VISIER: Das internationale Waffen-Magazin XDM-Pistolen (Vorschau)
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9<br />
TESTS<br />
Serbu BFG-50A<br />
Was kann der Super-<br />
Halbautomat in .50 BMG?<br />
Rößler Titan alpha<br />
Der neue Jagdrepetierer<br />
aus Tirol – für Sie bewertet<br />
Endlich in Deutschland!<br />
<strong>XDM</strong>-<strong>Pistolen</strong><br />
Neue<br />
Pumpflinten<br />
■ Winchester SXP<br />
■ Mossberg M 590A<br />
Plus: die Mossberg-Story<br />
9/2014<br />
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Belgien: € 6,50<br />
Slowenien: € 7,80<br />
Schweden: SEK 78,00<br />
Dänemark: DKK 59,00<br />
Ungarn: HUF 2.415,00<br />
4 191314 205505 09<br />
G13142<br />
Artax Germany<br />
Was leisten die fünf neuen<br />
Luntenschloss-Modelle?<br />
Mosin-Nagant-Sniper<br />
Frischer Nachschub für die<br />
Scharfschützen-Fraktion?<br />
Und Rares für Sammler:<br />
– Revolver von Winchester<br />
– Selbstladebüchse wz. 38M<br />
Die Schalldämpfer-Neuheit:<br />
B&T VP9<br />
getestet mit 18 Subsonics
WALTHER.<br />
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seinem Hightech-Kolbensystem. Nun folgt das WALTHER LGU mit<br />
Unterhebel zum Spannen: maßgeschneidert für den Zielfernrohr-Einsatz<br />
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Startschuss | EDITORIAL<br />
TARGET ELITE PLUS<br />
ULTIMATE MATCH GRADE CARTRIDGES<br />
Toleranz und so<br />
„Keine Rüstungsgüter mehr aus Deutschland“ lautet ein derzeit gern<br />
vertretenes Motto. Und zugunsten eines wie auch immer gearteten<br />
Images von Deutschland in der Welt nimmt dafür mancher Kommentator<br />
frohgemut den drohenden Kollateralschaden weiterer Arbeitsloser<br />
hin – sind ja angeblich nicht so viele, die das Los treffen würde.<br />
<strong>Das</strong>selbe Feuer moralischer Rücksichtslosigkeit brennt auch in<br />
all jenen, die immer wieder den Sportschützen das Leben schwer machen<br />
wollen. Jüngst nach einem Fernsehbeitrag, in dem einmal mehr<br />
schärferen Kontrollen und Auflagen das Wort geredet wurde und die<br />
Sportschützen unterschwellig aufs Neue als Mörder in spe hinstellte.<br />
Nun, wenig verwunderlich, dass gerade die Schützen eine andere,<br />
immer wieder beschworene demokratische Tugend einfordern – Toleranz.<br />
Und das im Hinblick auf die Demokratie völlig zu Recht: Wenn<br />
nur noch der Mainstream da ist, bleibt jegliche Pluralität auf der Strecke.<br />
Nur, wer das fordert, der nimmt dabei gleichzeitig eine Pflicht auf<br />
sich. Nämlich selber Toleranz zu üben – und sich daher im Zweifelsfall<br />
auch von Überkommenem zu trennen und sich selbst zu ändern. An der<br />
Schwelle stehen derzeit die „Historischen“. Mitten hinein ins Sommerloch<br />
platzte die Nachricht über den türkischen Schützenkönig vom<br />
Rhein und dem sich daraus ergebenden Problem der satzungsgemäß<br />
verankerten Religionszugehörigkeit bei den Historischen Deutschen<br />
Schützenbruderschaften, die in diesem Fall nicht passte. Nun zeigen<br />
die Reaktionen unter vielen Schützen klar, dass die Zeit längst reif dafür<br />
ist, die Satzung in diesem Punkt dem Hier und Jetzt anzupassen.<br />
Zumal fraglos manche Schützenbrüder nicht nur der falschen, sondern<br />
aus steuerlichen Gründen gleich gar keiner Religionsgemeinschaft<br />
mehr angehören dürften. Angesichts der sich ändernden deutschen<br />
Bevölkerung halte ich entsprechende Änderungen in den Satzungen<br />
bloß für eine Frage der Zeit – und sehe darin etwas Gutes, weil das<br />
meiner Ansicht nach zum Überleben des traditionellen und im besten<br />
Sinne deutschen Schützenwesens beitragen wird.<br />
Matthias S. Recktenwald<br />
Chefredakteur<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 3<br />
Abgabe nur an Erwerbsberechtigte.<br />
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RWS is a registered trademark of RUAG Ammotec, a RUAG Group Company<br />
Abgabe nur an Erwerbsberechtigte
INHALT | In dieser Ausgabe<br />
44 60<br />
Serbu BFG-50A<br />
Was kann der Super-Halbautomat in .50 BMG? <strong>VISIER</strong>-Tester<br />
Gary Paul Johnston unterzog den Selbstlader einem Test auf<br />
Herz und Nieren. Was dabei herauskam, lesen Sie ab Seite 44.<br />
Artax Germany<br />
Was leisten die fünf neuen Luntenschloss-Modelle? Dieser Frage ging<br />
<strong>VISIER</strong>-Tester Hartmut Mrosek nach. Wie die Musketen und <strong>Pistolen</strong><br />
für Sport und Reenactment schießen, zeigt der Test ab Seite 60.<br />
30<br />
Endlich in Deutschland!<br />
<strong>XDM</strong>-<strong>Pistolen</strong> von HS Produkt waren bislang vor allem in den USA erhältlich. Der Test zur<br />
Einführung der Modelle in Deutschland startet ab Seite 30.<br />
Neue Pumpflinten<br />
Mossberg M 590 A1. Plus: die Mossberg-Story. Los geht‘s ab Seite 12. Und direkt danach<br />
folgt ab Seite 24 dann der Test der Winchester SXP Defender Coastal Marine.<br />
4 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
12<br />
Auf einen Blick<br />
KURZWAFFEN:<br />
HS Produkt <strong>XDM</strong>-9 5.25, 9 mm Para S. 30<br />
HS Produkt <strong>XDM</strong>-45 4.5, .45 ACP S. 30<br />
HS Produkt <strong>XDM</strong>-9 4.5, 9 mm Para S. 30<br />
HS Produkt <strong>XDM</strong>-45 Compact 3.8, S. 30<br />
.45 ACP<br />
HS Produkt <strong>XDM</strong>-9 3.8 Stainless, S. 30<br />
9 mm Para<br />
B&T VP9, 9 mm Para S. 36<br />
Osvaldo Gatto japanische S. 60<br />
Pistole, .41<br />
Osvaldo Gatto Pistole „1648“ S. 60<br />
.41<br />
Indischer Schießkugelschreiber, S. 74<br />
.22<br />
Winchester-Revolver S. 84<br />
LANGWAFFEN:<br />
Mossberg M 590 A1, 12/76 S. 12<br />
Mossberg 930 Waterfowl, 12/76 S. 12<br />
Mossberg MVP Predator, .223 Rem. S. 12<br />
Winchester SXP Defender S. 24<br />
Coastal Marine, 12/76<br />
Winchester M 1897 S. 29<br />
Serbu BFG-50A, .50 BMG S. 44<br />
Mosin-Nagant M 91/30 Sniper, S. 50<br />
7,62 x 54 mm R<br />
Osvaldo Gatto Muskete, .75 S. 60<br />
Osvaldo Gatto Muskete „1648“, .41 S. 60<br />
Osvaldo Gatto japanisches S. 60<br />
Kurzgewehr, 14,5 mm<br />
Rößler Titan alpha, .308 Win. S. 68<br />
wz. 38M, 8 x 57 IS S. 78<br />
September 2014
S 9 001-001 Titel.indd 1 13.08.14 08:36<br />
In dieser Ausgabe | INHALT<br />
Test & Technik<br />
Neue Pumpflinten I 12<br />
Mossberg M 590 A1: Die neue Pump-<br />
Action-Flinte plus die Mossberg-Story.<br />
- Mossberg M 590 A1 18<br />
- Die Schießtest-Ergebnisse 20<br />
Neue Pumpflinten II 24<br />
Winchester SXP: Was leistet dieser<br />
günstige Vorderschaftrepetierer?<br />
- Die Schießtest-Ergebnisse 27<br />
- Winchester 1897 Coyote Cap 29<br />
Endlich in Deutschland! 30<br />
<strong>XDM</strong>-<strong>Pistolen</strong> von HS Produkt.<br />
- Schießtest-Ergebnisse <strong>XDM</strong>-45 4.5 33<br />
- Schießtest-Ergebnisse <strong>XDM</strong>-9 5.25 34<br />
Die Schalldämpfer-Neuheit 36<br />
B&T VP9: getestet mit 18 Subsonics.<br />
- Die Schießtest-Ergebnisse 41<br />
- Hier testen Sie! 42<br />
Serbu BFG-50A 44<br />
Was kann der Super-Halbautomat<br />
in .50 BMG?<br />
Mosin-Nagant-Sniper 50<br />
Frischer Nachschub für die<br />
Scharfschützen-Fraktion?<br />
- Die Schießtest-Ergebnisse 55<br />
- Russische Militärpatronen 57<br />
Artax Germany 60<br />
Was leisten die fünf neuen<br />
Luntenschloss-Modelle?<br />
- Die Schießtest-Ergebnisse 63<br />
Rößler Titan alpha 68<br />
Der neue Jagdrepetierer aus Tirol –<br />
für Sie bewertet!<br />
- <strong>VISIER</strong>-Bewertung 68<br />
- Die Schießtest-Ergebnisse 69<br />
- <strong>VISIER</strong>-Bewertung Kahles Helia KXi 70<br />
September 2014<br />
Faszination <strong>Waffen</strong><br />
Schießkugelschreiber 74<br />
Einer der höchsten indischen Edelleute<br />
machte einem britischen Lord ein ganz<br />
besonderes Geschenk.<br />
Sammeln & Selbermachen<br />
Rares für Sammler I 78<br />
wz. 38M: Die polnische Selbstladebüchse<br />
wurde nie in Massen hergestellt – jetzt<br />
fertigt sie ein Büchsenmacher nach.<br />
Geschichte & Geschichten<br />
Rares für Sammler II 84<br />
Selten, seltener, Winchester-Revolver.<br />
<strong>VISIER</strong>-Autor Wolfgang Dicke spürte sie in<br />
Wyoming auf.<br />
Recht & Ordnung<br />
Gebetsmühlenartig 92<br />
Kleine Anfrage der Grünen an die Bundesregierung<br />
zum Thema Schusswaffen.<br />
Vor Ort<br />
ISSF 2014 120<br />
Ein Vorgeschmack auf das Treffen der<br />
Schießsport-Elite in Granada im September.<br />
Bunkermuseum<br />
Frauenwald 124<br />
Im thüringischen Frauenwald sollte im<br />
Kriegsfall die Suhler Bezirkseinsatzleitung<br />
Unterschlupf finden – heute können dort<br />
Besucher Kalte-Kriegs-Atmosphäre atmen.<br />
News<br />
- SIG MCX 6<br />
- Walther LG 300 XT 6<br />
- Mexton ESTA 5 7<br />
- Multi-Iris-Schießbrille 8<br />
- Stevens 555 8<br />
Namen & Nachrichten<br />
- Lange Museumsnacht 108<br />
- Nachruf Wolf Borger 109<br />
- Rückrufe 110<br />
Ständige Rubriken<br />
Startschuss 3<br />
Leserbriefe 10<br />
Die Anzeige des Monats 95<br />
Anzeigen-Coupon 96<br />
Termine 114<br />
<strong>VISIER</strong>-Shop-Bestellcoupon 117<br />
Impressum 119<br />
<strong>Vorschau</strong> 130<br />
Sammlerwaffe<br />
Parabellum 1900 mit breitem<br />
Sportabzug<br />
September 9/2014<br />
Halb- oder<br />
Vollauto:<br />
Advanced<br />
Practical Carbine<br />
von B&T in .223<br />
Remington<br />
Tir d’Aï 2014:<br />
Waadtländer<br />
Schützentradition<br />
Vom Stgw 57 PE<br />
zur Präzisionswaffe<br />
Der Komplettumbau eines Sportgewehres<br />
Außerhalb der Schweiz gibt es das in<br />
<strong>VISIER</strong> beigefügte Supplement des<br />
Schweizer <strong>Waffen</strong>-<strong>Magazin</strong>s nicht am<br />
Kiosk, sondern nur im XXL-Abo vom Verlag.<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 5
NEWS | Produkt-Neuheiten<br />
SIG MCX<br />
Individuell konfigurierbares<br />
Gewehrsystem<br />
Hinter den Kulissen war es schon auf der<br />
Enforce Tac zu sehen, jetzt hatte das SIG<br />
Sauer MCX seine erste größere Deutschlandpremiere<br />
– und zwar auf dem 6. Special<br />
Forces Workshop in Güstrow. <strong>Das</strong> SIG MCX ist<br />
ein hinsichtlich Kaliber, Rohrlänge und<br />
Schulterstütze individuell für den Einsatz<br />
konfigurierbares Gewehrsystem. Der<br />
Nutzer kann derzeit zwischen den Kalibern<br />
5,56 mm x 45, .300 BLK (7,62 mm x 35) und<br />
7,62 mm x 39 wählen. Die kaltgeschmiedeten<br />
Rohre bietet SIG Sauer in diversen Längen<br />
an: 6.75“ (171 mm), 9.0“ (228 mm) sowie<br />
12,5“ (317 mm) für .300 BLK, 7.5“ (190 mm),<br />
für 5,56 x 45 und schließlich 11.5“ (292 mm) und 16.0“ (406 mm) für 5,56 x 45 und<br />
7,62 x 39. Obwohl es äußerlich und auch hinsichtlich seiner Bedienung einem AR-15-<br />
System gleicht, kommt das SIG MCX dank seiner Verschlusskonstruktion ohne Buffertube<br />
aus. Hieraus ergeben sich wiederum diverse einschiebbare und seitlich anklappbare<br />
Schulterstützenoptionen, und auch ohne montierte Schulterstütze bleibt das wahlweise<br />
Einzel- oder Dauerfeuer schießende MCX feuerbereit. Der aus Carbonfaser hergestellte<br />
Handschutz senkt das Gewicht der Waffe zusätzlich, es beträgt in allen Varianten rund<br />
3700 Gramm. Verschlusshalter und <strong>Magazin</strong>haltehebel lassen sich beidseitig bedienen.<br />
SIG bietet für die Waffe Schalldämpfer sowie integrierbare Schalldämpferrohre an. Ebenso sind neben 30-Schuss-Aluminiummagazinen<br />
auch 20-Schuss-Polymermagazine erhältlich. Mehr zu der Waffe und zu den weiteren Neuigkeiten vom 6. Special Forces<br />
Workshop in der Oktober-Ausgabe von <strong>VISIER</strong>.<br />
JPW<br />
Walther LG300XT<br />
Limitierte Sonderedition<br />
Der Ulmer <strong>Waffen</strong>hersteller Walther bietet für das dritte Quartal eine Sonderedition seines Pressluft-Matchgewehrs LG300 Expert<br />
an. <strong>Das</strong> LG300XT wird nur im genannten Zeitraum und ausschließlich über Target-Shop-Händler vertrieben. Die Ausstattung<br />
umfasst neben Expert-Diopter und MEC-Alu-Schaftkappe auch einen Centra-Korntunnel, sowie einen XT-Absorber. Der Rechtsschaft<br />
besteht aus Schichtholz und obendrein gibt es noch einen Koffer samt Schloss. <strong>Das</strong> Paket kostet 1299 Euro. Mehr Infos<br />
zum Sondermodell und die Standorte der Target-Shop-Händler finden Sie unter www.carl-walther.de<br />
TQ<br />
6 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Anschütz<br />
Sensive<br />
Neuer Abzugsschuh<br />
Produkt-Neuheiten | NEWS<br />
Der Ulmer Hersteller Anschütz<br />
führt ab sofort sein neues<br />
Abzugszüngel Sensive. Laut<br />
Pressemitteilung ist das Element<br />
besonder flexibel, es lässt sich<br />
über zwei Kugelgelenke in jede<br />
gewünschte Lage bringen. <strong>Das</strong><br />
soll dem Schützen den für ihn<br />
besten Grip und ein passendes<br />
Abzugsgefühl geben. Zudem soll sich durch die Formgebung nach jedem Schuss die exakte<br />
Position für den Finger wiederfinden lassen. Laut Anschütz erfolgt die Befestigung über<br />
Prismen, dadurch soll sich der Sensive an Modellen beliebiger <strong>Waffen</strong>hersteller montieren<br />
lassen. Weitere Infos: www.ahg-anschuetz.de<br />
TQ<br />
NEU!<br />
Jetzt auch in<br />
Deutschland erhältlich.<br />
Der Karabiner<br />
„CHIAPPA“ Modell M – 1<br />
im Kaliber<br />
9mm Parabellum.<br />
Schaftvarianten Holz<br />
oder Synthetik.<br />
Meyton ESTA 5<br />
Neue Software für Black Magic<br />
Besitzer des Black-Magic-Schießrahmens von Meyton Elektronik können ihr Gerät ab sofort mit<br />
einer neuen Software aufrüsten. Sie ermöglicht nun die Bedienung der Meyton-Anlage von<br />
einer großen Bandbreite an Geräten via WLAN oder Ethernet-Vernetzung. <strong>Das</strong> neue Programm<br />
namens ESTA 5 läuft wie gewohnt über den Internet-Browser, etwa Firefox. <strong>Das</strong> bedeutet, dass<br />
sich die ganze Anlage zum Beispiel übers Tablet bedienen lässt, laut Pressemitteilung mit allen<br />
Geräten, auf denen sich ein passender Browser installieren lässt. Der Einführungspreis für eine<br />
Zehn-Meter-Anlage mit Zubehör beträgt bei Meyton 1995 Euro. Mehr Infos zum Black Magic und<br />
dem neuen Programm finden Sie im Web: www.meyton.info<br />
TQ<br />
Die Waffe wird mit zwei<br />
10-Schuss <strong>Magazin</strong>en<br />
geliefert.<br />
Lieferung über den<br />
guten Fachhandel.<br />
Information:<br />
www.leader-trading.com<br />
September 2014
NEWS | Produkt-Neuheiten<br />
Multi-Iris<br />
Schießbrillenaufsatz ohne Anpassen<br />
Von der Kurpfälzer Firma Dr. Gmünder stammt<br />
ein neuer Aufsatz für die Brillen von Sportschützen.<br />
Dieser macht sich wie viele andere<br />
Produkte das Prinzip der Irisblende und der<br />
damit steigenden Schärfetiefe zunutze, damit<br />
man sowohl Kimme und Korn als auch das Ziel<br />
scharf erkennen kann. Was den Multi-Iris<br />
genannten Aufsatz von der Konkurrenz abhebt, sind<br />
die vielen Löcher in der Blende – statt einem einzelnen.<br />
Dadurch lässt sich der Multi-Iris auf jede normale Brille aufstecken – ohne Anpassung an das jeweilige Auge. Ein weiterer<br />
Vorteil: Dank des auf mehreren Löchern basierenden Prinzips gelangt mehr Licht zum Auge, dadurch vergrößert sich die Pupille<br />
nicht zu stark. Laut Pressemitteilung passt Multi Iris auf die meisten gängigen Brillen und funktioniert sowohl bei Lang- als<br />
auch Kurzwaffen mit offener Visierung. Interessierte müssen 34,90 Euro einplanen. Mehr Infos: www.dr-gmuender.de TQ<br />
Diamondback DB-<br />
FS Nine<br />
Neun Para aus<br />
Florida<br />
Diamondback Firearms<br />
aus dem US-Bundesstaat<br />
Florida ist<br />
Eingeweihten bisher<br />
vor allem für seine<br />
beiden subkompakten<br />
<strong>Pistolen</strong> DB 380 und<br />
DB 9 bekannt. Jetzt<br />
legt der Hersteller nach und präsentiert mit der<br />
DB-FS Nine eine Fullsize-Pistole mit Polymergriffstück.<br />
Die Neun-Para-Pistole fasst 15 Schuss im<br />
doppelreihigen <strong>Magazin</strong>. Ausgelöst wird über einen<br />
Double-Action-Abzug mit Schlagstück. Unter dem<br />
Lauf sitzt eine Pica-Rail zur Aufnahme von Lampe und<br />
Co. Der <strong>Magazin</strong>schacht kommt serienmäßig mit Jet<br />
Funnel. Die Lauflänge beträgt 4,75 Zoll, die Visierlänge<br />
6,25 Zoll. In den Schlitten fräste der Hersteller<br />
üppig Greifrillen ein, die sich sowohl im hinteren<br />
Bereich als auch vorn bis auf Höhe des Abzugsbügels<br />
befinden. Im ungeladenen Zustand bringt die DB-FS<br />
Nine nur rund 600 Gramm auf die Waage. Niedrig auch<br />
der US-Preis: Er beträgt 483 Dollar. Bei Redaktionsschluss<br />
war noch kein deutscher Importeur bekannt.<br />
www.diamondbackfirearms.com<br />
TQ<br />
8 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Stevens 555<br />
Savage bringt neue Bockdoppelflinte<br />
Nach Ankündigungen auf den diesjährigen NRA Annual<br />
Meetings & Exhibits ist die neue Bockdoppelflinte Stevens<br />
555 jetzt erhältlich. Die Flinte kommt in den Kalibern<br />
12 und 20 und akzeptiert Patronen mit einer maximalen<br />
Hülsenlänge bis 3". <strong>Das</strong> Schlossgehäuse besteht aus<br />
Aluminium mit stählernen Verstärkungen. <strong>Das</strong> soll laut<br />
Savage das Gewicht minimieren, ohne bei der Stabilität<br />
Abstriche machen zu müssen. Der Schaft besteht aus<br />
türkischem Nussbaum, die Läufe sind innen verchromt.<br />
Beide Ausführungen kommen mit Einabzug. Beim Kaliber<br />
20 beträgt die Lauflänge 28 Zoll, Kaliber 20 ist zwei Zoll<br />
kürzer. In den USA sollen beide Varianten für je 692 Dollar<br />
über den Tresen gehen, wann sie nach Deutschland<br />
kommen, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.<br />
www.savagearms.com<br />
TQ<br />
September 2014
EZ Holster<br />
Taschenpistole in die Tasche<br />
Produkt-Neuheiten | NEWS<br />
Eine Lösung zum verdeckten Führen von kleinen <strong>Pistolen</strong> kommt<br />
vom US-Hersteller CRD. <strong>Das</strong> EZ Holster ist im Grunde genommen<br />
eine kleine Box mit druckknopfbewehrtem Deckel. Dieses Paket<br />
verschwindet in der Gesäßtasche. Öffnet man den Deckel, wird die<br />
Waffe per Feder ein Stück herausgehoben, so dass man sie greifen<br />
kann. <strong>Das</strong> EZ Holster gibt es für eine Bandbreite an Taschenpistolen<br />
von Beretta bis Taurus. Je nach Waffe muss man zwischen<br />
59,95 und 84,95 Dollar einplanen. Käufer aus Deutschland können<br />
auch einen Blick auf die US-Webseite des Versandhändlers Amazon<br />
werfen. www.ezholsters.com / www.amazon.com<br />
TQ<br />
+++ Mehr News finden Sie unter www.all4shooters.com +++<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 9
LESERBRIEFE | Ihre Meinung zählt<br />
Leser-Post<br />
E-Mail: visier@vsmedien.de<br />
oder: visier@visier.de<br />
Brief: VS Medien GmbH,<br />
Redaktion <strong>VISIER</strong>,<br />
Wipsch 1, 56130 Bad Ems<br />
Keine gesonderte<br />
Genehmigung<br />
Schießen mit Sammlerwaffen,<br />
<strong>VISIER</strong> 5/2014 und<br />
7/2014<br />
Ihre Artikel zum Thema<br />
„Schießen mit Sammlerwaffen“<br />
habe ich mit großer<br />
Verblüffung zur Kenntnis<br />
genommen. Nach meiner Ansicht<br />
(und meine Erlaubnisbehörde<br />
sieht dieses ebenso)<br />
ist die aktuelle Vorschriftenlage<br />
zu diesem Thema absolut<br />
eindeutig und orientiert sich<br />
an den berechtigten Belangen<br />
der <strong>Waffen</strong>sammler! Im<br />
Zuge der Novellierung des<br />
<strong>Waffen</strong>gesetzes wurde die Legislative<br />
durch die entsprechenden<br />
Fachgremien dahingehend<br />
beraten, dass das<br />
gelegentliche Schießen mit<br />
Sammlerwaffen zu dem vom<br />
Bedürfnis umfassten Zweck<br />
des Sammelns gehört. Die<br />
Legislative hat sich dieser<br />
Argumentation ausdrücklich<br />
angeschlossen und in Absatz<br />
4 der Ziffer 12.1.1.1 der<br />
Allgemeinen Verwaltungsvorschrift<br />
zum <strong>Waffen</strong>gesetz<br />
(WaffVwV) vom 5. März 2012<br />
unmissverständlich klargestellt:<br />
„… Auch dürfen <strong>Waffen</strong>,<br />
die z.B. als Sammler erworben<br />
wurden, zum Schießen<br />
auf eine Schießstätte mitgenommen<br />
werden. Denn auch<br />
Sammler haben zuweilen ein<br />
Interesse daran, das Schießverhalten<br />
ihrer <strong>Waffen</strong> zu<br />
testen, weil es sich um eine<br />
verkehrswesentliche und wertbestimmende<br />
Eigenschaft<br />
handelt.“ Eine Einschränkung<br />
ergibt sich lediglich aus Absatz<br />
2 der Ziffer 17.1 der<br />
WaffVwV: „<strong>Das</strong> Schießen mit<br />
Sammlerwaffen ist unter Berücksichtigung<br />
der weiteren<br />
gesetzlichen Vorgaben nur<br />
dann zulässig, wenn die technischen<br />
Voraussetzungen der<br />
Waffe (z.B. Beschuss) erfüllt<br />
sind.“ Diese „Beschränkung“<br />
ist ja auch logisch – schließlich<br />
darf ich auch nur mit einem<br />
verkehrssicheren Fahrzeug<br />
am Straßenverkehr<br />
teilnehmen! Für das gelegentliche<br />
Schießen mit <strong>Waffen</strong>,<br />
die legal auf einer <strong>Waffen</strong>besitzkarte<br />
für Sammler<br />
eingetragen sind, bedarf es<br />
demnach keiner gesonderten<br />
Genehmigung! Die den <strong>Waffen</strong>sammlern<br />
von den Autoren<br />
empfohlene Beantragung<br />
einer Schießerlaubnis nach §<br />
10 Abs. 5 WaffG ist nicht nur<br />
unnötig, sie kann den gutgläubigen<br />
Leser meiner Meinung<br />
nach sogar in arge Bedrängnis<br />
bringen – schließlich<br />
beantragt er hiermit eine Erlaubnis<br />
zum Schießen außerhalb<br />
(!) genehmigter Schießstätten,<br />
zum Beispiel zur<br />
Schädlingsbekämpfung oder<br />
zum Abschuss von Gehegewild<br />
(siehe hierzu Ziffer<br />
10.16.2 der WaffVwV). <strong>Das</strong><br />
von den Autoren empfohlene<br />
Stellen eines Antrags zur Erteilung<br />
einer Schießerlaubnis<br />
gemäß § 10 (5) WaffG<br />
könnte bei der einen oder anderen<br />
Behörde Zweifel an der<br />
Zurechnungsfähigkeit des<br />
Antragsstellers begründen<br />
und damit wäre dann die Zuverlässigkeit<br />
des Antragstellers<br />
hinfällig und der Entzug<br />
aller waffenrechtlichen Erlaubnisse<br />
unabwendbar. [...]<br />
Axel Wahlen, per E-Mail<br />
Lieber Leser Wahlen, Verwaltungsvorschriften<br />
binden die<br />
Gerichte nicht, deshalb sind<br />
Sammler gut beraten, das Urteil<br />
des VG Stuttgart nicht zu ignorieren.<br />
In puncto § 10 Abs. 5<br />
WaffG irren Sie leider: Dessen<br />
Wortlaut lässt einen Antrag für<br />
das Schießen mit Sammlerwaffen<br />
auf genehmigten Schießstätten<br />
zu.<br />
Die Red.<br />
Schlüsselkontrolle?<br />
Recht & Ordnung, <strong>VISIER</strong><br />
8/2014<br />
Vielen Dank für die Klärung<br />
dieses nicht unwichtigen Aspektes<br />
der <strong>Waffen</strong>aufbewahrung.<br />
Nun bleibt nur noch zu<br />
klären, ob ein Behördenvertreter<br />
bei einer Aufbewahrungskontrolle<br />
auch befugt<br />
ist, den sicheren Aufbewahrungsort<br />
des Schlüssels für<br />
den entsprechenden <strong>Waffen</strong>tresor<br />
zu kontrollieren. Dies<br />
würde mir zumindest bei einem<br />
Kontrolleur Bauchschmerzen<br />
bereiten, der z.B.<br />
aushilfsweise bzw. als Teilzeitbeschäftigter<br />
diese Tätigkeit<br />
ausübt.<br />
Wolfgang Klink, per E-Mail<br />
Als langjähriger Abonnent<br />
Ihrer sehr gut gemachten und<br />
von mir immer gerne gelesenen<br />
Fachzeitschrift <strong>VISIER</strong><br />
komme ich nicht umhin das<br />
Aufmacher-Foto des Artikels<br />
„Recht & Ordnung – Zuverlässigkeit“<br />
auf den Seiten 92 –<br />
94 der Ausgabe 8/2014 zu<br />
kritisieren!? <strong>Das</strong> Bild zeigt<br />
einen der größten Fehler bei<br />
der Handhabung einer Waffe<br />
– in diesem Falle dem Entladen!<br />
Auch wenn hier zu Demozwecken<br />
– erkenntlich an<br />
der Bohrung durch die Exerzierpatrone<br />
– keine scharfe<br />
Munition verwendet wurde,<br />
hätte auf alle Fälle zuerst das<br />
<strong>Magazin</strong> entnommen werden<br />
10 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Ihre Meinung zählt | LESERBRIEFE<br />
müssen! Bitte verstehen Sie<br />
mich nicht als Besserwisser,<br />
denn mein Anliegen ist, wie<br />
sicher auch das Ihre, der sichere<br />
Umgang mit Schusswaffen.<br />
[...]<br />
Holder Hubert, per E-Mail<br />
Lieber Leser Holder, das Bild<br />
zeigt keinen Entladevorgang,<br />
sondern das Durchladen einer<br />
Pistole – um durchgeladene<br />
<strong>Waffen</strong> ging es ja auch in diesem<br />
Artikel. Die Redaktion<br />
Besser als ihr Ruf<br />
Nikolai Makarow, <strong>VISIER</strong><br />
8/2014<br />
Besten Dank für die herausragenden<br />
Beiträge der Augustausgabe<br />
zu(r) Makarow sowie<br />
dem Lassalle-Duell im SWM.<br />
Vor über 25 Jahren habe ich<br />
mit der PM selbst zu Ausbildungszwecken<br />
geschossen<br />
und konnte feststellen, dass<br />
die Waffe besser war als<br />
ihr Ruf als treffunsicheres<br />
Schießeisen. Die PM war nicht<br />
als Angriffs- oder Präzisionswaffe<br />
konzipiert, sondern als<br />
unspektakuläre, robuste Verteidigungspistole<br />
für den<br />
Nahbereich. Und diese Funktion<br />
erfüllten sie und ihre Patrone<br />
9 x 18 allemal. In diesem<br />
Zusammenhang möchte<br />
ich nicht unerwähnt lassen,<br />
dass trotz der eindeutigen<br />
sowjetischen Dominanz in<br />
den sogenannten Ostblockländern<br />
auch Eigenkonstruktionen<br />
von Faustfeuerwaffen,<br />
die sich an Walther und<br />
Makarow stark anlehnten,<br />
Verbreitung gefunden hatten:<br />
- die ungarische „Aluminiumpistole“<br />
PA 63 mit dem markanten<br />
bulligen Griffstück<br />
- die polnische Eigenentwick-<br />
September 2014<br />
lung P 64<br />
- die etwas kompaktere und<br />
leichtere rumänische M 74 im<br />
Kaliber 7,65, die auch bei der<br />
Kriminalpolizei der DDR geführt<br />
wurde.<br />
Während die Makarow bis<br />
über die Wendejahre hinaus<br />
praktisch unverändert im<br />
Dienst blieb, modernisierten<br />
insbesondere tschechische<br />
(CZ 70, CZ 82) und polnische (P<br />
83) Techniker ihre Systeme in<br />
den folgenden Jahrzehnten.<br />
Thomas Schulze, per E-Mail<br />
Ich kann diesen Hype um die<br />
Makarow bzw. um viele sowjetische<br />
Konstrukteure der<br />
unmittelbaren Nachkriegszeit<br />
nicht nachvollziehen.<br />
Bei Lichte betrachtet handelt<br />
es sich dabei doch nur um<br />
eine Kopie der Walther PP mit<br />
ein paar Änderungen. Auch<br />
darf man sich sicherlich fragen,<br />
wie weit Michail Kalaschnikow<br />
seinen Ruhm der<br />
Arbeit des von den Russen<br />
verschleppten und zur Mitarbeit<br />
verdonnerten Hugo<br />
Schmeisser verdanken muss.<br />
Ich will hier nicht die russischen<br />
Ingenieure an sich<br />
<strong>VISIER</strong>-Service<br />
schlechtmachen, aber in Ost<br />
wie West bediente man sich<br />
nach dem Krieg massivst<br />
deutscher Erfindungen und<br />
Konstrukteure. Oder wie erklärt<br />
man sich, dass die Russen,<br />
die im Krieg nur robuste<br />
aber wenig innovative Flugzeuge<br />
produzierten, schon<br />
1948 ihren ersten Düsenbomber,<br />
die Iljushin Il-28, in die<br />
Luft bekamen (übrigens mit<br />
der im Artikel kurz erwähnten<br />
NR-23 als Heckbewaffnung)?<br />
Düsengetriebene Jagdflugzeuge<br />
hatten die Brüder schon<br />
früher, Mig-9 und Yak-15 flogen<br />
1946 – angetrieben von<br />
deutschen BMW- bzw. Junkers-Triebwerken<br />
Ein weiteres<br />
Beispiel für eine dreiste sowjetrussische<br />
Kopie: Die erste<br />
sowjetische Atombombe von<br />
1949, die ein 1:1-Nachbau der<br />
amerikanischen Trinity- bzw.<br />
Nagasaki-Bombe war und deren<br />
Bau nur gelang, weil der<br />
Spion Klaus Fuchs den Russen<br />
Unmengen von Geheimnissen<br />
aus dem Manhattan-Projekt<br />
zuschusterte. Daher: Bei russischen<br />
Konstruktionen bin<br />
ich immer sehr vorsichtig, was<br />
ein Lob angeht, denn zu oft<br />
Hotline: (02603) 5060-201<br />
steckt eine Kopie dahinter.<br />
Andreas Lukacek, per E-Mail<br />
Wie früher<br />
8 Bore OC Sporting Rifle in<br />
Afrika, <strong>VISIER</strong> 8/2014<br />
Vielen Dank für diesen wunderbaren<br />
Artikel. Nicht nur,<br />
dass das Sporting Rifle den<br />
Kuriositäten-Fan in mir vor<br />
Freude springen lässt, auch<br />
der Artikel ist ganz wunderbar<br />
geschrieben – ich beneide<br />
Herrn Faude um seine Erfahrungen.<br />
Ganz großes Tennis!<br />
Dirk Huber, per E-Mail<br />
Auch wenn sich mir der Sinn<br />
einer Afrika-Jagd mit solch<br />
alter Technik nicht ganz erschließt,<br />
so würdige ich doch<br />
die Handwerkskunst, die hinter<br />
diesem riesen Trümmer<br />
von Elefantengewehr steckt.<br />
<strong>Das</strong>s der Autor ein echter Jäger<br />
mit Herzblut ist, merkt<br />
man in jeder Zeile. Wie gesagt,<br />
ich würde zwar nicht mit<br />
einem Vorderlader auf Afrikajagd<br />
gehen, das bedeutet<br />
aber nicht, dass ich es nicht<br />
jederzeit mit einer modernen<br />
Büchse tun würde. Gruß<br />
A. Wendelmann, per E-Mail<br />
Einmal in der Woche, dienstags, von 14 bis 16 Uhr, stehen Ihnen die<br />
Fachleute von <strong>VISIER</strong> Rede und Antwort. Wenn Sie also Fragen zu<br />
älteren Artikeln haben, Angaben zu bestimmten <strong>Waffen</strong> brauchen oder<br />
eine Adresse benötigen — rufen Sie an!<br />
Aus Platzgründen können wir nicht alle eingesandten Briefe abdrucken. Solange Sie<br />
in Ihren Briefen nichts anderes vermerken, gehen wir davon aus, dass Sie mit einem<br />
Abdruck oder einer eventuell nötigen Kürzung einverstanden sind. Leider können wir<br />
keine Einzelrecherchen durchführen oder <strong>Waffen</strong> beurteilen, die nicht von uns getestet<br />
wurden. Aus juristischen Gründen dürfen wir keine Rechtsberatung erteilen. Dafür bitten<br />
wir Sie um Verständnis.<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 11
TEST & TECHNIK | O. F. Mossberg & Sons<br />
12 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
O. F. Mossberg & Sons | TEST & TECHNIK<br />
Die <strong>Waffen</strong> der Firma Mossberg:<br />
Der andere Weg<br />
Seit fast 100 Jahren steht der Name Mossberg für preiswerte Qualität.<br />
Dennoch hatte die von einem schwedischen Einwanderer gegründete<br />
<strong>Waffen</strong>schmiede nie den Ruf, Billigwaffen anzubieten. Heute<br />
ist das Unternehmen nicht nur der weltweit wohl größte<br />
Hersteller von Vorderschaft-Repetierflinten,<br />
sondern auch der älteste amerikanische<br />
<strong>Waffen</strong>hersteller in Familienbesitz<br />
und unter Familienführung.<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 13
TEST & TECHNIK | O. F. Mossberg & Sons<br />
Die Patentzeichnung für die „Mossberg<br />
Novelty Pistol“ stammt aus dem Jahr<br />
1906. Damals arbeitete Oscar Mossberg<br />
noch bei der Firma J. Stevens Arms &<br />
Tool Company.<br />
Mossbergs erstes Produkt, die „Brownie“ (u.) war eine moderne Version der<br />
Bündellaufpistole, wie sie etwa Sharps bereits ab 1859 gefertigt hatte (o.). Im<br />
Unterschied dazu kam sie aber mit einem Abzugsbügel rund um das Züngel.<br />
14 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
<strong>Das</strong> Logo von O.F. Mossberg & Sons<br />
erinnert noch heute stolz an die<br />
Herkunft Oscar Frederic Mossbergs,<br />
lehnt es sich doch klar an die<br />
schwedische Flagge an – auch die Drei<br />
Kronen (Tre Kronor) des nordischen<br />
Staatswappens fehlen nicht. Der 1866 in<br />
der Provinz Värmland geborene Mossberg<br />
wanderte bereits im Alter von 20<br />
Jahren nach Massachusetts in die USA<br />
aus. 1892 heuerte der nunmehr frisch<br />
verheiratete Immigrant beim Revolverhersteller<br />
Iver Johnson an. Ein Jahr später<br />
folgte das erste <strong>Waffen</strong>patent, das<br />
Mossberg gemeinsam mit dem aus Norwegen<br />
stammenden Iver Johnson erhielt.<br />
Zehn Jahre später wechselte<br />
Mossberg zur Firma J. Stevens Arms &<br />
Tool Company. Möglicherweise wollte<br />
Stevens speziell von der Expertise im<br />
Revolverbau profitieren, die Oscar Mossberg<br />
während seiner Zeit bei Iver Johnson<br />
gesammelt hatte. Zu einer Revolverkonstruktion<br />
konnte sich der neue<br />
Arbeitgeber aber dann nie durchringen,<br />
es blieb bei den traditionellen Kipplaufpistolen<br />
und diversen Langwaffen. 1916<br />
wechselte Mossberg zum neu gegründeten<br />
Konzern Marlin-Rockwell-Corporation.<br />
<strong>Das</strong> Unternehmen mit Sitz in New<br />
Haven im Bundesstaat Connecticut war<br />
damals größtenteils mit der Fertigung<br />
von <strong>Waffen</strong> und Teilen für die Streitkräfte<br />
ausgelastet – Marlin-Rockwell lieferte<br />
etwa Teile für das Browning Automatic<br />
Rifle (BAR) und das Browning-MG für<br />
Flugzeuge. Oscar Mossberg arbeitete<br />
bei Marlin auch mit Carl Swibelius zusammen,<br />
damals leitender Ingenieur bei<br />
Marlin. Swibelius stammte ebenfalls aus<br />
Schweden und gründete später die Firma<br />
High Standard. Mit Kriegsende rückte<br />
auch die Umstrukturierung von Marlin-Rockwell<br />
näher – der Bedarf an<br />
Kriegsgerät ging zwangsläufig stark zurück.<br />
Die Rückumwandlung von Marlin<br />
zu einem Hersteller von Zivilwaffen wartete<br />
der damals 53-jährige Mossberg<br />
aber nicht mehr ab: 1919 gründete er<br />
zusammen mit seinen Söhnen Iver und<br />
Harold die Firma O.F. Mossberg & Sons<br />
mit Firmensitz in New Haven.<br />
Die ersten Jahre: Anfänglich war Harold<br />
Mossberg nicht nur der einzige Angestellte,<br />
er war zugleich der einzige<br />
Mitarbeiter in Vollzeit; Vater und Bruder<br />
arbeiteten da noch bei Marlin. Auch<br />
fehlte es an einem eigenen Produkt. Da<br />
erfand Oscar Mossberg eines. 1920 ließ<br />
er sich die „Brownie“ patentieren. Die<br />
vierschüssige Bündellauf-Pistole blieb<br />
13 Jahre lang in Produktion, Mossberg<br />
verkaufte in der Zeit je nach Quelle 32 000<br />
bis 37 000 Stück (siehe <strong>VISIER</strong> 8/2009).<br />
Erst 1923 erweiterte der Hersteller das<br />
<strong>Waffen</strong>sortiment: Zur Brownie gesellten<br />
sich die hahnlosen 22er Vorderschaft-<br />
Repetierer „K“ und „S“, beide zwecks<br />
schneller Zerlegbarkeit als Take Downs<br />
konzipiert. Ab 1928 gesellten sich zur<br />
Brownie und den Pump-Action-22er<br />
Gewehren noch einschüssige KK-Gewehre<br />
wie das Modell „B“ mit Zylinderverschluss<br />
oder das Modell L mit Fallblockverschluss,<br />
der sich an das Peabody-Verschlussdesign<br />
anlehnte. In den 1930er<br />
Jahren verließen auch die ersten Flinten<br />
das Werk in New Haven: Die einschüssige<br />
September 2014
O. F. Mossberg & Sons | TEST & TECHNIK<br />
Oscar Mossberg steht vor dem<br />
Fabrikgelände in New Haven zwischen<br />
seinen Söhnen Harold und Iver. Der<br />
Vater und seine Söhne gründeten die<br />
Firma O.F. Mossberg & Sons kurz nach<br />
dem Ende des Ersten Weltkriegs.<br />
1926 war die Mossberg Brownie laut Reklame für 3 Dollar und 45 Cent zu haben.<br />
1932 lief die Fertigung der kleinen Bündellaufpistole aus.<br />
70 und deren <strong>Magazin</strong>variante Modell Familienunternehmens. Und ein Familienbetrieb<br />
ist O.F. Mossberg & Sons, Inc.<br />
80 konzipierte man als Repetierflinten<br />
mit Zylinderverschluss.<br />
bis heute geblieben. Dabei haben die<br />
Nachkommen nicht nur die Firmenleitung<br />
inne, sondern betätigen sich auch<br />
Nach dem Tod Oscar Mossbergs im Jahr<br />
alljagd_munition_anz.qxd 1938 wurde sein Sohn Iver 07.08.2014 Präsident des 12:45 in Uhr der <strong>Waffen</strong>entwicklung. Seite 1<br />
Heute geht<br />
es dem Unternehmen so wie vielen anderen<br />
großen und auch kleineren Namen<br />
aus der <strong>Waffen</strong>branche, deren Wurzeln<br />
in den Staaten der amerikanischen<br />
Ostküste liegen. Verschärfte Gesetze<br />
erschweren Fertigung, Handel und Ex-<br />
MUNITION<br />
FMC Full Metal Case (Vollmantel)<br />
LRN Lead Round Nose (Blei-Rundkopf)<br />
SJSP Semi Jacketed Soft Point (Teilmantel-Flachkopf)<br />
JHP Jacketed Hollow Point (Hohlspitz)<br />
FMC-SUB Full Metal Case Subsonic (Vollmantel)<br />
LWC Lead Wadcutter (Blei-Scharfrand)<br />
JSP-Flat Jacketed Soft Point Flat (Teilmantel-Flachkopf)<br />
FMC/SWC Full Metall Case (Vollmantel-Scharfrand)<br />
Magtech <strong>Pistolen</strong>- und Revolvermunition<br />
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4160112 .38 Spec. SJSP 158 19,– 168,– 304,– 590,–<br />
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4160123 9 mm Para JSP-Flat 95 18,– 146,– 264,– 512,–<br />
4160119 9 mm Para FMC-Subsonic 147 18,– 146,– 266,– 516,–<br />
4160135 9 mm Para JHP 115 17,– 142,– 257,– 499,-<br />
4160128 .44 Mag. SJSP 240 31,– 270,– 488,– 946,–<br />
4160131 .45 ACP FMC 230 23,– 192,– 348,– 675,–<br />
4160132 .45 ACP FMC/SWC 230 25,– 204,– 370,– 716,–<br />
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September 2014<br />
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TEST & TECHNIK | O. F. Mossberg & Sons<br />
<strong>Das</strong> Laufbündel der Brownie ließ sich samt<br />
Abzugsbügel über die – auch als Kimme<br />
dienende – Taste hinten am Griffstück abkippen.<br />
Zwischen 1940 und 1970 entstanden die meisten Neuentwicklungen<br />
von O.F. Mossberg & Sons unter Führung des Chefdesigners Carl<br />
Benson (M.) – so auch die abgebildete Pumpflinte Modell 200.<br />
Oscar Mossberg begutachtet ein Modell 35 Target,<br />
benannt nach dem Jahr der Produkteinführung. Zwischen<br />
den Weltkriegen war das damals neue Modell 35 das<br />
teuerste KK-Wettkampfgewehr des Unternehmens.<br />
port mit Schusswaffen erheblich. Und<br />
das hat dort in den vergangenen zwei<br />
Jahren mehrere Hersteller dazu gezwungen,<br />
die Produktion ganz oder teilweise<br />
zu verlegen – meist in die Südstaaten<br />
oder gleich in den Westen. So<br />
erging es auch O.F. Mossberg & Sons,<br />
Inc.: Vor zwei Monaten teilte Geschäftsführer<br />
Iver Mossberg dem US-Wirtschaftsmagazin<br />
„Forbes“ mit, dass man<br />
weiter in den Ausbau des Maverick-Produktionsstandortes<br />
in Eagle Pass/Texas<br />
investieren werde und nicht mehr in<br />
Connecticut. Die Firma fertigt bereits<br />
seit 25 Jahren <strong>Waffen</strong> in Eagle Pass. Aktuell<br />
sollen etwa neun von zehn <strong>Waffen</strong><br />
in Texas produziert werden.<br />
16 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
<strong>Das</strong> Erfolgsmodell 500: Heute gilt<br />
Mossberg als der größte Hersteller von<br />
Vorderschaft-Repetierflinten (englisch:<br />
slide oder pump action shotgun). Und<br />
diese machen auch den Löwenanteil der<br />
Gesamtproduktion aus. <strong>Das</strong> war aber<br />
nicht immer so: Schon bald musste man<br />
sich mit dem Gedanken vertraut machen,<br />
dass der Vorderschaft-Repetierflinte<br />
Modell 200 aus dem Jahr 1955<br />
kein durchschlagender Erfolg beschieden<br />
sein würde. Zu ungewöhnlich war<br />
das Konzept der M 200: Mit ihrem dreischüssigen<br />
Kastenmagazin, dem einteiligen<br />
Holzschaft und dem aus Nylon gefertigten<br />
Handschutz zum Repetieren<br />
sah das Modell 200 nicht nur ungewohnt<br />
aus, es wirkte eher hässlich als futuristisch.<br />
Um in den Markt der drei großen<br />
Hersteller von Pumpguns (Remington,<br />
Ithaca und Winchester) einzubrechen,<br />
musste ein konventionelleres Flintendesign<br />
her. Vorhang auf für die Mossberg<br />
500: Im August 1961 komplettierte das<br />
Unternehmen die erste Flinte der Baureihe<br />
500. Technisch unterscheidet sich<br />
ein Exemplar aus den frühen 1960er<br />
Jahren nicht wesentlich von einer Mossberg<br />
500 aus aktueller Produktion – ab<br />
1970 spendierte der Hersteller der Waffe<br />
eine zweite Schubstange für den Vorderschaft.<br />
Und den Sonnenschliff auf<br />
dem Verschlussblock gab es nur noch für<br />
ausgewählte Luxusversionen. Als eines<br />
September 2014
O. F. Mossberg & Sons | TEST & TECHNIK<br />
der wesentlichen Merkmale der damals<br />
brandneuen Baureihe bewarb der Hersteller<br />
frühzeitig die Verfügbarkeit und<br />
leichte Austauschbarkeit der 500er<br />
Wechselläufe. So konnte der Schütze<br />
auch mit schmalem Geldbeutel einfach<br />
und kostengünstig seine Flinte an die<br />
jeweiligen Bedürfnisse anpassen.<br />
Ein weiteres Novum und bis heute ein<br />
Alleinstellungsmerkmal unter den<br />
Pumpflinten: Mossberg verlegte die Sicherung<br />
für Rechts- wie Linkshänder<br />
griffgünstig auf die Oberseite des Gehäuses.<br />
Dort findet sich zwar auch bei<br />
nahezu jeder Bock- oder Querflinte die<br />
Sicherung, nicht aber bei Slide Actions<br />
oder Selbstladern. Um sowohl die Herstellungskosten<br />
als auch das Gewicht zu<br />
drücken, setzte man in New Haven bei<br />
dem Modell 500 auf ein Systemgehäuse<br />
aus Duraluminium und das Magnum-<br />
Kaliber 12/76. Heute haben sich für<br />
Vorderschaft-Repetierflinten Gehäuse<br />
alljagd_waffen_anz.qxd 07.08.2014 12:44 Uhr Seite 1<br />
aus hochfesten Aluminiumlegierungen<br />
weitgehend durchgesetzt, aber Anfang<br />
der 1960er Jahre vertrauten die anderen<br />
„großen“ Konkurrenten noch grundsätzlich<br />
auf Stahl als Material. Zu den<br />
weiteren Besonderheiten gehört die Ladeöffnung<br />
ohne störende Klappen – bei<br />
der Mossberg 500 ist das <strong>Magazin</strong>rohr<br />
über die Ladeöffnung direkt frei zugänglich.<br />
Als weiteres Sicherheitsdetail<br />
hob man den Umstand hervor, dass die<br />
500 nach jedem Repetieren für einen<br />
weiteren Schuss auch das Loslassen des<br />
Abzuges erforderte. <strong>Das</strong> war etwa bei<br />
älteren Ithaca Model 37 regulär nicht<br />
der Fall, diese konnte nach jedem Repetieren<br />
durch schlichtes Gedrückthalten<br />
des Abzugszüngels sofort nach dem Verriegeln<br />
abgefeuert werden. Fairerweise<br />
sollte man aber dazu sagen, dass eine<br />
Menge Fans der Ithaca die potentielle<br />
„Schnellfeuer“- oder „Slamfire“-Eigenschaft<br />
eher als Feature denn als möglichen<br />
Sicherheitsmangel empfanden.<br />
Aus der Partnerschaft zwischen der<br />
durch ihre Lockpfeifen sowie aus der<br />
TV-Serie „Duck Dynasty“ bekannten<br />
Robertson-Familie und der Firma<br />
Mossberg entwickelte sich die<br />
<strong>Waffen</strong>baureihe „Duck Commander“.<br />
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<strong>VISIER</strong>.de | 17<br />
Erhältlich in allen Alljagd-Fachgeschäften und bei:<br />
Alljagd-Versand GmbH I Postfach 1145 I 59521 Lippstadt I Tel. 02941 974070 I Fax 02941 974099 I info@alljagd.de I www.alljagdhaendler.de I Verkauf nur an Berechtigte.
TEST & TECHNIK | O. F. Mossberg & Sons<br />
Für rauen Einsatz:<br />
Mossberg M 590 A1<br />
Heute fertigt Mossberg seine 500er Vorderschaft-Repetierflinten<br />
in Dutzenden<br />
von Varianten, wobei das Grundkonzept<br />
mehr oder weniger gleich geblieben ist.<br />
Ob nun klassisch mit brünierten Stahlteilen<br />
und Holzschäftung, matt phosphatiert<br />
und mit diversen Combat-Schäften<br />
im M4-Stil oder von Magpul oder mit<br />
rückstoßdämpfendem „Mathews“-Kolben<br />
und ganz in Tarndruck – die Auswahl<br />
ist gewaltig. (Übrigens: Auch Magpul ist<br />
aus waffenrechtlichen Gründen umgezogen:<br />
Verwaltung in Texas, Produktion<br />
in Wyoming.) Bei den Jagdmodellen der<br />
Baureihe 535 setzt Mossberg auf das Kaliber<br />
12/89 anstelle der 12/76. Dazu gesellen<br />
sich Jugend- und „Bantam-Modelle“<br />
mit kürzeren, teilweise auch in der Länge<br />
variablen Hinterschäften. Wer größten<br />
Wert auf schnelle Variabilität bei Läufen,<br />
Schäften und weiteren Anbauteilen legt,<br />
für den hat das Werk mehrere 500er „Flex-<br />
Modelle“ im Sortiment. Inzwischen lässt<br />
sich das auf Behördenzwecke zugeschnittene<br />
Modell 590 A1 als eigene 500er Unterreihe<br />
ansehen – auch dies ein Beleg für<br />
den in seit einigen Jahren enorm gestiegenen<br />
Variantenreichtum dieses US-Traditionshauses<br />
(zum Test der Waffe siehe<br />
nebenstehenden Kasten). Insgesamt gilt<br />
die 500er Serie heute nicht nur als populäre<br />
und günstige, sondern auch als sehr<br />
ausgereifte Konstruktion.<br />
18 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Die Serie 715T<br />
umfasst neben<br />
ausgewachsenen<br />
KK-Gewehren im<br />
AR-15-Look auch<br />
eine Serie von<br />
22er <strong>Pistolen</strong>.<br />
Die Selbstlader: Mit der Entwicklung<br />
von halbautomatischen Flinten ließ<br />
man sich in New Haven deutlich mehr<br />
Zeit als mit den Slide Actions. Erst im<br />
Jahr 1980 lancierte Mossberg den Gasdrucklader<br />
5500. Dabei wurde das Modell<br />
zunächst noch mehrfach überarbeitet,<br />
bis dann die Fertigung in Großserie<br />
drei Jahre später endlich richtig anlaufen<br />
konnte. Die 5500 wurde sowohl im<br />
Kaliber 12/70 als auch in 12/76 ausgeliefert.<br />
Ein späterer Kaliberwechsel zog<br />
allerdings anders als heute üblich auch<br />
einen Laufwechsel nach sich. 1983 kosteten<br />
die Basismodelle der 5500 deutlich<br />
unter 400 Dollar und hoben sich<br />
dadurch auch preislich attraktiv von der<br />
direkten Konkurrenz von Herstellern<br />
wie Remington oder Winchester ab. Kurze<br />
Zeit später erwarb man die Rechte zur<br />
US-Vermarktung an diversen Howa-Designs<br />
aus Japan, darunter auch Selbstladeflinten<br />
wie die Super 12 und Super<br />
20 Modell 1000. Ein Design mit<br />
Elementen von Howa sowie Eigenentwicklungen<br />
von Mossberg mündete dann<br />
Ende der 1980er Jahre in die Selbstladeflinte<br />
712. Freilich wurde die nur in<br />
relativ geringen Stückzahlen verkauft.<br />
1989 führte man dann stattdessen zunächst<br />
die Serie 5500 wieder ein, diesmal<br />
durch weitere technische Verbesse-<br />
Die Dienst-, Militär- und Verteidigungsmodelle<br />
M 590 zeichnen sich<br />
durch eine neu konstruierte <strong>Magazin</strong>röhre<br />
und die Befestigung des <strong>Magazin</strong>es<br />
am Lauf aus. Bei der M 590 A1<br />
verwendet Mossberg einen Abzugsbügel<br />
sowie eine Sicherung aus Aluminium<br />
anstelle von Kunststoff, um<br />
die Robustheit zu erhöhen. Zusätzlich<br />
sind bei der M 590 A1 die Laufwandungen<br />
dicker. Dies geht auf eine<br />
Forderung der US Navy zurück: Die<br />
Marine hatte wohl mit dünneren Rohren<br />
beim rauen Einsatz auf Schiffen<br />
mit der einen oder anderen Delle im<br />
Lauf diverser Flinten zu kämpfen.<br />
Dieses Modell ist also speziell für den<br />
Militär- und Polizeimarkt konzipiert.<br />
Es kommt daher auch mit einem<br />
Schubschaft im M4-Stil und mit einem<br />
<strong>Pistolen</strong>griff à la AR-15 / M16.<br />
Dagegen findet sich der auch bei dem<br />
Testexemplar verbaute, einfache und<br />
grob gerillte Polymer-Handschutz<br />
bereits seit über 20 Jahren an nahezu<br />
allen Verteidigungsmodellen der<br />
Serie 500. Die Waffe hat einen phosphatierten<br />
20-Zoll-Lauf, diese in metrischer<br />
Angabe 508 mm Länge entspricht<br />
dem Maß, das sich für<br />
Behörden-Repetierflinten seit den<br />
ersten Riot-Guns von Winchester etabliert<br />
hat. Was fehlt: Die gesamte<br />
Baureihe 590 A1 hat keine Mündungsgewinde,<br />
etwa für Wechselchokes.<br />
<strong>Das</strong> Testmodell kam mit zweckgemäßem<br />
Zylinder-Choke (auch wenn manche<br />
US-Behörden zusehends gerade<br />
fürs Verfeuern der jüngst geänderten<br />
Buckshot-Ladungen auf einen „improved<br />
cylinder“, also auf einen Viertelchoke,<br />
umsteigen). Und weil dieses<br />
Modell auch fürs Militär konzipiert<br />
ist, gibt es eine Aufnahme für das M9-<br />
Bajonett – diese findet sich am Haltering<br />
und vorn am Abschlussdeckel<br />
September 2014
O. F. Mossberg & Sons | TEST & TECHNIK<br />
des <strong>Magazin</strong>s. Letzteres geht in seiner<br />
Kapazität über die standardmäßigen<br />
fünf Patronen hinaus – im Kaliber<br />
12/70 fasst die Röhre acht Patronen,<br />
bei den Magnum-Patronen in 12/76<br />
ist es dann eine weniger. Beim Design<br />
der <strong>Magazin</strong>rohre gibt es leichte Unterschiede<br />
zwischen den Mossberg-<br />
Reihen 500 und 590 A1. Dadurch wird<br />
es wohl nichts mit einem einfachen<br />
Laufwechsel zwischen diesen beiden<br />
Serien. <strong>Das</strong> Finish der 590 A1 präsentiert<br />
sich in behördlichem Mattschwarz.<br />
Mossbergs Ghostring-Visierung<br />
gehört zur typischen Ausstattung<br />
der Militärmodelle, die verstellbare<br />
Kimme mit ihren prägnanten Schutzbacken<br />
ist ebenso schlicht wie funktional.<br />
Anders als andere Hersteller<br />
verzichtet Mossberg beim leuchtend<br />
orange eingelegten Korn auf Schutzbacken.<br />
Dies birgt natürlich die Gefahr<br />
von Beschädigungen, aber dafür<br />
wirkt das Visierbild nicht so überfrachtet<br />
– eine schnelle Zielaufnahme<br />
ist mit Mossbergs Zielkonzept völlig<br />
unproblematisch. An dem vom<br />
Importeur Leader Trading GmbH zur<br />
Verfügung gestellten Testexemplar<br />
der M 590 A1 gab es dann auch wenig<br />
zu kritisieren. Die Waffe funktionierte<br />
einwandfrei und traf auf 25 Meter<br />
Entfernung mit Flintenlaufgeschossen<br />
auch gut (siehe Tabelle). Der Abzug<br />
erwies sich als militärisch-herzhaft,<br />
stand aber für eine Pumpflinte<br />
vergleichsweise trocken. Sehr gut<br />
gefiel außerdem, dass bei dieser auf<br />
AR-15-Look „nachgerüsteten“ Flinte<br />
der Abstand vom <strong>Pistolen</strong>griffrücken<br />
zum Abzug ebenso passt wie sich der<br />
Winkel des Abzugsfingers zum Züngel<br />
als ergonomisch korrekt erweist.<br />
Speziell bei einigen türkischen Flinten<br />
ist beides nicht immer der Fall.<br />
Dem günstigen Preis zum Trotz sitzt<br />
der Vorderschaft nahezu klapperfrei.<br />
Die Flinte repetiert sich daher sauber,<br />
ohne dass man das Gefühl hat, der Vorderschaft<br />
verwinde sich beim Nach-<br />
Hinten-Ziehen und Nach-Vorn-Drücken.<br />
Funktionsstörungen im Test:<br />
keine, auch nicht mit extrakurzer<br />
Sportmunition. Einziger Wermutstropfen<br />
war der Umstand, dass sich die klassische<br />
Schiebesicherung auf dem Gehäuse<br />
nicht ohne Umgreifen der<br />
Schusshand erreichen lässt – dieses<br />
Handicap rührt vom Teleskopschaft<br />
mit <strong>Pistolen</strong>griff her. Kein Problem:<br />
Wer auf die schnelle Erreichbarkeit des<br />
Sicherungsschiebers großen Wert legt,<br />
findet die M 590 A1 mit drei anderen<br />
Hinterschäften im Sortiment. Dazu gehören<br />
klassisch geformte Polymerkolben<br />
mit integriertem Munitionsfach<br />
oder einem Magpul-Design mit extrasteilem<br />
<strong>Pistolen</strong>griff und auswechselbaren<br />
Schaftbacken. HM/MSR<br />
Nicht alle Varianten<br />
der 590 A1 tragen<br />
Mossbergs typische<br />
Ghost-Ring-Kimme.<br />
Die Gehäuse sind zur<br />
Befestigung von<br />
Montagebasen oder<br />
Visierungen aber grundsätzlich<br />
vorgebohrt.<br />
Modell:<br />
Mossberg M 590 A1<br />
Preis: € 879,-<br />
Kaliber:<br />
12/76 mm<br />
<strong>Magazin</strong>kapazität: 8 + 1 Patronen (12/70)<br />
Länge:<br />
95,3 - 1041 mm<br />
Lauf: 508 mm (20“)<br />
Visier:<br />
Stahlkorn, Ghost-Ring-Kimme<br />
Gewicht:<br />
Abzugswiderstand:<br />
3062 g<br />
2850 g<br />
Die Läufe der Behörden-Serie 590 A1 sind dickwandiger als bei den Pumpflinten der Serien 590 und<br />
500. Bei der 590 A1 stehen als Lauflängen ausschließlich 18,5 Zoll oder wie abgebildet 20“ zur Wahl.<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 19
TEST & TECHNIK | O. F. Mossberg & Sons<br />
Schießtest Mossberg M 590 A1<br />
Laborierung Geschossgewicht (g / grs) SK (mm) v 0<br />
(m/s) E 0<br />
(J)<br />
1 Geco Competition 67,5mm 26 / 401 62 450 2631<br />
2 Brenneke Classic 12-70 31,5 / 490 46 430 2912<br />
3 Brenneke K.O. Cleanspeed Plus 28,4 / 440 74 (51) 425 2575<br />
4 Sellier & Bellot Practical Whiteline 28 / 432 65 410 2353<br />
5 Sellier & Bellot Whiteline Short (63,5 mm) 32 / 494 82 (49) 395 2497<br />
6 Schönebeck SK Action 28 / 423 93 455 2898<br />
7 Fiocchi Nova Slug 32 / 494 49 430 2959<br />
Anmerkungen / Abkürzungen: Entfernung 25 Meter, Fünf-Schuss-Trefferbilder, stehend mit aufgelegter Waffe ermittelt. SK (mm) = Streukreis in<br />
Millimeter, Fünf-Schuss-Streukreise, stehend auf 25 Meter Entfernung mit aufgelegter Waffe ermittelt. Werte in Klammern sind Vier-Schuss-<br />
Streukreise nach Abzug eines Ausreißers. v 0<br />
(m/s) = Geschossgeschwindigkeit an der Laufmündung, in Meter pro Sekunde. E 0<br />
= Geschossenergie an<br />
der Laufmündung, in Joule. Die Werte v 0<br />
/ E 0<br />
sind Herstellerangaben für die jeweilige Fabrikpatrone.<br />
Gasentlastungsbohrungen sollen bei dem Selbstlader 930<br />
Waterfowl (o.) helfen, den Hochschlag zu reduzieren. Anders<br />
als die Mossberg 590 A1 (u.) besitzt dieses Jagdflintenmodell<br />
auch ein Choke-Mündungsgewinde.<br />
rungen zur „5500 MKII“ geadelt. <strong>Das</strong> Unternehmen offerierte<br />
die 5500 Mark-Zwo bevorzugt gleich mit zwei Läufen, einmal<br />
mit einem 26-Zoll-Rohr 12/70 und dann mit einem 71 Zentimeter<br />
(28“) langen Magnum-Lauf in 12/76. So richtig zufrieden<br />
war man aber erstmals wohl mit der halbautomatischen 9200,<br />
an deren Entwicklung Oscar F. Mossbergs Nachfahre Jonathan<br />
E. Mossberg maßgeblichen Anteil hatte. Bei der Modellreihe<br />
9200 verwirklichte die Firma erstmals das Ziel, ihren<br />
Gasdrucklader trotz Magnum-Tauglichkeit mit nur einem Lauf<br />
für schwache Standardpatronen wie starke 12/76er Magnum-<br />
Vorlagen auszustatten. Anders als bei den teilweise eher kurzlebigen<br />
Vorgängern konnte sich die 9200 fest etablieren und<br />
in entsprechend großen Stückzahlen abgesetzt werden. 1992<br />
20 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Im Unterschied zu den halbautomatischen Modellen ist<br />
bei allen Vorderschaft-Repetierflinten aus dem Hause<br />
Mossberg das <strong>Magazin</strong>rohr sofort zugänglich, ohne dass<br />
die Benutzer dieser Mehrladeflinten irgendwelche Löffel<br />
oder Klappen eindrücken müssen.<br />
Victor und Cheryl Havlin sind Präsident und Vizepräsidentin<br />
der „National Mossberg Collectors Association“. Gemeinsam<br />
haben sie das Buch „Mossberg: More Gun for the Money“<br />
geschrieben und das <strong>VISIER</strong>-Team bei ihrer Recherche-Arbeit<br />
an diesem Artikel unterstützt.<br />
September 2014
O. F. Mossberg & Sons | TEST & TECHNIK<br />
Modell:<br />
Mossberg 930 Waterfowl<br />
Preis: € 914,-<br />
Kaliber:<br />
12/76 mm<br />
<strong>Magazin</strong>kapazität: 2 (4) + 1 Patronen (12/70)<br />
Länge:<br />
1231 mm<br />
Diese Selbstladeflinte gehört zur aktuellen Baureihe 930 im Kaliber<br />
12/76. Diese Version trägt das Tarnmuster Shadow Grass Blades der<br />
Firma Mossy Oak. Mossberg produziert aber auch halbautomatische<br />
Flinten in 12/89 unter der Modellbezeichnung 935.<br />
Lauf: 711 mm (28“)<br />
Visier:<br />
Gewicht:<br />
Abzugswiderstand:<br />
Fiberglaskorn<br />
3515 g<br />
2550 g<br />
herausgebracht, hielt sich die Baureihe<br />
neun Jahre lang. Modernerer Ersatz für<br />
die 9200 kam dann ab 2004 in Form der<br />
Halbautomaten 930 im Kaliber 12/76<br />
und 935 in 12/89. Beide Serien werden<br />
auch heute noch produziert. Da ein direkter<br />
Nachfolger derzeit noch nicht in<br />
Sicht ist, handelt es sich um die langlebigsten<br />
Selbstladeflinten aus dem Hause<br />
Mossberg. Wie bei den Pumpflinten<br />
auch bietet man eine große Auswahl an<br />
diversen Modellen für jeden Geschmack.<br />
Und mit den „Jerry Miculek“-Versionen<br />
schmeisserm5f_vis914.qxd 29.07.2014 14:31 Uhr Seite 1<br />
der 930 wurden erstmals<br />
nicht nur die Trap- und Skeetschützen<br />
bedacht, sondern<br />
auch die Fans von ThreeGun-<br />
Actionwettbewerben und<br />
IPSC.<br />
Die Repetierer: Im Bereich dieser mit<br />
gezogenen Läufen ausgerüsteten Mehrladewaffen<br />
war Mossberg in den Jahren<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg relativ wenig<br />
kommerzieller Erfolg beschieden –<br />
man konzentrierte sich ganz auf das<br />
Flintengeschäft. <strong>Das</strong> hat sich jüngst geändert:<br />
Heute produziert Mossberg diverse<br />
Langwaffen in Zentralfeuer- und<br />
Randfeuerkalibern für Jagd, Freizeit<br />
und Sport. So bietet man seit drei Jahren<br />
mit der 464 einen Unterhebler in<br />
Die 930 Waterfowl besitzt die für<br />
Mossberg-Flinten typische Schiebesicherung<br />
auf der Gehäuseoberseite (l.).<br />
Weaver-Montagebasen gehören bei<br />
dem Zylinderverschluss-Repetierer MVP<br />
zur Grundausstattung (r.).<br />
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TEST & TECHNIK | O. F. Mossberg & Sons<br />
Modell:<br />
Mossberg MVP Predator<br />
Kannelierte Läufe sind typisch für die Varmint-Versionen der<br />
Mossberg MVP. Der Hersteller produziert den Repetierer auch<br />
mit unkannelierten Rohren in diversen „Tactical“-Versionen, dann<br />
aber mit Plastikschäften in verschiedenen Ausführungen. Die Waffe<br />
hat ein Zehn-Schussmagazin und einen Zylinderverschluss.<br />
.30-30 WCF an, der sich klar an dem großen<br />
Vorbild der Winchester Model 1894<br />
orientiert.<br />
Und auch Jäger, die einen konventionellen<br />
Zentralfeuer-Repetierer suchen,<br />
werden bei Mossberg nach langen Jahren<br />
wieder fündig. Die Einsteigerserie<br />
einfacher Repetierbüchsen mit Zylinderverschluss<br />
nennt sich heute Mossberg<br />
ATR. Die ATR ist zwar wahlweise je<br />
Preis: € 839,-<br />
Kaliber:<br />
<strong>Magazin</strong>kapazität:<br />
Länge:<br />
.223 Remington<br />
10 Patronen<br />
1092 mm<br />
Lauf: 508 mm (20“)<br />
Aber auch hier hat man Optionen, die<br />
sich so bei kaum einem anderen Hersteller<br />
finden: Alternativ zur klassischschlanken<br />
Holzschäftung fertigt man<br />
die 464 auch in einer „Tactical“-Variante,<br />
komplett mit einem Schubschaft, einem<br />
Mündungsfeuerdämpfer und einem<br />
mit Picatinnyschienen übersäten Vorderschaft.<br />
Letztere Variante gibt es<br />
auch im Kaliber .22 l.r. Natürlich dürfen<br />
auch Ableger des AR-15 nicht fehlen.<br />
Diese hören bei Mossberg auf die Bezeichnung<br />
MMR. Im Unterschied zu vie-<br />
Visier:<br />
len anderen Produkten handelt<br />
es sich bei der MMR aber<br />
Gewicht:<br />
um ein geradezu konservatives<br />
Abzugswiderstand:<br />
Produkt, das sich nicht fundamental<br />
von anderen AR-15-Derivaten<br />
unterscheidet. Auch preiswerte Plinker-<br />
Repetierer finden sich wieder im Repertoire,<br />
heute aber nicht nur in .22 l.r.,<br />
sondern auch in .17 HMR.<br />
Die MVP im Kaliber<br />
.223 Remington<br />
zeichnet sich<br />
neben ihrem<br />
spiralförmig<br />
kannelierten<br />
Verschluss auch<br />
noch dadurch<br />
aus, dass sie<br />
die <strong>Magazin</strong>e<br />
des AR-15 aufnehmen<br />
kann.<br />
Analog dazu<br />
funktionieren die<br />
größeren 308er<br />
MVP-Repetierer mit<br />
AR-10-<strong>Magazin</strong>en.<br />
ohne<br />
3175 g<br />
1400 g<br />
nach Kaliber mit „langem“ System für<br />
Patronen wie die .30-06 Springfield<br />
oder kurzem Gehäuse für die .243 Winchester<br />
zu haben. Sie wird allerdings nur<br />
in den vier, fünf in den USA gängigsten<br />
Jagdkalibern aufgelegt. Wesentlich<br />
mehr Auswahl im Bereich Ausstattung<br />
und Kaliber gibt es bei dem Modell<br />
„4 x 4“. Und nach eigenen Angaben<br />
kommt die Firma kaum mit den Lieferungen<br />
des neuen Repetieres „MVP“ nach,<br />
zu groß sei die Nachfrage auf dem US-<br />
Markt. Die MVP-Baureihe kombiniert<br />
einen handlichen Zylinderverschluss-<br />
Repetierer in diversen Ausstattungsvarianten<br />
von der „Scout Rifle“ bis zum<br />
Varmint-Modell mit schwerem Lauf mit<br />
den abnehmbaren Kastenmagazinen des<br />
AR-15 – eine ebenso schlichte wie geniale<br />
Kombination.<br />
Text: Hamza Malalla und<br />
Matthias S. Recktenwald<br />
Fotos: Michael Schippers, Matthias S.<br />
Recktenwald, Mossberg<br />
Die abgebildeten <strong>Waffen</strong> aus aktueller<br />
Produktion stellte der Mossberg-Importeur<br />
(Leader Trading GmbH, Spindecksfeld<br />
122, 40883 Ratingen, www.leadertrading.com)<br />
zur Verfügung, dafür an<br />
dieser Stelle ein herzliches Danke!<br />
22 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
O. F. Mossberg & Sons | TEST & TECHNIK<br />
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<strong>VISIER</strong>.de | 23
TEST & TECHNIK | Winchester SXP<br />
Vorderschaft-Repetierflinte Winchester SXP:<br />
Günstig, aber auch<br />
24 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Winchester SXP | TEST & TECHNIK<br />
gut?<br />
Trotz klangvollem Namen gehört Winchesters Serie<br />
SXP mit zu den günstigsten Vorderschaft-Repetierern,<br />
die man in Deutschland kaufen kann. Die Preise für<br />
die Basismodelle starten bereits bei knapp über 350<br />
Euro. Aber bietet die SXP auch mehr als nur eine<br />
weltbekannte Herstellerbezeichnung?<br />
Sie können es herbeten, die Fans der<br />
per vor und zurück laufendem Vorderschaft<br />
zu repetierenden, mehrschüssigen<br />
Flinten, bekannt als „Pumpguns“,<br />
„Pump Actions“, oder „Slide<br />
Actions“: Vor gut 50 Jahren fiel beim US-<br />
Haus Winchester die Entscheidung, die<br />
betagte und aufwendig zu fertigende<br />
Winchester M 12 mit Stahlgehäuse durch<br />
die günstigen Modelle 1200 und 1300<br />
abzulösen. Und ganz genau so<br />
sang- und klanglos ersetzte<br />
dann vor fünf Jahren<br />
die Baureihe<br />
„Super X<br />
Pump“ (SXP) die in die Jahre gekommenen<br />
Slide Actions 1200 und 1300. Doch<br />
wer „Winchester“ jetzt für so unverwechselbar<br />
amerikanisch hält wie Eiswürfel<br />
im Rotwein, der dürfte staunen:<br />
Inzwischen kommen Pumpguns dieses<br />
Namens von der Firma Istanbul Silah aus<br />
der Türkei. Zuhause in New Haven (Connecticut)<br />
entstehen bereits seit einem<br />
halben Jahrhundert keine Winchester-<br />
Pumpflinten mehr. Und die abgezählten<br />
Sonderauflagen der M 12 aus den vergangenen<br />
Jahren ließ die Olin Corporation<br />
als Inhaber des berühmten Markennamens<br />
Winchester bei Miroku in Japan<br />
fertigen. Anders als bei anderen berühmten<br />
<strong>Waffen</strong>herstellern üblich, handelt<br />
es sich bei der SXP aber nicht<br />
um eine türkische Konstruktion,<br />
die man dann<br />
eben unter einem<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 25
TEST & TECHNIK | Winchester SXP<br />
Modell:<br />
Winchester SXP Defender Coastal Marine<br />
Hersteller<br />
Istanbul Silah (www.istanbulsilah.com)<br />
Preis: € 365,-<br />
Kaliber:<br />
12/76 mm<br />
Die Baureihe Super X Pump (SXP) ersetzte bei Winchester<br />
die älteren Pumpflinten der Serien 1200 / 1300. Technisch<br />
orientiert sich die SXP aber grundsätzlich immer noch an<br />
dem Modell 1200 aus den 1960er Jahren.<br />
<strong>Magazin</strong>kapazität:<br />
Länge:<br />
5 + 1 Patronen (12/70 mm)<br />
978 mm<br />
Lauf: 4570 mm (18“)<br />
Schaftlänge:<br />
Gewicht:<br />
Abzugsgewicht:<br />
350 mm<br />
2830 g<br />
2800 g<br />
Ausstattung: Drehkopfverschluss, Dural-Gehäuse, Kunststoffschaft,<br />
Mattverchromung, Messing- und Lichtsammlerkorn, Gummischaftkappe.<br />
weitaus bekannteren Handelsnamen<br />
verkauft. Nein, dahinter steckt ein<br />
waschechter Winchester-Entwurf.<br />
<strong>Das</strong> Design: Ganz modern verriegelt<br />
die SXP via Drehkopf-Verschluss mit vier<br />
Warzen, die in die Laufverlängerung<br />
eingreifen. <strong>Das</strong> war in ähnlicher Form<br />
bereits bei den Vorgängermodellen<br />
1200 / 1300 der Fall. Und eine ähnliche<br />
Verschlusstechnik nutzt heute auch die<br />
Firma Benelli<br />
für ihre Pump-<br />
Action-Flinten<br />
Nova und SuperNova.<br />
Abgesehen<br />
von<br />
der hier vorgestellten<br />
Ausführung<br />
fungiert<br />
meistens<br />
eine Schwarzverchromung<br />
als Oberflächenschutz,<br />
auch die Läufe werden innen verchromt.<br />
Der neu konzipierte Hinterschaft entspricht<br />
in seiner Form dem Kolbendesign<br />
des Selbstladers Winchester Super<br />
X3. Für den Vorderschaft gilt dies<br />
aber nur bei den Jagdvarianten der SXP,<br />
die Verteidigungs-Modelle „Defender“<br />
kommen ab Werk mit einem relativ kurzen,<br />
grob gerillten Vorderschaft. Auch<br />
in Sachen Verarbeitung und Finish haben<br />
die modernen Pumpflinten der SXP-<br />
Serie nicht viel Ähnlichkeit mit Winchesters<br />
deutlich hochwertiger verarbeiteten<br />
Super X3-Selbstladern. Die SXP kostet<br />
nämlich je nach Version ganz erheblich<br />
weniger als eine SX3. Und man sieht den<br />
Vorderschaft-Repetierern durchaus an,<br />
dass sie in der Türkei hergestellt werden.<br />
<strong>Das</strong> Äußere erinnert eher an Pumpguns<br />
von Mossberg und Maverick als an<br />
teurere Premiumprodukte aus amerikanischer<br />
oder italienischer Fertigung.<br />
Aber muss eine für harten Einsatz und<br />
ruppigen Umgang konzipierte Flinte auf<br />
Hochglanz poliert sein? Bei der SXP<br />
spart Winchester vielleicht an einem gediegenen<br />
Finish, nicht aber an der Funktionalität.<br />
Der durch zwei Schubstangen<br />
vor Verdrehen geschützte Vorderschaft<br />
könnte zwar etwas rutschfester gerillt<br />
sein. Aber er wackelte nur geringfügig<br />
<strong>Das</strong> „Marine“ als Namenszusatz steht bei der SXP Defender für die Mattverchromung<br />
von Lauf und <strong>Magazin</strong>rohr. Neben dem handlichen<br />
Basismodell fertigt Winchester die SXP<br />
aber auch in diversen anderen Versionen<br />
für Jagd, Sport und Verteidigung.<br />
26 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Winchester SXP | TEST & TECHNIK<br />
und ermöglichte einen schnellen Repetiervorgang.<br />
Der Abzug löste für eine<br />
Vorderschaft-Repetierflinte trocken aus<br />
und ließ sich durch den ergonomisch<br />
gut konzipierten Hinterschaft mit <strong>Pistolen</strong>griff<br />
gut erreichen. Der Sicherungs-<br />
Druckknopf sitzt bei der SXP vorn im<br />
Abzugsbügel und lässt sich zum Entsichern<br />
vom gestrecken Zeigefinger leicht<br />
erreichen. Für das Sichern nimmt man<br />
dann aber unter Umständen besser den<br />
Daumen der schwachen Hand.<br />
Die Modellpalette: Für den Test stellte<br />
die Firma The Duke aus Remscheid das<br />
handliche Modell Defender Coastal Marine<br />
zur Verfügung. Von einer normalen<br />
Defender unterscheidet sich diese Variante<br />
aber nur durch die Mattverchromung<br />
von Lauf und <strong>Magazin</strong>rohr. <strong>Das</strong><br />
mattschwarz anodisierte Duralgehäuse<br />
entspricht dem normalen, komplett geschwärzten<br />
SXP-Gehäuse. Die schlichte<br />
Visierung besteht<br />
nur aus<br />
einem kleinen<br />
Perlkorn<br />
<strong>Das</strong> Lichtsammlerkorn sitzt auf einer über den Lauf gezogenen, abnehmbaren Plastikhaube,<br />
es rastet vorn am Messingkorn. Wie üblich, setzt auch Winchester bei der SXP<br />
auf einen „Back-Bored“-Lauf, ein im mittleren Bereich innen leicht vergrößertes Rohr.<br />
Die „Inflex“-Gummischaftkappe verfügt oben über einen harten und glatten Einsatz,<br />
damit sie beim Anschlagen nicht in der Kleidung hängenbleibt.<br />
sowie einem Fiberglaskorn, das mit einem<br />
Kunststoffelement auf dem Lauf<br />
befestigt wird und die originale Messingperle<br />
verdeckt. Ansonsten zeigt sich<br />
die Defender Coastal Marine ausstattungstechnisch<br />
mit ihrem schwarzen<br />
Plastikschaft ganz schlicht. Bis auf die<br />
serienmäßige Gummischaftkappe gibt<br />
Schießtest Winchester SXP Defender Coastal Marine<br />
es hier keine weiteren Extras. Alternativ<br />
bietet der Hersteller aber auch Defender-Versionen<br />
mit Zusatzausstattung<br />
an, etwa einem Ghostring-Visier und einer<br />
Picatinny-Schiene auf dem Gehäuse,<br />
einem Doorbuster-Aufsatz für die Mündung<br />
sowie Picatinny-Montageschienen<br />
vorn am <strong>Magazin</strong>rohr. Kombiniert mit<br />
Laborierung Geschossgewicht (g / grs) SK (mm) v 0<br />
(m/s) E 0<br />
(J)<br />
1 GECO Competition 67,5mm 26 / 401 72 /(46) 450 2631<br />
2 Brenneke Camo 28,4 / 440 43 460 3000<br />
3 Sellier & Bellot Whiteline12/63,5mm 32 / 494 59 395 2497<br />
4 Sellier & Bellot Practical Whiteline 67,5 mm 28 / 432 82 (45) 410 2353<br />
5 Schönebeck SK Action 28 / 423 61 455 2898<br />
6 Fiocchi Nova Slug 32 / 494 94 (66) 430 2959<br />
7 Fiocchi Slug 31 Palla Brenneke 31,5 / 490 48 425 2854<br />
8 Baschieri & Pellagri Target Slug 28 / 423 87 430 2534<br />
Anmerkungen / Abkürzungen: SK (mm) = Streukreis in Millimetern, Fünf-Schuss-Streukreise, stehend auf 25 Meter Entfernung mit<br />
aufgelegter Waffe ermittelt. Werte in Klammern sind Vier-Schuss-Streukreise nach Abzug eines Ausreißers. v 0<br />
(m/s) = Geschossgeschwindigkeit<br />
an der Laufmündung, in Meter pro Sekunde. E 0<br />
= Geschossenergie an der Laufmündung, in Joule. Die Werte v 0<br />
/ E 0<br />
sind Herstellerangaben für die jeweilige Fabrikpatrone. g / grs = Gewichtsangaben in Gramm und Grains.<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 27
TEST & TECHNIK | Winchester SXP<br />
Die Winchester SXP verfügt wie der Vorgänger<br />
M 1200 über einen Drehkopf-Verschluss mit vier<br />
Warzen, die in der Laufverlängerung verriegeln.<br />
Die Sicherung liegt bei der SXP griffgünstig vorn im Abzugsbügel.<br />
Zur Reinigung der Flinte kann man nach Austreiben eines Splintes die<br />
gesamte Abzugsgruppe nach unten aus dem Gehäuse herausziehen.<br />
dem klassischen Polymerkolben nennt<br />
sich dies dann „Ultimate Defender“, während<br />
die ansonsten baugleiche Variante<br />
mit Teleskop-Schubschaft auf die Bezeichnung<br />
„Extreme Defender“ hört. Aber<br />
abseits dieser ganzen Verteidiger produziert<br />
Winchester neben einem SXP-Trap-<br />
Sportmodell die Waffe vornehmlich als<br />
Jagdflinte. Da findet sich dann die übliche<br />
Auswahl an Holz- („Field“) oder Kunststoffschäften<br />
in Schwarz („Black Shadow“)<br />
sowie diversen kompletten Camouflage-Lackierungen<br />
in Mustern von Mossy<br />
Oak oder Realtree. Und natürlich fehlt<br />
auch ein reinrassiges Hirschjagd-Modell<br />
mit Visierung und gezogenem Lauf nicht<br />
(„Deer“). Einige der gängigeren Jagdflinten<br />
offeriert das Unternehmen sowohl in<br />
12/76 als auch in Varianten für die ganz<br />
harte Magnum-Patrone 12/89.<br />
28 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Die <strong>Magazin</strong>kapazität: Da kommt<br />
die vorliegende Flinte auf fünf Patronen<br />
in 12/70, von den 12/76er Magnum-Patronen<br />
nimmt das Rohr einen Schuss weniger<br />
auf. Im Sortiment von „The Duke“<br />
findet sich auch noch ein Defender-Modell<br />
mit 51-cm langem Lauf und passendem,<br />
mündungslangem <strong>Magazin</strong>rohr,<br />
wodurch sich die Kapazität auf sieben<br />
Patronen erhöht. Ansonsten scheint<br />
sich Winchester aber unabhängig von<br />
Modell oder Verwendungszweck bei der<br />
SXP ab Werk ganz auf das relativ kurze<br />
<strong>Magazin</strong>rohr zu beschränken. Kein Problem:<br />
Hersteller wie Nordic Components<br />
liefern für die SXP (und auch die älteren<br />
Flinten 1200/1300) <strong>Magazin</strong>rohrverlängerungen<br />
in unterschiedlichen Längen.<br />
So kann jeder Sportler die <strong>Magazin</strong>kapazität<br />
bei Bedarf leicht erhöhen. Dabei<br />
bietet die kürzeste Option nur Raum für<br />
eine einzelne weitere Patrone, während<br />
die größten Nordic-<strong>Magazin</strong>verlängerungen<br />
die Originalkapazität um weitere<br />
neun Schuss aufstocken. Diese Röhren<br />
sind dann aber auch über einen<br />
halben Meter lang (und sorgen für entsprechend<br />
mehr Vorderlastigkeit).<br />
Auf dem Schießstand: Obwohl das<br />
über den Lauf gezogene Lichtsammlerkorn<br />
etwas höher liegt als das originale<br />
Messing-Perlkorn, produzierte die ausprobierte<br />
SXP Defender Coastal Marine<br />
auf 25 Meter je nach Laborierung mit<br />
Slugs einen Hochschuss von knapp einer<br />
Handbreite. Eine wesentliche seitliche<br />
Abweichung der Trefferlage gab es<br />
nicht. Unter Verwendung des Perlkorns<br />
sollten die Treffer auf 25 Meter noch etwas<br />
höher liegen. In puncto Präzision<br />
schlug sich die SXP wacker, auch ohne<br />
Kimme lagen fünf Treffer auf 25 Meter<br />
gut zusammen. Der Prüfling bevorzugte<br />
dabei die starke „Camo“-Jagdladung<br />
von Brenneke (43 Millimeter). Die Defender<br />
kickte mit ausgewachsenen<br />
Jagdpatronen recht hart in die Schulter.<br />
<strong>Das</strong> aber verwunderte angesichts ihres<br />
leichten Gewichtes nicht. Die weiche<br />
Gummischaftkappe fing die gröbsten<br />
Unannehmlichkeiten auf. Aber sonst<br />
gibt es an der SXP Defender Coastal Marine<br />
nichts, das den Rückstoß dämpft.<br />
Funktionstechnisch verdaute sie alle<br />
Munitionssorten ohne Probleme, inklusive<br />
der extrakurzen 12/63,5 mm-Laborierung<br />
von Sellier & Bellot. Letztere<br />
ermöglicht es je nach Länge des <strong>Magazin</strong>rohrs,<br />
eine Patrone mehr als bei<br />
Standardmunition in 12/70 mm oder<br />
12/67,5 mm zu verstauen.<br />
Was extrem positiv auffiel, war der geschmeidige<br />
Repetiervorgang. Wie schon<br />
bei den Vorgänger-Baureihen entriegelt<br />
auch die SXP im Schuss quasi von selbst,<br />
und der Vorderschaft gleitet ein gutes<br />
Stück nach hinten. Da stört kein Hakeln<br />
oder Klemmen, die SXP repetiert sich<br />
schnell, zuverlässig und butterweich.<br />
Auch das Nachladen stellt niemanden<br />
vor größere Probleme: Der gefederte Ladelöffel<br />
muss zwar, wie allgemein bei<br />
Vorderschaft-Repetierflinten üblich, für<br />
jede Patrone nach innen gedrückt werden.<br />
Dafür ist er aber gut geformt und<br />
zeigte keinerlei Neigung, beim Aufmunitionieren<br />
den Daumen einzuklemmen.<br />
<strong>Das</strong> Fazit: Äußerlich wirkt die SXP vor<br />
allem in der einfachen Version Defender<br />
Coastal Marine etwas hausbacken, aber<br />
der günstige Preis rechtfertigt das<br />
September 2014
PUMA_Visier_09-14DRUCK_Layout 1 30.07.14 11:12 Seite 1<br />
Winchester SXP | TEST & TECHNIK<br />
schlichte Finish. Aber bekanntlich zählen<br />
die inneren Werte mehr – und da<br />
braucht sich Winchesters Pumpgun vor<br />
der Konkurrenz gar nicht zu verstecken:<br />
leicht und handlich, repetiert sich klasse,<br />
schießt genau und funktioniert einwandfrei.<br />
Nicht nur angesichts des Preises<br />
handelt es sich um eine empfehlenswerte<br />
Waffe für all jene, die auf der<br />
Suche nach einer robusten „Slide Action“<br />
für Sport oder Jagd sind.<br />
Text: Hamza Malalla und<br />
Matthias S. Recktenwald<br />
Fotos: Michael Schippers<br />
Die Testwaffe SXP Defender Coastal Marine<br />
sowie die Winchester M 1897 mit<br />
CoyoteCap-Tuning stellte die Firma<br />
„The Duke“ (www.theduke.de) zur<br />
Verfügung – vielen Dank!<br />
Neben modernen Winchester-Flinten<br />
hat The Duke auch Oldtimer im<br />
Sortiment. Dort finden sich neben<br />
diversen Versionen der M 12 auch<br />
Stücke wie diese M 1897 mit<br />
Takedown-System und 20-Zoll-<br />
Lauf, getunt von US-Spezialisten<br />
Martin J. „Coyote Cap“ Ahlman und<br />
seinem Sohn Tim. <strong>VISIER</strong> hat Ahlmans<br />
Arbeit in 9/2012 vorgestellt<br />
und war voll des Lobes. Also mal<br />
gut 500 Stück später gucken, ob<br />
das noch so passt: Prüfling war<br />
diese Winchester M 1897, Baujahr<br />
1901. Austattung: Originalfinish<br />
(brüniert), Nussbaum geölt, glatter<br />
<strong>Pistolen</strong>griff, Hartgummi-Schaftkappe.<br />
Der Waffe verpasste Coyote Cap eine<br />
fettere Kornperle und den typischen<br />
Sonnenschliff an Hahn-, Verschlussund<br />
Ladelöffel-Flanken. Und das<br />
System überarbeiteten die Ahlmans<br />
komplett, sie tunten alle relevanten<br />
Partien an Mechanik, Hahn, Abzug,<br />
Verschluss und Ladelöffel lehrbuchmäßig:<br />
butterweiches, glattes Repetieren,<br />
korrekte und sichere Funktion,<br />
tadellose Zufuhr und sauberes<br />
Auslösen – optimal fürs Westernschießen<br />
und 9711. MSR<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 29
TEST & TECHNIK | HS Produkt <strong>XDM</strong><br />
<strong>Pistolen</strong>reihe <strong>XDM</strong> von HS Produkt:<br />
Mit allen Schika<br />
30 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
HS Produkt <strong>XDM</strong> | TEST & TECHNIK<br />
nen<br />
September 2014<br />
Lange konzentrierte sich der kroatische <strong>Pistolen</strong>hersteller<br />
HS Produkt ganz auf das Exportgeschäft<br />
mit den USA. Seine Kurzwaffen werden dort von<br />
Springfield Armory unter eigenem Namen verkauft.<br />
Doch inzwischen bietet HS Produkt neben der<br />
älteren XD-Reihe auch die neue <strong>Pistolen</strong>familie<br />
<strong>XDM</strong> komplett in Deutschland an.<br />
In den USA kennt man sie seit gut sieben<br />
Jahren unter der Bezeichnung<br />
Springfield Armory <strong>XDM</strong> – die <strong>Pistolen</strong><br />
des kroatischen Herstellers HS Produkt.<br />
Trotz ihrer europäischen Herkunft<br />
kamen diese <strong>Waffen</strong> lange nur sporadisch<br />
auf den Markt der Alten Welt. Denn<br />
der Großteil der Jahresproduktion von<br />
mehreren zehntausend Stück ging komplett<br />
nach Übersee – der US-Handelspartner<br />
durfte die <strong>Waffen</strong> von HS Produkt<br />
jedoch nicht zurück nach Europa<br />
exportieren. Seit einigen Monaten gibt<br />
es in Deutschland nun endlich auch die<br />
Modelle der Serie <strong>XDM</strong> unter dem Markennamen<br />
HS Produkt. Von den amerikanischen<br />
<strong>XDM</strong>s unterscheidet sie allein<br />
die Schlittenbeschriftung ohne die gekreuzten<br />
Kanonenrohre des US-Unternehmens.<br />
Letztere finden sich bei den<br />
hierzulande verkauften <strong>Waffen</strong> nur auf<br />
den <strong>Magazin</strong>en.<br />
Die Technik: Ihre nahe Verwandschaft<br />
zur älteren, in den USA als Springfield Armory<br />
XD bekannten Baureihe „Standard<br />
Series“ kann die <strong>XDM</strong> nicht verleugnen.<br />
Letztendlich handelt es sich um eine<br />
modellgepflegte Reihe mit einigen Detailverbesserungen.<br />
Es bleibt bei einem<br />
verbesserten Browning-System mit abkippendem<br />
Lauf, der hinten direkt im<br />
Auswurffenster verriegelt. Hinter dem<br />
Patronenlager informiert ein gefederter<br />
Ladestandsanzeiger im Stil der Parabellum-Pistole<br />
darüber, ob sich eine Patrone<br />
im Lauf befindet. Ein Signalstift<br />
tritt (nur) in gespanntem Zustand der<br />
Waffe aus der Schlittenrückseite hervor.<br />
Nach wie vor gehört der „Ultra Safety<br />
Assurance“-Abzug zu den Markenzeichen<br />
sowohl der XD als auch der <strong>XDM</strong> –<br />
ein anderes Abzugskonzept bietet<br />
HS Produkt nicht an. Bei dem USA-Abzug<br />
handelt es sich technisch um einen Single-Action-Abzug,<br />
bei dem der Schlitten<br />
den Schlagbolzen bei jeder Bewegung<br />
komplett spannt. Je nach<br />
Schützenverband und damit sportlich<br />
gesehen gilt das USA-System aber aufgrund<br />
der Abzugssicherung im Züngel<br />
als ein Double-Action-System – so ist es<br />
etwa beim IPSC-Schießen. Deshalb sind<br />
auch nahezu alle Modelle von HS Produkt<br />
in der Production Division von IPSC<br />
und der amerikanischen USPSA zugelassen.<br />
Mit seinem mittellangen Abzugsweg<br />
fühlt sich das USA-System aber<br />
nicht wie ein typischer Single Action-<br />
Abzug an, sondern wie ein teilvorgespanntes<br />
System mit relativ klar definiertem<br />
Druckpunkt. Für die Sicherheit<br />
sorgen neben dem Abzugsweg zusätzlich<br />
eine automatische Schlagbolzensicherung<br />
sowie eine Griffstück-Sicherung<br />
im Rücken des Rahmens.<br />
Die <strong>Magazin</strong>kapazität: Bei der <strong>XDM</strong>-<br />
Serie fällt sie außergewöhnlich hoch<br />
aus. Deshalb bezeichnet US-Vertriebspartner<br />
Springfield Armory die<br />
verchromten Munitionsbehälter wohl<br />
auch als „Megazines“. In 9 mm Luger<br />
(alias 9 mm Parabellum) nimmt das<br />
Standardmagazin satte 19 Patronen auf,<br />
in .40 S & W lässt es sich immerhin noch<br />
mit 16 Patronen befüllen. Die niedrigste<br />
Kapazität weist mit neun Schuss das<br />
45er <strong>Magazin</strong> der Compact-Varianten<br />
auf – für eine handliche Waffe in .45 ACP<br />
immer noch ein enorm hohes Fassungsvermögen.<br />
Bei den Standard-Griffstü-<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 31
TEST & TECHNIK | HS Produkt <strong>XDM</strong><br />
Regulär schützt eine schwarze Melonite-Vergütung die<br />
Oberflächen vor Korrosion. Alternativ fertigt HS Produkt<br />
die <strong>XDM</strong> aber auch aus rostträgem Stahl. Hier eine <strong>XDM</strong>-9<br />
4.5 Stainless (o.) und eine <strong>XDM</strong>-9 3.8 Stainless (u.).<br />
cken erkauft HS Produkt den gewaltigen<br />
Munitionsvorrat aber mit einem simplen<br />
Trick: <strong>Das</strong> Griffstück ist etwas länger als<br />
allgemein für <strong>Pistolen</strong> mit Schlagbolzenschloss<br />
üblich. Die Gesamthöhe der<br />
<strong>Pistolen</strong> entspricht mit 145 mm eher einer<br />
konventionellen Pistole mit Schlaghahn,<br />
etwa einer SIG-Sauer der Baureihe<br />
P 220 oder einer M 1911 A1 und<br />
weniger einer typischen Waffe mit<br />
Schlagbolzenschloss wie etwa einer<br />
Glock oder Steyr. Bei den Kompaktmodellen<br />
legt der Hersteller ein Reservemagazin<br />
in Standardlänge bei. So<br />
kommt man trotz gekürztem Griffstück<br />
bei Bedarf dennoch in den Genuss der<br />
vollen <strong>Magazin</strong>kapazität von bis zu 19<br />
Patronen. Damit die Handlage nicht leidet,<br />
streift HS Produkt bei diesen überlangen<br />
Behältern einen Plastiküberzieher<br />
über den <strong>Magazin</strong>korpus, welcher<br />
äußerlich der Griffkontur entspricht.<br />
Und da es auch für die Kompaktpistolen<br />
jeweils drei unterschiedlich große<br />
Wechselgriffrücken gibt, liegen den<br />
<strong>Waffen</strong> auch drei verschieden geformte<br />
<strong>Magazin</strong>überzieher bei.<br />
Neben der Kapazität<br />
kann mit unter 30 Euro<br />
auch der Preis der <strong>Magazin</strong>e<br />
überzeugen – bei<br />
anderen Herstellern<br />
können Reservemagazine<br />
schnell das Doppelte<br />
kosten.<br />
Die Ausstattung: In<br />
Verarbeitung und Finish<br />
unterscheidet sich die<br />
<strong>XDM</strong> nicht von der alten<br />
XD. Die Passungen und<br />
die Oberflächenverarbeitung<br />
auch im <strong>Waffen</strong>inneren<br />
entsprechen<br />
qualitativ dem von <strong>Pistolen</strong>herstellern<br />
aus Österreich<br />
oder Deutschland<br />
gewohnten Niveau. Der aufälligste<br />
Unterschied zwischen einer HS Produkt<br />
Standard Series (XD) und der <strong>XDM</strong> liegt<br />
wohl in der modifizierten Oberflächenstruktur<br />
des Griffbereichs. Diese „Mega-<br />
Lock“-Textur bietet der Hand durch ihre<br />
groben, dabei aber relativ glatten Oberflächen<br />
immer noch einen leichten Zugriff<br />
und bei festem Zupacken auch soliden,<br />
rutschfesten Halt, ohne dabei zu<br />
„beißen“. Zusätzliche Spannrillen (Slide<br />
Serrations) vorn im Schlitten gibt es<br />
auch nur bei der neuen <strong>XDM</strong>. Die Stahlvisierung<br />
unterscheidet sich bei den<br />
meisten Modellen nur durch die leicht<br />
vergrößerte, fein quergerillte Kimme<br />
von der älteren XD. Die Abmessungen<br />
der Schwalbenschwanzfräsungen für<br />
Kimme und Korn entsprechen nach wie<br />
vor den Maßen von SIG-Sauer, alternative<br />
Visierungen sind also nicht schwer<br />
aufzutreiben. Normalerweise kommt die<br />
<strong>XDM</strong> ab Werk mit einem schlichten Stahlkorn<br />
mit weiß eingelegtem Punkt. Die<br />
meisten vorliegenden Exemplare stattete<br />
der Importeur aber mit einem roten<br />
Lichtsammlerkorn aus, welches normalerweise<br />
als Zubehör erhältlich ist. Eine<br />
Ausnahme gibt es nur bei dem extralangen<br />
Sportmodell <strong>XDM</strong> 5.25: Hier findet<br />
sich das Fiberglaskorn regulär ab Werk.<br />
Und als Kimme dient ein besonders flach<br />
gehaltenes, in Höhe und Seite justierbares<br />
Mikrometervisier. Auswechselbare<br />
Technische Daten der <strong>XDM</strong>-<strong>Pistolen</strong> von HS Produkt<br />
Modell: <strong>XDM</strong>-9 5.25 <strong>XDM</strong>-45 4.5 <strong>XDM</strong>-9 4.5 <strong>XDM</strong>-45 Compact 3.8 <strong>XDM</strong>-9 3.8 Stainless<br />
Preis: € 839,- € 779,- € 679,- € 779,- € 729,-<br />
Kaliber: 9 mm Luger .45 ACP 9 mm Luger .45 ACP 9 mm Luger<br />
Kapazität: 19 + 1 Patronen 13 + 1 Patronen 19 + 1 Patronen 9 (13) + 1 Patronen 19 + 1 Patronen<br />
Maße (L x B x H): 212 x 33 x 146 mm 200 x 34 x 145 mm 200 x 33 x 145 mm 179 x 34 x 121 mm 179 x 33 x 145 mm<br />
Lauflänge: 133 mm 116 mm 116 mm 96 mm 96 mm<br />
Visierlänge: 171 mm 171mm 171 mm 155 mm 150 mm<br />
Kimme: Mikrometer, 3,1 mm Stahl, 3,1 mm Stahl, 3,1 mm Stahl, 3,1 mm Stahl, 3,1 mm<br />
Korn: 3,6 mm, Lichtsammler 3,6 mm, Lichtsammler 3,6 mm, Lichtsammler 3,6 mm, Lichtsammler 3,6 mm, Lichtsammler<br />
Abzugsgewicht: 2600 g (USA-System) 2700 g (USA-System) 3000 g (USA-System) 2800 g (USA-System) 2500g (USA-System)<br />
Gewicht: 810 g 865 g 795 g 780 g 775 g<br />
32 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
HS Produkt <strong>XDM</strong> | TEST & TECHNIK<br />
Bei den Kompaktversionen gehört ein<br />
<strong>Magazin</strong> in Standardlänge mit zum Lieferumfang.<br />
Durch die passenden <strong>Magazin</strong>überzieher<br />
in Form der Griffkontur liegt<br />
die Compact dann in der Hand wie die<br />
ausgewachsenen Modelle mit Standardgriffstück.<br />
Hier die Versionen <strong>XDM</strong>-45<br />
4.5 (o.) und <strong>XDM</strong>-45 Compact 3.8 (u.).<br />
Griffrücken spendiert der Hersteller<br />
ebenfalls erst der neueren Serie <strong>XDM</strong>, an<br />
den älteren XD-Rahmen lässt sich die<br />
Handlage nicht individuell anpassen. An<br />
der Bedienung hat sich gegenüber der<br />
älteren Standard Series nicht viel geändert:<br />
Nach wie vor findet sich der <strong>Magazin</strong>auslöser<br />
auf beiden Seiten des Griffstücks.<br />
Einen Schlittenfanghebel gibt<br />
es aber nur auf der linken Seite des Rahmens,<br />
ebenso einen Demontagehebel.<br />
Immerhin, über letzteren lässt sich die<br />
<strong>XDM</strong> einfach und schnell zerlegen, ohne<br />
die Pistole zuvor durch Drücken des Abzugs<br />
entspannen zu müssen – gegenüber<br />
der älteren Standard Series ein klares<br />
Plus an Bediensicherheit. Die<br />
Abzüge lösten je nach Pistole mit einem<br />
vergleichsweise klar definierten Druckpunkt<br />
bei Werten zwischen 2500 und<br />
3000 Gramm aus.<br />
September 2014<br />
Schießtest HS Produkt <strong>XDM</strong>-45 4.5<br />
Nr. Laborierung SK (mm) v 0<br />
(m/s) E 0<br />
(J)<br />
1 165 grs Magtech SCHP 92 346 640<br />
2 200 grs Magtech L-SWC 52 275 490<br />
3 230 grs Geco FMJ 86 (60) 241 433<br />
4 230 grs Geco JHP 64 244 476<br />
5 230 grs Fiocchi JHP 58 263 515<br />
6 230 grs Sellier & Bellot FMJ 105 (72) 227 384<br />
7 230 grs Prvi Partizan FMJ 70 222 367<br />
Anmerkungen/Abkürzungen für beide Schießtest-Tabellen: SK (mm) = Streukreisangaben in<br />
Millimeter, Schussentfernung 25 Meter, gefeuert wurde mit aufgestützter Waffe. Bei den<br />
Angaben handelt es sich um Fünf-Schuss-Trefferbilder, die Werte in Klammern sind Vier-Schuss-<br />
Angaben nach Abzug eines Ausreißers. v 0<br />
(m/s) = Geschossgeschwindigkeit, direkt vor der<br />
Mündung ermittelt; in Meter pro Sekunde. Messgerät: Mehl BMC 18. E 0<br />
(J) = anhand von v 0<br />
und<br />
Geschossgewicht errechneter Geschossenergiewert, Angabe in Joule. Auf der Website www.<br />
helgepeters.de lässt sich dieser Wert online ermitteln. Geschoss-Abkürzungen: EMB = Expansion<br />
Mono-Block (ursprünglich von Hirtenberger entwickelter, jetzt von Fiocchi gebauter Geschosstyp),<br />
FMJ: Full Metal Jacket (Vollmantel), JHP: Jacketed Hollow Point (Mantel-Hohlspitz), JSP:<br />
Jacketed Soft Point (Teilmantel), TC: Truncated Cone (Kegelstumpf), SCHP = Solid Copper Hollow<br />
Point (Kupfersolid mit Hohlspitze), L-SWC= Lead-Semiwadcutter (Blei-Scharfrand).<br />
Die Auswahl: Im Gegensatz zur älteren<br />
Baureihe XD legt HS Produkt die <strong>XDM</strong><br />
nicht auch im Kaliber .357 SIG auf. Zur<br />
Auswahl stehen 9 mm Luger, .40 S & W<br />
sowie die .45 ACP. In den beiden kleineren<br />
Kalibern unterscheiden sich die Modelle<br />
in Abmessungen und Gewicht nur<br />
minimal, die 45er sind allerdings eine<br />
Nummer größer. Ansonsten hält es<br />
HS Produkt mit seinem Sortiment ähnlich<br />
wie etwa Glock: Es gibt verschiedene<br />
Kaliber, Größen, Lauflängen, Farben<br />
und Finishes, aber das technische<br />
Grunddesign inklusive der Abzugsmechanik<br />
bleibt immer gleich. Die Griffstücke<br />
in Standardlänge kombiniert das<br />
Unternehmen in allen Kalibern wahlweise<br />
mit einem Oberteil für die Lauflängen<br />
5,25, 4,5 oder 3,8 Inches (deutsch: Zoll).<br />
Daraus ergibt sich jeweils auch die Modellbezeichnung;<br />
die ersten Ziffern hinter<br />
der Baureihenkennung „<strong>XDM</strong>“ kennzeichnet<br />
das Kaliber, darauf folgt die<br />
Angabe der Lauflänge. Nur bei den kurzen<br />
96-mm-Rohren (3,8 Zoll, 1 Zoll =<br />
25,4 mm) hat man zudem noch die Auswahl<br />
zwischen dem normalgroßen Rahmen<br />
oder einem gekürzten Griffstück.<br />
Die zuletzt genannten Versionen erhalten<br />
dann die Zusatzbezeichnung „Compact“.<br />
Neben der mattschwarzen Melonite-Oberflächenvergütung<br />
der Metallteile<br />
offeriert HS Produkt die Oberteile<br />
alternativ auch in matt glasperlengestrahltem<br />
rostträgem Stahl, dann aber<br />
nur mit schwarzem Griffstück. Wer<br />
stattdessen einen braunen oder olivgrünen<br />
Rahmen wünscht, erhält dazu<br />
immer ein schwarzes Oberteil – die far-<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 33
TEST & TECHNIK | HS Produkt <strong>XDM</strong><br />
bigen Griffstücke werden nie mit dem<br />
blanken Stainless-Schlitten kombiniert.<br />
Die meisten Modelle sind auch für die<br />
IPSC-Production Division zugelassen,<br />
nicht aber die langen 5,25-Zoll-Versionen.<br />
US-Schützen können mit diesen<br />
regelkonform nach den ähnlichen (aber<br />
nicht gleichen) USPSA-Richtlinien in deren<br />
Production Klasse starten, nicht<br />
aber nach <strong>internationale</strong>m Regelwerk<br />
für IPSC. Für die IPSC-Standardklasse<br />
eignet sich das lange Modell mit<br />
5,25-Zoll-Lauf aber ebenfalls, und dort<br />
ist ihr Einsatz zulässig.<br />
Auf dem Schießstand: Für den Test<br />
fiel die Wahl auf die normalgroße 45er<br />
Standardausführung mit 4,5 Zoll langem<br />
Lauf sowie die lange 5,25er Version in<br />
9 mm Luger. Probleme bei der Bedienung<br />
oder der <strong>Waffen</strong>funktion gab es<br />
nicht. Die <strong>Magazin</strong>e ließen sich mit Ausnahme<br />
der jeweils letzten Patrone recht<br />
einfach aufmunitionieren und fallen auf<br />
Knopfdruck sowohl gefüllt als auch leer<br />
anstandslos aus dem leicht angetrichterten<br />
<strong>Magazin</strong>schacht. In den USA wird<br />
das Sicherheitskonzept der <strong>Waffen</strong> vereinzelt<br />
kritisiert: Manche Schützen versäumen<br />
ab und an, die Griffstücksicherung<br />
einzudrücken – dieses Problem<br />
scheint aber viel eher theoretischer als<br />
praktischer Natur zu sein. Bei auch nur<br />
halbwegs normaler Handhaltung deaktivierten<br />
die Handballen die Innensicherungen<br />
jedesmal zuverlässig. Im Bereich<br />
Präzision setzte sich aus der<br />
Fast alle <strong>XDM</strong>-Varianten mit schwarzem<br />
Melonite-Schlitten gibt es alternativ<br />
auch mit einem Rahmen in Oliv oder wie<br />
die abgebildete <strong>XDM</strong>-9 mit 4,5“-Lauf<br />
im Farbton Flat Dark Earth (FDE). Gut zu<br />
sehen: Die Waffe hat ein modifiziertes<br />
Browning-System mit offener, starrer<br />
Steuereinheit unter dem Lauf.<br />
Schießtest HS Produkt <strong>XDM</strong>-9 5.25, 9 mm Parabellum<br />
Nr. Laborierung SK (mm) v0 (m/s) E0 (J)<br />
1 93 grs Fiocchi EMB 68 402 487<br />
2 115 grs Sellier & Bellot JHP 54 (37) 366 499<br />
3 115 grs PMC FMJ 61 358 478<br />
4 115 grs Prvi Partizan FMJ 75 (46) 336 421<br />
5 115 grs Winchester FMJ 57 384 549<br />
6 123 grs Fiocchi FMJ-TC 39 338 455<br />
7 124 grs Magtech FMJ 86 (62) 341 467<br />
8 124 grs Geco Hexagon JHP 44 352 498<br />
9 139 grs Geco FMJ 93 (57) 322 467<br />
10 154 grs Geco FMJ 74 283 400<br />
<strong>Das</strong> Sportmodell 5.25 ist für die Standardklasse<br />
IPSC zugelassen, nicht aber für die<br />
IPSC Production Division. Nur in den USA<br />
darf sie unter deren USPSA-Regeln auch als<br />
Production-Pistole starten. Delcro Tactical<br />
hat auch eine blaue Trainingsversion der<br />
<strong>XDM</strong> für Simunitions-Farbmunition im<br />
Sortiment. Dieses Modell für sogenannte<br />
FX-Patronen gilt aber gemäß <strong>Waffen</strong>recht<br />
als scharfe Schusswaffe.<br />
34 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
HS Produkt <strong>XDM</strong> | TEST & TECHNIK<br />
9-mm-Pistole die Kegelstumpf-Laborierung<br />
von Fiocchi an die Spitze, das beste<br />
Trefferbild lag bei einem Durchmesser<br />
von 39 mm. Die 45er Pistole schien die<br />
Matchpatrone von Magtech mit 200<br />
Grains schweren Blei-Semiwadcuttern<br />
zu bevorzugen (52 mm). Beide <strong>XDM</strong>-<strong>Waffen</strong><br />
warfen alle Hülsen gleichmäßig und<br />
kräftig nach rechts aus, inklusive der<br />
schwach geladenen Spezialpatronen<br />
mit extraschweren Geschossen. Auch<br />
einhändig bewusst schwach gehalten,<br />
schleuderten die beiden kroatischen<br />
<strong>Pistolen</strong> keine Hülsen ins Gesicht der<br />
Tester. Der Rückstoß fiel aus den zwei<br />
Prüflingen – subjektiv bewertet – sehr<br />
angenehm aus. Dabei weist die 45er<br />
durch ihre schweren Geschosse freilich<br />
einen deutlich kräftigeren Hochschlag<br />
auf als die Variante in 9 mm Luger. Für<br />
einen Vergleich des Schussverhaltens<br />
wurde noch die normale 4,5-Zoll-Version<br />
in 9 mm Luger herangezogen. Der Unterschied<br />
zum langen 5,25-Zoll-Modell<br />
im gleichen Kaliber war aber nur gering.<br />
Die verlängerte Visierlinie schadet natürlich<br />
nie, und der lange Lauf bringt bei<br />
gleicher Munition immer ein paar Metersekunden<br />
extra. Schussverhalten und<br />
Balance bleiben aber nahezu gleich,<br />
denn durch das großzügig ausgefräste<br />
Fenster in der Schlittenoberseite wiegt<br />
das 5,25er Modell fast genauso viel wie<br />
die 4,5er Spielart.<br />
<strong>Das</strong> Fazit: Insgesamt bietet die Firma<br />
HS Produkt mit der <strong>XDM</strong>-Serie eine im<br />
Vergleich zum Vorgänger in ihrer Ausstattung<br />
modernisierte Baureihe an.<br />
Und bei der können Preis und Leistung<br />
mit den Modellen hierzulande bekannterer<br />
Marken voll mithalten.<br />
Text: Hamza Malalla und<br />
Matthias S. Recktenwald<br />
Fotos: Michael Schippers<br />
Die HS-<strong>Pistolen</strong> wurden vom Importeur<br />
Delcro Tactical (www.delcro-tactical.<br />
com) zur Verfügung gestellt – vielen<br />
Dank! Der Verkauf erfolgt über spezielle<br />
Stützpunkthändler, etwa www.euros<br />
hot.de oder www.planet-of-gun.de.<br />
September 2014<br />
Bei der 5.25 gehören Fiberglaskorn und<br />
Mikrometerkimme zum Lieferumfang.<br />
Als Ersatzteil für die Standardmodelle<br />
kostet ein Lichtsammlerkorn 39 Euro.<br />
Anders als bei der langen 5“-Version der<br />
älteren Baureihe XD (Standard Series)<br />
schneidet HS Produkt bei der <strong>XDM</strong> 5.25<br />
zur Gewichtsreduzierung ein Fenster in<br />
die Oberseite des Schlittens.<br />
Die Griffstückbreite beträgt bei dem<br />
normalen 9 mm-/40 S & W-Rahmen<br />
30 mm (r.). Die 45er Rahmen (l.) sind im<br />
Griffbereich lediglich zwei Millimeter<br />
breiter. Damit eignet sich die 45er trotz<br />
hoher <strong>Magazin</strong>kapazität auch gut für<br />
kleinere Hände.<br />
www.reload-swiss.com<br />
Egal ob Kurz- oder Langwaffe, egal welcher<br />
Einsatzzweck, egal welche Disziplin,<br />
egal welche Waffe – Reload Swiss<br />
RS ® bietet den richtigen Antrieb für Ihre<br />
individuellen Laborierungen! Drei Kurzwaffenpulver<br />
und sieben Langwaffenpulver<br />
stehen zur Auswahl.<br />
Reload Swiss RS ® , die neue Marke der<br />
Nitrochemie, bietet das perfekte Pulver<br />
für perfekte Treffer – dank purer Präzision<br />
aus der Schweiz!<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 35
TEST & TECHNIK | B&T VP9<br />
Die Veterinärpistole 9 mit Schalldämpfer:<br />
In aller Stille<br />
Die Schweizer Firma<br />
B&T ist einer der führenden<br />
Hersteller von<br />
Schalldämpfer-<strong>Waffen</strong><br />
– ein solcher Silencer<br />
findet sich daher auch<br />
bei ihrem neuesten<br />
Modell, der VP9. <strong>Das</strong><br />
aber ist nicht das<br />
einzige Detail, wodurch<br />
sich dieses<br />
Modell von gängigen<br />
Kurzwaffen unterscheidet<br />
– hier<br />
die Ergebnisse<br />
der Erprobung.<br />
36 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Man möge nicht vom Kino aufs<br />
wirkliche Leben schließen – wie<br />
wahr diese alte Weisheit ist, zeigt<br />
sich am Fall des Schalldämpfers (SD). Im<br />
Film geht kein Meuchelmörder und Attentäter<br />
ohne eine damit bestückte Waffe,<br />
deren Schuss stets leiser ist als eine<br />
fachmännisch vom Sommelier entkorkte<br />
Rotweinflasche. Aber weder stimmt das<br />
Klischee des kaum hörbaren Geräusches,<br />
noch haut es mit dem Zweck hin: In Wirklichkeit<br />
sollen Schalldämpfer vor allem<br />
das Gehör vor Ungemach bewahren. Bei<br />
Kommando-Einsätzen und bei Polizeieinsätzen<br />
in Gebäuden sorgen sie dafür,<br />
dass Soldaten und / oder Beamte auch im<br />
Feuer noch miteinander kommunizieren<br />
können. Ja, und dann ist da noch eine<br />
nicht nur Biologen vertraute Entwicklung:<br />
Immer mehr Wild verlagert seinen<br />
Lebensraum vom Wald in größere und<br />
kleinere Ortschaften – hierzulande Wildschweine,<br />
anderswo Bären, Elche und<br />
Karibus. Folglich müssen Förster, Jäger<br />
und Veterinäre zunehmend in der Stadt<br />
schießen. Und angesichts der steigenden<br />
Tierhaltung im urbanen Raum haben<br />
die Tierärzte das zusätzliche Problem, ab<br />
und zu ein Haustier per Schuss erlösen<br />
zu müssen. Schalldämpfer sorgen dabei<br />
für Lärmschutz. Sie verhindern, dass die<br />
Nachbarschaft aufgeschreckt und die<br />
Polizei unnötig in Alarm versetzt wird –<br />
Motto: „Da schießt jemand“. Für all das<br />
offeriert die Schweizer Firma B&T die<br />
schalldämpferbewehrte Veterinärpistole<br />
9 (kurz: VP9). Und <strong>VISIER</strong>-Autor Pascal<br />
Conter hat sie ausprobiert.<br />
Per Sechskantschlüssel lässt<br />
sich der Schalldämpfer öffnen.<br />
Die VP9: Als Repetierpistole für den<br />
Schuss auf Kurzdistanzen von null bis<br />
fünf Meter ausgelegt, ist ihr Äußeres<br />
ungewöhnlich. Unten herum Polymer<br />
mit freistehendem, bügellosem Abzug,<br />
oben herum ein Trägerrohr aus massivem<br />
Werkzeugstahl und davor der ebenfalls<br />
runde Schalldämpfer. Mit etwas<br />
Phantasie fühlt man sich weniger an<br />
eine Pistole als eher an eins der alten,<br />
zylindrischen Bolzenschussgeräte aus<br />
Großvaters Zeiten erinnert. Weil die VP9<br />
gängigen Selbstladepistolen nur wenig<br />
gleicht, dürfte ihr Design im Einsatzfall<br />
auch kaum störende Reaktionen bei etwaigen<br />
Zuschauern hervorrufen. Herzstück<br />
ist das zylindrische Verschlussgehäuse:<br />
Via Dreh- und Fräsautomaten aus<br />
einer 40-mm-Stahlwelle gefertigt, zeigt<br />
September 2014
B&T VP9 | TEST & TECHNIK<br />
es sich außen Tenifer-QPQ-behandelt,<br />
teilweise induktiv gehärtet und brüniert.<br />
Im Rohr gibt es ein wannenförmig ausgeschnittenes<br />
Auswerferfenster, in diesem<br />
wiederum sitzt der Verschluss mit seinen<br />
hinten angebrachten Riegelnocken. Will<br />
man repetieren, dreht man das als Handhabe<br />
dienende, gerändelte Verschlussende<br />
hinten am Trägerrohr gegen den<br />
Uhrzeigersinn um 90 Grad, zieht es nach<br />
hinten und wirft die verschossene Hülse<br />
aus. Dann drückt man den Verschluss gegen<br />
den Schließfeder-Widerstand wieder<br />
nach vorn. So führt man aus dem <strong>Magazin</strong><br />
eine neue Patrone zu. Abgesehen vom<br />
fehlenden Kammergriff und der anderen<br />
Drehrichtung geht das prinzipiell<br />
wie bei einem Repetierer<br />
mit Zylinderverschluss auch.<br />
Der ins Rohr geschraubte Lauf misst<br />
53 Millimeter. Vorn lugt mit 10,8 mm<br />
gerade noch soviel von ihm aus dem<br />
Trägerrohr, um ein M 13,5 x 1-Linksgewinde<br />
mit Anlagebund zur Schalldämpferaufnahme<br />
anzubringen. Wer das reihige Fünf-Schuss-<strong>Magazin</strong> entnimmt,<br />
einstellt<br />
fest, dass es aussieht wie ein gekürzter<br />
und unten mit Polymer verkleideter<br />
Tank der SIG P 225. Diese Kunststoff-Ummantelung<br />
bildet zwei Drittel<br />
des <strong>Waffen</strong>griffes – ohne Dämpfer und<br />
<strong>Magazin</strong> bleiben von der Veterinärpistole<br />
9 also nur das Trägerrohr samt Lauf<br />
und Abzug sowie ein Minimum dessen,<br />
was man bei anderen <strong>Pistolen</strong> als Griffstück<br />
kennt. Dieser mit vier Schrauben<br />
am Trägerrohr befestigte, obere Griffstückteil<br />
dient außerdem als Aufnahme<br />
des Abzugsgestänges.<br />
All das liefert der Hersteller in einem<br />
Koffer in Lederoptik. Beim Öffnen fällt<br />
sofort auf, dass jedes Zubehörteil seinen<br />
Platz im passend ausgeschnittenen<br />
Innenteil findet. Zum Lieferumfang zählen<br />
zwei Schalldämpfer, einer mit Sternblenden<br />
fürs Trainingsschießen und einer<br />
mit vier Gummidichtscheiben für<br />
dann, wenn es gilt. Da diese Dichtscheiben<br />
Verschleißteile sind, liegen 24<br />
Scheiben bei. Somit kann man den<br />
September 2014<br />
Dichtsatz sechsmal komplett erneuern.<br />
Weiter gibt es ein Ersatzgriffstück,<br />
Putzstock, Bürsten, Zerlegewerkzeug<br />
sowie ein Picatinny-Adapterring, um<br />
Laser- und Lichtmodule oder Rotpunktvisiere<br />
am SD anbringen zu können (zumindest<br />
dann und dort, wo das erlaubt<br />
ist). Und wer sich mit den <strong>Waffen</strong> der<br />
Agenten, Untergrundkämpfer und Commandoes<br />
des II. Weltkriegs befasst, der<br />
erkennt auch flugs das technische Vorbild<br />
der B&T VP9: die Welrod Silent Pistol<br />
(siehe <strong>VISIER</strong> Special 49/2008).<br />
B&T liefert die VP9 komplett in einem<br />
feinen Aktenkoffer in Lederoptik.<br />
Verarbeitung und Bedienelemente:<br />
In Sachen Qualität überzeugte die<br />
B&T VP9. Zweckgemäß zeigte sich auch<br />
das Arrangement und die Justierung der<br />
Bedienelemente: Der Abzug löste bei<br />
3690 Gramm aus – sicher nicht matchtauglich,<br />
aber für eine Einsatzwaffe unter<br />
Stressbedingungen die richtige<br />
Wahl. Sehr gut gefielen die beiden miteinander<br />
korrespondierenden Markierungen<br />
an Trägerrohr und Verschlussgriff,<br />
welche eine korrekte Verriegelung<br />
anzeigen. Die beiden links zu findenden<br />
Knöpfe zum <strong>Magazin</strong>lösen und zum Sichern<br />
ließen sich gut bedienen, hatten<br />
aber ein Handicap: Sie liegen nicht einmal<br />
anderthalb Zentimeter weit auseinander.<br />
In der Hektik kann man schon<br />
mal versehentlich den falschen Knopf<br />
drücken. Lösung: Entweder weiter auseinander<br />
montieren oder statt der<br />
Druckknopf- eine Flügelsicherung verbauen.<br />
Etwas ärgerlich ist das große<br />
Spiel des <strong>Magazin</strong>s in der Griffstückaufnahme.<br />
Nichts zu bekritteln gab es an<br />
der Visierung mit dem aus dem Trägerrohr<br />
herausgefrästen, trapezförmigen<br />
Balkenkorn und der U-Kimme mit ihrem<br />
weißumrandeten Ausschnitt: <strong>Das</strong> ist<br />
völlig zweckgemäß.<br />
Die Technik: Bei näherer Inaugenscheinnahme<br />
zeigen sich dann die Finessen.<br />
25 mm hinter der Laufmündung<br />
sitzen drei kleine Bohrungen im<br />
120°-Winkel. Sie sollen in Verbindung<br />
mit dem kurzen Lauf durch frühzeitige<br />
Gasableitung die Geschossgeschwindigkeit<br />
unter Schallgeschwindigkeit<br />
(343 m/s bei 20 °C) senken. Damit gibt<br />
es keinen Überschallknall, außerdem<br />
kommt die VP9 notfalls auch ohne<br />
spezielle im Englischen als „subsound“<br />
oder „subsonic ammuniti-<br />
on“ bekannte Unterschall-Munition<br />
klar. Es soll also auch Standardmunition<br />
aus der VP9 unter der Grenzgeschwindigkeit<br />
bleiben. Die Bohrungen<br />
übernehmen jedoch indirekt eine weite-<br />
re Aufgabe. <strong>Das</strong> Trägerrohr hat einen<br />
Innendurchmesser von 27 mm und ummantelt<br />
den 13,5 mm dicken Lauf bis auf<br />
Höhe des Anlagebundes unterhalb des<br />
Laufgewindes. Damit entsteht zwischen<br />
Lauf und Trägerrohr ein Zwischenraum.<br />
Befindet sich das Geschoss beim Schuss<br />
noch im Lauf, leiten die drei Bohrungen<br />
einen Teil der Pulvergase in den Zwischenraum<br />
ab. Somit kann man diesen<br />
als erste Expansionskammer ansehen,<br />
in der sich die heißen und hochgespannten<br />
Gase entspannen und abkühlen<br />
können. Die restliche Geräuschminderung<br />
erledigen aber<br />
Die Schalldämpfer (SD): Der Trainingsdämpfer<br />
(TD) und der Dichtscheibendämpfer<br />
(DSD) messen je 155 mm in<br />
der Länge und 36 mm im Durchmesser.<br />
Der TD sieht aus wie ein normaler B&T-<br />
Schalldämpfer mit vier Sternblenden,<br />
der DSD wie das B&T-Modell Jet. Jedoch<br />
ist bei den Zweien die Aufnahme komplett<br />
anders. Beide Dämpfer haben da<br />
einen zylindrischen 7,8-mm-Schaft. Der<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 37
TEST & TECHNIK | B&T VP9<br />
24 der<br />
kreuzförmig<br />
geschlitzten<br />
Gummidichtscheiben<br />
zählen zum<br />
Zubehör der<br />
B&T VP9.<br />
Im Koffer findet die B&T VP9 samt<br />
ihrem Zubehör in sauber gegliederten<br />
Schaumstoff-Fächern Platz.<br />
Modell:<br />
Preis:<br />
Kaliber:<br />
<strong>Magazin</strong>kapazität:<br />
L a u fl ä n g e :<br />
Dralllänge:<br />
Abzugsgewicht:<br />
Gesamtlänge:<br />
Gewicht:<br />
B&T VP9<br />
€ 2699,- inkl. Zubehör (Poltec / Fürth)<br />
9 x 19 mm Luger<br />
5 Patronen<br />
53 mm<br />
1:10“ ( 254 mm)<br />
3680 g<br />
285 mm (mit Schalldämpfer)<br />
865 g (mit Einsatz SD und leerem <strong>Magazin</strong>)<br />
An der Unterseite des Trägerrohres<br />
gibt es Schienen, in denen der<br />
freistehende Abzug geführt wird.<br />
Ausführung: Repetierpistole mit Sternblenden- und Dichtscheibenschalldämpfer,<br />
zweitem Griffstück, Manschette mit Picatinny-Schiene,<br />
Reinigungsgerät, Werkzeug und 24 Dichtscheiben extra, Koffer.<br />
ragt ins vordere Trägerrohrstück (= die<br />
beschriebene erste Expansionskammer).<br />
Ein O-Ring auf der äußeren Mantelfläche<br />
des Schaftes dichtet den Übergang zwischen<br />
Expansionskammer und Schaft<br />
ab. Um die Aufnahmebohrung für das<br />
Laufgewinde herum befinden sich in<br />
beiden Schalldämpfern im Abstand von<br />
30 Grad zwölf Bohrungen von jeweils<br />
zwei Millimetern Durchmesser. Sie leiten<br />
den Überdruck aus der ersten Expansionskammer<br />
in den Schalldämpfer ein.<br />
Der DSD hat eine mit dem Dämpferrohr<br />
verschraubte Düse. Der Raum zwischen<br />
ihr und der Aufnahme dient als zweite<br />
Expansionskammer. In Schussrichtung<br />
folgen im Wechsel die vier kreuzförmig<br />
geschlitzten Gummidichtungen und drei<br />
Aluminium-Distanzstücke. Die axiale<br />
Verspannung an der Dämpfermündung<br />
übernimmt eine Endscheibe. Sie hat einen<br />
Innensechskant und kann mit dem<br />
38 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
mitgelieferten Schlüssel herausgeschraubt<br />
werden. Der dem Geschoss<br />
durch den angebohrten Lauf vorauseilende<br />
Gasdruck soll die Kreuzschlitze<br />
etwas öffnen, damit das Geschoss einen<br />
geringeren Durchpresswiderstand erfährt<br />
und die Abnutzung sinkt. Idealerweise<br />
soll sich der geschlitzte Gummi<br />
danach wieder schließen, den Gasstrom<br />
unterbrechen und verzögert Richtung<br />
Dämpfermündung abgeben. <strong>Das</strong>s dies<br />
funktioniert, lässt sich einfach hörbar<br />
belegen: Öffnet man nach dem Schuss<br />
sofort den Verschluss, entweicht aus<br />
dem Patronenlager noch ein Teil des gespeicherten<br />
Drucks. Die Alu-Distanzstücke<br />
haben zwei Bohrungen in Schussrichtung,<br />
die erste mit 16,5 und die<br />
zweite mit 20,5 mm Durchmesser. <strong>Das</strong><br />
Material zwischen diesen Bohrungen ist<br />
hinterdreht, so dass sich der bildende<br />
Raum als weiterer Expansionsraum zwischen<br />
zwei Gummischeiben eignet. Die<br />
erste Bohrung muss kleiner sein, damit<br />
sich die Gummischeibe beim Geschossdurchtritt<br />
auf den somit breiteren Rand<br />
des Distanzstückes abstützen kann. Anders<br />
als der DSD ist der TD aufgrund fehlender<br />
Dichtscheiben wartungsfrei. Hier<br />
gibt es vier sogenannte Sternblenden<br />
aus hochfestem Aluminium. Die Endkappe<br />
hat keinen Sechskant, sondern zwei<br />
Bohrungen für einen Zapfenschlüssel<br />
und ist mit dem Schalldämpferrohr verschraubt<br />
und verklebt.<br />
Der Praxistest – 5 Testfragen:<br />
1. Was leistet die Waffe? Ein nur 53 mm<br />
langer Lauf, dazu drei Bohrungen vor<br />
der Mündung – da dürfte mancher Ballistiker<br />
fragen, was die VP9 hinsichtlich<br />
Geschossgeschwindigkeit (v) und -energie<br />
(E) leistet. Zum Vergleich: Die Standardrohrlängen<br />
für Gebrauchspistolen<br />
in Neun-Para liegen zwischen 90 und<br />
150 mm, bei deutschen Polizeipistolen<br />
September 2014
B&T VP9 | TEST & TECHNIK<br />
<strong>Das</strong> Vorbild: Die<br />
Welrod-Pistole, hier die Version<br />
Mark II mit geöffnetem Zwei-Warzen-Verschluss.<br />
sind es 98 mm. Nun verläuft die Geschossbeschleunigung beim<br />
Laufdurchtritt nicht linear, sondern steigt schnell an und nähert<br />
sich dann langsam einem Maximum. Daher liegt es auf der<br />
Hand, dass eine Halbierung der Lauflänge keine Halbierung<br />
von v und E bedeuten kann. Dies zeigen auch die Ergebnisse<br />
mit dem neuen Geschwindigkeits-Messgerät Mehl BMC 19 (siehe<br />
<strong>VISIER</strong> 8/2014). <strong>Das</strong> Geschwindigkeitsmittel aller zwölf Ladungen<br />
mit 147-Grains-Projektilen lag bei 255 Meter pro Sekunde.<br />
Im Vergleich zu einem 98-mm-Rohr verliert die VP9<br />
damit etwa 55 m/s und knapp 150 Joule Energie.<br />
Fragt sich, ob sich eine möglichst hohe Geschossenergie nun<br />
eher durch leichte oder schwere Geschosse erhalten lässt.<br />
Dazu verfeuerten die Tester im Vergleich zu den 147-Grains-<br />
Subsonics zwei Laborierungen mit leichten Köpfen – einmal<br />
Prvi Partizan mit 95 Grains und dann Sellier & Bellot mit 115<br />
Grains. <strong>Das</strong> messbare Energieplus der beiden Laborierungen<br />
lag etwa 15 bis 25 Joule über dem Mittel der 147-Grains-Subsonics<br />
– die leichten Projektile bringen also etwas mehr Power.<br />
Insgesamt beschafften die Tester über 20 Laborierungen,<br />
darunter auch 18 Subsonics. Da lag es nahe, den Einfluss der<br />
zwei Dämpfer auf Geschwindigkeit und Energie zu ermitteln. In<br />
Zahlen: Die Dichtscheiben des DSD zehren bei den 147-Grains-<br />
Geschossen durchschnittlich 23 m/s oder 53 Joule auf.<br />
2. Wie gut ist die Dämpfung? Der wartungsfreie TD ist natürlich<br />
wesentlich aufwändiger zu fertigen als der DSD mit seinen<br />
auswechselbaren Gummischeiben. Zudem fressen diese<br />
natürlich viel Energie, weil sich ja das Geschoss gleichsam<br />
„hindurchquälen“ muss. Und das ist bei anders aufgebauten<br />
Ist der Verschluss zu, korrespondieren die Farbflecken der<br />
gerändelten Repetier-Handhabe und des Trägerrohrs.<br />
Zum Öffnen dreht man die Handhabe um 90 Grad nach links<br />
und zieht damit dann den Zwei-Warzen-Verschluss heraus.<br />
SDs nicht der Fall. Aber welchen Vorteil verspricht sich B&T<br />
dann von dem DSD? Nun, da ist ja der wesentliche Job eines<br />
Dämpfers – wissenschaftlich formuliert: die Reduktion des<br />
mess- und hörbaren Schalldruckpegels. Was also leistet der<br />
DSD hier? Um dies genau zu bestimmen, beschafften sich die<br />
Tester vom dänischen Hersteller Brüel & Kjaer einen Schallanalysator<br />
und machten auf der Schießanlage Philippsburg<br />
Freifeldmessungen. Aufbau und Ausrüstung bei diesen auf-<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 39
TEST & TECHNIK | B&T VP9<br />
Bei der VP9 bildet<br />
die <strong>Magazin</strong>verkleidung<br />
aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff den<br />
größten Griffteil.<br />
Nimmt man per Außensechskantschlüssel die<br />
Front des Dichtscheibendämpfers ab, lassen<br />
sich verschlissene Gummischeiben tauschen.<br />
<strong>Das</strong> Gewinde der Laufmündung nimmt den Schalldämpfer<br />
auf. Gut zu sehen sind dessen zwölf für<br />
den Gasdurchlass notwendige Bohrungen.<br />
Die Gummischeiben (26,5 mm Durchmesser, 6,5 mm dick) sind kreuzförmig<br />
geschlitzt und gestatten das Passieren des Geschosses.<br />
wändigen Messungen entsprachen den<br />
Vorgaben der NATO nach dem MIL-STD-<br />
1474-D-Verfahren. Hierbei wird 100 cm<br />
links neben der Mündung und 160 cm<br />
über dem Boden der einfallende Schalldruck<br />
in Dezibel (dB) umgewandelt. Die<br />
Tester wählten Messfilter C, da Messungen<br />
in dB(C) sich für Impulslärm wie<br />
Schussgeräusche am besten eignen.<br />
Die Ergebnisse mit dem DSD waren äußerst<br />
beeindruckend und zauberten ein<br />
zufriedenes Lächeln auf die Gesichter<br />
der Prüfer. Nach Auswertung der Messungen<br />
lagen 16 der 21 Testlaborierungen<br />
zwischen 125 und 128 dB(C). Damit<br />
zählt die VP9 beim Einsatz des DSD definitiv<br />
zu den leisesten, schallgedämpften<br />
Neun-Para-Kurzwaffen. Zum Vergleich:<br />
Aus einer gängigen SD-bewehrten Pistole<br />
dieses Kalibers kommt normalerweise<br />
ein Schalldruckpegel von ungefähr 133<br />
bis 145 dB(C). Ein freies Federdruck-<br />
Luftgewehr kommt bei gleichem Messaufbau<br />
auf etwa 119 dB(C). Und der<br />
ungedämpfte Schuss einer Neun-Para-<br />
40 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Pistole mit 98-mm-Lauf emittiert einen<br />
Schalldruckpegel von zirka 162 dB(C).<br />
Etwas anders sah es bei dem Trainingsdämpfer<br />
aus. Da zeigte sich meistens ein<br />
ausgeprägter Erst-Schuss-Effekt („first<br />
round pop“). In Zahlen bedeutet dies,<br />
dass der Schalldruckpegel beim ersten<br />
Schuss etwa 5 bis 10 dB(C) höher ist als<br />
bei den Folgeschüssen. Der Mittelwert<br />
der zwölf 147-Grains-Subsonics lag<br />
ohne Erst-Schuss-Effekt bei 135 dB(C)<br />
und damit um 8 dB(C) höher als beim<br />
DSD. Aber auch dies ist hervorragend.<br />
3. Wie lange halten die Dichtungen?<br />
Die Standzeiten hängen fast völlig von<br />
der jeweils verfeuerten Geschossform<br />
ab. Bei klassischen Vollmantel-Rundköpfen<br />
nutzt sich der Gummi am wenigsten<br />
ab. Hier können einige Dutzend<br />
Schuss durchgehen, ohne dass sich die<br />
Dämpfung nennenswert hörbar ändert.<br />
Eine etwas höhere Abnutzung bewirken<br />
die Vollmantel-Kegelstümpfe, da sich<br />
die geschlitzten Gummilippen schlagartig<br />
an den Übergang von Kopfplatte zu<br />
dem Kegelstumpf anlegen. Aber auch<br />
hier sind problemlos über 30 Schuss<br />
möglich. Ganz anders bei den Hohlspitzgeschossen,<br />
wobei man hier noch unterscheiden<br />
muss, ob der Mund der Hohlspitze<br />
scharfkantig oder mit kleinem<br />
Radius versehen ist. Hier schlagen die<br />
vier Enden des geschlitzten Gummis an<br />
den Mund der Hohlspitze. Dadurch werden<br />
regelrecht kleine Stücke aus dem<br />
Gummi gerissen. Zuerst nur oberflächlich<br />
wenige Millimeter tief, frisst sich<br />
das Loch mit steigender Schusszahl immer<br />
tiefer, bis der Gummi komplett auf<br />
einen Durchmesser von vier bis sechs<br />
Millimetern durchgestanzt ist. <strong>Das</strong> tritt<br />
– in Schussrichtung gesehen – vor allem<br />
an der ersten und zweiten Scheibe auf.<br />
Die Lebensdauer der Gummischeiben für<br />
Hohlspitzgeschosse kann nicht pauschalisiert<br />
werden, sondern hängt konkret<br />
von der Geschosskopfgeometrie ab.<br />
Aber man kann immerhin eine Faustregel<br />
aufstellen: Nach 10 bis 20 Schuss<br />
sollte man den DSD öffnen und die Gummischeiben<br />
kontrollieren.<br />
September 2014
B&T VP9 | TEST & TECHNIK<br />
Schießtest B&T VP9 mit Subsonic-Munition<br />
B&T VP9 mit Dichtscheibenschalldämpfer Sternblendenschalldämpfer<br />
Nr. Fabriklaborierung v 2<br />
(m/s)<br />
E 2<br />
(J)<br />
Lcpeak<br />
(dB(C))<br />
v 2<br />
(m/s)<br />
E 2<br />
(J)<br />
Lcpeak<br />
(dB(C))<br />
UVP (€)<br />
1 6,2 g (95 grs) Prvi Partizan FMJ 310 298 131 329 336 139 14,90<br />
2 7,5 g (115 grs) S&B FMJ 269 271 127 295 326 139 12,80<br />
3 8,7 g (135 grs) Federal Tactical bonded JHP +p 240 251 131 276 331 136 36,00<br />
4 9,0 g (139 grs) Geco Vollmantel gekapselt 230 238 126 245 270 135 16,70<br />
5 9,0 g (139 grs) S&B FMJ 235 249 127 256 295 131 15,80<br />
6 9,5 g (147 grs) Federal JHP 225 240 130 259 319 138 23,00<br />
7 9,5 g (147 grs) Hornady XTP 228 247 128 257 314 135 22,00 X)<br />
8 9,5 g (147 grs) Magtech FMC-flat 250 297 128 256 311 137 18,40<br />
9 9,5 g (147 grs) Magtech JHP 225 240 130 255 309 136 19,40<br />
10 * 9,5 g (147 grs) MEN SD Vollmantel-Kegelstumpf 239 271 126 253 304 134 -/-<br />
11 9,5 g (147 grs) Prvi Partizan JHP 211 211 127 228 247 132 16,85<br />
12 9,5 g (147 grs) Remington Golden Saber JHP 218 226 127 247 290 134 17,00 X)<br />
13 9,5 g (147 grs) Remington Golden Saber JHP bonded 222 234 127 251 299 134 34,50<br />
14 9,5 g (147 grs) Remington UMC MC 232 256 127 252 302 135 15,00<br />
15 9,5 g (147 grs) Remington HTP JHP 239 271 126 259 319 134 39,00<br />
16 * 9,5 g (147 grs) RUAG Swiss P Subsonic BJHP 249 295 127 268 341 135 -/-<br />
17 9,5 g (147 grs) Winchester TCMC 247 290 125 269 344 135 22,65<br />
18 10,0 g (154 grs) Geco Vollmantel 205 210 125 227 258 133 16,70<br />
19 * 10,0 g (154 grs) RUAG SD Vollmantel 233 271 126 247 305 131 -/-<br />
20 10,2 g (158 grs) Fiocchi FMJ 209 223 128 230 270 135 21,90<br />
21 ** 10,2 g (158 grs) IMI low velocity FMJ 243 301 126 252 324 133 -/-<br />
Hinweise / Abkürzungen: v 2<br />
= zwei Meter vor der Mündung gemessene Geschossgeschwindigkeit, Durchschnittswert aus 5 Schuss, Messgerät Mehl BMC 19.<br />
E 2<br />
= aus der v 2<br />
und dem Geschossgewicht errechnete Geschossenergie, ebenfalls zwei Meter vor der Mündung. Abkürzungen: Geschossgewicht in Gramm (g)<br />
und Grains (grs), 1 Gramm entspricht 15,432 grs. *= Behördenmunition, nicht auf Zivilmarkt erhältlich und daher ohne Preisangabe. UVP = unverbindliche<br />
Preisempfehlung. Alle angegebenen Preise zu den Patronen beziehen sich auf 50er Schachteln, ausgenommen die mit einem hochgestellten “x)”<br />
markierten Patronensorten Nr. 7 Hornady XTP und Nr. 12 Remington Golden Saber JHP, die in 25er Schachteln zum Kunden kommen. ** = als Referenzpatrone<br />
benutzte, aber nicht mehr gefertigte Munitionssorte, daher gibt es auch hier keine Preisangabe. L Cpeak<br />
in db(C) = Spitzenschalldruckpegel, Angabe in<br />
Dezibel (C).FMJ (Full Metal Jacket) = Vollmantelgeschoss. JHP (Jacketed Hollow Point) = Mantelhohlspitzgeschoss. Hornady XTP = (Extreme Terminal<br />
Performance) Hohlspitzgeschoss. bonded = Verbundkerngeschoss. Geschosskern und -mantel elektrolytisch verbunden. BJHP = Verbundkern.<br />
4. Wie pilzen Hohlspitzgeschosse nach<br />
dem Schuss aus der SD-Waffe auf? Da<br />
viele Subsonics mit Hohlspitzgeschossen<br />
kommen, wollten die Tester wissen,<br />
ob diese die Gummischeiben unbeschadet<br />
passieren und ob sie aufgrund der<br />
niedrigen Zielgeschwindigkeiten noch<br />
September 2014<br />
Die Tester verwendeten<br />
Subsonic-Patronen mit<br />
Flachkopf-, Rundkopf- und<br />
Hohlspitzgeschossen.<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 41
TEST & TECHNIK | B&T VP9<br />
Die zur Prüfung des Aufpilzverhaltens<br />
von Hohlspitzgeschossen im Weichziel<br />
verwendeten Projektile der Patronen<br />
von Remington (13) Federal (6) und<br />
Magtech (9): Linke Reihe unverschossen,<br />
mittlere Reihe durch DSD geschossen<br />
und in einer Matte gefangen. Rechte<br />
Reihe nach DSD-Beschuss ins Weichziel.<br />
in einem Weichziel aufpilzen. Dazu feuerten<br />
die Tester die Laborierungen 6, 9<br />
und 13 zunächst aus dem DSD in einen<br />
mit Watte gefüllten Kasten. Ergebnis:<br />
Die Geschosse von Federal und Magtech<br />
(Nr. 6 und 9) passierten die Gummiblenden<br />
des Dämpfers formstabil. Hingegen<br />
begann sich bei Remingtons Golden-Saber-Geschoss<br />
die Hohlspitzwandung<br />
zu öffnen, blieb aber noch unter<br />
Nominalkaliber. Keine der „Hollow<br />
Points“ verstopfte. Danach folgte der<br />
Beschuss von ballistischer Glyzerinseife.<br />
<strong>Das</strong> Federal-Geschoss zeigte dabei<br />
Anzeichen einer beginnenden Deformation,<br />
die Zielgeschwindigkeit von zirka<br />
230 m/s war jedoch für ein Aufpilzen zu<br />
gering. Anders hingegen Magtech und<br />
Remington: Deren Projektile verbreiterten<br />
sich in der Glyzerinseife deutlich<br />
und drangen etwa 200 mm bis 250 mm<br />
tief in die Simulanz ein.<br />
5. Wie gut ist die Präzision? Wie eingangs<br />
ausgeführt, handelt es sich bei<br />
der VP9 um eine Schusswaffe für kürzeste<br />
Distanzen und nicht um ein Sportgerät;<br />
der Hersteller B&T preist sie natürlich<br />
auch nicht als solches an. Um so<br />
mehr staunten die Tester über die gute<br />
Präzision. Frei stehend konnten sie auf<br />
25 Meter Entfernung ein Ziel in der Größe<br />
eines DIN-A6-Blattes treffen.<br />
<strong>Das</strong> Fazit: Die B&T VP9 lehrt in Sachen<br />
Schusslärmreduzierung die Konkurrenz<br />
das Fürchten. Damit taugt sie auf jeden<br />
Fall für die eingangs geschilderten Einsatzszenarien.<br />
Mit umfangreichem Zubehör<br />
in einem ordentlichen Koffer ausgeliefert,<br />
zeigt sich die VP9 als absolutes<br />
Schweizer Qualitätsprodukt. Defizite<br />
sind die klapprige Griffpassung und<br />
die Anordnung des Sicherungsknopfes.<br />
Ganz sicher wird die Waffe aufgrund ihrer<br />
Erscheinung und ihrer Leistung ihre<br />
Kunden finden. Ja, bereits während der<br />
Arbeiten zu diesem Artikel kamen seitens<br />
von Behörden diverse Anfragen,<br />
die Waffe für krankgefahrenes Wild oder<br />
bei der Seuchenbekämpfung einzusetzen.<br />
Erste Versuche in diese Richtung<br />
fanden bereits statt – erfolgreich.<br />
Text: Pascal Conter und<br />
Matthias S. Recktenwald<br />
Fotos: Ralf Brauer<br />
Die Testwaffe stammte von der Firma<br />
Poltec (www.pol-tec.de), die Munition<br />
von den Firmen Frankonia, Helmut Hofmann,<br />
Leader Trading, Delmenhorster<br />
<strong>Waffen</strong>- und Munitionshandel, Manfred<br />
Alberts, MEN Defencetec und RUAG Ammotec<br />
– ihnen allen vielen Dank!<br />
„Die Waffe präsentiert sich aufgeräumt<br />
und gut geschützt in einem Koffer mit<br />
Schaumstoffeinsatz. Beim Zusammensetzen<br />
der Einzelteile muss man anerkennen,<br />
dass man es hier mit Metallverarbeitung<br />
und Oberflächenveredelung<br />
der feinen Art zu tun hat.<br />
Der Zusammenbau geht einfach, alles<br />
passt. Aber dann: <strong>Das</strong> Griffstück fühlt<br />
sich für normale Hände recht klein an,<br />
die Visierung ist für einen Sportschützen<br />
nur als mickerig zu bezeichnen.<br />
Egal, wir üben die Handhabung.<br />
Für einen Rechtshänder stellt sich<br />
nach kuzer Zeit heraus: Am besten die<br />
Waffe in der rechten Hand belassen<br />
und mit dem linken Handballen den<br />
Verschluss öffnen und schließen. Nun<br />
kommt die Stunde der Wahrheit. Die<br />
Geräuschentwicklung beeindruckt –<br />
weil nicht vorhanden. Der erste<br />
Schuss liegt hoch. War ich das oder<br />
die Pistole? lch lasse den Spiegel aufsitzen.<br />
Und was soll ich sagen? Passt<br />
haargenau auf 25 Meter. Mit der starren<br />
Visierung sind gute Gruppen um<br />
die Zehn herum möglich. Kaum zu<br />
glauben bei einer Waffe, die ja nun<br />
wirklich nicht für diesen Zweck gebaut<br />
wurde. Und da soll noch mal einer<br />
sagen, Schalldämpfer würden die<br />
Präzision nachteilig beeinflussen.<br />
<strong>Das</strong> Fazit: Hochwertig anmutende<br />
Verarbeitung, überraschende Schussleistung,<br />
was die Präzision betrifft,<br />
Griffstück und Visierung gewöhnungsbedürftig.<br />
Aber wir reden<br />
schließlich von einem Spezialgerät,<br />
welches nach anderen Kriterien entwickelt<br />
wurde und das nicht für gewöhnliche<br />
Sportschützen wie mich<br />
gedacht ist.“<br />
Maschinenbautechniker und Sportschütze<br />
Dieter Müller (r.) probierte die<br />
VP9 kurz aus – dies ist sein Bericht.<br />
Im Bild zusammen mit Maschinenbaumeister<br />
Marc Albers (l.) vom Delmenhorster<br />
<strong>Waffen</strong>- und Munitionshandel,<br />
auch er Sportschütze – und Spezialist<br />
beim Thema Schalldämpfer.<br />
42 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
3-27x56 PM II HIGH POWER<br />
B&T VP9 | TEST & TECHNIK<br />
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einer Ausschreibung für das US Special Operations Command<br />
entwickelt, das nach einer geeigneten Zieloptik für den Scharfschützeneinsatz<br />
auf lange Distanzen suchte. Mit dieser Konstruktion übertraf<br />
Schmidt & Bender sämtliche Erwartungen und konnte die, neue Maßstäbe<br />
setzende, Ausschreibung eindeutig für sich entscheiden. Zudem beträgt<br />
das Gewicht bei einer Gesamtlänge >40 cm lediglich 1128 g. Ab<br />
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<strong>VISIER</strong>.de | 43<br />
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TEST & TECHNIK | Serbu BFG-50A<br />
Serbu-Halbautomat<br />
BFG-50A in .50 BMG:<br />
Der<br />
Geheimtipp<br />
Superkurze<br />
Flinten sind<br />
ebenso ihr<br />
Markenzeichen<br />
wie<br />
erstklassige<br />
Büchsen im<br />
Super-Kaliber .50 BMG:<br />
Serbu Firearms aus<br />
Florida. Und dieses<br />
Unternehmen baut seit<br />
kurzem einen Selbstlader<br />
dieses Kalibers –<br />
<strong>VISIER</strong> hat das Modell<br />
unter die Lupe genommen:<br />
Ein Blick aufs<br />
technisch Machbare.<br />
44 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Es ist nun kein Geheimnis, dass<br />
Long-Range-Büchsen im Kaliber .50<br />
Browning Machine Gun (BMG, metrisch:<br />
12,7 x 99 mm) bei Sportschützen<br />
ebenso hoch im Kurs stehen wie bei behördlichen<br />
Anwendern. Üblicherweise<br />
zwischen 10 und 20 Kilo schwer, sind<br />
diese im Duktus der Szene als „50er“ bekannten<br />
Big-Bore-Gewehre nichts für<br />
schwache Nerven. Selbst mit den bestmöglichen<br />
Mündungsbremsen bleibt<br />
kein Zweifel, dass da richtig große Dinge<br />
vonstatten gehen! Nun gibt es diese<br />
meist mit Zylinderverschluss bestückten<br />
Gewehre einschüssig ebenso wie als<br />
Die Serbu BFG-50A<br />
ist ein technisch<br />
besonderer, auf<br />
Match-Niveau<br />
ausgeführter<br />
Präzisions-<br />
Halbautomat im<br />
Kaliber .50 BMG<br />
– und ein Genuss<br />
beim Schießen.<br />
Repetierer. Seitdem der Tennesseer<br />
Ronnie Barrett aber vor über 20 Jahren<br />
mit seinem als „Barrett Light Fifty“ bekannten<br />
Modell 82 herauskam, existiert<br />
auch ein Markt für meist militärisch genutzte<br />
Halbautomaten. So hat die US-<br />
Armee das Barrett unter der Bezeichnung<br />
M 107 und die Bundeswehr als<br />
„Gewehr großer Reichweite G 82“ eingeführt<br />
– als Anti-Material-Rifle, also zum<br />
Schuss auf technische Ziele und / oder<br />
auf extrem weit Entferntes. Die Stärke<br />
dieses und anderer vergleichbarer Halbautomaten<br />
liegt im schnellen Feuern,<br />
etwa zur Abwehr eines mit Terroristen<br />
September 2014
Serbu BFG-50A | TEST & TECHNIK<br />
<strong>Das</strong> Serbu-Logo findet sich eingeätzt in die rechte<br />
Seite des <strong>Magazin</strong>schachtes – da bleibt kein Zweifel,<br />
um was für eine Büchse es sich hier handelt.<br />
und sonstigen Insurgenten<br />
besetzten,<br />
heranrasenden Technical-Fahrzeugs.<br />
Bei einer<br />
Patrone im Kugelschreiber-Format setzt<br />
das ein zuverlässiges Repetieren ebenso<br />
voraus wie ein erstklassiges Abpuffern<br />
des Rückstoßes. Selbstlader im Kaliber<br />
.50 arbeiten meist mit kurzem Rücklauf,<br />
Kurzhub-Gaskolbensystem (Short Stroke<br />
Piston) oder mittels unmittelbar auf den<br />
Verschluss wirkenden Gasdrucks (Direct<br />
Gas Impingement). Rotierende Verschlüsse<br />
sind am gängigsten, ebenso <strong>Magazin</strong>e,<br />
die von unten eingesetzt werden.<br />
Die Zahl der Hersteller liegt allenfalls<br />
bei einigen Dutzend; die meisten von<br />
ihnen bieten Einzigartiges an. Dazu gehört<br />
auch die BFG-50A der Firma Serbu<br />
Firearms: ein Geheimtipp – noch.<br />
September 2014<br />
Der Hersteller: Es handelt sich um<br />
ein in Tampa, Florida ansässiges Unternehmen.<br />
1996 vom Maschinenbau-Inge-<br />
nieur Mark Serbu gegründet, besetzt es<br />
eine Marktnische für ausgefallene <strong>Waffen</strong>.<br />
Etwa das Modell Super Shorty: Eine<br />
extrem kurze Vorderschaft-Repetierflinte,<br />
die Serbu auf Basis bekannter<br />
Pumpflinten wie der Mossberg Maverick,<br />
der Mossberg 500 oder der Remington<br />
870 fertigt. Hinten gibt es nur einen<br />
<strong>Pistolen</strong>griff, vorn am <strong>Magazin</strong> sitzt<br />
statt des gewohnten röhrenförmigen<br />
Vorderschafts ein Klappgriff zum Durchladen.<br />
Die Gesamtlänge beträgt 420 mm,<br />
die Lauflänge 165 mm. Der Super Shorty<br />
kommt entweder als 2 + 1-Schuss-Ausführung<br />
oder mit angesetztem Trommelmagazin,<br />
wie auf der SHOT Show 2014 zu<br />
sehen. Zweites Standbein: Gewehre im<br />
Kaliber .50 BMG. Seit 1999 fertigt Serbu<br />
die einschüssige Zylinderverschluss-<br />
Büchse BFG-50. Davon hat das Werk zwischenzeitlich<br />
gut 2000 Stück verkauft.<br />
Der jüngste Streich ist der Selbstlader<br />
BFG-50A. An deren Konstruktion arbeitete<br />
Mark Serbu jahrelang. Vor zirka<br />
zwei Jahren kam dann die Meldung, das<br />
Modell sei nun allmählich serienreif.<br />
Die Waffe: Rein äußerlich sieht die<br />
BFG-50A so aus, wie man das von einer<br />
solchen Büchse erwartet: Eine gerade<br />
Linienführung, bei der sich etwa an<br />
Handschutz, Innenleben und <strong>Pistolen</strong>griff<br />
Anklänge an das AR-15/M 16-Feld<br />
nicht übersehen lassen. Bekanntes auch<br />
beim <strong>Magazin</strong>. Es handelt sich um den<br />
Patronenbehälter des Barrett M 82. Um<br />
mit dieser Gewehrfamilie zu konkurrieren,<br />
muss man freilich mit Besonderem<br />
auftrumpfen. Genau das tat Serbu. Sein<br />
Selbstlader wirkt zwar mächtig, ist aber<br />
mit gut 10 400 Gramm leichter als die<br />
zwischen 12 000 und 14 000 g schweren<br />
Barretts. Auch fällt er mit gut 130 Zentimetern<br />
Gesamtlänge zirka 15 cm kürzer<br />
aus. Der nächste Vorteil der Serbu: Sie<br />
funktioniert auch. Nur wenige meisterten<br />
erfolgreich die Kraft beim Ausziehen<br />
einer Patronenhülse im Kaliber .50<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 45
TEST & TECHNIK | Serbu BFG-50A<br />
Modell<br />
Kaliber:<br />
Kapazität:<br />
Gesamtlänge:<br />
L a u fl ä n g e :<br />
Serbu BFG-50A<br />
.50 BMG (12,7 x 99 mm)<br />
5 + 1 Patronen<br />
1381 mm<br />
660 mm, 6 Züge<br />
Die klare Lininenführung der<br />
BFG-50 A erzählt die Story zur<br />
„Abstammung“ der Büchse:<br />
Der prägende Einfluss von<br />
AR-15-“Vater“ Eugene Stoner<br />
ist unübersehbar.<br />
Die Verschlussgruppe ähnelt derjenigen des AR-180, seinerseits wiederum ein<br />
Ableger von Stoners AR-Design. Man beachte das versetzte Arrangement der<br />
Verschlussfeder.<br />
Die zerlegte Verschluss-Baugruppe des halbautomatischen Gewehrs Serbu BFG-50A<br />
zeigt deren robusten und bewusst einfach gehaltenen Aufbau.<br />
Drall<br />
Gewicht:<br />
1:15" (381 mm), rechts<br />
1040 g<br />
Preis: $ 6700,-<br />
Ausführung: Halbautomatisches Gewehr mit<br />
Direct Gas Impingement und Drei-Warzen-<br />
Verschluss. Spanlos gezogener Lauf mit<br />
Patronenlager des Typs Serbu Accuracy<br />
Chamber und „Shark-Brake“-Mündungsbremse.<br />
Finish: in schwarzem Farbton,<br />
manganphospat- und nitridbeschichtet<br />
(Black QPQ Nitride). Waffe kommt mit um<br />
20 Grad vorgeneigter Picatinny-Schiene auf<br />
dem Upper, standardmäßig gibt es keine<br />
offene Visierung. Abzug und Sicherung im<br />
AR-15-Stil, die Waffe hat ein Custom-<br />
Schlagstück. Einreihiges Stangenmagazin,<br />
Serbu-Zweibein. Optional: Erdsporn, Stecher-<br />
Abzug, Werkzeug- und Ersatzteilset.<br />
Kontakt: Serbu Firearms, Inc.<br />
(www.serbu.com)<br />
Der Verschluss<br />
der BFG-50A<br />
verfügt über<br />
drei Riegelwarzen,<br />
zwei<br />
Ejektoren und<br />
einen breiten<br />
Auszieher. Die<br />
Warzen sind etwas schräg gestellt, was<br />
für ein erstklassiges Ausziehen sorgt.<br />
BMG, aber nicht in Gestalt eines langsamen<br />
Ausziehens aus einer Büchse, welche<br />
mit kurzem Rücklaufsystem arbeitet.<br />
<strong>Das</strong> klappt bei der BFG-50A, aber<br />
wie? Dazu ein Tester: „Die kurze Antwort<br />
auf diese Frage ist, dass ich es nicht weiß.<br />
Die lange: Ich vermute, dass die Antwort<br />
im Verschluss liegt.“ So sind die wie drei<br />
Ecken eines Triangels angeordneten<br />
Riegelwarzen nicht flach, sondern gewölbt<br />
und leicht schräg gestellt – diese<br />
Anordnung ist öffnungs- und schließfördernd.<br />
Zudem verfügt der Verschluss<br />
über einen extrem breiten Auszieher.<br />
Die zwei Faktoren gestatten wohl ein<br />
erstklassiges Ausziehen der heißen,<br />
46 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
schweren 50er Hülsen und verhindern<br />
das Abreißen der Hülsenböden wie in<br />
anderen Tests von 50er Selbstladern.<br />
Und wie steht‘s um die übrigen technischen<br />
Charakteristika der Serbu?<br />
Der Aufbau: Um an der Mündung des<br />
660-mm-Laufs anzufangen: Die BFG-<br />
50A hat eine effiziente Mündungsbremse<br />
mit vier Schlitzen auf jeder Seite. Ein<br />
paar Inches weiter hinten findet sich der<br />
Gasblock mit einer kurzen Schiene vom<br />
Typ Mil-Spec-1913 und darunter ein relativ<br />
großes Gasrohr, das schnurgerade<br />
nach hinten in den Upper geht. Als<br />
nächstes kommt ein ventilierter Freischwinger-Handschutz.<br />
Daran sitzt vorn<br />
unten eine weitere Schiene, an dieser<br />
ein robustes Zweibein. Auf dem Upper<br />
eine Mil-Spec-Stahlschiene mit einer<br />
Neigung von zirka 20 Grad. Bei der Testwaffe<br />
saß auf dieser Rail ein NightForce-<br />
Zielfernrohr des Typs 5,5-22 x 56 mm Illuminated<br />
Reticle. Dies ist der Favorit<br />
vieler Leute, die im Whittington Center<br />
von New Mexico an den .50-Kaliber-<br />
Wettkämpfen teilnehmen. Serbu liefert<br />
das BFG-50A ohne Kimme und Korn.<br />
Rechts sitzt ein ganz normaler Spanngriff,<br />
montiert am Verschlussträger.<br />
Letztgenannter läuft in Schienen im Up-<br />
September 2014
Serbu BFG-50A | TEST & TECHNIK<br />
per und steuert den Verschluss, der ganz<br />
ähnlich wie beim AR-15 ver- und entriegelt.<br />
Der Verschlussträger (Carrier) arbeitet<br />
gegen die lange Verschlussfeder,<br />
welche versetzt ist und sich links vom<br />
Carrier findet; sie läuft nach hinten zu<br />
einem Einschnitt in der linken Schaftseite.<br />
Alles bis hierhin Beschriebene besteht<br />
aus wärmebehandeltem Stahl. Der<br />
Lower des BFG-50A besteht aus Flugzeug-Aluminium.<br />
Obwohl viel größer,<br />
ähnelt er sehr dem Lower eines AR-15<br />
und lässt sich grundsätzlich auch in der<br />
selben Manier zerlegen. Diese Partie besteht<br />
freilich aus zwei Hälften, fest verbunden<br />
mittels querlaufender Sechskantschrauben.<br />
Die Auslöseeinheit verwendet<br />
doppelte Schlagfedern für eine<br />
zuverlässige Zündung. <strong>Das</strong> Fünf-Schuss-<br />
<strong>Magazin</strong> mit den beidseitigen Halteknöpfen<br />
schwingt genauso an seinen<br />
Platz wie die Behälter der AK- und M1A-<br />
Gewehre. Montiert ist ein M16 A1-<strong>Pistolen</strong>griff.<br />
Sich über die ganze Strecke bis<br />
hin zum Kolben erstreckend geht die<br />
Verschlussfeder des BFG-50A über einen<br />
langen Weg, um die Verschlussgruppe<br />
beim Anprall gegen den Kolben und<br />
damit den Bums gegen die Schulter zu<br />
zähmen. Zu einer zusätzlichen Reduzierung<br />
des Rückstoßes trägt im Kolben<br />
ein hydraulischer Puffer bei, gegen den<br />
der Verschlussträger läuft. Am Fuß des<br />
Schafts sitzt ein verstellbarer Erdsporn.<br />
<strong>Das</strong> Zerlegen: <strong>Das</strong> funktioniert großteils<br />
wie bei einem AR-15, abgesehen<br />
davon, dass man den Spanngriff abnehmen<br />
muss, um die Verschlusseinheit<br />
entnehmen zu können. Nach Entladen<br />
und Sicherheitscheck lässt sich das<br />
durchführen, indem man eine Sperre<br />
vorn im Verschlussträger eindrückt; das<br />
geht per Geschossspitze oder ähnlichem.<br />
Theoretisch – in der Praxis lief<br />
das nicht so. Gleichgültig, wie man<br />
drückte, der Bolzen ließ sich nicht weit<br />
genug eindrücken, um den Griff abziehen<br />
zu können. Daraufhin platzierten<br />
die Tester „ihre“ Büchse mit ausgefahrenem<br />
Zweibein auf einem Tisch und<br />
stemmten den Kolben fest gegen die<br />
September 2014<br />
Wand. Nun ließ sich dieser Haltebolzen<br />
mit der rechten Hand leicht einpressen,<br />
während die linke den Spanngriff<br />
abnahm. Danach ging es ratzfatz:<br />
Schafthaltebolzen rausdrücken,<br />
Schulterstütze abnehmen, dann Verschlussfeder-Set<br />
und schließlich die<br />
Verschlusseinheit nach hinten entnehmen.<br />
Wer will, kann diese zerlegen. Ein,<br />
zwei Handgriffe, und man hat den<br />
Schlagbolzen samt seinen Halteelementen,<br />
den eigentlichen Verschluss und<br />
den Carrier vor sich liegen – ingesamt<br />
weniger als ein Dutzend Teile.<br />
Auf dem Schießstand: Es waren jede<br />
Menge militärischer Patronen in .50<br />
BMG zur Hand, aber nichts davon lag auf<br />
Wettkampf-Niveau. <strong>Das</strong> Hauptproblem<br />
beim Testen der Serbu BFG-50A lag im<br />
Beschaffen hochklassiger Munition. Die<br />
Hersteller hatten schlichtweg keine<br />
oder ließen Telefonanfragen unbeantwortet,<br />
abgesehen von Hornady, dem<br />
Hersteller der A-Max Match Grade .50<br />
BMG mit 750-Grains-Geschoss. Aber<br />
auch davon gab es nicht viel. Es dauerte<br />
über einen Monat, ehe ein kleiner Posten<br />
eintraf. Andere Fragen betrafen die<br />
Neigung der oberen Schiene und den<br />
Haltepunkt des NightForce-ZF. Weil es<br />
sich beim Prüfling nicht um ein neues<br />
Stück handelte, gingen die Tester davon<br />
aus, dass der Haltepunkt zumindest im<br />
Verstellbereich liegen dürfte. Auf 100<br />
Yards Distanz feuerten sie mal mit ganz<br />
hinunter gedrehtem Absehen. Der Einschlag<br />
saß ungefähr 20 Zentimeter über<br />
dem Haltepunkt – brauchbar. Angesichts<br />
des begrenzten Munitionsvorrates<br />
fiel dann die Entscheidung, Drei-<br />
Schuss-Gruppen abzugeben.<br />
Auf 100 Meter lag die erste Gruppe bei<br />
genau 22,6 mm zusammen. Weil nun die<br />
Büchse alles andere als einen Matchabzug<br />
besaß (wirklich alles andere), fragten<br />
sich die Schützen, wieviel davon<br />
Zufall war. Gruppe zwei kam auf 37 mm,<br />
auch noch gut. Für die dritte Gruppe<br />
brachte sich ein Tester hinter dem Gewehr<br />
in bestmögliche Position. Mindes-<br />
Er ist der Mann hinter dem BFG-50A: Der<br />
Maschinenbau-Ingenieur Mark Serbu,<br />
Gründer der in Tampa (Florida)<br />
ansässigen Firma Serbu Firearms, Inc.<br />
Zusammen mit<br />
seiner Verschlussfeder<br />
und seinem<br />
hydraulischen<br />
Puffer reduziert<br />
die aufgeschraubte<br />
Mündungsbremse der<br />
BFG 50A sehr effektiv<br />
den gefühlten Rückstoß.<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 47
TEST & TECHNIK | Serbu BFG-50A<br />
tens dreimal nahm er den Finger vom<br />
Abzug und richtete das Absehen aufs<br />
Neue aus. Als er schoss, war er nicht<br />
sehr zuversichtlich. Jedoch zeigte der<br />
Blick durch das zum Spotten benutzte<br />
Snypex-Fernglas 10 x 50 mm Knight ED<br />
etwas, das aussah wie ein einziges klaffendes<br />
Loch. Tatsächlich überschnitten<br />
sich zwei der Einschläge, der dritte lag<br />
gerade soweit weg, dass der Streukreis-<br />
Durchmesser bei 17,8 mm lag. Auf 200<br />
Meter Distanz gab es dann Streukreise<br />
mit einem Durchschnitt von 91 mm.<br />
Trotz des knappen Tests ließ sich das Urteil<br />
fällen: Dieser Halbautomat arbeitet<br />
sehr zuverlässig. Genauso beeindruckte<br />
der Serbu-Halbautomat im Feuer. Kein<br />
Zweifel, dass die Tester da eine „Fuffziger“<br />
schossen, aber es gab kein Unbehagen.<br />
Die lange Schließfeder, der erstklassige<br />
Puffer und die ebenso gute<br />
Die Lower-<br />
Baugruppe der<br />
BFG-50A lässt<br />
sich im Großen<br />
und Ganzen so<br />
zerlegen, wie<br />
man das von<br />
der AR-Familie<br />
gewohnt ist.<br />
Zwecks<br />
zuverlässiger<br />
Zündung gibt es<br />
in der Schlossmechanik<br />
der<br />
Serbu BFG-50A<br />
eine doppelte<br />
Schlagfeder.<br />
Schaftkappe erwiesen sich als so tiv, dass sie rasch jeder Neigung zum<br />
effek-<br />
Mucken den Garaus machten. Fraglos<br />
bewegte sich die BFG-50A im Schuss.<br />
Zudem erforderte der hochfrequente<br />
Schusslärm einen Gehörschutz. Aber<br />
den Rückstoß spürten die Tester weniger<br />
als bei jeder anderen bislang ausprobierten<br />
Büchse dieses Kalibers.<br />
Nächstes großes Plus: Die Hülsen kamen<br />
mit heilen Böden ins Freie – und ohne<br />
Dehnspuren. Aber die BFG-50A besitzt<br />
ja das von Serbu als „Accuracy Chamber“<br />
angepriesene Patronenlager.<br />
Was noch zu wünschen wäre: Ein<br />
Tester sagte hinterher, er wisse nicht,<br />
ob er diese Trefferergebnisse noch mal<br />
erreichen könne. Einig waren sich alle<br />
Beteiligten: <strong>Das</strong> Serbu-Werk täte gut<br />
daran, sich etwa von den Spezialisten<br />
der Geissele-Werke einen Abzug für seine<br />
Büchsen entwickeln zu lassen. Auch<br />
genehm: ein Zweibein mit verstellbaren<br />
Beinen. Es gibt einige Modelle, die passen<br />
würden. Soldaten und Polizisten<br />
wären sicher froh, wenn sie am Handschutz<br />
zusätzliche Schienen montieren<br />
könnten. Dazu würden einfache Gewindebohrungen<br />
ausreichen, um etwa Magpul<br />
Original Equipment (MOE) und anderes<br />
anzubringen. Schließlich ist da noch<br />
der berüchtigte M16-<strong>Pistolen</strong>griff der<br />
Kategorie „One Size Fits None“. Wie<br />
schlecht der Griff ist, zeigt zum Beispiel<br />
der Vergleich zu den Grips à la Ergo oder<br />
MOE+. Immerhin kann jeder Käufer bei<br />
seinem BFG-50A den Griff durch einen<br />
anderen seiner Wahl ersetzen.<br />
Im Test benutzt: <strong>Das</strong> Serbu BFG-50A, das NightForce-ZF, die Hornady-Munition<br />
A-Max, das Snypex-Glas und die ProEars-Gehörschützer.<br />
48 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Alles in allem: Die Serbu BFG-50A ist<br />
ein qualitativ hochwertiges, sehr gut<br />
durchdachtes Gewehr im Kaliber .50<br />
BMG, ausgelegt für hohe Präzision und<br />
Zuverlässigkeit. Mit den genannten Ergänzungen<br />
würde es sich aus Sicht der<br />
Tester auch hervorragend zu sportlichen<br />
Long-Range-Zwecken eignen.<br />
Text: Gary Paul Johnston<br />
und Matthias S. Recktenwald<br />
Fotos: Gary Paul Johnston<br />
und Mark Serbu<br />
September 2014
Serbu BFG-50A | TEST & TECHNIK<br />
X<br />
Abgabe nur an Erwerbsberechtigte.<br />
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Die Entwicklung der GECO 9 mm Luger HEXAGON ist gespickt mit Innovationen. Sie ist eine Kombination deutscher<br />
Ingenieurs kunst und Schweizer Präzision. Entstanden ist eine Hochleistungs - Präzisionspatrone für höchste<br />
sportliche Ansprüche.<br />
September 2014<br />
geco-munition.de<br />
GECO is a registered trademark of RUAG Ammotec, a RUAG Group Company<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 49
TEST & TECHNIK | Zwei Mosin-Nagant-Sniper im Test<br />
Mosin-Nagant M 91/30 Sniper von Sportarms:<br />
<strong>Das</strong> Beste kommt<br />
zum Schuss<br />
50 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Zwei Mosin-Nagant-Sniper im Test | TEST & TECHNIK<br />
Auf beiden Gewehren finden sich auf der<br />
rechten Schlosshülsenseite die Hersteller-<br />
und Beschussangaben. Der Beschuss<br />
erfolgte in Russland selbst. Ob man wie<br />
hier die Schrift lasern musste oder sie<br />
etwas angepasster hätte einschlagen<br />
sollen, darüber lässt sich streiten.<br />
Mit der Öffnung des<br />
Eisernen Vorhangs<br />
begann für Fans des<br />
Mosin-Nagant eine<br />
goldene Zeit – die sich<br />
mittlerweile leider dem<br />
Ende entgegen neigt: Die<br />
Arsenale sind weitgehend<br />
geleert, die Preise steigen.<br />
Die Firma Sportarms<br />
konnte aber nochmal<br />
einige Stücke ergattern,<br />
darunter die begehrten<br />
Sniper-Varianten.<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 51
TEST & TECHNIK | Zwei Mosin-Nagant-Sniper im Test<br />
Hach, was waren das noch Zeiten:<br />
1996 veröffentlichte die <strong>VISIER</strong>-<br />
Redaktion ihr Special Nummer 5<br />
„Ordonnanz-Gewehre“. Schaut man sich<br />
heute die Preise der <strong>Waffen</strong> in den Artikeln<br />
und Anzeigen dieses Heftes an, entfährt<br />
auch dem langjährigsten <strong>VISIER</strong>‘ler<br />
ein tiefer Seufzer: Mosin-Nagants in gebrauchtem<br />
Zustand bekam man damals<br />
für 100 Mark. Legte man einen „Blauen“<br />
mehr drauf, gab es Neuwertiges frisch<br />
aus den sowjetischen Arsenalen des Kalten<br />
Krieges. Mittlerweile sind die Preise<br />
auch für die in vielen Millionen Stück gefertigten<br />
M 91/30-Varianten des russischen<br />
Repetierers stark gestiegen. Zudem<br />
führt die EU einen regelrechten<br />
Feldzug zur „Bekämpfung der destabilisierenden<br />
Anhäufung und Verbreitung von<br />
Kleinwaffen und leichten <strong>Waffen</strong>“ (wie<br />
z.B. 1999/34/ Gemeinsame Außen- und<br />
Sicherheitspolitik (GASP) und ihrer<br />
Nachfolger), in denen sich die EU-Staaten<br />
untereinander dazu verpflichten,<br />
Kleinwaffen nur an Regierungen zu liefern<br />
und überschüssige Kleinwaffenbestände<br />
zu vernichten. Daher stammt ein<br />
großer Teil des aktuellen Angebots an<br />
Ordonnanzwaffen nicht etwa aus der EU,<br />
sondern aus der Schweiz und Russland.<br />
Der hellere der beiden<br />
Mosin-Nagants mit dem<br />
3,5-fach vergrößernden<br />
PU-Zielfernrohr. Die<br />
zum Gewehr passende<br />
Seriennummer findet<br />
sich an der Montage<br />
(oben). Sie wurde<br />
nur mittels Elektroschreiber<br />
eingeritzt<br />
– grob,<br />
aber gängige<br />
Praxis bei den<br />
Sowjets. Der<br />
Schaft war<br />
fast frei von<br />
Macken.<br />
Der M 91/30 mit dem<br />
dunklen Schaft brachte<br />
im <strong>VISIER</strong>-Test auf dem<br />
100-Meter-Stand die<br />
etwas besseren<br />
Ergebnisse zustande.<br />
<strong>Das</strong> Holz seines<br />
Schaftes wird dick<br />
von rötlichem Schelllack<br />
bedeckt. Beide<br />
<strong>Waffen</strong> kamen mit<br />
massiven Birkenholzschäften<br />
– die<br />
Sowjets fertigten<br />
allerdings<br />
auch solche aus<br />
Schichtholz.<br />
Doch auch dort ist von den einst riesigen<br />
Arsenalen für den Kriegsfall – soweit<br />
bekannt – kaum noch etwas übrig.<br />
Willi Reichert von der Firma Sportarms<br />
aus Waldbronn-Busenbach im Schwarzwald<br />
kam jedoch durch einen, wie er<br />
sagt, „glücklichen Zufall“ an einen Arsenalposten.<br />
Zwei der Stücke schickte er<br />
sofort nach Bad Ems zu <strong>VISIER</strong> – zum<br />
Test auf Herz und Nieren. Was die Tester<br />
dort aus den dicken Lagen Luftpolsterfolie<br />
wickelten, ließ dann auch die Herzen<br />
der anwesenden Ordonnanzwaffenfans<br />
ein paar Takte schneller schlagen.<br />
Pfeil im Dreieck: Bevor es ans Begutachten<br />
gehen konnte, stand, wie bei<br />
den „Russen“ üblich, die Entfernung des<br />
überreichlich vorhandenen Schutzfetts<br />
auf dem Plan – man merkt, dass Russland<br />
ein ölreiches Land ist, denn die<br />
52 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Zwei Mosin-Nagant-Sniper im Test | TEST & TECHNIK<br />
Schmiere bedeckte beide <strong>Waffen</strong> bis in<br />
die hinterste Pore. Nach der Entfernung<br />
zeigte sich aber auch der Wert dieser Behandlung:<br />
Die Brünierung der Gewehre<br />
strahlte frisch wie am ersten Tag, die<br />
Läufe schimmerten blank und mit markanten<br />
Übergängen zwischen Zügen und<br />
Feldern. Beim schnellen Messen der<br />
Zugmaße ergaben sich 0,312 Zoll für den<br />
Mosin-Nagant mit dem dunkleren<br />
Schaft. Der andere hatte einen etwas<br />
weiteren Lauf: 0,3125 Zoll zeigte hier<br />
der Messschieber an. Beim Überprüfen<br />
der Stempel erzählten die Sniper dann<br />
ihre Geschichte: Beide verließen 1944<br />
das Werk in Ischewsk, darauf deuten<br />
Jahreszahl und das Symbol „Pfeil im<br />
Dreieck“ auf der Systemhülse hin. Die<br />
Hülsen selbst stammen auch aus dieser<br />
Zeit, sind keine aufpolierten Stücke aus<br />
Vorkriegstagen. <strong>Das</strong> beweist die hochgezogene<br />
„Wand“ gegenüber des Auswurffensters<br />
(sogenannter High Wall<br />
Receiver). Vor 1941 frästen die Werke<br />
Tula und Ischewsk hier nämlich tiefer<br />
ein. Ein weiteres Indiz sind die groben<br />
Werkzeugspuren an allen Metallteilen:<br />
Durch den kriegsbedingt hohen Ausstoß<br />
mussten die Sowjets hier einige Abstriche<br />
machen: Von 1941 an sank die Zeit,<br />
die man in ein sauberes Finish investierte,<br />
rapide ab. Der Gipfel der Grobheit<br />
war zirka um 1943/44 erreicht. Beide<br />
<strong>Waffen</strong> richtete man bereits ab Werk für<br />
die Aufnahme der Zielfernrohre ein: <strong>Das</strong><br />
zeigt sich an den Befestigungsschrauben<br />
der Montage, die rundum die gleiche<br />
Brünierung erfuhren wie der Rest<br />
der Waffe – die Gewehre landeten also<br />
bei der Produktion oder der Arsenalüberholung<br />
mit Montage im Brünierbad,<br />
im Gegensatz zu vielen nachträglich auf<br />
Sniper getrimmten Mosin-Nagants.<br />
Nach dem Krieg unterzog ein sowjetisches<br />
Arsenal beide Testwaffen einer<br />
Generalüberholung. <strong>Das</strong> zeigt der nummerngleich<br />
gemachte <strong>Magazin</strong>deckel<br />
des Mosin-Nagants mit dem dunklen<br />
Schaft. Übrigens eine durchaus gängige<br />
Praxis, da man nach vier Jahren Krieg<br />
Abertausende überschüssige <strong>Waffen</strong><br />
September 2014<br />
Die verlängerten und<br />
abgebogenen Kammerstängel<br />
kennzeichnen die<br />
Scharfschützen-Varianten.<br />
Zur Montage des Zielfernrohrs<br />
wird dieses<br />
mit der Aufnahme in die<br />
vordere Nase der Montage<br />
gesetzt und dann mit der<br />
dicken Rändelschraube auf<br />
der linken Seite fixiert.<br />
Modell:<br />
Preis:<br />
Kaliber:<br />
Kapazität:<br />
Maße (L x B x H):<br />
L a u fl ä n g e :<br />
hatte. Die andere Waffe gab hingegen<br />
ein kleines Rätsel auf: Bei ihr findet sich<br />
auf der linken Seite am Laufansatz eine<br />
siebenstellige durchgestrichene Nummer.<br />
Ihr Zweck konnte auch unter Zuhilfenahme<br />
der Literatur nicht genau geklärt<br />
werden. Einziger belegbarer Fakt:<br />
Mosin-Nagant M 1891/30 Sniper<br />
ab 645 Euro (über Sportarms)<br />
7,62 x 54 mm R<br />
5 + 1 Patronen<br />
1235 x 129 x 174 mm (ohne ZF)<br />
730 mm<br />
Zugmaß: 0,312" (dunkler Schaft) / 0,3125"<br />
Abzugsgewicht:<br />
Gewicht:<br />
2500 g / 1982 g<br />
4750 g / 4730 g (mit ZF)<br />
Beide PU-Zielfernrohre kamen so in der <strong>VISIER</strong>-Redaktion an, wie sie ein sowjetischer<br />
Arbeiter in den späten 1940ern eingelagert hatte: dick in Konservierungsfett<br />
getränkt und mit Wachspapier und Schnur verpackt. Beim PU des dunklen 91/30<br />
(rechts) bildete sich über die Jahrzehnte ein wenig Schimmel, der sich auch auf der<br />
Optik ablagerte, aber das Zielbild nur unwesentlich beeinträchtigte.<br />
Sie kommt so nur bei den Scharfschützenvarianten<br />
des Mosin-Nagant vor. Etwas<br />
unüblich auch die Schäfte: Bei einer<br />
Arsenalüberholung tauschte man sie<br />
meistens gleich mit aus – und kennzeichnete<br />
den Wechsel auf dem neuen<br />
Schaft durch den Stempel „Viereck mit<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 53
TEST & TECHNIK | Zwei Mosin-Nagant-Sniper im Test<br />
Der hellere Mosin-Nagant kam mit einer<br />
durchgestrichenen, siebenstelligen<br />
Nummer auf der linken Seite des Laufansatzes.<br />
Was sie bedeutet, konnte auch<br />
die Literatur nicht endgültig klären. Die<br />
Nummern finden sich aber offenbar nur<br />
auf Scharfschützen-M 91/30ern.<br />
diagonaler Linie innen“. Auf den Testwaffen<br />
fand sich dieses Symbol nicht.<br />
Allerdings wiesen die eingepressten<br />
Kantenschutzbleche der Schaftdurchbrüche<br />
auf eine späte Kriegs- beziehungsweise<br />
frühe Nachkriegsfertigung<br />
hin. Logische Erklärung: Da die Scharfschützen<br />
ihre Mosin-Nagants an der<br />
Front wesentlich pfleglicher handhabten,<br />
als es bei den normalen Infanterievarianten<br />
der Fall war, kann man davon<br />
ausgehen, dass auch die Schäfte der<br />
Testwaffen noch Originale sind.<br />
Bis hierhin zwei sehr schöne 91/30er,<br />
aber nichts, was einen erfahrenen Sowjet-Ordonnanzler<br />
zum Jubeln bringen<br />
könnte. <strong>Das</strong> kam erst beim nächsten<br />
Feature der Gewehre. Beide kamen nämlich<br />
mit 3,5-fach vergrößerndem PU-<br />
Zielfernrohr samt Montage. Die Optiken<br />
zeigten sich nicht nur als nummerngleich<br />
mit der jeweiligen Waffe ab Werk.<br />
Auch die Montagen waren sichtbar per<br />
Feile und Körnerschlag an den Verstellschrauben<br />
auf das jeweilige Zielfernrohr<br />
angepasst. Diese Aufgabe erledigten in<br />
den Werken die Anschießer, welche die<br />
Sniper-Gewehre in die Hände bekamen,<br />
nachdem andere Schützen sie beim regulären<br />
Probeschießen als besonders<br />
präzise herausgefiltert hatten. Und<br />
nicht zuletzt bezeugen die fehlende<br />
Oberflächenvergütung der Linsen und<br />
leichte Schimmelspuren an einem der<br />
ZFs, dass es sich hierbei um WK-II-Originale<br />
handelt. Die Umwicklung mit<br />
Wachspapier und Schnur erhöhte diesen<br />
authentischen Charakter noch und bestätigte<br />
die Eindrücke der Tester: Beide<br />
Mosin-Nagants schlummerten wahrscheinlich<br />
seit der frühen Nachkriegszeit<br />
unangetastet in einem Depot, und das<br />
macht sie zu einem echten Leckerbissen.<br />
54 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
<strong>Das</strong> andere Gewehr wurde bei der Arsenalinstandsetzung per Schlagzahl neu<br />
nummerngleich gemacht. <strong>Das</strong> zeigt sich an der Unterseite des <strong>Magazin</strong>deckels<br />
Auf zur Range: Wie erfahrene Leser<br />
wissen, vergibt <strong>VISIER</strong> jedoch keine<br />
Schönheitspreise. Daher mussten sich<br />
die beiden Russen auch auf dem Stand<br />
bewähren. Dorthin reisten die Tester<br />
mit Munition von S & B, zwei Sorten Surplus-Laborierungen<br />
sowie der nicht<br />
mehr hergestellten SU Extra, von der<br />
ein Schützenkamerad freundlicherweise<br />
zwei Schachteln gespendet hatte.<br />
Wer als Schütze keine Erfahrungen mit<br />
Gewehren aus Russland und der ehemaligen<br />
Sowjetunion hat, der sollte zunächst<br />
ganz schnell alles vergessen, was<br />
er über das Schießen mit Druckpunktabzügen<br />
gelernt hat. Denn ob Infanterie-<br />
Variante oder Sniper, beim Mosin-Nagant<br />
gibt es keinen Druckpunkt. Daher<br />
muss man beim Schuss auch ein wenig<br />
tricksen: Hat man das Ziel erfasst, steigere<br />
man den Druck auf das Abzugszüngel<br />
kontinuierlich, bis der Schuss bricht.<br />
Andere Techniken führen in der Regel zu<br />
verrissenen Schüssen. Eine Besonderheit<br />
der Sniper mit PU-Zielfernrohr:<br />
Wenn man die große Halteschraube am<br />
hinteren Ende der Montage nicht wirklich<br />
fest angezogen hat, lockert sich das<br />
Ganze nach wenigen Schüssen; sie<br />
„handwarm“ anzuziehen, genügt hier<br />
nicht. Bleibt noch der dünne Lauf eines<br />
Mosin-Nagant, er heizt sich beim Schießen<br />
sehr schnell auf. <strong>Das</strong> führt zu Mirage,<br />
trotz des langen Handschutzes.<br />
Der verhindert übrigens auch ein<br />
schnelles Abkühlen – der Mosin-Nagant<br />
ist einfach keine Waffe für schnelle Serien.<br />
Bei den Zielfernrohren muss man<br />
noch bedenken, dass diese über keine<br />
Dioptrienverstellung verfügen – da die<br />
Sowjets Soldaten selbst mit kleinsten<br />
Sehfehlern nicht zur Scharfschützenausbildung<br />
zuließen, reichte die feste<br />
September 2014
Mit den hier gezeigten Laborierungen rückten die Tester auf dem Schießstand an. <strong>Das</strong>s die<br />
Surplus-Patronen die schlechtesten Trefferbilder produzierten, lässt sich auch damit erklären,<br />
dass es sich um Standard-Munition handelte, also um keine speziellen Lose für Scharfschützen.<br />
Schießtest Mosin-Nagant M 91/30 Sniper<br />
Nr. Fabrikpatrone<br />
SK 100 (mm) v 3 (m/s) E 3 (J) SK 100 (mm) v 3 (m/s) E 3 (J)<br />
1 SU Extra 26 748 3621 28 748 3621<br />
An den Innenseiten<br />
der ZF-Montagen<br />
arbeitete der<br />
Anschießer mit der<br />
Feile Material ab,<br />
um die Optik grob<br />
in der Seitenrichtung<br />
auf das<br />
Gewehr anzupassen.<br />
Beachtenswert: die<br />
unglaublich grobe<br />
Verarbeitung in<br />
den Kriegsjahren.<br />
Gewehr 1 (dunkler Schaft)<br />
Gewehr 2 (heller Schaft)<br />
2 Surplus russisch, 148 grs FMJ 56 857 3523 62 857 3523<br />
3 Surplus polnisch, 148 grs FMJ 86 880 3713 102 880 3713<br />
4 S & B Match, 174 grs HPBT 28 809 3690 28 809 3690<br />
5 S & B Training, 180 grs FMJ 36 798 3711 40 798 3711<br />
Anmerkungen / Abkürzungen: SK 100 (mm) = Streukreis in Millimetern, ermittelt aus mindestens zwei Serien zu<br />
je fünf Schuss, geschossen auf 100 Meter, sitzend aufgelegt von der Sandsack-Auflage, gemessen von Lochmitte<br />
zu -mitte. v 3 (m/s) = Geschossgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde, gemessen drei Meter vor der Mündung. E 3<br />
(J) = Geschossenergie in Joule, errechnet aus v 3<br />
und dem Geschossgewicht. grs = Grains. FMJ = Full Metal Jacket<br />
(Vollmantelgeschoss). HP = Hollow Point (Hohlspitzgeschoss). BT = Boat Tail (Bootsheck-Geschoss).<br />
In ähnlicher Weise drehte er die Höhenschraube an der Ober-und Unterseite der Montageschiene<br />
am Gewehr. Einmal richtig eingeschossen, wurden diese per Körnerschlag fixiert.<br />
September 2014<br />
Zwei Mosin-Nagant-Sniper im Test | TEST & TECHNIK<br />
Einladung<br />
zum<br />
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CUP 2014<br />
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Startgebühr:<br />
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CUP 2014<br />
Veranstalter:<br />
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Geschossen wird mit 1911’er<br />
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Munition werden gestellt.<br />
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2. Preis<br />
500 PPU Patronen für Langwaffen<br />
3. Preis<br />
1000 PPU Patronen Kal. 9mm Para<br />
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je 200 PPU Kurzwaffenpatronen<br />
in verschiedenen Kalibern<br />
Die Siegerehrung findet ab<br />
18°° Uhr statt. Unter allen, bei<br />
der Siegerehrung anwesenden<br />
Schützen, wird ein zusätzlicher<br />
Preis ausgelost.<br />
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TEST & TECHNIK | Zwei Mosin-Nagant-Sniper im Test<br />
Oben: Auf der Schlosshülse selbst kann man bereits mit einem Blick den groben<br />
Lebenslauf der <strong>Waffen</strong> erkennen. Pfeil 1 steht für das Baujahr 1944, Pfeil 2 für die<br />
Seriennummer. Der Stempel darunter (Pfeil im Dreieck) steht für die Ischewsk-Werke,<br />
die zusammen mit den Tula-Werken die 91/30er im II. Weltkrieg fertigten.<br />
Unten: Auf dem Tubus des ZF findet sich nur die Seriennummer, sowie der <strong>Waffen</strong>typ,<br />
für den es eingerichtet ist. Hammer und Sichel dienen als Diebstahlschutz.<br />
Einstellung der PUs völlig. Schützen mit<br />
Sehschwäche haben es daher etwas<br />
schwerer, sie müssen die Brille auf der<br />
Nase behalten. Darüber hinaus ist die<br />
Spitze des Zielstachels der PU-Gläser<br />
relativ lang. Bei dunklen Zielen kann<br />
das einen sauberen Haltepunkt stark erschweren,<br />
was dann zu Schussgruppen<br />
führt, die deutlich mehr Höhen- als Seitenstreuung<br />
aufweisen.<br />
56 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
1<br />
2<br />
Mit diesen russischen Eigenheiten im<br />
Hinterkopf platzierten die Tester die Gewehre<br />
auf den mitgebrachten Sandsack-<br />
Auflagen. Zur Ermittlung der Streukreise<br />
schossen sie Gruppen zu je fünf Schuss.<br />
Die in der Tabelle genannten Werte beziehen<br />
sich dabei auf die Bestwerte aus<br />
mindestens zwei Serien pro Laborierung.<br />
Dabei verdauten beide Gewehre die<br />
SU Extra und die Sellier & Bellot Match<br />
am besten: 26 beziehungsweise 28 Millimeter<br />
lagen damit die Treffer auseinander.<br />
Auch die S & B Training brachte mit<br />
36- und 40-Millimeter-Streukreisen absolut<br />
brauchbare Werte zustande. Anders<br />
hingegen die beiden Surplus-Laborierungen:<br />
Die russischen Patronen, laut<br />
Bodenstempel gefertigt im Jahr 1975,<br />
weiteten die Treffergruppen auf 56 und<br />
62 Millimeter auf. Schlusslicht bildeten<br />
die polnischen Mesko-Laborierungen<br />
mit satten 86 und 102 Millimetern. Zudem<br />
produzierten die lackierten Stahlhülsen<br />
dieser Sorte in beiden <strong>Waffen</strong><br />
gelegentlich auch noch Probleme beim<br />
Ausziehen der Hülse: Sie klemmten, und<br />
es bedurfte eines kräftigen Schlages auf<br />
den Kammerstängel, um sie aus dem Patronenlager<br />
zu befördern. Insgesamt lieferte<br />
der M 91/30 mit dem dunkleren<br />
Schaft die etwas besseren Werte – trotz<br />
des optisch leicht schlechteren Zielfernrohrs.<br />
Den Grund dafür verorteten die<br />
Tester beim engeren Lauf.<br />
Fazit: Zugreifen, so lange die Brötchen<br />
noch warm sind. Dieser Satz lässt sich<br />
eins zu eins auf die beiden getesteten<br />
Mosin-Nagants übertragen. Sportarms<br />
bietet gebrauchte Sniper zu Preisen ab<br />
645 Euro an. Für neuwertige Stücke<br />
muss man 765 Euro bezahlen, ein<br />
Schnäppchen, vor allem unter der Prämisse,<br />
dass aus dem ehemaligen Ostblock<br />
wohl kaum noch weiterer Nachschub<br />
kommen wird. Zudem sind die<br />
Gewehre nicht nur für den Sammler interessant,<br />
sondern auch für die Sportschützen.<br />
Sie können die Gewehre unter<br />
anderem bei der BDS-Disziplin 3117<br />
„Zielfernrohrgewehr 100 Meter über<br />
7 mm“ durchaus mit Erfolg einsetzen.<br />
Text: Wolfgang Finze und<br />
Thomas Quirin<br />
Fotos: Wolfgang Finze und<br />
Michael Schippers<br />
Die beiden Testwaffen stellte die Firma<br />
Sportarms (www.sportarms.com)<br />
freundlicherweise zur Verfügung –<br />
vielen Dank dafür!<br />
September 2014
Russische Militärpatronen in<br />
7,62 x 54 mm R<br />
Die Patrone 7,62 x 54 mm R wurde, zusammen mit<br />
dem Gewehr M 91, offiziell am 11. Mai 1891 per Zarenbefehl<br />
Nr. 124 in Dienst gestellt. Die Patrone<br />
(auch als Dreilinienpatrone bezeichnet, eine<br />
Line = 2,54 mm bzw. 1 / 10<br />
Zoll) hatte ursprünglich<br />
ein rund 210 Grains schweres Ogivalgeschoss mit<br />
Kupfer-Nickel-Mantel und Bleikern, das aus dem<br />
Gewehr M 91 etwa 620 m/s erreichte. Im Russisch-<br />
Japanischen Krieg (1904 - 1905) zeigte sich, dass<br />
diese Patrone der japanischen Patrone deutlich<br />
unterlegen war. Deshalb wurde sie ab 1908 von einer<br />
Patrone mit einem zirka 148 Grains schweren<br />
Spitzgeschoss mit Bleikern und ausgeprägtem<br />
Hohlboden abgelöst, die in der Literatur als Patrone<br />
M 1908 mit Geschoss Typ L (leichtes Geschoss)<br />
bezeichnet wird. <strong>Das</strong> Geschoss erreichte aus dem<br />
Gewehr M 91 eine Anfangsgeschwindigkeit von<br />
zirka 860 m/s, aus dem kürzeren Gewehr M 91/30<br />
etwa 840 m/s. 1953 wurde das L-Geschoss durch<br />
das ebenfalls 148 Grains schwere LPS-Geschoss<br />
abgelöst. <strong>Das</strong> wies ein Bootsheck sowie einen Eisenkern<br />
auf. Dieses Geschoss erkennt man an der<br />
silbernen Spitze. Der <strong>internationale</strong>n Entwicklung<br />
folgend, führte die Sowjetunion 1930 zusätzlich<br />
eine Patrone mit einem 182 Grains schweren<br />
Spitzgeschoss mit Bootsheck ein (Patrone M 1930<br />
mit D-Geschoss, Kennzeichen: gelbe Geschossspitze).<br />
Die ab 1944 verwendeten D-Geschosse<br />
mit Flusseisenkern, Bleihemd und kupferplattiertem<br />
Mantel aus Flusseisen hatten eine gelb-silberne<br />
Spitze. Vor und während des II. Weltkriegs<br />
gab es in der Roten Armee keine besondere Patrone<br />
für Scharfschützen. Die Sniper wurden aber mit<br />
ausgesuchten (präzisen) Losen normaler Munition<br />
beliefert. Wenn es gegen „wichtige Ziele“ ging,<br />
verwendeten sie auch gern Patronen mit Hartkern-<br />
oder Panzerbrandgeschossen. Und wenn die<br />
ausgesuchte Munition aufgebraucht war, schossen<br />
die Scharfschützen mit „ganz normalen“ Patronen,<br />
je nachdem, was gerade vorhanden war. Ab<br />
1948 wurde in der Sowjetunion auch Munition für<br />
das militärsportliche Schießen auf 300 Meter entwickelt,<br />
die unter der Bezeichnung „EXTRA“ in den<br />
Handel kam. <strong>Das</strong> Vollmantelgeschoss mit Bootsheck<br />
hatte eine Masse von 200 Grains. Ab 2003 kamen<br />
die Nachfolgemodelle EXTRA 70 (mit Messinghülse)<br />
und EXTRA 88 (mit kupferplattierter<br />
Stahlhülse) in den Handel.<br />
WF<br />
September 2014<br />
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TEST & TECHNIK | Fünf Luntenschlosswaffen von Artax Germany<br />
Luntenschlosswaffen für Sport und Reenactment:<br />
Riech mal Lunte!<br />
60 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Fünf Luntenschlosswaffen von Artax Germany | TEST & TECHNIK<br />
Wem Perkussions- und Steinschlosswaffen<br />
als neumodisches Zeug gelten, der hat es<br />
bei der Wahl der <strong>Waffen</strong> in Deutschland oft<br />
nicht leicht. Eine der wenigen Quellen für<br />
Luntenschlosswaffen ist Artax Germany.<br />
<strong>VISIER</strong>-Tester Hartmut Mrosek sah sich fünf<br />
Exemplare des Großhändlers genauer an.<br />
Hand aufs Herz: Auch wenn man mit<br />
modernstem Hightech-Schießwerkzeug<br />
ja fast Loch in Loch<br />
schießen kann und robuste Kunststoffschäfte<br />
auch noch nach Jahren wie neu<br />
aussehen – etwas Charakter fehlt solchen<br />
<strong>Waffen</strong> ja schon ein wenig. Vorderladerschützen<br />
können sich an diesem<br />
Punkt nicht beschweren, hier bestehen<br />
die <strong>Pistolen</strong> und Gewehre ja in den allermeisten<br />
Fällen klassisch aus Stahl und<br />
Holz. Damit lassen sich zwar keine<br />
Benchrest-Gruppen produzieren, aber<br />
das liegt für die meisten Vorderlader-<br />
Schützen ja auch nicht im Vordergrund.<br />
Dieses ruhige, archaische, fast schon<br />
meditative Schießen, das ist es, was<br />
viele lockt. Die ursprünglichste Variante<br />
davon sind sicherlich die Luntenschloss-<br />
<strong>Waffen</strong>. Über die Geschichte dieses ältesten<br />
Zündmittels für Feuerwaffen berichtete<br />
<strong>VISIER</strong> schon in Ausgabe<br />
2/2014. Passend dazu erreichte ein großes<br />
Paket aus Heimbach-Hasenfeld die<br />
Redaktion. Absender: George Grella,<br />
Chef von Artax-Germany. Inhalt: Fünf<br />
Luntenschlosswaffen, deren Wurzeln sowohl<br />
in Europa als auch in Japan liegen.<br />
Muskete, Kaliber .75: Beim Auspacken<br />
fiel den Testern als erstes das Futteral<br />
mit dem schwersten Inhalt auf. Aus<br />
der Umhüllung gezogen erwies sich der<br />
Inhalt als eine riesige Muskete. Der<br />
Schaft besteht aus mittelbraunem,<br />
recht grobem Holz, in das der Hersteller<br />
zur Zierde Riefen einfräste. Auffällig:<br />
Der stark geschwungene Bogen des Hinterschaftes<br />
am Griff. Zudem sprang die<br />
große Schlossplatte den Testern ins<br />
Auge: Sie dient als Haltepunkt für den<br />
zum Fischkopf gebogenen, 150 Millimeter<br />
langen Hahn. Dessen Maul lässt sich<br />
über eine Schraube bequem an die Luntendicke<br />
anpassen. Betätigt man den<br />
Abzug, drückt dieser den Hahn gegen<br />
die Kraft einer Feder nach unten, bis die<br />
Lunte die Pfanne erreicht. Die Visierung<br />
besteht rudimentär nur aus einem Korn<br />
an der Mündung. Trotz des etwas grobschlächtigen<br />
Gesamteindrucks erwies<br />
sich der Lauf als tadellos: Innen und<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 61
TEST & TECHNIK | Fünf Luntenschlosswaffen von Artax Germany<br />
außen sauber poliert und<br />
ohne den Mündungswulst<br />
1136 Millimeter lang.<br />
Muskete „1648“, Kaliber<br />
.41: Als nächstes befreiten<br />
die Tester dann<br />
eine Luntenschlossmuskete<br />
vom argentinischen<br />
Hersteller Osvaldo Gatto aus den Lagen<br />
Luftpolsterfolie. Erster Eindruck: Viel<br />
sauberer verarbeitet als die andere Muskete.<br />
Der Schaft besteht aus geschliffenem<br />
und geöltem Nussbaumholz ohne<br />
grobe Maserung und Ast-Ansätze. Abzugsbügel<br />
und Schaftplatte zeigten sich<br />
sauber eingepasst, die Schlossplatte<br />
hingegen erwies sich als etwas grober<br />
eingesetzt. Zudem fanden sich unter<br />
dem Element deftige Bearbeitungsspuren<br />
im Holz. Hier sollte Gatto dringend<br />
nachbessern. Einen weiteren Kritikpunkt<br />
entdeckten die Tester auch beim<br />
Lauf: Der zeigte sich zwar mit seinem<br />
matten Finish und dem Bund an der<br />
Mündung schick von außen, innen saß<br />
aber auf den letzten 25 Zentimetern vor<br />
der Schwanzschraube der Rost. Ein Anruf<br />
bei Artax Germany brachte Licht ins<br />
Dunkel: Die <strong>Waffen</strong> werden per Luftfracht<br />
nach Deutschland transportiert.<br />
Flugzeugladeräume sind im Gegensatz<br />
zum Passagierbereich aber kaum beheizt.<br />
Dadurch bildet sich beim Absin-<br />
Modell: Osvaldo Gatto Luntenschlossmuskete Osvaldo Gatto Muskete “1648”<br />
Preis: € 568,80,- € 1499,80,-<br />
Kaliber: .75 .41<br />
Lauflänge: 1136 mm 900 mm<br />
Maße (L x B x H): 1523 x 93 x 320 mm 1320 x 60 x 210 mm<br />
Visierung: Balkenkorn Balkenkorn + V-Kimme<br />
Visierlänge: 1150 mm 884 mm<br />
Gewicht: 4600 g 4280 g<br />
Bei der 75er Muskete formten die Erbauer das Hahnmaul zu einem Fischkopf – auch<br />
wenn das nichts an der Funktion ändert, trotzdem ein schönes Detail. <strong>Das</strong> Zündloch<br />
war mit 1,5 Millimetern Durchmesser ausreichend groß.<br />
62 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Fünf Luntenschlosswaffen von Artax Germany | TEST & TECHNIK<br />
Im Gegensatz dazu kam die Muskete „1648“ von Osvaldo Gatto<br />
mit einem nur 1,1 Millimeter durchmessenden Zündloch. Die Waffe<br />
zündete trotzdem sehr zuverlässig. Zudem ließ sie sich durch die<br />
gute Schäftung angenehm schießen.<br />
ken aus großen Flughhöhen schnell<br />
Kondenswasser, das lässt sich auch<br />
durch sorgfältige Verpackung kaum vermeiden.<br />
Die Tester kamen der braunen<br />
Kruste schließlich mit viel Geduld, Öl<br />
und Bronzebürsten bei. Anschließend<br />
widmeten sie sich der Visierung: Sie besteht<br />
aus einem eingeschwalbten Dachkorn;<br />
6,8 Millimeter hoch und 0,6 Millimeter<br />
breit. Die Kimme wird simpel und<br />
gut durch die Pfannendeckelschraube<br />
und einen Schlitz im Lauf gehalten. Im<br />
Gegensatz zur ersten Muskete verfügt<br />
diese hier über ein Schnappschloss. Man<br />
muss also den Hahn nach vorne drücken<br />
und kann dann mit dem Abzug wie bei<br />
späteren Konstruktionen auslösen. <strong>Das</strong><br />
Zündloch erwies sich mit 1,1 Millimetern<br />
Durchmesser als recht klein, allerdings<br />
kein Nachteil, wie der Schießtest bewies.<br />
Japanisches Kurzgewehr: <strong>Das</strong> Vorbild<br />
der dritten Testwaffe liegt ganz eindeutig<br />
im Fernen Osten. Aus dem Futteral<br />
zogen die Tester ein Kurzgewehr ohne<br />
Hinterschaft. <strong>Das</strong> Schaftholz zeigte sich<br />
nicht nur als ordentlich geschliffen und<br />
geölt, sondern unterstrich auch mit<br />
diversen Messing-Einlagen den japanischen<br />
Charakter. Aus dem gleichen Material<br />
bestehen auch die restlichen Metallteile,<br />
ausgenommen der Lauf. Dieser<br />
kommt mit einer schönen Brünierung<br />
und passenden silbrigen Verzierungen.<br />
Hinter dem Mündungswulst thront ein<br />
aufgelötetes, tonnenförmiges Korn,<br />
weiter hinten am Lauf sitzt ein weiteres<br />
Balkenkorn als Zielhilfe. Innen verengt<br />
sich das Rohr nach den ersten Zentimetern<br />
um 0,2 Millimeter, um das Laden zu<br />
erleichtern. Auch hier zeigte sich das<br />
Zündloch mit 1,2 Millimetern Durchmesser<br />
als arg eng, zudem fluchteten die<br />
Bohrungen von Pfanne und Zündloch<br />
nicht genau. <strong>Das</strong> Schnappschloss verfügt<br />
über eine außenliegende Feder, der<br />
Hahn schlägt von hinten nach vorne. <strong>Das</strong><br />
Maul ist für Sechs-Millimeter-Lunten etwas<br />
weit geraten. Allerdings bietet sich<br />
durch zwei Bohrungen die Möglichkeit,<br />
per Messingnadel die Lunte zu fixieren.<br />
Schießtest Gatto Muskete Kaliber .75<br />
Nr. Ladung Streukreis (mm)<br />
1 100 grs Wano 1 320 (200)<br />
2 28 grs CH2, darauf 72 grs Wano 1 220 (185)<br />
3 28 grs CH2, darauf 54 grs Wano 1 400 (245)<br />
4 28grs CH2, darauf 40 grs Wano 1 350 (221)<br />
Anmerkungen / Abkürzungen: Die Waffe wurde auf 50 Meter<br />
Distanz sitzend aufgelegt geschossen. Fünf-Schuss-Streukreise,<br />
die Werte in Klammern sind Vier-Schuss-Streukreise nach Abzug<br />
eines Ausreißers. Die <strong>VISIER</strong>-Tester verwendeten 17,4-mm-Kugeln<br />
mit feuchtem 0,75 mm starkem Schusspflaster, dessen Durchmesser<br />
44 mm betrug. grs = Grains (1 Grain = 0,0648 Gramm).<br />
CH2 = Schwarzpulver der Sorte Schweizer Nummer 2. Wano 1 =<br />
Schwarzpulver der Sorte Wano Nummer 1.<br />
Alle Ladedaten dieses Artikels sind ohne Gewähr!<br />
September 2014<br />
Schießtest Gatto Muskete “1648” Kaliber .41<br />
Nr. Ladung Streukreis (mm)<br />
1 32 grs CH2 215 (125)<br />
2 41grs CH2 270 (130)<br />
3 41 grs CH2 + 20 grs Grieß 320 (150)<br />
4 45 grs CH2 290 (130)<br />
5 50 grs CH2 193 (125)<br />
6 53 grs CH2 227 (115)<br />
7 60 grs CH2 270 (190)<br />
Anmerkungen: Fünf-Schuss-Streukreise, geschossen sitzend aufgelegt auf<br />
50 Meter, Werte in Klammern nach Abzug eines Ausreißers. Es wurden<br />
10,17 -mm-Kugeln mit feuchtem 0,32 mm starkem Pflaster verwendet.<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 63
TEST & TECHNIK | Fünf Luntenschlosswaffen von Artax Germany<br />
Optisch bildeten die<br />
beiden japanischen<br />
<strong>Waffen</strong> von Gatto die<br />
Spitze der Testwaffen.<br />
Beide konnten mit<br />
recht guten Schnappschlossen<br />
überzeugen.<br />
<strong>Das</strong> Kurzgewehr<br />
krankte aber an einem<br />
zu kleinen und zudem<br />
nicht fluchtenden Zündloch.<br />
Artax Germany<br />
besserte seine Stücke<br />
bereits nach.<br />
Japanische Pistole, Kaliber .41:<br />
Auch der nächste Kandidat hat seine<br />
Wurzeln im Land des Sushis: Die Pistole<br />
von Osvaldo Gatto. Der 285 Millimeter<br />
lange Lauf kommt mit einer exotischen<br />
Außenkontur. Vorne an der Mündung<br />
achteckig, verjüngt er sich dahinter,<br />
geht in einen Wulst über, um sich dann<br />
abermals verjüngt bis zum Ende durchzuziehen.<br />
Zusammen mit der Brünierung<br />
und dem messingfarbenen Symbol<br />
ein echter Augenschmeichler. Innen<br />
zeigte sich der Lauf durchgängig maßhaltig<br />
ohne zu enge oder zu weite Stellen.<br />
Zwar entdeckten die Tester quer zur<br />
Schussrichtung verlaufende Schleifspuren,<br />
allerdings macht das gerade bei<br />
kleineren Kalibern die Schüsse gleichmäßiger,<br />
so auch in diesem Fall. Auf der<br />
Mündung thront ein hohes, gelötetes<br />
Dachkorn, auf dem letzten Drittel des<br />
Laufs ergänzt eine ebenfalls aufgelötete<br />
Kimme die Visierung. <strong>Das</strong> Zündloch<br />
stimmte die Tester mit ausreichenden<br />
1,8 Millimetern zuversichtlich. Der<br />
Schaft besteht ebenfalls aus geschliffenem<br />
und geöltem Nussbaum, die Teile<br />
sind allesamt sauber eingepasst. Wie<br />
beim Kurzgewehr schlägt auch hier der<br />
Hahn des Schnappschlosses nach vorn.<br />
Der Clou: Durch eine Verlängerung hinter<br />
dem Drehpunkt kann man den Hahn<br />
bequem mit dem Zeigefinger der Schusshand<br />
spannen. Eine aus der Schlossplatte<br />
ragende Raste hält ihn im gespannten<br />
Zustand, bis das Element durch den Abzug<br />
nach innen bewegt wird.<br />
64 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Modell: Japanisches Kurzgewehr Osvaldo Gatto jap. Pistole<br />
Preis: € 528,98,- € 998,98,-<br />
Kaliber: 14,5 mm .41<br />
Lauflänge: 460 mm 285 mm<br />
Maße (L x B x H): 760 x 51 x 145 mm 480 x 48 x 150 mm<br />
Visierung: Zylinderkorn + Balkenkimme Dachkorn + V-Kimme<br />
Visierlänge: 340 mm 190 mm<br />
Gewicht: 2044 g 840 g<br />
Beim japansichen Kurzgewehr stimmte optisch alles: Die Messingteile in Verbindung<br />
mit den reichhaltigen Verzierungen machen die Waffe nicht nur auf dem Stand zum<br />
Augenmagnet, sondern dürften auch diejenigen Reenactors ansprechen, die sich dem<br />
Japan der Epochen vor der Meji-Restauration verschrieben haben.<br />
Pistole „1648“, Kaliber .50: Letzter<br />
im Reigen der Testwaffen war wieder<br />
eine europäisch anmutende Pistole,<br />
ebenfalls aus dem Hause Gatto. Die Waffe<br />
kommt mit einem schönen, hinten<br />
achtkantigen, nach vorne konisch zulaufenden<br />
Lauf. <strong>Das</strong> Finish zeigte sich<br />
hübsch geglättet und mattiert. Innen<br />
durchmaß die Laufseele der Testwaffe<br />
ein Kaliber von 12,8 Millimeter, also zirka<br />
.50. <strong>Das</strong> Innenleben erwies sich als<br />
sauber poliert. Die Zündlochschraube<br />
September 2014
Fünf Luntenschlosswaffen von Artax Germany | TEST & TECHNIK<br />
scheinnahme begann für die Tester der<br />
„gemütliche Teil“: Mit Bleikugeln, Lunte<br />
und diversen Pulver- und Pflastersorten<br />
ging es<br />
Auf zum Schießstand: Dort kamen<br />
die <strong>Waffen</strong> in der Reihenfolge dran, wie<br />
sie auch begutachtet wurden. Erste im<br />
Bunde war daher die Muskete im Kaliber<br />
.75. Zielen mussten die Tester hier über<br />
lässt sich herausschrauben, auch hier fiel<br />
die Bohrung mit 1,2 Millimetern etwas<br />
klein aus. Die Schäftung der Pistole besteht<br />
aus schönem Nussbaumholz, sauber<br />
verarbeitet und geschliffen – zumindest<br />
auf den sichtbaren Seiten: Hinter<br />
der Schlossplatte sah es recht grob aus.<br />
Dafür konnte das zentrale Element die<br />
Tester wieder versöhnlich stimmen: Die<br />
Schlossplatte ist schön poliert; eine aufgenietete<br />
Platte mit dem Logo von Osvaldo<br />
Gatto ergänzt die Optik. Die Pfanne<br />
wurde hart angelötet, die Naht geriet<br />
dabei ein bisschen arg dick. Auch bei dieser<br />
Waffe muss der Schütze den Hahn via<br />
Abzug gegen die Kraft einer Feder Richtung<br />
Pfanne senken. Schlecht gelöst: Der<br />
Hahn und die Nuss sind untrennbar miteinander<br />
verbunden, das macht Tuning<br />
oder Reparaturen fast zur Unmöglichkeit.<br />
Sehr gut gefiel den Testern hingegen<br />
das Handling der Waffe, sie zeigte<br />
sich angenehm vorderlastig, der Griff lag<br />
gut in der Hand. Nach dieser Inaugenden<br />
Buckel der Kreuzschraube, über den<br />
man den Mündungswulst als Korn stehen<br />
hatte. <strong>Das</strong> große Korn diente den<br />
Profis in diesem Fall nur dazu, den<br />
höchsten Punkt am Wulst mittig über<br />
dem Schraubenbuckel zu zentrieren.<br />
<strong>Das</strong> sorgte zwar für einen 60-cm-Tiefschuss,<br />
nachdem die Schützen aber auf<br />
der DSB-Scheibe nachkorrigiert hatten,<br />
kam die Waffe dann auf recht gute Werte<br />
Die Gatto-Pistole lässt sich zudem extrem leicht mit Daumen oder Zeigefinger der<br />
Schusshand spannen. Der Hebel hinter dem Drehpunkt des Hahns dient in diesem<br />
Fall als Auflage. Die Lunte lässt sich im Maul nur über eine passende Nadel fixieren –<br />
fraglos historisch korrekt, aber in der Praxis erwies sich das als ziemlich fummelig.<br />
High Speed Geschosse<br />
Für perfekte Präzision in allen Schießdisziplinen:<br />
DSB MIP, BDMP 1500, BDS IPSC, Bianchi<br />
Cup etc. Unsere Kurzwaffen-Geschosse sind<br />
laufschonend, preiswert und immer verfügbar.<br />
September 2014<br />
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<strong>VISIER</strong>.de | 65
TEST & TECHNIK | Fünf Luntenschlosswaffen von Artax Germany<br />
zwischen 400 und 220 Millimetern. Zog<br />
man einen Ausreißer ab, lag die engste<br />
Gruppe auf 185 Millimeter zusammen.<br />
Die Tester merkten an, dass man mit einer<br />
Hilfskimme hier sicherlich noch engere<br />
Werte herausholen könnte. Zudem<br />
lobten die Tester die schnellen Schüsse,<br />
die ohne lange Verzögerung zündeten.<br />
Ursprünglich wollten die Schützen auch<br />
die Nagelprobe mit Papierpatronen machen,<br />
die es im Dreißigjährigen Krieg ja<br />
bereits gab. Allerdings verschmaucht<br />
diese Methode den Lauf so stark, dass<br />
man ihn nur mit viel Wasser sauber bekommt.<br />
Da sich aber bei der Muskete der<br />
Lauf für diese Prozedur nur herausnehmen<br />
lässt, wenn man die dünnen Stifte,<br />
welche ihn mit dem Schaft verbinden,<br />
herausklopft, verzichteten die Tester<br />
mit Blick auf Schäden an der Waffe.<br />
Als nächstes folgte die Gatto-Muskete.<br />
Sie überraschte die Tester vor allem dadurch,<br />
dass trotz des anfangs mokierten<br />
kleinen Zündlochs die Schüsse recht<br />
schnell und ohne Zögern auslösten. Versager<br />
gab es im Verlauf des Tests keinen<br />
einzigen. Die Gruppen lagen aber in den<br />
besten Fällen nur bei 125 Millimetern<br />
und damit trotz des kleineren Kalibers<br />
im Bereich der 75er Muskete. Hier fragten<br />
sich die Tester, ob das kleine Kaliber<br />
und der glatte Lauf eine gute Kombination<br />
sind. Auch lag der Auslösewiderstand<br />
des Schnappschlosses<br />
recht hoch. Hier<br />
wäre noch etwas Nacharbeit<br />
angesagt.<br />
Die japanische Pistole kam<br />
mit einer aufwändigen Laufkontur<br />
und konnte auch in<br />
der restlichen Verarbeitung<br />
sowie der Schießleistung<br />
punkten. <strong>Das</strong> Vorbild der<br />
Schnappschlosspistole liegt<br />
in Japan. Laut eigener Aussage<br />
musste George Grella<br />
von Artax Germany einige<br />
Jahre in Museen suchen, bis<br />
er endlich ein passendes<br />
Vorbild gefunden hatte.<br />
zünden. <strong>Das</strong> Zündkraut verpuffte wirkungslos,<br />
ganz gleich, ob nur aufgeschüttet,<br />
in den Zündkanal gerüttelt<br />
oder gestopft. Der Zündkanal erwies<br />
sich als zu eng für seine Länge. Per Krätzer<br />
bargen die Tester die Kugel wieder<br />
aus dem Lauf und konstatierten: Man<br />
müsste das Zündloch auf 1,8 Millimeter<br />
aufbohren. Auf Nachfrage bei George<br />
Grella bat der um ein paar Stunden Geduld,<br />
um das Problem<br />
zu reproduzieren. Als<br />
er sich wieder meldete,<br />
hatte er auch<br />
gleich eine Lösung<br />
parat: <strong>Das</strong> Zündloch Lauflänge:<br />
liegt bedingt durch Maße (L x B x H):<br />
die Mechanik weit vorne,<br />
dadurch kann eine<br />
Visierung:<br />
Visierlänge:<br />
Gewicht:<br />
Kugel zu dicht ans Zündloch geraten.<br />
Laut Grella hat man bei Artax Germany<br />
nun die Schwanzschraube um 12 mm verlängert,<br />
so dass auch bei kleinen Pulvermengen<br />
die Kugel nicht mehr vor das<br />
Loch rutschen kann.<br />
Die japanische Pistole von Osvaldo Gatto<br />
musste nach einigen Eingewöhnungsschüssen<br />
auf zehn Meter auf der 25-Me-<br />
Modell: Osvaldo Gatto Pistole “1648”<br />
Preis: € 998,98<br />
Kaliber: .50<br />
269 mm<br />
460 x 55 x 195 mm<br />
Balkenkorn + V-Kimme<br />
260 mm<br />
1190 g<br />
Den dritten Durchgang bestritten<br />
die <strong>VISIER</strong>ler mit dem<br />
japanischen Kurzgewehr. Dabei<br />
zeigte sich das Problem<br />
der nicht genau fluchtenden<br />
Bohrungen des langen und<br />
dünnen Zündkanals: Die ersten<br />
drei Schüsse lösten zwar<br />
langsam aus, lagen aber auf<br />
25 Meter mit 18 Zentimetern<br />
relativ gut auf der Scheibe.<br />
Schuss Nummer vier wollte<br />
aber schlichtweg nicht mehr<br />
Bei der glattläufigen „1648“ geht es landsknechtsmäßig zu. Sie schoss recht gut. Auch<br />
lobten die Tester die leichte Vorderlastigkeit und das schöne Finish von Holz und Metall.<br />
66 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Fünf Luntenschlosswaffen von Artax Germany | TEST & TECHNIK<br />
ter-Bahn antreten. Dabei produzierte<br />
die 10,2-Millimeter-Kugel mit dem sehr<br />
feuchten 0,3 mm dicken Pflaster und 28<br />
Grains Schweizer Nr. 2 exzellente 92 mm.<br />
„Äußerst beachtlich“, notierten die Tester<br />
und bescheinigten der Pistole, ohne<br />
Probleme, die Neun halten zu können –<br />
entsprechendes Training mit der Waffe<br />
vorausgesetzt.<br />
Nachdem der Schießstand schon ordentlich<br />
eingenebelt war, holten die<br />
Profis noch die „1648“-Pistole aus dem<br />
Futteral und fütterten sie mit 35 Grains<br />
Schweizer Nummer 2, einer 12,5-Millimeter-Kugel<br />
und feuchtem Baumwollpflaster<br />
mit 0,3 mm Dicke. Diese Laborierung<br />
erwies sich als angenehm<br />
kräftig, erzeugte einen ordentlichen<br />
Trotz des nur 1,2<br />
Millimeter großen<br />
Zündlochs zündete die<br />
1648 recht zuverlässig.<br />
Probleme gab es nur<br />
deshalb, weil sich<br />
die Tester erst an das<br />
ungewohnte Abzugsprinzip<br />
gewöhnen<br />
mussten. Die Visierung<br />
aus V-Kimme und<br />
Balkenkorn lobten die<br />
Profis einstimmig.<br />
Knall und einen dementsprechenden<br />
Rückstoß. Dabei zeigte sich, dass die<br />
Waffe auf zehn Meter die Treffer auf<br />
320 mm zusammenbrachte. Zog man einen<br />
schweren Ausreißer ab, waren es<br />
nur noch 136 mm. <strong>Das</strong> ist für eine glattläufige<br />
Pistole nicht schlecht. Und die<br />
Tester waren überzeugt, dass man auf 25<br />
Meter das Schwarze der DSB-Scheibe<br />
hätte halten können – dazu müsste man<br />
freilich einen halben Meter unter der<br />
Zehn anhalten. Jedoch mussten die Tester<br />
etwas herumprobieren, bis sie die<br />
richtige Schusstechnik drauf hatten:<br />
Am Ende kristallisierte sich als beste<br />
Methode heraus, das Züngel kraftvoll<br />
und schnell über den 10-Millimeter-<br />
Kriechweg zu ziehen (nicht zu reißen).<br />
Hier hätten erfahrene-Double-Action-<br />
Schützen sicher Vorteile. Spätestens im<br />
Wettkampf würde sich aber auf jeden<br />
Fall die Überlegenheit eines schnellen<br />
Schnappschlosses gegenüber einer solchen<br />
Konstruktion zeigen.<br />
Fazit: Was und wofür? Bei den fünf getesteten<br />
Luntenschlosswaffen muss<br />
man sich vor dem Kauf diese Fragen stellen.<br />
Wer als Reenactor nur böllern oder<br />
auf den Stand wertungsfrei luntenromantisch<br />
schießen möchte, der kann bei<br />
allen fünf Modellen zugreifen. Etwas kritischer<br />
sieht es aus, wenn man wettkampfmäßig<br />
unterwegs sein will. Dann<br />
fallen nämlich die Modelle ohne<br />
Schnappschloss hinten runter, mit ihnen<br />
lässt sich konstruktionsbedingt<br />
einfach nicht ruhig genug abziehen. Unterm<br />
Strich kann man den <strong>Waffen</strong>, je<br />
nach Verwendungszweck ein „Empfehlenswert“<br />
geben, wenn auch für den einen<br />
oder anderen Zweck einiges an<br />
Nacharbeit vonnöten ist.<br />
Text: Hartmut Mrosek und<br />
Thomas Quirin<br />
Fotos: Michael Schippers<br />
Die Testwaffen und einen ganzen Berg<br />
an Zubehör stellte Artax Germany<br />
(www.artax-vorderlader.de) freundlicherweise<br />
zur Verfügung – vielen<br />
Dank dafür!<br />
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(100x 50 Stück)<br />
310,00 289,00 € *<br />
* bei Abnahme von 5000 Stück Abgabe nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.<br />
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<strong>VISIER</strong>.de | 67
TEST & TECHNIK | Kompakttest Rößler Titan alpha mit Kahles Helia KXi 3,5 - 10 x 50<br />
Rößler Titan alpha<br />
Mit der neuen Titan alpha für knapp<br />
unter 1000 Euro ergänzt der österreichische<br />
Hersteller Rößler<br />
seine etablierte Repetierbüchsenfamile<br />
„Titan“ um ein preiswertes Modell mit<br />
Kunststoffschaft. Dafür kommt die drei<br />
Kilo leichte Büchse in zwei Kartons zum<br />
Kunden, der sie dann selbst montieren<br />
darf. Die Sets bestehen grundsätzlich<br />
aus „Schaftbundle“ samt Systemhülse<br />
und Abzugsgruppe sowie dem „Laufbundle“<br />
mit Rohr, Verschluss und <strong>Magazin</strong>.<br />
Dieses Baukastenprinzip erlaubt<br />
dank einzeln erhältlicher Laufsets einen<br />
raschen Kaliberwechsel. Dafür steht allerdings<br />
nur eine übersichtliche Kaliberpalette<br />
bereit: als kurzes System die .308<br />
Win. und 8 x 57, als Standardsystem für<br />
die Kaliber .25-06 Rem., .270 Win., 7 x 64<br />
und .30-06 Spring. und als Magnum-System<br />
in 7 mm Rem.Mag. Die jeweiligen<br />
Läufe bringen die entsprechenden Verriegelungshülsen<br />
gleich mit. Bei den<br />
Kurz- und Standard-Kalibern beträgt<br />
die Lauflänge 56 und beim Magnum-<br />
68 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Rohr 61 cm. Die Rohre gibt‘s brüniert<br />
oder in Stainless. Der Verschluss verriegelt<br />
mit einem zielfernrohrfreundlichen<br />
Öffnungswinkel von 60° mit drei Warzen<br />
im Lauf. Eine mittelharte Gummikappe<br />
schließt den schwarzen Polymerschaft<br />
(gerader Rücken, ohne Backe) nach hinten<br />
ab und sorgt für ein angenehmes<br />
Rückstoßverhalten. <strong>Das</strong> Fischhautprofil<br />
an Vorderschaft und <strong>Pistolen</strong>griff könnte<br />
etwas mehr Grip gebrauchen. Rößler verbaut<br />
in der “alpha“ einen justierbaren<br />
Feinabzug. Der Schieber der Dreistellungssicherung<br />
sitzt auf dem Kolbenhals.<br />
In seiner Mittelstellung sperrt er nur den<br />
Abzug und nicht die Kammer, was das sichere<br />
Herausrepetieren einer bereits im<br />
Lager steckenden Patrone erlaubt. Zuvor<br />
sollte man natürlich das für drei Patronen<br />
ausgelegte <strong>Magazin</strong> per Druck auf die<br />
beidseitigen Haltetasten entfernen.<br />
Die Titan alpha bietet sich als robustes<br />
und absolut jagdtaugliches Waidwerkzeug<br />
zu einem sehr fairen Preis an.<br />
Modell: Rößler Titan alpha<br />
Preis: € 994,-<br />
Kaliber: .308 Winchester<br />
Kapazität: 3 + 1 Patronen<br />
L a u fl ä n g e : 560 mm<br />
Gesamtlänge: 1085 mm<br />
Abzugsgewicht: 980 g<br />
Gewicht: 2980 g<br />
Ausstattung: Drei-Warzen-Verschluss,<br />
Feinabzug, Drei-Stellungs-Sicherung,<br />
Polymerschaft mit <strong>Pistolen</strong>griff,<br />
Gummikappe, ohne Backe, Riemenbügel,<br />
Bohrungen für Zielfernrohr-Montage.<br />
<strong>VISIER</strong>-Bewertung<br />
Präzision (max. 50 Punkte)<br />
Schäftung (max. 10 P.)<br />
Abzug (max. 10 P.)<br />
<strong>Magazin</strong> / Handhabung (max. 5 P.)<br />
Visierung (max. 5 P.)<br />
System / Funktion (max. 10 P.)<br />
Verarbeitung (max. 10 P.)<br />
Gesamtpunktzahl (max. 100 P.)<br />
Testurteil<br />
Prädikate<br />
Punkte<br />
47 Punkte<br />
6 Punkte<br />
7 Punkte<br />
3 Punkte<br />
3 Punkte<br />
8 Punkte<br />
7 Punkte<br />
81 Punkte<br />
sehr gut<br />
Æ Æ Æ Æ Æ<br />
September 2014
Kompakttest Rößler Titan alpha mit Kahles Helia KXi 3,5 - 10 x 50 | TEST & TECHNIK<br />
1<br />
Schießtest Rößler Titan alpha, .308 Win.<br />
Nr. Fabrikpatrone Streukreis<br />
1 165 grs Hornady BTSP 58 mm<br />
2 170 grs GECO Plus 39 mm<br />
3 180 grs RWS Uni Classic 30 mm<br />
4 180 grs Sellier & Bellot SP 27 mm<br />
5 185 grs Lapua Mega 33 mm<br />
Anmerkungen / Abkürzungen: Streukreis = Fünf-Schuss-<br />
Gruppen, geschossen sitzend aufgelegt vom Sandsack auf<br />
100 m Distanz, angegeben in Millimetern, gemessen von<br />
Einschussmitte zu -mitte. BT = Boattail (Bootsheck).<br />
SP = Softpoint (Teilmantel).<br />
2<br />
3<br />
4<br />
(1) Die Titan alpha kommt ohne offene<br />
Visierung, aber mit Bohrungen für eine<br />
Montage. EAW fertigt die passende<br />
Picatinny-Schiene (etwa 115 Euro im<br />
Fachhandel). (2) <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> fasst<br />
3 Patronen, einen 5-Schuss-Tank gibt<br />
es gegen Aufpreis. (3) Der Sicherungsschieber<br />
steht auf „Feuer-Position“und<br />
verdeckt das „S“ wie „sicher“. Hierbei<br />
sind Kammer und Abzug gesperrt.<br />
In Mittelstellung wird nur der Abzug<br />
blockiert und die Kammer lässt sich<br />
öffnen. (4) Der stählerne Verschluss<br />
verriegelt mit drei Warzen im Lauf.<br />
Verwendungsspektrum<br />
Sport Jagd Behörde Militär<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 69
TEST & TECHNIK | Kompakttest Rößler Titan alpha mit Kahles Helia KXi 3,5 - 10 x 50<br />
Kahles Helia KXi 3,5 - 10 x 50<br />
Der Gummiring zum Dioptrienausgleich<br />
(l.) befindet sich hier in Nullstellung, der<br />
Vergrößerungsring steht auf 6,5-fach.<br />
Mit dem Modell KXi 3,5 - 10 x 50 L<br />
Absehen 4-Dot hält der etablierte<br />
Wiener Optikhersteller Kahles<br />
ein zölliges Glas vor allem für Jäger bereit,<br />
die eine Montage für ZFs mit 25,4<br />
mm Mittelrohrdurchmesser haben und<br />
diese weiter mit einem aktuellen Leuchtpunkt-Glas<br />
nutzen möchten. Schützen,<br />
die auch mal weiter „hinlangen“ möchten,<br />
steht alternativ das ebenfalls beleuchtete<br />
4D-Dot-Absehen mit vier zusätzlichen<br />
horizontalen Distanzstrichen<br />
zur Verfügung. Am stickstoffgefüllten<br />
Aluminium-Tubus findet sich neben den<br />
obligatorischen Verstelltürmen für<br />
Höhe und Seite noch ein weiterer. Dieser<br />
dient als An- und Ausschalter sowie<br />
Dimm-Regler und Batteriefach für die<br />
Absehenbeleuchtung. Nach Abschrauben<br />
der Schutzkappen ließen sich die<br />
Verstelltürme werkzeuglos mit sauberen<br />
Klicks rasten. Nach jeweils zehn Klicks<br />
in die eine Richtung, 20 in die andere<br />
und wieder zehn Klicks zurück stand das<br />
70 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Technische Daten Kahles Helia KXi 3,5 - 10 x 50<br />
Preis: € 1521,-<br />
Vergrößerung (fach): 3,5 - 10<br />
Augenabstand:<br />
90 mm<br />
Sehfeld (m auf 100 m):<br />
11,2 - 4 m<br />
Dioptrienausgleich (dpt): +2/-3,5<br />
Absehen:<br />
2. Bildebene, dimmbarer Leuchtpunkt<br />
Verstellung pro Klick auf 100 m: 7 mm<br />
Verstellbereich auf 100 m: Seite: 140 cm Höhe: 140 cm<br />
Mittelrohrdurchmesser: 25,4 mm (1 Zoll, kurz: 1")<br />
Länge:<br />
320 mm<br />
Gewicht:<br />
470 g<br />
Anmerkung: Herstellerangaben<br />
Absehen wieder genau auf dem Ausgangspunkt.<br />
Dies gilt für die Höhen- wie<br />
für die Seitenverstellung gleichermaßen.<br />
Auch beim Vergrößerungswechsel<br />
blieb das Fadenkreuz exakt auf derselben<br />
Stelle. Dann die branchenübliche<br />
Schussfestigkeitsprüfung des Glases<br />
entlang des Tubus‘ per Gummihammer<br />
– auch danach blieb das Absehen absolut<br />
Fleck stehen. Daher sollte das Glas hinreichend<br />
schussfest sein, um auch dem<br />
Impuls von starken Kalibern zu trotzen.<br />
Der griffige Dioptrienausgleichring ließ<br />
sich sowohl bei Zimmertemperatur wie<br />
auch beim auf -20 °C heruntergekühlten<br />
Glas gut drehen. Der grob geränderte<br />
Aluring für die Vergrößerung forderte<br />
beim gefrosteten Glas deutlich mehr<br />
Kraftaufwand als beim „warmen“, ließ<br />
sich aber noch einwandfrei bewegen.<br />
Allerdings beschlug das Okular nach<br />
dem Entnehmen aus dem Gefrierfach<br />
kurzzeitig – Brillenträger kennen diesen<br />
Effekt. Der Augenabstand von gut<br />
90 mm sorgt in Verbindung mit dem erwähnten<br />
gummierten Okularring dafür,<br />
dass der Schütze auch bei rückstoßstarken<br />
Laborierungen ohne „blaues Auge“<br />
davon kommt. Auch in Sachen Gewicht<br />
<strong>VISIER</strong>-Bewertung<br />
Punkte<br />
Abbildungsqualität (max. 40 Punkte) 38 Punkte<br />
Sehfeld (max. 10 P.)<br />
9 Punkte<br />
Absehen (max. 10 P.)<br />
10 Punkte<br />
Schuss-(Stoß-)festigkeit (max. 10 P.) 10 Punkte<br />
Mechanik (max. 10 P.)<br />
8 Punkte<br />
Bedienelemente (max. 5 P.) 5 Punkte<br />
Verarbeitung (max. 10 P.)<br />
10 Punkte<br />
Bedienungsanleitung (max. 5 P.) 4 Punkte<br />
Gesamtpunktzahl (max. 100 P.) 94 Punkte<br />
Testurteil<br />
ausgezeichnet<br />
Prädikate<br />
Æ Æ Æ Æ Æ Æ<br />
September 2014
Kompakttest Rößler Titan alpha mit Kahles Helia KXi 3,5 - 10 x 50 | TEST & TECHNIK<br />
Kahles stattet das KXi 3,5 -10 x 50 mit einem 4-Dot-Absehen in der 2. Bildebene aus.<br />
Die Zielmarke wird also nicht mit vergrößert. Sie entspricht dem klassischen<br />
Absehen 4, verfügt jedoch über einen zuschaltbaren, stufenlos dimmbaren Leuchtpunkt.<br />
Dieser deckt je nach Vergrößerung 2,2 bis 6,5 cm des Zielbildes auf 100 m ab.<br />
kann das 50er Kahles-Glas punkten: Mit<br />
gerade einmal 470 g bietet sich das KXi<br />
überall da an, wo der Waidmann große<br />
Strecken oder Höhen im Revier überwinden<br />
muss, um eine leichte Pirschbüchse<br />
zu komplettieren.<br />
In puncto Abbildungsleistung stößt das<br />
KXi 3,5 - 10 x 50 in den Spitzenbereich<br />
vor. Es liefert auch in der Dämmerung<br />
ein scharfes, kontrastreiches Bild ohne<br />
Farbsäume und lässt das Auge erst relativ<br />
spät in den „Graustufenmodus“<br />
schalten. Sprich: Es steht den im Bereich<br />
der Lichtdurchlässigkeit mit Top-<br />
Transmissionswerten hubernden Gläsern<br />
der Premium-Hersteller kaum nach.<br />
Unterm Strich bietet sich das handliche<br />
Kahles KXi 3,5 - 10 x 50 nicht nur als technisch<br />
hochaktuelles Austauschglas für<br />
vorhandene 1"-Montagen an, sondern<br />
auch als gewichtssparende Erstausstattung<br />
für alle, die viel mit der Büchse zu<br />
Fuß unterwegs sind. Der Preis von 1521<br />
Euro ist für ein exzellent verarbeitetes ZF<br />
made in Austria angemessen. ►<br />
Die Verstelltürme des KXi<br />
sind eindeutig beschriftet.<br />
Die Indexscheiben lassen<br />
sich nach dem Lösen von<br />
je einer Schraube auf die<br />
Markierungen am Tubus<br />
„nullen“. Rote O-Ringe<br />
schützen bei fest aufgeschraubten<br />
Kappen vorm<br />
Eindringen von Nässe.<br />
Verwendungsspektrum<br />
Sport Jagd Behörde Militär<br />
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September 2014<br />
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<strong>VISIER</strong>.de | 71
TEST & TECHNIK | Kompakttest Rößler Titan alpha mit Kahles Helia KXi 3,5 - 10 x 50<br />
Eingefleischten <strong>VISIER</strong>-Special-Lesern<br />
kommt die Anmutung der beiden vorangegangenen<br />
Tests sicher bereits aus<br />
dem „Repetierer“-Special des vergangenens<br />
Jahres bekannt vor, andere wundern<br />
sich vielleicht über eine solch kompakte<br />
Darstellung der Testergebnisse im<br />
„normalen“ <strong>VISIER</strong>-Heft. Warum das<br />
Ganze? <strong>Das</strong> soll anhand zweier kombinierter<br />
und dennoch getrennt dargestellter<br />
Testberichte einen kleinen Vorgeschmack<br />
auf das Mitte September<br />
erscheinende <strong>VISIER</strong> Special Nr. 73 „Zielfernrohre“<br />
liefern. Dafür hat <strong>VISIER</strong> für<br />
Sie mehr als 35 aktuelle ZFs für Sport,<br />
Jagd, Behörden und Militär ausführlich<br />
getestet. Nur ein kleiner Vorgeschmack<br />
ist es deshalb, weil das <strong>VISIER</strong>-Team bei<br />
diesem Special den Testkandidaten mit<br />
erheblich mehr Prüftechnik auf den Leibe<br />
rücken konnte als bei allen bisherigen<br />
Tests inklusive dem des gerade beschrieben<br />
Kahles KXi-ZFs. Dies war nur<br />
möglich, da sich einige deutsche Optik-<br />
Hersteller dazu bereit erklärt hatten,<br />
ihre Prüflabore und Messeinrichtungen<br />
für dieses Special zur Verfügung zu stellen.<br />
Dort ermittelten die Tester unter<br />
anderem Werte wie Tag-, Nacht und Maximaltransmission,<br />
Auflösung (Bildschärfe),<br />
die tatsächliche Vergrößerung,<br />
effektives Sehfeld. Zudem setzten<br />
sie die Optiken künstlisch erzeugten<br />
extremem Umweltbedingungen aus,<br />
etwa in der Klimakammer.<br />
Aufbauend auf dem 2008 erschienenen<br />
<strong>VISIER</strong> Special Nr. 51 „Optik“, verfolgt<br />
das neue Sonderheft damit einen praktisch<br />
orientierten Ansatz: Hier geht es<br />
insbesondere darum, Hilfestellung bei<br />
der Kaufentscheidung zu geben. Also:<br />
Welches der darin vorgestellten Zielfernrohre<br />
eignet sich für welchen<br />
Zweck? Was taugt was, und wie sieht es<br />
mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis aus?<br />
72 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Zum Überprüfen der Wiederholgenauigkeit der Klickverstellung richteten die Tester<br />
das mittels Schraubstock fixierte KXi 3,5 - 10 x 50 auf einen Punkt in 50 m Distanz aus.<br />
Damit Sie nun als Leser den größtmöglichen<br />
Nutzen daraus ziehen können,<br />
werden alle getesteten Modelle auch<br />
mittels des <strong>VISIER</strong>-Punkteschemas bewertet,<br />
wie Sie es analog aus zahlreichen<br />
Vergleichstests hier im Heft kennen.<br />
Neu angelegt ist jetzt das<br />
Bewertungsschema für Zielfernrohre –<br />
es feiert seine Premiere auf der vorangehenden<br />
Seite beim Test des Kahles KXi<br />
3,5 - 10 x 50. Die genauen Testkriterien<br />
lesen Sie dann im <strong>VISIER</strong> Special Nr. 73<br />
„Zielfernrohre“ oder im Internet, wenn<br />
Sie bei <strong>VISIER</strong> im Web (www.visier.de)<br />
unter dem Menüpunkt „Tests“ auf „Testkriterien“<br />
klicken.<br />
<strong>Das</strong> beim „Repetierbüchsen“-Special<br />
erstmals eingesetzte Balkendiagramm<br />
zum Verwendungsspektrum hilft Ihnen<br />
dabei, auf einen Blick den Hauptverwendungszweck<br />
des jeweiligen Zielfernrohrs<br />
zu erkennen. Überdies treffen die<br />
Tester damit eine Aussage zur weiteren<br />
Eignung des Glases. Dabei stehen die<br />
Farben Mittelblau für den Schießsport,<br />
Grün für die Jagd, Dunkelblau für den<br />
Einsatz im Law-Enforcement-Bereich<br />
und Oliv für die militärische Verwendung.<br />
Dazu sind die Balken in sechs Stufen<br />
unterteilt. Die Einstufung erfolgt<br />
quasi umgekehrt wie bei deutschen<br />
Schulnoten. Während sich der Schüler<br />
bei einer sehr guten Leistung über eine<br />
„Eins“ freut und sich einer ungenügenden<br />
über die „Sechs“ ärgert, belegen<br />
sechs Stufen im Balkendiagramm eine<br />
sehr gute Eignung und eine Stufe eine<br />
nicht zureichende Verwendungsmöglichkeit.<br />
Wobei hier auch alle Optiken<br />
mindestens die unterste Stufe erreichen.<br />
Denn auch mit einem reinen, gut<br />
1,5 Kilo schweren Militärzielfernrohr<br />
könnte beispielsweise der Waidmann<br />
seine leichte Kipplaufbüchse für die<br />
Bergjagd ausstatten – wie sinnvoll das<br />
ist, sei einmal dahingestellt. Die jagdliche<br />
Note dieses Schemas haben Sie auf<br />
den vier vorangehenden Seiten bereits<br />
kennengelernt. Es zieht sich als Leitsystem<br />
auch durch das gesamte neue Zielfernrohr-Special,<br />
bis hin zur abschließenden<br />
Schnellübersicht. In dieser<br />
großen vierseitigen Tabelle finden Sie<br />
dann nochmals alle Modelle: alphabetisch<br />
gelistet, dazu kommen die wichtigsten<br />
technischen Daten, die Gesamtbewertung<br />
und der Verwendungszweck<br />
auf einen Blick zum schnellen Vergleich<br />
der einzelnen ZFs.<br />
Text: Andreas Wilhelmus<br />
Fotos: Michael Schippers<br />
und Matthias S. Recktenwald<br />
Folgende Firmen unterstützten die Redaktion<br />
bei den beiden Kompakttests:<br />
Die Rößler Titan alpha kam von der RUAG<br />
ammotec GmbH (www.ruag-ammotec.<br />
de), das ZF von Kahles (www.kahles.at),<br />
und Ernst Apel (www.eaw.de) steuerte<br />
die Aufkippmontage samt Schiene bei<br />
– ihnen allen vielen Dank!<br />
September 2014
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Schweiz CHF 17,80<br />
Österreich € 10,00<br />
Niederlande € 10,65<br />
Luxemburg € 10,75<br />
Belgien € 10,75<br />
Euro € 9,10<br />
Schweiz CHF 17,80<br />
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Belgien € 10,75<br />
SPECIAL Nr. 72<br />
Die <strong>Waffen</strong> des<br />
Ersten Weltkriegs<br />
Weitere Empfehlungen der SPECIAL-Reihe:<br />
SPECIAL 40 Maschinenpistolen<br />
Maschinenpistolen<br />
40<br />
40<br />
Einst & Jetzt<br />
Maschinenpistolen<br />
40<br />
Entwicklung<br />
und Geschichte<br />
■ Taktik & Schießen<br />
■ Sammeln & Technik<br />
4 194208 909107 40<br />
G 42089<br />
Maschinengewehre<br />
SPECIAL 45<br />
45<br />
Maschinengewehre<br />
Maschinengewehre<br />
Geschichte,Taktik<br />
und technische<br />
Entwicklung<br />
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4 194208 909107 45<br />
G 42089<br />
45<br />
Zum 100. Mal jährt sich 2014 der Beginn des<br />
Ersten Weltkrieges. Er beendete nicht nur die<br />
„belle epoque“, das Viktorianische respektive<br />
Wilhelminische Zeitalter, sondern bedeutete<br />
auch eine Zeitenwende in Kriegsführung und<br />
<strong>Waffen</strong>technik. Maschinengewehre, metertiefe<br />
Drahtverhaue und tagelange Artilleriebombardements<br />
zwangen die Armeen aller<br />
beteiligten Nationen zu einer radikalen Abkehr<br />
von bisher verwendeten Taktiken. Zwar<br />
standen sich auch 1918 deutsche Landser,<br />
französische Poilous und amerikanische<br />
Doughboys noch mit langen Repetierern gegenüber,<br />
doch die vier Kriegsjahre brachten<br />
viele Veränderungen in Bewaffnung und Ausrüstung<br />
des Infanteristen mit sich. <strong>Das</strong> neue<br />
<strong>VISIER</strong> Special „<strong>Waffen</strong> des Ersten Weltkriegs“<br />
stellt die herausragenden Infanteriewaffen<br />
und Ausrüstungsgegenstände der Soldaten<br />
aus den wichtigsten beteiligten Nationen<br />
vor. Es beginnt mit einem Überblick über<br />
die Ursachen des Krieges, Bündnisse und<br />
andere <strong>Waffen</strong> wie Panzer oder Flugzeuge,<br />
um sich dann in einzelnen Kapiteln den Infanteriewaffen<br />
von Deutschland, Frankreich,<br />
England, Österreich und den USA zu widmen.<br />
Weitere Artikel informieren über Maschinengewehre,<br />
Grabendolche und improvisierte<br />
<strong>Waffen</strong>, die an der Westfront einen<br />
wichtigen Versuch darstellte, die Unbeweglichkeit<br />
des Grabenkrieges zu überwinden.<br />
Wie üblich rundet ein umfangreicher Anhang<br />
mit Adressen von Museen, Schlachfeldern,<br />
Reenactment-Zulieferern und weiteren<br />
Zusatzinformationen das Special ab.<br />
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FASZINATION WAFFEN | Schießkugelschreiber aus Indien<br />
Schießkugelschreiber – für einen Lord von einem Maharadscha<br />
Schreibgeschützt ...<br />
Ein Blick auf den Umaid-Bhavan-<br />
Palast in Jodhpur – der Heimat<br />
von Maharadscha<br />
Hanwant Singh,<br />
dem Erfinder<br />
dieses schussfähigen<br />
Stifts.<br />
Der Schießkugelschreiber von<br />
Seiner Hoheit, dem Maharadscha Hanwant<br />
Singh, zeigt sich in edler Aufstell-Schatulle mit eigenen<br />
Fächern für die Patronen. In der Mitte des Stifts der Entriegelungsschieber,<br />
oben der zum Spannen notwendige Ring. Der Stift wäre auch ohne die Schießeigenschaft<br />
etwas Besonderes – er ist vergoldet und hat eine herrlich blau angelassene Trageklemme.<br />
74 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Schießkugelschreiber aus Indien | FASZINATION WAFFEN<br />
... ein Begriff, der<br />
aus der Computerwelt<br />
wohlbekannt ist. Aber<br />
hat er vielleicht noch<br />
eine andere Bedeutung?<br />
Da wären schießende<br />
Schreibgeräte – und<br />
hier im Besonderen ein<br />
Schießkugelschreiber,<br />
den einer der höchsten<br />
indischen Edelleute<br />
einem Mitglied des<br />
britischen Königshauses<br />
verehrt hat.<br />
Manchmal rücken schöne Frauen<br />
MJames Bond auch deswegen zu<br />
Leibe, weil sie ihn umbringen<br />
wollen. Der Doppelnull-Agent Ihrer Majestät<br />
aber entscheidet den Geschlechterkampf<br />
gern durch einen festen Hieb<br />
oder einen gezielten Schuss. Und sei es<br />
wie im Film „Sag Niemals Nie“ mittels<br />
eines luxuriösen Montblanc-Füllfederhalters<br />
vom Typ 149 Meisterstück, den<br />
Bonds <strong>Waffen</strong>meister Q nicht nur mit<br />
Schussfunktion aufgerüstet, sondern<br />
auch mit der britischen Flagge versehen<br />
hat. Comic-Fans wiederum mögen bei<br />
solcherlei Schieß-Schreib-Gerätschaften<br />
an Ausgabe 496 des legendären<br />
Yps-Heftes denken. <strong>Das</strong> offerierte<br />
als Abschluss seiner fünfteiligen<br />
Gimmick-Reihe für kindliche<br />
„Geheimagenten“<br />
ebenfalls<br />
ein solches Instrument, freilich<br />
weit weniger kostspielig als Bonds<br />
Montblanc. Kinorequisiten und Kinderspielzeug<br />
hier – das richtige Leben da.<br />
Mittendrin ein Schießkugelschreiber,<br />
nicht nur edel in Sachen Material und<br />
Ausführung, sondern auch in seiner Geschichte.<br />
Und das gleich in doppelter<br />
Weise: Damit einher gehen zwei ganz<br />
besondere Lebensläufe: derjenige eines<br />
September 2014<br />
Der Maharadscha Hanwant Singh signierte den edlen Schießkugelschreiber für Lord<br />
Mountbatten mit der in Schreibschrift ausgeführten Angabe „Gun Shop Jodhpur 1948“.<br />
Sind die beiden Hälften des Stiftes auseinandergezogen, liegt das Patronenlager der<br />
kleinen Waffe zum Laden respektive zum Entnehmen der verschossenen Hülse frei.<br />
indischen Maharadschas und derjenige eines<br />
hochrangigen britischen Edelmanns.<br />
Schießkugelschreiber tauchen seit den<br />
1950er und 1960er Jahren immer wieder<br />
auf. Gattungsmäßig gehören sie in dieselbe<br />
Kategorie wie zum Beispiel Stockdegen<br />
und Gurtschließenmesser – sie<br />
sind <strong>Waffen</strong>, getarnt als alltäglicher<br />
Gegenstand. Weswegen sie auch in<br />
Deutschland wie alle <strong>Waffen</strong> in Form eines<br />
Gegenstandes aus dem täglichen<br />
Gebrauch per <strong>Waffen</strong>gesetz klar verboten<br />
sind. Anderswo hingegen werden<br />
solche Schießstifte als waffentechnische<br />
Skurrilitäten gesammelt – und einer<br />
davon landete sogar vor einiger Zeit<br />
beim renommierten Versteigerungshaus<br />
Holt‘s Auctioneers aus London. Denn<br />
mit diesem Stück ging nicht nur seine<br />
skurrile Technik einher, für zusätzlichen<br />
sammlerischen Reiz sorgte seine Herkunft.<br />
Denn dieser Schießkugelschreiber<br />
brachte es sozusagen zu Adel – gehörte<br />
er doch niemand anderem als Lord Louis<br />
Mountbatten of Burma (1900 - 79), Mitglied<br />
des britischen Königshauses,<br />
Großonkel von Prince Charles, Oberkommandierender<br />
der alliierten Truppen in<br />
Südostasien im II. Weltkrieg. Und damit<br />
dem Mann, der als letzter Vizekönig Indien<br />
in die Unabhängigkeit entließ und<br />
den die IRA schließlich 1979 ermordete.<br />
Dabei handelte es sich bei seinem Kugelschreiber<br />
um ein Geschenk, das genau<br />
so ein Schicksal verhindern und sein<br />
Leben schützen sollte. Sozusagen als<br />
letzte Option im Notfall, das war jedenfalls<br />
die Idee seines Erfinders – und auch<br />
der war nicht irgendwer: Seine Hoheit<br />
Raj Rajeshwar Maharajadhiraj Shri Hanwant<br />
Singh of Jodhpur (1923 - 52) ver-<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 75
FASZINATION WAFFEN | Schießkugelschreiber aus Indien<br />
Erfinder Maharadscha Hanwant Singh – er ersann auch eine Gewehrkamera, die<br />
über das Anschlagen per Schaft für unverwackelte Teleaufnahmen sorgen sollte.<br />
ehrte das vergoldete Schreibgerät seinem<br />
Freund Lord Louis Mountbatten.<br />
Der Erfinder: Hanwant Singh war ein<br />
Abkömmling des indischen Fürstengeschlechts<br />
der Marvari-Jodhpur. 1948<br />
herrschte der gerade 25-Jährige bereits<br />
über den gleichnamigen Staat in Rajasthan.<br />
Im Jahr zuvor war er seinem Vater<br />
als Maharadscha auf den Thron von<br />
Jodhpur gefolgt. Seine Ausbildung hatte<br />
Hanwant Singh auf den besten Privatschulen<br />
und Universitäten in England<br />
erhalten. Dort begannen auch seine<br />
Kontakte zum britischen Königshaus.<br />
Zurück in Indien, widmete sich der<br />
steinreiche Thronfolger seinen Hobbys.<br />
Die Poloturniere von Jodhpur sind legendär,<br />
Hanwant Singh zählte zur Weltspitze,<br />
und er traf dabei viele seiner britischen<br />
Freunde wieder. Als begeisterter<br />
Jäger interessierte er sich für <strong>Waffen</strong>, er<br />
fotografierte gerne. Und er war ein interessierter<br />
und sehr begabter Techniker.<br />
Seine Heimat Jodhpur ist wegen der Farbe<br />
ihrer Häuser auch als „blaue Stadt“<br />
bekannt und liegt im Osten des heutigen<br />
indischen Bundesstaates Rajasthan.<br />
Dominiert wird sie von der auf einem<br />
Felsen thronenden Festung Meherangarh.<br />
Und eine zehn Kilometer lange<br />
Mauer mit acht Toren umgibt die Altstadt.<br />
Eine der Hauptsehenswürdigkeiten<br />
ist der gigantische „Umaid-Bhavan-<br />
Palast“. Er soll das größte Gebäude der<br />
Welt in Privatbesitz sein. Erbaut wurde<br />
76 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
das zwischen 1929 und 1943 im Auftrag<br />
von Umaid Singh II, Hanwant Singhs Vater.<br />
3000 Arbeiter fügten die Steine ohne<br />
Mörtel zusammen. Architektonisch ist<br />
das Bauwerk eine Mischung aus europäischen<br />
und indischen Baustilen, mit einer<br />
56 Meter hohen Kuppel im Renaissancestil.<br />
Der Palast ist 195 Meter lang, 103<br />
Meter breit – einfach gigantisch. Heute<br />
beherbergt er ein Hotel und das Palastmuseum.<br />
1947, nach dem Tode seines Vaters,<br />
residierte hier Hanwant Singh. Und<br />
er verlegte seine „Bastelstube“ in den<br />
Palast, den Gun Shop Jodhpur.<br />
Kein Scherz – der Maharadscha firmierte<br />
unter diesem Namen: „Gun Shop Jodhpur<br />
1948“. So steht es eingraviert auf<br />
dem Kugelschreiber für Lord Louis<br />
Mountbatten. In dieser Werkstatt verwirklichte<br />
Hanwant Singh seine Ideen.<br />
Oder besser gesagt, er ließ sie verwirklichen.<br />
Denn fraglos arbeiteten einige der<br />
äußerst geschickten indischen Handwerker<br />
für ihn. Viele seiner Erfindungen<br />
sind heute im Palastmuseum zu sehen.<br />
Einige gingen aber auch zu ihrer Zeit<br />
durch die Presse. Da wäre einmal die<br />
„Gewehrkamera“. Der Maharadscha hatte<br />
sich wohl über die Gefahr des Verwackelns<br />
bei der Benutzung von Teleobjektiven<br />
geärgert. Also montierte er seine<br />
Kamera auf einen Gewehrschaft. Der<br />
Sucher wurde ähnlich einem Zielfernrohr<br />
an das Spiegelprisma der Kamera<br />
angepasst. Man beachte die Qualität des<br />
Schaftholzes, die auch bei diesem<br />
Schwarzweißbild erkennbar ist. Er verbesserte<br />
Gewehre und erfand seinen<br />
Schießschreibstift (englisch: pen gun).<br />
Der Kugelschreiber: <strong>Das</strong> vergoldete<br />
Schreibgerät ist anscheinend aus Stahl<br />
gefertigt. Dies lässt sich an den Stellen<br />
sehen, an denen die Vergoldung gelitten<br />
hat. Der edle Stift befindet sich in<br />
einer mit Seide ausgeschlagenen Zelluloid-Schatulle<br />
im Art-Deco-Stil. Sie enthält<br />
einen Putzstock, der auch zum Entfernen<br />
der Hülse dienen kann. Patronen<br />
aus der Zeit hatten teilweise Kupferhülsen,<br />
die stärker liderten und dem im Patronenlager<br />
sichtbaren Auszieher Probleme<br />
bereiteten. Außerdem befinden<br />
sich zehn Patronen in entsprechenden<br />
Aussparungen. <strong>Das</strong> Kaliber des Kulis war<br />
entweder .22 kurz oder .22 l.r. Zum Laden<br />
entriegelt man den vorderen Teil<br />
über einen geriffelten Schieber und<br />
zieht ihn nach vorn. Jetzt eine Patrone<br />
einlegen, das Gehäuse schließen. Dann<br />
den Schlagbolzen durch Ziehen am hinten<br />
befindlichen Ring spannen und ihn<br />
durch den geriffelten Schieber arretieren,<br />
der federbelastet leicht nach oben<br />
geneigt ist. Wird dieser Schieber gedrückt,<br />
gibt er den Schlagbolzen frei.<br />
Dieser schnellt vor und zündet die Patrone.<br />
<strong>Das</strong> Geschoss treibt nun die Kugelschreiberspitze,<br />
die eine verkürzte<br />
Mine enthält, damit man auch schreiben<br />
kann, aus dem Lauf. Die zu erzielende<br />
Wirkung hängt von der Bekleidung des<br />
Gegners ab. Sie ist bei ungeschützten<br />
September 2014
Schießkugelschreiber aus Indien | FASZINATION WAFFEN<br />
Eins der Fotos zeigt Lord Louis und Lady Edwina Mountbatten mit dem berühmten<br />
Inder Mahatma Gandhi; auf dem anderen sieht man Mountbatten in Admiralsuniform.<br />
Stellen sicherlich nicht zu unterschätzen.<br />
Der Hauptfaktor ist aber wohl auch<br />
hier das Überraschungsmoment.<br />
Lord Louis Mountbatten hielt das Geschenk<br />
des indischen Fürsten bis zu seinem<br />
Tod in Ehren. Bei dem Mordanschlag<br />
auf seine Person führte er es aber nicht<br />
mit. Es hätte auch nichts genützt, denn<br />
sein Mörder stand ihm nicht gegenüber:<br />
Am 27. August 1979 sprengte ihn die IRA<br />
per Fernzündung samt seiner Jacht in<br />
die Luft; außer Mountbatten starben<br />
noch drei Personen, darunter sein Enkel.<br />
Maharadscha Hanwant Singh bekam<br />
von diesem traurigen Ende nichts mehr<br />
mit: Er war bereits am 26. Januar 1952<br />
im Alter von 28 Jahren bei einem Flugzeugabsturz<br />
ums Leben gekommen.<br />
Sein Sohn Gaj Singh folgte ihm und<br />
gründete den von der Familie geleiteten<br />
Hotelkonzern, nachdem Indien 1971 die<br />
Maharadschas abgeschafft hatte. Und<br />
Gaj Singh hätte auch gern den Kugelschreiber<br />
zurückgekauft – jedoch erfuhr<br />
er zu spät von der Versteigerung. Und so<br />
kam der schießende Stift im März 2013<br />
bei Holt‘s Auctioneers in London für<br />
13 000 Pfund unter den Hammer. Den<br />
Zuschlag erhielt das Museum Royal Armouries<br />
in Leeds, wo er wohl bald öffentlich<br />
zu sehen sein wird.<br />
Text: Stephan Rudloff und<br />
Matthias S. Recktenwald<br />
Fotos: Holt‘s Auctioneers, Archiv<br />
Dank an:<br />
- His Highness Gaj Singh für Informationen<br />
über seinen Vater Hanwant Singh<br />
und Nachforschungen im Jodhpur Palast<br />
Museum,<br />
- Holt‘s Auctioneers, London, für die Bereitstellung<br />
der Fotos.<br />
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Rifles and historic Western guns; the John Montague Collection of Fine Rev. War Era Kentucky Pistols and Southern Deringers; Session 3 of the renowned Dr. Douglas<br />
Sirkin Collection of rare Kentucky rifles and European arms; Rare and extraordinary high-art English and European arms such as Purdey, H&H, Boss, etc.; A superb<br />
offering of rare American sporting arms including the Bil Phifer Collection of high-art Winchester Model 21 shotguns, the finest of its type to ever come to auction; also<br />
a fine collection of Parker shotguns; Other arms included rare Civil War arms, fine Colts and much, much more.<br />
Session Three of the Spectacular<br />
Collection of Dr. Geoffrey Sturgess<br />
(Zurich, Switzerland)<br />
The Collection of<br />
Dr. Douglas M. Sirkin. Kentucky<br />
rifles and fine European arms<br />
Sampling of great rarities,<br />
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prototypes in superb orig.<br />
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<strong>Magazin</strong>e FL Fowler<br />
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September 2014<br />
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SAMMELN & SELBERMACHEN | Der Selbstlader wz. 38M und sein moderner Nachbau<br />
Polnischer Selbstlader wz. 38M:<br />
Späte<br />
Ehren<br />
Als in den 1930ern Konstrukteure<br />
wie Garand und Tokarew<br />
an ihren halbautomatischen<br />
Infanteriegewehren tüftelten,<br />
arbeitete auch der Pole Józef<br />
Maroszek an einer ähnlichen<br />
Waffe. Der Krieg verhinderte<br />
eine Einführung im großen<br />
Stil bei der polnischen Armee,<br />
Originale existieren kaum<br />
noch. Jetzt baut ein Büchsenmacher<br />
aus dem polnischen<br />
Czempin das Gewehr nach.<br />
78 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Der Selbstlader wz. 38M und sein moderner Nachbau | SAMMELN & SELBERMACHEN<br />
„kb, sp,“: Auf<br />
Deutsch steht das<br />
Kürzel für „Selbstrepetierendes<br />
Gewehr“. <strong>Das</strong> „M“<br />
bezeichnet noch<br />
den Konstrukteur,<br />
Józef Maroszek.<br />
Für den Nachbau nahm Tobys nur<br />
feinste Materialien. Dazu gehört<br />
auch eine Hochglanzbrünierung.<br />
September 2014<br />
Halbautomaten der späten 30er<br />
und frühen 40er? Klar, da rattern<br />
dem <strong>VISIER</strong>-Redakteur ganz automatisch<br />
M1 Garand, SWT-40 und das<br />
Gewehr 43 durch den Kopf. Erwähnt<br />
dann jemand das wz. 38M, legt<br />
sich die Stirn schon in Falten:<br />
Der Gasdrucklader aus Polen<br />
würde heute mit Sicherheit zusammen<br />
mit den obengenannten Konstruktionen<br />
genannt werden – wenn es den<br />
Zweiten Weltkrieg nicht gegeben hätte.<br />
Der machte durch den Polenfeldzug<br />
nicht nur einer Massenproduktion des<br />
Gewehrs einen Strich durch die Rechnung.<br />
Die erzwungene Integration des<br />
Landes in den sowjetischen Machtbereich<br />
machte zudem auch alle Pläne zunichte,<br />
nach dem Krieg eine Produktion<br />
zu etablieren. <strong>Das</strong> wz. 38M blieb so eine<br />
Randnotiz der <strong>Waffen</strong>geschichte.<br />
Dabei hätte der Karabin samopowtarzalny<br />
wzór 38M (Kbsp wz.38M = selbstrepetierendes<br />
Gewehr Modell 38M, M für Maroszek)<br />
durchaus das Zeug zu einem<br />
Klassiker gehabt: Nach der Machter-<br />
greifung der Nazis in Deutschland<br />
1933 und der damit einhergehenden<br />
Aufrüstung stellte man im<br />
Auch ergonomisch<br />
war Maroszek<br />
auf der<br />
Höhe der Zeit.<br />
<strong>Das</strong> wz. 38M<br />
hätte ein Erfolg<br />
á la Garand<br />
sein können.<br />
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SAMMELN & SELBERMACHEN | Der Selbstlader wz. 38M und sein moderner Nachbau<br />
Ein Vorteil des wz. 38 war seine<br />
leichte Zerlegbarkeit: <strong>Das</strong> Gasrohr<br />
unter dem Lauf etwa ist<br />
nur über einen Querbolzen an<br />
der Waffe fixiert. In ähnlicher<br />
Weise hält auch das Abzugsgehäuse<br />
samt dem fest ins<br />
System integrierten <strong>Magazin</strong>.<br />
Ryszard Tobys fräste beim Nachbau die Öffnungen für die Mündungsbremse wie beim<br />
Original einfach seitlich in den Lauf ein. Die eingefräste Abstufung an der Mündung<br />
dient zur Aufnahme des Laufrings am Bajonett.<br />
Modell:<br />
Hersteller:<br />
Kaliber:<br />
Kapazität:<br />
L a u fl ä n g e :<br />
Gesamtlänge:<br />
Gewicht:<br />
Nachbarland Polen mit Entsetzen fest,<br />
dass die polnische Armee technisch weit<br />
hinterher hinkte. Zwischen 1935 und<br />
1939 unternahm die seit 1919 international<br />
anerkannte Republik daher große<br />
Anstrengungen, um diesen Nachteil<br />
wett zu machen. Unter den neuen Konstruktionen,<br />
welche die polnische Armee<br />
fit für die kommenden Jahre machen<br />
sollte, war auch das von Ingenieur<br />
Józef Maroszek konzipierte Panzerabwehrgewehr<br />
Mod. 35 „Ur“ im Kaliber<br />
8 x 107 mm. Die Panzerbüchse erreichte<br />
mit ihrem 8 mm-Geschoss (Bleikern)<br />
eine imposante Mündungsgeschwindigkeit<br />
von rund 1270 m/s. Damit konnte<br />
man auf 300 Meter Schussdistanz Panzerplatten<br />
von<br />
wz. 38M Replika<br />
15 mm Dicke<br />
Ryszard Tobys<br />
glatt durchschießen.<br />
Beim<br />
8 x 57 mm IS<br />
Durchschlagen<br />
10 + 1 Patronen so einer Panzerplatte<br />
bildete<br />
625 mm<br />
sich auf deren<br />
1134 mm<br />
Rückseite ein<br />
4500 Gramm<br />
austretender<br />
und wegfliegender<br />
Pfropfen von rund 20 Millimetern<br />
Durchmesser, welcher dann im Kampfraum<br />
des Panzers Sekundärschäden an<br />
Besatzung und Material anrichtete.<br />
Mehr Feuerkraft: Neben dieser Panzerbüchse<br />
tüftelte Józef Maroszek auch<br />
an einem Halbautomaten für die Infanterie,<br />
dessen taktische Vorteile die polnische<br />
Führung recht früh erkannt hatte:<br />
Im März 1934 hatte das Institut für<br />
Bewaffnung der Zweiten Republik Polens<br />
einen Wettbewerb für ein halbautomatisches<br />
Selbstladegewehr im Kaliber<br />
8 x 57 mm IS ausgeschrieben. Bereits im<br />
November wählte die Wettbewerbsjury<br />
aus den neun eingegangenen inländischen<br />
Projektvarianten drei aus. Gemäß<br />
Wettbewerbsverordnung waren die drei<br />
erstplatzierten Teilnehmer verpflichtet,<br />
eine Dokumentation auszuarbeiten, auf<br />
deren Basis sich ein funktionierender<br />
Prototyp herstellen ließ. Auf Grund dieser<br />
Dokumentation wurde die Konstruktion<br />
des zehnschüssigen, halbautomatischen<br />
Gasdruckladers von Ingenieur<br />
Maroszek als die beste Variante befunden<br />
und ging somit als eindeutiger<br />
Um die Produktion zu vereinfachen, sah Józef Maroszek<br />
das Bajonett des wz. 29 als Seitengewehr vor.<br />
80 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Der Selbstlader wz. 38M und sein moderner Nachbau | SAMMELN & SELBERMACHEN<br />
Der durch den Gasdruck betätigte Kolben durchmisst 32 Millimeter.<br />
Im Repetiervorgang bewegt er sich rund 110 MiIllimeter zurück.<br />
Sieger aus diesem Wettbewerb hervor.<br />
Ein Prototyp des Gewehrs wurde in<br />
der staatlichen Rüstkammer Nr. 2 in<br />
Warschau hergestellt und anschließend<br />
erfolgreich mit Überdruckpatronen<br />
beschossen. Mit normaler Infanteriemunition<br />
produzierte der Prototyp sogar<br />
etwas geringere Streukreise als das<br />
Standardgewehr der polnischen Armee,<br />
der Karabiner wz. 29, der auf Mausers<br />
98er System basierte. Doch die Republik<br />
Polen war damals ein stark agrarisch geprägter<br />
Staat und hatte zudem immer<br />
noch an den Folgen des Polnisch-Sowjetischen<br />
Krieges (1919 - 1921), des Polnisch-Litauischen<br />
Krieges (1919 - 1920)<br />
sowie diverser anderer Scharmützel und<br />
Kämpfe zu kauen. Der neue Selbstlader<br />
wurde daher nicht in der Armee eingeführt.<br />
Bei Ausbruch des Krieges versteckte<br />
man die Konstruktionsunterlagen<br />
im Kohlekeller der technischen<br />
Hochschule in Warschau, wo sie bis<br />
Kriegsende überdauerten.<br />
Technisch ging der Halbautomat auf<br />
ähnlichen Wegen wie andere zeitgenössische<br />
Konstruktionen: <strong>Das</strong> aus dem<br />
Vollen gefräste Verschlussgehäuse erinnert<br />
an Brownings BAR. Die Auswurföffnung<br />
sitzt auf der Oberseite, das Gas<br />
wird auf halber Länge des 625 mm langen<br />
Laufes an der Unterseite abgezapft.<br />
Modern: Die am Gasdruckzylinder angebrachte<br />
Verstellschraube, die ein Regulieren<br />
des Gasdrucks ermöglichte. Unterhalb<br />
des Laufes verläuft der zehn<br />
Millimeter durchmessende Gaszylinder.<br />
Der 32 mm lange Gaskolben verfügt über<br />
vier radiale Einstiche, die als Gaslabyrinth<br />
wirken und in denen sich Schmauch<br />
absetzen kann. Der Kolbenweg beträgt<br />
zirka 110 Millimeter. Am hinteren Kolbenende<br />
ist das röhrenförmige Übertragungsgestänge<br />
inklusive dem daran gekuppelten<br />
Gleit-/Steuerstück mit den<br />
beiden seitlich obenliegenden Ausnehmungen<br />
und angeschrägten Steuerwarzen<br />
für den abkippenden Verschlussblock<br />
angedockt. Unten im Schaft saß<br />
ein festes, zehnschüssiges <strong>Magazin</strong>,<br />
welches der Soldat mit je zwei Ladestreifen<br />
befüllen konnte. Die Visierung<br />
ließ sich in 100er-Schritten von 100 bis<br />
2000 Meter verstellen. Unter dem Mündungsbereich<br />
fand sich zudem eine Bajonettwarze,<br />
passend für die Seitengewehre<br />
des wz. 29. Darüber fräste<br />
Maroszek zwei zehn mal zehn Millimeter<br />
große Öffnungen seitlich hinter der<br />
Mündung in den Lauf; sie sollten als<br />
Die Bewegungsenergie des Gaskolbens überträgt sich auf das Steuerstück, welches<br />
wiederum den abkippenden Verschluss anhebt und weiter nach hinten transportiert.<br />
Konservativ blieben die Polen bei der <strong>Magazin</strong>gestaltung des wz. 38M: Fest integriert<br />
musste es mit je zwei fünfschüssigen Ladestreifen im Mauser-Design bestückt werden.<br />
September 2014<br />
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SAMMELN & SELBERMACHEN | Der Selbstlader wz. 38M und sein moderner Nachbau<br />
Mündungsbremse dienen und das Gewehr<br />
im Schuss ruhig halten. Ungeladen<br />
brachte die Waffe so rund 4500 Gramm<br />
auf die Waage. Wirft man einen Blick auf<br />
die blanken Fakten, konnte das wz. 38M<br />
für die damalige Zeit mit einigen Vorteilen<br />
aufwarten:<br />
+ wenige, robuste Teile,<br />
+ leicht zerlegbar,<br />
+ ergonomische Schäftung,<br />
+ hohe Präzision auf Repetierer-Niveau.<br />
Dagegen standen allerdings auch einige<br />
Nachteile:<br />
- hoher Fertigungsaufwand durch die<br />
gefräste Konstruktionsweise,<br />
- kein auswechselbares <strong>Magazin</strong>,<br />
- das obenliegende Auswurffenster<br />
machte die Montage eines Zielfernrohrs<br />
extrem schwierig.<br />
Ryszard Tobys (l.) und Martin Schober mit zwei wz. 38-Nachbauten. Rund drei Jahre<br />
benötigte der Büchsenmacher, bis er die ersten Schüsse abgeben konnte.<br />
Links im Gehäuse des Nachbaus findet sich die Seriennummer. Dieses erste Modell<br />
will der Büchsenmacher behalten. Verwechslungsgefahr zu den Originalen besteht<br />
keine: Die letzten Stücke weltweit sind gut bekannt und dokumentiert.<br />
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Dornröschenschlaf: Nach dem II.<br />
Weltkrieg rüsteten die Polen gezwungenermaßen<br />
auf <strong>Waffen</strong> um, deren Wurzeln<br />
in der Sowjetunion lagen. Gesamtproduktionszahlen<br />
des wz. 38M sind<br />
indes nicht mehr bekannt, die Originalunterlagen<br />
belegen nur, dass 75 Läufe<br />
für die Testwaffen gefertigt wurden.<br />
Wie viele Gewehre letztlich entstanden,<br />
liegt im Dunkel der Geschichte. Von den<br />
gebauten Prototypen existieren heute<br />
noch mindestens sechs Exemplare. Davon<br />
befinden sich vier in den USA und<br />
eines im Leningrader Museum für Artillerie,<br />
Pioniertruppen und Nachrichtendienst.<br />
Ein weiteres Exemplar hängt im<br />
Museum Wojska Polskiego in Warschau<br />
– zugeschweißt, aufgebohrt und deaktiviert<br />
und somit nicht mehr schussfähig.<br />
Über den Verbleib eines weiteren<br />
Stücks sind sich die Experten uneins, sie<br />
vermuten es aber eventuell in Deutschland<br />
oder China.<br />
Bis hierhin wäre die Geschichte des<br />
wz. 38M so gesehen am Ende – gäbe es<br />
nicht Ryszard Tobys aus dem Ort Piotrowo<br />
Drugie bei Czempin. Eingeweihten<br />
ist der Büchsenmacher vor allem<br />
wegen seines Guinness-Weltrekords bekannt:<br />
Er baute mit seiner Replika des<br />
Remington Model 1859 nämlich den<br />
größten funktionsfähigen Revolver der<br />
Welt – im Kaliber 28 mm und mit einem<br />
Gewicht von über 45 Kilo. Tobys war seit<br />
jeher vom ersten Selbstlader seiner Heimat<br />
stark fasziniert. Er beschloss, die<br />
Waffe nachzubauen. <strong>Das</strong> gestaltete sich<br />
wegen der wenigen verbliebenen Exem-<br />
September 2014
plare schwieriger als erwartet. Mehrere Male musste Tobys<br />
nach Warschau fahren, um an dem dort ausgestellten Stück<br />
Maß nehmen zu können. Da das deaktivierte Original sich<br />
aber nur bedingt als Vorlage eignete, stand das Projekt schon<br />
vor Beginn auf wackligen Beinen. Hilfe kam dann von unerwarteter<br />
Seite: Er bekam Original-Konstruktionsunterlagen<br />
von Józef Maroszek ... nein, nicht der Józef Maroszek, aber<br />
sein Neffe. Der bekam nämlich Ende der 1970er Jahre die Papiere<br />
von seinem Onkel zum Vermächtnis. Der Historiker gab<br />
die Dokumente an Ryszard Tobys weiter. Aber auch hier zeigte<br />
sich ein weiteres Problem: Die Unterlagen stammten aus der<br />
Prototypenphase der Waffe, waren voller Änderungen und<br />
zudem nicht vollständig. Um also überhaupt die richtigen Dimensionen<br />
für eine reibungslose Funktion herauszufinden,<br />
baute Tobys daher zunächst ein Funktionsmodell aus Aluminium.<br />
Anhand dessen konnte er sich nun, zusammen mit den<br />
Daten aus den Konstruktionszeichnungen sowie seinen eigenen<br />
Messungen an dem Museumsstück, an ein schussfähiges<br />
Exemplar heranwagen. <strong>Das</strong> Verschlussgehäuse fräste der<br />
Büchsenmacher aus hochwertigem Stahl, den Lauf lieferte<br />
der US-Hersteller Douglas. Für die Schäftung verwendete Tobys<br />
Nussbaumholz aus der Türkei. Alle Teile bearbeitete er<br />
wie beim Original nach alter Väter Sitte mit Drehbank, Fräse<br />
und Feile. Computergesteuertes Werkzeug kam nicht zum<br />
Einsatz. Nach drei Jahren war es soweit: Die Waffe mit der Seriennummer<br />
RT 001/2013 konnte die ersten Schüsse abgeben.<br />
Dieses Modell ist unverkäuflich und soll im Besitz des<br />
Büchsenmachers verbleiben. Über einen genauen Preis für<br />
weitere Exemplare schweigt sich Ryszard Tobys aus, er dürfte<br />
aber im höheren fünfstelligen Bereich liegen.<br />
With a little help: Die Geschichte des wz. 38M zeigt einmal<br />
mehr, dass auch gute Konstruktionen durchaus keine Garantie<br />
für den großen Durchbruch bieten. <strong>Das</strong> gilt besonders, wenn<br />
geschichtliche Wirren ins Spiel kommen. Fakt ist, dass die Polen<br />
mit der Waffe einen modernen Selbstlader bekommen<br />
hätten, der absolut auf dem Niveau anderer zeitgenössischer<br />
<strong>Waffen</strong> lag. <strong>Das</strong>s es im Heimatland kein schussfähiges Original<br />
mehr gibt, ist für den Interessierten eine echte Ironie des<br />
Schicksals, die Arbeit von Ryszard Tobys hingegen vielleicht<br />
ein erster Schritt zur Wiederauferstehung des Systems: Heute<br />
verfügt die polnische Präsidentengarde nur über den polnischen<br />
Nachbau des russischen Simonow-SKS-Selbstladekarabiners.<br />
Und in der stolzen Nation Polen finden sich viele<br />
<strong>Waffen</strong>begeisterte, die gern die Garde mit Nachbauten des<br />
ersten polnischen Selbstladers ausgestattet sehen würden.<br />
Text: Martin Schober und Thomas Quirin<br />
Fotos: Blazej Tobys, Remigiusz Tobys und Martin Schober<br />
Mehr Informationen zum Büchsenmacher Ryszard Tobys,<br />
auch seines Rekord-Revolvers, gibt es auf der Homepage<br />
seiner Firma: www.tobys-rusznikarstwo.pl<br />
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GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Die Winchester-Revolver<br />
Revolver-Prototypen von Winchester:<br />
Ihrer Zeit voraus<br />
„Er zog seinen Colt.“ Diesen Satz kennt jeder Western-<br />
Fan. „Er zog seinen Winchester.“ <strong>Das</strong> ist Unsinn.<br />
Wirklich? Es gibt sie, die Winchester-Revolver. Und<br />
noch erstaunlicher: Sie waren in technischer Hinsicht<br />
richtungweisend. <strong>VISIER</strong>-Autor Wolfgang Dicke hat sie<br />
gefunden: Im Cody Firearms Museum, Buffalo Bill<br />
Center of the West, im Cowboy-State Wyoming.<br />
Durch solche<br />
<strong>Waffen</strong> wurde<br />
der Name<br />
„Winchester“<br />
berühmt –<br />
Unterhebel-<br />
Repetierer mit<br />
einem Röhrenmagazin<br />
unter<br />
dem Lauf,<br />
hier eine Rifle<br />
M 1873.<br />
Der in Stein gehauene Namenszug „Winchester“ zierte in den 1880er Jahren den<br />
Eingang der <strong>Waffen</strong>fabrik, jetzt hängt er im Cody Firearms Museum in Wyoming.<br />
Der Eingang zum Cody Firearms Museum, das die Prototypen der Winchester-Revolver<br />
verwahrt. Im Display europäische und amerikanische Lang- und Kurzwaffen aus der<br />
Mitte des 18. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts.<br />
84 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Die Winchester-Revolver | GESCHICHTE & GESCHICHTEN<br />
Geschichtlich Interessierte kennen<br />
den Spruch: „Heureka!“ – auf<br />
Deutsch: „Ich habe es gefunden.“<br />
Der Überlieferung nach soll Archimedes<br />
von Syrakus dies gerufen haben, als er<br />
nackt durch den Ort lief, weil er gerade<br />
beim Bad das nach ihm benannte archimedische<br />
Prinzip entdeckt hatte, bei<br />
dem es – vereinfacht gesagt – um den<br />
statischen Auftrieb eines Körpers etwa<br />
im Wasser geht. Seither gilt der Spruch<br />
als Synonym für eine Erfindung, wobei<br />
der Tüftler nicht mehr unbedingt<br />
nackt durch die Gegend rennen muss. Es<br />
geht auch bekleidet, so auch bei der<br />
Entwicklung der Winchester-Revolver.<br />
Moment. Winchester-Revolver? Die <strong>Waffen</strong>schmiede<br />
Winchester aus New Haven<br />
in Connecticut erlangte doch Weltruhm<br />
durch ihre Repetierer, aber nicht durch<br />
Revolver, oder? Richtig. Aber es gab Pläne<br />
und gut ein Dutzend Versuchsmuster,<br />
die heute zu den größten Raritäten im<br />
gesamten Winchester-Feld gehören –<br />
hier exklusive Bilder und die Story dazu.<br />
Die Entwicklung eines neuen Produkts<br />
ist keineswegs allein eine Frage der<br />
Technik. Firmen- und marktstrategische<br />
Überlegungen gehören dazu. Schließlich<br />
soll das neue Produkt auch Käufer<br />
finden. Genau das war der Auslöser für<br />
die Winchester-Revolver. Überraschung:<br />
Der Hersteller hatte dabei gar nicht allein<br />
den US-Markt im Visier, sondern vor<br />
allem den Orient. <strong>Das</strong> lag sogar nahe.<br />
Denn im November 1870 hatte das osmanische<br />
Reich 15 000 Gewehre und 5000<br />
Karabiner Winchester M 1866 samt Munition<br />
des Kalibers .44 Henry bestellt<br />
(siehe <strong>VISIER</strong> 11/2013). Da lag es nahe,<br />
zugleich auch einen Revolver aus eigenem<br />
Hause anzubieten.<br />
Die Legende um Hugo Borchardt:<br />
Es gibt mehrere „Verdächtige“, denen<br />
man den Entwurf des ersten Winchester-<br />
Revolvers nachsagt. Der hierzulande<br />
berühmteste: Hugo Borchardt (1844 -<br />
1924), der gebürtige Magdeburger, später<br />
bekannt für die bei Ludwig Loewe<br />
gebaute Pistole Construction 93. Gerade<br />
September 2014<br />
Der erste Winchester-Revolver, das Wetmore-Wells-Modell „Number 1“ (Oktober 1873).<br />
Diese Waffe war zuerst mit dem automatischen Ejektor ausgerüstet, jetzt sitzt da stattdessen<br />
der Hebel, der beim Zurückschwenken die Auszieherstange zurückzieht.<br />
Ein Schaukasten, der es in sich hat: Er präsentiert die gesamte Entwicklung der<br />
Winchester-Revolver mit Prototypen und Konstruktionszeichnungen.<br />
in den Ohren deutscher Sammler klingt<br />
das gut. Es hat nur einen Nachteil:<br />
Nichts davon stimmt. Leider wahr ist<br />
hingegen, dass gern ein Autor vom anderen<br />
abschreibt, ohne die Fakten zu<br />
prüfen. Anfang der 1950er Jahre kam<br />
unter US-Sammlern die Kunde auf,<br />
Borchardt habe diese Kurzwaffen konstruiert.<br />
Quelle soll – das lässt sich nicht<br />
mehr nachprüfen – ein <strong>Waffen</strong>magazin<br />
gewesen sein. Ein Gerücht, nicht mehr.<br />
1958 folgte das Büchlein „Famous Guns<br />
from the Winchester Collection“ von<br />
Hank Wieand Bowman. Winchester-Fans<br />
haben das damals verschlungen, gerade<br />
in Deutschland. Es gab ja auch kaum Anderes.<br />
Bowman widmete den Revolvern<br />
ein ganzes Kapitel. Überschrift: „Winchester<br />
Experimental Revolver – by<br />
Borchardt“. Er schrieb: „Etwa Mitte der<br />
1870er Jahre stellte Winchester einen<br />
<strong>Waffen</strong>konstrukteur, Hugo Borchardt, einen<br />
früheren Colt-Angestellten, an.“ Da<br />
hat sich Bowman vertan, zu der Zeit war<br />
der erste Winchester-Revolver längst<br />
fertig. Spätere Autoren störte die historische<br />
Ungenauigkeit nicht, auch nicht<br />
den US-Star R. L. „Larry“ Wilson. Er<br />
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GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Die Winchester-Revolver<br />
brachte mit Robert Q. Sutherland 1972<br />
den als „Colt-Bibel“ bekannten Wälzer<br />
„The Book of Colt Firearms“ heraus. Dort<br />
wiederholte er die Version von Bowman<br />
– einfach abgeschrieben, der Lausbub!<br />
Der Mann, der nicht denken ließ, sondern<br />
selber dachte, heißt Herbert G.<br />
Houze, Autor einer Reihe von Büchern<br />
über Colt und Winchester. Ihm geht der<br />
Ruf voraus, sehr gewissenhaft zu sein.<br />
Angeblich sagt er nicht einmal die Tageszeit,<br />
ohne dies per Fußnote zu belegen.<br />
Was die Recherchen über die Winchester-Revolver<br />
angeht, so hatte er<br />
freilich einen großen Vorteil: Er war Kurator<br />
des Cody Firearms Museums, wo<br />
die Winchester-Werkssammlung nebst<br />
aller Dokumente liegt, seit 1975 als<br />
Leihgabe, seit 1988 als Eigentum. Houze<br />
saß also wie der Fuchs im Hühnerstall<br />
mittendrin, hatte Zugang zu allen Unterlagen.<br />
<strong>Das</strong> nutzte er aus, zum Vorteil<br />
der Sammler, die er über seine Bücher an<br />
seinen Erkenntnissen teilhaben ließ.<br />
Von ihm wissen wir, dass Borchardt<br />
nichts mit der Entwicklung des Winchester-Revolvers<br />
zu tun hatte. Auf keiner<br />
dazu gehörenden Konstruktionszeichnung,<br />
in keinem Patent, in keinem einschlägigen<br />
Dokument aus der entscheidenden<br />
Zeit zwischen 1872 und 1879<br />
taucht der Name „Hugo Borchardt“ auf.<br />
Zwar arbeitete er tatsächlich kurz bei<br />
Winchester, verließ die Firma aber schon<br />
1874, um flugs als Superintendent (=<br />
technischer Direktor) bei der Sharps Rifle<br />
Company anzufangen. Da hinterließ<br />
er sichtbare Spuren: Er schuf das Sharps-<br />
Borchardt-Gewehr Modell 1878, der<br />
wohl technisch vollkommenste Einzellader<br />
dieses Hauses. Freilich fehlte der<br />
Sharps-Borchardt das Flair des großen<br />
Vorgängers, der M 1874 „Old Reliable“.<br />
Wetmore und Wells: Okay, wenn also<br />
nicht Borchardt, wer dann? Houze hat’s<br />
herausgefunden: <strong>Das</strong> war nicht einer,<br />
das waren gleich drei – davon zwei bei<br />
Smith & Wesson „eingekauft“. Weder das<br />
sprichwörtliche Rad noch ein Revolver<br />
müssen jedes Mal komplett neu erfunden<br />
werden. <strong>Das</strong> wusste auch Oliver F.<br />
Winchester. Also ging er im Juni 1872<br />
auf Einkaufstour und wurde bei S & W<br />
fündig. Er heuerte William W. Wetmore<br />
und Charles S. Wells an, beide hochqua-<br />
Der Wetmore-Wells-Revolver ohne Abzugsbügel. Der Patronenhülsen-<br />
Auszieher befindet sich hier in seiner rückwärtigen Position.<br />
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Die Konstruktionszeichnung<br />
des Revolvers<br />
„Number 2“.<br />
1874 war der S & W<br />
Model 3 Russian<br />
Third Model ganz<br />
aktuell – gut zu<br />
sehen, dass der<br />
Griffbereich dieses<br />
Kipplaufrevolvers<br />
Pate stand für die<br />
meisten Winchester-<br />
Prototypen. Der<br />
hier abgebildete<br />
Revolver ist eine<br />
bei Ludwig Loewe<br />
gebaute 1:1-Lizenzkopie<br />
des S & W<br />
Model 3 Russian<br />
Third Model.<br />
September 2014
Die Winchester-Revolver | GESCHICHTE & GESCHICHTEN<br />
lifizierte Konstrukteure. Deren Auftrag<br />
war eindeutig. Rund 25 Jahre später bestätigte<br />
Wetmore dies in einer Erklärung:<br />
„Nachdem ich Smith & Wesson verlassen<br />
hatte, ging ich eine Anstellung bei<br />
der Winchester Arms Company ein, um für<br />
sie einen Revolver zu konstruieren.“<br />
Zusammen mit Wells entwarf er ab<br />
Herbst 1872 einen Single-Action- oder<br />
Hahnspanner-Revolver mit automatischem<br />
Auswerfer rechts am Rahmen<br />
hinter der Ladeklappe. <strong>Das</strong> Erfinderteam<br />
teilte sich den Job: Form und<br />
Schlossmechanismus waren Sache von<br />
Wetmore, während Wells am Auszieher<br />
tüftelte. Dieses Element war mit dem<br />
Hammer verbunden: Die Kralle griff<br />
durch eine Aussparung an der hinteren<br />
Trommelbohrung hinter den Rand der<br />
Hülse und zog sie beim Spannen des<br />
Hammers aus der Trommel. Verlässlich<br />
arbeitete diese „Automatik“ nicht, weshalb<br />
bei der nächsten Version der Hammer<br />
vom Auszieher entkoppelt wurde.<br />
Stattdessen kam ein Hebel rechts hinter<br />
die Ladeklappe, der beim Zurückschwenken<br />
den Auszieher betätigte.<br />
Wells erhielt auf seinen Auto-Auszieher<br />
das Patent Nr. 133732 vom 10. Dezember<br />
1872. Die Patentzeichnung zeigt übrigens<br />
nicht den von Wetmore entworfenen<br />
Revolver, sondern ganz klar einen<br />
S & W Tip-up mit Spornabzug, ergänzt<br />
um eben den automatischen Auszieher.<br />
Vaterschaftstest überflüssig – der Winchester-Wetmore-Wells<br />
M 1873 verrät<br />
auf den ersten Blick seine „Herkunft“.<br />
Die ganze Linienführung erinnert an die<br />
großrahmigen S & W-Modelle. Wie oft<br />
bei Prototypen üblich, wurden die Revolver<br />
durchnummeriert. Entsprechend<br />
hieß dieses Stück „Number 1“. Es gibt<br />
Quellen, wonach er auch im Kaliber .44<br />
Henry gebaut wurde. <strong>Das</strong> wäre auch logisch,<br />
weil Winchester ja einen passenden<br />
Revolver den für dieses Kaliber eingerichteten<br />
M 1866 Rifles und Carbines<br />
für den Türken-Auftrag an die Seite stellen<br />
wollte. Im Cody Firearms Museum<br />
liegen die zwei existierenden Exemplare<br />
dieses Modells: eines mit, das andere<br />
ohne Abzugsbügel, aber dafür mit Fingerhaken<br />
– und eins davon im Kaliber<br />
Die Seriennummer 1 des Winchester-Wetmore-Wood-Revolvers von November 1876 –<br />
auch wenn die Seriennummer es verheißt, gab es keine weiteren Stücke.<br />
Thomas Gray Bennett (1845 - 1930) – als<br />
Schwiegersohn von Firmengründer<br />
Oliver Fisher Winchester oblag ihm<br />
nach dessen Tod anno 1880 das Tagesgeschäft.<br />
Der studierte Ingenieur mit<br />
Abschluss der Yale-Universität stieg ab<br />
1890 zum Präsidenten der Winchester-<br />
Werke auf. Foto: Olin Corporation.<br />
September 2014<br />
Der 1874 gebaute Wetmore-Wells „Number 3“ diente später als Grundlage für<br />
den Umbau mit der nach rechts ausschwenkbaren Trommel von Stephen W. Wood.<br />
<strong>Das</strong> entsprach dem Konstruktionsstand vom Herbst 1876.<br />
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GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Die Winchester-Revolver<br />
.38 und das andere im stolzen .50 Centerfire.<br />
Letztlich kam – auch nach mehreren<br />
Verbesserungen im Detail – die<br />
ernüchternde Erkenntnis: Beide Versionen<br />
des Ausziehers funktionierten in<br />
der Praxis nicht zuverlässig, egal ob automatisch<br />
oder per Hand.<br />
<strong>Das</strong> war aber nicht das „Aus“ für diesen<br />
Revolver-Prototypen. Dieses Handmuster<br />
war nämlich zugleich die Grundlage<br />
für eine andere „Baustelle“: Die Entwicklung<br />
eines modernen Hybrid-Abzugssystems,<br />
das Double Action (DA,<br />
Spannabzug) und Single Action (SA,<br />
Hahnspanner) vereinigte. <strong>Das</strong> Cody Firearms<br />
Museum zeigt hierzu die Entwurfszeichnung<br />
ebenso wie das danach gefertigte<br />
Modell, den „Wetmore Wells<br />
Revolver Number 5“. Zeichnung und<br />
Waffe verraten, dass die zwei Erfinder<br />
vom Revolver „Number 1“ ausgingen,<br />
der mit Einbau des DA/SA-Systems zur<br />
„Number 5“ wurde. Und die Zeichnung<br />
des Revolvers „Number 2“ zeigt den ursprünglichen<br />
Revolver mit Fingerhaken-<br />
Abzugsbügel und einer deutlichen Änderung:<br />
Der Auszieher wird nicht mehr<br />
per Schwenkhebel bewegt, sondern ist<br />
als Schieber ausgebildet.<br />
Kein Geheimnis: Ein Riesen-Ereignis<br />
war sie, die Weltausstellung im Frühsommer<br />
1876 in Philadelphia. Da überboten<br />
sich die US-Firmen mit pompösen Ständen.<br />
Colt und Winchester hatten ihre<br />
Stände Rücken an Rücken. Aber nicht<br />
erst bei dieser Gelegenheit erfuhren die<br />
Colt-Leute von der Entwicklung eines<br />
Winchester-Revolvers. <strong>Das</strong> war längst in<br />
der gesamten <strong>Waffen</strong>branche bekannt.<br />
Und so präsentierte die Winchester<br />
Company stolz die Konstruktionszeichnung<br />
ihres „Centennial Models“, ihres<br />
„Jahrhundert-Modells“. Damit spielte<br />
man ebenso wie die Weltausstellung<br />
selbst auf das 100-jährige Jubiläum der<br />
Unabhängigkeitserklärung an. Es gibt<br />
sogar ein „Modell 1876“, aber das entstand<br />
erst nach der Weltausstellung im<br />
Herbst 1876. Zuvor muss aber noch vom<br />
Revolver „Number 3“ die Rede sein, denn<br />
88 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
der ist auch noch vorhanden, wenngleich<br />
nur in Rudimenten. Hier kommt<br />
der dritte Mann bei der Entwicklung der<br />
Winchester Revolver ins Spiel:<br />
Stephen W. Wood: Eigentlich unverständlich,<br />
dass selbst eingefleischte<br />
Revolver-Fans den Namen nicht kennen.<br />
Prototyp des Winchester-Wetmore-Wood-Revolvers<br />
im Kaliber .44. Er entstand im Oktober 1876.<br />
Denn dieser unabhängige Erfinder aus<br />
Rochester im US-Staat New York war der<br />
Mann, der die von dem Italiener Augusto<br />
Albini 1869 entwickelte ausschwenkbare<br />
Trommel um einen Auswerfer ergänzte.<br />
Und genau das bildet das Kennzeichen<br />
moderner Drehpistolen bis heute.<br />
Ob Oliver F. Winchester seinen neuen<br />
Ein wichtiger Schritt vorwärts: der Wetmore-Wells-Revolver<br />
mit DA/SA-Schloss. <strong>Das</strong> ist die „Number 5“ von März 1876.<br />
Prototyp des<br />
Wetmore-Wood,<br />
Modell 1877 mit<br />
Single-Action-<br />
Schloss, Trommel<br />
nach rechts<br />
ausschwenkbar,<br />
Kaliber .44.<br />
September 2014
Die Winchester-Revolver | GESCHICHTE & GESCHICHTEN<br />
Mann auf der Weltausstellung traf, steht<br />
nicht fest. Auf jeden Fall war es genau zu<br />
dieser Zeit. Unterlagen belegen, dass<br />
Wood im Juli 1876 zum Team Wetmore-<br />
Wells stieß. Er muss sich richtig beeilt<br />
haben mit seiner Vorstellung einer nach<br />
rechts (!) ausschwenkbaren Trommel mit<br />
einem Patronenhülsen-Auswerfer: Schon<br />
am 25. August 1876 beantragte Stephen<br />
W. Wood das entsprechende Patent, das<br />
aber erst am 23. Januar 1877 unter der<br />
Nummer 186 445 erging. Wood modifizierte<br />
den Revolver „Number 3“ so sehr,<br />
dass nur noch der Rahmen übrig blieb –<br />
und auch der präsentierte sich nach Abschluss<br />
seiner Arbeiten stark verändert:<br />
Trommel mit<br />
Achse und<br />
Auswerfer als<br />
Patentmodell<br />
für die Idee<br />
von Stephen<br />
W. Wood. <strong>Das</strong><br />
Patent wurde<br />
am 23. Januar<br />
1877 erteilt.<br />
Die Konstruktionszeichnung<br />
des Revolvers<br />
„Number 5“,<br />
die deutlich<br />
die Details des<br />
DA/SA-Schlosses<br />
darlegt.<br />
für die Aufnahme eines Krans samt Achse<br />
und Trommel. <strong>Das</strong> war der Konstruktionsstand<br />
vom Herbst 1876.<br />
Seine neueste Idee zu einem modernen<br />
Revolver beschrieb Wood so: „Ich … habe<br />
eine neue und nützliche Verbesserung<br />
für einen Auszieher erfunden, um leere<br />
Hülsen aus Revolvern herauszuziehen…“<br />
<strong>Das</strong> war der Auswerferstern. Und darauf<br />
wurde aufgebaut: Ein entsprechend verbessertes<br />
Modell lag im November 1876<br />
vor, diesmal in brüniertem Finish und<br />
nicht mehr – wie bisher – nur weißfertig.<br />
Genau diese Waffe wurde einen Monat<br />
später, im Dezember 1876, dem US<br />
Navy Ordnance Bureau (dem Beschaffungsamt<br />
der US-Marine) vorgelegt.<br />
Nun war die Navy zu jener Zeit noch mit<br />
dem Colt M 1851 Navy Conversion, und<br />
damit einer völlig veralteten Waffe ausgerüstet.<br />
Bislang ist unklar, warum sie<br />
nicht an Winchesters modernerem Modell<br />
interessiert war. Jedenfalls ließ<br />
sich die Navy viel Zeit: Erst 1889 und<br />
damit mehr als ein Jahrzehnt danach<br />
führte sie einen technisch sehr ähnlichen<br />
Revolver ein – den Colt M 1889.<br />
Es gab aber noch einen Interessenten –<br />
die ottomanische Regierung. <strong>Das</strong> führt<br />
wieder zu dem eingangs erwähnten Großkunden<br />
von 1870. Der türkische Sultan<br />
war so angetan vom nagelneuen Winchester-Sechsschüsser,<br />
dass er stolze<br />
30 000 Stück bestellte. Und dann? Danach<br />
wird’s zappenduster, denn nix Genaues<br />
weiß man nicht. Es ist kein Exemplar<br />
aus Türken-Fertigung bekannt, bei<br />
einer Stückzahl von 30 000 <strong>Waffen</strong> so gut<br />
wie ausgeschlossen – es sei denn, diese<br />
Revolver hat es nie gegeben. Auch heißt<br />
es, dass Winchester nicht die Revolver<br />
selbst, sondern die Maschinen für deren<br />
Fertigung in die Türkei geliefert hätte.<br />
Aber auch das erklärt nicht, weshalb die<br />
Fachwelt von keinem einzigen seriengefertigten<br />
Revolver dieses Modells weiß.<br />
Teile des Prototypen zum Modell 1879, mit DA/SA-Schloss und seitlich ausschwenkbarer<br />
Trommel samt Auswerfer – alles Details, wie sie für moderne Revolver üblich sind.<br />
September 2014<br />
Der Zeit weit voraus: War’s das dann<br />
mit den Wetmore-Wood Revolvern? Noch<br />
nicht ganz, es gab eine nochmals ver-<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 89
GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Die Winchester-Revolver<br />
Der letzte Winchester-Revolver ist der rückschrittlichste: Der M 1883-Revolver in<br />
.44-40, gebaut von William Mason. Die Waffe ist mit einem an die S & W-Revolver<br />
angelehnten Griff nichts anderes als ein Colt M 1873 Single Action Army (SAA) alias<br />
Peacemaker – beides sind Hahnspanner mit Hülsenausstoßer rechts am Lauf.<br />
William Mason entwarf bei der Firma Colt das äußere Design des im Slang des Wilden<br />
Westens als Peacemaker bekannten Colt M 1873 SAA. Abgesehen von der Griff-Form<br />
ähnelte Masons gut zehn Jahre später konstruierter Winchester-Prototyp verdächtig<br />
diesem Modell. Hier ein von Cuno Helfricht gravierter Colt M 1873 mit Elfenbeingriff.<br />
William Mason (1837-1913), erst bei<br />
Remington, dann bei Colt, schließlich<br />
bei Winchester. Er ist der einzige der an<br />
der Entwicklung der Winchester-Revolver<br />
beteiligten Techniker, von dem es<br />
belegbar eine Fotografie gibt. Von 1885<br />
bis zu seinem Tod Chefmechaniker von<br />
Winchester, war er Gründungsmitglied<br />
der „American Society of Mechanical<br />
Engineers“ und ein äußerst begabter<br />
Erfinder, der es auf 125 Patente brachte.<br />
besserte Version, das Modell 1877. Unterschied:<br />
Es hatte eine abnehmbare Seitenplatte.<br />
Den Schlusspunkt dieser Serie<br />
aber stellt das Modell 1879 dar. Es vereint<br />
alle Details eines modernen Revolvers:<br />
Zur Schwenktrommel mit Auswerfer gab<br />
es noch ein DA/SA-Schloss. In Cody sind<br />
einige Teile dieser Waffe ausgestellt,<br />
nämlich Rahmen mit Schloss, Lauf und<br />
Seitenplatte. Dieser Revolver war seiner<br />
Zeit weit voraus und absolut marktfähig.<br />
Ein völliges Rätsel, warum er nicht in Produktion<br />
ging – es gibt keinen authentischen<br />
Beleg (mehr), der das erklärt. Man<br />
kann nur mutmaßen: Die Firma war mit<br />
Aufträgen für Repetierbüchsen und Munition<br />
bis zum Äußersten ausgelastet. Die<br />
Bestellungen kamen aus dem In- und Ausland,<br />
neben der Türkei auch aus Japan,<br />
Chile, Haiti, Marokko, Spanien und Peru.<br />
William Mason und der M 1883:<br />
Ein Schritt zurück, auch das ließe sich<br />
90 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
über diesen Abschnitt zum nächsten in<br />
der Reihe der Winchester-Revolver<br />
schreiben. Der hat mit allen seinen Vorgängern<br />
nichts, aber auch rein gar<br />
nichts zu tun. Zudem ging es bei diesem<br />
Modell nicht um technischen Fortschritt,<br />
sondern um viel Grundsätzlicheres.<br />
Nämlich um einen Hahnenkampf:<br />
Wer gibt den Ton an auf dem<br />
US-<strong>Waffen</strong>markt? Die Streithähne: Winchester<br />
und Colt, in persona: Winchester-Präsident<br />
William W. Converse und<br />
sein Vize Thomas G. Bennett einerseits<br />
und Colt-Vizepräsident General William<br />
B. Franklin andererseits. Angreifer war<br />
Winchester, zu jener Zeit in den USA die<br />
Nummer Drei als <strong>Waffen</strong>- und die Nummer<br />
Zwei als Munitionshersteller. Größter<br />
<strong>Waffen</strong>produzent war Colt vor E. Remington<br />
& Sons, Munitions-Spitzenreiter<br />
die United Metallic Cartridge Company<br />
in Bridgeport, Connecticut. Konkreter<br />
Auslöser für den Kampf der Giganten:<br />
Bei Winchester hatte man 1882 Wind<br />
von der Entwicklung des Colt Burgess<br />
Unterhebel-Repetierers bekommen.<br />
Da gingen Converse und Bennett in die<br />
Offensive. Sie warben Colt den genialen<br />
Konstrukteur William Mason ab. Mason<br />
war niemand anderes als der „Vater“ des<br />
legendären M 1873 Single Action Army<br />
(SAA) alias „Peacemaker“, der damaligen<br />
Dienstwaffe der US-Armee und eines<br />
der beliebtesten Revolver im Wilden<br />
Westen. Dieser Techniker heuerte am 1.<br />
Mai 1882 bei Winchester an. Sein primärer<br />
Auftrag: einen dem Peacemaker-Colt<br />
ebenbürtigen Revolver zu bauen. Für<br />
Mason kein Problem. <strong>Das</strong> einzige existierende<br />
Winchester-Exemplar in Cody<br />
gleicht dem Colt-Vorbild wie das berühmte<br />
Ei dem anderen, von dem „Buckel“<br />
im Griff einmal abgesehen. <strong>Das</strong><br />
war also kein anderer Konstruktionsstand<br />
als der von 1873, nichts Neues.<br />
September 2014
Die Winchester-Revolver | GESCHICHTE & GESCHICHTEN<br />
Gleichwohl erfüllte die Waffe ihren<br />
Zweck: Beim Treffen der Konkurrenten<br />
am 1. Juni 1884 legte Bennett den Mason-Revolver<br />
auf den Tisch und bat den<br />
Colt-Mann General Franklin ziemlich<br />
scheinheilig um dessen Urteil über die<br />
Marktchancen der Waffe. Franklin verstand<br />
sofort. Es gab eine Einigung, die<br />
Bennett in seinem Tagebuch so festhielt:<br />
„Wir kamen überein, uns nicht in<br />
den jeweiligen Marktbereichen in die Quere<br />
zu kommen.“ Winchester legte den<br />
Mason-Revolver beiseite, Colt stoppte<br />
die Produktion des Burgess-Unterhebelrepetierers.<br />
Was kaum bekannt ist:<br />
Winchester hatte noch einen Pfeil im<br />
Köcher. Denn der findige Mason hatte<br />
noch ein Vorderschaft-Repetiergewehr<br />
als direkten Konkurrenten zum Colt-<br />
Lightning-Modell entworfen. <strong>Das</strong> entsprechende<br />
Patent datiert vom 5. Juni<br />
1883. Wenn Colt-Manager Franklin den<br />
Wink mit dem Revolver nicht verstanden<br />
hätte, dann hätte Winchester mit Masons<br />
Repetierer nachlegen können.<br />
Nicht nur Testwaffen: Ja, und dann<br />
ist da noch eine Gruppe von Revolvern,<br />
die den Namen „Winchester“ tragen – es<br />
geht um einen Schwung Peacemaker-<br />
Colts. Freilich wirft es den versierten<br />
Sammler nicht vom Stuhl, wenn ein<br />
„Factory Letter“ (= Werksbrief) für einen<br />
solchen Colt die Winchester Repeating<br />
Arms Company als Lieferadresse<br />
ausweist. Er weiß: Winchester war ein<br />
bedeutender Munitionshersteller, daher<br />
brauchte man dort Testwaffen der verschiedenen<br />
Hersteller. Also auch von<br />
Colt. So weit, so richtig. Nimmt man<br />
aber die Zahl der an Winchester gelieferten<br />
Peacemaker genauer unter die Lupe,<br />
dann genügt die Erklärung „Testwaffe“<br />
nicht mehr. Die erste Lieferung datiert<br />
vom 3. Oktober 1878. Ein interessantes<br />
Parellel zur Entwicklung der Revolver<br />
wurde auch an Patronen getüftelt, hier<br />
die flaschenförmige Dupée-Patrone für<br />
Revolver (Pistol) im Kaliber .42.<br />
<strong>VISIER</strong>_SEPTEMBER_Pedersoli_210x96_210x96 mm 25.07.14 10:32 Seite 1<br />
Datum: Da war klar, dass es keinen Winchester-Revolver<br />
geben würde. Somit<br />
konnte Winchester problemlos den Colt<br />
SAA ins eigene Handelsangebot aufnehmen.<br />
Bis Ende 1895 wurden stolze 1837<br />
Stück von Colt bezogen. Verkauft wurden<br />
sie über die 1878 eröffnete Winchester-Filiale<br />
(Sales Depot) in New<br />
York. Erster Manager dort war Charles L.<br />
Mitchell, einer der Winchester-Direktoren<br />
und persönlicher Freund von Oliver F.<br />
Winchester. Die Angebotspalette an<br />
Fremdprodukten umfasste neben Colt-<br />
Revolvern auch Sharps-Blockbüchsen,<br />
S & W-Revolver, ja sogar Flinten und britische<br />
Bulldog-Revolver. Im Dezember<br />
1879 ging Mitchell in den Ruhestand.<br />
Nachfolger wurde Major General William<br />
F. Smith, der in New York bestens<br />
vernetzt war – ein entscheidender Vorteil<br />
fürs Geschäft. Die Freude währte<br />
nicht lange. Als sich 1882 die Rivalitäten<br />
zwischen Colt und Winchester zuspitzten,<br />
trat Smith zurück. Denn er war seit<br />
Bürgerkriegszeiten ein enger Freund von<br />
Colt-General Manager William B. Franklin.<br />
Und diese Freundschaft war ihm<br />
mehr wert als der Job bei Winchester.<br />
Text: Wolfgang Dicke und<br />
Matthias S. Recktenwald<br />
Fotos: Wolfgang Dicke und<br />
Matthias S. Recktenwald,<br />
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RECHT & ORDNUNG | Kleine Anfrage an die Bundesregierung<br />
Immer dieselbe Leier ...<br />
Mit einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung zeigt die Fraktion der Grünen<br />
im Bundestag, dass sie vom <strong>Waffen</strong>recht keinen blassen Dunst hat – trotz aller<br />
gebetsmühlenartig wiederholten Verbotsforderungen.<br />
Der antike Philosoph Platon unterschied<br />
streng zwischen Meinung<br />
und Wissen. Der Mann war vor etwa<br />
1700 Jahren schwer genervt von Politikern,<br />
die für Macht und Einfluss den Bürgern<br />
immer wieder irgendeinen Unsinn<br />
erzählten und sich damit sogar ihr eigenes<br />
Denken vernebelten. Nach seiner<br />
Meinung ist jeder ein Dummkopf oder<br />
geistig korrupt, der das Gute und Gerechte<br />
vom Wahren trennt. Solche Leute,<br />
so Platon in seinen Schriften, kann<br />
man leicht erkennen: In Diskussionen<br />
lassen sie sich nicht auf Fakten und<br />
Gegenargumente ein, stattdessen wiederholen<br />
sie ihre vorgefasste Meinung<br />
einfach immer wieder. Man kann also<br />
sicher sein, dass Platon heutzutage kein<br />
Freund der Grünen wäre und die ihn auch<br />
nicht mögen würden. Denn egal, ob‘s um<br />
fleischloses Essen, Jagd, Sportschießen<br />
oder etwas anderes geht: Die Öko-Partei<br />
ignoriert gern Fakten und Argumente,<br />
wenn diese nicht zu ihren Vorurteilen<br />
passen. Zuletzt so geschehen in einer<br />
Kleinen Anfrage der Grünen-Fraktion, in<br />
der es um „Schusswaffen in Deutschland“<br />
ging und die die Bundesregierung<br />
am 28. Juli beantwortete (Drucksache<br />
18/2213).<br />
Inkompetenz, die erschüttert:<br />
Diese Anfrage war gar nicht so klein, immerhin<br />
stellten Claudia Roth und einige<br />
ihrer Fraktionskollegen insgesamt 39<br />
Fragen. Man wolle vor allem „Erkenntnisse<br />
über das im Jahr 2013 gestartete nationale<br />
<strong>Waffen</strong>register erlangen“. Doch<br />
nicht nur das: „Ferner möchten die Fragesteller<br />
nähere Informationen zum Gebrauch<br />
konkreter Schusswaffen sowie zum<br />
Aspekt Sportschützen erhalten.“ Offensichtlich<br />
ging es dabei nicht in erster<br />
Linie darum, neue Erkenntnisstufen im<br />
Bereich der Öffentlichen Sicherheit zu<br />
erklimmen. Stattdessen suchten die<br />
92 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Kleine Anfrage an die Bundesregierung | RECHT & ORDNUNG<br />
Grünen wohl eher Zahlen und Daten, welche<br />
die eigenen Positionen abstützen<br />
können. Da sind sie nicht die einzigen:<br />
Im parlamentarischen Betrieb geht es<br />
bei den sogenannten Kleinen Anfragen<br />
nur selten um die Fakten; meist will die<br />
Opposition nur mit öffentlichkeitswirksamen<br />
Aktionen auf sich aufmerksam<br />
machen. Es überraschte also nicht wirklich,<br />
dass Politiker dieser Partei schon<br />
Ende Juli wieder einmal forderten, Munition<br />
müsse aus den Privathaushalten der<br />
Legalwaffenbesitzer<br />
verbannt und<br />
anderswo gelagert<br />
werden.<br />
Doch immerhin, einige<br />
Fragen zum<br />
nationalen <strong>Waffen</strong>register<br />
(NWR) förderten<br />
Interessantes<br />
zutage: Mit<br />
Stand Juni erfasste<br />
das Register etwa<br />
5,65 Millionen Schusswaffen und erlaubnispflichtige<br />
Teile von Schusswaffen.<br />
Kein Grund allerdings für die Boulevardpresse,<br />
wieder einmal „Deutschland<br />
rüstet auf!“ zu titeln. Denn ausdrücklich<br />
wies die Bundesregierung darauf hin,<br />
dass in dieser Zahl auch inzwischen vernichtete,<br />
deaktivierte und exportierte<br />
<strong>Waffen</strong> respektive erlaubnispflichtige<br />
<strong>Waffen</strong>teile erfasst sind. Die Zahl der erlaubnispflichtigen<br />
Schusswaffen in<br />
deutschen Privathänden dürfte deshalb<br />
wesentlich niedriger liegen als 5,65 Millionen.<br />
Dann wollte die Fraktion wissen,<br />
wie sich die „Zahl der Schusswaffen in<br />
Privatbesitz und der Schusswaffenbesitzer<br />
seit dem Jahr 2000“ entwickelt habe.<br />
Antwort der Bundesregierung: Keine Erkenntnisse.<br />
Freilich fragt man sich,<br />
wozu die Grünen dies gern wüssten, um<br />
den Nachwuchs im Schießsport sorgen<br />
sie sich ja kaum. Andere Fragen lassen<br />
tiefer blicken, etwa diese: „Wie viele<br />
Schusswaffen mit historischem, folkloristischem<br />
oder dekorativem Interesse sind<br />
derzeit in Deutschland registriert, für die<br />
weiterhin Munition käuflich zu erwerben<br />
Für die Bundestagsfraktion der Grünen ist alles ein Sturmgewehr, was auch nur<br />
ähnlich aussieht. Sie bezeichnen auch Halbautomaten für sportliche Zwecke so.<br />
ist? Bei wie vielen dieser <strong>Waffen</strong> ist eine<br />
Blockierung der Schussfähigkeit eingetragen?“<br />
Worum es den Grünen dabei geht,<br />
weiss man auch hier nicht so genau. Eine<br />
Blockierpflicht für alle Sammlerwaffen<br />
vielleicht? Wie auch immer, die Frage<br />
zeugt von erschreckender Unkenntnis.<br />
Es gibt keine Blockierpflicht für Schusswaffen<br />
„mit historischem, folkloristischem<br />
oder dekorativem Interesse“ – was<br />
das überhaupt sein soll. Eine Blockierpflicht<br />
mit zertifizierten Blockiersystemen<br />
schreibt das WaffG nur für Erbwaffen<br />
vor. Und für Dekowaffen gibt es extra<br />
Vorschriften zum Unbrauchbarmachen.<br />
Die Antwort der Bundesregierung, wie zu<br />
erwarten: „<strong>Das</strong> NWR erfasst <strong>Waffen</strong>, deren<br />
Munition nicht mehr gewerblich hergestellt<br />
wird, nicht anders als solche, deren Munition<br />
noch hergestellt wird. Der Standard<br />
XWaffe trifft in Anlehnung an das WaffG<br />
keine Unterscheidung der genannten <strong>Waffen</strong>typen<br />
im Sinne der Fragestellung. Insofern<br />
ist auch eine Zuordnung einzelner<br />
<strong>Waffen</strong>typen in blockiert/nicht blockiert<br />
nicht statistisch erfasst.“ (Standard XWaffe<br />
= NWR-Programmbezeichnung.)<br />
Auch anderes, was der Bürger in der<br />
Drucksache 18/2213 nachlesen kann,<br />
zeugt von erschütternder Inkompetenz.<br />
Da wird zum Beispiel gefragt, in welchen<br />
olympischen Disziplinen „Laserlicht<br />
bzw. Lichtpunktpistolen eingesetzt“<br />
werden – „nach Kenntnis der Bundesregierung“,<br />
versteht sich. Man hätte auch<br />
googeln können, oder? Richtig peinlich<br />
wird es allerdings für Claudia Roth und<br />
ihre Parteifreunde in Frage Nr. 17: „Wie<br />
viele halbautomatische und wie viele vollautomatische<br />
Schusswaffen sind derzeit<br />
im Zusammenhang mit dem Bedürfnis<br />
‚Sport‘ registriert, und um welche Schusswaffen<br />
handelt es sich dabei?“ <strong>VISIER</strong>-<br />
Leser werden sich noch erinnern, dass<br />
die Grünen 2012 einen Gesetzentwurf in<br />
den Bundestag einbrachten, mit dem sie<br />
„kriegswaffenähnliche halbautomatische<br />
Schusswaffen“ verbieten wollten, weil<br />
diese angeblich „keinen sportlichen bzw.<br />
jagdbezogenen Mehrwert“ bringen<br />
(<strong>VISIER</strong> 1/2012).<br />
Die aktuelle Kleine<br />
Anfrage verrät<br />
zweierlei: Dieses<br />
Ziel haben die<br />
Grünen offensichtlich<br />
nicht<br />
aufgegeben und<br />
wollen das WaffG<br />
auch in diesem<br />
Punkt noch immer<br />
verschärfen. Andererseits<br />
haben<br />
offenbar nicht einmal die grünen Mitglieder<br />
des Innenausschusses einen<br />
blassen Dunst vom <strong>Waffen</strong>recht: Vollautomaten<br />
sind nach WaffG bekanntlich<br />
verbotene Gegenstände – und dies war<br />
schon vor der Gesetzesverschärfung 2002<br />
nach dem Erfurter Schulmassaker so.<br />
Nachhilfe von der Regierung: Viele<br />
der folgenden Fragen basieren ebenfalls<br />
nur auf Klischees und ungenauen Begriffen.<br />
So möchte die Fraktion von der<br />
Bundesregierung wissen, wie viele „registrierte<br />
und wie viele illegale Schusswaffen<br />
(...) bei Amokläufen in Deutschland<br />
mit Schusswaffeneinsatz seit dem<br />
Jahr 2000“ verwendet wurden. Und<br />
muss sich – ganz richtig – darauf hinweisen<br />
lassen, dass es kein einheitliches<br />
Verständnis des Begriffs ‚Amoklauf‘<br />
gibt. Folglich kann niemand diese<br />
Frage auch mit konkreten Zahlen beantworten.<br />
Zweites Beispiel: „Ist es<br />
zutreffend, dass halbautomatische<br />
Sturmgewehre, wie beispielsweise das<br />
Bushmaster-Sturmgewehr, von Sportschützen<br />
in Deutschland verwendet wer-<br />
September 2014<br />
<strong>VISIER</strong>.de | 93
RECHT & ORDNUNG | Kleine Anfrage an die Bundesregierung<br />
den dürfen?“ Auch hier gibt es zuerst<br />
einmal Nachhilfe auf Kosten des Steuerzahlers:<br />
„Der Begriff ‚Sturmgewehr‘ ist<br />
kein Rechtsbegriff im Sinne des <strong>Waffen</strong>oder<br />
Kriegswaffenkontrollrechts. Auch<br />
existiert kein einheitliches Verständnis<br />
des Begriffs ‚Sturmgewehr‘, sodass eine<br />
Identifizierung anhand eindeutiger technischer<br />
Kriterien nicht möglich ist. Überwiegend<br />
wird hierunter eine leichte Langwaffe<br />
zur militärischen Verwendung durch<br />
einen einzelnen Soldaten verstanden, die<br />
(zumindest auch) über die Fähigkeit zur<br />
vollautomatischen Schussabgabe verfügt.“<br />
Doch damit nicht genug, auch Ordonnanzwaffen<br />
scheinen inzwischen<br />
auf der Verbotsliste der Grünen zu stehen.<br />
Die – man kann es kaum höflicher<br />
sagen – blöde Frage dazu: „Dürfen Ordonnanzwaffen,<br />
also echte Kriegswaffen,<br />
z.B. aus dem ersten oder zweiten Weltkrieg,<br />
zum Sportschießen verwendet werden?“<br />
Die Klatsche dafür gibt es gleich<br />
in den ersten Antwortsätzen: „Der Begriff<br />
‚Ordonnanzwaffe‘ ist kein Rechtsbegriff<br />
im Sinne des <strong>Waffen</strong>- oder Kriegswaffenkontrollrechts.<br />
Auch existiert kein<br />
einheitliches Verständnis des Begriffs<br />
‚Ordonnanzwaffe‘, sodass eine Identifizierung<br />
anhand eindeutiger technischer<br />
Kriterien nicht möglich ist. Die Tatsache,<br />
dass eine Waffe als Ordonnanzwaffe Verwendung<br />
findet oder gefunden hat, rechtfertigt<br />
daher nicht ohne Weiteres die Klassifizierung<br />
dieser Waffe als Kriegswaffe<br />
im Rechtssinn.“<br />
Für solche grundlegenden Tatsachen des<br />
<strong>Waffen</strong>rechts muss man eigentlich nicht<br />
Steuergelder verschwenden, indem man<br />
Beamte der Bundesregierung bemüht.<br />
Man kann ja auch im Gesetz nachlesen.<br />
Aber das ist offenbar gar nicht des Pudels<br />
Kern. Sportschützen sollen am besten<br />
nur noch mit Laserlicht „schießen“, geht<br />
es nach den Möchtegern-Bürgerrechtlern.<br />
Jedenfalls schießt die Fraktion wieder<br />
einmal gegen alles Großkalibrige:<br />
„Welche Argumente sprechen nach Auffassung<br />
der Bundesregierung für die gesetzliche<br />
Zulässigkeit von großkalibrigen<br />
Schusswaffen für Sportschützen?“<br />
94 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Die teilweise von peinlicher Unkenntnis strotzenden Fragen an die Bundesregierung<br />
stellten auch die grünen Mitglieder des Innenausschusses im Bundestag – oben (v.l.):<br />
Luise Amtsberg, Volker Beck – unten (v.l.): Irene Mihalic und Dr. Konstantin von Notz.<br />
Doch auch hier bleibt die Bundesregierung<br />
sachlich: „Gegen eine Beschränkung<br />
der Verwendung sogenannter großkalibriger<br />
<strong>Waffen</strong> für das sportliche Schießen<br />
spricht aus Sicht der Bundesregierung,<br />
dass das Kaliber einer Waffe für sich genommen<br />
kein taugliches Kriterium für die<br />
Bewertung von deren Gefährlichkeit darstellt.<br />
Entscheidend sind u.a. auch die<br />
Durchschlagskraft, die Energieabgabe im<br />
Ziel, das Flugverhalten, das Material und<br />
die Bauart des Geschosses. Schon eine<br />
Differenzierung in Groß- und Kleinkaliber<br />
ist mangels klarer Abgrenzungskriterien<br />
schwierig. Straftaten gegen das Leben<br />
werden zudem auch mit sogenannter<br />
kleinkalibriger Munition begangen. Auch<br />
diese ist ohne Weiteres in der Lage, tödliche<br />
Verletzungen zu verursachen.“ Ob diese<br />
Erklärungen den Grünen zu mehr Sachlichkeit<br />
verhelfen? Wohl kaum, denn neu<br />
sind alle diese Tatsachen natürlich nicht.<br />
Doch auch in der Vergangenheit ließen<br />
sich Partei und Fraktion nicht von technischen<br />
Tatsachen und ballistischen Gesetzmäßigkeiten<br />
beeindrucken, sondern<br />
wiederholten lieber ignorant immer die<br />
gleichen unbegründeten Forderungen.<br />
Demokratiedefizit: <strong>Das</strong> offenbaren<br />
Claudia Roth und ihre Parteifreunde bei<br />
den letzten beiden Fragen: „Welche<br />
Schlussfolgerungen und Konsequenzen<br />
zieht die Bundesregierung aus der am 23.<br />
April 2012 in der ARD erstausgestrahlten<br />
Dokumentation ‚<strong>Waffen</strong> sind mein Leben‘<br />
getätigten Erklärung von Joachim Streitberger<br />
(...), Gründer des ‚Forum <strong>Waffen</strong>rechts‘,<br />
dass er und das Forum regelmäßig<br />
seitens der Bundesregierung schon zu einem<br />
sehr frühen Zeitpunkt über Gesetzvorhaben<br />
im <strong>Waffen</strong>recht (...) informiert<br />
wurden und werden?“ Die Bundesregierung<br />
steckt mit den bösen Schießsportverbänden<br />
unter einer Decke? Darf man<br />
mit denen überhaupt reden? Man muss<br />
sogar, antwortet die Bundesregierung,<br />
denn nach § 47 der Gemeinsamen Geschäftsordnung<br />
der Bundesministerien<br />
sind die einschlägigen Verbände beim<br />
Gesetzgebungsverfahren rechtzeitig zu<br />
beteiligen. <strong>Das</strong> wissen die Grünen offenbar<br />
nicht oder sie wollen es nicht<br />
wissen. Sie meinen lieber etwas. Ganz<br />
unabhängig vom Thema Schusswaffen in<br />
Deutschland: Abgeordnete sollten sich<br />
informieren, bevor sie in der Öffentlichkeit<br />
Gesetzesverschärfungen fordern.<br />
Oder einfach mal die Klappe halten.<br />
Text: Andreas Skrobanek<br />
Fotos: Michael Schippers, BT-Fraktion<br />
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Steyr M95<br />
Beretta 471<br />
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P210-2, feste Visierung, Kal. 9mmLuger €1.200,-<br />
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Unterhebel Rep. Büchse Winchester Mod. 94, Kal. .30-30 Win €390,-<br />
Kleinkaliber Rep. Büchse .22l.R. Mod. Anschütz Super-Match 54,<br />
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Lauflänge: 31 cm, Baujahr: ca. 1990, hochwertig gefertigte Matchwaffe<br />
mit vorkomprimiertem System nach Patent „Joniskeit“ somit absolut prellschlagfrei,<br />
Seitenspanner fein einstellbare Matchvisierung, fein einstellbarer<br />
Matchabzug, orthopädische Rechtsgriffschalen aus gut gemasertem Nussbaumholz<br />
mit einstellbarer Handballenauflage, im Aluminiumtransportkoffer<br />
mit Zubehör, ein Stück zum Sammeln und Schiessen –frei ab 18 Jahren,<br />
Kaliber: 4,5, Zustand: 1–2 neuwertig, mit leichten Gebrauchsspuren;<br />
Art.Nr.: 59868 Rarität €598,-<br />
Kurzwaffen (Vorl/Schwp): Centaure, Belgien Mod. 1860 Marshall<br />
Stainless, Lauflänge: 5,5‘‘, Baujahr: 1972, ungeschossen aus Sammlungsauflösung,<br />
mit reiner hochwertiger Handarbeit auf original Colt-<br />
Maschinen in Belgien gefertigt, seltene Marshall-Ausführung (1. Variation,<br />
2. Subvariation) im Stainless-Look, es wurden von dieser Variante insgesamt<br />
nur 640 Stück gefertigt, traumhafter Schloßgang, Abzugsbügel aus<br />
Messing, original Griffschalen aus Nußbaumholz, ein Stück zum Sammeln<br />
und Schießen, Kaliber: .44, Zustand: 1–2 neuwertig, mit leichten<br />
Gebrauchsspuren; Art.Nr.: 59111 Rarität €998,-<br />
Revolver: Dan –Wesson –USA Mod. Sporting Set, Lauflänge: 6‘‘ /2,5‘,<br />
Baujahr: 1986, selten geschossen aus Sammlungsauflösung, 6-schüssiger<br />
DA-Revolver in solider Ganzstahlbauweise, einstellbare Kontrastvisierung,<br />
inkl. original 21/2‘‘ Wechsellauf (kann ohne Voreintrag oder Bedürfnis<br />
dazu erworben werden) sowie allem dazugehörigen Werkzeug und<br />
Zubehör, Originalgriffschalen aus mittelbraunem Nussbaumholz, Kaliber:<br />
.22 l.r., Zustand: 1–2 neuwertig, mit leichten Gebrauchsspuren;<br />
Art.Nr.: 60078 Rarität €395,-<br />
Revolver: Smith u. Wesson –USA Mod. 617 Stainless Target, Lauflänge:<br />
6‘‘, Baujahr: ca. 2005, selten geschossene Schrankwaffe, 6-schüssiger<br />
Stainless-Ganzstahlrevolver mit DA-Schloss, Targetausführung mit breitem<br />
Hahn und Abzug, sowie einstellbarer Visierung, hochwertige Edelholzgriffschalen<br />
mit handgeschnittener Fischhaut sowie eingelegtem Emblem;<br />
Kaliber: .22 l.r., Zustand: 1–2 neuwertig, mit leichten Gebrauchsspuren;<br />
Richtpreis €1.210,- Art.Nr.: 61108 Gegelenheit €698,-<br />
Revolver: Colt –USA Mod. Python Stainless „Ultimate“, Lauflänge: 4‘‘,<br />
Baujahr: 1987, selten geschossen aus Sammlungsauflösung, 6-schüssiger<br />
DA-Ganzstahlrevolver, Sondermodell mit hochglanzpoliertem Stainless-<br />
Finish, einstellbare Kontrastvisierung, original Pachmayr-Kunststoffgriffschalen<br />
mit eingelegtem Colt-Emblem, ein Stück zum Sammeln und Schießen,<br />
Kaliber: .357 Mag., Zustand: 1–2 neuwertig, mit leichten Gebrauchsspuren;<br />
Art.Nr.: 60994 Rarität €1.498,-<br />
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Kurzwaffen:<br />
<strong>Pistolen</strong>: Husqvarna –Schweden Mod. Lahti/Mod. 40, Lauflänge:<br />
12 cm, Baujahr: ca. 1942, Originalzustand, nicht überarbeitet, mit nachträglichem<br />
engl. Zivilbeschuss, Kaliber: 9x19, Zustand: 1–2 neuwertig,<br />
mit leichten Gebrauchsspuren; Art.Nr.: 55019 Rarität €995,-<br />
<strong>Pistolen</strong>: DWM, Berlin Mod. Marine/04, Lauflänge: 15 cm, Baujahr: 1917,<br />
nummerngleich, einschl. <strong>Magazin</strong>, fachlich überarbeitet und neu brüniert,<br />
leichter Gerbsäureschaden im Bereich der Deckplatte und der Sicherungsmulde,<br />
Laufzustand =3,Zustand: 1–3 50% anteilig Zust. 1, der Rest in<br />
Zust. 2–3; Art.Nr.: 54730 Rarität €2.985,-<br />
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Langwaffen:<br />
Langwaffen (Vorl/Schwp): Hege –Uberti –Italien Mod. Springfield<br />
1861, Lauflänge: 101 cm, Baujahr: ca. 2010, gut gelungener Nachbau der<br />
historischen 3Bänder-Muskete, in Old-Silber-Finish /Patina, mit Originalbeschriftung,<br />
3Züge, Lauflänge 101 cm, Drall-Länge 183 cm, Gesamtlänge<br />
142 cm, Gewicht 4,6 kg, mit passendem Bajonett mit Scheide, frei<br />
ab 18 Jahre; Kaliber: .58, Zustand: 2gut m. leichten Gebrauchsspuren an<br />
Holz u. Stahl;<br />
Richtpreis €1.249,- Art.Nr.: 61447 Gelegenheit €695,-<br />
Langwaffen (Vorl/Schwp): Pedersoli Gardone/Italien Mod. Trylon<br />
Rifle Creedmore, Lauflänge: 82 cm, Baujahr: ca. 2005, in Targetausführung,<br />
mit spezieller Diopter-Visierung für das 100 m-Schießen und<br />
matt schwarze Beschlag- und Schlossteile, Drall-Länge 53 cm, Gewicht<br />
4,5 kg, Gesamtlänge 122 cm, Zubehör: Präzisions-Geschoss-Setzer, die<br />
Waffe des letzten Weltmeisters, frei ab 18 Jahren; Kaliber: .45, Zustand:<br />
1–2 neuwertig, mit leichten Gebrauchsspuren;<br />
Richtpreis €1.189,- Art.Nr.: 61448 Gelegenheit €695,-<br />
Flinten: Mossberg –USA Mod. 500 ATP, Lauflänge: 47,5 cm, Baujahr:<br />
1983, 5-Schuss-Röhrenmagazin, einstellbare offene Visierung, Schiebesicherung<br />
auf der Scheibe, Zylinderchoke, neutrale backenlose Schäftung<br />
noch aus mittelbraunem Nussbaumholz, Kaliber: 12/76 Magn., Zustand: 3<br />
gebraucht mit sichtbaren Spuren, Lauf matt;<br />
Art.Nr.: 61175 Gelegenheit €349,-<br />
Abgabe nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.<br />
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Flinten: Ithaca –USA Mod. 37 Take Down Featherlight, Lauflänge:<br />
76 cm, Baujahr: ca. 1950, hochwertig verarbeitete Ganzstahlausführung,<br />
einzige Repetierflinte am Weltmarkt mit Patronenauswurf nach unten, hervorragender<br />
Schlossgang, Lauf m. Take Down-Funktion (Lauf in Sekundenschnelle<br />
herauszunehmen), Choke 1/1, neutrale backenlose Holzschäftung,<br />
Schaftlänge einschl. schwarzer Gummikappe 365 mm, eine klassische,<br />
technisch interessante Waffe in hervorragender Funktionalität, Kaliber:<br />
12/70, Zustand: 2gut m. leichten Gebrauchsspuren an Holz u. Stahl;<br />
Art.Nr.: 61170 Rarität €498,-<br />
Büchsen: Browning Mod. 1886 Ltd. Edition 1of3000 High Grade,<br />
Lauflänge: 26‘‘ /66, Baujahr: ca. 1985, ungeschossen aus Sammlungsauflösung,<br />
aus limitierter High Grade-Sonderserie, 1von 3.000 auf dem<br />
ganzen Weltmarkt, grau gebeizte Stahlbasküle, mit Gold-Tierstückgravur<br />
(links: Wapiti, rechts: Bison) mit feiner vollflächiger Arabesken-Handgravur<br />
(signiert durch den Graveur T. Naka), schwerer hochglanzbrünierter<br />
21 mm-Achtkantlauf, vergoldeter Abzug, Schaft aus ausgesuchtem amerikanischem<br />
Nussbaumholz, im Hochglanzlackfinish, ein Stück zum Sammeln,<br />
Schießen und Jagen, im originalen Wildleder-Futteral, Kaliber: .45-70<br />
Gov., Zustand: 1–2 neuwertig, mit leichten Gebrauchsspuren;<br />
Art.Nr.: 61426 Rarität €2.995,-<br />
Büchsen: Winchester –USA Mod. 1894 High Grade Limited Edition,<br />
Lauflänge: 26‘‘ /66, Baujahr: 1994, ungeschossenes Sammlerstück, mit<br />
vierstelliger Seriennummer, limitierte Sonderserie in hochwertigster Verarbeitung<br />
in Holz und Stahl, beginnender Achtkantlauf rund auslaufend<br />
mit Halbmagazin für 5+1-Schuss, Buckhornvisierung mit zusätzlichem<br />
Klapp-Diopter, flächendeckende Arabeskengravur auf den Schlossplatten<br />
sowie Tierstückgravur (rechts: Weißwedel-Hirsch, links: Bighorn-Schaf)<br />
eingerahmt mit eingelegten Goldfäden, Schaftteile aus hochwertigstem<br />
amerikan. Wurzelmaser-Nussbaum Qualitäts-Klasse 8, mit in Hochglanzlack-Finish,<br />
mit feinster handgeschnittener Fischhaut mit ausgesparten<br />
Blattranken, inkl. Originalkarton und Papieren, ein Stück zum Sammeln und<br />
Schießen, Kaliber: .30-30 Win. (.30 W.C.F.), Zustand: 1–2 neuwertig, mit<br />
leichten Gebrauchsspuren; Art.Nr.: 61224 Einzelstück €1.980,-<br />
Flinten: Remington –USA Mod. 870 Wingmaster Magnum, Lauflänge:<br />
76 cm, Baujahr: 2009, der klassiker unter den Pumpflinten, 5-schüssig,<br />
ventielierte 7mm-Schiene, mit Wechselchoke möglichkeit ein Choke 3/4 im<br />
Lieferumfang, abnehmbare Riemenbügel, neutraller backenloser Schaft aus<br />
Schichtholz, Schaftlänge einschl. schwarzer Gummikappe 360 mm, eine<br />
robuste Universalflinte mit hoher Feuerkraft 4+1 Schuss; Kaliber: 12/76<br />
Magn., Zustand: 1–2 neuwertig, mit leichten Gebrauchsspuren;<br />
Richtpreis €980,- Art.Nr.: 58753 Einzelstück €498,-<br />
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Lange Museumsnacht<br />
Auf zur WTS nach Koblenz<br />
Jedes Jahr, wenn sich der Sommer dem Ende entgegen neigt,<br />
veranstaltet die Stadt Koblenz ihre „Lange Nacht der Museen“.<br />
Wie immer nimmt auch in diesem Jahr die Wehrtechnische<br />
Studiensammlung im Stadtteil Metternich daran teil.<br />
Am Samstag, dem 6. September, geht es ab 19 Uhr los. Besucher<br />
können sich dann nicht nur über die regulären Ausstellungsstücke<br />
freuen, sondern auch über weitere Programmpunkte,<br />
die extra für die Museumsnacht abgehalten werden.<br />
Dazu zählt unter anderem die Vorführung des Motors Maybach<br />
HL 230 (Bild), dessen zwölf Zylinder und 700 PS einst<br />
den Kampfpanzer Panther antrieben. Darüber hinaus präsentiert<br />
der Modellbauclub<br />
Koblenz seine<br />
Kreationen aus den<br />
Bereichen Heer,<br />
Luftwaffe und Marine.<br />
Zudem geben<br />
die Profis auch Hilfestellung beim Bau eigener Kleinmodelle.<br />
Ein besonderes Highlight stellt die Kuratorenführung zu den<br />
Meilensteinen der Militärtechnik dar, sie findet im Lauf des<br />
Abends zweimal statt (20 und 22 Uhr) und dauert jeweils rund<br />
eine dreiviertel Stunde. Mehr Infos: www.baain.de/wts TQ<br />
108 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
September 2014
Aktuelles aus der Branche | NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Netzfundstück<br />
Die britische Zeitung „The<br />
Telegraph“ hat auf ihrer<br />
Homepage eine faszinierende<br />
Sammlung von Fotos veröffentlicht.<br />
Auf 13 Bildern<br />
zeigt dort der Fotograf Thom<br />
Atkinson Uniformen und Ausrüstung<br />
britischer / englischer<br />
Soldaten von 1066 bis heute.<br />
Zu jeder Collage gehören Waffe, Uniform und Equipment. Wer sehen will, wie sich die<br />
Ausrüstung eines Musketenschützen des Jahres 1645 (im Bild) von der einer Wache<br />
aus dem Jahr 1709 unterscheidet, der gehe auf www.telegraph.co.uk und gebe dort<br />
in der Suchleiste „Inventories of war“ ein. Foto: The Telegraph / Thom Atkinson. TQ<br />
Wolf Borger<br />
1946 - 2014<br />
Wohl kaum jemand kann abschätzen, was<br />
er für die Welt der Messermacher geleistet<br />
hat. Hört man sich da um und fragt<br />
nach Vorbildern, fällt immer wieder der<br />
Name von Wolfgang „Wolf“ Borger. Gut<br />
40 Jahre lang galt der Badener als einer<br />
der bekanntesten deutschen Messermacher.<br />
Baute Messer, erfand das für<br />
deren Anfertigung benötigte<br />
Werkzeug, organisierte<br />
im Lauf der Jahre<br />
in seiner Heimatgemeinde<br />
Graben-Neudorf über 30<br />
Treffen von Gleichgesinnten<br />
und tat alles dafür, dass<br />
sich das „Knifemaking“<br />
in Deutschland etablieren<br />
konnte. Zumal er seinen<br />
Beruf des Messerschmiedes<br />
noch klassisch als Lehrberuf<br />
erlernt hatte, einen<br />
Meistertitel innehatte und<br />
auch als Innungsmeister der badischen<br />
Innung der Messerschmiede/Schneidwerkzeugmechaniker<br />
tätig war. Natürlich<br />
zählte der auch sprachlich begabte<br />
Techniker seit 1986 als Gründungsmitglied<br />
zur Deutschen Messermachergilde,<br />
bis zu seinem Ableben als deren Vizepräsident.<br />
Neben dem 2008 verstorbenen<br />
Olgierd E. J. Graf Kujawski gehörte auch<br />
Wolf Borger zu den Fachleuten, bei denen<br />
September 2014<br />
das <strong>VISIER</strong>-Team vor über 20 Jahren bei<br />
den Vorarbeiten zum ersten <strong>VISIER</strong>-Special<br />
anklopfte. Sofort stand er parat – mit<br />
Material und ebenso mit offen geäußerter<br />
Kritik: „Mann, Sie haben ja gar keine<br />
Ahnung von der Sache!“ Um sich dann<br />
in den folgenden Wochen immer wieder<br />
abends die Zeit zu nehmen, per Telefon<br />
zu unterrichten und so dem Manko zumindest<br />
partiell abzuhelfen. Auch knüpfte<br />
er auf Messen und Börsen Kontakte<br />
und überraschte immer wieder mit Ideen<br />
und Recherchen für neue<br />
Artikel. Natürlich wurde er<br />
nicht nur vom <strong>VISIER</strong>-Team<br />
um Rat gefragt, auch viele<br />
andere taten das. Sei es,<br />
dass er das Design neuer<br />
Messerlinien besorgte, sei<br />
es, dass er ein brillantes<br />
Vorwort für ein klassisches<br />
Fachbuch über die Kunst<br />
des Messerschmiedes verfasste.<br />
Jenseits der Bewunderung<br />
für den Fachmann<br />
bleibt da auch die<br />
Erinnerung an manche lebhafte Diskussion<br />
– darunter eine in Dortmund, bei der<br />
es eine Nacht lang nicht um Messer ging,<br />
sondern um Mark Twain und seine Bücher.<br />
Mit Wolf Borger verliert die deutsche<br />
Messermacherwelt einen ihrer Großen,<br />
einen kreativen und interessierten Geist.<br />
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Zeitraum der Aktion: 01.09. bis 30.11.2014 | Einsendeschluss: 10.12.2014<br />
Der angegebene CashBack-Betrag ist für die genannten Produkte nur einlösbar<br />
gegen Einsendung einer Kopie des Kaufbeleges und des ausgefüllten Cash-<br />
Back-Formulars. Die Rückzahlung erfolgt durch Überweisung.
NAMEN & NACHRICHTEN | Aktuelles aus der Branche<br />
Rückrufe<br />
RWS tauscht Munition aus<br />
Munitionshersteller RWS ruft Lose seiner Patrone in .243 Winchester mit<br />
6,2-Gramm-Kegelspitzgeschoss zurück. Laut Hersteller kann es durch eine<br />
fehlerhafte Pulvercharge bei den Patronen zu innenballistischen Störungen<br />
kommen. Betroffen sind ausschließlich Patronen mit der Artikelnummer<br />
211 6812 und dem Fertigungskennzeichen 46MG (zu finden auf der oberen<br />
Schmalseite der Packung). Betroffene können die Munition bei ihrem Händler<br />
zurückgeben und erhalten umgehend Ersatz. Bei Fragen ist RWS telefonisch<br />
unter (0911) 7930-202 zu erreichen. www.rws-munition.de<br />
Hornady Munition ohne Pulver<br />
Auch Hornady ruft ein Los seiner Munition zurück. Betroffen<br />
ist die Sorte Critical Duty im Kaliber 9 mm Luger +P mit<br />
135-Grain-Geschossen. Betroffen ist nur die Seriennummer<br />
90226 aus dem Los „Lot# 3141635“. Sie kam zwischen dem<br />
5. Juni und dem 16. Juli in den Handel. Die Patronen<br />
enthalten zu wenig oder gar kein Pulver. Im Internet gibt<br />
es auf www.hornady.com mehr Infos.<br />
TQ<br />
Artikelnummer<br />
90226<br />
Losnummer<br />
3141635<br />
Neue Bücher<br />
Andreas Giersch:<br />
Dienstwaffen der<br />
deutschen Polizei und<br />
Gendarmerie – Berlin<br />
ab 1945<br />
Der Arbeitskreis Polizeiwaffen<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Polizeigeschichte erweitert mit<br />
dem neuen Band „Berlin“ seine<br />
Reihe über die <strong>Waffen</strong> der<br />
deutschen Gesetzeshüter auf<br />
nun vier Bücher. In diesem Band<br />
beleuchtet Andreas Giersch die<br />
„Arbeitsgeräte“ der Berliner<br />
Polizei von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.<br />
Neben den ersten Leihwaffen der Besatzungszeit widmet sich das Werk<br />
auch den unterschiedlichen Modellen beider Berlins während der Teilung<br />
sowie den <strong>Waffen</strong> der Nach-Wende-Ära mit Bildern, Datenblättern und<br />
Stempeln. Hinzu kommen Abdrucke von Pflichtenheften, Dienstvorschriften<br />
und natürlich auch zeitgenössische Fotos, auf denen die<br />
<strong>Waffen</strong> im Einsatz gezeigt werden. <strong>Das</strong> Buch ist im <strong>VISIER</strong>-Shop erhältlich<br />
– zum Preis von 45 Euro. 288 Seiten, vollständig farbig bebildert,<br />
Format 240 x 290 mm. www.vsmedien-shop.de<br />
TQ<br />
110 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Wolf D. Niederastroth:<br />
Centaure aka Centennial Army<br />
Der belgische Colt – als dieser mit dem Logo des<br />
Zentauren versehene Ableger des Colt Army M 1860<br />
Ende der 1950er Jahre herauskam, erlangte er unter<br />
den Fans der Vorderlader-Revolver bald einen ganz<br />
besonderen Ruf. Und der besteht heute noch. Wie<br />
aber sieht die Geschichte dazu aus? Die hat Wolf D.<br />
Niederastroth recherchiert: Auf 289 Seiten widmet er<br />
sich diesen Revolvern. <strong>Das</strong> Werk entstand in über<br />
siebenjähriger Arbeit als Tandemprojekt zwischen<br />
dem Autor und seinem amerikanischen Freund James<br />
Frugé aus Texas. Wer sich<br />
für das Werk interessiert,<br />
sollte schnell sein. Die<br />
erste Auflage ist auf 100<br />
Stück limitiert. 79,95<br />
Euro, viele farbige Abbildungen<br />
und Grafiken,<br />