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eingelesen. Ihre Signalstärken bewegen sich zwischen<br />
4,7 und 10,6 dB über Grundrauschen bei wolkenlosem<br />
Himmel. Wobei die 10 dB nur selten erreicht oder gar<br />
überschritten werden. Viele <strong>Sky</strong>-Transponder, aber<br />
auch freie Kanäle, wie etwa von RTL, bewegen sich im<br />
Bereich von rund 5,5 bis 6,5 dB. Womit hier die Gefahr<br />
eines Ausfalls bereits bei heranziehender Bewölkung<br />
sehr hoch ist. Im Durchschnitt empfängt die 35er-<br />
Schüssel um rund 3 bis 4 dB schlechter als die kompakte<br />
Selfsat. Womit diese, zumindest mit der Originalausstattung,<br />
keinesfalls eine solide Grundlage für einen<br />
dauerhaften, stabilen Satellitenempfang darstellt.<br />
LNB-Tausch<br />
Herkömmliche Antennen, also auch Campingschüsseln,<br />
haben den Vorteil, dass man an ihnen auch<br />
andere Ku-Band-LNB betreiben kann. Wir haben<br />
den originalen No-Name-LNB gegen den bei DXern<br />
hoch im Kurs stehenden Inverto Black Ultra in seiner<br />
Twin-Version, ausgewechselt. Da der LNB größer und<br />
schwerer ist, neigt die Schüssel mit ihm nach vorne zu<br />
kippen. Besonders, wenn sie mit dem Saugnapf-Standfuß<br />
betrieben wird.<br />
Bereits das Spektrum überzeugt mit einem guten linearen<br />
Verlauf. Dass sich der LNB-Tausch rechnet, zeigen<br />
auch die neuen Signalstärken, die nun im Durchschnitt<br />
um etwa 1 dB höher liegen. Mit einer Bandbreite<br />
zwischen 5,7 und 11,0 dB über Grundrauschen bleibt<br />
der Empfang auf vielen Transpondern nach wie vor<br />
grenzwertig. Zumindest hat man die Gewissheit, bei<br />
Schlechtwetter etwas mehr Reserven zu haben, ehe die<br />
verfügbare Programmvielfalt merklich schwindet.<br />
Dauertest<br />
Um uns ein Bild über die Empfangsleistungen in<br />
der Praxis zu machen, haben wir sowohl die Selfsat<br />
H30D, als auch die kleine Campingschüssel über eine<br />
längere Zeit zum Fernsehen genutzt. Spaß hat uns nur<br />
die Selfsat gemacht. Nicht nur, weil wir mit ihr selbst<br />
bei Schlechtwetter keine Einbußen in der Kanalvielfalt<br />
hinnehmen mussten. Mitunter zeigten uns die<br />
Signalstärken zwar, dass wir uns hart an der Grenze<br />
des Geradenochempfangs bewegten. Aber mehr als<br />
einfach fernsehen zu können, will man ja gar nicht.<br />
Nur für starke Satelliten<br />
Besonders die sehr kleinen 35-cm-Campingantennen<br />
eignen sich nur für starke Direktempfangs<strong>satellit</strong>en. Mit<br />
Astra 19,2 Grad Ost und Hot Bird auf 13 Grad Ost kommen<br />
sie noch am besten klar. Bei anderen Sat-Positionen<br />
ist mitunter nur ein Bruchteil dessen zu bekommen, was<br />
darüber mit üblicher 80- bis 90-cm-Ware zu sehen ist.<br />
Mit den etwas größeren Campingschüsseln der 40- bis<br />
45-cm-Klasse steigt der Erfolg. Aber auch die Zuverlässigkeit<br />
beim Astra-Empfang.<br />
Die besten Karten hat man mit der Selfsat H30D. Die<br />
macht sich übrigens auch als Drehantenne sehr gut.<br />
Gravierende Empfangseinschränkungen treten mit ihr,<br />
neben dem Verzicht auf die üblichen DX-Positionen,<br />
lediglich auf Türksat 42 Grad Ost, Eutelsat 16 Grad Ost<br />
und Amos 4 Grad West auf.<br />
Die Flachantenne begeisterte auch, weil wir sie nach<br />
der Montage nicht mehr nachzujustieren brauchten.<br />
Was auf unsere 35-cm-Campingantenne ganz und<br />
gar nicht zutraf. So eigneten sich die verschiedenen<br />
Befestigungsmöglichkeiten für kaum länger als einen<br />
Tag. Lediglich die Montage an einer üblichen Wandhalterung<br />
bewährte sich halbwegs. Aber selbst hier<br />
musste die Schüssel immer wieder neu ausgerichtet<br />
werden. Abgesehen davon mussten wir mit ihr immer<br />
wieder auf Programme verzichten, die wir gerne<br />
gesehen hätten.<br />
Genau einstellen<br />
Unsere Tests mit beiden Antennen haben gezeigt,<br />
dass sie sich recht schnell auf Astra 19,2 Grad Ost<br />
ausrichten lassen. Was ihrem bauartbedingten großen<br />
Öffnungswinkel zu verdanken ist. Leider verrät ein<br />
einwandfrei zu sehendes Digitalprogramm nicht, wie<br />
gut es wirklich hereinkommt. Ist die Antenne nicht<br />
korrekt ausgerichtet, verschenkt man wertvolle dB<br />
und im Falle der 35er-Campingschüssel auch schnell<br />
mal einen Teil der über Astra ausgestrahlten Kanäle.<br />
Letztlich kommt es auch bei kleinen Antennen darauf<br />
an, sie auf Signalmaximum einzurichten. Nur dann<br />
kann man, auch unter nicht optimalen Voraussetzungen,<br />
Sat-TV genießen.<br />
THOMAS RIEGLER<br />
Empfangsergebnisse der Campingantenne<br />
Der Signalverlauf des im Lieferumfang der kleinen Schüssel enthaltenen LNBs fällt mit steigender Frequenz stark ab<br />
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