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100 Jahre

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1914 - 2014<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Siegerländer<br />

Bergknappenkapelle<br />

Niederschelden<br />

Niederschelden 2014


Benefizkonzert<br />

Samstag 6. Dezember 2014<br />

Leonhard-Gläser-Saal, Siegerlandhalle<br />

Gemeinschaftskonzert<br />

Landespolizeiorchester NRW und<br />

Siegerländer Bergknappenkapelle<br />

Niederschelden<br />

Reinerlös geht an die DRK-Kinderklinik Siegen<br />

Hinweis: Großes Festprogramm vom 19. bis 22. Juni ab Seite 151<br />

Parkplan auf Seite 148<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Grafische Bearbeitung:<br />

Druck und Bindung:<br />

©<br />

Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden<br />

Abteilung im Volksverein Niederschelden e.V.<br />

Bogenstraße 25 | 57080 Siegen - Niederschelden<br />

Klaus Tillmanns<br />

TillDesign, Atelier für Grafik und Druck, Kirchen (Sieg)<br />

Vorländer - Druckerei und Verlag, Siegen<br />

beim Herausgeber<br />

Niederschelden, Mai 2014


vom<br />

Posaunenchor<br />

Blasorchester<br />

zum<br />

Aus der Chronik der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden<br />

Festschrift zum <strong>100</strong> jährigen Bestehen der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden<br />

Festtage vom 19. bis 22. Juni 2014<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Siegerländer Bergknappenkapelle<br />

Niederschelden


Der Schirmherr<br />

Liebe Bergknappen !<br />

Wer Euch in Eurer festlichen Bergmannstracht sieht, ist direkt begeistert.<br />

Dieser Eindruck wird noch übertroffen von dem hohen musikalischen<br />

Niveau der Kapelle unter der qualifizierten Leitung von Reinhold<br />

Sedláček.<br />

Nahezu jedes Frühjahrs- und Herbstkonzert seit 1999 haben meine Frau und ich besucht<br />

- und waren wie die übrigen Gäste im immer vollbesetzten Haus begeistert. Aber<br />

auch bei vielen anderen Gelegenheiten konnten wir die hohe musikalische Qualität des<br />

Orchesters bewundern, das im In- und Ausland aktiv ist.<br />

Durch eine erfolgreiche Jugendarbeit wird kontinuierlich der Bestand der Kapelle<br />

gesichert. Die „Zwergknappen“ treten eigenständig mit Konzerten auf und sind nach<br />

intensiver Ausbildung schnell in die Kapelle integriert.<br />

Ein Markenzeichen der Bergknappen ist die langjährige Zusammenarbeit mit qualifizierten<br />

Dirigenten. So ist Reinhold Sedláček erst der fünfte Dirigent seit dem Zweiten<br />

Weltkrieg. Und Werner Schönau, der seit 26 <strong>Jahre</strong>n mit seinem jeweiligen Vorstandsteam<br />

der Kapelle vorsteht, ist erst der achte Vorsitzende seit der Gründung – so sind Kontinuität<br />

und Erfolg gesichert. Mehr über die so wechselvolle und erfolgreiche Geschichte von <strong>100</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n Siegerländer Bergknappenkapelle ist in dem hervorragend gestalteten Festbuch mit<br />

der ausführlichen Chronik zu lesen.<br />

Bemerkenswert ist, dass etliche Familien seit Generationen musikalisch aktiv sind,<br />

was sicher auch ein Grund für den tollen Zusammenhalt in der Kapelle ist. Dass die<br />

Bergknappen auch in Zukunft so harmonisch bleiben und erfolgreich sein mögen, das<br />

wünscht Euch von Herzen<br />

Euer Freund<br />

Ulf Stötzel<br />

4<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Der Bürgermeister<br />

Eisen und Erz<br />

… prägen das Siegerland seit Jahrtausenden. Der Erzbergbau hat viele<br />

Ortschaften bis ins 20. Jahrhundert hinein maßgeblich geprägt. Auch<br />

wenn im Siegerland kein (aktives) Bergwerk mehr besteht, die große,<br />

von tiefem Bewusstsein geprägte Tradition des Bergwesens und des Berufsstandes<br />

des Bergmannes ist nicht untergegangen. Sie lebt weiter, wird gepflegt und<br />

mit Leben erfüllt von Idealisten, die dem Siegerland Ehre erweisen: der Siegerländer<br />

Bergknappenkapelle Niederschelden.<br />

Dies tun sie nun schon eine beachtliche Zeit und ich freue mich sehr, der Siegerländer<br />

Bergknappenkapelle Niederschelden im Namen der Universitätsstadt Siegen zum<br />

<strong>100</strong>-jährigen Jubiläum gratulieren zu dürfen.<br />

Ein Verein, der wie die Bergknappen auf eine <strong>100</strong> jährige Geschichte und damit ein ganzes<br />

Jahrhundert aktiven Kulturschaffens zurückblicken kann, hat allen Grund, zu feiern<br />

und stolz zu sein. Durch Engagement und unzählige Auftritte hat sich die Kapelle mit ihrer<br />

Musik zu einem wichtigen Kulturträger in der Ortsgemeinschaft und der gesamten Region<br />

entwickelt. Das abwechslungsreiche Repertoire ist geprägt von Tradition und Moderne. Es<br />

hat den Bergknappen bis weit über die Grenzen des Siegerlandes Anerkennung und Fans<br />

beschert, weshalb sie auch ein musikalischer Botschafter für die gesamte Region sind.<br />

Das freut mich als Bürgermeister natürlich besonders und wir wissen es sehr zu schätzen,<br />

dass wir mit den gut 40 Musikerinnen und Musiker unter dem Dirigat von Reinhold<br />

Sedláček ein musikalisches Vorzeigeobjekt in Siegen und in Niederschelden haben.<br />

Und so danke ich den Verantwortlichen und Mitgliedern rund um den langjährigen<br />

1. Vorsitzender Werner Schönau für das hervorragende ehrenamtliche Engagement, die<br />

hervorragende Jugendförderung und den künstlerischen Ehrgeiz.<br />

Ich wünsche den Musikerinnen und Musikern weiterhin viel Erfolg und Freude beim<br />

gemeinsamen Musizieren sowie stets eine große Zuschauerkulisse und viel Applaus!<br />

Glück Auf!<br />

Ihr Steffen Mues<br />

Bürgermeister der Stadt Siegen<br />

Grußworte<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 5


6<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 7


Der Volksmusikerbund NRW<br />

Der Freundschaft Worte haben oft gelogen,<br />

es trügt die Liebe durch Beredsamkeit,<br />

Musik hat nie ein Menschenherz betrogen,<br />

wohl aber <strong>100</strong>0 Herzen hoch erfreut.<br />

Der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden gratuliere ich im Namen vom<br />

Volksmusikerbund NRW Kreisverband Siegen-Wittgenstein herzlich zum <strong>100</strong> jährigen<br />

Vereinsjubiläum. In all den <strong>Jahre</strong>n haben die Mitglieder der Bergknappenkapelle durch<br />

die Pflege der Deutschen Volks- und Blasmusik zum kulturellen Leben beigetragen.<br />

Respektvoll können die heutigen Musiker und Musikerinnen auf die Mitglieder des Vereins<br />

blicken, welche in guten und schweren Zeiten dem Verein treu geblieben sind. Viel<br />

Arbeit und Geduld ist nötig, um immer wieder neuen Nachwuchs auszubilden, in den<br />

Verein zu integrieren und zu motivieren. Deshalb besonderen Dank an alle Aktiven und<br />

Ausbilder, welche sich uneigennützig für die Bergknappenkapelle einsetzen und mit<br />

dem Verein einen harmonischen Eindruck hinterlassen.<br />

Mein Dank an alle, welche sich für die Durchführung des Kreis-Musikfestes im Rahmen<br />

des <strong>100</strong> jährigen Jubiläums einsetzen und wünsche den beteiligten Vereinen einen<br />

harmonischen Verlauf.<br />

Mit den besten Wünsche für die Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden.<br />

Theo Sting<br />

Vorsitzender des Kreisverbandes<br />

Siegen-Wittgenstein im Volksmusikerbund NRW<br />

8<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Der Volksverein Niederschelden e.V.<br />

Das hundertjährige<br />

… Bestehen der Siegerländer Bergknappenkapelle ist ein guter Anlass,<br />

um eine Jubiläumsfeier festlich zu veranstalten. Fünf <strong>Jahre</strong> nach der<br />

Gründung des Volksvereins Niederschelden kam der Wunsch von einigen<br />

Mitgliedern, einen eigenen Musikchor zu gründen, aus dem später<br />

die Bergknappenkapelle hervorging. Die Musiker der ersten Stunde haben sicher nicht<br />

daran gedacht, was in hundert <strong>Jahre</strong>n sein würde, und erst recht nicht, was sie an Turbulenzen<br />

in diesem Jahrhundert noch erwarten würde.<br />

Es hat in diesen hundert <strong>Jahre</strong>n musikalische Höhen und Tiefen gegeben, die aber<br />

immer durch aktive Musiker bewältigt wurden. Durch intensive Jugend- und Nachwuchsförderung<br />

sehe ich heute der Zukunft der Kapelle, in der ich noch aktiv tätig bin,<br />

optimistisch entgegen.<br />

Der Siegerländer Bergknappenkapelle wünsche ich ein harmonisches Fest und in<br />

den kommenden Jahrzehnten den verdienten musikalischen Erfolg.<br />

Walter Velte<br />

Vorsitzender des Volksvereins Niederschelden e.V.<br />

Grußworte<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 9


10<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 11


Der Vorsitzende<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle<br />

… Niederschelden, ein Jahrhundert Musik und ehrenamtliches Engagement<br />

in Niederschelden und darüber hinaus sind wahrlich Anlass<br />

genug, um in Niederschelden an vier Tagen dieses besondere Jubiläum<br />

zu feiern.<br />

Die Fähigkeit zu Musizieren gehört mit zu den schönsten menschlichen Eigenschaften.<br />

Musik verbindet die Menschen und braucht keine Übersetzungen. Freude und Trauer, ein<br />

Fest oder große Ereignisse werden durch die Musik mitgestaltet, um dem menschlichen<br />

Empfinden Ausdruck zu verleihen. Musik ist nicht nur eine Brücke zwischen Eltern und<br />

Kindern, sondern auch ein Bindeglied zwischen Menschen und Nationen.<br />

Ich möchte aber dieses Grußwort auch nutzen um herzlich Dank zu sagen. Herzlichen<br />

Dank an Sie, unser treues Publikum für die immer tolle Unterstützung und vielen<br />

Dank an alle Aktiven, die Dirigenten und Vorstände, die unsere Bergknappenkapelle<br />

seit einem Jahrhundert mitgestaltet und erhalten haben. Mich persönlich macht es<br />

besonders stolz und erfüllt mich mit Freude, dass ich nach dem letzten großen Jubiläum<br />

im Jahr 1989 unser Orchester nun auch noch bei diesem besonderen Jubiläum als<br />

Vorsitzender eines tollen Vorstandsteams begleiten darf.<br />

Ich wünsche uns vier tolle Festtage in Niederschelden, die allen Besucherinnen und<br />

Besuchern frohe Stunden und Entspannung bieten.<br />

Glück-Auf!<br />

Werner Schönau<br />

Vorsitzender der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden<br />

12<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Der Dirigent<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Bergknappenkapelle Niederschelden<br />

Liebe Musikantinnen und Musikanten der Bergknappenkapelle Niederschelden,<br />

verehrte Ehrengäste und Festgäste! Musik ist eine Sprache, die<br />

jeder versteht! Das Besondere an dieser Sprache ist aber, dass sie, „die<br />

einzige Sprache ist, in der man nichts Gemeines oder Höhnisches sagen<br />

kann“. Das sagte einmal der amerikanische Schriftsteller und Pianist John<br />

Erskine (1879-1951). Somit ist diese Sprache völkerverbindend und wird auf der ganzen<br />

Welt verstanden.<br />

Als im Mai 1914 die Bergknappenkapelle gegründet wurde, konnten sich die ersten<br />

Mitglieder wohl kaum vorstellen, dass dieses Orchester einmal dieses hohe Alter erreichen<br />

würde. Einige Gedanken sollen meine Verbundenheit mit dem Orchester hervorheben:<br />

Die Bergknappenkapelle blickt auf eine lange Tradition zurück! In Niederschelden gibt<br />

es viele Menschen, die ihre musikalischen Fähigkeiten in den Dienst des Vereins stellen<br />

und somit auch dem Gemeinwohl dienen! Viele Musikliebhaber investieren einen großen<br />

Teil ihrer Freizeit in ihre Bergknappenkapelle und wollen in angenehmer Atmosphäre gute<br />

Musik machen! Das musikalische Niveau ist auf einem sehr guten Stand!<br />

Doch wer rastet, der rostet!<br />

Damit auch künftige Musikergenerationen ebenfalls auf die lange Tradition der Bergknappenkapelle<br />

Niederschelden zurückblicken können, sind die Weichen bereits gestellt.<br />

Gut ausgebildete Jugendliche, denen das Musizieren im Jugendorchester Spaß<br />

macht, sind die Zukunft des Orchesters.<br />

Als Dirigent der Bergknappenkapelle Niederschelden und somit kleiner Teil dieser<br />

hundertjärigen Geschichte gratuliere ich meinem Orchster zu diesem Jubiläum ganz<br />

herzlich und wünsche dem Fest einen friedvollen und harmonischen Verlauf. Allen<br />

Gastvereinen sowie allen Festgästen, Bürgerinnen und Bürgern von Niederschelden<br />

wünsche ich eine erinnerungsvolle Zeit bei dieser Jubiläumsfeier.<br />

Grußworte<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 13


14<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 15


Wir gedenken unserer Toten,<br />

die im Lauf der Zeit aus unserer<br />

Gemeinschaft genommen wurden<br />

Die Siegerländer Bergknappenkapelle


Gründung 1914 und Kriegsjahre<br />

Vom Posaunenchor zum Blasorchester<br />

Aus der Chronik der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden<br />

Die Gründung der Kapelle im Jahr 1914<br />

Im Jahr 1914 lag die Geburtsstunde der heutigen Siegerländer Bergknappenkapelle<br />

Niederschelden. Voraussetzung für ihr Entstehen war die Gründung des Evangelischen<br />

Volksvereins Niederschelden im Jahr 1909, der sich damals noch Ev. Arbeiterverein<br />

für Niederschelden und Umgebung nannte. Im Jahr 1912 wurde aus dem Ev. Arbeiterverein<br />

der Ev. Volksverein Niederschelden. Im Jahr 1913 baute der Volksverein in der<br />

Bogenstraße in Niederschelden das Volkshaus, das der Bergknappenkapelle bis heute<br />

als Probenlokal dient.<br />

Der Ev. Volksverein Niederschelden war Mitglied im<br />

Siegerländer Bezirksverband der Evangelischen Arbeiter-<br />

und Volksvereine. Diese verfolgten den Zweck, das<br />

evangelische Bewusstsein und die allgemeine Bildung ihrer<br />

Mitglieder zu fördern. Die Volksvereine standen ihren<br />

Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite und wollten ein<br />

friedliches Verhältnis zwischen Arbeitern und Arbeitgebern<br />

fördern. Zur Erreichung dieser Ziele wurden von<br />

den Vereinen Büchereien, Unterstützungs- und Sterbekassen,<br />

Laien-Theatergruppen, Musik- und Posaunenchöre<br />

gegründet.<br />

Die heutige Bergknappenkapelle wurde im Frühjahr<br />

1914 als Posaunenchor des Evangelischen Volksvereins<br />

Niederschelden gegründet. Unter der tatkräftigen Leitung<br />

des damaligen Volksvereinsvorsitzenden, Gemeindepfarrer<br />

Ernst Minor, wurde der Wunsch nach einer eigenen<br />

Kapelle des Volksvereins schnell in die Tat umgesetzt.<br />

1914<br />

Nach dem ersten Protokollbuch der Kapelle und laut<br />

der Ortschronik von Wilhelm Faust gründete Pastor Minor<br />

den Posaunenchor wie folgt:<br />

Ernst Minor, Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Niederschelden,<br />

Vorsitzender des Ev. Volksvereins und Gründer des<br />

Orchesters.<br />

„Im April 1914 war eines schönen Abends auf Einladung von Pastor Minor ein gutes<br />

Dutzend junger Musikanwärter im Volkshaus um eine riesenhafte Kiste versammelt.<br />

Die soeben aus Bielefeld eingetroffenen Instrumente wurden verteilt. Besondere Bewunderung<br />

erregte ein damals im Siegerland noch ziemlich verpöntes Instrument, die dicke<br />

Trommel. Nach erfolgtem Ausprobieren und Verteilen der Instrumente wurde der erste<br />

Versuch des Zusammenblasens gemacht und da etliche in dieser Hinsicht schon früher<br />

im örtlichen Posaunenchor mitgewirkt hatten, reichte es auch schon zu einem Choral.“<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 17


Gründungsprotokoll<br />

„Verhandelt in Niederschelden, den 10. Mai 1914. In der heute stattgefundenen ersten<br />

Sitzung des ev. Kirchlichen Posaunenchores wurden als Vorstandsmitglieder gewählt:<br />

Der Dirigent Friedrich Hermann, Alfred Wurmbach, Gustav Reinhold und Wilhelm Sonneborn,<br />

letzterer zum Kassierer und Schriftführer. Der monatliche Beitrag wird auf 10<br />

Pfennig pro Mitglied festgesetzt. Die entworfenen Satzungen wurden mit Ausnahme<br />

dem Wortlaut in § 3 (…) und dem § 6, welcher ganz gestrichen wird, angenommen …“.<br />

So lautet die Niederschrift der Gründungsversammlung des „Evangelisch-kirchlichen<br />

Posaunen- und Musikchors des Ev. Volksvereins Niederschelden“, welche die Entstehung<br />

des Vorläufers der Siegerländer Bergknappenkapelle beurkundet und von der Generalversammlung<br />

des Volksvereins genehmigt wurde. Betont wurde, dass die Mitglieder des<br />

Musikchors verpflichtet seien, dem Volksverein beizutreten.<br />

„Niederschelden (Sieg), den 20. Mai 1914. An den Vorstand des ev. Volksvereins in<br />

Niederschelden: Hiermit wird dem Verein vom 10. 5. ab die polizeiliche Genehmigung<br />

zur Veranstaltung von Aufzügen, evtl. mit Musik, innerhalb des Amtes erteilt. Wilms,<br />

Amt Eiserfeld, Landkreis Siegen.“<br />

18<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Gründung 1914 und Kriegsjahre<br />

Polizeiliche Genehmigung zur Veranstaltung von Aufzügen mit Musik<br />

Nach einigen Wochen intensiven Übens nahmen die unternehmenslustigen Musiker<br />

schon am Posaunenfest der kirchlichen Posaunenchöre in Fischelbach teil. Am Pfingsttage<br />

1914 reichte es schon zu einem größeren Ausflug zum Lahnhof und zur Siegquelle.<br />

Doch bedeutete dieser Ausflug gleichzeitig den Abschied vom allseits verehrten Vereinsvorsitzenden,<br />

dem Pfarrer Minor, der die Kirchengemeinde Niederschelden in diesem<br />

Jahr verließ. Die „Volksvereinler“ gaben ihrem Vorsitzenden das Geleit zum Bahnhof,<br />

„… woselbst der kirchliche Posaunenchor noch einmal den Pfarrer durch einige Lieder<br />

erfreute“. Pfarrer Ernst Minor verließ Niederschelden in Richtung Oberhausen, wo er<br />

1938 verstarb.<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 19


20<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Gründung 1914 und Kriegsjahre<br />

Posaunen- und Musikchor des Volksvereins 1914 mit Gründer Pastor Ernst Minor (2. von links)<br />

und unter der Leitung von Friedrich Hermann (Bildmitte).<br />

Musikchor 1914 vor dem 1913 vom Volksverein erbauten Volkshaus<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 21


22<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Gründung 1914 und Kriegsjahre<br />

Wenige Monate später begann der Erste Weltkrieg. Die meisten jungen Männer des<br />

Volksvereins und seines Musikchors wurden in den <strong>Jahre</strong>n 1914 bis 1918 eingezogen.<br />

Während in den ersten Kriegsjahren weiter musiziert werden konnte, kamen im Jahr<br />

1918 Probentätigkeit und Aufführungen doch zum erliegen. 8 aktive Musiker des gerade<br />

gegründeten Musikchors kamen nicht mehr in die Heimat zurück. In ganz Niederschelden<br />

waren im 1. Weltkrieg insgesamt 103 Gefallene zu beklagen.<br />

Musikchor zu Kriegszeiten<br />

Neuanfang nach dem Ersten Weltkrieg<br />

Nach Ende des Krieges wurde ein Neuanfang versucht. Die heimgekehrten Musiker<br />

hatten in den Kriegsjahren oft Gelegenheit gehabt, Militärkapellen zu hören. Deshalb<br />

strebten sie jetzt danach, es diesen soweit wie möglich nachzutun. 1919 übernahm<br />

Hermann Gotthardt, der gerade einmal 19 <strong>Jahre</strong> alt war, den Musikchor von seinem<br />

Vorgänger Friedrich Hermann.<br />

Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass bereits am 12. Mai 1919 die Polizeiverwaltung<br />

des Amtes Burbach in Westfalen Herrn Hermann Geil, Bogenstraße 32, Niederschelden/<br />

Sieg folgendes mitteilte:<br />

„Auf Ihren Antrag vom 29 ten April d. J. teile ich Ihnen mit, daß gegen den Durchzug<br />

des Posaunenchors Niederschelden durch die Gemeinden hiesiger Amtsverwaltung mit<br />

Musik, polizeilicherseits Bedenken nicht entgegenstehen.“<br />

1919<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 23


24<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Neuanfang und Zwanziger <strong>Jahre</strong><br />

Musikchor des Volksvereins in den zwanziger<br />

<strong>Jahre</strong>n bei offiziellen Anlässen in Niederschelden<br />

immer dabei<br />

Mit der Mitgliederversammlung am 19.12.1920 schließt das erste Protokollbuch des<br />

Volksvereins, das Gott sei Dank noch vorhanden ist. In diesem <strong>Jahre</strong>sbericht wird das<br />

Kreisverbandsfest der Evangelischen Arbeitervereine erwähnt, an dem sich auch 80 Mitglieder<br />

des Niederscheldener Volksvereins beteiligten. Mit Musikbegleitung wurde vom<br />

Volkshaus in Niederschelden nach Weidenau marschiert. Dort fand in der Bismarckhalle<br />

der erste größere öffentliche Auftritt der bei diesem Anlass 20 Mann starken Kapelle des<br />

Volksvereins unter ihrem neuen Kapellmeister Hermann Gotthardt statt:<br />

In der Monatsversammlung des Volksvereins am 18.7.1920 wurde im Protokoll festgehalten,<br />

dass für den Erfolg des Posaunenchors beim Verbandsfest in Weidenau ein<br />

Geschenk von 200 Mark eingegangen war, das an den Posaunenchor überwiesen wurde.<br />

Die Kapelle des Volksvereins war von da an jedes Jahr bei den Arbeiter-Kreisverbandsfesten<br />

dabei.<br />

Im Dezember 1920 erhielt Wilhelm Sonneborn als Vorsitzender des Volksvereins mit<br />

der Bitte um Bestätigung die Mitteilung, dass das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde<br />

Niederschelden dem Antrag des Volksvereins einstimmig zugestimmt habe, dass sich der<br />

Posaunenchor des Ev. Volksvereins kirchlich nennen dürfe. Das Presbyterium setzte dabei<br />

voraus, „… daß die Mitglieder des betreffenden Chores sich fleißig an dem kirchlichen<br />

Leben beteiligen und stellt die Bedingung, daß der Chor nach wie vor nicht bei weltlichen<br />

Treffen und Lustbarkeiten mitwirkt.“<br />

Unter der Leitung von Hermann Gotthardt ging die Kapelle des Volksvereins als erster<br />

Chor im Siegerland vom vierstimmigen Satz („Klavierschreibweise“) zum achtzehnstimmigen<br />

Satz über, der sogenannten großen Harmonie („Militärschreibweise“). Dazu<br />

mussten viele neue Instrumente beschafft werden, vor allem Holzblasinstrumente. Da<br />

bis heute Holzblasinstrumente in Posaunenchören unüblich sind, wurde am 18.9.1922<br />

von der Vertreterversammlung der kirchlichen Posaunenchöre in Weidenau mit 6 zu 3<br />

Stimmen beschlossen, bei den Kreisverbandstreffen werden „zu den Einzelvorträgen<br />

auch Holzblasinstrumente zugelassen“. So konnte der Musikchor des Volksvereins auch<br />

mit den neuen Holzblasinstrumenten weiter an den Kreisverbandsfesten teilnehmen.<br />

Um das Geld für den Ankauf neuer Instrumente zusammen zu bekommen, wurde vom<br />

Volksverein folgender Beschluss gefasst: „Jedes Mitglied verfährt im Interesse des Vereins<br />

eine Überschicht und führt den Betrag ab in die Vereinskasse.“ Für Reparaturen und<br />

Neuanschaffungen wurden außerdem zusätzliche Beiträge erhoben und ein Drittel der<br />

Einnahmen aus Aufführungen des Volksvereins wurde dem Posaunenchor zugewiesen.<br />

So kam die Kapelle aus eigener Kraft in kurzer Zeit zu den benötigten neuen Instrumenten.<br />

Dies zeugt vom damals im Volksverein herrschenden Geist der Kameradschaft<br />

und vom Einsatz der jungen Musiker, die leidenschaftlich bei der Sache waren und unter<br />

der Leitung von Hermann Gotthardt in kürzester Zeit zu beachtlichen Leistungen kamen.<br />

Hermann Gotthardt hatte die Kapelle in kurzer Zeit mit drei Proben in der Woche, täglichem<br />

häuslichem Einzelüben und einer Mitgliederzahl von 35 Musikern zu einem im<br />

Siegerland und darüber hinaus bekannten und anerkannten Klangkörper geformt.<br />

1920<br />

1922<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 25


26<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Neuanfang und Zwanziger <strong>Jahre</strong><br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 27


28<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Neuanfang und Zwanziger <strong>Jahre</strong><br />

In dieser Zeit wurde die Kapelle deshalb „Gotthardt’sche Kapelle“, aber auch „Volkshauskapelle“,<br />

„Evangelisch-kirchlicher Posaunenchor“ und „Musikchor des Ev. Volksvereins<br />

Niederschelden“ genannt. Diese Namensvielfalt führte gelegentlich zu Verwirrungen.<br />

So war im Jahr 1923 wohl ein Brief mit einer schriftlichen Anfrage für einen Auftritt in<br />

Siegen verloren gegangen oder versehentlich falsch zugestellt worden, so dass es zwischen<br />

dem „Musikchor des Ev. Volksvereins“ unter der Leitung von Hermann Gotthardt<br />

(„Gotthardt’sche Kapelle“) und dem „Musikchor Niederschelden e.V.“ unter der Leitung<br />

von Karl Schneider („Schneider’sche Kapelle“) zum Streit kam. Nach wochenlangem<br />

Streit und Schriftwechsel konnte das Mißverständnis durch eine Aussprache der beiden<br />

Vorstände schließlich geklärt werden.<br />

In den 1920er <strong>Jahre</strong>n wurde das Volkshaus mehrmals vergrößert, damit Konzerte im<br />

eigenen Haus veranstaltet werden konnten. Diese Konzert-Tradition hat sich bis in die<br />

heutige Zeit fortgesetzt. Bis heute finden im Volkshaus die Proben und sonstige musikalische<br />

Veranstaltungen der Bergknappenkapelle statt.<br />

Nach eigenem Verständnis waren die Mitglieder des Volksvereins und seiner Kapelle<br />

damals „echt evangelisch“ und „echt deutsch“. Deshalb wurde nicht nur bei kirchlichen<br />

Veranstaltungen, sondern auch zum Beispiel beim „Vaterländischen Abend zur Erinnerung<br />

an die Reichsgründung 1871“, beim „Bundestag des Jungdeutschen Ordens“ in<br />

Siegen und beim „Deutschen Tag des Stahlhelms“ in Olpe und in Köln musiziert.<br />

In den <strong>Jahre</strong>n 1924 und 1925 wurde im Volkshaus der Anbau der Bühne und des kleinen<br />

Saals an der Westseite getätigt. Die Kosten beliefen sich auf 7.193,45 Mark. Die Gelder<br />

wurden durch eine Hypothek und Sonderbeiträge der Mitglieder aufgebracht. Der Musikchor<br />

steuert 1924 1.500 Reichsmark bei. In den <strong>Jahre</strong>n 1927 und 1928 folgte der Anbau<br />

an der Ostseite des Hauses, wo eine Empore, eine Essensausgabe und ein Schankraum<br />

entstanden. Diese Anbauten erfolgten auf Initiative des Musikchors, der eine Vergrößerung<br />

des Volkshauses für Orchesterproben und Konzerte wünschte. Deshalb wurden in<br />

der örtlichen Turnhalle im Winter Konzert- und Theaterabende veranstaltet, die sehr gut<br />

besucht waren. Mit den Erlösen kaufte der Musikchor 4.000 Ziegel, die er dem Volksverein<br />

für die Anbauten stiftete.<br />

Im Jahr 1924 erlaubte sich der Chor auch die erste Uniformierung. Zu der bereits<br />

vorhandenen Schirmmütze wurden damals leichte Windjacken mit Schwalbennestern<br />

und weißen Hosen beschafft. Ihnen folgte nach einigen <strong>Jahre</strong>n als Uniformrock eine<br />

schmucke, teilweise zweireihig geknöpfte, feldgrüne „Litewka“.<br />

In den Sommermonaten wurden in dieser Zeit vom Volksverein große Ausflüge organisiert,<br />

welche sich allgemeiner Beliebtheit erfreuten. Erwähnt werden Wanderfahrten<br />

nach Listernohl, Koblenz, Bad Wildungen und Sayn am Rhein. Für die Fahrt an den<br />

Rhein wurden am 17. und 18. Mai 1930 drei Sonderwagen der Deutschen Reichspost mit<br />

insgesamt 84 Sitzplätzen gemietet. Versteht sich, immer mit Instrumenten und Musik.<br />

Wenn in den zwanziger <strong>Jahre</strong>n in Niederschelden und Umgebung Einweihungen,<br />

Turner-, Krieger-, Schützen- und Sängerfeste, Aufmärsche, Versammlungen und Kundgebungen<br />

stattfanden, immer wurde zur Umrahmung der Musikchor des Volksvereins<br />

aus Niederschelden benötigt.<br />

Eine weitere Besonderheit in diesen ersten <strong>Jahre</strong>n war, dass ganze Familien in der<br />

Kapelle gemeinsam musizierten. Zu nennen sind die 7 Gebrüder Klöckner, 3 Gebrüder<br />

Böhmer, 4 Gebrüder Hartmann und je 2 Brüder aus den Familien Scholl, Krämer, Freund<br />

und Schneider.<br />

1923<br />

1930<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 29


30<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Neuanfang und Zwanziger <strong>Jahre</strong><br />

1924: Die erste Uniform<br />

1928 am Schinder Weiher in neuer, grüner „Litewka“-Uniform<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 31


32<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Neuanfang und Zwanziger <strong>Jahre</strong><br />

Die Gebrüder Klöckner<br />

Als gegen Ende der Weimarer Republik die Weltwirtschaftskrise auch die deutschen<br />

Industriegebiete erfasste, war das Siegerland besonders betroffen. Durch zahlreiche<br />

Betriebsstilllegungen schnellten die Arbeitslosenzahlen in die Höhe. 1932 waren beispielsweise<br />

in Klafeld 70 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung arbeitslos. Das Wort<br />

vom „sterbenden Siegerland“ machte die Runde. In dieser Zeit erfuhr die NSDAP auch<br />

im Siegerland einen gewaltigen Aufschwung. Verschwiegen werden soll nicht, dass die<br />

Kapelle des Volksvereins in dieser Zeit auch bei Veranstaltungen der NSDAP spielte.<br />

Die <strong>Jahre</strong> des Nationalsozialismus<br />

Das Jahr 1933 brachte die Machtergreifung der NSDAP, die in allen Bereichen des gesellschaftlichen<br />

Lebens umwälzende Veränderungen zur Folge hatte. Bis 1934 hatte sich die<br />

nationalsozialistische Bewegung in der gesamten Gesellschaft durchgesetzt. Alle Lebensbereiche<br />

waren von NS-Organisationen durchdrungen. Das galt auch für den ebenfalls<br />

von der Gleichschaltung betroffenen Evangelischen Volksverein Niederschelden, der in<br />

dieser Zeit offiziell den Namen „Kirchlich-christlicher Männerdienst e.V“ erhielt.<br />

Der Volksverein wurde nun als ursprünglicher Arbeiterverein der „Deutschen Arbeitsfront“<br />

(DAF) und deren Unterorganisation „Kraft durch Freude“ (KdF) zugeordnet. Aus<br />

dem Vereinsvorsitzenden wurde der Vereinsführer. Wurden Versammlungen früher mit<br />

einem Choral eröffnet, wurde nun mit dem Deutschen Gruß und dem Gruß an den<br />

Führer begonnen. Das Vereinsleben wurde aber trotz der geänderten Zeiten von alten<br />

Traditionen bestimmt.<br />

1933<br />

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34<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


<strong>Jahre</strong> des Nationalsozialismus<br />

Siegener Zeitung: „Niederªchelden, 23. Juli 1934. Der Evangeliªche Volksverein geªtaltete geªtern<br />

ªeinen <strong>Jahre</strong>sausflug zu einem Waldfeªt auf der ªogenannten „Schläfe“ in unmittelbarer Nähe des<br />

Dörfchens Birken. Unter den Klängen des Muªikzuges vom Nachrichtenªturmbann 68 unter der<br />

Leitung von Hermann Gotthardt marªchierte man ªchon um 9 Uhr morgens vom Volkshaus durch<br />

die Ortsªtraßen über Birken auf den Feªtplatz ab. Hier rauchten innerhalb kurzer Zeit die Feuerªtellen<br />

zum Abkochen für das Mittageðen. Nachmittags wanderten viele in die waldreiche Gegend. Bei<br />

Muªik und Spiel verbrachte man einige ªchöne Stunden in Gottes freier Natur. Für die Kinder war<br />

in hinreichendem Maße für Beluªtigungen aller Art, für die Zuªchauer intereðant, Sorge getragen.<br />

Abends um 7 Uhr zog man wieder mit ªchneidiger Muªik durch Birken in das Heimatdorf zurü¢.“<br />

In dieser Zeit erlebte der Musikchor des Evangelischen Volksvereins große Turbulenzen,<br />

aber auch viele musikalische Höhepunkte und Erfolge.<br />

1934 wurde die Volkshauskapelle für anderthalb <strong>Jahre</strong> SA-Kapelle im Nachrichtensturmbann<br />

der 68. Brigade, ausgestattet mit SA-Uniformen. Da der Standort der Brigade<br />

in Arnsberg und der Stammsitz der Kapelle in Niederschelden ungünstig zueinander<br />

lagen, bat man bereits nach einem Jahr um die Entbindung von der eingegangenen Verpflichtung.<br />

Obwohl die SA-Führung von diesem Antrag der Kapelle offensichtlich nicht<br />

begeistert war, wurde der Austritt der Kapelle aus der SA trotzdem Ende August 1935<br />

genehmigt. Aus der SA-Kapelle wurde nun die Siegerländer Bergknappenkapelle.<br />

Die Entstehung der<br />

Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden<br />

In dieser Zeit hielten führende Männer des damals noch aktiven Siegerländer Bergbaus<br />

Ausschau nach einer Traditionskapelle für den hiesigen Erzbergbau. Auf Vorschlag von<br />

Bergassessor Karl Dresler (Eiserfeld) und von Bergassessor Hermann Willing (Eisern,<br />

Vereinigte Stahlwerke), die beim Kreisobmann der Deutschen Arbeitsfront Johannes<br />

Bedenbender und beim Niederscheldener Ortgruppenleiter Kraft Unterstützung fanden,<br />

wurde dazu die „Gotthardt‘sche Kapelle“ ausersehen.<br />

Für die Anschaffung von 36 kompletten, nachtschwarzen Bergmannstrachten, jeweils<br />

bestehend aus Bergkittel mit Schwalbennestern, Lederkoppel, Schachthut mit rotem<br />

Federbusch (für den Erzbergbau) und Hose, wurde von der Hauptstelle Niederschelden<br />

der Sparkasse für die Ämter Eiserfeld und Wilnsdorf ein Bürgschaftsdarlehen über<br />

2.050,– Reichsmark bewilligt. Die Tilgung von 60,– Reichsmark erfolgte monatlich durch<br />

die „Gewerkschaft Eisenzecher Zug“ in Eiserfeld und durch die „Grube Eisernhardter<br />

Tiefbau“ in Eisern, in deren Eigentum die Uniformen zunächst verblieben. Geliefert<br />

wurden die Uniformen vom Bekleidungshaus Schneider in Siegen.<br />

In der Siegener Zeitung von Dienstag, dem 3. September 1935 war folgendes zu lesen:<br />

1935<br />

„Niederªchelden, 3. September. Die frühere Kapelle des Evangeliªchen Volksvereins, jetzt SA-<br />

Muªikzug, unter der Leitung von Hermann Gotthardt, wird auf Antrag der Deutªchen Arbeitsfront jetzt<br />

Bergknappenkapelle des Bezirks Siegerland. […] Nachdem die Kapelle geªtern abend neu eingekleidet<br />

wurde, wird ªie heute abend zum erªtenmal auf einer Veranªtaltung der Deutªchen Arbeitsfront im<br />

Kaiªergarten in Siegen in ihrer ªchmucken Bergknappenuniform auftreten. Zum Reichsparteitag fährt<br />

ªie als Siegerländer Bergknappenkapelle nach Nürnberg, um dort das Siegerland würdig zu vertreten.“<br />

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<strong>Jahre</strong> des Nationalsozialismus<br />

Der erste Auftritt in Niederschelden fand in neuer Uniform am 8. September 1935<br />

statt. In der Siegener Zeitung war zu lesen:<br />

„NiederÐelden, 10. September. Die neu aus der Taufe gehobene Siegerländer Bergknappenkape¿e,<br />

die frühere Kape¿e des EvangeliÐen Volksvereins NiederÐelden, brachte Sonntag nachmiþag dem<br />

heimiÐen Publikum als einen Ðönen Sonntagsgruß ein Standkonzert, das größte Bea¡tung fand.<br />

Die Bahnhofñraße wies daher in der Muªikñunde ein belebtes Bild auf.“<br />

Bereits auf dem Reichsparteitag 1935 in Nürnberg konnte die Kapelle in ihrer neuen<br />

Bergmannstracht den Siegerländer Bergbau vertreten. In Fürth einquartiert, gab die<br />

Bergknappenkapelle jeden Tag ein öffentliches Standkonzert. Unter der Überschrift „Arbeiter<br />

musizieren“ berichteten die Fürther Nachrichten am 14.9.1935 über ein solches<br />

Konzert der Siegerländer Bergknappenkapelle im Musikpavillon der Hindenburganlage:<br />

„Flotte Weiªen, MärÐe und Opernmelodien ªpielten Ñe, und wie Ñe ªpielten! Es iñ wirklich erñaunlich,<br />

daß eine Kapelle, die aus Leuten beñeht, die einen der Ðwerñen und anñrengendñen Berufe haben,<br />

alªo alle nur aus Liebhaberei muÑzieren, mit derartigem Schwung, Ñcherem Rhythmus und klanglicher<br />

Sauberkeit ªpielt. Ohne Zweifel können Ñch die Knappen neben jeder Regimentskape¿e der Wehrmacht<br />

‘hören’ laðen, denn Ñe leiñen in dieªer Beziehung Ausgezeichnetes.“<br />

Was der Reporter nicht wusste: Zwar waren alle 34 Musiker berufstätig (allein 11<br />

davon auf der „Charlottenhütte“). Aber nur noch einer war auch aktiver Bergmann!<br />

Bergknappenkapelle 1936 am Bahnhof Niederschelden vor der Abfahrt nach Norwegen, …<br />

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… bei der Stadtrundfahrt in Hamburg …<br />

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<strong>Jahre</strong> des Nationalsozialismus<br />

… und an Deck des KDF-Dampfers „Monte Sarmiento“.<br />

Auch beim während des Reichsparteitages durchgeführten Fußballspiel zwischen<br />

dem Deutschen Meister Schalke 04 und einer Auswahlelf des 1. FC Nürnberg und der<br />

SpVgg Fürth, das Schalke 1:0 gewann, spielte die Bergknappenkapelle im Stadion vor<br />

60.000 Zuschauern. Nach 2 Ehrenrunden mit Marschmusik nahm die Kapelle ihre Plätze<br />

neben der Tribüne ein und spielte zur Unterhaltung auf.<br />

Als Belohnung für ihre Leistungen beim Reichsparteitag in Nürnberg erhielt die Bergknappenkapelle<br />

vom Leiter der Deutschen-Arbeits-Front (DAF), Dr. Robert Ley, eine<br />

kostenfreie Nordlandfahrt mit dem „Kraft-durch-Freude“-Dampfer „Monte Sarmiento“,<br />

die Ende Mai 1936 stattfand und mit einer Stadt- und Hafenrundfahrt in Hamburg begann.<br />

Die Siegerländer Bergknappenkapelle trug auf dem Vergnügungsdampfer neben<br />

einer weiteren Knappenkapelle aus Oberschlesien und einer SS-Kapelle aus Hamburg<br />

durch ihre Musikvorträge wesentlich zur Unterhaltung der rund 2000 Mitreisenden<br />

bei. Da auch 105 Siegerländer „Arbeitskameraden“ an dieser Schiffsreise teilnahmen,<br />

wird berichtet, dass man auf dem KdF-Dampfer wohl von morgens bis abends den<br />

„Riewekooche“-Ruf im Chor hören konnte.<br />

In dieser Zeit spielte die Bergknappenkapelle auch in Radiosendungen des Reichssenders<br />

Köln. Am Dienstag, dem 25.8.1936, wurde von 12 bis 13 Uhr die Radiosendung<br />

„Werkpause“ aus der Richthalle des Reichsbahn-Ausbesserungswerkes Siegen in Westfalen<br />

übertragen. Unter der Leitung von Hermann Gotthardt spielte die Bergknappenkapelle<br />

u. a. die „Jubelouvertüre“ von Bach und den „Telefunkenmarsch“ von Evert.<br />

Daraus ergab sich dann im Jahr 1937 die Mitwirkung beim Tag des Reichssenders<br />

Köln auf der Reichsrundfunkausstellung in Berlin mit einer verkleinerten Besetzung von<br />

20 Mann. Und noch einmal schickte der Reichssender Köln seinen Übertragungswagen<br />

ins Siegerland, als am 18.3.1939 die Siegerländer Bergknappenkapelle bei der „Werkpause<br />

der Bergmänner“ mitwirkte, die direkt aus der Grube „Pfannenberger Einigkeit“<br />

übertragen wurde.<br />

1936<br />

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<strong>Jahre</strong> des Nationalsozialismus<br />

Im April 1939 feierte die Bergknappenkapelle dann ihr 25. Jubiläum mit einem Standkonzert<br />

in Niederschelden, das aber wegen des einsetzenden Regens vorzeitig beendet<br />

werden musste. Abends fand dann im Volkshaus ein Festkonzert mit anschließendem<br />

gemütlichem Beisammensein statt.<br />

In den Kriegsjahren stießen die Musiker der damals noch bestehenden „Schneider‘schen<br />

Kapelle“, die seit 1933 NSBO-Kapelle Niederschelden hieß, zur Bergknappenkapelle ins<br />

Volkshaus. Unter der Leitung von Richard Hartmann wurde gemeinsam geprobt und<br />

aufgetreten.<br />

Insgesamt brachte der Zweite Weltkrieg der Bergknappenkapelle aber vor allem viele<br />

Rückschläge. 14 aktive Musikkameraden kehrten nicht in die Heimat zurück. Der Zweite<br />

Weltkrieg hatte für ganz Niederschelden und Niederschelderhütte insgesamt 308 Gefallene<br />

und 119 Vermisste zur Folge.<br />

1939<br />

Siegener Zeitung, 24. April 1939<br />

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<strong>Jahre</strong> des Nationalsozialismus<br />

Hermann Gotthardt<br />

im Gespräch<br />

mit Ernst Diehl<br />

(„Diehls-Hörnche“)<br />

vor der Turnhalle<br />

in Eiserfeld<br />

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„Restbesetzung“der Bergknappen im Juni 1944 in Burgholdinghausen<br />

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Nachkriegsjahre<br />

Die Nachkriegsjahre<br />

Da der Dirigent Hermann Gotthardt in Gefangenschaft geriet, übernahm Richard Hartmann<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg weiter den Dirigentenstab, da er auch während des<br />

Krieges die Probenarbeit geleitet hatte. Auch in späteren Zeiten half er noch einige Male<br />

aus, wenn „Not am Mann“ war.<br />

Beim Festumzug in Niederschelden unter der Leitung von Richard Hartmann<br />

Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft baute Dirigent Hermann Gotthardt<br />

die Kapelle ein zweites Mal auf und hatte damit großen Erfolg. Seit 1946 durfte<br />

die Bergknappenkapelle auch wieder in ihrer Uniform auftreten.<br />

Der Dirigent Hermann Gotthardt gab dann 1950, nach 35 jähriger aktiver Musikerlaufbahn,<br />

davon allein 30 <strong>Jahre</strong> als Kapellmeister, die Leitung der Kapelle ab. Hermann Gotthardt<br />

wurde zum Ehrendirigenten ernannt. Wilhelm Hartmann wurde sein Nachfolger,<br />

der 1927 als Trompeter in das Orchester eingetreten war und später auch als Trompeter<br />

in der Reichswehr gedient hatte. Er stand der Kapelle - mit einigen Unterbrechungen - bis<br />

1975 vor. Unter seiner Stabführung konnten ebenfalls viele Erfolge gefeiert werden.<br />

Mit vielen Veranstaltungen im Volkshaus wurde die Bergknappenkapelle in den ersten<br />

Nachkriegsjahren aktiv. So wurden bis in die 50 er <strong>Jahre</strong> im immer vollbesetzten Volkshaus<br />

regelmäßig Wunschkonzerte der Bergknappenkapelle veranstaltet. Diese Wunschkonzerte<br />

mit der Siegerländer Bergknappenkapelle waren für die Niederschelder Bürger<br />

ein „Leckerbissen“. Regelmäßig wurden aber auch Wohltätigkeitskonzerte für Kriegsgeschädigte,<br />

Vertriebene, Witwen und Waisen gegeben. Genauso wichtig aber waren die<br />

Teilnahme und Mitgestaltung kultureller und sportlicher Veranstaltungen. Schützenfeste,<br />

Festzüge, Standkonzerte und Ständchen ergänzten das musikalische Wirken der Bergknappenkapelle.<br />

1946<br />

1950<br />

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46<br />

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Nachkriegsjahre<br />

Beim Festumzug in Niederschelden unter der Leitung von Richard Hartmann<br />

Von 1947 bis 1956 spielte die Kapelle immer am 1. Mai bei der Maikundgebung der<br />

Gewerkschaften auf dem Hüttenplatz. Am 2. Mai 1950 wurden mit Musikbegleitung<br />

150 Spätheimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft im Volkshaus begrüßt. Im Juni 1950<br />

spielte die Bergknappenkapelle beim Schützenfest in Cobbenrode.<br />

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48<br />

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Nachkriegsjahre<br />

Bergknappenkapelle unter der Leitung von Wilhelm Hartmann bei einem der früher in Niederschelden häufigen Standkonzerte<br />

1954 – Mitglieder der aktiven Kapelle vor dem Volkshaus anlässlich des 40 jährigen Bestehens<br />

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50<br />

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Nachkriegsjahre<br />

1954 feierte die Bergknappenkapelle vom 7. bis 9. August ihr 40 jähriges Bestehen.<br />

Dazu heißt es in der Ortschronik von Walter Krafft: „Unsere Bergknappenkapelle feierte<br />

3 Tage lang ihren 40. Geburtstag. Im großen Festzelt am Hüttenplatz war am Samstagabend<br />

halb Schelden beim Kommers vereinigt. Die 6 Gründer, die der Kapelle 40 <strong>Jahre</strong><br />

die Treue gehalten haben, erhielten eine Ehrenplakette. Es waren dieses Alfred Schulte,<br />

Hermann Gotthardt, Alfred Klöckner, Albert Böhmer, Friedrich Klöckner und Robert<br />

1954<br />

Festumzug in Niederschelden zum 40 jährigen Bestehen der Bergknappenkapelle<br />

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52<br />

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Nachkriegsjahre<br />

Scholl. Gegen 24 Uhr sammelten sich die Kapellen, auch viele auswärtige waren erschienen,<br />

vor dem Festzelt zu einem Fackelzug, der mit dem Großen Zapfenstreich in der<br />

Bahnhofstraße endete. Tausende hatten sich dazu eingefunden. Leider hielt der Regen,<br />

der schon die große Samstagveranstaltung gestört hatte, den ganzen Sonntag über an.<br />

Trotzdem waren die Straßen von einer Menschenmenge umsäumt, als der große Festzug<br />

mit vielen Vereinen durch den Ort zog. Das Fest klang in einem großen Ball aus, wofür<br />

die Birkener Kapelle zum Tanz aufspielte. Ein Frühschoppenkonzert und Tanz am<br />

Nachmittag bringen heute den Kehraus.“<br />

Zur Sicherung des Fortbestandes der Bergknappenkapelle wurde in den <strong>Jahre</strong>n 1956<br />

und 1957 versucht, eine „Knabenkapelle“ zu gründen. Der Versuch scheiterte.<br />

1956<br />

Hervorzuheben ist 1958 die Informationsreise des damaligen Regierenden Bürgermeisters<br />

von Berlin, Willy Brandt, durch das Siegerland, begleitet von Landrat Hermann<br />

Schmidt. Unsere Kapelle sorgte dabei für die musikalische Umrahmung seiner öffentlichen<br />

Auftritte. Eine „Gegen-Einladung“ nach Berlin folgte 1964, wo man vom Stellvertretenden<br />

Bürgermeister Amrehm im Schöneberger Rathaus begrüßt wurde.<br />

1958<br />

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Wirtschaftswunderjahre<br />

Das 50 jährige Jubiläum<br />

und die <strong>Jahre</strong> des Wirtschaftswunders<br />

Das 50jährige Bestehen wurde ebenfalls im Zelt auf dem Hüttenplatz vom 15. bis 17.<br />

August 1964 gefeiert. Festlicher Kommers, ein Platzkonzert, der traditionelle Festumzug<br />

mit 11 Kapellen und vielen Fußgruppen der ortsansässigen Vereine gehörten ebenso dazu,<br />

wie das Frühschoppenkonzert mit anschließendem Tanz. Da das Zeltfest ein voller Erfolg<br />

war, wurde im Anschluss eine mehrtägige Fahrt der Aktiven mit ihren Frauen nach Tirol<br />

ins Zillertal durchgeführt.<br />

1964<br />

Bürgermeister Amrehn überreicht vor dem Schöneberger Rathaus<br />

den Berliner Bären an Kapellmeister Wilhelm Hartmann (oben) und<br />

Schriftführer Walter Stähler überreicht die Siegerländer Grubenlampe<br />

an den amtierenden Bürgermeister Amrehn“ (rechts)<br />

1967 wurde von 7 ortsansässigen Vereinen aus<br />

Niederschelden, Niederschelderhütte und Dreisbach<br />

die „Arbeitsgemeinschaft der Ortsvereine<br />

Niederschelden“ gegründet. Die Bergknappenkapelle<br />

war bei der „Arge“ von Anfang an bis<br />

heute dabei.<br />

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56<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Wirtschaftswunderjahre<br />

1966<br />

Beim Berleburger Schützenfest unter der Leitung von Wilhelm Hartmann<br />

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Beim Berleburger Schützenfest 1966 und …<br />

58<br />

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Wirtschaftswunderjahre<br />

… 1967 unter der Leitung von Wilhelm Hartmann<br />

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Bergknappen in neuer Tracht vor der Aula der Hubenfeldschule 1972 unter der Leitung von Wilhelm Hartmann<br />

60<br />

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Wirtschaftswunderjahre<br />

Da die alte Uniform mittlerweile fadenscheinig geworden war, wurde eine neue Ausstattung<br />

der Kapelle mit der Bergmannstracht erforderlich. Das war aus eigener Kraft<br />

nicht zu leisten. Deshalb wandte sich der damalige Vorstand vertrauensvoll an Landrat<br />

Hermann Schmidt und Bürgermeister Karl Maurer, die im November 1971 gemeinsam<br />

eine Spendensammlung bei der heimischen Industrie und gewerblichen Wirtschaft<br />

starteten. Spenden von Freunden und Gönnern der Kapelle kamen hinzu. Gesammelt<br />

wurden so rund 10.000 DM, so dass die neue Uniform angeschafft werden konnte. Sie<br />

wurde erstmals am 24.4.1972 der Öffentlichkeit vorgestellt, an dem ein Konzert unter<br />

der Leitung von Wilhelm Hartmann in der Aula der Hubenfeldschule gegeben wurde.<br />

Am 4. März 1972 wurden auf Beschluss der Mitgliederversammlung des Volksvereins<br />

die Satzung und der Vereinsname in „Volksverein Eiserfeld-Niederschelden e.V.“<br />

geändert. Der Zusatz „Evangelisch“ entfiel im gleichen Jahr, in dem die Evangelisch-<br />

Reformierte Kirchengemeinde Niederschelden ihr 75 jähriges Bestehen feierte. Damit<br />

ging ein 63 jähriges Kapitel der Geschichte des Volksvereins zu Ende. Bis in die 60 er<br />

<strong>Jahre</strong> mussten zum Beispiel die Mitglieder der Bergknappenkapelle evangelisch sein,<br />

um im Blasorchester mitspielen zu dürfen. Die konfessionelle Bindung an die Ev.-Ref.<br />

Kirchengemeinde Niederschelden und an den Bezirksverband Siegerland der Evangelischen<br />

Arbeitnehmerbewegung (EAB) wurde nun satzungsmäßig gelöst. Dadurch<br />

hatten sich der Volksverein und die Bergknappenkapelle für andere Konfessionen und<br />

alle Bürgerinnen und Bürger von Niederschelden und Umgebung geöffnet. In diesen<br />

<strong>Jahre</strong>n konnten auch die ersten Damen in den Reihen der aktiven Musiker begrüßt<br />

werden.<br />

1972<br />

1972 – Konzert in der Dreisbachhalle unter der Stabführung von Wilhelm Hartmann<br />

Am 4. Januar 1975 übergab Wilhelm Hartmann dann den Dirigentenstab an Kurt<br />

Leipold. Der studierte Militärmusiker und Komponist von Original-Blasmusik-Literatur<br />

konnte die Musiker und Musikerinnen ein weiteres Mal motivieren und zu hervorragenden<br />

musikalischen Leistungen anspornen.<br />

1975<br />

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62<br />

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Wirtschaftswunderjahre<br />

Platzkonzert mit Kurt Leipold in der Alfred-Fissmer-Anlage in der Siegener Oberstadt 1975<br />

Aufstellung der Bergknappenkapelle auf der Morgenröthe<br />

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Wirtschaftswunderjahre<br />

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66<br />

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Wirtschaftswunderjahre<br />

Dadurch konnte auch der Weiterbestand der Kapelle gesichert werden, da sich einige<br />

junge Leute durch den guten Ruf der Kapelle angesprochen fühlten und in den<br />

Verein eintraten. So nahm die Kapelle 1975, 1976 und 1977 wieder am Bad Berleburger<br />

Schützenfest teil und durfte im gleichen Jahr die Europameisterschaft im Moto-Cross<br />

in Neunkirchen musikalisch umrahmen. In den 1970 er <strong>Jahre</strong>n gab es außerdem einige<br />

Wahlkampfauftritte der Altbundeskanzler Willy Brandt und Helmut Schmidt, die wir in<br />

der jeweils vollbesetzten Siegerlandhalle musikalisch umrahmen durften.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war unsere Fahrt nach Berlin vom 30.9. bis 4.10.1977, die im<br />

Rahmen der 25 jährigen Partnerschaft zwischen Siegen und Spandau durchgeführt wurde.<br />

Neben vielen Einzelauftritten war die Großveranstaltung „Spandau dankt Siegen“<br />

ein wichtiges musikalisches Ereignis für die Teilnehmer der Fahrt.<br />

Ganz im Zeichen der Europa-Wahlen 1978 stand unsere Fahrt nach Ypern, Siegens<br />

Partnerstadt im Nachbarland Belgien. Dort nahmen wir am Festzug im Rahmen des<br />

sogenannten „Katzenfestes“ teil, der mit internationaler Beteiligung, d. h. Kapellen aus<br />

sieben Nationen, durchgeführt wurde. Die Veranstaltung wurde durch die Anwesenheit<br />

des belgischen Ministerpräsidenten Martens und die Botschafter aller europäischen Länder<br />

und Australiens zusätzlich aufgewertet.<br />

1977<br />

Festumzug beim Katzenfest in Ypern<br />

Höhepunkte des <strong>Jahre</strong>s 1979 waren das Platzkonzert auf der Bundesgartenschau in<br />

Bonn-Beuel und die musikalische Mitwirkung beim Schützenfest in Lengerich.<br />

1979<br />

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68<br />

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Wirtschaftswunderjahre<br />

1981 in der Schulturnhalle Eisern unter der Leitung von Kurt Leipold<br />

1982 – Sonntagnachmittag am Oberen Schloss – Stabführung Kurt Leipold<br />

1982 ging es wieder einmal nach Berlin. Aus Anlass der 750-Jahr-Feier der Stadt<br />

Spandau verbrachten wir vom 17. - 21.6.1982 eine schöne Zeit in Berlin. Der historische<br />

Charakter der Feierlichkeiten wurde durch unsere Unterbringung in der Spandauer Zitadelle<br />

noch unterstrichen. Wir gaben mehrere Platzkonzerte und nahmen am Festumzug<br />

teil, der über eine Strecke von mehr als 7 Kilometern durch Spandau führte. Natürlich<br />

kam die Freizeit auch nicht zu kurz. Neben einer Stadtrundfahrt und einer Schiffahrt<br />

auf dem Wannsee, gab es auch noch einen bunten Abend und einen Bummel über den<br />

Kurfürstendamm.<br />

1982<br />

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70<br />

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Wirtschaftswunderjahre<br />

Im August 1984 feierte der Volksverein sein 75 jähriges und die angeschlossene Bergknappenkapelle<br />

ihr 70 jähriges Bestehen im vollbesetzten Volkshaus. An diesem Abend<br />

konnte auch die Heimatgruppe im Volksverein ihren 5. Geburtstag feiern. Musikalisch<br />

umrahmt wurde der Abend von der Bergknappenkapelle unter der Leitung von Walter<br />

Mauden, der viele <strong>Jahre</strong> Klarinettist und Vizedirigent der Kapelle war. Durch das Programm<br />

führte damals Reinhold Hartmann, der in seiner Festrede die lange und wechselvolle<br />

Vereinsgeschichte erläuterte. Nach dem Auftakt am Samstagabend folgte am<br />

Sonntag ein Sommerfest rund um das Volkshaus, bei dem 700 Besucher gezählt werden<br />

konnten. Aus dieser Jubiläumsfeier entstand in den Folgejahren das „Juchhei-Fest“,<br />

das viele <strong>Jahre</strong> vom Volksverein alljährlich veranstaltet wurde. Aus dem Juchhei-Fest<br />

entwickelte sich später das „Mu-Sieg-Fest“ unter der Regie der Bergknappenkapelle.<br />

1984<br />

Walter Scholz, der Baden-Badener „Trompeter mit der Teufelszunge“ begeisterte bei seinem Solo-Auftritt zusammen mit der Bergknappenkapelle<br />

unter der Leitung von Kurt Leipold das Publikum beim hundertjährigen Jubiläum des MGV Niederschelden im Jahr 1985<br />

Völlig privaten Charakter hatte hingegen unsere Familienfahrt in den Schwarzwald,<br />

die im Juni 1986 stattfand. Sie wurde von allen Beteiligten als voller Erfolg, nicht zuletzt<br />

im Hinblick auf die Stärkung des Zusammenhaltes und Verbesserung der privaten Kontakte,<br />

gewertet.<br />

1986<br />

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte unseres Musikchores war dann die Einladung<br />

zum Luftwaffenausbildungsregiment 2 in Budel (Niederlande), wo wir ein umfangreiches<br />

Programm absolvieren mussten. In der Zeit vom 25. bis 28. Juni 1987 spielten wir zum<br />

Beispiel zur Verabschiedung des Bürgermeisters in der Stadthalle, gaben beim 2. Luftwaffenausbildungsregiment<br />

sowie in der „Koninklijke Militairschool Weert“ Konzerte und sorgten<br />

für die musikalische Umrahmung einiger Veranstaltungen zu sozialen Zwecken. Daneben<br />

fuhren wir noch in die „Philips-Stadt“ Eindhoven und nach Maastricht.<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Wirtschaftswunderjahre<br />

Bergknappen mit Kurt Leipold im Festzelt beim Volksfest der Arge 1987 und bei der Einweihung des<br />

Industriedenkmals in Niederschelden (unten) 1987<br />

Neben all diesen Ereignissen und Höhepunkten<br />

sollten unsere Aktivitäten im sozialen<br />

und kulturellen Bereich hier zu Hause<br />

nicht vergessen werden.<br />

Zu festen Bestandteilen des alljährlichen<br />

Programmkalenders gehörten damals die<br />

Teilnahme an den von der Stadt Siegen<br />

veranstalteten Seniorenfeiern unter dem<br />

Motto „Bei uns zu Haus“, das Adventskonzert<br />

für die Aussiedler im Seilereiweg oder<br />

auf dem Weihnachtsmarkt in Siegen.<br />

Alljährlich werden bis heute am Ostersonntag<br />

morgens um 8 Uhr in der Waldstraße<br />

in Niederschelden die traditionellen<br />

Osterchoräle gespielt.<br />

Am Volkstrauertag im November folgt<br />

die jährliche Gedenkfeier am Denkmal<br />

auf dem Kirchberg, bei der die Bergknappenkapelle<br />

ebenfalls einige Choräle spielt.<br />

Laut Siegener Zeitung war der Posaunenchor<br />

des Volksvereins bereits bei der „[…]<br />

Einweihung des Kriegerdenkmals der<br />

im Weltkriege 1914 - 18 gefallenen Helden<br />

der Gemeinden Niederschelden und<br />

Niederschelderhütte am 13. August 1922<br />

[…]“ dabei.<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 73


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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Wirtschaftswunderjahre<br />

Am Heiligabend werden schließlich<br />

auf der Mauer in Niederschelden<br />

pünktlich um 17 Uhr unter dem von<br />

der Stadt Siegen dort aufgestellten,<br />

hell beleuchteten Weihnachtsbaum<br />

vor mehreren hundert Zuhörern die<br />

klassischen Weihnachtslieder gespielt.<br />

Auch das Gemeinschaftskonzert der<br />

Blasorchester der Stadt Siegen (Siegener<br />

Blasorchester, Musikverein Eiserfeld,<br />

Feuerwehr-Musikzug Weidenau und<br />

Bergknappenkapelle Niederschelden),<br />

das erstmals 1981 in der Bühne der<br />

Stadt Siegen und später jährlich bis zum<br />

Jahr 1993 im Leonhard-Gläser-Saal der<br />

Siegerlandhalle stattfand, darf nicht unerwähnt<br />

bleiben.<br />

Ein ganz besonderes Ereignis war<br />

das Jubiläumskonzert für unseren<br />

damaligen Dirigenten Kurt Leipold<br />

zu seinem 70. Geburtstag, das mit<br />

„seinen“ drei Kapellen (Musikkapelle<br />

Irmgarteichen, Musikverein Wegeringhausen<br />

und die Siegerländer Bergknappenkapelle<br />

Niederschelden) am<br />

28. Februar 1988 im Leonard-Gläser-<br />

Saal in Siegen durchgeführt wurde.<br />

Dabei konnten neben seinen Führungsqualitäten<br />

auch seine kompositorischen<br />

Fähigkeiten hervorgehoben<br />

unterm Weihnachtsbaum auf der Mauer.<br />

Kleine und große Knappen spielen alle <strong>Jahre</strong> wieder gemeinsam Weihnachtslieder<br />

werden.<br />

So wurden im Anschluss an dieses Konzert dreimal 1200 DM für unterschiedliche<br />

wohltätige Zwecke zur Verfügung gestellt. Dabei wurde unser Anteil an die „Lebenshilfe<br />

für geistig Behinderte – Kreisvereinigung Siegen-Wittgenstein“ weitergeleitet.<br />

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78<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


75 <strong>Jahre</strong> … und deutsche Wiedervereinigung<br />

75 jähriges Jubiläum<br />

und deutsche Wiedervereinigung<br />

Im Jubiläumsjahr 1989 wurden mit einem Zuschuss des Landes NRW in Höhe von<br />

rund 21.000,– DM neue Uniformen angeschafft. So ausgestattet wurde das Jubiläum<br />

vom 9. bis 11. Juni 1989 im Festzelt in den Siegwiesen gefeiert. Schirmherr des Jubiläumsfestes<br />

war Dr. Axel Haas, Direktor der Erzquell-Brauerei. Gefeiert wurde drei Tage<br />

im Festzelt. Auftakt am Freitag war der traditionelle Festkommers. Am Samstag gab es<br />

nach dem Festumzug durch Niederschelden ein Freundschaftsspielen der teilnehmenden<br />

Kapellen im Festzelt. Abends gab es Tanzmusik mit den Travellers. Krönenden<br />

Abschluss des Festes bildete am Sonntag das traditionelle Frühschoppenkonzert, an<br />

dem mehrere befreundete Kapellen teilnahmen. Insgesamt waren an diesen 3 Tagen 23<br />

Kapellen aus nah und fern dabei.<br />

Sportlicher Höhepunkt des <strong>Jahre</strong>s 1990 war der Gewinn des Hallenfußballturniers<br />

des SV Hubenfeld, an dem wir mit einer kampf- und schußstarken Mannschaft in der<br />

Rundturnhalle teilnahmen. In dieser Zeit gelang es uns ganz nebenbei, in der Pause<br />

eines musikalischen Auftritts beim Dillenburger Stadtfest am Wilhelmsturm das dort<br />

veranstaltete Tauziehen zu gewinnen, so dass wir für ein Jahr amtierender Dillenburger<br />

Stadtmeister im Tauziehen waren.<br />

Vom 28. April bis 1. Mai 1990 ging es dann auf große Vereinsfahrt nach Sölden im<br />

Ötztal in Österreich. Bei Kaiserwetter war für jeden und für jedes Alter etwas dabei:<br />

Schifahren, Wandern und Hüttenzauber …<br />

1989<br />

1990<br />

Bergknappen beim Volksfest „Rund um die Burg“<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


75 <strong>Jahre</strong> … und deutsche Wiedervereinigung<br />

Ein weiteres musikalisches Erlebnis war unsere Teilnahme an den Feierlichkeiten anlässlich<br />

der Wiedervereinigung, die am 3. Oktober 1990 zum Tag der deutschen Einheit<br />

vor dem Rathaus in Siegen stattfanden.<br />

Im Jahr 1991 bildete unsere Fahrt nach Hohenweiler im österreichischen Bundesland<br />

Vorarlberg bei Bregenz am Bodensee vom 12. bis 15. Juli den musikalischen und geselligen<br />

Höhepunkt. Neben der musikalischen Gestaltung der Hubertus-Messe in der<br />

Kirche von Hohenweiler und neben der Teilnahme am Festumzug waren die Tage von<br />

einem Ausflug nach Lindau mit Schiffahrt auf dem Bodensee und vom Erlebnis geprägt,<br />

das wir im vollbesetzten 3000-Personen-Festzelt hatten, als die Zillertaler Schürzenjäger<br />

und die Klostertaler aufspielten.<br />

Am 7. und 8. September fand im Rahmen des Volksfestes in Niederschelden der<br />

letzte offizielle Auftritt mit unserem damaligen Dirigenten Kurt Leipold statt. Von 1975<br />

bis 1991 leitete Kurt Leipold die Bergknappenkapelle. Ihm folgte am 29.9.1991 Ewald<br />

Schneider als Dirigent, der beim Schlosspark-Konzert am Oberen Schloss in Siegen seinen<br />

ersten Auftritt mit der Bergknappenkapelle hatte. Ewald Schneider war damals auch<br />

Dirigent beim Musikverein Eiserfeld und Posaunist in mehreren anderen Blaskapellen.<br />

Unter der Leitung von Ewald Schneider gab es erstmals eine Werbeveranstaltung, um<br />

Nachwuchs-Musikerinnen und -Musiker zu gewinnen. Unter dem Motto „Blasorchester<br />

zum Anfassen“ wurden den anwesenden Kindern und Jugendlichen die Instrumente<br />

eines Blasorchesters vorgestellt, die sie auch ausprobieren durften. So konnten mehr<br />

als 20 Nachwuchskräfte gewonnen werden. Damit war der Startschuss für die Bildung<br />

unseres Jugendorchesters gegeben, den heutigen „Zwergknappen“.<br />

1991<br />

Erstes Jugendorchester der Bergknappenkapelle<br />

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82<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


75 <strong>Jahre</strong> … und deutsche Wiedervereinigung<br />

Beim Volksfest im Festzelt an der Sieg gab es 1992 neben dem Gegenbesuch der<br />

Musikkapelle Hohenweiler, die für die Festtage auf der Freusburg einquartiert wurden,<br />

einen einmaligen Vorfall in unserer Vereinsgeschichte: In der Nacht zum Sonntag, an<br />

dem wir beim Frühschoppenkonzert musikalisch gefordert waren, wurden trotz „professioneller“<br />

Bewachung drei unserer Tenorhörner und ein Bariton aus dem Zelt gestohlen.<br />

Glücklicherweise konnten am Sonntag Ersatzinstrumente bei unserem Jugendorchester<br />

ausgeliehen werden. Und die Versicherung der Bewachungsfirma regulierte den Schaden<br />

nach längerem Schriftverkehr.<br />

Im Jahr 1993 fand das letzte Gemeinschaftskonzert der vier Blaskapellen in der Stadt<br />

Siegen statt. Da der Gläsersaal nur mäßig besetzt war, so dass sich der Aufwand für die<br />

beteiligten Orchester (Siegener Blasorchester, Musikzug Weidenau, Musikverein Eiserfeld<br />

und Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden) nicht mehr lohnte, wurde<br />

einvernehmlich beschlossen, die Gemeinschaftskonzerte einzustellen.<br />

Während diese Tradition endete, entstand eine neue. Der Förderverein der Dreisbach-<br />

Grundschule veranstaltete von 1993 bis 2011 jedes Jahr im November einen Martins- und<br />

Laternenumzug in der Dreisbachsiedlung, den die Bergknappenkapelle mit den traditionellen<br />

Martins- und Laternenliedern musikalisch umrahmte. In den letzten <strong>Jahre</strong>n wurden die<br />

Martinszüge von der Jugendkapelle übernommen.<br />

1992<br />

Junge und alte Knappen spielen gemeinsam beim Laternen- und Martinsumzug in Niederschelden<br />

Im Jahr 1994 feierten wir am 12. März unseren 80. Geburtstag mit einem Jubiläumskonzert<br />

in der Turnhalle des TV Niederschelden. Am 22. und 23.10. folgten zwei weitere<br />

Festtage, die aber nur von mäßigem Erfolg gekrönt waren, da das Publikumsinteresse<br />

fehlte.<br />

1994<br />

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84<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


75 <strong>Jahre</strong> … und deutsche Wiedervereinigung<br />

Bergknappenkapelle mit Ewald Schneider im Park am Oberen Schloss in Siegen.<br />

Das Jahr 1995 war bestimmt durch die Mitwirkung beim Jubiläum des Turnvereins<br />

Gosenbach, das am 24. und 25. Juni stattfand. Neben dem Festkommers standen auch<br />

der Große Zapfenstreich, der in Gosenbach traditionelle Festumzug und das Frühschoppenkonzert<br />

auf unserem Programm.<br />

Durch die guten Kontakte unseres Dirigenten Ewald Schneider wurden wir vom 14. bis<br />

17. Juli vom Schützenverein Berghausen für das diesjährige Schützenfest verpflichtet.<br />

Neben der Marschmusik war dieses Schützenfest für uns von der musikalischen Umrahmung<br />

des Vogelschießens und durch das Frühschoppenkonzert am Sonntag gekennzeichnet.<br />

Erholen konnten wir uns anschließend vom 30.9. bis 3.10. bei unserem Ausflug in<br />

die Lüneburger Heide, an dem fast alle aktiven Musikerinnen und Musiker mit Anhang<br />

teilnahmen. Es gab dabei nicht nur Kutschfahrten in der Heide, sondern auch Fahrten<br />

nach Celle und Hamburg, wo wir neben der Stadt- und Hafenrundfahrt abends das<br />

weltbekannte Musical „Phantom der Oper“ besuchten. Abgerundet wurde der Abend<br />

durch den obligatorischen Reeperbahn-Bummel. Auf der Heimfahrt nach Niederschelden<br />

legten wir schließlich noch einen längeren Stopp in Münster ein.<br />

1995<br />

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86<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


75 <strong>Jahre</strong> … und deutsche Wiedervereinigung<br />

Beim Schützenfest in Bad-Berleburg-Berghausen – Leitung Ewald Schneider<br />

1996 konnten wir am 17.3. in der Siegerlandhalle die Überreichung der Zelter-Plakette<br />

an heimische Chöre durch Bundesinnenminister Kanter musikalisch umrahmen. Am<br />

22.4. fand gemeinsam mit den Arge-Chören das Frühjahrskonzert statt. Vom 19. bis<br />

21.7. waren wir wieder beim Schützenfest in Bad Berleburg-Berghausen dabei.<br />

1996<br />

Bergknappenkapelle und Männerchore der Ortsvereine Niederschelden, Niederschelderhütte und Dreisbach<br />

beim gemeinsamen Finale des Frühjahrskonzertes<br />

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88<br />

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75 <strong>Jahre</strong> … und deutsche Wiedervereinigung<br />

Adventskonzert im Volkshaus unter der Leitung von Ewald Schneider, 1997.<br />

Im Jahr 1997 fand erstmals ein Frühjahrskonzert der Bergknappenkapelle in der Aula<br />

des Gymnasiums „Auf der Morgenröthe“ statt. Da der Saal voll besetzt war, wurde das<br />

Frühjahrskonzert für uns zu einer jährlich wiederkehrenden Veranstaltung.<br />

Vom 2. bis 5.10. ging zu einer Vereinsfahrt in den Harz. Wir hatten uns standesgemäß<br />

im Hotel „Glück Auf“ in Güntersberge einquartiert, einem zeitlos eleganten Plattenbau<br />

aus DDR-Zeiten. Aber der erste Eindruck täuschte. Der Service, die Speisen und Getränke<br />

sowie die Gastfreundschaft des Personals waren hervorragend, so dass die bunten<br />

Abende im Hotel für die Teilnehmenden unvergessen bleiben. Daneben gab es Ausflüge<br />

nach Quedlinburg, Thale, Wernigerode und eine Fahrt mit der Harz-Bahn unter vollem<br />

Dampf. Die Rückfahrt ins Siegerland führte uns schließlich noch über Hannoversch<br />

Münden.<br />

Das Jahr 1998 war geprägt vom Dirigentenwechsel von Ewald Schneider zu Reinhold<br />

Sedláček, der bis heute die Siegerländer Bergknappenkapelle leitet. Besonders dankbar<br />

sind wir Ewald Schneider dafür, dass er den Startschuss für unsere Jugendarbeit gab,<br />

der wir bis heute eine Reihe von Nachwuchsmusikerinnen und Musikern zu verdanken<br />

haben.<br />

Reinhold Sedláček studierte Trompete und war lange <strong>Jahre</strong> Solo-Trompeter beim Heeres-Musikkorps<br />

300 in Koblenz. Außerdem absolvierte er eine Ausbildung zum Leiter von<br />

Blasorchestern. Im Jahr 1998 fand schließlich auch zum letzten Mal das Adventskonzert<br />

im überfüllten Volkshaus statt.<br />

Das Jahr 1999 war gekennzeichnet von der durch den Meisterverein Niederschelden<br />

wieder belebten Tradition des Maibaum-Stellens. Diese Veranstaltung auf der Mauer<br />

und auf der Burg in Niederschelden durften wir bei milder Frühlingsluft und gutem<br />

Publikumsinteresse musikalisch umrahmen. Schließlich fand das diesjährige Adventskonzert<br />

erstmals in der Aula des Gymnasiums „Auf der Morgenröthe“ statt. Bei voll besetzter<br />

Aula entstand eine echte Konzertatmosphäre, anders als im kleinen, überfüllten<br />

Volkshaus, in dem bisher unsere Adventskonzerte stattgefunden hatten.<br />

1997<br />

1999<br />

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90<br />

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75 <strong>Jahre</strong> … und deutsche Wiedervereinigung<br />

1999 – Siegerländer Bergknappenkapelle unter der Leitung von Reinhold Sedláček<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Mit Blasmusik ins 21. Jahrhundert<br />

Mit Blasmusik ins 21. Jahrhundert<br />

Klarer Höhepunkt des <strong>Jahre</strong>s 2000 war unsere Konzertreise nach Werfenweng im<br />

Salzburger Land. Achtunddreißig aktive Musikerinnen und Musiker starteten am<br />

30. September mit Anhang in ein erlebnis- und erfolgreiches Wochenende nach Österreich.<br />

Organisiert hatte die Reise unser Freund und Mitglied des Volksvereins, Dipl. Ing.<br />

Manfred Diehl, der bis zum Jahr 2000 im Eisenwerk Sulzau-Werfen, Werk Tenneck im<br />

Pongau, tätig war. Er war es auch, der den Kontakt zur Werksmusikkapelle Tenneck<br />

unter der Leitung von Ernst Buchebner knüpfte, der uns zur Begrüßung den von ihm<br />

komponierten Marsch „Bergmannsgruß“ übereichte, der bis heute von uns gerne gespielt<br />

wird. Gleich am ersten Abend stand ein Hüttenzauber auf dem Programm. Auch<br />

der zweite Tag des Ausfluges war ein Erlebnis. Er begann mit der Generalprobe für das<br />

Konzert, die bei strahlendem Sonnenschein auf der Terrasse unseres Hotels stattfand.<br />

Vor dem unvergessenen Panorama des Hochkönig-Massivs, des Hagen-Gebirges und<br />

des Großglockners hatten wir eine tolle Freiluft-Probe. Das Gemeinschaftskonzert im<br />

Festsaal des Eisenwerkes am Nachmittag verlief wunschgemäß und der anschließende<br />

Abend mit den Tenneckern wird wohl den meisten Teilnehmenden in bester Erinnerung<br />

sein. Es war beeindruckend, wie fünf Musiker der Werksmusik das Publikum im<br />

voll besetzten Festsaal „aus dem Hut“, wie man bei uns Musikanten sagt, unterhalten<br />

konnten. Das war professionell. Die anschließenden Stunden im Festsaal und im Probenraum<br />

unserer österreichischen Freunde bleiben unvergessen. Mit einem Besuch in<br />

der Mozartstadt Salzburg konnten wir ein gelungenes Wochenende abrunden.<br />

2000<br />

Probe auf der Hotelterrasse mit Blick aufs Hochgebirge<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 95


96<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Mit Blasmusik ins 21. Jahrhundert<br />

Ebenso gelungen war das zweite Adventskonzert in der Aula „Auf der Morgenröthe“,<br />

das wieder vor voll besetztem Auditorium stattfand.<br />

Das Jahr 2001 begann musikalisch mit dem Frühlingskonzert in der Aula des Gymnasiums<br />

„Auf der Morgenröthe“. Am 19. Mai folgte das deutsch-türkische Golfturnier in<br />

Dillenburg, das uns von unserem langjährigen Musikkameraden Walter Mauden vermittelt<br />

wurde und das wir musikalisch umrahmten. Am 26. und 27. Mai folgte das Feuerwehrfest<br />

in Altenseelbach. Am 8. und 10. Juni spielten wir beim 25 jährigen Jubiläum<br />

des SV Hubenfeld. Am 1. Juli nahmen wir am Festzug beim Schützenfest Bad Berleburg<br />

teil. Am 21. Juli folgte das Endspiel zum U19-Länderpokal im Leimbachstadion, bei dem<br />

wir einige Märsche auf der Laufbahn spielten. Am 31. Oktober stand die Wiedereröffnung<br />

der Hindenburgbrücke in Siegen auf dem Programm, bei der unsere musikalische<br />

Unterstützung gewünscht wurde.<br />

Zur Vorbereitung unseres Adventskonzertes fuhren wir erstmals in ein Probenwochenende,<br />

das in der Domäne Hahnstätten-Zollhaus am 24. und 25. November stattfand.<br />

Ungestört konnten wir dort gemeinsam in kleinen und großen Gruppen üben, was<br />

sich sehr positiv auf unser Adventskonzert auswirkte. Ebenso positiv war die finanzielle<br />

Förderung durch ODSETT-Sportwetten.<br />

2001<br />

Erstes Probenwochenende der Bergknappenkapelle<br />

Das Jahr 2002 hatte einen klaren musikalischen Höhepunkt: Unser erstes Gemeinschaftskonzert<br />

mit dem Landespolizeiorchester NRW aus Wuppertal am 7. April. Diesen<br />

Kontakt hatte unser langjähriges Vereinsmitglied und Polizeibeamter Günter Messerschmidt<br />

vermittelt. Das Konzert im Leonard-Gläser-Saal der Siegerlandhalle war ein voller<br />

Erfolg. Am 12. Mai folgte die Siegerehrung der Oldtimer Rallye, die vor dem Rathaus am<br />

Siegener Kornmarkt stattfand. Am 9. Juni spielten wir gemeinsam mit der Stadtkapelle<br />

2002<br />

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98<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Mit Blasmusik ins 21. Jahrhundert<br />

Westerburg beim Schlosskonzert „Sonntagnachmittag um 4 im Schlossgarten“ unter<br />

der Leitung unseres gemeinsamen Dirigenten Reinhold Sedláček. Im Anschluß an die<br />

Veranstaltung wurde im Volkshaus der 50. Geburtstag unseres Dirigenten nachträglich<br />

und nachhaltig gefeiert. Am 7. Juli ging es wieder zum Schützenfest nach Bad Berleburg,<br />

bei dem wir beim Festumzug, beim Einmarsch auf dem Schützenplatz und beim<br />

anschließenden Standkonzert musikalisch mitwirkten. Krönender <strong>Jahre</strong>sabschluss war<br />

wieder das Adventskonzert, auf das wir uns am 23. und 24. November beim 2. Probenwochenende<br />

in Hahnstätten-Zollhaus gründlich vorbereiteten.<br />

Im Jahr 2003 gab es zwei Höhepunkte: Einmal das Jubiläum zum fünfzigjährigen<br />

Bestehen des MGV Glück Auf Alte Dreisbach.<br />

2003<br />

„Der Schwenker“ brachte Stimmung im Zelt beim fünfzigjährigen Jubiläum des MGV „Glück Auf“ Alte Dreisbach.<br />

Vom 3. bis 7. Oktober ging es zu einem Familienausflug in den Spreewald. Bereits auf<br />

der Anreise mit dem Bus der Firma Langenberg gab es einen attraktiven Zwischenstopp<br />

in Dresden mit Stadtbummel. Dann ging es weiter zum Hotel in Raddusch. Am zweiten<br />

Tag stand eine Kahnfahrt um Lübbenau herum auf dem Programm. Am nächsten Tag<br />

ging es nach Berlin mit Stadtrundfahrt und Besichtigung des Bundestages. Der letzte<br />

Tag war zur freien Verfügung für Spaziergänge, Radtouren, Kutschfahrten oder einen<br />

Ausflug nach Cottbus. Nach einem gelungenen Familienabend mit der „Spreewaldhexe“<br />

ging es am nächsten Tag wieder in Richtung Heimat. Für alle Teilnehmenden ein gelungener<br />

Ausflug.<br />

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<strong>100</strong><br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Mit Blasmusik ins 21. Jahrhundert<br />

2003 ging es mehrere Tage in den Spreewald, wo ein Tagesausflug mit Stadtrundfahrt durch Berlin auch dabei war und<br />

natürlich eine Kahnfahrt nicht fehlen durfte.<br />

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Foto: WP/F. Lück<br />

102<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


675-Jahr-Feier Niederschelden und die letzten <strong>Jahre</strong><br />

675 <strong>Jahre</strong> Niederschelden<br />

Vom 1. bis 4. September 2005 fanden die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 675 jährigen<br />

Bestehen von Niederschelden statt. Dieses unvergessene, für Niederschelden einmalige<br />

Fest wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Ortsvereine organisiert und durchgeführt.<br />

Natürlich war die Bergknappenkapelle an allen Tagen dabei. Der Festkommers wurde<br />

von uns am Donnerstagabend mit einem festlichen Musikstück eröffnet. Den krönenden<br />

Abschluss dieses ersten Festtages bildete der Große Zapfenstreich, der gegen 23 Uhr<br />

bei Fackelschein und mit viel Publikum vor dem Festzelt stattfand. Mitwirkende waren<br />

die Freiwillige Feuerwehr von Niederschelden und Niederschelderhütte, die vereinigten<br />

Männerchöre der „Arge“, der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Oberschelden<br />

und die Siegerländer Bergknappenkapelle. Beim Familien- und Seniorennachmittag am<br />

Freitag spielte unser Jugendorchester mehrere Musikstücke. Am Samstagnachmittag<br />

fand der große Festzug durch Niederschelden mit mehr als 60 teilnehmenden Gruppen<br />

statt. Rund 15.000 Zuschauer säumten die Straßen bei herrlichem Spätsommerwetter.<br />

Die Bergknappenkapelle führte den farbenprächtigen Festzug als erste Kaspelle an. Beim<br />

anschließenden Konzert der mitwirkenden Musikzüge waren wir im Festzelt natürlich<br />

ebenfalls mit dabei. Ein weiterer Höhepunkt war das Frühschoppenkonzert am Sonntag,<br />

das wir im vollbesetzten Festzelt gaben.<br />

2005<br />

Die Bergknappenkapelle war als erstes Blasorchester im Festzug durch Niederschelden und bei der Volksfeststimmung im Zelt dabei.<br />

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104<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


675-Jahr-Feier Niederschelden und die letzten <strong>Jahre</strong><br />

Nach dem unvergessenen Fest zur 675-Jahr-Feier von Niederschelden war das Jahr<br />

2006 ebenfalls von einigen Höhepunkten geprägt: Das traditionelle Frühjahrskonzert gestalteten<br />

wir gemeinsam mit der „Bergkapelle Mechernich von 1870“. An Fronleichnam<br />

2006<br />

Besuch auf der siebten Sohle im Schaubergwerk Mechernich in der Eifel.<br />

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Bergknappenkapelle unter der Leitung von Reinhold Sedláček beim „Brass-On-Festival 2006“ in Ferropolis<br />

106<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


675-Jahr-Feier Niederschelden und die letzten <strong>Jahre</strong><br />

wurde in der Tradition des „Juchhei-Festes“ erstmals das „Mu-Sieg-Fest“ (Abkürzung von<br />

„Musik an der Sieg-Fest“) am Volkshaus in Niederschelden ausgerichtet, welches bei<br />

strahlendem Sonnenschein ab mittags ein voller Erfolg wurde. Nach dem gelungenen<br />

Start haben wir das „Mu-Sieg-Fest“ am Volkshaus zu einem festen Programmpunkt<br />

werden lassen.<br />

Der Höhepunkt des <strong>Jahre</strong>s 2006 war aber die Teilnahme am ersten „Brass-On-Festival“<br />

in Ferropolis bei Dessau, wo die Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden<br />

mit einem halbstündigen Musikvortrag an einem Wertungsspiel teilnahm und einen<br />

hervorragenden dritten Platz belegte. Dieser dritte Rang hinter zwei polnischen Bergmannskapellen<br />

ließ uns immerhin zu „Deutschlands bester Bergmannskapelle“ werden<br />

– zumindest von den teilnehmenden Kapellen.<br />

Jury für das Wertungsspielen bei der Arbeit.<br />

Auch im Jahr 2007 haben wir unser Frühlingskonzert als<br />

Gemeinschaftskonzert gestaltet. Zum zweiten Mal konnten<br />

wir das „Landespolizeiorchester Nordrhein-Westfalen“ im<br />

voll besetzten Leonhard-Gläser-Saal der Siegerlandhalle<br />

begrüßen. Es war auch diesmal ein voller Erfolg. Erstmals<br />

spielten wir 2007 auch im Kurpark von Freudenberg zum<br />

gut besuchten Kur-Konzert auf. Weitere Auftritte hatten<br />

wir beim 40 jährigen Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft der<br />

Ortsvereine von Niederschelden, beim Altstadtfest in Bad<br />

Laasphe und zur 1200-Jahr-Feier von Raumland. Schließlich<br />

haben wir auch das 125 jährige Jubiläum des Turnvereins<br />

Niederschelden musikalisch mitgestaltet.<br />

2007<br />

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108<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


675-Jahr-Feier Niederschelden und die letzten <strong>Jahre</strong><br />

Das Jahr 2008 stand im Zeichen des 10 jährigen Dirigentenjubiläums unseres Dirigenten<br />

Reinhold Sedláček, welches wir am 19. April mit unserem Frühlingskonzert würdig<br />

gefeiert haben. Da der musikalische Schwerpunkt des Konzertes in Großbritannien lag,<br />

konnten wir die Giebelwälder Dudelsäcke aus Niederndorf für eine musikalische Einlage<br />

gewinnen. Auch das dritte „Mu-Sieg-Fest“ am Volkshaus war wieder gut besucht.<br />

Zu hören war die Bergknappenkapelle in diesem Jahr außerdem beim Kurkonzert in<br />

Bad Marienberg und zum <strong>100</strong> jährigen Jubiläum des SuS Niederschelden, wo wir zum<br />

Frühschoppenkonzert im Festzelt aufspielten. Am 13.9. spielten wir beim Kreisposaunenfest,<br />

das vom Bläserkreis der Ev. Kirchengemeinde Niederschelden veranstaltet wurde,<br />

unter freiem Himmel vor vielen Zuhörern auf der Sandhalde in Niederschelden.<br />

2008<br />

Platzkonzert auf der Sandhalde beim CVJM-Kreisposaunenfest in Niederschelden<br />

Im Jahr 2009 standen vor allem anderen das Frühjahrskonzert, das am 25. April<br />

gemeinsam mit der Schützenkapelle Rudersdorf veranstaltet wurde, und das Adventskonzert<br />

am 6. Dezember in der Aula des Gymnasiums „Auf der Morgenröthe“ auf dem<br />

Programm. Auf das Adventskonzert bereiteten wir unser wieder mit einem Probenwochenende<br />

in Bad Fredeburg vor. Weiterer Höhepunkt des <strong>Jahre</strong>s war das Hundertjährige<br />

Jubiläum des Volksvereins, das wir mitgestalteten. Im Juni durften wir die Feierlichkeiten<br />

des Automobilclubs Siegen in Geisweid anlässlich der Deutschlandrallye musikalisch<br />

umrahmen.<br />

Vom 17. bis 21. ging es auf große Fahrt nach Prag. Auf dem Programm unseres Ausflugs<br />

in die Goldene Stadt an der Moldau standen eine Stadtführung, ein bunter Abend<br />

mit Folklore, böhmischen Spezialitäten und kühlem tschechischem Bier. Eine abendliche<br />

Schifffahrt auf der Moldau vor dem tollen Prager Panorama durfte natürlich nicht<br />

fehlen. Abgerundet wurde die Reise mit einem Besuch auf Burg Karlstein und einem<br />

Zwischenstopp in Karlsbad bei der Rückfahrt. Diese Fahrt bleibt unvergessen und war<br />

für die Kapellenmitglieder und ihre Angehörigen der Höhepunkt des <strong>Jahre</strong>s.<br />

2009<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 109


110<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


675-Jahr-Feier Niederschelden und die letzten <strong>Jahre</strong><br />

Anstrengender Aufstieg bei der Besichtigung der Burg Karlstein<br />

Altbewährte Knappen bei der anschließenden, wohlverdienten Pause<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 111


112<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


675-Jahr-Feier Niederschelden und die letzten <strong>Jahre</strong><br />

Hervorzuheben im Jahr 2010 war das 4. Mu-Sieg-Fest am Volkshaus in der Juchhei.<br />

Das Wetter war hervorragend, so dass wir sehr viele Besucher begrüßen konnten. Eine<br />

echte Bereicherung für das Fest war das Entenrennen, das zugunsten des ev. Kindergartens<br />

in Niederschelderhütte auf der Sieg veranstaltet wurde. Anschließend fand die<br />

Siegerehrung am Volkshaus statt, so dass wir neben unseren Stammgästen auch viele<br />

junge Menschen bei unserem Fest bewirten konnten.<br />

2008<br />

Bergknappenkapelle beim Festumzug in Gosenbach 2010 unter der Stabführung von Reinhold Sedláček<br />

Im Juni nahmen wir am Festzug in Gosenbach teil, wo das 125 jährige Jubiläum der<br />

Freiwilligen Feuerwehr Gosenbach gefeiert wurde. Am 27. Juni folgte der Frühschoppen<br />

der Siegener Studentenverbindungen, der in den Schloss-Stuben stattfand und von uns<br />

umrahmt wurde. Im September spielten wir im Festzelt zum Jubiläumsfrühschoppen<br />

auf, zu dem uns die Chorgemeinschaft „Erle Littfeld“ engagiert hatte.<br />

Ein gelungener Auftritt war auch unser Mitwirken bei der Bundesdelegiertenkonferenz<br />

der Senioren Union der CDU, das in Recklinghausen im Ruhrfestspielhaus stattfand und<br />

bei dem unsere Musik großen Anklang fand. Nach einem intensiven Probenwochenende<br />

in Bad Fredeburg folgte wieder das Adventskonzert am 5. Dezember. Leider gab es an<br />

diesem Tag 30 cm Neuschnee, weshalb viele Konzertbesucher zuhause blieben und wir<br />

unser Konzertprogramm vor halb gefüllten Sitzreihen aufführen mussten. Eine Woche<br />

später fand ein Gemeinschaftskonzert mit dem „Mango-Chor“ in Niederndorf statt. Den<br />

<strong>Jahre</strong>sabschluss bildeten wie immer das Choralblasen auf der Mauer in Niederschelden<br />

und die anschließende kurze Weihnachtsfeier im Volkshaus, die traditionell an Heilig-<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 113


114<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


675-Jahr-Feier Niederschelden und die letzten <strong>Jahre</strong><br />

abend nach dem Choralblasen für die Aktiven stattfindet. Nach einem kurzen, <strong>Jahre</strong>srückblick<br />

werden gemeinsam die Weihnachtslieder „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“<br />

gesungen.<br />

Das Jahr 2011 begann musikalisch mit dem Frühjahrskonzert. Die Feier des Meistervereins<br />

Niederschelden mit dem Aufstellen des Maibaums folgte am 30. April. Zum<br />

Aufstellen des Maibaums spielten wir zwei Musikstücke. Dann ging es mit Marschmusik<br />

zum Volkshaus, wo wir bei mildem Frühlingswetter noch zwei Stunden unter freiem<br />

Himmel vor Publikum aufspielten. Im Volkshaus folgte dann der Tanz in den Mai, der<br />

von einer Tanzkapelle gestaltet wurde. Im Juli fuhren wir zuerst nach Langerwehe bei<br />

Aachen. Zum dortigen Sommerfest und verkaufsoffenen Sonntag musizierten wir an<br />

verschiedenen Standorten insgesamt vier Stunden. Ebenfalls im Juli fand das hundertjährige<br />

Jubiläum des Löschzugs Neunkirchen-Altenseelbach statt, bei dem wir mitwirkten.<br />

Am Freitag spielten wir beim Kommers und anschließenden Großen Zapfenstreich,<br />

der bei Fackelschein neben dem Festzelt stattfand. Am Sonntag folgten ab 11 Uhr der<br />

Frühschoppen im Zelt, der Festzug mit Marschmusik, ein Platzkonzert und anschließend<br />

noch bis 19 Uhr Musik im Zelt. Zum <strong>Jahre</strong>sende folgten das Probenwochenende,<br />

unser Adventskonzert und noch einmal das Gemeinschaftskonzert in Freudenberg-<br />

Niederndorf.<br />

2011<br />

Großer Zapfenstreich in Altenseelbach, Foto-Bräuer-Burbach<br />

Der Große Zapfenstreich ist eine feierliche Abendmusik. Mit Trommeln und Pfeifen,<br />

Trompeten und Pauken wird das Signal zur Nachtruhe gegeben. Der Name „Zapfenstreich“<br />

wurde im Jahr 1596 erstmals erwähnt. Mit einem Schlag oder einem Streichen<br />

über den Zapfen eines Fasses wurde den Landsknechten das Signal gegeben, sich in<br />

ihre Zelte zurückzuziehen. Im Laufe der Zeit wurde es üblich, das Zeichen zur Nacht-<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 115


116<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


675-Jahr-Feier Niederschelden und die letzten <strong>Jahre</strong><br />

ruhe musikalisch zu geben. Die Kavallerie benutzte dazu Trompetensignale, die Infanterie<br />

Flöte und Trommel. Seit 1838 besteht die bis heute in der deutschen Militärmusik<br />

übliche Zapfenstreich-Zeremonie. Im Schein der Fackeln erklingen das „Locken“ der<br />

Spielleute, der „Zapfenstreich“ der Blaskapelle und das Gebet in Form des Liedes „Ich<br />

bete an die Macht der Liebe“. Den Abschluss des Großen Zapfenstreiches bildet die<br />

Nationalhymne.<br />

Statt des Frühlingskonzerts veranstalteten wir im Jahr 2012 einen volkstümlichen<br />

Abend im ausverkauften Volkshaus mit vielen Polkas und volkstümlichen Melodien. Das<br />

Mu-Sieg-Fest an Fronleichnam war in diesem Jahr leider kein Erfolg, da das Entenrennen<br />

nicht stattfand und das Wetter schlecht war. Am 10. Juni spielten wir vormittags in den<br />

Schloss-Stuben beim diesjährigen Frühschoppen der Siegener Studentenverbindungen.<br />

Nach einer kurzen Mittagspause ging es nebenan im Schlossgarten vor voll besetzten<br />

Rängen weiter beim Platzkonzert „Sonntagnachmittag um 4“. Erstmals traten wir „Auf<br />

der Brache“ in Kreuztal-Fellinghausen beim Waldfest des ortsansässigen Männergesangvereins<br />

Sangeslust auf. Leider war der Besuch bei regnerischem Wetter eher mäßig.<br />

2012<br />

Beim Anstich des Bühltunnels der HTS in Niederschelden<br />

Am 4. Juli folgte der Anstich des Bühltunnels in Niederschelden. Wir waren Mitwirkende<br />

dieses Festaktes mit viel Prominenz aus Siegen, Düsseldorf und Berlin. Auch der<br />

Barbaratag am 4. Dezember wurde von uns mit einer kleinen Abordnung in Bergmannstracht<br />

und Schachthut mit einigen Chorälen und dem Steiger-Lied begleitet. Vom 27. bis<br />

30. September ging es zu einem Familienausflug nach Oberaudorf, wo wir viele schöne<br />

Stunden vor der beeindruckenden Hochgebirgskulisse verlebten.<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 117


118<br />

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675-Jahr-Feier Niederschelden und die letzten <strong>Jahre</strong><br />

Vor dem Sporthotel „Wilder Kaiser“<br />

Nach einem intensiven Probenwochenende folgte das Adventskonzert, das wie im<br />

Jahr 2010 von einem heftigen Wintereinbruch überschattet wurde. Wieder mussten wir<br />

vor halbvollem Saal musizieren, da viele Menschen den Weg durch Eis und Schnee in<br />

die Aula Auf der Morgenröthe scheuten.<br />

Mit dem Frühlingskonzert glückte uns ein schwungvoller Start in das musikalische<br />

Jahr 2013. Reinhold Sedláček hatte uns gut vorbereitet und mit Musikstücken wie dem<br />

Marsch „Heil Europa“ oder der Ouvertüre „Marinarella“ konnten wir das Publikum<br />

begeistern. Nicht weniger schwungvoll absolvierten unsere Zwergknappen unter der<br />

Leitung von Jessica Diehl ihren Konzertteil. Zum Schluss des Konzertes bedankte sich<br />

unser Dirigent für die 15 jährige Zusammenarbeit mit den Bergknappen und würdigte<br />

die langjährige Treue unserer Besucher.<br />

Weiter ging es mit zwei Maifesten. In Niederschelden stellte der „Meisterverein“<br />

wieder den Mai-Baum auf der Mauer auf und in Altenseelbach wurde vom Löschzug<br />

erstmals ein buntes Fest am Maifeiertag ausgerichtet. Eine Wiederholung beider Veranstaltungen<br />

steht in 2014 bereits auf dem Terminplan.<br />

Nach dem Frühschoppen verschiedener studentischer Verbindungen in den Siegener<br />

Schloss Stuben, wo wir nun bereits seit 2010 das Festorchester stellen, stand am gleichen<br />

Tag auch noch das immer gut besuchte Platzkonzert anlässlich der Veranstaltungsreihe<br />

„Sonntagnachmittag um 4 im Schlossgarten“ auf dem Terminkalender. Leider veranlasste<br />

der nach ca. 45 Minuten einsetzende Starkregen doch viele Zuhörer zu einem<br />

vorzeitigen Aufbruch.<br />

2013<br />

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120<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


675-Jahr-Feier Niederschelden und die letzten <strong>Jahre</strong><br />

Bei brütender Hitze umrahmten wir die Siegtal-Pur-Veranstaltung vor der Erzquell<br />

Brauerei.<br />

Platz-Konzert vor der Erzquell-Brauerei<br />

Reinhold Sedláček leitet beim Probenwochenende die Orchesterprobe.<br />

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122<br />

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675-Jahr-Feier Niederschelden und die letzten <strong>Jahre</strong><br />

Der November stand ganz im Zeichen der musikalischen Vorbereitung des 30. Adventskonzertes.<br />

Auf dem Weg dahin fand anlässlich des <strong>100</strong> jährigen Bestehens des Volkshauses<br />

das Jubiläums-Schlachtfest im Volkshaus statt, eine sehr vielversprechende Veranstaltung<br />

des Volksvereins, die wir vor voll besetztem Volkshaus musikalisch umrahmten.<br />

Jung und Alt vor der Akademie in Bad Fredeburg<br />

Unser Probenwochenende fand dann eine gute Beachtung. Auch viele unserer jüngeren<br />

Aktiven waren erstmals mit dabei. Wir konnten drei sehr harmonische Tage zur<br />

intensiven Konzertvorbereitung und zur Integration der Jugendlichen nutzen. Es hat<br />

musikalisch einiges bewirkt und viel Spaß gemacht.<br />

Mit dem Adventskonzert, was endlich wieder einmal schneefrei war, stellte Reinhold<br />

Sedláček dann auch einige musikalische Herausforderungen an das Orchester. Nur um<br />

einige zu nennen: „Wagner on Stage“, Manegenzauber“ oder „In 80 Tagen um die Welt“.<br />

Es war wirklich nicht leicht für die „Jungen“ und auch nicht für die „Alten“ des Orchesters.<br />

Der letzte Konzertteil wurde wie gewohnt von allen gemeinsam dargeboten, und<br />

die Bühne war fast zu klein für alle Musiker!<br />

Zum Ende unserer Chronik von 1914 bis 2013 möchten wir ganz besonders unserem<br />

heutigen Dirigenten Reinhold Sedláček danken, der nun im 16. Jahr unser Dirigent ist.<br />

Es war für ihn bestimmt nicht immer einfach mit uns. Aber es hat uns bis heute immer<br />

viel Spaß gemacht, Reinhold musikalisch zu folgen. Er zählt sicherlich zu den besten<br />

Dirigenten in unserer Vereinsgeschichte.<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 123


An dieser Stelle soll aber auch noch einmal allen Dirigenten gedankt werden, die<br />

unsere einhundertjährige Vereinsgeschichte wesentlich bestimmt und mitgeprägt haben.<br />

Ohne ihren unermüdlichen Einsatz und Fleiß wären weder der Bestand noch der<br />

große Erfolg der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden möglich gewesen.<br />

Das Orchester wurde in den <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n seines Bestehens lediglich von sieben Dirigenten<br />

geführt, was ebenfalls auf große Kontinuität schließen lässt.<br />

Dirigenten der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden<br />

Friedrich Hermann 1914-1920<br />

Hermann Gotthardt 1920-1939 und 1945-1950<br />

Richard Hartmann 1939-1945<br />

Wilhelm Hartmann 1950-1975<br />

Kurt Leipold 1975-1991<br />

Ewald Schneider 1991-1998<br />

Reinhold Sedláček 1998-2014<br />

70 <strong>Jahre</strong> Bergknappenkapelle – 28. Januar 1984 im Volkshaus<br />

124<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Unterstützt wurden diese Dirigenten immer von einer Reihe von „Vize-Dirigenten“,<br />

die sie bei Auftritten, bei Ständchen oder bei der Tanzmusik vertreten haben. Einige sollen<br />

hier beispielhaft genannt werden: Richard Hartmann, Walter Mauden, Urban Solms,<br />

Hans Schneider, Manfred Gotthardt und Michael Dreisbach.<br />

Übrigens, auch im Vorstand ist Kontinuität angesagt, denn unser Vorsitzender Werner<br />

Schönau ist erst der achte Vorsitzende seit der Gründung im Jahr 1914.<br />

Vorsitzende der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden<br />

Wilhelm Sonneborn 1914-1920<br />

Alfred Klöckner 1920-1959<br />

Walter Stähler 1959-1965<br />

Kurt Henrich 1965-1971<br />

Gerhard Krämer 1971-1973<br />

Kurt Henrich 1973-1980<br />

Gerhard Krämer 1980-1986<br />

Werner Schönau 1986-2014<br />

Impressionen<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 125


Volksfest „Rund um die Burg“ am 4. September 1995<br />

Konzert zum 80 jährigen Jubiläum am 24. Oktober 1994 in der Turnhalle des TV Niederschelden<br />

126<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Impressionen<br />

10. Gemeinschafts-Konzert mit dem Spielmannszug „St.Josef“ Dreis-Tiefenbach am 29. Januar 1979<br />

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128<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Impressionen<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 129


Ehrenbrief für Hermann Mauden – 60 <strong>Jahre</strong> Bergknappenkapelle am 30. Januar 1984<br />

80 jähriges Jubiläum – (unten) Ehrung Kill am 24. und (oben) Ehrungen weiterer Bergknappen am 27. Oktober 1994<br />

130<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Wie dieser kurze Abriss der Vereinsgeschichte zeigt, mussten zwei Weltkriege verkraftet<br />

werden. Jede Generation hatte vielfältige Probleme wirtschaftlicher, politischer<br />

und musikalischer Art zu bewältigen.<br />

Trotzdem konnte sich die Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden bis heute<br />

musikalisch behaupten und ihren Bestand sichern. Dies war nicht zuletzt deswegen<br />

möglich, weil wir eng mit der Tradition des Siegerländer Erzbergbaus, mit dem Volksverein<br />

Niederschelden, mit dem vereinseigenen Volkshaus und mit den Niederscheldener<br />

Bürgern verbunden waren und sind. Nicht zuletzt war es auch möglich, weil es immer<br />

wieder Musiker und Musikerinnen gab und gibt, die 30, 40, 50 oder 60 <strong>Jahre</strong> aktiv waren<br />

und sind. Deshalb wurden zu allen Zeiten bei der Bergknappenkapelle Ehrungen<br />

durchgeführt.<br />

Zur Pflege der Gemeinschaft in der Kapelle haben sicherlich auch die Ausflugsfahrten<br />

und Reisen, die Familienfeiern und Probenwochenenden beigetragen. Aber auch die<br />

vielen gemeinsam geleisteten Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit für die Kapelle und für<br />

den Volskverein, um das bisher Erreichte zu erhalten und zu verbessern.<br />

Gemeinsame Feiern stärken die Gemeinschaft. Grillabend am Volkshaus<br />

Für die Erhaltung der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden ist die Jugendkapelle<br />

darüber hinaus ein wichtiger Baustein.<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 131


132<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Die jungen Bergknappen<br />

„Zwergknappen“<br />

Die Jugendkapelle<br />

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134<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Die jungen Bergknappen<br />

Die „Zwergknappen“ als Jugendkapelle<br />

der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden<br />

Wir, die „Zwergknappen“, sind das Jugendorchester der Siegerländer Bergknappenkapelle<br />

Niederschelden. Wir sind Jugendliche im Alter zwischen 10 und 22 <strong>Jahre</strong>n,<br />

die ein Instrument lernen und Spaß daran haben mit anderen zusammen Musik zu<br />

machen. Gemeinsam proben wir einmal in der Woche donnerstags von 18:00 bis 19:30<br />

Uhr mit unserer Dirigentin Jessica Diehl im Volkshaus in Niederschelden. Unser Repertoire<br />

besteht aus einer gelungenen Mischung von modernen Hits und traditionellen<br />

Musikstücken, so dass unsere Musik Jung und Alt gefällt. Neben aktuellen Liedern, wie<br />

zum Beispiel „Viva la Vida“ von Coldplay, und Medleys verschiedener Filmmusiken,<br />

wie zum Beispiel zum „Fluch der Karibik“, spielen wir auch Polkas und traditionelle<br />

Märsche, wie „Glück Auf“ oder „Der Jäger aus Kurpfalz“.<br />

Sehr wichtig für die Zukunft einer Musikkapelle ist der Nachwuchs. Die Siegerländer<br />

Bergknappenkapelle gründete deshalb 1992 unter Leitung des Dirigenten Ewald<br />

Schneider die erste Jugendkapelle. Damit begann die Ausbildung der zukünftigen Musikerinnen<br />

und Musiker der großen Kapelle. Zu dieser Zeit waren Wulf Paulus und Olaf<br />

Roth Jugendwarte der Kapelle, wobei Wulf Paulus später die Leitung der Jugendkapelle<br />

übernahm. Ihm folgten Michael Nikolaus und Jan Schneider als Dirigenten nach.<br />

1992<br />

Die Jugendkapelle unter der Leitung von Jessica Diehl präsentiert sich im Volkshaus<br />

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136<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Die jungen Bergknappen<br />

2006<br />

Seit 2006 wird die Jugendkapelle erfolgreich von<br />

Jessica Diehl geleitet. Fleiß und Engagement der<br />

jungen Leute und der Dirigentin trugen bereits kurze<br />

Zeit später zu den ersten Erfolgen der Jugendlichen<br />

bei. Im Laufe der <strong>Jahre</strong> änderte sich nicht nur<br />

der Name der Jugendkapelle in „Zwergknappen“.<br />

Auch die Vielfalt der aufgeführten Stücke änderte<br />

sich: Es fing mit einfachen Stücken wie „Czardas“<br />

und „Farmhouse Rock“ an und entwickelte sich zu<br />

bekannten Rock- und Popklassikern wie „Firework“<br />

(von Katy Perry) oder bekannten Titelmelodien aus<br />

Filmen wie „The Simpsons“, „Shrek“ oder „Eyes Open“. Außerdem haben wir seit 2006<br />

unsere eigenen T-Shirts, die unseren Namen und unser Instrument zeigen.<br />

Heute sind wir ein fester Bestandteil der Konzerte der großen Kapelle und einige von<br />

uns unterstützen diese bereits tatkräftig. In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n haben wir auch eigene<br />

Jugendkapellenkonzerte ausgerichtet, die immer gut besucht waren. Dafür wurde<br />

2005 das Probenwochenende eingeführt, das seitdem einmal jährlich stattfindet und bei<br />

dem wir fleißig üben.<br />

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138<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Die jungen Bergknappen<br />

Bei den Jugend-Probenwochenenden proben wir hauptsächlich, um uns auf unsere<br />

Auftritte vorzubereiten. Aber natürlich kommt der Spaß auch nicht zu kurz. Wir spielen<br />

Volleyball, Gesellschaftsspiele und verbringen gemütliche Abende am Lagerfeuer.<br />

Einmal haben wir das Probenwochenende dafür genutzt, um unsere eigenen Cajons zu<br />

bauen. Das sind Percussion-Instrumente aus Holz. Als diese fertig waren, mussten sie<br />

natürlich ausprobiert und die ersten Rhythmen erlernt werden.<br />

Neben dem jährlichen Probenwochenende machen wir auch noch Ausflüge. 2007 waren<br />

wir im Freizeitpark „Movie Park“ in Bottrop. Seit 2009 fahren wir fast jährlich auf die<br />

Musikmesse nach Frankfurt.<br />

Es geht schon früh morgens<br />

mit dem Zug los. Dann geht<br />

es in kleinen Gruppen, je<br />

nach Instrument und Interessen,<br />

durch die verschiedenen<br />

Messehallen. Mittags<br />

wird sich dann getroffen,<br />

um gemeinsam zu essen.<br />

Am späten Nachmittag geht<br />

es dann schon wieder zurück<br />

nach Siegen, wo man<br />

die Anstrengung des Tages<br />

jedem ansieht. Das Highlight<br />

im <strong>Jahre</strong> 2011 war der<br />

Ausflug nach Bochum in das<br />

Musical „Starlight Express“.<br />

2007<br />

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140<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Die jungen Bergknappen<br />

Auch das große Orchester veranstaltet jedes Jahr ein Probenwochenende, bei dem wir<br />

Zwergknappen im Jahr 2013 alle mit dabei waren. Die vielen Proben, die dort stattfanden,<br />

um das Orchester auf das alljährliche Adventskonzert vorzubereiten, waren zwar<br />

ziemlich anstrengend, aber es war ein gelungenes Wochenende, an dem wir musikalisch<br />

einiges gelernt haben und das hat allen sehr gut gefallen hat.<br />

2013<br />

Jugendprobenwochenende (oben) – Volleyball – Gemeinsames Probenwochenende (unten)<br />

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142<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Die jungen Bergknappen<br />

Zu jedem Orchester gehören natürlich auch Auftritte. Da sind auch wir keine Ausnahme,<br />

denn jedes Jahr treten wir zu verschiedenen Anlässen vor einem Publikum auf und<br />

können zeigen, was wir uns im Laufe der Proben erarbeitet haben. Dazu gehören größere<br />

Konzerte wie die Frühlings- und Adventskonzerte der Bergknappen oder kleinere<br />

Auftritte wie beim „Mu-Sieg-Fest“ oder anderen Feiern.<br />

Besondere Highlights sind unsere<br />

Jugendkonzerte, die wir jedes Jahr<br />

einmal in Eigenregie organisieren,<br />

oder Gemeinschaftskonzerte mit anderen<br />

Jugendorchestern der Region.<br />

So spielten wir im November 2013<br />

mit „Cravallo Ffortissimo“ und der<br />

Bigband des Gymnasiums Wilnsdorf<br />

beim 20-jährigen Jubiläum des<br />

Jugendorchesters der Schützenkapelle<br />

Rudersdorf. Dort konnte jedes<br />

Orchester einige Stücke präsentieren<br />

und zum imposanten Abschluss des<br />

Konzertes standen alle 90 Jugendlichen<br />

gemeinsam auf der Bühne und<br />

spielten den Queen-Hit „We are the<br />

Champions“.<br />

Jubiläumskonzert in Rudersdorf<br />

Im vergangenen Jahr haben wir in der Adventszeit in Niederschelden „Om Schossi“,<br />

aufgeteilt in kleine Gruppen, Weihnachtslieder gespielt. Die zahlreichen Zuhörer haben<br />

sich über unsere weihnachtliche Straßenmusik gefreut. Uns hat es auch sehr viel Spaß<br />

gemacht, die Passanten an unserer Musik teilhaben zu lassen.<br />

Hellen Heckhäuser, Louisa Scholz, Annika Buschhaus, Jule Knoll und Laura Klimkeit<br />

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Die jungen Bergknappen<br />

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146<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Das Jubiläumsjahr 2014 und der Ausblick<br />

2014<br />

Neben dem Zeltfest vom 19. bis 22. Juni 2014 wird es im Jubiläumsjahr einen<br />

weiteren Höhepunkt geben: Am Samstag, dem 6. Dezember 2014, findet<br />

im Leonhard-Gläser-Saal der Siegerlandhalle, das 3. Gemeinschaftskonzert<br />

des Landespolizeiorchesters NRW und der Siegerländer Bergknappenkapelle<br />

Niederschelden statt. Der Reinerlös dieses Benefizkonzertes kommt der DRK-<br />

Kinderklinik in Siegen zugute.<br />

Die Mitgliedermeldung an den Volksmusikerbund NRW weist für die Siegerländer<br />

Bergknappenkapelle Niederschelden zum 1. Januar 2014 folgende Zahlen aus:<br />

35 aktive Mitglieder über 18 <strong>Jahre</strong>n<br />

23 Jugendliche unter 18 <strong>Jahre</strong>n (davon 15 in Ausbildung)<br />

28 passive Mitglieder<br />

Alle an Blasmusik interessierten Personen, ob jung oder alt, sind bei uns herzlich<br />

zum Musizieren eingeladen. Musik hören ist gut, Musik machen ist besser!<br />

Darüber hinaus gibt es einen Förderkreis, der durch seine Mitgliedsbeiträge<br />

ebenfalls zur Jugendarbeit und Erhaltung der Kapelle beiträgt; auch wenn<br />

Sie Mitglied im Volksverein Niederschelden werden, unterstützen Sie uns.<br />

Alles Wissenswerte zur Bergknappenkapelle und zum Förderkreis ist bei unserem<br />

Vorstand oder im Internet zu erfahren (www.bergknappen.de).<br />

So möchten wir diese Zusammenfassung unserer Vereinschronik mit den besten<br />

Wünschen für Sie und für unser Jubiläumsfest beenden und schließen getreu der Siegerländer<br />

Bergmannstradition mit einem alten Bergmannsspruch:<br />

Glück Auf!<br />

So tönt des Bergmanns Ruf,<br />

fährt er zum tiefen, dunklen Schacht.<br />

Der über ihm die Berge schuf,<br />

auch über ihm im Himmel wacht!<br />

Es grüne die Tanne,<br />

es wachse das Erz,<br />

Gott schenke uns allen<br />

ein fröhliches Herz!<br />

Glück Auf!<br />

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P<br />

arkkarte<br />

F<br />

P 1<br />

P 2<br />

P 3<br />

148<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Nachwort<br />

Neben den eigenen Unterlagen der Bergknappenkapelle wurden zusätzlich weitere<br />

Veröffentlichungen und Zeitungsartikel verwendet. Unser besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern des Stadtarchivs Siegen und des Archivs der Siegener<br />

Zeitung. Die Vereinschronik wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, erhebt<br />

aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit und geschichtliche Genauigkeit.<br />

Niederschelden, 23. April 2014<br />

Jürgen Schneider, Karl-Heinz Fichtner, Peter Scholz, Michael Hänel<br />

Allen, die zum Gelingen der Jubiläumsveranstaltung beigetragen haben, vor allem<br />

diejenigen, die uns durch eine Anzeige in dieser Festschrift, durch eine Spende oder<br />

auf andere Weise besonders unterstützt haben, sagen wir:<br />

herzlichen Dank !<br />

Nur durch ihre Hilfe war es uns möglich, dieses Festbuch herauszugeben.<br />

Wir bitten unsere Leser und Festbesucher, dem Anzeigenteil<br />

unseres Festbuches besondere Aufmerksamkeit zu schenken und bei<br />

Einkauf, Aufträgen und Bestellungen die werbenden Fachgeschäfte<br />

und Unternehmen zu berücksichtigen.<br />

Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden e.V.<br />

Verzeichnis der verwendeten Schriften<br />

Unterlagen des Volksvereins (u. a. handschriftliches Original-Protokollbuch vom<br />

19.5.1909 bis 19.12.1920)<br />

Chronik des Musikchors des Evangelischen Volksvereins Niederschelden 1914-1934<br />

Chronik der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden seit 1935<br />

Festschriften der Bergknappenkapelle zu den Jubiläen 1954, 1964 und 1989<br />

Archiv der Siegener Zeitung<br />

Stadtarchiv Siegen<br />

Ortschronik von Niederschelden, begründet von Wilhelm Faust<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 149


150<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Großes<br />

Festprogramm<br />

19. - 22. Juni 2014<br />

Festablauf<br />

19. - 22. Juni 2014<br />

Donnerstag<br />

19. Juni (Fronleichnam)<br />

19:30 Festkommers<br />

23:00 „Großer Zapfenstreich“ vor dem Festzelt<br />

Freitag<br />

20. Juni<br />

15:00 Familiennachmittag bei Kaffee und Kuchen (- 17:00)<br />

Jugendkapellen: „Zwergknappen“ zusammen mit den<br />

„Notebusters“ (Stadtorchester Hilchenbach)<br />

20:00 Vorprogramm Sidewalk mit DJ (- 22:00)<br />

22:30 Auftritt der Gruppe „Sidewalk“ (- 2:00)<br />

Samstag<br />

21. Juni<br />

14:00 Kreismusikfest Volksmusikerbund NRW mit<br />

-18:00 Freundschaftsspielen der Gastkapellen im Festzelt<br />

20:00 Party im Festzelt „Wiener Steffie - on tour“ (- 1:00)<br />

Sonntag<br />

22. Juni<br />

10:00 ökumenischer Gottesdienst<br />

11:00 CVJM Stationenlauf für Kinder (- 14:00)<br />

11:00 Frühschoppen mit der Bergknappenkapelle<br />

und dem Musikverein Freusburg (- 16:00)<br />

Festausklang<br />

Festprogramm im Festzelt auf der Hofwiese am Feuerwehrgerätehaus<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 151


Donnerstag<br />

Festkommers und<br />

„Großer Zapfenstreich“<br />

19. Juni 2014 2014 Juni 19.<br />

19:30 Fassanstich mit Harald Diehl (Erzquell)<br />

Musikstück Bergknappenkapelle<br />

Begrüßung Werner Schönau, 1. Vorsitzender<br />

Grußwort Ulf Stötzel, Schirmherr<br />

Musikstück Bergknappenkapelle<br />

20:15 MGV Niederschelden 1885 e.V.<br />

Grußwort Steffen Mues, BM Stadt Siegen<br />

Musikstück Bergknappenkapelle<br />

Gemischter Chor „Glück Auf“ Alte Dreisbach<br />

Grußwort Maik Köhler, BM Mudersbach<br />

21:15 Festrede Jürgen Schneider<br />

Musikstück Bergknappenkapelle<br />

Showtanz TV Niederschelden<br />

Grußwort Theo Sting, VMB<br />

Musikstück Bergknappenkapelle<br />

Ehrungen<br />

152<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


22:15 Musikstück Bergknappenkapelle<br />

Heimatgruppe Niederschelden<br />

Grußwort Günter Fohmann, ARGE Ortsvereine<br />

Musikstück Bergknappenkapelle<br />

23:00 „Großer Zapfenstreich“<br />

Siegerländer Bergknappenkapelle und<br />

Spielmannszug Altenseelbach<br />

Programm zum <strong>100</strong> jährigen Jubiläum<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 153


Freitag<br />

Familiennachmittag und<br />

„„Sidewalk““am Abend<br />

20. Juni 2014 2014 Juni 20.<br />

15:00 Familiennachmittag<br />

bei Kaffee und Kuchen – es spielen die<br />

„Zwergknappen“ zusammen mit den<br />

- 17:00 „Notebusters“ (Stadtorchester Hilchenbach)<br />

154<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


20:00 Vorprogramm<br />

„Sidewalk“ mit DJ - 22:00<br />

22:00 Auftritt der Gruppe „Sidewalk“ - 2:00<br />

Programm zum <strong>100</strong> jährigen Jubiläum<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 155


Samstag<br />

Kreismusikfest und<br />

Party im Festzelt<br />

21. Juni 2014 2014 Juni 21.<br />

14:00 Kreismusikfest Volksmusikerbund NRW<br />

- 18:00 Freundschaftsspielen der Gastkapellen im Festzelt<br />

Musikkapelle Irmgarteichen<br />

14:00 Uhr<br />

Unter der Leitung von Volker Ermert<br />

Spielmannszug der FFW Burbach 14:20 Uhr<br />

Unter der Leitung von Olaf Gelber<br />

Musikkapelle Werthenbach e.V.<br />

14:40 Uhr<br />

Unter der Leitung von Markus Hupertz<br />

Musikverein Eiserfeld<br />

15:00 Uhr<br />

Unter der Leitung von Gerd Eckhardt<br />

Siegtaler Musikanten Mudersbach 15:20 Uhr<br />

Unter der Leitung von S.-Sebastian Burbach<br />

Spielmannszug TV Gosenbach<br />

15:40 Uhr<br />

Unter der Leitung von Erik Dietrich<br />

Musikverein Müsen<br />

16:00 Uhr<br />

Unter der Leitung von Dirk Setzer<br />

Spielmannszug St. Josef Dreis-Tiefenbach 16:20 Uhr<br />

Unter der Leitung von Gisbert Wagener<br />

Musikkapelle Salchendorf<br />

16:40 Uhr<br />

Unter der Leitung von Rüdiger Bröhl<br />

Spielmannszug Altenseelbach<br />

17:00 Uhr<br />

Unter der Leitung von Harald Diehl<br />

Musikverein Lyra Brachbach<br />

17:20 Uhr<br />

Unter der Leitung von Ludwig Griffel<br />

156<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


20:00 Party im Festzelt<br />

- 1:00 „ Party im Festzelt - on tour“<br />

Programm zum <strong>100</strong> jährigen Jubiläum<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 157


Sonntag<br />

Festausklang<br />

22. Juni 2014 2014 Juni 22.<br />

10:00 ökumenischer Gottesdienst<br />

11:00 CVJM Stationenlauf für Kinder - 14:00<br />

11:00 Frühschoppen<br />

mit der Bergknappenkapelle und<br />

dem Musikverein Freusburg<br />

- 16:00 Festausklang<br />

158<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden


Die Senioren<br />

Der Vorstand<br />

1914 - 2014 Vom Posaunenchor zum Blasorchester 159


160<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden

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