu. Regelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch<br />

und Lernen finden seit<br />

1999 alle acht Wochen im Anna-Haus<br />

statt. Heute arbeiten drei Frauen und ein<br />

Mann in der Bücherei, elf Frauen sind im<br />

Besuchsdienst aktiv und zwei Schwesternhelferinnen<br />

sind noch im <strong>St</strong>ationsdienst<br />

tätig. Die Jüngsten sind 50, die älteste 73<br />

Jahre alt. Die Helferinnen kommen aus<br />

einem Umkreis von 20 Kilometern nach<br />

Hadamar zum Dienst. Den Zeitumfang ihres<br />

Einsatzes bestimmen die Ehrenämter<br />

selbst.<br />

Der Dienst fordert den ganzen Menschen.<br />

Kranke Menschen vertrauen offen ihre<br />

Sorgen und Nöte den Frauen an, oftmals<br />

Dinge, die wahrscheinlich noch nicht<br />

einmal die nächsten Angehörigen hören.<br />

“Danke, es tat richtig gut, dass ich das alles<br />

mal aussprechen konnte!”-diesen Satz<br />

hören die Besucherinnen oft. Wissen die<br />

Patienten doch, dass die Zuhörerinnen<br />

zum <strong>St</strong>illschweigen gegenüber Dritten<br />

verpflichtet sind.<br />

Trost und Abstand bot nach dem Dienst<br />

schon so manches Mal die Anna-Haus-<br />

Kapelle oder der nahe Herzenberg. Manchmal<br />

sind Gespräche sehr beanspruchend.<br />

Beispielsweise, wenn Menschen schlimme<br />

Diagnosen bekommen oder sich Sorgen<br />

um Angehörige machen. Besuchdienst ist<br />

mehr als nur ein bißchen Zuhören. Hinter<br />

jeder Tür erwartet die Besucherin eine<br />

besondere Herausforderung. Einen Kranken<br />

zum Lachen bringen ist ein Geschenk.<br />

Auch nette Begebenheiten sind in Erinnerung<br />

geblieben. “Hallo Sie, die Putzfrauen<br />

waren heute schon hier!” rief eine Patientin,<br />

als die Besucherin im grünen Kittel<br />

ins Zimmer kam. “Haste du daheim nix<br />

zu tun!? Koch lieber deinem Mann und<br />

deinen Kindern was zum Mittag!” “Na,<br />

was haben sie denn ausgefressen? Mein<br />

Sohn mußte auch mal 120 Sozialstunden<br />

ableisten!”<br />

„ Danke, es tat richtig gut, dass<br />

ich das alles mal aussprechen<br />

konnte!”- diesen Satz hören<br />

die Besucherinnen oft.“<br />

Aber auch Wiedersehensfreude gibt es,<br />

weil man sich halt schon seit Jahren kennt<br />

und treue Patienten schon mehrfach zur<br />

Behandlung ins Anna-Haus kamen. Kleine<br />

Besorgungen werden selbstverständlich<br />

erledigt und manchmal gilt es auch,<br />

Mißstände aufzuzeigen.<br />

Was die Patienten derzeit am meisten bewegt,<br />

ist der Erhalt des <strong>Krankenhaus</strong>es in<br />

Hadamar. Fast jeder Patient erzählt, was<br />

Ärzte und Schwestern hier schon für sie<br />

und ihre Familie getan haben, dass hier<br />

ihre Kinder zur Welt kamen oder liebe Angehörige<br />

verstorben sind.<br />

! INFO<br />

20 Jahre ehrenamtlich im Hause<br />

tätig sind Anneliese Müller aus Irmtraut,<br />

Marion Schrangs aus <strong>Limburg</strong>,<br />

Monika Peil und Monika Petroschka<br />

beide Westerburg, zehn Jahre im Besuchsdienst<br />

tätig ist Margret Schupp<br />

aus Niederbrechen.<br />

„ Fast jeder Patient erzählt, was<br />

Ärzte und Schwestern hier<br />

schon für sie und ihre Familie<br />

getan haben, dass hier ihre<br />

Kinder zur Welt kamen oder<br />

liebe Angehörige verstorben<br />

sind.“


22 > VIA > LEITBILD KHG <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Dokumentation Teil 4 | Investieren in die Zukunft<br />

LEITBILD<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

UNSER<br />

Investieren<br />

Investieren in die Zukunft<br />

Das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-<br />

Liebig-Universität Gießen und unterhält eine eigene Krankenpflegeschule.<br />

Damit trägt die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH zu der Ausbildung<br />

eines qualifizierten Nachwuchses im ärztlichen und pflegerischen Bereich<br />

bei. Weiterhin werden Ausbildungsplätze und Praktikumsplätze in den Bereichen<br />

Verwaltung, Apotheke und Medizinisch-Technischem Dienst angeboten.<br />

Durch Forschungsnähe erhalten unsere Patienten die Gewähr, mit<br />

modernen und zeitgemäßen medizinischen Methoden versorgt zu werden.<br />

Orginal-Auszüge aus dem neuen Leitbild:<br />

Qualität und Rentabilität<br />

Die Aufgaben der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft sollen mit der bestmöglichen<br />

fachlichen qualität und rentabler Wirtschaftlichkeit erfüllt werden. Moderne<br />

Qualitäts- und Managementmethoden helfen, diese Aufgaben anforderungsgerecht<br />

zu berücksichtigen, ebenso wie unsere Umweltschutzrichtlinien<br />

ein nachhaltiges und umweltschonendes Wirtschaften gewährleisten.<br />

Mit ihren Partnern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Kirchen pflegt<br />

die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft eine effiziente und vertrauensvolle Zusammenarbeit,<br />

aus der zahlreiche positive ökonomische Synergieeffekte<br />

hervorgehen. Sie achtet dabei auch auf ihre soziale Verantwortung als<br />

Arbeitsgeber und Geschäftspartner in der Region.


Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft:<br />

Partner der Region<br />

Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft hat einen für die gesamte Region<br />

bedeutenden <strong>St</strong>ellenwert für die medizinische Versorgung der Bevölkerung<br />

in der Region. Sie steht aber auch im Wettbewerb mit<br />

anderen Trägern; deshalb ist es wichtig, wettbewerbsfähig zu sein<br />

und zu bleiben. Eine kollegiale Zusammenarbeit mit den niedergelassenen<br />

Haus- und Fachärzten sowie anderen Krankenhäusern,<br />

Sozialstationen, Pflegeheimen und nachstationären Einrichtungen<br />

ist unabdingbar.<br />

Öffentlichkeit und Kommunikation<br />

Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft ist der Förderung der Gesundheit und<br />

der Prävention von Krankheiten verpflichtet und bietet der Öffentlichkeit<br />

und den Betroffenen durch regelmäßige Veranstaltungen die<br />

Möglichkeit, sich auf diesem Gebiet weiter zu bilden. Diese Veranstaltungen<br />

sind außerdem ein wichtiges Instrument, um den Fokus<br />

der öffentlichen Aufmerksamkeit auf die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

zu richten und so eine Basis des Vertrauens und Verständnisses zu<br />

schaffen. Die offene Informationspolitik bezieht sich dabei nicht nur<br />

auf die Öffentlichkeit, sondern auch auf Mitarbeiter und Patienten.<br />

Eine besondere Kooperation wird darüber hinaus mit Selbsthilfeorganisationen<br />

gepflegt. Die Krankenhäuser unterstützen die Organisation<br />

von Betroffenen und deren Angehörigen nach Kräften.<br />

Eine Kurzgeschichte - für<br />

unsere Leser ausgewählt<br />

von Schwester Elisabeth,<br />

Seelsorgerin im <strong>St</strong>. Anna-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>:<br />

Schwester Elisabeth<br />

Ein Lächeln für die Seele<br />

Gute Gedanken<br />

>> Ein Schüler fragte den Meister: „Ich sehe viele<br />

Menschen in Deiner Nähe, die immer lächeln. Meistens<br />

mit den Augen, oft aber mit dem ganzen Gesicht. Das<br />

ist schön anzusehen, aber auch ein wenig langweilig.<br />

Haben die denn keine Gefühle, sind sie nie traurig<br />

oder missmutig?“<br />

„Das Lächeln ist nur eine Form der Meditation“, erklärte<br />

der Meister. „Eine Übung in Harmonie. Denn ein<br />

Lächeln ist der Ausdruck eines schönen Gedankens.<br />

Wenn sich einmal keine schönen Gedanken in Deinem<br />

Inneren finden sollten, dann versuche ein Lächeln. Ein<br />

Lächeln schenkt Dir ein schönes Gefühl. Ein schönes<br />

Gefühl schenkt Dir schöne Gedanken, und schöne Gedanken<br />

schenken ein Lächeln. Und ein Lächeln schenkt<br />

ein Lächeln.“


24 > VIA > Kunst<br />

Energiegeladener<br />

Pinselstrich<br />

mit ausdrucksstarker Ästhetik<br />

Ursula Vogel zeigt großformatige Blumenbilder und<br />

expressionistische Charakterköpfe im Foyer des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Großer Bahnhof bei der Vernissage<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>:<br />

Selbst der <strong>St</strong>aatssekretär<br />

im Hessischen Sozialministerium,<br />

Karl-Winfried Seif, ließ es<br />

sich nicht nehmen, die Eröffnung<br />

der Ausstellung der Hadamarer<br />

Künstlerin Ursula Vogel im Foyer<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

persönlich in Augenschein zu<br />

nehmen.<br />

>> Neben zahlreichen Vertretern des öffentlichen Lebens<br />

sowie Mitgliedern des Verwaltungsrates der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

ließ er sich die ausgestellten Werke<br />

von der Künstlerin selbst erläutern. Eine besonders<br />

originelle und ungewöhnliche Demonstration vor allem<br />

auch deshalb, weil sich zahlreiche Modelle für die Porträts<br />

auch unter den Besuchern befanden: Das lebende<br />

Modell direkt neben dem Werk – eine nicht unbedingt<br />

alltägliche Gegenüberstellung im Rahmen einer Vernissage…<br />

Ursula Vogel stellt im Rahmen der Veranstaltungsreihe<br />

Kunst im <strong>Krankenhaus</strong> aus, die seitens des<br />

Verwaltungsrates sowie des Fördervereins der bildenden<br />

Kunst <strong>Limburg</strong> regelmäßig organisiert wird.<br />

Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik zeigte sich in seiner<br />

Begrüßung beeindruckt von der Farbenvielfalt der<br />

künstlerischen Präsentation, die in ihm auch Assoziatio-<br />

Nahm die Ausstellung im Foyer des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> im Rahmen der Vernissage<br />

persönlich in Augenschein: Der <strong>St</strong>aatssekretär im Hessischen Sozialministerium,<br />

Karl-Winfried Seif. Neben ihm der Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />

Klaus-Werner Szesik, der ehemalige Geschäftsführer Horst<br />

Schneider sowie Verwaltungsratsmitglied Pfarrer Aloys <strong>St</strong>audt.


Kunst < VIA < 25<br />

Die Eröffnung der Vernissage: Im Bild von links nach rechts Hans-Joachim Krämer vom Förderverein<br />

Bildende Kunst, Ursula Vogel, Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik und Laudator Edgar Wolf, Vorstandsmitglied<br />

des Kunstvereins <strong>Limburg</strong>.<br />

nen an seine rheinische Provenienz weckte:<br />

„Endlich mal was Gegenständliches“,<br />

zitierte er Konrad Adenauer und würdigte<br />

die ausgefeilte Technik, mit der Ursula<br />

Vogel ihre Motive in Szene setzt. Es seien<br />

künstlerische Werke, die vor allem „gute<br />

Atmosphäre“ in der Eingangshalle des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> vermittelten. Wie ohnehin die<br />

Kunst ganz allgemein ein ausgezeichnetes<br />

Medium sei, Menschlichkeit ins <strong>Krankenhaus</strong><br />

zu transportieren.<br />

Auch Hans-Joachim Krämer, Organisator<br />

der Ausstellungen des Fördervereins im <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>, zeigte sich davon überzeugt, dass<br />

die Ausstellung unter dem Motto „Blüten<br />

und Köpfe“ Patienten wie Besuchern des<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es eine positive Einstellung<br />

vermittele: „Der Hektik des Arbeitsalltags,<br />

dem Leid, das vielfach mit den Begriffen<br />

Krankheit und <strong>Krankenhaus</strong> verbunden ist,<br />

stellt die Künstlerin Mut und Lebensfreude,<br />

angenehme Gedanken und Erinnerungen<br />

und Optimismus gegenüber“, konstatierte<br />

Krämer.<br />

Laudator Edgar Wolf vom Vorstand der<br />

Kulturvereinigung <strong>Limburg</strong> hob den besonderen<br />

Gehalt und die Aussagekraft der<br />

künstlerischen Werke Ursula Vogels hervor.<br />

Diese habe sich ihre Außenwelt schrittweise<br />

erarbeitet. Das Ergebnis sei nichts Aufrüttelndes<br />

oder Avantgardistisches, sondern<br />

vielmehr zeitlose Ausgewogenheit:<br />

„Harmonie von Mensch und Natur, mit<br />

künstlerischer Meisterhand eingefangen.“<br />

Wolf richtete das Augenmerk der Zuhörer<br />

auf den „energiegeladenen Pinselstrich“<br />

der Künstlerin und die tiefliegende Ästhetik<br />

der Werke. Nach seiner Überzeugung<br />

keine Visitenkarte des Herkömmlichen,<br />

sondern ein neuer Weg mit neuen Formen,<br />

der zu sachlicher und unvoreingenommener<br />

Auseinandersetzung einlade.<br />

„ Harmonie von Mensch und<br />

Natur, mit künstlerischer<br />

Meisterhand eingefangen.“<br />

Die in Deggendorf geborene Künstlerin<br />

lebt seit 1976 in Hadamar-<strong>St</strong>einbach. Ihre<br />

künstlerischen Wurzeln liegen im gestalterischen<br />

und kreativen Handwerk der<br />

Raumgestaltung. Nach einem autodidaktischen<br />

<strong>St</strong>udienweg, allerdings begleitet<br />

von zahlreichen namhaften künstlerischen<br />

Mentoren an diversen Kunst-Akademien,<br />

fand und prägte Vogel ihren eigenen<br />

künstlerischen Ausdruck. Ihre vorwiegend<br />

gegenständlichen Bilder bestechen durch<br />

die Kombination von kräftigen Farbtönen<br />

und dem lebendigen Spiel von Licht und<br />

Schatten. Dem Betrachter eröffnen sich<br />

lichtdurchflutete Flächen, großformatige<br />

Blumenbilder und expressionistische Charakterporträts.<br />

Ursula Vogel ist Mitglied<br />

des <strong>Limburg</strong>er Kunstvereins LahnArtists<br />

und Dozentin für Aquarellmalerei an der<br />

Volkshochschule <strong>Limburg</strong>.<br />

Künstlerin Ursula Vogel fand nach<br />

einem autodidaktischen <strong>St</strong>udienweg,<br />

allerdings begleitet von zahlreichen<br />

namhaften künstlerischen Mentoren<br />

an diversen Kunstakademien,<br />

zu einem individuellen<br />

künstlerischen Ausdruck.<br />

! INFO<br />

Die Ausstellung ist bis zum 10. April <strong>2007</strong><br />

rund um die Uhr im Foyer des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es zu besichtigen.


26 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />

Warum auch ein krankes Teufelchen<br />

ins <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> gehört …<br />

„Selina grüßt alle Kinder der <strong>St</strong>ation, ihre Eltern und ihren<br />

Bruder Mark mit dem Lied ‚Rette mich’ von Tokio Hotel.“ -<br />

Mit einem bunten Kinderprogramm werden junge Patienten<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong> verwöhnt. Geschichten<br />

und Preisrätsel bringen Abwechslung in den <strong>Krankenhaus</strong>alltag.<br />

Immer wieder Mittwochs:<br />

das Kinderradio von Kanal 1 <strong>Vincenz</strong> TV<br />

>> Mittwoch kurz vor 11 Uhr: Moderatorin<br />

Bernadette Schick nimmt ihren Platz in dem<br />

kleinen Aufnahmestudio im <strong>Limburg</strong>er <strong>Krankenhaus</strong><br />

auf dem Schafsberg ein, sortiert ihre<br />

Unterlagen, trinkt noch einen Schluck aus<br />

dem Wasserglas. Es sind noch wenige Minuten,<br />

bis zum Beginn der Sendung. Neben<br />

ihr auf einem Bücherstapel sitzt „Ferdi“, ein<br />

kleiner Teddybär, das Maskottchen des Kindersenders.<br />

Es ist heiß in dem kleinen schalldichten<br />

Raum. Unzählige Lampen, Mikrofone<br />

und eine Kamera sind auf den Moderatorenplatz<br />

gerichtet. Hier herrscht absolute <strong>St</strong>ille.<br />

Der Techniker, Thomas Burek, gibt Zeichen:<br />

Noch zehn Sekunden bis zur Sendung.<br />

Zur selben Zeit ein paar Gänge weiter und ein<br />

paar Etagen weiter oben: Auf der Kinderstation<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>es in <strong>Limburg</strong><br />

schalten der neunjährige Gabriel, der dreizehnjährige<br />

Eike und der zwölfjährige Markus das<br />

Fernsehgerät in ihrem Zimmer an und setzen<br />

die Kopfhörer auf. Gespannt warten sie auf die<br />

Kindersendung. Denn sie haben sich an einem<br />

Quiz beteiligt, Musikwünsche aufgeschrieben.<br />

Und nun wollen sie wissen, ob sie gewonnen<br />

haben und ob ihr Lied gespielt wird. Jeden<br />

Moment geht es los; Punkt 11 Uhr startet das<br />

Kinderprogramm von „Kanal eins <strong>Vincenz</strong> TV“.<br />

Und das wollen die jungen Patienten auf keinen<br />

Fall verpassen. Hier liest ihnen Bernadette<br />

Schick Märchen und spannende Geschichten


<strong>St</strong>. Vincez < VIA < 27<br />

vor, zum Beispiel die vom kranken Teufelchen,<br />

das so krank war, dass es gar keinen<br />

Unfug mehr machen wollte. Außerdem<br />

gibt es Märchen, Witze, Grüße und Musikwünsche<br />

zu hören. „Da unsere Zuschauer<br />

krank sind, soll die Kindersendung sie<br />

etwas ablenken“, sagt Bernadette Schick.<br />

„Deshalb besteht das Ziel unserer Sendung<br />

darin, die Kids zu motivieren, sich nach<br />

Möglichkeit am Programm zu beteiligen.“<br />

Seit Februar 2005 ist Bernadette Schick<br />

ehrenamtlich als Moderatorin beim Privatsender<br />

„Kanal eins <strong>Vincenz</strong> TV“ tätig.<br />

„Nach einigen Sendungen fiel mir auf,<br />

dass es kaum Grüße und Musikwünsche<br />

von Kindern gab“, erzählt sie. „Also besuchte<br />

ich die <strong>St</strong>ationsschwester der Kinderfach-Abteilung,<br />

Schwester Silvia. Zusammen<br />

hatten wir dann die Idee, einmal<br />

in der Woche eine Sendung speziell für<br />

Kinder zu produzieren.“ Einig war man<br />

liegen Patienten zwischen 5 und 17 Jahre“,<br />

sagt Schwester Silvia, „also Kinder<br />

und Jugendliche mit erheblichem Altersunterschied.<br />

Deshalb bemühen wir uns,<br />

Themen zu finden, die möglichst alle Altersgruppen<br />

ansprechen.“ Das Programm<br />

stimmt Bernadette Schick darum mit der<br />

<strong>St</strong>ationsschwester am Vortag ab, denn<br />

dann weiß Schwester Silvia ungefähr, wie<br />

alt die Patienten sind, die am nächsten Tag<br />

die Sendung schauen.<br />

Höhepunkt jeder Sendung ist immer das<br />

Preisrätsel. Zwei Tage vor der Sendung<br />

schickt Bernadette Schick die Fragen per<br />

E-Mail nach <strong>Limburg</strong>. Die Schwestern<br />

verteilen die Zettel mit den Fragen an die<br />

Kinder. Und dann kommt Leben in die<br />

„Bude“: Wie heißen Wegwerfflaschen,<br />

die in Containern gesammelt werden mit<br />

anderen Namen? Ist ein Schauspieler, der<br />

Markus kommen sie: Eine Frage haben sie alle drei falsch<br />

beantwortet: die mit den Flaschen. Der „Tipp“ stammte<br />

von einem der Väter, geben die Jungs lachend zu. Das<br />

Team vom Kinder-TV sieht das nicht so eng; sie dürfen<br />

sich trotzdem einen Preis aussuchen. Was ihnen an der<br />

Sendung am besten gefallen hat? Da sind sich die drei<br />

Jungen einig: Die Geschichte vom kranken Teufelchen.<br />

Bei Kindern und Eltern kommt die Sendung gut an. Wie<br />

Schwester Silvia berichtet, wollen manche Kinder mittwochs<br />

sogar erst entlassen werden, wenn das Kinderprogramm<br />

vorüber ist. – Man will ja schließlich wissen, ob<br />

man was gewonnen hat.<br />

Das Team vom Kinderprogramm freut<br />

sich über alle Spenden, die als Preise für<br />

die kranken Kinder geeignet sind. Kontakt:<br />

(0 64 31) 2 92 10 00.<br />

!<br />

ZUR SACHE<br />

sich darin, dass die Sendung nicht zu<br />

lang sein sollte. Der <strong>St</strong>udioleiter sei von<br />

der Idee begeistert gewesen. Also erarbeiteten<br />

sie ein Konzept. Und im Juni 2005<br />

ging es auf Sendung. Das Ergebnis: Jede<br />

Woche eine halbe <strong>St</strong>unde Spannung, Spiel<br />

und Spaß für die Jüngsten im <strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Die Kinder können jederzeit, auch<br />

während der Sendung, kostenlos unter der<br />

Telefonnummer 1 000 im <strong>St</strong>udio anrufen,<br />

Anregungen geben, Fragen stellen, sich<br />

Musik wünschen.<br />

„Bei der Programmgestaltung müssen wir<br />

immer die Altersstruktur der Kinder berücksichtigen,<br />

denn auf unserer <strong>St</strong>ation<br />

sich nur durch Gesten und Gebärden ausdrückt,<br />

ein Parodist, ein Pantomime oder<br />

ein Parlamentarier? Welche Antwort ist<br />

richtig? Alles rätselt: Kinder, Eltern, Besucher<br />

- sogar die Krankenschwestern<br />

werden einbezogen. Kurz vor der Sendung<br />

werden die Fragebögen eingesammelt und<br />

im <strong>St</strong>udio ausgewertet. Wer alle Fragen<br />

richtig beantwortet hat, bekommt ein kleines<br />

Geschenk.<br />

Nach der Sendung besucht Bernadette<br />

Schick mit <strong>St</strong>udiotechniker Thomas Burek<br />

die Kinder, die alle Fragen richtig gelöst<br />

haben und überreicht ihnen ihre Preise.<br />

Auch in das Zimmer von Gabriel, Eike und<br />

Seit mehr als 20 Jahren ist „Radio<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>“ auf Sendung. Vor etwa<br />

sechs Jahren wurde aus dem Radioder<br />

Fernsehsender „Kanal eins <strong>Vincenz</strong><br />

TV“. Der Privatsender ist nur im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> zu sehen.<br />

Unter <strong>St</strong>udioleiter Walter Hennekken<br />

sorgen acht Laien-Moderatoren,<br />

zwei Hobbyfilmemacher und ein Zivildienstleistender<br />

ehrenamtlich für<br />

ein stundenweises Live-Programm,<br />

das die Patienten über Kanal eins<br />

anwählen können. „Kanal eins <strong>Vincenz</strong><br />

TV“ ist von Montag bis Samstag<br />

täglich von 10 bis 11.30 Uhr auf<br />

Sendung. Das Kinderprogramm mit<br />

Bernadette Schick und „Ferdi“ wird<br />

jeden Mittwoch gesendet von 11<br />

bis 11.30 Uhr. (gs)


28 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Unser betriebliches Vorschlagswesen entwickelt sich immer mehr zum Ideen-Wettbewerb!<br />

Auch in den letzten Monaten haben wieder einige Mitarbeiter interessante<br />

Ideen zur Verbesserung der Abläufe und <strong>St</strong>rukturen eingereicht. Besonders zu erwähnen<br />

ist, dass auch „Kundenservice“ zunehmend in den Vordergrund getreten ist.<br />

Betriebliches Vorschlagswesen:<br />

Die „prämierten“ Ideen<br />

unserer Mitarbeiter!<br />

1. Druckermanagement –> Anschaffung von Druckern, die einen geringeren Tonerverbrauch<br />

sowie eine niedrigere <strong>St</strong>öranfälligkeit aufweisen. Angeschafft werden diese Drucker<br />

in Bereichen, in denen sehr viel gedruckt wird – eingereicht durch Bernd Heyeckhaus<br />

2. Halterungssysteme für Inhalationsgeräte -> Systeme liegen auf den Nachttischen<br />

oder auf der Lichtleiste, fallen dadurch häufig auf den Fußboden, wodurch ein erhöhter<br />

Verbrauch der Systeme entsteht, da aus hygienischen Gründen ein neues System genommen<br />

werden muss. Durch die Anschaffung von Halterungen, die am Gerät befestigt werden<br />

können, nimmt der Verbrauch an Systemen ab – eingereicht von Jutta Scherer<br />

3. Anschaffung eines Wickeltischs -> Für Besucher besteht derzeit keine Möglichkeit,<br />

Kinder zu wickeln. Um Eltern dies b. B. zu ermöglichen, wird im Toilettenbereich der zentralen<br />

Aufnahme ein Wickeltisch installiert – eingereicht von Winfried Krahulik<br />

4. Wartezone für Kinder für die Diagnostikabteilung des <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

–> Um Kindern und Eltern die Wartezeit zu erleichtern, wird im Bereich der Diagnostischen<br />

Abteilung des <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong>es eine kleine und kindgerechte Wartezone<br />

eingerichtet - eingereicht durch Margot Frink-Hilger.<br />

m.we.<br />

Umstellung der Homepage<br />

auf Barrierefreiheit trägt Früchte<br />

>> Der Anfang Oktober 2006 erfolgte Relaunch der Homepages von<br />

<strong>St</strong>. Anna und <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mit leicht veränderter Optik aber völlig<br />

neuem technischen Unterbau hat die Erwartungen weit übertroffen.<br />

So hat sich die Zahl der Seitenbesucher seit Oktober um 120% erhöht,<br />

die Verweildauer gar mehr als vervierfacht! Haben vor dem Relaunch<br />

99% die Homepage sofort nach der ersten Seite wieder verlassen, lädt<br />

die neue Seite 25% ein, weiterzulesen - eine <strong>St</strong>eigerung um 250%...<br />

In absoluten Zahlen ist die monatliche Besucheranzahl von knapp<br />

2.000 im Oktober auf 4.200 im November gesteigen, die Zahl der<br />

besuchten Seiten von 1.800 auf über 20.000 - also eine effektive<br />

<strong>St</strong>eigerung um über 1000% !<br />

www.st-vincenz.de<br />

Grundlage der statistischen Auswertungen ist der<br />

renommierte und unabhängige Analyse-Dienst<br />

der Google-Group. Auf der weiteren Roadmap<br />

steht die Anpassung der Homepages an die neue<br />

Brwoser-Generation und die Überarbeitung der<br />

Inhalte. Desweiteren bemüht sich die Homepage<br />

um den BIENE-Award, die bedeutendste Auszeichnung<br />

für die beste barrierefreie Homepage,<br />

wo sie die erste Ausscheidungsrunde auch schon<br />

erflogreich überstanden hat.<br />

@


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 29<br />

Ein Berufsstand im Aufbruch:<br />

Neue Perspektiven<br />

für die Pflege<br />

Mittelkurs der Krankenpflegeschule bei der Berufsinformationsbörse<br />

in der Josef-Kohlmaier-Halle<br />

„<strong>St</strong>art your career - Fit für den<br />

Berufseinstieg“ – unter diesem<br />

Motto stand die Premiere<br />

der Ausbildungsmesse, zu<br />

welcher der Leo-Club <strong>Limburg</strong>,<br />

die Jugendorganisation des<br />

Lions-Clubs, erstmals in die<br />

<strong>Limburg</strong>er Josef-Kohlmaier-<br />

Halle eingeladen hatte. Mehr<br />

als 1000 Schüler aus verschiedenen<br />

heimischen Schulen<br />

nahmen an dem Berufsinformationstag<br />

teil und informierten<br />

sich über verschiedene<br />

Berufsformen und korrekte<br />

Bewerbung. Hierzu standen<br />

ihnen Profis und Berater aus<br />

mehreren Branchen zur Seite.<br />

Darüber hinaus wurden Workshops<br />

angeboten, in denen<br />

Tipps zur Bewerbung und zum<br />

Vorstellungsgespräch gegeben<br />

wurden. Auch der Mittelkurs<br />

der Krankenpflegeschule des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

stellte sich aus diesem Anlaß<br />

den Fragen der interessierten<br />

Jugendlichen.<br />

>> Zwischen den 21 <strong>St</strong>änden namhafter Unternehmen und Institutionen,<br />

wie beispielsweise der Lufthansa AG, Black&Decker, Fraport<br />

und Süwag, hatten die Krankenpflegeschüler eine vielfältige Ausbildungs-<br />

und Berufsinformation präsentiert. „Unser Anliegen war<br />

es, das Interesse für den Beruf zu wecken und einen Einblick in die<br />

Profession Pflege zu geben“, berichten die Schüler. Hierzu hattten sie<br />

eigens einen Flyer mit Informationen über die Ausbildung der Gesundheits-<br />

und Krankenpflege erstellt. Außerdem wurden kostenlose<br />

Blutdruck-, Puls-, Temperaturmessungen sowie die Bestimmung des<br />

Body-Mass-Index angeboten. Doch in den zahlreichen Gesprächen<br />

mit interessierten Schülerinnen und Schüler erteilten die Teilnehmer<br />

des Mittelkurses auch diverse Gesundheitstipps, beispielsweise im<br />

Blick auf eine gesunde Ernährung.<br />

Für viele Besucher konnten sie überzeugend vermitteln, dass der Beruf<br />

der Gesundheits- und Krankenpflege aufgrund der demographischen<br />

Entwicklung Deutschlands sowie der wachsenden Rolle der Krankheitsprävention<br />

in unserer Gesellschaft ein Beruf mit Zukunft ist.<br />

Aufgrunddessen ist die Gesundheits- und Krankenpflege mittlerweile<br />

ein sehr differenziertes Arbeitsgebiet mit den vielfältigigsten Einsatzund<br />

Arbeitsmöglichkeiten. Besonderes Augenmerk legten die Schüler<br />

darauf, den interessierten Besuchern die vielfältigen Aspekte ihres Berufszweigs<br />

zu veranschaulichen.<br />

Neben den bekannten Einsätzen auf <strong>Krankenhaus</strong>stationen und Sozialstationen<br />

gibt es für Auszubildende in dieser Branche die Möglichkeit,<br />

in psychiatrischen, palliativen und rehabilitativen Einrichtungen<br />

zu arbeiten. Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten wie zum Beispiel<br />

Intensivpflege, OP-Pflege oder Weiterbildung zur <strong>St</strong>ationsleitung wurden<br />

intensiv diskutiert.<br />

Um das Publikum auf sich aufmerksam zu machen, hatten die angehenden<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger viel Phantasie entwickelt<br />

und sich einiges einfallen lassen: Zum Beispiel ein Gewinnspiel. Wer<br />

das selbst erstellte Kreuzworträtsel erfolgreich löste, hatte die Chance<br />

auf einen der zehn attraktiven Preise. Darunter waren unter anderem<br />

ein Gutschein für ein Frühstück in der <strong>St</strong>.<strong>Vincenz</strong>-Cafeteria für zwei<br />

Personen und ein Gutschein für eine Massage in der Physiotherapie…


30 > VIA > <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Ungewohnter Besuch in <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>. Anna: Der Besuch von Prinz Torsten I. sorgte für willkommene Abwechslung im <strong>Krankenhaus</strong>alltag, insbesondere der kleinen Patienten ...<br />

Bettenburg der Schwerpunktversorgung<br />

kampflos übergeben


Tollitäres Getöse in <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>. Anna:<br />

Nachdem sich die leitenden Mitarbeiter in Verwaltung,<br />

Medizin und Pflege eigens in höfischer Etikette<br />

(sprich: Narretei) geübt hatten, waren sie bestens gerüstet,<br />

um an der Seite von Geschäftsführer Klaus-<br />

Werner Szesik Prinz Torsten I. von Hofhaus zu Lympurg<br />

nebst seinem Hofstaat gebührend zu empfangen.<br />

<strong>Krankenhaus</strong>chef Szesik, seines Zeichens gebürtiger<br />

Rheinländer und wohnhaft in einer Hochburg des<br />

rheinischen Karnevals („Königswinter – nichts davor<br />

und nichts dahinter“, wie er unbescheiden konstatierte),<br />

ließ es sich nicht nehmen, die Hoheiten persönlich<br />

zu begrüßen.<br />

Wenn ihm dabei auch die ein oder andere Spitze gegenüber<br />

der karnevalistischen Tradition seiner neuen<br />

Wirkungsstätte entfuhr: Man tue sich hierzulande noch<br />

ein bißchen schwer mit karnevalistischer Etikette, ließ er<br />

verlauten. Auch von karnevalistischer Einöde war die<br />

Rede… Nichtsdestotrotz setzt Szesik darauf, dass ihm<br />

seine unmittelbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit dem unangefochtenen Hochadel des bundesdeutschen<br />

Karnevals hier in <strong>Limburg</strong> sehr zugute komme:<br />

In seiner Funktion als oberste Heeresleitung einer 433<br />

Büttenplätze starken Bettenburg der Schwerpunktversorgung<br />

werde er ab sofort die Parole ausgeben: Im <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> braucht keiner mehr zum Lachen in den Keller<br />

zu gehen. Im Zuge unerbittlicher Prozessoptimierung<br />

werde man die Entwicklung und Umsetzung dieser<br />

Dienstanweisung schärfstens im Auge behalten.<br />

Obwohl man in langen, zehrenden Auseinandersetzungen<br />

mit Fürstin Ulla definitiv kampferprobt sei, werde<br />

man Prinz Torsten gegenüber gern kapitulieren: „Wir<br />

beugen uns dem karnevalistischen Joch, erlöst es uns<br />

doch vom ewigen Ringen um Betten, Patienten und<br />

News < VIA < 31<br />

Pillen“, konstatierte Szesik. Und appellierte an die Mitarbeiter, die Bettenburg<br />

vom Schafsberg kampflos zu übergeben, da sie von der Schreckensherrschaft<br />

der Fürstin Ulla befreie. <strong>St</strong>att der gewohnten gesundheitsreformerischen<br />

Gefechte gab es daher den <strong>Vincenz</strong>-Schnullerorden am Bande<br />

für Tollität Prinz Torsten, dem er zum erfolgreichen Management der Bettenburg<br />

noch wichtige Hinweise erteilte: „Schauen Sie sich gut um, unsere<br />

Verwaltungsleitung ist eine wahre Fundgrube für närrischen Nachwuchs. In<br />

diesem Sinne ein dreifach donnerndes <strong>Limburg</strong> Alaaf!!!“<br />

Bei seinem Besuch auf der Kinderfachabteilung des Hau-ses wurde Prinz<br />

Torsten nebst der Exilregierung unter Klaus-Werner Szesik begeistert empfangen.<br />

Die Tollitäten zeigten keine Berührungsängste mit den neuen Untertanen,<br />

höfische Etikette wurde angesichts der stürmischen Begrüßung<br />

seitens der <strong>Vincenz</strong>-Kids erst einmal ad acta gelegt. Der Patientensender<br />

Kanal 1/<strong>Vincenz</strong>TV übertrug das Ereignis live in alle Patientenzimmer.<br />

Ungewohnte Rolle:<br />

Klaus-Werner Szesik in<br />

der Rolle des Links-Außen<br />

von Prinz Torsten I.<br />

Prinz Torsten I. von Hofhaus<br />

zu Lympurg übernahm die<br />

Regentschaft im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>


32 > VIA > Personalnachrichten<br />

Personalnachrichten<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Giessen<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong><br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

NAME EINSATZORT EINTRITT<br />

Göbel, Sven Neurologie 01.01.<strong>2007</strong><br />

Seidel, Katharina IDI 01.01.<strong>2007</strong><br />

Koch, Sabine Frauenklinik 08.01.<strong>2007</strong><br />

Abram, Bianca <strong>St</strong>ation 6 Ost 01.02.<strong>2007</strong><br />

Schmitt, Manuela Allgemeinchirurgie 01.02.<strong>2007</strong><br />

Tabrizi, Nader Unfallchirurgie 01.02.<strong>2007</strong><br />

Jubiläen Januar bis März <strong>2007</strong>:<br />

NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE<br />

Cakin, Selda <strong>St</strong>ation U Ost 01.01.<strong>2007</strong> 10<br />

Jokic, Snjezana <strong>St</strong>ation 2 West 01.01.<strong>2007</strong> 10<br />

Buck, Gabriela <strong>St</strong>rahlentherapie 15.01.<strong>2007</strong> 10<br />

Gerhardt, Edith Küche 01.01.<strong>2007</strong> 25<br />

Arnold, Werner Technik 01.02.<strong>2007</strong> 25<br />

Jung, Sigrid <strong>St</strong>ation 4 Ost 01.01.<strong>2007</strong> 40<br />

Ruhestand:<br />

NAME ABTEILUNG AUSTRITT<br />

Keller, Hildegard <strong>St</strong>ation 1 Ost Intensiv 31.01.<strong>2007</strong><br />

Verstorbene:<br />

NAME ABTEILUNG STERBEDATUM<br />

Dr. Semma, Ilse Frauenklinik 19.02.<strong>2007</strong>


Personalnachrichten < VIA < 33<br />

<strong>St</strong>. Anna <strong>Krankenhaus</strong> Hadamar<br />

Jubiläen Januar bis März <strong>2007</strong>:<br />

NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE<br />

Schulz, Mirja <strong>St</strong>ation 3 01.03.<strong>2007</strong> 10<br />

J VIA-Kinder<br />

Pfarrer Norbert Lixenfeld (links) im Dialog<br />

mit Professor Dr. med. Chiricuta<br />

Pfarrer Norbert Lixenfeld<br />

wie er leibt und lebt...<br />

Pfarrer Norbert Lixenfeld<br />

feiert 50-jähriges Priesterjubiläum<br />

Es war das größte Fest am zweiten Advent in <strong>Limburg</strong>: Der<br />

frühere Dompfarrer, ehemalige Verwaltungsratsvorsitzende des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es und spätere <strong>Krankenhaus</strong>seelsorger in Dernbach,<br />

Norbert Lixenfeld, feierte sein 50-jähriges Priesterjubiläum mit<br />

einem feierlichen Festhochamt. Der Dom war vollbesetzt. Zahlreiche<br />

Menschen wollten mit ihrem Besuch ihre Verbundenheit zu einem lebensfrohen,<br />

unbeschwerten und weltoffenen Priester zum Ausdruck<br />

bringen, der vor allem auch ein Freund der Kinder ist. Sie dankten<br />

einem leutseligen und redseligen Priester, der in fünf Jahrzehnten über<br />

seine pfarrlichen Aufgaben hinaus für alle da war, die von ihm Rat,<br />

Hilfe und Begleitung brauchten.<br />

Seit über einem Jahr ist Elz die neue Heimat des vitalen 76-Jährigen, der<br />

dort seinem Amtsbruder Franz-Josef Kremer als Aushilfe zur Seite steht.<br />

Auch im Alter hat Pfarrer Norbert Lixenfeld nichts von seiner Umtriebigkeit<br />

eingebüßt. Schon vor Jahren gründete er seine „Norbert-Mission“,<br />

womit er auf vielfältige Weise unter anderem die Menschen in der<br />

Diözese seines Freundes Bischof Alphons D’Souza im indischen Raiganj/Westbengalen<br />

unterstützt. Außerdem engagiert sich Lixenfeld für<br />

zahlreiche Hilfsprojekte in Ruanda, Nordirland, Brasilien und Japan.<br />

Herzliche Glückwünsche<br />

von der <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>:<br />

Das erste VIA-Kind des Jahres <strong>2007</strong> heißt<br />

Zeynep. Geboren wurde sie gleich zu Beginn<br />

des neuen Jahres am 2. Januar. 3.350 Gramm<br />

und 51 Centimeter sind ihre Maße, Vater Ahmet<br />

Kandas arbeitet als Fachkrankenpfleger auf<br />

der operativen Intensivstation des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>.<br />

Am 16. Januar brachte Melanie Schmidt, stellvertretende<br />

Leiterin der Physikalischen Therapie,<br />

ihre Tochter Sophie zur Welt. Sie maß<br />

52 Centimeter und 4050 Gramm. Anton ist<br />

der Sohn von Katja Hofmann, Krankenschwester<br />

der <strong>St</strong>ation 1 Ost, <strong>St</strong>roke unit. Die Entbindung<br />

fand am 25. Januar statt, Anton wog<br />

4120 Gramm und war 53 Centimeter lang! Am<br />

9. März wurde Johannes geboren. Seine<br />

Mutter Nadja Lottermann arbeitet als Krankenschwester<br />

in der Zentralen Notaufnahme.<br />

Johannes brachte 4000 Gramm auf die Waage<br />

und maß 54 Centimeter!<br />

Allen Kindern und ihren Eltern<br />

wünschen wir von Herzen alles Gute!<br />

Spendenkonto:<br />

Das Spendenkonto: „N. Lixenfeld, Missions- und Nothilfe“<br />

Nummer 535077444 Naspa Elz, BLZ 510 500 15.<br />

flu


32 34 > VIA > Personalnachrichten<br />

In Kürze<br />

Betriebsjubiläen der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft:<br />

Neuer <strong>Krankenhaus</strong>chef skizzierte das Erfolgsrezept für die Zukunft<br />

Hochprofessionelle Medizin<br />

mit gelebter Fürsorglichkeit<br />

>> Er stand mit gerade zehn Diensttagen vor einem massiven,<br />

in vielen Jahrzehnten angereicherten Erfahrungsschatz: Klaus-<br />

Werner Szesik, neuer Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH, der jetzt insgesamt 104 verdienten Mitarbeitern<br />

(16 aus der Betriebsstätte Hadamar, 88 aus der Betriebsstätte<br />

<strong>Limburg</strong>) zum Dienstjubiläum gratulieren konnte. Insgesamt ein<br />

Kapital an Know-How und Sachverstand, das auf insgesamt 1905<br />

Jahren engagierter Arbeit basiert.<br />

Klaus-Werner Szesik sprach den Jubilaren hierfür besonderen Dank<br />

aus: „Sie haben viele Veränderungen mitgetragen“, betonte er. Jeder<br />

Mitarbeiter, ganz gleich welchen Dienstgrades und welcher Hierarchiestufe,<br />

sei wichtig für das Funktionieren des Unternehmens <strong>Krankenhaus</strong>.<br />

„Wir sind einfach ein großes Getriebe: Ein Rad greift ins<br />

andere“, betonte der neue <strong>Krankenhaus</strong>chef, der gleichzeitig auch die<br />

nötige Weichenstellung zur Zukunftssicherung vorgab: Neben der<br />

Kontinuität des Bewährten sei künftig noch mehr Flexibilität gefragt.<br />

„Wir müssen vieles anders machen, wenn wir wirtschaftlich überleben<br />

wollen,“ meinte Szesik.<br />

Dieses Überleben sei jedoch auch deshalb gesichert, da das in den Betriebsstätten<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft erwirtschaftete Geld direkt<br />

in die Erhaltung der <strong>St</strong>andorte zurückfließe, reinvestiert werde: „Unser<br />

Gewinn wird nicht für goldene Verwaltungspaläste verwandt“,<br />

betonte Szesik. „Unser Erfolgsrezept als freier Träger ist die Orientierung<br />

an unserem Leitbild. Eine solche Kombination aus hochprofessioneller<br />

Medizin und gelebter Fürsorglichkeit wird uns die Zukunft<br />

sichern“, betonte der neue Geschäftsführer.<br />

Auch der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende, der Hadamarer<br />

Bürgermeister Hans Beresko, stellte die Menschen hinter den Zahlen<br />

in den Mittelpunkt: „Sie sind ein lebendes Archiv“, betonte Beresko,<br />

ein Schatz an Erfahrungen, der ein Unternehmen auch davor bewahre,<br />

auf jeden fahrenden Zug aufzuspringen. Er zitierte aus dem<br />

christlich-sozialen Leitbild des Unternehmens, das insbesondere vor<br />

diesem Hintergrund auch für den Erhalt der Arbeitsplätze verantwortlich<br />

sei.<br />

Unser Foto zeigt die 25-, 30- und 35jähriger Betriebszugehörigkeit sowie<br />

Jubilarin Ursula Jung aus Hadamar, die auf 40 Jahre am <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />

zurückblicken kann. Zudem im Bild: Der Hadamarer Bürgermeister und<br />

stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Hans Beresko, Geschäftsführer<br />

Klaus-Werner Szesik und Personalchef Ludwig Schmitt.<br />

Für 20jährige Betriebszugehörigkeit wurden geehrt:<br />

Anja Bösch, Marie-Louise Bogdahn, Torsten Drum, Sabine<br />

Engel, Astrid Heinze, Wilhelm Huth, Barbara Jung, Markus<br />

Kremer, Reinhard Lehnert, Bernhard Reitz, Alfred Rompel,<br />

Susanne Schmitt, Eva-Maria <strong>St</strong>effen, Ruth Walter, Petra Weber,<br />

Ute Zinner-Weimer.<br />

25 jähriges Jubiläum feierten:<br />

Ingelore Ammelburger, Rita Bach, Margit Blum, Birgit Bußweiler,<br />

Charlotte Dillmann, Anneliese Knobl, Marlene Korn, Roswitha<br />

Koulpy, Ulrich Löffler, Ursula Matz, Barba-ra May, Manfred<br />

Mayer, Bärbel Müllner, Dr. Michael Nieter, Monika Oelmann,<br />

Karl Rath, Klaus Reininger, Friederike Schäfer, Gabriele Schäfer,<br />

Doris Schneider, Brigitte Theobald, Waltraud Theunisz,<br />

Rosemarie Welki, Marianne Wiederhold, Petra Wohnbach.<br />

30jähriges Jubiläum feierten:<br />

Ilka Arnold, Heinz Dorn, Ulrike Heep, Heinz-Jürgen Hemmerich,<br />

Winfried Krahulik, Petra Langer, Christine Ludwig, Brigitte Roth,<br />

Christa Schlau, Doris Wengenroth.<br />

35 Jahre haben folgende Mitarbeiter der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft die Treue gehalten:<br />

Helmut Blaha, Britte Klein, Christel Lichtenberg, Brigitte Wald.<br />

Auf 40 Jahre am <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> Hadamar kann<br />

Ursula Jung zurückblicken (siehe Bild oben links).


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