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Abschlussbericht - Lippstadt

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ILEK<br />

Integriertes ländliches<br />

Entwicklungskonzept<br />

<strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Februar 2013<br />

MSP ImpulsProjekt<br />

Zum alten Hohlweg 1<br />

58339 Breckerfeld<br />

Telefon (02338) 545381<br />

E-Mail: kontakt@impulsprojekt.de<br />

Internet: www.impulsprojekt.de


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

INHALT<br />

Vorwort 5<br />

1 Zielsetzung und Verlauf der Konzepterstellung 6<br />

1.1 Aufgabenstellung 6<br />

1.2 Methodik 7<br />

1.2.1 Phase 1: Analysen des Ist-Zustands / Auftaktveranstaltung 7<br />

1.2.2 Phase 2: Themenwerkstätten 8<br />

1.2.3 Phase 3: Projekttische 9<br />

1.2.4 Phase 4: Ausarbeitung und Präsentation der Entwicklungsstrategie 9<br />

1.2.5 Begleitende Öffentlichkeitsarbeit 10<br />

2 Beschreibung der ILEK-Region 11<br />

2.1 Grundlegende Strukturen 11<br />

2.2 Kurzinformationen zu den Ortsteilen 12<br />

3 Strukturen und Besonderheiten der ILEK-Region 14<br />

3.1 Lage und verkehrliche Erschließung der Region 14<br />

3.1.1 Verkehrsanbindung 14<br />

3.1.2 ÖPNV 15<br />

3.1.3 Radverkehr 15<br />

3.2 Raumstruktur / Flächennutzung 16<br />

3.3 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung 17<br />

3.4 Wirtschaftsstruktur 21<br />

3.4.1 Strukturdaten 21<br />

3.4.2 Gewerbliche Entwicklung / Wirtschaftsförderung 23<br />

3.4.3 Land- und Forstwirtschaft 23<br />

3.4.4 Einzelhandel 24<br />

3.5 Landschaft und Umwelt 26<br />

3.5.1 Landschaftsgliederung 26<br />

3.5.2 Lippe / Lippeaue 26<br />

3.5.3 "Unzerschnittene, verkehrsarme Räume" 30<br />

3.5.4 Alleen 31<br />

3.6 Kultur / Veranstaltungen 32<br />

3.7 Tourismus / Freizeit 33<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 1


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

3.7.1 Touristisches Angebot 33<br />

3.7.2 Ausgangssituation im Bereich der touristischen Nachfrage 36<br />

3.8 Infrastruktur 37<br />

3.8.1 Schulen 37<br />

3.8.2 Soziale Infrastruktur für Senioren 37<br />

3.8.3 Komplementäre Dienste 38<br />

3.8.4 Hausärztliche Versorgung 39<br />

3.8.5 Sonstige Infrastruktur 39<br />

3.8.6 Breitbandversorgung 40<br />

4 Planerische Vorgaben und relevante übergeordnete Entwicklungskonzepte<br />

(Übersicht) 41<br />

5 Stärken und Schwächen 42<br />

6 Integrierte Entwicklungsstrategie 46<br />

6.1 Handlungsfeld „Tourismus und Naherholung“ 48<br />

6.1.1 Maßnahmenbereich „Management/Marketing“ 49<br />

6.1.2 Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang des<br />

Flusslaufes + Vernetzung in den Raum“ 53<br />

6.1.3 Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und Gastronomieangebote“ 57<br />

6.2 Handlungsfeld „Kultur“ 60<br />

6.3 Handlungsfeld „Dorfentwicklung und Landwirtschaft“ 63<br />

6.3.1 Maßnahmenbereich „Dorfentwicklungskonzepte“ 63<br />

6.3.2 Maßnahmenbereich „Gebäudeleerstand“ 66<br />

6.3.3 Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als Wohnort“ 66<br />

6.3.4 Maßnahmenbereich „Dorfgemeinschaftseinrichtungen“ 70<br />

6.4 Handlungsfeld „Mobilität/ÖPNV“ 72<br />

6.5 Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“ 75<br />

6.5.1 Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in den größeren<br />

Ortsteilen“ 76<br />

6.5.2 Maßnahmenbereich „Jugendeinrichtungen“ 79<br />

6.5.3 Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“ 80<br />

6.5.4 Maßnahmenbereich „Einzelhandel / Dienstleistungen“ 82<br />

6.6 Handlungsfeld „Wirtschaft/Arbeit“ 83<br />

7 Umsetzungsplan 85<br />

7.1 Übersicht der Leitprojekte 85<br />

7.2 Finanzierung / Förderprogramme 85<br />

7.2.1 NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013 85<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 2


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

7.2.2 Programm Kleinere Städte und Gemeinden (KSG) 87<br />

7.2.3 Förderung der Breitbandversorgung 88<br />

7.2.4 Sonstige Förderprogramme und Stiftungen 88<br />

7.3 Organisationsstrukturen / Aufgaben 88<br />

7.4 Kommunikation 89<br />

7.5 Qualitätsmanagement und Monitoring 89<br />

Anhang A:<br />

Relevante Aussagen aus planerischen Vorgaben und übergeordnete<br />

Entwicklungskonzepten 90<br />

A.1 Landes- /Regionalplanung 90<br />

A.1.1 Landesentwicklungsplan 90<br />

A.1.2 Regionalplan 90<br />

A.2 Kreisentwicklung 92<br />

A.2.1 Zukunftskonzept 2020 - Kreis Soest 92<br />

A.2.2 Landschaftspläne 93<br />

A.2.3 Nahverkehrsplan 96<br />

A.3 Stadtentwicklung / Stadtplanung <strong>Lippstadt</strong> 97<br />

A.3.1 Leitbild <strong>Lippstadt</strong> „Licht - Wasser - Leben“ 97<br />

A.3.2 Leitbild <strong>Lippstadt</strong> / Agenda 21 98<br />

A.3.3 Flächennutzungsplan (FNP) <strong>Lippstadt</strong> 98<br />

A.3.4 Dorfentwicklungskonzepte 98<br />

A.4 Gemeindeentwicklung Lippetal 99<br />

A.5 Einzelhandelsentwicklung 99<br />

A.5.1 IHK 99<br />

A.5.2 Einzelhandelskonzept <strong>Lippstadt</strong> 100<br />

A.5.3 Handlungsempfehlungen Lippetal 101<br />

A.6 Erneuerbare Energien / Klimaschutz 101<br />

A.6.1 Machbarkeitsstudie Regierungsbezirk Arnsberg 101<br />

A.6.2 Sachlicher Teilabschnitt „Energie“ zum Regionalplan 102<br />

A.6.3 Klimaschutzkonzept des Kreises Soest 102<br />

A.7 Tourismusentwicklung 106<br />

A.7.1 Tourismusstrategie für den Kreis Soest 106<br />

A.7.2 „Touristisches Strategiepapier" 107<br />

Anhang B: Information und Beteiligung der Bürger 109<br />

Anhang C: Quellen / Literatur 127<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 3


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS<br />

Abb. 1: Probleme und Herausforderungen 6<br />

Abb. 2: Übersichtskarte 6<br />

Abb. 3: Auftaktveranstaltung 7<br />

Abb. 4: Titel eines Zeitungsartikels zum Auftakt 7<br />

Abb. 5: Themenwerkstatt „Neue Strategien für Lippetal - gemeinsam stark und gut versorgt“ 9<br />

Abb. 6: Lage und Erreichbarkeit der ILEK-Region 14<br />

Abb. 7: Straßenverkehrsnetz 15<br />

Abb. 8: Radnetz 16<br />

Abb. 9: Bevölkerungsverteilung 18<br />

Abb. 10: Lipperenaturierung 27<br />

Abb. 11: Tierarten in der Lippeaue 28<br />

Abb. 12: Naturerlebnis Auenland 29<br />

Abb. 13: Lippeaue 29<br />

Abb. 14: Stationen am Radweg Auenland 30<br />

Abb. 15: UZVR 31<br />

Abb. 16: Alleen in NRW (Ausschnitt) 31<br />

Tab. 1: Themenwerkstätten 8<br />

Tab. 2: Projekttische 9<br />

Tab. 3: Ortsteile in Lippetal 12<br />

Tab. 4: Ortsteile in <strong>Lippstadt</strong> 12<br />

Tab. 5: Fläche am 31.12.2010 nach Nutzungsarten 17<br />

Tab. 6: Bevölkerungs- sowie Siedlungs- und Verkehrsdichte am 31.12.2010 17<br />

Tab. 7: Bevölkerungsstand 31.12.1980 – 31.12.2010 18<br />

Tab. 8: Wanderungen 19<br />

Tab. 9: Bevölkerungsstruktur am 31.12.2010 nach Altersgruppen 19<br />

Tab. 10: Gemeindemodellrechnung 1.1.2008 – 1.1.2030 nach Altersgruppen 20<br />

Tab. 11: Bevölkerung unter 18 / über 60 20<br />

Tab. 12: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort am 30.6.2010 21<br />

Tab. 13: Betriebe, Beschäftigte und Umsatz des Verarbeitenden Gewerbes sowie<br />

des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden 2010 21<br />

Tab. 14: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 2009 22<br />

Tab. 15: Arbeitslosigkeit April 2012 22<br />

Tab. 16: Gewerbegebiete in <strong>Lippstadt</strong> 23<br />

Tab. 17: Einzelhandel in <strong>Lippstadt</strong> 24<br />

Tab. 18: Kulturlandschaften 26<br />

Tab. 19: Touristisches Angebot 34<br />

Tab. 20: Übernachtungsstatistik (gewerbliche Betriebe) 36<br />

Tab. 21: Allgemeinbildende Schulen am 15.10.2009 37<br />

Tab. 22: Wohnungen für Senioren 38<br />

Tab. 23: Pflegeangebote 38<br />

Tab. 24: Hausärztliche Versorgung 39<br />

Tab. 25: Sportanlagen Lippetal 39<br />

Tab. 26: Breitbandverfügbarkeit 40<br />

Tab. 27: Übersicht relevanter Pläne und Konzepte 41<br />

Tab. 28: Stärken und Schwächen im Bereich Landschaft / Natur 42<br />

Tab. 29: Stärken und Schwächen im Bereich Tourismus 42<br />

Tab. 30: Stärken und Schwächen im Bereich Siedlungs-/Dorfentwicklung und Landwirtschaft 43<br />

Tab. 31: Stärken und Schwächen in den Bereichen Versorgung / Infrastruktur 44<br />

Tab. 32: Stärken und Schwächen im Bereich Verkehr 44<br />

Tab. 33: Stärken und Schwächen im Bereich Wirtschaft und Arbeit 45<br />

Tab. 34: Stärken und Schwächen im Bereich Regenerative Energien 45<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 4


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Vorwort<br />

Landleben ist für Viele ein Synonym für Idylle pur, Nähe zur Natur, Ruhe und<br />

Geborgenheit. Aber die Rahmenbedingungen im ländlichen Raum haben sich in den<br />

letzten Jahren stark verändert, z. B. durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft, die<br />

demographische Entwicklung und das Fehlen notwendiger Nahversorgungseinrichtungen.<br />

Die daraus ergebenden Probleme wirken sich über Gemeinde- und Stadtgrenzen hinaus<br />

aus. So entstand die Idee der integrierten ländlichen Entwicklungskonzepte (ILEK), die<br />

Voraussetzung für eine vorrangige Förderung von Projekten zur Dorfentwicklung sind.<br />

Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal liegt nun vor.<br />

Es ist das Ergebnis zahlreicher Gespräche, Themenwerkstätten, Projekttische und<br />

begleitender Informationsveranstaltungen, vor allen Dingen aber ist es das Ergebnis von<br />

Phantasie und Kreativität, Engagement und Heimatverbundenheit, mit der viele<br />

Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen den ILEK-Prozess vorangetrieben und<br />

bereichert haben.<br />

Die zahlreichen Veranstaltungen haben gezeigt, dass Veränderungen von einer breiten<br />

Akzeptanz getragen werden, wenn es gelingt, die Bevölkerung entscheidend und<br />

gleichberechtigt einzubinden. Durch die konstruktive Zusammenarbeit von Verwaltungen,<br />

Kommunalpolitikern, Organisationen, Verbänden und den Menschen vor Ort ist es<br />

gelungen, Potentiale zu aktivieren und noch schlummernde Potentiale aufzuzeigen. Dafür<br />

sagen wir an dieser Stelle herzlichen Dank.<br />

Entstanden ist neben einer Analyse der eigenen und gemeinsamen Stärken und<br />

Schwächen, vor allen Dingen eine Zusammenstellung von Projektansätzen und Strategien<br />

zur Erreichung der gesetzten Ziele und Vorstellungen.<br />

Nun geht es darum, das vorliegende Konzept mit Leben zu füllen und die Projektideen<br />

umzusetzen. Dazu bedarf es eines langen Atems, Ideenreichtums, Beharrlichkeit, aber vor<br />

allen Dingen einer weiterhin breiten Bürgerbeteiligung. Denn der überaus fruchtbare Dialog<br />

zwischen den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung und den Menschen vor Ort hat<br />

gezeigt: Gemeinsam sind wir stark!<br />

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit und im Sinne der Bürgerinnen und<br />

Bürger der Gemeinde Lippetal und der Stadt <strong>Lippstadt</strong> sowie aller Gäste, die sich auch<br />

weiterhin in unserer Region sehr wohl fühlen sollen.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 5


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

1 Zielsetzung und Verlauf der Konzepterstellung<br />

1.1 Aufgabenstellung<br />

Die ländlichen Regionen in Deutschland haben sich vielfältigen Problemen und Herausforderungen<br />

zu stellen. Ein Weg zur Lösung dieser Zukunftsaufgaben ist die Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen<br />

und Bildung von Netzwerken.<br />

Ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept<br />

(ILEK) übernimmt in diesem<br />

Zusammenhang die Funktion, ein gemeinsames<br />

Leitbild als langfristiges Ziel<br />

einer Region zu definieren und - daraus<br />

abgeleitet - regionalspezifische Ziele,<br />

Handlungsfelder und Leitprojekte zu<br />

benennen. Es dient damit dazu, regionalinterne<br />

Kräfte zu aktivieren und Handlungen<br />

regionaler Akteure zu vernetzen.<br />

Im Laufe des Jahres 2012 wurden unter<br />

breiter Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Leitlinien für die Entwicklung der ILEK-<br />

Region <strong>Lippstadt</strong>/Lippetal aufgestellt und<br />

konkrete Maßnahmen identifiziert.<br />

Abbildung 1: Probleme und Herausforderungen;<br />

Graphik: MSP ImpulsProjekt<br />

Die ILEK-Region fasst das Gemeindegebiet<br />

von Lippetal mit den außerhalb der Kernstadt gelegenen Ortsteilen von <strong>Lippstadt</strong> zusammen.<br />

Die Region umfasst insgesamt 28 Ortsteile.<br />

Abbildung 2: Übersichtskarte; Graphik: MSP ImpulsProjekt<br />

Das ILEK bildet die Voraussetzung für die Förderung von Maßnahmen im Rahmen der Dorfentwicklung.<br />

Die geltenden Förderrichtlinien sehen folgende Förderungen vor:<br />

• Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen: z. B. Dorfentwicklungsplanung, dorfgerechte Gestaltung<br />

von Straßen und Plätzen, Erhalt ländlicher Bausubstanz mit Ortsbild prägendem Charakter,<br />

Umnutzung bestehender Bausubstanz, Beseitigung abgängiger Bausubstanz,<br />

• Förderung des Fremdenverkehrs (Infrastruktureinrichtungen),<br />

• Förderung von Dienstleistungseinrichtungen für die Grundversorgung (z. B. Dorfgemeinschaftseinrichtungen)<br />

für die ländliche Wirtschaft und Bevölkerung,<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 6


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

• Förderung von Investitionen sowie deren Vorbereitung und Begleitung in Infrastrukturmaßnahmen<br />

zur dezentralen Versorgung mit Erneuerbaren Energien (Nahwärme oder Biogasleitungen),<br />

• Förderung der Breitbandversorgung im ländlichen Raum.<br />

Aufgrund der Siedlungsstruktur / Siedlungsgröße wird für die Ortsteile Lippborg, Oestinghausen,<br />

Herzfeld / Hovestadt, Bad Waldliesborn, Cappel, Lipperode, Esbeck und Lipperbruch ein gesonderter<br />

Maßnahmenkatalog erstellt. Identifiziert und beschrieben werden hier Maßnahmen, die über das<br />

Förderprogramm KSG (KSG = Kleinere Städte und Gemeinden) gefördert werden können, so. z. B.<br />

Projekte<br />

• zur Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels,<br />

• zur kooperativen Verantwortungswahrnehmung,<br />

• zur Anpassung der Infrastruktur auf Grund zurückgehender Bevölkerung,<br />

• zur Bildung/Unterstützung von Netzwerken zur Sicherung der Daseinsvorsorge.<br />

1.2 Methodik<br />

1.2.1 Phase 1: Analysen des Ist-Zustands / Auftaktveranstaltung<br />

Zur Vorbereitung und Untermauerung der Konzeptentwicklung hat MSP ImpulsProjekt zunächst<br />

umfassende Analysen des Ist-Zustands durchgeführt. Die Ergebnisse aller Analysen wurden in einem<br />

Regionalprofil aufgearbeitet. Auf Basis dieser Bestandsaufnahmen erfolgte eine nach Themen<br />

(möglichen Entwicklungsfeldern) strukturierte Aufbereitung der Stärken, Schwächen, Chancen/Entwicklungspotenziale<br />

und Risiken/Entwicklungshemmnisse.<br />

Im Rahmen einer öffentlichen Auftaktveranstaltung<br />

in <strong>Lippstadt</strong>-Eickelborn wurden am<br />

19.6.2012 Schlüsselakteure und die interessierte<br />

Bevölkerung aktiv in die ILEK-Erarbeitung eingebunden.<br />

Die Veranstaltung in der Schützenhalle<br />

war mit ca. 120 Teilnehmern gut besucht, wobei<br />

die Anteile der beiden Kommunen in etwa gleich<br />

hoch waren.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte der Veranstaltung waren:<br />

• Detaillierte Information der Teilnehmer über<br />

Zielsetzung und Ablauf der Erarbeitung des<br />

Abbildung 3: Auftaktveranstaltung<br />

ILEK-Prozesses;<br />

• Abfrage von Hinweisen bzw. Einschätzungen zu Problemen/Defiziten sowie Wünschen/Anregungen<br />

und Ansatzpunkten zur Zusammenarbeit;<br />

• Vorstellung zentraler Ergebnisse der Ist-Analyse, Stärken und Schwächen;<br />

• Diskussion von Ansätzen für Leitbilder und Entwicklungsziele;<br />

• Vorstellung der geplanten Themenwerkstätten.<br />

Die Veranstaltung war keine reine Informationsveranstaltung;<br />

vielmehr wurde den Teilnehmern<br />

bereits in dieser frühen Projektphase Gelegenheit<br />

gegeben, Problemfelder und Themen konkret<br />

anzusprechen. Zugleich ermöglichte diese<br />

Vorgehensweise, dass mit einem größeren<br />

Vorwissen in die nachfolgenden Themenwerkstätten<br />

gegangen werden konnte.<br />

Abbildung 4: Titel eines Zeitungsartikels zum Auftakt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 7


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Aus den Analysen, der Auftaktveranstaltung sowie der Diskussion in der Lenkungsgruppe kristallisierten<br />

sich folgende Themenschwerpunkte und damit Handlungsfelder heraus:<br />

• „Tourismus und Naherholung“<br />

• „Kultur“<br />

• „Dorfentwicklung und Landwirtschaft“<br />

• „Mobilität/ÖPNV“<br />

• „Versorgung / Infrastruktur“<br />

• „Wirtschaft / Arbeit“.<br />

Eine Resonanz auf das Thema „Regenerative Energien“ war in der Auftaktveranstaltung nicht gegeben.<br />

Nach einer Diskussion der Themen und Ansatzpunkte in der Lenkungsgruppe (28.6.2012) wurden<br />

die inhaltlichen Schwerpunkte und Termine für die Themenwerkstätten festgelegt.<br />

1.2.2 Phase 2: Themenwerkstätten<br />

Von Ende August bis Mitte September 2012 fanden unter reger Beteiligung der Bevölkerung (insgesamt<br />

rund 220 Teilnehmer) insgesamt sechs Themenwerkstätten statt:<br />

Tabelle 1: Themenwerkstätten<br />

● Übersicht Themenwerkstätten<br />

Datum Ort Themenwerkstatt Ortsteile<br />

27.8. Hovestadt,<br />

Haus Biele<br />

29.8. Hörste,<br />

Heimatstube<br />

5.9. Schoneberg,<br />

Bürgerhaus<br />

„Lippe und Lippeaue - Potenziale für Naturerlebnis<br />

und Tourismus“<br />

„Gewachsene und lebendige Gemeinschaft -<br />

Dorfentwicklung und Zukunftsprojekte im<br />

Osten der ILEK-Region“<br />

„Klein aber lebendig - Dorfentwicklung und<br />

Zukunftsprojekte im Westen der ILEK-<br />

Region“<br />

Sämtliche Ortsteile beider<br />

Kommunen in Lippenähe und<br />

an der Ahse<br />

Rebbeke, Garfeln, Hörste,<br />

Rixbeck, Dedinghausen, Bökenförde<br />

Heintrop, Hultrop, Wiltrop,<br />

Brockhausen, Nordwald, Schoneberg<br />

6.9. Benninghausen,<br />

Pater-Flanagan-<br />

Haus<br />

17.9. Hovestadt,<br />

Albertussaal<br />

18.9. Lipperbruch,<br />

Pfarrzentrum<br />

„Maria Frieden“<br />

„Lange Geschichte und gute Perspektiven -<br />

Dorfentwicklung und Zukunftsprojekte in der<br />

Mitte der ILEK-Region“<br />

„Neue Strategien für Lippetal - gemeinsam<br />

stark und gut versorgt“<br />

„Nördliches <strong>Lippstadt</strong> - wandelbar und zukunftsfähig“<br />

Eickelborn, Lohe, Benninghausen,<br />

Hellinghausen, Herringhausen,<br />

Overhagen<br />

Lippborg, Oestinghausen und<br />

Herzfeld / Hovestadt<br />

Cappel, Bad Waldliesborn,<br />

Lipperbruch, Lipperode, Esbeck<br />

Bei der Festlegung der Themen sowie räumlichen Differenzierung wurden die großen Distanzen<br />

(von bis zu 40 km) innerhalb der ILEK-Region in die Betrachtung einbezogen. In allen Ankündigungen<br />

der Veranstaltungen wurde darauf hingewiesen, dass die Werkstätten, trotz Benennung einzelner<br />

Ortsteile, immer auch für Einwohner aus anderen Teilen der ILEK-Region offen stehen.<br />

Die erste Werkstatt zielte auf die übergreifende Entwicklung touristischer Angebote, ausgehend von<br />

der Entwicklungsachse Lippe/Lippeaue ab. Die drei folgenden Werkstätten befassten sich mit den<br />

Problemen und Chancen in den kleineren Ortsteilen; die letzten beiden vorrangig mit Fragen der<br />

Versorgung und Infrastruktur in den größeren Ortsteilen.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 8


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Als Ergebnis der Themenwerkstätten lagen<br />

zu allen o. g. Handlungsfeldern Hinweise<br />

und Diskussionsbeiträge vor, die in der<br />

Formulierung von Leitbildern, Entwicklungszielen<br />

und Entwicklungsstrategien zusammengeführt<br />

wurden.<br />

Darüber hinaus konnte eine Vielzahl an<br />

Projektansätzen festgehalten werden, die<br />

allerdings weiter auszuformulieren waren.<br />

Dieser Schritt wurde in den nachfolgenden<br />

„Projekttischen“ vollzogen.<br />

Abbildung 5: Themenwerkstatt „Neue Strategien für Lippetal -<br />

gemeinsam stark und gut versorgt“<br />

1.2.3 Phase 3: Projekttische<br />

Ziel der “Projekttische”, die im September und Oktober 2012 stattfanden, war es, gezielt auf die<br />

schrittweise Qualifizierung ausgewählter Projektideen hinzuarbeiten und ggf. erste vorbereitende<br />

Schritte in Richtung Umsetzung zu unternehmen. Von ursprünglich zwölf vorgesehenen Projekttischen<br />

verblieben am Ende zehn, in denen intensiv gearbeitet und diskutiert wurde.<br />

Tabelle 2: Projekttische<br />

● Übersicht der Projekttische<br />

Nr. Projekttisch Handlungsfelder<br />

1 "Kanu und Naturschutz" Tourismus /<br />

2 "Radrouten, Beschilderung/Besucherlenkung"<br />

Naturerlebnis<br />

3 "Buchbare Angebote / Mehrtagestourismus"<br />

4 "Das Dorf als lebens- und liebenswerter Ort" Dorfentwicklung / Versorgung /<br />

5 "Die Dorfgemeinschaft übernimmt Initiative"<br />

Demographischer Wandel<br />

6<br />

„Erhalt und Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />

Dorfentwicklung / Versorgung /<br />

Demographischer Wandel<br />

7 „Mobil ohne Linienbus“ Mobilität / ÖPNV<br />

8<br />

9<br />

„Wohnen im Alter - Kooperation mit dem LWL“<br />

dieser Projekttisch kam nicht zustande<br />

„Kernbereiche der großen Ortsteile: Kaufkraft halten, Sicherstellung<br />

der Nahversorgung, Leerstand abbauen“<br />

Dorfentwicklung / Versorgung /<br />

Demographischer Wandel<br />

„Versorgung / Infrastruktur“<br />

10 „Einrichtungen / Angebote für Jugendliche“ „Versorgung / Infrastruktur“<br />

11 „Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“ Kultur / Tourismus<br />

12<br />

„Einrichtung von Seniorentreffpunkten“ („Bürgerquartieren“)<br />

wurde in Projekttisch 5 integriert<br />

Demographischer Wandel<br />

1.2.4 Phase 4: Ausarbeitung und Präsentation der Entwicklungsstrategie<br />

Nach Auswertung der Ergebnisse aus den Projekttischen wurde eine zusammenfassende Darstellung<br />

aller Ergebnisse aus den Themenwerkstätten und Projekttischen erarbeitet. Zu jedem Handlungsfeld<br />

wurden Leitbilder, Ziele und Strategien formuliert. Mit insgesamt 34 Projektskizzen zu den<br />

strategisch wichtigen Entwicklungsansätzen der Region wird ein Handlungskonzept für die kommenden<br />

Jahre bereitgestellt. Zugleich erfolgte die Festlegung vorrangig zu realisierender „Leitprojekte“.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 9


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Der Ablauf der Ausarbeitung und Präsentation stellte sich wie folgt dar:<br />

• Erarbeitung von Gesamtübersichten der Projektideen = Handlungskonzepte (November 2012)<br />

• Informationsveranstaltung in Hovestadt (20.11.2012)<br />

• Textdarstellung des Konzeptes (November/Dezember 2012)<br />

• Beratung in den politischen Gremien (Dezember 2012 / März 2013).<br />

1.2.5 Begleitende Öffentlichkeitsarbeit<br />

Während des gesamten Erarbeitungsprozesses wurde die Bevölkerung über Termine und Ergebnisse<br />

informiert. Auf der einen Seite berichtete die örtliche Presse in regelmäßigen Abständen; auf der<br />

anderen Seite wurden - jeweils aktuell - Dokumente (Terminankündigungen, Ausarbeitungen, Protokolle)<br />

auf den Internetseiten der beiden Kommunen bereitgestellt.<br />

Damit wurde die Grundlage für eine breit angelegte Beteiligung relevanter Akteure sowie der Bevölkerung<br />

gelegt. Eine größere Auswahl an Presseartikeln sowie die zur Auftaktveranstaltung verschickte<br />

schriftliche Einladung befinden sich in Anhang B dieses Berichtes.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 10


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

2 Beschreibung der ILEK-Region<br />

2.1 Grundlegende Strukturen<br />

Die aus den beiden Kommunen <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal bestehende ILEK-Region im Norden des<br />

Kreises Soest ist als historisch gewachsene Kulturlandschaft zu sehen, die zum Teil sehr unterschiedliche<br />

Strukturen aufweist. So trennt die Lippe zwei große Landschaftsräume: das Kernmünsterland<br />

im Norden und die Soester Börde im Süden. Die kommunale Neugliederung hat in <strong>Lippstadt</strong><br />

und Lippetal ehemals selbständige Ortschaften und Dörfer zusammengeführt, die sowohl landschaftlich<br />

als auch administrativ verschiedenen Bereichen angehörten; und dennoch gibt es ein die<br />

Gesamtregion verbindendes Element: die Lippe und die Lippeaue.<br />

Die Gemeinde Lippetal wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung aus elf ehemals selbstständigen<br />

Dörfern gebildet. Die von Ost nach West durch die Gemeinde fließende Lippe teilt das<br />

Gemeindegebiet landschaftlich in zwei Bereiche: Im Süden zeigen sich mit fruchtbaren Ackerflächen<br />

und gewachsenen Dörfern die typischen Merkmale der Soester Börde, im Norden dominieren Streusiedlungen<br />

und weite münsterländische Parklandschaft mit altem Baum- und Waldbestand. Die<br />

Gemeinde ist insgesamt ländlich geprägt, die Landwirtschaft ist noch immer eine wichtige Erwerbsquelle.<br />

Der höchste Punkt der Gemeinde liegt mit 112 m in den „Beckumer Bergen“; der niedrigste Punkt<br />

mit 62 m an der Gemeindegrenze bei Uentrop. Diese flache Landschaft eignet sich für Radtouren,<br />

z. B. entlang der Lippe auf der Römerroute oder aber der 100-Schlösser-Route. Die Gemeinde hat<br />

sechs eigene Rundtouren zu verschiedenen Themen ausgewiesen. Auf der Lippe werden Kanutouren<br />

angeboten.<br />

Das Stadtgebiet <strong>Lippstadt</strong>s, der „wasserreichsten Stadt Westfalens“, wird ebenfalls von Ost nach<br />

West von der Lippe durchflossen. Zuflüsse der Lippe sind die Glenne und der Boker Kanal, von<br />

Süden die Gieseler, die Weihe und der Störmeder Bach 1 .<br />

<strong>Lippstadt</strong> entstand im 12. Jahrhundert als erste planmäßig gegründete Stadt Westfalens und war im<br />

Mittelalter eine überregional bedeutende Handelsstadt, die der Hanse angehörte. Bereits 1850 erhielt<br />

die Stadt mit der Eröffnung der Strecke von Hamm nach Paderborn Anschluss an das Eisenbahnnetz.<br />

<strong>Lippstadt</strong> wurde im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört und nahm nach Kriegsende zahlreiche<br />

Flüchtlinge und Vertriebene auf.<br />

Die heutige Stadt <strong>Lippstadt</strong> entstand 1975 als ein neues, alte Kreisgrenzen überschreitendes Gebilde.<br />

Die Ortsteile sind nahezu sämtlich historisch gewachsene Dörfer mit teilweise bis zu<br />

1000jähriger Geschichte.<br />

<strong>Lippstadt</strong> ist ein bedeutender Industriestandort mit einer Reihe bekannter Unternehmen, wie zum<br />

Beispiel Hella KGaA Hueck & Co oder Thyssen-Krupp-Werk „Rothe Erde“.<br />

Seit 2009 ist <strong>Lippstadt</strong> Hochschulstandort (Hamm - <strong>Lippstadt</strong>). Angeboten werden die Studiengänge<br />

Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Computervisualistik und Design.<br />

Sehenswürdigkeiten, Kunst- und Kulturangebote sowie Veranstaltungen konzentrieren sich in starkem<br />

Maße auf die Kernstadt. Die Ortsteile verfügen dennoch über ein reges Vereinsleben und vielfältige<br />

lokale Veranstaltungen.<br />

1 Vgl. Regionen in Nordrhein-Westfalen; Band 2: Münsterland und Hellweg. Münster 2011, S. 178.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 11


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

2.2 Kurzinformationen zu den Ortsteilen<br />

Die Informationen sind nicht für sämtliche Ortsteile in gleichem Umfang verfügbar. Sie werden zur<br />

besseren Übersicht alphabetisch geordnet in Tabellenform aufgearbeitet.<br />

Tabelle 3: Ortsteile in Lippetal<br />

● Ortsteile in Lippetal<br />

Brockhausen<br />

Dorfgemeinschaft mit 333 Einwohnern (31.3.2012), jedoch fast 660 ha Fläche. Brockhausen<br />

wird durch die Rosenau, die Ahse und viele Teiche geprägt. Trotz der geringen Größe gibt es<br />

aktive Vereine: Schützenverein Brockhausen 1933 e.V., Freiwillige Feuerwehr, Kindergartenverein<br />

und Jagdvereinigung.<br />

Heintrop Der Ortsteil besteht aus dem kleinen Dorf Heintrop und der Bauerschaft Büninghausen. 375<br />

Einwohner (31.3.2012). Als Besonderheiten sind anzusprechen: Sändkers Windmühle (ein<br />

sogenannter „Erd-Holländer“) und der Museumsbahnhof Heintrop.<br />

Herzfeld<br />

Hovestadt<br />

Hultrop<br />

Kleiner Ortsteil mit 480 Einwohnern (31.3.2012); bekannt durch die Feinbrennerei W. Northoff.<br />

Krewinkel-<br />

Wiltrop<br />

Lippborg<br />

Herzfeld ist das größte Dorf der Gemeinde Lippetal; 3.220 Einwohner (31.3.2012). Der älteste<br />

Wallfahrtsort Westfalens wird in seiner Geschichte wesentlich durch die hl. Ida geprägt, die<br />

hier um 800 eine der ersten Steinkirchen östlich des Rheins errichtete.<br />

Das Ortsbild von Hovestadt wird weitgehend vom Renaissanceschloss Hovestadt mit seinem<br />

Barockgarten bestimmt. Das Schloss und die Vorburg sind von einem Gräftensystem mit<br />

eingelagertem Teich umschlossen.<br />

Einwohnerzahl: 1.174 (31.3.2012)<br />

Einwohnerzahl: 125 (31.3.2012)<br />

Lippborg wurde erstmals im Jahre 1189 urkundlich erwähnt. Das Wasserschloss Haus Assen<br />

wurde 1564 im Stil der Lipperenaissance neben einer mittelalterlichen Burg errichtet.<br />

Einwohnerzahl: 3.041 (31.3.2012)<br />

Niederbauer Kleiner Ortsteil zwischen Herzfeld und Lippborg; Einwohnerzahl: 308 (31.3.2012)<br />

Nordwald<br />

Oestinghausen<br />

Schoneberg<br />

Nordwald liegt unmittelbar südlich von Hovestadt. Zwischen den beiden Dörfern liegen ein<br />

Sportplatz, ein Kindergarten und ein neu erbautes Altenheim mit Betreutem Wohnen.<br />

Einwohnerzahl: 491 (31.3.2012)<br />

Oestinghausen hat sich nach dem zweiten Weltkrieg vom kleinen Haufendorf zu einem großen<br />

Wohndorf entwickelt. Als ursprüngliches Altdorf ist nur ein kleiner Bereich im Umfeld der<br />

Stephanuskirche anzusprechen.<br />

Auf dem Kirchplatz befindet sich das Heimathaus, das ehemals Chur-Kölnisches Amtshaus<br />

(von 1596) war.<br />

Einwohnerzahl: 1.936 (31.3.2012)<br />

Östlichster Gemeindeteil; damit angrenzend an <strong>Lippstadt</strong>.<br />

Einwohnerzahl: 587 (31.3.2012)<br />

Tabelle 4: Ortsteile in <strong>Lippstadt</strong><br />

● Ortsteile in <strong>Lippstadt</strong><br />

Bad Waldliesborn<br />

Benninghausen<br />

Bökenförde<br />

Mineralheilbad (Sole) in abwechslungsreicher Landschaft: auch „<strong>Lippstadt</strong>s schönste Tochter“<br />

genannt.<br />

Einwohnerzahl: 4.830 (31.12.2011)<br />

Der Ortskern wird geprägt durch das ehemalige Zisterzienserinnenkloster (gegründet 1240)<br />

und die romanische Dorfkirche St. Martinus.<br />

Neben dem Dorfkern entwickelte sich seit Beginn der 1950er Jahre eine Siedlung, die sich<br />

deutlich vom alten Kern abgesetzt hat.<br />

Einwohnerzahl: 1.900 (31.12.2011)<br />

Östlich des Dorfkerns befindet sich das Schloß Schwarzenraben (Barockes Wasserschloß).<br />

Einwohnerzahl: 1.582 (31.12.2011)<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 12


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Cappel<br />

Dedinghausen<br />

Eickelborn<br />

Esbeck<br />

Garfeln<br />

Hellinghausen<br />

Herringhausen<br />

Hörste<br />

Lipperbruch<br />

Lipperode<br />

Lohe<br />

Overhagen<br />

Der Stadtteil ist räumlich kaum von der Kernstadt zu trennen. Das Altdorf liegt im näheren<br />

Umfeld zum Stift Cappel.<br />

Einwohnerzahl: 4.648 (31.12.2011)<br />

Der landwirtschaftlich geprägte Ortsteil liegt an der Bahnlinie Dortmund bzw. Münster über<br />

Paderborn nach Warburg und verfügt über einen eigenen Bahnhof. Einwohnerzahl: 1.850<br />

(31.12.2011)<br />

Die Entwicklung des Ortsteils ist eng mit dem Landeskrankenhaus verbunden. Einwohnerzahl:<br />

2.186 (31.12.2011)<br />

Wohnort mit guter Infrastruktur nahe der Kernstadt. Dorfmittelpunkt ist ein gemauerter<br />

Brunnen direkt vor Schnieders Hof.<br />

Einwohnerzahl: 2.270 (31.12.2011)<br />

Garfeln ist ein räumlich dreigeteilter Ort, der sich in Neu-Garfeln, Mittel-Garfeln und Alt-<br />

Garfeln aufgliedert. Alt-Garfeln ist stark landwirtschaftlich geprägt und hat sich seinen dörflichen<br />

Charakter weitgehend bewahrt. Neu-Garfeln ist dagegen ein reines Wohngebiet.<br />

Einwohnerzahl: 649 (31.12.2011)<br />

Hellinghausen ist ein Straßendorf in Ost-West-Ausrichtung, das von Ein- und Mehrfamilienhäusern<br />

geprägt wird. Den alten Ortskern bildet die Kirche auf der Gottesinsel. Vom<br />

Schloss Hellinghausen ist nur noch das Torhaus vorhanden. Einwohnerzahl: 410<br />

(31.12.2011)<br />

Der Ort liegt zwischen dem Schloss Herringhausen und der Eisenbahnlinie Soest-<strong>Lippstadt</strong><br />

und wird von der L636 durchschnitten.<br />

Einwohnerzahl: 371 (31.12.2011)<br />

Hörste zählt zu den ältesten Siedlungen im Raum der oberen Lippe (1093 erste Nennung<br />

des Ortes). Die historische Entwicklung resultiert aus einem Straßendorf entlang der L 636<br />

(Verbindungsachse zwischen <strong>Lippstadt</strong> und Salzkotten).<br />

Einwohnerzahl: 1.620 (31.12.2011)<br />

Der Stadtteil entstand erst nach dem 2. Weltkrieg im Bereich des ehemaligen Fliegerhorstes,<br />

zu einem großen Teil durch die Ansiedlung von Vertriebenen und Flüchtlingen.<br />

Der Stadtteil wurde dann bis 2007 von der Lipperland-Kaserne geprägt. Weiterhin wichtige<br />

Elemente des Ortsteils sind die Marienschule und der Margaretensee, der für Urlauber,<br />

Wassersportler und Angler attraktiv ist. Einwohnerzahl: 2.385 (31.12.2011)<br />

Wohnstandort in <strong>Lippstadt</strong> mit kurzer Verbindung zur Innenstadt aber auch den schnellen<br />

Anbindungen zu den Gewerbegebieten und großen Einkaufszentren. Eine Besonderheit<br />

bildet die Burgruine Lipperode, eine ehemalige lippische Wasserburg am Lippeübergang.<br />

Einwohnerzahl: 4.167 (31.12.2011)<br />

Haufendorf mit ländlich geprägtem Ortsbild; kleinster Ortsteil <strong>Lippstadt</strong>s.<br />

Die erstmalige urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1313 mit dem Bau einer Kapelle<br />

„Petrus und Paulus“, die heute den Dorfmittelpunkt bildet. Einwohnerzahl: 214 (31.12.2011)<br />

Bis zum 2. Weltkrieg war Overhagen weitgehend ein Haufendorf, geprägt von Bauernhöfen<br />

und kleinen Handwerksbetrieben. Durch Zuzug von Kriegsflüchtlingen verdoppelte sich die<br />

Bevölkerung auf ca. 1000 Einwohner.<br />

Prägend für den Ort ist das Schloss Overhagen, welches heute ein Gymnasium beherbergt<br />

und auf zwei Inseln steht.<br />

Einwohnerzahl: 1.284 (31.12.2011)<br />

Rebbeke Rebbeke ist flächenmäßig der größte Stadtteil <strong>Lippstadt</strong>s und vorherrschend<br />

landwirtschaftlich geprägt (14 Vollerwerbs-, 12 Nebenerwerbsbetriebe). Die sich<br />

zwischen Lippe und Boker Kanal erstreckende Gemarkung weist Streusiedlungscharakter<br />

mit Drubbeln und Einzelhöfen auf. Die Lippeaue wird von ca. 600 Kopfweiden oder Kopfweidengruppen<br />

geprägt.<br />

Einwohnerzahl: 531 (31.12.2011)<br />

Rixbeck<br />

Rixbeck ist im Ursprung ein Haufendorf (1136 erstmals erwähnt). Der Ortsteil grenzt östlich<br />

an <strong>Lippstadt</strong> und wird durch die B 55 sowie die Bahnlinie von Dortmund bzw. Münster über<br />

Paderborn nach Warburg geteilt. Der alte Dorfkern gruppiert sich um die Kirche und ist<br />

noch überwiegend landwirtschaftlich geprägt.<br />

Einwohnerzahl: 1.127 (31.12.2011)<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 13


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

3 Strukturen und Besonderheiten der ILEK-Region<br />

3.1 Lage und verkehrliche Erschließung der Region<br />

Die Stadt <strong>Lippstadt</strong> und die Gemeinde Lippetal liegen im Norden des Kreises Soest, der dem Regierungsbezirk<br />

Arnsberg angehört.<br />

Im Westen grenzt die ILEK-Region an die Stadt Hamm und die Gemeinde Welver (Kreis Soest), im<br />

Norden an die Kreise Warendorf (Ahlen, Beckum, Wadersloh) und Gütersloh (Langenberg, Rietberg),<br />

im Osten an den Kreis Paderborn (Delbrück, Salzkotten) und die Stadt Geseke (Kreis Soest)<br />

sowie im Süden an Soest, Bad Sassendorf und Erwitte. Diese hohe Zahl an Nachbarn resultiert aus<br />

der West-Ost-Erstreckung von mehr als 40 km.<br />

3.1.1 Verkehrsanbindung<br />

Die Region ist vom mittleren Ruhrgebiet (Bochum, Witten), dem Raum Hagen/Iserlohn, Münster,<br />

Warendorf, Bielefeld sowie Warburg, Bad Arolsen und Willingen in ca. einer Stunde per Pkw zu<br />

erreichen (vgl. Karte).<br />

Abbildung 6: Lage<br />

und Erreichbarkeit<br />

der ILEK-Region;<br />

Graphik: MSP<br />

ImpulsProjekt<br />

Die ILEK-Region verfügt über Anbindungen an die Bundesautobahn A2 (Dortmund - Hannover)<br />

sowie die südlich verlaufende A44 von Dortmund nach Kassel. Die jeweiligen Anschlussstellen der<br />

A2 sind „Hamm-Uentrop“ 2 im westlichen Teil (Lippetal) und „Wiedenbrück“ aus Richtung <strong>Lippstadt</strong>.<br />

Die Bundesstraße B 475 durchquert Lippetal von Nord (Beckum) nach Süd (Soest) und stellt die<br />

Verbindung zur nächstgelegenen Anschlussstelle der A44 „Soest-Ost“ her. In <strong>Lippstadt</strong> wird die<br />

Verbindung zur A44 („Erwitte-Anröchte“) und zur A2 über die B55 gewährleistet.<br />

2 Die Anschlussstelle liegt auf dem Gemeindegebiet von Lippetal.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 14


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Die nachstehende Karte zeigt das Straßenverkehrsnetz in der ILEK-Region.<br />

Abbildung 7: Straßenverkehrsnetz; Quelle: Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Kreis Soest und<br />

Hochsauerlandkreis<br />

Während Lippetal über keinen Bahnanschluss verfügt, bildet <strong>Lippstadt</strong> einen bedeutenden Haltepunkt<br />

an der West-Ost-Verbindung vom Ruhrgebiet über Kassel nach Thüringen und Sachsen (DB-<br />

Schnellstrecke). <strong>Lippstadt</strong> ist zudem ICE-Station (IC/ICE-Linie 50) mit täglichen Verbindungen nach<br />

Dresden und München.<br />

Im Zweistundentakt verkehren die Nahverkehrszüge der Linie RE 1 von Paderborn nach Düsseldorf;<br />

alle 30 Minuten fährt die RB 89 (Münster–)Hamm–Paderborn–Warburg.<br />

Der nächste Flughafen Paderborn-<strong>Lippstadt</strong> ist nur ca. 20 km vom Stadtkern <strong>Lippstadt</strong>s entfernt. Es<br />

bestehen u.a. Direktflugverbindungen nach München, Nürnberg und London.<br />

3.1.2 ÖPNV<br />

Innerregional erfolgt die Erschließung bzw. Verbindung vorrangig über Buslinien 3 des Regionalverkehrs<br />

Ruhr-Lippe:<br />

• in Lippetal: Die Regionalbuslinie R 36 verbindet Soest mit Herzfeld, die Linie 335 fährt von Beckum<br />

aus ringförmig durch Lippetal. Den Anschluss von Herzfeld nach <strong>Lippstadt</strong> (T 66) und Lippborg<br />

nach Soest (T 31) stellen Taxibuslinien her.<br />

• in <strong>Lippstadt</strong>: Das Stadtbusnetz umfasst fünf Linien im 30-Minuten-Takt. Regionalbuslinien bestehen<br />

nach Beckum (R 73), Rheda-Wiedenbrück (R 12), Geseke (R 63/64), Rüthen (R 62), Erwitte<br />

(R 61) und Eickelborn (R 66). Die Schnellbuslinie S 60 verbindet <strong>Lippstadt</strong> mit Belecke und Warstein.<br />

Perspektivisch soll die Nahverkehrssituation im gesamten Kreis Soest weiter verbessert werden.<br />

Hierzu hat die Ingenieurgruppe IVV kürzlich einen Nahverkehrsplan 4 erarbeitet (vgl. Anhang A.2.3).<br />

3.1.3 Radverkehr<br />

Die ILEK-Region weist insgesamt eine fahrradfreundliche Topografie auf. Das Radwegenetz ist daher<br />

bereits jetzt entsprechend dicht. Dies zeigt auch ein Blick auf das existierende Radverkehrsnetz<br />

(vgl. Kartenausschnitt).<br />

3 Vgl. Regionen in Nordrhein-Westfalen; Band 2: Münsterland und Hellweg. Münster 2011, S. 175 und 178.<br />

4 Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co. KG: Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Januar 2012.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 15


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

„Das Radverkehrsnetz NRW verbindet alle Städte und Gemeinden des Landes mit einer einheitlichen Wegweisung<br />

für den Radverkehr. Die Zentren der Kommunen sowie die Bahnhöfe werden auf möglichst kurzen und<br />

direkten Wegen miteinander verknüpft. Es handelt sich um ein Netz, das primär dem täglichen Bedarf dient, z.<br />

B. für Fahrten zur Arbeit oder zum Einkauf. Zusätzlich berücksichtigt es die Belange des Freitzeitradfahrens,<br />

indem dieses Netz um hochwertige und überregionale touristische Routen ergänzt wird.“ (Quelle:<br />

http://www.radverkehrsnetz.nrw.de)<br />

Abbildung 8: Radnetz; Quelle: http://www.radverkehrsnetz.nrw.de<br />

Bereits jetzt wird für <strong>Lippstadt</strong> - bei günstigem Wetter - ein Radverkehrsanteil von bis zu 25% auf<br />

allen Wegen in <strong>Lippstadt</strong> angenommen.<br />

Die Stadt plant einen weiteren gezielten Ausbau des Fahrradverkehrs. So sollen Netzlücken geschlossen<br />

und Unfallhäufungspunkte beseitigt werden. Hierzu wurde 2011 eine Radverkehrsplanung<br />

(durch das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen) aufgestellt. Ziel ist es dabei auch, die<br />

Rahmenbedingungen für den Radtourismus weiter zu verbessern.<br />

3.2 Raumstruktur / Flächennutzung<br />

Die Strukturen und Grundvoraussetzungen der beiden ILEK-Kommunen sind sehr unterschiedlich.<br />

Während <strong>Lippstadt</strong> als „Große Mittelstadt“ (mit Kernstadt und 17 Ortsteilen) einzustufen ist, wird<br />

Lippetal der Kategorie „Große Landgemeinde“ zugeordnet 5 . Die Unterschiede werden bei einem<br />

Vergleich der Flächennutzung besonders deutlich.<br />

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche hat in <strong>Lippstadt</strong> zwischen 1999 und 2010 von 2.895 ha auf 3.181<br />

ha, d.h. um 286 ha (9,9 %) zugenommen. Diese Entwicklung ging „zu Lasten“ der Landwirtschaftsfläche,<br />

die in ähnlicher Größenordnung abnahm (317 ha). Hingegen ist bei der Waldfläche sogar ein<br />

Zuwachs um 39 ha festzustellen.<br />

In Lippetal wuchs die Siedlungs- und Verkehrsfläche im gleichen Zeitraum von 1.079 ha um 96 ha<br />

(8,8%) auf 1.175 ha; auch hier reduzierte sich die Landwirtschaftsfläche entsprechend (um 98 ha),<br />

die Waldfläche blieb unverändert.<br />

5 Vgl. Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010).<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 16


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Tabelle 5: Fläche am 31.12.2010 nach Nutzungsarten<br />

● Flächennutzung <strong>Lippstadt</strong> Lippetal Kreis NRW<br />

Nutzungsart ha % ha % % %<br />

Fläche insgesamt 11.360 100 12.658 100 100 100<br />

Siedlungs- und Verkehrsfläche 3.181 28 1.175 9,3 15,0 31,8<br />

Betriebsfläche 1.982 17,4 607 4,8 8,5 20,3<br />

Erholungsfläche, Friedhofsfläche 410 3,6 80 0,6 1,0 3,0<br />

Verkehrsfläche 789 6,9 488 3,9 5,5 8,5<br />

Freifläche außerhalb der S+V 8.179 72 11.483 90,7 85,0 68,2<br />

Landwirtschaftsfläche 7.020 61,8 9.407 74,3 62,4 44,3<br />

Waldfläche 744 6,5 1.837 14,5 19,9 20,5<br />

Wasserfläche 309 2,7 226 1,8 1,9 2,2<br />

Moor, Heide, Unland 26 0,2 4 0 0,3 0,3<br />

Abbauland 68 0,6 2 0 0,3 0,6<br />

Flächen anderer Nutzung 12 0,1 8 0,1 0,1 0,3<br />

Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

3.3 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung<br />

Die Auswertung verfügbarer Statistiken zu <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal birgt das Problem, dass die Kernstadt<br />

<strong>Lippstadt</strong>s in den meisten Fällen nicht separiert bzw. herausgerechnet werden kann. Auf der<br />

anderen Seite würde ein Herausrechnen auch zu einem verzerrten Bild führen, da die Kernstadt<br />

prägend ist für die gesamte Raum- und Versorgungsstruktur innerhalb des östlichen Teils der ILEK-<br />

Region.<br />

So ist die Bevölkerungsdichte im Stadtgebiet <strong>Lippstadt</strong> (589,6) rund sechsmal so hoch wie im Gemeindegebiet<br />

von Lippetal (97,1) und liegt sogar über dem NRW-Durchschnitt. Die Siedlungs- und<br />

Verkehrsdichte liegt in <strong>Lippstadt</strong> auch deutlich über dem Kreisdurchschnitt.<br />

Tabelle 6: Bevölkerungs- sowie Siedlungs- und Verkehrsdichte am 31.12.2010<br />

● Einwohner je km 2 <strong>Lippstadt</strong> Lippetal Kreis NRW<br />

Bevölkerungsdichte insgesamt 589,6 97,1 229,1 523,4<br />

Siedlungs- und Verkehrsdichte 6 2.105,6 1.046,0 1.527,3 2.551,5<br />

Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

Die ILEK-Region (inkl. Kernstadt <strong>Lippstadt</strong>) weist zum 31.12.2010 eine Gesamtbevölkerungszahl<br />

von 79.265 auf, wobei 66.976 auf <strong>Lippstadt</strong> und 12.289 auf Lippetal entfallen.<br />

Die räumliche Verteilung lässt sich bei insgesamt 28 Ortsteilen (ohne Kernstadt<br />

<strong>Lippstadt</strong>) am besten kartographisch wiedergeben (s. Abb. 9).<br />

Es wird deutlich, dass es eine große Spannweite zwischen einem sehr dünn besiedelten Bereich in<br />

Lippetal und dem Umfeld der Kernstadt mit insgesamt fünf Ortsteilen über 2.000 Einwohnern gibt.<br />

Die bevölkerungsreichsten Ortsteile in <strong>Lippstadt</strong> sind Bad Waldliesborn (4.830) und Lipperode<br />

(4.167) 7 .<br />

6 Siedlungs- und Verkehrsdichte = Bevölkerungsdichte bezogen auf die besiedelte Fläche (Siedlungs- und Verkehrsfläche).<br />

7 Die Zahlen beziehen sich jeweils auf den 31.12.2011.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 17


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Auf Lippetaler Seite vereinen Herzfeld (3.220) und Lippborg (3.041) 8 die Hälfte aller Einwohner der<br />

Gemeinde auf sich.<br />

Abbildung 9: Bevölkerungsverteilung; Graphik MSP ImpulsProjekt<br />

Tabelle 7: Bevölkerungsstand 31.12.1980 – 31.12.2010<br />

● Bevölkerung 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />

<strong>Lippstadt</strong><br />

gesamt 61.930 60.042 62.345 66.636 66.933 67.446 66.976<br />

davon weiblich 32.414 31.545 32.431 34.591 34.445 34.701 34.342<br />

davon Nichtdeutsche 9 6.752 5.715 6.188 7.308 7.088 6.928 6.447<br />

Lippetal<br />

gesamt 10.387 10.498 11.115 12.081 12.529 12.593 12.289<br />

davon weiblich 5.179 5.266 5.599 6.005 6.234 6.295 6.160<br />

davon Nichtdeutsche 325 260 387 585 586 606 627<br />

ILEK-Region<br />

gesamt 72.317 70.540 73.460 78.717 79.462 80.039 79.265<br />

davon weiblich 37.593 36.811 38.030 40.596 40.679 40.996 40.502<br />

davon Nichtdeutsche 7.077 5.975 6.575 7.893 7.674 7.534 7.074<br />

Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

Betrachtet man die Gesamtentwicklung ab 1980, so ist festzustellen, dass es trotz Rückgang in den<br />

letzten Jahren (bis 2010) insgesamt zu einer Erhöhung der Bevölkerungszahl um knapp 10 % gekommen<br />

ist. Hier schlägt die Zuwanderungswelle aus Ostdeutschland und Ost-/Südosteuropa der<br />

frühen 1990er Jahre durch.<br />

Dabei ist die absolute Zahl der „Nichtdeutschen“ nach einem Rückgang in den 1980er Jahren wieder<br />

auf das Ursprungsniveau angestiegen. In Lippetal wird der Ausgangswert überschritten; in <strong>Lippstadt</strong><br />

unterschritten.<br />

Der Bevölkerungsrückgang der letzten Jahre (- 774 zwischen 2005 und 2010) ist vorrangig auf einen<br />

Sterbeüberschuss zurückzuführen. Die Wanderungsbilanz ist - bezogen auf die Gesamtregion - nur<br />

8 Die Zahlen beziehen sich jeweils auf den 31.03.2012.<br />

9 Die Gliederung „deutsch/nichtdeutsch“ ist durch die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts vom Juli 1999 ab dem Berichtsjahr<br />

2000 beeinflusst; bis einschließlich 1986 geschätzte Werte.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 18


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

schwach negativ (-101), wobei sich die Entwicklung in <strong>Lippstadt</strong> (+ 156) und Lippetal (- 257) gegenläufig<br />

zeigt. In <strong>Lippstadt</strong> setzten sich die positiven Zahlen auch bis ins Jahr 2012 fort.<br />

Tabelle 8: Wanderungen<br />

● Wanderungen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Summe<br />

<strong>Lippstadt</strong><br />

Zugezogene 2.878 2.549 2.696 2.882 2.754 2.742 16.501<br />

Fortgezogene 2.840 2.766 2.775 2.779 2.633 2.552 16.345<br />

Saldo + 38 - 217 - 79 + 103 + 121 + 190 + 156<br />

Lippetal<br />

Zugezogene 499 518 461 469 427 463 2.837<br />

Fortgezogene 522 541 524 526 509 472 3.094<br />

Saldo - 23 - 23 - 63 - 57 - 82 - 9 - 257<br />

ILEK-Region<br />

Zugezogene 3.377 3.067 3.157 3.351 3.181 3.205 19.338<br />

Fortgezogene 3.362 3.307 3.299 3.305 3.142 3.024 19.439<br />

Saldo 15 -240 -142 46 39 181 - 101<br />

Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

Die Entwicklung innerhalb der einzelnen Ortsteile wird nach den Vorausberechnungen sehr unterschiedlich<br />

verlaufen. So prognostiziert der für <strong>Lippstadt</strong> erstellte „Demografiecheck“ 10 für Rebbeke/Garfeln/Hörste<br />

und Lipperbruch einen Bevölkerungsrückgang um mehr als -6%, während die<br />

übrigen Ortsteile zum Teil deutlich geringer an Bevölkerung verlieren werden.<br />

Entsprechend allgemeiner Tendenzen zur „Überalterung“ werden die Probleme des demographischen<br />

Wandels in der ILEK-Region weiter zunehmen. Bereits aktuell liegt die Quote der über<br />

60jährigen in <strong>Lippstadt</strong> bei 25,2 % und in Lippetal bei 23 %.<br />

Tabelle 9: Bevölkerungsstruktur am 31.12.2010 nach Altersgruppen<br />

● Bevölkerung nach Alter <strong>Lippstadt</strong> Lippetal Kreis NRW<br />

Anzahl % Anzahl % % %<br />

Bevölkerung 31.12.2010 66.976 100 12.289 100 100 100<br />

davon im Alter von ... Jahren<br />

unter 6 3.521 5,3 621 5,1 5,1 5,0<br />

6 bis unter 18 8.311 12,4 1.739 14,2 13,0 12,1<br />

18 bis unter 25 5.547 8,3 1.089 8,9 8,3 8,4<br />

25 bis unter 30 3.921 5,9 574 4,7 5,3 5,9<br />

30 bis unter 40 8.228 12,3 1.420 11,6 11,4 11,8<br />

40 bis unter 50 10.953 16,4 2.254 18,3 17,0 16,8<br />

50 bis unter 60 9.605 14,3 1.771 14,4 14,4 14,1<br />

60 bis unter 65 3.694 5,5 621 5,1 5,5 5,6<br />

65 und mehr 13.196 19,7 2.200 17,9 19,9 20,3<br />

Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

Bis 2030 wird es lt. Gemeindemodellrechnung - noch über den landesweiten Wert hinaus - zu einem<br />

verstärkten Anwachsen der älteren Altersgruppen kommen.<br />

10 Demografiecheck <strong>Lippstadt</strong>. Planersozietät, Dortmund 2010.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 19


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Tabelle 10: Gemeindemodellrechnung 1.1.2008 – 1.1.2030 nach Altersgruppen<br />

● Bevölkerung nach Alter <strong>Lippstadt</strong> Lippetal NRW<br />

2020 2030 2020 2030 2020 2030<br />

Bevölkerung 31.12.2008 (=100) 96,6 93,2 96,9 93,3 98,2 96,3<br />

davon im Alter von ... Jahren<br />

unter 6 92,0 85,3 86,6 80,6 95,9 91,4<br />

6 bis unter 18 83,4 79,0 64,9 59,3 79,5 78,2<br />

18 bis unter 25 84,1 72,1 90,4 60,6 91,0 75,4<br />

25 bis unter 30 89,9 78,3 125,8 80,6 106,9 88,6<br />

30 bis unter 40 85,9 78,3 80,1 89,4 94,5 93,7<br />

40 bis unter 50 74,9 70,7 66,8 61,1 70,8 73,1<br />

50 bis unter 60 119,1 89,6 145,1 96,9 124,1 88<br />

60 bis unter 65 146,1 161,0 169,8 215,1 136,4 155,5<br />

65 und mehr 111,9 135,0 112,8 150,7 109,7 131,7<br />

Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

Betrachtet man ausschließlich die unter 18jährigen und die über 60jährigen, so ergibt sich in absoluten<br />

Zahlen folgendes Bild:<br />

Tabelle 11: Bevölkerung unter 18 / über 60<br />

● Bevölkerung nach Alter 2008 2020 2030 Veränderung<br />

<strong>Lippstadt</strong><br />

unter 18jährige 12.340 10.610 9.990 - 2.350<br />

über 60jährige 16.280 19.320 22.820 + 6.540<br />

Lippetal<br />

unter 18jährige 2.610 2.200 1.690 - 920<br />

über 60jährige 2.720 3.370 4.440 + 1.720<br />

ILEK-Region<br />

unter 18jährige 14.950 12.810 11.680 -3.270<br />

über 60jährige 19.000 22.690 27.260 8.260<br />

Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

Weitere Merkmale und Effekte der demographischen Entwicklung sind 11 :<br />

• In der Summe steigt die Gesamtzahl der Personen > 20 Jahre zunächst noch an, so dass es<br />

noch zu einer Zunahme der Privathaushalte kommt. Langfristig bewirkt der Bevölkerungsrückgang<br />

aber auch einen Rückgang der Zahl der Haushalte.<br />

• Die Zahl der Erwerbspersonen wird bis 2025 besonders stark zurückgehen, weil die hinzu kommenden<br />

Jahrgänge schwächer besetzt sind, als die aus dem Erwerbsleben scheidenden.<br />

• Die Altersstruktur der Gruppe der Erwerbspersonen verändert sich ebenfalls. Der Anteil älterer<br />

Erwerbspersonen steigt, während der Anteil der jüngeren sinkt.<br />

• Lebenslanges Lernen wird zu einer wichtigen Voraussetzung für die Arbeitsmarktfähigkeit älterer<br />

Erwerbspersonen.<br />

11 Vgl. Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund - östlicher Teil (Kreis Soest und Hochsauerlandkreis),<br />

Textteil S. 16 -18.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 20


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

• Mit der stetigen Abnahme der Zahl junger Menschen sinkt zwar der Bedarf an Jugendeinrichtungen,<br />

zugleich steigt der Bedarf an Beratungs- und Betreuungsangeboten, medizinischen Einrichtungen,<br />

Alten- und Pflegeheimen.<br />

• Dünn besiedelte Räume mit Bevölkerungsrückgang sehen sich rasch einem Tragfähigkeitsproblem<br />

ihrer Infrastrukturausstattung ausgesetzt.<br />

3.4 Wirtschaftsstruktur<br />

3.4.1 Strukturdaten<br />

Laut Aussagen des neuen Regionalplans zählt die Hellwegbörde „zu den gesunden und wachstumsstarken<br />

Wirtschaftsregionen des Landes“. Aus den Statistiken des Kommunalprofils lassen sich<br />

einige Basisdaten zur wirtschaftlichen Struktur in der ILEK-Region ableiten. Die Zahlen beziehen<br />

sich für <strong>Lippstadt</strong> auf die Gesamtstadt, d.h. inklusive der bezogen auf Betriebe und Arbeitsplätze<br />

dominierenden Kernstadt.<br />

Die zentralörtlichen Funktionen <strong>Lippstadt</strong>s schlagen sich in einem im Vergleich zu Lippetal und dem<br />

Kreisdurchschnitt deutlich höheren Anteil an sonstigen Dienstleistungen (42,3 %) nieder. Der Gesamtraum<br />

hebt sich ansonsten vom Landesdurchschnitt durch einen um annähernd 10 % höheren<br />

Anteil im produzierenden Gewerbe ab (39,4%). Auch die Beschäftigtenzahl in der Land- und Forstwirtschaft<br />

ist im Vergleich zu NRW und dem Kreis Soest überdurchschnittlich.<br />

Tabelle 12: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort am 30.6.2010<br />

● Beschäftigte <strong>Lippstadt</strong> Lippetal ILEK-Region Kreis NRW<br />

Anzahl % Anzahl % Anzahl % % %<br />

Beschäftigte insgesamt 29.682 100 1.665 100 31.347 100<br />

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 849 2,9 80 4,8 929 3,0 1,5 0,5<br />

Produzierendes Gewerbe 11.831 39,9 532 32,0 12.363 39,4 39,8 29,7<br />

Handel, Gastgewerbe, Verkehr, Lagerei 4.452 15,0 500 30,0 4.952 15,8 20,8 23,0<br />

Sonstige Dienstleistungen 12.550 42,3 553 33,2 13.103 41,8 37,8 46,9<br />

Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

Setzt man Arbeitsplätze und Wohnbevölkerung ins Verhältnis, so fällt auf, dass es in <strong>Lippstadt</strong> 443<br />

und in Lippetal dagegen nur 135 Arbeitsplätze je 1.000 Einwohner gibt. In Lippetal existieren lediglich<br />

zwei Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes. Hingegen verfügt <strong>Lippstadt</strong> über 32 Betriebe (14,4<br />

% aller Betriebe im Kreisgebiet). Der Schwerpunkt in <strong>Lippstadt</strong> liegt im Bereich elektronischer Ausrüstungen<br />

und Maschinenbau.<br />

Tabelle 13: Betriebe, Beschäftigte und Umsatz des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus<br />

und der Gewinnung von Steinen und Erden 2010<br />

● Beschäftigte <strong>Lippstadt</strong> Lippetal Kreis Soest<br />

Betriebe/ Beschäftigte insgesamt<br />

(30.9.)<br />

Herst. von Nahrungs- und Futtermitteln<br />

Herst. von Papier, Pappe und<br />

Waren daraus<br />

Herst. von chemischen Erzeugnissen<br />

Betriebe<br />

Betriebe<br />

Betriebe<br />

Beschäftigte<br />

Beschäftigte<br />

Beschäftigte<br />

32 9.989 2 - 222 28.774<br />

4 427 1 - 21 1.703<br />

1 - - - 5 394<br />

- - - - 4 289<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 21


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Herst. von Gummi- und Kunststoffwaren<br />

Herst. von Glas, -waren, Keramik,<br />

Verarb. von Steinen und<br />

Erden<br />

3 558 - - 13 1.421<br />

2 - - - 16 1.060<br />

Metallerzeugung/-bearbeitung - - - - 18 2.423<br />

Herst. von Metallerzeugnissen 4 344 - - 51 4.001<br />

Herst. von Datenverarbeitungsgeräten,<br />

elektron. u. optischen<br />

Erzeugnissen<br />

Herst. von elektrischen Ausrüstungen<br />

- - - - 7 1.474<br />

6 - - - 18 6.642<br />

Maschinenbau 6 2.690 - - 23 4.633<br />

Herst. von Kraftwagen /-teilen - - - - 2 -<br />

Herst. von Möbeln 2 - 1 - 9 782<br />

Reparatur und Installation von<br />

Maschinen und Ausrüstungen<br />

Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

- - - - 5 115<br />

Das verfügbare Einkommen der Bevölkerung liegt in <strong>Lippstadt</strong> um 1,8% und in Lippetal um 7,2 %<br />

unter dem Landesdurchschnitt.<br />

Tabelle 14: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 2009<br />

● Einkommen <strong>Lippstadt</strong> Lippetal<br />

Kreis<br />

Soest<br />

NRW<br />

Insgesamt (Mill. EUR) 1.294 226 5.871 352.228<br />

EUR je Einwohner 19.326 18.260 19.202 19.682<br />

Rangziffer der Gemeinde in NRW (1 bis 396) 203 288 x x<br />

Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

„Als verfügbares Einkommen wird das Einkommen bezeichnet, das für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung<br />

steht. Es umfasst damit neben Erwerbseinkommen auch die erhaltenen Transferleistungen wie z. B. Sozialleistungen<br />

und Renten. Abgezogen sind die geleisteten eigenen Transferzahlungen wie Steuern und Sozialabgaben.<br />

Dieser Indikator erlaubt einen Vergleich zwischen Regionen.“ (Quelle: Basisgesundheitsbericht<br />

2011, S. 5)<br />

Tabelle 15: Arbeitslosigkeit April 2012<br />

● Arbeitslosigkeit April 2012 <strong>Lippstadt</strong> Lippetal ILEK-Region<br />

Gesamtzahl 2.698 224 2.922<br />

Arbeitslosenquote 7,6 % keine Daten keine Daten<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr - 136 - 28 - 164<br />

Veränderung in % gegenüber Vorjahr - 4,8 - 11,1<br />

Männer 1.375 120 1.495<br />

Frauen 1.323 104 1.427<br />

Teilzeit 419 44 463<br />

Ausländer 491 10 501<br />

Schwerbehinderte 190 22 212<br />

15 bis unter 25 Jahre 220 24 244<br />

55 Jahre und älter 511 43 554<br />

Langzeitarbeitslose 1.137 82 1.710<br />

Quelle: Agentur für Arbeit Soest<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 22


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

3.4.2 Gewerbliche Entwicklung / Wirtschaftsförderung<br />

Für die zukünftige gewerbliche Entwicklung in der ILEK-Region stehen sowohl in <strong>Lippstadt</strong> als auch<br />

in Lippetal attraktive Gewerbegebiete zur Verfügung. In <strong>Lippstadt</strong> liegt der Entwicklungsschwerpunkt<br />

im Gewerbegebiet „Am Wasserturm“.<br />

Tabelle 16: Gewerbegebiete in <strong>Lippstadt</strong><br />

● Gewerbegebiete <strong>Lippstadt</strong><br />

Gebiet Lage Größe<br />

„Am Wasserturm“<br />

östlich der Bundesstraße 55 - der Berliner Straße - und<br />

südlich der Landstraße 536 von <strong>Lippstadt</strong> nach Rüthen<br />

ca. 170 ha; 20 ha<br />

verfügbar<br />

Am Mondschein B 55 / Paderborner Straße ca. 43,8 ha<br />

Am Rossfeld Rossfeld, südlich der Bahnlinie; angeschlossen an die B 55 ca. 15 ha<br />

Beckumer Straße,<br />

Hella und Rothe Erde<br />

Nordwestliche Kernstadt, Beckumer Straße<br />

ca. 50,4 ha<br />

Damaschkestraße östlich der B 55 südlich der Bahnlinie. ca 5 ha (vollständig<br />

bebaut)<br />

Erwitter Straße Östlich der Erwitter Straße ca. 26 ha<br />

„Uniongelände“<br />

Südöstlich der Altstadt; ehem. Gelände der Drahtseilwerke<br />

Union<br />

ca. 12 ha<br />

Mastholter Straße Lipperbruch, Ostlandstraße / Mastholter Straße ca. 6 ha<br />

Seilerweg Bad Waldliesborn ca. 16 ha<br />

Im Weizenfeld Benninghausen ca. 9 ha (vollständig<br />

bebaut)<br />

Rixbecker<br />

Hellawerke<br />

Straße,<br />

Quelle: www.lippstadt.de<br />

Nördlich der Rixbecker Straße<br />

ca. 32 ha<br />

Im Gemeindegebiet von Lippetal wurde das Gewerbegebiet „Tannenbusch“ am Ortsausgang Herzfeld<br />

(Richtung Oelde) erschlossen. Darüber hinaus wird die Möglichkeit gesehen, östlich der BAB 2 -<br />

Anschlussstelle „Hamm-Uentrop“ ein weiteres Industriegebiet auszuweisen.<br />

3.4.3 Land- und Forstwirtschaft<br />

Die Statistiken von IT.NRW stellen keine Daten auf Gemeindeebene bereit. Im Kreis Soest bewirtschaften<br />

insgesamt 1.465 Betriebe eine Fläche von 74.994 ha. 83,5 % der Gesamtfläche werden<br />

ackerbaulich genutzt, 16 % sind Dauergrünland und nur 0,5 % sind mit Dauerkulturen belegt 12 .<br />

Die Zahl der Beschäftigten in der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei liegt in der ILEK-Region über<br />

dem Kreisdurchschnitt (1,5% der Beschäftigten): In <strong>Lippstadt</strong> sind es 849 (2,9% der Beschäftigten),<br />

in Lippetal 80 (4,8%) 13 .<br />

Grundsätzlich schlägt sich auch im Kreis Soest der Strukturwandel der Landwirtschaft in zunehmenden<br />

Bestandsgrößen nieder. Die Zahl der Vollerwerbsbetriebe ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen.<br />

12 Quelle: IT.NRW, Landwirtschaftszählung - Haupterhebung 2010.<br />

13 Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010).<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 23


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

3.4.4 Einzelhandel<br />

<strong>Lippstadt</strong> verfügt nach Daten der GfK mit 115,3 % über die vierthöchste Zentralitätskennziffer im<br />

Kammerbezirk der IHK Arnsberg 14 (nach Soest, Winterberg und Werl). Lippetal rangiert dagegen mit<br />

61,5 % nur auf Platz 18 von 26 Kommunen; und deutlich unter dem regionalen Durchschnitt von<br />

92,8%. Bezogen auf den Jahresumsatz bildet <strong>Lippstadt</strong> den stärksten Standort des gesamten<br />

Kammerbezirks: 382 Mio. € Jahresumsatz.<br />

Ein erstes Einzelhandelskonzept für die Stadt <strong>Lippstadt</strong> wurde 1998 erarbeitet und 2007 durch die<br />

GMA fortgeschrieben. Die Untersuchung lieferte Aussagen über das zu erwartende Kaufkraftpotenzial<br />

nach Sortimenten, die anzustrebende Ausstattung mit Einzelhandelsflächen, die sinnvolle Veränderung<br />

bzw. Ergänzung der Sortimente und die Standortentwicklung 15 .<br />

Ein speziell die ländlichen Bereiche des Stadtgebietes betreffender Trend wird darin gesehen, dass<br />

die Grundversorgung mit Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren, sonstigen Lebensmitteln, Zeitschriften,<br />

Schreibwaren, Drogeriewaren, Wasch- und Putzmitteln, Blumen und Apothekenartikeln in unmittelbarer<br />

Nähe des Wohnortes vielerorts nicht mehr bzw. nur noch eingeschränkt möglich ist 16 und<br />

zunehmend weiter entfernte Einkaufsschwerpunkte mit dem Pkw angefahren werden müssen. Als<br />

Folge des Rückzuges geraten dann auch konsumnahe Dienstleister (Friseure, Reinigungen, Kreditinstitute<br />

oder Post) unter Druck. Folge: Die wohnortnahe Versorgung kann immer seltener gewährleistet<br />

werden.<br />

Die Situation in den Stadtteilen <strong>Lippstadt</strong>s wird im Einzelhandelskonzept wie folgt beschrieben: „In<br />

den Stadtteilen sind funktionsfähige Nahversorgungsstrukturen mit einem Lebensmittel-SB-Markt als<br />

Magnetbetrieb der wohnungsnahen Grundversorgung nur in den Stadtteilen Lipperbruch, Bad Waldliesborn,<br />

Lipperode, Esbeck und Eickelborn gegeben. Das sonstige Stadtgebiet weist eine ausschnittweise,<br />

überwiegend kleinteilige Versorgungsausstattung mit starker Ausrichtung auf den kurzfristigen<br />

Bedarf auf.“ 17<br />

Die Bestandserhebung weist in den Stadtteilen insgesamt 114 Einzelhandelsbetriebe mit 12.570 m2<br />

Verkaufsfläche und 47 Mio. € Umsatz aus. Dem gegenüber stehen 464 Betriebe, 143.910 m2 und<br />

384 Mio. € Umsatz im Bereich der Kernstadt.<br />

Tabelle 17: Einzelhandel in <strong>Lippstadt</strong><br />

● Einzelhandelsausstattung in den Stadtteilen von <strong>Lippstadt</strong><br />

Stadtteil Betriebe Verkaufsfläche in m 2 Umsatz In Mio. €<br />

Cappel 5 320 1,8<br />

Lipperbruch 11 860 4,4<br />

Bad Waldliesborn 23 3.000 10,9<br />

Lipperode 24 2.170 6,7<br />

Rebbeke / Hörste / Garfeln 9 1.630 3,8<br />

Esbeck / Dedinghausen / Rixbeck 18 2.570 11,5<br />

Bökenförde 5 300 0,5<br />

Overhagen / Hellinghausen / Herringhausen 0 0 0<br />

Benninghausen / Eickelborn / Lohe 18 1.720 7,4<br />

Stadtteile gesamt 114 12.570 47,0<br />

Quelle: GMA 2007<br />

14 IHK Arnsberg: Für attraktiven Handel und lebendige Städte - Handelspolitisches Leitbild der IHK Arnsberg. Arnsberg,<br />

Januar 2012. S. 4.<br />

15 GMA: Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt <strong>Lippstadt</strong>. Köln 2007.<br />

16 Vgl. GMA: Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt <strong>Lippstadt</strong>. Köln 2007. S. 12.<br />

17 Vgl. GMA: Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt <strong>Lippstadt</strong>. Köln 2007. S. 45.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 24


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Das Angebot in den Stadtteilen beschränkt sich überwiegend auf Artikel des kurzfristigen Bedarfs<br />

(insbesondere Nahrungs- und Genussmittel sowie Gesundheit, Körperpflege).<br />

In den Stadtteilen sind insgesamt vier großflächige Betriebe (> 800 m 2 ) ansässig 18 : je ein Lebensmittel-SB-Markt<br />

in den stadtteilbezogenen Versorgungszentren in Bad Waldliesborn, Esbeck und Lipperode<br />

sowie ein großflächiger Möbelanbieter (Lagerverkauf Röhr) an einem dezentralen Standort<br />

in Hörste.<br />

Für Lippetal analysiert eine aktuelle Diplomarbeit 19 die Angebots- und Nachfragesituation im Gemeindegebiet.<br />

Zentrale Ergebnisse der Kartierungen und Befragungen von Haushalten und Händlern<br />

sind:<br />

• Die bevölkerungsstärksten und historisch bedeutsamsten Ortschaften Herzfeld, Lippborg und<br />

Oestinghausen haben sich zu den Versorgungsstandorten der Gemeinde entwickelt.<br />

• Der Einzelhandel in Herzfeld hat sich überwiegend entlang der „Lippborger Straße“, am südlichen<br />

Ortsrand angesiedelt. Weiterer Einzelhandel ist im Herzfelder Gewerbegebiet zu finden.<br />

• In Lippborg konzentrieren sich die Betriebe entlang der „Hauptstraße“ sowie im Bereich des Autohofs<br />

an der BAB 2.<br />

• Der Versorgungsstandort in Oestinghausen wurde verkehrsgünstig an der B 475 „Am Bahnhof“<br />

entwickelt.<br />

• Außerhalb der Versorgungsstandorte existieren nur vereinzelte Einzelhandelsbetriebe. Dabei<br />

handelt es sich überwiegend um den Direktverkauf landwirtschaftlicher Produkte oder Einzelhandel<br />

in Kombination mit anderem Gewerbe, z. B. Handwerk oder Gastronomie.<br />

• Insgesamt existieren in Lippetal 74 Einzelhandelsbetriebe; davon 35 Geschäfte in Herzfeld (darunter<br />

ein Vollsortimenter und ein Discounter), 27 in Lippborg und 12 in Oestinghausen.<br />

• Allein 29 Betriebe entfallen auf das Segment Nahrungsmittel (5.345 m 2 Verkaufsfläche), 14 Betriebe<br />

sind dem Bereich Bau-/Heimwerkerbedarf zuzurechnen (5.600 m 2 ), gefolgt vom Bekleidungsbereich<br />

mit 9 Betrieben (2.525 m 2 ).<br />

• Die Lippetaler Bürger sind mit den angebotenen Leistungen des Einzelhandels im Bereich der<br />

Lebensmittelversorgung überwiegend zufrieden. Entsprechend hoch sind hier die Bindungsquoten.<br />

Aus den Ergebnissen der Diplomarbeit sowie eigenen Bewertungen lassen sich folgende Defizite /<br />

Probleme ableiten:<br />

• Während die Bewohner der Versorgungsstandorte sich überwiegend fußläufig mit den Waren<br />

des täglichen Bedarfs versorgen können, ist dies für die Bewohner der übrigen Ortsteile nicht<br />

möglich.<br />

• Ein moderner Supermarkt mit 1.200 m 2 oder mehr Verkaufsfläche besteht in Lippetal nicht.<br />

• Das Angebot / die Wahlmöglichkeiten in den Sortimenten des mittel- und langfristigen Bedarfsbereichs<br />

sind stark eingeschränkt.<br />

• Aufgrund der Nähe zu den Mittelzentren Soest, <strong>Lippstadt</strong>, Beckum und Hamm kommt es (daher)<br />

in allen Sortimenten des mittel- und langfristigen Bedarfs zu zum Teil umfangreichen Kaufkraftabflüssen.<br />

• Der Versorgungsstandort Lippborg schneidet in den Bewertungen im Vergleich zu den anderen<br />

schlechter ab. Diese Situation könnte sich durch die aufkommende Leerstandsproblematik weiter<br />

verstärken.<br />

• Bei einem hohen Anteil inhabergeführter Geschäfte existieren zunehmend Probleme im Bereich<br />

der Unternehmensnachfolge.<br />

18 In der Kernstadt waren es zum gleichen Zeitpunkt 46 Betriebe.<br />

19 Hollmann, Christoph: Einzelhandel und Nahversorgung im ländlichen Raum - Sicherung der Versorgungstrukturen der<br />

Gemeinde Lippetal bis zum Jahr 2025. Diplomarbeit, Institut für Geographie Münster, 2011.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 25


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

3.5 Landschaft und Umwelt<br />

3.5.1 Landschaftsgliederung<br />

Die ILEK-Region ist nicht einer einzelnen Kulturlandschaft zuzuordnen 20 . Die Lippe bildet eine<br />

gleichermaßen naturräumliche wie auch, auf Grund der Territorialgeschichte, eine kulturhistorische<br />

Grenze, die seit der Reformation zugleich eine Konfessionsgrenze darstellt. Südlich der Lippe befindet<br />

sich die „Hellwegbörde“, nördlich das „Kernmünsterland“. Die Unterschiede zwischen den Kulturlandschaften<br />

lassen sich anhand der folgenden tabellarischen Aufstellung (in Anlehnung an den<br />

Regionalplan) aufzeigen:<br />

Tabelle 18: Kulturlandschaften<br />

● Kulturlandschaften<br />

Merkmal Hellwegbörde / Soester Börde Kernmünsterland<br />

Topographie Flachwellig Eben bis flach hügelig<br />

Boden Sehr fruchtbarer Lößboden Schwerer lehmiger bzw. toniger Boden<br />

(„Klei“)<br />

Landschaft<br />

Agrarisch strukturiertes Streusiedlungsgebiet;<br />

„Münsterländer Parklandschaft“ mit<br />

kleinen Wäldern und Hecken, Obstweiden,<br />

Fluss- und Bachniederungen mit Ufergehölzen.<br />

Siedlungsstruktur<br />

Bauten/Baukultur<br />

3.5.2 Lippe / Lippeaue<br />

Gehölzarm, wenig strukturiert; spiegelt den<br />

offenen Charakter einer über Jahrhunderte<br />

entwickelten Agrarlandschaft wider.<br />

Die Bäche und Flüsse sind meistens tief in<br />

den Löß eingeschnitten. Vielfach sind die<br />

Ufer steil und von Kopfweiden und Eschen<br />

gesäumt.<br />

Geschlossene Dorfsiedlungen;<br />

Die „Lippeniederung“ mit <strong>Lippstadt</strong> als Zentrum<br />

ist gekennzeichnet durch bäuerliche<br />

Streu- und Dorfsiedlungen (Herringhausen,<br />

Herzfeld) über hochwasserfreien Terrassen,<br />

Wasserschlösser der Lipperenaissance<br />

(Hovestadt, Overhagen), Wasserbaue an<br />

der Lippe und das Kloster Benninghausen.<br />

<strong>Lippstadt</strong> weist den planmäßigen Grundriss<br />

einer Gründungsstadt auf.<br />

Das niederdeutsche Hallenhaus aus Fachwerk<br />

ist im 19. Jh. von Massivbauten aus<br />

Backstein oder grünen Kalksandstein abgelöst<br />

worden. Die Adelsgüter und Herrensitze<br />

an Lippe und Ahse sind umgräftet.<br />

Das Kernmünsterland ist ein Streusiedlungsgebiet<br />

mit Einzelhöfen und Eschsiedlungen.<br />

Um die Kirchen, die eine große<br />

Fernwirkung haben, bildeten sich dichtere<br />

Ortslagen heraus.<br />

Typisch ist die Umgräftung von Höfen und<br />

Adelssitzen.<br />

Historische Wind- und Wassermühlen sind<br />

als vorindustrielle Gewerberelikte erhalten.<br />

Eine gesonderte und ausführliche Betrachtung, auch unter dem Gesichtspunkt „Naturschutz und<br />

Landschaftspflege“, muss auf die Lippe und die Lippeaue als prägende Elemente der ILEK-Region<br />

gerichtet werden.<br />

Die Lippe entspringt in Paderborn aus einer stark schüttenden Karstquelle. Der Fluss verläuft in<br />

einem sandigen Bett, z.T. aber auch auf dem anstehendem Mergel. Östlich von <strong>Lippstadt</strong> existieren<br />

auch kiesige Bereiche.<br />

20 Die künftige Entwicklung im Gebiet des Regionalplans soll in besonderem Maße den Erhalt der Kulturlandschaft gewährleisten.<br />

Insofern sind die in Vorbereitung zur Erarbeitung des Regionalplans aufgestellten Empfehlungen zur erhaltenden<br />

Kulturlandschaftsentwicklung für das ILEK von hoher Bedeutung.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 26


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Über Jahrhunderte stark vom Menschen beeinflusst und verändert, erfolgten in den letzten 30 Jahren<br />

umfangreiche Maßnahmen zur Renaturierung bzw. naturnahen Gestaltung.<br />

Die Lippe war bereits in römischer Zeit (um Christi Geburt) ein wichtiger Verkehrsweg. Zwischen<br />

dem 13. und 18. Jahrhundert wurde die Lippe durch das Mühlengewerbe verändert: Bau von Wehren,<br />

Aufstau. Gleichzeitig befestigten Grundbesitzer Ufer und verfüllten Flutrinnen und Altwässer.<br />

Mit dem Übergang in die preußische Verwaltung begann 1815 die Schiffbarmachung durch den Bau<br />

von Schleusen an den Mühlenwehren (in Benninghausen 1828), Profilverengungen, Ausbrechen<br />

von Mergelbänken, Laufzeitverkürzungen und Räumung von Totholz.<br />

Die Nutzung als Wasserstraße war allerdings nur kurze Zeit von Bedeutung. Die Gründe liegen in<br />

den wachsenden Ansprüchen, die die Landwirtschaft an den Fluss stellte und der wachsenden Konkurrenz<br />

durch die Eisenbahn. „Bei einer „Regulierung“ der Lippe zwischen <strong>Lippstadt</strong> und Kessler<br />

kam es zu Laufzeitverkürzungen durch das Durchstechen von Flussmäandern, zur Vertiefung des<br />

Flussbettes bis auf den Mergel und zur streckenweisen Anlage von Uferwallungen. Diese sollten<br />

zum Schutz der Heugewinnung „unzeitige“ Sommerhochwässer verhindern.“ 21<br />

Da der Auenbereich dennoch in Teilen sumpfig blieb, folgten den ersten Maßnahmen ab 1935 weitere<br />

Vertiefungen der Lippesohle und Uferbefestigungen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden<br />

die Ufer weiter verbaut, die Verwallungen erhöht und einzelne Mergelschwellen beseitigt.<br />

Insgesamt hatte die Lippe westlich von <strong>Lippstadt</strong> 15% ihrer Länge verloren und war bis zu 3 m eingetieft;<br />

nahezu die gesamte Aue wurde intensiv bewirtschaftet.<br />

Der natürliche Verlauf und das Profil der Lippe wurden also durch den Menschen über die Jahrhunderte<br />

nahezu vollständig verändert. Bis in die 1970er Jahre wurde durch den Gewässerausbau eine<br />

naturferne Situation geschaffen mit Uferverwallung, abgetrennten Altarmen und Entwässerungsgräben.<br />

Die Lippesohle wurde so<br />

schmal und tief eingeschnitten,<br />

dass praktisch keine Verbindung<br />

mehr zwischen Fluss und Aue<br />

bestand. Senken, Rinnen und<br />

Tümpel in der Aue wurden vielfach<br />

verfüllt.<br />

Abbildung 10: Lipperenaturierung;<br />

Quelle: Beckers_Drueke_Lippeaue_kl.pdf<br />

In den vergangenen Jahren wurden<br />

in der ILEK-Region nun umfangreiche<br />

Maßnahmen des<br />

ökologischen Hochwasserschutzes<br />

und Auenschutzes durchgeführt<br />

22 .<br />

Inzwischen werden naturnahe<br />

Auen (wieder) periodisch überschwemmt<br />

und weisen eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Lebensräume<br />

mit seltenen Arten auf, die<br />

an diese besonderen Bedingungen<br />

angepasst sind.<br />

21 Die Klostermersch. Ein Fluss erobert seine Aue zurück. Hrsg.: Staatliches Umweltamt <strong>Lippstadt</strong>, 2002, S. 3.<br />

22 vgl. Präsentation der ABU „Maßnahmen zur Renaturierung des Wasserhaushaltes und der Abflussdynamik am Beispiel<br />

der Lippeaue“.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 27


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Zu den sehr erfolgreichen Maßnahmen im Projektgebiet zählen umfassende Renaturierungen in der<br />

Klostermersch, Auenreaktivierungen durch Anlage von Flutrinnensystemen in der Disselmersch und<br />

in der Hellinghauser Mersch.<br />

Weiterhin wurden im Einzugsgebiet der Lippe zahlreiche Aktivitäten durchgeführt, u.a. ein LIFE-<br />

Projekt zur Reaktivierung der Aue an der Ahse (Ahsewiesen), initiiert und durchgeführt von der ABU.<br />

Bereits in den 1980er Jahren, d.h. vor dem Gewässerauenprogramm des Landes NRW, entwickelten<br />

der Kreis Soest und die ABU das Projekt „Lippeschiene“. Hierunter ist eine Kette von besonders<br />

wertvollen, wenn auch oftmals bereits beeinträchtigten Flächen entlang der Lippe zu verstehen, die<br />

es zu sichern und zu entwickeln galt. Das StUA <strong>Lippstadt</strong>, der Lippeverband, der Kreis Soest, die<br />

Stadt <strong>Lippstadt</strong>, die Gemeinde Lippetal, die NRW-Stiftung und die ABU engagieren sich seitdem an<br />

verschiedenen Stellen in der Lippeaue 23 .<br />

Ziel war und ist es, eine vielfältige, artenreiche Kulturlandschaft mit einem möglichst naturnahen<br />

Fluss-Aue-Verbund zu entwickeln. Hierzu wurden:<br />

• Uferbefestigungen entfernt und die Eintiefung der Sohle rückgängig gemacht,<br />

• Typische Elemente der Auenlandschaft (Mulden, Tümpel, sumpfige Bereiche etc.) wiederhergestellt,<br />

• Flächen in der Aue extensiv als Wiese oder Weide bewirtschaftet (Heckrinder, Koniks).<br />

Die Maßnahmen haben - bei gleichzeitigem Weichen des Ackerbaus - bewirkt, dass verschiedenste<br />

Tier- und Pflanzenarten die Lippeaue „zurückerobert“ haben. Die Zahl und Artenvielfalt der Wasserpflanzen,<br />

Amphibien oder Vögel (z. B. Uferschwalben, Eisvögel) hat sich stark positiv verändert.<br />

Für interessierte Besucher werden geführte Exkursionen und Aussichtsplattformen angeboten. Beides<br />

findet eine große Nachfrage.<br />

Zu den Arten, die inzwischen wieder vermehrt in der Lippeaue zu finden sind, zählen (Auswahl):<br />

Eisvogel Uferschwalbe Löffelenten Krickente<br />

Teichrohrsänger Rohrammer Wasserfrosch Gebänderte Prachtlibelle<br />

Abbildung 11: Tierarten in der Lippeaue<br />

Die Lippeaue ist ein Europäisches Schutzgebiet (FFH-Gebiet); im NATURA 2000-Netz übernehmen<br />

Lippe und Aue eine bedeutende Verbundfunktion.<br />

23 vgl. Die Disselmersch. In: ABU info 25/26 (01/02).<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 28


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Mit dem über das Programm "Erlebnis.NRW" geförderten Projekt "Naturerlebnis Auenland" werden<br />

für die Lippeaue zwischen <strong>Lippstadt</strong> und Vellinghausen sowie Ahseaue und Ahsewiesen folgende<br />

Ziele verfolgt:<br />

• die Schaffung von attraktiven Möglichkeiten des Naturerlebens für Bevölkerung und Besucher,<br />

• die Verknüpfung einer naturverträglichen Erschließung mit Naturschutzmaßnahmen in den Auen,<br />

• die Vermittlung der Bedeutung naturnaher Auen für die Menschen vor Ort und die Besucher.<br />

Abbildung 12: Naturerlebnis Auenland<br />

Hierzu wurden an 13 Orten attraktive Auenlebensräume mit Gewässern und Feuchtbereichen geschaffen.<br />

An zehn dieser Orte wurden Beobachtungsmöglichkeiten und Ruheorte eingerichtet. Über<br />

Informationstafeln, Faltblätter und eine Fahrradkarte werden den Naturinteressierten umfangreiche<br />

Hinweise gegeben 24 .<br />

Abbildung 13: Lippeaue<br />

Lippe- und Ahseaue bieten inzwischen wieder eine vielfältige Natur, insbesondere in den renaturierten<br />

und entwickelten Kerngebieten. Die Ahsewiesen sind Heimat von Brachvogel, Laubfrosch und<br />

Rohrweihe sowie Station für zahlreiche Zugvögel, wie Kraniche, verschiedene Enten- und Watvogelarten.<br />

Neben dem Naturerlebnis ermöglicht die Fahrt auf dem Radweg im Auenland den Besuch bedeutender<br />

Zeugnisse der Kulturgeschichte im Bereich der Lippe- und Ahseaue.<br />

24 s. www.naturerlebnis-auenland.de<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 29


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

● Radweg-Stationen<br />

Museumsbhf. Heintrop Sändkers Mühle Schleuse Kesseler Wallfahrtsbasilika St. Ida<br />

Schloss Hovestadt Jüdischer Friedhof Schleuse Benninghausen Stift Cappel<br />

Abbildung 14: Stationen am Radweg Auenland; Photos: www.naturerlebnis-auenland.de<br />

Am Rand der Ortschaft Benninghausen befinden sich Aussichtshügel sowie eine erhöht gelegene<br />

Beobachtungshütte. Im Rahmen des Projektes Naturerlebnis Auenland wird zudem ein großes Stillgewässer<br />

als zusätzliches Element in der Aue entstehen und sich zu einem Anziehungspunkt für<br />

Wasservögel entwickeln.<br />

Ein weiteres Projekt soll das Themenfeld „Lippeaue“ in besonderer Weise vertiefen: das „Westfälische<br />

Auenzentrum <strong>Lippstadt</strong>“. Vorgesehen ist im Rahmen der Regionale 2013 Südwestfalen ein<br />

überregionales Kompetenzzentrum für Fluss und Aue einzurichten, das sich touristisch wie wissenschaftlich<br />

dem Leben am – und mit dem Fluss – widmet.<br />

Dieses Projekt der Stadt <strong>Lippstadt</strong> soll gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz<br />

(ABU) im Kreis Soest verwirklicht werden. Das Projekt befindet sich zum Zeitpunkt der<br />

ILEK-Bearbeitung in der Weiterqualifizierung zum 3. Stern, so dass eine Entscheidung über die<br />

Realisierung noch aussteht.<br />

Die Einrichtung des geplanten Informations- und Bildungszentrums (interaktives Erlebnismuseum)<br />

mit Museumscafé und Gästehaus würde es ermöglichen, den Besuchern und Fachleuten die faszinierende<br />

Entwicklung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und ihre ökologische Bedeutung für<br />

Mensch und Klima zu präsentieren. Ergänzend sollen auch verschiedene Erholungsmöglichkeiten<br />

geschaffen werden.<br />

Insgesamt könnte damit <strong>Lippstadt</strong>s Attraktivität als touristisches Ziel und Naherholungsraum deutlich<br />

gesteigert werden.<br />

3.5.3 "Unzerschnittene, verkehrsarme Räume"<br />

Ein Aspekt der Analyse und Bewertung der Landschaft bzw. der Überprägung der Landschaft durch<br />

den Menschen ist die Betrachtung der „unzerschnittenen, verkehrsarmen Räume 25 .<br />

Die Karte der UZVR bildet eine konzeptionelle Grundlage und Orientierungshilfe für Zielsetzungen<br />

und Maßnahmen im Rahmen der Landes- und Regional-, Landschafts- und Bauleitplanung.<br />

25 Definition: Als UZVR werden Räume definiert, die nicht durch technogene Elemente wie: Straßen (mit mehr als 1000 Kfz /<br />

24h), Schienenwege, schiffbare Kanäle, flächenhafte Bebauung oder Betriebsflächen mit besonderen Funktionen wie z. B.<br />

Verkehrsflugplätze zerschnitten werden.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 30


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Abbildung 15: UZVR; Quelle: www.naturschutzinformationen-nrw.de<br />

Die Darstellung zeigt, dass es in der ILEK-Region - und hier speziell in Lippetal - großflächige Bereiche<br />

gibt, die in die Größenklasse 10 - 50 qkm fallen. Der Zerschneidungs- bzw. Störungsgrad ist<br />

damit im Durchschnitt eher gering.<br />

3.5.4 Alleen<br />

Die ILEK-Region weist weiterhin - zumindest im Kreisvergleich - eine höhere Dichte an Alleen auf.<br />

Zudem quert die „Deutsche Alleenstraße“ die Region im Stadtgebiet von <strong>Lippstadt</strong>, wo auch innerregional<br />

die meisten Alleen zu finden sind.<br />

Abbildung 16: Alleen in NRW<br />

(Ausschnitt); Quelle:<br />

www.naturschutzinformationennrw.de<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 31


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

3.6 Kultur / Veranstaltungen<br />

Stärker noch als in anderen Bereichen konzentrieren sich in <strong>Lippstadt</strong> Kulturangebote und Veranstaltungen<br />

auf die Kernstadt bzw. genauer noch die Altstadt. Zu nennen sind hier vorrangig das<br />

Lippstädter Stadttheater, die Stiftsruine als „Freilufttheater“, der Rathausplatz und die Jakobikirche.<br />

Ebenso zu erwähnen sind das Stadtmuseum und das Kunsthaus am Speelbrink sowie als Besonderheit<br />

die sogenannte „Lichtpromenade <strong>Lippstadt</strong>“ mit Installationen deutscher Lichtkünstler.<br />

Ein zweiter Schwerpunkt liegt in Bad Waldliesborn mit dem Haus des Gastes, der Konzertmuschel<br />

im Kurpark und dem Skulpturenpark.<br />

Zu nennen sind insbesondere folgende Feste und Veranstaltungen:<br />

• Altstadtfest (Open-Air-Event im Mai),<br />

• Altstadtlauf,<br />

• Rathausplatz-Festival,<br />

• <strong>Lippstadt</strong> Culinaire (Viertägiges Schlemmen und Shoppen),<br />

• Lippstädter Lenz (Frühlingsfest mit großer Autoschau),<br />

• Lippstädter Herbstwoche (Innenstadtkirmes im Oktober mit kulturellem Rahmenprogramm),<br />

• Traditioneller Weihnachtsmarkt,<br />

• Frühlingsmarkt in Bad Waldliesborn,<br />

• Maibaumaufstellen in Bad Waldliesborn,<br />

• Apfelfest in Bad Waldliesborn,<br />

• Anradeln.<br />

Verantwortlich für Kultur und Stadtmarketing ist die KWL Kultur und Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH. In<br />

den Ortsteilen findet darüber hinaus ein reges Vereinsleben mit Schützenfesten und sonstigen Veranstaltungen<br />

statt.<br />

Ein wichtiger Akteur in der Gemeinde Lippetal ist der „KiL Kultur in Lippetal e. V.“. Seit 1998 organisiert<br />

„KiL“ kulturelle Veranstaltungen mit einem Schwerpunkt im Bereich Kabarett. Veranstaltungsort<br />

ist der Orthues´sche Saal in Lippetal-Herzfeld. Zwar können dort nur bis max. 120 Personen an den<br />

Veranstaltungen teilnehmen, dafür hat der Saal (wie der Gasthof Orthues) ein unverwechselbares<br />

Flair und ermöglicht eine unmittelbare Begegnung zwischen Künstlern und Publikum. Veranstaltungen,<br />

die die Kapazität übersteigen, finden im „Albertussaal“ in Hovestadt statt.<br />

Generell gibt es in den Lippetaler Ortsteilen ein reichhaltiges Programm an lokalen Veranstaltungen:<br />

• Diverse Karnevalsveranstaltungen, Schützenfeste und Osterfeuer,<br />

• Lippetaler Sängerfest,<br />

• Konzerte in der St. Ida-Basilika,<br />

• Mühlenfest mit Handwerkermarkt (Sändkers Mühle),<br />

• Herzfelder Gewerbeschau,<br />

• Lippetaler Oktoberfest und Lippborger Markt,<br />

• Lippetaler Volkslauf, Anradeln und Fahrradthon.<br />

Regelmäßige gemeinsame Veranstaltungen der beiden Kommunen existieren bislang nicht. Ein<br />

konkreter Aufhänger für zukünftige Veranstaltungen ist nach endgültiger Realisierung des Projektes<br />

„Naturerlebnis Auenland“ zu sehen. Hier gäbe es die Möglichkeit für ein Veranstaltungspaket, das<br />

von beiden Seiten getragen wird.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 32


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

3.7 Tourismus / Freizeit<br />

3.7.1 Touristisches Angebot<br />

Neben der Altstadt <strong>Lippstadt</strong>s („Venedig Westfalens“) liegt der eindeutige Schwerpunkt des Tourismusangebotes<br />

und der Vermarktung im Segment „Radtourismus“.<br />

Die topographischen Voraussetzungen sind ideal, ein Fluss mit vielfältigen Naturerlebnissen, dazu<br />

Sehenswürdigkeiten, Kultur- und Freizeitangebote; beste Voraussetzungen für radtouristische Angebote.<br />

Dies wurde in den beiden Kommunen der ILEK-Region bereits vor längerer Zeit erkannt und<br />

ein dichtes Netz an Radrouten geschaffen. Dieses wird ergänzt durch die bereits vorhandenen Fernradwege,<br />

wie „Römerroute“, „100-Schlösser-Route“, „BahnRadRoute Hellweg-Weser“ oder „Zabel-<br />

Route“.<br />

Erweiterungen und Verbesserungen sind dennoch denkbar. Der Radverkehrsplan der Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

liefert hierzu einen wesentlichen Beitrag. Im Rahmen der ILEK-Erarbeitung wurden gezielt<br />

Ansatzpunkte und Ideen der Vernetzung über die kommunalen Grenzen verfolgt.<br />

Das Gerüst der bislang existierenden Radrouten bilden in <strong>Lippstadt</strong>:<br />

• „Rund-um-<strong>Lippstadt</strong>-Route“,<br />

• "Römer-Lippe-Route",<br />

• "Hellweg-Weser-Route",<br />

• "Schlösser-und-Burgruinen-Route",<br />

• "Natur-Route",<br />

• „Kirchen-und-Kapellen-Route“.<br />

Die touristische Vermarktung ausgewählter Routen („Natur-Route <strong>Lippstadt</strong>“) und Veranstaltungen,<br />

wie dem „Lippetaler Fahrradthon“, erfolgt über die Wirtschaftsförderung des Kreises Soest.<br />

Die „Römerroute“ ist ein Themenradwanderweg, der auf 315 km von Detmold nach Xanten führt. Die<br />

Route verbindet verschiedenste Spuren, die die Römer hinterlassen haben. Auf diesem Weg durchquert<br />

der Radreisende die ILEK-Region in West-Ost-Richtung. Stationen sind die römischen Brückenpfosten<br />

in Kesseler, das Thermalbad Bad Waldliesborn und die römische Bronzefigur „Kleine<br />

Badende“ im Heimatmuseum.<br />

Die „Römerroute“ wird zukünftig zwischen Bad Lippspringe und Wesel als „Römer-Lippe-Route“<br />

weiterentwickelt und vermarktet 26 . Die Fortbewegung per Rad bildet dabei nur einen Aspekt. Vielmehr<br />

wird die Vielfalt der Fortbewegungsmöglichkeiten herausgestellt: „Per Rad, zu Fuß, mit dem<br />

Kanu auf dem Wasser, auf dem Pferd oder mit der Dampfeisenbahn“. Der Umbau von der "Römerroute"<br />

zur „Römer-Lippe-Route“ soll über eine Reihe von Maßnahmen unterstützt werden, mit denen<br />

die Lippe erlebbarer gemacht und das Radfahren an Nordrhein-Westfalens längstem Fluss attraktiver<br />

gestaltet wird.<br />

Die Lippetouristik hat dazu auf der gesamten Strecke von Bad Lippspringe bis nach Wesel verschiedene,<br />

sogenannte multimodale Erlebnispakete geschnürt, mit denen die Gäste auf unterschiedlichen<br />

Wegen und mit unterschiedlichen Mitteln den Fluss, seine umgebenden Landschaften,<br />

die Anrainergemeinden, die Geschichte und seine gastfreundlichen Anwohner kennen lernen können.<br />

Auf verschiedenen Wegeschleifen werden im Mittellauf der Lippe auch die Highlights des südlichen<br />

Münsterlandes eingebunden.<br />

26 Vgl. http://www.roemer-lippe-route.de/.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 33


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Neben den Radrouten bzw. als Anlaufpunkte auf den Routen lassen sich folgende Sehenswürdigkeiten<br />

sowie Freizeit-/Sportangebote benennen:<br />

Tabelle 19: Touristisches Angebot<br />

● Touristisches Angebot <strong>Lippstadt</strong><br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Altstadt<br />

Bökenförde<br />

Lipperode<br />

Overhagen<br />

Sport / Freizeit / Erholung<br />

Kanutouren<br />

Golf<br />

Minigolf<br />

ohne Details, da nicht im ländlichen Bereich<br />

Schloß Schwarzenraben (barockes Wasserschloß)<br />

Burgruine Lipperode: ehemalige lippische Wasserburg am Lippeübergang<br />

Schloss Overhagen<br />

Anbieter: Gaman-Kanus und Kanutouren Deppe<br />

Golf-Club <strong>Lippstadt</strong>, Gut Mentzelsfelde: „Golf-Venedig“ im Bereich des Mentzelsfelderkanals<br />

mit öffentlicher 9-Loch-Anlage<br />

Kurpark Bad Waldliesborn<br />

Reiten Reiterhof „Kemmers Hof“, Delbrücker Weg 56<br />

Reitsportverein <strong>Lippstadt</strong> e.V., Mastholter Straße 80<br />

Schwimmen<br />

Klettern<br />

Natur / Erholung<br />

Unterkünfte<br />

Strandbad Alberssee<br />

Therme Bad Waldliesborn<br />

Kombiniertes Hallen- und Freibad (ab 2013) am Jahnplatz<br />

Kletterwald Bad Waldliesborn<br />

Naturerlebnis Auenland (vgl. 3.5.2); Hellinghauser Mersch<br />

<strong>Lippstadt</strong> verfügt über ein breites Angebot an Hotels und Pensionen. Mit Blick auf eine mögliche Weiterentwicklung<br />

des Radtourismus sind vorrangig die Unterkünfte in Nähe der Römer-Lippe-Route und speziell<br />

zertifizierte Bett & Bike - Betriebe von Interesse:<br />

City Hotel Garni<br />

Best Western Hotel<br />

Welcome-Hotel<br />

Lippe-Residenz<br />

Hotel Drei Kronen<br />

Motel Mc Sleep<br />

Hotel Restaurant<br />

Jonathan<br />

Pension Haus<br />

Hönemann<br />

Hotel Waldblick<br />

Haus Stallmeister<br />

Hotel-Restaurant<br />

Zum Jägerkrug<br />

Gasthof Brinkmeier<br />

Hotel Restaurant<br />

Rixbecker Alpen<br />

Lange Straße 1 (Stadtmitte): 70 Betten<br />

Cappelstr. 3 (Stadtmitte): 49 Zimmer, 80 Betten, 23 EZ, 26 DZ, 1 MBZ<br />

Lippertor 1 (Stadtmitte): 121 Betten<br />

Marktstr. 2 (Stadtmitte): 10 Zimmer, 20 Betten, 1 EZ, 8 DZ, 1 Suite (Bett & Bike)<br />

Windmüllerstr. 38: 22 Zimmer, 22 Betten, 22 EZ, 22 DZ (Bett & Bike)<br />

Parkstr. 13 (Bad Waldliesborn): 60 Zimmer, 87 Betten, 35 EZ, 23 DZ, 1 MBZ, 1<br />

Apartment (Bett & Bike)<br />

Kurgartenweg 11 a (Bad Waldliesborn): 5 Zimmer, 9 Betten, 1 EZ, 4 DZ (Bett &<br />

Bike)<br />

Walkenhausweg 17 (Bad Waldliesborn): 31 Betten (Bett & Bike)<br />

Walkenhausweg 23 (Bad Waldliesborn): 25 Betten<br />

Stiftsalle 25 (Cappel): 34 Betten<br />

Salzkottener Str. 112 (Esbeck): 8 Zimmer, 18 Betten, 1 EZ, 4 DZ, 3 MBZ (Bett &<br />

Bike)<br />

Alpenstraße 2 (Rixbeck): 77 Betten<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 34


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

● Touristisches Angebot Lippetal<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Hovestadt<br />

Herzfeld<br />

Oestinghausen<br />

Lippborg<br />

Heintrop<br />

Sport / Freizeit / Erholung<br />

Golf<br />

Minigolf<br />

Reiten<br />

Schwimmen<br />

Kanutouren<br />

Natur / Erholung<br />

Modellflug<br />

Unterkünfte<br />

Gasthof Kluppe,<br />

Herzfeld<br />

Hotel Willenbrink,<br />

Lippborg<br />

Gasthof Lippborger Hof<br />

Hotel Helbach<br />

Ferienhof Bockey,<br />

Herzfeld<br />

Wasserschloss und Barockgarten Schloss Hovestadt: „Juwel der Lipperenaissance“;<br />

die Parkanlagen sind ein wertvolles Zeugnis eines späten französischen<br />

Gartens aus der Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

St. Ida Wallfahrtsbasilika Herzfeld: Jährlich über 40.000 Pilger besuchen die Basilika<br />

mit den Reliquien der heiligen Ida.<br />

Chur-Kölnisches Amtshaus, Oestinghausen: Der Verein zur Förderung der Heimat<br />

und des Brauchtums Oestinghausen hat das reich verzierte Fachwerkgebäude mit<br />

Unterstützung der NRW-Stiftung restauriert und zum Heimathaus umgebaut.<br />

St.-Stephanus-Kirche Oestinghausen mit Mühlsteinbrunnen<br />

Wasserschloss "Haus Assen", Ludgerusbrunnenkapelle,<br />

Quabbe - Mühle<br />

Museumseisenbahn der Hammer Eisenbahnfreunde (mit Bahnhof); "Sändkers<br />

Mühle"<br />

Golfclub Stahlberg im Lippetal e.V. (18-Loch-Golfplatz), Ebbeckeweg 3, Lippborg<br />

Campinganlage Helbach<br />

Reitanlage Zur Linde in Lippetal-Niederbauer;<br />

Reit- und Fahrverein Diestedde-Herzfeld e.V.;<br />

Reiterverein Lippborg-Unterberg e.V.;<br />

Pferde, Freizeit und Natur in Lippetal e.V.;<br />

Pferdehof Gut Himmelpforten in Lippetal-Herzfeld.<br />

Lehrschwimmbecken Lippborg<br />

Verleih s. <strong>Lippstadt</strong>; bzw. Hamm (Kanuverleih Hengst)<br />

Naturerlebnis Auenland (vgl. 3.5.2); Radweg "Auenland" sowie Aussichtsturm im<br />

Naturschutzgebiet Ahsewiesen<br />

„Heckenlehrpfad“ der BUND-Ortsgruppe Lippetal in Lippetal-Herzfeld (Bauerschaft:<br />

Kesseler): Der Lehrpfad beinhaltet Erläuterungen zu über 20 heimischen<br />

Gehölzarten und zu einer vom Relief her teilweise noch gut sichtbaren Landwehr.<br />

Modellflugplatz der Modellfluggruppe Lindbergh; Am Rott<br />

13 Betten; Bett & Bike<br />

9 Betten, Bett & Bike<br />

14 Betten<br />

11 Betten<br />

Wohnmobilstellplätze in Lippborg und Herzfeld<br />

Campingplatz Uentrop; Helbach GmbH<br />

2 Ferienwohnungen, Urlaub auf dem Bauernhof<br />

Neben den Naturerlebnis-Angeboten in der Lippeaue sind Schloss und Schlossgarten Hovestadt<br />

besonders hervorzuheben. Die gesamte Schlossanlage wurde im Rahmen der UNESCO-<br />

Konvention zu einem Baudenkmal von internationaler Bedeutung erklärt. Der Schlossgarten<br />

Hovestadt ist Bestandteil der Gartenroute der Münsterländer Schloss- und Parklandschaft, die dem<br />

Europäischen Gartennetzwerk (EGHN) angehört.<br />

Lippetal bietet mit sechs Gästeführer/innen ein umfangreiches Angebot, das in einem Programmheft<br />

vorgestellt wird.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 35


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

3.7.2 Ausgangssituation im Bereich der touristischen Nachfrage<br />

Für die Planung und Entwicklung neuer touristischer Angebote ist es unabdingbar, ein Bild des derzeitigen<br />

Entwicklungstandes und der generellen Voraussetzungen im Bereich des Tourismus zu<br />

gewinnen. Ein Blick in die Übernachtungsstatistik (Betriebe > 9 Betten) von IT.NRW erlaubt hier im<br />

Regelfall erste Rückschlüsse. Im vorliegenden Fall existieren allerdings ausschließlich Daten für<br />

<strong>Lippstadt</strong>. In Lippetal gab es 2011 nur 3 Betriebe mit insgesamt 33 Betten. Da bei dieser geringen<br />

Zahl Rückschlüsse auf einzelne Betriebe möglich sind, werden keine Übernachtungszahlen veröffentlicht.<br />

Die Zahl liegt entsprechend einer Aussage in der „Tourismusstrategie für den Kreis Soest“<br />

aber wohl unter 5.000 Übernachtungen.<br />

In <strong>Lippstadt</strong> gab es 2011 25 Betriebe (> 9 Betten). Die Zahl der Ankünfte betrug 58.757, die Übernachtungszahl<br />

278.185. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer belief sich auf 4,7 Tage. Die Übernachtungszahl<br />

ist gegenüber 2001 (384.457) deutlich abgesunken 27 . Zu diesem Zeitpunkt betrug die<br />

Zahl der Betriebe 33 und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6,7 Tage. Obwohl diese Werte<br />

deutlich rückläufig sind, stieg die Zahl der Ankünfte (= Gäste) von 57.062 auf 58.757 an.<br />

Tabelle 20: Übernachtungsstatistik (gewerbliche Betriebe)<br />

● Übernachtungszahlen 2001 2006 2011 Veränderung<br />

<strong>Lippstadt</strong> B 33 27 25 - 24,2 %<br />

Kreis Soest (zum Vergleich)<br />

A 57.062 55.929 58.757 + 3,0 %<br />

Ü 384.457 266.189 278.185 - 27,6 %<br />

D 6,7 4,8 4,7 - 29,9 %<br />

B 9.207 8.493 8.739 - 5,1 %<br />

A 285.398 304.527 370.100 + 29,7 %<br />

Ü 1.423.579 1.303.860 1.496.715 + 5,1 %<br />

D 5,0 4,3 4,0 - 20 %<br />

Abkürzungen: B = Betten in gewerblichen Betrieben (jeweils Juli). A= Ankünfte, Ü = Übernachtungen, D = Durchschnittliche<br />

Dauer des Aufenthalts; Quelle: IT.NRW<br />

Die Aufenthaltsdauer liegt trotz der Negativentwicklung deutlich über dem NRW-Durchschnitt (2,3<br />

Tage). Der Grund ist in den Kuraufenthalten in Bad Waldliesborn zu sehen.<br />

Die Tabelle zeigt, dass die Entwicklung in <strong>Lippstadt</strong> negativ von den Werten für den Gesamtkreis<br />

abweicht. Da zudem durch die Kurorte im Kreisgebiet eine spezifische Situation gegeben ist, werden<br />

generelle Trends überlagert, die aus Grundlagenuntersuchungen und Reiseanalysen bekannt sind.<br />

So ist die Zahl der Ankünfte in den vergangenen 10 Jahren in vielen Regionen gestiegen; dennoch<br />

stagniert die Zahl der Übernachtungen. Ursache ist der Trend zu Kurzreisen, wie - entsprechend -<br />

der Rückgang der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer aufzeigt.<br />

Die verkürzte Aufenthaltsdauer bedeutet aber auch, dass die Gäste mehr Angebot bzw. Erlebnis je<br />

„Zeiteinheit“ erwarten. Städte und Regionen, die hier konkurrenzfähig bleiben wollen, müssen daher<br />

neue Attraktionen und nachfragegerechte, qualitativ hochwertige Angebote präsentieren. Hieraus<br />

ergibt sich ein Handlungsbedarf für die ILEK-Region.<br />

Der Kreis Soest bildet ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge. Insgesamt ist von rund 9,5 Mio. Tagesgästen<br />

jährlich auszugehen 28 . Dies bedeutet auch für die ILEK-Region ein außergewöhnliches Potenzial,<br />

das mit einer Erweiterung des Angebotes abgeschöpft werden kann.<br />

27 Hauptgrund hierfür war die Schließung einer Kurklinik.<br />

28 Vgl. Tourismusstrategie Kreis Soest, S. 20.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 36


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

3.8 Infrastruktur<br />

3.8.1 Schulen<br />

<strong>Lippstadt</strong> und Lippetal verfügten 2009 zusammen über insgesamt 33 Schulen, die zu diesem Zeitpunkt<br />

von über 11.000 Schülern besucht wurden. Ein Schwerpunkt liegt selbstverständlich in der<br />

Kernstadt von <strong>Lippstadt</strong>.<br />

Die nachstehende Statistik enthält noch nicht die jüngsten Entwicklungen. In <strong>Lippstadt</strong> wurde inzwischen<br />

eine Städtische Gesamtschule gegründet. Diese ist voraussichtlich bis zum Schuljahr 2015 im<br />

Gebäude der Stadtwaldschule untergebracht. Danach ist eine Unterbringung am Schulstandort<br />

Pappelallee/Ulemnstraße geplant.<br />

In Lippetal gibt es seit dem Schuljahr 2011/2012 eine neu eingerichtete Gemeinschaftsschule 29 .<br />

Hierbei handelt es sich um eine von zwei Gemeinschaftsschulen in NRW, die die Genehmigung für<br />

eine Sek II haben, so dass alle Schulabschlüsse in Lippetal erworben werden können.<br />

Tabelle 21: Allgemeinbildende Schulen am 15.10.2009<br />

● Schulen /<br />

Schüler<br />

<strong>Lippstadt</strong><br />

Schulen 28 13 2 3 4 (1) 30 3<br />

Insgesamt<br />

Grundschule<br />

Hauptschule<br />

Realschule<br />

Gymnasium<br />

Gesamtschule<br />

Förderschule<br />

Schüler 9.780 2.727 771 1.701 3.270 515<br />

Lippetal<br />

Schulen 5 3 1 1 - - -<br />

Schüler 1.332 535 264 533 - - -<br />

ILEK-Region<br />

Schulen 33 16 3 4 4 - 3<br />

Schüler 11.112 3.262 935 2.234 3.270 - 515<br />

Quelle: Kommunalprofile www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

3.8.2 Soziale Infrastruktur für Senioren<br />

Demographischer Wandel und „Überalterung“ werden auch in der ILEK-Region zunehmend die Frage<br />

nach alternativen Wohnformen aufwerfen, die den Bedürfnissen der Älteren und Pflegebedürftigen<br />

gerecht werden. Die Spannweite der potenziellen Alternativen ist dabei sehr groß 31 :<br />

• Zu Hause wohnen / Wohnungsanpassung (barrierefreie Gestaltung),<br />

• Betreutes Wohnen zu Hause,<br />

• Betreutes Wohnen in einer Wohnanlage,<br />

• Wohn-/ Hausgemeinschaft mit ambulanter Betreuung und/ oder Pflege.<br />

Eine Umfrage des Sachgebietes Sozialplanung ergab, dass es im Kreis Soest über 1.300 Wohnungen<br />

bzw. Wohnangebote speziell für Seniorinnen und Senioren gibt. Da die Wohnungen in ihrer<br />

überwiegenden Zahl (77%) frei finanziert sind und es für diese Angebote keine Meldepflicht gibt, ist<br />

eine flächendeckende und vollständige Übersicht schwer zu gewährleisten.<br />

Für ca. 300 Wohnungen ist ein Wohnberechtigungsschein erforderlich, da diese mit öffentlichen<br />

Mitteln gefördert sind und in der Regel für Seniorinnen und Senioren mit geringerem Einkommen<br />

erschwinglich sein sollen.<br />

29 Zusammenführung von Haupt- und Realschule, erweitert um einen gymnasialen Zweig mit gymnasialer Oberstufe.<br />

30 Die Neugründung der Gesamtschule war in der Statistik noch nicht enthalten.<br />

31 Vgl. Basisgesundheitsbericht 2011.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 37


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Tabelle 22: Wohnungen für Senioren<br />

● Wohnungen für Senioren <strong>Lippstadt</strong> Lippetal Kreis Soest<br />

Über 65-Jährige am 31.12.2009 13.305 2.225 60.935<br />

Wohnungen für Senioren<br />

- Bestand absolut 361 25 1.305<br />

- Bedarf lt. KDA 32 261 44 1.198<br />

- in % von den über 65-Jährigen 2,71 1,12 2,14<br />

Wohnungen mit Wohnberechtigungsschein<br />

- absolut 75 17 295<br />

- in % von allen Seniorenwohnungen 20,78 68,0 22,61<br />

Quelle: Basisgesundheitsbericht 2011 Kreis Soest, S. 73<br />

Während in <strong>Lippstadt</strong> ein zufriedenstellender Bestand an Wohnungen für Senioren existiert, liegt in<br />

Lippetal das Angebot deutlich unter dem Bedarf.<br />

3.8.3 Komplementäre Dienste<br />

Hilfebedürftige Menschen möchten möglichst lange selbstständig und selbstbestimmt in der gewohnten<br />

Umgebung zuhause leben. Hierzu gibt es inzwischen ein vielfältiges Angebot bedarfsgerechter<br />

Hilfen, die für den Kreis Soest in einem „Pflegeatlas“ (www.pflege-atlas.de) abrufbar sind.<br />

Im Pflegeatlas sind die aktuell bekannten Angebote aufgezeigt. Diese Momentaufnahme wird zukünftig<br />

laufend um weitere Dienstleistungsanbieter ergänzt 33 .<br />

Tabelle 23: Pflegeangebote<br />

● Anzahl der Pflegeangebote <strong>Lippstadt</strong> Lippetal<br />

Ambulante Pflegedienste 7 2<br />

Tagespflege 3 -<br />

Kurzzeitpflege 11 1<br />

Vollstationäre Pflegeeinrichtung 11 1<br />

Betreutes Wohnen 11 2<br />

Quelle: www.pflege-atlas.de (Stand: 30.4.2012)<br />

Ob dieses Angebot hinreichend ist, geht aus den vorliegenden Informationen nicht hervor. Es wird<br />

jedoch deutlich, dass in Lippetal kein Angebot der Tagespflege existiert.<br />

Für den gesamten Kreis Soest stellt der Basisgesundheitsbericht folgenden Bedarf fest:<br />

• Mittelfristig zusätzlicher Bedarf in der ambulanten Pflege,<br />

• Erarbeitung ausdifferenzierter und spezialisierter Kurzzeitpflegekonzeptionen,<br />

• Aufgrund der hohen Leerstände in den vollstationären Pflegeeinrichtungen sollten keine neuen<br />

Einrichtungen im Kreis Soest gebaut werden,<br />

• Jede Stadt / Gemeinde sollte mindestens über ein Angebot an betreuten Wohnungen für 2% der<br />

über 65-Jährigen in dieser Stadt/Gemeinde verfügen,<br />

• Zur Unterstützung der ambulanten Dienste wären Freiwilligen-Agenturen, die eine Vermittlung<br />

geeigneter und/oder qualifizierter Freiwilliger ermöglichen (z. B. zur stundenweisen Betreuung in<br />

der eigenen Häuslichkeit, zur Tagesbegleitung z. B. für Demenzkranke) in allen Städten/Gemeinden<br />

des Kreises wünschenswert.<br />

32 KDA-Bedarfsabschätzung für betreutes Wohnen gem. einer bundesweiten Befragung 2006: 2 Wohneinheiten je 100 über<br />

65-Jährige.<br />

33 Siehe Basisgesundheitsbericht 2011, S. 74.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 38


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

3.8.4 Hausärztliche Versorgung<br />

Lippetal gehört zu den Gemeinden im Kreis Soest, bei denen aktuell bereits eine Unterversorgung<br />

im Bereich der Hausärzte existiert. Die Gemeinde ist daher der Förderregion 1 der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Westfalen-Lippe zugeordnet.<br />

Die Versorgung mit Fachärzten wird - bezogen auf den gesamten Kreis Soest - als sehr gut bezeichnet.<br />

Tabelle 24: Hausärztliche Versorgung<br />

● Hausärztliche Versorgung <strong>Lippstadt</strong> Lippetal<br />

Einwohnerzahl 66.952 12.324<br />

Messzahl 1.659 1.659<br />

Soll 40,4 7,4<br />

Ist 41,5 6<br />

Versorgungsgrad 102,8 % 80,8 %<br />

Altersstruktur<br />

30-39 2,3 0<br />

40-49 25,0 33,3<br />

50-59 47,7 16,7<br />

>= 60 25,0 50,0<br />

Quelle: Basisgesundheitsbericht 2011 Kreis Soest, S. 92; nach KVWL<br />

3.8.5 Sonstige Infrastruktur<br />

Zum Themenfeld der Infrastrukturausstattung (Sport, Freizeit, Kultur) ist anzumerken, dass <strong>Lippstadt</strong><br />

als Mittelzentrum hier insgesamt über ein breites Angebot verfügt. Die auf der städtischen Internetseite<br />

aufgeführten Zahlen beziehen sich allerdings auf die Gesamtstadt. Zu nennen sind z. B. 42<br />

Sportplätze, 16 Bolzplätze, 32 Sporthallen, 13 Tennisanlagen, 2 Tennishallen, 1 Kombibad (in Bau)<br />

1 Hallenbad, 1 Hallen-Thermal-Mineralbad, 2 Lehrschwimmbecken sowie Stadttheater, Kurtheater<br />

und Cineplex-Großkino.<br />

Die Einrichtungen konzentrieren sich in starkem Maße auf die Kernstadt und die größeren Ortsteile.<br />

Für Lippetal wird in der nachfolgenden Tabelle die Ausstattung mit wesentlichen Angeboten für die<br />

einzelnen Ortsteile angegeben. Es wird deutlich, dass sich erwartungsgemäß ebenfalls eine Konzentration<br />

in den großen Ortsteilen und hier speziell in Herzfeld ergibt.<br />

Tabelle 25: Sportanlagen Lippetal<br />

● Sport-Infrastruktur Lippetal<br />

Sporthalle Sportplatz Bolzplatz Schwimmbad Tennis Veranstaltungsraum<br />

Brockhausen 1<br />

Herzfeld 2 2 34 1 2<br />

Hovestadt 1 1 2<br />

Hultrop 1 1<br />

Lippborg 1 1 1 1<br />

Niederbauer 1<br />

Oestinghausen 1 1 1 2<br />

Schoneberg 1 1<br />

Wiltrop 1<br />

34 davon eine Leichtathletikanlage Typ C (4 Bahnen).<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 39


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

3.8.6 Breitbandversorgung<br />

2008 lag im Kreis Soest die Zahl der unterversorgten privaten Haushalte bei ca. 18.000 (1 Mbit/s<br />

Grenze) und bei 34.200 (2 Mbit/s Grenze). Auch einige Gewerbegebiete waren unterversorgt 35 .<br />

Als kurzfristige Zielsetzung wurde daher festgelegt, eine pragmatische und möglichst schnelle Versorgung<br />

mit moderaten Bandbreiten zwischen 1 und 2 Mbit/s zu erreichen; und zwar durch einen<br />

geschickten Mix von DSL, TV-Kabel, Mobilfunk, breitbandigen Funknetzen und Satellitendiensten.<br />

Langfristig (ab 5 Jahre 36 ) soll eine nachhaltige Strukturverbesserung durch den Ausbau von Leerrohren<br />

für Glasfasernetze erreicht werden.<br />

In <strong>Lippstadt</strong> waren zum damaligen Zeitpunkt 2010 Haushalte, in Lippetal 360 Haushalte unterversorgt.<br />

Der „Breitbandatlas“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie<br />

(www.zukunft-breitband.de) weist für Mitte 2011 folgende Aussagen zur Abdeckung aus:<br />

Tabelle 26: Breitbandverfügbarkeit<br />

● Breitbandverfügbarkeit <strong>Lippstadt</strong> Lippetal<br />

Versorgung<br />

% der Haushalte<br />

>= 1 Mbit/s, alle Technologien > 95 - 100 > 95 - 100<br />

>= 2 Mbit/s, alle Technologien > 95 - 100 > 95 - 100<br />

>= 16 Mbit/s, alle Technologien > 50 - 95 > 50 - 95<br />

>= 50 Mbit/s, alle Technologien > 50 - 95 > 50 - 95<br />

Auch wenn die Zahlen nur begrenzt vergleichbar sind, scheint sich die Versorgungslage in der ILEK-<br />

Region gegenüber 2008 bereits deutlich verbessert zu haben.<br />

Dennoch existieren nach wie vor Probleme mit zu langsamen Leitungen in kleineren Ortschaften,<br />

Streusiedlungslagen und Gewerbegebieten. Der Kreis Soest ist daher zum Jahresbeginn bei der<br />

Telekommunikationsgesellschaft (TKG) Südwestfalen eingestiegen, um den Breitbandausbau selbst<br />

zu steuern. Als Zwischenlösung ist die Nutzung des bestehenden Funkverbundrings vorgesehen,<br />

den die TKG in den vergangenen vier Jahren bereits flächendeckend im Hochsauerland und seit<br />

Anfang 2011 auch in weiten Teilen des Kreises Olpe aufgebaut hat. 37 In einem weiteren Schritt soll<br />

dann die Verlagerung von Funk auf Festnetz erfolgen.<br />

35 Vgl. Breitbandinitiative Kreis Soest: Rahmenkonzept und Vorgehensvorschlag zur kurz-/mittelfristigen und zur langfristigen<br />

Verbesserung der Breitbandversorgung im Kreis Soest (Stand 09/2008).<br />

36 Ausgehend von 2008 bedeutet dies ab 2013.<br />

37 Quelle: http://www.lnet.net/geschaeftskunden/newsarchiv/256-suedwestfalen-schliesst-luecken-im-netz.html.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 40


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

4 Planerische Vorgaben und relevante übergeordnete Entwicklungskonzepte<br />

(Übersicht)<br />

Die Entwicklung im Bereich der ILEK-Region hat eine Vielzahl an Vorgaben und bereits existierenden<br />

Konzepten zu berücksichtigen:<br />

Tabelle 27: Übersicht relevanter Pläne und Konzepte<br />

● Übersicht Pläne / Konzepte<br />

Planungsebene/-bereich<br />

Landes-/Regionalplanung<br />

Kreisentwicklung<br />

Stadtentwicklung /<br />

Stadtplanung <strong>Lippstadt</strong><br />

Gemeindeentwicklung<br />

Lippetal<br />

Einzelhandelsentwicklung<br />

Erneuerbare Energien /<br />

Klimaschutz<br />

Tourismusentwicklung<br />

Landesentwicklungsplan 1995<br />

Plan / Konzept<br />

Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund -<br />

östlicher Teil (Kreis Soest und Hochsauerlandkreis), 30.03.2012<br />

Zukunftskonzept 2020 - Kreis Soest<br />

Landschaftspläne:<br />

Landschaftsplan I "Obere Lippetalung-Geseker Unterbörde" (genehmigt am<br />

13. Mai 2003)<br />

Landschaftsplan III "Lippetal-<strong>Lippstadt</strong>-West (genehmigt am 4. Dezember<br />

2006).<br />

Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Januar 2012. (Ingenieurgruppe IVV<br />

GmbH & Co. KG)<br />

Leitbild <strong>Lippstadt</strong> „Licht - Wasser - Leben“<br />

Leitbild <strong>Lippstadt</strong> / Agenda 21<br />

Flächennutzungsplan (FNP) <strong>Lippstadt</strong><br />

Integriertes Handlungskonzept Altstadt<br />

Dorfentwicklungskonzepte<br />

Flächennutzungsplan (FNP) Lippetal<br />

IHK Arnsberg<br />

Einzelhandelskonzept <strong>Lippstadt</strong><br />

Handlungsempfehlungen Lippetal<br />

Machbarkeitsstudie Regierungsbezirk Arnsberg<br />

Sachlicher Teilabschnitt „Energie“ zum Regionalplan<br />

Klimaschutzkonzept des Kreises Soest, EEA-Prozess<br />

Tourismusstrategie für den Kreis Soest<br />

„Touristisches Strategiepapier“ Stadt <strong>Lippstadt</strong>/Gemeinde Lippetal<br />

Die für die Erarbeitung des ILEK sowie Realisierung einzelner Projektideen wesentlichen Aussagen<br />

werden im Anhang A zusammengefasst.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 41


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

5 Stärken und Schwächen<br />

Die Auswertung verfügbarer Unterlagen ergab eine Vielzahl an Hinweisen zur Beschreibung von<br />

Stärken und Schwächen der ILEK-Region. Ergänzend wurden im Rahmen der Auftaktveranstaltung<br />

vom 19. Juni 2012 weitere Punkte benannt, die in die Darstellung aufzunehmen waren.<br />

Mit Blick auf die Ausarbeitung von Leitbildern, Entwicklungszielen und Strategien wurde folgende<br />

Differenzierung nach Themen bzw. Handlungsfeldern vorgenommen:<br />

• Kulturlandschaft, Renaturierung / Naturerlebnis<br />

• Tourismusentwicklung (mit Schwerpunkt Lippe / Lippeaue)<br />

• Siedlungs-/Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

• Versorgung / Infrastruktur<br />

• Verkehr (Mobilität, ÖPNV)<br />

• Wirtschaft und Arbeit<br />

• Regenerative Energien<br />

Die Stärken und Schwächen sowie daraus abgeleitet Ansatzpunkte zur Nutzung von Chancen bzw.<br />

Minimierung von Problemen lassen sich somit nach Handlungsfeldern geordnet wie folgt zusammenfassen.<br />

Tabelle 28: Stärken und Schwächen im Bereich Landschaft / Natur<br />

● Kulturlandschaft, Renaturierung / Naturerlebnis<br />

Stärken (Potenziale)<br />

Reich gegliederte Kulturlandschaft.<br />

Lippe und die Lippeaue als verbindendes Element der Gesamtregion; hier wurden in den vergangenen Jahren<br />

umfangreiche Maßnahmen des ökologischen Hochwasserschutzes und Auenschutzes durchgeführt. In<br />

der Folge hat sich eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume entwickelt mit seltenen Arten, die sich an die<br />

besonderen Bedingungen angepasst haben.<br />

Geringer Zerschneidungs- bzw. Störungsgrad der Landschaft; vor allem im westlichen Teil der ILEK-Region.<br />

Schwächen (Herausforderungen)<br />

Störungen, Belastungen sensibler Bereiche in der Auenlandschaft durch Anwohner und Besucher (u.a. auch<br />

Kanus).<br />

Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />

Konsequente Fortführung des Schutzes der Kulturlandschaft.<br />

Die Renaturierung im Bereich der Lippeaue sollte fortgeführt werden, um die bereits vorhandene Besonderheit<br />

noch weiter zu stärken.<br />

Entwicklung von Konzepten und Projekten, die Natur / Lebensraum seltener Arten und Naturerlebnis / Erholung<br />

in optimaler Weise miteinander verbinden<br />

Wegesystem, Besucherlenkung und Besucherinformation.<br />

Tabelle 29: Stärken und Schwächen im Bereich Tourismus<br />

● Tourismusentwicklung<br />

Stärken (Potenziale)<br />

Lippe / Lippeaue als Alleinstellungsmerkmal und großes Potenzial.<br />

Sehr gute Eignung für den Radtourismus: Topographie, Flussufer, vielfältige Naturerlebnisse, Sehenswürdigkeiten,<br />

Kultur- und Freizeitangebote.<br />

Bereits vorhandene Fernradwege, wie „100-Schlösser-Route“ und „Römerroute“; geplante Attraktivierung der<br />

"Römerroute" zur Römer-Lippe-Route.<br />

<strong>Lippstadt</strong> ist die „wasserreichste Stadt Westfalens“.<br />

Günstige Lage / Einzugsgebiet für den Tagestourismus aus dem mittleren/östlichen Ruhrgebiet.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 42


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Kulturhistorisch interessante Region; Ortsteile mit besonderen Sehenswürdigkeiten / touristischen Angeboten:<br />

Brockhausen: Hofanlage Wietis, ältester Hof der Soester Börde;<br />

Heintrop: Sändkers Windmühle, Museumsbahnhof;<br />

Herzfeld: Neugotische Wallfahrtsbasilika St. Ida, Schleusenanlage Kesseler;<br />

Hovestadt: Schloss und Barockgarten;<br />

Lippborg: Wasserschloss Haus Assen, Quabbe-Mühle; Golfclub Stahlberg;<br />

Oestinghausen: Heimathaus, ehemals Chur-Kölnisches Amtshaus (von 1596);<br />

Bad Waldliesborn: Mineralheilbad (Sole); vielfältige Freizeitaktivitäten, u.a. Kletterwald, Golf;<br />

Bökenförde: Schloß Schwarzenraben;<br />

Cappel: Stift, Stiftsallee;<br />

Lipperode: Burgruine, Alberssee;<br />

Overhagen: Schloss Overhagen.<br />

Schwächen (Herausforderungen)<br />

Es existiert ein erstes Strategiepapier für die gemeinsame touristische Entwicklung von <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal.<br />

Eine vertiefende Ausarbeitung konkreter Projekte und Maßnahmen hat bislang nicht stattgefunden.<br />

Die Entwicklung der Übernachtungszahlen weicht negativ von den Werten für den Gesamtkreis ab. Insofern<br />

ist hier ein dringender Handlungsbedarf auszumachen.<br />

Fehlende gastronomische Angebote (speziell in Lippenähe) und Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />

Die touristische Entwicklung im Bereich der Lippe / Lippeaue in Verbindung mit Kulturangeboten und Veranstaltungen<br />

sollte als zukünftiger „Motor“ des Tourismus in der ILEK-Region weiterentwickelt werden.<br />

Hierzu sind auf Grundlage eines gemeinsamen „Masterplanes“ ergänzende Angebote zu entwickeln.<br />

In Lippetal müssten ergänzend auch Übernachtungsangebote geschaffen werden.<br />

In Verbindung mit dem „Naturerlebnis Auenland“ könnten zukünftig regelmäßige, gemeinsame Veranstaltungen<br />

der beiden Kommunen ins Leben gerufen werden.<br />

Tabelle 30: Stärken und Schwächen im Bereich Siedlungs-/Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

● Siedlungs-/Dortentwicklung und Landwirtschaft<br />

Stärken (Potenziale)<br />

Die überwiegende Zahl der Ortsteile sind historisch gewachsene Dörfer mit teilweise bis zu 1000-jähriger<br />

Geschichte.<br />

Kooperationen / enge Verbindungen zwischen Nachbarorten: Beispiel Hörste und Garfeln.<br />

Positive Beispiele für Umnutzung ehem. landwirtschaftlich genutzter Gebäude: z. B. Benninghausen, Cappel.<br />

Die Ortsteile verfügen - unabhängig von ihrer Größe - über ein reges Vereinsleben und vielfältige lokale Veranstaltungen.<br />

Schwächen (Herausforderungen)<br />

Leerstandsproblematik (z. B. in Lippborg, Eickelborn).<br />

Dörfliche Grüngestaltung: Oestinghausen, Herringhausen, Hörste, Rixbeck.<br />

Radwegesituation: Benninghausen.<br />

Spezifische Strukturprobleme: Nachnutzung der Lipperland-Kaserne in Lipperbruch.<br />

Schlechter Zustand ortsbildprägender Gebäude bzw. Gemeinschaftseinrichtungen (z. B. Esbeck, Hellinghausen,<br />

Schoneberg) bzw. Defizite in der Gestaltung des Ortsbildes (z.B. Herzfeld, Lippborg).<br />

Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />

Der Rückgang landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetriebe erfordert Folgenutzungen für nicht mehr benötigte<br />

Gebäude.<br />

Der Zunahme des Leerstands muss dringend entgegengewirkt werden.<br />

Ortsbildprägende Gebäude und Grünanlagen sind dem Charakter des Ortsteils entsprechend zu gestalten.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 43


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Tabelle 31: Stärken und Schwächen in den Bereichen Versorgung / Infrastruktur<br />

● Versorgung / Infrastruktur<br />

Stärken (Potenziale)<br />

In <strong>Lippstadt</strong> existiert laut vorliegender Bestandsaufnahmen zahlenmäßig ein ausreichender Bestand an<br />

Wohnungen für Senioren.<br />

Die Versorgung mit Fachärzten ist - bezogen auf den gesamten Kreis Soest - als sehr gut zu bezeichnen.<br />

Die Versorgungslage im Bereich der Breitbandtechnologie hat sich in der ILEK-Region in den letzten drei<br />

Jahren verbessert.<br />

Schwächen (Herausforderungen)<br />

Das Einzelhandelsangebot in den Stadtteilen beschränkt sich in den Ortsteilen von <strong>Lippstadt</strong> (außerhalb der<br />

Kernstadt) sowie Lippetal überwiegend auf Artikel des kurzfristigen Bedarfs (insbesondere Nahrungs- und<br />

Genussmittel sowie Gesundheit, Körperpflege).<br />

In einigen Ortsteilen <strong>Lippstadt</strong>s wird die Versorgungssituation negativ bewertet: z. B. in Dedinghausen, Lipperbruch,<br />

Rebbeke, Herringhausen.<br />

In Lippetal besteht das Problem, dass sich nur die Bewohner der Versorgungstandorte (Herzfeld/Hovestadt,<br />

Lippborg und Oestinghausen) fußläufig mit den Waren des täglichen Bedarfs versorgen können. Für die<br />

Bewohner der kleineren Ortsteile (z. B. Brockhausen) ist dies nicht möglich. Das Angebot / die Wahlmöglichkeiten<br />

in den Sortimenten des mittel- und langfristigen Bedarfsbereichs sind stark eingeschränkt.<br />

Die Probleme des demographischen Wandels werden weiter zunehmen. Bereits aktuell liegt die Quote der<br />

über 60-jährigen in <strong>Lippstadt</strong> bei 25,2 % und in Lippetal bei 23 %.<br />

Bis 2030 wird es lt. Gemeindemodellrechnung - noch über den landesweiten Wert hinaus - zu einem verstärkten<br />

Anwachsen der älteren Altersgruppen kommen.<br />

Vorrangig in Lippetal sind die erforderlichen Angebote (z. B. Wohnungen für Senioren, Tagespflege) nicht<br />

hinreichend.<br />

Fehlende Barrierefreiheit.<br />

Fehlendes Hospiz.<br />

Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />

Erarbeitung von Ansatzpunkten zum Erhalt kleinflächiger Einzelhandelsangebote bzw. Entwicklung alternativer<br />

Versorgungskonzepte.<br />

Prüfung der Möglichkeit der Bildung von Immobilien- und Standortgemeinschaften (z. B. in Lippborg).<br />

Einige Elemente der Infrastrukturausstattung werden nicht dauerhaft tragfähig sein. Um frühzeitig reagieren<br />

zu können, ist eine Prognose / Ermittlung perspektivisch nicht ausgelasteter / tragfähiger Infrastruktur erforderlich.<br />

Mit der Überalterung steigt der Bedarf an Beratungs- und Betreuungsangeboten, medizinischen Einrichtungen,<br />

Alten- und Pflegeheimen.<br />

Es ist auf eine Verstärkung des Aufbaus altengerechter Strukturen hinzuwirken: gute Erreichbarkeit von Versorgungsangeboten,<br />

Barrierefreiheit.<br />

Mittelfristig ist mit einem zusätzlichen Bedarf in der ambulanten Pflege zu rechnen; dieser ist ggf. zu decken<br />

über Freiwilligen-Agenturen.<br />

Tabelle 32: Stärken und Schwächen im Bereich Verkehr<br />

● Verkehr (Mobilität / ÖPNV)<br />

Stärken (Potenziale)<br />

In der Gesamtbetrachtung keine größeren Probleme im ÖPNV (Ausnahmen: s. Schwächen); weitere Verbesserungen<br />

sind geplant (Nahverkehrsplan).<br />

Die ILEK-Region weist insgesamt eine fahrradfreundliche Topografie auf. Das Radwegenetz ist daher bereits<br />

jetzt entsprechend dicht. Ein weiterer Ausbau ist geplant.<br />

Schwächen (Herausforderungen)<br />

ÖPNV-Angebot in einigen Ortsteilen zu gering (z. B. Lippborg, Rebbeke, Hellinghausen, Lohe).<br />

Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />

Realisierung des „RufBus“-Konzeptes<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 44


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Tabelle 33: Stärken und Schwächen im Bereich Wirtschaft und Arbeit<br />

● Wirtschaft und Arbeit<br />

Stärken (Potenziale)<br />

Für die zukünftige gewerbliche Entwicklung in der ILEK-Region stehen sowohl in <strong>Lippstadt</strong> als auch in Lippetal<br />

attraktive Gewerbegebiete zur Verfügung.<br />

<strong>Lippstadt</strong> ist Hochschulstandort (Hamm - <strong>Lippstadt</strong>).<br />

Schwächen (Herausforderungen)<br />

In einzelnen Ortsteilen sind Rückgänge der Arbeitsplätze zu verzeichnen.<br />

Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />

Nachnutzung der Kaserne in Lipperbruch.<br />

Anlegen eines Industriegebietes an der A2.<br />

Förderung der Wohnqualität für Familien, damit Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte begünstigt wird.<br />

Tabelle 34: Stärken und Schwächen im Bereich Regenerative Energien<br />

● Regenerative Energien<br />

Stärken (Potenziale)<br />

Positive Entwicklung in den vergangenen Jahren; speziell im Bereich Solarenergie.<br />

Schwächen (Herausforderungen)<br />

Beschränkungen durch den hohen Anteil an Schutzgebieten: Keine Ausbaupotenziale im Bereich Windenergie.<br />

Ansatzpunkte (Chancen / Probleme)<br />

Es existieren weitere Potenziale für den Ausbau erneuerbarer Energien in den Bereichen Photovoltaik, „Feste<br />

Biomasse“ (Kurzumtriebsplantagen) und Biogas (vgl. Tabelle A8: Potenziale zum Ausbau erneuerbarer<br />

Energien).<br />

Die Leistung der existierenden Windkraft-Standorte könnte über ein Repowering gesteigert werden.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 45


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

6 Integrierte Entwicklungsstrategie<br />

Auf Grundlage der Stärken- und Schwächen-Analyse, der Ergebnisse der Auftaktveranstaltung, der<br />

Themenwerkstätten sowie Projekttische wurde nachfolgend eine Entwicklungsstrategie für die ILEK-<br />

Region (inklusiv der größeren Ortsteile) aufgestellt.<br />

Die Entwicklungsstrategie bezieht sich auf insgesamt sechs Handlungsfelder und gliedert sich jeweils<br />

in folgende Struktur:<br />

Handlungsfelder<br />

Tourismus<br />

und Naherholung<br />

Kultur<br />

Versorgung<br />

und Infrastruktur<br />

Dorfentwicklung<br />

/ Landwirtschaft<br />

Mobilität<br />

und ÖPNV<br />

Wirtschaft<br />

und Arbeit<br />

Leitbild<br />

Leitbild<br />

Leitbild<br />

Leitbild<br />

Leitbild<br />

Leitbild<br />

Ziele<br />

Ziele<br />

Ziele<br />

Ziele<br />

Ziele<br />

Ziele<br />

Strategie<br />

Strategie<br />

Strategie<br />

Strategie<br />

Strategie<br />

Strategie<br />

Projekte<br />

9<br />

Projekte<br />

3<br />

Projekte<br />

10<br />

Projekte<br />

3<br />

Projekte<br />

8<br />

Projekte<br />

1 (zus.)<br />

Projekt<br />

Insgesamt wurden damit 34 Projektideen entwickelt, die sich in die Gesamtstrategie aus handlungsfeldbezogenen<br />

Leitbildern, Zielen und Strategien einfügen.<br />

Der größte Teil der Projektansätze wurde in den Projekttischen intensiv diskutiert und inhaltlich ausgearbeitet.<br />

Gemäß Vorgabe der ILE-Richtlinie werden Projektansätze, die besondere Qualitäten<br />

aufweisen, als Leitprojekte gekennzeichnet und ausführlicher dargestellt. Für die Leitprojekte gelten<br />

folgende Grundsätze; sie müssen<br />

• einen erkennbaren Beitrag zur Erreichung der regionalen Entwicklungsziele leisten,<br />

• nachhaltig und umsetzbar sein,<br />

• und möglichst früh Erfolge erzielen.<br />

Zur Einstufung der Projektansätze wurden diese Grundsätze mit weiteren Kriterien belegt, die eine<br />

übergreifende Betrachtung möglich machen:<br />

Bewertungskriterium<br />

A<br />

Bedeutung / Positive Wirkungen für<br />

die Region<br />

B<br />

Nachhaltigkeit<br />

C<br />

Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten /<br />

Erfolgskontrolle<br />

Einzelkriterien<br />

Profilierung/Markenbildung; Stärkung der regionalen Identität<br />

Regionaler Ansatz und regionale Bedeutung<br />

Endogene Potenziale / regionale Verankerung; Vernetzung unterschiedlicher<br />

Akteure in der Region<br />

Öffentlichkeitswirksamkeit / Regionale Identität<br />

Erhöhung der regionalen Wertschöpfung<br />

Zukunftsfähigkeit (Entwicklungsperspektiven, auch über eine Förderung<br />

hinaus); z. B. auch Modellcharakter des Projektes<br />

Umsetzungsreife / Erforderliche Arbeiten<br />

Ansatzpunkte für eine Projektevaluation (Messbarkeit des Projekterfolgs)<br />

Finanzierung / mögliche Förderung<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 46


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Die Bewertung der Projektansätze erfolgte nach folgendem System: Für jedes Bewertungskriterium<br />

werden Punktwerte vergeben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem<br />

Maße erfüllt). Die Schwelle für „Leitprojekte“ wurde mit 6 (von maximal 9 möglichen) Punkten<br />

angesetzt.<br />

Die Darstellung der Entwicklungsstrategie und Projekte erfolgt nach Handlungsfeldern gegliedert.<br />

Dabei werden zur besseren Orientierung Leitfarben verwendet. Drei Handlungsfelder wurden in<br />

mehrere Maßnahmenbereiche untergliedert. Insgesamt ergibt sich damit folgende Struktur, die sich<br />

auch in den verwendeten Projektkürzeln widerspiegelt:<br />

Handlungsfeld / Maßnahmenbereich Kürzel Anzahl<br />

Projekte<br />

Tourismus und Naherholung<br />

Maßnahmenbereich „Management/Marketing“ TMM 3<br />

Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang des Flusslaufes<br />

TWA 3<br />

+ Vernetzung in den Raum“<br />

Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und Gastronomieangebote“ TÜG 3<br />

Kultur KUV 3<br />

Dorfentwicklung / Landwirtschaft<br />

Maßnahmenbereich „Dorfentwicklungskonzepte“ DEK 2<br />

Maßnahmenbereich „Gebäudeleerstand“ DGL 1<br />

Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität als Wohnort“ DOA 5<br />

Maßnahmenbereich „Dorfgemeinschaftseinrichtungen“ DGE 2<br />

Mobilität und ÖPNV MOL 3<br />

Versorgung und Infrastruktur<br />

Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in den größeren Ortsteilen“<br />

VIE 3<br />

Maßnahmenbereich „Jugendeinrichtungen“ VIJ 2<br />

Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“ VID 2<br />

Maßnahmenbereich „Einzelhandel / Dienstleistungen“ VED 1<br />

Wirtschaft und Arbeit WAG 1<br />

Zur Hervorhebung der Leitprojekte wird der jeweilige Tabellenkopf der Projektskizze in einem dunklen<br />

Ton der Leitfarbe eingefärbt. Bei den übrigen ILEK-Projekten verbleibt der Tabellenkopf in einem<br />

hellen Ton der Leitfarbe.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 47


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

6.1 Handlungsfeld „Tourismus und Naherholung“<br />

Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld „Tourismus und Naherholung“<br />

Das Thema „Weiterentwicklung des Tourismus“ nahm bereits in der Auftaktveranstaltung eine auffällig<br />

zentrale Stellung ein. Einige repräsentative Nennungen der durchgeführten Abfrage waren:<br />

„Erlebnisraum Lippe“, „Ausbau Kanukonzept“, „Schaffung eines gastronomischen Angebots an der<br />

Lippe“, „Schaffen von Campingplätzen an der Lippe“, „Schaffung günstiger Übernachtungsmöglichkeiten<br />

/ Jugendherberge“, „Realisierung des Auezentrums“.<br />

Die Bevölkerung ist sich der Chancen bewusst, die sich speziell aus der Lippe-Renaturierung ergeben.<br />

Auch zeigte sich, dass eine realistische Einschätzung vorhanden ist zur erforderlichen Qualität,<br />

zu aufeinander abgestimmten Inhalten sowie zur Verträglichkeit für Region und Natur.<br />

Die zukünftige touristische Entwicklung im Bereich der Lippe und Lippeaue muss divergierende Interessen<br />

zusammenführen bzw. ausgleichen. Auf der einen Seite steht der Ausbau des Tourismus als<br />

Einnahmequelle, etwa durch Erweiterung des Kanutourismus auf andere Flussabschnitte. Auf der<br />

anderen Seite darf die in den vergangenen Jahren zurückgewonnene Vielfalt der Natur nicht wieder<br />

gefährdet werden.<br />

Zur Entwicklung und vertiefenden Ausarbeitung von Projektideen wurden drei Projekttische gebildet:<br />

• "Kanu und Naturschutz": Abstimmung und Festlegung eines Rahmens für die naturverträgliche<br />

Erweiterung der Kanunutzung und den Ausbau der hierzu erforderlichen Infrastruktur;<br />

• "Radrouten, Beschilderung/Besucherlenkung": Auswahl geeigneter Radrouten, die als Abzweig<br />

zur Römer-Lippe-Route (nach dem Beispiel "Radweg Auenland") aufgewertet werden können;<br />

• "Buchbare Angebote / Mehrtagestourismus": Entwicklung von Programmen / buchbaren Angeboten<br />

("Dienstleistungsketten") mit Führungen/geführten Radtouren und Wanderungen etc.<br />

Als übergeordnetes Leitbild wurde formuliert:<br />

Leitbild „Tourismus und Naherholung“<br />

Lippe und Auenlandschaft werden zu einem einzigartigen Naturerlebnis- und Erholungsraum.<br />

Dabei soll die zurückgewonnene Vielfalt der Natur nicht gefährdet werden und die Belange der<br />

Landwirtschaft werden gewahrt. Die Bedeutung des Tourismus als Einnahmequelle wird systematisch<br />

gesteigert.<br />

Die Analysen und Diskussionen mit den Bürgern erbrachten zusammengefasst folgende Entwicklungsziele,<br />

strategische Ansätze und Projekte:<br />

Ziele:<br />

• Ausbau der touristischen Entwicklung im Bereich der Lippe/Lippeaue<br />

• Entwicklung neuer Angebote in Verbindung mit der Römer-Lippe-Route<br />

Entwicklungsstrategie:<br />

• Zielgruppenorientierte Weiterentwicklung von Angeboten entlang des Flusslaufes + Vernetzung<br />

„in den Raum“: Lippe/Lippeaue als zentrale Entwicklungsachse und Motor für die Förderung des<br />

Tourismus;<br />

• Fortführung der Renaturierung im Bereich der Lippeaue, um die bereits vorhandene Besonderheit<br />

noch weiter zu stärken;<br />

• Entwicklung von Konzepten und Projekten, die Natur / Lebensraum seltener Arten und Naturerlebnis/Erholung<br />

in optimaler Weise miteinander verbinden Wegesystem, Besucherlenkung<br />

und Besucherinformation; Erarbeitung buchbarer Angebote;<br />

• Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Radreisenden in der ILEK-Region;<br />

• Optimierung von Infrastruktur und Service;<br />

• Unterstützung/Initiierung der Einrichtung von Übernachtungsmöglichkeiten in den Ortsteilen von<br />

Lippetal;<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 48


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

• Ergänzung fehlender Beschilderung (Leitsystem), mit der historische Hintergründe der Ortsteile<br />

erklärt und auf geschichtliche Fakten sowie baukulturell bedeutende Stätten hingewiesen wird.<br />

Die Darstellung der Projekte wird in folgende Maßnahmenbereiche untergliedert:<br />

• Management/Marketing Kapitel 6.1.1<br />

• Weiterentwicklung von Angeboten entlang des Flusslaufes + Vernetzung in den Raum Kapitel<br />

6.1.2<br />

• Ausbau der Übernachtungs- und Gastronomieangebote Kapitel 6.6.3<br />

6.1.1 Maßnahmenbereich „Management/Marketing“<br />

Handlungsbedarf:<br />

Die Ideen und Ansätze für die touristische Entwicklung sind insgesamt so umfangreich, dass damit<br />

eine intensive und breit gefächerte Phase vertiefender, konzeptioneller Arbeit und schrittweiser Realisierung<br />

eingeleitet wird. Insgesamt geht es darum, die vorhandenen Potenziale besser zu nutzen<br />

und systematisch fehlende Infrastruktur zu ergänzen sowie die Servicequalität zu erhöhen.<br />

Mit dem ILEK wird ein Gesamtrahmen vorgezeichnet, der auf der einen Seite sehr kurzfristig umsetzbare<br />

Maßnahmen umfasst, auf der anderen Seite ein strategisches, abgestimmtes Vorgehen<br />

zur Realisierung des „Gesamtpaketes“ erfordert. Ohne ein professionelles Management und Marketing<br />

wird dies kaum gelingen.<br />

Insofern bildet das Projekt „Buchbare Angebote“ einen kurzfristig realisierbaren Auftakt, der dann<br />

eingebettet und unterstützt werden sollte durch einen touristischen Masterplan, in dem weiter gehend<br />

Maßnahmen fixiert werden.<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Leitprojekt: Buchbare Angebote / Mehrtagestourismus TMM-01<br />

Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Management/Marketing“<br />

Die ILEK-Region bietet speziell im Bereich der Lippe und Lippeaue sehr gute Voraussetzungen für die Entwicklung<br />

qualitativ hochwertiger Tourismusangebote mit den Schwerpunkten Naturerlebnis, Kanu, Radfahren<br />

und Wandern. Hinzu treten verschiedenste Sehenswürdigkeiten und kulturelle Angebote.<br />

Der Projekttisch „Buchbare Angebote/Mehrtagestourismus“ ermittelte, welche Angebote bereits existieren<br />

bzw. entwickelt werden können. Gleichzeitig wurden Anforderungen hinsichtlich der Vermarktung formuliert.<br />

Aus der anfänglichen Ideenbörse entstand nach umfangreicher Recherche ein sehr vielschichtiges Angebotspaket,<br />

in dem sich das Potential der ILEK-Region widerspiegelt. Es beinhaltet einzeln buchbare Bausteine,<br />

aber auch Komplettangebote für den Ein- oder Mehrtagestourismus und dies sowohl für Individualreisende<br />

als auch für Gruppen.<br />

Die Römer-Lippe-Route, die 2013 eröffnet wird, spielt dabei eine zentrale Rolle. Unter dieser Dachmarke<br />

könnte dann auch ein erfolgreiches Marketingkonzept für die Region <strong>Lippstadt</strong>–Lippetal erstellt werden.<br />

Zielmärkte sind u. a. das Ruhrgebiet, als größtes Ballungsgebiet Europas quasi „vor der Haustür“ gelegen,<br />

aber auch die Niederlande. Die erstellten Angebote sollten zentral bei den Tourismusstellen der beiden<br />

Kommunen buchbar sein und als qualitativ hochwertig herausgestellt werden.<br />

Die einzigartige Natur der Lippeaue nimmt als Alleinstellungsmerkmal eine zentrale Rolle ein. Naturerleben,<br />

Radtourismus, Kanufahren, Wandern sowie kulturelle und kulinarische Attraktionen stellen die Schwerpunkte<br />

der touristischen Aktivitäten dar.<br />

Der Erfolg dieses Konzeptes hängt jedoch in entscheidendem Maße vom Leistungsspektrum der Gastronomie<br />

und von der Anzahl und der Qualität der Übernachtungsmöglichkeiten ab. Neben den traditionellen<br />

Gasthöfen werden bereits jetzt die ersten Bed & Breakfast - Unterkünfte geschaffen und gleich zertifiziert, um<br />

den Qualitätsanspruch zu unterstreichen (s. Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und Gastronomieangebote“).<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 49


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Aus dem Projekttisch sind insgesamt 27 buchbare Angebotsbausteine sowie 7 Komplettangebote hervorgegangen.<br />

Die Schwerpunkte der Einzelangebote liegen im Bereich Sport (Kanu, Golf, Reiten, Kletterwald etc.),<br />

Kultur (Barockgarten Hovestadt, „Farbrausch“, Lippetaler Genusstriathlon) und Natur (u.a. „Mit dem Rad<br />

durch die Lippeaue“, „Ein Blick in die Disselmersch“ und „Zu den wilden Rindern und Pferden“).<br />

Bei den Komplettangeboten gibt es den Schwerpunkt „Kultur/Genuss“ (u.a. „Vom Korn zum Körnchen“, Musicaldinner<br />

"Bon Voyage"), Sport („Scharfschützen gesucht“, „Sie haben ein Handicap?“) und Natur („Der<br />

Staudengarten im Jahreslauf“).<br />

Die Grundlage ist damit geschaffen. Im nächsten Schritt muss nun die Vermarktung der Angebote organisiert<br />

werden. Vorzusehen sind:<br />

Einrichtung einer zentralen Stelle, die alle Angebote koordiniert und Angebote buchbar macht. Dies könnte<br />

die KWL in <strong>Lippstadt</strong> sein oder auch die „Tourismus Lippetal“;<br />

Erstellung eines Marketingkonzeptes;<br />

Gewährleistung einer guten Internetpräsenz: Einstellen der zusammengestellten Adressen und Angebote<br />

(die noch erweitert werden können);<br />

Verbesserung der Vernetzung zwischen Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> (Radwegeverbindungen und Busverbindungen;<br />

Gewährleistung der Information auch an Wochenenden: Angebotsmappe (einheitliches Layout) oder Kartensystem,<br />

das in Partnerbetrieben ausliegt.<br />

Als „konkretes“, auch kurzfristig zu realisierendes Projekt „Buchbare Angebote / Mehrtagestourismus“ soll<br />

ausschließlich die Einrichtung einer zentralen Stelle, die Internetpräsenz sowie die Gewährleistung der Information<br />

an Wochenenden verstanden werden.<br />

Das Marketingkonzept ist in die Erarbeitung eines übergreifenden Masterplans zu fassen (vgl. Projekt TMM-<br />

02); die Verbesserung der Vernetzung wird in ein Gesamtpaket der Ergänzung (rad-)touristischer Infrastruktur<br />

integriert (vgl. Projekt TWA-02).<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Die Kosten für die Entwicklung einer Internetpräsenz bzw. Erweiterung vorhandener Internetseiten sowie<br />

sonstige PR-/ Marketingmaßnahmen (u.a. Informationsmaterial/Karten) sind noch exakt zu ermitteln, dürften<br />

sich aber auf ca. 15.000 - 20.000 € belaufen.<br />

Förderung: Da es sich nicht um die Einrichtung touristischer Infrastruktur handelt, dürften keine Mittel aus<br />

dem NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013 zu aktivieren sein. Sollte eine Realisierung aus vorhandenen<br />

Budgets nicht möglich sein, könnte alternativ eine Förderung gemäß §§ 23, 44 Landeshaushaltsordnung<br />

(LHO) beantragt werden.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong> (KWL)<br />

Ansprechpartner<br />

Heike Ullmann (Gemeinde Lippetal); Carmen Harms (KWL)<br />

Evaluierung<br />

Entwicklung der Buchungen<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

3<br />

B<br />

3<br />

C<br />

3<br />

Summe<br />

9<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 50


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Leitprojekt: Masterplan / Marketingkonzept TMM-02<br />

Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Management/Marketing“<br />

Der Kern der - kurzfristig - realisierbaren Maßnahmen liegt im Bereich der Zusammenstellung von Packages<br />

aus vorhandenen Angeboten sowie deren Vermarktung (vgl. Projekt TMM-01). Mittel- und langfristig muss<br />

aber an einer gezielten Erweiterung und Optimierung der touristischen Infrastruktur gearbeitet werden, um<br />

die Qualität des Angebotes weiter zu erhöhen und im Wettbewerb bestehen zu können.<br />

Ziele dieser strategischen Planung sind:<br />

Entwicklung eines Qualitätstourismus mit den Schwerpunkten Naturerlebnis, Kanu, Radfahren, Wandern,<br />

der die einzigartige Natur „Lippeaue“ nutzt und gleichzeitig deren Ressourcen schützt und erhält;<br />

Verbesserung von Öffnungszeiten, Massentauglichkeit, Internationalität und Aktualität des Angebots;<br />

Entwicklung von Ansätzen für die Verlängerung der Saison; Steigerung der Attraktivität der Aue auch außerhalb<br />

der heißen Sommermonate;<br />

Entwicklung gemeinsamer Veranstaltungen der beiden Kommunen in Verbindung mit dem „Naturerlebnis<br />

Auenland“;<br />

Erstellung eines Marketingkonzeptes (ggf. unter der Dachmarke Römer-Lippe-Route); es gilt ein Bewusstsein<br />

für das Potential der Region zu schaffen und darzustellen. Dabei ist speziell auch der niederländische<br />

Markt ins Auge zu fassen;<br />

Konkretisierung einiger bislang nur grob umrissener Projekte/Maßnahmen.<br />

Ausgehend von dem bereits existierenden „Strategiepapier“ sowie einzelner im Zuge der ILEK-Erarbeitung<br />

diskutierter Ansätze soll daher ein umfassender Masterplan und ein Marketingkonzept erarbeitet werden.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Die Erarbeitung des Masterplans / Marketingkonzeptes soll im Einzelnen folgende Schritte umfassen:<br />

Ergänzende Bestandsaufnahmen und Bewertungen;<br />

Analyse relevanter Marktentwicklungen und Trends;<br />

Beschreibung der Entwicklungspotenziale und Ansätze zur Verbesserung der Zielgruppenorientierung und<br />

Steigerung der Qualität;<br />

Darstellung des erforderlichen Ausbaus der Infrastruktur sowie sonstiger Maßnahmen;<br />

Erarbeitung eines Marketingkonzeptes (Kommunikation und Vertrieb).<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Die Kosten sind in starkem Maße davon abhängig, welche Aufgaben ggf. in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe<br />

aus Tourismusverantwortlichen in <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal und relevanten Akteuren (in Fortsetzung der<br />

Projekttische) geleistet werden kann. Eine Förderung aus dem NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013<br />

ist als unwahrscheinlich anzusehen. Ob das nachfolgende Programm derartige Maßnahmen zur Förderung<br />

vorsehen wird, ist derzeit nicht bekannt.<br />

Für eine externe Vergabe (unter Mitwirkung der o.g. Gruppen) müssten - vorbehaltlich einer genaueren Definition<br />

der Leistungen - vmtl. mindestens ca. 12.000 - 15.000 € angesetzt werden. Zu prüfen wäre, ob zur<br />

Bewältigung dieser Aufgabe eine Förderung gemäß §§ 23, 44 Landeshaushaltsordnung (LHO) möglich ist.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Jutta Lakeband (Stadt <strong>Lippstadt</strong>); Carmen Harms (KWL), Heike Ullmann (Gemeinde Lippetal)<br />

Evaluierung<br />

Entwicklung der Übernachtungs- / Gästezahlen<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

3<br />

B<br />

3<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

8<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 51


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projekt: „Naturschutz und Kanutourismus“ TMM-03<br />

Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Management/Marketing“<br />

Der Lippeabschnitt in der ILEK-Region ist insgesamt 50,7 km lang und bietet landschaftlich sehr attraktive<br />

Voraussetzungen für den Kanutourismus. Insofern besteht großes Interesse der Anbieter an einem Ausbau<br />

der Kanunutzung. Auf der anderen Seite mahnen die Vertreter des Naturschutzes an, dass die Lippe und<br />

ihre Aue mit Abschnitten, in denen sich hochwertige Lebensräume entwickelt haben, nicht negativ beeinträchtigt<br />

werden dürfe. Ausgehend von diesen gegensätzlichen Interessenlagen wurde im Rahmen des ILEK-<br />

Prozesses ein Projekttisch ins Leben gerufen, der einen Rahmen festlegen sollte für die naturverträgliche<br />

Erweiterung der Kanunutzung und den Ausbau der hierzu erforderlichen Infrastruktur.<br />

Grundvoraussetzung für einen Ausbau des Kanutourismus ist aus Sicht des Naturschutzes eine Vereinbarung<br />

über den Schutz besonders hochwertiger Bereiche. In anderen Bereichen wäre dann eine stärkere<br />

touristische Nutzung unter Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen möglich.<br />

Es wurden daher differenzierte Vorschläge zu den Befahrungsregeln (Abschnitte mit starken, mäßigen, geringen<br />

Einschränkungen) diskutiert. Eine abschließende Einigung konnte bislang nicht erzielt werden. Der<br />

Projekttisch hat weiterhin umfassende Vorschläge zur Verbesserung des Kanutourismus und zum Schutz<br />

des Lebensraums ausgearbeitet.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Nachdem also die Standpunkte umfassend ausgetauscht wurden, muss es in einem nächsten Schritt darum<br />

gehen, Punkt für Punkt einen Konsens herbeizuführen. Ausgehend von den vorliegenden Vorschlägen können<br />

diese Beratungen unmittelbar einbezogen werden in die Erarbeitung eines Masterplans für den Tourismus<br />

in der ILEK-Region (Projekt TMM-02). Alternativ ist - losgelöst - kurzfristig eine Fortsetzung der Arbeit<br />

des Projekttisches in Erwägung zu ziehen. Neben der Entwicklung einer einvernehmlichen Lösung zu den<br />

Befahrungsregeln sind die vorgelegten Vorschläge und Ideen zum Ausbau der touristischen Infrastruktur zu<br />

diskutieren und ein konkreter Maßnahmenplan aufzustellen. Dabei geht es vorrangig um:<br />

eine Verbesserung der Information über Befahrungsregeln;<br />

Verbesserung der Ein- und Ausstiegsstellen, auch für andere Nutzergruppen (Radfahrer, Wanderer);<br />

Angebot von kombinierten Kanu-Fahrrad-Touren;<br />

Durchgängigkeit von Wehren.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Erst mit Erstellung des Maßnahmenplans sind Fragen der Kosten und Finanzierung genauer zu klären. Prinzipiell<br />

denkbar ist die Förderung einzelner Maßnahmen aus dem NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-<br />

2013 bzw. dem Folgeprogramm.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong>; Kanu-Verband NRW, Kanuverleihe / Anbieter von Kanutouren, Arbeitsgemeinschaft<br />

Biologischer Umweltschutz (ABU), Bezirksregierung Dez. 54<br />

Ansprechpartner<br />

Ulrich Detering (Bezirksregierung Arnsberg, Dezernat 54)<br />

Evaluierung<br />

Die Überprüfung des Projekterfolges muss sehr unterschiedliche Aspekte berücksichtigen: Entwicklung der<br />

Kanutouren, Einhaltung der Befahrungsregeln sowie Realisierung und Nutzung zusätzlicher Infrastruktur.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 52


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

6.1.2 Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang des Flusslaufes +<br />

Vernetzung in den Raum“<br />

Handlungsbedarf:<br />

Mit der Weiterentwicklung der Römer-Route zur Römer-Lippe-Route ergeben sich Chancen für die<br />

ILEK-Region, die unbedingt aktiv genutzt werden sollen. Dies wird zum Anlass genommen, die in<br />

der Region existierenden Potenziale im Bereich Natur und Kulturgeschichte besser zu erschließen.<br />

Es muss darum gehen, diese Potenziale in die Route zu integrieren bzw. neue Routen und Wegeverbindungen<br />

(als Abzweig) zur Römer-Lippe-Route zu entwickeln.<br />

Systematisch aufzubauen ist ein Qualitätstourismus mit den Schwerpunkten: Naturerlebnis, Fahrrad,<br />

Kanu, Wandern, Kultur der die einzigartige Natur im Bereich der „Lippeaue“ nutzt und gleichzeitig<br />

deren Ressourcen schützt und erhält.<br />

Die Auenlandschaft der Lippe übernimmt damit eine Schlüsselrolle für die touristische Entwicklung.<br />

Ziel muss es sein, Zugangsmöglichkeiten zu schaffen, die mit den Zielen des Naturschutzes in Einklang<br />

stehen.<br />

Andere Teilbereiche der ILEK-Region, die etwas abseits der Lippe und Lippeaue liegen, sind bislang<br />

für auswärtige Gäste ebenfalls nicht ausreichend erschlossen und ausgeschildert (Beispiel: Margaretensee<br />

mit Campingangebot in Lipperbruch).<br />

Generell sind Wegenetz und Sehenswürdigkeiten in den Ortsteilen bislang nur schlecht ausgeschildert.<br />

Die Besucher der Region erhalten somit keine Hinweise, die eine Verlängerung der Verweildauer<br />

bewirken würden.<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Leitprojekt: Abzweige zur Römer-Lippe-Route TWA-01<br />

Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang<br />

des Flusslaufes + Vernetzung in den Raum“<br />

Der Projektansatz ging aus der Themenwerkstatt „Lippe und Lippeaue - Potenziale für Naturerlebnis und<br />

Tourismus“ hervor und wurde im Projekttisch "Radrouten, Beschilderung/Besucherlenkung" vertiefend ausgearbeitet.<br />

Mit der Entwicklung der Abzweige bzw. Nebenrouten zur Römer-Lippe-Route sollen attraktive Angebote entstehen,<br />

mit denen die Aufenthaltsdauer der Radreisenden in der ILEK-Region verlängert werden kann. Vorgesehen<br />

sind zwei Radrouten:<br />

„Schlösserroute“ (in Lippetal) verknüpft in einem Rundkurs über etwa 19 km die Wasserschlösser Haus<br />

Assen und Schloss Hovestadt sowie die bis zum Jahr 1792 existierende Middelburg in Kesseler, an die<br />

heute noch eine alte Brückenfigur erinnert;<br />

„Schlösser und Burgruinen“ (in <strong>Lippstadt</strong>) führt abseits großer Straßen auf etwa 46 km entlang Schloss<br />

Overhagen, Schloss Hellinghausen, Schloss Herringhausen, Schloss Schwarzenraben, der Burgruine Lipperode<br />

sowie der Stiftsruine <strong>Lippstadt</strong>.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 53


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Die Schlösser und Ruinen der ILEK-Region bilden attraktive Ziele für Radfahrer. Geplant ist, die beiden<br />

Schlösserrouten über zwei bis drei Zuwege miteinander zu verknüpfen. Zudem ermöglicht die Schlösserroute<br />

in Lippetal eine Anbindung an die 100-Schlösser-Route des Münsterlandes.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Auf dem Weg zur Realisierung der Radrouten sind folgende Arbeitsschritte erforderlich:<br />

1. Abschließende Fixierung des Routenverlaufs<br />

Die Routen wurden im groben Verlauf beschrieben, müssen allerdings im zweiten Schritt noch konkretisiert<br />

und mit dem vorhandenen Radwegenetz abgestimmt werden:<br />

Kontrolle des vorgesehenen Routenverlaufs auf Attraktivität, Befahrbarkeit, Sicherheit;<br />

Vermeidung von Streckenüberlagerungen mit der Römer-Lippe-Route;<br />

Abstimmung mit dem Projekt „Radnetz Südwestfalen“;<br />

Definition von (zwei bis drei) Verknüpfungen (Wegestrecken) zwischen der Schlösserroute in Lippetal und<br />

der Schlösser- und Burgruinen-Route in <strong>Lippstadt</strong>;<br />

Festlegung des endgültigen Verlaufs aller Strecken.<br />

2. Infrastruktur / Besucherlenkende Maßnahmen<br />

Damit die Nutzung der Abzweige zu einer „echten Alternative“ wird, sind verschiedenste Maßnahmen erforderlich,<br />

die die Qualität der Route definieren:<br />

a) Infrastruktur/Beschilderung<br />

Die „Schnittpunkte“ mit der Römer-Lippe-Route (= Start/Ziel des Abzweigs) sollen eindeutig erkennbar sein<br />

und eine einheitliche Ausstattung als Rast- und Informationspunkt aufweisen: Fahrradabstellmöglichkeit,<br />

Ruhebank und Informationstafel, die den Verlauf des Abzweigs und die Stationen/Erlebnispunkte erläutert;<br />

Ausgehend von diesen Start-/Zielpunkten soll eine einheitliche gemeinsame Beschilderung der Routen<br />

erfolgen (mit einem neuen Logo); an den Stationen (Schlösser, Burgruinen und sonstige Erlebnispunkte)<br />

sind Informationstafeln aufzustellen; ebenso sind Hinweise auf die vorhandene Gastronomie anzubringen;<br />

Einrichtung weiterer Raststationen entlang der Strecken mit Schutzhütten/Unterständen (bei Bedarf auch<br />

an den Zielorten, falls keine Gastronomie vorhanden); einheitliche Ausstattung (Wiedererkennung) der<br />

Bänke bzw. Aufbringen des Routen-Logos an den Bänken;<br />

Kontinuierliche Pflege der Strecke und des Streckenrandes (Strauchschnitt, Wegebeschaffenheit, Zustand<br />

der Bänke, Schutzhütten/Unterstände etc.).<br />

b) Marketing/Management<br />

Erstellung einer gemeinsamen Radfahrkarte für Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> (Route und Zielorte);<br />

Einrichtung eines Internetauftrittes der Routen; Verlinkung zu relevanten Seiten (Römer-Lippe-Route, Gemeinde<br />

Lippetal, Stadt <strong>Lippstadt</strong>, etc.); die Radreisenden können so bereits vor Reiseantritt Informationen<br />

zu den Zielen abrufen;<br />

Informationsangebote für Smartphone: QR-Codes oder App zum Abruf von Hintergrundinformationen (Geschichtliche<br />

Hintergründe, Architektur, historische Bilder);<br />

Marketing: Einbindung in das Marketing der Römer-Lippe-Route, der 100-Schlösser-Route sowie der Wirtschaftsförderung<br />

des Kreises Soest; Bereitstellung von Broschüren und Plänen an zentralen Stellen (Rathaus,<br />

Touristeninformation, Bed & Bike-Betriebe etc.).<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Die Kosten sind derzeit noch nicht abzuschätzen. Förderung: NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013<br />

(Schwerpunkt 3 Lebensqualität und Diversifizierung) bzw. Folgeprogramm. Aus dem Programm gefördert<br />

werden können die Infrastrukturmaßnahmen. Für die Maßnahmen des Marketing/Management sind u.U. -<br />

analog zu bzw. in Verbindung mit den Projekten TMM-01/02 - andere Förderwege zu erschließen.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Jutta Lakeband (Stadt <strong>Lippstadt</strong>)<br />

Evaluierung<br />

Ggf. könnten an ausgewählten Tagen Zählungen bzw. auch Befragungen durchgeführt werden.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

3<br />

B<br />

3<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

8<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 54


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projekt: Ergänzung (rad-) touristischer Infrastruktur TWA-02<br />

Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang<br />

des Flusslaufes + Vernetzung in den Raum“<br />

Mit der Römer-Lippe-Route und den geplanten Abzweigen wird der Weg geebnet zur Entwicklung des Radtourismus<br />

in der ILEK-Region. Diese Entwicklung soll gestützt werden von einem gezielten Ausbau der touristischen<br />

Infrastruktur.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Es wird darum gehen, die bislang nicht oder nicht dem zukünftigen Bedarf entsprechenden Informations- und<br />

Serviceeinrichtungen zu ergänzen sowie die Erlebnisqualität zu erhöhen. Aus den Themenwerkstätten und<br />

Projekttischen sind folgende mögliche Maßnahmen benannt worden:<br />

„Einfallstore“: Entwicklung einer Empfangssituation für die Radtouristen sowie die sonstigen Gäste der<br />

ILEK-Region. Die Gäste, die in Richtung Lippe/Aue unterwegs sind, sollen mit Informationen/Hinweisen<br />

versorgt werden, was sie erleben bzw. unternehmen können. Ein Standort für Gäste, die aus Norden bzw.<br />

Nordwesten in die Region kommen, wäre z. B. Lippborg.<br />

Beschilderung/Leitsystem: Ergänzung der Beschilderung sowie Wartung und Instandhaltung von existierenden<br />

Schildern; Aufbau eines Leitsystems (einheitliche Beschilderung), das die historischen Hintergründe<br />

der Ortsteile erklärt und auf geschichtlich bedeutende Stätten und Fakten sowie touristische Angebote<br />

hinweist (vgl. auch Projekte DOA-02 und DOA-04);<br />

Schließung von Verbindungslücken zur Verbesserung der Vernetzung von Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> (z. B.<br />

Radweg über Liesborn Göttingen);<br />

Schaffung von Anbindungen weiterer Ortsteile an die Römer-Lippe-Route;<br />

Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Bereich der Naturangebote bzw. Sehenswürdigkeiten und damit<br />

Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Besucher;<br />

Einrichtung von Ladestationen für E-Bikes;<br />

Ausstattung einer Buslinie als Radbus (d.h. mit entsprechendem Anhänger) sowie<br />

weitere noch auszuarbeitende Einzelmaßnahmen.<br />

Die Maßnahmen können zeitlich gestaffelt umgesetzt werden. Zu beachten ist die enge Verbindung zur Erarbeitung<br />

eines touristischen Masterplans, dessen Erarbeitung möglichst vorzuschalten ist (vgl. Projekt TMM-<br />

02).<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Eine Abschätzung der Kosten ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich. Die Finanzierung kann über das<br />

NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013 (Schwerpunkt 3 Lebensqualität und Diversifizierung) bzw. das<br />

Folgeprogramm unterstützt werden.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Jutta Lakeband (Stadt <strong>Lippstadt</strong>); Carmen Harms (KWL), Heike Ullmann (Gemeinde Lippetal)<br />

Evaluierung<br />

Gästebefragungen, Entwicklung der Übernachtungs-/Gästezahlen<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 55


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projekt: „Naturguides“ TWA-03<br />

Handlungsfeld Tourismus / Naherholung<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Weiterentwicklung von Angeboten entlang<br />

des Flusslaufes + Vernetzung in den Raum“<br />

Die Natur im Bereich der Lippeaue erfreut sich wachsender Beliebtheit. Laut ABU besteht dabei auch bereits<br />

eine Nachfrage nach geführten Wanderungen. Es wird daher die Chance gesehen, die Attraktivität von Ausflügen<br />

in die Lippeaue über den Einsatz ausgebildeter „Naturguides“ weiter zu steigern.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Mit dem Projekt „Naturguides“ soll der Weg beschritten werden von Klärung der Voraussetzungen und Rahmenbedingungen<br />

bis zur Ausbildung und ersten Einsätzen der Lippe-Naturführer.<br />

Seit 2003 setzt der Landesbetrieb Wald und Holz Ranger auf den drei Premiumwegen Rothaarsteig, Sauerland-Höhenflug<br />

und Sauerland-Waldroute in Südwestfalen ein. Die Ranger sind ausgebildete Forstwirte und<br />

Forstwirtschaftsmeister sowie geprüfte Natur- und Landschaftspfleger. Auch am Ruhrtal-Radweg gibt es<br />

inzwischen „Ranger“, die aus der Langzeitarbeitslosigkeit kommen und über eine Beschäftigungsgesellschaft<br />

auf dem Radweg eingesetzt werden zur Zustandskontrolle des Radweges, Gewährleistung touristischer<br />

Information und Hilfe bei Reparaturen am Fahrrad. Im vorliegenden Fall wäre aber auch eine nebenberufliche/selbständige<br />

Tätigkeit denkbar.<br />

In einem ersten Schritt ist insofern zu klären, welcher Ansatz für die „Naturguides“ in der ILEK-Region zu<br />

favorisieren ist und wie eine Schulung / Ausbildung zu gestalten und umzusetzen wäre.<br />

Zeitgleich zur Schulung sind dann Angebote für geführte Wanderungen auszuarbeiten und zur Vermarktung<br />

als buchbare Angebote vorzubereiten.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Die Fragen der Kosten und Finanzierung sind noch offen.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong>; Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU)<br />

Ansprechpartner<br />

Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU)<br />

Evaluierung<br />

Zahl der ausgebildeten Naturguides; Entwicklung der jährlichen Anzahl geführter Wanderungen<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

1<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

4<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 56


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

6.1.3 Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und Gastronomieangebote“<br />

Handlungsbedarf:<br />

Grundsätzlich fehlen in der ILEK-Region attraktive Angebote, die geeignet wären, die Touristen<br />

auch mehrtägig in der Region zu halten. Für den Bereich Lippetal besteht allerdings ein Problem: es<br />

fehlt im gesamten Gemeindegebiet an Übernachtungsangeboten. Für die Bewirtung der Gäste tagsüber<br />

und in den Abendstunden haben die Gastronomen in Lippetal bereits eine Arbeitsgruppe gebildet,<br />

in der Angebotskonzepte und Dienstleistungsketten erstellt werden, die eine ganztägigen Aufenthalt<br />

der Gäste ermöglichen. Dieser Ansatz soll weiterverfolgt und ausgebaut werden.<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Projekt: „Binnenmarketing“ TÜG-01<br />

Handlungsfeld Tourismus / Naherholung Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und<br />

Gastronomieangebote“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Der Tourismus und die Tourismuswirtschaft hat in weiten Teilen der ILEK-Region keine Tradition und dem<br />

entsprechend existieren nur wenige Akteure, die Erfahrungen und konkrete Kenntnisse mitbringen. Dies gilt<br />

auch für den wichtigen Bereich der Gastronomie. Insgesamt muss daher – wiederkehrend – das Bewusstsein<br />

für die Chancen geweckt und der Weg zur Nutzung der Potenziale aufgezeigt werden.<br />

Das Projekt „Binnenmarketing“ ist damit als eine Art Begleitoffensive zu allen anderen Projekten des Handlungsfeldes<br />

„Tourismus und Naherholung“ zu sehen. Es zielt darauf ab, eine Gruppe herauszubilden, die<br />

„das Gesamtkonzept lebt“.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Als konkrete Maßnahmen des Binnenmarketing sind vorzusehen:<br />

Regelmäßige Informations-/Diskussionsrunden mit dem Ziel einer stetigen Produktoptimierung, die gleichzeitig<br />

als „Kontaktbörse“ fungieren würden (Intensivierung der Netzwerkarbeit).<br />

Stärkere Einbindung der bestehenden gastronomischen Betriebe sowie Gewinnung weiterer Akteure für<br />

den Ausbau von Serviceangeboten: Die bestehenden gastronomischen Betriebe (auch im Bereich der neu<br />

zu schaffenden Abzweige zur Römer-Lippe-Route) müssen sich auf die Bedürfnisse der Fahrradtouristen<br />

einstellen und die notwendige Infrastruktur / Serviceangebote bereitstellen.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die stärkere Einbindung und Information der Bürger in den Gemeinden. Es<br />

gilt, ihnen die Vorzüge der Region bewusst zu machen, in der sie leben und sich wohlfühlen. Eigene Identifikation<br />

und Information verbessert die Möglichkeit, „Botschafter“ der ILEK-Region zu sein und für die<br />

Gäste der Region ein „Klima des Willkommenseins“ zu schaffen, indem sie z. B. Auskünfte zu besonderen<br />

Attraktionen und speziellen Angeboten geben können.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Die Kosten für die Realisierung der genannten Aufgaben sind gering. Im Kern muss es darum gehen, von<br />

Seiten der Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong> (KWL), den Projekttisch "Buchbare Angebote / Mehrtagestourismus"<br />

konsequent weiterzuführen und aus dem Projekttisch heraus regelmäßig Aktionen durchzuführen,<br />

um die relevanten Akteure und die Bevölkerung „mitzunehmen“.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong> (KWL)<br />

Ansprechpartner<br />

Heike Ullmann (Gemeinde Lippetal); Carmen Harms (KWL)<br />

Evaluierung<br />

Entwicklung der Übernachtungs-/Gästezahlen<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 57


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Leitprojekt: Übernachtungsangebote Lippetal TÜG-02<br />

Handlungsfeld Tourismus / Naherholung Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und<br />

Gastronomieangebote“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Der Erfolg der Weiterentwicklung des Tourismus in der ILEK-Region hängt in hohem Maße von der Verfügbarkeit<br />

und Qualität der Übernachtungsmöglichkeiten ab. Mit Blick auf die Entwicklung der Römer-Lippe-<br />

Route mit den geplanten Abzweigen ist daher Unterkunftsangeboten für Radreisende besondere Aufmerksamkeit<br />

zu schenken. Neben den traditionellen Gasthöfen werden bereits jetzt die ersten Bed & Breakfast -<br />

Unterkünfte geschaffen und gleich zertifiziert, um den Qualitätsanspruch zu unterstreichen.<br />

Dennoch muss das Angebot im Gemeindegebiet Lippetal als zu gering und zu wenig zielgruppenorientiert<br />

angesehen werden. Mit dem Projekt soll daher die Entwicklung neuer Angebote (speziell im Bereich der<br />

Radrouten) initiiert, unterstützt und begleitet werden.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Angesichts der Umstrukturierung in der Landwirtschaft und des demographischen Wandels wird u.a. das Ziel<br />

verfolgt, in ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden oder sonstigen Leerstandsgebäuden kleinere<br />

bed & bike-Angebote zu entwickeln.<br />

Da es sich um rein privatwirtschaftliche Maßnahmen des Umbaus nicht genutzter Räume zu Gästezimmern<br />

handelt, dient das Projekt dazu, die Rahmenbedingungen für ein Engagement gezielt zu verbessern. Vorrangig<br />

zu denken ist an:<br />

Bereitstellung von Informationen / Beratung zur Einbindung in das touristische Gesamtkonzept, zu Anforderungen,<br />

zu Best-Practice-Beispielen, zur möglichen Förderung sowie zur Bauausführung etc.;<br />

Begleitung der Realisierung während der Planung und Umsetzung der Umbaumaßnahmen;<br />

Unterstützung/Gewährleistung der Vermarktung und Einbindung in buchbare Angebote.<br />

Das Projekt umfasst entsprechend:<br />

die Benennung eines festen Ansprechpartners in der Verwaltung,<br />

die Erarbeitung und Bereitstellung von Informationsmaterial,<br />

die Einrichtung eines „Runden Tisches“, an dem der Kontakt zwischen Unterkunftsanbietern, Verwaltung<br />

und Touristikern sowie anderen touristischen Anbietern aufgebaut wird.<br />

Der „Runde Tisch“ kann an die ohnehin vorzusehende Fortführung des Projekttisches „Buchbare Angebote /<br />

Mehrtagestourismus“ angebunden werden.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Es handelt sich bei den Maßnahmen in weiten Teilen um organisatorische Aufgaben sowie (einmalige) Aufbereitung<br />

und Zusammenstellung von Informationen. Es bleibt zu prüfen, ob diese Aufgaben von Mitarbeitern<br />

der beiden Kommunen übernommen werden können. Entsprechend offen ist daher die Frage der Finanzierung.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Heike Ullmann (Gemeinde Lippetal); Carmen Harms (KWL)<br />

Evaluierung<br />

Überprüfung der Realisierung neuer Übernachtungsangebote<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

6<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 58


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projekt: Wohnmobilstellplätze TÜG-03<br />

Handlungsfeld Tourismus / Naherholung Maßnahmenbereich „Ausbau der Übernachtungs- und<br />

Gastronomieangebote“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Besitzer von Reisemobilen sind für die ILEK-Region eine attraktive Zielgruppe; sie suchen die freie Natur<br />

abseits der Touristenzentren. Intensives Naturerleben bildet daher den bedeutendsten Urlaubswunsch. Die<br />

Lippe und Lippeaue bieten hier mit den bereits existierenden und zur Entwicklung vorgesehenen Angeboten<br />

geradezu ideale Voraussetzungen. Projektziel ist somit die Erweiterung des Angebotes an Wohnmobilstellplätzen<br />

im Bereich der Lippeaue.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

In einem ersten Schritt sind geeignete Standorte zu identifizieren und zu vergleichen. In der einfachsten<br />

Variante handelt es sich um einen Parkplatz, auf dem als Sondernutzung die Übernachtung in Wohnmobilen<br />

gestattet wird. Soll mehr Komfort (im Sinne einer Planungshilfe für Wohnmobilstellplätze des Deutschen<br />

Tourismusverbandes) geboten werden, wäre auf folgende Punkte zu achten:<br />

Trinkwasserversorgung, Abwasser- sowie Müllentsorgung, sanitäre Einrichtungen;<br />

Komfortable Erreichbarkeit der Hauptverkehrsstraßen;<br />

Beschilderung: ordentliche Ausweisung des gesamten Platzes sowie dessen einzelner Einrichtungen<br />

(z. B. sanitäre Anlagen, Entsorgung, Versorgung);<br />

Strom- und ggf. Wasseranschluss;<br />

gärtnerische Gestaltungselemente als Wohlfühlfaktor sowie als Schatten oder Sichtschutz;<br />

Informationstafeln, z. B. über ÖPNV-Fahrpläne, touristische Attraktionen, Umgebungsplan, Gastronomie,<br />

Stellplatzordnung, Stellplatzgebühren, -betreiber.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Je nach Ausstattung des Wohnmobilstellplatzes variieren die Kosten sehr stark. Bei hoher Attraktivität des<br />

Standortes und einer hinreichenden Zahl an Stellplätzen besteht u.U. die Möglichkeit, einen privatwirtschaftlichen<br />

Investor/Betreiber zu finden. Aufgrund der Einbindung in das Gesamtkonzept der Entwicklung entlang<br />

der Lippe/Lippeaue wäre auch eine Förderung aus dem NRW-Programm Ländlicher Raum oder dem RWP-<br />

Programm möglich.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Überprüfung der Realisierung neuer Übernachtungsangebote<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 59


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

6.2 Handlungsfeld „Kultur“<br />

Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld „Kultur“<br />

Der Bereich „Kultur“ und „Veranstaltungen“ wird in der ILEK-Region sowohl unter dem Gesichtspunkt<br />

der Erweiterung des Programms für die Bevölkerung als auch im Hinblick auf die Schaffung<br />

kulturtouristischer Angebote gesehen.<br />

„Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“: Unter diesem Motto befasste sich auch ein<br />

Projekttisch mit den Potenzialen im Kulturbereich. Die ILEK-Region bietet im Jahresverlauf eine<br />

Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen. Hier existiert insgesamt ein großes Potenzial, das über eine<br />

entsprechende Koordination, Zusammenarbeit und ggf. Schaffung eines gemeinsamen Kulturangebotes<br />

(nach Vorbild des Schleswig-Holstein Festivals) eine größere Strahlkraft erreichen könnte. Die<br />

Zusammenarbeit und das Event würde zudem die gemeinsame Identität der beiden Lippe-<br />

Kommunen stärken.<br />

Leitbild „Kultur“<br />

Das große Potenzial an kulturellen Aktivitäten und Veranstaltungen wird besser vernetzt. Neue<br />

Kooperationen schaffen eine strahlkräftige Erweiterung des Angebots.<br />

Ziel: Über eine gezielte Vernetzung und Ausbau werden Angebote geschaffen, die auch über die<br />

Region hinausgehend wahrgenommen werden und das Image der ILEK-Region verbessern.<br />

Entwicklungsstrategie:<br />

• Stärkere Vernetzung der kulturellen Angebote in Lippetal sowie auch in Richtung <strong>Lippstadt</strong>;<br />

• Unterstützung / Förderung bestehender Aktivitäten bürgerschaftlichen kulturellen Engagements;<br />

• Verbesserung der Kommunikation;<br />

• Einbindung bestehender kultureller Veranstaltungen in Tourismusangebote (Packages);<br />

• Entwicklung einer neuen, auch für auswärtige Gäste attraktiven Veranstaltungsreihe.<br />

Der Projekttisch „Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“ hat Ausgangssituation, Anforderungen<br />

und konkrete Ideen zusammengetragen und beschrieben.<br />

Handlungsbedarf:<br />

Kulturelle Aktivitäten prägen das Erscheinungsbild der ILEK-Region nach innen wie außen. Investitionen<br />

in Kultur tragen somit unmittelbar zum Image der Region bei. In Zukunft sollen in diesem Sinne<br />

die existierenden Kräfte besser gebündelt werden. Es sind Maßnahmen vorzusehen, die den Weg<br />

von Einzelinitiativen zu einer koordinierten Zusammenarbeit vorbereiten und begleiten.<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Projekt: „Kultur-Atlas“ der ILEK-Region <strong>Lippstadt</strong>/Lippetal KUV-01<br />

Handlungsfeld Kultur<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Die ILEK-Region zeichnet sich aus durch ein reges Vereinsleben mit vielfältigen Veranstaltungen, auch im<br />

kulturellen Bereich. Bei insgesamt 28 Ortsteilen (neben der Kernstadt von <strong>Lippstadt</strong>) fehlt allerdings bislang<br />

ein Gesamtüberblick der Aktivitäten.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Vorgesehen ist, eine Bestandsaufnahme aller Kulturangebote in der ILEK-Region durchzuführen. Auf dieser<br />

Grundlage wird es möglich, eine Präsentation des Gesamtangebotes auf beiden Internetseiten der Kommunen<br />

einzustellen. Weiterhin würde eine Basis bereitgestellt, die es ermöglicht, eine bessere Vernetzung und<br />

Zusammenarbeit der Kulturschaffenden aufzubauen. Dies ist mit Realisierung der Projekte KUV-02 und KUV-<br />

03 vorgesehen.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 60


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Die Kosten für die Zusammenstellung der Informationen sind gering. Ggf. könnten hier Praktikanten eingesetzt<br />

werden, die Erhebungen durchführen und eine Übersicht erstellen. Diese können dann auf den Internetseiten<br />

zugänglich gemacht werden. Evtl. kann die Aufgabe aber auch in das Projekt KUV-02 integriert und<br />

über die „Förderprogramme Regionale Kulturpolitik“ finanziert werden.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Kultur in Lippetal e.V., Brücke e.V., KWL Kultur und Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH<br />

Evaluierung<br />

Denkbar wären Bürgerbefragungen zum vorgesehenen Internetangebot. Das Projekt lebt von der Aktualität<br />

der Informationen. D. h. die Bestandsaufnahmen müssen mindestens jährlich wiederholt werden.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

Leitprojekt: Kulturforum Lippetal KUV-02<br />

Handlungsfeld Kultur<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Die Gemeinde Lippetal ist selbst kein originärer Akteur von Kultur, sie fördert und unterstützt aber das bürgerschaftliche<br />

Engagement, von dem das kulturelle Leben getragen wird.<br />

Um eine bessere Vernetzung der kulturellen Aktivitäten in Lippetal und dann - darüber hinausgehend - auch<br />

in Richtung <strong>Lippstadt</strong> zu ermöglichen, soll dauerhaft ein „Runder Tisch Kultur“ eingerichtet werden, zu dem<br />

alle kulturell Aktiven Zugang haben.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Der Runde Tisch soll den Namen „Kulturforum Lippetal“ tragen. Die Aufgaben richten sich über die Unterstützung,<br />

Förderung und Vernetzung des Bestehenden hinaus auf Fragen einer realistischen Fortentwicklung, d.<br />

h. Setzung neuer kultureller Impulse. Diese sollen nach Möglichkeit Lippetal als Ganzes im Blick haben,<br />

keine bestehenden Aktivitäten gefährden und wirtschaftlich wie personell umsetzbar sein.<br />

Für neue kulturelle Initiativen kann das Kulturforum Lippetal eine unterstützende und fördernde Anlaufstelle<br />

sein. Insgesamt sollen neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit beschritten werden. Dabei ist zukünftig auch die<br />

Homepage der Gemeinde Lippetal stärker einzubeziehen.<br />

Ein weiterer Ansatz liegt darin, die kulturellen Impulse und Veranstaltungen stärker mit touristischen Aktivitäten<br />

(Sändker`s Mühle, Aktivitäten der Gästeführer, Ausstellungen Lippetaler Künstler, etc…) zu verknüpfen.<br />

Das Kulturforum bereitet die Vernetzung mit Kulturangeboten in <strong>Lippstadt</strong> vor und entwickelt Ansätze für die<br />

Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen. Es ist daher eine enge Zusammenarbeit mit KWL Kultur und<br />

Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH sowie relevanten Anbietern / Initiativen aus <strong>Lippstadt</strong> vorgesehen.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Eine Abschätzung der Kosten kann erst nach Gründung des Kulturforums und weiterer Konkretisierung erfolgen.<br />

Förderung: Vom Grundsatz entspricht die Zielsetzung des Projektes exakt den Schwerpunkten, die durch die<br />

„Förderprogramme Regionale Kulturpolitik“ unterstützt werden sollen. Ansprechpartner ist hier das Dezernat<br />

48 der Bezirksregierung Arnsberg. Ausdrücklich vorgesehen sind:<br />

Projekte und Maßnahmen, die den regionalen Informationsaustausch verbessern und die Kommunikationssysteme<br />

vernetzen;<br />

Projekte und Maßnahmen, die den Zugang zu Kulturereignissen und zu Kultureinrichtungen verbessern<br />

und ein auf die jeweilige Region bezogenes Kulturmarketing entwickeln;<br />

Anschubfinanzierungen (Übernahme von Personalkosten) für den Aufbau von Kooperationsstrukturen.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

kultur in lippetal e.v., Brücke e.V., Kulturkreis Lippborg, Verein zur Förderung der Heimat und des Brauchtums<br />

Oestinghausen e. V., Kirchengemeinden, Musikvereine, Theatergruppen, Schulen etc.; Gemeinde Lippetal;<br />

KWL Kultur und Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH sowie weitere Akteure<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 61


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Ansprechpartner<br />

Paul Piepenbreier (Lippetal)<br />

Evaluierung<br />

Der Erfolg des zu gründenden Kulturforums wird in der ersten Phase ausschließlich in Form einer verbesserten<br />

Öffentlichkeitsarbeit erkennbar und „messbar“ sein. Ansonsten geht es zunächst darum, die Kommunikation<br />

und Kooperation zwischen den Kulturschaffenden der ILEK-Region zu intensivieren, um mittel- und langfristig<br />

eine Stärkung und Erweiterung des Angebots zu bewirken. Erst in dieser zweiten Phase werden die<br />

Erfolge auch anhand neu geschaffener Kooperationen (gemeinschaftlicher Veranstaltungen) oder steigenden<br />

Besucherzahlen nach außen sichtbar sein.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

6<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

Leitprojekt: „Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“ KUV-03<br />

Handlungsfeld Kultur<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Die ILEK-Region bietet im Jahresverlauf eine Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen. Hier existiert insgesamt<br />

ein großes Potenzial, das über eine entsprechende Koordination, Zusammenarbeit und ggf. Schaffung<br />

eines gemeinsamen Kulturangebotes eine größere Strahlkraft erreichen kann. Die Zusammenarbeit und das<br />

Event wird zudem die gemeinsame Identität der beiden Lippe-Kommunen stärken.<br />

Nach Durchführung von Bestandsaufnahmen und Etablierung des Kulturforums Lippetal (= gesonderte Projekte)<br />

sollen konkrete Schritte in Richtung gemeinsamer Kulturangebote/Veranstaltungen erfolgen.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Die vom Projekttisch „Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“ formulierten Grundideen sind zu<br />

vertiefen und gemeinsam (<strong>Lippstadt</strong> + Lippetal) zu ergänzen. Erste, noch zu prüfende und durch weitere<br />

kreative Ideen zu ergänzende Ansätze sind:<br />

Kooperation im ILEK Raum, z. B. Lippetaler Veranstaltungsort beim Lippstädter Wortfestival;<br />

Vernetzung mit überregionalen Aktivitäten, z. B. Reihe Mord am Hellweg;<br />

Lippeauen-Skulpturen Weg: (Holz, Stein,…) als Ergänzung zum Fahrradweg;<br />

Literaturlesungen (ungewöhnliche, kreative Orte, spezielle Thematiken).<br />

Dabei wird insbesondere auch das Ziel verfolgt, jungen Menschen einen kulturellen Zugang zu eröffnen.<br />

Perspektivisch soll dann gemeinsam von Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> ein (größeres) strahlkräftiges Event ins Leben<br />

gerufen werden.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Förderung: Die Zielsetzung dieses Projektes entspricht exakt folgenden Schwerpunkten, die durch die „Förderprogramme<br />

Regionale Kulturpolitik“ unterstützt werden sollen:<br />

Entwicklung und Realisierung von "Highlights", die der Region Profil geben. Dabei sollen zum Beispiel<br />

Qualitäten und Fähigkeiten zu einem Großereignis gebündelt werden, mit dem sich die Region identifizieren<br />

kann;<br />

Projekte, die beispielgebend das Kulturleben der Region in seiner Vielfalt erhalten und weiterentwickeln;<br />

Projekte, die bestimmte Zielgruppen ansprechen (insbesondere Kinder und Jugendliche).<br />

Ansprechpartner ist hier das Dezernat 48 der Bezirksregierung Arnsberg.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal; KWL Kultur und Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH sowie ggf. weitere Akteure<br />

Ansprechpartner<br />

Paul Piepenbreier (Lippetal)<br />

Evaluierung<br />

Zu überprüfen ist, inwieweit es gelingt gemeinsam und kreativ Veranstaltungen ins Leben zu rufen: Zahl der<br />

Veranstaltungen Besucherzahlen, Einzugsgebiet.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

3<br />

B<br />

3<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

8<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 62


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

6.3 Handlungsfeld „Dorfentwicklung und Landwirtschaft“<br />

Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft“<br />

Seitens der Bürger wurden vor allem die dörfliche Platz-/Grüngestaltung bzw. allgemein die fehlende<br />

Attraktivität des Ortsbildes als Problem benannt. Sowohl der Rückgang landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetriebe<br />

als auch Geschäftsaufgaben oder sonstige durch Bevölkerungsrückgang leer stehende<br />

Gebäude erfordern Lösungen - und dies in Zukunft vom Grundsatz permanent.<br />

Der Weg zu einem „attraktiven Ortsbild“ führt vorrangig über individuelle Einzelmaßnahmen. Ortsbildprägende<br />

Gebäude und Grünanlagen sind dem Charakter des Ortsteils entsprechend zu gestalten.<br />

Hier erhalten Privateigentümer über das ILEK neue Möglichkeiten.<br />

Als weiteres Problem wird die Situation, speziell auch die Betreuung (Hausmeisterdienst) der Dorfgemeinschaftseinrichtungen<br />

benannt.<br />

Die Ansatzpunkte sind folglich insgesamt sehr vielfältig. Aus den Themenwerkstätten und Projekttischen,<br />

in denen Fragen der Dorfentwicklung diskutiert wurden, wurden die nachfolgend aufbereiteten<br />

strategischen Ansätze und Maßnahmenbereiche abgeleitet.<br />

Es ist zu erwarten, dass sich einige Tendenzen aufgrund des Bevölkerungsrückgangs und demographischen<br />

Wandels zukünftig noch verschärfen werden und damit vielfältige weitere Maßnahmen<br />

erforderlich werden, als diese zum jetzigen Zeitpunkt vorgeschlagen wurden bzw. absehbar waren.<br />

Leitbild „Dorfentwicklung und Landwirtschaft“<br />

Die Dörfer der ILEK-Region entwickeln Ansätze zur Innenentwicklung und lebenswerten Gestaltung<br />

des Ortsbildes sowie zur Überwindung bzw. Vermeidung von Leerstand.<br />

Ziel: Erhalt des dörflichen Lebens sowie Anpassung und Weiterentwicklung der dörflichen Strukturen<br />

im Hinblick auf die sich weiter verändernden Rahmenbedingungen (Bevölkerungsentwicklung,<br />

Demographischer Wandel, Versorgungsstrukturen)<br />

Entwicklungsstrategie:<br />

• Detailprüfung der in den Ortsteilen existierenden Probleme sowie der „Zukunftsfähigkeit“ der<br />

dörflichen Strukturen;<br />

• Erarbeitung von Entwicklungskonzepten/-plänen (zunächst modellhaft für Dedinghausen);<br />

• Gründung von Initiativen zur Verbesserung der Gestaltung des Ortsbildes;<br />

• Entwicklung individueller Lösungen für die Leerstandsproblematik.<br />

Der aktuelle Handlungsbedarf wurde über die Projekttische "Das Dorf als lebens- und liebenswerter<br />

Ort" und „Erhalt und Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaftseinrichtungen“ aufgegriffen.<br />

Die Darstellung der Projekte wird in folgende Maßnahmenbereiche untergliedert:<br />

• Dorfentwicklungskonzepte Kapitel 6.3.1<br />

• Gebäudeleerstand Kapitel 6.3.2<br />

• Ortsbild und Attraktivität als Wohnort Kapitel 6.3.3<br />

• Dorfgemeinschaftseinrichtungen Kapitel 6.3.4<br />

6.3.1 Maßnahmenbereich „Dorfentwicklungskonzepte“<br />

Handlungsbedarf:<br />

In mehreren Ortsteilen haben sich durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft, durch Arbeitsplatzverlust,<br />

den demographischen Wandel oder sonstige Rahmenbedingungen Veränderungen<br />

ergeben, die es erforderlich machen, grundlegend neu über eine nachhaltige Entwicklung nachzudenken<br />

und ein übergreifendes Konzept zu entwickeln. Für einige Ortsteile <strong>Lippstadt</strong>s wurden zwar<br />

in den 1990er Jahren Konzepte entwickelt; diese berücksichtigen aber nicht die heute bzw. zukünftig<br />

geltenden Probleme und Rahmenbedingungen.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 63


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Leitprojekt:<br />

Gemeinsam Zukunft schaffen – Dorfentwicklungskonzept<br />

Dedinghausen<br />

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

Weitere Handlungsfelder: Versorgung und Infrastruktur, Wirtschaft und Arbeit<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich Dorfentwicklungskonzepte<br />

DEK-01<br />

Demographischer Wandel, zunehmende Leerstände, Verschwinden bäuerlicher Landwirtschaft, fehlende<br />

Wertschöpfung und Arbeitsplätze, schwache Infrastruktur – die jetzigen und zukünftigen Herausforderungen<br />

für die Dörfer der ILEK-Region sind vielfältig und haben ökonomische, ökologische und soziale Dimensionen.<br />

Zugleich nehmen finanzielle Gestaltungsmöglichkeiten von Bund, Land und Kommune ab und auch das<br />

Engagement der Wirtschaft stärkt nur selten den ländlichen Raum. Immer wichtiger erscheint es, dass die<br />

Menschen im dörflichen Umfeld eigene Lösungsansätze für die Zukunft entwickeln und Verantwortung für<br />

sich selbst und für andere in ihrem Lebensumfeld übernehmen. Die kooperative Zusammenarbeit mit der<br />

Kommune und mit weiteren Partnern in der Region ist dabei von zentraler Bedeutung.<br />

Vor diesem Hintergrund sollen modellhaft für Dedinghausen verschiedene Initiativen gegründet werden. Ziel<br />

des Projektes ist die Sicherung von Lebensqualität und Daseinsvorsorge für und durch die dörfliche Gemeinschaft<br />

über den Aufbau und die Vernetzung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Wertschöpfungsinitiativen.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Vorgesehen ist die Gründung von Initiativen in sechs verschiedenen Projektfeldern:<br />

Bürgernetzwerk - Unterstützen & Vorsorgen (in diesem Projektfeld ist gemeinsam mit Bökenförde, Dedinghausen<br />

und Garfeln ein eigenständiger Projektvorschlag entwickelt worden, siehe Projekt VID-02),<br />

Lern- und Kulturort Dorf – Potentiale entdecken & Qualitäten fördern,<br />

Dorfzentrum - Versorgen & Begegnen,<br />

Nachhaltige Landwirtschaft - Ernähren & Erzeugen,<br />

Inklusion - Teilhabe leben,<br />

Bürgerforum - Individualität & Gemeinschaft.<br />

Durch die einzelnen Initiativen sowie vor allem aber auch durch ihre Vernetzung ergeben sich folgende Effekte<br />

und nachhaltige Wertschöpfungen in unterschiedlicher Qualität:<br />

a) Daseinsvorsorge / Lebensqualität<br />

Aufbau von gegenseitiger, gemeinschaftlicher Daseinsvorsorge,<br />

Aufbau eines Unterstützungsnetzwerks im Dorf mit zentralem Bürgerbüro,<br />

Nahversorgung (Laden & Dienstleistungen) und Begegnungsräume im Dorf aufbauen (Dorfzentrum),<br />

Wohnen im Alter im vertrauten Umfeld ermöglichen,<br />

Generationen verbindende Strukturen aufbauen, z. B. durch Mehrgenerationen-Wohnprojekt,<br />

Lern- und Erfahrungsfelder für Kinder schaffen. z. B. Dorfgarten/Bauernhofprojekt.<br />

b) Nutzung lokaler / regionaler Potenziale zur Erhöhung der Wertschöpfung im Dorf<br />

Entwicklung von neuen Selbstverantwortungs-, Kommunikations- und Beteiligungsformen,<br />

Stärkung bäuerlicher Landwirtschaft und (Wieder-)Einbeziehung in den dörflichen Organismus,<br />

Aufbau einer Vielfalt gesunder Lebensmittelerzeugung im dörflichen Umfeld,<br />

Schaffung von Arbeit im Dorf, auch für Menschen mit besonderem Förderbedarf,<br />

Einbindung des örtlichen Handwerks,<br />

Vernetzung/Zusammenarbeit mit Partnern in der Region.<br />

Da die Ideen der verschiedenen Projektfelder aus sich heraus wirksam und tragfähig sind, können sie<br />

schrittweise und unabhängig voneinander bearbeitet werden.<br />

Zum Beginn des Projektes existieren noch keine abschließenden Konzepte für die einzelnen Projektbausteine.<br />

Vielmehr bilden die vorliegenden Ideen den Boden für einen Entwicklungsprozess, in dem Menschen<br />

füreinander in ihrem Umfeld aktiv werden und gemeinsam ihre Lebensqualität gestalten können.<br />

Durch das Ineinandergreifen verschiedener Initiativen kann es keinen einheitlichen Ablauf- und Zeitplan geben.<br />

Die folgenden Stufen liefern deshalb nur eine grobe Orientierung:<br />

a) Visionsentwicklung und erste Veröffentlichung im Dorf;<br />

b) Bildung einer Lenkungsgruppe/Schlüsselpersonengespräche;<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 64


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

c) Information der Vereine/Gruppen und Partner in der Region;<br />

d) Dorfkonferenz: Vorstellung der Ideen und erster Austausch;<br />

e) Erfassung, Analyse und Beurteilung relevanter Gegebenheiten, Probleme und Potenziale;<br />

f) Dorfkonferenz/Zukunftswerkstatt: Gemeinsame Erarbeitung von Zielvorstellungen (Leitbild) für die künftige<br />

dörfliche Entwicklung; Bildung von Arbeitsgruppen und weitere Konzeptentwicklung.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Erst nach weiterer Konkretisierung der Projektbausteine können Aussagen zu Kosten getroffen werden. Da<br />

der Ansatz von „klassischen“ Dorfentwicklungskonzepten abweicht, muss von der Bezirksregierung individuell<br />

geprüft werden, ob eine Förderung aus dem NRW-Programm Ländlicher Raum möglich ist.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

offen<br />

Ansprechpartner<br />

Rainer Kroll, Ludger Schulte-Remmert (Projektentwicklung)<br />

Evaluierung<br />

Es handelt sich um ein Modellprojekt, dessen Ergebnisse vorab nicht eindeutig zu prognostizieren sind. Nach<br />

Realisierung wesentlicher Projektbausteine gilt es zu überprüfen, inwieweit folgende Zielsetzungen erfüllt<br />

werden können:<br />

Beitrag zur Daseinsvorsorge und Erhalt von Lebensqualität,<br />

Aufbau neuer Beteiligungsstrukturen im Dorf,<br />

Entwicklung von Selbstverantwortung,<br />

Menschliche Bezüge und Zuwendung im Dorf erhalten und/oder neu stiften.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

3<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

7<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

Es wird davon ausgegangen, dass nach dem „Muster Dedinghausen“ in den nachfolgenden Jahren<br />

weitere Konzepte/Pläne für andere Ortsteile erarbeitet werden können bzw. Projektansätze zu übertragen<br />

sind.<br />

Projekt: Übertragbarkeit von Ansätzen des Modellprojektes DEK-02<br />

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

Weitere Handlungsfelder: Versorgung und Infrastruktur, Wirtschaft und Arbeit<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich Dorfentwicklungskonzepte<br />

Ausgehend von den Erkenntnissen des Modellprojektes Dedinghausen (Projekt DEK-02) ist zu eruieren,<br />

inwieweit die Ansätze der einzelnen Projektfelder auf andere Ortsteile der ILEK-Region übertragbar sind.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Vorgesehen ist die Organisation und Durchführung einer Veranstaltungsreihe, in der die Erkenntnisse und<br />

praktischen Erfahrungen aus dem Modellprojekt vorgestellt und mit Vertretern anderer Ortsteile diskutiert<br />

werden.<br />

Im Ergebnis werden - im Sinne einer Fortschreibung des ILEK - Ortsteile benannt, für die analoge Maßnahmen<br />

oder aufgrund gewonnener Erfahrungen auch modifizierte Projektansätze verfolgt werden sollen.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

offen<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Rainer Kroll, Ludger Schulte-Remmert<br />

Evaluierung<br />

Die Ergebnisse der Veranstaltungen sollten in Ergebnisprotokollen festgehalten werden.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 65


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

6.3.2 Maßnahmenbereich „Gebäudeleerstand“<br />

Handlungsbedarf:<br />

In der ILEK-Region hat sich analog zu anderen ländlichen Räumen eine „Leerstandsproblematik“<br />

entwickelt. Dies gilt sowohl für ehemals landwirtschaftlich genutzte Gebäude als auch für Geschäftsräume<br />

in den Dorfkernen sowie Wohnungen.<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Projekt: Immobilien-Börse für Leerstandsgebäude und Baulücken DGL-01<br />

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Gebäudeleerstand“<br />

Da im Zuge der Veranstaltungen mit Ausnahme von Baulücken in Lippborg keine konkreten Objekte für Einzelprojekte<br />

benannt wurden, ist davon auszugehen, dass zunächst Information und Kommunikation bzgl.<br />

Verfügbarkeit von Objekten, Fördermöglichkeiten und realisierten Beispielen verbessert werden müssen.<br />

In verschiedenen Regionen Deutschlands wurden „Immobilien-Börsen“ ins Leben gerufen, die als Beispiel für<br />

eine eigenständige Maßnahme in der ILEK-Region dienen können.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Da in nahezu allen Ortsteilen Baulücken oder Leerstandsgebäude existieren, sind die Möglichkeiten einer<br />

Umnutzung bzw. Umbaus mit Hilfe der „Immobilienbörse <strong>Lippstadt</strong> - Lippetal“ aktiv zu verfolgen:<br />

Präsentation aktuell leer stehender Objekte sowie Baulücken;<br />

Informationsangebot über Fördermöglichkeiten und Umnutzungsbeispiele;<br />

Kontaktbörse: Eigentümer/Verkäufer, Planer, Projektentwickler.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Da es sich im Kern um eine Internetpräsenz handelt, wird - vorbehaltlich einer Angebotseinholung - davon<br />

ausgegangen, dass unter Einbeziehung des Aufwands für Sammlung und Aufbereitung der Informationen ca.<br />

10.000 -15.000 € anzusetzen sind (Pflege der Seite nicht enthalten).<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Anzahl der auf der Internetseite eingestellten Objekte; Zahl der realisierten Umnutzungen bzw. Verkäufe.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

Die Realisierung einzelner Maßnahmen kann je nach Art des Objektes (z. B. ortsbildprägendes Gebäude)<br />

gefördert werden.<br />

6.3.3 Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als Wohnort“<br />

Handlungsbedarf:<br />

Für mehrere Ortsteile wurden von Seiten der Bürger Defizite in der Gestaltung des Ortsbildes (Ortseingänge,<br />

ortsbildprägende Gebäude, Grüngestaltung) angesprochen. Konkret benannt wurden<br />

dabei folgende Ansätze für Maßnahmen:<br />

• Einheitlich gestaltete Schilder am Ortseingang (= Schaffung einer Corporate Identity für die ILEK-<br />

Region) sowie Leitsysteme und Orientierungskarten in den Ortsteilen (s. auch Tourismus);<br />

• Aufwertung/Sanierung ortsbildprägender Gebäude (öffentlich und privat) und der sie umgebenden<br />

Freiräume;<br />

• Gründung von Initiativen in den Ortsteilen, die sich die Attraktivierung als Wohn-/Arbeitsort zum<br />

Ziel setzen. Neben kleineren gestalterischen Maßnahmen zur Pflege des Ortsbilds sollen für das<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 66


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

einzelne Dorf individuelle Ansatzpunkte identifiziert werden, wie die Lebensqualität und damit der<br />

Anreiz zum Verbleib oder zum Zuzug erhöht werden kann.<br />

Im Projekttisch "Das Dorf als lebens- und liebenswerter Ort" wurden diese Ansatzpunkte zu Projektvorschlägen<br />

weiterentwickelt:<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Projekt: „Kümmerer“ für jeden Ort DOA-01<br />

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als<br />

Wohnort“<br />

In den Ortsteilen besteht durchgängig ein Bedarf für die regelmäßige Durchführung von Maßnahmen der<br />

Ortsbildpflege und Gestaltung.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

In Ortsteilen, in denen besondere Defizite festzustellen sind, soll ein „Kümmerer“ in Abstimmung mit dem<br />

Baubetriebshof folgende Aufgaben übernehmen:<br />

Ortsbild- und Grünflächenpflege sowie Wegebegleitgrün,<br />

kleinere Reparaturen,<br />

Pflege auf Friedhöfen und an städtischen Einrichtungen.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

offen<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

offen<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

1<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

4<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

Projekt: Einheitliche Ortsschilder für jeden Ort DOA-02<br />

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als<br />

Wohnort“<br />

Im Sinne einer Verbesserung der Orientierung innerhalb der Ortsteile für die Einwohner und auswärtigen<br />

Gäste sowie des Zusammengehörigkeitsgefühls innerhalb der gesamten ILEK-Region soll eine durchgängige<br />

Überarbeitung und Ergänzung der Beschilderung erfolgen.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Vorgesehen ist, in einheitlicher Form gestaltete Wegweiser zu den ortsbildprägenden Gebäuden/Flächen,<br />

Handwerkern, Gewerbetreibenden, Sportanlagen, Gemeindeflächen, Radrouten, städtischen Gebäuden und<br />

Naturschutzgebieten aufzustellen. Das Material der Wegweiser soll dem ortstypischen Charakter angepasst<br />

werden und entsprechend aus Holz, Stahl oder Stein gefertigt sein. Vorhandene Schilder, die nicht zu dem<br />

Ortsbild passen, müssten dann entfernt werden.<br />

Die Wegweiser sollen das Ortswappen tragen, um die Verbundenheit mit dem Dorf darzustellen. Ein noch<br />

nicht vorhandenes Logo oder prägendes Logo der „ILEK-Region“ könnte hier geschaffen werden, um den<br />

Ursprung bzw. die Idee der Wegweiser dauerhaft festzuhalten. Die Pflege und Erhaltung der Wegweiser<br />

könnte durch die „Kümmerer“ erfolgen und würde somit keine dauerhaften Folgekosten erzeugen.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

offen<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 67


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Überprüfung der flächendeckenden Umsetzung<br />

Bewertungskriterien<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Summe<br />

Ergebnis<br />

Punktwerte<br />

2<br />

2<br />

1<br />

5<br />

ILEK-Projekt<br />

Leitprojekt: Dorfgemeinschaftskarte DOA-03<br />

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als<br />

Wohnort“<br />

Das Projekt zielt darauf ab, vorhandene Dorfmittelpunkte aufzuwerten und Orten ohne Dorfmittelpunkt mit<br />

Hilfe von Orientierungskarten (Schaukästen/Tafeln/Infoboard) einen Mittelpunkt zu geben.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Die Dorfgemeinschaftskarte soll auf dorfprägende Gebäude (Mühle, Backhaus, Museum, Dorfgemeinschaftshaus,<br />

Friedhof etc.) hinweisen. Damit wird Fremden eine Orientierung gegeben und die Attraktivität<br />

des Ortes auf einen Blick präsentiert; sie werden damit zum Verweilen eingeladen.<br />

Zugleich könnten sich Gruppen und Vereine des Dorfes dort darstellen, was bisher in verschiedenen im Ort<br />

angebrachten Schaukästen erfolgt.<br />

Für die ILEK-Region und die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls ist auch eine gemeinsame Landkarte von<br />

Interesse, die Attraktionen der einzelnen Orte aufnimmt.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Bei Planung der Gestaltung kann die Bevölkerung der Ortsteile über Ideenwettbewerbe einbezogen werden.<br />

Erst, wenn Art und Gestaltung definiert sind, können konkrete Kosten ermittelt werden. Eine Förderung aus<br />

dem NRW-Programm Ländlicher Raum wäre dann zu beantragen.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Überprüfung der flächendeckenden Umsetzung<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

3<br />

B<br />

3<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

8<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

Projekt: Dorfgemeinschaftswiesen DOA-04<br />

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als<br />

Wohnort“<br />

In der ILEK-Region gehören Streuobstwiesen und Bauerngärten zum dorftypischen Bild. Hier wird ein Ansatz<br />

gesehen, durch weitere Anpflanzungen das Ortsbild der Dörfer zu verschönern.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

An geeigneten Standorten sollen Anpflanzungen von Obstbäumen mit alten, ortstypischen Sorten erfolgen.<br />

Weiterhin vorzusehen sind evtl. auch typische ländliche Einzäunungen, um den Charakter eines Bauerngartens<br />

zu unterstreichen. Als Nebeneffekt wären die Dorfgemeinschaftswiesen auch für Imker in der Region<br />

interessant.<br />

Neben Flächen, die im Besitz der Kommunen sind, wäre es wünschenswert, dass sich auch Privateigentümer<br />

an dem Projekt beteiligen. Um hier auf die Möglichkeiten aufmerksam zu machen (vgl. Finanzierung),<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 68


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

sollen seitens der beiden Kommunen regelmäßige Aufrufe sowie Berichterstattungen über realisierte Maßnahmen<br />

erfolgen.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Nutzung der Gehölzaktion des Kreises Soest: kostenlose Obstbäume und Heckengehölze zur Bereicherung<br />

der Landschaft im Außenbereich.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong>; Private Grundstückseigentümer<br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Zahl der realisierten Dorfgemeinschaftswiesen bzw. privaten Anpflanzungen.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

1<br />

B<br />

2<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

Projekt: Bestandsaufnahme ortsbildprägender Gebäude DOA-05<br />

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als<br />

Wohnort“<br />

Die Aufwertung/Sanierung ortsbildprägender Gebäude (öffentlich und privat) und der sie umgebenden Freiräume<br />

bildet eine Aufgabe, die für Pflege des Ortsbildes aller Ortsteile relevant ist - und gefördert werden<br />

kann.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Da kein durchgängiger Überblick bzgl. der als ortsbildprägend einzustufenden Gebäude existiert, soll eine<br />

Bestandsaufnahme durchgeführt werden.<br />

Eine vollständige Erhebung und Bewertung seitens der für Dorfentwicklungsmaßnahmen zuständigen Bezirksregierung<br />

Arnsberg ist nicht durchführbar. Es ist daher vorzusehen, dass Mitarbeiter der beiden Kommunen<br />

Listen anfertigen mit den Gebäuden, die aus ihrer Sicht den Charakter des Ortsbildes in besonderer<br />

Weise mitbestimmen. Mit dieser Einstufung kann dann selbstverständlich keine Garantie für eine Förderung<br />

abgeleitet werden. Diese Bewertung und Prüfung von Anträgen obliegt der Bezirksregierung.<br />

Die Eigentümer werden über die Einschätzung zu ihrem Gebäude sowie die prinzipiell existierenden Fördermöglichkeiten<br />

informiert.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Der Aufwand beschränkt sich auf die Arbeiten der kommunalen Mitarbeiter, die Identifizierung und Benachrichtigung<br />

der Eigentümer.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Das Projekt ist mit Aufstellung der Listen und Benachrichtigung der Eigentümer abgeschlossen. Zu prüfen<br />

wäre dann in regelmäßigen Abständen, ob Förderungen beantragt und konkrete Maßnahmen umgesetzt<br />

wurden.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

1<br />

B<br />

2<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 69


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

6.3.4 Maßnahmenbereich „Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />

Handlungsbedarf:<br />

Ein wichtiges Anliegen der Bevölkerung besteht in der Erhaltung und Verbesserung der Nutzbarkeit<br />

der bestehenden Dorfgemeinschaftshäuser:<br />

• Weiterentwicklung der Ausstattung/Infrastruktur in Dorfgemeinschaftshäusern bzw. „Bürgerhäusern“<br />

zur Verbesserung des Angebotes im Dorf und als Grundvoraussetzung für die Fortführung<br />

der Jugendförderung,<br />

• Erhalt und Unterstützung der vorhandenen Vereine in den kleinen Ortschaften als Basis für das<br />

Gemeinschaftsleben.<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Leitprojekt:<br />

Dorfgemeinschaftseinrichtungen: Bestandsaufnahmen/<br />

Bedarfsanalysen<br />

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

DGE-01<br />

Maßnahmenbereich „Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />

In einer Reihe von Ortsteilen der ILEK-Region sind vielfältig genutzte Dorfgemeinschaftshäuser vorhanden.<br />

Dabei bestehen erhebliche Unterschiede im baulichen Zustand und der Ausstattung. Zur Finanzierung werden<br />

häufig private Feiern zugelassen, womit zugleich aber auch Schwierigkeiten verbunden sind und neue<br />

Anforderungen (Lärmschutz) erwachsen. Auch ist die Energieeffizienz der Gebäude zu verbessern; ebenso<br />

die Barrierefreiheit.<br />

Eine Förderung rein baulicher Erneuerungen ist über das ILE-Förderprogramm nicht möglich. Geht es aber<br />

darum, die Dorfgemeinschaftshäuser weiterzuentwickeln, um ein breiteres Angebot für die Dorfbevölkerung<br />

zu schaffen, wäre eine Förderung möglich.<br />

Um hier ein genaues Bild für die Ortsteile mit bestehenden oder ggf. noch zu schaffenden Dorfgemeinschaftshäusern<br />

zu erhalten, sollen Bestandsaufnahmen und Bedarfsanalysen durchgeführt werden.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

In jedem Ortsteil bzw. gebündelt für mehrere nebeneinander liegende Ortsteile sind Bürgerversammlungen<br />

einzuberufen, die das Thema Dorfgemeinschaftseinrichtungen aufgreifen. Wenn möglich sollen sämtliche<br />

Vereine sowie sonstige Gruppen einen Vertreter zu der Versammlung entsenden.<br />

Auf diese Weise entsteht ein differenziertes Gesamtbild der aktuellen Situation sowie zukünftiger Anforderungen.<br />

Die Rückäußerungen der Beteiligten zum Bedarf und damit zur (erforderlichen) Weiterentwicklung<br />

des Angebotes geben die Möglichkeit, ein Gesamtkonzept zu entwickeln und dabei speziell auch Potenziale<br />

für eine Zusammenarbeit zwischen benachbarten Ortsteilen darzustellen.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Der Aufwand beschränkt sich im Wesentlichen auf die Vorbereitung einer gut strukturierten Abfrage für die<br />

Bürgerversammlungen sowie die Zusammenführung der Ergebnisse, die damit eine Ergänzung zum ILEK<br />

bilden würden.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Das Projekt ist mit der Entwicklung eines Gesamtkonzeptes erfolgreich abgeschlossen.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

6<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 70


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projekt: Begegnungsstätte Schoneberg DGE-02<br />

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Landwirtschaft<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />

Der Ortsteil Schoneberg verfügt mit der Begegnungsstätte (Umnutzung eines ehemaligen Schulgebäudes)<br />

über eine Dorfgemeinschaftseinrichtung.<br />

Diese Begegnungsstätte wird für private Familienfeiern aber auch von den örtlichen Vereinen (Gemischter<br />

Chor, Spielmannszug, Dorfkarneval, Caritas, Schützenbruderschaft, VHS, Turngruppe, Landfrauen) lebhaft<br />

genutzt.<br />

Der konkrete Bedarf zur Steigerung der Attraktivität dieser Begegnungsstätte wurde in einem gesonderten<br />

Projekttisch diskutiert.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Die erarbeiteten Aussagen sollen mit Blick auf die Anforderung „Weiterentwicklung“ nochmals vertieft werden,<br />

um dann ein konkretes Detailkonzept zu erarbeiten und die Begegnungsstätte für zukünftige Anforderungen<br />

zu rüsten.<br />

Dies soll in enger Abstimmung mit der übergreifenden Bestandsaufnahme/Bedarfsanalyse (Projekt DGE-01)<br />

erfolgen.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Das Projekt ist zunächst als Fortsetzung des Projekttisches „Erhalt und Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />

zu verstehen. Erst wenn das Detailkonzept vorliegt, können die Kosten für eine Realisierung<br />

der Maßnahmen fixiert und ein Förderantrag (NRW-Programm Ländlicher Raum) gestellt werden.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal<br />

Ansprechpartner<br />

Teilnehmer des Projekttisches „Erhalt und Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaftseinrichtungen“<br />

Evaluierung<br />

Entwicklung/Erweiterung der Nutzung der Begegnungsstätte<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

1<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

4<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 71


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

6.4 Handlungsfeld „Mobilität/ÖPNV“<br />

Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld „Mobilität/ÖPNV“<br />

Die Situation im Bereich ÖPNV wird seitens der Bürger für einige Ortsteile bemängelt. Speziell in<br />

den kleineren Ortsteilen sind die Probleme für Senioren angewachsen, die Wege zum Einkaufen<br />

oder zum Arzt zu bewältigen. Aber auch für die Bedürfnisse der Jugendlichen ist das ÖPNV-<br />

Angebot insbesondere an den Wochenenden zu gering. Einige kleinere Ortsteile (Bsp. Schoneberg,<br />

Hörste) liegen bezogen auf den ÖPNV „im Abseits“ oder sind so „weitläufig“ (z. B. Benninghausen),<br />

dass die Wege aus den Randlagen zu den Haltestellen speziell für Senioren ein großes Problem<br />

darstellen.<br />

Weiterhin wurde seitens der Bevölkerung bemängelt, dass es keine direkte ÖPNV-Verbindung zwischen<br />

Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> gebe.<br />

In mehreren Ortsteilen wurden Sportvereine zu Spielgemeinschaften zusammengelegt, da die einzelnen<br />

Vereine den Spielbetrieb nicht aufrechterhalten konnten. Das Zusammenlegen bringt weitere<br />

Anfahrtswege zu Spielen und zum Training mit sich. Besonders für die jüngeren Spielerinnen und<br />

Spieler wäre ein Mobilitätsangebot erforderlich, um die Eltern zu entlasten.<br />

Leitbild: Die Mobilität der Bürger in der ILEK-Region wird entsprechend der sich verändernden<br />

ökologischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen kontinuierlich verbessert.<br />

Ziel: Bedarfsgerechte Ergänzung von Mobilitätsangeboten in den unzureichend angebundenen<br />

Dörfern<br />

Entwicklungsstrategie:<br />

Lösungen über den zuständigen Verkehrsbetrieb sind aufgrund der existierenden wirtschaftlichen<br />

Zwänge unrealistisch, d.h. es wird nicht zu einer Ausweitung des Netzes bzw. engeren Taktung<br />

kommen. Da auch das „RufBus“-Konzept nur in abgespeckter Form realisiert werden kann, sind<br />

alternative Lösungen zu suchen. Der strategische Ansatz lautet daher „Mobil ohne Linienbus“.<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Leitprojekt: Bürgerbus Lippetal MOL-01<br />

Handlungsfeld „Mobilität und ÖPNV“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Der Projekttisch „Mobil ohne Linienbus“ hat sich intensiv mit den Möglichkeiten zur Verbesserung der Mobilität<br />

in Lippetal befasst. Ein möglicher Ansatz liegt in der Gründung eines Bürgerbusvereins, bei dem Bürgerinnen<br />

und Bürger mit ihrem Engagement den Teil des öffentlichen Nahverkehr in die eigenen Hände nehmen,<br />

der vom Verkehrsbetrieb nicht mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand zu realisieren ist.<br />

Ein Bürgerbusverein betreibt einen Linienverkehr auf einer konzessionierten Linie mit Fahrplan, Haltestellen<br />

und einem genehmigten Tarif. In Lippetal könnte dies z. B. eine Kreisfahrt durch das Gemeindegebiet sein<br />

mit Anbindung an die Knotenpunkte des vorhandenen ÖPNV in Richtung der benachbarten Städte. Der<br />

Verkehrsbetrieb (RLG) müsste die verkehrsrechtliche und technische Seite absichern. Der Bürgerbus wird<br />

dann von ehrenamtlich, unentgeltlich tätigen Fahrerinnen und Fahrern betrieben, die sich in einem Bürgerbusverein<br />

zusammenschließen. Da dem konventionellen Linienverkehr keine Konkurrenz gemacht werden<br />

soll, beschränkt sich das Einsatzgebiet auf Bereiche oder Zeiten, die von der RLG nicht abgedeckt werden.<br />

Als Transportmittel würde ein Fahrzeug mit bis zu acht Fahrgastplätzen eingesetzt. Die Fahrerinnen und<br />

Fahrer benötigen somit zwar einen Personenbeförderungsschein, jedoch keinen Busführerschein.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Der Weg zu einem Bürgerbus in Lippetal führt über folgende Schritte:<br />

1. Prüfung der Voraussetzungen zur Gründung eines Bürgerbus-Vereins:<br />

Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, die sich in das Projekt einbringen wollen,<br />

Gespräche mit den politischen Entscheidungsträgern, inwieweit das Projekt von Seiten des Gemeinderates<br />

und der Verwaltung mit Unterstützung rechnen kann.<br />

2. Sofern der erste Schritt mit positiven Ergebnissen endet, könnte die Vereinsgründung erfolgen.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 72


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Das Verkehrsministerium des Landes NRW unterstützt die Einrichtung von Bürgerbuslinien und stellt einen<br />

Festbetrag für die Anschaffung des Fahrzeuges sowie eine Organisationspauschale für vereinsinterne Zwecke<br />

zur Verfügung. Die Gemeinde müsste die geringen Restkosten übernehmen.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal; Bürgerbusverein (zu gründen)<br />

Ansprechpartner<br />

Mitglieder des Projekttisches „Mobil ohne Linienbus“<br />

Evaluierung<br />

Der Erfolg (Zufriedenheit) wäre über eine Fahrgast-Befragung zu ermitteln.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

6<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

Projekt: Bustaxi-Angebote MOL-02<br />

Handlungsfeld „Mobilität und ÖPNV“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Für Ortsteile, in denen das ÖPNV-Angebot gering ist und zudem größere Entfernungen zu den Haltestellen<br />

zurückzulegen sind, wird ein besonderer Lösungsansatz benötigt.<br />

Denkbar wäre hier die Realisierung eines „Bustaxi“-Angebotes, welches flexibel auf den individuellen Bedarf<br />

der Fahrgäste eingeht, da im Unterschied zu einem regulären Linienbus auch abseits regulärer Haltestellen<br />

gehalten werden kann.<br />

Diese Projektidee muss (für Lippetal) allerdings vor dem Hintergrund der Realisierung des RufBus-<br />

Konzeptes zunächst einer Überprüfung unterzogen werden.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

In einem ersten Schritt sind die Voraussetzungen zur Einrichtung von „Bustaxi“-Angeboten genauer zu<br />

prüfen:<br />

Ermittlung des Bedarfs, der über das Linienbus-Angebot sowie ggf. eine Bürgerbuslinie hinausgehen<br />

(Ortsteile bzw. Bereiche von Ortsteilen; Zeiten mit ausgeprägtem Bedarf)<br />

Gespräche mit Taxi-Unternehmern, die als Anbieter für das „Bustaxi“ in Frage kommen.<br />

Sofern der erste Schritt einen hinreichenden Bedarf abbildet und von Seiten der Taxi-Unternehmer Interesse<br />

angemeldet wird, kann eine Konkretisierung und Umsetzung erfolgen.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Die Bedarfsermittlung kann ggf. unter Hinzuziehung des Sachverstandes des Verkehrsbetriebes (RLG)<br />

erfolgen. Die Realisierung würde privatwirtschaftlich (Taxiunternehmer) erfolgen.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

offen<br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Der Erfolg (Zufriedenheit) wäre über eine Fahrgast-Befragung zu ermitteln.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

1<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

4<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 73


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projekt: Ausbau/ Erweiterung karitativer Strukturen MOL-03<br />

Handlungsfeld „Mobilität und ÖPNV“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

In einem Projekttisch wurde die Idee eines „Versorgungsbusses“ für Senioren geäußert. Hinter dieser Idee<br />

steht die Grundproblematik der Versorgung älterer Menschen, die ihre Einkäufe nicht oder nur unter erschwerten<br />

Bedingungen erledigen können. In <strong>Lippstadt</strong> wurde im Februar 2012 ein Angebot ins Leben gerufen,<br />

das hier versucht Hilfestellung zu leisten. Hinter dem „Mobilen Einkaufswagen“ stehen das Büro für<br />

bürgerschaftliches Engagement, der ambulante Pflegedienst der Caritas sowie der Fahrdienst des Senioren-<br />

und Pflegeheims Metropol. Ältere Menschen, die eingeschränkt mobil sind, können mit Hilfe des „mobilen<br />

Einkaufswagens“ wieder selbständig einkaufen und soziale Kontakte pflegen. Jeweils Mittwochsnachmittags<br />

steuert der Fahrdienst zwei Lippstädter Einkaufsmärkte an. Die Senioren werden von zu Hause<br />

abgeholt und nach ca. zwei Stunden wieder zurück gebracht. Bei Bedarf stehen ehrenamtliche „Einkaufsbegleiter“<br />

zur Verfügung.<br />

Diese vorbildliche Initiative scheint geeignet, in dieser oder ähnlicher Form auch auf andere Bereiche der<br />

ILEK-Region ausgedehnt zu werden.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Vorgesehen ist die Prüfung der Voraussetzungen zur Einrichtung von „Versorgungsbussen“ bzw. „mobilen<br />

Einkaufswagen“ für Senioren. Benötigt werden auf der einen Seite karitative Einrichtungen, die in der Lage<br />

sind, ein derartiges Angebot aufzubauen. Auf der anderen Seite muss eine finanzielle Unterstützung durch<br />

Sponsoren organisiert werden.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Sofern bereits existierende Fahrzeuge genutzt werden können, müssten ausschließlich die Betriebskosten<br />

getragen werden. Diese könnten analog zum genannten Beispiel über Spenden bzw. Sponsoring finanziert<br />

werden.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Karitative Einrichtungen<br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Sollte es zu einer Ausdehnung des Grundprinzips auf andere Teile der ILEK-Region kommen, wäre die Zahl<br />

der Fahrten, die einbezogenen Ortsteile zur Bewertung des Erfolges heranzuziehen.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 74


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

6.5 Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />

Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />

Das Handlungsfeld umfasst selbstverständlich sehr vielfältige Aspekte. Beginnend bei der Sicherung<br />

der Nahversorgung über Sozial- und Pflegeangebote für ältere Menschen bis hin zu Jugendeinrichtungen<br />

reicht das Spektrum. Die Ortsteile in der ILEK-Region müssen sich damit verschiedensten<br />

Herausforderungen stellen, die aus Bevölkerungsschwund und demographischem Wandel resultieren<br />

(z. B. auch „Barrierefreiheit“). Nennungen im Rahmen der Auftaktveranstaltung waren u.a.: „Anpassung<br />

an den demographischen Wandel“, „Ausbau und Erhalt der Nahversorgung“, „Erhalt und<br />

Ausbau der Infrastruktur“, „Ausbau der Gesundheitsversorgung“. Verschiedene Fragen wurden in<br />

den Themenwerkstätten erörtert. Dort wurde auch darauf aufmerksam gemacht, dass die Angebote<br />

für Kinder, Jugendliche und Familien beim Thema demographischer Wandel nicht vergessen werden<br />

sollten.<br />

Die Probleme des demographischen Wandels werden weiter zunehmen. Die Infrastruktur ist dieser<br />

Veränderung nicht angepasst: z.T. fehlen Wohnungen für Senioren, Tagespflegeangebote, Hospiz;<br />

die Barrierefreiheit muss verbessert werden.<br />

Das Einzelhandelsangebot beschränkt sich in einigen Ortsteilen auf Artikel des kurzfristigen Bedarfs<br />

(insbesondere Nahrungs- und Genussmittel sowie Gesundheit, Körperpflege).<br />

Leitbild: Vorhandene und zu erwartende Defizite in der Versorgung und altersgerechten Gestaltung<br />

der Infrastruktur werden in der Gemeinschaft des Ortsteils / der Ortsteile benannt bzw. abgemildert.<br />

Die größeren Ortsteile (mit Versorgungsfunktionen) in der ILEK-Region übernehmen auch in Zukunft<br />

Versorgungsfunktionen für die Bevölkerung im Ort sowie die umliegenden Dörfer. Die erforderliche<br />

soziale Infrastruktur wird über Kooperationen, Ausbau und/oder Zusammenfassung neu<br />

organisiert.<br />

Ziele: Den durch Bevölkerungsrückgang und demographischen Wandel erwachsenden Anforderungen<br />

wird durch systematische Anpassung der Strukturen/Angebote und überörtliche Zusammenarbeit<br />

begegnet. Angestrebt wird eine Verbesserung der Infrastruktur für alle Altersgruppen sowie eine<br />

Verbesserung der Versorgungssituation.<br />

Entwicklungsstrategie:<br />

• Übergreifende Untersuchung und Bewertung der Infrastrukturnachfrage zentraler Nutzergruppen,<br />

der Zukunftsperspektiven (Tragfähigkeit) des Bestands an sozialer Infrastruktur und Versorgungsangeboten;<br />

• Erarbeitung von Entwicklungskonzepten/Rahmenplänen (z. B. in Lipperbruch, Lippborg);<br />

• Aktive Einbindung und Reaktivierung von Leerstandsgebäuden sowie speziell unzureichend ausgelasteter<br />

Angebote in die Schaffung neuer, bedarfsgerechter Infrastruktur;<br />

• Initiierung von Kooperationen zwischen den Ortsteilen innerhalb der ILEK-Region;<br />

• Erarbeitung von Ansatzpunkten zum Erhalt kleinflächiger Einzelhandelsangebote bzw. Entwicklung<br />

alternativer Versorgungskonzepte;<br />

• Prüfung der Möglichkeit der Bildung von Immobilien- und Standortgemeinschaften (z. B. in Lippborg);<br />

• Systematische Verstärkung des Aufbaus altengerechter Strukturen: „Treffpunkte“, gute Erreichbarkeit<br />

von Versorgungsangeboten, Barrierefreiheit, Beratungs- und Betreuungsangebote, Freiwilligen-Agenturen<br />

für die ambulante Pflege.<br />

• Ergänzung von Jugendangeboten, die den spezifischen Bedürfnissen der Jugendlichen entgegenkommen.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 75


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Folgende Projekttische haben sich mit konkreten Ideen und mögliche Maßnahmen befasst:<br />

• "Die Dorfgemeinschaft übernimmt Initiative"; hier integriert: „Einrichtung von Seniorentreffpunkten“<br />

(„Bürgerquartieren“)<br />

• „Einrichtungen / Angebote für Jugendliche“.<br />

Die Darstellung der Projekte wird in folgende Maßnahmenbereiche untergliedert:<br />

• Versorgungsangebot/Infrastruktur in den größeren Ortsteilen Kapitel 6.5.1<br />

• Jugendeinrichtungen Kapitel 6.5.2<br />

• Demographischer Wandel Kapitel 6.5.3<br />

• Einzelhandel / Dienstleistungen Kapitel 6.5.4<br />

6.5.1 Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in den größeren Ortsteilen“<br />

Handlungsbedarf:<br />

In einigen größeren Ortsteilen bestehen grundlegende Probleme, die nur mittel- bzw. langfristig gelöst<br />

werden können, so z. B. in:<br />

• Lipperbruch: Drängende Fragen/Aufgaben sind die Entwicklung einer „Dorfmitte“ mit Schaffung<br />

eines zentralen Versammlungsortes (Dorfgemeinschaftshaus);<br />

• Lippborg: Kaufkraftabfluß, Verkehrsführung/Parken im Ortskern.<br />

Damit dies in einer abgestimmten Form erfolgen kann, sind Entwicklungskonzepte bzw. Rahmenplanungen<br />

zu erstellen. Unabhängig von diesem Gesamtansatz werden aber auch kurzfristig einzelne<br />

Verbesserungen möglich sein.<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Leitprojekt: Entwicklungskonzept / Rahmenplanung Lippborg VIE-01<br />

Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in<br />

den größeren Ortsteilen“<br />

In Lippborg haben sich durch den wirtschaftlichen Strukturwandel, geändertes Einkaufsverhalten sowie den<br />

demographischen Wandel massive Veränderungen ergeben, die es erforderlich machen, grundlegend neu<br />

über eine nachhaltige Entwicklung des Ortsteils nachzudenken und ein übergreifendes Konzept zu entwickeln.<br />

Aus dem Projekttisch „Kernbereiche der großen Ortsteile: Kaufkraft halten, Sicherstellung der Nahversorgung,<br />

Leerstand abbauen“ wurden für Lippborg bereits vielfältige Hinweise und Anregungen gegeben, die<br />

allerdings nur bedingt unmittelbar umsetzbar bzw. aus KSG-Mitteln bzw. als geförderte Maßnahme der<br />

Dorfentwicklung zu realisieren sind.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Die in verschiedenen ILEK-Veranstaltungen seitens der Bevölkerung aufgezeigte Gesamtproblematik wird<br />

nur in einem langfristigen Prozess zu lösen sein. Daher bildet zunächst die Erstellung einer Rahmenplanung<br />

den ersten, wichtigen Schritt.<br />

Da der Projekttisch bereits Vorüberlegungen ausgearbeitet hat, kann die Rahmenplanung unmittelbar anknüpfen<br />

und die vorliegenden Anregungen (hier zusammengefasst) prüfen/weiterentwickeln:<br />

1. Konzentration der Einzelhandelsgeschäfte im engeren Ortskern; damit verbunden sind Platzgestaltungen<br />

(Zentraler Dorfplatz „rund um die Kirche“).<br />

2. Neuregelungen im Bereich der Verkehrsführung, Verbesserung des Parkplatzangebotes inkl. behindertengerechter<br />

Parkplätze, Lärmschutz; Übergänge/Brücken; Barrierefreiheit (z. B. öffentliche Toiletten).<br />

3. Erweiterung des bestehenden Verbrauchermarktes auf ca. 1.000 m² Verkaufsfläche (Prüfung von<br />

Standortalternativen); Umnutzung des jetzigen Verbrauchermarktes für mehrere kleine Läden: Schuhgeschäft,<br />

Apotheke, etc.<br />

4. Nutzung von Baulücken (s. hierzu auch ILEK-Projekt „Immobilien-Börse“) z. B. für seniorengerechte<br />

Wohnungen.<br />

Ergänzend zu behandeln sind Fragen, die sich speziell auf das Dienstleistungsangebot im Ortsteil beziehen<br />

und im Gesamtzusammenhang des „proaktiven Wandels“ der Infrastruktur (vgl. Projekt VIE-03) stehen.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 76


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Aufwand und Kosten der Rahmenplanung können noch nicht abgeschätzt werden. Aufgrund der spezifischen<br />

Voraussetzungen (Größe/Struktur) des Ortsteils sind Bezüge sowohl zum „NRW-Programm Ländlicher<br />

Raum“ als auch zum Programm Kleinere Städte und Gemeinden (KSG) herzustellen. Hier muss nach<br />

weiterer Konkretisierung der Inhalte eine Klärung herbeigeführt werden, ob eine Förderung erfolgen kann.<br />

Desgleichen gilt für die Umsetzung anschließender Maßnahmen.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal<br />

Ansprechpartnerin<br />

Eva Brentrup<br />

Evaluierung<br />

Es handelt sich (zunächst) um die Erstellung eines Entwicklungskonzeptes/einer Rahmenplanung. Die Umsetzung<br />

und damit Erzielung von Erfolgen (und Erfolgskontrolle) bleibt einer nachfolgenden Phase vorbehalten.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

3<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

7<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

Leitprojekt: Entwicklungskonzept / Rahmenplanung Lipperbruch VIE-02<br />

Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in<br />

den größeren Ortsteilen“<br />

Seit ca. 15 Jahren hat die stetige Verkleinerung der Kasernennutzung negative Folgen auf den Ortsteil<br />

Lipperbruch, dessen Entwicklung eng mit der Kaserne verbunden war und der wirtschaftlich von ihr profitierte.<br />

Teilbereiche der Kaserne wurden zwar zwischengenutzt, andere lagen aber brach. Im Sommer 2012<br />

wurde die Kaserne an einen Investor verkauft. Welche Wirkungen dieser Verkauf auf die Entwicklung im<br />

Ortsteil haben wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.<br />

Insgesamt haben sich in Lipperbruch verschiedenste Problemfelder entwickelt, die auch bereits im Zuge der<br />

Erarbeitung von Grundlagen für den neuen FNP thematisiert wurden.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Lipperbruch benötigt zur koordinierten Bewältigung der nachfolgend benannten sowie weiterer, noch zu<br />

formulierender Fragen/Aufgaben dringend eine Rahmenplanung:<br />

a) Anlage eines 'neuen' Ortskernes/Dorfmittelpunktes südlich und nördlich der Ringstraße:<br />

Chancen für Einkaufsmarkt mit ergänzenden Nutzungen (z. B. Gastronomie);<br />

Einrichtung eines zentralen Versammlungsortes (Dorfgemeinschaftshaus) mit Räumlichkeiten für Festivitäten;<br />

benötigt wird weiterhin z. B. auch ein Raum für den Männergesangverein Lipperbruch;<br />

Prüfung der Notwendigkeit einer Verlagerung vorhandener Einrichtungen/Infrastrukturen (z. B. Schützenplatz<br />

etc.).<br />

Ist die Ringstraße als 'normale Wohnstraße' denkbar?<br />

b) Umnutzung des Kasernengeländes:<br />

Beschränkung der Nutzung des Kasernengeländes auf 'sanfte' Industrie/Gewerbebetriebe;<br />

Beschränkung der Bebauung und Realisierung eines hohen Grünflächenanteils; angestrebt werden sollte<br />

eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Freiraumnutzung;<br />

Der östliche Teil der Kaserne sollte in Anbetracht der Nähe zum Wasserschutzgebiet und zu den Brunnenanlagen<br />

der Stadtwerke als Freiraum ausgestaltet werden (Renaturierung);<br />

Erhalt / Einbindung stadtbildprägender Elemente der Kaserne bei Umgestaltung des derzeitigen Eingangsbereiches.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Aufwand und Kosten der Rahmenplanung können noch nicht abgeschätzt werden. Aufgrund der spezifischen<br />

Voraussetzungen (Größe/Struktur) des Ortsteils sind Bezüge sowohl zum „NRW-Programm Ländlicher<br />

Raum“ als auch zum Programm „Kleinere Städte und Gemeinden (KSG)“ herzustellen. Hier muss nach<br />

weiterer Konkretisierung der Inhalte eine Klärung herbeigeführt werden, ob eine Förderung erfolgen kann.<br />

Desgleichen gilt für die Umsetzung anschließender Maßnahmen.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 77


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Herr Schmich, Ortsvorsteher von Lipperbruch<br />

Evaluierung<br />

Es handelt sich (zunächst) um die Erstellung eines Entwicklungskonzeptes/einer Rahmenplanung. Die Umsetzung<br />

und damit Erzielung von Erfolgen (und Erfolgskontrolle) bleibt einer nachfolgenden Phase vorbehalten.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

3<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

7<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

Es wird davon ausgegangen, dass in den nachfolgenden Jahren weitere Konzepte/Pläne für andere<br />

Ortsteile erarbeitet werden müssen bzw. Projektansätze übertragen und realisiert werden können.<br />

Zum Teil sind auch sehr spezifische Problemlagen zu lösen, wie etwa in Eickelborn. Neben dem<br />

bereits seit langem bestehenden Imageproblem (Standort des LWL Zentrum für Forensische Psychiatrie,<br />

Maßregelvollzug) beginnen hier „die Strukturen wegzubröckeln“, so z. B. Gastronomie oder<br />

Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Neben der Lösung dieser in den Themenwerkstätten und Projekttischen benannten akuten Probleme<br />

muss es darum gehen, ein die Region übergreifendes Gesamtkonzept für die Ausstattung und<br />

den Betrieb der notwendigen Infrastruktur zu erarbeiten.<br />

Demographischer Wandel und Bevölkerungsrückgang führen dazu, dass einige Elemente der Infrastrukturausstattung<br />

nicht dauerhaft tragfähig sein werden. Um frühzeitig reagieren zu können, ist<br />

eine Prognose / Ermittlung perspektivisch nicht ausgelasteter / tragfähiger Infrastruktur erforderlich.<br />

So macht das Beispiel der Otto-Lilienthal Grundschule in Lipperbruch deutlich, dass sich der demographische<br />

Wandel hier akut bemerkbar macht und die Schülerzahlen stark rückläufig sind. Vor 8<br />

Jahren gab es in der Grundschule 240 Kinder, heute sind es nur noch 120. Durch Netzwerke mit<br />

anderen Schulen und einer engen Zusammenarbeit werden die Auswirkungen des Rückgangs der<br />

Schülerzahlen zwar abgemildert, generell ist die Netzwerkarbeit aber noch ausbaufähig. Auch in<br />

anderen Feldern wird es zwangsläufig zu Zusammenlegungen / Kooperationen kommen müssen.<br />

Mit dem Projekt „Proaktiver Wandel“ der Infrastruktur sollen hierfür wichtige Grundlagen erarbeitet<br />

werden.<br />

Leitprojekt: „Proaktiver Wandel“ der Infrastruktur VIE-03<br />

Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Versorgungsangebot/Infrastruktur in<br />

den größeren Ortsteilen“<br />

Die zentralen Probleme und Fragen des Handlungsfelds „Versorgung und Infrastruktur“, die sich aus Bevölkerungsrückgang<br />

und demographischem Wandel ergeben, müssen zeitnah für die Ortsteile der ILEK-<br />

Region gelöst werden. Hier sind daher in einem ersten Schritt „proaktiv“ die Rahmenbedingungen und Potenziale<br />

auszuloten.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Kernaufgabe des Projektes ist die regionsübergreifende Ermittlung der Rahmenbedingungen und Potenziale<br />

zur Anpassung der Infrastruktur sowie möglicher Kooperationen zwischen <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal bzw. der<br />

Ortsteile untereinander. Als Ergebnis sollen aus dem Projekt hervorgehen:<br />

Bestandserhebung und Darstellung der Entwicklung von Infrastrukturauslastung und -nachfrage; Bedarfsanalysen;<br />

Räumliche Abgrenzung von Fördergebieten (KSG-Mittel);<br />

Ableitung von Handlungsbedarf / Maßnahmen zur Umstrukturierung und kostensparsamen Anpassung<br />

öffentlicher, sozialer, kultureller Einrichtungen;<br />

Ansatzpunkte für die Sanierung und den bedarfsorientierten Umbau leer stehender Gebäude, z. B. als<br />

flexibel nutzbare Multifunktionshäuser für wohnortnahe Versorgungsleistungen.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 78


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Aufwand und Kosten können zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden. Die Finanzierung des Projektes<br />

sowie anschließender Maßnahmen könnte über das Programm Kleinere Städte und Gemeinden<br />

(KSG) erfolgen.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Es handelt sich (zunächst) um die Ermittlung der Nachfrageentwicklung und Anpassungsbedarfe. Die Umsetzung<br />

und damit Erzielung von Erfolgen (und Erfolgskontrolle) bleibt nachfolgenden Schritten vorbehalten.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

3<br />

B<br />

3<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

8<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

6.5.2 Maßnahmenbereich „Jugendeinrichtungen“<br />

Handlungsbedarf:<br />

In vielen Ortsteilen der ILEK-Region fehlt es an Einrichtungen und speziell auf Jugendliche ausgerichtete<br />

Angebote. Der Projekttisch „Einrichtungen / Angebote für Jugendliche“ befasste sich mit<br />

Lösungsansätzen, wie ggf. in einem leerstehenden Gebäude oder sonstigen verfügbaren Räumen<br />

ein Angebot geschaffen werden kann, das den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht wird.<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Projekt: Rückzugsplätze für Jugendliche VIJ-01<br />

Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Jugendeinrichtungen“<br />

Mit dem Projektansatz soll den Bedürfnissen der Jugendlichen entsprochen werden, die „Räume“ benötigen,<br />

welche explizit nicht beaufsichtigt werden.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Nach Ermittlung der Voraussetzungen in den einzelnen Ortsteilen sollen möglichst einfache Lösungen<br />

(Blockhütte oder Regenunterstand) geschaffen werden.<br />

Die Sauberkeit der Plätze soll durch die Jugendlichen selber organisiert werden. Ein Konzept dazu ist noch<br />

zu erarbeiten.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Die Kosten je Hütte/Unterstand dürften sich je nach Ausführung zwischen ca. 1.000 und 3.000 € bewegen.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Der Erfolg kann nur bedingt an der Zahl der realisierten „Räume“ gemessen werden; vielmehr muss regelmäßig<br />

überprüft werden, wie das Angebot genutzt wird und ob die Plätze selbsttätig sauber gehalten wurden.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

1<br />

B<br />

2<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 79


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projekt: Jugendtreff in Lippetal VIJ-02<br />

Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Jugendeinrichtungen“<br />

In Lippetal ist das Angebot für Jugendliche eng begrenzt. Es soll daher überprüft werden, inwieweit die<br />

Schaffung eines „Jugendtreffs“ eine Lösung darstellt.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Im ersten Schritt soll der Bedarf für einen Jugendtreff in Lippetal geprüft/konkretisiert werden. Auf Grundlage<br />

der Vorüberlegungen aus dem Projekttisch kann dann ein Detailkonzept erarbeitet werden. Denkbar<br />

wäre z. B. die Umnutzung eines bestehenden Gebäudes.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

offen; sollte nach Prüfung eine Realisierung sinnvoll erscheinen wäre anzufragen, ob KSG-Mittel in Anspruch<br />

genommen werden könnten; ggf. besteht die Möglichkeit der Finanzierung von Personal über das<br />

Projekt des Kreises Soest „Jugend braucht Lebensräume“<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal<br />

Ansprechpartner<br />

Teilnehmer des Projekttisches „Einrichtungen / Angebote für Jugendliche“<br />

Evaluierung<br />

Sollte es zur Umsetzung kommen, ist (über einen längeren Zeitraum) zu überprüfen, in welchem Umfang<br />

die Angebote des Jugendtreffs genutzt werden.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

1<br />

B<br />

2<br />

C<br />

2<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

6.5.3 Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“<br />

Handlungsbedarf:<br />

Das Wohnungsangebot und die Bedürfnisse, die die zunehmende Zahl der „Älteren“ haben, klaffen<br />

erheblich auseinander. Dasselbe gilt für die Versorgungsangebote. Im Rahmen der Themenwerkstätten<br />

wurden folgende Hinweise zu den zunehmenden Problemen und daraus resultierenden Anforderungen<br />

bzw. Lösungsmöglichkeiten gegeben:<br />

Für die älteren Menschen ist es von hoher Bedeutung, dass Sie an ihrem Wohnort bleiben können.<br />

Hier gilt es entsprechend, die Voraussetzungen zu schaffen: Altengerechter Wohnraum, Versorgungsangebote<br />

(fußläufig im Wohnumfeld bzw. „mobil“). Eine Möglichkeit wird darin gesehen, Leerstandsgebäude<br />

altengerecht umzunutzen bzw. Versorgungsangebote einzurichten. Die Eigenständigkeit<br />

und Beweglichkeit der „Älteren“ ist zudem abhängig von der Barrierefreiheit in den Ortsteilen.<br />

Hier besteht eine Daueraufgabe für die kommenden Jahre in der Schaffung gezielter Verbesserungen.<br />

Weiterhin angeregt wurde die Einrichtung sogenannter „Bürgerquartiere“, die sich um die Belange<br />

der Senioren kümmern. Im Mittelpunkt stehen Kontaktpflege und Fürsorge sowie das aktive Einbinden<br />

älterer Menschen in das Gemeinschafts- und Gemeindeleben, um der wachsenden Vereinsamung<br />

entgegenzuwirken 38 .<br />

38 Beispiele für erfolgreiche Ansätze zur Vernetzung und Unterstützung sozialer Kontakte der älteren Bevölkerung sind<br />

»SpoMobil <strong>Lippstadt</strong> e.V.« sowie der Konzeptansatz »Senioren helfen Senioren«.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 80


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Projekt: Dorfläden - Bedarfsermittlung VID-01<br />

Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“<br />

Ein möglicher Ansatz zur Verbesserung der Versorgung - speziell älterer Menschen - besteht in der Einrichtung<br />

von „Dorfläden“, denen zudem auch eine wichtige soziale Wirkung zukommen würde („Treffpunkt“). Ob<br />

dieser Ansatz tragfähig realisierbar ist, muss jedoch vorab geprüft werden.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Vor Planung und Einrichtung von Dorfläden soll eine Bedarfsermittlung durchgeführt werden. In die Betrachtung<br />

einzubeziehen ist das Angebot eines mobilen Supermarkts, das eine Alternative bieten kann.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

offen<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Gemeinde Lippetal und Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Es handelt sich (zunächst) um eine Bedarfsermittlung. Die Umsetzung und damit die Erzielung von Erfolgen<br />

(und Erfolgskontrolle) bleibt nachfolgenden Schritten vorbehalten.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

1<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

4<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

Leitprojekt: Bürgernetzwerk Dedinghausen VID-02<br />

Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“<br />

Am Beispiel Dedinghausen soll modellhaft ein Bürgernetzwerk realisiert werden. Die dörfliche Gemeinschaft<br />

schließt sich wie folgt in einem Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung und Vorsorge zusammen.<br />

Die Bewohner des Ortsteils, die sich beteiligen wollen, leisten für andere im Dorf einen persönlichen Hilfebeitrag,<br />

wobei die Form ganz unterschiedlich sein kann. Durch diese „Leistung“ wird gleichzeitig ein Anspruch<br />

auf Unterstützung durch andere erworben. Dieser Hilfeanspruch gilt für verschiedene Lebensphasen<br />

und -situationen. Das Prinzip entspricht dem Generationenvertrag, realisiert jedoch innerhalb der dörflichen<br />

Gemeinschaft.<br />

Ein aus Mitgliedsbeiträgen getragenes Bürgerbüro dient dabei als zentrale Anlaufstelle im Dorf und übernimmt<br />

wichtige Aufgaben: Die Verbindung zwischen Helfenden und Hilfesuchenden wird hier hergestellt,<br />

Leistungen werden dokumentiert und Zeiten festgelegt sowie die Zusammenarbeit mit professionellen Kräften<br />

(z. B. Sozial- oder Pflegedienst) koordiniert.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Die Durchführung des Projektes gliedert sich in folgende Schritte:<br />

a) Bildung einer Arbeitsgruppe;<br />

b) Erarbeitung der Grundlagen für ein Bürgernetzwerk am Beispiel des Dorfes Dedinghausen;<br />

c) Nach Abschluss wird der erarbeitete Entwurf dargestellt und als Modell den Dörfern Bökenförde und<br />

Garfeln sowie weiteren Dörfern der ILEK-Region zugänglich gemacht.<br />

Als Zeitrahmen sind ca. 12 – 18 Monate anzusetzen.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Offen<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

Offen<br />

Projektverantwortung: Lenkungsgruppe (Bökenförde, Dedinghausen, Garfeln)<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 81


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Ansprechpartner<br />

Projektentwicklung: Rainer Kroll, Ludger Schulte-Remmert<br />

Evaluierung<br />

Beabsichtigte Ergebnisse und Erfolgskontrolle:<br />

Beitrag zur Daseinsvorsorge und Erhalt von Lebensqualität,<br />

Aufbau neuer Beteiligungsstrukturen im Dorf,<br />

Entwicklung von Selbstverantwortung,<br />

Menschliche Bezüge und Zuwendung im Dorf erhalten und/oder neu stiften.<br />

Die Evaluation erfolgt nach Durchführung von Maßnahmen.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

3<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

6<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Leitprojekt<br />

6.5.4 Maßnahmenbereich „Einzelhandel / Dienstleistungen“<br />

Handlungsbedarf:<br />

Die Situation in den Ortsteilen unterscheidet sich - auch unabhängig von der Größe - sehr stark.<br />

Während in den kleinen Ortsteilen nach grundlegenden Lösungen für diejenigen gesucht werden<br />

muss, die nur noch eingeschränkt mobil sind (s. Maßnahmenbereich „Demographischer Wandel“),<br />

existieren speziell in Lippborg Rahmenbedingungen, die den dort existierenden Geschäften große<br />

Schwierigkeiten bereiten. Da sich die Situation auch in anderen Ortsteilen analog entwickeln kann,<br />

sind (auch präventiv) grundlegende Strategien zu verfolgen, so z. B.<br />

• Verbesserung der Standortbedingungen für kleinere inhabergeführte Geschäfte (Sicherung der<br />

Existenz); speziell auch außerhalb der engeren Kernbereiche;<br />

• Unterstützung / Begleitung der Bildung von „Immobilien und Standortgemeinschaften (ISG)“.<br />

Projekte/Maßnahmen:<br />

Projekt: ISG Ortskern Lippborg VED-01<br />

Handlungsfeld „Versorgung / Infrastruktur“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

Maßnahmenbereich „Einzelhandel / Dienstleistungen“<br />

Die spezifische Problemlage in Lippborg lässt es sinnvoll erscheinen, ggf. bereits parallel zur Erarbeitung<br />

einer Rahmenplanung eine Immobilen- und Standortgemeinschaft zu gründen.<br />

Eine Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) ist ein Zusammenschluss von Grundeigentümern, Gewerbetreibenden<br />

und allen anderen an der Zukunftsentwicklung einer Innenstadt oder eines Stadt- bzw.<br />

Ortsteilzentrums interessierten Personen, Unternehmen und Institutionen.<br />

Grundlage für die Einrichtung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft ist in Nordrhein-Westfalen das<br />

2008 in Kraft getretene Gesetz über Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISGG NRW).<br />

Das ISG-Gesetz zielt auf die Stärkung der Einzelhandels- und Dienstleistungsstandorte. Es greift insbesondere<br />

das Problem der „Trittbrettfahrer“ auf, das häufig die Arbeit von Standortinitiativen und Werbegemeinschaften<br />

erschwert. Mit der Bildung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft werden alle die Grundeigentümer<br />

in die Pflicht genommen, die von den Maßnahmen wirtschaftlich profitieren.<br />

Ob ein derartiger Zusammenschluss in Lippborg realisierbar ist, wäre vorab zu klären.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Die Gründung einer ISG muss folgende Punkte umfassen:<br />

1. Die Initiative muss von den lokalen Akteuren ausgehen, die gemeinsam für einen fixierten Zeitraum von<br />

bis zu fünf Jahren ein Maßnahmen- und Finanzierungsplan zur Attraktivitätssteigerung des Quartiers<br />

entwickeln.<br />

2. Das Gebiet der ISG ist grundstücksgenau festzulegen.<br />

3. Der Gemeinde fällt die Aufgabe zu, das Konzept auf Übereinstimmung mit den städtebaulichen Zielen<br />

zu prüfen und alle betroffenen Grundeigentümer und Erbbauberechtigten schriftlich über die Initiative<br />

zu informieren.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 82


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

4. Die unterrichteten Personen können der beabsichtigten ISG-Gründung widersprechen. Dieses Widerspruchsrecht<br />

wurde geschaffen, da ein wesentliches Merkmal der Immobilien- und Standortgemeinschaften<br />

eine Abgabepflicht der Grundeigentümer bzw. der Erbbauberechtigten ist. Widersprechen<br />

mehr als 25 % der Berechtigten oder die Berechtigten von mehr als 25 % der im ISG-Gebiet gelegenen<br />

Grundstücksflächen, darf die ISG nicht eingerichtet werden.<br />

5. Für die jährliche Abgabe ist ein fester Verteilungsmaßstab zu wählen. Als Maßstäbe zulässig sind der<br />

Einheitswert des Grundstücks, die Art und das Maß der baulichen Nutzung, die Grundstücksfläche oder<br />

die Grundstückslänge entlang der Erschließungsanlage. Die Maßstäbe können aber auch kombiniert<br />

werden.<br />

6. Die Laufzeit der ISG ist auf maximal fünf Jahre beschränkt.<br />

Sofern die geforderte Zahl der Grundeigentümer bzw. der Erbbauberechtigten der Gründung zustimmt,<br />

kann die Initiative ihre Arbeit aufnehmen und konkrete Maßnahmen zur Steigerung der städtebaulichen<br />

Attraktivität (Aufenthalts- und Erlebnisqualität) und der Attraktivität der Angebotsstruktur festlegen. Mit Umsetzung<br />

der Maßnahmen werden der Wert der einzelnen Gebäude und Grundstücke bzw. der Handlungsspielraum<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gesichert.<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Eigenfinanzierung durch jährliche Abgabe<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

ISG (zu gründen), Gemeinde Lippetal<br />

Ansprechpartner<br />

IHK Arnsberg<br />

Evaluierung<br />

Entscheidend für den Erfolg einer ISG ist die gezielte Zusammenarbeit der Haus- und Grundeigentümer mit<br />

den Gewerbetreibenden und Freiberuflern sowie der Politik und Verwaltung. Die Umsetzung und Wirkung<br />

der Maßnahmen soll jährlich überprüft werden.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

1<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

4<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

6.6 Handlungsfeld „Wirtschaft/Arbeit“<br />

Ansatzpunkte: Chancen / Defizite im Handlungsfeld „Wirtschaft/Arbeit“<br />

Eine wichtige Basis für die positive Entwicklung der Region bilden Arbeitsplätze. Einige Stichworte<br />

aus den Veranstaltungen waren: „Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region“ oder „Erhöhung der<br />

landwirtschaftlichen Wertschöpfung“.<br />

Die Breitbandversorgung entspricht in einigen Ortsteilen nicht den Anforderungen, was gerade für<br />

Gewerbetreibende einen Wettbewerbsnachteil darstellt.<br />

Leitbild: Die ILEK-Region schafft günstige Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für<br />

zukunftsfähige Betriebe und fördert den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte<br />

Ziele: Verbesserung weicher Standortfaktoren; Stärkung der regionalen Wirtschaft<br />

Entwicklungsstrategie:<br />

• Aufrechterhaltung/Steigerung lokaler Wertschöpfung durch Entwicklung lokaler Wirtschaftsnetzwerke<br />

und Entwicklung innovativer Konzepte der Direktvermarktung von lokal erzeugten Produkten<br />

in dafür geschaffenen Dorfläden (gleichzeitig neue „Treffpunkte“);<br />

• Entwicklung neuer Wohnkonzepte in leerstehenden landwirtschaftlichen Gebäuden, die Wohnen<br />

und Arbeiten unter einem Dach und damit Gewerbeneugründungen ermöglichen;<br />

• Förderung der Wohnqualität für Familien, damit Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte begünstigt wird;<br />

• Weiterer Ausbau der Breitbandversorgung (z. B. in Hörste, Garfeln, Lippborg …).<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 83


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Handlungsbedarf:<br />

Zu den, aus den Reihen der Bevölkerung nur sehr bedingt zu beeinflussenden Problemen, wurde<br />

ausschließlich ein Projekt ausgearbeitet, das mehreren Handlungsfeldern zuzuordnen ist: „Gemeinsam<br />

Zukunft schaffen – Dorfentwicklungskonzept Dedinghausen“. Die insgesamt breit gefächerten<br />

Maßnahmen zielen unter anderem auf die Aufrechterhaltung/Steigerung lokaler Wertschöpfung. Die<br />

Darstellung des Projektansatzes erfolgte unter dem Handlungsfeld „Dorfentwicklung und Landwirtschaft“<br />

(Projekt DEK-01).<br />

Der übrige in den Veranstaltungen benannte Handlungsbedarf zielt vorrangig auf die Verbesserung<br />

weicher Standortfaktoren (Wohnqualität, Breitbandversorgung). Die Verbesserung der Wohnqualität<br />

korrespondiert mit dem Maßnahmenbereich „Ortsbild und Attraktivität der Ortsteile als Wohnort“;<br />

erste Projektideen hierzu werden dort dargestellt.<br />

Insofern verbleibt aktuell nur ein Projekt:<br />

Projekt: Verbesserung der Breitbandversorgung WAG-01<br />

Handlungsfeld „Wirtschaft/Arbeit“<br />

Projektansatz / Projektziel<br />

In mehreren Ortsteilen der ILEK-Region entspricht die Breitbandversorgung nach wie vor nicht den Standards,<br />

die Unternehmen benötigen.<br />

Projektbeschreibung / Projektverlauf<br />

Ausbau der Breitbandversorgung (z. B. in Hörste, Garfeln, Lippborg …)<br />

Kosten / Finanzierung<br />

Förderung der Breitbandversorgung gemäß der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung<br />

der Breitbandversorgung ländlicher Räume: Bei leitungsgebundener Infrastruktur ist die Verlegung<br />

oder Verbesserung der erforderlichen Einrichtungen bis einschließlich der Verteilereinrichtungen förderfähig;<br />

bei funkbasierten Lösungen ist die Errichtung der technischen Netzinfrastrukturelemente bis einschließlich<br />

des Sendemastes förderfähig.<br />

Projektträger / Projektpartner<br />

offen<br />

Ansprechpartner<br />

offen<br />

Evaluierung<br />

Durchgängige Realisierung einer für Betriebe hinreichenden Versorgung.<br />

Bewertungskriterien<br />

Punktwerte<br />

A<br />

2<br />

B<br />

2<br />

C<br />

1<br />

Summe<br />

5<br />

Ergebnis<br />

ILEK-Projekt<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 84


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

7 Umsetzungsplan<br />

7.1 Übersicht der Leitprojekte<br />

Insgesamt ergaben sich aus der Bewertung 15 Projekte, die als „Leitprojekte“ eingestuft werden und<br />

damit vorrangig für eine Realisierung vorzusehen sind:<br />

Projekt<br />

„Buchbare Angebote/Mehrtagestourismus“<br />

Masterplan / Marketingkonzept<br />

Abzweige zur Römer-Lippe-Route<br />

Übernachtungsangebote Lippetal<br />

Kulturforum Lippetal<br />

„Gemeinsame Kulturangebote / Gemeinsame Identität“<br />

Gemeinsam Zukunft schaffen – Dorfentwicklungskonzept Dedinghausen<br />

Dorfgemeinschaftskarte<br />

Bestandsaufnahme ortsbildprägender Gebäude<br />

Dorfgemeinschaftseinrichtungen: Bestandsaufnahmen/Bedarfsanalysen<br />

Bürgerbus Lippetal<br />

Entwicklungskonzept / Rahmenplanung Lippborg<br />

Entwicklungskonzept / Rahmenplanung Lipperbruch<br />

Proaktiver Wandel“ der Infrastruktur<br />

Bürgernetzwerk Dedinghausen<br />

Ein konkreter Gesamtzeitplan ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll zu erstellen.<br />

Kürzel<br />

TMM-01<br />

TMM-02<br />

TWA-01<br />

TÜG-02<br />

KUV-02<br />

KUV-03<br />

DEK-01<br />

DOA-03<br />

DOA-05<br />

DGE-01<br />

MOL-01<br />

VIE-01<br />

VIE-02<br />

VIE-03<br />

VID-02<br />

7.2 Finanzierung / Förderprogramme<br />

Für die Umsetzung der beschriebenen Projekte können in einer Reihe von Fällen - nach jetzigem<br />

Stand - Fördermittel beantragt werden. Entsprechende Hinweise wurden in den Projektdarstellungen<br />

unter „Kosten / Finanzierung“ gegeben.<br />

Für die Projekte, wo keine Förderung realisierbar ist, besteht die Notwendigkeit bürgerschaftlichen<br />

Engagements. Die rege Beteiligung an den Themenwerkstätten und Projekttischen lässt erwarten,<br />

dass im Einzelfall auch dieser Weg von Erfolg gekrönt sein dürfte.<br />

Unter den Fördermöglichkeiten sind - der Ausrichtung des Entwicklungskonzeptes entsprechend -<br />

zwei Quellen vorrangig zu benennen:<br />

1. NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013<br />

2. Programm Kleinere Städte und Gemeinden (KSG) für die größeren Ortsteile<br />

7.2.1 NRW-Programm Ländlicher Raum 2007-2013<br />

Die Europäische Union (EU) fördert die Entwicklung des ländlichen Raums im Rahmen ihrer „Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik“. Fördermaßnahmen in diesem Bereich erfolgen mit Hilfe des Europäischen<br />

Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).<br />

Die Bezirksregierung Arnsberg (Dezernat 33 “Ländliche Entwicklung, Bodenordnung“) setzt das<br />

NRW-Programm „Ländlicher Raum 2007 – 2013“ gem. der ELER-VO der EU um.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 85


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Die geltenden Förderrichtlinien 39 sehen folgende Förderungen vor:<br />

Bereich Maßnahmen Fördersätze<br />

Private 40 Dorfentwicklungsmaßnahmen<br />

Gemeindliche<br />

Dorferneuerungsmaßnahmen<br />

Gemeinschaftseinrichtungen<br />

im<br />

Dorf<br />

Dorfentwicklungsplanungen<br />

und<br />

-konzepte<br />

Maßnahmen zur<br />

Umnutzung landwirtschaftlicher<br />

Gebäude<br />

Ländliche Infrastrukturmaßnahmen<br />

für den Tourismus<br />

Förderung von<br />

Nahwärme- und<br />

Biogasleitungen<br />

Erhalt ländlicher Bausubstanz mit Ortsbild prägendem<br />

Charakter sowie der begründete Innenausbau:<br />

Bauliche Maßnahmen, die das äußere<br />

Erscheinungsbild des Objekts beeinflussen<br />

(z. B. Fassade, Dach, Türen, Fenster etc.)<br />

Einzelmaßnahmen wie Wegekreuze, Hofkapellen<br />

Verbesserung der Infrastrukturausstattung, der<br />

Wohn- und Arbeitsqualität sowie des Umweltschutzes<br />

Erhaltung und Gestaltung Ortsbild prägender<br />

Gebäude<br />

Dorfgerechte Gestaltung oder Verkehrsberuhigung<br />

von Dorfstraßen<br />

Anlage und Umgestaltung von Plätzen, Verbindungs-,<br />

Geh- und Fußwegen zur Verbesserung<br />

innerörtlicher Verkehrsverhältnisse<br />

Grün- und Freiraumgestaltung im Dorf<br />

Investitionen zur Sicherung und Weiterentwicklung<br />

dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen;<br />

förderfähig sind nur Maßnahmen für die Errichtung<br />

und Bereitstellung der Infrastruktur, nicht<br />

jedoch Ausgaben für die Ausstattung und den<br />

Betrieb der Gemeinschaftseinrichtung; Neubauten<br />

können nicht gefördert werden<br />

Dorfentwicklungskonzept: Vorschläge für die<br />

nachhaltige Entwicklung der ländlichen Gemeinden<br />

und Dörfer.<br />

Dorfentwicklungsplan: Vorschläge zur Verbesserung<br />

der dörflichen Struktur, des Ortsbildes und<br />

der Dorfökologie<br />

Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude zur<br />

Erzielung eines außerlandwirtschaftlichen Einkommens<br />

für aktive Landwirte 41 / „Umbau statt<br />

Neubau“<br />

Umnutzung von Bausubstanz land- und forstwirtschaftlicher<br />

Betriebe für Wohn-, Handels-,<br />

Gewerbe-, Dienstleistungs-, kulturelle, öffentliche<br />

und gemeinschaftliche Zwecke<br />

Infrastrukturmaßnahmen für den ländlichen<br />

Fremdenverkehr, insbesondere zur Erschließung<br />

regionaler touristischer Entwicklungspotenziale<br />

Zur dezentralen Versorgung mit erneuerbaren<br />

Energien bewilligt die Bezirksregierung Zuwendungen<br />

für den Bau von Nahwärme- und Bio-<br />

30% der Kosten in ILEK-Gebieten<br />

und in Gebieten mit Dorfinnenentwicklungskonzept,<br />

Eigenleistung nicht förderfähig<br />

Maximal 30.000 € Zuschuss pro<br />

Gebäude<br />

Bagatellgrenze 1.000 € Zuschuss<br />

50% der förderfähigen Kosten in<br />

ILEK-Gebieten,<br />

Bagatellgrenze 12.500 € Zuschuss;<br />

Mehrwertsteuer ist nicht förderfähig<br />

50% der förderfähigen Kosten in<br />

ILEK-Gebieten;<br />

Bagatellgrenze 12.500 € Zuschuss<br />

50% der förderfähigen Kosten in<br />

ILEK-Gebieten<br />

Bagatellgrenze: 12.500,-- Euro<br />

Umsatzsteuer nicht förderfähig<br />

35% der zuwendungsfähigen Netto-<br />

Ausgaben, jedoch max. 100.000 €<br />

je Maßnahme<br />

Bei Umnutzung zu Mietwohnungen<br />

(Fremdvermietung, kein Eigenbedarf)<br />

20% der zuwendungsfähigen<br />

Ausgaben, jedoch max. 50.000€ je<br />

Maßnahme.<br />

50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben,<br />

jedoch höchstens 100.000 €<br />

je Maßnahme (ILEK als Grundvoraussetzung)<br />

Für Gemeinden 40 % der zuwendungsfähigen<br />

Ausgaben in Gebieten<br />

mit ILEK<br />

39 Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung<br />

40 auch Kirchengemeinden<br />

41 Das entscheidende Kriterium ist hier der Status des „landwirtschaftlichen Unternehmers“. Als landwirtschaftlicher Unternehmer<br />

gilt ein Landwirt, der mindestens 4,5ha. Landwirtschaftsfläche oder mindestens 50ha Wald bewirtschaftet.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 86


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

gasleitungen im ländlichen Raum sowie vorbereitende<br />

und begleitende Maßnahmen.<br />

Die eigentliche Energieerzeugung (zum Beispiel<br />

über den Bau und Betrieb einer Biogasanlage)<br />

wird nicht gefördert.<br />

Für Privatpersonen oder Personengesellschaften:<br />

25 % der zuwendungsfähigen<br />

Ausgaben, höchstens<br />

jedoch 100.000 Euro<br />

Es besteht die Möglichkeit, dass mit der kommenden Förderperiode (2014-2021) Veränderungen<br />

der Förderschwerpunkte/-sätze eintreten. Hierzu liegen zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Konzeptes<br />

allerdings keine genaueren Informationen vor.<br />

7.2.2 Programm Kleinere Städte und Gemeinden (KSG)<br />

Das im Jahr 2010 aufgelegte Förderprogramm bietet zusätzliche Fördermöglichkeiten. Kleineren<br />

Städten und Gemeinden soll ermöglicht werden, ihre zentralörtliche Versorgungsfunktion dauerhaft,<br />

bedarfsgerecht und auf hohem Niveau zu sichern und zu stärken.<br />

Gefördert werden z. B. Projekte<br />

• zur Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels,<br />

• zur kooperativen Verantwortungswahrnehmung,<br />

• zur Anpassung der Infrastruktur auf Grund zurückgehender Bevölkerung,<br />

• zur Bildung / Unterstützung von Netzwerken zur Sicherung der Daseinsvorsorge.<br />

Anforderungen/Schwerpunkte der KSG-Förderung<br />

1. Problemanalyse für alle zu beteiligenden größeren Ortsteile der ILEK-Region<br />

2. Entwicklung von Ansätzen, ein in seiner Dichte, Qualität und Vielfalt bedarfsgerechtes, effektiveres<br />

und effizienteres Angebot öffentlicher und privater Dienstleistungen zu gewährleisten und zukünftig<br />

kostenintensive Doppelstrukturen zu vermeiden.<br />

3. Vorbereitung städtebaulicher Gesamtmaßnahmen:<br />

• Analyse des Bestands und Bedarfs (Infrastrukturauslastung und -nachfrage) sowie erforderlicher<br />

Anpassungen,<br />

• Sanierungskonzepte zur Anpassung ausgewählter zentraler Infrastruktureinrichtungen,<br />

• Bildung strategischer Netzwerke zur interkommunalen Kooperation für die gemeinsame Sicherung<br />

sozialer Angebote.<br />

Städtebauliche Investitionen<br />

Auf Grundlage der genannten Vorüberlegungen können die Finanzhilfen des Programms insbesondere<br />

für Investitionen zur Umstrukturierung und kostensparsamen Anpassung der städtebaulichen<br />

Infrastruktur eingesetzt werden.<br />

Diese können beispielsweise sein:<br />

• Bedarfsgerechte bauliche Anpassung und Sanierung von Gebäuden öffentlicher, sozialer, kultureller<br />

Einrichtungen der Versorgungsinfrastruktur für eine gemeinsame, effizientere Nutzung<br />

durch die beteiligten Kommunen bzw. Ortsteile,<br />

• Sanierung und bedarfsorientierter Umbau leer stehender Gebäude, z. B. als flexibel nutzbare<br />

Multifunktionshäuser für wohnortnahe Versorgungsleistungen,<br />

• Verfügungsfonds (z. B. zur Förderung zivilgesellschaftlichen Engagements im Bereich sozialkultureller<br />

Infrastruktur) = Instrument zur Förderung von bürgerschaftlichem Engagement, als<br />

auch ein Mittel, Innovationen einfach und schnell zu fördern und umzusetzen.<br />

In den Städten und Gemeinden sind Fördergebiete räumlich abzugrenzen. Die räumliche Abgrenzung<br />

kann als Sanierungsgebiet nach § 142 BauGB, städtebaulicher Entwicklungsbereich nach<br />

§ 165 BauGB, Erhaltungsgebiet nach § 172 BauGB, Maßnahmegebiet nach § 171 b oder § 171 e<br />

BauGB, Untersuchungsgebiet nach § 141 BauGB oder durch Beschluss der Gemeinde erfolgen. Die<br />

Festlegung des gesamten Gemeindegebiets als Fördergebiet ist nicht zulässig.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 87


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

7.2.3 Förderung der Breitbandversorgung<br />

Die Förderung erfolgt auf Grundlage der „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung<br />

der Breitbandversorgung ländlicher Räume“ 42 . Gefördert werden kann die Schließung der<br />

Wirtschaftlichkeitslücke bei Investitionen in Breitbandinfrastruktur; d.h. der Fehlbetrag zwischen<br />

Investitionskosten und Wirtschaftlichkeitsschwelle. Die Höhe der Förderung beträgt 75 % des festgestellten<br />

Fehlbetrages, höchstens jedoch 180.000,- Euro. Eine Orientierungshilfe bietet der "Leitfaden<br />

zur Umsetzung der Breitbandförderung im ländlichen Raum".<br />

7.2.4 Sonstige Förderprogramme und Stiftungen<br />

Im Einzelfall können sich darüber hinaus weitere bzw. alternative Ansätze für eine Förderung ergeben.<br />

Zu nennen sind hier vorrangig folgende Programme:<br />

• Regionale Wirtschaftsförderung; RWP-Infrastrukturrichtlinie;<br />

• Denkmalförderung nach Denkmalschutzgesetz;<br />

• Förderprogramme Regionale Kulturpolitik des Landes NRW;<br />

• Förderrichtlinie Naturschutz (FöNa);<br />

• Fördermaßnahmen des Kreises Soest (z. B. „Jugend braucht Lebensräume“, Gehölzaktion des<br />

Kreises Soest);<br />

• Bürgerbusförderung (Verwaltungsvorschriften zum Gesetz über den ÖPNV in NRW vom<br />

30.11.2007);<br />

• NRW Stiftung Natur-Heimat-Kultur: Förderung von Maßnahmen der Natur-, Heimat- und Kulturpflege<br />

in NRW;<br />

• NRW Stiftung für Umwelt und Entwicklung: u.a. Projekte der Umweltbildung, des Umweltschutzes<br />

und der Ressourcenschonung;<br />

• Deutsche Stiftung Denkmalschutz: Erhaltung bedrohter Kulturdenkmale;<br />

• Landschaftsverband Westfalen-Lippe: u.a. Förderung von Projekten zur Bewahrung, Erforschung<br />

und Präsentation des kulturellen Erbes von Westfalen-Lippe.<br />

Mit weiterer Konkretisierung der Projektideen und konkreter Prüfung der Fördermöglichkeiten, kann<br />

es erforderlich sein, die beschriebenen Förderzugänge als Alternative zu den unter 7.2.1 und 7.2.2<br />

angegebenen Möglichkeiten zu nutzen oder im Einzelfall auch zu kombinieren.<br />

7.3 Organisationsstrukturen / Aufgaben<br />

Die mit der Erarbeitung des ILEK installierte intensive Zusammenarbeit und projektbezogene Kooperation<br />

zwischen den Kommunen <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal soll konsequent fortgeführt werden. Als<br />

koordinierendes Gremium soll auch weiterhin die Lenkungsgruppe fungieren. Dabei ist vorzusehen,<br />

dass der Kreis im Bedarfsfall zu speziellen Themen durch weitere Personen (z. B. Vertreter aus<br />

den Projekttischen) ergänzt wird.<br />

Als Arbeitsebene fungieren die im Zuge der ILEK-Erarbeitung erstmals einberufenen Projekttische.<br />

Hier sollten bald möglichst Folgesitzungen initiiert werden, um die ersten Schritte der Projektrealisierung<br />

in Angriff zu nehmen. Für einige Projekte wird es zunächst eine Kernaufgabe sein, weitere<br />

verlässliche und engagierte Projektpartner zu gewinnen.<br />

Da - insbesondere bei den Projekten im Handlungsfeld „Tourismus“ - intensive Querverbindungen<br />

existieren, ist weiterhin über den Gesamtverlauf der Projektumsetzung eine übergreifende Koordinierung<br />

und Abstimmung erforderlich.<br />

Insgesamt wird damit die Zusammenarbeit zwischen <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal verfestigt.<br />

42 Vgl. RdErl. des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz II-6-0228.22900 v.<br />

15.8.2008<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 88


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

7.4 Kommunikation<br />

Die Projekte sind ausnahmslos auf eine möglichst intensive Beteiligung lokaler Akteure angewiesen.<br />

Im Bereich der Tourismusprojekte sind insbesondere auch die Hotellerie und Gastronomie verstärkt<br />

einzubinden. Es ist daher zwingend erforderlich, die Zwischenstände und Ergebnisse der Projektumsetzung<br />

in regelmäßigen Abständen in die Öffentlichkeit zu tragen.<br />

Die Berichterstattung ist an die Umsetzung erster Projektbausteine bzw. konkret „sichtbare“ Projekterfolge<br />

zu knüpfen. Als ergänzend mögliche Maßnahme ist ein gezieltes Zusammenführen aller<br />

Akteure in einem ‚Projektmarkt’ denkbar, z. B. an einem regelmäßig wiederkehrenden „Tag der<br />

ILEK-Projekte“. Hier können Projekterfolge vorgestellt, Probleme projektübergreifend diskutiert sowie<br />

Folgeprojekte initiiert werden.<br />

7.5 Qualitätsmanagement und Monitoring<br />

Die Projekte wurden in intensiver Diskussion mit lokalen Akteuren und unter Einbeziehung des externen<br />

Sachverstands von MSP ImpulsProjekt ausgearbeitet. Von daher ist grundsätzlich von einer<br />

hohen „Qualität“ der Projektansätze und aufgezeigten Wege auszugehen. Dennoch ist der jeweilige<br />

Prozess der Projektumsetzung von regelmäßigen Überprüfungen und Evaluierungen zu begleiten.<br />

Nach dem Start der Projektrealisierung sind daher projektbezogene Zeitpläne aufzustellen und mit<br />

Meilensteinen zu versehen. Nach Umsetzung der Projekte bzw. zunächst erster Teilprojekte ist zudem<br />

eine Evaluierung des Projekterfolges vorzusehen. Der Projekterfolg ist – wie bereits ausdrücklich<br />

in den Projektskizzen vermerkt – in den meisten Fällen unmittelbar ablesbar.<br />

Die Ergebnisse der Erfolgskontrollen sollen regelmäßig in der Lenkungsgruppe diskutiert werden<br />

und ggf. zum Anlass für weitere Maßnahmen oder unterstützende Projekte genommen werden.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 89


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Anhang A: Relevante Aussagen aus planerischen Vorgaben und übergeordneten<br />

Entwicklungskonzepten<br />

A.1 Landes- /Regionalplanung<br />

A.1.1<br />

Landesentwicklungsplan<br />

Der Kreis Soest wird gemäß dem Landesentwicklungsplan 1995 von einer großräumigen Achse von europäischer<br />

Bedeutung (Entwicklungsachse 1. Ordnung) und von drei überregionalen Achsen (Entwicklungsachsen 3.<br />

Ordnung) durchzogen:<br />

Entwicklungsachse 1. Ordnung: Ruhrgebiet / Niederlande – <strong>Lippstadt</strong> – Paderborn / Kassel<br />

Entwicklungsachsen 3. Ordnung:<br />

- Hamm – Werl – Arnsberg,<br />

- Warendorf / Osnabrück – Soest – Arnsberg,<br />

- Rheda-Wiedenbrück – <strong>Lippstadt</strong> – Warstein – Olpe.<br />

A.1.2<br />

Regionalplan<br />

Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund - östlicher Teil (Kreis Soest und<br />

Hochsauerlandkreis) wurde am 30.03.2012 rechtswirksam.<br />

Das Regionale Ordnungssystem weist <strong>Lippstadt</strong> als Mittelzentrum (Konzentration mittelzentraler Einrichtungen<br />

in der Kernstadt) aus. Lippetal ist Grundzentrum mit einer Konzentration grundzentraler Einrichtungen in Herzfeld,<br />

Lippborg und Oestinghausen.<br />

Der Regionalplan enthält eine Reihe von Grundsätzen und Zielen, die für die Ausrichtung von Strategien und<br />

Projekten des ILEK von Bedeutung sind. Zu nennen sind insbesondere:<br />

Grundsatz 4: Regionale Wirtschaft stärken. Die wirtschaftliche Entwicklung soll die speziellen Stärken des<br />

Plangebietes im Sinne einer endogenen Regionalentwicklung sichern und ausbauen. Gleichzeitig sind die<br />

Leistungsbeiträge und Entwicklungserfordernisse der freiraumbasierten Wirtschaftszweige, besonders die<br />

Land- und Forstwirtschaft und der Tourismus, in diese regionale Wirtschaftsentwicklung zu integrieren. Regionale<br />

Entwicklungskonzepte sind dazu eine wichtige Grundlage.<br />

Grundsatz 5: Klimaschutz. (2) Im Interesse des globalen und regionalen Klimaschutzes sollen die Potenziale<br />

Erneuerbarer Energien genutzt werden.<br />

Grundsatz 6: Regionale Kooperation. Die zunehmende Regionalisierung erfordert eine Vertiefung und einen<br />

Ausbau der vorhandenen Ansätze zur interkommunalen und regionalen Kooperation. … Denkbare gemeinsame<br />

Anstrengungen in diese Richtung könnten z. B. auch umfassen: die Entwicklung eines „Touristischen<br />

Gesamtkonzeptes“.<br />

Ziel 2 (4): Auf eine geordnete räumliche Gesamtentwicklung in der Kommune ist bei der Inanspruchnahme<br />

der Siedlungsbereiche zu achten, indem<br />

o die bauliche Innenentwicklung und Verdichtung, die Auffüllung von Baulücken Vorrang hat vor der Inanspruchnahme<br />

neuer Bauflächen;<br />

o geeignete Brachflächen innerhalb der Siedlungsbereiche vorrangig reaktiviert und zielgerichtet entwickelt<br />

werden;<br />

o neue Bauflächen, soweit möglich und sinnvoll, an vorhandene Siedlungs-flächen anschließen;<br />

o die Inanspruchnahme von Siedlungsflächen flächensparend und umweltschonend erfolgt.<br />

Grundsatz 7: (1) Bei allen Entscheidungen über Ausbau, Rückbau, Umbau oder Verlagerung von Infrastruktur<br />

ist die Daseinsvorsorge der Bevölkerung entsprechend dem siedlungsräumlichen Grundkonzept zu gewährleisten.<br />

(2) Für eine gezielte wechselseitige Anpassung von Siedlung und Infrastruktur sollen die Kommunen und<br />

Kreise des Plangebietes vorausschauende Konzeptionen und Maßnahmen entwickeln und umsetzen; die<br />

Folgen des demografischen Wandels sind besonders zu berücksichtigen. Die Konzepte und Maßnahmen<br />

sollen, sofern sinnvoll, in Zusammenarbeit mit benachbarten Städten und Gemeinden entwickelt werden. Sie<br />

sollen mit der Regionalplanung abgestimmt werden.<br />

Ziel 4: Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sind der Charakter der Kulturlandschaften mit<br />

ihren bedeutsamen Kulturlandschaftsbereichen und -elementen sowie die historisch wertvollen Orts- und<br />

Landschaftsbilder zu bewahren und weiter zu entwickeln. Vielmehr soll durch die Berücksichtigung der regionalen<br />

Eigenheiten eines Raumes sein unverwechselbares Gesicht erhalten und so zur Identifikation der<br />

Bevölkerung mit ihrer Heimat beigetragen werden. Alle Planungen und Maßnahmen im Raum sind Teil der<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 90


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Kulturlandschaftsentwicklung und müssen sich daran messen lassen, welche langfristigen Raumwirkungen<br />

sie entfalten. Gerade in touristisch geprägten Regionen kommen dem Erhalt und der Entwicklung der Kulturlandschaften<br />

eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Bedeutung zu.<br />

Grundsatz 10: Die Haupt- und Nebenzentren der Städte und Gemeinden, aber auch die ‚Ortsmitten’ in kleineren<br />

Gemeindeteilen, sollen in ihrer Funktion geschützt sowie in ihrer Unverwechselbarkeit erhalten und<br />

gestärkt werden. Den Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten in diesen Zentren und in den zentralen<br />

Versorgungsbereichen kommen hierbei eine besondere Bedeutung zu.<br />

Grundsatz 23: Soweit dies möglich ist, sind die Funktionen der Gewässer und ihrer Auen wiederherzustellen.<br />

Dazu sollen die gewässerbegleitenden Freiflächen langfristig vermehrt werden.<br />

Für die ILEK-Erarbeitung von besonderer Bedeutung sind die Aussagen (Leitbilder) zur Landschaftsentwicklung<br />

(vgl. auch Ziel 4). Es werden dabei für folgende Landschaften Zielvorstellungen formuliert 43 :<br />

Abbildung A1: Landschaften in der ILEK-Region<br />

Tabelle A1: Zielvorstellungen für die Landschaftsräume<br />

● Zielvorstellungen für die Landschaftsräume der ILEK-Region (Auswahl)<br />

LR IIIa-058 Beckumer Berge (mit Randausläufern)<br />

Erhalt und Entwicklung einer strukturreichen Kulturlandschaft<br />

LR IIIa-081 Lippeniederung zwischen Sande und Cappeln<br />

Erhalt, Pflege und Entwicklung einer nachhaltig landwirtschaftlich genutzten, strukturreichen Kulturlandschaft<br />

durch eine standort- und umweltgerechte Bewirtschaftung: u.a. durch Wiederherstellung und Optimierung<br />

typischer Lebensräume der Niederungslandschaft, wie Feucht- und Nasswiesen, naturnaher Gewässerabschnitte<br />

und Auenlebensräume; Abstimmung landschaftsbezogener Freizeitnutzung mit den Naturschutzfunktionen<br />

LR IIIa-093 Weichseleiszeitliche Lippeniederterrasse<br />

Förderung einer bäuerlich geprägten Kulturlandschaft: Erhalt und Entwicklung der historisch gewachsenen<br />

Strukturen wie Alleen, Obstwiesen, Feldgehölze, Baumreihen und Hecken im Siedlungsrandbereich<br />

LR IIIa-095 Obere Lippetalung<br />

Sicherung und Entwicklung einer naturnahen Auenlandschaft durch Renaturierung und Schaffung auentypischer<br />

Lebensräume, wie Altarme, extensiv genutztes Grünland, Gewässerrandstreifen, gliedernde Kleinbiotope<br />

entsprechend der Vorgaben des Gewässerschutzprogramms (Bewirtschaftungsplan Lippe)<br />

Förderung einer eigendynamischen Entwicklung des Fließgewässers in der Aue<br />

Pflege und Verdichtung des Netzes der vorhandenen Hecken und Kopfbäume<br />

43 Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund - östlicher Teil (Kreis Soest und Hochsauerlandkreis),<br />

Textteil, S.126 ff.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 91


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Dauerhafte Etablierung von Naturentwicklungsflächen in der Aue unter Berücksichtigung der Funktion als<br />

FFH- und Vogelschutzgebiet.<br />

LR IIIa-096 Liesborner Platte<br />

Sicherung und Entwicklung der bäuerlichen Kulturlandschaft mit einer vielfältigen Feldflur mit Kleingewässern,<br />

Gewässerrandstreifen und Gehölzstrukturen<br />

Landschaftsgerechte Eingrünung der Siedlungen durch bodenständige Gehölze und Obstbäume<br />

LR IIIa-097 Benteler Niederung<br />

Erhalt, Pflege und Entwicklung einer nachhaltig genutzten, strukturreichen Kulturlandschaft<br />

LR IIIa-105 Lössbedecktes Kreidehügelland von Bergkamen bis Welver<br />

Erhaltung und Entwicklung einer strukturreichen ackerbaulich geprägten Agrarlandschaft gegliedert durch<br />

ortsnahes Grünland; Erhaltung und Entwicklung herausragender Feuchtwiesenkomplexe (u. a. Ahsewiesen)<br />

LR IIIa-106 Soester Börde<br />

Erhalt und Förderung traditioneller Kulturlandschaftselemente wie Hecken, Obstbaumbestände und Kopfbäume;<br />

Renaturierung von Fließgewässern und Schaffung nutzungsfreier Gewässerrandstreifen; Ausweitung<br />

der Grünlandnutzung in Auen und Niederungen<br />

A.2 Kreisentwicklung<br />

A.2.1<br />

Zukunftskonzept 2020 - Kreis Soest<br />

Die Kreisverwaltung Soest hat bereits vor Jahren ein strategisches Grundsatzprogramm entwickelt und damit<br />

das Leitbild „Kreis Soest, die Hellweg-Region mit Charakter - innovativ und naturverbunden" konkretisiert. Der<br />

demographische Wandel machte es inzwischen erforderlich, die strategischen Ziele und das Leitbild zu überarbeiten.<br />

Die Ergebnisse der Überlegungen wurden im Zukunftskonzept 2020 zusammengefasst.<br />

Sieben grundlegende strategische Ziele bestimmen das zukünftige Handeln der Kreisverwaltung und legen<br />

prägnant dar, was bis 2020 erreicht werden soll. Auf einer zweiten Ebene sind den strategischen Zielen jeweils<br />

Handlungsfelder zugeordnet, die verdeutlichen, wo oder in welchen Bereichen und mit welcher Intensität die<br />

Kreisverwaltung handeln will.<br />

In der Übersicht sind einige Punkte in grüner Schrift markiert, die für die Erarbeitung des ILEK in besonderem<br />

Maße richtungsweisend sind.<br />

Tabelle A2: Ziele und Handlungsfelder des Zukunftskonzeptes für den Kreis Soest<br />

● Zukunftskonzept 2020 Kreis Soest<br />

Strategische Ziele<br />

Familien in allen<br />

Lebenslagen unterstützen<br />

Wissen für ein<br />

lebenslanges Lernen<br />

entwickeln,<br />

fördern und bewahren<br />

Die Vielfalt der<br />

Gesellschaft als<br />

Chance nutzen<br />

Handlungsfelder<br />

Standortqualität für Familien verbessern<br />

Positives Klima für Familien schaffen<br />

Steigerung der Wohnattraktivität für Familien<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestalten<br />

Weiterentwicklung „Lokales Bündnis für Familie im Kreis Soest“<br />

Eltern, Kinder und Jugendliche in schwierigen sozialen Verhältnissen unterstützen<br />

Kinder im Vorschulalter fördern<br />

Verbesserung der Übergänge zwischen einzelnen Bildungsphasen<br />

Verbesserung der Bildungszugänge<br />

Verbesserung der Transparenz von Bildungsangeboten<br />

Erhöhung der Bildungsbeteiligung<br />

Aufbau und Leben der Bildungsregion<br />

Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

Ältere Menschen fördern und begleiten und dabei ihre Selbständigkeit erhalten<br />

Das Älterwerden optimal gestalten<br />

Gleichstellung von Frau und Mann fördern<br />

Potenziale von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft nutzen<br />

Eingliederung von Menschen mit Behinderungen verbessern<br />

Gleichwertige Lebensbedingungen für Menschen mit und ohne Behinderung<br />

Weitere Stärkung des Ehrenamtes<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 92


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Den Wirtschaftsstandort<br />

Kreis<br />

Soest vernetzen<br />

und stärken<br />

Gesund und sicher<br />

leben<br />

Die Umwelt für<br />

kommende Generationen<br />

nachhaltig<br />

bewahren<br />

Ressourcen generationengerecht<br />

einsetzen<br />

Wettbewerbskraft der regionalen Unternehmen stärken<br />

Kreis Soest zu einem modernen Technologiestandort entwickeln<br />

Know-how-Fluss zwischen Wissenschaft und Wirtschaft intensivieren<br />

Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung<br />

Integration in den Arbeitsmarkt weiter stärken<br />

Tourismus stärken<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

Gesundheitsstandards weiter entwickeln<br />

Die Gesundheitsförderung optimieren<br />

Strukturen für einen soliden Katastrophenschutz bilden<br />

Rettungsdienst zukunftsfähig gestalten<br />

Verbraucherschutz sichern<br />

Verkehrssichere Region Kreis Soest<br />

Tiergesundheit erhalten<br />

Natürliche Lebensgrundlagen erhalten unter Fortentwicklung der Freiraumplanung<br />

Einsatz nachwachsender Rohstoffe und regenerativer Energien fördern<br />

Die Entsorgungssicherheit gewährleisten<br />

Landwirtschaft und Dorfkultur erhalten<br />

Ressourcen optimal einsetzen<br />

IT-Technologien offensiv nutzen<br />

Ausreichend Mitarbeiter gewinnen<br />

Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter dauerhaft erhalten<br />

Verschuldung abbauen<br />

Liquidität sichern mit dem Ziel der dauerhaften Aufgabenerfüllung<br />

Weitere Konkretisierungen erfolgen dann über die operativen Ziele und die Beschreibung konkreter Umsetzungsschritte.<br />

Das Zukunftskonzept wurde vom Kreistag am 25. Februar 2010 beschlossen. Die operativen<br />

Ziele werden jährlich neu angepasst.<br />

A.2.2<br />

Landschaftspläne<br />

Für den Bereich der ILEK-Region gelten folgende Landschaftspläne 44 :<br />

Landschaftsplan I "Obere Lippetalung-Geseker Unterbörde" (genehmigt am 13. Mai 2003)<br />

Landschaftsplan III "Lippetal-<strong>Lippstadt</strong>-West (genehmigt am 4. Dezember 2006).<br />

Für das Gebiet des Landschaftsplans I werden fünf Entwicklungsziele ausgesprochen. Innerhalb der einzelnen<br />

Entwicklungsziele erfolgt dann die Abgrenzung und Beschreibung von Entwicklungsräumen (ER) mit gegebenenfalls<br />

besonderen Feinzielen. Die nachfolgende Tabelle stellt Ziele und Räume zusammen, die innerhalb der<br />

ILEK-Region liegen:<br />

Tabelle A3: Entwicklungsziele und -räume im Landschaftsplan I<br />

● Entwicklungsziele und Entwicklungsräume<br />

Entwicklungsziel 1: Erhaltung einer mit naturnahen Lebensräumen oder natürlichen Landschaftselementen<br />

reich oder vielfältig ausgestatteten Landschaft.<br />

Entwicklungsziel 2: Anreicherung einer im ganzen erhaltungswürdigen Landschaft mit naturnahen Lebensräumen<br />

und gliedernden und belebenden Elementen.<br />

Entwicklungsziel 3: Freiraumschutz - Erhaltung des offenen, unzersiedelten Raumes der Hellwegbörde mit<br />

besonderer landschaftskultureller und ökologischer Funktion.<br />

Entwicklungsziel 4: Sicherung und Entwicklung naturnaher Landschaftsräume mit besonderer Bedeutung<br />

für den Arten- und Biotopschutz.<br />

Entwicklungsziel 5: Sicherung und Wiederherstellung naturnaher Fließgewässersysteme durch Renaturierung<br />

von Bach- und Flussläufen und Entwicklung auentypischer Lebensräume.<br />

44<br />

Die Landschaftspläne sind im Internet einzusehen unter Kreis Soest/Bürgerservice/ Natur+Landschaft+Wasser+Abfall/Landschaftsplanung/Landschaftspläne.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 93


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Im Bereich des Landschaftsplans III wurden nahezu identische Entwicklungsziele formuliert.<br />

Die stark verkleinerten Karten auf der folgenden Seite zeigen jeweils die Verteilung der ausgewiesenen Entwicklungsziele<br />

auf.<br />

Nähere Festlegungen zu den einzelnen Räumen enthalten die Textteile der Landschaftspläne. Die Landschaftspläne<br />

treffen weiterhin folgende Festsetzungen bezüglich besonders geschützter Teile von Natur und<br />

Landschaft. Die Naturschutzgebiete werden nachfolgend aufgelistet und anhand einer Karte des ABU verortet.<br />

Abbildung A2: Landschaftsplan I - Entwicklungsziele (stark verkleinert; die Legende wurde so modifiziert, dass die Farberläuterungen<br />

in der Verkleinerung lesbar wurden)<br />

Abbildung A3: Entwicklungskarte Landschaftsplan III<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 94


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Tabelle A4: Naturschutzgebiete<br />

● Naturschutzgebiete Nr. Nr.<br />

Landschaftsplan I<br />

NSG „Zachariassee“ 13 NSG „Lippeaue bei Lipperode/ Esbeck“<br />

NSG „Margaretensee“ 54 NSG „Walachei“ 53<br />

Landschaftsplan III<br />

NSG “Uentroper Wald“ 61 NSG “Ahseniederung Oestinghausen“ 82<br />

NSG “Kerbtal am Brunskamp“ 32 NSG “Rosenaue“ 83<br />

NSG “Stockumer Holz“ 67 NSG “Wulfesknapp/Krähenbrink“ 78<br />

NSG “Quabbeaue/Berkenkamp“ 68 NSG “Woeste“ 84<br />

NSG “Bröggel“ 21 NSG “Trotzbach/Gut Alpe“ 85<br />

NSG “Alpke/Alpbach“ 28 NSG “Großes Holz“ 86<br />

NSG “Lippeaue“ 7 NSG “Lusebredde“ 30<br />

NSG “Wierlauke 70 NSG “Gieseler“ 87<br />

NSG “Ahsewiesen“ 1/81 NSG “Kranenkasper“ 88<br />

57<br />

Abbildung A4: Schutzgebiete; Quelle: www.abu-naturschutz.de<br />

Die einzelnen Naturschutzgebiete sind im Landschaftsplan sowie auf der Website der ABU ausführlich beschrieben.<br />

Einige Bereiche im Süden der ILEK-Region gehören zum „Vogelschutzgebiet Hellwegbörde“<br />

(Natura 2000 Nr. DE-4415-401) 45 . Das Gebiet weist „bundesweit bedeutende Brutbestände der Wiesenweihe,<br />

Rohrweihe und des Wachtelkönigs auf. Sehr bedeutsam sind auch die Rastbestände von Mornellregenpfeifer,<br />

Goldregenpfeifer, Kornweihe und Rotmilan.“ 46<br />

Das Vogelschutzgebiet hat eine hohe Bedeutung für weitere durchziehende und rastende Vogelarten offener<br />

Lebensräume wie Sumpfohreule, Kiebitz, Brachpieper und Wiesenpieper.<br />

Neben dem Vogelschutzgebiet gibt es in der ILEK-Region weitere bedeutende NATURA 2000-Gebiete, die in<br />

weiten Teilen identisch sind mit den Naturschutzgebieten. Große Teile der ILEK-Region sind als Landschaftsschutzgebiet<br />

ausgewiesen.<br />

45 Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zum Erhalt der in der EU gefährdeten Lebensräume und Arten. Es<br />

setzt sich zusammen aus den Schutzgebieten der Vogelschutz-Richtlinie (Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April<br />

1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten) und den Schutzgebieten der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (Richtlinie<br />

92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und<br />

Pflanzen).<br />

46 vgl. www.naturschutzinformationen-nrw.de.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 95


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

A.2.3<br />

Nahverkehrsplan<br />

Erst kürzlich wurde für den Kreis Soest ein Nahverkehrsplan 47 erarbeitet. Die für die ILEK-Region bedeutenden<br />

Aussagen werden nachfolgend zusammengefasst.<br />

Entsprechend der Grundsätze des § 2 ÖPNVG NRW soll (im ländlichen Raum) eine angemessene Verkehrsverbindung<br />

durch koordinierte Bus-/Schienenkonzepte sichergestellt werden. Bei geringer Nachfrage sollen<br />

alternative Bedienungsformen wie Rufbusse, Anrufsammeltaxen und Bürgerbusse genutzt werden.<br />

Wesentliche Vorgaben gehen aus verschiedenen Planungsgrundlagen hervor:<br />

Landesentwicklungsplan (LEP): Entwicklungsachsen<br />

Integrierte Gesamtverkehrsplanung (IGVP) des Landes NRW<br />

ÖPNV-Landesprogramm<br />

Nahverkehrsplan Schienenpersonennahverkehr (SPNV).<br />

Die integrierten Gesamtverkehrsplanung (IGVP) des Landes NRW bündelt alle Infrastrukturplanungen (Straße<br />

und Schiene) in einem Instrument. Ergebnis ist der Verkehrsinfrastrukturbedarfsplan, mit dem das Land seine<br />

Förderabsichten konkretisiert. Die Realisierung folgender Vorhaben des „Bedarfsplans Schiene“ wird positive<br />

Wirkungen in der ILEK-Region entfalten:<br />

Beseitigung der Bahnübergänge an der Strecke Dortmund - Paderborn (bis 2015),<br />

Reaktivierung der Westfälischen Landes-Eisenbahn zwischen Münster und Neubeckum sowie zwischen<br />

Neubeckum und <strong>Lippstadt</strong> (nach 2015).<br />

Unter den bereits bewilligten Vorhaben des ÖPNV-Landesprogramms befindet sich als Maßnahme der Regionalverkehr<br />

Ruhr-Lippe GmbH die „Busbeschleunigung Stadt <strong>Lippstadt</strong>, ÖPNV-Anteil“. 48<br />

Der Kreis Soest gehört dem Zweckverband SPNV Ruhr-Lippe (ZRL) an, zu dessen Aufgaben u.a. auch die<br />

ÖPNV-Infrastrukturförderung, das strategische Qualitätsmanagement, die Nahverkehrsplanung, die strategische<br />

Fahrzeugplanung, die strategische Wettbewerbsplanung und das Fahrplandatenmanagement gehören.<br />

Der erste Nahverkehrsplan für den Schienenpersonennahverkehr im NWL (aus Oktober 2011) beinhaltet für die<br />

ILEK-Region folgende relevante Maßnahmen:<br />

Maßnahmen des IGVP (s.o.)<br />

KBS 430 (Hamm - Soest - Paderborn - Altenbeken - Warburg - Kassel): Verknüpfungen mit dem regionalen<br />

und städtischen Busverkehr u.a. in <strong>Lippstadt</strong>; zeitnahe Umsetzung von Ausbaumaßnahmen u.a. an der Station<br />

Dedinghausen).<br />

Der Nahverkehrsplan enthält darüber<br />

hinaus weitere Zielformulierungen zur<br />

Erhöhung der Attraktivität und Steigerung<br />

der Wirtschaftlichkeit des ÖPNV<br />

sowie zur Verzahnung von regionalem<br />

und lokalem ÖPNV. Weiterhin<br />

wird festgelegt, wie zukünftig die<br />

Anforderungen von Menschen mit<br />

Mobilitätseinschränkungen und von<br />

Frauen und Kindern besser berücksichtigt<br />

werden sollen.<br />

Für die zukünftige Qualität der<br />

ÖPNV-Erschlie-ßung werden Richtund<br />

Grenzwerte für Fußwegentfernungen<br />

zur Haltestelle (Luftlinie)<br />

Abbildung A5: Zielwerte für die Raumerschließung; Quelle: Nahverkehrsplan<br />

für den Kreis Soest, S. 14<br />

festgelegt, die nach Gemeindeklassen<br />

sowie nach Verkehrsmitteln unterscheiden.<br />

Der Nahverkehrsplan beschreibt<br />

darüber hinaus weitere zentrale Anforderungen,<br />

die hier nicht vollständig wiedergegeben werden können; und zwar zu<br />

Verbindungsqualität (Bedienungshäufigkeit, Erreichbarkeit zentraler Orte etc.),<br />

47 Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co. KG: Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Januar 2012.<br />

48 Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co. KG: Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Januar 2012. S. 8.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 96


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Angebotsqualität (insbesondere hierarchische Abstimmung und Verknüpfung der Betriebsformen).<br />

Für Lippetal ist als eine Maßnahme im Projekt „mobil4you“ 49 das Konzept eines „RufBusses“ entwickelt<br />

worden.<br />

„Die ÖPNV-Erschließung von Lippetal ist – der Siedlungsstruktur entsprechend – im Wesentlichen durch Taxi-<br />

Bus-Linien und Buslinien zur Schülerbeförderung geprägt. Ziel des Pilotprojektes RufBus ist die Schaffung<br />

eines flächendeckend guten Fahrtenangebotes mit folgenden Merkmalen:<br />

Bestellung per Telefon,<br />

Keine Fahrplan- und Linienwegbindung,<br />

Haltestellen- und Haustürbedienung (optional),<br />

Linientarif mit Komfortzuschlag für die Haustürbedienung,<br />

Einsatz von Kleinbussen (möglichst mit elektromotorischem Antrieb).“ 50<br />

Das Projekt wird aus finanziellen Gründen allerdings nur in begrenztem Umfang realisiert werden.<br />

Für weitere Details wird auf den Nahverkehrsplan verwiesen. Insgesamt ist aber davon auszugehen, dass die<br />

Nahverkehrssituation in der ILEK-Region auf Grundlage des Plans nachhaltig optimiert werden dürfte.<br />

A.3 Stadtentwicklung / Stadtplanung <strong>Lippstadt</strong><br />

A.3.1<br />

Leitbild <strong>Lippstadt</strong> „Licht - Wasser - Leben“<br />

Das 2001 erarbeitete Leitbild ist das Ergebnis einer intensiven Diskussion im Rahmen des Stadtmarketings,<br />

wobei neben den Projektgruppen Leitbild, <strong>Lippstadt</strong> und die Medien, Citymanagement, Event und Familie auch<br />

die Schulen eingebunden wurden. Kernaussagen des Leitbildes sind:<br />

Wir wollen lebendig sein und noch dynamischer werden! Unser Bewusstsein und Sein sind geprägt durch<br />

ständige Entwicklung, durch Offenheit und Wandel. Wir sind in Bewegung. Dabei bekennen wir uns zu den<br />

Wurzeln unseres städtischen Lebens: Technologie und Innovation sind unsere Basis!<br />

Wir wollen ein innovativer Industriestandort mit Wachstum und guter innerstädtischer Lebensqualität sein<br />

und bleiben. Wir sind im Fluß! Unsere Lippe ist voller Dynamik. Fließendes Wasser als Symbol für kraftvolles,<br />

lebensspendendes und naturverbundenes Leben ist in <strong>Lippstadt</strong> allgegenwärtig. Leben bedeutet gestalten!<br />

Wir sind Bürger einer traditionsreichen, kulturbewussten und serviceorientierten Handels- und Hansestadt.<br />

LIPPSTADT als Stadt, Wirtschaftsraum und Gemeinschaft<br />

von Bürgern hat Visionen, die sich in den Begriffen LICHT -<br />

WASSER - LEBEN repräsentieren:<br />

o Licht als Symbol für Leistungsfähigkeit und Modernität;<br />

Industriefreundlichkeit, Lebensfreude und Wohnwert<br />

sollen sich ergänzen; „<strong>Lippstadt</strong> ist jung, innovativ,<br />

technologieorientiert und offen für Neues“.<br />

o Wasser: Die Dynamik unseres Flusses prägt unsere<br />

Entwicklung und hat uns den sensiblen Umgang<br />

mit der Natur gelehrt; „<strong>Lippstadt</strong> ist voller<br />

Bewegung und wir sind im (Lebens)fluss. <strong>Lippstadt</strong><br />

mit allen Sinnen erleben“.<br />

o Leben: LIPPSTADT, das sind wir, und Leben bedeutet gestalten! LIPPSTADT: Stadt mit Vergangenheit<br />

und Zukunft; LIPPSTADT: Stadt der Lebensfreude; LIPPSTADT: Stadt für Service mit Garantie!<br />

49 Das Projekt „mobil4you“ zeigt für den Kreis Soest und den Hochsauerlandkreis konkrete Lösungen für die Schaffung neuer<br />

Mobilitätsangebote auf, die zu einer Attraktivitätssteigerung des ÖPNV und einer Erhöhung der gesamten Mobilität im ländlichen<br />

Raum führen können.<br />

50 Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. S. 58.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 97


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

A.3.2 Leitbild <strong>Lippstadt</strong> / Agenda 21<br />

Das Leitbild der Agenda 21 prägte die Diskussionen um den neuen Flächennutzungsplan und könnte auch<br />

einige Impulse für das ILEK geben: Wichtige Stichpunkte sind (hier gekürzt):<br />

Bewahrung des individuellen Charakters der Stadtteile;<br />

Erhalt und nachhaltige Weiterentwicklung der dörflichen Strukturen;<br />

Ausweisung bedarfsgerechter Wohnbauflächen;<br />

Bedarfsgerechte Ausweisung und Weiterentwicklung der Gewerbegebiete verbunden mit dem Bestreben<br />

einer Nutzungsmischung, die verkehrsmindernde, flächen- und energiesparende Stadtstrukturen zum Ziel<br />

hat;<br />

Sicherung der landwirtschaftlichen Nutzung, die die Bördelandschaft prägt und sichert; sichert auch im Sinne<br />

von Unterhaltung und Entwicklung von Naherholungsräumen und wertvollen Flächen für den Naturschutz;<br />

Hohe Priorität der Renaturierung der Lippe und anderer Gewässer sowie der Sicherung wichtiger Freiraumstrukturen.<br />

A.3.3<br />

Flächennutzungsplan (FNP) <strong>Lippstadt</strong><br />

Der Flächennutzungsplan der Stadt <strong>Lippstadt</strong> stammt aus dem Jahr 1980 und ist inzwischen durch rund 140<br />

Änderungen fortgeschrieben worden. Um eine an die heutigen Rahmenbedingungen angepasste Koordinierungs-,<br />

Entwicklungs- und Steuerungsfunktion des FNP zu ermöglichen, hat der Planungs- und Umweltausschuss<br />

am 9. Dezember 2004 den Aufstellungsbeschluss für die Erarbeitung des neuen FNP gefasst.<br />

Die Stadt legte bei der Neuaufstellung großen Wert auf eine breite Bürgerbeteiligung (kooperatives Planungsverfahren).<br />

Daher wurden stadtteilbezogenen Arbeitskreise gebildet, die eine aktive Mitarbeit von Repräsentanten<br />

der Bürger vor Ort, der Ortsvorsteher, lokaler Institutionen, Vereine, Kirchen und Schulen ermöglicht haben.<br />

Zur Vorbereitung erhielten die Mitglieder ausführliches Informationsmaterial. Im Jahr 2006 haben die Arbeitskreise<br />

für alle Stadtteile Leitbilder und Ziele entwickelt, die dann in Bürgergesprächen vorgestellt wurden.<br />

Neben den unmittelbar für die Aufstellung des Flächennutzungsplans wichtigen Informationen wurden dabei<br />

auch allgemeine Vorschläge für die räumliche Fortentwicklung des Ortes aufgenommen. Auch für die Kernstadt<br />

(Kernstadt-Nord, Altstadt und Kernstadt-Süd) wurden moderierte Arbeitskreise durchgeführt.<br />

Eine Prüfung und Bewertung der Umweltauswirkungen wurde für 3 Gewerbegebiete, 16 Wohnbauflächen und 2<br />

Gemischte Bauflächen durchgeführt.<br />

Auf der Basis dieser Vorarbeiten sowie der Abstimmung mit den betroffenen Behörden wird zurzeit ein FNP-<br />

Entwurf erarbeitet und die weitere Siedlungsentwicklung mit der Bezirksregierung Arnsberg abgestimmt.<br />

A.3.4<br />

Dorfentwicklungskonzepte<br />

In den Jahren 1990 (Lipperode), 1994 (Benninghausen, Esbeck, Overhagen) und 1997 (Dedinghausen, Eickelborn,<br />

Lohe) wurden für die einzelnen Ortsteile Dorfentwicklungskonzepte erarbeitet. In der Zwischenzeit haben<br />

sich die Rahmenbedingungen massiv verändert und es wurden diverse Einzelmaßnahmen / Veränderungen in<br />

den Ortsteilen vorgenommen. Ein Rückgriff auf diese Grundlagen ist daher nur in Einzelfällen im Zuge der<br />

Konkretisierung von Einzelprojekten sinnvoll.<br />

Mit der Erarbeitung des ILEK werden unter Beteiligung der Bürger zunächst aktuelle Problemfelder identifiziert<br />

und Lösungsstrategien beschrieben. Wo möglich und sinnvoll könnten dann auch die älteren Untersuchungen<br />

und Planungen erneut herangezogen werden.<br />

Tabelle A5: Dorfentwicklungskonzepte <strong>Lippstadt</strong><br />

● Dorfentwicklungskonzepte <strong>Lippstadt</strong><br />

Ortsteil Bearbeiter Jahr<br />

Dorfentwicklungskonzept Benninghausen Pesch & Partner 1994<br />

Dorfentwicklungskonzept Dedinghausen Planquadrat Dortmund 1997<br />

Dorfentwicklungskonzept Eickelborn Planquadrat Dortmund 1997<br />

Dorfentwicklungskonzept Esbeck Pesch & Partner 1994<br />

Rahmenplanung Lipperode Planungsbüro Richter-Richard 1990<br />

Dorfentwicklungskonzept Lohe Planquadrat Dortmund 1997<br />

Dorfentwicklungskonzept Overhagen Pesch & Partner 1994<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 98


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Aus diesen Konzepten sind folgende Einzelmaßnahmen umgesetzt worden 51 :<br />

Benninghausen: Umgestaltung der Straße Hammerschmidtbogen,<br />

Lohe: Umgestaltung der 'Kleine Straße'; Rückbau des Kreuzungsbereiches K 40/K 42 1. Bauabschnitt,<br />

Eickelborn: Dorfmittelpunkt im Bereich der alten Schule.<br />

A.4 Gemeindeentwicklung Lippetal<br />

Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Lippetal ist im Jahr 1977 vom Regierungspräsidenten genehmigt<br />

worden. Für Oestinghausen/Hultrop wurde ein gesonderter Teilplan aufgestellt und 1980 genehmigt. Bis einschließlich<br />

2009 wurden insgesamt 39. Änderungen des Flächennutzungsplans genehmigt. Weitere Änderungen<br />

befinden sich im Verfahren.<br />

Mit der 22. Änderung (1999 genehmigt) wurden insgesamt fünf Konzentrationszonen für Windkraftanlagen im<br />

Norden und Osten des Gemeindegebietes festgelegt. Die maximale Höhe der WKA wurde auf 100 m begrenzt.<br />

Derzeit wird für zwei Vorrangzonen der FNP geändert. Ziel ist eine Aufhebung der Höhenbegrenzung.<br />

Die im Flächennutzungsplan fixierte<br />

städtebauliche Entwicklung wurde für<br />

die einzelnen Wohn- und Gewerbegebiete<br />

in Bebauungsplänen konkretisiert.<br />

Für die nicht im Geltungsbereich von<br />

Bebauungsplänen liegenden Gemeindeteile<br />

wurden Innenbereichssatzungen<br />

(z. B. Brockhausen, Hultrop) bzw. Außenbereichssatzungen<br />

(z. B. Polmerheide,<br />

Wiltrop) aufgestellt.<br />

Für Planungen in den einzelnen Ortsteilen<br />

von Lippetal ist zu berücksichtigen,<br />

dass es bei entsprechenden Niederschlagsereignissen<br />

zu Hochwässern<br />

entlang der Lippe und deren Zuflüssen<br />

kommt.<br />

Der Gemeinde liegen Hochwassergefahrenkarten<br />

bzw. Karten der Überschwemmungsgebiete<br />

für Lippe, Quab-<br />

Abbildung A6: Ausschnitt Überschwemmungsgebiet Lippborg<br />

be und Ahse vor.<br />

A.5 Einzelhandelsentwicklung<br />

A.5.1<br />

IHK<br />

Die IHK 52 setzt sich dafür ein, die Innenstädte als Standorte des Handels lebendig zu halten und Fehlentwicklungen<br />

mit zentrumstypischen Angeboten auf der „Grünen Wiese“ durch aktive Standortplanung vorzubeugen.<br />

Von größerer Bedeutung für das ILEK ist allerdings das Thema „Nahversorgung“. Die IHK drückt dies unmissverständlich<br />

wie folgt aus: „Jeder Bürger muss die Möglichkeit bekommen, sich wohnungsnah mit Lebensmitteln<br />

und sonstigen Gütern des täglichen Bedarfs eindecken zu können. Das ist ein Stück Lebensqualität, die<br />

jedoch zunehmend in Gefahr gerät. Rückgängige Bevölkerungszahlen vor allem in den Ortsteilen und steigende<br />

Betriebsgrößen im Lebensmittelhandel führen zu einer Vergrößerung der Einzugsgebiete von Nahversorgern.<br />

Als Folge geht die Zahl der Lebensmittelstandorte zurück. Es entsteht vor allem in den Gebieten mit geringer<br />

Siedlungsdichte und kleinen Ortsteilen die Gefahr einer Abwärtsspirale.“ (IHK 2012, S. 7).<br />

Vorhandene Kleinflächen-Angebote in den kleineren Orten sollten - soweit eben möglich - erhalten werden. Wo<br />

dies nicht gelingt, sind alternative Versorgungskonzepte zu unterstützen und zu fördern: vom bürgerschaftlichen<br />

Engagement getragene Nachbarschaftsläden, mobile Supermärkte, landwirtschaftliche Direktvermarktung<br />

(ergänzt durch Handelsware).<br />

51 Vgl. http://www.lippstadt.de/planen/stadtplanung/stadtentwicklung/dorferneuerung.php<br />

52 IHK Arnsberg: Für attraktiven Handel und lebendige Städte - Handelspolitisches Leitbild der IHK Arnsberg. Arnsberg,<br />

Januar 2012.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 99


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Dort wo Negativentwicklungen (Leerstand, Trading-down) bereits begonnen haben oder drohen, rät die IHK zu<br />

einer abgestimmten Zusammenarbeit aller Beteiligten in Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISG). Zentrale<br />

Handlungsfelder dieser konzertierten Aktion von Gewerbetreibenden, Immobilieneigentümern und Kommune<br />

sind Verbesserung des Branchenmixes, Wiederbelebung von Leerständen, gestalterische Aufwertung<br />

des öffentlichen und privaten Raums, Sauberkeit und Sicherheit, gemeinsame Werbung, Vereinheitlichung der<br />

Öffnungszeiten. (vgl. S. 9)<br />

Neuansiedlungen von großflächigem Einzelhandel mit nahversorgungs-/ zentrenrelevanten Sortimenten sind<br />

laut § 24a LEPro NRW (2007) und Einzelhandelserlass NRW (2008) nur innerhalb zentraler Versorgungsbereiche<br />

zulässig.<br />

A.5.2<br />

Einzelhandelskonzept <strong>Lippstadt</strong><br />

Im Sinne des Einzelhandelserlasses hat GMA zur Steuerung der Einzelhandelsentwicklung in <strong>Lippstadt</strong> zentrale<br />

Versorgungsbereiche abgegrenzt, die eine fußläufig erlebbare, kompakte Struktur mit Versorgungsangeboten<br />

der öffentlichen und privaten Infrastruktur aufweisen bzw. künftig aufweisen sollen. Vorgesehen sind folgende<br />

„Stadtteil-Nebenzentren“:<br />

Tabelle A6: Nebenzentren <strong>Lippstadt</strong><br />

● Stadtteil-Nebenzentren <strong>Lippstadt</strong><br />

Stadtteil Art/Lage Besatz (2007)<br />

Eickelborn Versorgungszentrum Lebensmittel-SB-Markt, zwei Bäckereien, ein Drogeriemarkt, eine<br />

Apotheke, ein Blumengeschäft, ein Kiosk und ein Quelle-Shop<br />

Bad Waldliesborn<br />

Stadtteilbezogenes<br />

Versorgungszentrum<br />

Quellenstraße /<br />

Parkstraße<br />

Lipperbruch<br />

Nahversorgungszentrum<br />

Mastholter Straße /<br />

Ostlandstraße<br />

Großflächiger Lebensmittel-SB-Markt, Drogeriemarkt und ergänzende<br />

Betriebe<br />

Lebensmittel-SB-Markt, kleinteilige Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe<br />

(u.a. Bäckereien, Fleischerei, Kiosk, Apotheke, Blumen,<br />

Sportartikel)<br />

Lipperode Stadtteilzentrum Lebensmittel-SB-Markt; Einzelhandelsangebote (u.a. Getränke,<br />

Bäckereien, Fleischerei, Drogeriemarkt, Apotheke, Schuhe, Unterhaltungselektronik)<br />

+ Nahversorger (ca. 1.300 m 2 Verkaufsfläche)<br />

am Standort Bruchstraße / Bismarckstraße<br />

Esbeck<br />

Quelle: GMA 2007<br />

Versorgungszentrum<br />

südlich der Paderborner<br />

Straße<br />

Lebensmittel-SB-Markt (inkl. Konzessionäre) + kleinteilige Betriebe<br />

im Standortumfeld (u.a. Fleischerei, Kiosk, Apotheke).<br />

Die nicht genannten, kleineren Stadtteile verfügen über keine konzentrierten Versorgungsangebote.<br />

In einer, das Konzept von 2007 ergänzenden Studie 53 , wird die Zentren- und Standortstruktur noch einmal<br />

modifiziert. Dabei werden (2010) außerhalb der Kernstadt Nebenzentren bzw. Stadtteilzentren (ZVB) und Nahversorgungslagen<br />

(NVL) mit folgender Ausstattung/Perspektive unterschieden.<br />

Tabelle A7: Einzelhandelsausstattung<br />

● Einzelhandelsausstattung Statteilzentren und Nahversorgungslagen<br />

Stadtteilzentrum / Nahversorgungslage<br />

Betriebe<br />

Fläche<br />

in m 2<br />

Umsatz<br />

In Mio. €<br />

Entwicklungsperspektive (2010)<br />

ZVB Bad Waldliesborn 12 2.010 7,6 kein Handlungsbedarf zur Angebotsergänzung<br />

ZVB Lipperode 14 1.100 4,8<br />

ZVB Esbeck 6 1.380 8,1<br />

Aktuell kein Handlungsbedarf zum Ausbau des<br />

Zentrums<br />

Ausbau der Lebensmittelversorgung und Stärkung<br />

des Stadtteilzentrums wünschenswert<br />

53 GMA: Einzelhandelskonzept für die Stadt <strong>Lippstadt</strong> - Fortschreibung und Konkretisierung der Konzeptbausteine. Köln<br />

2010.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 100


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

ZVB Eickelborn 9 1.320 6,1<br />

NVL Lipperbruch 7 2.150 8,5<br />

NVL Cappel * * *<br />

Quelle: GMA-Bestandserhebung, Januar 2007 Quelle: GMA 2010<br />

Handlungsbedarf zur Sicherung der wohnungsnahen<br />

Grundversorgung<br />

Infolge der geringen Größe des Lebensmittel-<br />

SB-Marktes ist Handlungsbedarf zur Sicherung<br />

der wohnungsnahen Versorgung gegeben<br />

Der (inzwischen eröffnete) Standort soll wohnungsnahe<br />

Grundversorgungsfunktionen für den<br />

Stadtteil Cappel übernehmen.<br />

GMA weist darauf hin, dass Ergänzungen der wohnungsnahen Grundversorgung in den peripheren Wohnsiedlungsbereichen<br />

nur in eingeschränktem Umfang möglich sind, da die betriebswirtschaftlich notwendigen Einwohnerpotenziale<br />

nicht erreicht werden.<br />

GMA nennt alternative Nahversorgungskonzepte mit denen die wohnungsnahe Versorgung sichergestellt<br />

werden könnte; so z. B. Nachbarschaftsläden, Hofläden oder mobile Verkaufswagen.<br />

A.5.3<br />

Handlungsempfehlungen Lippetal<br />

Die Diplomarbeit zur Einzelhandelsentwicklung in Lippetal gibt eine Reihe von Hinweisen und Empfehlungen 54 :<br />

Die vorhandene Struktur mit den drei Versorgungsstandorten Herzfeld, Lippborg und Oestinghausen<br />

sollte beibehalten werden.<br />

Die Ortskerne der Versorgungstandorte Herzfeld und Lippborg stellen die zentralen Versorgungsbereiche<br />

Lippetals dar. An diesen beiden Standorten werden auch Waren des mittel- und langfristigen Bedarfs sowie<br />

Dienstleistungen angeboten.<br />

Der Versorgungsstandort Oestinghausen ist als Nahversorgungsbereich einzustufen.<br />

Es werden (hier nicht im Detail zu benennende) mögliche Erweiterungsflächen sowie Branchenempfehlungen<br />

für die drei Standorte benannt.<br />

A.6 Erneuerbare Energien / Klimaschutz<br />

A.6.1<br />

Machbarkeitsstudie Regierungsbezirk Arnsberg<br />

Noch vor der Nuklearkatastrophe in Japan wurde - vorrangig unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes - für<br />

den Regierungsbezirk Arnsberg die Grundlage für eine langfristige Gesamtstrategie der Entwicklung Erneuerbarer<br />

Energien erarbeitet.<br />

In einer Machbarkeitsstudie werden ökologische und ökonomische Vorteile herausgearbeitet und möglichen<br />

Risiken gegenübergestellt 55 . Ziel war es, den „realistischen Versorgungsbeitrag“ für das Jahr 2020 zu ermitteln.<br />

Insgesamt können danach durch die Erneuerbaren Energien im Jahr 2020 über 11.000 GWh elektrische und<br />

thermische Energie erzeugt werden. Bezogen auf den derzeitigen Stromverbrauch würde der Anteil der regenerativen<br />

Stromerzeugung damit von 7,8 % auf 27 % im Jahr 2020 gesteigert. Unter Berücksichtigung von Effizienzsteigerungen<br />

sind 30 % anzunehmen.<br />

Den wichtigsten Beitrag leistet dabei die Stromerzeugung durch die Windenergie gefolgt von der Strom- und<br />

Wärmeerzeugung der Bioenergie (Biogas und feste Biomasse) sowie der Strom- und Wärmeerzeugung durch<br />

die Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie). Hinsichtlich der Deckung des aktuellen Wärmebedarfs würde<br />

der Beitrag der Erneuerbaren Energien von derzeit 3,0% auf 5,0% gesteigert.<br />

Die Maßnahmenempfehlungen der Studie legen einen Schwerpunkt auf die Erhöhung der Akzeptanz der Erneuerbaren<br />

Energien mittels Informationsbereitstellung sowie klare (regional-)planerische Vorgaben und Anreize.<br />

Diesen Empfehlungen wird u.a. mit der Erarbeitung des Sachlichen Teilabschnitt „Energie“ zum Regionalplan<br />

Rechnung getragen.<br />

54 Hollmann, Christoph (2011) a.a.O.<br />

55 Siemens Industry Solutions: Machbarkeitsstudie zu den Potentialen Erneuerbarer Energien im Regierungsbezirk Arnsberg;<br />

erarbeitet im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg. Aachen, Februar 2011.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 101


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Die Machbarkeitsstudie beinhaltet vorrangig Gesamtberechnungen für den Regierungsbezirk. Bezogen auf den<br />

Kreis Soest und damit die ILEK-Region sind der Studie folgende wichtige Aussagen zu entnehmen:<br />

Die Hellwegbörde zwischen Unna und Paderborn ist aktuell Standort der meisten WEA im Regierungsbezirk<br />

Arnsberg. Da es sich um ein Europäisches Vogelschutzgebiet handelt und mit der „Vereinbarung zum<br />

Schutz der Wiesenweihe und der anderen Offenlandarten der Hellwegbörde“ ein regionaler Konsens zum<br />

Schutz der gefährdeten Feldvogelarten geschaffen wurde, wird die Gesamtfläche der Hellwegbörde in der<br />

vorliegenden Studie hinsichtlich des zukünftigen Ausbaus der Windenergie als Tabuzone betrachtet. Dies<br />

soll auch für Repowering-Anlagen gelten. 56<br />

Der Kreis Soest weist generell ein hohes Potential im Bereich Photovoltaik auf. Konversionsflächen werden<br />

als Potential für Photovoltaik (PV)-Freiflächen-anlagen angesprochen 57 . Hier wäre zu prüfen, ob ggf. eine<br />

Teilfläche der Lipperland-Kaserne für eine derartige Folgenutzung in Frage kommt.<br />

Auch für den Bereich der „Festen Biomasse“ werden die größten Ausbaumöglichkeiten (ohne Altholz) u.a.<br />

für den Kreis Soest festgestellt. Als eine bislang nur begrenzt genutzte Möglichkeit werden dabei „Kurzumtriebsplantagen“<br />

58 angesprochen. Der Einsatz von Kurzumtriebsplantagen könne dabei im Einklang mit Zielkriterium<br />

der Umweltverträglichkeit stehen, da dadurch die Diversität im landwirtschaftlichen Anbau erhöht<br />

werden kann.<br />

Für die Erzeugung von Energie mittels Biogas liegt der eindeutige Schwerpunkt des Regierungsbezirks im<br />

Kreis Soest (32 %).<br />

A.6.2<br />

Sachlicher Teilabschnitt „Energie“ zum Regionalplan<br />

Im Rahmen des „Aktionsprogramm Erneuerbare Energien im Regierungsbezirk Arnsberg" hat der Regionalrat<br />

die Regionalplanungsbehörde Arnsberg damit beauftragt, einen sachlichen Teilabschnitt des Regionalplans mit<br />

dem Thema „Energie" für die Regierungsbezirk Arnsberg zu entwickeln.<br />

Die Erarbeitung dieses sachlichen Teilabschnitts steht in engem Zusammenhang mit der Energiewende und<br />

der Diskussion über den Klimaschutz. Ziel des Regionalplanes „Energie“ ist die Lösung von Nutzungskonflikten<br />

und die Schaffung von Planungssicherheit auf regionaler Ebene.<br />

Der Regionalrat hat in seiner Sitzung am 8.12.2011 den Zeitplan für die Erstellung des Regionalplans sachlicher<br />

Teilabschnitt „Energie" zur Kenntnis genommen, der den Erarbeitungsbeschluss für Anfang 2013 durch<br />

den Regionalrat vorsieht.<br />

Ein erster Gedankenaustausch zwischen den Planerinnen und Planern der kommunalen Ebene und der Regionalplanung<br />

über mögliche Schwerpunkte und Inhalte dieses sachlichen Teilabschnittes „Energie" fand am<br />

2.3.2012 statt.<br />

Im ersten Schritt wurde eine Bestandsaufnahme der örtlichen Energieerzeugungsanlagen durchgeführt. Die<br />

Bezirksregierung hat auf dieser Grundlage gemeinsam mit der Energiekommission Leitlinien entwickelt, die<br />

vom Regionalrat in seiner Sitzung am 5.7.2012 verabschiedet wurden. Sie geben schwerpunktmäßig Auskunft,<br />

in welcher Weise sich der zukünftige Ausbau von Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft und der weiteren unerschöpflichen<br />

Energiequellen in Südwestfalen nach den Vorstellungen von Regionalrat und Bezirksregierung<br />

vollziehen kann.<br />

Die Leitlinien stellen jedoch keine strikte Vorgabe dar, sondern sind vielmehr eine Diskussionsgrundlage für<br />

den im Jahresverlauf folgenden Dialog mit den regionalen Akteuren.<br />

A.6.3<br />

Klimaschutzkonzept des Kreises Soest<br />

Die Schwerpunkte der kommunalen Energie- und Klimaschutzaktivitäten werden auf folgende Handlungsfelder<br />

gelegt 59 :<br />

energetische Sanierung des (privaten und kommunalen) Gebäudebestands (einschließlich effizienter Wärmeversorgung),<br />

nachhaltige Energieversorgung neuer Wohngebiete,<br />

Schulprojekte,<br />

56 Siemens Industry Solutions 2011, a.a.O., S. 40.<br />

57 Siemens Industry Solutions 2011, a.a.O., S. 56.<br />

58 Eine Kurzumtriebsplantage (KUP) ist eine Anpflanzung schnell wachsender Bäume oder Sträucher mit dem Ziel, innerhalb<br />

kurzer Umtriebszeiten Holz als nachwachsenden Rohstoff zu produzieren.<br />

59 Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Soest unter Einbeziehung der Kommunen. Erstellt von TWS Institut für<br />

Technologie- und Wissenstransfer Kreis Soest e.V. Soest 2011<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 102


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Bereitstellung von Anreizmechanismen zum Energiesparen für private Haushalte (z. B. Energieberatung,<br />

Thermographieaktionen, Öffentlichkeitsarbeit, Förderprogramme, Klimaschutzpreise).<br />

Mit Blick auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien werden vorrangig die Ausweisung von Windvorrangzonen,<br />

die Wärmeversorgung kommunaler Gebäude auf der Basis von Biomasse und Maßnahmen im Solarbereich<br />

(Bereitstellung gemeindeeigener Dachflächen, Solarkataster u.ä.) angestrebt.<br />

Vertiefende Informationen finden sich im Internet unter www.SO-CO2.de.<br />

Für die ILEK-Region sind folgende Informationen und Aussagen zum Status Quo von Bedeutung:<br />

Die Energieversorgung in der ILEK-Region erfolgt in <strong>Lippstadt</strong> durch die Stadtwerke <strong>Lippstadt</strong>, in Lippetal<br />

durch die RWE Net AG Dortmund.<br />

Die Wärmeversorgung im Kreis erfolgt fast ausschließlich dezentral in den einzelnen Gebäuden und Liegenschaften<br />

(vorrangig Erdgas, Öl, Flüssiggas).<br />

Bei den Heizanlagen zeichnet sich keine Tendenz für oder wider einzelner Techniken ab. Es wird davon<br />

ausgegangen, dass konventionelle und erneuerbare Systeme aller Altersklassen in Betrieb sind.<br />

Die Arbeiten zur Abmilderung bzw. Unterdrückung der Folgen des Klimawandels sind bereits seit Jahren im<br />

Gang. Zu nennen sind hier u.a. die Renaturierung der Lippeauen mit Schaffung großflächiger Überschwemmungsgebiete.<br />

In Lippetal wurden in den vergangenen Jahren bereits vielfältige Klimaschutzaktivitäten durchgeführt, z. B.<br />

Bereitstellung von Dachflächen öffentlicher Gebäude zur Errichtung von Photovoltaikanlagen;<br />

Zur Förderung der erneuerbaren Energien wurde eine Flächennutzungsplanänderung vorgenommen, um<br />

eine Planungssicherheit für die lokale Ansiedlung von Windkraftanlagen zu schaffen;<br />

Halbnachtschaltungen im Bereich der Straßenbeleuchtung;<br />

Förderung der Nutzung von Fahrrädern durch flächendeckenden Ausbau der Radwege.<br />

Hinsichtlich der Verbrauchsstruktur der kommunalen Gebäude zeichnet sich in allen Verbrauchsbereichen ein<br />

relativ positives Bild. Einsparpotentiale sind aber noch bei den Kindergärten, den Gemeinschaftsunterkünften<br />

und den Schulen ohne Turnhalle festzustellen. Beim Stromverbrauch fallen die Turnhallen und Schulen negativ<br />

auf.<br />

Beim lokalen Strommix zeigt sich ein rapider Anstieg der Nutzung von Sonnenenergie.<br />

Abbildung A7: Lokaler Strommix in der Gemeinde Lippetal im Jahr 2007 und 2011; Quelle: Integriertes Klimaschutzkonzept<br />

für den Kreis Soest unter Einbeziehung der Kommunen. S. 84<br />

Die Stadt <strong>Lippstadt</strong> nimmt seit dem Jahr 2008 am European Energy Award (EEA) 60 teil. 2006 beteiligte sich die<br />

Stadt am bundesweiten Wettbewerb der Deutschen Umwelthilfe „Bundeshauptstadt im Klimaschutz" und erhielt<br />

für ihr vorbildliches Engagement zum Schutz des Klimas den Titel „Klimaschutzkommune 2006".<br />

60 Der EEA ist ein erprobtes Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren mit anschließender Auszeichnung.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 103


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Unter den Klimaschutzaktivitäten der vergangenen Jahre sind hervorzuheben:<br />

Sanierung der eigenen Liegenschaften und das Erneuern veralteter Heizanlagen im Gebäudebestand,<br />

Bereitstellung von Dachflächen öffentlicher Gebäude zur Errichtung von Photovoltaikanlagen,<br />

Kostenfreie städtische Energieberatung (seit 2001),<br />

Thermographieaktionen des Fachdienstes Gebäudewirtschaft und Umweltberatung der Stadt <strong>Lippstadt</strong> (seit<br />

2004),<br />

Energiesparprojekte der Schulen (seit 1998) und Kindergärten (seit 2006) zur Sensibilisierung von Kindern<br />

und Eltern,<br />

Diverse Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV,<br />

ÖKOPROFIT (Ökologisches Projekt Für Integrierte Umwelt-Technik): Kooperationsprojekt zwischen Kommunen<br />

und der örtlichen Wirtschaft mit dem Ziel der Betriebskostensenkung unter gleichzeitiger Schonung<br />

der natürlichen Ressour-cen,<br />

Umweltmesse <strong>Lippstadt</strong> (Ausrichter: Mattfeld & Sänger GmbH, seit 2008) auf der Bürgerinnen und Bürger<br />

sich über aktuelle Entwicklungen in den Themengebieten Energie sowie Bauen & Wohnen informieren können.<br />

Hinsichtlich der Verbrauchsstruktur der kommunalen Gebäude ist festzustellen, dass es bei der Stadt <strong>Lippstadt</strong><br />

in allen Verbrauchsbereichen deutliche Grenzwertüberschreitungen gibt aber auch Gebäudegruppen in denen<br />

die Zielwerte markant unterschritten sind. Im Wärmeverbrauch sind die Jugendzentren und Gemeinschaftsunterkünfte<br />

auffällig. Beim Stromverbrauch Feuerwehren, Bauhöfe und Stadthallen. Der Wasserverbrauch ist in<br />

den Sportplatzgebäuden und den Gemeinschaftsunterkünften massiv zu hoch.<br />

Insgesamt zeigen die hohen Klimaschutzbemühungen der Stadt <strong>Lippstadt</strong> aber in etlichen Bereichen bereits<br />

Wirkung.<br />

Beim lokalen Strommix zeigt sich ebenfalls ein - allerdings weniger auffälliger - Anstieg der Nutzung von Sonnenenergie,<br />

was aber aufgrund der Struktur (Stromversorgung in der Kernstadt) nicht überrascht.<br />

Abbildung A8: Lokaler Strommix in <strong>Lippstadt</strong> im Jahr 2007 und 2011; Quelle: Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis<br />

Soest unter Einbeziehung der Kommunen. S. 84<br />

Übergreifend soll im Kreis Soest auch weiterhin die Attraktivität des ÖPNV gesteigert und die Bürger zur verstärkten<br />

Nutzung von Fahrrädern bewegt werden. In diesem Zusammenhang sind folgende Aktivitäten zu nennen:<br />

Aufstellung eines Nahverkehrsplans (vgl. Kapitel 4.2.3),<br />

Ausbau und Neubau von Radwegen entlang der kreiseigenen Straßen,<br />

Aufbau des E-Bike Netzwerkes im Kreis Soest als ein Projekt der Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH.<br />

In der ILEK-Region können E-Bikes bislang an folgenden Stellen gemietet bzw. geladen werden:<br />

Best Western Lippischer Hof (Cappelstraße 3, <strong>Lippstadt</strong>),<br />

Löckenhoff & Schulte (Am Mondschein 26, <strong>Lippstadt</strong>),<br />

Gasthof Willenbrink (Hauptstraße 10, Lippborg).<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 104


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Hinsichtlich der Potenziale des Ausbaus erneuerbarer Energien werden im Klimaschutzkonzept für die ILEK-<br />

Region folgende Hinweise gegeben 61 :<br />

Tabelle A8: Potenziale zum Ausbau erneuerbarer Energien<br />

● Generelle Potenziale zum Ausbau erneuerbarer Energien<br />

Windenergie<br />

Solarenergie<br />

Stromerzeugung<br />

aus<br />

Biomasse<br />

Wärmeerzeugung<br />

aus<br />

Biomasse<br />

Wasserkraft<br />

In <strong>Lippstadt</strong> existieren aktuell zwei Wasserkraftwerke. Ein Ausbau ist praktisch auszuschließen.<br />

Geothermie<br />

In der ILEK-Region existierten 2010 ausschließlich 9 Windkraftanlagen, die sämtlich bis 2005<br />

gebaut wurden. Die Gesamtleistung beträgt 9.400 kW; das entspricht 4,3 % der Gesamtleistung<br />

im Kreisgebiet.<br />

Potenzialflächen für die Ausweisung weiterer Standorte existieren praktisch nicht. Zusätzlich<br />

zu den Schutzgebieten sind Abstände zu den Siedlungen einzuhalten, die gewährleisten, dass<br />

die Wohnsituation nicht durch Geräuschentwicklung und Schattenwurf beeinträchtigt wird.<br />

Der Anteil der Gebäude mit Solarthermie betrug zum 31.12.2009 nach Angaben des BAFA<br />

5,68 % in Lippetal und 3,27 % in <strong>Lippstadt</strong> (bei 4,62 % im Kreis Soest). Die Zahl der theoretisch<br />

für eine Nutzung geeigneten Dachflächen würden einen weiteren Ausbau von Solaranlagen<br />

ermöglichen. 62<br />

1. Die Verbrennung der Biomasse (Holz, Stroh) und die Stromerzeugung mithilfe eines Dampfprozesses.<br />

Bislang existieren Kraftwerke in Werl und Rüthen. Da die Standorte mit günstigen<br />

Bedingungen im Wesentlichen ausgenutzt sind, ist nicht davon auszugehen, dass in absehbarer<br />

Zeit weitere Kraftwerke dieser Art entstehen.<br />

2. Die Vergärung der Biomasse und die Nutzung des Biogases in einem Blockheizkraftwerk<br />

(BHKW). Einsatzstoffe sind Back- oder Schlachtabfälle, Mist und Gülle sowie speziell angebaute<br />

Feldfrüchte oder Gras/Grünschnitt. Nach Angaben des Transportnetzbetreibers Amprion<br />

waren im Kreis Soest Ende 2010 44 Stromerzeugungsanlagen mit biogenen Einsatzstoffen am<br />

Netz. Die Anschlussleistung lag insgesamt bei 13.561kW. Davon handelt es sich bei 40 Anlagen<br />

mit einer Anschlussleistung von 12.015kW um Biogasanlagen. 63 Nach Zahlen der Fachagentur<br />

Nachwachsende Rohstoffe (FNR) wird es als unkritisch angesehen, wenn bis 2020 20%<br />

der Anbaufläche in Deutschland für energetische Zwecke genutzt werden. Damit stellt es auch<br />

unter Berücksichtigung der für Treibstoffe nötigen Flächen kein Problem dar, die derzeit im<br />

Kreis Soest vorhandene Anschlussleistung auf 24.000kW zu verdoppeln. Der Flächenbedarf<br />

liegt dann bei knapp 15%.<br />

Wärmebereitstellung durch Biomasse erfolgt über Holz in Form von Stückholz, Pellets oder<br />

Hackschnitzel. Neuerdings werden aber auch Biogasanlagen gebaut, bei denen das erzeugte<br />

Biogas soweit aufbereitet wird, dass es ins Erdgasnetz eingespeist werden kann.<br />

Zum Verbrauch und zu den Potentialen im Bereich des Waldholzes lassen sich aktuell keine<br />

validen Aussagen treffen. Die Versorgung mit Pellets ist z.Zt. gesichert und auch 2011 überstiegen<br />

die freien Kapazitäten die Nachfrage deutlich.<br />

Prinzipiell ist eine deutliche Steigerung (auch durch die bisher nicht erschlossene Energiequelle<br />

„Stroh“) im Kreis Soest als realistisch anzusehen.<br />

Die Förderstatistik des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) weist für den<br />

Kreis Soest in 2008 61 und in 2009 102 geförderte Wärmepumpen aus. Damit liegt der Kreis<br />

deutlich hinter dem Durchschnitt zurück.<br />

Denkbar wäre, für die ILEK-Region ein Klimaschutz-Leitbild aufzustellen 64 .<br />

61 Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Soest, S. 65 ff.<br />

62 Im Rahmen der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes wurden kreisweit die geeigneten Dachflächen ermittelt.<br />

63 Die Daten beziehen sich auf das gesamte Kreisgebiet. Zahlen für die einzelnen Kommunen sind dem Klimaschutzkonzept<br />

nicht zu entnehmen.<br />

64 Vgl. Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Soest, S. 105.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 105


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

A.7 Tourismusentwicklung<br />

A.7.1<br />

Tourismusstrategie für den Kreis Soest<br />

2010 wurde im Auftrag der Wirtschaftsförderung des Kreises Soest eine Tourismusstrategie erarbeitet. Ziel war<br />

es, die künftigen Aufgabenschwerpunkte im ortsübergreifenden Tourismusmanagement zu definieren unter<br />

Berücksichtigung der Vorgaben aus dem Masterplan Tourismus NRW sowie dem Südwestfalen Tourismus<br />

Kompass.<br />

Der Radtourismus spielt für den Kreis Soest eine wichtige Rolle als Leitthema. Das Kreisgebiet erweist sich<br />

aufgrund der bereits vorhandenen Radrouten und der landschaftlichen Vielfalt prinzipiell als attraktiv für den<br />

Radtourismus.<br />

Probleme bei der Entwicklung ergeben sich allerdings aus dem fehlenden Bekanntheitsgrad als Radregion bzw.<br />

generell der fehlenden Identität zwischen Sauerland und Münsterland, wobei das Münsterland zudem als Wettbewerber<br />

mit einer Vielzahl an Angeboten auftritt.<br />

Auf der anderen Seite existieren aber auch große Chancen durch den wachsenden Radtourismus-Markt und<br />

die Entwicklung im Kulturtourismus sowie durch die Nähe zum Ruhrgebiet.<br />

Im Rahmen der ILEK-Erarbeitung können hier gezielt Projektansätze identifiziert und qualifiziert werden.<br />

Von den in der Tourismusstrategie Kreis Soest (2010) ausgewiesenen strategischen Ansätzen sind in diesem<br />

Zusammenhang folgende zu betrachten bzw. anzuführen:<br />

a) Weiterentwicklung der Teilräume und der touristischen Schwerpunkte<br />

Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung des Tourismus im Kreis Soest sollen regionale Besonderheiten und<br />

spezifische Potenziale sein. Ziel: „Teilräume müssen in einzelnen touristischen Angebotsbereichen Alleinstellungen<br />

entwickeln und ausbauen, damit sie ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.“<br />

Als spezifisches Potenzial der ILEK-Region sind Lippe und Lippeaue anzusprechen; hier können speziell<br />

Angebote für die Gruppe der „Genussradler“ entwickelt werden.<br />

b) Weiterentwicklung von Kernthemen und Destinationen<br />

Die Stadt <strong>Lippstadt</strong> und - gesondert benannt - Bad Waldliesborn gelten als touristische Schwerpunktorte; Lippetal<br />

dagegen nicht. Allerdings sollen die Orte und Gebiete, die kein touristischer Schwerpunkt sind, mit ihren<br />

Produkten und Angeboten ebenfalls einen Beitrag zu den touristischen Kernthemen des Kreises Soest leisten.<br />

Als zentrale Ansätze für die ILEK-Region sind zu sehen:<br />

Optimierung / Ausweitung der Radrouten<br />

Entwicklung zielgruppenorientierter Angebote für Pilger, Wallfahrer und Fastenwanderer.<br />

c) Gewinnung von Marktanteilen von Wettbewerbern<br />

Aus dem allgemeinen Trend zu kürzeren Reisen ergibt sich die Anforderung für die Tourismusregionen-/orte<br />

mehr Qualität, Atmosphäre und Emotionalität zu entwickeln. Ziel ist es, authentische und zielgruppenorientierte<br />

Angebote zu schaffen, die zudem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten. In der ILEK-Region könnten folgende<br />

im Strategiepapier benannten Ansatzpunkte verfolgt werden:<br />

Verbesserung der Aufenthaltsqualität,<br />

Verbesserung der Wegequalität und Beschilderung,<br />

Marktorientierter Ausbau der Beherbergungsangebote in Bezug zu den Kernthemen (hier Radtourismus:<br />

Bett & Bike).<br />

d) Systematische Erschließung neuer Märkte<br />

Im Hinblick auf die Erschließung neuer Märkte wird der Radtourismus als konkreter Ansatzpunkt angesprochen.<br />

Unter den Maßnahmen wird auch Schaffung von Geocaching-Angeboten benannt.<br />

e) Natur, Landschaft und Kultur als unverwechselbarer Maßstab und Bezugspunkt für touristische Angebote<br />

Die „besondere Kombination aus Natur und Kultur“ wird als spezifisches Potenzial des Kreises Soest angesprochen.<br />

Ein strategischer Ansatz wird daher darin gesehen, die regionale Kultur herauszustellen. Zur regionalen<br />

Kultur zählen unmittelbar die Kulturlandschaft und die regionale Baukultur. Beide Elemente können über<br />

die Entwicklung von Themenradrouten in außergewöhnlicher Form als touristisches Produkt präsentiert werden.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 106


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Zur Entwicklung radtouristischer Angebote werden folgende ergänzende Hinweise gegeben 65 :<br />

Die Nachfrage nach Radfahren nimmt zu, insbesondere mit anderen Aktivitäten und/oder Themen (z. B.<br />

Kultur),<br />

Trend zur Naturorientierung nimmt zu,<br />

Stärkere Nachfrage nach kombinierten Angeboten (z. B. Rad & Schiff oder Paddel & Pedale),<br />

Starkes Wachstum im Bereich E-Bike (Räder, Verleihsysteme).<br />

Neben einem guten Radwegenetz mit naturnaher Routenführung und guter Beschilderung nimmt die Bedeutung<br />

von Zusatzangeboten (Schutzhütten, Transfer, Gepäcktransfer) zu.<br />

<strong>Lippstadt</strong> und Lippetal sollten als ILEK-Region gemeinsam Aufgaben der Produktentwicklung, des Qualitätsmanagements,<br />

der Gästebetreuung und Vermarktung wahrnehmen. Die Tourismusstrategie liefert zu diesen<br />

Aufgaben einige ergänzende Hinweise 66 .<br />

A.7.2<br />

„Touristisches Strategiepapier"<br />

2010 wurde von der Stadt <strong>Lippstadt</strong> und der Gemeinde Lippetal ein gemeinsames Strategiepapier erarbeitet.<br />

Auslöser hierfür war das bereits erschlossene sowie zukünftige Potenzial im Bereich der Lippe und der Lippeaue.<br />

Wie in Kapitel 3.5.2 beschrieben, wurden hier über Jahre deutschlandweit einzigartige Renaturierungsmaßnahmen<br />

realisiert. Dabei entstand auf einem Gebiet von mehr als 1.000 Hektar eine seltene und faszinierende<br />

Auenlandschaft.<br />

Ergänzend wurden im Rahmen mit EFRE-Mitteln (Erlebnis.NRW) Informations- und Beobachtungspunkte in der<br />

Lippeaue eingerichtet. Im Rahmen der Regionale 2013 könnte mit dem „Westfälischen Auenzentrum" eine<br />

weiterer Mosaikstein hinzugefügt werden.<br />

Das Ergebnis ist eine beeindruckende naturnahe Kulturlandschaft mit einem enormen touristischen Potential.<br />

Um die neu gewonnene touristische Strahlkraft weiter auszubauen und eine zielgruppenorientierte Vermarktung<br />

vorzubereiten, wurde im Oktober 2010 ein Workshop durchgeführt. Im Ergebnis wurden (zusammengefasst)<br />

folgende Ziele der weiteren touristischen Entwicklung definiert:<br />

Tabelle A9: Entwicklungsziele der Zusammenarbeit im Tourismus<br />

● Entwicklungsziele<br />

Oberziel<br />

Dauerhafte Etablierung der Lippeaue als touristische Marke<br />

Aufbau einer Produktlinie rund um das Thema Aue ohne die natürliche Entwicklung der Lippeauen zu<br />

gefährden.<br />

Unterziele<br />

Konzentration auf zielgruppenscharfe Angebote für folgende Zielgruppen:<br />

Zielgruppen des Masterplan Tourismus NRW: „Erwachsene Paare", „Aktive Best Ager" , „Bodenständige<br />

Best Ager" und „Familien",<br />

Ergänzende Zielgruppen ( ggf.): „Business-Gäste", „Junge Singles und Paare",<br />

Schulklassen, Jugendgruppen und Vereine.<br />

Klare Fokussierung auf die Themenschwerpunkte „wellnessNRW" und „activeNRW" (vgl. auch Touristisches<br />

Strategiepapier des Kreises Soest).<br />

Stärkere Verankerung der Lippe im Bewusstsein der eigenen Bevölkerung und der Gäste (z. B. längster<br />

Fluss Westfalens); Erhöhung der Präsenz der Lippe im Stadtbild <strong>Lippstadt</strong>s und Lippetals.<br />

Sofern das Auenzentrum realisiert wird, muss dieses als Leuchtturm mit überregionaler Strahlkraft auf der<br />

touristischen Landkarte in NRW platziert werden.<br />

Verknüpfung mit anderen vorhandenen Potenzialen und Angeboten, wie z. B.:<br />

Anbindung an das regionale und überregionale Radwegenetz (z. B. Römer-Lippe-Radweg),<br />

Aufgreifen der Themen „Gärten", „Schlösser",<br />

Kanutouren und Kanusport,<br />

Nutzung des Potenzials der Wallfahrer (ca. 45.000 Besucher jährlich),<br />

Regionale Speisekarte (Spargelbauern, Hausschlachtereien etc.).<br />

65 Vgl. Tourismusstrategie Kreis Soest, S. 47.<br />

66 Vgl. Tourismusstrategie Kreis Soest, S. 71.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 107


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Alle entwickelten Maßnahmen sollten dem Gedanken des „Sanften Tourismus" folgen und müssen den Bedürfnissen<br />

der Flora und Fauna in der Lippeaue nach Ruhe und Abgeschiedenheit Rechnung tragen.<br />

Diese erste Zieldefinition ist als plausibel und klar umrissen anzusehen. Von Seiten MSP ImpulsProjekt wird<br />

ergänzend hinzugefügt, dass die touristische Entwicklung im Bereich der Lippe / Lippeaue in Verbindung mit<br />

Kulturangeboten und Veranstaltungen als zukünftiger „Motor“ des Tourismus in der ILEK-Region gesehen<br />

werden kann. Gleichzeitig bildet dieses Handlungsfeld einen zentralen Ansatz für die Kooperation und gemeinsame<br />

Entwicklung von Projekten der beiden Kommunen.<br />

Insofern wird eine Themenwerkstatt dazu genutzt, die im vorliegenden Strategiepapier formulierten Maßnahmen-<br />

und Handlungsansätze zu diskutieren und in Richtung konkreter Kooperationsprojekte weiterzuentwickeln.<br />

Schwerpunktthemen sind:<br />

Entwicklung der touristischen Marke „Lippeaue“: Produktentwicklung und Kommunikationskonzept,<br />

Erweiterung der Infrastruktur (Verbesserung der Sichtbeziehungen und der Beschilderung sowie ggf. Reisemobilstellplatz,<br />

Wasserspielplätze etc.),<br />

Entwicklung von Programmen / buchbaren Angeboten („Dienstleistungsketten“) mit Stadtführungen, geführten<br />

Radtouren und Wanderungen, Foto-Workshops, Kanuwandern und ggf. „Wildwasser“ auf Lippstädter<br />

Stadtgebiet, „Naturschutz zum Anpacken“, „Auszeit in der Aue“.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 108


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Anhang B: Information und Beteiligung der Bürger<br />

Der Anhang vermittelt anhand einer repräsentativen Auswahl von Presseberichten sowie der zur<br />

Auftaktveranstaltung in großer Zahl verschickten Einladung, wie die relevanten Institutionen/Akteure<br />

und die Bevölkerung zur Mitwirkung aktiviert und das ILEK unter breiter Beteiligung erarbeitet wurde.<br />

● Übersicht der Institutionen und Akteure, die persönlich angeschrieben wurden<br />

01 Gebietskörperschaften Bezirksregierung Arnsberg, Dezernate 33 / 35 / 54; Kreis Soest<br />

02 Landwirtschaft Landwirtschaftskammer, Landwirtschaftliche Ortsverbände, Landjugend<br />

13 Wirtschaftsförderung Wirtschaftsförderung <strong>Lippstadt</strong>, Gewerbevereine, Fördergemeinschaft<br />

Herzfeld<br />

04 Naturschutz ABU, NABU, BUND Ortsgruppen, Landschaftswarte und sonstige<br />

Naturschutzvereine<br />

05 Ratsmitglieder, Ortsvorsteher<br />

Ortsvorsteher aller Stadtteile <strong>Lippstadt</strong>s, Ratsmitglieder der Gemeinde<br />

Lippetal<br />

06 Verkehr / Versorgung Regionalverkehr Ruhr-Lippe , Stadtwerke <strong>Lippstadt</strong><br />

07 Tourismus Kultur und Werbung <strong>Lippstadt</strong> GmbH, Gästeführer/innen Lippetal,<br />

Kanutouren-Anbieter<br />

08 Kultur und Heimatpflege Brücke e. V. - Verein für Geschichte und Heimat Lippetal, Bürgerring<br />

Lipperode e.V., Denkmalpfleger, Kunstverein <strong>Lippstadt</strong>, Förderverein<br />

Sändker's Mühle Heintrop, Hansegesellschaft <strong>Lippstadt</strong>, Heimatbund<br />

<strong>Lippstadt</strong> e.V., Heimatschutzvereine in <strong>Lippstadt</strong>, Ortsheimatpfleger,<br />

Verein zur Förderung der Heimat und des Brauchtums Oestinghausen<br />

09 Kirchen / Kirchliche Vereine<br />

10 Soziale und Karitative<br />

Vereine<br />

Ev. und kath. Kirchengemeinden, Calvery Chapel <strong>Lippstadt</strong> e.V., KKV<br />

Lippia <strong>Lippstadt</strong> e.V.<br />

Deutsches Rotes Kreuz <strong>Lippstadt</strong> e. V., Humanitas Gemeinnützige<br />

Gesellschaft e.V., Kleine Taten e.V. Lippetal, Kolpingsfamilien, Malteser<br />

Hilfsdienst e.V. , Seniorengemeinschaft Caritas<br />

11 Jugendpflege Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, Pfadfindergruppe Soest e.V.,<br />

Verein für Jugendpflege Lippborg 1946 e.V.<br />

12 Wasserverbände Boker-Heide, Obere Lippe<br />

13 Sportvereine 1. SC Lippetal, Angelsportverein Benninghausen e.V. Segelclub <strong>Lippstadt</strong><br />

e.V., Bogensportabteilung Dedinghausen, DJK SC <strong>Lippstadt</strong>,<br />

Eisstockschützengilde Lippe, Förderverein der Jugend TuS SG O-<br />

estinghausen, Spiel- und Sportverein Blau-Weiß-Lipperbruch, Sportverein<br />

Germania Hovestadt-Nordwald e.V, Stadtsportverband <strong>Lippstadt</strong>,<br />

Sportverein Schwarz-Weiß Hultrop e.V., SUS BW Lipperbruch,<br />

SV <strong>Lippstadt</strong> 08 e.V., SV Teutonia 08 <strong>Lippstadt</strong> e.V., SV Victoria <strong>Lippstadt</strong>,<br />

Turn- u. Sportverein Schwarz-Gelb Oestinghausen e.V.<br />

14 Musik-/Gesangsvereine Kinder- und Jugendchor Lipperode, Lippstädter Männerchor, MGV<br />

Frohsinn 1912 e.V., Städt. Musikverein <strong>Lippstadt</strong> e.V., Tambourcorps<br />

Hörste e.V.<br />

15 Reitervereine Reit- u. Fahrverein Diestedde-Herzfeld 1924 e.V., Reiterverein Lippborg-Unterberg<br />

e.V., Reitverein Pferdehof Gut Himmelpforten e.V.<br />

16 Schützenvereine Sämtliche Schützenvereine in <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

17 Sonstige Verbände / Vereine<br />

ADFC Kreisverband Soest e.V., ADFC Ortsgruppe, Zweckverband<br />

Hovestadt-Nordwald, Zweckverband Lippborg<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 109


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Projektstart<br />

Soester Anzeiger, 4.4.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 110


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Einladung zur Auftaktveranstaltung<br />

Die nachfolgende Einladung wurde in Lippetal und <strong>Lippstadt</strong> an alle Fraktionen, Ortsvorsteher, öffentliche<br />

Träger und Vereinsvorsitzende versendet sowie im Rathaus öffentlich ausgelegt.<br />

Einladung zur Auftaktveranstaltung im Rahmen der Erarbeitung des Integrierten Ländlichen<br />

Entwicklungskonzeptes (ILEK) für <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

sehr geehrte Ratsmitglieder,<br />

liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />

die Kommunen <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal beabsichtigen, die interkommunale Zusammenarbeit weiter zu verstärken<br />

und erarbeiten im Laufe des Jahres ein gemeinsames Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK).<br />

Ziel ist es, die Identität im nördlichen Teil des Kreises Soest zu stärken und die Region als Lebens-, Arbeits-,<br />

Erholungs- und Naturraum zu sichern und weiterzuentwickeln. Hierzu bedarf es der aktiven Beteiligung der<br />

Bevölkerung, denn das ILEK soll Ideen aus der Region heraus entwickeln und zu zukunftsträchtigen, umsetzbaren<br />

Projekten ausformen.<br />

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung wird der geplante Ablauf der ILEK-Erarbeitung vorgestellt. Weiterhin sollen<br />

von der Teilnehmerrunde bereits erste Eckpunkte für das Konzept ausgearbeitet werden.<br />

Das Beratungsunternehmen MSP ImpulsProjekt stellt hierzu die Ergebnisse erster Bestandsaufnahmen und<br />

Bewertungen vor. Die Teilnehmer sollen dann aus ihrer Sicht Hinweise auf Problemfelder und Defizite in den<br />

einzelnen Ortsteilen geben, sowie gemeinsam regionale Entwicklungspotenziale und Chancen für Verbesserungen<br />

benennen.<br />

Dabei geht es insbesondere auch darum, mögliche Kooperationsprojekte zwischen <strong>Lippstadt</strong> – Lippetal zu<br />

identifizieren. Das „verbindende Element“ ist zweifelsfrei die Lippe und die Lippeaue. Hier gibt es sicherlich -<br />

speziell im Hinblick auf den Tourismus - Ansatzpunkte für eine Verstärkung der Zusammenarbeit.<br />

Weitere zentrale Themenfelder sind z.B. Dorferneuerungsmaßnahmen, Sicherung und Erweiterung von Einrichtungen<br />

der Grundversorgung und Leerstandsmanagement.<br />

Wir würden uns sehr über Ihre Mitwirkung an der Erarbeitung gemeinsamer Ziele, Ideen und Projekte freuen<br />

und möchten Sie herzlich einladen zur<br />

Auftaktveranstaltung ILEK <strong>Lippstadt</strong> / Lippetal<br />

am Dienstag, den 19. Juni 2012,<br />

um 18.00 Uhr,<br />

in der Schützenhalle, Rosenstraße 34, in Eickelborn.<br />

<strong>Lippstadt</strong>, den 05.06.2012 Lippetal, 05.06.2012<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bürgermeister Christof Sommer<br />

Bürgermeister Matthias Lürbke<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 111


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Ankündigung der Auftaktveranstaltung am 19.6.2012<br />

Soester Anzeiger,<br />

9.6.2012<br />

Patriot, 11.6.2012<br />

Patriot, 18.6.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 112


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Berichte zur Auftaktveranstaltung<br />

Die Glocke, 21.6.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 113


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Soester Anzeiger, 21.6.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 114


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Patriot,<br />

22.6.2012<br />

Themenwerkstätten (Ankündigungen und Ergebnisse)<br />

Soester Anzeiger, 8.8.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 115


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Patriot, 15.8.2012<br />

Patriot, 22.8.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 116


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Patriot, 31.8.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 117


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Soester Anzeiger, 8.9.2012<br />

Soester Anzeiger,<br />

10.9.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 118


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Patriot, 12.9.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 119


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Soester Anzeiger, 19.9.2012 Die Glocke, 19.9.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 120


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Patriot, 20.9.2012<br />

Projekttische<br />

Patriot, 20.9.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 121


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Soester Anzeiger, 8.10.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 122


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Patriot, 15.11.2012<br />

<strong>Lippstadt</strong> am Sonntag, 18.11.2012<br />

Informationsveranstaltung am<br />

20.11.2012<br />

Die Glocke,<br />

20.11.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 123


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Die Glocke, 22.11.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 124


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Patriot, 22.11.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 125


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Soester Anzeiger, 15.12.2012<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 126


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Anhang C: Quellen / Literatur<br />

Beckers, Birgit, Joachim Drüke (ABU): Präsentation „Maßnahmen zur Renaturierung des Wasserhaushaltes<br />

und der Abflussdynamik am Beispiel der Lippeaue“.<br />

Beyer, Burkhard: Regionen in Nordrhein-Westfalen; Band 2: Münsterland und Hellweg. Münster<br />

2011.<br />

Bezirksregierung Arnsberg (Hrsg.:) Machbarkeitsstudie zu den Potentialen Erneuerbarer Energien<br />

im Regierungsbezirk Arnsberg. Erarbeitet durch Siemens Industry Solutions, Februar 2011.<br />

Breitbandinitiative Kreis Soest: Rahmenkonzept und Vorgehensvorschlag zur kurz-/mittelfristigen<br />

und zur langfristigen Verbesserung der Breitbandversorgung im Kreis Soest (Stand 09/2008).<br />

Demografiecheck <strong>Lippstadt</strong>. Planersozietät, Dortmund 2010.<br />

Die Disselmersch. In: ABU info 25/26 (01/02).<br />

Dorfentwicklungskonzept Benninghausen. Pesch & Partner, 1994.<br />

Dorfentwicklungskonzept Dedinghausen. Planquadrat Dortmund, 1997.<br />

Dorfentwicklungskonzept Eickelborn. Planquadrat Dortmund, 1997.<br />

Dorfentwicklungskonzept Esbeck. Pesch & Partner, 1994.<br />

Rahmenplanung Lipperode. Planungsbüro Richter-Richard, 1990.<br />

Dorfentwicklungskonzept Lohe. Planquadrat Dortmund, 1997.<br />

Dorfentwicklungskonzept Overhagen. Pesch & Partner, 1994.<br />

Einzelhandelskonzept für die Stadt <strong>Lippstadt</strong> - Fortschreibung und Konkretisierung der Konzeptbausteine.<br />

GMA, Köln 2010.<br />

Flächennutzungsplan der Gemeinde Lippetal (1977)<br />

Flächennutzungsplan der Stadt <strong>Lippstadt</strong> (1980)<br />

Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt <strong>Lippstadt</strong>. GMA, Köln 2007.<br />

Hollmann, Christoph: Einzelhandel und Nahversorgung im ländlichen Raum - Sicherung der Versorgungstrukturen<br />

der Gemeinde Lippetal bis zum Jahr 2025. Diplomarbeit, Institut für Geographie<br />

Münster, 2011.<br />

IHK Arnsberg: Für attraktiven Handel und lebendige Städte - Handelspolitisches Leitbild der IHK<br />

Arnsberg. Arnsberg, Januar 2012.<br />

IT.NRW: Kommunalprofil Lippetal. www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

IT.NRW: Kommunalprofil <strong>Lippstadt</strong>. www.it.nrw.de (Stand 31.12.2010)<br />

IT.NRW: Landwirtschaftszählung - Haupterhebung 2010.<br />

Kreis Soest, Abteilung Gesundheit (Hrsg.): Basisgesundheitsbericht 2011 - Gesundheitsberichterstattung<br />

des Kreises Soest.<br />

Kreis Soest, Abteilung Umwelt (Hrsg.): <strong>Abschlussbericht</strong> Dorfwettbewerb 2011 „Unser Dorf hat Zukunft“.<br />

Kreis Soest, Stabsstelle Kreisentwicklung (Hrsg.): Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis<br />

Soest unter Einbeziehung der Kommunen. Erstellt von TWS Institut für Technologie- und Wissenstransfer<br />

Kreis Soest e.V., Soest 2011.<br />

Kreis Soest: Landschaftsplan I "Obere Lippetalung-Geseker Unterbörde" (genehmigt am 13. Mai<br />

2003).<br />

Kreis Soest: Landschaftsplan III "Lippetal-<strong>Lippstadt</strong>-West (genehmigt am 4. Dezember 2006).<br />

Kreis Soest: Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Erstellt von Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co.<br />

KG, Januar 2012.<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 127


ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />

Kreis Soest: Zukunftskonzept 2020 - Kreis Soest. Soest 2011.<br />

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen (MKULNV) Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Chancen für Beschäftigung<br />

und Einkommen im ländlichen Raum. Leitfaden zur Förderung von Diversifizierung und Umnutzung<br />

in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2010.<br />

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen (MKULNV) Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Entwicklungschancen für die<br />

ländlichen Räume in Nordrhein-Westfalen. Integrierte ländliche Entwicklung. Düsseldorf 2010.<br />

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen (MKULNV) Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Herausforderungen und Entwicklungschancen<br />

für Dorfkerne und Ortsmitten in Nordrhein-Westfalen. Eine Hilfestellung für die<br />

Akteure vor Ort. Düsseldorf 2012.<br />

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen (MKULNV) Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): NRW-Programm Ländlicher<br />

Raum 2007–2013. Stand Dezember 2011; 3. aktualisierte Auflage.<br />

Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund - östlicher Teil (Kreis Soest<br />

und Hochsauerlandkreis), rechtswirksam seit 30.03.2012.<br />

Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Breitbandversorgung ländlicher<br />

Räume (4.1.2012)<br />

Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung.<br />

RdErl. d. Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

II-6-0228.22900 v. 18.3.2008 in der geänderten Fassung vom 19.08.2010<br />

Staatliches Umweltamt <strong>Lippstadt</strong> (Hrsg.): Die Klostermersch. Ein Fluss erobert seine Aue zurück.<br />

2002.<br />

Städtebauförderungsprogramm „Förderung kleiner Städte und Gemeinden - überörtliche Zusammenarbeit<br />

und Netzwerke“ im Rahmen der Initiative „Ländliche Infrastruktur“. Programmstrategie<br />

(Entwurf BMVBS). Juli 2010<br />

Tourismusstrategie für den Kreis Soest. Erstellt durch ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH.<br />

Köln 2010.<br />

Touristisches Strategiepapier der Stadt <strong>Lippstadt</strong> und der Gemeinde Lippetal. 2010.<br />

Internetseiten:<br />

www.lnet.net/geschaeftskunden/newsarchiv/256-suedwestfalen-schliesst-luecken-im-netz.html.<br />

www.lippstadt.de<br />

www.naturerlebnis-auenland.de<br />

www.naturschutzinformationen-nrw.de<br />

www.pflege-atlas.de<br />

www.radverkehrsnetz.nrw.de<br />

www.roemer-lippe-route.de<br />

www.zukunft-breitband.de<br />

MSP ImpulsProjekt 2013 128

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