Abschlussbericht - Lippstadt
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ILEK<br />
Integriertes ländliches<br />
Entwicklungskonzept<br />
<strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Februar 2013<br />
MSP ImpulsProjekt<br />
Zum alten Hohlweg 1<br />
58339 Breckerfeld<br />
Telefon (02338) 545381<br />
E-Mail: kontakt@impulsprojekt.de<br />
Internet: www.impulsprojekt.de
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
INHALT<br />
Vorwort 5<br />
1 Zielsetzung und Verlauf der Konzepterstellung 6<br />
1.1 Aufgabenstellung 6<br />
1.2 Methodik 7<br />
1.2.1 Phase 1: Analysen des Ist-Zustands / Auftaktveranstaltung 7<br />
1.2.2 Phase 2: Themenwerkstätten 8<br />
1.2.3 Phase 3: Projekttische 9<br />
1.2.4 Phase 4: Ausarbeitung und Präsentation der Entwicklungsstrategie 9<br />
1.2.5 Begleitende Öffentlichkeitsarbeit 10<br />
2 Beschreibung der ILEK-Region 11<br />
2.1 Grundlegende Strukturen 11<br />
2.2 Kurzinformationen zu den Ortsteilen 12<br />
3 Strukturen und Besonderheiten der ILEK-Region 14<br />
3.1 Lage und verkehrliche Erschließung der Region 14<br />
3.1.1 Verkehrsanbindung 14<br />
3.1.2 ÖPNV 15<br />
3.1.3 Radverkehr 15<br />
3.2 Raumstruktur / Flächennutzung 16<br />
3.3 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung 17<br />
3.4 Wirtschaftsstruktur 21<br />
3.4.1 Strukturdaten 21<br />
3.4.2 Gewerbliche Entwicklung / Wirtschaftsförderung 23<br />
3.4.3 Land- und Forstwirtschaft 23<br />
3.4.4 Einzelhandel 24<br />
3.5 Landschaft und Umwelt 26<br />
3.5.1 Landschaftsgliederung 26<br />
3.5.2 Lippe / Lippeaue 26<br />
3.5.3 "Unzerschnittene, verkehrsarme Räume" 30<br />
3.5.4 Alleen 31<br />
3.6 Kultur / Veranstaltungen 32<br />
3.7 Tourismus / Freizeit 33<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 1
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
3.7.1 Touristisches Angebot 33<br />
3.7.2 Ausgangssituation im Bereich der touristischen Nachfrage 36<br />
3.8 Infrastruktur 37<br />
3.8.1 Schulen 37<br />
3.8.2 Soziale Infrastruktur für Senioren 37<br />
3.8.3 Komplementäre Dienste 38<br />
3.8.4 Hausärztliche Versorgung 39<br />
3.8.5 Sonstige Infrastruktur 39<br />
3.8.6 Breitbandversorgung 40<br />
4 Planerische Vorgaben und relevante übergeordnete Entwicklungskonzepte<br />
(Übersicht) 41<br />
5 Stärken und Schwächen 42<br />
6 Integrierte Entwicklungsstrategie 46<br />
6.1 Handlungsfeld „Tourismus und Naherholung“ 48<br />
6.1.1 Maßnahmenbereich „Management/Marketing“ 49<br />
6.1.2 Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang des<br />
Flusslaufes + Vernetzung in den Raum“ 53<br />
6.1.3 Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und Gastronomieangebote“ 57<br />
6.2 Handlungsfeld „Kultur“ 60<br />
6.3 Handlungsfeld „Dorfentwicklung und Landwirtschaft“ 63<br />
6.3.1 Maßnahmenbereich „Dorfentwicklungskonzepte“ 63<br />
6.3.2 Maßnahmenbereich „Gebäudeleerstand“ 66<br />
6.3.3 Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als Wohnort“ 66<br />
6.3.4 Maßnahmenbereich „Dorfgemeinschaftseinrichtungen“ 70<br />
6.4 Handlungsfeld „Mobilität/ÖPNV“ 72<br />
6.5 Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“ 75<br />
6.5.1 Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in den größeren<br />
Ortsteilen“ 76<br />
6.5.2 Maßnahmenbereich „Jugendeinrichtungen“ 79<br />
6.5.3 Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“ 80<br />
6.5.4 Maßnahmenbereich „Einzelhandel / Dienstleistungen“ 82<br />
6.6 Handlungsfeld „Wirtschaft/Arbeit“ 83<br />
7 Umsetzungsplan 85<br />
7.1 Übersicht der Leitprojekte 85<br />
7.2 Finanzierung / Förderprogramme 85<br />
7.2.1 NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013 85<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 2
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
7.2.2 Programm Kleinere Städte und Gemeinden (KSG) 87<br />
7.2.3 Förderung der Breitbandversorgung 88<br />
7.2.4 Sonstige Förderprogramme und Stiftungen 88<br />
7.3 Organisationsstrukturen / Aufgaben 88<br />
7.4 Kommunikation 89<br />
7.5 Qualitätsmanagement und Monitoring 89<br />
Anhang A:<br />
Relevante Aussagen aus planerischen Vorgaben und übergeordnete<br />
Entwicklungskonzepten 90<br />
A.1 Landes- /Regionalplanung 90<br />
A.1.1 Landesentwicklungsplan 90<br />
A.1.2 Regionalplan 90<br />
A.2 Kreisentwicklung 92<br />
A.2.1 Zukunftskonzept 2020 - Kreis Soest 92<br />
A.2.2 Landschaftspläne 93<br />
A.2.3 Nahverkehrsplan 96<br />
A.3 Stadtentwicklung / Stadtplanung <strong>Lippstadt</strong> 97<br />
A.3.1 Leitbild <strong>Lippstadt</strong> „Licht - Wasser - Leben“ 97<br />
A.3.2 Leitbild <strong>Lippstadt</strong> / Agenda 21 98<br />
A.3.3 Flächennutzungsplan (FNP) <strong>Lippstadt</strong> 98<br />
A.3.4 Dorfentwicklungskonzepte 98<br />
A.4 Gemeindeentwicklung Lippetal 99<br />
A.5 Einzelhandelsentwicklung 99<br />
A.5.1 IHK 99<br />
A.5.2 Einzelhandelskonzept <strong>Lippstadt</strong> 100<br />
A.5.3 Handlungsempfehlungen Lippetal 101<br />
A.6 Erneuerbare Energien / Klimaschutz 101<br />
A.6.1 Machbarkeitsstudie Regierungsbezirk Arnsberg 101<br />
A.6.2 Sachlicher Teilabschnitt „Energie“ zum Regionalplan 102<br />
A.6.3 Klimaschutzkonzept des Kreises Soest 102<br />
A.7 Tourismusentwicklung 106<br />
A.7.1 Tourismusstrategie für den Kreis Soest 106<br />
A.7.2 „Touristisches Strategiepapier" 107<br />
Anhang B: Information und Beteiligung der Bürger 109<br />
Anhang C: Quellen / Literatur 127<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 3
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS<br />
Abb. 1: Probleme und Herausforderungen 6<br />
Abb. 2: Übersichtskarte 6<br />
Abb. 3: Auftaktveranstaltung 7<br />
Abb. 4: Titel eines Zeitungsartikels zum Auftakt 7<br />
Abb. 5: Themenwerkstatt „Neue Strategien für Lippetal - gemeinsam stark und gut versorgt“ 9<br />
Abb. 6: Lage und Erreichbarkeit der ILEK-Region 14<br />
Abb. 7: Straßenverkehrsnetz 15<br />
Abb. 8: Radnetz 16<br />
Abb. 9: Bevölkerungsverteilung 18<br />
Abb. 10: Lipperenaturierung 27<br />
Abb. 11: Tierarten in der Lippeaue 28<br />
Abb. 12: Naturerlebnis Auenland 29<br />
Abb. 13: Lippeaue 29<br />
Abb. 14: Stationen am Radweg Auenland 30<br />
Abb. 15: UZVR 31<br />
Abb. 16: Alleen in NRW (Ausschnitt) 31<br />
Tab. 1: Themenwerkstätten 8<br />
Tab. 2: Projekttische 9<br />
Tab. 3: Ortsteile in Lippetal 12<br />
Tab. 4: Ortsteile in <strong>Lippstadt</strong> 12<br />
Tab. 5: Fläche am 31.12.2010 nach Nutzungsarten 17<br />
Tab. 6: Bevölkerungs- sowie Siedlungs- und Verkehrsdichte am 31.12.2010 17<br />
Tab. 7: Bevölkerungsstand 31.12.1980 – 31.12.2010 18<br />
Tab. 8: Wanderungen 19<br />
Tab. 9: Bevölkerungsstruktur am 31.12.2010 nach Altersgruppen 19<br />
Tab. 10: Gemeindemodellrechnung 1.1.2008 – 1.1.2030 nach Altersgruppen 20<br />
Tab. 11: Bevölkerung unter 18 / über 60 20<br />
Tab. 12: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort am 30.6.2010 21<br />
Tab. 13: Betriebe, Beschäftigte und Umsatz des Verarbeitenden Gewerbes sowie<br />
des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden 2010 21<br />
Tab. 14: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 2009 22<br />
Tab. 15: Arbeitslosigkeit April 2012 22<br />
Tab. 16: Gewerbegebiete in <strong>Lippstadt</strong> 23<br />
Tab. 17: Einzelhandel in <strong>Lippstadt</strong> 24<br />
Tab. 18: Kulturlandschaften 26<br />
Tab. 19: Touristisches Angebot 34<br />
Tab. 20: Übernachtungsstatistik (gewerbliche Betriebe) 36<br />
Tab. 21: Allgemeinbildende Schulen am 15.10.2009 37<br />
Tab. 22: Wohnungen für Senioren 38<br />
Tab. 23: Pflegeangebote 38<br />
Tab. 24: Hausärztliche Versorgung 39<br />
Tab. 25: Sportanlagen Lippetal 39<br />
Tab. 26: Breitbandverfügbarkeit 40<br />
Tab. 27: Übersicht relevanter Pläne und Konzepte 41<br />
Tab. 28: Stärken und Schwächen im Bereich Landschaft / Natur 42<br />
Tab. 29: Stärken und Schwächen im Bereich Tourismus 42<br />
Tab. 30: Stärken und Schwächen im Bereich Siedlungs-/Dorfentwicklung und Landwirtschaft 43<br />
Tab. 31: Stärken und Schwächen in den Bereichen Versorgung / Infrastruktur 44<br />
Tab. 32: Stärken und Schwächen im Bereich Verkehr 44<br />
Tab. 33: Stärken und Schwächen im Bereich Wirtschaft und Arbeit 45<br />
Tab. 34: Stärken und Schwächen im Bereich Regenerative Energien 45<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 4
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Vorwort<br />
Landleben ist für Viele ein Synonym für Idylle pur, Nähe zur Natur, Ruhe und<br />
Geborgenheit. Aber die Rahmenbedingungen im ländlichen Raum haben sich in den<br />
letzten Jahren stark verändert, z. B. durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft, die<br />
demographische Entwicklung und das Fehlen notwendiger Nahversorgungseinrichtungen.<br />
Die daraus ergebenden Probleme wirken sich über Gemeinde- und Stadtgrenzen hinaus<br />
aus. So entstand die Idee der integrierten ländlichen Entwicklungskonzepte (ILEK), die<br />
Voraussetzung für eine vorrangige Förderung von Projekten zur Dorfentwicklung sind.<br />
Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal liegt nun vor.<br />
Es ist das Ergebnis zahlreicher Gespräche, Themenwerkstätten, Projekttische und<br />
begleitender Informationsveranstaltungen, vor allen Dingen aber ist es das Ergebnis von<br />
Phantasie und Kreativität, Engagement und Heimatverbundenheit, mit der viele<br />
Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen den ILEK-Prozess vorangetrieben und<br />
bereichert haben.<br />
Die zahlreichen Veranstaltungen haben gezeigt, dass Veränderungen von einer breiten<br />
Akzeptanz getragen werden, wenn es gelingt, die Bevölkerung entscheidend und<br />
gleichberechtigt einzubinden. Durch die konstruktive Zusammenarbeit von Verwaltungen,<br />
Kommunalpolitikern, Organisationen, Verbänden und den Menschen vor Ort ist es<br />
gelungen, Potentiale zu aktivieren und noch schlummernde Potentiale aufzuzeigen. Dafür<br />
sagen wir an dieser Stelle herzlichen Dank.<br />
Entstanden ist neben einer Analyse der eigenen und gemeinsamen Stärken und<br />
Schwächen, vor allen Dingen eine Zusammenstellung von Projektansätzen und Strategien<br />
zur Erreichung der gesetzten Ziele und Vorstellungen.<br />
Nun geht es darum, das vorliegende Konzept mit Leben zu füllen und die Projektideen<br />
umzusetzen. Dazu bedarf es eines langen Atems, Ideenreichtums, Beharrlichkeit, aber vor<br />
allen Dingen einer weiterhin breiten Bürgerbeteiligung. Denn der überaus fruchtbare Dialog<br />
zwischen den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung und den Menschen vor Ort hat<br />
gezeigt: Gemeinsam sind wir stark!<br />
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit und im Sinne der Bürgerinnen und<br />
Bürger der Gemeinde Lippetal und der Stadt <strong>Lippstadt</strong> sowie aller Gäste, die sich auch<br />
weiterhin in unserer Region sehr wohl fühlen sollen.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 5
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
1 Zielsetzung und Verlauf der Konzepterstellung<br />
1.1 Aufgabenstellung<br />
Die ländlichen Regionen in Deutschland haben sich vielfältigen Problemen und Herausforderungen<br />
zu stellen. Ein Weg zur Lösung dieser Zukunftsaufgaben ist die Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen<br />
und Bildung von Netzwerken.<br />
Ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept<br />
(ILEK) übernimmt in diesem<br />
Zusammenhang die Funktion, ein gemeinsames<br />
Leitbild als langfristiges Ziel<br />
einer Region zu definieren und - daraus<br />
abgeleitet - regionalspezifische Ziele,<br />
Handlungsfelder und Leitprojekte zu<br />
benennen. Es dient damit dazu, regionalinterne<br />
Kräfte zu aktivieren und Handlungen<br />
regionaler Akteure zu vernetzen.<br />
Im Laufe des Jahres 2012 wurden unter<br />
breiter Beteiligung der Öffentlichkeit<br />
Leitlinien für die Entwicklung der ILEK-<br />
Region <strong>Lippstadt</strong>/Lippetal aufgestellt und<br />
konkrete Maßnahmen identifiziert.<br />
Abbildung 1: Probleme und Herausforderungen;<br />
Graphik: MSP ImpulsProjekt<br />
Die ILEK-Region fasst das Gemeindegebiet<br />
von Lippetal mit den außerhalb der Kernstadt gelegenen Ortsteilen von <strong>Lippstadt</strong> zusammen.<br />
Die Region umfasst insgesamt 28 Ortsteile.<br />
Abbildung 2: Übersichtskarte; Graphik: MSP ImpulsProjekt<br />
Das ILEK bildet die Voraussetzung für die Förderung von Maßnahmen im Rahmen der Dorfentwicklung.<br />
Die geltenden Förderrichtlinien sehen folgende Förderungen vor:<br />
• Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen: z. B. Dorfentwicklungsplanung, dorfgerechte Gestaltung<br />
von Straßen und Plätzen, Erhalt ländlicher Bausubstanz mit Ortsbild prägendem Charakter,<br />
Umnutzung bestehender Bausubstanz, Beseitigung abgängiger Bausubstanz,<br />
• Förderung des Fremdenverkehrs (Infrastruktureinrichtungen),<br />
• Förderung von Dienstleistungseinrichtungen für die Grundversorgung (z. B. Dorfgemeinschaftseinrichtungen)<br />
für die ländliche Wirtschaft und Bevölkerung,<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 6
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
• Förderung von Investitionen sowie deren Vorbereitung und Begleitung in Infrastrukturmaßnahmen<br />
zur dezentralen Versorgung mit Erneuerbaren Energien (Nahwärme oder Biogasleitungen),<br />
• Förderung der Breitbandversorgung im ländlichen Raum.<br />
Aufgrund der Siedlungsstruktur / Siedlungsgröße wird für die Ortsteile Lippborg, Oestinghausen,<br />
Herzfeld / Hovestadt, Bad Waldliesborn, Cappel, Lipperode, Esbeck und Lipperbruch ein gesonderter<br />
Maßnahmenkatalog erstellt. Identifiziert und beschrieben werden hier Maßnahmen, die über das<br />
Förderprogramm KSG (KSG = Kleinere Städte und Gemeinden) gefördert werden können, so. z. B.<br />
Projekte<br />
• zur Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels,<br />
• zur kooperativen Verantwortungswahrnehmung,<br />
• zur Anpassung der Infrastruktur auf Grund zurückgehender Bevölkerung,<br />
• zur Bildung/Unterstützung von Netzwerken zur Sicherung der Daseinsvorsorge.<br />
1.2 Methodik<br />
1.2.1 Phase 1: Analysen des Ist-Zustands / Auftaktveranstaltung<br />
Zur Vorbereitung und Untermauerung der Konzeptentwicklung hat MSP ImpulsProjekt zunächst<br />
umfassende Analysen des Ist-Zustands durchgeführt. Die Ergebnisse aller Analysen wurden in einem<br />
Regionalprofil aufgearbeitet. Auf Basis dieser Bestandsaufnahmen erfolgte eine nach Themen<br />
(möglichen Entwicklungsfeldern) strukturierte Aufbereitung der Stärken, Schwächen, Chancen/Entwicklungspotenziale<br />
und Risiken/Entwicklungshemmnisse.<br />
Im Rahmen einer öffentlichen Auftaktveranstaltung<br />
in <strong>Lippstadt</strong>-Eickelborn wurden am<br />
19.6.2012 Schlüsselakteure und die interessierte<br />
Bevölkerung aktiv in die ILEK-Erarbeitung eingebunden.<br />
Die Veranstaltung in der Schützenhalle<br />
war mit ca. 120 Teilnehmern gut besucht, wobei<br />
die Anteile der beiden Kommunen in etwa gleich<br />
hoch waren.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte der Veranstaltung waren:<br />
• Detaillierte Information der Teilnehmer über<br />
Zielsetzung und Ablauf der Erarbeitung des<br />
Abbildung 3: Auftaktveranstaltung<br />
ILEK-Prozesses;<br />
• Abfrage von Hinweisen bzw. Einschätzungen zu Problemen/Defiziten sowie Wünschen/Anregungen<br />
und Ansatzpunkten zur Zusammenarbeit;<br />
• Vorstellung zentraler Ergebnisse der Ist-Analyse, Stärken und Schwächen;<br />
• Diskussion von Ansätzen für Leitbilder und Entwicklungsziele;<br />
• Vorstellung der geplanten Themenwerkstätten.<br />
Die Veranstaltung war keine reine Informationsveranstaltung;<br />
vielmehr wurde den Teilnehmern<br />
bereits in dieser frühen Projektphase Gelegenheit<br />
gegeben, Problemfelder und Themen konkret<br />
anzusprechen. Zugleich ermöglichte diese<br />
Vorgehensweise, dass mit einem größeren<br />
Vorwissen in die nachfolgenden Themenwerkstätten<br />
gegangen werden konnte.<br />
Abbildung 4: Titel eines Zeitungsartikels zum Auftakt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 7
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Aus den Analysen, der Auftaktveranstaltung sowie der Diskussion in der Lenkungsgruppe kristallisierten<br />
sich folgende Themenschwerpunkte und damit Handlungsfelder heraus:<br />
• „Tourismus und Naherholung“<br />
• „Kultur“<br />
• „Dorfentwicklung und Landwirtschaft“<br />
• „Mobilität/ÖPNV“<br />
• „Versorgung / Infrastruktur“<br />
• „Wirtschaft / Arbeit“.<br />
Eine Resonanz auf das Thema „Regenerative Energien“ war in der Auftaktveranstaltung nicht gegeben.<br />
Nach einer Diskussion der Themen und Ansatzpunkte in der Lenkungsgruppe (28.6.2012) wurden<br />
die inhaltlichen Schwerpunkte und Termine für die Themenwerkstätten festgelegt.<br />
1.2.2 Phase 2: Themenwerkstätten<br />
Von Ende August bis Mitte September 2012 fanden unter reger Beteiligung der Bevölkerung (insgesamt<br />
rund 220 Teilnehmer) insgesamt sechs Themenwerkstätten statt:<br />
Tabelle 1: Themenwerkstätten<br />
● Übersicht Themenwerkstätten<br />
Datum Ort Themenwerkstatt Ortsteile<br />
27.8. Hovestadt,<br />
Haus Biele<br />
29.8. Hörste,<br />
Heimatstube<br />
5.9. Schoneberg,<br />
Bürgerhaus<br />
„Lippe und Lippeaue - Potenziale für Naturerlebnis<br />
und Tourismus“<br />
„Gewachsene und lebendige Gemeinschaft -<br />
Dorfentwicklung und Zukunftsprojekte im<br />
Osten der ILEK-Region“<br />
„Klein aber lebendig - Dorfentwicklung und<br />
Zukunftsprojekte im Westen der ILEK-<br />
Region“<br />
Sämtliche Ortsteile beider<br />
Kommunen in Lippenähe und<br />
an der Ahse<br />
Rebbeke, Garfeln, Hörste,<br />
Rixbeck, Dedinghausen, Bökenförde<br />
Heintrop, Hultrop, Wiltrop,<br />
Brockhausen, Nordwald, Schoneberg<br />
6.9. Benninghausen,<br />
Pater-Flanagan-<br />
Haus<br />
17.9. Hovestadt,<br />
Albertussaal<br />
18.9. Lipperbruch,<br />
Pfarrzentrum<br />
„Maria Frieden“<br />
„Lange Geschichte und gute Perspektiven -<br />
Dorfentwicklung und Zukunftsprojekte in der<br />
Mitte der ILEK-Region“<br />
„Neue Strategien für Lippetal - gemeinsam<br />
stark und gut versorgt“<br />
„Nördliches <strong>Lippstadt</strong> - wandelbar und zukunftsfähig“<br />
Eickelborn, Lohe, Benninghausen,<br />
Hellinghausen, Herringhausen,<br />
Overhagen<br />
Lippborg, Oestinghausen und<br />
Herzfeld / Hovestadt<br />
Cappel, Bad Waldliesborn,<br />
Lipperbruch, Lipperode, Esbeck<br />
Bei der Festlegung der Themen sowie räumlichen Differenzierung wurden die großen Distanzen<br />
(von bis zu 40 km) innerhalb der ILEK-Region in die Betrachtung einbezogen. In allen Ankündigungen<br />
der Veranstaltungen wurde darauf hingewiesen, dass die Werkstätten, trotz Benennung einzelner<br />
Ortsteile, immer auch für Einwohner aus anderen Teilen der ILEK-Region offen stehen.<br />
Die erste Werkstatt zielte auf die übergreifende Entwicklung touristischer Angebote, ausgehend von<br />
der Entwicklungsachse Lippe/Lippeaue ab. Die drei folgenden Werkstätten befassten sich mit den<br />
Problemen und Chancen in den kleineren Ortsteilen; die letzten beiden vorrangig mit Fragen der<br />
Versorgung und Infrastruktur in den größeren Ortsteilen.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 8
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Als Ergebnis der Themenwerkstätten lagen<br />
zu allen o. g. Handlungsfeldern Hinweise<br />
und Diskussionsbeiträge vor, die in der<br />
Formulierung von Leitbildern, Entwicklungszielen<br />
und Entwicklungsstrategien zusammengeführt<br />
wurden.<br />
Darüber hinaus konnte eine Vielzahl an<br />
Projektansätzen festgehalten werden, die<br />
allerdings weiter auszuformulieren waren.<br />
Dieser Schritt wurde in den nachfolgenden<br />
„Projekttischen“ vollzogen.<br />
Abbildung 5: Themenwerkstatt „Neue Strategien für Lippetal -<br />
gemeinsam stark und gut versorgt“<br />
1.2.3 Phase 3: Projekttische<br />
Ziel der “Projekttische”, die im September und Oktober 2012 stattfanden, war es, gezielt auf die<br />
schrittweise Qualifizierung ausgewählter Projektideen hinzuarbeiten und ggf. erste vorbereitende<br />
Schritte in Richtung Umsetzung zu unternehmen. Von ursprünglich zwölf vorgesehenen Projekttischen<br />
verblieben am Ende zehn, in denen intensiv gearbeitet und diskutiert wurde.<br />
Tabelle 2: Projekttische<br />
● Übersicht der Projekttische<br />
Nr. Projekttisch Handlungsfelder<br />
1 "Kanu und Naturschutz" Tourismus /<br />
2 "Radrouten, Beschilderung/Besucherlenkung"<br />
Naturerlebnis<br />
3 "Buchbare Angebote / Mehrtagestourismus"<br />
4 "Das Dorf als lebens- und liebenswerter Ort" Dorfentwicklung / Versorgung /<br />
5 "Die Dorfgemeinschaft übernimmt Initiative"<br />
Demographischer Wandel<br />
6<br />
„Erhalt und Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />
Dorfentwicklung / Versorgung /<br />
Demographischer Wandel<br />
7 „Mobil ohne Linienbus“ Mobilität / ÖPNV<br />
8<br />
9<br />
„Wohnen im Alter - Kooperation mit dem LWL“<br />
dieser Projekttisch kam nicht zustande<br />
„Kernbereiche der großen Ortsteile: Kaufkraft halten, Sicherstellung<br />
der Nahversorgung, Leerstand abbauen“<br />
Dorfentwicklung / Versorgung /<br />
Demographischer Wandel<br />
„Versorgung / Infrastruktur“<br />
10 „Einrichtungen / Angebote für Jugendliche“ „Versorgung / Infrastruktur“<br />
11 „Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“ Kultur / Tourismus<br />
12<br />
„Einrichtung von Seniorentreffpunkten“ („Bürgerquartieren“)<br />
wurde in Projekttisch 5 integriert<br />
Demographischer Wandel<br />
1.2.4 Phase 4: Ausarbeitung und Präsentation der Entwicklungsstrategie<br />
Nach Auswertung der Ergebnisse aus den Projekttischen wurde eine zusammenfassende Darstellung<br />
aller Ergebnisse aus den Themenwerkstätten und Projekttischen erarbeitet. Zu jedem Handlungsfeld<br />
wurden Leitbilder, Ziele und Strategien formuliert. Mit insgesamt 34 Projektskizzen zu den<br />
strategisch wichtigen Entwicklungsansätzen der Region wird ein Handlungskonzept für die kommenden<br />
Jahre bereitgestellt. Zugleich erfolgte die Festlegung vorrangig zu realisierender „Leitprojekte“.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 9
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Der Ablauf der Ausarbeitung und Präsentation stellte sich wie folgt dar:<br />
• Erarbeitung von Gesamtübersichten der Projektideen = Handlungskonzepte (November 2012)<br />
• Informationsveranstaltung in Hovestadt (20.11.2012)<br />
• Textdarstellung des Konzeptes (November/Dezember 2012)<br />
• Beratung in den politischen Gremien (Dezember 2012 / März 2013).<br />
1.2.5 Begleitende Öffentlichkeitsarbeit<br />
Während des gesamten Erarbeitungsprozesses wurde die Bevölkerung über Termine und Ergebnisse<br />
informiert. Auf der einen Seite berichtete die örtliche Presse in regelmäßigen Abständen; auf der<br />
anderen Seite wurden - jeweils aktuell - Dokumente (Terminankündigungen, Ausarbeitungen, Protokolle)<br />
auf den Internetseiten der beiden Kommunen bereitgestellt.<br />
Damit wurde die Grundlage für eine breit angelegte Beteiligung relevanter Akteure sowie der Bevölkerung<br />
gelegt. Eine größere Auswahl an Presseartikeln sowie die zur Auftaktveranstaltung verschickte<br />
schriftliche Einladung befinden sich in Anhang B dieses Berichtes.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 10
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
2 Beschreibung der ILEK-Region<br />
2.1 Grundlegende Strukturen<br />
Die aus den beiden Kommunen <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal bestehende ILEK-Region im Norden des<br />
Kreises Soest ist als historisch gewachsene Kulturlandschaft zu sehen, die zum Teil sehr unterschiedliche<br />
Strukturen aufweist. So trennt die Lippe zwei große Landschaftsräume: das Kernmünsterland<br />
im Norden und die Soester Börde im Süden. Die kommunale Neugliederung hat in <strong>Lippstadt</strong><br />
und Lippetal ehemals selbständige Ortschaften und Dörfer zusammengeführt, die sowohl landschaftlich<br />
als auch administrativ verschiedenen Bereichen angehörten; und dennoch gibt es ein die<br />
Gesamtregion verbindendes Element: die Lippe und die Lippeaue.<br />
Die Gemeinde Lippetal wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung aus elf ehemals selbstständigen<br />
Dörfern gebildet. Die von Ost nach West durch die Gemeinde fließende Lippe teilt das<br />
Gemeindegebiet landschaftlich in zwei Bereiche: Im Süden zeigen sich mit fruchtbaren Ackerflächen<br />
und gewachsenen Dörfern die typischen Merkmale der Soester Börde, im Norden dominieren Streusiedlungen<br />
und weite münsterländische Parklandschaft mit altem Baum- und Waldbestand. Die<br />
Gemeinde ist insgesamt ländlich geprägt, die Landwirtschaft ist noch immer eine wichtige Erwerbsquelle.<br />
Der höchste Punkt der Gemeinde liegt mit 112 m in den „Beckumer Bergen“; der niedrigste Punkt<br />
mit 62 m an der Gemeindegrenze bei Uentrop. Diese flache Landschaft eignet sich für Radtouren,<br />
z. B. entlang der Lippe auf der Römerroute oder aber der 100-Schlösser-Route. Die Gemeinde hat<br />
sechs eigene Rundtouren zu verschiedenen Themen ausgewiesen. Auf der Lippe werden Kanutouren<br />
angeboten.<br />
Das Stadtgebiet <strong>Lippstadt</strong>s, der „wasserreichsten Stadt Westfalens“, wird ebenfalls von Ost nach<br />
West von der Lippe durchflossen. Zuflüsse der Lippe sind die Glenne und der Boker Kanal, von<br />
Süden die Gieseler, die Weihe und der Störmeder Bach 1 .<br />
<strong>Lippstadt</strong> entstand im 12. Jahrhundert als erste planmäßig gegründete Stadt Westfalens und war im<br />
Mittelalter eine überregional bedeutende Handelsstadt, die der Hanse angehörte. Bereits 1850 erhielt<br />
die Stadt mit der Eröffnung der Strecke von Hamm nach Paderborn Anschluss an das Eisenbahnnetz.<br />
<strong>Lippstadt</strong> wurde im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört und nahm nach Kriegsende zahlreiche<br />
Flüchtlinge und Vertriebene auf.<br />
Die heutige Stadt <strong>Lippstadt</strong> entstand 1975 als ein neues, alte Kreisgrenzen überschreitendes Gebilde.<br />
Die Ortsteile sind nahezu sämtlich historisch gewachsene Dörfer mit teilweise bis zu<br />
1000jähriger Geschichte.<br />
<strong>Lippstadt</strong> ist ein bedeutender Industriestandort mit einer Reihe bekannter Unternehmen, wie zum<br />
Beispiel Hella KGaA Hueck & Co oder Thyssen-Krupp-Werk „Rothe Erde“.<br />
Seit 2009 ist <strong>Lippstadt</strong> Hochschulstandort (Hamm - <strong>Lippstadt</strong>). Angeboten werden die Studiengänge<br />
Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Computervisualistik und Design.<br />
Sehenswürdigkeiten, Kunst- und Kulturangebote sowie Veranstaltungen konzentrieren sich in starkem<br />
Maße auf die Kernstadt. Die Ortsteile verfügen dennoch über ein reges Vereinsleben und vielfältige<br />
lokale Veranstaltungen.<br />
1 Vgl. Regionen in Nordrhein-Westfalen; Band 2: Münsterland und Hellweg. Münster 2011, S. 178.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 11
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
2.2 Kurzinformationen zu den Ortsteilen<br />
Die Informationen sind nicht für sämtliche Ortsteile in gleichem Umfang verfügbar. Sie werden zur<br />
besseren Übersicht alphabetisch geordnet in Tabellenform aufgearbeitet.<br />
Tabelle 3: Ortsteile in Lippetal<br />
● Ortsteile in Lippetal<br />
Brockhausen<br />
Dorfgemeinschaft mit 333 Einwohnern (31.3.2012), jedoch fast 660 ha Fläche. Brockhausen<br />
wird durch die Rosenau, die Ahse und viele Teiche geprägt. Trotz der geringen Größe gibt es<br />
aktive Vereine: Schützenverein Brockhausen 1933 e.V., Freiwillige Feuerwehr, Kindergartenverein<br />
und Jagdvereinigung.<br />
Heintrop Der Ortsteil besteht aus dem kleinen Dorf Heintrop und der Bauerschaft Büninghausen. 375<br />
Einwohner (31.3.2012). Als Besonderheiten sind anzusprechen: Sändkers Windmühle (ein<br />
sogenannter „Erd-Holländer“) und der Museumsbahnhof Heintrop.<br />
Herzfeld<br />
Hovestadt<br />
Hultrop<br />
Kleiner Ortsteil mit 480 Einwohnern (31.3.2012); bekannt durch die Feinbrennerei W. Northoff.<br />
Krewinkel-<br />
Wiltrop<br />
Lippborg<br />
Herzfeld ist das größte Dorf der Gemeinde Lippetal; 3.220 Einwohner (31.3.2012). Der älteste<br />
Wallfahrtsort Westfalens wird in seiner Geschichte wesentlich durch die hl. Ida geprägt, die<br />
hier um 800 eine der ersten Steinkirchen östlich des Rheins errichtete.<br />
Das Ortsbild von Hovestadt wird weitgehend vom Renaissanceschloss Hovestadt mit seinem<br />
Barockgarten bestimmt. Das Schloss und die Vorburg sind von einem Gräftensystem mit<br />
eingelagertem Teich umschlossen.<br />
Einwohnerzahl: 1.174 (31.3.2012)<br />
Einwohnerzahl: 125 (31.3.2012)<br />
Lippborg wurde erstmals im Jahre 1189 urkundlich erwähnt. Das Wasserschloss Haus Assen<br />
wurde 1564 im Stil der Lipperenaissance neben einer mittelalterlichen Burg errichtet.<br />
Einwohnerzahl: 3.041 (31.3.2012)<br />
Niederbauer Kleiner Ortsteil zwischen Herzfeld und Lippborg; Einwohnerzahl: 308 (31.3.2012)<br />
Nordwald<br />
Oestinghausen<br />
Schoneberg<br />
Nordwald liegt unmittelbar südlich von Hovestadt. Zwischen den beiden Dörfern liegen ein<br />
Sportplatz, ein Kindergarten und ein neu erbautes Altenheim mit Betreutem Wohnen.<br />
Einwohnerzahl: 491 (31.3.2012)<br />
Oestinghausen hat sich nach dem zweiten Weltkrieg vom kleinen Haufendorf zu einem großen<br />
Wohndorf entwickelt. Als ursprüngliches Altdorf ist nur ein kleiner Bereich im Umfeld der<br />
Stephanuskirche anzusprechen.<br />
Auf dem Kirchplatz befindet sich das Heimathaus, das ehemals Chur-Kölnisches Amtshaus<br />
(von 1596) war.<br />
Einwohnerzahl: 1.936 (31.3.2012)<br />
Östlichster Gemeindeteil; damit angrenzend an <strong>Lippstadt</strong>.<br />
Einwohnerzahl: 587 (31.3.2012)<br />
Tabelle 4: Ortsteile in <strong>Lippstadt</strong><br />
● Ortsteile in <strong>Lippstadt</strong><br />
Bad Waldliesborn<br />
Benninghausen<br />
Bökenförde<br />
Mineralheilbad (Sole) in abwechslungsreicher Landschaft: auch „<strong>Lippstadt</strong>s schönste Tochter“<br />
genannt.<br />
Einwohnerzahl: 4.830 (31.12.2011)<br />
Der Ortskern wird geprägt durch das ehemalige Zisterzienserinnenkloster (gegründet 1240)<br />
und die romanische Dorfkirche St. Martinus.<br />
Neben dem Dorfkern entwickelte sich seit Beginn der 1950er Jahre eine Siedlung, die sich<br />
deutlich vom alten Kern abgesetzt hat.<br />
Einwohnerzahl: 1.900 (31.12.2011)<br />
Östlich des Dorfkerns befindet sich das Schloß Schwarzenraben (Barockes Wasserschloß).<br />
Einwohnerzahl: 1.582 (31.12.2011)<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 12
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Cappel<br />
Dedinghausen<br />
Eickelborn<br />
Esbeck<br />
Garfeln<br />
Hellinghausen<br />
Herringhausen<br />
Hörste<br />
Lipperbruch<br />
Lipperode<br />
Lohe<br />
Overhagen<br />
Der Stadtteil ist räumlich kaum von der Kernstadt zu trennen. Das Altdorf liegt im näheren<br />
Umfeld zum Stift Cappel.<br />
Einwohnerzahl: 4.648 (31.12.2011)<br />
Der landwirtschaftlich geprägte Ortsteil liegt an der Bahnlinie Dortmund bzw. Münster über<br />
Paderborn nach Warburg und verfügt über einen eigenen Bahnhof. Einwohnerzahl: 1.850<br />
(31.12.2011)<br />
Die Entwicklung des Ortsteils ist eng mit dem Landeskrankenhaus verbunden. Einwohnerzahl:<br />
2.186 (31.12.2011)<br />
Wohnort mit guter Infrastruktur nahe der Kernstadt. Dorfmittelpunkt ist ein gemauerter<br />
Brunnen direkt vor Schnieders Hof.<br />
Einwohnerzahl: 2.270 (31.12.2011)<br />
Garfeln ist ein räumlich dreigeteilter Ort, der sich in Neu-Garfeln, Mittel-Garfeln und Alt-<br />
Garfeln aufgliedert. Alt-Garfeln ist stark landwirtschaftlich geprägt und hat sich seinen dörflichen<br />
Charakter weitgehend bewahrt. Neu-Garfeln ist dagegen ein reines Wohngebiet.<br />
Einwohnerzahl: 649 (31.12.2011)<br />
Hellinghausen ist ein Straßendorf in Ost-West-Ausrichtung, das von Ein- und Mehrfamilienhäusern<br />
geprägt wird. Den alten Ortskern bildet die Kirche auf der Gottesinsel. Vom<br />
Schloss Hellinghausen ist nur noch das Torhaus vorhanden. Einwohnerzahl: 410<br />
(31.12.2011)<br />
Der Ort liegt zwischen dem Schloss Herringhausen und der Eisenbahnlinie Soest-<strong>Lippstadt</strong><br />
und wird von der L636 durchschnitten.<br />
Einwohnerzahl: 371 (31.12.2011)<br />
Hörste zählt zu den ältesten Siedlungen im Raum der oberen Lippe (1093 erste Nennung<br />
des Ortes). Die historische Entwicklung resultiert aus einem Straßendorf entlang der L 636<br />
(Verbindungsachse zwischen <strong>Lippstadt</strong> und Salzkotten).<br />
Einwohnerzahl: 1.620 (31.12.2011)<br />
Der Stadtteil entstand erst nach dem 2. Weltkrieg im Bereich des ehemaligen Fliegerhorstes,<br />
zu einem großen Teil durch die Ansiedlung von Vertriebenen und Flüchtlingen.<br />
Der Stadtteil wurde dann bis 2007 von der Lipperland-Kaserne geprägt. Weiterhin wichtige<br />
Elemente des Ortsteils sind die Marienschule und der Margaretensee, der für Urlauber,<br />
Wassersportler und Angler attraktiv ist. Einwohnerzahl: 2.385 (31.12.2011)<br />
Wohnstandort in <strong>Lippstadt</strong> mit kurzer Verbindung zur Innenstadt aber auch den schnellen<br />
Anbindungen zu den Gewerbegebieten und großen Einkaufszentren. Eine Besonderheit<br />
bildet die Burgruine Lipperode, eine ehemalige lippische Wasserburg am Lippeübergang.<br />
Einwohnerzahl: 4.167 (31.12.2011)<br />
Haufendorf mit ländlich geprägtem Ortsbild; kleinster Ortsteil <strong>Lippstadt</strong>s.<br />
Die erstmalige urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1313 mit dem Bau einer Kapelle<br />
„Petrus und Paulus“, die heute den Dorfmittelpunkt bildet. Einwohnerzahl: 214 (31.12.2011)<br />
Bis zum 2. Weltkrieg war Overhagen weitgehend ein Haufendorf, geprägt von Bauernhöfen<br />
und kleinen Handwerksbetrieben. Durch Zuzug von Kriegsflüchtlingen verdoppelte sich die<br />
Bevölkerung auf ca. 1000 Einwohner.<br />
Prägend für den Ort ist das Schloss Overhagen, welches heute ein Gymnasium beherbergt<br />
und auf zwei Inseln steht.<br />
Einwohnerzahl: 1.284 (31.12.2011)<br />
Rebbeke Rebbeke ist flächenmäßig der größte Stadtteil <strong>Lippstadt</strong>s und vorherrschend<br />
landwirtschaftlich geprägt (14 Vollerwerbs-, 12 Nebenerwerbsbetriebe). Die sich<br />
zwischen Lippe und Boker Kanal erstreckende Gemarkung weist Streusiedlungscharakter<br />
mit Drubbeln und Einzelhöfen auf. Die Lippeaue wird von ca. 600 Kopfweiden oder Kopfweidengruppen<br />
geprägt.<br />
Einwohnerzahl: 531 (31.12.2011)<br />
Rixbeck<br />
Rixbeck ist im Ursprung ein Haufendorf (1136 erstmals erwähnt). Der Ortsteil grenzt östlich<br />
an <strong>Lippstadt</strong> und wird durch die B 55 sowie die Bahnlinie von Dortmund bzw. Münster über<br />
Paderborn nach Warburg geteilt. Der alte Dorfkern gruppiert sich um die Kirche und ist<br />
noch überwiegend landwirtschaftlich geprägt.<br />
Einwohnerzahl: 1.127 (31.12.2011)<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 13
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
3 Strukturen und Besonderheiten der ILEK-Region<br />
3.1 Lage und verkehrliche Erschließung der Region<br />
Die Stadt <strong>Lippstadt</strong> und die Gemeinde Lippetal liegen im Norden des Kreises Soest, der dem Regierungsbezirk<br />
Arnsberg angehört.<br />
Im Westen grenzt die ILEK-Region an die Stadt Hamm und die Gemeinde Welver (Kreis Soest), im<br />
Norden an die Kreise Warendorf (Ahlen, Beckum, Wadersloh) und Gütersloh (Langenberg, Rietberg),<br />
im Osten an den Kreis Paderborn (Delbrück, Salzkotten) und die Stadt Geseke (Kreis Soest)<br />
sowie im Süden an Soest, Bad Sassendorf und Erwitte. Diese hohe Zahl an Nachbarn resultiert aus<br />
der West-Ost-Erstreckung von mehr als 40 km.<br />
3.1.1 Verkehrsanbindung<br />
Die Region ist vom mittleren Ruhrgebiet (Bochum, Witten), dem Raum Hagen/Iserlohn, Münster,<br />
Warendorf, Bielefeld sowie Warburg, Bad Arolsen und Willingen in ca. einer Stunde per Pkw zu<br />
erreichen (vgl. Karte).<br />
Abbildung 6: Lage<br />
und Erreichbarkeit<br />
der ILEK-Region;<br />
Graphik: MSP<br />
ImpulsProjekt<br />
Die ILEK-Region verfügt über Anbindungen an die Bundesautobahn A2 (Dortmund - Hannover)<br />
sowie die südlich verlaufende A44 von Dortmund nach Kassel. Die jeweiligen Anschlussstellen der<br />
A2 sind „Hamm-Uentrop“ 2 im westlichen Teil (Lippetal) und „Wiedenbrück“ aus Richtung <strong>Lippstadt</strong>.<br />
Die Bundesstraße B 475 durchquert Lippetal von Nord (Beckum) nach Süd (Soest) und stellt die<br />
Verbindung zur nächstgelegenen Anschlussstelle der A44 „Soest-Ost“ her. In <strong>Lippstadt</strong> wird die<br />
Verbindung zur A44 („Erwitte-Anröchte“) und zur A2 über die B55 gewährleistet.<br />
2 Die Anschlussstelle liegt auf dem Gemeindegebiet von Lippetal.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 14
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Die nachstehende Karte zeigt das Straßenverkehrsnetz in der ILEK-Region.<br />
Abbildung 7: Straßenverkehrsnetz; Quelle: Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Kreis Soest und<br />
Hochsauerlandkreis<br />
Während Lippetal über keinen Bahnanschluss verfügt, bildet <strong>Lippstadt</strong> einen bedeutenden Haltepunkt<br />
an der West-Ost-Verbindung vom Ruhrgebiet über Kassel nach Thüringen und Sachsen (DB-<br />
Schnellstrecke). <strong>Lippstadt</strong> ist zudem ICE-Station (IC/ICE-Linie 50) mit täglichen Verbindungen nach<br />
Dresden und München.<br />
Im Zweistundentakt verkehren die Nahverkehrszüge der Linie RE 1 von Paderborn nach Düsseldorf;<br />
alle 30 Minuten fährt die RB 89 (Münster–)Hamm–Paderborn–Warburg.<br />
Der nächste Flughafen Paderborn-<strong>Lippstadt</strong> ist nur ca. 20 km vom Stadtkern <strong>Lippstadt</strong>s entfernt. Es<br />
bestehen u.a. Direktflugverbindungen nach München, Nürnberg und London.<br />
3.1.2 ÖPNV<br />
Innerregional erfolgt die Erschließung bzw. Verbindung vorrangig über Buslinien 3 des Regionalverkehrs<br />
Ruhr-Lippe:<br />
• in Lippetal: Die Regionalbuslinie R 36 verbindet Soest mit Herzfeld, die Linie 335 fährt von Beckum<br />
aus ringförmig durch Lippetal. Den Anschluss von Herzfeld nach <strong>Lippstadt</strong> (T 66) und Lippborg<br />
nach Soest (T 31) stellen Taxibuslinien her.<br />
• in <strong>Lippstadt</strong>: Das Stadtbusnetz umfasst fünf Linien im 30-Minuten-Takt. Regionalbuslinien bestehen<br />
nach Beckum (R 73), Rheda-Wiedenbrück (R 12), Geseke (R 63/64), Rüthen (R 62), Erwitte<br />
(R 61) und Eickelborn (R 66). Die Schnellbuslinie S 60 verbindet <strong>Lippstadt</strong> mit Belecke und Warstein.<br />
Perspektivisch soll die Nahverkehrssituation im gesamten Kreis Soest weiter verbessert werden.<br />
Hierzu hat die Ingenieurgruppe IVV kürzlich einen Nahverkehrsplan 4 erarbeitet (vgl. Anhang A.2.3).<br />
3.1.3 Radverkehr<br />
Die ILEK-Region weist insgesamt eine fahrradfreundliche Topografie auf. Das Radwegenetz ist daher<br />
bereits jetzt entsprechend dicht. Dies zeigt auch ein Blick auf das existierende Radverkehrsnetz<br />
(vgl. Kartenausschnitt).<br />
3 Vgl. Regionen in Nordrhein-Westfalen; Band 2: Münsterland und Hellweg. Münster 2011, S. 175 und 178.<br />
4 Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co. KG: Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Januar 2012.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 15
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
„Das Radverkehrsnetz NRW verbindet alle Städte und Gemeinden des Landes mit einer einheitlichen Wegweisung<br />
für den Radverkehr. Die Zentren der Kommunen sowie die Bahnhöfe werden auf möglichst kurzen und<br />
direkten Wegen miteinander verknüpft. Es handelt sich um ein Netz, das primär dem täglichen Bedarf dient, z.<br />
B. für Fahrten zur Arbeit oder zum Einkauf. Zusätzlich berücksichtigt es die Belange des Freitzeitradfahrens,<br />
indem dieses Netz um hochwertige und überregionale touristische Routen ergänzt wird.“ (Quelle:<br />
http://www.radverkehrsnetz.nrw.de)<br />
Abbildung 8: Radnetz; Quelle: http://www.radverkehrsnetz.nrw.de<br />
Bereits jetzt wird für <strong>Lippstadt</strong> - bei günstigem Wetter - ein Radverkehrsanteil von bis zu 25% auf<br />
allen Wegen in <strong>Lippstadt</strong> angenommen.<br />
Die Stadt plant einen weiteren gezielten Ausbau des Fahrradverkehrs. So sollen Netzlücken geschlossen<br />
und Unfallhäufungspunkte beseitigt werden. Hierzu wurde 2011 eine Radverkehrsplanung<br />
(durch das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen) aufgestellt. Ziel ist es dabei auch, die<br />
Rahmenbedingungen für den Radtourismus weiter zu verbessern.<br />
3.2 Raumstruktur / Flächennutzung<br />
Die Strukturen und Grundvoraussetzungen der beiden ILEK-Kommunen sind sehr unterschiedlich.<br />
Während <strong>Lippstadt</strong> als „Große Mittelstadt“ (mit Kernstadt und 17 Ortsteilen) einzustufen ist, wird<br />
Lippetal der Kategorie „Große Landgemeinde“ zugeordnet 5 . Die Unterschiede werden bei einem<br />
Vergleich der Flächennutzung besonders deutlich.<br />
Die Siedlungs- und Verkehrsfläche hat in <strong>Lippstadt</strong> zwischen 1999 und 2010 von 2.895 ha auf 3.181<br />
ha, d.h. um 286 ha (9,9 %) zugenommen. Diese Entwicklung ging „zu Lasten“ der Landwirtschaftsfläche,<br />
die in ähnlicher Größenordnung abnahm (317 ha). Hingegen ist bei der Waldfläche sogar ein<br />
Zuwachs um 39 ha festzustellen.<br />
In Lippetal wuchs die Siedlungs- und Verkehrsfläche im gleichen Zeitraum von 1.079 ha um 96 ha<br />
(8,8%) auf 1.175 ha; auch hier reduzierte sich die Landwirtschaftsfläche entsprechend (um 98 ha),<br />
die Waldfläche blieb unverändert.<br />
5 Vgl. Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010).<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 16
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Tabelle 5: Fläche am 31.12.2010 nach Nutzungsarten<br />
● Flächennutzung <strong>Lippstadt</strong> Lippetal Kreis NRW<br />
Nutzungsart ha % ha % % %<br />
Fläche insgesamt 11.360 100 12.658 100 100 100<br />
Siedlungs- und Verkehrsfläche 3.181 28 1.175 9,3 15,0 31,8<br />
Betriebsfläche 1.982 17,4 607 4,8 8,5 20,3<br />
Erholungsfläche, Friedhofsfläche 410 3,6 80 0,6 1,0 3,0<br />
Verkehrsfläche 789 6,9 488 3,9 5,5 8,5<br />
Freifläche außerhalb der S+V 8.179 72 11.483 90,7 85,0 68,2<br />
Landwirtschaftsfläche 7.020 61,8 9.407 74,3 62,4 44,3<br />
Waldfläche 744 6,5 1.837 14,5 19,9 20,5<br />
Wasserfläche 309 2,7 226 1,8 1,9 2,2<br />
Moor, Heide, Unland 26 0,2 4 0 0,3 0,3<br />
Abbauland 68 0,6 2 0 0,3 0,6<br />
Flächen anderer Nutzung 12 0,1 8 0,1 0,1 0,3<br />
Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
3.3 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung<br />
Die Auswertung verfügbarer Statistiken zu <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal birgt das Problem, dass die Kernstadt<br />
<strong>Lippstadt</strong>s in den meisten Fällen nicht separiert bzw. herausgerechnet werden kann. Auf der<br />
anderen Seite würde ein Herausrechnen auch zu einem verzerrten Bild führen, da die Kernstadt<br />
prägend ist für die gesamte Raum- und Versorgungsstruktur innerhalb des östlichen Teils der ILEK-<br />
Region.<br />
So ist die Bevölkerungsdichte im Stadtgebiet <strong>Lippstadt</strong> (589,6) rund sechsmal so hoch wie im Gemeindegebiet<br />
von Lippetal (97,1) und liegt sogar über dem NRW-Durchschnitt. Die Siedlungs- und<br />
Verkehrsdichte liegt in <strong>Lippstadt</strong> auch deutlich über dem Kreisdurchschnitt.<br />
Tabelle 6: Bevölkerungs- sowie Siedlungs- und Verkehrsdichte am 31.12.2010<br />
● Einwohner je km 2 <strong>Lippstadt</strong> Lippetal Kreis NRW<br />
Bevölkerungsdichte insgesamt 589,6 97,1 229,1 523,4<br />
Siedlungs- und Verkehrsdichte 6 2.105,6 1.046,0 1.527,3 2.551,5<br />
Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
Die ILEK-Region (inkl. Kernstadt <strong>Lippstadt</strong>) weist zum 31.12.2010 eine Gesamtbevölkerungszahl<br />
von 79.265 auf, wobei 66.976 auf <strong>Lippstadt</strong> und 12.289 auf Lippetal entfallen.<br />
Die räumliche Verteilung lässt sich bei insgesamt 28 Ortsteilen (ohne Kernstadt<br />
<strong>Lippstadt</strong>) am besten kartographisch wiedergeben (s. Abb. 9).<br />
Es wird deutlich, dass es eine große Spannweite zwischen einem sehr dünn besiedelten Bereich in<br />
Lippetal und dem Umfeld der Kernstadt mit insgesamt fünf Ortsteilen über 2.000 Einwohnern gibt.<br />
Die bevölkerungsreichsten Ortsteile in <strong>Lippstadt</strong> sind Bad Waldliesborn (4.830) und Lipperode<br />
(4.167) 7 .<br />
6 Siedlungs- und Verkehrsdichte = Bevölkerungsdichte bezogen auf die besiedelte Fläche (Siedlungs- und Verkehrsfläche).<br />
7 Die Zahlen beziehen sich jeweils auf den 31.12.2011.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 17
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Auf Lippetaler Seite vereinen Herzfeld (3.220) und Lippborg (3.041) 8 die Hälfte aller Einwohner der<br />
Gemeinde auf sich.<br />
Abbildung 9: Bevölkerungsverteilung; Graphik MSP ImpulsProjekt<br />
Tabelle 7: Bevölkerungsstand 31.12.1980 – 31.12.2010<br />
● Bevölkerung 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />
<strong>Lippstadt</strong><br />
gesamt 61.930 60.042 62.345 66.636 66.933 67.446 66.976<br />
davon weiblich 32.414 31.545 32.431 34.591 34.445 34.701 34.342<br />
davon Nichtdeutsche 9 6.752 5.715 6.188 7.308 7.088 6.928 6.447<br />
Lippetal<br />
gesamt 10.387 10.498 11.115 12.081 12.529 12.593 12.289<br />
davon weiblich 5.179 5.266 5.599 6.005 6.234 6.295 6.160<br />
davon Nichtdeutsche 325 260 387 585 586 606 627<br />
ILEK-Region<br />
gesamt 72.317 70.540 73.460 78.717 79.462 80.039 79.265<br />
davon weiblich 37.593 36.811 38.030 40.596 40.679 40.996 40.502<br />
davon Nichtdeutsche 7.077 5.975 6.575 7.893 7.674 7.534 7.074<br />
Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
Betrachtet man die Gesamtentwicklung ab 1980, so ist festzustellen, dass es trotz Rückgang in den<br />
letzten Jahren (bis 2010) insgesamt zu einer Erhöhung der Bevölkerungszahl um knapp 10 % gekommen<br />
ist. Hier schlägt die Zuwanderungswelle aus Ostdeutschland und Ost-/Südosteuropa der<br />
frühen 1990er Jahre durch.<br />
Dabei ist die absolute Zahl der „Nichtdeutschen“ nach einem Rückgang in den 1980er Jahren wieder<br />
auf das Ursprungsniveau angestiegen. In Lippetal wird der Ausgangswert überschritten; in <strong>Lippstadt</strong><br />
unterschritten.<br />
Der Bevölkerungsrückgang der letzten Jahre (- 774 zwischen 2005 und 2010) ist vorrangig auf einen<br />
Sterbeüberschuss zurückzuführen. Die Wanderungsbilanz ist - bezogen auf die Gesamtregion - nur<br />
8 Die Zahlen beziehen sich jeweils auf den 31.03.2012.<br />
9 Die Gliederung „deutsch/nichtdeutsch“ ist durch die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts vom Juli 1999 ab dem Berichtsjahr<br />
2000 beeinflusst; bis einschließlich 1986 geschätzte Werte.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 18
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
schwach negativ (-101), wobei sich die Entwicklung in <strong>Lippstadt</strong> (+ 156) und Lippetal (- 257) gegenläufig<br />
zeigt. In <strong>Lippstadt</strong> setzten sich die positiven Zahlen auch bis ins Jahr 2012 fort.<br />
Tabelle 8: Wanderungen<br />
● Wanderungen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Summe<br />
<strong>Lippstadt</strong><br />
Zugezogene 2.878 2.549 2.696 2.882 2.754 2.742 16.501<br />
Fortgezogene 2.840 2.766 2.775 2.779 2.633 2.552 16.345<br />
Saldo + 38 - 217 - 79 + 103 + 121 + 190 + 156<br />
Lippetal<br />
Zugezogene 499 518 461 469 427 463 2.837<br />
Fortgezogene 522 541 524 526 509 472 3.094<br />
Saldo - 23 - 23 - 63 - 57 - 82 - 9 - 257<br />
ILEK-Region<br />
Zugezogene 3.377 3.067 3.157 3.351 3.181 3.205 19.338<br />
Fortgezogene 3.362 3.307 3.299 3.305 3.142 3.024 19.439<br />
Saldo 15 -240 -142 46 39 181 - 101<br />
Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
Die Entwicklung innerhalb der einzelnen Ortsteile wird nach den Vorausberechnungen sehr unterschiedlich<br />
verlaufen. So prognostiziert der für <strong>Lippstadt</strong> erstellte „Demografiecheck“ 10 für Rebbeke/Garfeln/Hörste<br />
und Lipperbruch einen Bevölkerungsrückgang um mehr als -6%, während die<br />
übrigen Ortsteile zum Teil deutlich geringer an Bevölkerung verlieren werden.<br />
Entsprechend allgemeiner Tendenzen zur „Überalterung“ werden die Probleme des demographischen<br />
Wandels in der ILEK-Region weiter zunehmen. Bereits aktuell liegt die Quote der über<br />
60jährigen in <strong>Lippstadt</strong> bei 25,2 % und in Lippetal bei 23 %.<br />
Tabelle 9: Bevölkerungsstruktur am 31.12.2010 nach Altersgruppen<br />
● Bevölkerung nach Alter <strong>Lippstadt</strong> Lippetal Kreis NRW<br />
Anzahl % Anzahl % % %<br />
Bevölkerung 31.12.2010 66.976 100 12.289 100 100 100<br />
davon im Alter von ... Jahren<br />
unter 6 3.521 5,3 621 5,1 5,1 5,0<br />
6 bis unter 18 8.311 12,4 1.739 14,2 13,0 12,1<br />
18 bis unter 25 5.547 8,3 1.089 8,9 8,3 8,4<br />
25 bis unter 30 3.921 5,9 574 4,7 5,3 5,9<br />
30 bis unter 40 8.228 12,3 1.420 11,6 11,4 11,8<br />
40 bis unter 50 10.953 16,4 2.254 18,3 17,0 16,8<br />
50 bis unter 60 9.605 14,3 1.771 14,4 14,4 14,1<br />
60 bis unter 65 3.694 5,5 621 5,1 5,5 5,6<br />
65 und mehr 13.196 19,7 2.200 17,9 19,9 20,3<br />
Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
Bis 2030 wird es lt. Gemeindemodellrechnung - noch über den landesweiten Wert hinaus - zu einem<br />
verstärkten Anwachsen der älteren Altersgruppen kommen.<br />
10 Demografiecheck <strong>Lippstadt</strong>. Planersozietät, Dortmund 2010.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 19
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Tabelle 10: Gemeindemodellrechnung 1.1.2008 – 1.1.2030 nach Altersgruppen<br />
● Bevölkerung nach Alter <strong>Lippstadt</strong> Lippetal NRW<br />
2020 2030 2020 2030 2020 2030<br />
Bevölkerung 31.12.2008 (=100) 96,6 93,2 96,9 93,3 98,2 96,3<br />
davon im Alter von ... Jahren<br />
unter 6 92,0 85,3 86,6 80,6 95,9 91,4<br />
6 bis unter 18 83,4 79,0 64,9 59,3 79,5 78,2<br />
18 bis unter 25 84,1 72,1 90,4 60,6 91,0 75,4<br />
25 bis unter 30 89,9 78,3 125,8 80,6 106,9 88,6<br />
30 bis unter 40 85,9 78,3 80,1 89,4 94,5 93,7<br />
40 bis unter 50 74,9 70,7 66,8 61,1 70,8 73,1<br />
50 bis unter 60 119,1 89,6 145,1 96,9 124,1 88<br />
60 bis unter 65 146,1 161,0 169,8 215,1 136,4 155,5<br />
65 und mehr 111,9 135,0 112,8 150,7 109,7 131,7<br />
Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
Betrachtet man ausschließlich die unter 18jährigen und die über 60jährigen, so ergibt sich in absoluten<br />
Zahlen folgendes Bild:<br />
Tabelle 11: Bevölkerung unter 18 / über 60<br />
● Bevölkerung nach Alter 2008 2020 2030 Veränderung<br />
<strong>Lippstadt</strong><br />
unter 18jährige 12.340 10.610 9.990 - 2.350<br />
über 60jährige 16.280 19.320 22.820 + 6.540<br />
Lippetal<br />
unter 18jährige 2.610 2.200 1.690 - 920<br />
über 60jährige 2.720 3.370 4.440 + 1.720<br />
ILEK-Region<br />
unter 18jährige 14.950 12.810 11.680 -3.270<br />
über 60jährige 19.000 22.690 27.260 8.260<br />
Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
Weitere Merkmale und Effekte der demographischen Entwicklung sind 11 :<br />
• In der Summe steigt die Gesamtzahl der Personen > 20 Jahre zunächst noch an, so dass es<br />
noch zu einer Zunahme der Privathaushalte kommt. Langfristig bewirkt der Bevölkerungsrückgang<br />
aber auch einen Rückgang der Zahl der Haushalte.<br />
• Die Zahl der Erwerbspersonen wird bis 2025 besonders stark zurückgehen, weil die hinzu kommenden<br />
Jahrgänge schwächer besetzt sind, als die aus dem Erwerbsleben scheidenden.<br />
• Die Altersstruktur der Gruppe der Erwerbspersonen verändert sich ebenfalls. Der Anteil älterer<br />
Erwerbspersonen steigt, während der Anteil der jüngeren sinkt.<br />
• Lebenslanges Lernen wird zu einer wichtigen Voraussetzung für die Arbeitsmarktfähigkeit älterer<br />
Erwerbspersonen.<br />
11 Vgl. Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund - östlicher Teil (Kreis Soest und Hochsauerlandkreis),<br />
Textteil S. 16 -18.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 20
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
• Mit der stetigen Abnahme der Zahl junger Menschen sinkt zwar der Bedarf an Jugendeinrichtungen,<br />
zugleich steigt der Bedarf an Beratungs- und Betreuungsangeboten, medizinischen Einrichtungen,<br />
Alten- und Pflegeheimen.<br />
• Dünn besiedelte Räume mit Bevölkerungsrückgang sehen sich rasch einem Tragfähigkeitsproblem<br />
ihrer Infrastrukturausstattung ausgesetzt.<br />
3.4 Wirtschaftsstruktur<br />
3.4.1 Strukturdaten<br />
Laut Aussagen des neuen Regionalplans zählt die Hellwegbörde „zu den gesunden und wachstumsstarken<br />
Wirtschaftsregionen des Landes“. Aus den Statistiken des Kommunalprofils lassen sich<br />
einige Basisdaten zur wirtschaftlichen Struktur in der ILEK-Region ableiten. Die Zahlen beziehen<br />
sich für <strong>Lippstadt</strong> auf die Gesamtstadt, d.h. inklusive der bezogen auf Betriebe und Arbeitsplätze<br />
dominierenden Kernstadt.<br />
Die zentralörtlichen Funktionen <strong>Lippstadt</strong>s schlagen sich in einem im Vergleich zu Lippetal und dem<br />
Kreisdurchschnitt deutlich höheren Anteil an sonstigen Dienstleistungen (42,3 %) nieder. Der Gesamtraum<br />
hebt sich ansonsten vom Landesdurchschnitt durch einen um annähernd 10 % höheren<br />
Anteil im produzierenden Gewerbe ab (39,4%). Auch die Beschäftigtenzahl in der Land- und Forstwirtschaft<br />
ist im Vergleich zu NRW und dem Kreis Soest überdurchschnittlich.<br />
Tabelle 12: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort am 30.6.2010<br />
● Beschäftigte <strong>Lippstadt</strong> Lippetal ILEK-Region Kreis NRW<br />
Anzahl % Anzahl % Anzahl % % %<br />
Beschäftigte insgesamt 29.682 100 1.665 100 31.347 100<br />
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 849 2,9 80 4,8 929 3,0 1,5 0,5<br />
Produzierendes Gewerbe 11.831 39,9 532 32,0 12.363 39,4 39,8 29,7<br />
Handel, Gastgewerbe, Verkehr, Lagerei 4.452 15,0 500 30,0 4.952 15,8 20,8 23,0<br />
Sonstige Dienstleistungen 12.550 42,3 553 33,2 13.103 41,8 37,8 46,9<br />
Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
Setzt man Arbeitsplätze und Wohnbevölkerung ins Verhältnis, so fällt auf, dass es in <strong>Lippstadt</strong> 443<br />
und in Lippetal dagegen nur 135 Arbeitsplätze je 1.000 Einwohner gibt. In Lippetal existieren lediglich<br />
zwei Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes. Hingegen verfügt <strong>Lippstadt</strong> über 32 Betriebe (14,4<br />
% aller Betriebe im Kreisgebiet). Der Schwerpunkt in <strong>Lippstadt</strong> liegt im Bereich elektronischer Ausrüstungen<br />
und Maschinenbau.<br />
Tabelle 13: Betriebe, Beschäftigte und Umsatz des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus<br />
und der Gewinnung von Steinen und Erden 2010<br />
● Beschäftigte <strong>Lippstadt</strong> Lippetal Kreis Soest<br />
Betriebe/ Beschäftigte insgesamt<br />
(30.9.)<br />
Herst. von Nahrungs- und Futtermitteln<br />
Herst. von Papier, Pappe und<br />
Waren daraus<br />
Herst. von chemischen Erzeugnissen<br />
Betriebe<br />
Betriebe<br />
Betriebe<br />
Beschäftigte<br />
Beschäftigte<br />
Beschäftigte<br />
32 9.989 2 - 222 28.774<br />
4 427 1 - 21 1.703<br />
1 - - - 5 394<br />
- - - - 4 289<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 21
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Herst. von Gummi- und Kunststoffwaren<br />
Herst. von Glas, -waren, Keramik,<br />
Verarb. von Steinen und<br />
Erden<br />
3 558 - - 13 1.421<br />
2 - - - 16 1.060<br />
Metallerzeugung/-bearbeitung - - - - 18 2.423<br />
Herst. von Metallerzeugnissen 4 344 - - 51 4.001<br />
Herst. von Datenverarbeitungsgeräten,<br />
elektron. u. optischen<br />
Erzeugnissen<br />
Herst. von elektrischen Ausrüstungen<br />
- - - - 7 1.474<br />
6 - - - 18 6.642<br />
Maschinenbau 6 2.690 - - 23 4.633<br />
Herst. von Kraftwagen /-teilen - - - - 2 -<br />
Herst. von Möbeln 2 - 1 - 9 782<br />
Reparatur und Installation von<br />
Maschinen und Ausrüstungen<br />
Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
- - - - 5 115<br />
Das verfügbare Einkommen der Bevölkerung liegt in <strong>Lippstadt</strong> um 1,8% und in Lippetal um 7,2 %<br />
unter dem Landesdurchschnitt.<br />
Tabelle 14: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 2009<br />
● Einkommen <strong>Lippstadt</strong> Lippetal<br />
Kreis<br />
Soest<br />
NRW<br />
Insgesamt (Mill. EUR) 1.294 226 5.871 352.228<br />
EUR je Einwohner 19.326 18.260 19.202 19.682<br />
Rangziffer der Gemeinde in NRW (1 bis 396) 203 288 x x<br />
Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
„Als verfügbares Einkommen wird das Einkommen bezeichnet, das für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung<br />
steht. Es umfasst damit neben Erwerbseinkommen auch die erhaltenen Transferleistungen wie z. B. Sozialleistungen<br />
und Renten. Abgezogen sind die geleisteten eigenen Transferzahlungen wie Steuern und Sozialabgaben.<br />
Dieser Indikator erlaubt einen Vergleich zwischen Regionen.“ (Quelle: Basisgesundheitsbericht<br />
2011, S. 5)<br />
Tabelle 15: Arbeitslosigkeit April 2012<br />
● Arbeitslosigkeit April 2012 <strong>Lippstadt</strong> Lippetal ILEK-Region<br />
Gesamtzahl 2.698 224 2.922<br />
Arbeitslosenquote 7,6 % keine Daten keine Daten<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr - 136 - 28 - 164<br />
Veränderung in % gegenüber Vorjahr - 4,8 - 11,1<br />
Männer 1.375 120 1.495<br />
Frauen 1.323 104 1.427<br />
Teilzeit 419 44 463<br />
Ausländer 491 10 501<br />
Schwerbehinderte 190 22 212<br />
15 bis unter 25 Jahre 220 24 244<br />
55 Jahre und älter 511 43 554<br />
Langzeitarbeitslose 1.137 82 1.710<br />
Quelle: Agentur für Arbeit Soest<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 22
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
3.4.2 Gewerbliche Entwicklung / Wirtschaftsförderung<br />
Für die zukünftige gewerbliche Entwicklung in der ILEK-Region stehen sowohl in <strong>Lippstadt</strong> als auch<br />
in Lippetal attraktive Gewerbegebiete zur Verfügung. In <strong>Lippstadt</strong> liegt der Entwicklungsschwerpunkt<br />
im Gewerbegebiet „Am Wasserturm“.<br />
Tabelle 16: Gewerbegebiete in <strong>Lippstadt</strong><br />
● Gewerbegebiete <strong>Lippstadt</strong><br />
Gebiet Lage Größe<br />
„Am Wasserturm“<br />
östlich der Bundesstraße 55 - der Berliner Straße - und<br />
südlich der Landstraße 536 von <strong>Lippstadt</strong> nach Rüthen<br />
ca. 170 ha; 20 ha<br />
verfügbar<br />
Am Mondschein B 55 / Paderborner Straße ca. 43,8 ha<br />
Am Rossfeld Rossfeld, südlich der Bahnlinie; angeschlossen an die B 55 ca. 15 ha<br />
Beckumer Straße,<br />
Hella und Rothe Erde<br />
Nordwestliche Kernstadt, Beckumer Straße<br />
ca. 50,4 ha<br />
Damaschkestraße östlich der B 55 südlich der Bahnlinie. ca 5 ha (vollständig<br />
bebaut)<br />
Erwitter Straße Östlich der Erwitter Straße ca. 26 ha<br />
„Uniongelände“<br />
Südöstlich der Altstadt; ehem. Gelände der Drahtseilwerke<br />
Union<br />
ca. 12 ha<br />
Mastholter Straße Lipperbruch, Ostlandstraße / Mastholter Straße ca. 6 ha<br />
Seilerweg Bad Waldliesborn ca. 16 ha<br />
Im Weizenfeld Benninghausen ca. 9 ha (vollständig<br />
bebaut)<br />
Rixbecker<br />
Hellawerke<br />
Straße,<br />
Quelle: www.lippstadt.de<br />
Nördlich der Rixbecker Straße<br />
ca. 32 ha<br />
Im Gemeindegebiet von Lippetal wurde das Gewerbegebiet „Tannenbusch“ am Ortsausgang Herzfeld<br />
(Richtung Oelde) erschlossen. Darüber hinaus wird die Möglichkeit gesehen, östlich der BAB 2 -<br />
Anschlussstelle „Hamm-Uentrop“ ein weiteres Industriegebiet auszuweisen.<br />
3.4.3 Land- und Forstwirtschaft<br />
Die Statistiken von IT.NRW stellen keine Daten auf Gemeindeebene bereit. Im Kreis Soest bewirtschaften<br />
insgesamt 1.465 Betriebe eine Fläche von 74.994 ha. 83,5 % der Gesamtfläche werden<br />
ackerbaulich genutzt, 16 % sind Dauergrünland und nur 0,5 % sind mit Dauerkulturen belegt 12 .<br />
Die Zahl der Beschäftigten in der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei liegt in der ILEK-Region über<br />
dem Kreisdurchschnitt (1,5% der Beschäftigten): In <strong>Lippstadt</strong> sind es 849 (2,9% der Beschäftigten),<br />
in Lippetal 80 (4,8%) 13 .<br />
Grundsätzlich schlägt sich auch im Kreis Soest der Strukturwandel der Landwirtschaft in zunehmenden<br />
Bestandsgrößen nieder. Die Zahl der Vollerwerbsbetriebe ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen.<br />
12 Quelle: IT.NRW, Landwirtschaftszählung - Haupterhebung 2010.<br />
13 Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010).<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 23
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
3.4.4 Einzelhandel<br />
<strong>Lippstadt</strong> verfügt nach Daten der GfK mit 115,3 % über die vierthöchste Zentralitätskennziffer im<br />
Kammerbezirk der IHK Arnsberg 14 (nach Soest, Winterberg und Werl). Lippetal rangiert dagegen mit<br />
61,5 % nur auf Platz 18 von 26 Kommunen; und deutlich unter dem regionalen Durchschnitt von<br />
92,8%. Bezogen auf den Jahresumsatz bildet <strong>Lippstadt</strong> den stärksten Standort des gesamten<br />
Kammerbezirks: 382 Mio. € Jahresumsatz.<br />
Ein erstes Einzelhandelskonzept für die Stadt <strong>Lippstadt</strong> wurde 1998 erarbeitet und 2007 durch die<br />
GMA fortgeschrieben. Die Untersuchung lieferte Aussagen über das zu erwartende Kaufkraftpotenzial<br />
nach Sortimenten, die anzustrebende Ausstattung mit Einzelhandelsflächen, die sinnvolle Veränderung<br />
bzw. Ergänzung der Sortimente und die Standortentwicklung 15 .<br />
Ein speziell die ländlichen Bereiche des Stadtgebietes betreffender Trend wird darin gesehen, dass<br />
die Grundversorgung mit Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren, sonstigen Lebensmitteln, Zeitschriften,<br />
Schreibwaren, Drogeriewaren, Wasch- und Putzmitteln, Blumen und Apothekenartikeln in unmittelbarer<br />
Nähe des Wohnortes vielerorts nicht mehr bzw. nur noch eingeschränkt möglich ist 16 und<br />
zunehmend weiter entfernte Einkaufsschwerpunkte mit dem Pkw angefahren werden müssen. Als<br />
Folge des Rückzuges geraten dann auch konsumnahe Dienstleister (Friseure, Reinigungen, Kreditinstitute<br />
oder Post) unter Druck. Folge: Die wohnortnahe Versorgung kann immer seltener gewährleistet<br />
werden.<br />
Die Situation in den Stadtteilen <strong>Lippstadt</strong>s wird im Einzelhandelskonzept wie folgt beschrieben: „In<br />
den Stadtteilen sind funktionsfähige Nahversorgungsstrukturen mit einem Lebensmittel-SB-Markt als<br />
Magnetbetrieb der wohnungsnahen Grundversorgung nur in den Stadtteilen Lipperbruch, Bad Waldliesborn,<br />
Lipperode, Esbeck und Eickelborn gegeben. Das sonstige Stadtgebiet weist eine ausschnittweise,<br />
überwiegend kleinteilige Versorgungsausstattung mit starker Ausrichtung auf den kurzfristigen<br />
Bedarf auf.“ 17<br />
Die Bestandserhebung weist in den Stadtteilen insgesamt 114 Einzelhandelsbetriebe mit 12.570 m2<br />
Verkaufsfläche und 47 Mio. € Umsatz aus. Dem gegenüber stehen 464 Betriebe, 143.910 m2 und<br />
384 Mio. € Umsatz im Bereich der Kernstadt.<br />
Tabelle 17: Einzelhandel in <strong>Lippstadt</strong><br />
● Einzelhandelsausstattung in den Stadtteilen von <strong>Lippstadt</strong><br />
Stadtteil Betriebe Verkaufsfläche in m 2 Umsatz In Mio. €<br />
Cappel 5 320 1,8<br />
Lipperbruch 11 860 4,4<br />
Bad Waldliesborn 23 3.000 10,9<br />
Lipperode 24 2.170 6,7<br />
Rebbeke / Hörste / Garfeln 9 1.630 3,8<br />
Esbeck / Dedinghausen / Rixbeck 18 2.570 11,5<br />
Bökenförde 5 300 0,5<br />
Overhagen / Hellinghausen / Herringhausen 0 0 0<br />
Benninghausen / Eickelborn / Lohe 18 1.720 7,4<br />
Stadtteile gesamt 114 12.570 47,0<br />
Quelle: GMA 2007<br />
14 IHK Arnsberg: Für attraktiven Handel und lebendige Städte - Handelspolitisches Leitbild der IHK Arnsberg. Arnsberg,<br />
Januar 2012. S. 4.<br />
15 GMA: Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt <strong>Lippstadt</strong>. Köln 2007.<br />
16 Vgl. GMA: Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt <strong>Lippstadt</strong>. Köln 2007. S. 12.<br />
17 Vgl. GMA: Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt <strong>Lippstadt</strong>. Köln 2007. S. 45.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 24
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Das Angebot in den Stadtteilen beschränkt sich überwiegend auf Artikel des kurzfristigen Bedarfs<br />
(insbesondere Nahrungs- und Genussmittel sowie Gesundheit, Körperpflege).<br />
In den Stadtteilen sind insgesamt vier großflächige Betriebe (> 800 m 2 ) ansässig 18 : je ein Lebensmittel-SB-Markt<br />
in den stadtteilbezogenen Versorgungszentren in Bad Waldliesborn, Esbeck und Lipperode<br />
sowie ein großflächiger Möbelanbieter (Lagerverkauf Röhr) an einem dezentralen Standort<br />
in Hörste.<br />
Für Lippetal analysiert eine aktuelle Diplomarbeit 19 die Angebots- und Nachfragesituation im Gemeindegebiet.<br />
Zentrale Ergebnisse der Kartierungen und Befragungen von Haushalten und Händlern<br />
sind:<br />
• Die bevölkerungsstärksten und historisch bedeutsamsten Ortschaften Herzfeld, Lippborg und<br />
Oestinghausen haben sich zu den Versorgungsstandorten der Gemeinde entwickelt.<br />
• Der Einzelhandel in Herzfeld hat sich überwiegend entlang der „Lippborger Straße“, am südlichen<br />
Ortsrand angesiedelt. Weiterer Einzelhandel ist im Herzfelder Gewerbegebiet zu finden.<br />
• In Lippborg konzentrieren sich die Betriebe entlang der „Hauptstraße“ sowie im Bereich des Autohofs<br />
an der BAB 2.<br />
• Der Versorgungsstandort in Oestinghausen wurde verkehrsgünstig an der B 475 „Am Bahnhof“<br />
entwickelt.<br />
• Außerhalb der Versorgungsstandorte existieren nur vereinzelte Einzelhandelsbetriebe. Dabei<br />
handelt es sich überwiegend um den Direktverkauf landwirtschaftlicher Produkte oder Einzelhandel<br />
in Kombination mit anderem Gewerbe, z. B. Handwerk oder Gastronomie.<br />
• Insgesamt existieren in Lippetal 74 Einzelhandelsbetriebe; davon 35 Geschäfte in Herzfeld (darunter<br />
ein Vollsortimenter und ein Discounter), 27 in Lippborg und 12 in Oestinghausen.<br />
• Allein 29 Betriebe entfallen auf das Segment Nahrungsmittel (5.345 m 2 Verkaufsfläche), 14 Betriebe<br />
sind dem Bereich Bau-/Heimwerkerbedarf zuzurechnen (5.600 m 2 ), gefolgt vom Bekleidungsbereich<br />
mit 9 Betrieben (2.525 m 2 ).<br />
• Die Lippetaler Bürger sind mit den angebotenen Leistungen des Einzelhandels im Bereich der<br />
Lebensmittelversorgung überwiegend zufrieden. Entsprechend hoch sind hier die Bindungsquoten.<br />
Aus den Ergebnissen der Diplomarbeit sowie eigenen Bewertungen lassen sich folgende Defizite /<br />
Probleme ableiten:<br />
• Während die Bewohner der Versorgungsstandorte sich überwiegend fußläufig mit den Waren<br />
des täglichen Bedarfs versorgen können, ist dies für die Bewohner der übrigen Ortsteile nicht<br />
möglich.<br />
• Ein moderner Supermarkt mit 1.200 m 2 oder mehr Verkaufsfläche besteht in Lippetal nicht.<br />
• Das Angebot / die Wahlmöglichkeiten in den Sortimenten des mittel- und langfristigen Bedarfsbereichs<br />
sind stark eingeschränkt.<br />
• Aufgrund der Nähe zu den Mittelzentren Soest, <strong>Lippstadt</strong>, Beckum und Hamm kommt es (daher)<br />
in allen Sortimenten des mittel- und langfristigen Bedarfs zu zum Teil umfangreichen Kaufkraftabflüssen.<br />
• Der Versorgungsstandort Lippborg schneidet in den Bewertungen im Vergleich zu den anderen<br />
schlechter ab. Diese Situation könnte sich durch die aufkommende Leerstandsproblematik weiter<br />
verstärken.<br />
• Bei einem hohen Anteil inhabergeführter Geschäfte existieren zunehmend Probleme im Bereich<br />
der Unternehmensnachfolge.<br />
18 In der Kernstadt waren es zum gleichen Zeitpunkt 46 Betriebe.<br />
19 Hollmann, Christoph: Einzelhandel und Nahversorgung im ländlichen Raum - Sicherung der Versorgungstrukturen der<br />
Gemeinde Lippetal bis zum Jahr 2025. Diplomarbeit, Institut für Geographie Münster, 2011.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 25
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
3.5 Landschaft und Umwelt<br />
3.5.1 Landschaftsgliederung<br />
Die ILEK-Region ist nicht einer einzelnen Kulturlandschaft zuzuordnen 20 . Die Lippe bildet eine<br />
gleichermaßen naturräumliche wie auch, auf Grund der Territorialgeschichte, eine kulturhistorische<br />
Grenze, die seit der Reformation zugleich eine Konfessionsgrenze darstellt. Südlich der Lippe befindet<br />
sich die „Hellwegbörde“, nördlich das „Kernmünsterland“. Die Unterschiede zwischen den Kulturlandschaften<br />
lassen sich anhand der folgenden tabellarischen Aufstellung (in Anlehnung an den<br />
Regionalplan) aufzeigen:<br />
Tabelle 18: Kulturlandschaften<br />
● Kulturlandschaften<br />
Merkmal Hellwegbörde / Soester Börde Kernmünsterland<br />
Topographie Flachwellig Eben bis flach hügelig<br />
Boden Sehr fruchtbarer Lößboden Schwerer lehmiger bzw. toniger Boden<br />
(„Klei“)<br />
Landschaft<br />
Agrarisch strukturiertes Streusiedlungsgebiet;<br />
„Münsterländer Parklandschaft“ mit<br />
kleinen Wäldern und Hecken, Obstweiden,<br />
Fluss- und Bachniederungen mit Ufergehölzen.<br />
Siedlungsstruktur<br />
Bauten/Baukultur<br />
3.5.2 Lippe / Lippeaue<br />
Gehölzarm, wenig strukturiert; spiegelt den<br />
offenen Charakter einer über Jahrhunderte<br />
entwickelten Agrarlandschaft wider.<br />
Die Bäche und Flüsse sind meistens tief in<br />
den Löß eingeschnitten. Vielfach sind die<br />
Ufer steil und von Kopfweiden und Eschen<br />
gesäumt.<br />
Geschlossene Dorfsiedlungen;<br />
Die „Lippeniederung“ mit <strong>Lippstadt</strong> als Zentrum<br />
ist gekennzeichnet durch bäuerliche<br />
Streu- und Dorfsiedlungen (Herringhausen,<br />
Herzfeld) über hochwasserfreien Terrassen,<br />
Wasserschlösser der Lipperenaissance<br />
(Hovestadt, Overhagen), Wasserbaue an<br />
der Lippe und das Kloster Benninghausen.<br />
<strong>Lippstadt</strong> weist den planmäßigen Grundriss<br />
einer Gründungsstadt auf.<br />
Das niederdeutsche Hallenhaus aus Fachwerk<br />
ist im 19. Jh. von Massivbauten aus<br />
Backstein oder grünen Kalksandstein abgelöst<br />
worden. Die Adelsgüter und Herrensitze<br />
an Lippe und Ahse sind umgräftet.<br />
Das Kernmünsterland ist ein Streusiedlungsgebiet<br />
mit Einzelhöfen und Eschsiedlungen.<br />
Um die Kirchen, die eine große<br />
Fernwirkung haben, bildeten sich dichtere<br />
Ortslagen heraus.<br />
Typisch ist die Umgräftung von Höfen und<br />
Adelssitzen.<br />
Historische Wind- und Wassermühlen sind<br />
als vorindustrielle Gewerberelikte erhalten.<br />
Eine gesonderte und ausführliche Betrachtung, auch unter dem Gesichtspunkt „Naturschutz und<br />
Landschaftspflege“, muss auf die Lippe und die Lippeaue als prägende Elemente der ILEK-Region<br />
gerichtet werden.<br />
Die Lippe entspringt in Paderborn aus einer stark schüttenden Karstquelle. Der Fluss verläuft in<br />
einem sandigen Bett, z.T. aber auch auf dem anstehendem Mergel. Östlich von <strong>Lippstadt</strong> existieren<br />
auch kiesige Bereiche.<br />
20 Die künftige Entwicklung im Gebiet des Regionalplans soll in besonderem Maße den Erhalt der Kulturlandschaft gewährleisten.<br />
Insofern sind die in Vorbereitung zur Erarbeitung des Regionalplans aufgestellten Empfehlungen zur erhaltenden<br />
Kulturlandschaftsentwicklung für das ILEK von hoher Bedeutung.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 26
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Über Jahrhunderte stark vom Menschen beeinflusst und verändert, erfolgten in den letzten 30 Jahren<br />
umfangreiche Maßnahmen zur Renaturierung bzw. naturnahen Gestaltung.<br />
Die Lippe war bereits in römischer Zeit (um Christi Geburt) ein wichtiger Verkehrsweg. Zwischen<br />
dem 13. und 18. Jahrhundert wurde die Lippe durch das Mühlengewerbe verändert: Bau von Wehren,<br />
Aufstau. Gleichzeitig befestigten Grundbesitzer Ufer und verfüllten Flutrinnen und Altwässer.<br />
Mit dem Übergang in die preußische Verwaltung begann 1815 die Schiffbarmachung durch den Bau<br />
von Schleusen an den Mühlenwehren (in Benninghausen 1828), Profilverengungen, Ausbrechen<br />
von Mergelbänken, Laufzeitverkürzungen und Räumung von Totholz.<br />
Die Nutzung als Wasserstraße war allerdings nur kurze Zeit von Bedeutung. Die Gründe liegen in<br />
den wachsenden Ansprüchen, die die Landwirtschaft an den Fluss stellte und der wachsenden Konkurrenz<br />
durch die Eisenbahn. „Bei einer „Regulierung“ der Lippe zwischen <strong>Lippstadt</strong> und Kessler<br />
kam es zu Laufzeitverkürzungen durch das Durchstechen von Flussmäandern, zur Vertiefung des<br />
Flussbettes bis auf den Mergel und zur streckenweisen Anlage von Uferwallungen. Diese sollten<br />
zum Schutz der Heugewinnung „unzeitige“ Sommerhochwässer verhindern.“ 21<br />
Da der Auenbereich dennoch in Teilen sumpfig blieb, folgten den ersten Maßnahmen ab 1935 weitere<br />
Vertiefungen der Lippesohle und Uferbefestigungen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden<br />
die Ufer weiter verbaut, die Verwallungen erhöht und einzelne Mergelschwellen beseitigt.<br />
Insgesamt hatte die Lippe westlich von <strong>Lippstadt</strong> 15% ihrer Länge verloren und war bis zu 3 m eingetieft;<br />
nahezu die gesamte Aue wurde intensiv bewirtschaftet.<br />
Der natürliche Verlauf und das Profil der Lippe wurden also durch den Menschen über die Jahrhunderte<br />
nahezu vollständig verändert. Bis in die 1970er Jahre wurde durch den Gewässerausbau eine<br />
naturferne Situation geschaffen mit Uferverwallung, abgetrennten Altarmen und Entwässerungsgräben.<br />
Die Lippesohle wurde so<br />
schmal und tief eingeschnitten,<br />
dass praktisch keine Verbindung<br />
mehr zwischen Fluss und Aue<br />
bestand. Senken, Rinnen und<br />
Tümpel in der Aue wurden vielfach<br />
verfüllt.<br />
Abbildung 10: Lipperenaturierung;<br />
Quelle: Beckers_Drueke_Lippeaue_kl.pdf<br />
In den vergangenen Jahren wurden<br />
in der ILEK-Region nun umfangreiche<br />
Maßnahmen des<br />
ökologischen Hochwasserschutzes<br />
und Auenschutzes durchgeführt<br />
22 .<br />
Inzwischen werden naturnahe<br />
Auen (wieder) periodisch überschwemmt<br />
und weisen eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Lebensräume<br />
mit seltenen Arten auf, die<br />
an diese besonderen Bedingungen<br />
angepasst sind.<br />
21 Die Klostermersch. Ein Fluss erobert seine Aue zurück. Hrsg.: Staatliches Umweltamt <strong>Lippstadt</strong>, 2002, S. 3.<br />
22 vgl. Präsentation der ABU „Maßnahmen zur Renaturierung des Wasserhaushaltes und der Abflussdynamik am Beispiel<br />
der Lippeaue“.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 27
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Zu den sehr erfolgreichen Maßnahmen im Projektgebiet zählen umfassende Renaturierungen in der<br />
Klostermersch, Auenreaktivierungen durch Anlage von Flutrinnensystemen in der Disselmersch und<br />
in der Hellinghauser Mersch.<br />
Weiterhin wurden im Einzugsgebiet der Lippe zahlreiche Aktivitäten durchgeführt, u.a. ein LIFE-<br />
Projekt zur Reaktivierung der Aue an der Ahse (Ahsewiesen), initiiert und durchgeführt von der ABU.<br />
Bereits in den 1980er Jahren, d.h. vor dem Gewässerauenprogramm des Landes NRW, entwickelten<br />
der Kreis Soest und die ABU das Projekt „Lippeschiene“. Hierunter ist eine Kette von besonders<br />
wertvollen, wenn auch oftmals bereits beeinträchtigten Flächen entlang der Lippe zu verstehen, die<br />
es zu sichern und zu entwickeln galt. Das StUA <strong>Lippstadt</strong>, der Lippeverband, der Kreis Soest, die<br />
Stadt <strong>Lippstadt</strong>, die Gemeinde Lippetal, die NRW-Stiftung und die ABU engagieren sich seitdem an<br />
verschiedenen Stellen in der Lippeaue 23 .<br />
Ziel war und ist es, eine vielfältige, artenreiche Kulturlandschaft mit einem möglichst naturnahen<br />
Fluss-Aue-Verbund zu entwickeln. Hierzu wurden:<br />
• Uferbefestigungen entfernt und die Eintiefung der Sohle rückgängig gemacht,<br />
• Typische Elemente der Auenlandschaft (Mulden, Tümpel, sumpfige Bereiche etc.) wiederhergestellt,<br />
• Flächen in der Aue extensiv als Wiese oder Weide bewirtschaftet (Heckrinder, Koniks).<br />
Die Maßnahmen haben - bei gleichzeitigem Weichen des Ackerbaus - bewirkt, dass verschiedenste<br />
Tier- und Pflanzenarten die Lippeaue „zurückerobert“ haben. Die Zahl und Artenvielfalt der Wasserpflanzen,<br />
Amphibien oder Vögel (z. B. Uferschwalben, Eisvögel) hat sich stark positiv verändert.<br />
Für interessierte Besucher werden geführte Exkursionen und Aussichtsplattformen angeboten. Beides<br />
findet eine große Nachfrage.<br />
Zu den Arten, die inzwischen wieder vermehrt in der Lippeaue zu finden sind, zählen (Auswahl):<br />
Eisvogel Uferschwalbe Löffelenten Krickente<br />
Teichrohrsänger Rohrammer Wasserfrosch Gebänderte Prachtlibelle<br />
Abbildung 11: Tierarten in der Lippeaue<br />
Die Lippeaue ist ein Europäisches Schutzgebiet (FFH-Gebiet); im NATURA 2000-Netz übernehmen<br />
Lippe und Aue eine bedeutende Verbundfunktion.<br />
23 vgl. Die Disselmersch. In: ABU info 25/26 (01/02).<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 28
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Mit dem über das Programm "Erlebnis.NRW" geförderten Projekt "Naturerlebnis Auenland" werden<br />
für die Lippeaue zwischen <strong>Lippstadt</strong> und Vellinghausen sowie Ahseaue und Ahsewiesen folgende<br />
Ziele verfolgt:<br />
• die Schaffung von attraktiven Möglichkeiten des Naturerlebens für Bevölkerung und Besucher,<br />
• die Verknüpfung einer naturverträglichen Erschließung mit Naturschutzmaßnahmen in den Auen,<br />
• die Vermittlung der Bedeutung naturnaher Auen für die Menschen vor Ort und die Besucher.<br />
Abbildung 12: Naturerlebnis Auenland<br />
Hierzu wurden an 13 Orten attraktive Auenlebensräume mit Gewässern und Feuchtbereichen geschaffen.<br />
An zehn dieser Orte wurden Beobachtungsmöglichkeiten und Ruheorte eingerichtet. Über<br />
Informationstafeln, Faltblätter und eine Fahrradkarte werden den Naturinteressierten umfangreiche<br />
Hinweise gegeben 24 .<br />
Abbildung 13: Lippeaue<br />
Lippe- und Ahseaue bieten inzwischen wieder eine vielfältige Natur, insbesondere in den renaturierten<br />
und entwickelten Kerngebieten. Die Ahsewiesen sind Heimat von Brachvogel, Laubfrosch und<br />
Rohrweihe sowie Station für zahlreiche Zugvögel, wie Kraniche, verschiedene Enten- und Watvogelarten.<br />
Neben dem Naturerlebnis ermöglicht die Fahrt auf dem Radweg im Auenland den Besuch bedeutender<br />
Zeugnisse der Kulturgeschichte im Bereich der Lippe- und Ahseaue.<br />
24 s. www.naturerlebnis-auenland.de<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 29
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
● Radweg-Stationen<br />
Museumsbhf. Heintrop Sändkers Mühle Schleuse Kesseler Wallfahrtsbasilika St. Ida<br />
Schloss Hovestadt Jüdischer Friedhof Schleuse Benninghausen Stift Cappel<br />
Abbildung 14: Stationen am Radweg Auenland; Photos: www.naturerlebnis-auenland.de<br />
Am Rand der Ortschaft Benninghausen befinden sich Aussichtshügel sowie eine erhöht gelegene<br />
Beobachtungshütte. Im Rahmen des Projektes Naturerlebnis Auenland wird zudem ein großes Stillgewässer<br />
als zusätzliches Element in der Aue entstehen und sich zu einem Anziehungspunkt für<br />
Wasservögel entwickeln.<br />
Ein weiteres Projekt soll das Themenfeld „Lippeaue“ in besonderer Weise vertiefen: das „Westfälische<br />
Auenzentrum <strong>Lippstadt</strong>“. Vorgesehen ist im Rahmen der Regionale 2013 Südwestfalen ein<br />
überregionales Kompetenzzentrum für Fluss und Aue einzurichten, das sich touristisch wie wissenschaftlich<br />
dem Leben am – und mit dem Fluss – widmet.<br />
Dieses Projekt der Stadt <strong>Lippstadt</strong> soll gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz<br />
(ABU) im Kreis Soest verwirklicht werden. Das Projekt befindet sich zum Zeitpunkt der<br />
ILEK-Bearbeitung in der Weiterqualifizierung zum 3. Stern, so dass eine Entscheidung über die<br />
Realisierung noch aussteht.<br />
Die Einrichtung des geplanten Informations- und Bildungszentrums (interaktives Erlebnismuseum)<br />
mit Museumscafé und Gästehaus würde es ermöglichen, den Besuchern und Fachleuten die faszinierende<br />
Entwicklung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und ihre ökologische Bedeutung für<br />
Mensch und Klima zu präsentieren. Ergänzend sollen auch verschiedene Erholungsmöglichkeiten<br />
geschaffen werden.<br />
Insgesamt könnte damit <strong>Lippstadt</strong>s Attraktivität als touristisches Ziel und Naherholungsraum deutlich<br />
gesteigert werden.<br />
3.5.3 "Unzerschnittene, verkehrsarme Räume"<br />
Ein Aspekt der Analyse und Bewertung der Landschaft bzw. der Überprägung der Landschaft durch<br />
den Menschen ist die Betrachtung der „unzerschnittenen, verkehrsarmen Räume 25 .<br />
Die Karte der UZVR bildet eine konzeptionelle Grundlage und Orientierungshilfe für Zielsetzungen<br />
und Maßnahmen im Rahmen der Landes- und Regional-, Landschafts- und Bauleitplanung.<br />
25 Definition: Als UZVR werden Räume definiert, die nicht durch technogene Elemente wie: Straßen (mit mehr als 1000 Kfz /<br />
24h), Schienenwege, schiffbare Kanäle, flächenhafte Bebauung oder Betriebsflächen mit besonderen Funktionen wie z. B.<br />
Verkehrsflugplätze zerschnitten werden.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 30
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Abbildung 15: UZVR; Quelle: www.naturschutzinformationen-nrw.de<br />
Die Darstellung zeigt, dass es in der ILEK-Region - und hier speziell in Lippetal - großflächige Bereiche<br />
gibt, die in die Größenklasse 10 - 50 qkm fallen. Der Zerschneidungs- bzw. Störungsgrad ist<br />
damit im Durchschnitt eher gering.<br />
3.5.4 Alleen<br />
Die ILEK-Region weist weiterhin - zumindest im Kreisvergleich - eine höhere Dichte an Alleen auf.<br />
Zudem quert die „Deutsche Alleenstraße“ die Region im Stadtgebiet von <strong>Lippstadt</strong>, wo auch innerregional<br />
die meisten Alleen zu finden sind.<br />
Abbildung 16: Alleen in NRW<br />
(Ausschnitt); Quelle:<br />
www.naturschutzinformationennrw.de<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 31
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
3.6 Kultur / Veranstaltungen<br />
Stärker noch als in anderen Bereichen konzentrieren sich in <strong>Lippstadt</strong> Kulturangebote und Veranstaltungen<br />
auf die Kernstadt bzw. genauer noch die Altstadt. Zu nennen sind hier vorrangig das<br />
Lippstädter Stadttheater, die Stiftsruine als „Freilufttheater“, der Rathausplatz und die Jakobikirche.<br />
Ebenso zu erwähnen sind das Stadtmuseum und das Kunsthaus am Speelbrink sowie als Besonderheit<br />
die sogenannte „Lichtpromenade <strong>Lippstadt</strong>“ mit Installationen deutscher Lichtkünstler.<br />
Ein zweiter Schwerpunkt liegt in Bad Waldliesborn mit dem Haus des Gastes, der Konzertmuschel<br />
im Kurpark und dem Skulpturenpark.<br />
Zu nennen sind insbesondere folgende Feste und Veranstaltungen:<br />
• Altstadtfest (Open-Air-Event im Mai),<br />
• Altstadtlauf,<br />
• Rathausplatz-Festival,<br />
• <strong>Lippstadt</strong> Culinaire (Viertägiges Schlemmen und Shoppen),<br />
• Lippstädter Lenz (Frühlingsfest mit großer Autoschau),<br />
• Lippstädter Herbstwoche (Innenstadtkirmes im Oktober mit kulturellem Rahmenprogramm),<br />
• Traditioneller Weihnachtsmarkt,<br />
• Frühlingsmarkt in Bad Waldliesborn,<br />
• Maibaumaufstellen in Bad Waldliesborn,<br />
• Apfelfest in Bad Waldliesborn,<br />
• Anradeln.<br />
Verantwortlich für Kultur und Stadtmarketing ist die KWL Kultur und Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH. In<br />
den Ortsteilen findet darüber hinaus ein reges Vereinsleben mit Schützenfesten und sonstigen Veranstaltungen<br />
statt.<br />
Ein wichtiger Akteur in der Gemeinde Lippetal ist der „KiL Kultur in Lippetal e. V.“. Seit 1998 organisiert<br />
„KiL“ kulturelle Veranstaltungen mit einem Schwerpunkt im Bereich Kabarett. Veranstaltungsort<br />
ist der Orthues´sche Saal in Lippetal-Herzfeld. Zwar können dort nur bis max. 120 Personen an den<br />
Veranstaltungen teilnehmen, dafür hat der Saal (wie der Gasthof Orthues) ein unverwechselbares<br />
Flair und ermöglicht eine unmittelbare Begegnung zwischen Künstlern und Publikum. Veranstaltungen,<br />
die die Kapazität übersteigen, finden im „Albertussaal“ in Hovestadt statt.<br />
Generell gibt es in den Lippetaler Ortsteilen ein reichhaltiges Programm an lokalen Veranstaltungen:<br />
• Diverse Karnevalsveranstaltungen, Schützenfeste und Osterfeuer,<br />
• Lippetaler Sängerfest,<br />
• Konzerte in der St. Ida-Basilika,<br />
• Mühlenfest mit Handwerkermarkt (Sändkers Mühle),<br />
• Herzfelder Gewerbeschau,<br />
• Lippetaler Oktoberfest und Lippborger Markt,<br />
• Lippetaler Volkslauf, Anradeln und Fahrradthon.<br />
Regelmäßige gemeinsame Veranstaltungen der beiden Kommunen existieren bislang nicht. Ein<br />
konkreter Aufhänger für zukünftige Veranstaltungen ist nach endgültiger Realisierung des Projektes<br />
„Naturerlebnis Auenland“ zu sehen. Hier gäbe es die Möglichkeit für ein Veranstaltungspaket, das<br />
von beiden Seiten getragen wird.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 32
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
3.7 Tourismus / Freizeit<br />
3.7.1 Touristisches Angebot<br />
Neben der Altstadt <strong>Lippstadt</strong>s („Venedig Westfalens“) liegt der eindeutige Schwerpunkt des Tourismusangebotes<br />
und der Vermarktung im Segment „Radtourismus“.<br />
Die topographischen Voraussetzungen sind ideal, ein Fluss mit vielfältigen Naturerlebnissen, dazu<br />
Sehenswürdigkeiten, Kultur- und Freizeitangebote; beste Voraussetzungen für radtouristische Angebote.<br />
Dies wurde in den beiden Kommunen der ILEK-Region bereits vor längerer Zeit erkannt und<br />
ein dichtes Netz an Radrouten geschaffen. Dieses wird ergänzt durch die bereits vorhandenen Fernradwege,<br />
wie „Römerroute“, „100-Schlösser-Route“, „BahnRadRoute Hellweg-Weser“ oder „Zabel-<br />
Route“.<br />
Erweiterungen und Verbesserungen sind dennoch denkbar. Der Radverkehrsplan der Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
liefert hierzu einen wesentlichen Beitrag. Im Rahmen der ILEK-Erarbeitung wurden gezielt<br />
Ansatzpunkte und Ideen der Vernetzung über die kommunalen Grenzen verfolgt.<br />
Das Gerüst der bislang existierenden Radrouten bilden in <strong>Lippstadt</strong>:<br />
• „Rund-um-<strong>Lippstadt</strong>-Route“,<br />
• "Römer-Lippe-Route",<br />
• "Hellweg-Weser-Route",<br />
• "Schlösser-und-Burgruinen-Route",<br />
• "Natur-Route",<br />
• „Kirchen-und-Kapellen-Route“.<br />
Die touristische Vermarktung ausgewählter Routen („Natur-Route <strong>Lippstadt</strong>“) und Veranstaltungen,<br />
wie dem „Lippetaler Fahrradthon“, erfolgt über die Wirtschaftsförderung des Kreises Soest.<br />
Die „Römerroute“ ist ein Themenradwanderweg, der auf 315 km von Detmold nach Xanten führt. Die<br />
Route verbindet verschiedenste Spuren, die die Römer hinterlassen haben. Auf diesem Weg durchquert<br />
der Radreisende die ILEK-Region in West-Ost-Richtung. Stationen sind die römischen Brückenpfosten<br />
in Kesseler, das Thermalbad Bad Waldliesborn und die römische Bronzefigur „Kleine<br />
Badende“ im Heimatmuseum.<br />
Die „Römerroute“ wird zukünftig zwischen Bad Lippspringe und Wesel als „Römer-Lippe-Route“<br />
weiterentwickelt und vermarktet 26 . Die Fortbewegung per Rad bildet dabei nur einen Aspekt. Vielmehr<br />
wird die Vielfalt der Fortbewegungsmöglichkeiten herausgestellt: „Per Rad, zu Fuß, mit dem<br />
Kanu auf dem Wasser, auf dem Pferd oder mit der Dampfeisenbahn“. Der Umbau von der "Römerroute"<br />
zur „Römer-Lippe-Route“ soll über eine Reihe von Maßnahmen unterstützt werden, mit denen<br />
die Lippe erlebbarer gemacht und das Radfahren an Nordrhein-Westfalens längstem Fluss attraktiver<br />
gestaltet wird.<br />
Die Lippetouristik hat dazu auf der gesamten Strecke von Bad Lippspringe bis nach Wesel verschiedene,<br />
sogenannte multimodale Erlebnispakete geschnürt, mit denen die Gäste auf unterschiedlichen<br />
Wegen und mit unterschiedlichen Mitteln den Fluss, seine umgebenden Landschaften,<br />
die Anrainergemeinden, die Geschichte und seine gastfreundlichen Anwohner kennen lernen können.<br />
Auf verschiedenen Wegeschleifen werden im Mittellauf der Lippe auch die Highlights des südlichen<br />
Münsterlandes eingebunden.<br />
26 Vgl. http://www.roemer-lippe-route.de/.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 33
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Neben den Radrouten bzw. als Anlaufpunkte auf den Routen lassen sich folgende Sehenswürdigkeiten<br />
sowie Freizeit-/Sportangebote benennen:<br />
Tabelle 19: Touristisches Angebot<br />
● Touristisches Angebot <strong>Lippstadt</strong><br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Altstadt<br />
Bökenförde<br />
Lipperode<br />
Overhagen<br />
Sport / Freizeit / Erholung<br />
Kanutouren<br />
Golf<br />
Minigolf<br />
ohne Details, da nicht im ländlichen Bereich<br />
Schloß Schwarzenraben (barockes Wasserschloß)<br />
Burgruine Lipperode: ehemalige lippische Wasserburg am Lippeübergang<br />
Schloss Overhagen<br />
Anbieter: Gaman-Kanus und Kanutouren Deppe<br />
Golf-Club <strong>Lippstadt</strong>, Gut Mentzelsfelde: „Golf-Venedig“ im Bereich des Mentzelsfelderkanals<br />
mit öffentlicher 9-Loch-Anlage<br />
Kurpark Bad Waldliesborn<br />
Reiten Reiterhof „Kemmers Hof“, Delbrücker Weg 56<br />
Reitsportverein <strong>Lippstadt</strong> e.V., Mastholter Straße 80<br />
Schwimmen<br />
Klettern<br />
Natur / Erholung<br />
Unterkünfte<br />
Strandbad Alberssee<br />
Therme Bad Waldliesborn<br />
Kombiniertes Hallen- und Freibad (ab 2013) am Jahnplatz<br />
Kletterwald Bad Waldliesborn<br />
Naturerlebnis Auenland (vgl. 3.5.2); Hellinghauser Mersch<br />
<strong>Lippstadt</strong> verfügt über ein breites Angebot an Hotels und Pensionen. Mit Blick auf eine mögliche Weiterentwicklung<br />
des Radtourismus sind vorrangig die Unterkünfte in Nähe der Römer-Lippe-Route und speziell<br />
zertifizierte Bett & Bike - Betriebe von Interesse:<br />
City Hotel Garni<br />
Best Western Hotel<br />
Welcome-Hotel<br />
Lippe-Residenz<br />
Hotel Drei Kronen<br />
Motel Mc Sleep<br />
Hotel Restaurant<br />
Jonathan<br />
Pension Haus<br />
Hönemann<br />
Hotel Waldblick<br />
Haus Stallmeister<br />
Hotel-Restaurant<br />
Zum Jägerkrug<br />
Gasthof Brinkmeier<br />
Hotel Restaurant<br />
Rixbecker Alpen<br />
Lange Straße 1 (Stadtmitte): 70 Betten<br />
Cappelstr. 3 (Stadtmitte): 49 Zimmer, 80 Betten, 23 EZ, 26 DZ, 1 MBZ<br />
Lippertor 1 (Stadtmitte): 121 Betten<br />
Marktstr. 2 (Stadtmitte): 10 Zimmer, 20 Betten, 1 EZ, 8 DZ, 1 Suite (Bett & Bike)<br />
Windmüllerstr. 38: 22 Zimmer, 22 Betten, 22 EZ, 22 DZ (Bett & Bike)<br />
Parkstr. 13 (Bad Waldliesborn): 60 Zimmer, 87 Betten, 35 EZ, 23 DZ, 1 MBZ, 1<br />
Apartment (Bett & Bike)<br />
Kurgartenweg 11 a (Bad Waldliesborn): 5 Zimmer, 9 Betten, 1 EZ, 4 DZ (Bett &<br />
Bike)<br />
Walkenhausweg 17 (Bad Waldliesborn): 31 Betten (Bett & Bike)<br />
Walkenhausweg 23 (Bad Waldliesborn): 25 Betten<br />
Stiftsalle 25 (Cappel): 34 Betten<br />
Salzkottener Str. 112 (Esbeck): 8 Zimmer, 18 Betten, 1 EZ, 4 DZ, 3 MBZ (Bett &<br />
Bike)<br />
Alpenstraße 2 (Rixbeck): 77 Betten<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 34
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
● Touristisches Angebot Lippetal<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Hovestadt<br />
Herzfeld<br />
Oestinghausen<br />
Lippborg<br />
Heintrop<br />
Sport / Freizeit / Erholung<br />
Golf<br />
Minigolf<br />
Reiten<br />
Schwimmen<br />
Kanutouren<br />
Natur / Erholung<br />
Modellflug<br />
Unterkünfte<br />
Gasthof Kluppe,<br />
Herzfeld<br />
Hotel Willenbrink,<br />
Lippborg<br />
Gasthof Lippborger Hof<br />
Hotel Helbach<br />
Ferienhof Bockey,<br />
Herzfeld<br />
Wasserschloss und Barockgarten Schloss Hovestadt: „Juwel der Lipperenaissance“;<br />
die Parkanlagen sind ein wertvolles Zeugnis eines späten französischen<br />
Gartens aus der Mitte des 18. Jahrhunderts<br />
St. Ida Wallfahrtsbasilika Herzfeld: Jährlich über 40.000 Pilger besuchen die Basilika<br />
mit den Reliquien der heiligen Ida.<br />
Chur-Kölnisches Amtshaus, Oestinghausen: Der Verein zur Förderung der Heimat<br />
und des Brauchtums Oestinghausen hat das reich verzierte Fachwerkgebäude mit<br />
Unterstützung der NRW-Stiftung restauriert und zum Heimathaus umgebaut.<br />
St.-Stephanus-Kirche Oestinghausen mit Mühlsteinbrunnen<br />
Wasserschloss "Haus Assen", Ludgerusbrunnenkapelle,<br />
Quabbe - Mühle<br />
Museumseisenbahn der Hammer Eisenbahnfreunde (mit Bahnhof); "Sändkers<br />
Mühle"<br />
Golfclub Stahlberg im Lippetal e.V. (18-Loch-Golfplatz), Ebbeckeweg 3, Lippborg<br />
Campinganlage Helbach<br />
Reitanlage Zur Linde in Lippetal-Niederbauer;<br />
Reit- und Fahrverein Diestedde-Herzfeld e.V.;<br />
Reiterverein Lippborg-Unterberg e.V.;<br />
Pferde, Freizeit und Natur in Lippetal e.V.;<br />
Pferdehof Gut Himmelpforten in Lippetal-Herzfeld.<br />
Lehrschwimmbecken Lippborg<br />
Verleih s. <strong>Lippstadt</strong>; bzw. Hamm (Kanuverleih Hengst)<br />
Naturerlebnis Auenland (vgl. 3.5.2); Radweg "Auenland" sowie Aussichtsturm im<br />
Naturschutzgebiet Ahsewiesen<br />
„Heckenlehrpfad“ der BUND-Ortsgruppe Lippetal in Lippetal-Herzfeld (Bauerschaft:<br />
Kesseler): Der Lehrpfad beinhaltet Erläuterungen zu über 20 heimischen<br />
Gehölzarten und zu einer vom Relief her teilweise noch gut sichtbaren Landwehr.<br />
Modellflugplatz der Modellfluggruppe Lindbergh; Am Rott<br />
13 Betten; Bett & Bike<br />
9 Betten, Bett & Bike<br />
14 Betten<br />
11 Betten<br />
Wohnmobilstellplätze in Lippborg und Herzfeld<br />
Campingplatz Uentrop; Helbach GmbH<br />
2 Ferienwohnungen, Urlaub auf dem Bauernhof<br />
Neben den Naturerlebnis-Angeboten in der Lippeaue sind Schloss und Schlossgarten Hovestadt<br />
besonders hervorzuheben. Die gesamte Schlossanlage wurde im Rahmen der UNESCO-<br />
Konvention zu einem Baudenkmal von internationaler Bedeutung erklärt. Der Schlossgarten<br />
Hovestadt ist Bestandteil der Gartenroute der Münsterländer Schloss- und Parklandschaft, die dem<br />
Europäischen Gartennetzwerk (EGHN) angehört.<br />
Lippetal bietet mit sechs Gästeführer/innen ein umfangreiches Angebot, das in einem Programmheft<br />
vorgestellt wird.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 35
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
3.7.2 Ausgangssituation im Bereich der touristischen Nachfrage<br />
Für die Planung und Entwicklung neuer touristischer Angebote ist es unabdingbar, ein Bild des derzeitigen<br />
Entwicklungstandes und der generellen Voraussetzungen im Bereich des Tourismus zu<br />
gewinnen. Ein Blick in die Übernachtungsstatistik (Betriebe > 9 Betten) von IT.NRW erlaubt hier im<br />
Regelfall erste Rückschlüsse. Im vorliegenden Fall existieren allerdings ausschließlich Daten für<br />
<strong>Lippstadt</strong>. In Lippetal gab es 2011 nur 3 Betriebe mit insgesamt 33 Betten. Da bei dieser geringen<br />
Zahl Rückschlüsse auf einzelne Betriebe möglich sind, werden keine Übernachtungszahlen veröffentlicht.<br />
Die Zahl liegt entsprechend einer Aussage in der „Tourismusstrategie für den Kreis Soest“<br />
aber wohl unter 5.000 Übernachtungen.<br />
In <strong>Lippstadt</strong> gab es 2011 25 Betriebe (> 9 Betten). Die Zahl der Ankünfte betrug 58.757, die Übernachtungszahl<br />
278.185. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer belief sich auf 4,7 Tage. Die Übernachtungszahl<br />
ist gegenüber 2001 (384.457) deutlich abgesunken 27 . Zu diesem Zeitpunkt betrug die<br />
Zahl der Betriebe 33 und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6,7 Tage. Obwohl diese Werte<br />
deutlich rückläufig sind, stieg die Zahl der Ankünfte (= Gäste) von 57.062 auf 58.757 an.<br />
Tabelle 20: Übernachtungsstatistik (gewerbliche Betriebe)<br />
● Übernachtungszahlen 2001 2006 2011 Veränderung<br />
<strong>Lippstadt</strong> B 33 27 25 - 24,2 %<br />
Kreis Soest (zum Vergleich)<br />
A 57.062 55.929 58.757 + 3,0 %<br />
Ü 384.457 266.189 278.185 - 27,6 %<br />
D 6,7 4,8 4,7 - 29,9 %<br />
B 9.207 8.493 8.739 - 5,1 %<br />
A 285.398 304.527 370.100 + 29,7 %<br />
Ü 1.423.579 1.303.860 1.496.715 + 5,1 %<br />
D 5,0 4,3 4,0 - 20 %<br />
Abkürzungen: B = Betten in gewerblichen Betrieben (jeweils Juli). A= Ankünfte, Ü = Übernachtungen, D = Durchschnittliche<br />
Dauer des Aufenthalts; Quelle: IT.NRW<br />
Die Aufenthaltsdauer liegt trotz der Negativentwicklung deutlich über dem NRW-Durchschnitt (2,3<br />
Tage). Der Grund ist in den Kuraufenthalten in Bad Waldliesborn zu sehen.<br />
Die Tabelle zeigt, dass die Entwicklung in <strong>Lippstadt</strong> negativ von den Werten für den Gesamtkreis<br />
abweicht. Da zudem durch die Kurorte im Kreisgebiet eine spezifische Situation gegeben ist, werden<br />
generelle Trends überlagert, die aus Grundlagenuntersuchungen und Reiseanalysen bekannt sind.<br />
So ist die Zahl der Ankünfte in den vergangenen 10 Jahren in vielen Regionen gestiegen; dennoch<br />
stagniert die Zahl der Übernachtungen. Ursache ist der Trend zu Kurzreisen, wie - entsprechend -<br />
der Rückgang der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer aufzeigt.<br />
Die verkürzte Aufenthaltsdauer bedeutet aber auch, dass die Gäste mehr Angebot bzw. Erlebnis je<br />
„Zeiteinheit“ erwarten. Städte und Regionen, die hier konkurrenzfähig bleiben wollen, müssen daher<br />
neue Attraktionen und nachfragegerechte, qualitativ hochwertige Angebote präsentieren. Hieraus<br />
ergibt sich ein Handlungsbedarf für die ILEK-Region.<br />
Der Kreis Soest bildet ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge. Insgesamt ist von rund 9,5 Mio. Tagesgästen<br />
jährlich auszugehen 28 . Dies bedeutet auch für die ILEK-Region ein außergewöhnliches Potenzial,<br />
das mit einer Erweiterung des Angebotes abgeschöpft werden kann.<br />
27 Hauptgrund hierfür war die Schließung einer Kurklinik.<br />
28 Vgl. Tourismusstrategie Kreis Soest, S. 20.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 36
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
3.8 Infrastruktur<br />
3.8.1 Schulen<br />
<strong>Lippstadt</strong> und Lippetal verfügten 2009 zusammen über insgesamt 33 Schulen, die zu diesem Zeitpunkt<br />
von über 11.000 Schülern besucht wurden. Ein Schwerpunkt liegt selbstverständlich in der<br />
Kernstadt von <strong>Lippstadt</strong>.<br />
Die nachstehende Statistik enthält noch nicht die jüngsten Entwicklungen. In <strong>Lippstadt</strong> wurde inzwischen<br />
eine Städtische Gesamtschule gegründet. Diese ist voraussichtlich bis zum Schuljahr 2015 im<br />
Gebäude der Stadtwaldschule untergebracht. Danach ist eine Unterbringung am Schulstandort<br />
Pappelallee/Ulemnstraße geplant.<br />
In Lippetal gibt es seit dem Schuljahr 2011/2012 eine neu eingerichtete Gemeinschaftsschule 29 .<br />
Hierbei handelt es sich um eine von zwei Gemeinschaftsschulen in NRW, die die Genehmigung für<br />
eine Sek II haben, so dass alle Schulabschlüsse in Lippetal erworben werden können.<br />
Tabelle 21: Allgemeinbildende Schulen am 15.10.2009<br />
● Schulen /<br />
Schüler<br />
<strong>Lippstadt</strong><br />
Schulen 28 13 2 3 4 (1) 30 3<br />
Insgesamt<br />
Grundschule<br />
Hauptschule<br />
Realschule<br />
Gymnasium<br />
Gesamtschule<br />
Förderschule<br />
Schüler 9.780 2.727 771 1.701 3.270 515<br />
Lippetal<br />
Schulen 5 3 1 1 - - -<br />
Schüler 1.332 535 264 533 - - -<br />
ILEK-Region<br />
Schulen 33 16 3 4 4 - 3<br />
Schüler 11.112 3.262 935 2.234 3.270 - 515<br />
Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
3.8.2 Soziale Infrastruktur für Senioren<br />
Demographischer Wandel und „Überalterung“ werden auch in der ILEK-Region zunehmend die Frage<br />
nach alternativen Wohnformen aufwerfen, die den Bedürfnissen der Älteren und Pflegebedürftigen<br />
gerecht werden. Die Spannweite der potenziellen Alternativen ist dabei sehr groß 31 :<br />
• Zu Hause wohnen / Wohnungsanpassung (barrierefreie Gestaltung),<br />
• Betreutes Wohnen zu Hause,<br />
• Betreutes Wohnen in einer Wohnanlage,<br />
• Wohn-/ Hausgemeinschaft mit ambulanter Betreuung und/ oder Pflege.<br />
Eine Umfrage des Sachgebietes Sozialplanung ergab, dass es im Kreis Soest über 1.300 Wohnungen<br />
bzw. Wohnangebote speziell für Seniorinnen und Senioren gibt. Da die Wohnungen in ihrer<br />
überwiegenden Zahl (77%) frei finanziert sind und es für diese Angebote keine Meldepflicht gibt, ist<br />
eine flächendeckende und vollständige Übersicht schwer zu gewährleisten.<br />
Für ca. 300 Wohnungen ist ein Wohnberechtigungsschein erforderlich, da diese mit öffentlichen<br />
Mitteln gefördert sind und in der Regel für Seniorinnen und Senioren mit geringerem Einkommen<br />
erschwinglich sein sollen.<br />
29 Zusammenführung von Haupt- und Realschule, erweitert um einen gymnasialen Zweig mit gymnasialer Oberstufe.<br />
30 Die Neugründung der Gesamtschule war in der Statistik noch nicht enthalten.<br />
31 Vgl. Basisgesundheitsbericht 2011.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 37
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Tabelle 22: Wohnungen für Senioren<br />
● Wohnungen für Senioren <strong>Lippstadt</strong> Lippetal Kreis Soest<br />
Über 65-Jährige am 31.12.2009 13.305 2.225 60.935<br />
Wohnungen für Senioren<br />
- Bestand absolut 361 25 1.305<br />
- Bedarf lt. KDA 32 261 44 1.198<br />
- in % von den über 65-Jährigen 2,71 1,12 2,14<br />
Wohnungen mit Wohnberechtigungsschein<br />
- absolut 75 17 295<br />
- in % von allen Seniorenwohnungen 20,78 68,0 22,61<br />
Quelle: Basisgesundheitsbericht 2011 Kreis Soest, S. 73<br />
Während in <strong>Lippstadt</strong> ein zufriedenstellender Bestand an Wohnungen für Senioren existiert, liegt in<br />
Lippetal das Angebot deutlich unter dem Bedarf.<br />
3.8.3 Komplementäre Dienste<br />
Hilfebedürftige Menschen möchten möglichst lange selbstständig und selbstbestimmt in der gewohnten<br />
Umgebung zuhause leben. Hierzu gibt es inzwischen ein vielfältiges Angebot bedarfsgerechter<br />
Hilfen, die für den Kreis Soest in einem „Pflegeatlas“ (www.pflege-atlas.de) abrufbar sind.<br />
Im Pflegeatlas sind die aktuell bekannten Angebote aufgezeigt. Diese Momentaufnahme wird zukünftig<br />
laufend um weitere Dienstleistungsanbieter ergänzt 33 .<br />
Tabelle 23: Pflegeangebote<br />
● Anzahl der Pflegeangebote <strong>Lippstadt</strong> Lippetal<br />
Ambulante Pflegedienste 7 2<br />
Tagespflege 3 -<br />
Kurzzeitpflege 11 1<br />
Vollstationäre Pflegeeinrichtung 11 1<br />
Betreutes Wohnen 11 2<br />
Quelle: www.pflege-atlas.de (Stand: 30.4.2012)<br />
Ob dieses Angebot hinreichend ist, geht aus den vorliegenden Informationen nicht hervor. Es wird<br />
jedoch deutlich, dass in Lippetal kein Angebot der Tagespflege existiert.<br />
Für den gesamten Kreis Soest stellt der Basisgesundheitsbericht folgenden Bedarf fest:<br />
• Mittelfristig zusätzlicher Bedarf in der ambulanten Pflege,<br />
• Erarbeitung ausdifferenzierter und spezialisierter Kurzzeitpflegekonzeptionen,<br />
• Aufgrund der hohen Leerstände in den vollstationären Pflegeeinrichtungen sollten keine neuen<br />
Einrichtungen im Kreis Soest gebaut werden,<br />
• Jede Stadt / Gemeinde sollte mindestens über ein Angebot an betreuten Wohnungen für 2% der<br />
über 65-Jährigen in dieser Stadt/Gemeinde verfügen,<br />
• Zur Unterstützung der ambulanten Dienste wären Freiwilligen-Agenturen, die eine Vermittlung<br />
geeigneter und/oder qualifizierter Freiwilliger ermöglichen (z. B. zur stundenweisen Betreuung in<br />
der eigenen Häuslichkeit, zur Tagesbegleitung z. B. für Demenzkranke) in allen Städten/Gemeinden<br />
des Kreises wünschenswert.<br />
32 KDA-Bedarfsabschätzung für betreutes Wohnen gem. einer bundesweiten Befragung 2006: 2 Wohneinheiten je 100 über<br />
65-Jährige.<br />
33 Siehe Basisgesundheitsbericht 2011, S. 74.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 38
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
3.8.4 Hausärztliche Versorgung<br />
Lippetal gehört zu den Gemeinden im Kreis Soest, bei denen aktuell bereits eine Unterversorgung<br />
im Bereich der Hausärzte existiert. Die Gemeinde ist daher der Förderregion 1 der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Westfalen-Lippe zugeordnet.<br />
Die Versorgung mit Fachärzten wird - bezogen auf den gesamten Kreis Soest - als sehr gut bezeichnet.<br />
Tabelle 24: Hausärztliche Versorgung<br />
● Hausärztliche Versorgung <strong>Lippstadt</strong> Lippetal<br />
Einwohnerzahl 66.952 12.324<br />
Messzahl 1.659 1.659<br />
Soll 40,4 7,4<br />
Ist 41,5 6<br />
Versorgungsgrad 102,8 % 80,8 %<br />
Altersstruktur<br />
30-39 2,3 0<br />
40-49 25,0 33,3<br />
50-59 47,7 16,7<br />
>= 60 25,0 50,0<br />
Quelle: Basisgesundheitsbericht 2011 Kreis Soest, S. 92; nach KVWL<br />
3.8.5 Sonstige Infrastruktur<br />
Zum Themenfeld der Infrastrukturausstattung (Sport, Freizeit, Kultur) ist anzumerken, dass <strong>Lippstadt</strong><br />
als Mittelzentrum hier insgesamt über ein breites Angebot verfügt. Die auf der städtischen Internetseite<br />
aufgeführten Zahlen beziehen sich allerdings auf die Gesamtstadt. Zu nennen sind z. B. 42<br />
Sportplätze, 16 Bolzplätze, 32 Sporthallen, 13 Tennisanlagen, 2 Tennishallen, 1 Kombibad (in Bau)<br />
1 Hallenbad, 1 Hallen-Thermal-Mineralbad, 2 Lehrschwimmbecken sowie Stadttheater, Kurtheater<br />
und Cineplex-Großkino.<br />
Die Einrichtungen konzentrieren sich in starkem Maße auf die Kernstadt und die größeren Ortsteile.<br />
Für Lippetal wird in der nachfolgenden Tabelle die Ausstattung mit wesentlichen Angeboten für die<br />
einzelnen Ortsteile angegeben. Es wird deutlich, dass sich erwartungsgemäß ebenfalls eine Konzentration<br />
in den großen Ortsteilen und hier speziell in Herzfeld ergibt.<br />
Tabelle 25: Sportanlagen Lippetal<br />
● Sport-Infrastruktur Lippetal<br />
Sporthalle Sportplatz Bolzplatz Schwimmbad Tennis Veranstaltungsraum<br />
Brockhausen 1<br />
Herzfeld 2 2 34 1 2<br />
Hovestadt 1 1 2<br />
Hultrop 1 1<br />
Lippborg 1 1 1 1<br />
Niederbauer 1<br />
Oestinghausen 1 1 1 2<br />
Schoneberg 1 1<br />
Wiltrop 1<br />
34 davon eine Leichtathletikanlage Typ C (4 Bahnen).<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 39
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
3.8.6 Breitbandversorgung<br />
2008 lag im Kreis Soest die Zahl der unterversorgten privaten Haushalte bei ca. 18.000 (1 Mbit/s<br />
Grenze) und bei 34.200 (2 Mbit/s Grenze). Auch einige Gewerbegebiete waren unterversorgt 35 .<br />
Als kurzfristige Zielsetzung wurde daher festgelegt, eine pragmatische und möglichst schnelle Versorgung<br />
mit moderaten Bandbreiten zwischen 1 und 2 Mbit/s zu erreichen; und zwar durch einen<br />
geschickten Mix von DSL, TV-Kabel, Mobilfunk, breitbandigen Funknetzen und Satellitendiensten.<br />
Langfristig (ab 5 Jahre 36 ) soll eine nachhaltige Strukturverbesserung durch den Ausbau von Leerrohren<br />
für Glasfasernetze erreicht werden.<br />
In <strong>Lippstadt</strong> waren zum damaligen Zeitpunkt 2010 Haushalte, in Lippetal 360 Haushalte unterversorgt.<br />
Der „Breitbandatlas“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie<br />
(www.zukunft-breitband.de) weist für Mitte 2011 folgende Aussagen zur Abdeckung aus:<br />
Tabelle 26: Breitbandverfügbarkeit<br />
● Breitbandverfügbarkeit <strong>Lippstadt</strong> Lippetal<br />
Versorgung<br />
% der Haushalte<br />
>= 1 Mbit/s, alle Technologien > 95 - 100 > 95 - 100<br />
>= 2 Mbit/s, alle Technologien > 95 - 100 > 95 - 100<br />
>= 16 Mbit/s, alle Technologien > 50 - 95 > 50 - 95<br />
>= 50 Mbit/s, alle Technologien > 50 - 95 > 50 - 95<br />
Auch wenn die Zahlen nur begrenzt vergleichbar sind, scheint sich die Versorgungslage in der ILEK-<br />
Region gegenüber 2008 bereits deutlich verbessert zu haben.<br />
Dennoch existieren nach wie vor Probleme mit zu langsamen Leitungen in kleineren Ortschaften,<br />
Streusiedlungslagen und Gewerbegebieten. Der Kreis Soest ist daher zum Jahresbeginn bei der<br />
Telekommunikationsgesellschaft (TKG) Südwestfalen eingestiegen, um den Breitbandausbau selbst<br />
zu steuern. Als Zwischenlösung ist die Nutzung des bestehenden Funkverbundrings vorgesehen,<br />
den die TKG in den vergangenen vier Jahren bereits flächendeckend im Hochsauerland und seit<br />
Anfang 2011 auch in weiten Teilen des Kreises Olpe aufgebaut hat. 37 In einem weiteren Schritt soll<br />
dann die Verlagerung von Funk auf Festnetz erfolgen.<br />
35 Vgl. Breitbandinitiative Kreis Soest: Rahmenkonzept und Vorgehensvorschlag zur kurz-/mittelfristigen und zur langfristigen<br />
Verbesserung der Breitbandversorgung im Kreis Soest (Stand 09/2008).<br />
36 Ausgehend von 2008 bedeutet dies ab 2013.<br />
37 Quelle: http://www.lnet.net/geschaeftskunden/newsarchiv/256-suedwestfalen-schliesst-luecken-im-netz.html.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 40
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
4 Planerische Vorgaben und relevante übergeordnete Entwicklungskonzepte<br />
(Übersicht)<br />
Die Entwicklung im Bereich der ILEK-Region hat eine Vielzahl an Vorgaben und bereits existierenden<br />
Konzepten zu berücksichtigen:<br />
Tabelle 27: Übersicht relevanter Pläne und Konzepte<br />
● Übersicht Pläne / Konzepte<br />
Planungsebene/-bereich<br />
Landes-/Regionalplanung<br />
Kreisentwicklung<br />
Stadtentwicklung /<br />
Stadtplanung <strong>Lippstadt</strong><br />
Gemeindeentwicklung<br />
Lippetal<br />
Einzelhandelsentwicklung<br />
Erneuerbare Energien /<br />
Klimaschutz<br />
Tourismusentwicklung<br />
Landesentwicklungsplan 1995<br />
Plan / Konzept<br />
Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund -<br />
östlicher Teil (Kreis Soest und Hochsauerlandkreis), 30.03.2012<br />
Zukunftskonzept 2020 - Kreis Soest<br />
Landschaftspläne:<br />
Landschaftsplan I "Obere Lippetalung-Geseker Unterbörde" (genehmigt am<br />
13. Mai 2003)<br />
Landschaftsplan III "Lippetal-<strong>Lippstadt</strong>-West (genehmigt am 4. Dezember<br />
2006).<br />
Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Januar 2012. (Ingenieurgruppe IVV<br />
GmbH & Co. KG)<br />
Leitbild <strong>Lippstadt</strong> „Licht - Wasser - Leben“<br />
Leitbild <strong>Lippstadt</strong> / Agenda 21<br />
Flächennutzungsplan (FNP) <strong>Lippstadt</strong><br />
Integriertes Handlungskonzept Altstadt<br />
Dorfentwicklungskonzepte<br />
Flächennutzungsplan (FNP) Lippetal<br />
IHK Arnsberg<br />
Einzelhandelskonzept <strong>Lippstadt</strong><br />
Handlungsempfehlungen Lippetal<br />
Machbarkeitsstudie Regierungsbezirk Arnsberg<br />
Sachlicher Teilabschnitt „Energie“ zum Regionalplan<br />
Klimaschutzkonzept des Kreises Soest, EEA-Prozess<br />
Tourismusstrategie für den Kreis Soest<br />
„Touristisches Strategiepapier“ Stadt <strong>Lippstadt</strong>/Gemeinde Lippetal<br />
Die für die Erarbeitung des ILEK sowie Realisierung einzelner Projektideen wesentlichen Aussagen<br />
werden im Anhang A zusammengefasst.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 41
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
5 Stärken und Schwächen<br />
Die Auswertung verfügbarer Unterlagen ergab eine Vielzahl an Hinweisen zur Beschreibung von<br />
Stärken und Schwächen der ILEK-Region. Ergänzend wurden im Rahmen der Auftaktveranstaltung<br />
vom 19. Juni 2012 weitere Punkte benannt, die in die Darstellung aufzunehmen waren.<br />
Mit Blick auf die Ausarbeitung von Leitbildern, Entwicklungszielen und Strategien wurde folgende<br />
Differenzierung nach Themen bzw. Handlungsfeldern vorgenommen:<br />
• Kulturlandschaft, Renaturierung / Naturerlebnis<br />
• Tourismusentwicklung (mit Schwerpunkt Lippe / Lippeaue)<br />
• Siedlungs-/Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
• Versorgung / Infrastruktur<br />
• Verkehr (Mobilität, ÖPNV)<br />
• Wirtschaft und Arbeit<br />
• Regenerative Energien<br />
Die Stärken und Schwächen sowie daraus abgeleitet Ansatzpunkte zur Nutzung von Chancen bzw.<br />
Minimierung von Problemen lassen sich somit nach Handlungsfeldern geordnet wie folgt zusammenfassen.<br />
Tabelle 28: Stärken und Schwächen im Bereich Landschaft / Natur<br />
● Kulturlandschaft, Renaturierung / Naturerlebnis<br />
Stärken (Potenziale)<br />
Reich gegliederte Kulturlandschaft.<br />
Lippe und die Lippeaue als verbindendes Element der Gesamtregion; hier wurden in den vergangenen Jahren<br />
umfangreiche Maßnahmen des ökologischen Hochwasserschutzes und Auenschutzes durchgeführt. In<br />
der Folge hat sich eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume entwickelt mit seltenen Arten, die sich an die<br />
besonderen Bedingungen angepasst haben.<br />
Geringer Zerschneidungs- bzw. Störungsgrad der Landschaft; vor allem im westlichen Teil der ILEK-Region.<br />
Schwächen (Herausforderungen)<br />
Störungen, Belastungen sensibler Bereiche in der Auenlandschaft durch Anwohner und Besucher (u.a. auch<br />
Kanus).<br />
Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />
Konsequente Fortführung des Schutzes der Kulturlandschaft.<br />
Die Renaturierung im Bereich der Lippeaue sollte fortgeführt werden, um die bereits vorhandene Besonderheit<br />
noch weiter zu stärken.<br />
Entwicklung von Konzepten und Projekten, die Natur / Lebensraum seltener Arten und Naturerlebnis / Erholung<br />
in optimaler Weise miteinander verbinden<br />
Wegesystem, Besucherlenkung und Besucherinformation.<br />
Tabelle 29: Stärken und Schwächen im Bereich Tourismus<br />
● Tourismusentwicklung<br />
Stärken (Potenziale)<br />
Lippe / Lippeaue als Alleinstellungsmerkmal und großes Potenzial.<br />
Sehr gute Eignung für den Radtourismus: Topographie, Flussufer, vielfältige Naturerlebnisse, Sehenswürdigkeiten,<br />
Kultur- und Freizeitangebote.<br />
Bereits vorhandene Fernradwege, wie „100-Schlösser-Route“ und „Römerroute“; geplante Attraktivierung der<br />
"Römerroute" zur Römer-Lippe-Route.<br />
<strong>Lippstadt</strong> ist die „wasserreichste Stadt Westfalens“.<br />
Günstige Lage / Einzugsgebiet für den Tagestourismus aus dem mittleren/östlichen Ruhrgebiet.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 42
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Kulturhistorisch interessante Region; Ortsteile mit besonderen Sehenswürdigkeiten / touristischen Angeboten:<br />
Brockhausen: Hofanlage Wietis, ältester Hof der Soester Börde;<br />
Heintrop: Sändkers Windmühle, Museumsbahnhof;<br />
Herzfeld: Neugotische Wallfahrtsbasilika St. Ida, Schleusenanlage Kesseler;<br />
Hovestadt: Schloss und Barockgarten;<br />
Lippborg: Wasserschloss Haus Assen, Quabbe-Mühle; Golfclub Stahlberg;<br />
Oestinghausen: Heimathaus, ehemals Chur-Kölnisches Amtshaus (von 1596);<br />
Bad Waldliesborn: Mineralheilbad (Sole); vielfältige Freizeitaktivitäten, u.a. Kletterwald, Golf;<br />
Bökenförde: Schloß Schwarzenraben;<br />
Cappel: Stift, Stiftsallee;<br />
Lipperode: Burgruine, Alberssee;<br />
Overhagen: Schloss Overhagen.<br />
Schwächen (Herausforderungen)<br />
Es existiert ein erstes Strategiepapier für die gemeinsame touristische Entwicklung von <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal.<br />
Eine vertiefende Ausarbeitung konkreter Projekte und Maßnahmen hat bislang nicht stattgefunden.<br />
Die Entwicklung der Übernachtungszahlen weicht negativ von den Werten für den Gesamtkreis ab. Insofern<br />
ist hier ein dringender Handlungsbedarf auszumachen.<br />
Fehlende gastronomische Angebote (speziell in Lippenähe) und Übernachtungsmöglichkeiten.<br />
Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />
Die touristische Entwicklung im Bereich der Lippe / Lippeaue in Verbindung mit Kulturangeboten und Veranstaltungen<br />
sollte als zukünftiger „Motor“ des Tourismus in der ILEK-Region weiterentwickelt werden.<br />
Hierzu sind auf Grundlage eines gemeinsamen „Masterplanes“ ergänzende Angebote zu entwickeln.<br />
In Lippetal müssten ergänzend auch Übernachtungsangebote geschaffen werden.<br />
In Verbindung mit dem „Naturerlebnis Auenland“ könnten zukünftig regelmäßige, gemeinsame Veranstaltungen<br />
der beiden Kommunen ins Leben gerufen werden.<br />
Tabelle 30: Stärken und Schwächen im Bereich Siedlungs-/Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
● Siedlungs-/Dortentwicklung und Landwirtschaft<br />
Stärken (Potenziale)<br />
Die überwiegende Zahl der Ortsteile sind historisch gewachsene Dörfer mit teilweise bis zu 1000-jähriger<br />
Geschichte.<br />
Kooperationen / enge Verbindungen zwischen Nachbarorten: Beispiel Hörste und Garfeln.<br />
Positive Beispiele für Umnutzung ehem. landwirtschaftlich genutzter Gebäude: z. B. Benninghausen, Cappel.<br />
Die Ortsteile verfügen - unabhängig von ihrer Größe - über ein reges Vereinsleben und vielfältige lokale Veranstaltungen.<br />
Schwächen (Herausforderungen)<br />
Leerstandsproblematik (z. B. in Lippborg, Eickelborn).<br />
Dörfliche Grüngestaltung: Oestinghausen, Herringhausen, Hörste, Rixbeck.<br />
Radwegesituation: Benninghausen.<br />
Spezifische Strukturprobleme: Nachnutzung der Lipperland-Kaserne in Lipperbruch.<br />
Schlechter Zustand ortsbildprägender Gebäude bzw. Gemeinschaftseinrichtungen (z. B. Esbeck, Hellinghausen,<br />
Schoneberg) bzw. Defizite in der Gestaltung des Ortsbildes (z.B. Herzfeld, Lippborg).<br />
Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />
Der Rückgang landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetriebe erfordert Folgenutzungen für nicht mehr benötigte<br />
Gebäude.<br />
Der Zunahme des Leerstands muss dringend entgegengewirkt werden.<br />
Ortsbildprägende Gebäude und Grünanlagen sind dem Charakter des Ortsteils entsprechend zu gestalten.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 43
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Tabelle 31: Stärken und Schwächen in den Bereichen Versorgung / Infrastruktur<br />
● Versorgung / Infrastruktur<br />
Stärken (Potenziale)<br />
In <strong>Lippstadt</strong> existiert laut vorliegender Bestandsaufnahmen zahlenmäßig ein ausreichender Bestand an<br />
Wohnungen für Senioren.<br />
Die Versorgung mit Fachärzten ist - bezogen auf den gesamten Kreis Soest - als sehr gut zu bezeichnen.<br />
Die Versorgungslage im Bereich der Breitbandtechnologie hat sich in der ILEK-Region in den letzten drei<br />
Jahren verbessert.<br />
Schwächen (Herausforderungen)<br />
Das Einzelhandelsangebot in den Stadtteilen beschränkt sich in den Ortsteilen von <strong>Lippstadt</strong> (außerhalb der<br />
Kernstadt) sowie Lippetal überwiegend auf Artikel des kurzfristigen Bedarfs (insbesondere Nahrungs- und<br />
Genussmittel sowie Gesundheit, Körperpflege).<br />
In einigen Ortsteilen <strong>Lippstadt</strong>s wird die Versorgungssituation negativ bewertet: z. B. in Dedinghausen, Lipperbruch,<br />
Rebbeke, Herringhausen.<br />
In Lippetal besteht das Problem, dass sich nur die Bewohner der Versorgungstandorte (Herzfeld/Hovestadt,<br />
Lippborg und Oestinghausen) fußläufig mit den Waren des täglichen Bedarfs versorgen können. Für die<br />
Bewohner der kleineren Ortsteile (z. B. Brockhausen) ist dies nicht möglich. Das Angebot / die Wahlmöglichkeiten<br />
in den Sortimenten des mittel- und langfristigen Bedarfsbereichs sind stark eingeschränkt.<br />
Die Probleme des demographischen Wandels werden weiter zunehmen. Bereits aktuell liegt die Quote der<br />
über 60-jährigen in <strong>Lippstadt</strong> bei 25,2 % und in Lippetal bei 23 %.<br />
Bis 2030 wird es lt. Gemeindemodellrechnung - noch über den landesweiten Wert hinaus - zu einem verstärkten<br />
Anwachsen der älteren Altersgruppen kommen.<br />
Vorrangig in Lippetal sind die erforderlichen Angebote (z. B. Wohnungen für Senioren, Tagespflege) nicht<br />
hinreichend.<br />
Fehlende Barrierefreiheit.<br />
Fehlendes Hospiz.<br />
Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />
Erarbeitung von Ansatzpunkten zum Erhalt kleinflächiger Einzelhandelsangebote bzw. Entwicklung alternativer<br />
Versorgungskonzepte.<br />
Prüfung der Möglichkeit der Bildung von Immobilien- und Standortgemeinschaften (z. B. in Lippborg).<br />
Einige Elemente der Infrastrukturausstattung werden nicht dauerhaft tragfähig sein. Um frühzeitig reagieren<br />
zu können, ist eine Prognose / Ermittlung perspektivisch nicht ausgelasteter / tragfähiger Infrastruktur erforderlich.<br />
Mit der Überalterung steigt der Bedarf an Beratungs- und Betreuungsangeboten, medizinischen Einrichtungen,<br />
Alten- und Pflegeheimen.<br />
Es ist auf eine Verstärkung des Aufbaus altengerechter Strukturen hinzuwirken: gute Erreichbarkeit von Versorgungsangeboten,<br />
Barrierefreiheit.<br />
Mittelfristig ist mit einem zusätzlichen Bedarf in der ambulanten Pflege zu rechnen; dieser ist ggf. zu decken<br />
über Freiwilligen-Agenturen.<br />
Tabelle 32: Stärken und Schwächen im Bereich Verkehr<br />
● Verkehr (Mobilität / ÖPNV)<br />
Stärken (Potenziale)<br />
In der Gesamtbetrachtung keine größeren Probleme im ÖPNV (Ausnahmen: s. Schwächen); weitere Verbesserungen<br />
sind geplant (Nahverkehrsplan).<br />
Die ILEK-Region weist insgesamt eine fahrradfreundliche Topografie auf. Das Radwegenetz ist daher bereits<br />
jetzt entsprechend dicht. Ein weiterer Ausbau ist geplant.<br />
Schwächen (Herausforderungen)<br />
ÖPNV-Angebot in einigen Ortsteilen zu gering (z. B. Lippborg, Rebbeke, Hellinghausen, Lohe).<br />
Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />
Realisierung des „RufBus“-Konzeptes<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 44
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Tabelle 33: Stärken und Schwächen im Bereich Wirtschaft und Arbeit<br />
● Wirtschaft und Arbeit<br />
Stärken (Potenziale)<br />
Für die zukünftige gewerbliche Entwicklung in der ILEK-Region stehen sowohl in <strong>Lippstadt</strong> als auch in Lippetal<br />
attraktive Gewerbegebiete zur Verfügung.<br />
<strong>Lippstadt</strong> ist Hochschulstandort (Hamm - <strong>Lippstadt</strong>).<br />
Schwächen (Herausforderungen)<br />
In einzelnen Ortsteilen sind Rückgänge der Arbeitsplätze zu verzeichnen.<br />
Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />
Nachnutzung der Kaserne in Lipperbruch.<br />
Anlegen eines Industriegebietes an der A2.<br />
Förderung der Wohnqualität für Familien, damit Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte begünstigt wird.<br />
Tabelle 34: Stärken und Schwächen im Bereich Regenerative Energien<br />
● Regenerative Energien<br />
Stärken (Potenziale)<br />
Positive Entwicklung in den vergangenen Jahren; speziell im Bereich Solarenergie.<br />
Schwächen (Herausforderungen)<br />
Beschränkungen durch den hohen Anteil an Schutzgebieten: Keine Ausbaupotenziale im Bereich Windenergie.<br />
Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />
Es existieren weitere Potenziale für den Ausbau erneuerbarer Energien in den Bereichen Photovoltaik, „Feste<br />
Biomasse“ (Kurzumtriebsplantagen) und Biogas (vgl. Tabelle A8: Potenziale zum Ausbau erneuerbarer<br />
Energien).<br />
Die Leistung der existierenden Windkraft-Standorte könnte über ein Repowering gesteigert werden.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 45
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
6 Integrierte Entwicklungsstrategie<br />
Auf Grundlage der Stärken- und Schwächen-Analyse, der Ergebnisse der Auftaktveranstaltung, der<br />
Themenwerkstätten sowie Projekttische wurde nachfolgend eine Entwicklungsstrategie für die ILEK-<br />
Region (inklusiv der größeren Ortsteile) aufgestellt.<br />
Die Entwicklungsstrategie bezieht sich auf insgesamt sechs Handlungsfelder und gliedert sich jeweils<br />
in folgende Struktur:<br />
Handlungsfelder<br />
Tourismus<br />
und Naherholung<br />
Kultur<br />
Versorgung<br />
und Infrastruktur<br />
Dorfentwicklung<br />
/ Landwirtschaft<br />
Mobilität<br />
und ÖPNV<br />
Wirtschaft<br />
und Arbeit<br />
Leitbild<br />
Leitbild<br />
Leitbild<br />
Leitbild<br />
Leitbild<br />
Leitbild<br />
Ziele<br />
Ziele<br />
Ziele<br />
Ziele<br />
Ziele<br />
Ziele<br />
Strategie<br />
Strategie<br />
Strategie<br />
Strategie<br />
Strategie<br />
Strategie<br />
Projekte<br />
9<br />
Projekte<br />
3<br />
Projekte<br />
10<br />
Projekte<br />
3<br />
Projekte<br />
8<br />
Projekte<br />
1 (zus.)<br />
Projekt<br />
Insgesamt wurden damit 34 Projektideen entwickelt, die sich in die Gesamtstrategie aus handlungsfeldbezogenen<br />
Leitbildern, Zielen und Strategien einfügen.<br />
Der größte Teil der Projektansätze wurde in den Projekttischen intensiv diskutiert und inhaltlich ausgearbeitet.<br />
Gemäß Vorgabe der ILE-Richtlinie werden Projektansätze, die besondere Qualitäten<br />
aufweisen, als Leitprojekte gekennzeichnet und ausführlicher dargestellt. Für die Leitprojekte gelten<br />
folgende Grundsätze; sie müssen<br />
• einen erkennbaren Beitrag zur Erreichung der regionalen Entwicklungsziele leisten,<br />
• nachhaltig und umsetzbar sein,<br />
• und möglichst früh Erfolge erzielen.<br />
Zur Einstufung der Projektansätze wurden diese Grundsätze mit weiteren Kriterien belegt, die eine<br />
übergreifende Betrachtung möglich machen:<br />
Bewertungskriterium<br />
A<br />
Bedeutung / Positive Wirkungen für<br />
die Region<br />
B<br />
Nachhaltigkeit<br />
C<br />
Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten /<br />
Erfolgskontrolle<br />
Einzelkriterien<br />
Profilierung/Markenbildung; Stärkung der regionalen Identität<br />
Regionaler Ansatz und regionale Bedeutung<br />
Endogene Potenziale / regionale Verankerung; Vernetzung unterschiedlicher<br />
Akteure in der Region<br />
Öffentlichkeitswirksamkeit / Regionale Identität<br />
Erhöhung der regionalen Wertschöpfung<br />
Zukunftsfähigkeit (Entwicklungsperspektiven, auch über eine Förderung<br />
hinaus); z. B. auch Modellcharakter des Projektes<br />
Umsetzungsreife / Erforderliche Arbeiten<br />
Ansatzpunkte für eine Projektevaluation (Messbarkeit des Projekterfolgs)<br />
Finanzierung / mögliche Förderung<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 46
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Die Bewertung der Projektansätze erfolgte nach folgendem System: Für jedes Bewertungskriterium<br />
werden Punktwerte vergeben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem<br />
Maße erfüllt). Die Schwelle für „Leitprojekte“ wurde mit 6 (von maximal 9 möglichen) Punkten<br />
angesetzt.<br />
Die Darstellung der Entwicklungsstrategie und Projekte erfolgt nach Handlungsfeldern gegliedert.<br />
Dabei werden zur besseren Orientierung Leitfarben verwendet. Drei Handlungsfelder wurden in<br />
mehrere Maßnahmenbereiche untergliedert. Insgesamt ergibt sich damit folgende Struktur, die sich<br />
auch in den verwendeten Projektkürzeln widerspiegelt:<br />
Handlungsfeld / Maßnahmenbereich Kürzel Anzahl<br />
Projekte<br />
Tourismus und Naherholung<br />
Maßnahmenbereich „Management/Marketing“ TMM 3<br />
Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang des Flusslaufes<br />
TWA 3<br />
+ Vernetzung in den Raum“<br />
Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und Gastronomieangebote“ TÜG 3<br />
Kultur KUV 3<br />
Dorfentwicklung / Landwirtschaft<br />
Maßnahmenbereich „Dorfentwicklungskonzepte“ DEK 2<br />
Maßnahmenbereich „Gebäudeleerstand“ DGL 1<br />
Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität als Wohnort“ DOA 5<br />
Maßnahmenbereich „Dorfgemeinschaftseinrichtungen“ DGE 2<br />
Mobilität und ÖPNV MOL 3<br />
Versorgung und Infrastruktur<br />
Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in den größeren Ortsteilen“<br />
VIE 3<br />
Maßnahmenbereich „Jugendeinrichtungen“ VIJ 2<br />
Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“ VID 2<br />
Maßnahmenbereich „Einzelhandel / Dienstleistungen“ VED 1<br />
Wirtschaft und Arbeit WAG 1<br />
Zur Hervorhebung der Leitprojekte wird der jeweilige Tabellenkopf der Projektskizze in einem dunklen<br />
Ton der Leitfarbe eingefärbt. Bei den übrigen ILEK-Projekten verbleibt der Tabellenkopf in einem<br />
hellen Ton der Leitfarbe.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 47
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
6.1 Handlungsfeld „Tourismus und Naherholung“<br />
Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld „Tourismus und Naherholung“<br />
Das Thema „Weiterentwicklung des Tourismus“ nahm bereits in der Auftaktveranstaltung eine auffällig<br />
zentrale Stellung ein. Einige repräsentative Nennungen der durchgeführten Abfrage waren:<br />
„Erlebnisraum Lippe“, „Ausbau Kanukonzept“, „Schaffung eines gastronomischen Angebots an der<br />
Lippe“, „Schaffen von Campingplätzen an der Lippe“, „Schaffung günstiger Übernachtungsmöglichkeiten<br />
/ Jugendherberge“, „Realisierung des Auezentrums“.<br />
Die Bevölkerung ist sich der Chancen bewusst, die sich speziell aus der Lippe-Renaturierung ergeben.<br />
Auch zeigte sich, dass eine realistische Einschätzung vorhanden ist zur erforderlichen Qualität,<br />
zu aufeinander abgestimmten Inhalten sowie zur Verträglichkeit für Region und Natur.<br />
Die zukünftige touristische Entwicklung im Bereich der Lippe und Lippeaue muss divergierende Interessen<br />
zusammenführen bzw. ausgleichen. Auf der einen Seite steht der Ausbau des Tourismus als<br />
Einnahmequelle, etwa durch Erweiterung des Kanutourismus auf andere Flussabschnitte. Auf der<br />
anderen Seite darf die in den vergangenen Jahren zurückgewonnene Vielfalt der Natur nicht wieder<br />
gefährdet werden.<br />
Zur Entwicklung und vertiefenden Ausarbeitung von Projektideen wurden drei Projekttische gebildet:<br />
• "Kanu und Naturschutz": Abstimmung und Festlegung eines Rahmens für die naturverträgliche<br />
Erweiterung der Kanunutzung und den Ausbau der hierzu erforderlichen Infrastruktur;<br />
• "Radrouten, Beschilderung/Besucherlenkung": Auswahl geeigneter Radrouten, die als Abzweig<br />
zur Römer-Lippe-Route (nach dem Beispiel "Radweg Auenland") aufgewertet werden können;<br />
• "Buchbare Angebote / Mehrtagestourismus": Entwicklung von Programmen / buchbaren Angeboten<br />
("Dienstleistungsketten") mit Führungen/geführten Radtouren und Wanderungen etc.<br />
Als übergeordnetes Leitbild wurde formuliert:<br />
Leitbild „Tourismus und Naherholung“<br />
Lippe und Auenlandschaft werden zu einem einzigartigen Naturerlebnis- und Erholungsraum.<br />
Dabei soll die zurückgewonnene Vielfalt der Natur nicht gefährdet werden und die Belange der<br />
Landwirtschaft werden gewahrt. Die Bedeutung des Tourismus als Einnahmequelle wird systematisch<br />
gesteigert.<br />
Die Analysen und Diskussionen mit den Bürgern erbrachten zusammengefasst folgende Entwicklungsziele,<br />
strategische Ansätze und Projekte:<br />
Ziele:<br />
• Ausbau der touristischen Entwicklung im Bereich der Lippe/Lippeaue<br />
• Entwicklung neuer Angebote in Verbindung mit der Römer-Lippe-Route<br />
Entwicklungsstrategie:<br />
• Zielgruppenorientierte Weiterentwicklung von Angeboten entlang des Flusslaufes + Vernetzung<br />
„in den Raum“: Lippe/Lippeaue als zentrale Entwicklungsachse und Motor für die Förderung des<br />
Tourismus;<br />
• Fortführung der Renaturierung im Bereich der Lippeaue, um die bereits vorhandene Besonderheit<br />
noch weiter zu stärken;<br />
• Entwicklung von Konzepten und Projekten, die Natur / Lebensraum seltener Arten und Naturerlebnis/Erholung<br />
in optimaler Weise miteinander verbinden Wegesystem, Besucherlenkung<br />
und Besucherinformation; Erarbeitung buchbarer Angebote;<br />
• Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Radreisenden in der ILEK-Region;<br />
• Optimierung von Infrastruktur und Service;<br />
• Unterstützung/Initiierung der Einrichtung von Übernachtungsmöglichkeiten in den Ortsteilen von<br />
Lippetal;<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 48
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
• Ergänzung fehlender Beschilderung (Leitsystem), mit der historische Hintergründe der Ortsteile<br />
erklärt und auf geschichtliche Fakten sowie baukulturell bedeutende Stätten hingewiesen wird.<br />
Die Darstellung der Projekte wird in folgende Maßnahmenbereiche untergliedert:<br />
• Management/Marketing Kapitel 6.1.1<br />
• Weiterentwicklung von Angeboten entlang des Flusslaufes + Vernetzung in den Raum Kapitel<br />
6.1.2<br />
• Ausbau der Übernachtungs- und Gastronomieangebote Kapitel 6.6.3<br />
6.1.1 Maßnahmenbereich „Management/Marketing“<br />
Handlungsbedarf:<br />
Die Ideen und Ansätze für die touristische Entwicklung sind insgesamt so umfangreich, dass damit<br />
eine intensive und breit gefächerte Phase vertiefender, konzeptioneller Arbeit und schrittweiser Realisierung<br />
eingeleitet wird. Insgesamt geht es darum, die vorhandenen Potenziale besser zu nutzen<br />
und systematisch fehlende Infrastruktur zu ergänzen sowie die Servicequalität zu erhöhen.<br />
Mit dem ILEK wird ein Gesamtrahmen vorgezeichnet, der auf der einen Seite sehr kurzfristig umsetzbare<br />
Maßnahmen umfasst, auf der anderen Seite ein strategisches, abgestimmtes Vorgehen<br />
zur Realisierung des „Gesamtpaketes“ erfordert. Ohne ein professionelles Management und Marketing<br />
wird dies kaum gelingen.<br />
Insofern bildet das Projekt „Buchbare Angebote“ einen kurzfristig realisierbaren Auftakt, der dann<br />
eingebettet und unterstützt werden sollte durch einen touristischen Masterplan, in dem weiter gehend<br />
Maßnahmen fixiert werden.<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Leitprojekt: Buchbare Angebote / Mehrtagestourismus TMM-01<br />
Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Management/Marketing“<br />
Die ILEK-Region bietet speziell im Bereich der Lippe und Lippeaue sehr gute Voraussetzungen für die Entwicklung<br />
qualitativ hochwertiger Tourismusangebote mit den Schwerpunkten Naturerlebnis, Kanu, Radfahren<br />
und Wandern. Hinzu treten verschiedenste Sehenswürdigkeiten und kulturelle Angebote.<br />
Der Projekttisch „Buchbare Angebote/Mehrtagestourismus“ ermittelte, welche Angebote bereits existieren<br />
bzw. entwickelt werden können. Gleichzeitig wurden Anforderungen hinsichtlich der Vermarktung formuliert.<br />
Aus der anfänglichen Ideenbörse entstand nach umfangreicher Recherche ein sehr vielschichtiges Angebotspaket,<br />
in dem sich das Potential der ILEK-Region widerspiegelt. Es beinhaltet einzeln buchbare Bausteine,<br />
aber auch Komplettangebote für den Ein- oder Mehrtagestourismus und dies sowohl für Individualreisende<br />
als auch für Gruppen.<br />
Die Römer-Lippe-Route, die 2013 eröffnet wird, spielt dabei eine zentrale Rolle. Unter dieser Dachmarke<br />
könnte dann auch ein erfolgreiches Marketingkonzept für die Region <strong>Lippstadt</strong>–Lippetal erstellt werden.<br />
Zielmärkte sind u. a. das Ruhrgebiet, als größtes Ballungsgebiet Europas quasi „vor der Haustür“ gelegen,<br />
aber auch die Niederlande. Die erstellten Angebote sollten zentral bei den Tourismusstellen der beiden<br />
Kommunen buchbar sein und als qualitativ hochwertig herausgestellt werden.<br />
Die einzigartige Natur der Lippeaue nimmt als Alleinstellungsmerkmal eine zentrale Rolle ein. Naturerleben,<br />
Radtourismus, Kanufahren, Wandern sowie kulturelle und kulinarische Attraktionen stellen die Schwerpunkte<br />
der touristischen Aktivitäten dar.<br />
Der Erfolg dieses Konzeptes hängt jedoch in entscheidendem Maße vom Leistungsspektrum der Gastronomie<br />
und von der Anzahl und der Qualität der Übernachtungsmöglichkeiten ab. Neben den traditionellen<br />
Gasthöfen werden bereits jetzt die ersten Bed & Breakfast - Unterkünfte geschaffen und gleich zertifiziert, um<br />
den Qualitätsanspruch zu unterstreichen (s. Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und Gastronomieangebote“).<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 49
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Aus dem Projekttisch sind insgesamt 27 buchbare Angebotsbausteine sowie 7 Komplettangebote hervorgegangen.<br />
Die Schwerpunkte der Einzelangebote liegen im Bereich Sport (Kanu, Golf, Reiten, Kletterwald etc.),<br />
Kultur (Barockgarten Hovestadt, „Farbrausch“, Lippetaler Genusstriathlon) und Natur (u.a. „Mit dem Rad<br />
durch die Lippeaue“, „Ein Blick in die Disselmersch“ und „Zu den wilden Rindern und Pferden“).<br />
Bei den Komplettangeboten gibt es den Schwerpunkt „Kultur/Genuss“ (u.a. „Vom Korn zum Körnchen“, Musicaldinner<br />
"Bon Voyage"), Sport („Scharfschützen gesucht“, „Sie haben ein Handicap?“) und Natur („Der<br />
Staudengarten im Jahreslauf“).<br />
Die Grundlage ist damit geschaffen. Im nächsten Schritt muss nun die Vermarktung der Angebote organisiert<br />
werden. Vorzusehen sind:<br />
Einrichtung einer zentralen Stelle, die alle Angebote koordiniert und Angebote buchbar macht. Dies könnte<br />
die KWL in <strong>Lippstadt</strong> sein oder auch die „Tourismus Lippetal“;<br />
Erstellung eines Marketingkonzeptes;<br />
Gewährleistung einer guten Internetpräsenz: Einstellen der zusammengestellten Adressen und Angebote<br />
(die noch erweitert werden können);<br />
Verbesserung der Vernetzung zwischen Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> (Radwegeverbindungen und Busverbindungen;<br />
Gewährleistung der Information auch an Wochenenden: Angebotsmappe (einheitliches Layout) oder Kartensystem,<br />
das in Partnerbetrieben ausliegt.<br />
Als „konkretes“, auch kurzfristig zu realisierendes Projekt „Buchbare Angebote / Mehrtagestourismus“ soll<br />
ausschließlich die Einrichtung einer zentralen Stelle, die Internetpräsenz sowie die Gewährleistung der Information<br />
an Wochenenden verstanden werden.<br />
Das Marketingkonzept ist in die Erarbeitung eines übergreifenden Masterplans zu fassen (vgl. Projekt TMM-<br />
02); die Verbesserung der Vernetzung wird in ein Gesamtpaket der Ergänzung (rad-)touristischer Infrastruktur<br />
integriert (vgl. Projekt TWA-02).<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Die Kosten für die Entwicklung einer Internetpräsenz bzw. Erweiterung vorhandener Internetseiten sowie<br />
sonstige PR-/ Marketingmaßnahmen (u.a. Informationsmaterial/Karten) sind noch exakt zu ermitteln, dürften<br />
sich aber auf ca. 15.000 - 20.000 € belaufen.<br />
Förderung: Da es sich nicht um die Einrichtung touristischer Infrastruktur handelt, dürften keine Mittel aus<br />
dem NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013 zu aktivieren sein. Sollte eine Realisierung aus vorhandenen<br />
Budgets nicht möglich sein, könnte alternativ eine Förderung gemäß §§ 23, 44 Landeshaushaltsordnung<br />
(LHO) beantragt werden.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong> (KWL)<br />
Ansprechpartner<br />
Heike Ullmann (Gemeinde Lippetal); Carmen Harms (KWL)<br />
Evaluierung<br />
Entwicklung der Buchungen<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
3<br />
B<br />
3<br />
C<br />
3<br />
Summe<br />
9<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 50
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Leitprojekt: Masterplan / Marketingkonzept TMM-02<br />
Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Management/Marketing“<br />
Der Kern der - kurzfristig - realisierbaren Maßnahmen liegt im Bereich der Zusammenstellung von Packages<br />
aus vorhandenen Angeboten sowie deren Vermarktung (vgl. Projekt TMM-01). Mittel- und langfristig muss<br />
aber an einer gezielten Erweiterung und Optimierung der touristischen Infrastruktur gearbeitet werden, um<br />
die Qualität des Angebotes weiter zu erhöhen und im Wettbewerb bestehen zu können.<br />
Ziele dieser strategischen Planung sind:<br />
Entwicklung eines Qualitätstourismus mit den Schwerpunkten Naturerlebnis, Kanu, Radfahren, Wandern,<br />
der die einzigartige Natur „Lippeaue“ nutzt und gleichzeitig deren Ressourcen schützt und erhält;<br />
Verbesserung von Öffnungszeiten, Massentauglichkeit, Internationalität und Aktualität des Angebots;<br />
Entwicklung von Ansätzen für die Verlängerung der Saison; Steigerung der Attraktivität der Aue auch außerhalb<br />
der heißen Sommermonate;<br />
Entwicklung gemeinsamer Veranstaltungen der beiden Kommunen in Verbindung mit dem „Naturerlebnis<br />
Auenland“;<br />
Erstellung eines Marketingkonzeptes (ggf. unter der Dachmarke Römer-Lippe-Route); es gilt ein Bewusstsein<br />
für das Potential der Region zu schaffen und darzustellen. Dabei ist speziell auch der niederländische<br />
Markt ins Auge zu fassen;<br />
Konkretisierung einiger bislang nur grob umrissener Projekte/Maßnahmen.<br />
Ausgehend von dem bereits existierenden „Strategiepapier“ sowie einzelner im Zuge der ILEK-Erarbeitung<br />
diskutierter Ansätze soll daher ein umfassender Masterplan und ein Marketingkonzept erarbeitet werden.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Die Erarbeitung des Masterplans / Marketingkonzeptes soll im Einzelnen folgende Schritte umfassen:<br />
Ergänzende Bestandsaufnahmen und Bewertungen;<br />
Analyse relevanter Marktentwicklungen und Trends;<br />
Beschreibung der Entwicklungspotenziale und Ansätze zur Verbesserung der Zielgruppenorientierung und<br />
Steigerung der Qualität;<br />
Darstellung des erforderlichen Ausbaus der Infrastruktur sowie sonstiger Maßnahmen;<br />
Erarbeitung eines Marketingkonzeptes (Kommunikation und Vertrieb).<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Die Kosten sind in starkem Maße davon abhängig, welche Aufgaben ggf. in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe<br />
aus Tourismusverantwortlichen in <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal und relevanten Akteuren (in Fortsetzung der<br />
Projekttische) geleistet werden kann. Eine Förderung aus dem NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013<br />
ist als unwahrscheinlich anzusehen. Ob das nachfolgende Programm derartige Maßnahmen zur Förderung<br />
vorsehen wird, ist derzeit nicht bekannt.<br />
Für eine externe Vergabe (unter Mitwirkung der o.g. Gruppen) müssten - vorbehaltlich einer genaueren Definition<br />
der Leistungen - vmtl. mindestens ca. 12.000 - 15.000 € angesetzt werden. Zu prüfen wäre, ob zur<br />
Bewältigung dieser Aufgabe eine Förderung gemäß §§ 23, 44 Landeshaushaltsordnung (LHO) möglich ist.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
Jutta Lakeband (Stadt <strong>Lippstadt</strong>); Carmen Harms (KWL), Heike Ullmann (Gemeinde Lippetal)<br />
Evaluierung<br />
Entwicklung der Übernachtungs- / Gästezahlen<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
3<br />
B<br />
3<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
8<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 51
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projekt: „Naturschutz und Kanutourismus“ TMM-03<br />
Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Management/Marketing“<br />
Der Lippeabschnitt in der ILEK-Region ist insgesamt 50,7 km lang und bietet landschaftlich sehr attraktive<br />
Voraussetzungen für den Kanutourismus. Insofern besteht großes Interesse der Anbieter an einem Ausbau<br />
der Kanunutzung. Auf der anderen Seite mahnen die Vertreter des Naturschutzes an, dass die Lippe und<br />
ihre Aue mit Abschnitten, in denen sich hochwertige Lebensräume entwickelt haben, nicht negativ beeinträchtigt<br />
werden dürfe. Ausgehend von diesen gegensätzlichen Interessenlagen wurde im Rahmen des ILEK-<br />
Prozesses ein Projekttisch ins Leben gerufen, der einen Rahmen festlegen sollte für die naturverträgliche<br />
Erweiterung der Kanunutzung und den Ausbau der hierzu erforderlichen Infrastruktur.<br />
Grundvoraussetzung für einen Ausbau des Kanutourismus ist aus Sicht des Naturschutzes eine Vereinbarung<br />
über den Schutz besonders hochwertiger Bereiche. In anderen Bereichen wäre dann eine stärkere<br />
touristische Nutzung unter Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen möglich.<br />
Es wurden daher differenzierte Vorschläge zu den Befahrungsregeln (Abschnitte mit starken, mäßigen, geringen<br />
Einschränkungen) diskutiert. Eine abschließende Einigung konnte bislang nicht erzielt werden. Der<br />
Projekttisch hat weiterhin umfassende Vorschläge zur Verbesserung des Kanutourismus und zum Schutz<br />
des Lebensraums ausgearbeitet.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Nachdem also die Standpunkte umfassend ausgetauscht wurden, muss es in einem nächsten Schritt darum<br />
gehen, Punkt für Punkt einen Konsens herbeizuführen. Ausgehend von den vorliegenden Vorschlägen können<br />
diese Beratungen unmittelbar einbezogen werden in die Erarbeitung eines Masterplans für den Tourismus<br />
in der ILEK-Region (Projekt TMM-02). Alternativ ist - losgelöst - kurzfristig eine Fortsetzung der Arbeit<br />
des Projekttisches in Erwägung zu ziehen. Neben der Entwicklung einer einvernehmlichen Lösung zu den<br />
Befahrungsregeln sind die vorgelegten Vorschläge und Ideen zum Ausbau der touristischen Infrastruktur zu<br />
diskutieren und ein konkreter Maßnahmenplan aufzustellen. Dabei geht es vorrangig um:<br />
eine Verbesserung der Information über Befahrungsregeln;<br />
Verbesserung der Ein- und Ausstiegsstellen, auch für andere Nutzergruppen (Radfahrer, Wanderer);<br />
Angebot von kombinierten Kanu-Fahrrad-Touren;<br />
Durchgängigkeit von Wehren.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Erst mit Erstellung des Maßnahmenplans sind Fragen der Kosten und Finanzierung genauer zu klären. Prinzipiell<br />
denkbar ist die Förderung einzelner Maßnahmen aus dem NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-<br />
2013 bzw. dem Folgeprogramm.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong>; Kanu-Verband NRW, Kanuverleihe / Anbieter von Kanutouren, Arbeitsgemeinschaft<br />
Biologischer Umweltschutz (ABU), Bezirksregierung Dez. 54<br />
Ansprechpartner<br />
Ulrich Detering (Bezirksregierung Arnsberg, Dezernat 54)<br />
Evaluierung<br />
Die Überprüfung des Projekterfolges muss sehr unterschiedliche Aspekte berücksichtigen: Entwicklung der<br />
Kanutouren, Einhaltung der Befahrungsregeln sowie Realisierung und Nutzung zusätzlicher Infrastruktur.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 52
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
6.1.2 Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang des Flusslaufes +<br />
Vernetzung in den Raum“<br />
Handlungsbedarf:<br />
Mit der Weiterentwicklung der Römer-Route zur Römer-Lippe-Route ergeben sich Chancen für die<br />
ILEK-Region, die unbedingt aktiv genutzt werden sollen. Dies wird zum Anlass genommen, die in<br />
der Region existierenden Potenziale im Bereich Natur und Kulturgeschichte besser zu erschließen.<br />
Es muss darum gehen, diese Potenziale in die Route zu integrieren bzw. neue Routen und Wegeverbindungen<br />
(als Abzweig) zur Römer-Lippe-Route zu entwickeln.<br />
Systematisch aufzubauen ist ein Qualitätstourismus mit den Schwerpunkten: Naturerlebnis, Fahrrad,<br />
Kanu, Wandern, Kultur der die einzigartige Natur im Bereich der „Lippeaue“ nutzt und gleichzeitig<br />
deren Ressourcen schützt und erhält.<br />
Die Auenlandschaft der Lippe übernimmt damit eine Schlüsselrolle für die touristische Entwicklung.<br />
Ziel muss es sein, Zugangsmöglichkeiten zu schaffen, die mit den Zielen des Naturschutzes in Einklang<br />
stehen.<br />
Andere Teilbereiche der ILEK-Region, die etwas abseits der Lippe und Lippeaue liegen, sind bislang<br />
für auswärtige Gäste ebenfalls nicht ausreichend erschlossen und ausgeschildert (Beispiel: Margaretensee<br />
mit Campingangebot in Lipperbruch).<br />
Generell sind Wegenetz und Sehenswürdigkeiten in den Ortsteilen bislang nur schlecht ausgeschildert.<br />
Die Besucher der Region erhalten somit keine Hinweise, die eine Verlängerung der Verweildauer<br />
bewirken würden.<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Leitprojekt: Abzweige zur Römer-Lippe-Route TWA-01<br />
Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang<br />
des Flusslaufes + Vernetzung in den Raum“<br />
Der Projektansatz ging aus der Themenwerkstatt „Lippe und Lippeaue - Potenziale für Naturerlebnis und<br />
Tourismus“ hervor und wurde im Projekttisch "Radrouten, Beschilderung/Besucherlenkung" vertiefend ausgearbeitet.<br />
Mit der Entwicklung der Abzweige bzw. Nebenrouten zur Römer-Lippe-Route sollen attraktive Angebote entstehen,<br />
mit denen die Aufenthaltsdauer der Radreisenden in der ILEK-Region verlängert werden kann. Vorgesehen<br />
sind zwei Radrouten:<br />
„Schlösserroute“ (in Lippetal) verknüpft in einem Rundkurs über etwa 19 km die Wasserschlösser Haus<br />
Assen und Schloss Hovestadt sowie die bis zum Jahr 1792 existierende Middelburg in Kesseler, an die<br />
heute noch eine alte Brückenfigur erinnert;<br />
„Schlösser und Burgruinen“ (in <strong>Lippstadt</strong>) führt abseits großer Straßen auf etwa 46 km entlang Schloss<br />
Overhagen, Schloss Hellinghausen, Schloss Herringhausen, Schloss Schwarzenraben, der Burgruine Lipperode<br />
sowie der Stiftsruine <strong>Lippstadt</strong>.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 53
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Die Schlösser und Ruinen der ILEK-Region bilden attraktive Ziele für Radfahrer. Geplant ist, die beiden<br />
Schlösserrouten über zwei bis drei Zuwege miteinander zu verknüpfen. Zudem ermöglicht die Schlösserroute<br />
in Lippetal eine Anbindung an die 100-Schlösser-Route des Münsterlandes.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Auf dem Weg zur Realisierung der Radrouten sind folgende Arbeitsschritte erforderlich:<br />
1. Abschließende Fixierung des Routenverlaufs<br />
Die Routen wurden im groben Verlauf beschrieben, müssen allerdings im zweiten Schritt noch konkretisiert<br />
und mit dem vorhandenen Radwegenetz abgestimmt werden:<br />
Kontrolle des vorgesehenen Routenverlaufs auf Attraktivität, Befahrbarkeit, Sicherheit;<br />
Vermeidung von Streckenüberlagerungen mit der Römer-Lippe-Route;<br />
Abstimmung mit dem Projekt „Radnetz Südwestfalen“;<br />
Definition von (zwei bis drei) Verknüpfungen (Wegestrecken) zwischen der Schlösserroute in Lippetal und<br />
der Schlösser- und Burgruinen-Route in <strong>Lippstadt</strong>;<br />
Festlegung des endgültigen Verlaufs aller Strecken.<br />
2. Infrastruktur / Besucherlenkende Maßnahmen<br />
Damit die Nutzung der Abzweige zu einer „echten Alternative“ wird, sind verschiedenste Maßnahmen erforderlich,<br />
die die Qualität der Route definieren:<br />
a) Infrastruktur/Beschilderung<br />
Die „Schnittpunkte“ mit der Römer-Lippe-Route (= Start/Ziel des Abzweigs) sollen eindeutig erkennbar sein<br />
und eine einheitliche Ausstattung als Rast- und Informationspunkt aufweisen: Fahrradabstellmöglichkeit,<br />
Ruhebank und Informationstafel, die den Verlauf des Abzweigs und die Stationen/Erlebnispunkte erläutert;<br />
Ausgehend von diesen Start-/Zielpunkten soll eine einheitliche gemeinsame Beschilderung der Routen<br />
erfolgen (mit einem neuen Logo); an den Stationen (Schlösser, Burgruinen und sonstige Erlebnispunkte)<br />
sind Informationstafeln aufzustellen; ebenso sind Hinweise auf die vorhandene Gastronomie anzubringen;<br />
Einrichtung weiterer Raststationen entlang der Strecken mit Schutzhütten/Unterständen (bei Bedarf auch<br />
an den Zielorten, falls keine Gastronomie vorhanden); einheitliche Ausstattung (Wiedererkennung) der<br />
Bänke bzw. Aufbringen des Routen-Logos an den Bänken;<br />
Kontinuierliche Pflege der Strecke und des Streckenrandes (Strauchschnitt, Wegebeschaffenheit, Zustand<br />
der Bänke, Schutzhütten/Unterstände etc.).<br />
b) Marketing/Management<br />
Erstellung einer gemeinsamen Radfahrkarte für Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> (Route und Zielorte);<br />
Einrichtung eines Internetauftrittes der Routen; Verlinkung zu relevanten Seiten (Römer-Lippe-Route, Gemeinde<br />
Lippetal, Stadt <strong>Lippstadt</strong>, etc.); die Radreisenden können so bereits vor Reiseantritt Informationen<br />
zu den Zielen abrufen;<br />
Informationsangebote für Smartphone: QR-Codes oder App zum Abruf von Hintergrundinformationen (Geschichtliche<br />
Hintergründe, Architektur, historische Bilder);<br />
Marketing: Einbindung in das Marketing der Römer-Lippe-Route, der 100-Schlösser-Route sowie der Wirtschaftsförderung<br />
des Kreises Soest; Bereitstellung von Broschüren und Plänen an zentralen Stellen (Rathaus,<br />
Touristeninformation, Bed & Bike-Betriebe etc.).<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Die Kosten sind derzeit noch nicht abzuschätzen. Förderung: NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013<br />
(Schwerpunkt 3 Lebensqualität und Diversifizierung) bzw. Folgeprogramm. Aus dem Programm gefördert<br />
werden können die Infrastrukturmaßnahmen. Für die Maßnahmen des Marketing/Management sind u.U. -<br />
analog zu bzw. in Verbindung mit den Projekten TMM-01/02 - andere Förderwege zu erschließen.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
Jutta Lakeband (Stadt <strong>Lippstadt</strong>)<br />
Evaluierung<br />
Ggf. könnten an ausgewählten Tagen Zählungen bzw. auch Befragungen durchgeführt werden.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
3<br />
B<br />
3<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
8<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 54
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projekt: Ergänzung (rad-) touristischer Infrastruktur TWA-02<br />
Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang<br />
des Flusslaufes + Vernetzung in den Raum“<br />
Mit der Römer-Lippe-Route und den geplanten Abzweigen wird der Weg geebnet zur Entwicklung des Radtourismus<br />
in der ILEK-Region. Diese Entwicklung soll gestützt werden von einem gezielten Ausbau der touristischen<br />
Infrastruktur.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Es wird darum gehen, die bislang nicht oder nicht dem zukünftigen Bedarf entsprechenden Informations- und<br />
Serviceeinrichtungen zu ergänzen sowie die Erlebnisqualität zu erhöhen. Aus den Themenwerkstätten und<br />
Projekttischen sind folgende mögliche Maßnahmen benannt worden:<br />
„Einfallstore“: Entwicklung einer Empfangssituation für die Radtouristen sowie die sonstigen Gäste der<br />
ILEK-Region. Die Gäste, die in Richtung Lippe/Aue unterwegs sind, sollen mit Informationen/Hinweisen<br />
versorgt werden, was sie erleben bzw. unternehmen können. Ein Standort für Gäste, die aus Norden bzw.<br />
Nordwesten in die Region kommen, wäre z. B. Lippborg.<br />
Beschilderung/Leitsystem: Ergänzung der Beschilderung sowie Wartung und Instandhaltung von existierenden<br />
Schildern; Aufbau eines Leitsystems (einheitliche Beschilderung), das die historischen Hintergründe<br />
der Ortsteile erklärt und auf geschichtlich bedeutende Stätten und Fakten sowie touristische Angebote<br />
hinweist (vgl. auch Projekte DOA-02 und DOA-04);<br />
Schließung von Verbindungslücken zur Verbesserung der Vernetzung von Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> (z. B.<br />
Radweg über Liesborn Göttingen);<br />
Schaffung von Anbindungen weiterer Ortsteile an die Römer-Lippe-Route;<br />
Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Bereich der Naturangebote bzw. Sehenswürdigkeiten und damit<br />
Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Besucher;<br />
Einrichtung von Ladestationen für E-Bikes;<br />
Ausstattung einer Buslinie als Radbus (d.h. mit entsprechendem Anhänger) sowie<br />
weitere noch auszuarbeitende Einzelmaßnahmen.<br />
Die Maßnahmen können zeitlich gestaffelt umgesetzt werden. Zu beachten ist die enge Verbindung zur Erarbeitung<br />
eines touristischen Masterplans, dessen Erarbeitung möglichst vorzuschalten ist (vgl. Projekt TMM-<br />
02).<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Eine Abschätzung der Kosten ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich. Die Finanzierung kann über das<br />
NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013 (Schwerpunkt 3 Lebensqualität und Diversifizierung) bzw. das<br />
Folgeprogramm unterstützt werden.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
Jutta Lakeband (Stadt <strong>Lippstadt</strong>); Carmen Harms (KWL), Heike Ullmann (Gemeinde Lippetal)<br />
Evaluierung<br />
Gästebefragungen, Entwicklung der Übernachtungs-/Gästezahlen<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 55
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projekt: „Naturguides“ TWA-03<br />
Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang<br />
des Flusslaufes + Vernetzung in den Raum“<br />
Die Natur im Bereich der Lippeaue erfreut sich wachsender Beliebtheit. Laut ABU besteht dabei auch bereits<br />
eine Nachfrage nach geführten Wanderungen. Es wird daher die Chance gesehen, die Attraktivität von Ausflügen<br />
in die Lippeaue über den Einsatz ausgebildeter „Naturguides“ weiter zu steigern.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Mit dem Projekt „Naturguides“ soll der Weg beschritten werden von Klärung der Voraussetzungen und Rahmenbedingungen<br />
bis zur Ausbildung und ersten Einsätzen der Lippe-Naturführer.<br />
Seit 2003 setzt der Landesbetrieb Wald und Holz Ranger auf den drei Premiumwegen Rothaarsteig, Sauerland-Höhenflug<br />
und Sauerland-Waldroute in Südwestfalen ein. Die Ranger sind ausgebildete Forstwirte und<br />
Forstwirtschaftsmeister sowie geprüfte Natur- und Landschaftspfleger. Auch am Ruhrtal-Radweg gibt es<br />
inzwischen „Ranger“, die aus der Langzeitarbeitslosigkeit kommen und über eine Beschäftigungsgesellschaft<br />
auf dem Radweg eingesetzt werden zur Zustandskontrolle des Radweges, Gewährleistung touristischer<br />
Information und Hilfe bei Reparaturen am Fahrrad. Im vorliegenden Fall wäre aber auch eine nebenberufliche/selbständige<br />
Tätigkeit denkbar.<br />
In einem ersten Schritt ist insofern zu klären, welcher Ansatz für die „Naturguides“ in der ILEK-Region zu<br />
favorisieren ist und wie eine Schulung / Ausbildung zu gestalten und umzusetzen wäre.<br />
Zeitgleich zur Schulung sind dann Angebote für geführte Wanderungen auszuarbeiten und zur Vermarktung<br />
als buchbare Angebote vorzubereiten.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Die Fragen der Kosten und Finanzierung sind noch offen.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong>; Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU)<br />
Ansprechpartner<br />
Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU)<br />
Evaluierung<br />
Zahl der ausgebildeten Naturguides; Entwicklung der jährlichen Anzahl geführter Wanderungen<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
1<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
4<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 56
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
6.1.3 Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und Gastronomieangebote“<br />
Handlungsbedarf:<br />
Grundsätzlich fehlen in der ILEK-Region attraktive Angebote, die geeignet wären, die Touristen<br />
auch mehrtägig in der Region zu halten. Für den Bereich Lippetal besteht allerdings ein Problem: es<br />
fehlt im gesamten Gemeindegebiet an Übernachtungsangeboten. Für die Bewirtung der Gäste tagsüber<br />
und in den Abendstunden haben die Gastronomen in Lippetal bereits eine Arbeitsgruppe gebildet,<br />
in der Angebotskonzepte und Dienstleistungsketten erstellt werden, die eine ganztägigen Aufenthalt<br />
der Gäste ermöglichen. Dieser Ansatz soll weiterverfolgt und ausgebaut werden.<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Projekt: „Binnenmarketing“ TÜG-01<br />
Handlungsfeld Tourismus / Naherholung Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und<br />
Gastronomieangebote“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Der Tourismus und die Tourismuswirtschaft hat in weiten Teilen der ILEK-Region keine Tradition und dem<br />
entsprechend existieren nur wenige Akteure, die Erfahrungen und konkrete Kenntnisse mitbringen. Dies gilt<br />
auch für den wichtigen Bereich der Gastronomie. Insgesamt muss daher – wiederkehrend – das Bewusstsein<br />
für die Chancen geweckt und der Weg zur Nutzung der Potenziale aufgezeigt werden.<br />
Das Projekt „Binnenmarketing“ ist damit als eine Art Begleitoffensive zu allen anderen Projekten des Handlungsfeldes<br />
„Tourismus und Naherholung“ zu sehen. Es zielt darauf ab, eine Gruppe herauszubilden, die<br />
„das Gesamtkonzept lebt“.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Als konkrete Maßnahmen des Binnenmarketing sind vorzusehen:<br />
Regelmäßige Informations-/Diskussionsrunden mit dem Ziel einer stetigen Produktoptimierung, die gleichzeitig<br />
als „Kontaktbörse“ fungieren würden (Intensivierung der Netzwerkarbeit).<br />
Stärkere Einbindung der bestehenden gastronomischen Betriebe sowie Gewinnung weiterer Akteure für<br />
den Ausbau von Serviceangeboten: Die bestehenden gastronomischen Betriebe (auch im Bereich der neu<br />
zu schaffenden Abzweige zur Römer-Lippe-Route) müssen sich auf die Bedürfnisse der Fahrradtouristen<br />
einstellen und die notwendige Infrastruktur / Serviceangebote bereitstellen.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die stärkere Einbindung und Information der Bürger in den Gemeinden. Es<br />
gilt, ihnen die Vorzüge der Region bewusst zu machen, in der sie leben und sich wohlfühlen. Eigene Identifikation<br />
und Information verbessert die Möglichkeit, „Botschafter“ der ILEK-Region zu sein und für die<br />
Gäste der Region ein „Klima des Willkommenseins“ zu schaffen, indem sie z. B. Auskünfte zu besonderen<br />
Attraktionen und speziellen Angeboten geben können.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Die Kosten für die Realisierung der genannten Aufgaben sind gering. Im Kern muss es darum gehen, von<br />
Seiten der Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong> (KWL), den Projekttisch "Buchbare Angebote / Mehrtagestourismus"<br />
konsequent weiterzuführen und aus dem Projekttisch heraus regelmäßig Aktionen durchzuführen,<br />
um die relevanten Akteure und die Bevölkerung „mitzunehmen“.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong> (KWL)<br />
Ansprechpartner<br />
Heike Ullmann (Gemeinde Lippetal); Carmen Harms (KWL)<br />
Evaluierung<br />
Entwicklung der Übernachtungs-/Gästezahlen<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 57
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Leitprojekt: Übernachtungsangebote Lippetal TÜG-02<br />
Handlungsfeld Tourismus / Naherholung Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und<br />
Gastronomieangebote“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Der Erfolg der Weiterentwicklung des Tourismus in der ILEK-Region hängt in hohem Maße von der Verfügbarkeit<br />
und Qualität der Übernachtungsmöglichkeiten ab. Mit Blick auf die Entwicklung der Römer-Lippe-<br />
Route mit den geplanten Abzweigen ist daher Unterkunftsangeboten für Radreisende besondere Aufmerksamkeit<br />
zu schenken. Neben den traditionellen Gasthöfen werden bereits jetzt die ersten Bed & Breakfast -<br />
Unterkünfte geschaffen und gleich zertifiziert, um den Qualitätsanspruch zu unterstreichen.<br />
Dennoch muss das Angebot im Gemeindegebiet Lippetal als zu gering und zu wenig zielgruppenorientiert<br />
angesehen werden. Mit dem Projekt soll daher die Entwicklung neuer Angebote (speziell im Bereich der<br />
Radrouten) initiiert, unterstützt und begleitet werden.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Angesichts der Umstrukturierung in der Landwirtschaft und des demographischen Wandels wird u.a. das Ziel<br />
verfolgt, in ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden oder sonstigen Leerstandsgebäuden kleinere<br />
bed & bike-Angebote zu entwickeln.<br />
Da es sich um rein privatwirtschaftliche Maßnahmen des Umbaus nicht genutzter Räume zu Gästezimmern<br />
handelt, dient das Projekt dazu, die Rahmenbedingungen für ein Engagement gezielt zu verbessern. Vorrangig<br />
zu denken ist an:<br />
Bereitstellung von Informationen / Beratung zur Einbindung in das touristische Gesamtkonzept, zu Anforderungen,<br />
zu Best-Practice-Beispielen, zur möglichen Förderung sowie zur Bauausführung etc.;<br />
Begleitung der Realisierung während der Planung und Umsetzung der Umbaumaßnahmen;<br />
Unterstützung/Gewährleistung der Vermarktung und Einbindung in buchbare Angebote.<br />
Das Projekt umfasst entsprechend:<br />
die Benennung eines festen Ansprechpartners in der Verwaltung,<br />
die Erarbeitung und Bereitstellung von Informationsmaterial,<br />
die Einrichtung eines „Runden Tisches“, an dem der Kontakt zwischen Unterkunftsanbietern, Verwaltung<br />
und Touristikern sowie anderen touristischen Anbietern aufgebaut wird.<br />
Der „Runde Tisch“ kann an die ohnehin vorzusehende Fortführung des Projekttisches „Buchbare Angebote /<br />
Mehrtagestourismus“ angebunden werden.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Es handelt sich bei den Maßnahmen in weiten Teilen um organisatorische Aufgaben sowie (einmalige) Aufbereitung<br />
und Zusammenstellung von Informationen. Es bleibt zu prüfen, ob diese Aufgaben von Mitarbeitern<br />
der beiden Kommunen übernommen werden können. Entsprechend offen ist daher die Frage der Finanzierung.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
Heike Ullmann (Gemeinde Lippetal); Carmen Harms (KWL)<br />
Evaluierung<br />
Überprüfung der Realisierung neuer Übernachtungsangebote<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
6<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 58
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projekt: Wohnmobilstellplätze TÜG-03<br />
Handlungsfeld Tourismus / Naherholung Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und<br />
Gastronomieangebote“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Besitzer von Reisemobilen sind für die ILEK-Region eine attraktive Zielgruppe; sie suchen die freie Natur<br />
abseits der Touristenzentren. Intensives Naturerleben bildet daher den bedeutendsten Urlaubswunsch. Die<br />
Lippe und Lippeaue bieten hier mit den bereits existierenden und zur Entwicklung vorgesehenen Angeboten<br />
geradezu ideale Voraussetzungen. Projektziel ist somit die Erweiterung des Angebotes an Wohnmobilstellplätzen<br />
im Bereich der Lippeaue.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
In einem ersten Schritt sind geeignete Standorte zu identifizieren und zu vergleichen. In der einfachsten<br />
Variante handelt es sich um einen Parkplatz, auf dem als Sondernutzung die Übernachtung in Wohnmobilen<br />
gestattet wird. Soll mehr Komfort (im Sinne einer Planungshilfe für Wohnmobilstellplätze des Deutschen<br />
Tourismusverbandes) geboten werden, wäre auf folgende Punkte zu achten:<br />
Trinkwasserversorgung, Abwasser- sowie Müllentsorgung, sanitäre Einrichtungen;<br />
Komfortable Erreichbarkeit der Hauptverkehrsstraßen;<br />
Beschilderung: ordentliche Ausweisung des gesamten Platzes sowie dessen einzelner Einrichtungen<br />
(z. B. sanitäre Anlagen, Entsorgung, Versorgung);<br />
Strom- und ggf. Wasseranschluss;<br />
gärtnerische Gestaltungselemente als Wohlfühlfaktor sowie als Schatten oder Sichtschutz;<br />
Informationstafeln, z. B. über ÖPNV-Fahrpläne, touristische Attraktionen, Umgebungsplan, Gastronomie,<br />
Stellplatzordnung, Stellplatzgebühren, -betreiber.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Je nach Ausstattung des Wohnmobilstellplatzes variieren die Kosten sehr stark. Bei hoher Attraktivität des<br />
Standortes und einer hinreichenden Zahl an Stellplätzen besteht u.U. die Möglichkeit, einen privatwirtschaftlichen<br />
Investor/Betreiber zu finden. Aufgrund der Einbindung in das Gesamtkonzept der Entwicklung entlang<br />
der Lippe/Lippeaue wäre auch eine Förderung aus dem NRW-Programm Ländlicher Raum oder dem RWP-<br />
Programm möglich.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Überprüfung der Realisierung neuer Übernachtungsangebote<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 59
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
6.2 Handlungsfeld „Kultur“<br />
Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld „Kultur“<br />
Der Bereich „Kultur“ und „Veranstaltungen“ wird in der ILEK-Region sowohl unter dem Gesichtspunkt<br />
der Erweiterung des Programms für die Bevölkerung als auch im Hinblick auf die Schaffung<br />
kulturtouristischer Angebote gesehen.<br />
„Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“: Unter diesem Motto befasste sich auch ein<br />
Projekttisch mit den Potenzialen im Kulturbereich. Die ILEK-Region bietet im Jahresverlauf eine<br />
Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen. Hier existiert insgesamt ein großes Potenzial, das über eine<br />
entsprechende Koordination, Zusammenarbeit und ggf. Schaffung eines gemeinsamen Kulturangebotes<br />
(nach Vorbild des Schleswig-Holstein Festivals) eine größere Strahlkraft erreichen könnte. Die<br />
Zusammenarbeit und das Event würde zudem die gemeinsame Identität der beiden Lippe-<br />
Kommunen stärken.<br />
Leitbild „Kultur“<br />
Das große Potenzial an kulturellen Aktivitäten und Veranstaltungen wird besser vernetzt. Neue<br />
Kooperationen schaffen eine strahlkräftige Erweiterung des Angebots.<br />
Ziel: Über eine gezielte Vernetzung und Ausbau werden Angebote geschaffen, die auch über die<br />
Region hinausgehend wahrgenommen werden und das Image der ILEK-Region verbessern.<br />
Entwicklungsstrategie:<br />
• Stärkere Vernetzung der kulturellen Angebote in Lippetal sowie auch in Richtung <strong>Lippstadt</strong>;<br />
• Unterstützung / Förderung bestehender Aktivitäten bürgerschaftlichen kulturellen Engagements;<br />
• Verbesserung der Kommunikation;<br />
• Einbindung bestehender kultureller Veranstaltungen in Tourismusangebote (Packages);<br />
• Entwicklung einer neuen, auch für auswärtige Gäste attraktiven Veranstaltungsreihe.<br />
Der Projekttisch „Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“ hat Ausgangssituation, Anforderungen<br />
und konkrete Ideen zusammengetragen und beschrieben.<br />
Handlungsbedarf:<br />
Kulturelle Aktivitäten prägen das Erscheinungsbild der ILEK-Region nach innen wie außen. Investitionen<br />
in Kultur tragen somit unmittelbar zum Image der Region bei. In Zukunft sollen in diesem Sinne<br />
die existierenden Kräfte besser gebündelt werden. Es sind Maßnahmen vorzusehen, die den Weg<br />
von Einzelinitiativen zu einer koordinierten Zusammenarbeit vorbereiten und begleiten.<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Projekt: „Kultur-Atlas“ der ILEK-Region <strong>Lippstadt</strong>/Lippetal KUV-01<br />
Handlungsfeld Kultur<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Die ILEK-Region zeichnet sich aus durch ein reges Vereinsleben mit vielfältigen Veranstaltungen, auch im<br />
kulturellen Bereich. Bei insgesamt 28 Ortsteilen (neben der Kernstadt von <strong>Lippstadt</strong>) fehlt allerdings bislang<br />
ein Gesamtüberblick der Aktivitäten.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Vorgesehen ist, eine Bestandsaufnahme aller Kulturangebote in der ILEK-Region durchzuführen. Auf dieser<br />
Grundlage wird es möglich, eine Präsentation des Gesamtangebotes auf beiden Internetseiten der Kommunen<br />
einzustellen. Weiterhin würde eine Basis bereitgestellt, die es ermöglicht, eine bessere Vernetzung und<br />
Zusammenarbeit der Kulturschaffenden aufzubauen. Dies ist mit Realisierung der Projekte KUV-02 und KUV-<br />
03 vorgesehen.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 60
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Die Kosten für die Zusammenstellung der Informationen sind gering. Ggf. könnten hier Praktikanten eingesetzt<br />
werden, die Erhebungen durchführen und eine Übersicht erstellen. Diese können dann auf den Internetseiten<br />
zugänglich gemacht werden. Evtl. kann die Aufgabe aber auch in das Projekt KUV-02 integriert und<br />
über die „Förderprogramme Regionale Kulturpolitik“ finanziert werden.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
Kultur in Lippetal e.V., Brücke e.V., KWL Kultur und Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH<br />
Evaluierung<br />
Denkbar wären Bürgerbefragungen zum vorgesehenen Internetangebot. Das Projekt lebt von der Aktualität<br />
der Informationen. D. h. die Bestandsaufnahmen müssen mindestens jährlich wiederholt werden.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
Leitprojekt: Kulturforum Lippetal KUV-02<br />
Handlungsfeld Kultur<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Die Gemeinde Lippetal ist selbst kein originärer Akteur von Kultur, sie fördert und unterstützt aber das bürgerschaftliche<br />
Engagement, von dem das kulturelle Leben getragen wird.<br />
Um eine bessere Vernetzung der kulturellen Aktivitäten in Lippetal und dann - darüber hinausgehend - auch<br />
in Richtung <strong>Lippstadt</strong> zu ermöglichen, soll dauerhaft ein „Runder Tisch Kultur“ eingerichtet werden, zu dem<br />
alle kulturell Aktiven Zugang haben.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Der Runde Tisch soll den Namen „Kulturforum Lippetal“ tragen. Die Aufgaben richten sich über die Unterstützung,<br />
Förderung und Vernetzung des Bestehenden hinaus auf Fragen einer realistischen Fortentwicklung, d.<br />
h. Setzung neuer kultureller Impulse. Diese sollen nach Möglichkeit Lippetal als Ganzes im Blick haben,<br />
keine bestehenden Aktivitäten gefährden und wirtschaftlich wie personell umsetzbar sein.<br />
Für neue kulturelle Initiativen kann das Kulturforum Lippetal eine unterstützende und fördernde Anlaufstelle<br />
sein. Insgesamt sollen neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit beschritten werden. Dabei ist zukünftig auch die<br />
Homepage der Gemeinde Lippetal stärker einzubeziehen.<br />
Ein weiterer Ansatz liegt darin, die kulturellen Impulse und Veranstaltungen stärker mit touristischen Aktivitäten<br />
(Sändker`s Mühle, Aktivitäten der Gästeführer, Ausstellungen Lippetaler Künstler, etc…) zu verknüpfen.<br />
Das Kulturforum bereitet die Vernetzung mit Kulturangeboten in <strong>Lippstadt</strong> vor und entwickelt Ansätze für die<br />
Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen. Es ist daher eine enge Zusammenarbeit mit KWL Kultur und<br />
Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH sowie relevanten Anbietern / Initiativen aus <strong>Lippstadt</strong> vorgesehen.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Eine Abschätzung der Kosten kann erst nach Gründung des Kulturforums und weiterer Konkretisierung erfolgen.<br />
Förderung: Vom Grundsatz entspricht die Zielsetzung des Projektes exakt den Schwerpunkten, die durch die<br />
„Förderprogramme Regionale Kulturpolitik“ unterstützt werden sollen. Ansprechpartner ist hier das Dezernat<br />
48 der Bezirksregierung Arnsberg. Ausdrücklich vorgesehen sind:<br />
Projekte und Maßnahmen, die den regionalen Informationsaustausch verbessern und die Kommunikationssysteme<br />
vernetzen;<br />
Projekte und Maßnahmen, die den Zugang zu Kulturereignissen und zu Kultureinrichtungen verbessern<br />
und ein auf die jeweilige Region bezogenes Kulturmarketing entwickeln;<br />
Anschubfinanzierungen (Übernahme von Personalkosten) für den Aufbau von Kooperationsstrukturen.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
kultur in lippetal e.v., Brücke e.V., Kulturkreis Lippborg, Verein zur Förderung der Heimat und des Brauchtums<br />
Oestinghausen e. V., Kirchengemeinden, Musikvereine, Theatergruppen, Schulen etc.; Gemeinde Lippetal;<br />
KWL Kultur und Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH sowie weitere Akteure<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 61
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Ansprechpartner<br />
Paul Piepenbreier (Lippetal)<br />
Evaluierung<br />
Der Erfolg des zu gründenden Kulturforums wird in der ersten Phase ausschließlich in Form einer verbesserten<br />
Öffentlichkeitsarbeit erkennbar und „messbar“ sein. Ansonsten geht es zunächst darum, die Kommunikation<br />
und Kooperation zwischen den Kulturschaffenden der ILEK-Region zu intensivieren, um mittel- und langfristig<br />
eine Stärkung und Erweiterung des Angebots zu bewirken. Erst in dieser zweiten Phase werden die<br />
Erfolge auch anhand neu geschaffener Kooperationen (gemeinschaftlicher Veranstaltungen) oder steigenden<br />
Besucherzahlen nach außen sichtbar sein.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
6<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
Leitprojekt: „Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“ KUV-03<br />
Handlungsfeld Kultur<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Die ILEK-Region bietet im Jahresverlauf eine Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen. Hier existiert insgesamt<br />
ein großes Potenzial, das über eine entsprechende Koordination, Zusammenarbeit und ggf. Schaffung<br />
eines gemeinsamen Kulturangebotes eine größere Strahlkraft erreichen kann. Die Zusammenarbeit und das<br />
Event wird zudem die gemeinsame Identität der beiden Lippe-Kommunen stärken.<br />
Nach Durchführung von Bestandsaufnahmen und Etablierung des Kulturforums Lippetal (= gesonderte Projekte)<br />
sollen konkrete Schritte in Richtung gemeinsamer Kulturangebote/Veranstaltungen erfolgen.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Die vom Projekttisch „Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“ formulierten Grundideen sind zu<br />
vertiefen und gemeinsam (<strong>Lippstadt</strong> + Lippetal) zu ergänzen. Erste, noch zu prüfende und durch weitere<br />
kreative Ideen zu ergänzende Ansätze sind:<br />
Kooperation im ILEK Raum, z. B. Lippetaler Veranstaltungsort beim Lippstädter Wortfestival;<br />
Vernetzung mit überregionalen Aktivitäten, z. B. Reihe Mord am Hellweg;<br />
Lippeauen-Skulpturen Weg: (Holz, Stein,…) als Ergänzung zum Fahrradweg;<br />
Literaturlesungen (ungewöhnliche, kreative Orte, spezielle Thematiken).<br />
Dabei wird insbesondere auch das Ziel verfolgt, jungen Menschen einen kulturellen Zugang zu eröffnen.<br />
Perspektivisch soll dann gemeinsam von Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> ein (größeres) strahlkräftiges Event ins Leben<br />
gerufen werden.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Förderung: Die Zielsetzung dieses Projektes entspricht exakt folgenden Schwerpunkten, die durch die „Förderprogramme<br />
Regionale Kulturpolitik“ unterstützt werden sollen:<br />
Entwicklung und Realisierung von "Highlights", die der Region Profil geben. Dabei sollen zum Beispiel<br />
Qualitäten und Fähigkeiten zu einem Großereignis gebündelt werden, mit dem sich die Region identifizieren<br />
kann;<br />
Projekte, die beispielgebend das Kulturleben der Region in seiner Vielfalt erhalten und weiterentwickeln;<br />
Projekte, die bestimmte Zielgruppen ansprechen (insbesondere Kinder und Jugendliche).<br />
Ansprechpartner ist hier das Dezernat 48 der Bezirksregierung Arnsberg.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal; KWL Kultur und Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH sowie ggf. weitere Akteure<br />
Ansprechpartner<br />
Paul Piepenbreier (Lippetal)<br />
Evaluierung<br />
Zu überprüfen ist, inwieweit es gelingt gemeinsam und kreativ Veranstaltungen ins Leben zu rufen: Zahl der<br />
Veranstaltungen Besucherzahlen, Einzugsgebiet.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
3<br />
B<br />
3<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
8<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 62
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
6.3 Handlungsfeld „Dorfentwicklung und Landwirtschaft“<br />
Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft“<br />
Seitens der Bürger wurden vor allem die dörfliche Platz-/Grüngestaltung bzw. allgemein die fehlende<br />
Attraktivität des Ortsbildes als Problem benannt. Sowohl der Rückgang landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetriebe<br />
als auch Geschäftsaufgaben oder sonstige durch Bevölkerungsrückgang leer stehende<br />
Gebäude erfordern Lösungen - und dies in Zukunft vom Grundsatz permanent.<br />
Der Weg zu einem „attraktiven Ortsbild“ führt vorrangig über individuelle Einzelmaßnahmen. Ortsbildprägende<br />
Gebäude und Grünanlagen sind dem Charakter des Ortsteils entsprechend zu gestalten.<br />
Hier erhalten Privateigentümer über das ILEK neue Möglichkeiten.<br />
Als weiteres Problem wird die Situation, speziell auch die Betreuung (Hausmeisterdienst) der Dorfgemeinschaftseinrichtungen<br />
benannt.<br />
Die Ansatzpunkte sind folglich insgesamt sehr vielfältig. Aus den Themenwerkstätten und Projekttischen,<br />
in denen Fragen der Dorfentwicklung diskutiert wurden, wurden die nachfolgend aufbereiteten<br />
strategischen Ansätze und Maßnahmenbereiche abgeleitet.<br />
Es ist zu erwarten, dass sich einige Tendenzen aufgrund des Bevölkerungsrückgangs und demographischen<br />
Wandels zukünftig noch verschärfen werden und damit vielfältige weitere Maßnahmen<br />
erforderlich werden, als diese zum jetzigen Zeitpunkt vorgeschlagen wurden bzw. absehbar waren.<br />
Leitbild „Dorfentwicklung und Landwirtschaft“<br />
Die Dörfer der ILEK-Region entwickeln Ansätze zur Innenentwicklung und lebenswerten Gestaltung<br />
des Ortsbildes sowie zur Überwindung bzw. Vermeidung von Leerstand.<br />
Ziel: Erhalt des dörflichen Lebens sowie Anpassung und Weiterentwicklung der dörflichen Strukturen<br />
im Hinblick auf die sich weiter verändernden Rahmenbedingungen (Bevölkerungsentwicklung,<br />
Demographischer Wandel, Versorgungsstrukturen)<br />
Entwicklungsstrategie:<br />
• Detailprüfung der in den Ortsteilen existierenden Probleme sowie der „Zukunftsfähigkeit“ der<br />
dörflichen Strukturen;<br />
• Erarbeitung von Entwicklungskonzepten/-plänen (zunächst modellhaft für Dedinghausen);<br />
• Gründung von Initiativen zur Verbesserung der Gestaltung des Ortsbildes;<br />
• Entwicklung individueller Lösungen für die Leerstandsproblematik.<br />
Der aktuelle Handlungsbedarf wurde über die Projekttische "Das Dorf als lebens- und liebenswerter<br />
Ort" und „Erhalt und Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaftseinrichtungen“ aufgegriffen.<br />
Die Darstellung der Projekte wird in folgende Maßnahmenbereiche untergliedert:<br />
• Dorfentwicklungskonzepte Kapitel 6.3.1<br />
• Gebäudeleerstand Kapitel 6.3.2<br />
• Ortsbild und Attraktivität als Wohnort Kapitel 6.3.3<br />
• Dorfgemeinschaftseinrichtungen Kapitel 6.3.4<br />
6.3.1 Maßnahmenbereich „Dorfentwicklungskonzepte“<br />
Handlungsbedarf:<br />
In mehreren Ortsteilen haben sich durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft, durch Arbeitsplatzverlust,<br />
den demographischen Wandel oder sonstige Rahmenbedingungen Veränderungen<br />
ergeben, die es erforderlich machen, grundlegend neu über eine nachhaltige Entwicklung nachzudenken<br />
und ein übergreifendes Konzept zu entwickeln. Für einige Ortsteile <strong>Lippstadt</strong>s wurden zwar<br />
in den 1990er Jahren Konzepte entwickelt; diese berücksichtigen aber nicht die heute bzw. zukünftig<br />
geltenden Probleme und Rahmenbedingungen.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 63
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Leitprojekt:<br />
Gemeinsam Zukunft schaffen – Dorfentwicklungskonzept<br />
Dedinghausen<br />
Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
Weitere Handlungsfelder: Versorgung und Infrastruktur, Wirtschaft und Arbeit<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich Dorfentwicklungskonzepte<br />
DEK-01<br />
Demographischer Wandel, zunehmende Leerstände, Verschwinden bäuerlicher Landwirtschaft, fehlende<br />
Wertschöpfung und Arbeitsplätze, schwache Infrastruktur – die jetzigen und zukünftigen Herausforderungen<br />
für die Dörfer der ILEK-Region sind vielfältig und haben ökonomische, ökologische und soziale Dimensionen.<br />
Zugleich nehmen finanzielle Gestaltungsmöglichkeiten von Bund, Land und Kommune ab und auch das<br />
Engagement der Wirtschaft stärkt nur selten den ländlichen Raum. Immer wichtiger erscheint es, dass die<br />
Menschen im dörflichen Umfeld eigene Lösungsansätze für die Zukunft entwickeln und Verantwortung für<br />
sich selbst und für andere in ihrem Lebensumfeld übernehmen. Die kooperative Zusammenarbeit mit der<br />
Kommune und mit weiteren Partnern in der Region ist dabei von zentraler Bedeutung.<br />
Vor diesem Hintergrund sollen modellhaft für Dedinghausen verschiedene Initiativen gegründet werden. Ziel<br />
des Projektes ist die Sicherung von Lebensqualität und Daseinsvorsorge für und durch die dörfliche Gemeinschaft<br />
über den Aufbau und die Vernetzung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Wertschöpfungsinitiativen.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Vorgesehen ist die Gründung von Initiativen in sechs verschiedenen Projektfeldern:<br />
Bürgernetzwerk - Unterstützen & Vorsorgen (in diesem Projektfeld ist gemeinsam mit Bökenförde, Dedinghausen<br />
und Garfeln ein eigenständiger Projektvorschlag entwickelt worden, siehe Projekt VID-02),<br />
Lern- und Kulturort Dorf – Potentiale entdecken & Qualitäten fördern,<br />
Dorfzentrum - Versorgen & Begegnen,<br />
Nachhaltige Landwirtschaft - Ernähren & Erzeugen,<br />
Inklusion - Teilhabe leben,<br />
Bürgerforum - Individualität & Gemeinschaft.<br />
Durch die einzelnen Initiativen sowie vor allem aber auch durch ihre Vernetzung ergeben sich folgende Effekte<br />
und nachhaltige Wertschöpfungen in unterschiedlicher Qualität:<br />
a) Daseinsvorsorge / Lebensqualität<br />
Aufbau von gegenseitiger, gemeinschaftlicher Daseinsvorsorge,<br />
Aufbau eines Unterstützungsnetzwerks im Dorf mit zentralem Bürgerbüro,<br />
Nahversorgung (Laden & Dienstleistungen) und Begegnungsräume im Dorf aufbauen (Dorfzentrum),<br />
Wohnen im Alter im vertrauten Umfeld ermöglichen,<br />
Generationen verbindende Strukturen aufbauen, z. B. durch Mehrgenerationen-Wohnprojekt,<br />
Lern- und Erfahrungsfelder für Kinder schaffen. z. B. Dorfgarten/Bauernhofprojekt.<br />
b) Nutzung lokaler / regionaler Potenziale zur Erhöhung der Wertschöpfung im Dorf<br />
Entwicklung von neuen Selbstverantwortungs-, Kommunikations- und Beteiligungsformen,<br />
Stärkung bäuerlicher Landwirtschaft und (Wieder-)Einbeziehung in den dörflichen Organismus,<br />
Aufbau einer Vielfalt gesunder Lebensmittelerzeugung im dörflichen Umfeld,<br />
Schaffung von Arbeit im Dorf, auch für Menschen mit besonderem Förderbedarf,<br />
Einbindung des örtlichen Handwerks,<br />
Vernetzung/Zusammenarbeit mit Partnern in der Region.<br />
Da die Ideen der verschiedenen Projektfelder aus sich heraus wirksam und tragfähig sind, können sie<br />
schrittweise und unabhängig voneinander bearbeitet werden.<br />
Zum Beginn des Projektes existieren noch keine abschließenden Konzepte für die einzelnen Projektbausteine.<br />
Vielmehr bilden die vorliegenden Ideen den Boden für einen Entwicklungsprozess, in dem Menschen<br />
füreinander in ihrem Umfeld aktiv werden und gemeinsam ihre Lebensqualität gestalten können.<br />
Durch das Ineinandergreifen verschiedener Initiativen kann es keinen einheitlichen Ablauf- und Zeitplan geben.<br />
Die folgenden Stufen liefern deshalb nur eine grobe Orientierung:<br />
a) Visionsentwicklung und erste Veröffentlichung im Dorf;<br />
b) Bildung einer Lenkungsgruppe/Schlüsselpersonengespräche;<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 64
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
c) Information der Vereine/Gruppen und Partner in der Region;<br />
d) Dorfkonferenz: Vorstellung der Ideen und erster Austausch;<br />
e) Erfassung, Analyse und Beurteilung relevanter Gegebenheiten, Probleme und Potenziale;<br />
f) Dorfkonferenz/Zukunftswerkstatt: Gemeinsame Erarbeitung von Zielvorstellungen (Leitbild) für die künftige<br />
dörfliche Entwicklung; Bildung von Arbeitsgruppen und weitere Konzeptentwicklung.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Erst nach weiterer Konkretisierung der Projektbausteine können Aussagen zu Kosten getroffen werden. Da<br />
der Ansatz von „klassischen“ Dorfentwicklungskonzepten abweicht, muss von der Bezirksregierung individuell<br />
geprüft werden, ob eine Förderung aus dem NRW-Programm Ländlicher Raum möglich ist.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
offen<br />
Ansprechpartner<br />
Rainer Kroll, Ludger Schulte-Remmert (Projektentwicklung)<br />
Evaluierung<br />
Es handelt sich um ein Modellprojekt, dessen Ergebnisse vorab nicht eindeutig zu prognostizieren sind. Nach<br />
Realisierung wesentlicher Projektbausteine gilt es zu überprüfen, inwieweit folgende Zielsetzungen erfüllt<br />
werden können:<br />
Beitrag zur Daseinsvorsorge und Erhalt von Lebensqualität,<br />
Aufbau neuer Beteiligungsstrukturen im Dorf,<br />
Entwicklung von Selbstverantwortung,<br />
Menschliche Bezüge und Zuwendung im Dorf erhalten und/oder neu stiften.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
3<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
7<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
Es wird davon ausgegangen, dass nach dem „Muster Dedinghausen“ in den nachfolgenden Jahren<br />
weitere Konzepte/Pläne für andere Ortsteile erarbeitet werden können bzw. Projektansätze zu übertragen<br />
sind.<br />
Projekt: Übertragbarkeit von Ansätzen des Modellprojektes DEK-02<br />
Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
Weitere Handlungsfelder: Versorgung und Infrastruktur, Wirtschaft und Arbeit<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich Dorfentwicklungskonzepte<br />
Ausgehend von den Erkenntnissen des Modellprojektes Dedinghausen (Projekt DEK-02) ist zu eruieren,<br />
inwieweit die Ansätze der einzelnen Projektfelder auf andere Ortsteile der ILEK-Region übertragbar sind.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Vorgesehen ist die Organisation und Durchführung einer Veranstaltungsreihe, in der die Erkenntnisse und<br />
praktischen Erfahrungen aus dem Modellprojekt vorgestellt und mit Vertretern anderer Ortsteile diskutiert<br />
werden.<br />
Im Ergebnis werden - im Sinne einer Fortschreibung des ILEK - Ortsteile benannt, für die analoge Maßnahmen<br />
oder aufgrund gewonnener Erfahrungen auch modifizierte Projektansätze verfolgt werden sollen.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
offen<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
Rainer Kroll, Ludger Schulte-Remmert<br />
Evaluierung<br />
Die Ergebnisse der Veranstaltungen sollten in Ergebnisprotokollen festgehalten werden.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 65
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
6.3.2 Maßnahmenbereich „Gebäudeleerstand“<br />
Handlungsbedarf:<br />
In der ILEK-Region hat sich analog zu anderen ländlichen Räumen eine „Leerstandsproblematik“<br />
entwickelt. Dies gilt sowohl für ehemals landwirtschaftlich genutzte Gebäude als auch für Geschäftsräume<br />
in den Dorfkernen sowie Wohnungen.<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Projekt: Immobilien-Börse für Leerstandsgebäude und Baulücken DGL-01<br />
Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Gebäudeleerstand“<br />
Da im Zuge der Veranstaltungen mit Ausnahme von Baulücken in Lippborg keine konkreten Objekte für Einzelprojekte<br />
benannt wurden, ist davon auszugehen, dass zunächst Information und Kommunikation bzgl.<br />
Verfügbarkeit von Objekten, Fördermöglichkeiten und realisierten Beispielen verbessert werden müssen.<br />
In verschiedenen Regionen Deutschlands wurden „Immobilien-Börsen“ ins Leben gerufen, die als Beispiel für<br />
eine eigenständige Maßnahme in der ILEK-Region dienen können.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Da in nahezu allen Ortsteilen Baulücken oder Leerstandsgebäude existieren, sind die Möglichkeiten einer<br />
Umnutzung bzw. Umbaus mit Hilfe der „Immobilienbörse <strong>Lippstadt</strong> - Lippetal“ aktiv zu verfolgen:<br />
Präsentation aktuell leer stehender Objekte sowie Baulücken;<br />
Informationsangebot über Fördermöglichkeiten und Umnutzungsbeispiele;<br />
Kontaktbörse: Eigentümer/Verkäufer, Planer, Projektentwickler.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Da es sich im Kern um eine Internetpräsenz handelt, wird - vorbehaltlich einer Angebotseinholung - davon<br />
ausgegangen, dass unter Einbeziehung des Aufwands für Sammlung und Aufbereitung der Informationen ca.<br />
10.000 -15.000 € anzusetzen sind (Pflege der Seite nicht enthalten).<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Anzahl der auf der Internetseite eingestellten Objekte; Zahl der realisierten Umnutzungen bzw. Verkäufe.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
Die Realisierung einzelner Maßnahmen kann je nach Art des Objektes (z. B. ortsbildprägendes Gebäude)<br />
gefördert werden.<br />
6.3.3 Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als Wohnort“<br />
Handlungsbedarf:<br />
Für mehrere Ortsteile wurden von Seiten der Bürger Defizite in der Gestaltung des Ortsbildes (Ortseingänge,<br />
ortsbildprägende Gebäude, Grüngestaltung) angesprochen. Konkret benannt wurden<br />
dabei folgende Ansätze für Maßnahmen:<br />
• Einheitlich gestaltete Schilder am Ortseingang (= Schaffung einer Corporate Identity für die ILEK-<br />
Region) sowie Leitsysteme und Orientierungskarten in den Ortsteilen (s. auch Tourismus);<br />
• Aufwertung/Sanierung ortsbildprägender Gebäude (öffentlich und privat) und der sie umgebenden<br />
Freiräume;<br />
• Gründung von Initiativen in den Ortsteilen, die sich die Attraktivierung als Wohn-/Arbeitsort zum<br />
Ziel setzen. Neben kleineren gestalterischen Maßnahmen zur Pflege des Ortsbilds sollen für das<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 66
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
einzelne Dorf individuelle Ansatzpunkte identifiziert werden, wie die Lebensqualität und damit der<br />
Anreiz zum Verbleib oder zum Zuzug erhöht werden kann.<br />
Im Projekttisch "Das Dorf als lebens- und liebenswerter Ort" wurden diese Ansatzpunkte zu Projektvorschlägen<br />
weiterentwickelt:<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Projekt: „Kümmerer“ für jeden Ort DOA-01<br />
Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als<br />
Wohnort“<br />
In den Ortsteilen besteht durchgängig ein Bedarf für die regelmäßige Durchführung von Maßnahmen der<br />
Ortsbildpflege und Gestaltung.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
In Ortsteilen, in denen besondere Defizite festzustellen sind, soll ein „Kümmerer“ in Abstimmung mit dem<br />
Baubetriebshof folgende Aufgaben übernehmen:<br />
Ortsbild- und Grünflächenpflege sowie Wegebegleitgrün,<br />
kleinere Reparaturen,<br />
Pflege auf Friedhöfen und an städtischen Einrichtungen.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
offen<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
offen<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
1<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
4<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
Projekt: Einheitliche Ortsschilder für jeden Ort DOA-02<br />
Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als<br />
Wohnort“<br />
Im Sinne einer Verbesserung der Orientierung innerhalb der Ortsteile für die Einwohner und auswärtigen<br />
Gäste sowie des Zusammengehörigkeitsgefühls innerhalb der gesamten ILEK-Region soll eine durchgängige<br />
Überarbeitung und Ergänzung der Beschilderung erfolgen.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Vorgesehen ist, in einheitlicher Form gestaltete Wegweiser zu den ortsbildprägenden Gebäuden/Flächen,<br />
Handwerkern, Gewerbetreibenden, Sportanlagen, Gemeindeflächen, Radrouten, städtischen Gebäuden und<br />
Naturschutzgebieten aufzustellen. Das Material der Wegweiser soll dem ortstypischen Charakter angepasst<br />
werden und entsprechend aus Holz, Stahl oder Stein gefertigt sein. Vorhandene Schilder, die nicht zu dem<br />
Ortsbild passen, müssten dann entfernt werden.<br />
Die Wegweiser sollen das Ortswappen tragen, um die Verbundenheit mit dem Dorf darzustellen. Ein noch<br />
nicht vorhandenes Logo oder prägendes Logo der „ILEK-Region“ könnte hier geschaffen werden, um den<br />
Ursprung bzw. die Idee der Wegweiser dauerhaft festzuhalten. Die Pflege und Erhaltung der Wegweiser<br />
könnte durch die „Kümmerer“ erfolgen und würde somit keine dauerhaften Folgekosten erzeugen.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
offen<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 67
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Überprüfung der flächendeckenden Umsetzung<br />
Bewertungskriterien<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Summe<br />
Ergebnis<br />
Punktwerte<br />
2<br />
2<br />
1<br />
5<br />
ILEK-Projekt<br />
Leitprojekt: Dorfgemeinschaftskarte DOA-03<br />
Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als<br />
Wohnort“<br />
Das Projekt zielt darauf ab, vorhandene Dorfmittelpunkte aufzuwerten und Orten ohne Dorfmittelpunkt mit<br />
Hilfe von Orientierungskarten (Schaukästen/Tafeln/Infoboard) einen Mittelpunkt zu geben.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Die Dorfgemeinschaftskarte soll auf dorfprägende Gebäude (Mühle, Backhaus, Museum, Dorfgemeinschaftshaus,<br />
Friedhof etc.) hinweisen. Damit wird Fremden eine Orientierung gegeben und die Attraktivität<br />
des Ortes auf einen Blick präsentiert; sie werden damit zum Verweilen eingeladen.<br />
Zugleich könnten sich Gruppen und Vereine des Dorfes dort darstellen, was bisher in verschiedenen im Ort<br />
angebrachten Schaukästen erfolgt.<br />
Für die ILEK-Region und die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls ist auch eine gemeinsame Landkarte von<br />
Interesse, die Attraktionen der einzelnen Orte aufnimmt.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Bei Planung der Gestaltung kann die Bevölkerung der Ortsteile über Ideenwettbewerbe einbezogen werden.<br />
Erst, wenn Art und Gestaltung definiert sind, können konkrete Kosten ermittelt werden. Eine Förderung aus<br />
dem NRW-Programm Ländlicher Raum wäre dann zu beantragen.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Überprüfung der flächendeckenden Umsetzung<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
3<br />
B<br />
3<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
8<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
Projekt: Dorfgemeinschaftswiesen DOA-04<br />
Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als<br />
Wohnort“<br />
In der ILEK-Region gehören Streuobstwiesen und Bauerngärten zum dorftypischen Bild. Hier wird ein Ansatz<br />
gesehen, durch weitere Anpflanzungen das Ortsbild der Dörfer zu verschönern.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
An geeigneten Standorten sollen Anpflanzungen von Obstbäumen mit alten, ortstypischen Sorten erfolgen.<br />
Weiterhin vorzusehen sind evtl. auch typische ländliche Einzäunungen, um den Charakter eines Bauerngartens<br />
zu unterstreichen. Als Nebeneffekt wären die Dorfgemeinschaftswiesen auch für Imker in der Region<br />
interessant.<br />
Neben Flächen, die im Besitz der Kommunen sind, wäre es wünschenswert, dass sich auch Privateigentümer<br />
an dem Projekt beteiligen. Um hier auf die Möglichkeiten aufmerksam zu machen (vgl. Finanzierung),<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 68
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
sollen seitens der beiden Kommunen regelmäßige Aufrufe sowie Berichterstattungen über realisierte Maßnahmen<br />
erfolgen.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Nutzung der Gehölzaktion des Kreises Soest: kostenlose Obstbäume und Heckengehölze zur Bereicherung<br />
der Landschaft im Außenbereich.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong>; Private Grundstückseigentümer<br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Zahl der realisierten Dorfgemeinschaftswiesen bzw. privaten Anpflanzungen.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
1<br />
B<br />
2<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
Projekt: Bestandsaufnahme ortsbildprägender Gebäude DOA-05<br />
Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als<br />
Wohnort“<br />
Die Aufwertung/Sanierung ortsbildprägender Gebäude (öffentlich und privat) und der sie umgebenden Freiräume<br />
bildet eine Aufgabe, die für Pflege des Ortsbildes aller Ortsteile relevant ist - und gefördert werden<br />
kann.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Da kein durchgängiger Überblick bzgl. der als ortsbildprägend einzustufenden Gebäude existiert, soll eine<br />
Bestandsaufnahme durchgeführt werden.<br />
Eine vollständige Erhebung und Bewertung seitens der für Dorfentwicklungsmaßnahmen zuständigen Bezirksregierung<br />
Arnsberg ist nicht durchführbar. Es ist daher vorzusehen, dass Mitarbeiter der beiden Kommunen<br />
Listen anfertigen mit den Gebäuden, die aus ihrer Sicht den Charakter des Ortsbildes in besonderer<br />
Weise mitbestimmen. Mit dieser Einstufung kann dann selbstverständlich keine Garantie für eine Förderung<br />
abgeleitet werden. Diese Bewertung und Prüfung von Anträgen obliegt der Bezirksregierung.<br />
Die Eigentümer werden über die Einschätzung zu ihrem Gebäude sowie die prinzipiell existierenden Fördermöglichkeiten<br />
informiert.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Der Aufwand beschränkt sich auf die Arbeiten der kommunalen Mitarbeiter, die Identifizierung und Benachrichtigung<br />
der Eigentümer.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Das Projekt ist mit Aufstellung der Listen und Benachrichtigung der Eigentümer abgeschlossen. Zu prüfen<br />
wäre dann in regelmäßigen Abständen, ob Förderungen beantragt und konkrete Maßnahmen umgesetzt<br />
wurden.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
1<br />
B<br />
2<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 69
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
6.3.4 Maßnahmenbereich „Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />
Handlungsbedarf:<br />
Ein wichtiges Anliegen der Bevölkerung besteht in der Erhaltung und Verbesserung der Nutzbarkeit<br />
der bestehenden Dorfgemeinschaftshäuser:<br />
• Weiterentwicklung der Ausstattung/Infrastruktur in Dorfgemeinschaftshäusern bzw. „Bürgerhäusern“<br />
zur Verbesserung des Angebotes im Dorf und als Grundvoraussetzung für die Fortführung<br />
der Jugendförderung,<br />
• Erhalt und Unterstützung der vorhandenen Vereine in den kleinen Ortschaften als Basis für das<br />
Gemeinschaftsleben.<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Leitprojekt:<br />
Dorfgemeinschaftseinrichtungen: Bestandsaufnahmen/<br />
Bedarfsanalysen<br />
Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
DGE-01<br />
Maßnahmenbereich „Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />
In einer Reihe von Ortsteilen der ILEK-Region sind vielfältig genutzte Dorfgemeinschaftshäuser vorhanden.<br />
Dabei bestehen erhebliche Unterschiede im baulichen Zustand und der Ausstattung. Zur Finanzierung werden<br />
häufig private Feiern zugelassen, womit zugleich aber auch Schwierigkeiten verbunden sind und neue<br />
Anforderungen (Lärmschutz) erwachsen. Auch ist die Energieeffizienz der Gebäude zu verbessern; ebenso<br />
die Barrierefreiheit.<br />
Eine Förderung rein baulicher Erneuerungen ist über das ILE-Förderprogramm nicht möglich. Geht es aber<br />
darum, die Dorfgemeinschaftshäuser weiterzuentwickeln, um ein breiteres Angebot für die Dorfbevölkerung<br />
zu schaffen, wäre eine Förderung möglich.<br />
Um hier ein genaues Bild für die Ortsteile mit bestehenden oder ggf. noch zu schaffenden Dorfgemeinschaftshäusern<br />
zu erhalten, sollen Bestandsaufnahmen und Bedarfsanalysen durchgeführt werden.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
In jedem Ortsteil bzw. gebündelt für mehrere nebeneinander liegende Ortsteile sind Bürgerversammlungen<br />
einzuberufen, die das Thema Dorfgemeinschaftseinrichtungen aufgreifen. Wenn möglich sollen sämtliche<br />
Vereine sowie sonstige Gruppen einen Vertreter zu der Versammlung entsenden.<br />
Auf diese Weise entsteht ein differenziertes Gesamtbild der aktuellen Situation sowie zukünftiger Anforderungen.<br />
Die Rückäußerungen der Beteiligten zum Bedarf und damit zur (erforderlichen) Weiterentwicklung<br />
des Angebotes geben die Möglichkeit, ein Gesamtkonzept zu entwickeln und dabei speziell auch Potenziale<br />
für eine Zusammenarbeit zwischen benachbarten Ortsteilen darzustellen.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Der Aufwand beschränkt sich im Wesentlichen auf die Vorbereitung einer gut strukturierten Abfrage für die<br />
Bürgerversammlungen sowie die Zusammenführung der Ergebnisse, die damit eine Ergänzung zum ILEK<br />
bilden würden.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Das Projekt ist mit der Entwicklung eines Gesamtkonzeptes erfolgreich abgeschlossen.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
6<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 70
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projekt: Begegnungsstätte Schoneberg DGE-02<br />
Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />
Der Ortsteil Schoneberg verfügt mit der Begegnungsstätte (Umnutzung eines ehemaligen Schulgebäudes)<br />
über eine Dorfgemeinschaftseinrichtung.<br />
Diese Begegnungsstätte wird für private Familienfeiern aber auch von den örtlichen Vereinen (Gemischter<br />
Chor, Spielmannszug, Dorfkarneval, Caritas, Schützenbruderschaft, VHS, Turngruppe, Landfrauen) lebhaft<br />
genutzt.<br />
Der konkrete Bedarf zur Steigerung der Attraktivität dieser Begegnungsstätte wurde in einem gesonderten<br />
Projekttisch diskutiert.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Die erarbeiteten Aussagen sollen mit Blick auf die Anforderung „Weiterentwicklung“ nochmals vertieft werden,<br />
um dann ein konkretes Detailkonzept zu erarbeiten und die Begegnungsstätte für zukünftige Anforderungen<br />
zu rüsten.<br />
Dies soll in enger Abstimmung mit der übergreifenden Bestandsaufnahme/Bedarfsanalyse (Projekt DGE-01)<br />
erfolgen.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Das Projekt ist zunächst als Fortsetzung des Projekttisches „Erhalt und Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />
zu verstehen. Erst wenn das Detailkonzept vorliegt, können die Kosten für eine Realisierung<br />
der Maßnahmen fixiert und ein Förderantrag (NRW-Programm Ländlicher Raum) gestellt werden.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal<br />
Ansprechpartner<br />
Teilnehmer des Projekttisches „Erhalt und Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />
Evaluierung<br />
Entwicklung/Erweiterung der Nutzung der Begegnungsstätte<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
1<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
4<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 71
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
6.4 Handlungsfeld „Mobilität/ÖPNV“<br />
Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld „Mobilität/ÖPNV“<br />
Die Situation im Bereich ÖPNV wird seitens der Bürger für einige Ortsteile bemängelt. Speziell in<br />
den kleineren Ortsteilen sind die Probleme für Senioren angewachsen, die Wege zum Einkaufen<br />
oder zum Arzt zu bewältigen. Aber auch für die Bedürfnisse der Jugendlichen ist das ÖPNV-<br />
Angebot insbesondere an den Wochenenden zu gering. Einige kleinere Ortsteile (Bsp. Schoneberg,<br />
Hörste) liegen bezogen auf den ÖPNV „im Abseits“ oder sind so „weitläufig“ (z. B. Benninghausen),<br />
dass die Wege aus den Randlagen zu den Haltestellen speziell für Senioren ein großes Problem<br />
darstellen.<br />
Weiterhin wurde seitens der Bevölkerung bemängelt, dass es keine direkte ÖPNV-Verbindung zwischen<br />
Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> gebe.<br />
In mehreren Ortsteilen wurden Sportvereine zu Spielgemeinschaften zusammengelegt, da die einzelnen<br />
Vereine den Spielbetrieb nicht aufrechterhalten konnten. Das Zusammenlegen bringt weitere<br />
Anfahrtswege zu Spielen und zum Training mit sich. Besonders für die jüngeren Spielerinnen und<br />
Spieler wäre ein Mobilitätsangebot erforderlich, um die Eltern zu entlasten.<br />
Leitbild: Die Mobilität der Bürger in der ILEK-Region wird entsprechend der sich verändernden<br />
ökologischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen kontinuierlich verbessert.<br />
Ziel: Bedarfsgerechte Ergänzung von Mobilitätsangeboten in den unzureichend angebundenen<br />
Dörfern<br />
Entwicklungsstrategie:<br />
Lösungen über den zuständigen Verkehrsbetrieb sind aufgrund der existierenden wirtschaftlichen<br />
Zwänge unrealistisch, d.h. es wird nicht zu einer Ausweitung des Netzes bzw. engeren Taktung<br />
kommen. Da auch das „RufBus“-Konzept nur in abgespeckter Form realisiert werden kann, sind<br />
alternative Lösungen zu suchen. Der strategische Ansatz lautet daher „Mobil ohne Linienbus“.<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Leitprojekt: Bürgerbus Lippetal MOL-01<br />
Handlungsfeld „Mobilität und ÖPNV“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Der Projekttisch „Mobil ohne Linienbus“ hat sich intensiv mit den Möglichkeiten zur Verbesserung der Mobilität<br />
in Lippetal befasst. Ein möglicher Ansatz liegt in der Gründung eines Bürgerbusvereins, bei dem Bürgerinnen<br />
und Bürger mit ihrem Engagement den Teil des öffentlichen Nahverkehr in die eigenen Hände nehmen,<br />
der vom Verkehrsbetrieb nicht mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand zu realisieren ist.<br />
Ein Bürgerbusverein betreibt einen Linienverkehr auf einer konzessionierten Linie mit Fahrplan, Haltestellen<br />
und einem genehmigten Tarif. In Lippetal könnte dies z. B. eine Kreisfahrt durch das Gemeindegebiet sein<br />
mit Anbindung an die Knotenpunkte des vorhandenen ÖPNV in Richtung der benachbarten Städte. Der<br />
Verkehrsbetrieb (RLG) müsste die verkehrsrechtliche und technische Seite absichern. Der Bürgerbus wird<br />
dann von ehrenamtlich, unentgeltlich tätigen Fahrerinnen und Fahrern betrieben, die sich in einem Bürgerbusverein<br />
zusammenschließen. Da dem konventionellen Linienverkehr keine Konkurrenz gemacht werden<br />
soll, beschränkt sich das Einsatzgebiet auf Bereiche oder Zeiten, die von der RLG nicht abgedeckt werden.<br />
Als Transportmittel würde ein Fahrzeug mit bis zu acht Fahrgastplätzen eingesetzt. Die Fahrerinnen und<br />
Fahrer benötigen somit zwar einen Personenbeförderungsschein, jedoch keinen Busführerschein.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Der Weg zu einem Bürgerbus in Lippetal führt über folgende Schritte:<br />
1. Prüfung der Voraussetzungen zur Gründung eines Bürgerbus-Vereins:<br />
Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, die sich in das Projekt einbringen wollen,<br />
Gespräche mit den politischen Entscheidungsträgern, inwieweit das Projekt von Seiten des Gemeinderates<br />
und der Verwaltung mit Unterstützung rechnen kann.<br />
2. Sofern der erste Schritt mit positiven Ergebnissen endet, könnte die Vereinsgründung erfolgen.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 72
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Das Verkehrsministerium des Landes NRW unterstützt die Einrichtung von Bürgerbuslinien und stellt einen<br />
Festbetrag für die Anschaffung des Fahrzeuges sowie eine Organisationspauschale für vereinsinterne Zwecke<br />
zur Verfügung. Die Gemeinde müsste die geringen Restkosten übernehmen.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal; Bürgerbusverein (zu gründen)<br />
Ansprechpartner<br />
Mitglieder des Projekttisches „Mobil ohne Linienbus“<br />
Evaluierung<br />
Der Erfolg (Zufriedenheit) wäre über eine Fahrgast-Befragung zu ermitteln.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
6<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
Projekt: Bustaxi-Angebote MOL-02<br />
Handlungsfeld „Mobilität und ÖPNV“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Für Ortsteile, in denen das ÖPNV-Angebot gering ist und zudem größere Entfernungen zu den Haltestellen<br />
zurückzulegen sind, wird ein besonderer Lösungsansatz benötigt.<br />
Denkbar wäre hier die Realisierung eines „Bustaxi“-Angebotes, welches flexibel auf den individuellen Bedarf<br />
der Fahrgäste eingeht, da im Unterschied zu einem regulären Linienbus auch abseits regulärer Haltestellen<br />
gehalten werden kann.<br />
Diese Projektidee muss (für Lippetal) allerdings vor dem Hintergrund der Realisierung des RufBus-<br />
Konzeptes zunächst einer Überprüfung unterzogen werden.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
In einem ersten Schritt sind die Voraussetzungen zur Einrichtung von „Bustaxi“-Angeboten genauer zu<br />
prüfen:<br />
Ermittlung des Bedarfs, der über das Linienbus-Angebot sowie ggf. eine Bürgerbuslinie hinausgehen<br />
(Ortsteile bzw. Bereiche von Ortsteilen; Zeiten mit ausgeprägtem Bedarf)<br />
Gespräche mit Taxi-Unternehmern, die als Anbieter für das „Bustaxi“ in Frage kommen.<br />
Sofern der erste Schritt einen hinreichenden Bedarf abbildet und von Seiten der Taxi-Unternehmer Interesse<br />
angemeldet wird, kann eine Konkretisierung und Umsetzung erfolgen.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Die Bedarfsermittlung kann ggf. unter Hinzuziehung des Sachverstandes des Verkehrsbetriebes (RLG)<br />
erfolgen. Die Realisierung würde privatwirtschaftlich (Taxiunternehmer) erfolgen.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
offen<br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Der Erfolg (Zufriedenheit) wäre über eine Fahrgast-Befragung zu ermitteln.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
1<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
4<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 73
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projekt: Ausbau/ Erweiterung karitativer Strukturen MOL-03<br />
Handlungsfeld „Mobilität und ÖPNV“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
In einem Projekttisch wurde die Idee eines „Versorgungsbusses“ für Senioren geäußert. Hinter dieser Idee<br />
steht die Grundproblematik der Versorgung älterer Menschen, die ihre Einkäufe nicht oder nur unter erschwerten<br />
Bedingungen erledigen können. In <strong>Lippstadt</strong> wurde im Februar 2012 ein Angebot ins Leben gerufen,<br />
das hier versucht Hilfestellung zu leisten. Hinter dem „Mobilen Einkaufswagen“ stehen das Büro für<br />
bürgerschaftliches Engagement, der ambulante Pflegedienst der Caritas sowie der Fahrdienst des Senioren-<br />
und Pflegeheims Metropol. Ältere Menschen, die eingeschränkt mobil sind, können mit Hilfe des „mobilen<br />
Einkaufswagens“ wieder selbständig einkaufen und soziale Kontakte pflegen. Jeweils Mittwochsnachmittags<br />
steuert der Fahrdienst zwei Lippstädter Einkaufsmärkte an. Die Senioren werden von zu Hause<br />
abgeholt und nach ca. zwei Stunden wieder zurück gebracht. Bei Bedarf stehen ehrenamtliche „Einkaufsbegleiter“<br />
zur Verfügung.<br />
Diese vorbildliche Initiative scheint geeignet, in dieser oder ähnlicher Form auch auf andere Bereiche der<br />
ILEK-Region ausgedehnt zu werden.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Vorgesehen ist die Prüfung der Voraussetzungen zur Einrichtung von „Versorgungsbussen“ bzw. „mobilen<br />
Einkaufswagen“ für Senioren. Benötigt werden auf der einen Seite karitative Einrichtungen, die in der Lage<br />
sind, ein derartiges Angebot aufzubauen. Auf der anderen Seite muss eine finanzielle Unterstützung durch<br />
Sponsoren organisiert werden.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Sofern bereits existierende Fahrzeuge genutzt werden können, müssten ausschließlich die Betriebskosten<br />
getragen werden. Diese könnten analog zum genannten Beispiel über Spenden bzw. Sponsoring finanziert<br />
werden.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Karitative Einrichtungen<br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Sollte es zu einer Ausdehnung des Grundprinzips auf andere Teile der ILEK-Region kommen, wäre die Zahl<br />
der Fahrten, die einbezogenen Ortsteile zur Bewertung des Erfolges heranzuziehen.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 74
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
6.5 Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />
Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />
Das Handlungsfeld umfasst selbstverständlich sehr vielfältige Aspekte. Beginnend bei der Sicherung<br />
der Nahversorgung über Sozial- und Pflegeangebote für ältere Menschen bis hin zu Jugendeinrichtungen<br />
reicht das Spektrum. Die Ortsteile in der ILEK-Region müssen sich damit verschiedensten<br />
Herausforderungen stellen, die aus Bevölkerungsschwund und demographischem Wandel resultieren<br />
(z. B. auch „Barrierefreiheit“). Nennungen im Rahmen der Auftaktveranstaltung waren u.a.: „Anpassung<br />
an den demographischen Wandel“, „Ausbau und Erhalt der Nahversorgung“, „Erhalt und<br />
Ausbau der Infrastruktur“, „Ausbau der Gesundheitsversorgung“. Verschiedene Fragen wurden in<br />
den Themenwerkstätten erörtert. Dort wurde auch darauf aufmerksam gemacht, dass die Angebote<br />
für Kinder, Jugendliche und Familien beim Thema demographischer Wandel nicht vergessen werden<br />
sollten.<br />
Die Probleme des demographischen Wandels werden weiter zunehmen. Die Infrastruktur ist dieser<br />
Veränderung nicht angepasst: z.T. fehlen Wohnungen für Senioren, Tagespflegeangebote, Hospiz;<br />
die Barrierefreiheit muss verbessert werden.<br />
Das Einzelhandelsangebot beschränkt sich in einigen Ortsteilen auf Artikel des kurzfristigen Bedarfs<br />
(insbesondere Nahrungs- und Genussmittel sowie Gesundheit, Körperpflege).<br />
Leitbild: Vorhandene und zu erwartende Defizite in der Versorgung und altersgerechten Gestaltung<br />
der Infrastruktur werden in der Gemeinschaft des Ortsteils / der Ortsteile benannt bzw. abgemildert.<br />
Die größeren Ortsteile (mit Versorgungsfunktionen) in der ILEK-Region übernehmen auch in Zukunft<br />
Versorgungsfunktionen für die Bevölkerung im Ort sowie die umliegenden Dörfer. Die erforderliche<br />
soziale Infrastruktur wird über Kooperationen, Ausbau und/oder Zusammenfassung neu<br />
organisiert.<br />
Ziele: Den durch Bevölkerungsrückgang und demographischen Wandel erwachsenden Anforderungen<br />
wird durch systematische Anpassung der Strukturen/Angebote und überörtliche Zusammenarbeit<br />
begegnet. Angestrebt wird eine Verbesserung der Infrastruktur für alle Altersgruppen sowie eine<br />
Verbesserung der Versorgungssituation.<br />
Entwicklungsstrategie:<br />
• Übergreifende Untersuchung und Bewertung der Infrastrukturnachfrage zentraler Nutzergruppen,<br />
der Zukunftsperspektiven (Tragfähigkeit) des Bestands an sozialer Infrastruktur und Versorgungsangeboten;<br />
• Erarbeitung von Entwicklungskonzepten/Rahmenplänen (z. B. in Lipperbruch, Lippborg);<br />
• Aktive Einbindung und Reaktivierung von Leerstandsgebäuden sowie speziell unzureichend ausgelasteter<br />
Angebote in die Schaffung neuer, bedarfsgerechter Infrastruktur;<br />
• Initiierung von Kooperationen zwischen den Ortsteilen innerhalb der ILEK-Region;<br />
• Erarbeitung von Ansatzpunkten zum Erhalt kleinflächiger Einzelhandelsangebote bzw. Entwicklung<br />
alternativer Versorgungskonzepte;<br />
• Prüfung der Möglichkeit der Bildung von Immobilien- und Standortgemeinschaften (z. B. in Lippborg);<br />
• Systematische Verstärkung des Aufbaus altengerechter Strukturen: „Treffpunkte“, gute Erreichbarkeit<br />
von Versorgungsangeboten, Barrierefreiheit, Beratungs- und Betreuungsangebote, Freiwilligen-Agenturen<br />
für die ambulante Pflege.<br />
• Ergänzung von Jugendangeboten, die den spezifischen Bedürfnissen der Jugendlichen entgegenkommen.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 75
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Folgende Projekttische haben sich mit konkreten Ideen und mögliche Maßnahmen befasst:<br />
• "Die Dorfgemeinschaft übernimmt Initiative"; hier integriert: „Einrichtung von Seniorentreffpunkten“<br />
(„Bürgerquartieren“)<br />
• „Einrichtungen / Angebote für Jugendliche“.<br />
Die Darstellung der Projekte wird in folgende Maßnahmenbereiche untergliedert:<br />
• Versorgungsangebot/Infrastruktur in den größeren Ortsteilen Kapitel 6.5.1<br />
• Jugendeinrichtungen Kapitel 6.5.2<br />
• Demographischer Wandel Kapitel 6.5.3<br />
• Einzelhandel / Dienstleistungen Kapitel 6.5.4<br />
6.5.1 Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in den größeren Ortsteilen“<br />
Handlungsbedarf:<br />
In einigen größeren Ortsteilen bestehen grundlegende Probleme, die nur mittel- bzw. langfristig gelöst<br />
werden können, so z. B. in:<br />
• Lipperbruch: Drängende Fragen/Aufgaben sind die Entwicklung einer „Dorfmitte“ mit Schaffung<br />
eines zentralen Versammlungsortes (Dorfgemeinschaftshaus);<br />
• Lippborg: Kaufkraftabfluß, Verkehrsführung/Parken im Ortskern.<br />
Damit dies in einer abgestimmten Form erfolgen kann, sind Entwicklungskonzepte bzw. Rahmenplanungen<br />
zu erstellen. Unabhängig von diesem Gesamtansatz werden aber auch kurzfristig einzelne<br />
Verbesserungen möglich sein.<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Leitprojekt: Entwicklungskonzept / Rahmenplanung Lippborg VIE-01<br />
Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in<br />
den größeren Ortsteilen“<br />
In Lippborg haben sich durch den wirtschaftlichen Strukturwandel, geändertes Einkaufsverhalten sowie den<br />
demographischen Wandel massive Veränderungen ergeben, die es erforderlich machen, grundlegend neu<br />
über eine nachhaltige Entwicklung des Ortsteils nachzudenken und ein übergreifendes Konzept zu entwickeln.<br />
Aus dem Projekttisch „Kernbereiche der großen Ortsteile: Kaufkraft halten, Sicherstellung der Nahversorgung,<br />
Leerstand abbauen“ wurden für Lippborg bereits vielfältige Hinweise und Anregungen gegeben, die<br />
allerdings nur bedingt unmittelbar umsetzbar bzw. aus KSG-Mitteln bzw. als geförderte Maßnahme der<br />
Dorfentwicklung zu realisieren sind.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Die in verschiedenen ILEK-Veranstaltungen seitens der Bevölkerung aufgezeigte Gesamtproblematik wird<br />
nur in einem langfristigen Prozess zu lösen sein. Daher bildet zunächst die Erstellung einer Rahmenplanung<br />
den ersten, wichtigen Schritt.<br />
Da der Projekttisch bereits Vorüberlegungen ausgearbeitet hat, kann die Rahmenplanung unmittelbar anknüpfen<br />
und die vorliegenden Anregungen (hier zusammengefasst) prüfen/weiterentwickeln:<br />
1. Konzentration der Einzelhandelsgeschäfte im engeren Ortskern; damit verbunden sind Platzgestaltungen<br />
(Zentraler Dorfplatz „rund um die Kirche“).<br />
2. Neuregelungen im Bereich der Verkehrsführung, Verbesserung des Parkplatzangebotes inkl. behindertengerechter<br />
Parkplätze, Lärmschutz; Übergänge/Brücken; Barrierefreiheit (z. B. öffentliche Toiletten).<br />
3. Erweiterung des bestehenden Verbrauchermarktes auf ca. 1.000 m² Verkaufsfläche (Prüfung von<br />
Standortalternativen); Umnutzung des jetzigen Verbrauchermarktes für mehrere kleine Läden: Schuhgeschäft,<br />
Apotheke, etc.<br />
4. Nutzung von Baulücken (s. hierzu auch ILEK-Projekt „Immobilien-Börse“) z. B. für seniorengerechte<br />
Wohnungen.<br />
Ergänzend zu behandeln sind Fragen, die sich speziell auf das Dienstleistungsangebot im Ortsteil beziehen<br />
und im Gesamtzusammenhang des „proaktiven Wandels“ der Infrastruktur (vgl. Projekt VIE-03) stehen.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 76
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Aufwand und Kosten der Rahmenplanung können noch nicht abgeschätzt werden. Aufgrund der spezifischen<br />
Voraussetzungen (Größe/Struktur) des Ortsteils sind Bezüge sowohl zum „NRW-Programm Ländlicher<br />
Raum“ als auch zum Programm Kleinere Städte und Gemeinden (KSG) herzustellen. Hier muss nach<br />
weiterer Konkretisierung der Inhalte eine Klärung herbeigeführt werden, ob eine Förderung erfolgen kann.<br />
Desgleichen gilt für die Umsetzung anschließender Maßnahmen.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal<br />
Ansprechpartnerin<br />
Eva Brentrup<br />
Evaluierung<br />
Es handelt sich (zunächst) um die Erstellung eines Entwicklungskonzeptes/einer Rahmenplanung. Die Umsetzung<br />
und damit Erzielung von Erfolgen (und Erfolgskontrolle) bleibt einer nachfolgenden Phase vorbehalten.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
3<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
7<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
Leitprojekt: Entwicklungskonzept / Rahmenplanung Lipperbruch VIE-02<br />
Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in<br />
den größeren Ortsteilen“<br />
Seit ca. 15 Jahren hat die stetige Verkleinerung der Kasernennutzung negative Folgen auf den Ortsteil<br />
Lipperbruch, dessen Entwicklung eng mit der Kaserne verbunden war und der wirtschaftlich von ihr profitierte.<br />
Teilbereiche der Kaserne wurden zwar zwischengenutzt, andere lagen aber brach. Im Sommer 2012<br />
wurde die Kaserne an einen Investor verkauft. Welche Wirkungen dieser Verkauf auf die Entwicklung im<br />
Ortsteil haben wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.<br />
Insgesamt haben sich in Lipperbruch verschiedenste Problemfelder entwickelt, die auch bereits im Zuge der<br />
Erarbeitung von Grundlagen für den neuen FNP thematisiert wurden.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Lipperbruch benötigt zur koordinierten Bewältigung der nachfolgend benannten sowie weiterer, noch zu<br />
formulierender Fragen/Aufgaben dringend eine Rahmenplanung:<br />
a) Anlage eines 'neuen' Ortskernes/Dorfmittelpunktes südlich und nördlich der Ringstraße:<br />
Chancen für Einkaufsmarkt mit ergänzenden Nutzungen (z. B. Gastronomie);<br />
Einrichtung eines zentralen Versammlungsortes (Dorfgemeinschaftshaus) mit Räumlichkeiten für Festivitäten;<br />
benötigt wird weiterhin z. B. auch ein Raum für den Männergesangverein Lipperbruch;<br />
Prüfung der Notwendigkeit einer Verlagerung vorhandener Einrichtungen/Infrastrukturen (z. B. Schützenplatz<br />
etc.).<br />
Ist die Ringstraße als 'normale Wohnstraße' denkbar?<br />
b) Umnutzung des Kasernengeländes:<br />
Beschränkung der Nutzung des Kasernengeländes auf 'sanfte' Industrie/Gewerbebetriebe;<br />
Beschränkung der Bebauung und Realisierung eines hohen Grünflächenanteils; angestrebt werden sollte<br />
eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Freiraumnutzung;<br />
Der östliche Teil der Kaserne sollte in Anbetracht der Nähe zum Wasserschutzgebiet und zu den Brunnenanlagen<br />
der Stadtwerke als Freiraum ausgestaltet werden (Renaturierung);<br />
Erhalt / Einbindung stadtbildprägender Elemente der Kaserne bei Umgestaltung des derzeitigen Eingangsbereiches.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Aufwand und Kosten der Rahmenplanung können noch nicht abgeschätzt werden. Aufgrund der spezifischen<br />
Voraussetzungen (Größe/Struktur) des Ortsteils sind Bezüge sowohl zum „NRW-Programm Ländlicher<br />
Raum“ als auch zum Programm „Kleinere Städte und Gemeinden (KSG)“ herzustellen. Hier muss nach<br />
weiterer Konkretisierung der Inhalte eine Klärung herbeigeführt werden, ob eine Förderung erfolgen kann.<br />
Desgleichen gilt für die Umsetzung anschließender Maßnahmen.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 77
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
Herr Schmich, Ortsvorsteher von Lipperbruch<br />
Evaluierung<br />
Es handelt sich (zunächst) um die Erstellung eines Entwicklungskonzeptes/einer Rahmenplanung. Die Umsetzung<br />
und damit Erzielung von Erfolgen (und Erfolgskontrolle) bleibt einer nachfolgenden Phase vorbehalten.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
3<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
7<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
Es wird davon ausgegangen, dass in den nachfolgenden Jahren weitere Konzepte/Pläne für andere<br />
Ortsteile erarbeitet werden müssen bzw. Projektansätze übertragen und realisiert werden können.<br />
Zum Teil sind auch sehr spezifische Problemlagen zu lösen, wie etwa in Eickelborn. Neben dem<br />
bereits seit langem bestehenden Imageproblem (Standort des LWL Zentrum für Forensische Psychiatrie,<br />
Maßregelvollzug) beginnen hier „die Strukturen wegzubröckeln“, so z. B. Gastronomie oder<br />
Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Neben der Lösung dieser in den Themenwerkstätten und Projekttischen benannten akuten Probleme<br />
muss es darum gehen, ein die Region übergreifendes Gesamtkonzept für die Ausstattung und<br />
den Betrieb der notwendigen Infrastruktur zu erarbeiten.<br />
Demographischer Wandel und Bevölkerungsrückgang führen dazu, dass einige Elemente der Infrastrukturausstattung<br />
nicht dauerhaft tragfähig sein werden. Um frühzeitig reagieren zu können, ist<br />
eine Prognose / Ermittlung perspektivisch nicht ausgelasteter / tragfähiger Infrastruktur erforderlich.<br />
So macht das Beispiel der Otto-Lilienthal Grundschule in Lipperbruch deutlich, dass sich der demographische<br />
Wandel hier akut bemerkbar macht und die Schülerzahlen stark rückläufig sind. Vor 8<br />
Jahren gab es in der Grundschule 240 Kinder, heute sind es nur noch 120. Durch Netzwerke mit<br />
anderen Schulen und einer engen Zusammenarbeit werden die Auswirkungen des Rückgangs der<br />
Schülerzahlen zwar abgemildert, generell ist die Netzwerkarbeit aber noch ausbaufähig. Auch in<br />
anderen Feldern wird es zwangsläufig zu Zusammenlegungen / Kooperationen kommen müssen.<br />
Mit dem Projekt „Proaktiver Wandel“ der Infrastruktur sollen hierfür wichtige Grundlagen erarbeitet<br />
werden.<br />
Leitprojekt: „Proaktiver Wandel“ der Infrastruktur VIE-03<br />
Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in<br />
den größeren Ortsteilen“<br />
Die zentralen Probleme und Fragen des Handlungsfelds „Versorgung und Infrastruktur“, die sich aus Bevölkerungsrückgang<br />
und demographischem Wandel ergeben, müssen zeitnah für die Ortsteile der ILEK-<br />
Region gelöst werden. Hier sind daher in einem ersten Schritt „proaktiv“ die Rahmenbedingungen und Potenziale<br />
auszuloten.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Kernaufgabe des Projektes ist die regionsübergreifende Ermittlung der Rahmenbedingungen und Potenziale<br />
zur Anpassung der Infrastruktur sowie möglicher Kooperationen zwischen <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal bzw. der<br />
Ortsteile untereinander. Als Ergebnis sollen aus dem Projekt hervorgehen:<br />
Bestandserhebung und Darstellung der Entwicklung von Infrastrukturauslastung und -nachfrage; Bedarfsanalysen;<br />
Räumliche Abgrenzung von Fördergebieten (KSG-Mittel);<br />
Ableitung von Handlungsbedarf / Maßnahmen zur Umstrukturierung und kostensparsamen Anpassung<br />
öffentlicher, sozialer, kultureller Einrichtungen;<br />
Ansatzpunkte für die Sanierung und den bedarfsorientierten Umbau leer stehender Gebäude, z. B. als<br />
flexibel nutzbare Multifunktionshäuser für wohnortnahe Versorgungsleistungen.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 78
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Aufwand und Kosten können zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden. Die Finanzierung des Projektes<br />
sowie anschließender Maßnahmen könnte über das Programm Kleinere Städte und Gemeinden<br />
(KSG) erfolgen.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Es handelt sich (zunächst) um die Ermittlung der Nachfrageentwicklung und Anpassungsbedarfe. Die Umsetzung<br />
und damit Erzielung von Erfolgen (und Erfolgskontrolle) bleibt nachfolgenden Schritten vorbehalten.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
3<br />
B<br />
3<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
8<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
6.5.2 Maßnahmenbereich „Jugendeinrichtungen“<br />
Handlungsbedarf:<br />
In vielen Ortsteilen der ILEK-Region fehlt es an Einrichtungen und speziell auf Jugendliche ausgerichtete<br />
Angebote. Der Projekttisch „Einrichtungen / Angebote für Jugendliche“ befasste sich mit<br />
Lösungsansätzen, wie ggf. in einem leerstehenden Gebäude oder sonstigen verfügbaren Räumen<br />
ein Angebot geschaffen werden kann, das den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht wird.<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Projekt: Rückzugsplätze für Jugendliche VIJ-01<br />
Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Jugendeinrichtungen“<br />
Mit dem Projektansatz soll den Bedürfnissen der Jugendlichen entsprochen werden, die „Räume“ benötigen,<br />
welche explizit nicht beaufsichtigt werden.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Nach Ermittlung der Voraussetzungen in den einzelnen Ortsteilen sollen möglichst einfache Lösungen<br />
(Blockhütte oder Regenunterstand) geschaffen werden.<br />
Die Sauberkeit der Plätze soll durch die Jugendlichen selber organisiert werden. Ein Konzept dazu ist noch<br />
zu erarbeiten.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Die Kosten je Hütte/Unterstand dürften sich je nach Ausführung zwischen ca. 1.000 und 3.000 € bewegen.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Der Erfolg kann nur bedingt an der Zahl der realisierten „Räume“ gemessen werden; vielmehr muss regelmäßig<br />
überprüft werden, wie das Angebot genutzt wird und ob die Plätze selbsttätig sauber gehalten wurden.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
1<br />
B<br />
2<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 79
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projekt: Jugendtreff in Lippetal VIJ-02<br />
Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Jugendeinrichtungen“<br />
In Lippetal ist das Angebot für Jugendliche eng begrenzt. Es soll daher überprüft werden, inwieweit die<br />
Schaffung eines „Jugendtreffs“ eine Lösung darstellt.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Im ersten Schritt soll der Bedarf für einen Jugendtreff in Lippetal geprüft/konkretisiert werden. Auf Grundlage<br />
der Vorüberlegungen aus dem Projekttisch kann dann ein Detailkonzept erarbeitet werden. Denkbar<br />
wäre z. B. die Umnutzung eines bestehenden Gebäudes.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
offen; sollte nach Prüfung eine Realisierung sinnvoll erscheinen wäre anzufragen, ob KSG-Mittel in Anspruch<br />
genommen werden könnten; ggf. besteht die Möglichkeit der Finanzierung von Personal über das<br />
Projekt des Kreises Soest „Jugend braucht Lebensräume“<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal<br />
Ansprechpartner<br />
Teilnehmer des Projekttisches „Einrichtungen / Angebote für Jugendliche“<br />
Evaluierung<br />
Sollte es zur Umsetzung kommen, ist (über einen längeren Zeitraum) zu überprüfen, in welchem Umfang<br />
die Angebote des Jugendtreffs genutzt werden.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
1<br />
B<br />
2<br />
C<br />
2<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
6.5.3 Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“<br />
Handlungsbedarf:<br />
Das Wohnungsangebot und die Bedürfnisse, die die zunehmende Zahl der „Älteren“ haben, klaffen<br />
erheblich auseinander. Dasselbe gilt für die Versorgungsangebote. Im Rahmen der Themenwerkstätten<br />
wurden folgende Hinweise zu den zunehmenden Problemen und daraus resultierenden Anforderungen<br />
bzw. Lösungsmöglichkeiten gegeben:<br />
Für die älteren Menschen ist es von hoher Bedeutung, dass Sie an ihrem Wohnort bleiben können.<br />
Hier gilt es entsprechend, die Voraussetzungen zu schaffen: Altengerechter Wohnraum, Versorgungsangebote<br />
(fußläufig im Wohnumfeld bzw. „mobil“). Eine Möglichkeit wird darin gesehen, Leerstandsgebäude<br />
altengerecht umzunutzen bzw. Versorgungsangebote einzurichten. Die Eigenständigkeit<br />
und Beweglichkeit der „Älteren“ ist zudem abhängig von der Barrierefreiheit in den Ortsteilen.<br />
Hier besteht eine Daueraufgabe für die kommenden Jahre in der Schaffung gezielter Verbesserungen.<br />
Weiterhin angeregt wurde die Einrichtung sogenannter „Bürgerquartiere“, die sich um die Belange<br />
der Senioren kümmern. Im Mittelpunkt stehen Kontaktpflege und Fürsorge sowie das aktive Einbinden<br />
älterer Menschen in das Gemeinschafts- und Gemeindeleben, um der wachsenden Vereinsamung<br />
entgegenzuwirken 38 .<br />
38 Beispiele für erfolgreiche Ansätze zur Vernetzung und Unterstützung sozialer Kontakte der älteren Bevölkerung sind<br />
»SpoMobil <strong>Lippstadt</strong> e.V.« sowie der Konzeptansatz »Senioren helfen Senioren«.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 80
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Projekt: Dorfläden - Bedarfsermittlung VID-01<br />
Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“<br />
Ein möglicher Ansatz zur Verbesserung der Versorgung - speziell älterer Menschen - besteht in der Einrichtung<br />
von „Dorfläden“, denen zudem auch eine wichtige soziale Wirkung zukommen würde („Treffpunkt“). Ob<br />
dieser Ansatz tragfähig realisierbar ist, muss jedoch vorab geprüft werden.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Vor Planung und Einrichtung von Dorfläden soll eine Bedarfsermittlung durchgeführt werden. In die Betrachtung<br />
einzubeziehen ist das Angebot eines mobilen Supermarkts, das eine Alternative bieten kann.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
offen<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Es handelt sich (zunächst) um eine Bedarfsermittlung. Die Umsetzung und damit die Erzielung von Erfolgen<br />
(und Erfolgskontrolle) bleibt nachfolgenden Schritten vorbehalten.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
1<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
4<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
Leitprojekt: Bürgernetzwerk Dedinghausen VID-02<br />
Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“<br />
Am Beispiel Dedinghausen soll modellhaft ein Bürgernetzwerk realisiert werden. Die dörfliche Gemeinschaft<br />
schließt sich wie folgt in einem Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung und Vorsorge zusammen.<br />
Die Bewohner des Ortsteils, die sich beteiligen wollen, leisten für andere im Dorf einen persönlichen Hilfebeitrag,<br />
wobei die Form ganz unterschiedlich sein kann. Durch diese „Leistung“ wird gleichzeitig ein Anspruch<br />
auf Unterstützung durch andere erworben. Dieser Hilfeanspruch gilt für verschiedene Lebensphasen<br />
und -situationen. Das Prinzip entspricht dem Generationenvertrag, realisiert jedoch innerhalb der dörflichen<br />
Gemeinschaft.<br />
Ein aus Mitgliedsbeiträgen getragenes Bürgerbüro dient dabei als zentrale Anlaufstelle im Dorf und übernimmt<br />
wichtige Aufgaben: Die Verbindung zwischen Helfenden und Hilfesuchenden wird hier hergestellt,<br />
Leistungen werden dokumentiert und Zeiten festgelegt sowie die Zusammenarbeit mit professionellen Kräften<br />
(z. B. Sozial- oder Pflegedienst) koordiniert.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Die Durchführung des Projektes gliedert sich in folgende Schritte:<br />
a) Bildung einer Arbeitsgruppe;<br />
b) Erarbeitung der Grundlagen für ein Bürgernetzwerk am Beispiel des Dorfes Dedinghausen;<br />
c) Nach Abschluss wird der erarbeitete Entwurf dargestellt und als Modell den Dörfern Bökenförde und<br />
Garfeln sowie weiteren Dörfern der ILEK-Region zugänglich gemacht.<br />
Als Zeitrahmen sind ca. 12 – 18 Monate anzusetzen.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Offen<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
Offen<br />
Projektverantwortung: Lenkungsgruppe (Bökenförde, Dedinghausen, Garfeln)<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 81
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Ansprechpartner<br />
Projektentwicklung: Rainer Kroll, Ludger Schulte-Remmert<br />
Evaluierung<br />
Beabsichtigte Ergebnisse und Erfolgskontrolle:<br />
Beitrag zur Daseinsvorsorge und Erhalt von Lebensqualität,<br />
Aufbau neuer Beteiligungsstrukturen im Dorf,<br />
Entwicklung von Selbstverantwortung,<br />
Menschliche Bezüge und Zuwendung im Dorf erhalten und/oder neu stiften.<br />
Die Evaluation erfolgt nach Durchführung von Maßnahmen.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
3<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
6<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Leitprojekt<br />
6.5.4 Maßnahmenbereich „Einzelhandel / Dienstleistungen“<br />
Handlungsbedarf:<br />
Die Situation in den Ortsteilen unterscheidet sich - auch unabhängig von der Größe - sehr stark.<br />
Während in den kleinen Ortsteilen nach grundlegenden Lösungen für diejenigen gesucht werden<br />
muss, die nur noch eingeschränkt mobil sind (s. Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“),<br />
existieren speziell in Lippborg Rahmenbedingungen, die den dort existierenden Geschäften große<br />
Schwierigkeiten bereiten. Da sich die Situation auch in anderen Ortsteilen analog entwickeln kann,<br />
sind (auch präventiv) grundlegende Strategien zu verfolgen, so z. B.<br />
• Verbesserung der Standortbedingungen für kleinere inhabergeführte Geschäfte (Sicherung der<br />
Existenz); speziell auch außerhalb der engeren Kernbereiche;<br />
• Unterstützung / Begleitung der Bildung von „Immobilien und Standortgemeinschaften (ISG)“.<br />
Projekte/Maßnahmen:<br />
Projekt: ISG Ortskern Lippborg VED-01<br />
Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
Maßnahmenbereich „Einzelhandel / Dienstleistungen“<br />
Die spezifische Problemlage in Lippborg lässt es sinnvoll erscheinen, ggf. bereits parallel zur Erarbeitung<br />
einer Rahmenplanung eine Immobilen- und Standortgemeinschaft zu gründen.<br />
Eine Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) ist ein Zusammenschluss von Grundeigentümern, Gewerbetreibenden<br />
und allen anderen an der Zukunftsentwicklung einer Innenstadt oder eines Stadt- bzw.<br />
Ortsteilzentrums interessierten Personen, Unternehmen und Institutionen.<br />
Grundlage für die Einrichtung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft ist in Nordrhein-Westfalen das<br />
2008 in Kraft getretene Gesetz über Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISGG NRW).<br />
Das ISG-Gesetz zielt auf die Stärkung der Einzelhandels- und Dienstleistungsstandorte. Es greift insbesondere<br />
das Problem der „Trittbrettfahrer“ auf, das häufig die Arbeit von Standortinitiativen und Werbegemeinschaften<br />
erschwert. Mit der Bildung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft werden alle die Grundeigentümer<br />
in die Pflicht genommen, die von den Maßnahmen wirtschaftlich profitieren.<br />
Ob ein derartiger Zusammenschluss in Lippborg realisierbar ist, wäre vorab zu klären.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Die Gründung einer ISG muss folgende Punkte umfassen:<br />
1. Die Initiative muss von den lokalen Akteuren ausgehen, die gemeinsam für einen fixierten Zeitraum von<br />
bis zu fünf Jahren ein Maßnahmen- und Finanzierungsplan zur Attraktivitätssteigerung des Quartiers<br />
entwickeln.<br />
2. Das Gebiet der ISG ist grundstücksgenau festzulegen.<br />
3. Der Gemeinde fällt die Aufgabe zu, das Konzept auf Übereinstimmung mit den städtebaulichen Zielen<br />
zu prüfen und alle betroffenen Grundeigentümer und Erbbauberechtigten schriftlich über die Initiative<br />
zu informieren.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 82
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
4. Die unterrichteten Personen können der beabsichtigten ISG-Gründung widersprechen. Dieses Widerspruchsrecht<br />
wurde geschaffen, da ein wesentliches Merkmal der Immobilien- und Standortgemeinschaften<br />
eine Abgabepflicht der Grundeigentümer bzw. der Erbbauberechtigten ist. Widersprechen<br />
mehr als 25 % der Berechtigten oder die Berechtigten von mehr als 25 % der im ISG-Gebiet gelegenen<br />
Grundstücksflächen, darf die ISG nicht eingerichtet werden.<br />
5. Für die jährliche Abgabe ist ein fester Verteilungsmaßstab zu wählen. Als Maßstäbe zulässig sind der<br />
Einheitswert des Grundstücks, die Art und das Maß der baulichen Nutzung, die Grundstücksfläche oder<br />
die Grundstückslänge entlang der Erschließungsanlage. Die Maßstäbe können aber auch kombiniert<br />
werden.<br />
6. Die Laufzeit der ISG ist auf maximal fünf Jahre beschränkt.<br />
Sofern die geforderte Zahl der Grundeigentümer bzw. der Erbbauberechtigten der Gründung zustimmt,<br />
kann die Initiative ihre Arbeit aufnehmen und konkrete Maßnahmen zur Steigerung der städtebaulichen<br />
Attraktivität (Aufenthalts- und Erlebnisqualität) und der Attraktivität der Angebotsstruktur festlegen. Mit Umsetzung<br />
der Maßnahmen werden der Wert der einzelnen Gebäude und Grundstücke bzw. der Handlungsspielraum<br />
und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gesichert.<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Eigenfinanzierung durch jährliche Abgabe<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
ISG (zu gründen), Gemeinde Lippetal<br />
Ansprechpartner<br />
IHK Arnsberg<br />
Evaluierung<br />
Entscheidend für den Erfolg einer ISG ist die gezielte Zusammenarbeit der Haus- und Grundeigentümer mit<br />
den Gewerbetreibenden und Freiberuflern sowie der Politik und Verwaltung. Die Umsetzung und Wirkung<br />
der Maßnahmen soll jährlich überprüft werden.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
1<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
4<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
6.6 Handlungsfeld „Wirtschaft/Arbeit“<br />
Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld „Wirtschaft/Arbeit“<br />
Eine wichtige Basis für die positive Entwicklung der Region bilden Arbeitsplätze. Einige Stichworte<br />
aus den Veranstaltungen waren: „Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region“ oder „Erhöhung der<br />
landwirtschaftlichen Wertschöpfung“.<br />
Die Breitbandversorgung entspricht in einigen Ortsteilen nicht den Anforderungen, was gerade für<br />
Gewerbetreibende einen Wettbewerbsnachteil darstellt.<br />
Leitbild: Die ILEK-Region schafft günstige Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für<br />
zukunftsfähige Betriebe und fördert den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte<br />
Ziele: Verbesserung weicher Standortfaktoren; Stärkung der regionalen Wirtschaft<br />
Entwicklungsstrategie:<br />
• Aufrechterhaltung/Steigerung lokaler Wertschöpfung durch Entwicklung lokaler Wirtschaftsnetzwerke<br />
und Entwicklung innovativer Konzepte der Direktvermarktung von lokal erzeugten Produkten<br />
in dafür geschaffenen Dorfläden (gleichzeitig neue „Treffpunkte“);<br />
• Entwicklung neuer Wohnkonzepte in leerstehenden landwirtschaftlichen Gebäuden, die Wohnen<br />
und Arbeiten unter einem Dach und damit Gewerbeneugründungen ermöglichen;<br />
• Förderung der Wohnqualität für Familien, damit Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte begünstigt wird;<br />
• Weiterer Ausbau der Breitbandversorgung (z. B. in Hörste, Garfeln, Lippborg …).<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 83
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Handlungsbedarf:<br />
Zu den, aus den Reihen der Bevölkerung nur sehr bedingt zu beeinflussenden Problemen, wurde<br />
ausschließlich ein Projekt ausgearbeitet, das mehreren Handlungsfeldern zuzuordnen ist: „Gemeinsam<br />
Zukunft schaffen – Dorfentwicklungskonzept Dedinghausen“. Die insgesamt breit gefächerten<br />
Maßnahmen zielen unter anderem auf die Aufrechterhaltung/Steigerung lokaler Wertschöpfung. Die<br />
Darstellung des Projektansatzes erfolgte unter dem Handlungsfeld „Dorfentwicklung und Landwirtschaft“<br />
(Projekt DEK-01).<br />
Der übrige in den Veranstaltungen benannte Handlungsbedarf zielt vorrangig auf die Verbesserung<br />
weicher Standortfaktoren (Wohnqualität, Breitbandversorgung). Die Verbesserung der Wohnqualität<br />
korrespondiert mit dem Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als Wohnort“;<br />
erste Projektideen hierzu werden dort dargestellt.<br />
Insofern verbleibt aktuell nur ein Projekt:<br />
Projekt: Verbesserung der Breitbandversorgung WAG-01<br />
Handlungsfeld „Wirtschaft/Arbeit“<br />
Projektansatz / Projektziel<br />
In mehreren Ortsteilen der ILEK-Region entspricht die Breitbandversorgung nach wie vor nicht den Standards,<br />
die Unternehmen benötigen.<br />
Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />
Ausbau der Breitbandversorgung (z. B. in Hörste, Garfeln, Lippborg …)<br />
Kosten / Finanzierung<br />
Förderung der Breitbandversorgung gemäß der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung<br />
der Breitbandversorgung ländlicher Räume: Bei leitungsgebundener Infrastruktur ist die Verlegung<br />
oder Verbesserung der erforderlichen Einrichtungen bis einschließlich der Verteilereinrichtungen förderfähig;<br />
bei funkbasierten Lösungen ist die Errichtung der technischen Netzinfrastrukturelemente bis einschließlich<br />
des Sendemastes förderfähig.<br />
Projektträger / Projektpartner<br />
offen<br />
Ansprechpartner<br />
offen<br />
Evaluierung<br />
Durchgängige Realisierung einer für Betriebe hinreichenden Versorgung.<br />
Bewertungskriterien<br />
Punktwerte<br />
A<br />
2<br />
B<br />
2<br />
C<br />
1<br />
Summe<br />
5<br />
Ergebnis<br />
ILEK-Projekt<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 84
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
7 Umsetzungsplan<br />
7.1 Übersicht der Leitprojekte<br />
Insgesamt ergaben sich aus der Bewertung 15 Projekte, die als „Leitprojekte“ eingestuft werden und<br />
damit vorrangig für eine Realisierung vorzusehen sind:<br />
Projekt<br />
„Buchbare Angebote/Mehrtagestourismus“<br />
Masterplan / Marketingkonzept<br />
Abzweige zur Römer-Lippe-Route<br />
Übernachtungsangebote Lippetal<br />
Kulturforum Lippetal<br />
„Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“<br />
Gemeinsam Zukunft schaffen – Dorfentwicklungskonzept Dedinghausen<br />
Dorfgemeinschaftskarte<br />
Bestandsaufnahme ortsbildprägender Gebäude<br />
Dorfgemeinschaftseinrichtungen: Bestandsaufnahmen/Bedarfsanalysen<br />
Bürgerbus Lippetal<br />
Entwicklungskonzept / Rahmenplanung Lippborg<br />
Entwicklungskonzept / Rahmenplanung Lipperbruch<br />
Proaktiver Wandel“ der Infrastruktur<br />
Bürgernetzwerk Dedinghausen<br />
Ein konkreter Gesamtzeitplan ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll zu erstellen.<br />
Kürzel<br />
TMM-01<br />
TMM-02<br />
TWA-01<br />
TÜG-02<br />
KUV-02<br />
KUV-03<br />
DEK-01<br />
DOA-03<br />
DOA-05<br />
DGE-01<br />
MOL-01<br />
VIE-01<br />
VIE-02<br />
VIE-03<br />
VID-02<br />
7.2 Finanzierung / Förderprogramme<br />
Für die Umsetzung der beschriebenen Projekte können in einer Reihe von Fällen - nach jetzigem<br />
Stand - Fördermittel beantragt werden. Entsprechende Hinweise wurden in den Projektdarstellungen<br />
unter „Kosten / Finanzierung“ gegeben.<br />
Für die Projekte, wo keine Förderung realisierbar ist, besteht die Notwendigkeit bürgerschaftlichen<br />
Engagements. Die rege Beteiligung an den Themenwerkstätten und Projekttischen lässt erwarten,<br />
dass im Einzelfall auch dieser Weg von Erfolg gekrönt sein dürfte.<br />
Unter den Fördermöglichkeiten sind - der Ausrichtung des Entwicklungskonzeptes entsprechend -<br />
zwei Quellen vorrangig zu benennen:<br />
1. NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013<br />
2. Programm Kleinere Städte und Gemeinden (KSG) für die größeren Ortsteile<br />
7.2.1 NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013<br />
Die Europäische Union (EU) fördert die Entwicklung des ländlichen Raums im Rahmen ihrer „Gemeinsamen<br />
Agrarpolitik“. Fördermaßnahmen in diesem Bereich erfolgen mit Hilfe des Europäischen<br />
Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).<br />
Die Bezirksregierung Arnsberg (Dezernat 33 “Ländliche Entwicklung, Bodenordnung“) setzt das<br />
NRW-Programm „Ländlicher Raum 2007 – 2013“ gem. der ELER-VO der EU um.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 85
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Die geltenden Förderrichtlinien 39 sehen folgende Förderungen vor:<br />
Bereich Maßnahmen Fördersätze<br />
Private 40 Dorfentwicklungsmaßnahmen<br />
Gemeindliche<br />
Dorferneuerungsmaßnahmen<br />
Gemeinschaftseinrichtungen<br />
im<br />
Dorf<br />
Dorfentwicklungsplanungen<br />
und<br />
-konzepte<br />
Maßnahmen zur<br />
Umnutzung landwirtschaftlicher<br />
Gebäude<br />
Ländliche Infrastrukturmaßnahmen<br />
für den Tourismus<br />
Förderung von<br />
Nahwärme- und<br />
Biogasleitungen<br />
Erhalt ländlicher Bausubstanz mit Ortsbild prägendem<br />
Charakter sowie der begründete Innenausbau:<br />
Bauliche Maßnahmen, die das äußere<br />
Erscheinungsbild des Objekts beeinflussen<br />
(z. B. Fassade, Dach, Türen, Fenster etc.)<br />
Einzelmaßnahmen wie Wegekreuze, Hofkapellen<br />
Verbesserung der Infrastrukturausstattung, der<br />
Wohn- und Arbeitsqualität sowie des Umweltschutzes<br />
Erhaltung und Gestaltung Ortsbild prägender<br />
Gebäude<br />
Dorfgerechte Gestaltung oder Verkehrsberuhigung<br />
von Dorfstraßen<br />
Anlage und Umgestaltung von Plätzen, Verbindungs-,<br />
Geh- und Fußwegen zur Verbesserung<br />
innerörtlicher Verkehrsverhältnisse<br />
Grün- und Freiraumgestaltung im Dorf<br />
Investitionen zur Sicherung und Weiterentwicklung<br />
dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen;<br />
förderfähig sind nur Maßnahmen für die Errichtung<br />
und Bereitstellung der Infrastruktur, nicht<br />
jedoch Ausgaben für die Ausstattung und den<br />
Betrieb der Gemeinschaftseinrichtung; Neubauten<br />
können nicht gefördert werden<br />
Dorfentwicklungskonzept: Vorschläge für die<br />
nachhaltige Entwicklung der ländlichen Gemeinden<br />
und Dörfer.<br />
Dorfentwicklungsplan: Vorschläge zur Verbesserung<br />
der dörflichen Struktur, des Ortsbildes und<br />
der Dorfökologie<br />
Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude zur<br />
Erzielung eines außerlandwirtschaftlichen Einkommens<br />
für aktive Landwirte 41 / „Umbau statt<br />
Neubau“<br />
Umnutzung von Bausubstanz land- und forstwirtschaftlicher<br />
Betriebe für Wohn-, Handels-,<br />
Gewerbe-, Dienstleistungs-, kulturelle, öffentliche<br />
und gemeinschaftliche Zwecke<br />
Infrastrukturmaßnahmen für den ländlichen<br />
Fremdenverkehr, insbesondere zur Erschließung<br />
regionaler touristischer Entwicklungspotenziale<br />
Zur dezentralen Versorgung mit erneuerbaren<br />
Energien bewilligt die Bezirksregierung Zuwendungen<br />
für den Bau von Nahwärme- und Bio-<br />
30% der Kosten in ILEK-Gebieten<br />
und in Gebieten mit Dorfinnenentwicklungskonzept,<br />
Eigenleistung nicht förderfähig<br />
Maximal 30.000 € Zuschuss pro<br />
Gebäude<br />
Bagatellgrenze 1.000 € Zuschuss<br />
50% der förderfähigen Kosten in<br />
ILEK-Gebieten,<br />
Bagatellgrenze 12.500 € Zuschuss;<br />
Mehrwertsteuer ist nicht förderfähig<br />
50% der förderfähigen Kosten in<br />
ILEK-Gebieten;<br />
Bagatellgrenze 12.500 € Zuschuss<br />
50% der förderfähigen Kosten in<br />
ILEK-Gebieten<br />
Bagatellgrenze: 12.500,-- Euro<br />
Umsatzsteuer nicht förderfähig<br />
35% der zuwendungsfähigen Netto-<br />
Ausgaben, jedoch max. 100.000 €<br />
je Maßnahme<br />
Bei Umnutzung zu Mietwohnungen<br />
(Fremdvermietung, kein Eigenbedarf)<br />
20% der zuwendungsfähigen<br />
Ausgaben, jedoch max. 50.000€ je<br />
Maßnahme.<br />
50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben,<br />
jedoch höchstens 100.000 €<br />
je Maßnahme (ILEK als Grundvoraussetzung)<br />
Für Gemeinden 40 % der zuwendungsfähigen<br />
Ausgaben in Gebieten<br />
mit ILEK<br />
39 Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung<br />
40 auch Kirchengemeinden<br />
41 Das entscheidende Kriterium ist hier der Status des „landwirtschaftlichen Unternehmers“. Als landwirtschaftlicher Unternehmer<br />
gilt ein Landwirt, der mindestens 4,5ha. Landwirtschaftsfläche oder mindestens 50ha Wald bewirtschaftet.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 86
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
gasleitungen im ländlichen Raum sowie vorbereitende<br />
und begleitende Maßnahmen.<br />
Die eigentliche Energieerzeugung (zum Beispiel<br />
über den Bau und Betrieb einer Biogasanlage)<br />
wird nicht gefördert.<br />
Für Privatpersonen oder Personengesellschaften:<br />
25 % der zuwendungsfähigen<br />
Ausgaben, höchstens<br />
jedoch 100.000 Euro<br />
Es besteht die Möglichkeit, dass mit der kommenden Förderperiode (2014-2021) Veränderungen<br />
der Förderschwerpunkte/-sätze eintreten. Hierzu liegen zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Konzeptes<br />
allerdings keine genaueren Informationen vor.<br />
7.2.2 Programm Kleinere Städte und Gemeinden (KSG)<br />
Das im Jahr 2010 aufgelegte Förderprogramm bietet zusätzliche Fördermöglichkeiten. Kleineren<br />
Städten und Gemeinden soll ermöglicht werden, ihre zentralörtliche Versorgungsfunktion dauerhaft,<br />
bedarfsgerecht und auf hohem Niveau zu sichern und zu stärken.<br />
Gefördert werden z. B. Projekte<br />
• zur Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels,<br />
• zur kooperativen Verantwortungswahrnehmung,<br />
• zur Anpassung der Infrastruktur auf Grund zurückgehender Bevölkerung,<br />
• zur Bildung / Unterstützung von Netzwerken zur Sicherung der Daseinsvorsorge.<br />
Anforderungen/Schwerpunkte der KSG-Förderung<br />
1. Problemanalyse für alle zu beteiligenden größeren Ortsteile der ILEK-Region<br />
2. Entwicklung von Ansätzen, ein in seiner Dichte, Qualität und Vielfalt bedarfsgerechtes, effektiveres<br />
und effizienteres Angebot öffentlicher und privater Dienstleistungen zu gewährleisten und zukünftig<br />
kostenintensive Doppelstrukturen zu vermeiden.<br />
3. Vorbereitung städtebaulicher Gesamtmaßnahmen:<br />
• Analyse des Bestands und Bedarfs (Infrastrukturauslastung und -nachfrage) sowie erforderlicher<br />
Anpassungen,<br />
• Sanierungskonzepte zur Anpassung ausgewählter zentraler Infrastruktureinrichtungen,<br />
• Bildung strategischer Netzwerke zur interkommunalen Kooperation für die gemeinsame Sicherung<br />
sozialer Angebote.<br />
Städtebauliche Investitionen<br />
Auf Grundlage der genannten Vorüberlegungen können die Finanzhilfen des Programms insbesondere<br />
für Investitionen zur Umstrukturierung und kostensparsamen Anpassung der städtebaulichen<br />
Infrastruktur eingesetzt werden.<br />
Diese können beispielsweise sein:<br />
• Bedarfsgerechte bauliche Anpassung und Sanierung von Gebäuden öffentlicher, sozialer, kultureller<br />
Einrichtungen der Versorgungsinfrastruktur für eine gemeinsame, effizientere Nutzung<br />
durch die beteiligten Kommunen bzw. Ortsteile,<br />
• Sanierung und bedarfsorientierter Umbau leer stehender Gebäude, z. B. als flexibel nutzbare<br />
Multifunktionshäuser für wohnortnahe Versorgungsleistungen,<br />
• Verfügungsfonds (z. B. zur Förderung zivilgesellschaftlichen Engagements im Bereich sozialkultureller<br />
Infrastruktur) = Instrument zur Förderung von bürgerschaftlichem Engagement, als<br />
auch ein Mittel, Innovationen einfach und schnell zu fördern und umzusetzen.<br />
In den Städten und Gemeinden sind Fördergebiete räumlich abzugrenzen. Die räumliche Abgrenzung<br />
kann als Sanierungsgebiet nach § 142 BauGB, städtebaulicher Entwicklungsbereich nach<br />
§ 165 BauGB, Erhaltungsgebiet nach § 172 BauGB, Maßnahmegebiet nach § 171 b oder § 171 e<br />
BauGB, Untersuchungsgebiet nach § 141 BauGB oder durch Beschluss der Gemeinde erfolgen. Die<br />
Festlegung des gesamten Gemeindegebiets als Fördergebiet ist nicht zulässig.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 87
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
7.2.3 Förderung der Breitbandversorgung<br />
Die Förderung erfolgt auf Grundlage der „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung<br />
der Breitbandversorgung ländlicher Räume“ 42 . Gefördert werden kann die Schließung der<br />
Wirtschaftlichkeitslücke bei Investitionen in Breitbandinfrastruktur; d.h. der Fehlbetrag zwischen<br />
Investitionskosten und Wirtschaftlichkeitsschwelle. Die Höhe der Förderung beträgt 75 % des festgestellten<br />
Fehlbetrages, höchstens jedoch 180.000,- Euro. Eine Orientierungshilfe bietet der "Leitfaden<br />
zur Umsetzung der Breitbandförderung im ländlichen Raum".<br />
7.2.4 Sonstige Förderprogramme und Stiftungen<br />
Im Einzelfall können sich darüber hinaus weitere bzw. alternative Ansätze für eine Förderung ergeben.<br />
Zu nennen sind hier vorrangig folgende Programme:<br />
• Regionale Wirtschaftsförderung; RWP-Infrastrukturrichtlinie;<br />
• Denkmalförderung nach Denkmalschutzgesetz;<br />
• Förderprogramme Regionale Kulturpolitik des Landes NRW;<br />
• Förderrichtlinie Naturschutz (FöNa);<br />
• Fördermaßnahmen des Kreises Soest (z. B. „Jugend braucht Lebensräume“, Gehölzaktion des<br />
Kreises Soest);<br />
• Bürgerbusförderung (Verwaltungsvorschriften zum Gesetz über den ÖPNV in NRW vom<br />
30.11.2007);<br />
• NRW Stiftung Natur-Heimat-Kultur: Förderung von Maßnahmen der Natur-, Heimat- und Kulturpflege<br />
in NRW;<br />
• NRW Stiftung für Umwelt und Entwicklung: u.a. Projekte der Umweltbildung, des Umweltschutzes<br />
und der Ressourcenschonung;<br />
• Deutsche Stiftung Denkmalschutz: Erhaltung bedrohter Kulturdenkmale;<br />
• Landschaftsverband Westfalen-Lippe: u.a. Förderung von Projekten zur Bewahrung, Erforschung<br />
und Präsentation des kulturellen Erbes von Westfalen-Lippe.<br />
Mit weiterer Konkretisierung der Projektideen und konkreter Prüfung der Fördermöglichkeiten, kann<br />
es erforderlich sein, die beschriebenen Förderzugänge als Alternative zu den unter 7.2.1 und 7.2.2<br />
angegebenen Möglichkeiten zu nutzen oder im Einzelfall auch zu kombinieren.<br />
7.3 Organisationsstrukturen / Aufgaben<br />
Die mit der Erarbeitung des ILEK installierte intensive Zusammenarbeit und projektbezogene Kooperation<br />
zwischen den Kommunen <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal soll konsequent fortgeführt werden. Als<br />
koordinierendes Gremium soll auch weiterhin die Lenkungsgruppe fungieren. Dabei ist vorzusehen,<br />
dass der Kreis im Bedarfsfall zu speziellen Themen durch weitere Personen (z. B. Vertreter aus<br />
den Projekttischen) ergänzt wird.<br />
Als Arbeitsebene fungieren die im Zuge der ILEK-Erarbeitung erstmals einberufenen Projekttische.<br />
Hier sollten bald möglichst Folgesitzungen initiiert werden, um die ersten Schritte der Projektrealisierung<br />
in Angriff zu nehmen. Für einige Projekte wird es zunächst eine Kernaufgabe sein, weitere<br />
verlässliche und engagierte Projektpartner zu gewinnen.<br />
Da - insbesondere bei den Projekten im Handlungsfeld „Tourismus“ - intensive Querverbindungen<br />
existieren, ist weiterhin über den Gesamtverlauf der Projektumsetzung eine übergreifende Koordinierung<br />
und Abstimmung erforderlich.<br />
Insgesamt wird damit die Zusammenarbeit zwischen <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal verfestigt.<br />
42 Vgl. RdErl. des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz II-6-0228.22900 v.<br />
15.8.2008<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 88
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
7.4 Kommunikation<br />
Die Projekte sind ausnahmslos auf eine möglichst intensive Beteiligung lokaler Akteure angewiesen.<br />
Im Bereich der Tourismusprojekte sind insbesondere auch die Hotellerie und Gastronomie verstärkt<br />
einzubinden. Es ist daher zwingend erforderlich, die Zwischenstände und Ergebnisse der Projektumsetzung<br />
in regelmäßigen Abständen in die Öffentlichkeit zu tragen.<br />
Die Berichterstattung ist an die Umsetzung erster Projektbausteine bzw. konkret „sichtbare“ Projekterfolge<br />
zu knüpfen. Als ergänzend mögliche Maßnahme ist ein gezieltes Zusammenführen aller<br />
Akteure in einem ‚Projektmarkt’ denkbar, z. B. an einem regelmäßig wiederkehrenden „Tag der<br />
ILEK-Projekte“. Hier können Projekterfolge vorgestellt, Probleme projektübergreifend diskutiert sowie<br />
Folgeprojekte initiiert werden.<br />
7.5 Qualitätsmanagement und Monitoring<br />
Die Projekte wurden in intensiver Diskussion mit lokalen Akteuren und unter Einbeziehung des externen<br />
Sachverstands von MSP ImpulsProjekt ausgearbeitet. Von daher ist grundsätzlich von einer<br />
hohen „Qualität“ der Projektansätze und aufgezeigten Wege auszugehen. Dennoch ist der jeweilige<br />
Prozess der Projektumsetzung von regelmäßigen Überprüfungen und Evaluierungen zu begleiten.<br />
Nach dem Start der Projektrealisierung sind daher projektbezogene Zeitpläne aufzustellen und mit<br />
Meilensteinen zu versehen. Nach Umsetzung der Projekte bzw. zunächst erster Teilprojekte ist zudem<br />
eine Evaluierung des Projekterfolges vorzusehen. Der Projekterfolg ist – wie bereits ausdrücklich<br />
in den Projektskizzen vermerkt – in den meisten Fällen unmittelbar ablesbar.<br />
Die Ergebnisse der Erfolgskontrollen sollen regelmäßig in der Lenkungsgruppe diskutiert werden<br />
und ggf. zum Anlass für weitere Maßnahmen oder unterstützende Projekte genommen werden.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 89
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Anhang A: Relevante Aussagen aus planerischen Vorgaben und übergeordneten<br />
Entwicklungskonzepten<br />
A.1 Landes- /Regionalplanung<br />
A.1.1<br />
Landesentwicklungsplan<br />
Der Kreis Soest wird gemäß dem Landesentwicklungsplan 1995 von einer großräumigen Achse von europäischer<br />
Bedeutung (Entwicklungsachse 1. Ordnung) und von drei überregionalen Achsen (Entwicklungsachsen 3.<br />
Ordnung) durchzogen:<br />
Entwicklungsachse 1. Ordnung: Ruhrgebiet / Niederlande – <strong>Lippstadt</strong> – Paderborn / Kassel<br />
Entwicklungsachsen 3. Ordnung:<br />
- Hamm – Werl – Arnsberg,<br />
- Warendorf / Osnabrück – Soest – Arnsberg,<br />
- Rheda-Wiedenbrück – <strong>Lippstadt</strong> – Warstein – Olpe.<br />
A.1.2<br />
Regionalplan<br />
Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund - östlicher Teil (Kreis Soest und<br />
Hochsauerlandkreis) wurde am 30.03.2012 rechtswirksam.<br />
Das Regionale Ordnungssystem weist <strong>Lippstadt</strong> als Mittelzentrum (Konzentration mittelzentraler Einrichtungen<br />
in der Kernstadt) aus. Lippetal ist Grundzentrum mit einer Konzentration grundzentraler Einrichtungen in Herzfeld,<br />
Lippborg und Oestinghausen.<br />
Der Regionalplan enthält eine Reihe von Grundsätzen und Zielen, die für die Ausrichtung von Strategien und<br />
Projekten des ILEK von Bedeutung sind. Zu nennen sind insbesondere:<br />
Grundsatz 4: Regionale Wirtschaft stärken. Die wirtschaftliche Entwicklung soll die speziellen Stärken des<br />
Plangebietes im Sinne einer endogenen Regionalentwicklung sichern und ausbauen. Gleichzeitig sind die<br />
Leistungsbeiträge und Entwicklungserfordernisse der freiraumbasierten Wirtschaftszweige, besonders die<br />
Land- und Forstwirtschaft und der Tourismus, in diese regionale Wirtschaftsentwicklung zu integrieren. Regionale<br />
Entwicklungskonzepte sind dazu eine wichtige Grundlage.<br />
Grundsatz 5: Klimaschutz. (2) Im Interesse des globalen und regionalen Klimaschutzes sollen die Potenziale<br />
Erneuerbarer Energien genutzt werden.<br />
Grundsatz 6: Regionale Kooperation. Die zunehmende Regionalisierung erfordert eine Vertiefung und einen<br />
Ausbau der vorhandenen Ansätze zur interkommunalen und regionalen Kooperation. … Denkbare gemeinsame<br />
Anstrengungen in diese Richtung könnten z. B. auch umfassen: die Entwicklung eines „Touristischen<br />
Gesamtkonzeptes“.<br />
Ziel 2 (4): Auf eine geordnete räumliche Gesamtentwicklung in der Kommune ist bei der Inanspruchnahme<br />
der Siedlungsbereiche zu achten, indem<br />
o die bauliche Innenentwicklung und Verdichtung, die Auffüllung von Baulücken Vorrang hat vor der Inanspruchnahme<br />
neuer Bauflächen;<br />
o geeignete Brachflächen innerhalb der Siedlungsbereiche vorrangig reaktiviert und zielgerichtet entwickelt<br />
werden;<br />
o neue Bauflächen, soweit möglich und sinnvoll, an vorhandene Siedlungs-flächen anschließen;<br />
o die Inanspruchnahme von Siedlungsflächen flächensparend und umweltschonend erfolgt.<br />
Grundsatz 7: (1) Bei allen Entscheidungen über Ausbau, Rückbau, Umbau oder Verlagerung von Infrastruktur<br />
ist die Daseinsvorsorge der Bevölkerung entsprechend dem siedlungsräumlichen Grundkonzept zu gewährleisten.<br />
(2) Für eine gezielte wechselseitige Anpassung von Siedlung und Infrastruktur sollen die Kommunen und<br />
Kreise des Plangebietes vorausschauende Konzeptionen und Maßnahmen entwickeln und umsetzen; die<br />
Folgen des demografischen Wandels sind besonders zu berücksichtigen. Die Konzepte und Maßnahmen<br />
sollen, sofern sinnvoll, in Zusammenarbeit mit benachbarten Städten und Gemeinden entwickelt werden. Sie<br />
sollen mit der Regionalplanung abgestimmt werden.<br />
Ziel 4: Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sind der Charakter der Kulturlandschaften mit<br />
ihren bedeutsamen Kulturlandschaftsbereichen und -elementen sowie die historisch wertvollen Orts- und<br />
Landschaftsbilder zu bewahren und weiter zu entwickeln. Vielmehr soll durch die Berücksichtigung der regionalen<br />
Eigenheiten eines Raumes sein unverwechselbares Gesicht erhalten und so zur Identifikation der<br />
Bevölkerung mit ihrer Heimat beigetragen werden. Alle Planungen und Maßnahmen im Raum sind Teil der<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 90
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Kulturlandschaftsentwicklung und müssen sich daran messen lassen, welche langfristigen Raumwirkungen<br />
sie entfalten. Gerade in touristisch geprägten Regionen kommen dem Erhalt und der Entwicklung der Kulturlandschaften<br />
eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Bedeutung zu.<br />
Grundsatz 10: Die Haupt- und Nebenzentren der Städte und Gemeinden, aber auch die ‚Ortsmitten’ in kleineren<br />
Gemeindeteilen, sollen in ihrer Funktion geschützt sowie in ihrer Unverwechselbarkeit erhalten und<br />
gestärkt werden. Den Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten in diesen Zentren und in den zentralen<br />
Versorgungsbereichen kommen hierbei eine besondere Bedeutung zu.<br />
Grundsatz 23: Soweit dies möglich ist, sind die Funktionen der Gewässer und ihrer Auen wiederherzustellen.<br />
Dazu sollen die gewässerbegleitenden Freiflächen langfristig vermehrt werden.<br />
Für die ILEK-Erarbeitung von besonderer Bedeutung sind die Aussagen (Leitbilder) zur Landschaftsentwicklung<br />
(vgl. auch Ziel 4). Es werden dabei für folgende Landschaften Zielvorstellungen formuliert 43 :<br />
Abbildung A1: Landschaften in der ILEK-Region<br />
Tabelle A1: Zielvorstellungen für die Landschaftsräume<br />
● Zielvorstellungen für die Landschaftsräume der ILEK-Region (Auswahl)<br />
LR IIIa-058 Beckumer Berge (mit Randausläufern)<br />
Erhalt und Entwicklung einer strukturreichen Kulturlandschaft<br />
LR IIIa-081 Lippeniederung zwischen Sande und Cappeln<br />
Erhalt, Pflege und Entwicklung einer nachhaltig landwirtschaftlich genutzten, strukturreichen Kulturlandschaft<br />
durch eine standort- und umweltgerechte Bewirtschaftung: u.a. durch Wiederherstellung und Optimierung<br />
typischer Lebensräume der Niederungslandschaft, wie Feucht- und Nasswiesen, naturnaher Gewässerabschnitte<br />
und Auenlebensräume; Abstimmung landschaftsbezogener Freizeitnutzung mit den Naturschutzfunktionen<br />
LR IIIa-093 Weichseleiszeitliche Lippeniederterrasse<br />
Förderung einer bäuerlich geprägten Kulturlandschaft: Erhalt und Entwicklung der historisch gewachsenen<br />
Strukturen wie Alleen, Obstwiesen, Feldgehölze, Baumreihen und Hecken im Siedlungsrandbereich<br />
LR IIIa-095 Obere Lippetalung<br />
Sicherung und Entwicklung einer naturnahen Auenlandschaft durch Renaturierung und Schaffung auentypischer<br />
Lebensräume, wie Altarme, extensiv genutztes Grünland, Gewässerrandstreifen, gliedernde Kleinbiotope<br />
entsprechend der Vorgaben des Gewässerschutzprogramms (Bewirtschaftungsplan Lippe)<br />
Förderung einer eigendynamischen Entwicklung des Fließgewässers in der Aue<br />
Pflege und Verdichtung des Netzes der vorhandenen Hecken und Kopfbäume<br />
43 Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund - östlicher Teil (Kreis Soest und Hochsauerlandkreis),<br />
Textteil, S.126 ff.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 91
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Dauerhafte Etablierung von Naturentwicklungsflächen in der Aue unter Berücksichtigung der Funktion als<br />
FFH- und Vogelschutzgebiet.<br />
LR IIIa-096 Liesborner Platte<br />
Sicherung und Entwicklung der bäuerlichen Kulturlandschaft mit einer vielfältigen Feldflur mit Kleingewässern,<br />
Gewässerrandstreifen und Gehölzstrukturen<br />
Landschaftsgerechte Eingrünung der Siedlungen durch bodenständige Gehölze und Obstbäume<br />
LR IIIa-097 Benteler Niederung<br />
Erhalt, Pflege und Entwicklung einer nachhaltig genutzten, strukturreichen Kulturlandschaft<br />
LR IIIa-105 Lössbedecktes Kreidehügelland von Bergkamen bis Welver<br />
Erhaltung und Entwicklung einer strukturreichen ackerbaulich geprägten Agrarlandschaft gegliedert durch<br />
ortsnahes Grünland; Erhaltung und Entwicklung herausragender Feuchtwiesenkomplexe (u. a. Ahsewiesen)<br />
LR IIIa-106 Soester Börde<br />
Erhalt und Förderung traditioneller Kulturlandschaftselemente wie Hecken, Obstbaumbestände und Kopfbäume;<br />
Renaturierung von Fließgewässern und Schaffung nutzungsfreier Gewässerrandstreifen; Ausweitung<br />
der Grünlandnutzung in Auen und Niederungen<br />
A.2 Kreisentwicklung<br />
A.2.1<br />
Zukunftskonzept 2020 - Kreis Soest<br />
Die Kreisverwaltung Soest hat bereits vor Jahren ein strategisches Grundsatzprogramm entwickelt und damit<br />
das Leitbild „Kreis Soest, die Hellweg-Region mit Charakter - innovativ und naturverbunden" konkretisiert. Der<br />
demographische Wandel machte es inzwischen erforderlich, die strategischen Ziele und das Leitbild zu überarbeiten.<br />
Die Ergebnisse der Überlegungen wurden im Zukunftskonzept 2020 zusammengefasst.<br />
Sieben grundlegende strategische Ziele bestimmen das zukünftige Handeln der Kreisverwaltung und legen<br />
prägnant dar, was bis 2020 erreicht werden soll. Auf einer zweiten Ebene sind den strategischen Zielen jeweils<br />
Handlungsfelder zugeordnet, die verdeutlichen, wo oder in welchen Bereichen und mit welcher Intensität die<br />
Kreisverwaltung handeln will.<br />
In der Übersicht sind einige Punkte in grüner Schrift markiert, die für die Erarbeitung des ILEK in besonderem<br />
Maße richtungsweisend sind.<br />
Tabelle A2: Ziele und Handlungsfelder des Zukunftskonzeptes für den Kreis Soest<br />
● Zukunftskonzept 2020 Kreis Soest<br />
Strategische Ziele<br />
Familien in allen<br />
Lebenslagen unterstützen<br />
Wissen für ein<br />
lebenslanges Lernen<br />
entwickeln,<br />
fördern und bewahren<br />
Die Vielfalt der<br />
Gesellschaft als<br />
Chance nutzen<br />
Handlungsfelder<br />
Standortqualität für Familien verbessern<br />
Positives Klima für Familien schaffen<br />
Steigerung der Wohnattraktivität für Familien<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestalten<br />
Weiterentwicklung „Lokales Bündnis für Familie im Kreis Soest“<br />
Eltern, Kinder und Jugendliche in schwierigen sozialen Verhältnissen unterstützen<br />
Kinder im Vorschulalter fördern<br />
Verbesserung der Übergänge zwischen einzelnen Bildungsphasen<br />
Verbesserung der Bildungszugänge<br />
Verbesserung der Transparenz von Bildungsangeboten<br />
Erhöhung der Bildungsbeteiligung<br />
Aufbau und Leben der Bildungsregion<br />
Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit<br />
Ältere Menschen fördern und begleiten und dabei ihre Selbständigkeit erhalten<br />
Das Älterwerden optimal gestalten<br />
Gleichstellung von Frau und Mann fördern<br />
Potenziale von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft nutzen<br />
Eingliederung von Menschen mit Behinderungen verbessern<br />
Gleichwertige Lebensbedingungen für Menschen mit und ohne Behinderung<br />
Weitere Stärkung des Ehrenamtes<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 92
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Den Wirtschaftsstandort<br />
Kreis<br />
Soest vernetzen<br />
und stärken<br />
Gesund und sicher<br />
leben<br />
Die Umwelt für<br />
kommende Generationen<br />
nachhaltig<br />
bewahren<br />
Ressourcen generationengerecht<br />
einsetzen<br />
Wettbewerbskraft der regionalen Unternehmen stärken<br />
Kreis Soest zu einem modernen Technologiestandort entwickeln<br />
Know-how-Fluss zwischen Wissenschaft und Wirtschaft intensivieren<br />
Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung<br />
Integration in den Arbeitsmarkt weiter stärken<br />
Tourismus stärken<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
Gesundheitsstandards weiter entwickeln<br />
Die Gesundheitsförderung optimieren<br />
Strukturen für einen soliden Katastrophenschutz bilden<br />
Rettungsdienst zukunftsfähig gestalten<br />
Verbraucherschutz sichern<br />
Verkehrssichere Region Kreis Soest<br />
Tiergesundheit erhalten<br />
Natürliche Lebensgrundlagen erhalten unter Fortentwicklung der Freiraumplanung<br />
Einsatz nachwachsender Rohstoffe und regenerativer Energien fördern<br />
Die Entsorgungssicherheit gewährleisten<br />
Landwirtschaft und Dorfkultur erhalten<br />
Ressourcen optimal einsetzen<br />
IT-Technologien offensiv nutzen<br />
Ausreichend Mitarbeiter gewinnen<br />
Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter dauerhaft erhalten<br />
Verschuldung abbauen<br />
Liquidität sichern mit dem Ziel der dauerhaften Aufgabenerfüllung<br />
Weitere Konkretisierungen erfolgen dann über die operativen Ziele und die Beschreibung konkreter Umsetzungsschritte.<br />
Das Zukunftskonzept wurde vom Kreistag am 25. Februar 2010 beschlossen. Die operativen<br />
Ziele werden jährlich neu angepasst.<br />
A.2.2<br />
Landschaftspläne<br />
Für den Bereich der ILEK-Region gelten folgende Landschaftspläne 44 :<br />
Landschaftsplan I "Obere Lippetalung-Geseker Unterbörde" (genehmigt am 13. Mai 2003)<br />
Landschaftsplan III "Lippetal-<strong>Lippstadt</strong>-West (genehmigt am 4. Dezember 2006).<br />
Für das Gebiet des Landschaftsplans I werden fünf Entwicklungsziele ausgesprochen. Innerhalb der einzelnen<br />
Entwicklungsziele erfolgt dann die Abgrenzung und Beschreibung von Entwicklungsräumen (ER) mit gegebenenfalls<br />
besonderen Feinzielen. Die nachfolgende Tabelle stellt Ziele und Räume zusammen, die innerhalb der<br />
ILEK-Region liegen:<br />
Tabelle A3: Entwicklungsziele und -räume im Landschaftsplan I<br />
● Entwicklungsziele und Entwicklungsräume<br />
Entwicklungsziel 1: Erhaltung einer mit naturnahen Lebensräumen oder natürlichen Landschaftselementen<br />
reich oder vielfältig ausgestatteten Landschaft.<br />
Entwicklungsziel 2: Anreicherung einer im ganzen erhaltungswürdigen Landschaft mit naturnahen Lebensräumen<br />
und gliedernden und belebenden Elementen.<br />
Entwicklungsziel 3: Freiraumschutz - Erhaltung des offenen, unzersiedelten Raumes der Hellwegbörde mit<br />
besonderer landschaftskultureller und ökologischer Funktion.<br />
Entwicklungsziel 4: Sicherung und Entwicklung naturnaher Landschaftsräume mit besonderer Bedeutung<br />
für den Arten- und Biotopschutz.<br />
Entwicklungsziel 5: Sicherung und Wiederherstellung naturnaher Fließgewässersysteme durch Renaturierung<br />
von Bach- und Flussläufen und Entwicklung auentypischer Lebensräume.<br />
44<br />
Die Landschaftspläne sind im Internet einzusehen unter Kreis Soest/Bürgerservice/ Natur+Landschaft+Wasser+Abfall/Landschaftsplanung/Landschaftspläne.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 93
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Im Bereich des Landschaftsplans III wurden nahezu identische Entwicklungsziele formuliert.<br />
Die stark verkleinerten Karten auf der folgenden Seite zeigen jeweils die Verteilung der ausgewiesenen Entwicklungsziele<br />
auf.<br />
Nähere Festlegungen zu den einzelnen Räumen enthalten die Textteile der Landschaftspläne. Die Landschaftspläne<br />
treffen weiterhin folgende Festsetzungen bezüglich besonders geschützter Teile von Natur und<br />
Landschaft. Die Naturschutzgebiete werden nachfolgend aufgelistet und anhand einer Karte des ABU verortet.<br />
Abbildung A2: Landschaftsplan I - Entwicklungsziele (stark verkleinert; die Legende wurde so modifiziert, dass die Farberläuterungen<br />
in der Verkleinerung lesbar wurden)<br />
Abbildung A3: Entwicklungskarte Landschaftsplan III<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 94
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Tabelle A4: Naturschutzgebiete<br />
● Naturschutzgebiete Nr. Nr.<br />
Landschaftsplan I<br />
NSG „Zachariassee“ 13 NSG „Lippeaue bei Lipperode/ Esbeck“<br />
NSG „Margaretensee“ 54 NSG „Walachei“ 53<br />
Landschaftsplan III<br />
NSG “Uentroper Wald“ 61 NSG “Ahseniederung Oestinghausen“ 82<br />
NSG “Kerbtal am Brunskamp“ 32 NSG “Rosenaue“ 83<br />
NSG “Stockumer Holz“ 67 NSG “Wulfesknapp/Krähenbrink“ 78<br />
NSG “Quabbeaue/Berkenkamp“ 68 NSG “Woeste“ 84<br />
NSG “Bröggel“ 21 NSG “Trotzbach/Gut Alpe“ 85<br />
NSG “Alpke/Alpbach“ 28 NSG “Großes Holz“ 86<br />
NSG “Lippeaue“ 7 NSG “Lusebredde“ 30<br />
NSG “Wierlauke 70 NSG “Gieseler“ 87<br />
NSG “Ahsewiesen“ 1/81 NSG “Kranenkasper“ 88<br />
57<br />
Abbildung A4: Schutzgebiete; Quelle: www.abu-naturschutz.de<br />
Die einzelnen Naturschutzgebiete sind im Landschaftsplan sowie auf der Website der ABU ausführlich beschrieben.<br />
Einige Bereiche im Süden der ILEK-Region gehören zum „Vogelschutzgebiet Hellwegbörde“<br />
(Natura 2000 Nr. DE-4415-401) 45 . Das Gebiet weist „bundesweit bedeutende Brutbestände der Wiesenweihe,<br />
Rohrweihe und des Wachtelkönigs auf. Sehr bedeutsam sind auch die Rastbestände von Mornellregenpfeifer,<br />
Goldregenpfeifer, Kornweihe und Rotmilan.“ 46<br />
Das Vogelschutzgebiet hat eine hohe Bedeutung für weitere durchziehende und rastende Vogelarten offener<br />
Lebensräume wie Sumpfohreule, Kiebitz, Brachpieper und Wiesenpieper.<br />
Neben dem Vogelschutzgebiet gibt es in der ILEK-Region weitere bedeutende NATURA 2000-Gebiete, die in<br />
weiten Teilen identisch sind mit den Naturschutzgebieten. Große Teile der ILEK-Region sind als Landschaftsschutzgebiet<br />
ausgewiesen.<br />
45 Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zum Erhalt der in der EU gefährdeten Lebensräume und Arten. Es<br />
setzt sich zusammen aus den Schutzgebieten der Vogelschutz-Richtlinie (Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April<br />
1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten) und den Schutzgebieten der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (Richtlinie<br />
92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und<br />
Pflanzen).<br />
46 vgl. www.naturschutzinformationen-nrw.de.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 95
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
A.2.3<br />
Nahverkehrsplan<br />
Erst kürzlich wurde für den Kreis Soest ein Nahverkehrsplan 47 erarbeitet. Die für die ILEK-Region bedeutenden<br />
Aussagen werden nachfolgend zusammengefasst.<br />
Entsprechend der Grundsätze des § 2 ÖPNVG NRW soll (im ländlichen Raum) eine angemessene Verkehrsverbindung<br />
durch koordinierte Bus-/Schienenkonzepte sichergestellt werden. Bei geringer Nachfrage sollen<br />
alternative Bedienungsformen wie Rufbusse, Anrufsammeltaxen und Bürgerbusse genutzt werden.<br />
Wesentliche Vorgaben gehen aus verschiedenen Planungsgrundlagen hervor:<br />
Landesentwicklungsplan (LEP): Entwicklungsachsen<br />
Integrierte Gesamtverkehrsplanung (IGVP) des Landes NRW<br />
ÖPNV-Landesprogramm<br />
Nahverkehrsplan Schienenpersonennahverkehr (SPNV).<br />
Die integrierten Gesamtverkehrsplanung (IGVP) des Landes NRW bündelt alle Infrastrukturplanungen (Straße<br />
und Schiene) in einem Instrument. Ergebnis ist der Verkehrsinfrastrukturbedarfsplan, mit dem das Land seine<br />
Förderabsichten konkretisiert. Die Realisierung folgender Vorhaben des „Bedarfsplans Schiene“ wird positive<br />
Wirkungen in der ILEK-Region entfalten:<br />
Beseitigung der Bahnübergänge an der Strecke Dortmund - Paderborn (bis 2015),<br />
Reaktivierung der Westfälischen Landes-Eisenbahn zwischen Münster und Neubeckum sowie zwischen<br />
Neubeckum und <strong>Lippstadt</strong> (nach 2015).<br />
Unter den bereits bewilligten Vorhaben des ÖPNV-Landesprogramms befindet sich als Maßnahme der Regionalverkehr<br />
Ruhr-Lippe GmbH die „Busbeschleunigung Stadt <strong>Lippstadt</strong>, ÖPNV-Anteil“. 48<br />
Der Kreis Soest gehört dem Zweckverband SPNV Ruhr-Lippe (ZRL) an, zu dessen Aufgaben u.a. auch die<br />
ÖPNV-Infrastrukturförderung, das strategische Qualitätsmanagement, die Nahverkehrsplanung, die strategische<br />
Fahrzeugplanung, die strategische Wettbewerbsplanung und das Fahrplandatenmanagement gehören.<br />
Der erste Nahverkehrsplan für den Schienenpersonennahverkehr im NWL (aus Oktober 2011) beinhaltet für die<br />
ILEK-Region folgende relevante Maßnahmen:<br />
Maßnahmen des IGVP (s.o.)<br />
KBS 430 (Hamm - Soest - Paderborn - Altenbeken - Warburg - Kassel): Verknüpfungen mit dem regionalen<br />
und städtischen Busverkehr u.a. in <strong>Lippstadt</strong>; zeitnahe Umsetzung von Ausbaumaßnahmen u.a. an der Station<br />
Dedinghausen).<br />
Der Nahverkehrsplan enthält darüber<br />
hinaus weitere Zielformulierungen zur<br />
Erhöhung der Attraktivität und Steigerung<br />
der Wirtschaftlichkeit des ÖPNV<br />
sowie zur Verzahnung von regionalem<br />
und lokalem ÖPNV. Weiterhin<br />
wird festgelegt, wie zukünftig die<br />
Anforderungen von Menschen mit<br />
Mobilitätseinschränkungen und von<br />
Frauen und Kindern besser berücksichtigt<br />
werden sollen.<br />
Für die zukünftige Qualität der<br />
ÖPNV-Erschlie-ßung werden Richtund<br />
Grenzwerte für Fußwegentfernungen<br />
zur Haltestelle (Luftlinie)<br />
Abbildung A5: Zielwerte für die Raumerschließung; Quelle: Nahverkehrsplan<br />
für den Kreis Soest, S. 14<br />
festgelegt, die nach Gemeindeklassen<br />
sowie nach Verkehrsmitteln unterscheiden.<br />
Der Nahverkehrsplan beschreibt<br />
darüber hinaus weitere zentrale Anforderungen,<br />
die hier nicht vollständig wiedergegeben werden können; und zwar zu<br />
Verbindungsqualität (Bedienungshäufigkeit, Erreichbarkeit zentraler Orte etc.),<br />
47 Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co. KG: Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Januar 2012.<br />
48 Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co. KG: Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Januar 2012. S. 8.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 96
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Angebotsqualität (insbesondere hierarchische Abstimmung und Verknüpfung der Betriebsformen).<br />
Für Lippetal ist als eine Maßnahme im Projekt „mobil4you“ 49 das Konzept eines „RufBusses“ entwickelt<br />
worden.<br />
„Die ÖPNV-Erschließung von Lippetal ist – der Siedlungsstruktur entsprechend – im Wesentlichen durch Taxi-<br />
Bus-Linien und Buslinien zur Schülerbeförderung geprägt. Ziel des Pilotprojektes RufBus ist die Schaffung<br />
eines flächendeckend guten Fahrtenangebotes mit folgenden Merkmalen:<br />
Bestellung per Telefon,<br />
Keine Fahrplan- und Linienwegbindung,<br />
Haltestellen- und Haustürbedienung (optional),<br />
Linientarif mit Komfortzuschlag für die Haustürbedienung,<br />
Einsatz von Kleinbussen (möglichst mit elektromotorischem Antrieb).“ 50<br />
Das Projekt wird aus finanziellen Gründen allerdings nur in begrenztem Umfang realisiert werden.<br />
Für weitere Details wird auf den Nahverkehrsplan verwiesen. Insgesamt ist aber davon auszugehen, dass die<br />
Nahverkehrssituation in der ILEK-Region auf Grundlage des Plans nachhaltig optimiert werden dürfte.<br />
A.3 Stadtentwicklung / Stadtplanung <strong>Lippstadt</strong><br />
A.3.1<br />
Leitbild <strong>Lippstadt</strong> „Licht - Wasser - Leben“<br />
Das 2001 erarbeitete Leitbild ist das Ergebnis einer intensiven Diskussion im Rahmen des Stadtmarketings,<br />
wobei neben den Projektgruppen Leitbild, <strong>Lippstadt</strong> und die Medien, Citymanagement, Event und Familie auch<br />
die Schulen eingebunden wurden. Kernaussagen des Leitbildes sind:<br />
Wir wollen lebendig sein und noch dynamischer werden! Unser Bewusstsein und Sein sind geprägt durch<br />
ständige Entwicklung, durch Offenheit und Wandel. Wir sind in Bewegung. Dabei bekennen wir uns zu den<br />
Wurzeln unseres städtischen Lebens: Technologie und Innovation sind unsere Basis!<br />
Wir wollen ein innovativer Industriestandort mit Wachstum und guter innerstädtischer Lebensqualität sein<br />
und bleiben. Wir sind im Fluß! Unsere Lippe ist voller Dynamik. Fließendes Wasser als Symbol für kraftvolles,<br />
lebensspendendes und naturverbundenes Leben ist in <strong>Lippstadt</strong> allgegenwärtig. Leben bedeutet gestalten!<br />
Wir sind Bürger einer traditionsreichen, kulturbewussten und serviceorientierten Handels- und Hansestadt.<br />
LIPPSTADT als Stadt, Wirtschaftsraum und Gemeinschaft<br />
von Bürgern hat Visionen, die sich in den Begriffen LICHT -<br />
WASSER - LEBEN repräsentieren:<br />
o Licht als Symbol für Leistungsfähigkeit und Modernität;<br />
Industriefreundlichkeit, Lebensfreude und Wohnwert<br />
sollen sich ergänzen; „<strong>Lippstadt</strong> ist jung, innovativ,<br />
technologieorientiert und offen für Neues“.<br />
o Wasser: Die Dynamik unseres Flusses prägt unsere<br />
Entwicklung und hat uns den sensiblen Umgang<br />
mit der Natur gelehrt; „<strong>Lippstadt</strong> ist voller<br />
Bewegung und wir sind im (Lebens)fluss. <strong>Lippstadt</strong><br />
mit allen Sinnen erleben“.<br />
o Leben: LIPPSTADT, das sind wir, und Leben bedeutet gestalten! LIPPSTADT: Stadt mit Vergangenheit<br />
und Zukunft; LIPPSTADT: Stadt der Lebensfreude; LIPPSTADT: Stadt für Service mit Garantie!<br />
49 Das Projekt „mobil4you“ zeigt für den Kreis Soest und den Hochsauerlandkreis konkrete Lösungen für die Schaffung neuer<br />
Mobilitätsangebote auf, die zu einer Attraktivitätssteigerung des ÖPNV und einer Erhöhung der gesamten Mobilität im ländlichen<br />
Raum führen können.<br />
50 Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. S. 58.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 97
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
A.3.2 Leitbild <strong>Lippstadt</strong> / Agenda 21<br />
Das Leitbild der Agenda 21 prägte die Diskussionen um den neuen Flächennutzungsplan und könnte auch<br />
einige Impulse für das ILEK geben: Wichtige Stichpunkte sind (hier gekürzt):<br />
Bewahrung des individuellen Charakters der Stadtteile;<br />
Erhalt und nachhaltige Weiterentwicklung der dörflichen Strukturen;<br />
Ausweisung bedarfsgerechter Wohnbauflächen;<br />
Bedarfsgerechte Ausweisung und Weiterentwicklung der Gewerbegebiete verbunden mit dem Bestreben<br />
einer Nutzungsmischung, die verkehrsmindernde, flächen- und energiesparende Stadtstrukturen zum Ziel<br />
hat;<br />
Sicherung der landwirtschaftlichen Nutzung, die die Bördelandschaft prägt und sichert; sichert auch im Sinne<br />
von Unterhaltung und Entwicklung von Naherholungsräumen und wertvollen Flächen für den Naturschutz;<br />
Hohe Priorität der Renaturierung der Lippe und anderer Gewässer sowie der Sicherung wichtiger Freiraumstrukturen.<br />
A.3.3<br />
Flächennutzungsplan (FNP) <strong>Lippstadt</strong><br />
Der Flächennutzungsplan der Stadt <strong>Lippstadt</strong> stammt aus dem Jahr 1980 und ist inzwischen durch rund 140<br />
Änderungen fortgeschrieben worden. Um eine an die heutigen Rahmenbedingungen angepasste Koordinierungs-,<br />
Entwicklungs- und Steuerungsfunktion des FNP zu ermöglichen, hat der Planungs- und Umweltausschuss<br />
am 9. Dezember 2004 den Aufstellungsbeschluss für die Erarbeitung des neuen FNP gefasst.<br />
Die Stadt legte bei der Neuaufstellung großen Wert auf eine breite Bürgerbeteiligung (kooperatives Planungsverfahren).<br />
Daher wurden stadtteilbezogenen Arbeitskreise gebildet, die eine aktive Mitarbeit von Repräsentanten<br />
der Bürger vor Ort, der Ortsvorsteher, lokaler Institutionen, Vereine, Kirchen und Schulen ermöglicht haben.<br />
Zur Vorbereitung erhielten die Mitglieder ausführliches Informationsmaterial. Im Jahr 2006 haben die Arbeitskreise<br />
für alle Stadtteile Leitbilder und Ziele entwickelt, die dann in Bürgergesprächen vorgestellt wurden.<br />
Neben den unmittelbar für die Aufstellung des Flächennutzungsplans wichtigen Informationen wurden dabei<br />
auch allgemeine Vorschläge für die räumliche Fortentwicklung des Ortes aufgenommen. Auch für die Kernstadt<br />
(Kernstadt-Nord, Altstadt und Kernstadt-Süd) wurden moderierte Arbeitskreise durchgeführt.<br />
Eine Prüfung und Bewertung der Umweltauswirkungen wurde für 3 Gewerbegebiete, 16 Wohnbauflächen und 2<br />
Gemischte Bauflächen durchgeführt.<br />
Auf der Basis dieser Vorarbeiten sowie der Abstimmung mit den betroffenen Behörden wird zurzeit ein FNP-<br />
Entwurf erarbeitet und die weitere Siedlungsentwicklung mit der Bezirksregierung Arnsberg abgestimmt.<br />
A.3.4<br />
Dorfentwicklungskonzepte<br />
In den Jahren 1990 (Lipperode), 1994 (Benninghausen, Esbeck, Overhagen) und 1997 (Dedinghausen, Eickelborn,<br />
Lohe) wurden für die einzelnen Ortsteile Dorfentwicklungskonzepte erarbeitet. In der Zwischenzeit haben<br />
sich die Rahmenbedingungen massiv verändert und es wurden diverse Einzelmaßnahmen / Veränderungen in<br />
den Ortsteilen vorgenommen. Ein Rückgriff auf diese Grundlagen ist daher nur in Einzelfällen im Zuge der<br />
Konkretisierung von Einzelprojekten sinnvoll.<br />
Mit der Erarbeitung des ILEK werden unter Beteiligung der Bürger zunächst aktuelle Problemfelder identifiziert<br />
und Lösungsstrategien beschrieben. Wo möglich und sinnvoll könnten dann auch die älteren Untersuchungen<br />
und Planungen erneut herangezogen werden.<br />
Tabelle A5: Dorfentwicklungskonzepte <strong>Lippstadt</strong><br />
● Dorfentwicklungskonzepte <strong>Lippstadt</strong><br />
Ortsteil Bearbeiter Jahr<br />
Dorfentwicklungskonzept Benninghausen Pesch & Partner 1994<br />
Dorfentwicklungskonzept Dedinghausen Planquadrat Dortmund 1997<br />
Dorfentwicklungskonzept Eickelborn Planquadrat Dortmund 1997<br />
Dorfentwicklungskonzept Esbeck Pesch & Partner 1994<br />
Rahmenplanung Lipperode Planungsbüro Richter-Richard 1990<br />
Dorfentwicklungskonzept Lohe Planquadrat Dortmund 1997<br />
Dorfentwicklungskonzept Overhagen Pesch & Partner 1994<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 98
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Aus diesen Konzepten sind folgende Einzelmaßnahmen umgesetzt worden 51 :<br />
Benninghausen: Umgestaltung der Straße Hammerschmidtbogen,<br />
Lohe: Umgestaltung der 'Kleine Straße'; Rückbau des Kreuzungsbereiches K 40/K 42 1. Bauabschnitt,<br />
Eickelborn: Dorfmittelpunkt im Bereich der alten Schule.<br />
A.4 Gemeindeentwicklung Lippetal<br />
Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Lippetal ist im Jahr 1977 vom Regierungspräsidenten genehmigt<br />
worden. Für Oestinghausen/Hultrop wurde ein gesonderter Teilplan aufgestellt und 1980 genehmigt. Bis einschließlich<br />
2009 wurden insgesamt 39. Änderungen des Flächennutzungsplans genehmigt. Weitere Änderungen<br />
befinden sich im Verfahren.<br />
Mit der 22. Änderung (1999 genehmigt) wurden insgesamt fünf Konzentrationszonen für Windkraftanlagen im<br />
Norden und Osten des Gemeindegebietes festgelegt. Die maximale Höhe der WKA wurde auf 100 m begrenzt.<br />
Derzeit wird für zwei Vorrangzonen der FNP geändert. Ziel ist eine Aufhebung der Höhenbegrenzung.<br />
Die im Flächennutzungsplan fixierte<br />
städtebauliche Entwicklung wurde für<br />
die einzelnen Wohn- und Gewerbegebiete<br />
in Bebauungsplänen konkretisiert.<br />
Für die nicht im Geltungsbereich von<br />
Bebauungsplänen liegenden Gemeindeteile<br />
wurden Innenbereichssatzungen<br />
(z. B. Brockhausen, Hultrop) bzw. Außenbereichssatzungen<br />
(z. B. Polmerheide,<br />
Wiltrop) aufgestellt.<br />
Für Planungen in den einzelnen Ortsteilen<br />
von Lippetal ist zu berücksichtigen,<br />
dass es bei entsprechenden Niederschlagsereignissen<br />
zu Hochwässern<br />
entlang der Lippe und deren Zuflüssen<br />
kommt.<br />
Der Gemeinde liegen Hochwassergefahrenkarten<br />
bzw. Karten der Überschwemmungsgebiete<br />
für Lippe, Quab-<br />
Abbildung A6: Ausschnitt Überschwemmungsgebiet Lippborg<br />
be und Ahse vor.<br />
A.5 Einzelhandelsentwicklung<br />
A.5.1<br />
IHK<br />
Die IHK 52 setzt sich dafür ein, die Innenstädte als Standorte des Handels lebendig zu halten und Fehlentwicklungen<br />
mit zentrumstypischen Angeboten auf der „Grünen Wiese“ durch aktive Standortplanung vorzubeugen.<br />
Von größerer Bedeutung für das ILEK ist allerdings das Thema „Nahversorgung“. Die IHK drückt dies unmissverständlich<br />
wie folgt aus: „Jeder Bürger muss die Möglichkeit bekommen, sich wohnungsnah mit Lebensmitteln<br />
und sonstigen Gütern des täglichen Bedarfs eindecken zu können. Das ist ein Stück Lebensqualität, die<br />
jedoch zunehmend in Gefahr gerät. Rückgängige Bevölkerungszahlen vor allem in den Ortsteilen und steigende<br />
Betriebsgrößen im Lebensmittelhandel führen zu einer Vergrößerung der Einzugsgebiete von Nahversorgern.<br />
Als Folge geht die Zahl der Lebensmittelstandorte zurück. Es entsteht vor allem in den Gebieten mit geringer<br />
Siedlungsdichte und kleinen Ortsteilen die Gefahr einer Abwärtsspirale.“ (IHK 2012, S. 7).<br />
Vorhandene Kleinflächen-Angebote in den kleineren Orten sollten - soweit eben möglich - erhalten werden. Wo<br />
dies nicht gelingt, sind alternative Versorgungskonzepte zu unterstützen und zu fördern: vom bürgerschaftlichen<br />
Engagement getragene Nachbarschaftsläden, mobile Supermärkte, landwirtschaftliche Direktvermarktung<br />
(ergänzt durch Handelsware).<br />
51 Vgl. http://www.lippstadt.de/planen/stadtplanung/stadtentwicklung/dorferneuerung.php<br />
52 IHK Arnsberg: Für attraktiven Handel und lebendige Städte - Handelspolitisches Leitbild der IHK Arnsberg. Arnsberg,<br />
Januar 2012.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 99
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Dort wo Negativentwicklungen (Leerstand, Trading-down) bereits begonnen haben oder drohen, rät die IHK zu<br />
einer abgestimmten Zusammenarbeit aller Beteiligten in Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISG). Zentrale<br />
Handlungsfelder dieser konzertierten Aktion von Gewerbetreibenden, Immobilieneigentümern und Kommune<br />
sind Verbesserung des Branchenmixes, Wiederbelebung von Leerständen, gestalterische Aufwertung<br />
des öffentlichen und privaten Raums, Sauberkeit und Sicherheit, gemeinsame Werbung, Vereinheitlichung der<br />
Öffnungszeiten. (vgl. S. 9)<br />
Neuansiedlungen von großflächigem Einzelhandel mit nahversorgungs-/ zentrenrelevanten Sortimenten sind<br />
laut § 24a LEPro NRW (2007) und Einzelhandelserlass NRW (2008) nur innerhalb zentraler Versorgungsbereiche<br />
zulässig.<br />
A.5.2<br />
Einzelhandelskonzept <strong>Lippstadt</strong><br />
Im Sinne des Einzelhandelserlasses hat GMA zur Steuerung der Einzelhandelsentwicklung in <strong>Lippstadt</strong> zentrale<br />
Versorgungsbereiche abgegrenzt, die eine fußläufig erlebbare, kompakte Struktur mit Versorgungsangeboten<br />
der öffentlichen und privaten Infrastruktur aufweisen bzw. künftig aufweisen sollen. Vorgesehen sind folgende<br />
„Stadtteil-Nebenzentren“:<br />
Tabelle A6: Nebenzentren <strong>Lippstadt</strong><br />
● Stadtteil-Nebenzentren <strong>Lippstadt</strong><br />
Stadtteil Art/Lage Besatz (2007)<br />
Eickelborn Versorgungszentrum Lebensmittel-SB-Markt, zwei Bäckereien, ein Drogeriemarkt, eine<br />
Apotheke, ein Blumengeschäft, ein Kiosk und ein Quelle-Shop<br />
Bad Waldliesborn<br />
Stadtteilbezogenes<br />
Versorgungszentrum<br />
Quellenstraße /<br />
Parkstraße<br />
Lipperbruch<br />
Nahversorgungszentrum<br />
Mastholter Straße /<br />
Ostlandstraße<br />
Großflächiger Lebensmittel-SB-Markt, Drogeriemarkt und ergänzende<br />
Betriebe<br />
Lebensmittel-SB-Markt, kleinteilige Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe<br />
(u.a. Bäckereien, Fleischerei, Kiosk, Apotheke, Blumen,<br />
Sportartikel)<br />
Lipperode Stadtteilzentrum Lebensmittel-SB-Markt; Einzelhandelsangebote (u.a. Getränke,<br />
Bäckereien, Fleischerei, Drogeriemarkt, Apotheke, Schuhe, Unterhaltungselektronik)<br />
+ Nahversorger (ca. 1.300 m 2 Verkaufsfläche)<br />
am Standort Bruchstraße / Bismarckstraße<br />
Esbeck<br />
Quelle: GMA 2007<br />
Versorgungszentrum<br />
südlich der Paderborner<br />
Straße<br />
Lebensmittel-SB-Markt (inkl. Konzessionäre) + kleinteilige Betriebe<br />
im Standortumfeld (u.a. Fleischerei, Kiosk, Apotheke).<br />
Die nicht genannten, kleineren Stadtteile verfügen über keine konzentrierten Versorgungsangebote.<br />
In einer, das Konzept von 2007 ergänzenden Studie 53 , wird die Zentren- und Standortstruktur noch einmal<br />
modifiziert. Dabei werden (2010) außerhalb der Kernstadt Nebenzentren bzw. Stadtteilzentren (ZVB) und Nahversorgungslagen<br />
(NVL) mit folgender Ausstattung/Perspektive unterschieden.<br />
Tabelle A7: Einzelhandelsausstattung<br />
● Einzelhandelsausstattung Statteilzentren und Nahversorgungslagen<br />
Stadtteilzentrum / Nahversorgungslage<br />
Betriebe<br />
Fläche<br />
in m 2<br />
Umsatz<br />
In Mio. €<br />
Entwicklungsperspektive (2010)<br />
ZVB Bad Waldliesborn 12 2.010 7,6 kein Handlungsbedarf zur Angebotsergänzung<br />
ZVB Lipperode 14 1.100 4,8<br />
ZVB Esbeck 6 1.380 8,1<br />
Aktuell kein Handlungsbedarf zum Ausbau des<br />
Zentrums<br />
Ausbau der Lebensmittelversorgung und Stärkung<br />
des Stadtteilzentrums wünschenswert<br />
53 GMA: Einzelhandelskonzept für die Stadt <strong>Lippstadt</strong> - Fortschreibung und Konkretisierung der Konzeptbausteine. Köln<br />
2010.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 100
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
ZVB Eickelborn 9 1.320 6,1<br />
NVL Lipperbruch 7 2.150 8,5<br />
NVL Cappel * * *<br />
Quelle: GMA-Bestandserhebung, Januar 2007 Quelle: GMA 2010<br />
Handlungsbedarf zur Sicherung der wohnungsnahen<br />
Grundversorgung<br />
Infolge der geringen Größe des Lebensmittel-<br />
SB-Marktes ist Handlungsbedarf zur Sicherung<br />
der wohnungsnahen Versorgung gegeben<br />
Der (inzwischen eröffnete) Standort soll wohnungsnahe<br />
Grundversorgungsfunktionen für den<br />
Stadtteil Cappel übernehmen.<br />
GMA weist darauf hin, dass Ergänzungen der wohnungsnahen Grundversorgung in den peripheren Wohnsiedlungsbereichen<br />
nur in eingeschränktem Umfang möglich sind, da die betriebswirtschaftlich notwendigen Einwohnerpotenziale<br />
nicht erreicht werden.<br />
GMA nennt alternative Nahversorgungskonzepte mit denen die wohnungsnahe Versorgung sichergestellt<br />
werden könnte; so z. B. Nachbarschaftsläden, Hofläden oder mobile Verkaufswagen.<br />
A.5.3<br />
Handlungsempfehlungen Lippetal<br />
Die Diplomarbeit zur Einzelhandelsentwicklung in Lippetal gibt eine Reihe von Hinweisen und Empfehlungen 54 :<br />
Die vorhandene Struktur mit den drei Versorgungsstandorten Herzfeld, Lippborg und Oestinghausen<br />
sollte beibehalten werden.<br />
Die Ortskerne der Versorgungstandorte Herzfeld und Lippborg stellen die zentralen Versorgungsbereiche<br />
Lippetals dar. An diesen beiden Standorten werden auch Waren des mittel- und langfristigen Bedarfs sowie<br />
Dienstleistungen angeboten.<br />
Der Versorgungsstandort Oestinghausen ist als Nahversorgungsbereich einzustufen.<br />
Es werden (hier nicht im Detail zu benennende) mögliche Erweiterungsflächen sowie Branchenempfehlungen<br />
für die drei Standorte benannt.<br />
A.6 Erneuerbare Energien / Klimaschutz<br />
A.6.1<br />
Machbarkeitsstudie Regierungsbezirk Arnsberg<br />
Noch vor der Nuklearkatastrophe in Japan wurde - vorrangig unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes - für<br />
den Regierungsbezirk Arnsberg die Grundlage für eine langfristige Gesamtstrategie der Entwicklung Erneuerbarer<br />
Energien erarbeitet.<br />
In einer Machbarkeitsstudie werden ökologische und ökonomische Vorteile herausgearbeitet und möglichen<br />
Risiken gegenübergestellt 55 . Ziel war es, den „realistischen Versorgungsbeitrag“ für das Jahr 2020 zu ermitteln.<br />
Insgesamt können danach durch die Erneuerbaren Energien im Jahr 2020 über 11.000 GWh elektrische und<br />
thermische Energie erzeugt werden. Bezogen auf den derzeitigen Stromverbrauch würde der Anteil der regenerativen<br />
Stromerzeugung damit von 7,8 % auf 27 % im Jahr 2020 gesteigert. Unter Berücksichtigung von Effizienzsteigerungen<br />
sind 30 % anzunehmen.<br />
Den wichtigsten Beitrag leistet dabei die Stromerzeugung durch die Windenergie gefolgt von der Strom- und<br />
Wärmeerzeugung der Bioenergie (Biogas und feste Biomasse) sowie der Strom- und Wärmeerzeugung durch<br />
die Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie). Hinsichtlich der Deckung des aktuellen Wärmebedarfs würde<br />
der Beitrag der Erneuerbaren Energien von derzeit 3,0% auf 5,0% gesteigert.<br />
Die Maßnahmenempfehlungen der Studie legen einen Schwerpunkt auf die Erhöhung der Akzeptanz der Erneuerbaren<br />
Energien mittels Informationsbereitstellung sowie klare (regional-)planerische Vorgaben und Anreize.<br />
Diesen Empfehlungen wird u.a. mit der Erarbeitung des Sachlichen Teilabschnitt „Energie“ zum Regionalplan<br />
Rechnung getragen.<br />
54 Hollmann, Christoph (2011) a.a.O.<br />
55 Siemens Industry Solutions: Machbarkeitsstudie zu den Potentialen Erneuerbarer Energien im Regierungsbezirk Arnsberg;<br />
erarbeitet im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg. Aachen, Februar 2011.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 101
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Die Machbarkeitsstudie beinhaltet vorrangig Gesamtberechnungen für den Regierungsbezirk. Bezogen auf den<br />
Kreis Soest und damit die ILEK-Region sind der Studie folgende wichtige Aussagen zu entnehmen:<br />
Die Hellwegbörde zwischen Unna und Paderborn ist aktuell Standort der meisten WEA im Regierungsbezirk<br />
Arnsberg. Da es sich um ein Europäisches Vogelschutzgebiet handelt und mit der „Vereinbarung zum<br />
Schutz der Wiesenweihe und der anderen Offenlandarten der Hellwegbörde“ ein regionaler Konsens zum<br />
Schutz der gefährdeten Feldvogelarten geschaffen wurde, wird die Gesamtfläche der Hellwegbörde in der<br />
vorliegenden Studie hinsichtlich des zukünftigen Ausbaus der Windenergie als Tabuzone betrachtet. Dies<br />
soll auch für Repowering-Anlagen gelten. 56<br />
Der Kreis Soest weist generell ein hohes Potential im Bereich Photovoltaik auf. Konversionsflächen werden<br />
als Potential für Photovoltaik (PV)-Freiflächen-anlagen angesprochen 57 . Hier wäre zu prüfen, ob ggf. eine<br />
Teilfläche der Lipperland-Kaserne für eine derartige Folgenutzung in Frage kommt.<br />
Auch für den Bereich der „Festen Biomasse“ werden die größten Ausbaumöglichkeiten (ohne Altholz) u.a.<br />
für den Kreis Soest festgestellt. Als eine bislang nur begrenzt genutzte Möglichkeit werden dabei „Kurzumtriebsplantagen“<br />
58 angesprochen. Der Einsatz von Kurzumtriebsplantagen könne dabei im Einklang mit Zielkriterium<br />
der Umweltverträglichkeit stehen, da dadurch die Diversität im landwirtschaftlichen Anbau erhöht<br />
werden kann.<br />
Für die Erzeugung von Energie mittels Biogas liegt der eindeutige Schwerpunkt des Regierungsbezirks im<br />
Kreis Soest (32 %).<br />
A.6.2<br />
Sachlicher Teilabschnitt „Energie“ zum Regionalplan<br />
Im Rahmen des „Aktionsprogramm Erneuerbare Energien im Regierungsbezirk Arnsberg" hat der Regionalrat<br />
die Regionalplanungsbehörde Arnsberg damit beauftragt, einen sachlichen Teilabschnitt des Regionalplans mit<br />
dem Thema „Energie" für die Regierungsbezirk Arnsberg zu entwickeln.<br />
Die Erarbeitung dieses sachlichen Teilabschnitts steht in engem Zusammenhang mit der Energiewende und<br />
der Diskussion über den Klimaschutz. Ziel des Regionalplanes „Energie“ ist die Lösung von Nutzungskonflikten<br />
und die Schaffung von Planungssicherheit auf regionaler Ebene.<br />
Der Regionalrat hat in seiner Sitzung am 8.12.2011 den Zeitplan für die Erstellung des Regionalplans sachlicher<br />
Teilabschnitt „Energie" zur Kenntnis genommen, der den Erarbeitungsbeschluss für Anfang 2013 durch<br />
den Regionalrat vorsieht.<br />
Ein erster Gedankenaustausch zwischen den Planerinnen und Planern der kommunalen Ebene und der Regionalplanung<br />
über mögliche Schwerpunkte und Inhalte dieses sachlichen Teilabschnittes „Energie" fand am<br />
2.3.2012 statt.<br />
Im ersten Schritt wurde eine Bestandsaufnahme der örtlichen Energieerzeugungsanlagen durchgeführt. Die<br />
Bezirksregierung hat auf dieser Grundlage gemeinsam mit der Energiekommission Leitlinien entwickelt, die<br />
vom Regionalrat in seiner Sitzung am 5.7.2012 verabschiedet wurden. Sie geben schwerpunktmäßig Auskunft,<br />
in welcher Weise sich der zukünftige Ausbau von Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft und der weiteren unerschöpflichen<br />
Energiequellen in Südwestfalen nach den Vorstellungen von Regionalrat und Bezirksregierung<br />
vollziehen kann.<br />
Die Leitlinien stellen jedoch keine strikte Vorgabe dar, sondern sind vielmehr eine Diskussionsgrundlage für<br />
den im Jahresverlauf folgenden Dialog mit den regionalen Akteuren.<br />
A.6.3<br />
Klimaschutzkonzept des Kreises Soest<br />
Die Schwerpunkte der kommunalen Energie- und Klimaschutzaktivitäten werden auf folgende Handlungsfelder<br />
gelegt 59 :<br />
energetische Sanierung des (privaten und kommunalen) Gebäudebestands (einschließlich effizienter Wärmeversorgung),<br />
nachhaltige Energieversorgung neuer Wohngebiete,<br />
Schulprojekte,<br />
56 Siemens Industry Solutions 2011, a.a.O., S. 40.<br />
57 Siemens Industry Solutions 2011, a.a.O., S. 56.<br />
58 Eine Kurzumtriebsplantage (KUP) ist eine Anpflanzung schnell wachsender Bäume oder Sträucher mit dem Ziel, innerhalb<br />
kurzer Umtriebszeiten Holz als nachwachsenden Rohstoff zu produzieren.<br />
59 Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Soest unter Einbeziehung der Kommunen. Erstellt von TWS Institut für<br />
Technologie- und Wissenstransfer Kreis Soest e.V. Soest 2011<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 102
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Bereitstellung von Anreizmechanismen zum Energiesparen für private Haushalte (z. B. Energieberatung,<br />
Thermographieaktionen, Öffentlichkeitsarbeit, Förderprogramme, Klimaschutzpreise).<br />
Mit Blick auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien werden vorrangig die Ausweisung von Windvorrangzonen,<br />
die Wärmeversorgung kommunaler Gebäude auf der Basis von Biomasse und Maßnahmen im Solarbereich<br />
(Bereitstellung gemeindeeigener Dachflächen, Solarkataster u.ä.) angestrebt.<br />
Vertiefende Informationen finden sich im Internet unter www.SO-CO2.de.<br />
Für die ILEK-Region sind folgende Informationen und Aussagen zum Status Quo von Bedeutung:<br />
Die Energieversorgung in der ILEK-Region erfolgt in <strong>Lippstadt</strong> durch die Stadtwerke <strong>Lippstadt</strong>, in Lippetal<br />
durch die RWE Net AG Dortmund.<br />
Die Wärmeversorgung im Kreis erfolgt fast ausschließlich dezentral in den einzelnen Gebäuden und Liegenschaften<br />
(vorrangig Erdgas, Öl, Flüssiggas).<br />
Bei den Heizanlagen zeichnet sich keine Tendenz für oder wider einzelner Techniken ab. Es wird davon<br />
ausgegangen, dass konventionelle und erneuerbare Systeme aller Altersklassen in Betrieb sind.<br />
Die Arbeiten zur Abmilderung bzw. Unterdrückung der Folgen des Klimawandels sind bereits seit Jahren im<br />
Gang. Zu nennen sind hier u.a. die Renaturierung der Lippeauen mit Schaffung großflächiger Überschwemmungsgebiete.<br />
In Lippetal wurden in den vergangenen Jahren bereits vielfältige Klimaschutzaktivitäten durchgeführt, z. B.<br />
Bereitstellung von Dachflächen öffentlicher Gebäude zur Errichtung von Photovoltaikanlagen;<br />
Zur Förderung der erneuerbaren Energien wurde eine Flächennutzungsplanänderung vorgenommen, um<br />
eine Planungssicherheit für die lokale Ansiedlung von Windkraftanlagen zu schaffen;<br />
Halbnachtschaltungen im Bereich der Straßenbeleuchtung;<br />
Förderung der Nutzung von Fahrrädern durch flächendeckenden Ausbau der Radwege.<br />
Hinsichtlich der Verbrauchsstruktur der kommunalen Gebäude zeichnet sich in allen Verbrauchsbereichen ein<br />
relativ positives Bild. Einsparpotentiale sind aber noch bei den Kindergärten, den Gemeinschaftsunterkünften<br />
und den Schulen ohne Turnhalle festzustellen. Beim Stromverbrauch fallen die Turnhallen und Schulen negativ<br />
auf.<br />
Beim lokalen Strommix zeigt sich ein rapider Anstieg der Nutzung von Sonnenenergie.<br />
Abbildung A7: Lokaler Strommix in der Gemeinde Lippetal im Jahr 2007 und 2011; Quelle: Integriertes Klimaschutzkonzept<br />
für den Kreis Soest unter Einbeziehung der Kommunen. S. 84<br />
Die Stadt <strong>Lippstadt</strong> nimmt seit dem Jahr 2008 am European Energy Award (EEA) 60 teil. 2006 beteiligte sich die<br />
Stadt am bundesweiten Wettbewerb der Deutschen Umwelthilfe „Bundeshauptstadt im Klimaschutz" und erhielt<br />
für ihr vorbildliches Engagement zum Schutz des Klimas den Titel „Klimaschutzkommune 2006".<br />
60 Der EEA ist ein erprobtes Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren mit anschließender Auszeichnung.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 103
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Unter den Klimaschutzaktivitäten der vergangenen Jahre sind hervorzuheben:<br />
Sanierung der eigenen Liegenschaften und das Erneuern veralteter Heizanlagen im Gebäudebestand,<br />
Bereitstellung von Dachflächen öffentlicher Gebäude zur Errichtung von Photovoltaikanlagen,<br />
Kostenfreie städtische Energieberatung (seit 2001),<br />
Thermographieaktionen des Fachdienstes Gebäudewirtschaft und Umweltberatung der Stadt <strong>Lippstadt</strong> (seit<br />
2004),<br />
Energiesparprojekte der Schulen (seit 1998) und Kindergärten (seit 2006) zur Sensibilisierung von Kindern<br />
und Eltern,<br />
Diverse Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV,<br />
ÖKOPROFIT (Ökologisches Projekt Für Integrierte Umwelt-Technik): Kooperationsprojekt zwischen Kommunen<br />
und der örtlichen Wirtschaft mit dem Ziel der Betriebskostensenkung unter gleichzeitiger Schonung<br />
der natürlichen Ressour-cen,<br />
Umweltmesse <strong>Lippstadt</strong> (Ausrichter: Mattfeld & Sänger GmbH, seit 2008) auf der Bürgerinnen und Bürger<br />
sich über aktuelle Entwicklungen in den Themengebieten Energie sowie Bauen & Wohnen informieren können.<br />
Hinsichtlich der Verbrauchsstruktur der kommunalen Gebäude ist festzustellen, dass es bei der Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />
in allen Verbrauchsbereichen deutliche Grenzwertüberschreitungen gibt aber auch Gebäudegruppen in denen<br />
die Zielwerte markant unterschritten sind. Im Wärmeverbrauch sind die Jugendzentren und Gemeinschaftsunterkünfte<br />
auffällig. Beim Stromverbrauch Feuerwehren, Bauhöfe und Stadthallen. Der Wasserverbrauch ist in<br />
den Sportplatzgebäuden und den Gemeinschaftsunterkünften massiv zu hoch.<br />
Insgesamt zeigen die hohen Klimaschutzbemühungen der Stadt <strong>Lippstadt</strong> aber in etlichen Bereichen bereits<br />
Wirkung.<br />
Beim lokalen Strommix zeigt sich ebenfalls ein - allerdings weniger auffälliger - Anstieg der Nutzung von Sonnenenergie,<br />
was aber aufgrund der Struktur (Stromversorgung in der Kernstadt) nicht überrascht.<br />
Abbildung A8: Lokaler Strommix in <strong>Lippstadt</strong> im Jahr 2007 und 2011; Quelle: Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis<br />
Soest unter Einbeziehung der Kommunen. S. 84<br />
Übergreifend soll im Kreis Soest auch weiterhin die Attraktivität des ÖPNV gesteigert und die Bürger zur verstärkten<br />
Nutzung von Fahrrädern bewegt werden. In diesem Zusammenhang sind folgende Aktivitäten zu nennen:<br />
Aufstellung eines Nahverkehrsplans (vgl. Kapitel 4.2.3),<br />
Ausbau und Neubau von Radwegen entlang der kreiseigenen Straßen,<br />
Aufbau des E-Bike Netzwerkes im Kreis Soest als ein Projekt der Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH.<br />
In der ILEK-Region können E-Bikes bislang an folgenden Stellen gemietet bzw. geladen werden:<br />
Best Western Lippischer Hof (Cappelstraße 3, <strong>Lippstadt</strong>),<br />
Löckenhoff & Schulte (Am Mondschein 26, <strong>Lippstadt</strong>),<br />
Gasthof Willenbrink (Hauptstraße 10, Lippborg).<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 104
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Hinsichtlich der Potenziale des Ausbaus erneuerbarer Energien werden im Klimaschutzkonzept für die ILEK-<br />
Region folgende Hinweise gegeben 61 :<br />
Tabelle A8: Potenziale zum Ausbau erneuerbarer Energien<br />
● Generelle Potenziale zum Ausbau erneuerbarer Energien<br />
Windenergie<br />
Solarenergie<br />
Stromerzeugung<br />
aus<br />
Biomasse<br />
Wärmeerzeugung<br />
aus<br />
Biomasse<br />
Wasserkraft<br />
In <strong>Lippstadt</strong> existieren aktuell zwei Wasserkraftwerke. Ein Ausbau ist praktisch auszuschließen.<br />
Geothermie<br />
In der ILEK-Region existierten 2010 ausschließlich 9 Windkraftanlagen, die sämtlich bis 2005<br />
gebaut wurden. Die Gesamtleistung beträgt 9.400 kW; das entspricht 4,3 % der Gesamtleistung<br />
im Kreisgebiet.<br />
Potenzialflächen für die Ausweisung weiterer Standorte existieren praktisch nicht. Zusätzlich<br />
zu den Schutzgebieten sind Abstände zu den Siedlungen einzuhalten, die gewährleisten, dass<br />
die Wohnsituation nicht durch Geräuschentwicklung und Schattenwurf beeinträchtigt wird.<br />
Der Anteil der Gebäude mit Solarthermie betrug zum 31.12.2009 nach Angaben des BAFA<br />
5,68 % in Lippetal und 3,27 % in <strong>Lippstadt</strong> (bei 4,62 % im Kreis Soest). Die Zahl der theoretisch<br />
für eine Nutzung geeigneten Dachflächen würden einen weiteren Ausbau von Solaranlagen<br />
ermöglichen. 62<br />
1. Die Verbrennung der Biomasse (Holz, Stroh) und die Stromerzeugung mithilfe eines Dampfprozesses.<br />
Bislang existieren Kraftwerke in Werl und Rüthen. Da die Standorte mit günstigen<br />
Bedingungen im Wesentlichen ausgenutzt sind, ist nicht davon auszugehen, dass in absehbarer<br />
Zeit weitere Kraftwerke dieser Art entstehen.<br />
2. Die Vergärung der Biomasse und die Nutzung des Biogases in einem Blockheizkraftwerk<br />
(BHKW). Einsatzstoffe sind Back- oder Schlachtabfälle, Mist und Gülle sowie speziell angebaute<br />
Feldfrüchte oder Gras/Grünschnitt. Nach Angaben des Transportnetzbetreibers Amprion<br />
waren im Kreis Soest Ende 2010 44 Stromerzeugungsanlagen mit biogenen Einsatzstoffen am<br />
Netz. Die Anschlussleistung lag insgesamt bei 13.561kW. Davon handelt es sich bei 40 Anlagen<br />
mit einer Anschlussleistung von 12.015kW um Biogasanlagen. 63 Nach Zahlen der Fachagentur<br />
Nachwachsende Rohstoffe (FNR) wird es als unkritisch angesehen, wenn bis 2020 20%<br />
der Anbaufläche in Deutschland für energetische Zwecke genutzt werden. Damit stellt es auch<br />
unter Berücksichtigung der für Treibstoffe nötigen Flächen kein Problem dar, die derzeit im<br />
Kreis Soest vorhandene Anschlussleistung auf 24.000kW zu verdoppeln. Der Flächenbedarf<br />
liegt dann bei knapp 15%.<br />
Wärmebereitstellung durch Biomasse erfolgt über Holz in Form von Stückholz, Pellets oder<br />
Hackschnitzel. Neuerdings werden aber auch Biogasanlagen gebaut, bei denen das erzeugte<br />
Biogas soweit aufbereitet wird, dass es ins Erdgasnetz eingespeist werden kann.<br />
Zum Verbrauch und zu den Potentialen im Bereich des Waldholzes lassen sich aktuell keine<br />
validen Aussagen treffen. Die Versorgung mit Pellets ist z.Zt. gesichert und auch 2011 überstiegen<br />
die freien Kapazitäten die Nachfrage deutlich.<br />
Prinzipiell ist eine deutliche Steigerung (auch durch die bisher nicht erschlossene Energiequelle<br />
„Stroh“) im Kreis Soest als realistisch anzusehen.<br />
Die Förderstatistik des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) weist für den<br />
Kreis Soest in 2008 61 und in 2009 102 geförderte Wärmepumpen aus. Damit liegt der Kreis<br />
deutlich hinter dem Durchschnitt zurück.<br />
Denkbar wäre, für die ILEK-Region ein Klimaschutz-Leitbild aufzustellen 64 .<br />
61 Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Soest, S. 65 ff.<br />
62 Im Rahmen der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes wurden kreisweit die geeigneten Dachflächen ermittelt.<br />
63 Die Daten beziehen sich auf das gesamte Kreisgebiet. Zahlen für die einzelnen Kommunen sind dem Klimaschutzkonzept<br />
nicht zu entnehmen.<br />
64 Vgl. Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Soest, S. 105.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 105
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
A.7 Tourismusentwicklung<br />
A.7.1<br />
Tourismusstrategie für den Kreis Soest<br />
2010 wurde im Auftrag der Wirtschaftsförderung des Kreises Soest eine Tourismusstrategie erarbeitet. Ziel war<br />
es, die künftigen Aufgabenschwerpunkte im ortsübergreifenden Tourismusmanagement zu definieren unter<br />
Berücksichtigung der Vorgaben aus dem Masterplan Tourismus NRW sowie dem Südwestfalen Tourismus<br />
Kompass.<br />
Der Radtourismus spielt für den Kreis Soest eine wichtige Rolle als Leitthema. Das Kreisgebiet erweist sich<br />
aufgrund der bereits vorhandenen Radrouten und der landschaftlichen Vielfalt prinzipiell als attraktiv für den<br />
Radtourismus.<br />
Probleme bei der Entwicklung ergeben sich allerdings aus dem fehlenden Bekanntheitsgrad als Radregion bzw.<br />
generell der fehlenden Identität zwischen Sauerland und Münsterland, wobei das Münsterland zudem als Wettbewerber<br />
mit einer Vielzahl an Angeboten auftritt.<br />
Auf der anderen Seite existieren aber auch große Chancen durch den wachsenden Radtourismus-Markt und<br />
die Entwicklung im Kulturtourismus sowie durch die Nähe zum Ruhrgebiet.<br />
Im Rahmen der ILEK-Erarbeitung können hier gezielt Projektansätze identifiziert und qualifiziert werden.<br />
Von den in der Tourismusstrategie Kreis Soest (2010) ausgewiesenen strategischen Ansätzen sind in diesem<br />
Zusammenhang folgende zu betrachten bzw. anzuführen:<br />
a) Weiterentwicklung der Teilräume und der touristischen Schwerpunkte<br />
Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung des Tourismus im Kreis Soest sollen regionale Besonderheiten und<br />
spezifische Potenziale sein. Ziel: „Teilräume müssen in einzelnen touristischen Angebotsbereichen Alleinstellungen<br />
entwickeln und ausbauen, damit sie ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.“<br />
Als spezifisches Potenzial der ILEK-Region sind Lippe und Lippeaue anzusprechen; hier können speziell<br />
Angebote für die Gruppe der „Genussradler“ entwickelt werden.<br />
b) Weiterentwicklung von Kernthemen und Destinationen<br />
Die Stadt <strong>Lippstadt</strong> und - gesondert benannt - Bad Waldliesborn gelten als touristische Schwerpunktorte; Lippetal<br />
dagegen nicht. Allerdings sollen die Orte und Gebiete, die kein touristischer Schwerpunkt sind, mit ihren<br />
Produkten und Angeboten ebenfalls einen Beitrag zu den touristischen Kernthemen des Kreises Soest leisten.<br />
Als zentrale Ansätze für die ILEK-Region sind zu sehen:<br />
Optimierung / Ausweitung der Radrouten<br />
Entwicklung zielgruppenorientierter Angebote für Pilger, Wallfahrer und Fastenwanderer.<br />
c) Gewinnung von Marktanteilen von Wettbewerbern<br />
Aus dem allgemeinen Trend zu kürzeren Reisen ergibt sich die Anforderung für die Tourismusregionen-/orte<br />
mehr Qualität, Atmosphäre und Emotionalität zu entwickeln. Ziel ist es, authentische und zielgruppenorientierte<br />
Angebote zu schaffen, die zudem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten. In der ILEK-Region könnten folgende<br />
im Strategiepapier benannten Ansatzpunkte verfolgt werden:<br />
Verbesserung der Aufenthaltsqualität,<br />
Verbesserung der Wegequalität und Beschilderung,<br />
Marktorientierter Ausbau der Beherbergungsangebote in Bezug zu den Kernthemen (hier Radtourismus:<br />
Bett & Bike).<br />
d) Systematische Erschließung neuer Märkte<br />
Im Hinblick auf die Erschließung neuer Märkte wird der Radtourismus als konkreter Ansatzpunkt angesprochen.<br />
Unter den Maßnahmen wird auch Schaffung von Geocaching-Angeboten benannt.<br />
e) Natur, Landschaft und Kultur als unverwechselbarer Maßstab und Bezugspunkt für touristische Angebote<br />
Die „besondere Kombination aus Natur und Kultur“ wird als spezifisches Potenzial des Kreises Soest angesprochen.<br />
Ein strategischer Ansatz wird daher darin gesehen, die regionale Kultur herauszustellen. Zur regionalen<br />
Kultur zählen unmittelbar die Kulturlandschaft und die regionale Baukultur. Beide Elemente können über<br />
die Entwicklung von Themenradrouten in außergewöhnlicher Form als touristisches Produkt präsentiert werden.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 106
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Zur Entwicklung radtouristischer Angebote werden folgende ergänzende Hinweise gegeben 65 :<br />
Die Nachfrage nach Radfahren nimmt zu, insbesondere mit anderen Aktivitäten und/oder Themen (z. B.<br />
Kultur),<br />
Trend zur Naturorientierung nimmt zu,<br />
Stärkere Nachfrage nach kombinierten Angeboten (z. B. Rad & Schiff oder Paddel & Pedale),<br />
Starkes Wachstum im Bereich E-Bike (Räder, Verleihsysteme).<br />
Neben einem guten Radwegenetz mit naturnaher Routenführung und guter Beschilderung nimmt die Bedeutung<br />
von Zusatzangeboten (Schutzhütten, Transfer, Gepäcktransfer) zu.<br />
<strong>Lippstadt</strong> und Lippetal sollten als ILEK-Region gemeinsam Aufgaben der Produktentwicklung, des Qualitätsmanagements,<br />
der Gästebetreuung und Vermarktung wahrnehmen. Die Tourismusstrategie liefert zu diesen<br />
Aufgaben einige ergänzende Hinweise 66 .<br />
A.7.2<br />
„Touristisches Strategiepapier"<br />
2010 wurde von der Stadt <strong>Lippstadt</strong> und der Gemeinde Lippetal ein gemeinsames Strategiepapier erarbeitet.<br />
Auslöser hierfür war das bereits erschlossene sowie zukünftige Potenzial im Bereich der Lippe und der Lippeaue.<br />
Wie in Kapitel 3.5.2 beschrieben, wurden hier über Jahre deutschlandweit einzigartige Renaturierungsmaßnahmen<br />
realisiert. Dabei entstand auf einem Gebiet von mehr als 1.000 Hektar eine seltene und faszinierende<br />
Auenlandschaft.<br />
Ergänzend wurden im Rahmen mit EFRE-Mitteln (Erlebnis.NRW) Informations- und Beobachtungspunkte in der<br />
Lippeaue eingerichtet. Im Rahmen der Regionale 2013 könnte mit dem „Westfälischen Auenzentrum" eine<br />
weiterer Mosaikstein hinzugefügt werden.<br />
Das Ergebnis ist eine beeindruckende naturnahe Kulturlandschaft mit einem enormen touristischen Potential.<br />
Um die neu gewonnene touristische Strahlkraft weiter auszubauen und eine zielgruppenorientierte Vermarktung<br />
vorzubereiten, wurde im Oktober 2010 ein Workshop durchgeführt. Im Ergebnis wurden (zusammengefasst)<br />
folgende Ziele der weiteren touristischen Entwicklung definiert:<br />
Tabelle A9: Entwicklungsziele der Zusammenarbeit im Tourismus<br />
● Entwicklungsziele<br />
Oberziel<br />
Dauerhafte Etablierung der Lippeaue als touristische Marke<br />
Aufbau einer Produktlinie rund um das Thema Aue ohne die natürliche Entwicklung der Lippeauen zu<br />
gefährden.<br />
Unterziele<br />
Konzentration auf zielgruppenscharfe Angebote für folgende Zielgruppen:<br />
Zielgruppen des Masterplan Tourismus NRW: „Erwachsene Paare", „Aktive Best Ager" , „Bodenständige<br />
Best Ager" und „Familien",<br />
Ergänzende Zielgruppen ( ggf.): „Business-Gäste", „Junge Singles und Paare",<br />
Schulklassen, Jugendgruppen und Vereine.<br />
Klare Fokussierung auf die Themenschwerpunkte „wellnessNRW" und „activeNRW" (vgl. auch Touristisches<br />
Strategiepapier des Kreises Soest).<br />
Stärkere Verankerung der Lippe im Bewusstsein der eigenen Bevölkerung und der Gäste (z. B. längster<br />
Fluss Westfalens); Erhöhung der Präsenz der Lippe im Stadtbild <strong>Lippstadt</strong>s und Lippetals.<br />
Sofern das Auenzentrum realisiert wird, muss dieses als Leuchtturm mit überregionaler Strahlkraft auf der<br />
touristischen Landkarte in NRW platziert werden.<br />
Verknüpfung mit anderen vorhandenen Potenzialen und Angeboten, wie z. B.:<br />
Anbindung an das regionale und überregionale Radwegenetz (z. B. Römer-Lippe-Radweg),<br />
Aufgreifen der Themen „Gärten", „Schlösser",<br />
Kanutouren und Kanusport,<br />
Nutzung des Potenzials der Wallfahrer (ca. 45.000 Besucher jährlich),<br />
Regionale Speisekarte (Spargelbauern, Hausschlachtereien etc.).<br />
65 Vgl. Tourismusstrategie Kreis Soest, S. 47.<br />
66 Vgl. Tourismusstrategie Kreis Soest, S. 71.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 107
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Alle entwickelten Maßnahmen sollten dem Gedanken des „Sanften Tourismus" folgen und müssen den Bedürfnissen<br />
der Flora und Fauna in der Lippeaue nach Ruhe und Abgeschiedenheit Rechnung tragen.<br />
Diese erste Zieldefinition ist als plausibel und klar umrissen anzusehen. Von Seiten MSP ImpulsProjekt wird<br />
ergänzend hinzugefügt, dass die touristische Entwicklung im Bereich der Lippe / Lippeaue in Verbindung mit<br />
Kulturangeboten und Veranstaltungen als zukünftiger „Motor“ des Tourismus in der ILEK-Region gesehen<br />
werden kann. Gleichzeitig bildet dieses Handlungsfeld einen zentralen Ansatz für die Kooperation und gemeinsame<br />
Entwicklung von Projekten der beiden Kommunen.<br />
Insofern wird eine Themenwerkstatt dazu genutzt, die im vorliegenden Strategiepapier formulierten Maßnahmen-<br />
und Handlungsansätze zu diskutieren und in Richtung konkreter Kooperationsprojekte weiterzuentwickeln.<br />
Schwerpunktthemen sind:<br />
Entwicklung der touristischen Marke „Lippeaue“: Produktentwicklung und Kommunikationskonzept,<br />
Erweiterung der Infrastruktur (Verbesserung der Sichtbeziehungen und der Beschilderung sowie ggf. Reisemobilstellplatz,<br />
Wasserspielplätze etc.),<br />
Entwicklung von Programmen / buchbaren Angeboten („Dienstleistungsketten“) mit Stadtführungen, geführten<br />
Radtouren und Wanderungen, Foto-Workshops, Kanuwandern und ggf. „Wildwasser“ auf Lippstädter<br />
Stadtgebiet, „Naturschutz zum Anpacken“, „Auszeit in der Aue“.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 108
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Anhang B: Information und Beteiligung der Bürger<br />
Der Anhang vermittelt anhand einer repräsentativen Auswahl von Presseberichten sowie der zur<br />
Auftaktveranstaltung in großer Zahl verschickten Einladung, wie die relevanten Institutionen/Akteure<br />
und die Bevölkerung zur Mitwirkung aktiviert und das ILEK unter breiter Beteiligung erarbeitet wurde.<br />
● Übersicht der Institutionen und Akteure, die persönlich angeschrieben wurden<br />
01 Gebietskörperschaften Bezirksregierung Arnsberg, Dezernate 33 / 35 / 54; Kreis Soest<br />
02 Landwirtschaft Landwirtschaftskammer, Landwirtschaftliche Ortsverbände, Landjugend<br />
13 Wirtschaftsförderung Wirtschaftsförderung <strong>Lippstadt</strong>, Gewerbevereine, Fördergemeinschaft<br />
Herzfeld<br />
04 Naturschutz ABU, NABU, BUND Ortsgruppen, Landschaftswarte und sonstige<br />
Naturschutzvereine<br />
05 Ratsmitglieder, Ortsvorsteher<br />
Ortsvorsteher aller Stadtteile <strong>Lippstadt</strong>s, Ratsmitglieder der Gemeinde<br />
Lippetal<br />
06 Verkehr / Versorgung Regionalverkehr Ruhr-Lippe , Stadtwerke <strong>Lippstadt</strong><br />
07 Tourismus Kultur und Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH, Gästeführer/innen Lippetal,<br />
Kanutouren-Anbieter<br />
08 Kultur und Heimatpflege Brücke e. V. - Verein für Geschichte und Heimat Lippetal, Bürgerring<br />
Lipperode e.V., Denkmalpfleger, Kunstverein <strong>Lippstadt</strong>, Förderverein<br />
Sändker's Mühle Heintrop, Hansegesellschaft <strong>Lippstadt</strong>, Heimatbund<br />
<strong>Lippstadt</strong> e.V., Heimatschutzvereine in <strong>Lippstadt</strong>, Ortsheimatpfleger,<br />
Verein zur Förderung der Heimat und des Brauchtums Oestinghausen<br />
09 Kirchen / Kirchliche Vereine<br />
10 Soziale und Karitative<br />
Vereine<br />
Ev. und kath. Kirchengemeinden, Calvery Chapel <strong>Lippstadt</strong> e.V., KKV<br />
Lippia <strong>Lippstadt</strong> e.V.<br />
Deutsches Rotes Kreuz <strong>Lippstadt</strong> e. V., Humanitas Gemeinnützige<br />
Gesellschaft e.V., Kleine Taten e.V. Lippetal, Kolpingsfamilien, Malteser<br />
Hilfsdienst e.V. , Seniorengemeinschaft Caritas<br />
11 Jugendpflege Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, Pfadfindergruppe Soest e.V.,<br />
Verein für Jugendpflege Lippborg 1946 e.V.<br />
12 Wasserverbände Boker-Heide, Obere Lippe<br />
13 Sportvereine 1. SC Lippetal, Angelsportverein Benninghausen e.V. Segelclub <strong>Lippstadt</strong><br />
e.V., Bogensportabteilung Dedinghausen, DJK SC <strong>Lippstadt</strong>,<br />
Eisstockschützengilde Lippe, Förderverein der Jugend TuS SG O-<br />
estinghausen, Spiel- und Sportverein Blau-Weiß-Lipperbruch, Sportverein<br />
Germania Hovestadt-Nordwald e.V, Stadtsportverband <strong>Lippstadt</strong>,<br />
Sportverein Schwarz-Weiß Hultrop e.V., SUS BW Lipperbruch,<br />
SV <strong>Lippstadt</strong> 08 e.V., SV Teutonia 08 <strong>Lippstadt</strong> e.V., SV Victoria <strong>Lippstadt</strong>,<br />
Turn- u. Sportverein Schwarz-Gelb Oestinghausen e.V.<br />
14 Musik-/Gesangsvereine Kinder- und Jugendchor Lipperode, Lippstädter Männerchor, MGV<br />
Frohsinn 1912 e.V., Städt. Musikverein <strong>Lippstadt</strong> e.V., Tambourcorps<br />
Hörste e.V.<br />
15 Reitervereine Reit- u. Fahrverein Diestedde-Herzfeld 1924 e.V., Reiterverein Lippborg-Unterberg<br />
e.V., Reitverein Pferdehof Gut Himmelpforten e.V.<br />
16 Schützenvereine Sämtliche Schützenvereine in <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
17 Sonstige Verbände / Vereine<br />
ADFC Kreisverband Soest e.V., ADFC Ortsgruppe, Zweckverband<br />
Hovestadt-Nordwald, Zweckverband Lippborg<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 109
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Projektstart<br />
Soester Anzeiger, 4.4.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 110
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Einladung zur Auftaktveranstaltung<br />
Die nachfolgende Einladung wurde in Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> an alle Fraktionen, Ortsvorsteher, öffentliche<br />
Träger und Vereinsvorsitzende versendet sowie im Rathaus öffentlich ausgelegt.<br />
Einladung zur Auftaktveranstaltung im Rahmen der Erarbeitung des Integrierten Ländlichen<br />
Entwicklungskonzeptes (ILEK) für <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
sehr geehrte Ratsmitglieder,<br />
liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />
die Kommunen <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal beabsichtigen, die interkommunale Zusammenarbeit weiter zu verstärken<br />
und erarbeiten im Laufe des Jahres ein gemeinsames Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK).<br />
Ziel ist es, die Identität im nördlichen Teil des Kreises Soest zu stärken und die Region als Lebens-, Arbeits-,<br />
Erholungs- und Naturraum zu sichern und weiterzuentwickeln. Hierzu bedarf es der aktiven Beteiligung der<br />
Bevölkerung, denn das ILEK soll Ideen aus der Region heraus entwickeln und zu zukunftsträchtigen, umsetzbaren<br />
Projekten ausformen.<br />
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung wird der geplante Ablauf der ILEK-Erarbeitung vorgestellt. Weiterhin sollen<br />
von der Teilnehmerrunde bereits erste Eckpunkte für das Konzept ausgearbeitet werden.<br />
Das Beratungsunternehmen MSP ImpulsProjekt stellt hierzu die Ergebnisse erster Bestandsaufnahmen und<br />
Bewertungen vor. Die Teilnehmer sollen dann aus ihrer Sicht Hinweise auf Problemfelder und Defizite in den<br />
einzelnen Ortsteilen geben, sowie gemeinsam regionale Entwicklungspotenziale und Chancen für Verbesserungen<br />
benennen.<br />
Dabei geht es insbesondere auch darum, mögliche Kooperationsprojekte zwischen <strong>Lippstadt</strong> – Lippetal zu<br />
identifizieren. Das „verbindende Element“ ist zweifelsfrei die Lippe und die Lippeaue. Hier gibt es sicherlich -<br />
speziell im Hinblick auf den Tourismus - Ansatzpunkte für eine Verstärkung der Zusammenarbeit.<br />
Weitere zentrale Themenfelder sind z.B. Dorferneuerungsmaßnahmen, Sicherung und Erweiterung von Einrichtungen<br />
der Grundversorgung und Leerstandsmanagement.<br />
Wir würden uns sehr über Ihre Mitwirkung an der Erarbeitung gemeinsamer Ziele, Ideen und Projekte freuen<br />
und möchten Sie herzlich einladen zur<br />
Auftaktveranstaltung ILEK <strong>Lippstadt</strong> / Lippetal<br />
am Dienstag, den 19. Juni 2012,<br />
um 18.00 Uhr,<br />
in der Schützenhalle, Rosenstraße 34, in Eickelborn.<br />
<strong>Lippstadt</strong>, den 05.06.2012 Lippetal, 05.06.2012<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Bürgermeister Christof Sommer<br />
Bürgermeister Matthias Lürbke<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 111
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Ankündigung der Auftaktveranstaltung am 19.6.2012<br />
Soester Anzeiger,<br />
9.6.2012<br />
Patriot, 11.6.2012<br />
Patriot, 18.6.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 112
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Berichte zur Auftaktveranstaltung<br />
Die Glocke, 21.6.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 113
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Soester Anzeiger, 21.6.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 114
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Patriot,<br />
22.6.2012<br />
Themenwerkstätten (Ankündigungen und Ergebnisse)<br />
Soester Anzeiger, 8.8.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 115
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Patriot, 15.8.2012<br />
Patriot, 22.8.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 116
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Patriot, 31.8.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 117
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Soester Anzeiger, 8.9.2012<br />
Soester Anzeiger,<br />
10.9.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 118
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Patriot, 12.9.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 119
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Soester Anzeiger, 19.9.2012 Die Glocke, 19.9.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 120
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Patriot, 20.9.2012<br />
Projekttische<br />
Patriot, 20.9.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 121
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Soester Anzeiger, 8.10.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 122
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Patriot, 15.11.2012<br />
<strong>Lippstadt</strong> am Sonntag, 18.11.2012<br />
Informationsveranstaltung am<br />
20.11.2012<br />
Die Glocke,<br />
20.11.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 123
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Die Glocke, 22.11.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 124
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Patriot, 22.11.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 125
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Soester Anzeiger, 15.12.2012<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 126
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Anhang C: Quellen / Literatur<br />
Beckers, Birgit, Joachim Drüke (ABU): Präsentation „Maßnahmen zur Renaturierung des Wasserhaushaltes<br />
und der Abflussdynamik am Beispiel der Lippeaue“.<br />
Beyer, Burkhard: Regionen in Nordrhein-Westfalen; Band 2: Münsterland und Hellweg. Münster<br />
2011.<br />
Bezirksregierung Arnsberg (Hrsg.:) Machbarkeitsstudie zu den Potentialen Erneuerbarer Energien<br />
im Regierungsbezirk Arnsberg. Erarbeitet durch Siemens Industry Solutions, Februar 2011.<br />
Breitbandinitiative Kreis Soest: Rahmenkonzept und Vorgehensvorschlag zur kurz-/mittelfristigen<br />
und zur langfristigen Verbesserung der Breitbandversorgung im Kreis Soest (Stand 09/2008).<br />
Demografiecheck <strong>Lippstadt</strong>. Planersozietät, Dortmund 2010.<br />
Die Disselmersch. In: ABU info 25/26 (01/02).<br />
Dorfentwicklungskonzept Benninghausen. Pesch & Partner, 1994.<br />
Dorfentwicklungskonzept Dedinghausen. Planquadrat Dortmund, 1997.<br />
Dorfentwicklungskonzept Eickelborn. Planquadrat Dortmund, 1997.<br />
Dorfentwicklungskonzept Esbeck. Pesch & Partner, 1994.<br />
Rahmenplanung Lipperode. Planungsbüro Richter-Richard, 1990.<br />
Dorfentwicklungskonzept Lohe. Planquadrat Dortmund, 1997.<br />
Dorfentwicklungskonzept Overhagen. Pesch & Partner, 1994.<br />
Einzelhandelskonzept für die Stadt <strong>Lippstadt</strong> - Fortschreibung und Konkretisierung der Konzeptbausteine.<br />
GMA, Köln 2010.<br />
Flächennutzungsplan der Gemeinde Lippetal (1977)<br />
Flächennutzungsplan der Stadt <strong>Lippstadt</strong> (1980)<br />
Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt <strong>Lippstadt</strong>. GMA, Köln 2007.<br />
Hollmann, Christoph: Einzelhandel und Nahversorgung im ländlichen Raum - Sicherung der Versorgungstrukturen<br />
der Gemeinde Lippetal bis zum Jahr 2025. Diplomarbeit, Institut für Geographie<br />
Münster, 2011.<br />
IHK Arnsberg: Für attraktiven Handel und lebendige Städte - Handelspolitisches Leitbild der IHK<br />
Arnsberg. Arnsberg, Januar 2012.<br />
IT.NRW: Kommunalprofil Lippetal. www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
IT.NRW: Kommunalprofil <strong>Lippstadt</strong>. www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />
IT.NRW: Landwirtschaftszählung - Haupterhebung 2010.<br />
Kreis Soest, Abteilung Gesundheit (Hrsg.): Basisgesundheitsbericht 2011 - Gesundheitsberichterstattung<br />
des Kreises Soest.<br />
Kreis Soest, Abteilung Umwelt (Hrsg.): <strong>Abschlussbericht</strong> Dorfwettbewerb 2011 „Unser Dorf hat Zukunft“.<br />
Kreis Soest, Stabsstelle Kreisentwicklung (Hrsg.): Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis<br />
Soest unter Einbeziehung der Kommunen. Erstellt von TWS Institut für Technologie- und Wissenstransfer<br />
Kreis Soest e.V., Soest 2011.<br />
Kreis Soest: Landschaftsplan I "Obere Lippetalung-Geseker Unterbörde" (genehmigt am 13. Mai<br />
2003).<br />
Kreis Soest: Landschaftsplan III "Lippetal-<strong>Lippstadt</strong>-West (genehmigt am 4. Dezember 2006).<br />
Kreis Soest: Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Erstellt von Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co.<br />
KG, Januar 2012.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 127
ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Kreis Soest: Zukunftskonzept 2020 - Kreis Soest. Soest 2011.<br />
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen (MKULNV) Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Chancen für Beschäftigung<br />
und Einkommen im ländlichen Raum. Leitfaden zur Förderung von Diversifizierung und Umnutzung<br />
in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2010.<br />
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen (MKULNV) Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Entwicklungschancen für die<br />
ländlichen Räume in Nordrhein-Westfalen. Integrierte ländliche Entwicklung. Düsseldorf 2010.<br />
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen (MKULNV) Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Herausforderungen und Entwicklungschancen<br />
für Dorfkerne und Ortsmitten in Nordrhein-Westfalen. Eine Hilfestellung für die<br />
Akteure vor Ort. Düsseldorf 2012.<br />
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen (MKULNV) Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): NRW-Programm Ländlicher<br />
Raum 2007–2013. Stand Dezember 2011; 3. aktualisierte Auflage.<br />
Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund - östlicher Teil (Kreis Soest<br />
und Hochsauerlandkreis), rechtswirksam seit 30.03.2012.<br />
Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Breitbandversorgung ländlicher<br />
Räume (4.1.2012)<br />
Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung.<br />
RdErl. d. Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
II-6-0228.22900 v. 18.3.2008 in der geänderten Fassung vom 19.08.2010<br />
Staatliches Umweltamt <strong>Lippstadt</strong> (Hrsg.): Die Klostermersch. Ein Fluss erobert seine Aue zurück.<br />
2002.<br />
Städtebauförderungsprogramm „Förderung kleiner Städte und Gemeinden - überörtliche Zusammenarbeit<br />
und Netzwerke“ im Rahmen der Initiative „Ländliche Infrastruktur“. Programmstrategie<br />
(Entwurf BMVBS). Juli 2010<br />
Tourismusstrategie für den Kreis Soest. Erstellt durch ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH.<br />
Köln 2010.<br />
Touristisches Strategiepapier der Stadt <strong>Lippstadt</strong> und der Gemeinde Lippetal. 2010.<br />
Internetseiten:<br />
www.lnet.net/geschaeftskunden/newsarchiv/256-suedwestfalen-schliesst-luecken-im-netz.html.<br />
www.lippstadt.de<br />
www.naturerlebnis-auenland.de<br />
www.naturschutzinformationen-nrw.de<br />
www.pflege-atlas.de<br />
www.radverkehrsnetz.nrw.de<br />
www.roemer-lippe-route.de<br />
www.zukunft-breitband.de<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 128