Natur und Philosophie
Francis Bacon, Was ist Natur?, Unsere Philosophie, Joanna Macy, Marx + Engels, Immanuel Kant, Pädagogisches Argument und Naturphilosophie.
Francis Bacon, Was ist Natur?, Unsere Philosophie, Joanna Macy, Marx + Engels, Immanuel Kant, Pädagogisches Argument und Naturphilosophie.
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<strong>Natur</strong><br />
<strong>und</strong><br />
<strong>Philosophie</strong>
Francis Bacon<br />
Francis Bacon<br />
- englischer Renaissancephilosoph<br />
<strong>und</strong> Staatsmann sowie <strong>Natur</strong>forscher<br />
• Geb. 22. 1. 1561 London<br />
• Gest. 9. 4. 1626 London<br />
• „Wir können die <strong>Natur</strong> nur dadurch<br />
beherrschen, daß wir uns ihren<br />
Gesetzen unterwerfen.“<br />
• Er nimmt in seiner Schrift Neu –<br />
Atlantis ein Zitat aus „Der Utopische<br />
Staat“ von V. J. Heinisch heraus <strong>und</strong><br />
arbeitet es wieder mit ein.<br />
• „Der Zweck unserer Gründung ist<br />
die Erkenntnis der Ursachen <strong>und</strong><br />
Bewegungen sowie der verborgenen<br />
Kräfte in der <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> die<br />
Erweiterung der menschlichen<br />
Herrschaft bis an die Grenzen des<br />
überhaupt Möglichen. ..."
Was ist <strong>Natur</strong>?<br />
Die ökologische Ethik oder Umweltethik versucht, die<br />
richtige Handlungsweise des Menschen gegenüber der<br />
<strong>Natur</strong> insgesamt zu bestimmen. Zweifellos ist die<br />
zunehmende Umweltkrise der Ursprung der ökologischen<br />
Ethik: die vielfältige globale Bedrohung (rapide<br />
zunehmende Umweltverschmutzung durch<br />
Industrialisierung <strong>und</strong> Anwachsen des Mülls,<br />
Radioaktivität durch Atomenergie <strong>und</strong> Atomwaffen,<br />
Treibhauseffekt, Ozonloch <strong>und</strong> globale Erwärmung durch<br />
FCKW’s, Artensterben durch radikale Eingriffe in die<br />
<strong>Natur</strong> wie Waldrodung, Chemikalien etc.) <strong>und</strong> die damit<br />
verb<strong>und</strong>ene ökologische Krise rückte die Gesamtnatur ins<br />
Zentrum ethischer Betrachtung. Klar ist, daß der Mensch<br />
ein seine Umwelt in starkem Ausmaß veränderndes<br />
Lebewesen war <strong>und</strong> ist.
Eine der zentralen Frage ist jedoch, wie weit die<br />
kultivierende Tätigkeit des Menschen in die <strong>Natur</strong><br />
eingreifen soll. Im heutigen Zeitalter der Globalisierung<br />
scheint es angebracht, nicht mehr von der Ersten,<br />
Zweiten oder Dritten Welt zu sprechen, sondern von der<br />
Einen Welt, in der wir leben. Dazu gehört aber auch,<br />
daß die Menschheit eine ganzheitliche Sicht der <strong>Natur</strong><br />
entwickelt, um nicht nur das Wohlergehen <strong>und</strong><br />
Überleben ihrer eigenen Spezies zu sichern, sondern das<br />
Wohlergehen <strong>und</strong> Überleben der ganzen <strong>Natur</strong>. Die<br />
Menschheit muß lernen, Verantwortung nicht nur für<br />
die heute lebende Generation zu übernehmen, sondern<br />
auch Verantwortung für die Existenzgr<strong>und</strong>lage<br />
zukünftiger Generationen, <strong>und</strong> Verantwortung für alle<br />
Wesen der <strong>Natur</strong>.
Fragen der ökologischen Ethik können nicht ohne die<br />
naturwissenschaftliche Ökologie geklärt werden. So stellt sich<br />
z.B. als Vorfrage die Aufgabe, den Begriff der <strong>Natur</strong> in<br />
Abgrenzung<br />
zum Begriff der Kultur zu definieren. Grob gesagt lassen sich<br />
drei verschiedene <strong>Natur</strong>begriffe unterscheiden:<br />
Zum ersten kann die <strong>Natur</strong> als Material menschlicher<br />
Wunscherfüllung verstanden werden. Diese Auffassung wurde<br />
bis ins 19. Jahrh<strong>und</strong>ert mit der – unterstellten – Überlegenheit<br />
<strong>und</strong><br />
Höherwertigkeit des Geistes gegenüber der <strong>Natur</strong> begründet. Die<br />
<strong>Natur</strong> kann beliebig ausgebeutet werden, solange dies nur dem<br />
Menschen dient, da dieser der <strong>Natur</strong> übergeordnet ist.
Zum zweiten kann die <strong>Natur</strong> als unantastbar <strong>und</strong> als<br />
Vorbild für menschliches Verhalten verstanden werden.<br />
Nach dieser Auffassung sind die <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> das<br />
Natürliche gleichzeitig das Gute. Die natürlichen<br />
Systeme, die natürliche Ordnung sollen nicht gestört<br />
werden, die<br />
natürlichen Gleichgewichte sollen erhalten werden, da<br />
der Mensch der <strong>Natur</strong> untergeordnet ist.<br />
Zum dritten kann die <strong>Natur</strong> als Kosmos, als<br />
gemeinsamer Lebensbereich einer Vielfalt von<br />
Individuen <strong>und</strong> Arten aufgefaßt werden. Diese Arten<br />
koexistieren trotz aller Konflikte in einer Art<br />
wechselseitiger Toleranz. Der Mensch ist hier ein<br />
gleichgeordneter Teil der <strong>Natur</strong>.
Meist wird mit diesen Auffassungen eine<br />
Stufenordnung der <strong>Natur</strong> vertreten, die von Unbelebtem<br />
über Pflanzen <strong>und</strong> Tiere zu den Menschen führt. In<br />
Bezug auf umweltethische Positionen wird allgemein<br />
akzeptiert, daß der Mensch das einzige Wesen ist, das<br />
zu moralischem Verhalten, zu moralischen Handlungen<br />
fähig ist.<br />
Hinsichtlich der Frage nach dem moralischen Wert der<br />
<strong>Natur</strong> lassen sich zwei Hauptstandpunkte unterscheiden,<br />
Physiozentrismus <strong>und</strong> Anthropozentrismus.
Unsere <strong>Philosophie</strong><br />
"Wir können die Welt nicht reparieren, so wie wir es mit einer<br />
kaputten Maschine tun. Wir können ihr beistehen <strong>und</strong><br />
teilnehmen an ihrer Selbstheilung. Denn die Erde ist unser<br />
Körper, ein lebendes System, dessen Intelligenz die unsere bei<br />
weitem übersteigt. Ihre Kräfte liegen nicht in Ideologien oder<br />
Bilanzen, sondern in dem schöpferischen Strom von<br />
Beziehungen, der alle Lebensformen verbindet. Diese tiefe<br />
Ökologie wieder zu entdecken <strong>und</strong> uns von ihr in neue<br />
Dimensionen von Gemeinschaft <strong>und</strong> Kreativität tragen zu<br />
lassen, das ist das großartige <strong>und</strong> vordringliche Abenteuer<br />
unserer Zeit."<br />
Joanna Macy
Joanna Macy<br />
<br />
Joanna Macy, Mitglied des<br />
Internationalen<br />
Beraterteams der Buddhist<br />
Peace Fellowship (BPF),<br />
lehrt am California Institute<br />
of Integral Studies in San<br />
Francisco, an der Graduate<br />
Theological Union in<br />
Berkeley <strong>und</strong> an der<br />
Universitiy of Creation<br />
Spirituality in Oakland. Sie<br />
engagierte sich weltweit in<br />
der Antiatombewegung <strong>und</strong><br />
der Tiefenökologie.
Marx + Engels<br />
<strong>Natur</strong><br />
1. Ursprünglich - im Tierzustand - sind Mensch <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> noch eine<br />
Einheit. Indem die Menschen sich durch produktive Arbeit vom<br />
Tierreich trennen, trennen sie sich von der <strong>Natur</strong>. Durch die Arbeit<br />
macht sich der Mensch zum Subjekt, die <strong>Natur</strong> zum Objekt.<br />
2. Zweckmäßiges Einwirken auf die <strong>Natur</strong> durch gemeinsame Arbeit<br />
ist der typisch menschliche Umgang mit der <strong>Natur</strong>. Die Kräfte der<br />
<strong>Natur</strong> werden für uns Menschen nutzbar gemacht.<br />
2.1. Der Kapitalismus entwickelt nicht nur die Möglichkeiten der<br />
<strong>Natur</strong>beherrschung, er ruiniert gleichzeitig die <strong>Natur</strong><br />
3. Die <strong>Natur</strong> bleibt Gr<strong>und</strong>lage des menschlichen Lebens in jeder<br />
Gesellschaft<br />
4. Mit dem gesellschaftlichen Fortschritt nimmt der Wissensfortschritt<br />
zu
„Alles was die <strong>Natur</strong><br />
selbst anordnet, ist zu<br />
irgendeiner Absicht gut.“<br />
Kant bezieht sich in<br />
vielen seiner Schriften<br />
auf die <strong>Natur</strong>. Vor allem<br />
in seinen Werken, wo es<br />
um die Vernunft geht,<br />
verweist er auch auf<br />
Beziehungen zur <strong>Natur</strong>,<br />
da diese ästhetisch ist.<br />
Immanuel Kant
Pädagogisches Argument<br />
Vertreter des Pädagogischen<br />
Argumentes, das auf Immanuel<br />
Kant (1724-1804) zurückgeht,<br />
argumentieren, dass ein<br />
rücksichtsloser Umgang mit der<br />
<strong>Natur</strong> verrohende Folgen für den<br />
Menschen hätte, die sich negativ<br />
auf den Umgang der Menschen<br />
untereinander auswirken könnten.<br />
Zur Entwicklung des moralischen<br />
Charakters der Menschen ist<br />
deshalbein generell behutsamer<br />
Umgang mit der <strong>Natur</strong> von<br />
Nutzen.
<strong>Natur</strong>philosophie<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
Vor der <strong>Natur</strong>philosophie galt <strong>Natur</strong> als etwas Beseeltes, Mystisches,<br />
Göttliches.<br />
Es stand den Menschen meist feindlich gegenüber <strong>und</strong> musste durch Opfer<br />
positiv gestimmt werden. Damit machte die <strong>Natur</strong>philosophie Schluss, sie<br />
wollte die <strong>Natur</strong> aus sich erklären. Der menschliche Verstand sollte ihre<br />
Erscheinungen deuten.<br />
Ein Resultat der antiken <strong>Natur</strong>philosophie ist die Einsicht, dass die<br />
natürlichen Gegenstände nur begriffen werden können, wenn man diese <strong>und</strong><br />
zugleich ihre Beziehung zum menschlichen Denken reflektiert.<br />
<strong>Natur</strong>philosophie reflektiert die Resultate der einzelnen <strong>Natur</strong>wissenshaften<br />
<strong>und</strong> stellt sie in den Gesamtzusammenhang des Wissens, sie reflektiert<br />
zugleich die Beziehung von naturwissenschaftlichem Gegenstand <strong>und</strong><br />
Vernunft <strong>und</strong> untersucht die immanenten menschlichen Zwecke, die in die<br />
naturwissenschaftlichen Resultate eingehen, <strong>und</strong> ihre Funktion in der<br />
kapitalistischen Gesellschaft.<br />
Das Gegenteil von <strong>Natur</strong> ist zunächst der Geist.<br />
Resultate des menschlichen Geistes sind Kultur, auch wenn kulturelle<br />
Produkte auf <strong>Natur</strong>stoffe angewiesen sind <strong>und</strong> der Geist seine materielle<br />
Basis im Gehirn des Menschen hat.
Quellen<br />
www.philosophenlexikon.de<br />
http://www.marx-forum.de/philosophie/begriffe<br />
/begriffe_n/natur.html<br />
http://www.natur-<strong>und</strong>-wildnisschule-pb.de/phi<br />
lo.htm<br />
http://www.schuledialektik.de/natur.htm