18.08.2014 Aufrufe

Wirtschaftswoche Ausgabe vom 18.08.2014 (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seitenblick<br />

SCHUSSWAFFEN<br />

Aufgerüstet<br />

Amerikas Waffenliebhaber müssen vorerst keine<br />

strengeren Gesetze fürchten. Zwei Jahre nach den<br />

Amokläufen von Newtown und Aurora ist der Ruf nach<br />

Restriktionen fast tatenlos verhallt. Für die Waffenbranche<br />

eine gute Nachricht – und eine schlechte.<br />

89Schusswaffen kommen in den USA auf<br />

100 Einwohner, mehr als in jedem anderen Industrieland.<br />

Zum Vergleich: In Deutschland entfallen auf<br />

100 Bürger statistisch 30 Waffen. Allerdings ist in den<br />

USA das Geschäft mit Waffen und Munition in den<br />

letzten Monaten eingebrochen. Allein der US-Waffenriese<br />

Sturm, Ruger & Co. setzte im zweiten Quartal<br />

14 Prozent weniger um als ein Jahr zuvor.<br />

57000Anträge für den Kauf<br />

von Waffen und Munition mussten die Behörden im<br />

US-Bundesstaat Colorado im Dezember 2012 bearbeiten,<br />

eine Steigerung um 89 Prozent – nach einem<br />

Amoklauf in einem Kino. Viele Bürger rüsteten auf,<br />

weil sie strenge Kontrollen oder sogar Verbote<br />

befürchteten. Tatsächlich boxten Senatoren in Colorado<br />

Beschränkungen durch. Weitere Restriktionen<br />

drohen nicht mehr, der Absatz von Waffen sank auf<br />

sein früheres Niveau – bis zum nächsten Amoklauf.<br />

32000Menschen sterben<br />

in den USA jedes Jahr durch Schusswaffen, etwa 60<br />

Prozent durch Selbstmord, rund 35 Prozent bei einem<br />

Verbrechen, die anderen durch Unfälle. Doch durch<br />

den US-Kongress schaffte es in den letzten Jahren kein<br />

einziges landesweites Gesetz, das den Besitz von<br />

Waffen einschränkt. Derzeit ist auch keines geplant.<br />

thomas.stoelzel@wiwo.de<br />

FOTO: REPORTAGE BY GETTY IMAGES/CHARLES OMMANNEY<br />

Eine schrecklich nette Familie<br />

Ben Baker und seine Familie aus Ashburn im US-Bundesstaat<br />

Georgia stehen für Amerikas Waffenfreunde. Die Bakers<br />

besitzen ein großes Arsenal <strong>vom</strong> Sturmgewehr bis zur Schrotflinte.<br />

Der Vater stellt die Munition sogar selbst her<br />

6 Nr. 34 18.8.2014 WirtschaftsWoche<br />

© Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!