grünvoll.de - Herbst/Winter 2013
Inhalt: Artikelserie Wasser / Nachhaltig schenken / Ökologisches Gold aus der Eder / Eine Brise Meerluft gefällig? – Wände aus reinem Bergsalz / Tai Chi Chuan / Grünspecht ist Vogel des Jahres 2014 / 10 Gründe, warum eine Bio-Jeans besser ist / Die Wildkatze wird auch in Bayern wieder heimisch / Solarenergie – wo sich Investitionen noch lohnen
Inhalt:
Artikelserie Wasser /
Nachhaltig schenken /
Ökologisches Gold aus der Eder /
Eine Brise Meerluft gefällig? – Wände aus reinem Bergsalz /
Tai Chi Chuan /
Grünspecht ist Vogel des Jahres 2014 /
10 Gründe, warum eine Bio-Jeans besser ist /
Die Wildkatze wird auch in Bayern wieder heimisch /
Solarenergie – wo sich Investitionen noch lohnen
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w w w . g r ü n v o l l . d e<br />
<strong>Herbst</strong> / <strong>Winter</strong> <strong>2013</strong>
Vorwort<br />
2<br />
Impressum<br />
Herausgeber und<br />
verantwortlicher Redakteur:<br />
Reinhard Biesel<br />
gruenvoll.<strong>de</strong> - ökologie & natur<br />
Hüttigweilerstr. 152<br />
66578 Schiffweiler<br />
Tel.: 0 68 24 - 30 28 30<br />
Reinhardbiesel@gruenvoll.<strong>de</strong><br />
Titelbild: Birgit Mark<br />
Verteilung:<br />
bei allen Inserenten sowie an vielen exponierten<br />
Stellen wie Naturwarenhan<strong>de</strong>l, Biolä<strong>de</strong>n,<br />
Praxen, Behör<strong>de</strong>n, Gastronomiebetriebe etc.<br />
Druckerei:<br />
Saxoprint GmbH<br />
En<strong>de</strong>rstr. 92 c<br />
01277 Dres<strong>de</strong>n<br />
Herzlich willkommen zur 9. Auflage <strong>de</strong>s Magazins<br />
<strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong>. Sie fin<strong>de</strong>n im aktuellen Magazin wie<strong>de</strong>r<br />
interessante Artikel aus <strong>de</strong>n unterschiedlichsten<br />
Themenbereichen:<br />
Seite 03: Artikelserie „Wasser“ – Vorwort und<br />
persönliche Erfahrungen <strong>de</strong>s Autors<br />
Seite 05: Nachhaltig schenken<br />
Seite 07: Ökologisches Gold aus <strong>de</strong>r E<strong>de</strong>r<br />
Seite 08: Eine Brise Meerluft gefällig? –<br />
Wän<strong>de</strong> aus reinem Bergsalz<br />
Seite 10: Tai Chi Chuan<br />
Seite 12: Grünspecht ist Vogel <strong>de</strong>s Jahres 2014<br />
Seite 14: 10 Grün<strong>de</strong>, warum eine Bio-Jeans<br />
besser ist<br />
Seite 16: Die Wildkatze wird auch in Bayern<br />
wie<strong>de</strong>r heimisch<br />
Seite 19: Solarenergie – wo sich Investitionen<br />
noch lohnen<br />
Neben <strong>de</strong>m Magazin bietet das Internetportal<br />
www.<strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong> wertvolle Informationen zu ökologischen<br />
und nachhaltigen Themen. Eine umfangreiche<br />
Adressdatenbank, eine Link-Sammlung mit<br />
empfehlenswerten Blogs und Veranstaltungen<br />
sowie viele interessante Berichte la<strong>de</strong>n zu einem<br />
informativen und kurzweiligen Besuch ein.<br />
Ich möchte Sie auf folgen<strong>de</strong>, mir wichtige Initiativen<br />
hinweisen:<br />
● Mellifera e.V. - www.mellifera.<strong>de</strong> - "Bei Mellifera<br />
e.V. steht die wesensgemäße, nachhaltige und<br />
ökologische Bienenhaltung im Zentrum <strong>de</strong>r Vereinsarbeit.<br />
Wir engagieren uns in vielen verschie<strong>de</strong>nen,<br />
für die Bienen relevanten Bereichen: Mit<br />
Forschung, Lehre, Öffentlichkeitsarbeit und auch<br />
mit Lobbyarbeit für die Bienen. Dieses Portal bietet<br />
Zugang zu unseren vielfältigen Initiativen für Biene,<br />
Mensch, Natur."<br />
● naturgucker.<strong>de</strong> gemeinnützige eG - www.naturgucker.<strong>de</strong><br />
- "Das Netzwerk für Naturbeobachter<br />
und alle, die es wer<strong>de</strong>n wollen. Sammeln Sie Ihre<br />
Beobachtungen, Naturbil<strong>de</strong>r und Informationen in<br />
einem persönlichen Datenzentrum und werten Sie<br />
alles gemeinsam aus. Ihre gesammelten Beobachtungen<br />
helfen so direkt <strong>de</strong>m Naturschutz, die natürliche<br />
Artenvielfalt zu bewahren. Und<br />
selbstverständlich freuen sich auch viele an<strong>de</strong>re<br />
Naturbeobachter, wenn sie etwas Neues begucken<br />
können, sei es zuhause o<strong>de</strong>r am Urlaubsort."<br />
Ich wünsche Ihnen<br />
eine angenehme<br />
und informative<br />
Lektüre.<br />
Herzliche Grüße<br />
und Alles Gute<br />
für das Jahr 2014<br />
Ihr Reinhard Biesel
Artikelserie „Wasser“<br />
Teil 1: Vorwort und persönliche<br />
Erfahrungen <strong>de</strong>s Autors<br />
Wasser erscheint auf <strong>de</strong>n ersten Blick so banal<br />
einfach, dass es manchmal großer Ereignisse<br />
braucht, um diesem so wichtigen Element wie<strong>de</strong>r<br />
die Aufmerksamkeit zuzuwen<strong>de</strong>n. Bei mir<br />
waren es sehr persönliche Ereignisse. So musste<br />
ich 2006 mein Unternehmen im Medienbereich<br />
aufgeben. Ich suchte zu <strong>de</strong>r Zeit nach Jahren voller<br />
Verantwortung eine Beschäftigung ohne<br />
große Herausfor<strong>de</strong>rungen. Das Schicksal wollte,<br />
dass ich einen Schweizer Skipper kennenlernte,<br />
und als zweiter Mann und Schiffskoch zwei<br />
Jahre an <strong>de</strong>r Côte d'Azur nach <strong>de</strong>m Prinzip<br />
"Hand gegen Koje" arbeitete. Oft weiß man in<br />
<strong>de</strong>m Moment nicht, wofür bestimmte Entwicklungen<br />
im Leben gut sind. Heute weiß ich, dass<br />
diese zwei Jahre die Grundlage gelegt haben für<br />
das, was ich heute mache. Denn diese Zeit<br />
brachte mich unmittelbar wie<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Element<br />
Wasser zusammen und es folgte noch eine<br />
Atlantiküberquerung im Jahr 2008. In diesen<br />
Jahren wur<strong>de</strong> mir die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Elements<br />
wie<strong>de</strong>r bewusst, als ich mir überlegte, dass um<br />
uns herum nun eigentlich nur Wasser ist, wir<br />
aber trotz<strong>de</strong>m verdursten könnten! Es bedurfte<br />
aber noch einige Jahre, um die Dinge klar zu<br />
sehen. Ein einschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Ereignis für mich<br />
war auch die unglaubliche Trinkwasserverordnung<br />
von 2011, die eine extreme Verschlechterung<br />
in <strong>de</strong>r Erfassung <strong>de</strong>r Wasserqualität<br />
be<strong>de</strong>utete (Details siehe unten).<br />
Bei einem Besuch <strong>de</strong>r schönen Insel Mallorca<br />
lernte ich Timo Krause kennen, <strong>de</strong>r mir später<br />
von <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Wassertankstellen erzählte. Die<br />
I<strong>de</strong>e, sauberes Trinkwasser an Menschen zum<br />
Probieren zu geben, hat mich von Anfang an fasziniert.<br />
Je<strong>de</strong>r kann selber ausprobieren, was das<br />
richtige Wasser mit einem selbst macht. Durch<br />
meine Erfahrungen wur<strong>de</strong> ich so Gründungsmitglied<br />
<strong>de</strong>s Verbrauchervereins "Wassertankstelle<br />
e.V." und vermittle seit <strong>de</strong>m Wissen über Wasser<br />
an möglichst viele Menschen.<br />
Insel <strong>de</strong>r Glückseligkeit: Unser Wasser ist<br />
gut!<br />
So banal und einfach das Wort "Wasser" klingt,<br />
so sehr ist in vielen Menschen auch verankert,<br />
dass Wasser preiswert, immer verfügbar und<br />
selbstverständlich auch in guter Qualität bereit<br />
steht. Lei<strong>de</strong>r ist es aber so, dass alle drei genannten<br />
Behauptungen nur teilweise zutreffend<br />
sind. Gleichzeitig ist aber das Element Wasser für<br />
unseren Organismus so wichtig, dass wir über<br />
Christoph Fluri-Heckenbücker<br />
die Fakten zu diesem Thema nicht hinwegwischen<br />
dürften. Doch die Realität sieht an<strong>de</strong>rs<br />
aus: Die allgemeine Aussage zu Trinkwasser, die<br />
mir oft bei meinen Vorträgen entgegenschlägt,<br />
ist die Überzeugung, dass das Wasser in <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Region in Ordnung ist. Dem folgt<br />
meistens dann die Ernüchterung auf <strong>de</strong>n Fuß,<br />
wenn wir uns dann die Messungen <strong>de</strong>s Trink-<br />
3
Artikelserie „Wasser“<br />
4<br />
wassers genauer anschauen. Es ist die Erkenntnis,<br />
dass man nicht auf einer Insel <strong>de</strong>r Glückseligkeit<br />
sitzt, son<strong>de</strong>rn das Wasser Teil eines<br />
komplizierten Kreislaufs ist, <strong>de</strong>r an vielen Stellen<br />
gefähr<strong>de</strong>t ist.<br />
Verfügbarkeit, Reinigung und Leitungsnetz:<br />
Auf unserem Planeten haben wir zu 96% Salzwasser.<br />
Nur 4% sind Süßwasser und lediglich<br />
0,4% sind als Trinkwasser verfügbar. Bei steigen<strong>de</strong>n<br />
Bevölkerungszahlen kann man sicher<br />
sein, dass die Verfügbarkeit in absehbarer Zeit<br />
auch für uns nicht mehr selbstverständlich sein<br />
wird. Es gibt über 30.000 Stoffe, die ins Trinkwasser<br />
gelangen können, nur für 400 gibt es<br />
überhaupt Nachweisverfahren. 200 untersucht<br />
die WHO und lediglich 32 (!) wer<strong>de</strong>n in Deutschland<br />
nach <strong>de</strong>r Trinkwasserverordnung gemessen.<br />
Kein Wun<strong>de</strong>r, dass Deutschland im Kyoto<br />
Protokoll auf Platz 57 lan<strong>de</strong>t - vor Simbabwe und<br />
hinter Ecuador! Der Grund dafür sind weniger die<br />
Bakterien und Virenprobleme, son<strong>de</strong>rn eher die<br />
Mikrostoffe im Trinkwasser. Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r, die es<br />
sich leisten können, testen über die Trinkwasserverordnung<br />
hinaus. Regelmäßig wer<strong>de</strong>n die eigens<br />
abgeleiteten Grenzwerte überschritten! Ein<br />
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....wir lassen Sie nicht im Wald stehen....<br />
Bun<strong>de</strong>sland, das dies tut, ist Nordrhein-Westfalen.<br />
Neben <strong>de</strong>n regelmäßig gefun<strong>de</strong>nen Stoffen<br />
wie Industriechemikalien und Medikamente hat<br />
eine gera<strong>de</strong> fertig gestellte Studie belegt, dass<br />
<strong>de</strong>r Grenzwert für Nitrat von 50 mg pro Liter nicht<br />
selten überschritten wird. Die von <strong>de</strong>r EU subventionierten<br />
Biogasanlagen setzen <strong>de</strong>m Grundwasser<br />
massiv zu. Deutschland ist insgesamt<br />
führend bei <strong>de</strong>r Nitratbelastung in Europa. Selbst<br />
wenn man unterstellen wür<strong>de</strong>, dass die Kläranlagen<br />
alle diese Stoffe unrealistischer weise herausbringen<br />
könnten, bleibt dann noch das<br />
Leitungsnetz, das eine Gefahrenquelle birgt. Erst<br />
kürzlich sind Bleileitungen endlich verboten wor<strong>de</strong>n,<br />
doch das nächste Problem wartet bereits:<br />
Kupfer steht im Verdacht, die Ursache für die Alzheimer<br />
Krankheit zu sein. Neben diesen vom<br />
Menschen verursachten Problemen im Wasserkreislauf<br />
kommen dann noch natürliche Phänomene<br />
dazu: Stichwort Uran! Dieser radioaktive<br />
Stoff wird natürlicherweise aus Gesteinsschichten<br />
ausgewaschen und kann vor allem für Kin<strong>de</strong>r<br />
schon bei kleinsten Mengen gefährlich wer<strong>de</strong>n.<br />
Erkenntnis bereitet <strong>de</strong>n Weg!<br />
Wir haben <strong>de</strong>n Verein Wassertankstelle e.V. gegrün<strong>de</strong>t,<br />
um über Aufklärung <strong>de</strong>n Menschen die<br />
Entscheidungsmöglichkeit zurückzugeben. Ich<br />
bin <strong>de</strong>m Internetportal und Magazin <strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong><br />
dankbar, dass es mir die Möglichkeit gibt, dieses<br />
Thema anzusprechen. Wir wer<strong>de</strong>n gemeinsam<br />
eine Artikelserie über das Thema Trinkwasser<br />
veröffentlichen. Um im Verteiler <strong>de</strong>r Wassertankstelle<br />
e. V. zu sein, tragen Sie sich bitte hier ein:<br />
http://test.wasser.pw<br />
Sie wer<strong>de</strong>n dann regelmäßig über Details zum<br />
Thema Trinkwasser informiert. Wenn Sie an einer<br />
Wasser-Info <strong>de</strong>r Wassertankstellen in Ihrer Nähe<br />
teilnehmen wollen, sind Sie herzlich eingela<strong>de</strong>n.<br />
Wir haben regelmäßig Veranstaltungen in<br />
Deutschland, Österreich und in <strong>de</strong>r Schweiz.<br />
Autor: Christoph Fluri-Heckenbücker
Nachhaltig schenken<br />
© esolla - iStockphoto<br />
Nachhaltigkeit: Keine neue Geschichte<br />
"Nachhaltigkeit" - kein an<strong>de</strong>rer Begriff hat in <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahrzehnten eine solche Karriere hingelegt.<br />
Bereits Anfang <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts von Oberberghauptmann<br />
Hans Carl von Carlowitz geprägt, beschreibt<br />
er das Prinzip <strong>de</strong>r Einheit von Ökologie,<br />
Ökonomie und Sozialem. Nachhaltig ist <strong>de</strong>mnach,<br />
was die gegenwärtigen Bedürfnisse <strong>de</strong>r Menschen<br />
befriedigt, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen<br />
zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse<br />
zu beeinträchtigen; etwa durch Zerstörung ihrer<br />
Umwelt o<strong>de</strong>r Ausbeutung ihrer Ressourcen. Dies ist<br />
in einer Welt mit mehr als 7 Milliar<strong>de</strong>n Menschen<br />
keine leichte Aufgabe und wird lei<strong>de</strong>r oft aus <strong>de</strong>n<br />
Augen verloren - so auch beim Thema Schenken.<br />
Aber was be<strong>de</strong>utet Nachhaltigkeit in Bezug auf<br />
Schenken eigentlich?<br />
Nachhaltig schenken ist nicht rein „öko“<br />
Nachhaltig schenken be<strong>de</strong>utet keineswegs, auf Geschenke<br />
zu verzichten o<strong>de</strong>r sich künftig nur noch<br />
auf „öko“ o<strong>de</strong>r virtuelle Gesten zu beschränken.<br />
Ganz im Gegenteil! Nachhaltige Geschenke sind<br />
höchst vielfältig: Das kann ganz klassisch mit „Bio“<br />
zu tun haben wie z.B. ein Wellness-Wochenen<strong>de</strong> im<br />
Biohotel für eine reisefreudige Freundin o<strong>de</strong>r ein<br />
Jahresabo für eine wöchentliche Gemüse- und<br />
Obstkiste eines lokalen Bioanbieters direkt ins Haus<br />
für einen Hobbykoch.<br />
Ein nachhaltiges Geschenk kann aber auch geschickt<br />
Ökologie und Ökonomie miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>n,<br />
wie etwa ein „Baumsparvertrag“ für <strong>de</strong>n<br />
Enkel zur Taufe. Im Geschäftsleben sind manche<br />
Unternehmen bereits dazu übergegangen, ihren<br />
Geschäftspartnern zu Weihnachten anstatt eines<br />
Pakets nur eine Grußkarte zu schicken und überreichen<br />
statt Geschenken eine Spen<strong>de</strong> an soziale<br />
Einrichtungen. Ganz nebenbei wer<strong>de</strong>n damit Verkehr<br />
und Verpackung reduziert.<br />
Nachhaltig, höchst individuell und überhaupt nicht<br />
teuer können aber auch Eigenkreationen aus ausgedienten<br />
Gegenstän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Materialien sein, die<br />
als wertlos gelten. Sie machen <strong>de</strong>utlich, dass viele<br />
Dinge recycelt o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Gebrauch sogar aufgewertet<br />
wer<strong>de</strong>n können. Ein alter Gummistiefel,<br />
<strong>de</strong>r nicht mehr zur Gartenarbeit taugt, kann z.B. zu<br />
einem Blumentopf umfunktioniert wer<strong>de</strong>n. Bepflanzt<br />
mit Blumen, ist er eine kleine Gabe zum<br />
Frühlings- o<strong>de</strong>r Sommerbeginn und überdauert seinen<br />
Zweck noch viele Jahre über seine eigentliche<br />
Bestimmung hinaus.<br />
Eine größere Perspektive<br />
Nachhaltige Geschenke unterschei<strong>de</strong>n sich von an<strong>de</strong>ren<br />
Geschenken in verschie<strong>de</strong>ner Hinsicht. Der<br />
Schenken<strong>de</strong> macht sich nicht allein Gedanken darüber,<br />
worüber sich <strong>de</strong>r Beschenkte freuen könnte.<br />
Vielmehr sind mit <strong>de</strong>m Schenken auch Gedanken<br />
darüber verbun<strong>de</strong>n, welche ökologischen, ökonomischen<br />
und sozialen Aspekte schon bei <strong>de</strong>r Entstehung<br />
<strong>de</strong>s Geschenks erfüllt o<strong>de</strong>r vielleicht auch<br />
nicht erfüllt sind.<br />
Ein Beispiel: Eine Goldunze ist zwar ein „nachhaltiges“<br />
Geschenk, weil sie eine lange Lebensdauer<br />
hat; die ökologischen und sozialen Bedingungen,<br />
unter <strong>de</strong>nen das Gold gewonnen wur<strong>de</strong>, sind es<br />
aber oft nicht. Einige Juweliere haben das Problem<br />
erkannt und entwerfen individuelle Schmuckstücke<br />
aus „ecofairem“ Recyclinggold o<strong>de</strong>r Gold aus ökologisch<br />
und fairtra<strong>de</strong> geführtem Bergbau.<br />
Nachhaltiges Schenken erfor<strong>de</strong>rt allerdings zunächst<br />
etwas Recherche und Spürsinn. Unabhängige<br />
Informationen sind zwar noch immer<br />
Mangelware und das Dickicht an Labels und Pro- 5
Nachhaltig schenken<br />
6<br />
duktkennzeichnungen ist nicht immer leicht durchschaubar.<br />
Zunehmend entwickeln jedoch findige<br />
Programmierer Apps, mit <strong>de</strong>nen sich Klarheit über<br />
die Nachhaltigkeit von Produkten verschaffen lässt.<br />
Nachhaltige Geschenke sind aber auch kein teurer<br />
Luxus, <strong>de</strong>n sich nur Menschen mit viel Geld leisten<br />
können. Nachhaltig schenken heißt vielmehr, sich<br />
differenziert mit Konsumweisen und herkömmlichen<br />
Angeboten auseinan<strong>de</strong>rzusetzen. Wer auf<br />
diese Weise schenkt, sen<strong>de</strong>t die Botschaft: Ich will<br />
an<strong>de</strong>re, bessere, saubere Angebote, nicht nur für<br />
mich selbst, son<strong>de</strong>rn auch für die mir Nahestehen<strong>de</strong>n<br />
und diejenigen, die am Entstehen <strong>de</strong>s Geschenks<br />
mitbeteiligt sind. Und nach <strong>de</strong>m Gebrauch<br />
sollte das Produkt die Natur und nachfolgen<strong>de</strong> Generationen<br />
möglichst wenig belasten - das spricht<br />
dann eher für die Hülle aus Bambus für das<br />
Smartphone und gegen die aus extrem langlebigem<br />
Kunststoff.<br />
Auch ein etwas höherer Preis, zum Beispiel für eine<br />
beson<strong>de</strong>re Tafel Schokola<strong>de</strong> aus fair produziertem<br />
Kakao, erscheint dann nicht überteuert, son<strong>de</strong>rn<br />
vielmehr gerecht, weil dafür kein Kind auf einer Kakaoplantage<br />
arbeiten musste und <strong>de</strong>r Verzicht auf<br />
Spritzmittel mehr als nur die Biodiversität im An-<br />
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© DZM - iStockphoto<br />
bauland sichert. Solche Botschaften an die Anbieter<br />
können in größerer Zahl mächtig wer<strong>de</strong>n. Wenn<br />
viele Menschen ihre Gewohnheiten än<strong>de</strong>rn - sei es<br />
nur ein kleines bisschen -, Fragen stellen und sich<br />
bewusst entschei<strong>de</strong>n, dann zeigt sich auf Dauer<br />
eine Wirkung: nämlich dass Verän<strong>de</strong>rungen möglich<br />
sind und je<strong>de</strong>r seinen Anteil beisteuern kann.<br />
Die emotionale Seite von Nachhaltigkeit<br />
Nicht immer lassen sich ökologische, ökonomische<br />
und soziale Aspekte in einem Geschenk gleichermaßen<br />
umsetzen. Aber ein nachhaltiges Geschenk<br />
regt <strong>de</strong>n Beschenkten und <strong>de</strong>n Schenken<strong>de</strong>n dazu<br />
an, darüber nachzu<strong>de</strong>nken, wie wir leben und wie<br />
wir besser leben könnten. Schon Aristoteles, <strong>de</strong>r<br />
angeblich sein letztes Hemd mit Flicken zusammenhielt,<br />
wusste: „Nicht die Taten sind es, die die<br />
Menschen bewegen, son<strong>de</strong>rn die Worte über die<br />
Taten.“<br />
Nachhaltige Geschenke setzen an<strong>de</strong>re Akzente als<br />
herkömmliche Geschenke, verschieben die Blickrichtung<br />
und können so durchaus zu einer Überraschung<br />
wer<strong>de</strong>n. Wenn ein nachhaltiges Geschenk<br />
zusätzlich eine emotionale Saite zum Schwingen<br />
bringt, hat <strong>de</strong>r Gedanke <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit auch<br />
dort eine Chance, wo sich rationale Argumente<br />
schwertun.<br />
Autor: Redaktion von Erlebnisgeschenke.<strong>de</strong><br />
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Ökologisches Gold aus <strong>de</strong>r E<strong>de</strong>r<br />
Wer das Grünvoll-Magazin aufmerksam liest,<br />
wird sich vielleicht daran erinnern, vor 2 Jahren<br />
schon einmal einen Beitrag über Gold gelesen zu<br />
haben (im Frühjahr 2011, auf Seite 4). Damals<br />
habe ich erzählt, wie ich dazu gekommen bin,<br />
Fairtra<strong>de</strong>-Gold aus Argentinien zu verarbeiten.<br />
Der seelische Schock, <strong>de</strong>n ich erlitt, als ich durch<br />
ein konventionelles Goldabbaugebiet fuhr, hat<br />
mich in meiner Goldschmie<strong>de</strong>lei<strong>de</strong>nschaft tief<br />
erschüttert. Gut so, <strong>de</strong>nn wie das so ist im Leben,<br />
braucht man manchmal einen Wachrüttler, und<br />
<strong>de</strong>n habe ich bekommen. 2003 habe ich darauf-<br />
hin meine ganze Produktion (das klingt jetzt<br />
hochtrabend, bin ich doch nur eine 1-2 Mann-,<br />
bzw. Frau-Goldschmie<strong>de</strong>) auf Fairtra<strong>de</strong>gold umgestellt.<br />
In <strong>de</strong>n ersten Jahren war viel Aufklärungsarbeit<br />
nötig, doch es hat sich gelohnt, <strong>de</strong>nn<br />
nun kommen aus ganz Deutschland, manchmal<br />
sogar aus <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn, Kun<strong>de</strong>n<br />
zu mir, die großen Wert auf ethisch korrekten<br />
Schmuck legen. Und diese Menschen wer<strong>de</strong>n im<br />
sich wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Zeitgeist immer mehr, das<br />
konnte ich in <strong>de</strong>n letzten Jahren gut beobachten.<br />
An dieser Stelle sei ein Dank an all die ausgesprochen,<br />
die durch ihre Entscheidung, faires<br />
Gold, z.B. für ihre Eheringe, zu wählen, die Abbaubedingungen<br />
und die Lebensbedingungen für<br />
die Mineros verbessert haben.<br />
9 Jahre habe ich ausschließlich dieses argentinische<br />
Gold bezogen und verarbeitet, doch im<br />
Jahr 2012 hat sich eine neue gol<strong>de</strong>ne Alternative<br />
aufgetan; mitten in Deutschland, in Hessen, da<br />
wo es eigentlich keiner vermutet. Dort fließt die<br />
E<strong>de</strong>r, ein Fluss, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n E<strong>de</strong>rsee mün<strong>de</strong>t. Und<br />
dieser Fluss ist, wie einige an<strong>de</strong>re Flüsse in<br />
Deutschland auch, goldhaltig. Der Goldgehalt ist<br />
allerdings sehr gering. So gering, dass es sich<br />
nicht lohnt, extra danach zu graben. Selbst <strong>de</strong>r<br />
hohe Goldpreis <strong>de</strong>r letzten Jahre wür<strong>de</strong> keinen<br />
Abbau lohnenswert machen. Sie fragen sich, wie<br />
das Gold dann an die Oberfläche kommt? Die<br />
Antwort führt uns zu einem Kieswerk. Dort wer<strong>de</strong>n<br />
Kieselsteine verschie<strong>de</strong>ner Größen sortiert<br />
und <strong>de</strong>r verbleiben<strong>de</strong> Quarzsand für die Bauindustrie<br />
bereitgestellt. Und genau in diesem<br />
Quarzsand befin<strong>de</strong>n sich winzigste Goldteilchen,<br />
die bisher in Deutschlands Straßen und Häusern<br />
verbaut wur<strong>de</strong>n. Da <strong>de</strong>r Goldpreis im Lauf <strong>de</strong>r<br />
Jahre stark gestiegen ist, hat man sich Gedanken<br />
gemacht, ob es nicht doch möglich wäre,<br />
das Gold als Nebenprodukt aus einem Kieswerk<br />
zu gewinnen. Nach langen Forschungen und<br />
Tests ist es schließlich gelungen, eine Anlage zu<br />
entwickeln, die ganz ohne Chemikalien in <strong>de</strong>r<br />
FCM Finanz Coaching –<br />
Monika Müller<br />
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7
8<br />
Ökologisches Gold ...<br />
Lage ist, das Gold von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Mineralien<br />
im Sand zu trennen. Schließlich wird das Gold<br />
noch in einer Schei<strong>de</strong>anstalt gereinigt, damit es<br />
legiert und von Goldschmie<strong>de</strong>n verarbeitet wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Das E<strong>de</strong>rgold wird als Deutschlands<br />
Ökogold angeboten und mir persönlich ist es beson<strong>de</strong>rs<br />
sympathisch, <strong>de</strong>nn für dieses Gold wird<br />
nicht eigens gegraben, es fällt in geringen Mengen<br />
als Nebenprodukt ab.<br />
So kann ich seit 2012 sowohl argentinisches<br />
Fairtra<strong>de</strong>gold, als auch <strong>de</strong>utsches Öko-E<strong>de</strong>rgold<br />
anbieten. Da bei<strong>de</strong> Goldarten preisgleich sind,<br />
können sich die Kun<strong>de</strong>n bei ihrem Kauf frei überlegen,<br />
welche Komponente ihnen die liebere ist,<br />
und diese dann för<strong>de</strong>rn.<br />
Auch wenn die Menge <strong>de</strong>s Gol<strong>de</strong>s nur ein Tropfen<br />
auf <strong>de</strong>n heißen Stein ist, so fängt doch je<strong>de</strong><br />
Verän<strong>de</strong>rung im Kleinen an. Und wer weiß, wie<br />
viele Kieswerke in Zukunft mit einer Goldfilteranlage<br />
versehen wer<strong>de</strong>n und ökologisch unbe<strong>de</strong>nkliches<br />
Gold auf <strong>de</strong>n Markt bringen.<br />
Autorin: Petra Hoch-Dosch –<br />
Atelier Dosch - FaireRinge.<strong>de</strong><br />
Eine Brise Meerluft gefällig? –<br />
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Wohnzimmer,<br />
schließen die Augen und haben das Gefühl Strandluft<br />
in die Nase geweht zu bekommen. Sie riechen<br />
das Salz in <strong>de</strong>r Luft und fühlen die befreien<strong>de</strong> Wirkung<br />
bei je<strong>de</strong>m Atemzug. Klingt nach viel Phantasie,<br />
könnte aber tatsächlich möglich sein.<br />
Die meisten von Ihnen kennen sicher Salzlampen,<br />
kleine Tischlampen, die äußerlich einen felsstückähnlichen<br />
Salzbrocken aufzeigen und von innen her<br />
beleuchtet sind. Eben dieses Salz gibt es nun auch<br />
als Wandplatten zum Verklei<strong>de</strong>n von Innenwän<strong>de</strong>n.<br />
Visuell nahe einem rötlichen Marmorgestein mit<br />
seiner typischen Maserung und <strong>de</strong>m feinen Glitzern<br />
von Salzkristallen und <strong>de</strong>m großen Vorteil, dass eine<br />
Wand aus diesen Bergsalzelementen bei weitem<br />
nicht so teuer ist, wie echter roter Marmor und all<br />
die Vorteile von Salz mit sich bringt, wie wir sie<br />
großteils schon kennen. So bin<strong>de</strong>t Salz mitunter Gerüche,<br />
wirkt antibakteriell und reinigt somit auch<br />
die Raumluft. Manche von Ihnen wer<strong>de</strong>n wohl die<br />
diversen Angebote von Salztherapien kennen, eine<br />
schon in <strong>de</strong>r Antike genutzte Metho<strong>de</strong>, die das Salz<br />
als Heilmittel einsetzt. So wird oftmals beschrieben,<br />
dass Salz die Heilung von Atemwegserkrankungen,<br />
Entzündungen <strong>de</strong>s Halses, <strong>de</strong>r Nasennebenhöhlen<br />
o<strong>de</strong>r auch Stirnhöhlen, Neuro<strong>de</strong>rmitis, Kopfschmerzen,<br />
rheumatische Erkrankungen, Pilzerkrankungen<br />
o<strong>de</strong>r allgemein Schwächungen <strong>de</strong>s Immunsystems<br />
und einiges Weitere unterstützt, zumin<strong>de</strong>st jedoch<br />
lin<strong>de</strong>rnd wirkt. Viele gesundheitliche Vorteile, von<br />
<strong>de</strong>nen einige wohl auch mit Hilfe solcher Salzplattenwän<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>n eigenen Wohnraum geholt wer<strong>de</strong>n<br />
könnten. Für Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Feng-Shui sei hierzu editierend<br />
erwähnt, dass Salz gerne bei <strong>de</strong>r sogenannten<br />
energetischen Raumreinigung eingesetzt wird.<br />
Für Bergsalz gibt es einige Bezeichnungen, die zumeist<br />
aber auch recht fragwürdig sind. So wird<br />
gerne mal mit <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsbezeichnung Himalayasalz<br />
geworben, was rein von <strong>de</strong>r Bezeichnung jedoch<br />
recht irreführend ist, <strong>de</strong>nn das Salz stammt<br />
keinesfalls aus <strong>de</strong>m Himalayagebirge son<strong>de</strong>rn tatsächlich<br />
aus Pakistan o<strong>de</strong>r sogar Polen. Es mag
Wän<strong>de</strong> aus reinem Bergsalz<br />
viele schöne Dinge im Himalayagebirge geben, vor<br />
allem viele Berge, aber Salz wur<strong>de</strong> bis dato noch<br />
keines gefun<strong>de</strong>n. Es han<strong>de</strong>lt sich hier rein wissenschaftlich<br />
betrachtet auch nicht um ein beson<strong>de</strong>res<br />
Salz, son<strong>de</strong>rn schlicht und einfach um ein Bergsalz<br />
(Steinsalz), das von <strong>de</strong>r stofflichen Zusammensetzung<br />
ebenso in Frankreich, Deutschland und an<strong>de</strong>ren<br />
Län<strong>de</strong>rn dieser Welt vorkommt. Berg- o<strong>de</strong>r<br />
genauer Steinsalz besteht grob beschrieben aus ca.<br />
97 % Natriumchlorid und weiteren Mineralien, wie<br />
beispielsweise Anhydrit. Die charakteristische rötliche<br />
bis orangene Färbung entsteht durch das in<br />
sehr geringen Mengen beinhaltete Eisenoxid bzw.<br />
<strong>de</strong>ren Eisenionen. Der Ursprung <strong>de</strong>s Steinsalzes ist<br />
in vor vielen Millionen Jahren gewesenen Ozeanen<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Damit liegt auch <strong>de</strong>r Vorteil <strong>de</strong>s Pendants<br />
aus <strong>de</strong>n heutigen Meeren auf <strong>de</strong>r Hand. Während<br />
das heute aus Meeren gewonnene (Meer-)Salz<br />
durch die unterschiedlichen Umweltverschmutzungen<br />
oftmals mit Schadstoffen verunreinigt ist, ist<br />
das Steinsalz durch <strong>de</strong>ssen Ursprung und die langen<br />
Zeit in <strong>de</strong>r es in <strong>de</strong>r Tiefe magazinierte, relativ<br />
„sauber“.<br />
Aber zurück zur Salzwand, <strong>de</strong>ren Salz übrigens aus<br />
<strong>de</strong>n pakistanischen Steinsalzbergen stammt. Es<br />
wur<strong>de</strong>n zwar Versuche mit europäischem Bergsalz<br />
durchgeführt, allerdings weist dieses nach Angaben<br />
<strong>de</strong>s Herstellers nicht die für Wandbausteine nötige<br />
Festigkeit auf. Die Salzwand selbst wird kleberfrei<br />
aufgestellt. Dies ist äußerst vorteilhaft, <strong>de</strong>nn somit<br />
bleiben gera<strong>de</strong> für sehr sensible Menschen Stoffe<br />
außen vor, die etwaige allergischen Reaktionen<br />
auslösen könnten. Es han<strong>de</strong>lt sich um eine selbsttragen<strong>de</strong><br />
Wand, <strong>de</strong>ren Aufstellung mit Hilfe eines<br />
Holzrahmens, <strong>de</strong>n Platten aus Bergsalzen und kleinen<br />
Plexiglasverbindungsstücken vollzogen wird.<br />
Die Bergsalzplatten bzw. –steine können in unterschiedlichen<br />
Formaten bezogen wer<strong>de</strong>n, wobei die<br />
Elementstärken in 2 und 5 cm beziehbar sind. Auch<br />
wenn ich anfangs mit rotem Marmor verglichen<br />
habe, kann man die Salzplatten selbst neben einem<br />
roten auch in einem weißen o<strong>de</strong>r orangen Grundton<br />
erhalten. Um eine noch wärmere Stimmung erzeugen<br />
zu können, besteht auch die Option, die aufgebaute<br />
Wand, ähnlich <strong>de</strong>r Salzlampe, mit<br />
LED-Lichtern zu beleuchten. Der Hersteller bietet<br />
hierzu nicht nur das Material, er bietet auch <strong>de</strong>n<br />
Aufbau <strong>de</strong>r Wand mit o<strong>de</strong>r ohne Beleuchtung an<br />
und das auch speziell auf das von Ihnen gewünschte<br />
Maß.<br />
Neben <strong>de</strong>m häuslichen Wohnraum wer<strong>de</strong>n die<br />
Salzbauwän<strong>de</strong> mittlerweile auch in Wellnessberei-<br />
9
10<br />
Wän<strong>de</strong> aus Bergsalz ...<br />
chen wie Saunen, Infrarotkabinen, diversen Therapieräumen<br />
aber auch in Geschäftsräumen und in<br />
<strong>de</strong>r Lebensmittelproduktion, hier vor allem in Metzgereibetrieben,<br />
eingesetzt. Sie wer<strong>de</strong>n sich nun<br />
vielleicht über die Erwähnung <strong>de</strong>s Metzgereibetriebes<br />
wun<strong>de</strong>rn. Gera<strong>de</strong> hier erfüllt die Salzwand ganz<br />
spezielle Aufgaben, <strong>de</strong>nn neben <strong>de</strong>r Bindung von<br />
Gerüchen, die wir hier häufig und zahlreich haben,<br />
kann und wird <strong>de</strong>r Baustoff für Räume genutzt, in<br />
<strong>de</strong>nen zum Beispiel Rindfleisch trocknet. Durch die<br />
antibakterielle und vor allem auch <strong>de</strong>n hygroskopischen<br />
Effekt <strong>de</strong>s Salzes, wirkt ein mit Salzplatten<br />
ausgestatteter Raum wie eine Trockenkammer.<br />
Ohne Impfungen und in nahezu geruchsfreier Umgebung<br />
kann das Fleisch in einem solchen Raum<br />
ausgezeichnet trocknen, wobei bei Rindfleisch mitunter<br />
das sogenannte Dry Aged Beef entsteht.<br />
Um Sie nun nicht mit <strong>de</strong>m Gedanken an getrocknetes<br />
Fleisch zu verabschie<strong>de</strong>n, sei erwähnt, dass<br />
die Salzwand mit <strong>de</strong>m „Wellness Innovation Award<br />
2012“ ausgezeichnet wur<strong>de</strong> und zwar in <strong>de</strong>r Kategorie<br />
„Wellness Zu Hause“. Für weitere Fragen rund<br />
um das Thema Salzwän<strong>de</strong> aber selbstverständlich<br />
auch an<strong>de</strong>re Baustoffe und <strong>de</strong>ren fachgerechte Anwendung<br />
steht Ihnen das Sachverständigenbüro<br />
Holzmann-Bauberatung gerne bun<strong>de</strong>sweit und natürlich<br />
auch vor Ort zur Verfügung (Tel.: 08293 – 96<br />
56 48).<br />
Autor: Ing. Gerhard Holzmann, Sachverständigenbüro<br />
Holzmann - Bauberatung/Augsburg<br />
Tai Chi Chuan<br />
Wie in Zeitlupe geht das linke Bein nach vorne. Die<br />
Ferse setzt auf. Das Gewicht wird verlagert, <strong>de</strong>r Fuß<br />
rollt langsam ab. Gleichzeitig geht die rechte Hand<br />
auf Schulterhöhe nach vorne - ein Stoß gegen einen<br />
imaginären Gegner. Im selben Augenblick wird ein<br />
Fußtritt dieses Kontrahenten mit <strong>de</strong>r linken Hand in<br />
einer kreisen<strong>de</strong>n Bewegung abgewehrt. Alle Figuren<br />
fließen gleichmäßig und koordiniert. Nahtlos<br />
reiht sich beim Tai-Chi-Chuan Sequenz an Sequenz.<br />
Je<strong>de</strong>r Körperteil bleibt ständig in Bewegung, baut<br />
sanft Spannung auf und löst sie wie<strong>de</strong>r.<br />
Uralte Kampfkunst aus China<br />
Wörtlich übersetzt heißt Tai-Chi Firstbalken, also <strong>de</strong>r<br />
stabile Balken, <strong>de</strong>r ein Dach zusammenhält, übertragen<br />
meint es das Prinzip, das hinter allem Leben<br />
steht, das aber niemand in Worte fassen kann. Der<br />
Zusatz Chuan – übersetzt als „die leere Faust,<br />
weist dagegen auf <strong>de</strong>n Kampf hin.<br />
Diese Bewegungsart verbin<strong>de</strong>t uralte Kampfkünste<br />
mit Atemtherapien, Heilgymnastik und Meditation<br />
aus <strong>de</strong>m alten China und wirkt damit auf Körper,<br />
Geist und Seele gleichermaßen.<br />
Ihre Wurzeln sollen in taoistischen Klöstern liegen.<br />
Auf <strong>de</strong>n Moment konzentrieren<br />
„Wer mit Tai-Chi-Chuan beginnt, erlebt durch die<br />
Langsamkeit <strong>de</strong>r Bewegungen erst einmal, was er<br />
in je<strong>de</strong>m einzelnen Moment tut,“ erläutert Dr. Michael<br />
Plötz. Für viele ist das ungewohnt, sich so zu<br />
konzentrieren. Mancher Anfänger spürt dann zum<br />
ersten Mal, wo er sich verspannt. Vielleicht bemerkt<br />
er auch, dass es Muskeln gibt, von <strong>de</strong>nen er bislang<br />
nichts ahnte - schließlich besitzt unser Körper rund<br />
400 davon. Tai-Chi-Chuan schult die Wahrnehmung
nicht nur dafür. Von <strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong> an setzt sich<br />
<strong>de</strong>r Üben<strong>de</strong> damit auseinan<strong>de</strong>r, wie er <strong>de</strong>r Schwerkraft<br />
trotzend die Balance halten kann. „Tai-Chi-<br />
Chuan ist wie Schwimmen in <strong>de</strong>r Luft", zitiert Plötz<br />
einen alten Meister. Bei trainierten Menschen wirken<br />
die Bewegungen tatsächlich geschmeidig,<br />
durchlässig und weich, dabei gleichzeitig so, als ob<br />
sie gegen Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> angehen müssten - so wie<br />
es auch im Wasser geschieht.<br />
Tai Chi festigt die Knochen<br />
Schon beim bloßen Stehen kann je<strong>de</strong>r selbst prüfen:<br />
Liegt <strong>de</strong>r Fuß flach auf? Hat er in allen Bereichen<br />
Kontakt zum Bo<strong>de</strong>n? Wie wirkt sich das auf<br />
meine körperliche Stabilität aus?<br />
Doch nicht nur Balance und Koordination lassen<br />
sich mit Tai-chi in i<strong>de</strong>aler Weise verbessern, son<strong>de</strong>rn<br />
auch die Muskelkraft, meint Knochen- und<br />
Muskelspezialist Felsenberg. Denn das Halten bestimmter<br />
Positionen macht aus <strong>de</strong>n Abfolgen<br />
durchaus auch Kraftübungen. Obendrein wirkt Tai-<br />
Chi positiv auf die Festigkeit <strong>de</strong>r Knochen. „Studien<br />
dokumentieren, dass das Training sowohl das Risiko<br />
von Stürzen als auch von Knochenbrüchen vermin<strong>de</strong>rn<br />
kann. Das gilt auch dann, wenn jemand<br />
erst jenseits <strong>de</strong>r 70 damit beginnt", bestätigt Professor<br />
Dieter Felsenberg vom Zentrum für Muskelund<br />
Knochenforschung an <strong>de</strong>r Charité Berlin.<br />
Tai-Chi-Chuan gehört wie Yoga o<strong>de</strong>r Qigong zu <strong>de</strong>n<br />
Bewegungskünsten, die vor allem vorbeugend wirken.<br />
Doch auch im Gesundheitssport für chronisch<br />
Kranke haben sie einen festen Platz. So gibt es beispielsweise<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r Rehabilitation herzkranker<br />
Patienten Praktiken <strong>de</strong>s Tai-Chi, die Therapeuten<br />
in ein mo<strong>de</strong>rates Herz-Kreislauf-Training<br />
einbauen.<br />
“Gera<strong>de</strong> Herzpatienten sind oft sehr leistungsorientierte<br />
Menschen, die sich mit Spannung und Entspannung<br />
auseinan<strong>de</strong>r setzen müssen", betont<br />
Plötz. Das kann unter an<strong>de</strong>rem mit Tai-Chi gelingen.<br />
Schnelle Erfolgserlebnisse<br />
Das Beson<strong>de</strong>re bei dieser Art von Bewegung: Selbst<br />
völlig Ungeübte und Ältere können damit beginnen<br />
und haben schnell Erfolgserlebnisse, wenn sie regelmäßig<br />
trainieren. Lehrer fin<strong>de</strong>n Sie über das Taijiquan<br />
& Qigong Netzwerk Deutschland e.V. (siehe<br />
Kasten unten).<br />
Eine chinesische Weisheit bringt das Wesen <strong>de</strong>r<br />
meditativen Bewegungsweise auf <strong>de</strong>n Punkt: „Wer<br />
Tai-Chi-Chuan übt, wird geschmeidig wie ein Kind,<br />
stark und gesund wie ein Holzfäller und gelassen<br />
wie ein Weiser."<br />
Seit 25 Jahren haben sich im Taijiquan & Qigong Netzwerk<br />
Deutschland e.V. Lehren<strong>de</strong> und Praktizieren<strong>de</strong> zum<br />
Stil übergreifen<strong>de</strong>n fachlichen Austausch zusammen geschlossen.<br />
Gemeinsam haben sie Ausbildungsleitlinien<br />
entwickelt, die die Grundlage für eine Zertifizierung bil<strong>de</strong>n.<br />
Mehr Informationen fin<strong>de</strong>n Sie im Internet unter www.taijiquan-qigong.<strong>de</strong>.<br />
Bei <strong>de</strong>r Suche nach qualifizierten Lehrern<br />
hilft Ihnen auch die Geschäftsstelle weiter.<br />
Die Krankenkassen bezuschussen Kurse in Taijiquan, bei<br />
entsprechen<strong>de</strong>r Qualifikation <strong>de</strong>r Anbieten<strong>de</strong>n.<br />
11
12<br />
Grünspecht ist Vogel <strong>de</strong>s Jahres 2014<br />
LBV und NABU wählen einen echten Europäer, <strong>de</strong>r gut Lachen hat<br />
Der Lan<strong>de</strong>sbund für Vogelschutz in Bayern (LBV)<br />
und sein bun<strong>de</strong>sweiter Partner <strong>de</strong>r Naturschutzbund<br />
Deutschland (NABU) haben <strong>de</strong>n farbenprächtigen<br />
Grünspecht (Picus viridis) zum „Vogel<br />
<strong>de</strong>s Jahres 2014“ gekürt. Auf <strong>de</strong>n „Meckervogel“<br />
<strong>2013</strong>, die Bekassine, folgt damit <strong>de</strong>r „Lachvogel“:<br />
Wegen seines markanten Rufs, <strong>de</strong>r wie ein gellen<strong>de</strong>s<br />
Lachen klingt, erhielt er diesen Beinamen.<br />
Im Gegensatz zur vom Aussterben bedrohten Bekassine<br />
hat sich <strong>de</strong>r Bestand <strong>de</strong>s Grünspechts in<br />
Deutschland erholt: Er liegt <strong>de</strong>rzeit bei über<br />
42.000 Brutpaaren und damit mehr als doppelt<br />
so hoch wie vor 20 Jahren“, sagt NABU-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />
Helmut Opitz. Diese Entwicklung sei unter<br />
Deutschlands häufigen Vogelarten einmalig.<br />
Aktuelle Schätzungen <strong>de</strong>s bayerischen Grünspecht-<br />
Bestands belaufen sich auf 6.000 bis 11.000 Brutpaare.<br />
In Bayern ist er bis auf das Voralpenland und<br />
entlang <strong>de</strong>r ostbayerischen Grenzgebirge fast überall<br />
zu beobachten. Seine Bestandserholung verdankt<br />
<strong>de</strong>r Grünspecht einer Reihe von mil<strong>de</strong>n<br />
<strong>Winter</strong>n und einer zunehmen<strong>de</strong>n Einwan<strong>de</strong>rung in<br />
städtische Grünflächen. „Die letzten drei kalten<br />
<strong>Winter</strong> haben jedoch gezeigt, dass es auch für ihn<br />
schnell wie<strong>de</strong>r abwärts gehen kann. Der Verlust von<br />
Streuobstwiesen und extensiv genutztem Grünland,<br />
beispielsweise durch Umbruch in neue Maisanbauflächen,<br />
verschlechtert die vorhan<strong>de</strong>nen Lebensräume,<br />
so dass Bestandserholungen wie in <strong>de</strong>n<br />
vergangenen Jahrzehnten<br />
in Zukunft<br />
immer schwieriger<br />
wer<strong>de</strong>n“, so Opitz<br />
weiter.<br />
Trotz seines auffälligen<br />
Lachens und<br />
farbenfrohen Gefie<strong>de</strong>rs<br />
ist <strong>de</strong>r Grünspecht<br />
nicht leicht<br />
zu ent<strong>de</strong>cken. Die<br />
rote Kappe und die<br />
schwarze Augenmaske<br />
bescherten<br />
ihm schon <strong>de</strong>n liebevollen<br />
Spitzna-<br />
Foto: Sven Teschke<br />
men „Zorro“. Er fin<strong>de</strong>t überall ein Zuhause, wo es<br />
alte Bäume zum Bau von Nisthöhlen und Grünland<br />
mit ausreichend Ameisen als Futter gibt. Mit seinem<br />
Schnabel und <strong>de</strong>r bis zu zehn Zentimeter langen<br />
klebrigen Zunge kann er seine Leibspeise aus <strong>de</strong>m<br />
Bo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n Bäumen herausholen.<br />
Zentrale Merkmale <strong>de</strong>s Grünspechts sind sein freudiger<br />
Gesang und sein dynamisch, meist mehrsilbiger<br />
Ruf, <strong>de</strong>r einem gellen<strong>de</strong>n Lachen gleicht:<br />
„kjückkjückkjück“. Dieser ist zu je<strong>de</strong>r Jahreszeit zu<br />
hören. Zur Balzzeit baut <strong>de</strong>r Grünspecht diesen Ruf<br />
zu einer langen Gesangsstrophe aus. Er ist nach<br />
<strong>de</strong>m Buntspecht und vor <strong>de</strong>m Schwarzspecht die<br />
zweithäufigste Spechtart Deutschlands. Aufmerksame<br />
Beobachter können ihn in halboffenen Waldlandschaften,<br />
Gärten und Parks o<strong>de</strong>r auf<br />
Streuobstwiesen und Brachen fin<strong>de</strong>n - überall dort,<br />
wo Grünland mit alten Bäumen vorkommt.<br />
Beson<strong>de</strong>rs geeignete Bedingungen fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Grünspecht<br />
unter an<strong>de</strong>rem auf Streuobstwiesen. Die<br />
Fläche dieses Lebensraums ist jedoch in ganz<br />
Deutschland dramatisch zurückgegangen. „Um <strong>de</strong>n<br />
Lebensraum <strong>de</strong>s Grünspechts besser zu schützen,<br />
sollte konsequent auf Pestizi<strong>de</strong> in Hausgärten, auf
Streuobstwiesen und städtischen Grünanlagen verzichtet<br />
wer<strong>de</strong>n. Dazu wollen wir im kommen<strong>de</strong>n<br />
Jahr unsere Arbeit und Gespräche intensivieren,<br />
<strong>de</strong>nn die län<strong>de</strong>rpolitische Unterschutzstellung von<br />
Streuobstwiesen und eine Erhöhung <strong>de</strong>r Forschungsgel<strong>de</strong>r<br />
für <strong>de</strong>n Streuobstbau müssen vorangetrieben<br />
wer<strong>de</strong>n“, sagte LBV-Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
Ludwig Sothmann. Da Streuobstwiesen für <strong>de</strong>n<br />
Grünspecht immer seltener zu fin<strong>de</strong>n sind, hat die<br />
Vogelart statt<strong>de</strong>ssen <strong>de</strong>n Siedlungsraum für sich<br />
ent<strong>de</strong>ckt - hier nehmen ihre Bestän<strong>de</strong> zu. Im städtischen<br />
Bereich bieten beson<strong>de</strong>rs alte Parks, Industriebrachen,<br />
Ortsrän<strong>de</strong>r und Gegen<strong>de</strong>n mit altem<br />
Baumbestand i<strong>de</strong>ale Bedingungen für <strong>de</strong>n Grünspecht.<br />
Übrigens ist <strong>de</strong>r Grünspecht ein echter Europäer:<br />
Mehr als 90 Prozent seines weltweiten Verbreitungsgebietes<br />
befin<strong>de</strong>n sich in Europa. Hier besie<strong>de</strong>lt<br />
er fast <strong>de</strong>n ganzen Kontinent, mit Ausnahme<br />
Irlands, Teilen Skandinaviens und <strong>de</strong>n nördlichen<br />
und östlichen Teilen <strong>de</strong>s europäischen Russlands.<br />
Der europäische Bestand <strong>de</strong>s Grünspechts wur<strong>de</strong><br />
im Jahr 2004 auf insgesamt rund 860.000 Brutpaare<br />
geschätzt.<br />
LBV und NABU setzen sich seit Jahren für <strong>de</strong>n<br />
Schutz von Grünlandflächen ein. Denn durch die Intensivierung<br />
<strong>de</strong>r Landwirtschaft und <strong>de</strong>m Anbau<br />
von Mais zur Energiegewinnung verlieren <strong>de</strong>r Grünspecht<br />
und an<strong>de</strong>re Vogelarten zunehmend ihren Lebensraum<br />
und ihre Nahrungsgrundlage. Damit sich<br />
<strong>de</strong>r Bestand <strong>de</strong>s Grünspechtes weiterhin positiv<br />
entwickeln kann, müssen extensives Grünland zur<br />
Nahrungssuche und dicke Bäume zur Höhlenanlage<br />
erhalten wer<strong>de</strong>n, und zwar sowohl in Wald und<br />
Flur als auch in Gärten und Parks.<br />
Der „Vogel <strong>de</strong>s Jahres <strong>2013</strong>“ ist die Bekassine.<br />
Alles über <strong>de</strong>n Vogel <strong>de</strong>s Jahres 2014 unter<br />
www.lbv.<strong>de</strong>/gruenspecht<br />
Quelle: Lan<strong>de</strong>sbund für Vogelschutz in Bayern e.V. –<br />
Verband für Arten- und Biotopschutz – Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle<br />
Hilpoltstein<br />
www.lbv.<strong>de</strong><br />
13
10 Grün<strong>de</strong> warum eine Bio-Jeans besser ist!<br />
14<br />
1. Bei <strong>de</strong>r Aussaat <strong>de</strong>r Bio-Baumwollsamen wird<br />
auf die Verwendung genmanipulierter Saat verzichtet.<br />
Zu<strong>de</strong>m ist die Er<strong>de</strong> sauber und nicht mit Chemikalien<br />
belastet. Auch während <strong>de</strong>r Wachstumsphase<br />
<strong>de</strong>r Baumwollpflanzen wird kein chemischer<br />
Dünger eingesetzt. Sie dürfen ge<strong>de</strong>ihen bis<br />
sie vollständig ausgewachsen sind und wer<strong>de</strong>n<br />
nicht vorzeitig abgeerntet wie beim konventionellen<br />
Baumwollanbau. Dies macht sich später in <strong>de</strong>r<br />
Qualität und <strong>de</strong>m wun<strong>de</strong>rbaren Tragekomfort <strong>de</strong>r<br />
fertigen Hose bemerkbar hinsichtlich Reißfestigkeit,<br />
Saugfähigkeit & Elastizität <strong>de</strong>s Stoffes.<br />
2. Ein aus Bio-Baumwolle gewebter Denimstoff,<br />
wird selbstverständlich mit natürlichem Indigo gefärbt.<br />
Das Ergebnis ist eine satte & authentische<br />
Blau-Färbung. Naturindigo hat <strong>de</strong>n Vorteil, dass <strong>de</strong>r<br />
Stoff weniger abfärbt, so daß ein Ausbluten bereits<br />
nach <strong>de</strong>r ersten Wäsche ausbleibt.<br />
3. Nach <strong>de</strong>m Färben <strong>de</strong>s Stoffes sind weitere<br />
Schritte notwendig, um <strong>de</strong>n Denim fertigzustellen.<br />
Der Weber eines Bio-Denims achtet bei je<strong>de</strong>m weiteren<br />
Ausrüstungsschritt auf Nachhaltigkeit, z.B.<br />
energiesparen<strong>de</strong> Trocknung <strong>de</strong>s Stoffes.<br />
4. In <strong>de</strong>n Nähbetrieben wer<strong>de</strong>n Bio-Stoffe & Zutaten<br />
getrennt von <strong>de</strong>n konventionellen Artikeln gelagert.<br />
Zu<strong>de</strong>m wird exakt auf die Arbeits- & Pausenzeiten<br />
geachtet, die Sicherheitskriterien am Arbeitsplatz<br />
wer<strong>de</strong>n regelmäßig überprüft und ggf. Mängel behoben.<br />
Die Sozialräume sind sauber, hell und von<br />
<strong>de</strong>r Arbeitsstätte getrennt. Es wer<strong>de</strong>n faire Löhne<br />
gezahlt.<br />
5. Für Arbeiter und Umwelt stellt das Waschen &<br />
Färben in <strong>de</strong>r Textilproduktion eine große gesundheitliche<br />
Belastung dar. Eine schadstofffreie Bio-<br />
Baumwolle nützt wenig, wenn diese in <strong>de</strong>r<br />
industriellen Ausrüstung mit einer Chemiekeule aus<br />
giftigen Farbstoffen, Formal<strong>de</strong>hy<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Chlori<strong>de</strong>n<br />
behan<strong>de</strong>lt wird. Im Gegensatz dazu wird bei <strong>de</strong>r<br />
Vere<strong>de</strong>lung einer Bio-Jeans mit giftfreier, innovativer<br />
Lasertechnik gearbeitet, um z.B. <strong>de</strong>n Used-Look<br />
zu erzielen. O<strong>de</strong>r es wird mit <strong>de</strong>m Einsatz von Ozon,<br />
welches direkt aus <strong>de</strong>r Luft extrahiert wird, die<br />
Jeansfarbe ökologisch aufgehellt. Scraping- & Destroyed-Effekte<br />
wer<strong>de</strong>n schonend mittels Schmirgelpapier<br />
erzeugt und nicht wie bei <strong>de</strong>r<br />
konventionellen Vere<strong>de</strong>lung mit <strong>de</strong>r extrem gesundheitsschädlichen<br />
Sandstrahl-Technik!<br />
6. Alle Metallzutaten wie Reißverschlüsse, Nieten &<br />
Knöpfe sind selbstverständlich nickelfrei, da immer<br />
mehr Menschen allergisch darauf reagieren.<br />
7. Die Bio-Baumwolle wird stets fair gehan<strong>de</strong>lt, d.<br />
h. es wer<strong>de</strong>n fixe und faire Min<strong>de</strong>stpreise festgelegt,<br />
somit wer<strong>de</strong>n Gewinne gerecht verteilt. Ziel<br />
<strong>de</strong>r fairtra<strong>de</strong> Organisationen ist, <strong>de</strong>n kleinen bis<br />
mittleren Baumwollfarmern in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn<br />
die Möglichkeit zu<br />
geben, vom Verkauf<br />
ihrer Waren zu leben.<br />
Zu<strong>de</strong>m sollen Erträge<br />
in dortige Gesellschaftsprojekte<br />
investiert<br />
wer<strong>de</strong>n, z.B. für<br />
Bildung, Gesundheit,<br />
soziale Einrichtungen.<br />
8. Alle Menschen, die<br />
an <strong>de</strong>r gesamten Wertschöpfungskette<br />
einer
Bio-Jeans beteiligt sind, wer<strong>de</strong>n fair behan<strong>de</strong>lt &<br />
fair bezahlt. GOTS kontrolliert nicht nur <strong>de</strong>n textilen<br />
Standard, son<strong>de</strong>rn auch die Sozialstandards, Arbeitszeiten<br />
& Arbeitssicherheit je<strong>de</strong>s einzelnen Arbeiters.<br />
9. Die Transportwege einer konventionellen Jeans:<br />
Die Baumwolle wir in Peru angebaut, dann nach<br />
Japan zum weben, färben & ausrüsten geschickt.<br />
Anschließend wird diese zum Nähbetrieb nach Rumänien<br />
transportiert. Danach geht die Jeans weiter<br />
nach Italien zum Bedrucken & Waschen und nach<br />
diesem Prozess wie<strong>de</strong>r zurück nach Rumänien zum<br />
Endfinishing d. h. Nieten, Knöpfe, Etiketten wer<strong>de</strong>n<br />
hier angebracht-was in Rumänien einige Cent<br />
günstiger ist. Jetzt wird die fertige Jeans zum Auslieferungslager<br />
geschickt und von dort aus zum<br />
Händler.<br />
Die Transportwege einer Bio-Jeans: Die Baumwolle<br />
wird in <strong>de</strong>r Türkei angebaut und in einem Partnerbetrieb<br />
gewebt, gefärbt und ausgerüstet. Danach<br />
wird <strong>de</strong>r Stoff nach Polen transportiert und die gefertigte<br />
Hose in einer benachbarten Wäscherei ökologisch<br />
gewaschen & gefinisht. Im hauseigenen<br />
Auslieferungslager wird die Bio-Jeans zum Händler<br />
versandt.<br />
10. Ein Mo<strong>de</strong>-Label, welches das Thema Nachhaltigkeit<br />
mit Verantwortung & Lei<strong>de</strong>nschaft lebt, sind<br />
nicht nur kurze Transportwege eine Herzensangelegenheit,<br />
son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>r sparsame Umgang mit<br />
Verpackungsmaterial. Hier wer<strong>de</strong>n i.d.R. Versandkartons<br />
recycelt & wie<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>t bis diese<br />
sprichwörtlich auseinan<strong>de</strong>rfallen! Konventionelle<br />
Jeans hingegen wer<strong>de</strong>n in Polybeuteln vom Lieferanten<br />
zum Händler geschickt, welche riesige Plastik-Müllberge<br />
verursachen. Um dies zu vermei<strong>de</strong>n,<br />
hat sich ein nachhaltiges Münchner Mo<strong>de</strong>-Label<br />
was beson<strong>de</strong>rs praktisches ausgedacht: die Bio-<br />
Jeans von Pearls of Laja wer<strong>de</strong>n in einer hübschen<br />
und wie<strong>de</strong>r verwertbaren Henkel-Tasche Mary ausgeliefert!<br />
Autor: Pearls of Laja – allmammina fashion GbR -<br />
München<br />
15
Die Wildkatze wird auch in Bayern wie<strong>de</strong>r heimisch<br />
Weitere Erstnachweise bei <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweiten Analyse <strong>de</strong>r<br />
Wildkatzenvorkommen<br />
Die Wildkatze ist in Deutschland und in Bayern<br />
wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Vormarsch. Das zeigen die ersten<br />
Ergebnisse <strong>de</strong>r vom Bund für Umwelt und<br />
Naturschutz Deutschland (BUND) im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>sprogramms Biologische Vielfalt durchgeführten<br />
<strong>de</strong>utschlandweiten Wildkatzeninventur,<br />
die in verschie<strong>de</strong>nen großen Waldgebieten Bayerns<br />
Erstnachweise erbrachte. So konnten die<br />
scheuen Tiere jetzt im Nürnberger Reichswald,<br />
<strong>de</strong>m Steigerwald, <strong>de</strong>n Hassbergen und <strong>de</strong>r Fränkischen<br />
Schweiz belegt wer<strong>de</strong>n. Im Spessart und<br />
<strong>de</strong>r Rhön wur<strong>de</strong>n Einzelfun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r letzten Jahre<br />
bestätigt. In <strong>de</strong>n genannten Regionen galt die bedrohte<br />
Art lange Zeit als nicht mehr vorkommend.<br />
„Die Analysen erlauben eine Schätzung<br />
von 100 bis 150 Tieren für Bayern. Dieses Ergebnis<br />
lässt uns hoffen, dass die Wildkatze in einigen<br />
Jahren wie<strong>de</strong>r ganz selbstverständlich in<br />
unseren Wäl<strong>de</strong>rn leben kann“, meint Prof. Hubert<br />
Weiger, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s BUND. „Wir freuen uns<br />
darüber, dass die Wildkatze ihre alten Lebensräume<br />
allmählich wie<strong>de</strong>r zurück erobert - das ist<br />
Junge Wildkatze. Quelle: Thomas Stephan/BUND<br />
ein großer Erfolg, <strong>de</strong>r nicht zuletzt auf aktive Naturschutzmaßnahmen<br />
zurück zu führen ist“,<br />
meint Prof. Beate Jessel, Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes<br />
für Naturschutz (BfN). „Daher dürfen<br />
wir auch nicht nachlassen darin, störungsarme<br />
Wäl<strong>de</strong>r und unzerschnittene Räume zu erhalten<br />
und zu schaffen. Diese müssen die Wildkatzen<br />
über Korridore erreichen können“, so BfN-Präsi<strong>de</strong>ntin<br />
Jessel.<br />
16
Das Projekt <strong>de</strong>s BUND „Wildkatzensprung“<br />
wird geför<strong>de</strong>rt im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>sprogramms für Biologische Vielfalt<br />
durch das BfN mit Mitteln <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sumweltministeriums.<br />
In Bayern wur<strong>de</strong> die Erfassung<br />
zusätzlich vom Bayerischen<br />
Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Forsten aus Mitteln <strong>de</strong>r<br />
Jagdabgabe unterstützt.<br />
Für die Inventur <strong>de</strong>r Wildkatzen wer<strong>de</strong>n in<br />
bun<strong>de</strong>sweit über 50 Waldparzellen mit<br />
<strong>de</strong>m Lockstoff Baldrian besprühte Holzpflöcke<br />
ausgebracht. Die Katzen reiben<br />
sich an <strong>de</strong>n Stöcken und hinterlassen<br />
Haare, die im Anschluss genetisch analysiert<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
215 sichere Nachweise von Wildkatzen<br />
sind <strong>de</strong>m Bund für Umwelt und Naturschutz<br />
Deutschland (BUND) im vergangenen<br />
<strong>Winter</strong> allein in Bayern gelungen. In<br />
ganz Deutschland wur<strong>de</strong>n seit <strong>de</strong>m <strong>Winter</strong><br />
2011/2012 ungefähr 4400 Haarproben<br />
gesammelt, die zum Teil noch ausgewertet<br />
wer<strong>de</strong>n müssen. Über 500 Ehrenamtliche<br />
www.gruenvoll.<strong>de</strong><br />
17
Die Wildkatze ...<br />
unterstützen <strong>de</strong>n BUND bei <strong>de</strong>n Zählungen. Im<br />
ersten Jahr <strong>de</strong>r Untersuchung wur<strong>de</strong>n bereits für<br />
<strong>de</strong>n Kottenforst bei Bonn und im O<strong>de</strong>nwald erstmals<br />
Wildkatzen nachgewiesen. Die Inventur ist<br />
Teil eines umfangreichen Wildkatzen-Schutzprogramms<br />
<strong>de</strong>s BUND.<br />
Wildkatzen auf län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rschaft<br />
Beson<strong>de</strong>rs erfreulich bei <strong>de</strong>n Ergebnissen aus Bayern:<br />
Auch an <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>rgrenze zu Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
sind Wildkatzen nachgewiesen wor<strong>de</strong>n, eine<br />
wichtige Verbindung in Richtung <strong>de</strong>r dort bereits<br />
bekannten Vorkommen. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n in Bayern<br />
nicht nur die in <strong>de</strong>n 90er Jahren ausgewil<strong>de</strong>rten<br />
Wildkatzen und ihre Nachkommen nachgewiesen<br />
- auch Wildkatzen aus Thüringen und Hessen sind<br />
offenbar nach Bayern eingewan<strong>de</strong>rt.<br />
Damit wird <strong>de</strong>utlich, dass die Wildkatze nur län<strong>de</strong>rübergreifend<br />
gerettet wer<strong>de</strong>n kann. Neue geeignete<br />
Lebensräume sind dabei ein Schlüssel<br />
für die Stabilisierung und Wie<strong>de</strong>rausbreitung <strong>de</strong>r<br />
Art. Aus diesem Grund engagiert sich <strong>de</strong>r BUND<br />
für ein bun<strong>de</strong>sweites Netzwerk von Waldverbindungen.<br />
Langfristig soll so ein Waldverbund von<br />
insgesamt 20.000 grünen Kilometer in ganz<br />
Deutschland entstehen. Dafür wer<strong>de</strong>n Korridore<br />
zwischen isolierten Wäl<strong>de</strong>rn bepflanzt. „Die ersten<br />
Ergebnisse <strong>de</strong>r Wildkatzennachweise bestärken<br />
uns in unserem Vorhaben“, so Hubert<br />
Weiger. „Die Wildkatze, und mit ihr viele weitere<br />
Arten, nutzen offenbar die Waldverbindungen,<br />
um neue Lebensräume zu erobern.“<br />
Wildkatzennachweise durch Haarproben<br />
Wildkatze schleicht über Ast. Quelle: Thomas Stephan/BUND<br />
Die Wildkatze (Felis silvestris) ist keine verwil<strong>de</strong>rte<br />
Hauskatze, son<strong>de</strong>rn eine eigene Katzenart.<br />
Da sie im Wald kaum von wildfarbenen Hauskatzen<br />
unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n kann und überwiegend<br />
in <strong>de</strong>r Abenddämmerung und <strong>de</strong>r Nacht<br />
aktiv ist, hilft nur <strong>de</strong>r genetische Nachweis. Im<br />
vergangenen <strong>Winter</strong> wur<strong>de</strong>n dazu über 1.300 sogenannte<br />
Lockstöcke überprüft. „Die 18<br />
Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Lockstockmetho<strong>de</strong> war <strong>de</strong>r Durchbruch.<br />
Endlich konnten wir nähere Informationen zur<br />
Verbreitung dieser scheuen Katze bekommen.“,<br />
so Hubert Weiger. „Möglich wird diese flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />
Untersuchung erst durch die Ehrenamtlichen,<br />
die jeweils in ihrer Region mithelfen,<br />
die Vorkommen und Wan<strong>de</strong>rbewegungen <strong>de</strong>r<br />
Wildkatze zu erforschen.“<br />
Bun<strong>de</strong>sweite Analyse <strong>de</strong>r Wildkatzenvorkommen<br />
In allen Län<strong>de</strong>rn mit möglichen Vorkommen wird<br />
seit 2011 <strong>de</strong>r Wildkatzenbestand im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
BUND-Projekts „Wildkatzensprung“ erforscht: in<br />
Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, Bayern, Hessen, Nie<strong>de</strong>rsachsen,<br />
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,<br />
Saarland, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.<br />
Parallel dazu wer<strong>de</strong>n in sechs Pilotprojekten<br />
geeignete Wildkatzenwäl<strong>de</strong>r durch gepflanzte<br />
Korridore miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n. Die Erhebung<br />
wird im <strong>Winter</strong> <strong>2013</strong>/2014 fortgesetzt.<br />
Weitere Informationen zum BUND-Projekt „Wildkatzensprung“<br />
und zum Wildkatzenschutz in<br />
Bayern fin<strong>de</strong>n Sie unter: www.bund.net/wildkatzensprung<br />
bzw. unter:<br />
http://www.bund-naturschutz.<strong>de</strong>/projekte/wildkatze<br />
und www.bund.net/wildkatze<br />
Quelle: BUND Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz -<br />
www.bund.net
Solarenergie – wo sich Investitionen noch lohnen<br />
Die Solarbranche steht seit Jahren unter Druck.<br />
Insolvenzen, Umsatz- und Gewinnkorrekturen<br />
sowie Kursverluste bestimmen das Bild. Massive<br />
Kürzungen <strong>de</strong>r Solarstromvergütung haben <strong>de</strong>r<br />
einst blühen<strong>de</strong>n Branche zugesetzt. Gemäß Erneuerbaren<br />
Energien Gesetz sinken die Einspeisevergütungen<br />
zu je<strong>de</strong>m Monatsersten. Betroffen<br />
sind Neuanlagen, Altanlagen genießen<br />
hingegen Bestandsschutz. Der Vergütungssatz<br />
für Strom aus neu errichteten Solarfreiflächenanlagen<br />
bis 10 MWp beträgt bei Inbetriebnahme<br />
im Oktober <strong>2013</strong> noch 9,98 ct/kWh. Im Vergleich<br />
dazu: Italien (11,3 ct/kWh; nach Auslauf <strong>de</strong>s<br />
Conto Energia V aktuell jedoch keine För<strong>de</strong>rung),<br />
Spanien (<strong>de</strong>rzeit keine Vergütung für Neuanlagen),<br />
Frankreich (7,55 ct/kWh mit Begrenzung<br />
<strong>de</strong>r Zubauleistung auf 250 MWp je Quartal).<br />
Experten rechnen europaweit nur mit mo<strong>de</strong>ratem<br />
Zubau, <strong>de</strong>r bei weiter sinken<strong>de</strong>n Installationspreisen<br />
erst dann wie<strong>de</strong>r anzieht, wenn sogenannte<br />
„grid-parity“ erreicht ist. In Län<strong>de</strong>rn<br />
mit hoher Sonneneinstrahlung ist dies bereits<br />
heute <strong>de</strong>r Fall. Hier können Projekte auch ohne<br />
staatliche För<strong>de</strong>rung wirtschaftlich sein. Wann<br />
erste „prid-parity“-Projekte in Deutschland für<br />
Investoren angeboten wer<strong>de</strong>n ist offen.<br />
Zurzeit setzen die Anbieter von Investments auf<br />
zwei Konzepte: Entwicklung von Projekten und<br />
Betrieb von Photovoltaikanlagen, die nach gesetzlichen<br />
Mechanismus vergütet wer<strong>de</strong>n. Unabhängige<br />
Ertragsgutachten bil<strong>de</strong>n die<br />
Grundlage <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />
Anleger können sich während <strong>de</strong>r Laufzeit über<br />
jährliche Ausschüttungen von 5 – 7 Prozent<br />
freuen. Wirtschaftlich und steuerlich interessant<br />
können auch Investitionen in individuelle Photovoltaikanlagen<br />
sein. Als Eigentümer und Betreiber<br />
fließen die Einnahmen vom Energieversorger<br />
in aller Regel direkt zu, die Finanzierung und die<br />
Abschreibungen können individuell gestaltet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
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19
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