Rede von André Kotecki, Vorsitzender der FDP ... - Stadt Frechen
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Haushaltsrede des Fraktionsvorsitzenden <strong>der</strong> <strong>FDP</strong><br />
<strong>André</strong> <strong>Kotecki</strong><br />
im Rat <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Frechen</strong>.<br />
Anlässlich <strong>der</strong> Verabschiedung des Haushalts 2014<br />
durch den Rat <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Frechen</strong><br />
am 17.12.2013<br />
Es gilt das gesprochene Wort<br />
Sperrfrist: Beginn <strong>der</strong> <strong>Rede</strong>
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,<br />
meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />
endlich ist es einmal gelungen den Haushalt für ein kommendes Jahr noch<br />
im alten Jahr zu beraten und vielleicht ja sogar zu beschließen. Wir nähern<br />
uns <strong>der</strong> Vorgabe <strong>der</strong> Gemeindeordnung wo es ja bekanntlich heißt - <strong>der</strong><br />
Haushalt eines Jahres sollte bis einen Monat vor Ende des vorherigen<br />
Jahres beraten, beschlossen und angezeigt sein. -<br />
Beim Einbringen des Haushaltes für 2014 <strong>von</strong> Bürgermeister und<br />
Kämmerer ernteten beide <strong>von</strong> vielen Bürgerinnen und Bürger und auch<br />
<strong>von</strong> einigen aus den Reihen <strong>der</strong> Ratsmitglie<strong>der</strong> Kopfschütteln. Denn die<br />
Antwort auf die bevorstehende Finanznot und dargestellten Zahlen für<br />
2014 bestand wie<strong>der</strong> einmal unter an<strong>der</strong>em darin den Hebesatz für die<br />
Grundsteuer B anzuheben und die Bürgerinnen und Bürger weiter zu<br />
belasten obwohl <strong>der</strong> Hebesatz erst im vergangenen Jahr erhöht wurde.<br />
Das ist mit uns <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>FDP</strong> nicht zu machen. Die Beratung zu diesem<br />
Punkt steht ja heute in <strong>der</strong> Ratssitzung auf <strong>der</strong> Tagesordnung und wir <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>FDP</strong> hoffen, dass sich viele <strong>von</strong> ihnen <strong>der</strong> <strong>FDP</strong> anschließen und damit<br />
einer erneuten Erhöhung des Hebesatzes eine Absage erteilen.<br />
Einen für uns Glücklichen Umstand haben wir es zu verdanken, dass die<br />
<strong>Stadt</strong> wie<strong>der</strong> einmal mit einem leichten blauen Auge da<strong>von</strong> gekommen ist<br />
und die Handlungsfähigkeit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Frechen</strong> weiter gewährleistet ist.<br />
Gemeint ist natürlich die erhebliche Steuernachzahlung eines großen<br />
Unternehmens.<br />
In unseren Haushaltsberatungen haben wir intensiv diskutiert und<br />
überlegt wie wir es schaffen können langfristig weiter die finanzielle<br />
Handlungsfähigkeit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Frechen</strong> zu erhalten. Denn durch ein<br />
eintretendes Haushaltssicherungskonzept würden wir lange unserer<br />
Handlungsfähigkeit und unserer individuellen Steuerungsmöglichkeit<br />
beraubt. Investitionen wären nur noch im geringen Maße durchführbar<br />
und weitere wohl erhebliche Steuererhöhungen wären die Folge. Auch sind<br />
wir <strong>der</strong> Auffassung, dass eine Unterstützung <strong>der</strong> in <strong>Frechen</strong> zahlreich<br />
vertretenden Vereine aus Sport, Brauchtum, Kultur und Kin<strong>der</strong>-<br />
Jugendför<strong>der</strong>ung nicht mehr möglich wäre.<br />
Lei<strong>der</strong> scheinen Grüne und SPD das im Düsseldorfer Landtag nicht so zu<br />
sehen, denn diese haben die Einführung einer kommunalen<br />
Zwangsabgabe zur Finanzierung des Stärkungspaktes ja beschlossen.<br />
Die verordnete Zwangszahlung erschwert unsere Arbeit in <strong>Frechen</strong><br />
natürlich erheblich, denn es handelt sich ja um eine Summe die in 2014<br />
bei wohl ca. 1 Millionen Euro liegen wird. Dies reißt weitere Finanzlücken<br />
und könnte mit ein Grund dafür sein, wenn wir eines Tages in <strong>Frechen</strong>
unsere Handlungsfähigkeit doch verlieren. Denn was wir künftig zusätzlich<br />
zahlen müssen ist zum jetzigen Zeitpunkt ja noch nicht berechenbar.<br />
Wir <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>FDP</strong> möchten nicht die Reservekasse des Landes sein und<br />
werden eine Klage gegen diese Umlage unterstützen.<br />
Nach Meinung <strong>der</strong> <strong>FDP</strong> bedeutet Verantwortungsvolle Haushaltspolitik,<br />
nicht mehr auszugeben als man hat. Das ist nicht nur ein Gebot<br />
wirtschaftlicher Vernunft, dem alle vernünftigen Menschen auch in ihren<br />
privaten Angelegenheiten folgen. Das ist auch ein Gebot <strong>der</strong><br />
Generationengerechtigkeit. Denn es ist doch unanständig, künftigen<br />
Generationen hohe Schuldenberge zu hinterlassen. Deshalb beteiligen wir<br />
uns im Rahmen <strong>der</strong> Haushaltsberatungen für unsere <strong>Stadt</strong> auch nicht bei<br />
dem Wettbewerb:<br />
- einfach mal mehr Geld, für Alles und Jeden for<strong>der</strong>n -.<br />
Wir müssen unseren Haushalt in <strong>Frechen</strong> durch Sparen sanieren, also<br />
durch weniger Ausgaben. Wir müssen verlässliche wirtschaftsfreundliche<br />
Politik betreiben und die Einnahmen stabilisieren. Das schafft man aber<br />
nicht durch eventuelle Gebühren o<strong>der</strong> Abgabenerhöhungen. Der richtige<br />
Weg wäre zum Beispiel eine „Garantie“ an die örtliche Wirtschaft den<br />
Hebesatz für die Gewerbesteuer in den nächsten Jahren stabil zu halten<br />
und nicht zu erhöhen. Wenn das gelingt, verfügen wir auch über eine<br />
stabile Wirtschaft und dadurch auch über stabile Steuereinnahmen.<br />
Die umfangreichen Investitionen in die neue Rettungs- und Feuerwache,<br />
dem Schulneu- und Ausbau, <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätten um hier<br />
nur einige Beispiele zu nennen und die hohen Kosten bei<br />
Heimunterbringungen und an<strong>der</strong>en sozialen Leistungen aber auch im<br />
Hinblick auf die immens steigenden Personalkosten als mit größter<br />
Ausgabeposten im Haushalt, stellten und stellen uns weiter vor riesige<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen. Diese Posten sind zum Teil unumgänglich, müssen<br />
aber auch bezahlt werden. Eine Langfristige Planung hilft jedoch auch hier.<br />
Darum for<strong>der</strong>n wir <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>FDP</strong> die Verwaltung auf, bei frei werdenden<br />
städtischen Immobilien immer auch einen Verkauf zu prüfen und nicht<br />
reflexartig neue Verwendungsmöglichkeiten zu suchen die wie<strong>der</strong><br />
erhebliche Folgekosten vorweisen.<br />
Wir <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>FDP</strong> sind auch <strong>der</strong> Meinung, die <strong>Stadt</strong> soll sich künftig nur um<br />
hoheitliche Dinge kümmern, die private Unternehmen nicht besser und<br />
effizienter erbringen können. Deshalb sollten die Leistungen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und<br />
des <strong>Stadt</strong>betriebes auf den Prüfstand. Ein Beispiel wäre die schrittweise<br />
Vergabe <strong>der</strong> Beleuchtung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Frechen</strong> an einen privaten Anbieter.<br />
Wir Liberale for<strong>der</strong>n künftig auch mehr Transparenz bei Einnahmen und<br />
Ausgaben durch Plan/Ist Prognosen, bei Projekten die Einhaltung <strong>von</strong> Zeit<br />
und Kostenplänen, die unterjährige Beobachtungen <strong>der</strong> Investitionskosten<br />
und gegebenenfalls eine Anpassung <strong>der</strong> Planungen. Dies soll in den<br />
Fachausschüssen vorgetragen werden.
Wir <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>FDP</strong> for<strong>der</strong>n <strong>von</strong> Politik und Verwaltung, alles dafür zu tun,<br />
dass die <strong>Frechen</strong>er Schulen ihren Auftrag erfüllen können. Gerade im<br />
Hinblick auf die Herausfor<strong>der</strong>ung Inklusion muss die Schule für Schüler<br />
und Lehrer gleichermaßen attraktiv bleiben. Wichtig hierbei sind<br />
Maßnahmen zu treffen um Schüler und Lehrer die Angst vor <strong>der</strong> Inklusion<br />
als große Unbekannte zu nehmen.<br />
Herr Bürgermeister, wir for<strong>der</strong>n Sie auch in diesem Jahr zu einer engeren<br />
Zusammenarbeit mit dem Rechnungsprüfungsamt auf um die dringlichen<br />
Entscheidungen auf ein Minimum zu reduzieren! Diese Reduzierung spart<br />
unserer Meinung nach viel Zeit bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>von</strong> Projekten <strong>von</strong><br />
Ausschreibung bis zur Fertigstellung. Auch führt eine engere<br />
Zusammenarbeit mit dem Rechnungsprüfungsamt dazu, dass<br />
Steuergel<strong>der</strong> in erheblichen Maßen eingespart werden. Je enger eine<br />
Zusammenarbeit mit dem Rechnungsprüfungsamt, je schneller und<br />
kostengünstiger werden wir unsere Projekte in <strong>Frechen</strong> durchführen<br />
können!<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />
eine umfangreiche Investitionsplanung zu verschiedenen Projekten finden<br />
sich in dem heute eingebrachten Haushalt wie<strong>der</strong>. Lei<strong>der</strong> ist das in vielen<br />
Gemeinden und Städten ja, durch einen Nothaushalt bedingt, gar nicht<br />
mehr möglich. Wir <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>FDP</strong> for<strong>der</strong>n, weiter alles dafür zu tun das die<br />
Handlungsfähigkeit unseres Rates erhalten bleibt.<br />
Wir for<strong>der</strong>n nicht in ideologischen Kleinkämpfen gegen alles und jeden das<br />
Gesamtprojekt zu gefährden damit wir weiterhin gemeinsam eine<br />
verlässliche, Glaubwürdige Politik für <strong>Frechen</strong> betreiben können.<br />
Unser großes Ziel soll es doch einmal sein, auch in einem Haushalt<br />
positive Zahlen zu schreiben.<br />
Ob wir dem Haushalt zustimmen werden o<strong>der</strong> nicht, ergibt sich, wie<br />
Eingangs erläutert, aus dem Beschluss über die versteckte Steuerhöhung<br />
bei <strong>der</strong> Festlegung des Hebesatzes für die Grundsteuer B. Diese werden<br />
wir <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>FDP</strong> ablehnen.<br />
Im Namen <strong>der</strong> gesamten <strong>FDP</strong> Fraktion danke ich Ihnen den<br />
Ratskollegen/innen und allen Mitarbeiter/innen <strong>der</strong> Verwaltung für die<br />
guten Zusammenarbeit im letzten Jahr und ganz beson<strong>der</strong>s für die<br />
Erstellung und Erarbeitung des Haushaltes.<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.