Ausgabe 03 - CUBE - Das Kölner Magazin für Architektur
Ausgabe 03 - CUBE - Das Kölner Magazin für Architektur
Ausgabe 03 - CUBE - Das Kölner Magazin für Architektur
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<strong>CUBE</strong> <strong>Das</strong><br />
Köln Bonner <strong>Magazin</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Architektur</strong>,<br />
modernes Wohnen<br />
und Lebensart<br />
ARCHITEKTUR Geschichte trifft Gegenwart – Villa Bonitzberg im bergischen Sülztal<br />
STAdTEnTwICKlUng Der Leuchtturm von Köln – Der Kölnturm<br />
gASTRonomIE Gleich mittendrin im Messetrubel – <strong>Das</strong> Radsisson Blu in Köln-Deutz<br />
HAndwERK Effektvolle Stone-Optik aus Spachtelbeton<br />
<strong>03</strong> |11
»Goldene Schätze bei<br />
purador-schmuck.de«<br />
Mit einem Schmuckstück zeigen Sie dem Menschen<br />
an Ihrer Seite, wie sehr Sie jeden kostbaren<br />
Augenblick mit ihr oder ihm wertschätzen.<br />
Suchen Sie dazu etwas Außergewöhnliches,<br />
Seltenes, aufregend Neues?<br />
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Hinter jedem Stück, das unser Haus<br />
verlässt, stehen Kopf, Hand und Herz des Goldschmieds.<br />
Unser Schmuck verkörpert Schönheit<br />
und Leidenschaft. Jeder Augenblick ist kostbar!<br />
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Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
in der letzten <strong>Ausgabe</strong> von <strong>CUBE</strong> haben wir Sie<br />
um Ihre Meinung zu unserem <strong>Magazin</strong> gebeten<br />
und viele Rückmeldungen erhalten. Da<strong>für</strong> möchten<br />
wir uns ganz herzlich bei Ihnen bedanken.<br />
Was uns besonders gefreut hat, ist die durchweg<br />
positive Bewertung des <strong>Magazin</strong>s und das große<br />
Interesse, mit dem <strong>CUBE</strong> regelmäßig gelesen<br />
wird. <strong>Das</strong> zeigt uns: Wir sind auf dem richtigen<br />
Weg, können Ihnen berufliche Anregungen<br />
bieten und Sie in Sachen Wohnen und Lifestyle<br />
inspirieren! Freuen Sie sich auch in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
wieder auf spannende Themen und lesen<br />
Sie mehr über royales Wohnen im restaurierten<br />
Schloss Laach, über eine rundum modernisierte<br />
Villa in Bad Godesberg und über neue Wandgestaltungstechniken.<br />
Außerdem erfahren Sie eine<br />
Menge über den Künstler Markus Bollen und<br />
wie es sich in einer umgebauten Kapelle wohnen<br />
lässt. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit<br />
<strong>CUBE</strong> – dem <strong>Kölner</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Architektur</strong>,<br />
modernes Wohnen und Lebensart.<br />
Ihre <strong>CUBE</strong>-Redaktion<br />
REfUgIUm zUm woHlfüHlEn<br />
nur wenige Fenster, eingeschossig und ganz in<br />
Weiß – was auf den ersten Blick kaum an ein interessantes<br />
Wohngebäude erinnern mag, entpuppt<br />
sich als lichtdurchflutetes, raffiniert gestaltetes Refugium.<br />
Seite 22<br />
InhALt<br />
modERnE nUTzUng HInTER HISToRISCHER<br />
fASSAdE<br />
nach der Entscheidung des hauptmieters RtL<br />
<strong>für</strong> diesen Standort wurde das denkmalgeschützte<br />
Gebäudeensemble, bestehend aus der expressionistischen<br />
Ziegelfassade, dem an der nord-West-<br />
Seite gelegenen Messeturm sowie dem Ehrenhof,<br />
vom <strong>Architektur</strong>büro hPP hentrich–Petschnigg<br />
& Partner komplett umgebaut und saniert.<br />
Seite 24<br />
4 GESCHICHTE TRIFFT GEGENWART – Villa Bonitzberg im bergischen Sülztal<br />
8 AUF ZU NEUEN UFERN – Rödl & Partner in der 13. Etage des Kranhauses 1<br />
12 RENAISSANCE DER KLASSIK – Residieren im historischen Ambiente von Schloss Laach<br />
18 EIN REIHENHAUS, DAS AUS DER REIHE FÄLLT – Umbau eines 60er-Jahre-hauses<br />
20 MODERNER KOMFORT IN ALTEN GEMÄUERN – Modernisierte Villa in Bad Godesberg<br />
24 MODERNE NUTZUNG HINTER HISTORISCHER FASSADE – RtL in den Rheinhallen Köln<br />
28 AUF DEN SPUREN KAISER WILHELMS – neue Kaiserbüros am Kaiser-Wilhelm-Ring<br />
32 EIN AUFREGEND ANDERES WOHNKONZEPT – K-StAR RESIDEnCE KÖLn<br />
34 DER LEUCHTTURM VON KÖLN – Blickfang im Zentrum: der Kölnturm<br />
40 RADERWERK – neus Wohnen im <strong>Kölner</strong> Süden<br />
43 EXKLUSIV UND INDIVIDUELL – Experten <strong>für</strong> das Makeln hochwertiger Immobilien<br />
46 ICHUNDICHUNDICH – Picasso im Fotoportrait<br />
48 AUSSTELLUNG ZUM JUBILÄUM – Kaminbau Engel feiert 45jähriges Bestehen<br />
56 GLEICH MITTENDRIN IM MESSETRUBEL - <strong>Das</strong> Radisson Blu in Köln-Deutz<br />
60 DER SÜDEN – Ein Rundgang durch den Rheinauhafen (teil 2)<br />
64 OASE IM DACH – Italienische Designqualität<br />
66 DENKMALSCHUTZ UND WOHNIMMOBILIEN – von Christian Wendling<br />
68 NATUR, KUNST UND ARCHITEKTUR – Der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal<br />
70 IMPRESSUM<br />
3
4<br />
ARChItEKtUR<br />
GESCHICHTE TRIFFT GEGENWART<br />
Villa Bonitzberg im bergischen Sülztal<br />
In unmittelbarer nachbarschaft zu zwei historischen<br />
Villen der Gründerzeit ist in Rösrathhoffnungsthal<br />
eine moderne Villa entstanden.<br />
Während sich die beiden nachbarhäuser durch<br />
die typischen Elemente der Gründerzeit wie<br />
Blockrandbebauung und reich dekorierte Fassaden<br />
auszeichnen, ist der neubau besonders<br />
durch eine klare <strong>Architektur</strong>sprache und eine<br />
reduzierte Materialwahl geprägt und schafft so<br />
einen spannenden Kontrast zwischen neu und<br />
Alt.<br />
<strong>Das</strong> großzügige Villengrundstück wird über eine<br />
mehr als 100 Meter lange private Zufahrtsstraße<br />
erschlossen, vorbei am Park der historischen<br />
nachbarvillen, die durch eine Ausgleichspflanzung<br />
optisch abgeschirmt sind. Oben angekommen<br />
führt die Zufahrt in eine geräumige<br />
Doppelgarage, von der der Besucher über eine<br />
treppenanlage oder einen optional vorgerichteten<br />
Aufzug direkt ins Wohnhaus gelangt. Der<br />
zweigeschossige 12 mal 22 Meter große Baukörper<br />
steht auf dem größeren Sockelgeschoss, dessen<br />
Mehrflächen im Erdgeschoss als terrassen<br />
genutzt werden. Zudem eröffnen sie vor dem<br />
Gästeeingang eine Eingangsterrasse, die über<br />
die Freitreppe an der Zufahrt erschlossen wird,<br />
und eine weitere, an das Wohn- und Esszimmer<br />
anschließende rund 100 Quadratmeter große<br />
terrasse.<br />
Fotos: Stefan Schilling<br />
<strong>Das</strong> Sockelgeschoss, das rückseitig in den hang<br />
eingebunden ist, erschließt talseitig den Zugang<br />
zum Garten. hier, befinden sich das Kinderzimmer<br />
und das vorgeschobene, in den Garten<br />
hineinragende Schwimmbad. Ebenso wie das<br />
Sockelgeschoss orientieren sich die beiden oberen
Geschosse zum tal hin. Dabei bilden Wohn-,<br />
Esszimmer und Küche mit insgesamt 100 Quadratmetern<br />
den hauptraum im Mittelgeschoss.<br />
Arbeitsräume und Schlafzimmer sind ebenfalls<br />
mit großen Glasflächen nach Westen ausgerichtet<br />
und lassen so genügend helligkeit zu.<br />
Mit Raumhöhen von bis zu vier Meter im Mittelgeschoss<br />
wurde auf die Grundflächen der<br />
Räume reagiert und ein angemessenes Volumen<br />
geschaffen. Einen höhepunkt bietet der Patio im<br />
Obergeschoss, der einen Weitblick unter freiem<br />
himmel eröffnet. Im rückwärtigen teil der<br />
ARChItEKtUR<br />
oberen Ebenen befinden sich sowohl das offene<br />
treppenhaus als auch zahlreiche nebenräume<br />
wie Bäder und Abstellräume.<br />
Analog zur klaren <strong>Architektur</strong>sprache standen<br />
bei der Wahl der Materialien vor allem Purismus<br />
und Schlichtheit im Vordergrund. So wurde die<br />
Fassadenfläche lediglich mit einem unauffälligen<br />
weißen Wärmedämmputz von bis zu 30 cm Dicke<br />
versehen. <strong>Das</strong>s der obere Baukörper dennoch<br />
seine Wirkung erzielt, liegt in erster Linie an<br />
der großflächigen Glasfront.<br />
Im Kontrast zur reduzierten Materialwahl im<br />
Obergeschoss erhielt das stabile Sockelgeschoss<br />
eine kräftigere Materialität. Die Wahl fiel dabei<br />
5
auf Grauwacke, einen heimischen Stein, der in<br />
der Region abgebaut wird und mit seiner lebendigen<br />
Farbgestalt und der bruchrauhen Optik <strong>für</strong><br />
Abwechslung in der Außengestaltung sorgt. Vier<br />
Zentimeter hohe Steine wurden <strong>für</strong> die Fassade<br />
und einen teil der Wandflächen im Schwimmbad<br />
verwendet. Auch im terrassenbelag findet sich<br />
die Grauwacke wieder und formt das Sockelgeschoss<br />
durch die einheitliche Materialwahl zu<br />
einem Körper. Im Innenraum sind alle Bodenflächen<br />
– einschließlich der treppen – mit einem<br />
anthrazitfarbenen, zementgebundenen Spachtelestrich<br />
versehen. Für einen ansprechenden Kontrast<br />
sorgen hier die Wände und die Decke, die<br />
durchgängig in Weiß gehalten sind.<br />
6<br />
ARChItEKtUR<br />
Bei der Gesamtplanung und der Ausarbeitung<br />
des haustechnischen Konzepts standen die Aspekte<br />
Reduktion des Energie- und Ressourcenverbrauchs<br />
kombiniert mit einer intelligenten<br />
modernen Anlagentechnik im Vordergrund.<br />
Durch die Platzierung des Baukörpers in nord-<br />
Süd-Ausrichtung, einen hohen Dämmstandard<br />
bei kompaktem Gebäudevolumen sowie den<br />
Einsatz von tiefenbohrungen zur nutzung von<br />
Erdwärme (Geothermie) genügt die Villa hinsichtlich<br />
des Energiebedarfs den Anforderungen<br />
eines modernen Energiesparhauses.<br />
Verantwortlich <strong>für</strong> Entwurf und Realisierung des<br />
privaten Wohnhauses zeichnet das <strong>Architektur</strong>büro<br />
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Von der Verwandlung des Urgesteins<br />
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Landschaftsgestaltung neu interpretiert mit<br />
dem Naturstein Grauwacke.<br />
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O B J E K T<br />
LANDSCHAFT<br />
Quirrenbach-Grauwacke
<strong>Das</strong> junge <strong>Kölner</strong> Stadtquartier – der Rheinauhafen<br />
– mit seiner lebendigen und zukunftsweisenden<br />
<strong>Architektur</strong> bietet <strong>für</strong> Rödl & Partner<br />
genau den gewünschten Konnex. Die deutsche<br />
Rechtsanwalts-, Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
vor rund 30 Jahren<br />
gegründet, zählt heute mit 80 Standorten<br />
in 40 Ländern und mit 3.200 Mitarbeitern zu<br />
8<br />
InnEnAUSStAtUnG<br />
AUF ZU NEUEN UFERN Fotos: Werner Huthmacher<br />
Rödl & Partner in der 13. Etage des Kranhauses 1<br />
den international renommiertesten Unternehmen<br />
der Branche. Seit 2009 logiert die <strong>Kölner</strong><br />
niederlassung auf 2.000 m² in der 13. Etage des<br />
neu errichteten Kranhauses 1. <strong>Das</strong> „Bürohaus<br />
des Jahres“ wurde kürzlich mit dem begehrten<br />
„Immobilien-Oskar“ auf der weltweit wichtigsten<br />
Immobilienmesse „MIPIn“ in Cannes ausgezeichnet.<br />
Bewusst setzen Rödl & Partner mit<br />
dem neuen Büro ein Zeichen ihrer international<br />
gelebten Unternehmensphilosophie: Menschen<br />
und Qualität als Mittelpunkt.<br />
„Professionell arbeiten, persönlich wohlfühlen“<br />
lautet das zentrale Anliegen des Bauherrn <strong>für</strong> die<br />
Büroraumgestaltung. Dementsprechend erarbeitete<br />
Bene in einem umfassenden Planungsprozess<br />
ein Konzept, das die Bedürfnisse der Menschen,<br />
tätigkeiten und Arbeitsabläufe berücksichtigt<br />
und in zeitgemäßen Raumlösungen umsetzt.<br />
Wer die neuen Räumlichkeiten von Rödl & Partner<br />
betritt, den überrascht die offene Struktur<br />
der Raumnutzung, die Vielfalt transparenter<br />
Einblicke und das frische Farbkonzept. Statt<br />
wohlbekannter Zellenbüros und geschlossener<br />
Mit 3200 Mitarbeitern in 40 Ländern ist<br />
Rödl & Partner eine führende unabhängige<br />
Beratungs- und Prüfungsgesellschaft<br />
<strong>für</strong> weltweit tätige deutsche Unternehmen.<br />
Die Erfolgsfaktoren von Rödl & Partner<br />
sind eine herausragende fachübergreifende<br />
Expertise in Recht, Steuern, Unternehmensberatung<br />
und Wirtschaftsprüfung,<br />
die langjährige Erfahrung mit grenzüberschreitenden<br />
Aktivitäten, die nachhaltige<br />
Mitarbeiterentwicklung sowie der eigene<br />
unternehmerische Antrieb, der eine Beratung<br />
auf Augenhöhe mit den Unternehmern<br />
ermöglicht. In 2001 als start-up gegründet,<br />
hat sich die niederlassung Köln<br />
mit inzwischen über 80 Mitarbeitern zu<br />
einem der wachstumsstärksten Standorte<br />
entwickelt. Im Mittelpunkt steht die Beratung<br />
und Prüfung international tätiger<br />
Unternehmen; darüber hinaus ist Köln<br />
das zentrale Büro <strong>für</strong> die Public Sector-<br />
Aktivitäten von Rödl & Partner.
türen gibt es hier Open-Space. Dieses Raumkonzept<br />
wurde aus zwei Gründen gewählt. Erstens<br />
trägt es dem Unternehmenswert der transparenz<br />
Rechnung und zweitens fördert es Kommunikation<br />
und interdisziplinäres teamwork. So werden<br />
Bereiche, die häufige Zusammenarbeit erfordern,<br />
nicht durch Wände getrennt. Im Gegenteil: Ihre<br />
Offenheit fördert den raschen kommunikativen<br />
Austausch. Gedankenaustausch und Wissenstransfer<br />
laufen leichter ab.<br />
Dennoch muss zugleich auch hochkonzentriertes<br />
Arbeiten jederzeit möglich sein. Die entsprechenden<br />
Lösungen bieten Sichtschutzelemente und geräuschdämmende<br />
Systemwände. Konsequent im<br />
Sinne der transparenten Bürogestaltung stehen<br />
Glaskuben <strong>für</strong> Besprechungen zur Verfügung.<br />
InnEnAUSStAtUnG<br />
Flexible Meetingräume, ausgestattet mit moderner<br />
Medientechnik, ermöglichen Arbeitstreffen<br />
mit unterschiedlicher teilnehmeranzahl. Was <strong>für</strong><br />
die Außenwirkung gilt, gilt gleichermaßen nach<br />
innen, ist man bei Rödl & Partner überzeugt. <strong>Das</strong><br />
von Bene geschaffene Umfeld bietet Mandanten<br />
und Mitarbeitern eine angenehme Arbeitssituation,<br />
was sich direkt in der Qualität der Beratungsleistung,<br />
in der Motivation der Mitarbeiter<br />
und im selbstverantwortlichen Engagement jedes<br />
Einzelnen auswirkt.<br />
hierzu trägt das Designkonzept von Bene Wesentliches<br />
bei. Deutlich sind die Analogien zum<br />
natürlichen und architektonischen Umfeld, in<br />
dem sich das neue Büro und der gesamte Gebäu-<br />
dekomplex des Kranhauses befinden. Geschwungene<br />
Formen am Boden und bei Beleuchtungselementen<br />
nehmen etwa das Wellenmotiv des<br />
vor den Fenstern vorbeifließenden Rheins auf.<br />
<strong>Das</strong> Farbkonzept zitiert mit einem hellen Grün<br />
die CI-Farbe von Rödl & Partner und spiegelt<br />
die umliegende Parklandschaft im Inneren des<br />
Gebäudes wider. Angenehmes Blau und Weiß<br />
schaffen ein freundliches Ambiente und fördern<br />
ein Denken, das über enge Grenzen hinausreicht.<br />
Für die Innenarchitekten von Bene ergab sich hier<br />
ein wirkungsvolles Spiel mit vielfachen Zitaten<br />
und Akzentuierungen – sowohl aus der Umgebung<br />
als auch der Unternehmensphilosophie.<br />
www.roedl.com<br />
www.bene.com<br />
9
neubau historisches archiv, kunst- und museumsbibliothek I köln eifelwall<br />
nach dem tragischen und folgenschweren Einsturz<br />
des historischen Archivs am 3. März 2009 innenhof<br />
entschied die Politik schnell das Archiv neu zu<br />
bauen. Aus der Diskussion terrasse verschiedener Alter-<br />
grundriss 06.obergeschoss 1I200<br />
nativen ging ein Grundstück am Eifelwall im<br />
kmb magazinbereich<br />
117. bibliotheksbestände<br />
rara<br />
Inneren Grüngürtel als neuer Standort hervor.<br />
-2,825<br />
202. lager<br />
118. bibliotheksbestände folianten<br />
aufgang<br />
mitarbeiter<br />
Der <strong>für</strong> 45 teilnehmer ausgelobte Realisierungs- putzraum<br />
wettbewerb hatte die Aufgabe, das Archiv und<br />
technik<br />
01 02 <strong>03</strong> 04 05<br />
die bisher auf fünf Standorte verteilte Kunst- und<br />
Museumsbibliothek baulich zusammenzufassen.<br />
Zum Sieger wurde im Juni 2011 der Entwurf des<br />
beh. 51 frau 52 frau 53 frau 54 frau 55 frau 56 frau<br />
58<br />
Büros Waechter + Waechter gekürt. Die Stadt ist<br />
mit dem Konzept der Darmstädter Architekten<br />
beh.<br />
aufgang<br />
mitarbeiter<br />
sehr zufrieden. hat sie sich laut Oberbürger-<br />
-2,825<br />
meister Roters doch kmb ha technikbereich zum Ziel gesetzt, nach den<br />
grundriss -01.untergeschoss 1I200<br />
Erfahrungen aus 2009 das sicherste Archiv Europas<br />
zu bauen. In den Erläuterungen der Stadt<br />
10<br />
StADtEntWICKLUnG<br />
DER NEUBAU DES HISTORISCHEN ARCHIVS<br />
+18,35<br />
der wettbewerb wurde im Juni 2011 entschieden<br />
ansicht südwest 1I200<br />
+13.00<br />
+9.70<br />
+6.70<br />
+3.70<br />
±0.00<br />
-2.825<br />
anlieferung I verwaltung ha I kmb<br />
magazin ha<br />
41. akten<br />
technikschacht<br />
41. akten<br />
technikschacht<br />
zum Entwurf heißt es wie folgt: „In der Mitte<br />
+18,35<br />
des neubaus befindet sich als „Schatzhaus“, in<br />
der höhe hervorgehoben, das große mehrgeschossige<br />
<strong>Magazin</strong> des <strong>Kölner</strong> Stadtarchivs. In<br />
der deutlich niedrigeren, umfassenden Bebauung<br />
sind Werkstätten und Verwaltungsräume sowohl<br />
135. bidarchiv positive<br />
technik<br />
des Archivs als auch der Kunst- und aufzug Museums-<br />
mitarbeiter<br />
bibliothek untergebracht.<br />
116. bibliotheksbestände<br />
<strong>Das</strong> lichtdurchflutete Foyer des hauses öffnet<br />
sich großzügig zum Vorplatz an der Luxembur-<br />
30 31 38 39 40 41 42 43<br />
ger Straße. Über eine einladende treppenrampe<br />
technik magazin<br />
sind von hier auf kürzestem Weg über eine mehrgeschossige<br />
halle die Lesesäle des historischen<br />
beh. beh.<br />
aufzug<br />
fluchttreppe<br />
mitarbeiter<br />
Archivs und der Kunst- und Museumsbibliothek<br />
-2,825<br />
im 1. Obergeschoss zu erreichen. Weitere <strong>für</strong> das<br />
Publikum interessante Räume, Ausstellungsflächen<br />
und ein Vortragssaal liegen zwischen der<br />
beh. 19 44 49<br />
frau 20 21 22 23 26 27 29<br />
frau frau frau frau frau 24 25 28 32 33 34 35 36 37<br />
45 46 47 48 50<br />
technik lesesäle foyer technik fernwärmeanschluss<br />
elt technik verwaltung<br />
technik werkstätten<br />
technikschacht<br />
verteiler elt<br />
06 07 08 09 10 11 12<br />
server ha<br />
13<br />
57 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76<br />
77 78 79 80 81 82<br />
43. karten und pläne<br />
Abbildungen: Wachter + Waechter Architekten BDA<br />
41. akten<br />
43. karten und pläne<br />
Innenhalle und einem baumbestandenen Innenhof.<br />
Ein weiterer innenhof kleinerer Innenhof befindet sich<br />
westlich des <strong>Magazin</strong>kerns.<br />
Die vorgeschlagene edle Baubronze als Fassa-<br />
bodendenkmal<br />
denmaterial unterstreicht die besonderen Werte,<br />
die sich im Gebäude befinden. Gegenüber<br />
der Wohnbebauung am Eifelwall wird ein wohl<br />
14 15 16 17 18<br />
proportionierter Straßenraum geschaffen, der<br />
insbesondere davon profitiert, dass die traufhöhe<br />
der gegenüberliegenden Bebauung nicht<br />
überschritten wird.“<br />
Die Fertigstellung des auf etwa 86 Mio. Euro<br />
121 122<br />
Baukosten taxierten Gebäudes ist <strong>für</strong> 2015 vorgesehen.<br />
1 1<br />
83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 1<strong>03</strong> 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120<br />
fluchttreppe<br />
-2,825<br />
eingang I lesesäle
Wertvoll wohnen.<br />
Kunstvoll leben.<br />
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12<br />
ARChItEKtUR<br />
RENAISSANCE DER KLASSIK<br />
Residieren im historischen Ambiente von Schloss laach<br />
Schloss Laach in Monheim am Rhein – eine Adresse<br />
wie keine Zweite. Denn exklusive Wohnprojekte<br />
wie dieses sind rar gesät. Sie erfordern<br />
bedingungslose Passion <strong>für</strong> das Einmalige.<br />
Genau diesem Anspruch hat sich Rainer Kohl,<br />
Entwickler, Ideenfinder und Begründer der LO3<br />
Grundstücksgesellschaft verschrieben und mit<br />
der einzigartigen Verbindung von historie und<br />
Moderne neue Maßstäbe gesetzt. Seit Mitte Mai<br />
sind die acht Wohnungen in dem 1911 erbauten<br />
Schloss bezugsfertig. Fünf davon wurden bereits<br />
vor ihrer Fertigstellung vergeben. „Die 44 bis<br />
380 m² großen Schlosswohnungen wurden speziell<br />
<strong>für</strong> Menschen entwickelt, die hohe Ansprüche<br />
an die Individualität und hochwertigkeit ihrer<br />
Immobilie stellen und in einem ganz besonderen<br />
Umfeld leben möchten“, so Rainer Kohl.<br />
Rund neun Millionen Euro investierte die LO3<br />
Grundstücksgesellschaft in die Gestaltung des<br />
Schlosses inklusive Außenanlagen sowie in den<br />
modernen neubautrakt, der sich rechts vom<br />
Schloss erstreckt und einen spannenden Kontrast<br />
zum neoklassizistischen <strong>Architektur</strong>stil des<br />
Schlosses schafft. Auf drei Etagen befinden sich<br />
hier zwölf Lofts zwischen 91 und 225 m² mit<br />
Blick auf das Schloss. Die Loftwohnungen sind<br />
nach dem haus-im-haus-Prinzip als unabhängige<br />
Module angeordnet. Mit seiner erhöhten<br />
Sockelkonstruktion vermittelt das Loftgebäude<br />
einen Eindruck von Modernität, hochwertigkeit<br />
und Weite. Insgesamt vier unterschiedliche Lofts<br />
z. t. mit Deckenhöhen von bis zu sieben Metern<br />
können hier noch bezogen werden. Dazu gehört<br />
z. B. ein exklusives eingeschossiges Loft, das sich<br />
im Sockelgeschoss über eine Wohnfläche von<br />
121,26 m² erstreckt. Es verfügt über zwei bis drei<br />
Zimmer, eine terrasse und ein zusätzliches Sonnendeck<br />
mit ca. 60 m². Wie bei allen anderen
Wohneinheiten besticht das Interieur durch<br />
seine hochwertige Bad-, Elektro- und Designausstattung<br />
sowie sein ausgesuchtes Parkett. Ein<br />
besonders harmonisches Lebensgefühl vermittelt<br />
die zweite eingeschossige Loftwohnung im Sockelgeschoss,<br />
die eine Wohnfläche von 114,81 m²<br />
bietet. Auch hier stehen insgesamt zwei bis drei<br />
Zimmer zum Einzug bereit, inklusive großzügiger<br />
terrasse und zusätzlichem Sonnendeck mit<br />
60 m². neben der erstklassigen Ausstattung gibt<br />
es hier ein weiteres komfortables Extra: ein Lift,<br />
der direkt aus der tiefgarage in die Wohnung<br />
führt.<br />
Wer es besonders hell mag, wird sich <strong>für</strong> die<br />
lichtdurchflutete zweigeschossige Loftwohnung<br />
entscheiden, deren Wohnfläche von 163,85 m²<br />
auf das erste und zweite Obergeschoss aufgeteilt<br />
ist. Die Wohnung verfügt über vier Zimmer,<br />
zwei große Schlafzimmer, zwei Balkone und ein<br />
zusätzliches Sonnendeck. Besonderen Charme<br />
hat auch das eingeschossige Loft im ersten Obergeschoss.<br />
Auf einer Wohnfläche von 90,94 m²<br />
erwarten den Besitzer zwei Zimmer, ein Balkon,<br />
ein zusätzliches Sonnendeck sowie alle Annehmlichkeiten<br />
der anderen Einheiten.<br />
Insgesamt umfasst das royal anmutende Anwesen<br />
54.000 m² in einem weitläufigen Schlosspark<br />
mit naturgeschützter Wald-See-Lage. Für alle,<br />
ARChItEKtUR<br />
die in Köln oder Düsseldorf täglich ihren Job<br />
machen, bietet die einzigartige Lage einen hohen<br />
Freizeit- und Erholungswert. hier kann man sich<br />
„entschleunigen“ und neue Energie tanken. Die<br />
nähe zum See, Wald und Wiesen ringsum sowie<br />
der nach Originalplänen und Luftaufnahmen renaturierte<br />
Schlosspark bilden eine Oase der Ruhe<br />
und Entspannung. Lebensqualität pur – lediglich<br />
20 Autominuten von Köln oder Düsseldorf entfernt.<br />
Der äußere Eindruck von herrschaftlichkeit<br />
und Exklusivität setzt sich auch im Inneren<br />
des historischen Gebäudes konsequent fort: Die<br />
13
hellen, ungewöhnlich geschnittenen Räume verströmen<br />
den Glanz vergangener Zeiten – bieten<br />
aber zugleich modernsten Komfort und hochwertige<br />
Markenausstattung.<br />
<strong>Das</strong> neoklassizistische Schloss erzeugt dank<br />
einer innovativ strukturierten Raumabfolge in<br />
SW-Ausrichtung ein besonderes Wohngefühl<br />
in geschichtsträchtigem Ambiente mit vielen<br />
liebevoll aufgearbeiteten historischen Details.<br />
Dabei zeichnen sich die drei noch freien Schlosswohnungen<br />
vor allem durch ihre höhe, Weite<br />
und Offenheit aus. In neuen Dimensionen leben<br />
und dabei die einzigartige Aussicht genießen – so<br />
lautet das Motto dieser Wohneinheiten. höchs-<br />
14<br />
ARChItEKtUR<br />
te Exklusivität vermittelt die zweigeschossige,<br />
aufwändig restaurierte Schloss-Wohnung mit<br />
377,50 m² Wohnfläche im Sockelgeschoss und<br />
ersten Obergeschoss. Diese umfasst zwei große<br />
Schlafzimmer, ein Gästezimmer, vier Bäder, zwei<br />
repräsentative Salons, die Schlossterrasse, einen<br />
Balkon sowie zwei große Kellerräume und einen<br />
Weinkeller. Die Bad-, Elektro-, Licht- und Designausstattung<br />
mit Lichtdesign von Christian<br />
tuermer aus Köln ist vom Feinsten. Der Boden<br />
besteht zum überwiegenden teil aus historischen<br />
Schlossdielen, die den Räumen nostalgischen<br />
Charme verleihen. Ein tiefgaragenstellplatz, ein
Carport sowie zwei Außenparkplätze vervollständigen<br />
den Komfort.<br />
Etwas übersichtlicher geht es in der klassischen<br />
Wohnung zu. Im ersten Obergeschoss erstrecken<br />
sich auf einer Wohnfläche von 155,65 m²<br />
vier vollständig restaurierte Zimmer mit einem<br />
Interieur-Design, das keine Wünsche offen lässt.<br />
Der Oberboden besteht ebenfalls aus historischen<br />
Dielen. Romantisches highlight: der so genannte<br />
Prinzessinnen-Balkon genau in der Mittelachse<br />
des Schlosses.<br />
ARChItEKtUR<br />
Ebenfalls noch erhältlich: eine kompakte Suite<br />
im Dachgeschoss des Schlosses mit rund 69 m²<br />
und historisch aufgearbeitetem Dachgestühl.<br />
Auch wenn Rainer Kohl schon viele Altbauten<br />
modernisiert hat, so war die Restaurierung eines<br />
Schlosses doch eine ganz besondere herausforderung.<br />
„Es ist faszinierend, wenn man<br />
die Möglichkeit bekommt, verantwortlich mit<br />
historischer Bausubstanz umzugehen“, so der<br />
Projektentwickler. „Vor allem die baulichen Genehmigungsverfahren,<br />
um neben einem historischen<br />
Gebäude einen neubau zu realisieren,<br />
waren ein echter Kraftakt, den wir aber Dank<br />
tatkräftiger Unterstützung der Stadt Monheim<br />
erfolgreich bewältigen konnten.“<br />
Stellt sich also nur noch die Frage: Modern im<br />
Loft leben oder klassisch im Schloss residieren?<br />
Diese Entscheidung dürfte nicht leicht fallen.<br />
www.lo3-duesseldorf.de<br />
www.stylish-wohnen.de<br />
Historie: www.schloss-laach.de<br />
15
16<br />
StADtEntWICKLUnG<br />
STADTUMBAU IN KLEINEN SCHRITTEN<br />
das Haus der <strong>Architektur</strong> Köln unterstützt das Projekt „Via Sacra“<br />
Montage: Haus der <strong>Architektur</strong> Köln<br />
Stadtumbau in kleinen Schritten geschieht ständig<br />
- in der Regel unbemerkt und allzu oft mit<br />
wenig Gespür und Phantasie. niemand schaut<br />
hin und so geht tag <strong>für</strong> tag in einem Prozess<br />
schleichender Erosion das verloren, was den<br />
Reiz unserer gewachsenen Städte ausmacht: die<br />
Vielfalt der Lebensräume, der nischen, in denen<br />
Unzeitgemäßes überdauert, Zukunft ausprobiert<br />
werden kann, in Spuren Vergangenheit lebendig<br />
bleibt und Kontinuität erfahrbar wird. Die großen<br />
baulichen Zeugen unserer kulturellen Vergangenheit<br />
werden Monumente, isoliert und museal,<br />
wenn sie dieses vielfältige Umfeld verlieren. Der<br />
Veränderungsdruck in den Innenstädten ist groß<br />
und es bedarf des gezielten Willens und eines langen<br />
Atems ihn in behutsame Bahnen zu lenken.<br />
<strong>Das</strong> Projekt „Via Sacra“ will die Aufmerksamkeit<br />
auf das städtebauliche Umfeld der großen sakralen<br />
Bauten in Köln richten, die nicht zuletzt<br />
dank des Wiederaufbaukonzeptes von Rudolf<br />
Schwarz noch immer Mittelpunkte lebendiger<br />
Innenstadtviertel sind. Zur Zeit ist es eher ein<br />
Überleben im Windschatten der Bereiche, die<br />
spektakuläre und tiefgreifende Veränderungen<br />
erfahren. <strong>Das</strong> Umfeld von St. Gereon ist bereits<br />
von solch einem radikalen Wandlungsprozess<br />
betroffen und es zeigt sich, dass rein defensive<br />
Maßnahmen wie das höhenkonzept nicht<br />
ausreichen. <strong>Das</strong> übergreifende städtebauliche<br />
Leitbild, das auch dieses großflächige Projekt in<br />
einen Bedeutungszusammenhang stellt, fehlt. Es<br />
reicht nicht die Einbettung an den Übergängen<br />
zu bearbeiten, Maßstäblichkeit und nutzung im<br />
Umfeld dieses spätantiken Bauwerks als abgenötigte<br />
Verpflichtung zu betrachten. <strong>Das</strong> Projekt<br />
will darauf hinweisen, welche Möglichkeiten sich<br />
auftun, wenn die Stadt Köln sich entschließt mit<br />
ihrem baukulturellen Erbe zu wuchern und ihre<br />
einzigartigen Bauwerke als leuchtende Fixsterne<br />
im „häusermeer“ zu begreifen und überzeugend<br />
miteinander zu verknüpfen.<br />
<strong>Das</strong> haus der <strong>Architektur</strong> Köln bündelt nun in<br />
einer neuen Initiative die bereits vorhandenen<br />
Ansätze. Es soll vermittelt werden, dass die „Via<br />
Sacra“ nicht nur eine schöne Idee ist, sondern<br />
ein umsetzungsfähiges Konzept, <strong>für</strong> das sich der<br />
Einsatz lohnt. Diese Fragestellung hat schon die<br />
Wiederaufbauplaner beschäftigt. Der Architek-<br />
turhistoriker Wolfgang Pehnt erinnerte an die<br />
Idee der Via Sacra und verband damit den Appell<br />
an Politik und Verwaltung, angesichts einer bis<br />
heute von „Ödstellen und Verkehrsschneisen<br />
entstellten Innenstadt“, die Aktualität einer solchen<br />
verbindenden stadträumlichen Leitidee zu<br />
erkennen und zu verfolgen.<br />
In der Folge haben der Bund Deutscher Architekten<br />
BDA, das <strong>Architektur</strong> Forum Rheinland und<br />
der Deutsche Werkbund konkrete Vorstellungen<br />
zur Umsetzung des stadträumlichen Leitbildes<br />
Via Sacra entwickelt: nicht eine forcierte Wegeführung<br />
oder einheitliche Gestaltung, sondern<br />
eine Kette vorbildlicher und innovativer Interventionen<br />
aus dem Geist der jeweiligen Situation<br />
heraus sollten die Via Sacra zu einem „Pilgerpfad<br />
der Baukultur“ ganz eigener Art machen und<br />
ganz im Sinne des historischen Pilger- und Prozessionsgedankens<br />
von Station zu Station führen.<br />
www.hda-koeln.de/projekte/viasacra
www.boconcept.com<br />
Tagesbett Morini ab 979,– €, erhältlich in über 80 Bezügen<br />
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ist da!
18<br />
ARChItEKtUR<br />
EIN REIHENHAUS, DAS AUS DER REIHE FÄLLT<br />
Umbau eines 60er-Jahre-Hauses in Rodenkirchen<br />
Aus einem Reihenendhaus in Rodenkirchen<br />
aus den 60er Jahren und dem Wunsch dieses<br />
zeitgemäß zu gestalten, ist in 2010/11 ein Sanierungsprojekt<br />
<strong>für</strong> das Büro Dieckmannhartmann-<strong>Architektur</strong><br />
+ Speziallösungen geworden.<br />
Dabei lautetet der genaue Auftrag, den Charakter<br />
des vor 50 Jahren üblichen „Baucharmes“<br />
neu zu interpretieren und dem Grundriss und<br />
somit der Wohnlichkeit des hauses ein neues<br />
Gesicht zu geben. Gleichzeitig sollten bei der<br />
Kernsanierung die höchsten Ansprüche an<br />
architektonische Gestaltung, haustechnik und<br />
Energieeffizienz erfüllt werden.<br />
Gewünscht, geplant. Mit dem Ziel die Räumlichkeiten<br />
in einen neuen, modernen und großzügigen<br />
Kontext zueinander treten zu lassen,<br />
wurden zahlreiche Innenwände zurückgebaut<br />
und diverse türöffnungen ausgeweitet. Dadurch<br />
konnte eine geschickte Lenkung des tageslichts<br />
erreicht werden, sodass die natürliche helligkeit<br />
auch die zuvor dunklen Ecken erreicht und sie<br />
attraktiv und wohnlich erscheinen lässt.<br />
<strong>Das</strong> Beleuchtungskonzept unterstreicht das<br />
Zusammenspiel von Formen und Farben und<br />
unterstützt die architektonische Vorgabe, den<br />
zuvor eng und beklemmend wirkenden Räumlichkeiten,<br />
eine neue Großzügigkeit und Klarheit<br />
zu verleihen. Die Fassade im Erdgeschoss<br />
zur Gartenseite hin wird vollständig aufgelöst<br />
und erhält eine Glasfaltanlage, die im geöffneten<br />
Zustand den Wohnraum mit dem Außenraum<br />
zusammenführt.<br />
Fotos: DieckmannHartmann Architekten<br />
Die Wohnfläche im Dachgeschoss ist mit<br />
der neuen, straßenseitigen Gaube vergrößert<br />
worden. Zugleich haben die anderen Räume<br />
im Dachgeschoss durch die bewusst sichtbare<br />
Dachkonstruktion und nicht zuletzt auch<br />
durch den Rückbau der Geschossdecke zum<br />
Dachboden zusätzlich an Qualität und Raum<br />
gewonnen. Ein großzügiger Wellnessbereich<br />
mit Whirpool und Luxus-Sauna unterstreicht
darüber hinaus die Exklusivität des Innenausbaus.<br />
Ohne aufdringlich zu wirken, erhält das<br />
Dach eine anthrazitfarbene Aluminiumeindeckung,<br />
die einen gestalterischen Akzent in das<br />
von Einfamilienhäusern geprägte Umfeld in<br />
Rodenkirchen setzt.<br />
Mit dem Energiekonzept – bestehend aus Solarkollektoren,<br />
Dreifach-Verglasung, einer Lüftungsanlage<br />
mit Wärmerückgewinnung und<br />
einer sehr hochwertigen Dämmung und Luftdichtigkeit<br />
der Gebäudehülle – erreicht das haus<br />
einen Primärenergiebedarf von unter 60 kWh/<br />
m² und ist somit besonders Energie effizient.<br />
Die wegen des WDVS erhöhte Laibungstiefe<br />
ARChItEKtUR<br />
wurde durch Abschrägen der Laibungsflächen<br />
ein elementarer Bestandteil des Gestaltungskonzepts<br />
der Fassade. Damit bekommt der<br />
Charakter der lieblosen 50er Jahre Fassade<br />
ein neues Gesicht. Durch die unterschiedliche<br />
Farbgebung der Laibung, die sich im Farbspektrum<br />
der Dachfläche sowie der Fensterrahmen<br />
bewegt, wird eine Schattenwirkung und damit<br />
tiefe suggeriert – selbst wenn die Sonne mal<br />
nicht scheint.<br />
<strong>Das</strong> einzige, was in der neuinterpretation des<br />
hauses an seine Vergangenheit erinnern lässt,<br />
ist der rote Kunststoffhandlauf am treppengeländer.<br />
Ein Klassiker der <strong>Architektur</strong> der 50er<br />
und 60er Jahre – und im haus in Rodenkirchen<br />
ein klarer hinweis auf das tatsächliche Alter<br />
des Gebäudes.<br />
Architekten / Planung und Gestaltung:<br />
www.dieckmannhartmann.de<br />
Energetisches Konzept:<br />
www.performative-architektur.de<br />
Lichtplanung:<br />
www.kreon.com<br />
Fassaden- und Malerarbeiten:<br />
www.schaffraneck.de<br />
Dachdeckerarbeiten:<br />
www.teccologne.de<br />
19
20<br />
InnEnARChItEKtUR<br />
MODERNER KOMFORT IN ALTEN GEMÄUERN<br />
modernisierte Villa in Bad godesberg<br />
Fotos: Lioba Schneider<br />
Betrachtet man die Villa in Bad Godesberg von<br />
außen, fühlt man sich gleich in vergangene Zeiten<br />
zurückversetzt. In Zeiten, die von Pferdekutschen<br />
geprägt waren und in denen der moderne<br />
Komfort noch nicht Einzug gehalten hat. Doch<br />
betritt man die alten Gemäuer, ist man sofort<br />
im hier und Jetzt. Mit all den gewohnten Annehmlichkeiten<br />
unserer Zeit. Weiße Flügeltüren<br />
verbinden sich mit moderner Kunst, hohe<br />
Räume mit innovativer Beleuchtung und die<br />
einst historischen Räumlichkeiten mit farbigen<br />
Möbeln. Keine Frage, die vom privaten Auftraggeber<br />
angestrebte Symbiose zwischen historie<br />
und Modernität, zwischen nostalgie und dem<br />
Komfort der neuzeit ist dem beauftragten <strong>Architektur</strong>büro<br />
„Coelewij Interiors&Design“ gelungen.<br />
<strong>Das</strong> vor acht Jahren gegründete Büro<br />
sieht den Schwerpunkt seiner Arbeit vor allem<br />
darin, innovative Raumkonzepte zu entwickeln<br />
und umzusetzen.<br />
Gemäß den Wünschen der Bauherren sollte<br />
das alte Gebäude zu einem Wohnhaus umgebaut<br />
werden, das lichtdurchflutet und großzügig<br />
angelegt ist. Dabei war es dem Auftraggeber ein<br />
besonders Anliegen, vor allem genügend Raum<br />
<strong>für</strong> seine Kunst zu schaffen. Aus diesem Grund<br />
entschieden sich die Architekten gemeinsam<br />
mit dem Ehepaar <strong>für</strong> eine eher zurückhaltende<br />
Einrichtung, die aber dennoch warm und einladend<br />
wirkt.<br />
Da sich das Objekt in einem eher schlechten Zustand<br />
befand, musste es zunächst grundlegend<br />
renoviert werden. Die vormals kleinen Zimmer<br />
wurden in große Räumlichkeiten verwandelt.
Gelungen ist dies mit hilfe von Wanddurchbrüchen,<br />
großzügigen Glasschiebetüren und großen<br />
Glasflächen, die in die Gartenfassade eingesetzt<br />
wurden. neben Glas kam innerhalb der Fassade<br />
auch viel holz zum Einsatz. Im Erdgeschoss ist<br />
der Pandomo Betonfließestrich in Weiß gehalten<br />
und wurde anschließend von dem lokalen<br />
Künstler herrn Dimon handbemalt. Der holzboden<br />
aus Ahornparkett harmoniert perfekt mit<br />
der Wandgestaltung. Sämtliche Bäder sind mit<br />
Bisazza Mosaik versehen und sorgen <strong>für</strong> schöne<br />
Stunden im Bad.<br />
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jetzt exklusiv bei…<br />
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Um die Villa ins rechte Licht zu setzen, waren<br />
verschiedene Firmen im Einsatz. Während das<br />
Lichtkonzept <strong>für</strong> die Grundbeleuchtung Erco<br />
geliefert hat, kommt die andere Beleuchtung<br />
vom Lichthaus Enzinger in Bad Godesberg. Um<br />
rother<br />
küchenkonzepte + möbeldesign | Im Mediapark 6B | 50670 Köln | Telefon 0221 71980<strong>03</strong> | www.rother-kuechenkonzepte.de<br />
die Gartengestaltung kümmerte sich die Firma<br />
Crämer&Wollweber. Insgesamt umfasste die Planung<br />
und Realisation der neukonzeption rund<br />
zwölf Monate.<br />
www.coelewij.de<br />
21
22<br />
ARChItEKtUR<br />
REFUGIUM ZUM WOHLFÜHLEN Foto: Lioba Schneider<br />
nur wenige Fenster, eingeschossig und ganz in<br />
Weiß – was auf den ersten Blick kaum an ein interessantes<br />
Wohngebäude erinnern mag, entpuppt<br />
sich als lichtdurchflutetes, raffiniert gestaltetes<br />
Refugium. Entstanden ist das Wohngebäude in<br />
einem kleinen neubaugebiet zwischen der historischen<br />
Stadtgrenze und dem Mühlenraben der<br />
Lechenicher Altstadt. Insgesamt stand den Architekten<br />
ein 570 Quadratmeter großes Grundstück<br />
zur Verfügung, das sowohl im norden als auch<br />
im Westen durch eine mehr als drei Meter hohe<br />
Mauer vom alten jüdischen Friedhof getrennt ist.<br />
noch bis vor wenigen Jahren diente die Fläche zur<br />
landwirtschaftlichen nutzung, was die knorrigen<br />
Kirschbäume an der südlichen Grundstücksgrenze<br />
erklärt.<br />
An der Straße genau zwischen diesen alten Kirschbäumen<br />
liegt der Eingang des hauses, zu dem<br />
man durch ein tor und einen kleinen Eingangshof<br />
gelangt. Bereits hier eröffnet sich dem Besucher<br />
dank der großzügigen Perspektiven und den verschiedenen<br />
Lichtstimmungen ein erster imposanter<br />
Eindruck des Privathauses.<br />
Bei der Planung und Konzeption des hauses galt<br />
es die unterschiedlichsten Vorgaben und Vorstellungen<br />
der Bauherrin zu berücksichtigen. Dazu<br />
gehörte zum Beispiel, die Lebensbereiche „Wohnen“<br />
und „Arbeiten“ gemeinsam unter einem Dach<br />
zu realisieren. Ziel war es ebenso, auf nur einer<br />
Etage barrierefreies Wohnen zu ermöglichen.<br />
Zudem sollte maximaler Schutz der Privatsphäre<br />
gewährleistet sein. <strong>Das</strong> haus sollte von außen<br />
nicht einblickbar sein. Zugleich war aber viel Licht<br />
im Inneren gewollt.<br />
Um diesen Wünschen gerecht zu werden, entschieden<br />
sich die Architekten <strong>für</strong> eine h-förmige<br />
<strong>Architektur</strong>, die den Bauherren insgesamt eine<br />
135 Quadratmeter große Wohnfläche bietet. Dank<br />
dieser Bauweise sind zwei Innenhöfe entstanden:<br />
ein geschlossener Eingangshof und ein sich zu einer<br />
Seite öffnender Gartenhof. Diese Freiräume in<br />
der Mitte sorgen <strong>für</strong> eine weitere Differenzierung<br />
des Raumgefüges im Erdgeschoss – den privaten<br />
Schlaf- und den weniger privaten Wohn- und<br />
Essbereich.
Sämtliche Wände zu den höfen bestehen aus<br />
raumhohen Schiebefenstern, so dass sich die Räume<br />
zu den terrassen und dem Garten weit öffnen.<br />
Mit dieser Konstruktion konnte dem Wunsch nach<br />
lichtdurchfluteten Räumen entsprochen werden,<br />
ohne dabei zuviel Einblick von außen zu gewähren.<br />
Dies unterstreichen auch die geschlossenen, fast<br />
fensterlosen Wände an den drei Seiten, welche die<br />
Idee eines schutzgewährenden Refugiums realisieren<br />
und das äußere Erscheinungsbild reduzieren.<br />
Die wenigen Fenster dienen an dieser Stelle<br />
ausschließlich als Lichtquelle bzw. verzahnen das<br />
Untergeschoss mit dem abgesenkten Außenraum.<br />
Als Fußbodenbelag wurden Massivholzdielen und<br />
amerikanische Weißeiche gewählt. Die Wand- und<br />
Deckenoberflächen sind aus gefilztem und gestri-<br />
ARChItEKtUR<br />
chenem Kalk-Gips-Putz. Verschiedene Einbauten<br />
im Innenbereich sind ganz auf das Farbkonzept<br />
des gesamten hauses abgestimmt. So entschieden<br />
sich die Bauherren zum Beispiel bei den Schränken<br />
in der Ankleide <strong>für</strong> gehängte Glasschiebetüren in<br />
„bianco-latte“, während die Schiebetüren des Garderobenschranks<br />
aus weiß lackiertem Glas sind.<br />
www.martinlohmannarchitekt.de<br />
23
24<br />
ARChItEKtUR<br />
MODERNE NUTZUNG HINTER HISTORISCHER FASSADE<br />
RTl und Talanx in den Rheinhallen Köln<br />
Die Rheinhallen in Köln wurden 1924 auf Initiative<br />
des damaligen Oberbürgermeisters Konrad<br />
Adenauer am rechten Rheinufer in Deutz errichtet,<br />
mit Blick auf den <strong>Kölner</strong> Dom. Durch mehrmalige<br />
Erweiterungen entstand innerhalb kurzer Zeit ein<br />
uneinheitliches Bild. Anlässlich der Internationalen<br />
Presseausstellung (Pressa) 1928 wurden die<br />
heterogenen Ausstellungshallen daher durch eine<br />
Randbebauung mit einheitlicher Ziegelfassade zu<br />
einem Gesamtkomplex zusammengefasst. 2005<br />
gingen die bis zu diesem Zeitpunkt als Messegelände<br />
genutzten hallen zurück an die Stadt Köln.<br />
nach der Entscheidung des hauptmieters RtL<br />
<strong>für</strong> diesen Standort wurde das denkmalgeschützte<br />
Gebäudeensemble, bestehend aus der expressionistischen<br />
Ziegelfassade, dem an der nord-West-<br />
Seite gelegenen Messeturm sowie dem Ehrenhof,<br />
vom <strong>Architektur</strong>büro hPP hentrich–Petschnigg<br />
& Partner komplett umgebaut und saniert.<br />
Unter Beibehaltung des architektonischen und<br />
städtebaulichen Erscheinungsbildes entstand hinter<br />
der denkmalgeschützten Fassade ein hochmoderner<br />
Verwaltungskomplex mit integriertem Sendezentrum<br />
<strong>für</strong> die beiden hauptnutzer RtL und<br />
Foto: Jens Willebrand<br />
die Versicherungsgruppe talanx. Da<strong>für</strong> wurden die<br />
ursprünglichen hallen abgerissen und durch zwei<br />
kammartige, viergeschossige Baukörper ersetzt, die<br />
sich der höhe der bestehenden Fassade anpassen.<br />
Zur halle in der Mitte der beiden Baukörper steigt<br />
die Gebäudehöhe auf sechs Geschosse an. Mit einer<br />
Länge von 200 Metern bildet die halle die Verbindung<br />
zwischen Ehrenhof und tanzbrunnen und<br />
kann aufgrund ihrer innovativen Überdachung<br />
als flexibler Raum <strong>für</strong> Sonderveranstaltungen genutzt<br />
werden. Ein zentraler gläserner Baukörper<br />
im norden der neuen Erschließungshalle dient als
haupteingang und Verbindungsbau <strong>für</strong> RtL sowie<br />
als Pendant zum historischen Ehrenhof im Süden.<br />
In diesem wurde eine »Skylobby« als haupteingang<br />
<strong>für</strong> talanx integriert.<br />
Die historische Ziegelfassade wurde durch eine<br />
Stahlskelettkonstruktion statisch unterstützt, mit<br />
neuen Zinkblechverkleidungen versehen und gereinigt.<br />
Die Fassaden der neuen Baukörper sind<br />
als raumhoch verglaste Leichtmetallfassaden<br />
konzipiert. Alle Büros können über Außenfenster<br />
natürlich belüftet werden. In den Obergeschossen<br />
der beiden Baukörper befinden sich überwiegend<br />
Büroflächen, im Erdgeschoss sowie in teilen der<br />
Obergeschosse sind Sonderbereiche wie Kantine<br />
und Besprechungsräume untergebracht. RtL übernimmt<br />
mit circa 80.000 Quadratmetern Brutto-<br />
ARChItEKtUR<br />
geschossfläche den größten teil der hallen. Dabei<br />
sind der Sendebetrieb und die Redaktionen auf<br />
der Westseite angeordnet, die Sendeabwicklung<br />
im Osten. Der <strong>Architektur</strong> des Bestandes folgend<br />
stellen die inneren Baukörper eine Symbiose aus<br />
respektvollem Umgang mit den denkmalgeschützten<br />
Bereichen und der zeitgenössischen <strong>Architektur</strong>sprache<br />
eines neubaus dar. Die Massivität der<br />
dunklen Ziegelfassade als Außenhaut und die dezente<br />
transparenz der inneren Struktur erzeugen<br />
eine kontrastreiche und gleichzeitig aufeinander<br />
abgestimmte Gesamtwirkung.<br />
www.hpp.com<br />
25
26<br />
ARChItEKtUR<br />
VORHANG AUF FÜR SCHAUSPIEL UND OPER<br />
Sanierung und neugestaltung der Bühnen Köln<br />
Animation: hh-vision<br />
<strong>Das</strong> nach den Plänen von Wilhelm Riphahn zwischen<br />
1957 und 1962 am Offenbachplatz erbaute,<br />
denkmalgeschützte Ensemble aus Opernhaus,<br />
Schauspielhaus und Opernterrasse wird generalsaniert.<br />
Diese Entscheidung traf die <strong>Kölner</strong> Politik<br />
nach vorausgegangener intensiver gesellschaftlicher<br />
Diskussion, bei der um einen neubau des<br />
Schauspielhauses (nach bereits entschiedenem <strong>Architektur</strong>wettbewerb)<br />
oder aber eine Generalsanierung<br />
gestritten wurde. 2010 entsprach der Stadtrat<br />
dem Bürgerbegehren <strong>für</strong> den Erhalt der Gebäude.<br />
Im Juli 2011 stellte nun die mit den Sanierungs-<br />
planungen beauftragte Arbeitsgemeinschaft aus<br />
den Architekten hPP hentrich-Petschnigg &<br />
Partner und theapro die Zwischenergebnisse der<br />
Entwurfsplanung vor.<br />
Die markante <strong>Architektur</strong> Wilhelm Riphahns gehört<br />
mit ihrer kraftvollen, vielfältigen Formensprache<br />
zum architektonischen und kulturellen Erbe<br />
der 1950er Jahre. Um den skulpturalen Charakter<br />
des Entwurfes zu erhalten und nicht zu verfälschen,<br />
legen die Planer Wert auf einen behutsamen<br />
Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand<br />
und einer zurückhaltenden, aber dennoch eigen-<br />
ständigen Formensprache hinsichtlich der neu zu<br />
gestaltenden Bereiche.<br />
Die ehemaligen Opernterrassen erhalten eine<br />
Umnutzung und werden zur Spielstätte der „Kleinen<br />
Bühnen“. Im Außenbereich zu kleinem und<br />
großen Offenbachplatz schließt sich eine gastronomische<br />
nutzung mit Außenbewirtschaftung<br />
an. Der Bereich des Zuschauerraumes und des<br />
dazugehörigen, ebenerdigen Foyers öffnet sich mit<br />
transparenter Fassade zu beiden Plätzen und bietet<br />
somit die Möglichkeit, diese städtischen Räume zu<br />
bespielen. Die Grenze zwischen Innen und Außen
wird aufgelöst, die Bühne wird zum Platz und der<br />
Platz wird zur Bühne. Die Funktion der bestehenden<br />
Brücke zwischen Opernterrasse und Oper soll<br />
zurückgebaut werden, um die beiden Plätze noch<br />
stärker miteinander zu vernetzen.<br />
Eine weitere Veränderung erfährt das Ensemble am<br />
ehemaligen Betriebshof an der Krebsgasse und im<br />
Bereich zwischen den Werkstatttürmen. Der Betriebshof<br />
erhält eine dreigeschossige Überbauung<br />
mit Büronutzung, während im Bereich zwischen<br />
den Werkstatttürmen zwei neue Probebühnen, das<br />
Kostümdepot sowie die Bühnentechnik untergebracht<br />
werden. Ebenso wie bei der Gestaltung des<br />
äußeren Erscheinungsbildes ist die Ablesbarkeit<br />
des Riphahn’schen Raumkonzepts auch bei der<br />
Sanierung der Zuschauerräume planerische Voraussetzung.<br />
Die unter Denkmalschutz stehenden<br />
ARChItEKtUR<br />
Zuschauerräume beider Bühnen werden saniert<br />
und akustisch aufgewertet. Vor allem im Bereich<br />
des Schauspielhauses sind umfangreiche Maßnahmen<br />
zur Verbesserung der Sprachverständigung<br />
vorgesehen, insbesondere durch die Verkleinerung<br />
des Raumvolumens.<br />
Wie das Bühnenensemble ab voraussichtlich 2015<br />
aussehen wird, zeigen die photorealistischen Simulationen<br />
der Architekten.<br />
www.hpp.com<br />
27
28<br />
InnEnARChItEKtUR<br />
AUF DEN SPUREN KAISER WILHELMS<br />
neue Kaiserbüros am Kaiser-wilhelm-Ring<br />
Fotos: Marcus Gloger<br />
Pittoreske Park- und Springbrunnenanlagen,<br />
hochwertige Möbelhäuser und eine abwechslungsreiche<br />
Gastronomielandschaft machen<br />
den Kaiser-Wilhelm-Ring zu einer der schönsten<br />
Büroadressen in der Dommetropole. Genau hier<br />
an diesem Standort, wo sich einst schon Kaiser<br />
Wilhelm I. wohl fühlte und als namenspatron<br />
an kaiserliche Zeiten erinnert, werden nach dem<br />
Konzept der Kaiserbüros I bis herbst dieses Jahres<br />
weitere Büros entstehen. Der Feder des bedeutenden<br />
Architekten Theodor Merill 1937 entsprungen,<br />
ist das haus Kaiser-Wilhelm-Ring 15<br />
Grundstein der Kaiserbüros, die historisches Flair<br />
mit moderner technik und Effizienz vereinen.<br />
Projektentwickler und Investor ist Dr. Martin<br />
Küster, der seinen traum von Immobilien mit<br />
der Gründung der Dr. Küster Grundbesitz Gmbh<br />
wahrgemacht hat. Spezialisiert auf erstklassige<br />
Lagen und größtenteils Denkmalobjekte saniert<br />
er architektonisch anspruchsvolle Altbauten mit<br />
der Maßgabe der Originaltreue und gemäß modernen<br />
Anforderungen sowie einer zeitgemäßen<br />
und edlen Material- und Designsprache. Dabei<br />
werden die gewählten Materialen und techniken<br />
so aufeinander abgestimmt, dass eine außergewöhnliche<br />
Ästhetik erzielt werden kann.<br />
In den kommenden Monaten werden am Kaiser-<br />
Wilhelm-Ring zwei weitere Objekte behutsam<br />
revitalisiert. Eine tiefgarage, die eher an ein<br />
Sterne-hotel denn an einen Autoabstellplatz<br />
erinnert, rundet die Lage <strong>für</strong> Mieter und Besucher<br />
ab. Vis à vis wird derzeit die hochwertige<br />
Deutschlandzentrale der Score Versicherung<br />
gebaut. Auf der Rückseite entsteht im Gerling
Quartier ein exklusives Premium Ensemble aus<br />
Büros, Gastronomie und Wohnen. Mittendrin<br />
die beiden neuen Objekte Kaiser-Wilhelm-Ring<br />
26 und von Werth-Strasse 15.<br />
Aufgrund der Probleme, die oftmals gerade <strong>für</strong><br />
kleine und mittlere Bürogrößen ungelöst bleiben,<br />
ist die Zielsetzung in den neuen Kaiserbüros III<br />
eindeutig: Zum einen soll die Qualität der Arbeitsplätze<br />
optimiert werden und so eine Steigerung<br />
der Leistungsfähigkeit und Produktivität<br />
der Mitarbeiter erreicht werden. Zum anderen<br />
ist es das Ziel, mit hilfe eines Wohlfühlcharak-<br />
InnEnARChItEKtUR<br />
ters die Mitarbeiter zu motivieren. neben dem<br />
gestalterischen Schwerpunkt wird in den Kaiserbüros<br />
III durch hightech in ein ganzheitliches<br />
und nachhaltiges Zukunftskonzept investiert.<br />
Insbesondere der akustischen und visuellen Behaglichkeit<br />
wird großes Augenmerk gewidmet.<br />
Ein Großteil der modernen Arbeit basiert auf<br />
Kommunikation und transparenz. Meist entsteht<br />
dadurch eine Geräuschqualität, welche unterbewusst<br />
die Leistungsfähigkeit reduziert. Schall und<br />
Lärm reduzieren nachhaltig die menschliche<br />
Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Konzentration<br />
sowie Gedächtnis und steigern die Unbehaglich-<br />
29
keit und Fehlerquote. Mit patentierten hightech<br />
Systemen entsteht nun erstmals auch <strong>für</strong> kleine<br />
Einheiten ein Raumkonzept mit Glas-/Schallabsorbern<br />
als individuelles trennwandsystem,<br />
welches eine einmalige Symbiose aus Privatsphäre<br />
und transparenz, aus Kommunikation und<br />
Ruhe, aus helligkeit und Wohlfühlatmosphäre<br />
schafft, die unter dem Motto „transparenz <strong>für</strong><br />
30<br />
InnEnARChItEKtUR<br />
konzentriertes Arbeiten“ mitunter Schallschutz<br />
ohne türen erlaubt – ideal <strong>für</strong> die Leistungsbilanz<br />
der Mieter.<br />
Der überwiegende Leerstand der Büroflächen<br />
erleichtert eine zügige und grundlegende Revitalisierung<br />
mit modernsten Merkmalen und<br />
flexiblen Grundrissen bis 300 m². neben Features<br />
Faszination Holz.<br />
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Köln (Bayenthal) l Bonner Straße 242 l Tel. 0221 - 94 72 535<br />
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wie einem elektronischen, vollautomatischen<br />
Zugang, edler Grundbeleuchtung und CAt 7<br />
Verkabelung, zählt dazu mitunter ein „in“ der<br />
Einheit endender Aufzug. Die Materialsprache<br />
wird hochwertig und stimmig sein. So sind die<br />
hauseingangstüren und Etagentüren aus pulverbeschichtetem<br />
Aluminium mit filigranen<br />
Flachzierleisten, während die Zimmertüren zu<br />
den Büroräumen hochwertige raumhohe Glasrahmentüren<br />
mit edler Blockzarge aufweisen.<br />
Auf dem Fußboden findet sich Massivholz bzw.<br />
Marmor. In Sachen heizung fiel die Wahl auf<br />
eine Fernwärmeanlage mit hochwertigen Flachheizkörpern.<br />
Zugleich ist auch <strong>für</strong> Abkühlung<br />
in den heißen Sommermonaten gesorgt: Eine<br />
optionale Klimatisierung mit zugluftfreier und<br />
vollintegrativer technik können die Mieter <strong>für</strong><br />
ihr Büro wählen und so trotz hoher Außentemperaturen<br />
eine angenehme Arbeitsatmosphäre<br />
<strong>für</strong> ihre Mitarbeiter schaffen.<br />
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Robert-Perthel-Straße 38, 50739 Köln-Bilderstöckchen<br />
Telefon 0221 3 55 40 25, www.herzog-diekueche.de<br />
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31
32<br />
ARChItEKtUR<br />
EIN AUFREGEND ANDERES WOHNKONZEPT<br />
K-STAR RESIdEnCE KÖln<br />
In unmittelbarer nähe zu Dom und Rhein –<br />
mitten im Kunibertsviertel – und perfekt angebunden<br />
an den nah- und Fernverkehr, entsteht<br />
mit einem in seiner <strong>Architektur</strong> prägnanten und<br />
ungewöhnlichen Gebäude ein einzigartiger Ort,<br />
der alle Vorteile urbanen Lebens miteinander<br />
verbindet.<br />
K-StAR RESIDEnCE KÖLn heißt das neuartige<br />
Wohnkonzept <strong>für</strong> urbane Designwohnungen<br />
– <strong>für</strong> das die Lebenstraum Gesellschaft <strong>für</strong><br />
modernes Wohnen mbh die <strong>Architektur</strong>büros<br />
Gatermann + Schossig & römer partner architekten<br />
und die Lh&E Group als Planer und Kooperationspartner<br />
gewonnen hat. Damit findet<br />
sich eine perfekte Symbiose aus erfahrenen Projektentwicklern,<br />
renommierten Architekten und<br />
Lifestyleexperten im Bereich der Luxushotellerie<br />
(Kameha Grand Bonn hotel)<br />
Unverkennbar und repräsentativ überzeugt das<br />
neue Eckgebäude an der Servasgasse / Am alten<br />
Ufer – in nähe des hauptbahnhofes – durch ein<br />
markantes <strong>Architektur</strong>konzept und ist in seiner<br />
nah- und Fernwirkung gleichermaßen präsent.<br />
harmonisch fügt sich das Erdgeschoss in die<br />
Umgebung ein, während die darüber liegenden<br />
Geschosse sich in den Straßenraum schieben und<br />
auf einer Gesamtfläche von über 3.300m² <strong>für</strong> geordnete<br />
Bewegung sorgen. Die ansprechende Fassadengestaltung<br />
aus vollverglasten, klippenartig<br />
angeordneten Elementen erlaubt dem Bewohner<br />
einen direkten Blick in die Straßen des Veedels,<br />
auf die alte romanische Kirche St. Kunibert oder<br />
auf das <strong>Kölner</strong> Wahrzeichen, den Dom.<br />
Klare Linien und ausgesuchte Materialien sind<br />
die charakteristischen Merkmale des Gebäudes.<br />
Durchgängig ziehen sie sich fort in den im Wechselspiel<br />
angeordneten Balkonen und Loggien,<br />
deren bodentiefe Fensterfronten die Grenze<br />
zwischen Innen und Außen – Privat und doch<br />
„Mittendrin“ – auf spielerische Weise aufzuheben<br />
scheinen.
hinter dieser extravaganten Fassade verbirgt<br />
sich ein hoher Anspruch an einen ressourcensparenden<br />
Einsatz von Materialien und das Ziel<br />
der nachhaltigkeit, die durch modernste Gebäudetechnik<br />
und ein intelligentes Flächendesign<br />
zum Ausdruck kommen.<br />
Moderne <strong>Architektur</strong> in einem lebenswerten,<br />
attraktiven Umfeld ist das Credo des neuartigen<br />
Wohnkonzeptes K-StAR, das sich auch in den<br />
unterschiedlichen Wohnungstypen wiederfindet<br />
und sich durch ein Optimum an helligkeit,<br />
Großzügigkeit und einen besonderen Wohlfühlfaktor<br />
auszeichnet<br />
ARChItEKtUR<br />
So sind die unterschiedlichen Wohnmöglichkeiten<br />
und -schnitte vielfältig und lassen die Wahl<br />
zwischen Appartements von 47 m² bis 58 m², 2-3<br />
Zimmer Wohnungen von 78 m² bis 135 m² sowie<br />
mehreren Penthouses von 168 m² bis 300 m².<br />
Die hochwertigen, flächenoptimierten Appartements<br />
in den unteren Geschossen bieten jeglichen<br />
Komfort und sind auf die Ansprüche insbesondere<br />
„mobiler“ nutzer perfekt zugeschnitten.<br />
Gekonnt werden hier auf Wunsch eigens<br />
designtes Interieur im Kameha-Style aus edlen<br />
Materialien mit modernster technik und komfortablen<br />
Serviceleistungen verbunden. „Über<br />
den Dächern von Köln“ dagegen findet man sich<br />
in den Wohnungen der oberen Geschosse wieder.<br />
Großzügig und attraktiv geschnitten sind<br />
sie mit hohen Decken, bodentiefen Fenstern und<br />
großflächigen terrassen ausgestattet, die zum<br />
teil den Blick auf den Dom erlauben. hier oben<br />
bieten sich sämtliche Vorteile und individuelle<br />
Gestaltungsmöglichkeiten häuslichen Wohnens<br />
– perfekt <strong>für</strong> Stadtmenschen: mitten im trubel<br />
und doch Raum und Ruhe zum Durchatmen ...<br />
Durch die ausgesuchten und durchdachten<br />
Serviceleistungen im Kameha-Style kann das<br />
Wohnkonzept abgerundet werden. „Ob Included<br />
Services“ wie Empfangsservice, ticketservice<br />
und Sicherheitsüberwachung oder „A la carte<br />
Services“ wie In-Room-Dining, Personal trainer<br />
oder Reinigung – der Bewohner kann sich wie<br />
im hotel fühlen und dazu tragen Public Areas<br />
wie eine einladende Lounge, ein Deli Restaurant<br />
und ein hauseigenener Fitness- und Spa-Bereich<br />
ebenfalls bei.<br />
www.kstar.com<br />
www.lebenstraum-koelnbonn.de<br />
33
34<br />
StADtEntWICKLUnG<br />
DER LEUCHTTURM VON KÖLN Fotos: Jens Willbrand<br />
Blickfang im zentrum: der KÖlnTURm<br />
Sie stehen an den Küsten. Inmitten von sanften<br />
Dünen oder auf einem Felsen in der Brandung.<br />
Sie trotzen den Stürmen und sorgen in der Seefahrt<br />
<strong>für</strong> sichere Orientierung: Leuchttürme.<br />
Auch im Meer der Städte kann ein Leuchtturm<br />
seine Wirkung entfalten. Der KÖLntURM ist<br />
ein schönes Beispiel da<strong>für</strong>. Er ist natürlich kein<br />
Leuchtturm der herkömmlichen Art – aber Köln<br />
liegt ja auch nicht am Atlantik oder der Ostsee.<br />
Er ist ein Leuchtturm der Urbanität. Bei nacht<br />
wird das besonders deutlich: nach Einbruch der<br />
Dunkelheit verwandeln 360 Strahler die obere<br />
Fassade von Kölns höchstem Bürohaus (165,48<br />
Meter inklusive Antenne) in ein großflächiges<br />
netz von grünlich-blauen Lichtpunkten, die<br />
vor der Fassade zu schweben scheinen. Der<br />
Schöpfer dieses „immateriellen Lichtkleides“<br />
oder „Lichtvorhangs“, wie er selber sein Werk<br />
nennt, ist der Lichtkünstler Professor heinz<br />
Mack, Mitbegründer der Gruppe ZERO und<br />
zweifacher Documenta-teilnehmer.<br />
Mack wollte mit der Illumination des KÖLntURM<br />
Dynamik und Faszination zugleich<br />
erzeugen. Er erdachte eine Lichtsteuerung,<br />
die einen rhythmischen Ablauf zwischen den<br />
Lichtstrahlern der einzelnen Etagen und deren<br />
waagerechten „Lichterketten“ erzeugt. Von unten<br />
nach oben laufend, wirkt die Beleuchtung so, als<br />
baue sich die Fassade nach und nach auf. Eine<br />
Variation ist so programmiert, dass der Eindruck<br />
eines „Lichtregens“ entsteht.<br />
Während die Leuchttürme an den Küsten tagsüber<br />
pausieren, verfehlt der KÖLntURM auch<br />
im hellen seine Wirkung nicht: Kölns höchstes<br />
Bürogebäude gilt als einer der ersten Bauten mit<br />
einer „lesbaren Fassade“. Der KÖLntURM steht<br />
exemplarisch <strong>für</strong> „eine neue Gegenständlichkeit<br />
der Fassade, er nimmt mit seiner lesbaren Außenhülle<br />
eine Vorreiterrolle ein“, findet der Essener<br />
Architekt Christian Kohl, der gemeinsam mit<br />
Jean nouvel und Georg heckmann <strong>für</strong> den Bau<br />
des KÖLntURM verantwortlich war.<br />
„danach geht’s ab in die Höhe“<br />
<strong>Das</strong> Atelier Jean nouvel entwarf <strong>für</strong> den KÖLntURM<br />
eine Glasfassade, welche die Silhouette<br />
der Stadt nicht bloß widerspiegelt – sondern sie<br />
gleichsam enthält. Die technik: <strong>Das</strong> Glas wurde<br />
gewissermaßen bedruckt, indem Glas-Emaille-<br />
Pigmente in die einzelnen Scheiben eingebrannt<br />
wurden.
<strong>Das</strong> Ganze wirkt fast wie ein Super-8-Film –<br />
in die Vertikale gebracht. Schaut man an der<br />
Fassade empor, so sieht man, wie sich die Bildinformation<br />
immer um ein Stück je Stockwerk<br />
verschiebt – wie einzelne Bilder eines Films. Der<br />
KÖLntURM wächst quasi langsam aus der Stadt<br />
heraus in den himmel, es entsteht eine vertikale<br />
Dynamik. „Es ist doch so“, erklärt Architekt<br />
Kohl: „Jedes hochhaus will als Sockel auf dem<br />
Boden stehen, mit der Umgebung fest verankert<br />
sein. Danach geht’s dann ab in die höhe.“ Die<br />
KÖLntURM-Fassade unterstützt dieses Streben.<br />
Fest verankert im MediaPark, dynamisch in die<br />
höhe strebend, von weitem sichtbar: Elf Jahre<br />
nach seiner Einweihung ist der KÖLntURM<br />
längst zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden.<br />
Und zugleich zu einer Adresse, die man<br />
gerne im Briefkopf stehen hat. Ebenso dynamisch<br />
wie auf der Fassade geht es im Inneren zu: Renommierte<br />
internationale Firmen aus der Versicherungs-<br />
und Consultingbranche haben sich<br />
ebenso wie Finanzdienstleister, Rechtsanwälte<br />
und It-Unternehmen <strong>für</strong> den KÖLntURM entschieden.<br />
Zwei Beispiele sind die Boston Consulting<br />
Group und turkcell. „Für alle deutschen<br />
Standorte der Boston Consulting Group gilt: Wir<br />
suchen Gebäude mit besonderem Charakter und<br />
bester Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit in einem<br />
gutem Umfeld“, erklärt Dr. Rainer Minz,<br />
StADtEntWICKLUnG<br />
Senior Partner bei BCG und Leiter des <strong>Kölner</strong><br />
Büros. <strong>Das</strong> sitzt seit herbst 2001 im KÖLntURM<br />
und hat seinen Mietvertrag jetzt um fünf Jahre<br />
verlängert. Einer der jüngsten Mieter: turkcell.<br />
Der drittgrößte Mobilfunkanbieter Europas hat<br />
seine Europazentrale im KÖLntURM angesiedelt.<br />
„Wir wollen im herzen Europas sitzen – und<br />
der KÖLntURM ist die geeignete Adresse da<strong>für</strong>“,<br />
betont Değer Akal, Corporate Communications<br />
Manager von turkcell Europe.<br />
www.koelnturm.de<br />
35
36<br />
ARChItEKtUR<br />
VON DER KAPELLE ZUM DOPPELHAUS<br />
willkommen in einem nicht ganz alltäglichen wohngebäude<br />
Fotos: www.monti-kreativ.de<br />
nachdem der Betrieb des Jugendheims Abtshof<br />
in hennef 1999 eingestellt wurde, standen die<br />
Gebäude zunächst neun Jahre leer. 2008 erwarb<br />
die Vivacon AG das Gelände und stellte gemeinsam<br />
mit der Stadt hennef einen Plan auf, der eine<br />
lockere Bebauung mit freistehenden Wohnhäusern,<br />
einigen Reihenhäusern und die Umnutzung<br />
der Gruppenhäuser als Mehrfamilienhäuser<br />
vorsah. Die Kapelle wurde <strong>für</strong> den Umbau zu<br />
Wohnzwecken mit nur einer Wohneinheit vorgesehen.<br />
Während der Bauunternehmer Christoph<br />
Schlechtriem die Kanal- und Straßenbauarbeiten<br />
durchführte, fiel sein Blick immer öfter auf die<br />
verwahrloste Kapelle. Kurze Zeit später erwarb<br />
das Ehepaar Claudia und Christoph Schlechtriem<br />
das Kapellengebäude inklusive eines<br />
870 m² großen Grundstückes und startete gemeinsam<br />
mit dem <strong>Architektur</strong>büro Kurth und<br />
hemmersbach die Planung <strong>für</strong> den Umbau zu<br />
einem Doppelhaus.<br />
Im Januar 2011 konnten die Umbauarbeiten<br />
dann beginnen. hierzu wurde der Altarpodest<br />
und die Sakristei abgebrochen und das Erdgeschoss<br />
um 50 cm tiefer gelegt. Zur Umnutzung<br />
als Doppelhaus war der Einbau eines zweiten<br />
Geschosses notwendig, durch das insgesamt<br />
200 m² Wohnfläche pro Wohneinheit geschaffen<br />
wurden. Eine Überraschung zeigte sich bei<br />
der Öffnung der alten Dacheindeckung, als sich<br />
ca. 40 % der selbsttragenden Dachkonstruktion<br />
durch Fäulnis als unbrauchbar erwiesen. Die<br />
alten Dreiecksfenster in der Dachkonstruktion<br />
wurden gegen Isolierverglasung getauscht. Im
Erdgeschoss ist der Baukörper vielfach aufgeschnitten<br />
und durch acht Schiebefensteranlagen<br />
hervorragend mit tageslicht durchflutet worden.<br />
Die mittige teilungen der Kapelle durch eine<br />
zweischalige trennwand stellte eine große herausforderung<br />
im hinblick auf die notwendige<br />
Schallisolierung dar.<br />
Beide Wohneinheiten, deren Grundrisse nahezu<br />
identisch sind, werden mit separaten Erdwärme-<br />
ARChItEKtUR<br />
pumpen über jeweils eigene 120 m tiefe Bohrungen<br />
mit Warmwasser und heizwärme versorgt.<br />
Im Sommer stellt sich das System automatisch<br />
auf Kühlung um und hält durch eine Soleumwälzung<br />
die Räume angenehm temperiert. Die<br />
Außenanlagen wurden gemeinsam mit den Ingenieurbüro<br />
Rietmann geplant. Die terrassen<br />
sind auf zwei separaten Ebenen angeordnet und<br />
der höhenversatz durch Gabionen aufgefangen.<br />
Dank einer straffen Organisation des Büros<br />
Handgefertigte Einzelstücke aus Holz<br />
<strong>für</strong> ihr Bad von Walter Schmalen Objekte<br />
Kurth und hemmersbach konnte der Umbau<br />
der Kapelle innerhalb von sechs Monaten inklusive<br />
der kompletten Außenanlagen fertiggestellt<br />
werden. Die Bewohner beider Wohneinheiten<br />
fühlen sich seit dem ersten tag ausgesprochen<br />
wohl und genießen ihre Zeit in einem nicht alltäglichen<br />
Gebäude.<br />
www.bg-haussuelz.de<br />
www.ms-tiefbau.de<br />
37
38<br />
LEBEnSARt<br />
HISTORISCHES AMBIENTE UND MODERNES DESIGN<br />
gründerzeitpalais bietet als Boardinghaus voll ausgestattete mietwohnung<br />
<strong>Das</strong> 1895 gebaute Gründerzeitpalais befindet<br />
sich nur 15 Minuten von Bonn entfernt im<br />
schönen Bad honnef. Kennzeichnend <strong>für</strong> das<br />
2.600 m² große Grundstück ist ein alter Baumbestand,<br />
der ebenso wie das Anwesen Zeuge vergangener<br />
Zeiten ist. Vor rund zwölf Monaten erwarb<br />
Michael Rösing, Designer und Inhaber von<br />
Radius Design, das Gebäude und begann unter<br />
strengster Rücksichtsnahme auf Originalität und<br />
Denkmalschutz mit der Kernsanierung. Sobald<br />
diese abgeschlossen war, konnte mit Konzeption<br />
und Umsetzung der hochwertigen Inneneinrichtung<br />
begonnen werden. Dabei kamen vor<br />
allem absolut lighting und Radius Produkte zum<br />
Einsatz, <strong>für</strong> die Michael Rösing federführend ist.<br />
Vor zwei Monaten konnten die Arbeiten an dem<br />
historischen Gründerpalais, das Platz <strong>für</strong> vier<br />
Wohnungen oder Büros bietet, weitestgehend<br />
abgeschlossen werden. heute verfügen alle Einheiten<br />
über eine Isolierverglasung und werden<br />
zentral beheizt. Zwei der Wohnungen sind mit<br />
einem großen Luxusbad von jeweils 17 m² und<br />
19 m² ausgestattet und besitzen – wie die beiden<br />
anderen Wohneinheiten auch – eine mo-<br />
derne Küchenausstattung, die alles bietet, was<br />
das herz begehrt. Ebenfalls fester Bestandteil<br />
sind eine Playstation2, zwei hD tV sowie eine<br />
Wifi-Anlage. Für multimediale Unterhaltung<br />
in historischer Kulisse ist also gesorgt. „Letztendlich<br />
ist es bei uns wie in einem hotel, nur<br />
privater“, erläutert Michael Rösing das Konzept,<br />
das hinter der Einrichtung des Palais steckt.<br />
Mittlerweile sind zwei Appartements von jeweils<br />
33 und 56 m² sowie eine Wohnung von 100 m²<br />
bereits bezugfertig. Auf Wunsch der Mieter kön-<br />
Fotos: radius-design<br />
nen die Wohnungen auch gereinigt werden, was<br />
das Gefühl in einem hotel zu leben zusätzlich<br />
unterstreicht. Auch die Frage nach Stellplätzen<br />
ist gelöst: <strong>Das</strong> weitläufige Grundstück bietet<br />
genügend Raum <strong>für</strong> Parkplätze. Dieses besondere<br />
Wohnungsangebot ist auf Privatpersonen<br />
oder Unternehmen zugeschnitten, die <strong>für</strong> sich<br />
selbst oder <strong>für</strong> Mitarbeiter <strong>für</strong> einen begrenzten<br />
Zeitraum (mindestens aber 3 Monate) eine<br />
hochwertige Unterkunft mit Flair und hohem<br />
niveau suchen.
„<strong>Das</strong> nostalgische haus mit seinem historischen<br />
Ambiente hat mich vom ersten Augenblick an<br />
begeistert. Vor allem, weil es zuvor noch nie<br />
ernsthaft renoviert worden war und daher seinen<br />
ursprünglichen Charakter besaß. Zudem<br />
faszinierte mich das herrlich große Grundstück,<br />
das jede Menge Platz bietet, um sich gleich vor<br />
LEBEnSARt<br />
der haustür in der natur zu erholen“ schwärmt<br />
der Designer. Angesichts dieser Begeisterung<br />
stellt sich doch die Frage, ob Radius langfristig<br />
plant,ins Baugewerbe zu wechseln? „Sollte mich<br />
eine andere Aufgabe aus diesem Bereich ebenso<br />
reizen und könnten die Ziele gemeinsam mit<br />
dem Bauherren festgelegt werden, käme es <strong>für</strong><br />
mich durchaus in Betracht als Auftragnehmer zu<br />
fungieren und erneut ein ähnliches Projekt auf<br />
die Beine zu stellen“, antwortet Michael Rösing.<br />
www.radius-design.de<br />
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Glockengasse 2a, 50667 Köln<br />
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40<br />
StADtEntWICKLUnG<br />
RADERWERK Visualisierung: Aust3<br />
neues wohnen im <strong>Kölner</strong> Süden<br />
Raderberg ist ein alter <strong>Kölner</strong> Stadtteil, der durch<br />
umfangreiche Konversionen von Altindustrieflächen<br />
einem hohen Veränderungsstress ausgesetzt<br />
ist. Während ortstypische Altgewerbe verschwinden,<br />
entstehen neue Wohnquartiere. Die Anzahl<br />
der Einwohner nimmt drastisch zu, so dass der<br />
Stadtteil ein neues Gesicht erhalten wird. Für die<br />
Integrität des Stadtteils ist es wichtig, das materielle<br />
Gedächtnis der eigenen herkunft möglichst<br />
zu bewahren. In diesem Sinne werden teile der<br />
ehemaligen Löringfabrik erhalten und einer neuen<br />
nutzung zugeführt. Zusammen mit der geplanten<br />
Entwicklung auf dem westlich benachbarten<br />
Dupont-Gelände entsteht in Köln-Raderberg<br />
stadtnah eine grüne Wohn- und Arbeitsoase <strong>für</strong><br />
neue aktive Stadtbewohner in Köln. Zwischen dem<br />
Fritz-Encke-Volkspark und dem Vorgebirgspark<br />
gelegen, betragen die Entfernung zum <strong>Kölner</strong> Innenstadtzentrum<br />
und zum Rheinufer 1,5 bis 3<br />
Kilometer. Darüber hinaus ist das Gebiet sehr<br />
gut an das örtliche ÖPnV-System und den <strong>Kölner</strong><br />
Autobahnring angeschlossen.<br />
Seinen prägenden Charakter erhält das Stadtquartier<br />
Raderwerk dank weitläufiger Parkanlagen<br />
und der spannenden Kombination verschiedener<br />
Wohnformen. In den ehemaligen Shedhallen entstehen<br />
derzeit Loftwohnungen, die ein besonderes<br />
Angebot auf dem Wohnungsmarkt darstellen. Die<br />
zwischen ca. 84 und 180 m² großen Loftwohnungen<br />
sind mit Gartenflächen und Dachterrassen<br />
besonders charaktervoll. Obgleich die nutzung<br />
heutigen modernen Wohnansprüchen voll und<br />
ganz gerecht wird, bleibt der Charme einer Maschinenfabrik<br />
in teilen eindrucksvoll erhalten.<br />
So wird der Bestand durch neubauten in Form<br />
von Stadthäusern und Geschosswohnungen, die
sich durch ihre Bauweise und Gestaltung in das<br />
Ensemble einfügen, ergänzt. Familienfreundliche<br />
Grundrisse und ein Kleinkinderspielplatz<br />
machen die Wohnungen besonders <strong>für</strong> Familien<br />
interessant. Dabei finden junge Familien<br />
ihr neues Zuhause vor allem in den 125 m² bis<br />
158 m² großen Stadthäusern mit eigenem Garten,<br />
während die Geschosswohnungen sämtliche Altersgruppen<br />
ansprechen. Vom Appartement bis<br />
StADtEntWICKLUnG<br />
zum lichtdurchfluteten Penthaus mit Domblick<br />
– sämtliche Wohnungen sind barrierefrei mit dem<br />
Aufzug von der tiefgarage aus zu erreichen und<br />
erfüllen damit alle Voraussetzungen <strong>für</strong> modernes<br />
Wohnen. Die Flächen der Geschosswohnungen<br />
betragen zwischen ca. 40 und ca. 190 m².<br />
<strong>Das</strong> interne Straßen- und Wegesystem ist teil des<br />
großzügigen Freianlagenkonzeptes mit gärtne-<br />
risch gestalteten Innenhöfen in entkernten teilflächen<br />
der ehemaligen Fabrikhallen. Individuelle<br />
Vorgarten- und Gartenzonen kennzeichnen die<br />
angestrebte Mischung aus privaten und öffentlichen<br />
Grünanlagen. Da das Gelände mit zwei<br />
tiefgaragen versehen ist, gibt es keine Parkplatzsorgen.<br />
Bequem gelangt man vom Parkplatz aus<br />
unmittelbar in seine Wohnstätte. Die Fertigstellung<br />
des neuen Stadtquartiers wird im Frühjahr<br />
2012 erfolgen.<br />
www.raderwerk.info<br />
41
42<br />
VERSIChERUnG<br />
NACH ALLEN REGELN DER KUNST<br />
die Kunst- und Ausstellungsversicherung der gothaer<br />
Kunstwerke aller Art sind besonders wertvolle Güter,<br />
die es zu bewahren und zu pflegen gilt. Doch in<br />
Museen, bei Ausstellungen sowie beim transport<br />
können die kostbaren Objekte beschädigt oder<br />
sogar vernichtet werden. Schadensbeispiele dieser<br />
Art gibt es jedenfalls genug. So wurde eine Leihgabe<br />
an ein Museum über einen Kunstspediteur<br />
abgewickelt.<br />
Als die Skulptur nach drei Wochen wieder im<br />
Atelier des Künstlers angeliefert wurde, wies<br />
sie nach dem Auspacken an mehreren Kanten<br />
Absplitterungen auf. Der transporteur wollte<br />
die Verantwortung nicht übernehmen, da er das<br />
Kunstwerk bereits verpackt zum Rücktransport<br />
übernommen und nach seinen Angaben während<br />
des transportes angemessen behandelt hatte. <strong>Das</strong><br />
Museum wiederum war sich sicher, die Skulptur<br />
in einem einwandfreien Zustand transportgerecht<br />
verpackt und übergeben zu haben. In einem solchen<br />
Fall ist ein langwieriger und kostenintensiver<br />
Streit vorprogrammiert.<br />
Bei einem anderen Beispiel kam ein wertvolles<br />
Bild kleineren Formats auf seinem transportweg<br />
von Köln nach new York abhanden. Gemäß dem<br />
Montrealer Übereinkommen liegt die haftung des<br />
Verkehrsträgers bei 17 Sonderziehungsrechten<br />
(= ca. 14 Euro) je Kilogramm Frachtgewicht.<br />
Damit ist eine auch nur annähernd wertgerechte<br />
Entschädigung vollkommen ausgeschlossen.<br />
Selbstverständlich ist in all diesen Fällen der ideelle<br />
Wert ohnehin nicht durch Geld zu ersetzen.<br />
Dennoch ist eine angemessene Versicherung<br />
sinnvoll, die zumindest die finanziellen Schäden<br />
ausgleichen kann und zum teil darüber hinaus<br />
weitere Leistungen anbietet. Was viele nicht wissen:<br />
Die Gothaer hat sich in den letzten Jahren<br />
im Segment der Kunstversicherung kontinuierlich<br />
weiterentwickelt und erfolgreich unter den<br />
Großen am Markt platziert. Ihre erfahrenen Spezialisten<br />
entwickeln <strong>für</strong> alle Kunden passende Versicherungskonzepte.<br />
Dabei spielt es keine Rolle,<br />
ob es sich um eine kleine Galerie oder um eine<br />
weltweite Kunst-Wanderausstellung mit einer<br />
Versicherungssumme im dreistelligen Millionenbereich<br />
handelt. „Auch dauerhafte stationäre<br />
Risiken, wie sie zum Beispiel bei Museen und<br />
Dauerausstellungen bestehen, versichern wir“,<br />
erklärt Markus Schäfer, Fachwirt <strong>für</strong> Finanzberatung.<br />
„Je nach Wunsch versichern wir nicht<br />
© Matthias Ropel, fotolia<br />
markus Schäfer<br />
Fachwirt <strong>für</strong> Finanzberatung (IHK)<br />
nur die Ausstellung sowie den hin- und Rücktransport,<br />
sondern bieten darüber hinaus auch<br />
den Ersatz des taxierten Versicherungswertes bei<br />
Vernichtung, die Erstattung der Restaurierungskosten<br />
bei Beschädigung sowie eine Unterstützung<br />
bei der Wiederbeschaffung von Kunstgegenständen<br />
an“, so Markus Schäfer weiter. Wer also bei<br />
seinen Kunstwerken und Kunstgegenständen<br />
auf nummer sicher gehen will und kompetente<br />
Ansprechpartner braucht, der ist bei der Gothaer<br />
genau richtig.<br />
GOthAER GEnERALAGEntUR<br />
Markus Schäfer<br />
Kalscheurer Weg 12<br />
50969 Köln<br />
telefon: +49 221 7887 100<br />
telefax: +49 221 7887 1011<br />
Mobil: +49 163 2602 680<br />
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der KSK-Immobilien Gmbh spezialisiert. Wer<br />
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dass das Finden und Erwerben der eigenen<br />
traum-Immobilie kein traum bleibt.<br />
Miriam Schulz und Gabriele Witzgall-Straub, die<br />
das Segment Exklusiv-Immobilien bei der KSK-<br />
Immobilien Gmbh betreuen, nehmen sich Zeit <strong>für</strong><br />
Ihre Kunden. Denn: „Der Kauf einer Immo bilie ist<br />
oft eine Lebensentscheidung – Der Verkauf eine<br />
Vertrauenssache“ ist das Motto. Die Vermittlerinnen<br />
kennen den Markt <strong>für</strong> Exklusivimmobilien<br />
im Raum Köln/Bonn seit Jahren und finden<br />
über eine stets aktuelle Interessentendatenbank<br />
die passenden Käufer <strong>für</strong> hochwertige Objekte.<br />
Die KSK-Immobilien Gmbh ist der größte Makler<br />
im Rheinland im Bereich der Wohnimmobilien.<br />
Als hundertprozentige tochter der Kreissparkasse<br />
Köln ist die KSK-Immobilien Gmbh fest in der<br />
Region verankert und ein geeigneter Partner <strong>für</strong><br />
alle Finanzierungsfragen. Von der Immobilienberatung<br />
bis zur Kaufunterstützung kommen alle erforderlichen<br />
Beratungs- und Serviceleistungen aus<br />
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neumarkt, Richmodisstr. 2, 50667 Köln<br />
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Objekten geben Ihnen gerne:<br />
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43
44<br />
GARtEn- UnD LAnDSChAFt<br />
EINFACH WIND UND WETTER TROTZEN!<br />
Chill-out im herbstlichen garten Fotos: Peter Hintzen<br />
Regen, kühle temperaturen und wenig Sonnenschein<br />
– die schönste Jahreszeit des Jahres<br />
hat ihrem namen in diesem Jahr nun wirklich<br />
keine Ehre gemacht. Kein Wunder also, dass die<br />
Sehnsucht nach jedem Sonnenstrahl so groß ist<br />
wie vor dem Sommer. Und auch kein Wunder,<br />
dass es uns diesmal besonders schwer fällt, die<br />
Gartenmöbel Ende September bis zum nächsten<br />
Mal ins Winterquartier zu packen. Doch halt.<br />
Müssen wir das wirklich? Gott sei Dank gibt es<br />
ja Alternativen, die uns den Garten länger nutzen<br />
lassen. Zum Beispiel Loungemöbel, die das<br />
grüne Wohnzimmer bis in den Winter hinein<br />
nutzbar machen.<br />
Diese so genannten Lounges, die auch im heimischen<br />
Wohnzimmer stehen könnten, sind<br />
komfortabel und elegant zugleich. Eine neuheit<br />
<strong>für</strong> den Garten oder die terrasse wurde kürzlich<br />
in der tV-Reihe „einfach GEnIAL“ vorgestellt:<br />
die Edelstahl-Lounge von peter hintzen®. Dank<br />
zahlreicher Besonderheiten ist diese Lounge wetter-<br />
und winterfest. So garantieren wasserdichte<br />
Polster aus einem strapazierfähigem textilleder<br />
praktikable Robustheit und ermöglichen es, alle<br />
Sitzelemente komplett mit Polstern ganzjährig im<br />
Freien zu lassen. Zumal die Bezüge der Polster<br />
aufgrund eines patentierten Verfahrens auch an<br />
den kritischen nahtstellen wasserundurchlässig<br />
sind. Auf diese Weise bleibt selbst bei starkem<br />
Regen oder Schnee auch das hochwertige Innenleben<br />
der Auflagen <strong>für</strong> die Lounge vollständig<br />
trocken. <strong>Das</strong> lästige Rein- und Raustragen der<br />
dicken Polster kann man sich mit der Lounge<br />
also getrost sparen.<br />
Ein weiterer Pluspunkt der Gartenlounge von<br />
peter hintzen® liegt darin, dass die bequemen<br />
Polster beheizbar sind. Über eine Fernbedienung<br />
kann die Sitzheizung eingeschaltet werden. Zudem<br />
ist direkt an der Lounge ein beleuchteter<br />
Schalter aus Edelstahl angebracht. Damit lässt<br />
sich jedes einzelne Polsterelement auch manuell<br />
bedienen. Auf Wunsch kann die Lounge zudem<br />
mit einer dezenten LED-Beleuchtung ausgestattet<br />
werden, die <strong>für</strong> stimmungsvolles Licht im<br />
Garten sorgt. So werden auch kühle und dunkle<br />
Abende im Freien zum Genuss und das Outdoorfeeling,<br />
was den Sommer ja eigentlich ausmacht,<br />
einfach verlängert.<br />
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Ihre zukünftigen Lebensabschnitte. Kommen Sie vorbei<br />
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45<br />
© Wohlgemuth
Dora Maar, Porträt von Picasso, Atelierin der Rue d’Astorg 29, Paris, Winter<br />
1935/36, Neuer Abzug 11 x 8,5 cm,Centre national d’art et deculture Georges<br />
Pompidou, Paris,© VG Bild-Kunst, Bonn 2011<br />
Pablo Picasso war nicht nur ein großer Künstler, sondern auch ein Meister<br />
der Selbstinszenierung. Sein Antlitz ist mindestens ebenso bekannt<br />
wie sein herausragendes Oeuvre. Alle bedeutenden Porträtisten des 20.<br />
Jahrhunderts haben Picasso fotografiert – einige dieser Porträts besitzen<br />
inzwischen geradezu ikonischen Charakter.<br />
<strong>Das</strong> Museum Ludwig präsentiert mit der Ausstellung „Ichundichundich.<br />
Picasso im Fotoporträt“ rund 250 Aufnahmen von Künstlern wie Richard<br />
Avedon, Cecil Beaton, henri Cartier-Bresson, Lee Miller oder Man Ray.<br />
Erstmals stellt damit eine Ausstellung die Frage nach dem Spannungsverhältnis<br />
zwischen Picassos Wunsch nach kontrollierter Selbstdarstellung<br />
und den gestalterischen Ansprüchen seiner Fotografen. Internationale<br />
Leihgaben und rund 40 zentrale Werke aus der Sammlung des Museum<br />
Ludwig erlauben dazu einen umfassenden Überblick.<br />
Vom Beginn des 20. Jahrhunderts, als Pablo Picasso das Leben eines<br />
Bohemiens in Montparnasse führte, bis hin zu seinen späten Jahren in<br />
Südfrankreich reicht die zeitliche Spannbreite dieser groß angelegten<br />
Überblicksausstellung. Klassische Porträts und komponierte Atelierszenen<br />
stehen dabei neben Schnappschüssen und zum teil sehr privaten Aufnahmen.<br />
Früh erkannte Picasso die Möglichkeiten des Mediums Fotografie,<br />
arbeitete selbst mit ihm, verstand es aber vor allem wirksam zum Aufbau<br />
seines Personenkults zu nutzen. Wohl kalkuliert – so scheint es – transportieren<br />
die fotografischen Bildnisse das Image des leidenschaftlichen,<br />
willensstarken und virilen Künstlers. Doch nicht immer dominiert die<br />
46<br />
KUnSt UnD KULtUR<br />
ICHUNDICHUNDICH - PICASSO IM FOTOPORTRÄT<br />
museum ludwig<br />
Cecil Beaton, Pablo Picasso, 1933, Silbergelatine, 24 x 22,7 cm<br />
Museum Ludwig, Köln/Sammlung Gruber,<br />
© Cecil Beaton Studio Archive at Sothehy‘s, London<br />
strategische Inszenierung Picassos die Werke. Auf kluge Weise versteht<br />
es die Ausstellung, die sehr individuellen handschriften der Fotokünstler<br />
zu präsentieren und gleichzeitig das spannungsreiche Verhältnis zwischen<br />
Picasso als Auftraggeber und dem jeweiligen künstlerischen Streben nach<br />
Autonomie und Originalität offenzulegen. Auffallend häufig pflegte Picasso<br />
intensive Beziehungen mit seinen Fotografen und ließ eine gewisse Intimität<br />
und nähe zu. Auf diese Weise entstanden Bilder, die den Künstler immer<br />
wieder auch in ungewohnten und berührenden Momenten einfangen.<br />
Und so ist die Liebe Picassos zur Fotografie nicht nur reine Außenschau,<br />
sondern schafft ihm auch eine besondere Möglichkeit der Innensicht, des<br />
Blicks auf die eigene Person. <strong>Das</strong> Gedächtnis- und Erinnerungsmedium<br />
Fotografie war dem Künstler zum Zwecke des Selbststudiums stets näher<br />
als der Blick in den Spiegel.<br />
Die sieben Fotografinnen der Ausstellung provozieren außerdem die Frage<br />
nach dem weiblichen Blick auf Picasso: Was geschieht, wenn eine Frau<br />
das Bild Picassos schafft? Gibt es eine Differenz zwischen weiblichem<br />
und männlichem fotografischen Blick? Die Porträts der Künstlerinnen<br />
bezeugen sehr eindrücklich ihre ganz unterschiedlichen Beziehungen<br />
zum Porträtierten. Lee Miller etwa fotografierte den Künstler über einen<br />
Zeitraum von 36 Jahren, erstmals im Sommer 1937, in dem die beiden<br />
sich kennenlernten. Der mit Picasso beinahe gleichaltrigen Mme d’Ora<br />
gelingt eine ungewöhnlich gelöste Aufnahme des Künstlers; Dora Maar<br />
dagegen – langjährige Geliebte Picassos – zerkratzt das negativ einer<br />
frühen Aufnahme und schafft ihm so eine Art düsteren heiligenschein.
Der Kopf Dora Maars ist es dann auch, der immer wieder in den unterschiedlichsten<br />
Aufnahmen zu sehen ist: Die von Picasso 1941 geschaffene<br />
Skulptur begleitete den Künstler jahrelang. heute zählt der Gipskopf zur<br />
Sammlung des Museum Ludwig. Um eben jene Korrespondenzen und<br />
mannigfaltigen Bezüge sichtbar zu machen, präsentiert das Museum<br />
Ludwig seine bedeutende Picasso-Sammlung im Zusammenhang mit<br />
der Ausstellung „Ichundichundich. Picasso im Fotoporträt“ neu. Diese<br />
besondere Situation erlaubt eine ungewöhnliche Begegnung der Werke<br />
Picassos in ihrer fotografischen Reproduktion und originalen Erscheinung.<br />
<strong>Das</strong> Museum Ludwig zeigt damit einen ebenso umfassenden wie ungewöhnlichen<br />
Überblick, der die schillernde Figur Pablo Picasso in all ihren<br />
Facetten fassbar werden lässt.<br />
Künstler: Rogi André, Richard Avedon, Cecil Beaton, Bill Brandt, Brassaï,<br />
René Burri, Robert Capa, henri Cartier-Bresson, Chim, Lucien Clergue,<br />
Jean Cocteau, Denise Colomb, Robert Doisneau, David Douglas Duncan,<br />
Yousuf Karsh, Jacques-henri Lartigue, herbert List, Dora Maar, Mme<br />
d’Ora, Willy Maywald, Lee Miller, Gjon Mili, Inge Morath, Arnold newman,<br />
Roberto Otero, Irving Penn, Julia Pirotte, Edward Quinn, Man Ray,<br />
Willy Rizzo, Gotthard Schuh, Michel Sima, horst tappe, André Villers<br />
Ausstellungsdauer: 24. September 2011 bis 15. Januar 2012<br />
www.museum-ludwig.de<br />
KUnSt UnD KULtUR<br />
Denise Colomb, Picasso in Antibes,1952,<br />
Silbergelatine 38,5 x 30 cm, Médiathèque del‘Architecture et<br />
du Patrimoine, Fort de Saint-Cyr,<br />
© bpk – Bildagentur <strong>für</strong>Kunst, Kultur und Geschichte<br />
Centre national d’art et deculture Georges Pompidou, Paris<br />
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011<br />
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Kontext entsprechende <strong>Architektur</strong>,<br />
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durch eine zeitlose Moderne auszeichnet.<br />
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47
In diesem Jahr feiert Kaminbau Engel Jubiläum:<br />
Seit 45 Jahren ist das Unternehmen in<br />
Leverkusen-hitdorf eine feste Größe, wenn es<br />
um Wärme mit holz geht. Ein guter Grund, um<br />
am 15. und 16. Oktober zu feiern. Und ein guter<br />
Anlass, um zu der Ausstellung einzuladen. In<br />
Kooperation mit einem weiteren Spezialisten<br />
48<br />
InnEnAUSStAttUnG<br />
AUSSTELLUNG ZUM JUBILÄUM Fotos: Kaminbau Engel<br />
Kaminbau Engel feiert 45jähriges Bestehen<br />
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Als Spezialist <strong>für</strong> Wärme und<br />
Gemütlichkeit sehen wir unsere<br />
besondere Stärke im Planen und<br />
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rund um das vielseitige<br />
Thema „Kamine, Öfen und<br />
Schornsteine“. Lassen auch Sie<br />
sich von uns überzeugen! Besuchen<br />
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zeigt das Unternehmen auf einer Ausstellungsfläche<br />
von insgesamt 750 m² unter anderem Feuerstellen<br />
<strong>für</strong> holz und Pellets mit Wassertechnik<br />
und Solar. neben modernen Kachelöfen und<br />
Kaminen ist auch eine große Auswahl an Kaminöfen<br />
zu sehen. „Um unsere Kunden optimal<br />
zu beraten und die Planung so anschaulich wie<br />
möglich zu machen, kombinieren wir unsere<br />
Fachkenntnisse mit einem modernen Computerprogramm“,<br />
so Christian Engel, der mit<br />
seinem Bruder Andreas das Familienunternehmen<br />
leitet. „Darüber hinaus sind wir auch ein<br />
kompetenter Ansprechpartner, wenn es um den<br />
Bau von Schornsteinen oder Schornsteinsanierungen<br />
geht“, ergänzt Christian Engel.<br />
Zweimal im Jahr – im Frühling und im herbst –<br />
ist bei Kaminbau Engel tag der offenen tür. Dabei<br />
wird als besonderer Clou eine modern eingerichtete<br />
Küchenzeile gezeigt, die mit Scheitholz<br />
oder Pellets betrieben auch zur Zubereitung von<br />
Speisen genutzt werden kann. „Auf diese Weise<br />
erlebt das Kochen mit holzscheiten oder Pellets<br />
bei uns eine Renaissance“, sagt Andreas Engel.<br />
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Hafenstraße 3-5, 51371 Leverkusen (Hitdorf)<br />
Telefon: (02173) 94 45 - 0, info@Kaminbau-Engel.de<br />
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DAUER-KRISE ALS<br />
MEDIENEREIGNIS<br />
Die Medien berichten gerne und ausgiebig über Krisen. Sie heizen sie damit<br />
gleichzeitig noch an. Dies ist derzeit ein großes Problem.<br />
Als ich Ende 2008 mit einem Freund in Shanghai telefonierte, fragte ich<br />
ihn, wie sich die Krise dort auswirken würde. Überraschenderweise sagte<br />
er, dass man dort gar nichts weiter merken würde. Alles liefe wie gehabt,<br />
denn es sei dort verboten, in den Medien über die Finanzkrise zu berichten.<br />
Dies würde die Leute nur nervös machen.<br />
Anders sieht es hierzulande aus: 2008 zeigte n-tv einen Menschen, der in<br />
einem Bunker Lebensmittel und haushaltswaren <strong>für</strong> den nächsten Weltkrieg<br />
lagerte. Seine Begründung: Der Zahlungsverkehr zwischen den Banken<br />
würde zum Erliegen kommen. Dann könnten Aldi und Co. keine Waren<br />
mehr bezahlen und folglich wären die Läden leer. Warum lässt sich ein<br />
Sender auf so etwas ein? Warum müssen die Medien sich permanent in ihrer<br />
Berichterstattung über mögliches Chaos und kommenden Weltuntergang<br />
überbieten? Sie provozieren das Risiko der selbsterfüllenden Prophezeiung.<br />
Die Medien in Europa und speziell in Deutschland spielen mit der<br />
Sensationsgier und der Angst der Menschen.<br />
Aus Furcht vor Verhältnissen, wie wir sie nach dem Krieg in Deutschland<br />
hatten, wird massiv in Gold investiert. Von diesen Verhältnissen sind wir<br />
meines Erachtens weit entfernt. Oder glaubt tatsächlich jemand an einen Krieg<br />
in Europa? Man könnte meinen, die Goldbesitzer warten geradezu darauf.<br />
nur, um uns dann sagen zu können, dass sie es ja schon immer gewusst haben.<br />
Ein riesiges Problem ist sicherlich die Verschuldung der USA. Dagegen wirken<br />
die PIGS (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien) fast wie<br />
ein Witz. Es gibt nur eine Chance die US-Wirtschaft zu sanieren und die<br />
Schulden abzubauen: ein schwacher Dollar und Inflation. Vielleicht lässt<br />
sich die Inflation eindämmen, aber der Wert des Dollars muss fallen. Dies<br />
ist die einzige Möglichkeit Importe uninteressant zu machen und Exporte<br />
und Binnenwirtschaft anzukurbeln.<br />
Es wird nicht langweilig in den nächsten Jahren, aber Krieg zwischen den<br />
Industrienationen wird es glücklicherweise wohl nicht geben. Ohnehin führt<br />
man Kriege heute mit anderen Mitteln. Früher überfiel man Länder, um an<br />
deren Rohstoffe zu gelangen. heute leiht man Staaten Geld in dem Wissen,<br />
dass sie es nicht zurückzahlen können und bekommt so Zugriff auf deren<br />
Rohstoffe.<br />
Der Autor Uwe Zimmer ist CEO<br />
der Meridio AG. Meridio bietet<br />
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das ist der gedanke der BoConcept Kollektion 2012<br />
Als skandinavisches traditionsunternehmen besinnt sich BoConcept auf<br />
seine Ursprünge und setzt mit neuinterpretierten Klassikern ein zeitloses<br />
Design-Statement. Die ersten Möbel von 1952 – entstanden in einem<br />
kleinen Möbelwerk in der kleinen dänischen Stadt herning – werden in<br />
der aktuellen Kollektion 2012 wiederentdeckt:<br />
IStRA ist ein modulares Lounge-Sofa in minimalistischem Design und<br />
klaren Linien. <strong>Das</strong> weiche Salvador-Leder verleiht dem neuinterpretierten<br />
Möbelstück seine Exklusivität.<br />
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dänische Möbelhersteller ganz auf den Wohlfühlfaktor <strong>für</strong> Körper<br />
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Warum sieht jeder von uns etwas anderes? Weil<br />
sich hinter der sichtbaren Realität bei näherem<br />
hinsehen immer neue Welten zeigen. <strong>Das</strong>s es keine<br />
objektive Wirklichkeit gibt, kann man lernen,<br />
wenn man sich die Bilder des Photographen Markus<br />
Bollen genau ansieht. Obwohl darauf meist<br />
ganz alltägliche Motive zu sehen sind, haben diese<br />
ein offenes Geheimnis in sich. Da gibt es Achsen,<br />
Symmetrien, Ebenen, Details, die erst auf den<br />
zweiten Blick erkennbar werden. Obwohl das Bild<br />
nur eine Brücke oder einen teich zeigt. nach und<br />
nach entdeckt man einen streng komponierten<br />
Bildaufbau. Er ist seine Art von Fingerabdruck.<br />
Markus Bollen gehört zu den Großen, die Dinge<br />
zeigen, die <strong>für</strong> uns verborgen geblieben wären.<br />
Seine Photos sind Kompositionen und man kann<br />
daran den gleichen Maßstab anlegen wie an jedes<br />
Kunstwerk, das eine Geschichte erzählt, die über<br />
den Rahmen hinausgeht. Was wir sehen, spiegelt<br />
unsere jeweilige Stimmung wider. Kleine Details,<br />
die uns plötzlich auffallen, auch wenn wir mit<br />
einem Foto lange vertraut sind, machen Freude.<br />
Am 16.4.2012 wird eine Ausstellung seiner Werke<br />
in der IhK Köln eröffnet.<br />
www.mBo.cc<br />
52<br />
KUnSt UnD KULtUR<br />
WAS HINTER DEN DINGEN LIEGT<br />
markus Bollen, Photography<br />
Fotos: Markus Bollen
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Tel: 02271 8378-231· Fax -239<br />
Email: bergheim@badideen.de
Im Showroom von Becker wohnen wird Inneneinrichtung<br />
gelebt. Seit über 100 Jahren ist der<br />
Familienbetrieb eine der gefragtesten Adressen<br />
<strong>für</strong> exklusives Wohnen und mit Standorten in<br />
Köln, Ibiza und new York global aufgestellt.<br />
„Es ist jeden tag aufs neue eine Freude und<br />
herausforderung, die Wünsche unserer Kunden<br />
umzusetzen“, schwärmt Kreativchef Jan<br />
Becker. Die Bandbreite geht vom Einzimmerappartement<br />
bis hin zum mondänen Schloss. Der<br />
traditionseinrichter hält unter anderem über<br />
100.000 Stoffe <strong>für</strong> die individuelle Fenstergestaltung<br />
bereit. Moderne Polstermöbel, teppiche<br />
und Retro-tapeten runden das Sortiment des<br />
Kompletteinrichters ab.<br />
neben dem Standardprogramm erfüllt Becker<br />
auch Sonderwünsche. Ob nun teppiche in einem<br />
bestimmten Design und einer gewünschten<br />
Farbe angefertigt werden sollen oder einfach<br />
nur der Lampenschirm im gleichen Stoff bezogen<br />
wird: hier ist man darauf vorbereitet. Dem<br />
traditionseinrichter ist es wichtig, dass die Inneneinrichtung<br />
immer auf den individuellen<br />
Menschen abgestimmt ist. Von der geschmack-<br />
54<br />
InnEnAUSStAttUnG<br />
AUS DEM NÄHKÄSTCHEN GEPLAUDERT<br />
Eines der besten Einrichtungshäuser kommt aus Köln.<br />
lichen Ausrichtung bis hin zum Endpreis muss<br />
es einfach passen. „Wenn dem Kunden nach<br />
Beratung und Erhalt des Kostenvoranschlages<br />
etwas nicht passt, entstehen <strong>für</strong> ihn keine Kosten“,<br />
sagt Jan Becker. Eine Geschäftsphilosophie,<br />
die seit der Firmengründung vor über 100 Jahren<br />
praktiziert wird.<br />
www.BECKERwohnen.de<br />
Fotos: BECKER
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EFFEKTVOLLE STONE-OPTIK AUS SPACHTELBETON<br />
Raumdesigner zeigen neue gestaltungstechnik<br />
Aus Frankreich kommt eine neue Gestaltungstechnik,<br />
mit der Einrichtungs-Individualisten<br />
ein persönliches Statement setzen und ihrem<br />
Lebensgefühl Ausdruck verleihen können: Edler<br />
Beton-Stuck.<br />
Ob als Wand- oder Bodenbelag, im Innen- oder<br />
Außenbereich – fugenlos und unaufdringlich<br />
integriert sich das Material in jeden Raum. Die<br />
Stone-Optik des Mikro-Betons entfaltet dabei<br />
vielfältigste Raumwirkungen: von modernem<br />
Loft-Charme mit minimalistischen Design und<br />
klarer Linienführung bis zu mediterranem<br />
Wohnfeeling in warmen Farbtönen mit behaglichen<br />
Wisch- und Struktur-Effekten.<br />
Dabei veredelt die Spachteltechnik nicht nur<br />
neubauten, sondern eignet sich auch zur Modernisierung<br />
oder Renovierung von Altbestand.<br />
Ganz ohne aufwändige Abrissarbeiten<br />
verschwinden darunter Fliesen, Stein und Co.<br />
Denn dank seiner geringen Einbauhöhe kann der<br />
Beton auch auf vorhandenen, schwingungsfreien<br />
Materialien aufgetragen werden. Zudem ist er <strong>für</strong><br />
den Außeneinsatz geeignet und auch nassberei-<br />
che wie Bäder und Schwimmbäder lassen sich<br />
damit in moderne Wohlfühloasen verwandeln.<br />
Eine strapazierfähige Öl-, Wachs- oder Lackversiegelung<br />
schützt den wasserbeständigen<br />
Mikro-Beton zuverlässig vor Verschmutzungen.<br />
„Aber nicht nur Böden und Wände können mit<br />
dem Beton-Stuck effektvoll veredelt werden“, erklärt<br />
Raumdesigner Marcell Linke vom <strong>Kölner</strong><br />
Unternehmen einwandfrei. „Für unsere Kunden<br />
gestalten wir mit dem Material auch Unikate<br />
ganz nach ihren individuellen Vorstellungen.“<br />
Marcell Linke und sein Partner Christian Reidick<br />
fertigen aus Mikro-Beton mittlerweile<br />
auch Küchenarbeitsflächen, Badewannen und<br />
Kaminverkleidungen. Denn das moderne Stone-<br />
Design lässt sogar alte Möbelstücke in einem<br />
völlig neuen Look erstrahlen. „Besonders edel<br />
ist die Kombination aus Mikro-Beton und holz,<br />
zum Beispiel als Esstisch“, weist Reidick auf die<br />
vielfältigen nutzungsmöglichkeiten des Materials<br />
hin.<br />
www.1wandfrei.de<br />
Fotos: Markus Bollen<br />
55
56<br />
GAStROnOMIE<br />
GLEICH MITTENDRIN IM MESSE-TRUBEL<br />
das Radisson Blu bietet behagliche gemütlichkeit in Köln-deutz<br />
Fotos: Soenne, Radisson Blu Hotel Köln<br />
Seit 20<strong>03</strong> gibt das Radisson Blu hotel dem betriebsamen<br />
Messe-Umfeld in Köln-Deutz eine<br />
neue Aura. Als Solitär hat sich das hotel mit<br />
insgesamt 393 Feng Shui-inspirierten Zimmern,<br />
designed vom <strong>Architektur</strong>büro Klein & haller,<br />
mitten im brandenden Verkehr als Oase des<br />
„Well-Feelings“ eingerichtet.<br />
Besonders charakteristisch ist die überdimensionale<br />
hotellobby, die sich über vier Etagen<br />
erhebt und dank der Glas- und Dachkonstruktion<br />
vollkommen transparent wirkt. „Als ankommender<br />
Gast wird man durch die Einblicke ins<br />
Innenleben des hotels neugierig gemacht, buchstäblich<br />
hineingezogen und in einer Art Piazza<br />
und Kommunikationszentrum aufgenommen“,<br />
beschreibt der Architekt Erich Grimbacher das<br />
Konzept. Fasziniert von den tänzerinnen an den<br />
flankierenden Wänden – eine Szene aus Pina<br />
Bauschs tanztheater – wandert der Blick des hotelgasts<br />
in den Innenhof der V-förmigen Anlage.<br />
Dort wird das Lobby-Konzept nach außen getragen<br />
und als mediterraner Garten mit Sonnenterrasse<br />
und Wasserbassin fortgesetzt. Die Lobby<br />
mit der zentral im Raum plazierten paparazzi<br />
lounge bar bietet inmitten des 15 Meter hohen<br />
gläsernen Atriums Entspannung. Vorbei an der<br />
mit Palisanderholz vertäfelten Rezeption gelangt<br />
man in die Bar, die durch die mögliche Raumabteilung<br />
mit hohen, luftigen Vorhängen an ein<br />
übergroßes Séparée erinnert. Die tagungsräume<br />
selbst sind in Größe und Ausstattung individuell<br />
gehalten. Je nach Stimmung taucht eine<br />
spezielle Lichtsteuerung einige Räume in ein<br />
helles Weiß, ein zartes Blau oder ein anregendes<br />
Rosa. Der ansprechende Wellness-Bereich ist in<br />
japanischer Schlichtheit gehalten und lädt zur<br />
Erholung nach der Sightseeing-tour oder nach<br />
Meetings ein. Auf insgesamt 360 m² finden sich
modernste Fitnessgeräte, eine finnische Sauna,<br />
ein Dampfbad und Ruheräume. Als eine Art<br />
zeitlose Wohn-Zimmer heißen die Gästezimmer<br />
ihre Bewohner auf Zeit willkommen. Dabei wird<br />
die Balance zwischen repräsentativem Chic und<br />
privater Gemütlichkeit mit einem großzügigen<br />
Arbeitstisch, Wänden aus satiniertem Glas und<br />
einem unkonventionellen, einladenden Bad, das<br />
mit bunten Steinmosaiken bestückt ist, ausgependelt.<br />
Die Architekten Grimbacher nogales Architekten<br />
wurde 1982 gegründet und baut in allen<br />
Bundesländern Deutschlands. Die Büroge-<br />
GAStROnOMIE<br />
gEwInnSPIEl:<br />
Machen Sie mit beim <strong>CUBE</strong>-Gewinnspiel<br />
und erleben Sie mit etwas Glück<br />
eine Übernachtung mit Frühstück <strong>für</strong><br />
zwei Personen im Radisson Blu in Köln.<br />
Und hier unsere Gewinnspielfrage:<br />
üBER wIE VIElE ETAgEn ERHEBT SICH<br />
dIE HoTElloBBy Im RAdISSon BlU?<br />
Senden Sie uns bitte Ihre Antwort per E-mail an<br />
info@cube-magazin.de oder an <strong>CUBE</strong>, Bublitzer<br />
Straße 32, 40599 Düsseldorf. Einsendeschluss ist<br />
der 30. Oktober 2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Unter den richtigen Einsendungen<br />
wird der Gewinner gelost. Der Gewinner wird von<br />
uns schriftlich informiert und in der kommenden<br />
<strong>Ausgabe</strong> von <strong>CUBE</strong> bekannt gegeben.<br />
meinschaft wurde <strong>für</strong> vorbildliches Bauen in<br />
nRW und Brandenburg <strong>für</strong> mehrere Projekte<br />
ausgezeichnet.<br />
www.radissonblu.de/hotel-koeln<br />
57
58<br />
GARtEn- UnD LAnDSChAFtSBAU<br />
EINE AUSSTELLUNG VOLLER GARTENIDEEN<br />
gartenbau Keren bietet Inspiration <strong>für</strong> die eigene grüne wohlfühloase<br />
Fotos: Gartenbau Keren<br />
hier ein Gartenteich, dort hochwertige natursteine<br />
und drüben fein geschnittene Buchsbäume<br />
– willkommen im Ausstellungsbereich der<br />
Firma Gartenbau Keren. Seit 40 Jahren führt<br />
Matthias Keren das in Köln-Rath/heumar<br />
ansässige Unternehmen. tatkräftig unterstützt<br />
wird er dabei von seinem Sohn Stefan<br />
Keren. Gemeinsam mit 17 Mitarbeitern planen,<br />
gestalten und pflegen Vater und Sohn sowohl<br />
öffentliche als auch private Gärten.<br />
Dabei umfasst das Leistungsspektrum den<br />
teichbau, die Installation von Wasserobjekten,<br />
Baumfällarbeiten, Bodenbeläge sowie die<br />
Planung und Realisierung von automatisierten<br />
Gartenbewässerungen. „natürlich kommen wir<br />
auch raus, um die hecke zu schneiden, die Gärten<br />
zu pflegen oder neue Beete anzulegen. Doch<br />
unser hauptaufgabenfeld liegt in der Planung<br />
und Gestaltung von aufwendigen Gärten“, so<br />
Stefan Keren. Aus diesem Grund hat das Unternehmen<br />
auch einen Erlebnisgarten angelegt,<br />
der zur Inspiration der Kunden dienen soll. hier<br />
in der „Gartenausstellung“ können Materialien,<br />
Wasserobjekte, Steine und Pflanzen begutachtet<br />
werden. Ein Quell der Inspiration <strong>für</strong> den eigenen<br />
Garten. Dabei werden vor allem Innovation<br />
und hochwertigkeit großgeschrieben. So lassen<br />
sich sogar eigene Produkterfindungen entdecken,<br />
ebenso wie eigens aus dem Grand Canyon<br />
oder dem Amazonas importierte Findlinge, die<br />
als Quell- oder Dekorationsstein ihren Platz in<br />
der Ausstellung der Gartenbaufirma gefunden<br />
haben. „Uns ist es wichtig, dass unsere Kunden<br />
sehen, was in einer modernen Gartengestaltung<br />
möglich ist. Mit unserer 1000 m² großen Ausstellung<br />
möchten wir ihnen eine hilfestellung
<strong>für</strong> die Gestaltung ihres eigenen Gartens an die<br />
hand geben“, so Stefan Keren. Auch wenn viele<br />
Kunden bereits eigene Vorstellungen haben, inspiriert<br />
der Erlebnisgarten zusätzlich und eröffnet<br />
zum teil ganz neue Ideen, die den Garten zur<br />
persönlichen grünen Wohlfühloase machen.<br />
Ganz wichtig dabei ist, dass der Garten zum<br />
haus passt und optimal mit der Umgebung harmoniert.<br />
„Ein mediterraner Garten zum Beispiel<br />
ist nicht <strong>für</strong> jeden haustyp ideal“, weist Stefan<br />
Keren auf die Gestaltung von Themengärten<br />
GARtEn- UnD LAnDSChAFtSBAU<br />
hin. Je nach Wunsch realisiert das Unternehmen<br />
toskanisch anmutende Gärten, ebenso wie Gärten<br />
im asiatischen oder modernen Bauhausstil<br />
und bietet auch die passenden Accessoires dazu.<br />
Doch ganz gleich, ob der Garten mit Bonsaibäumchen<br />
an Japan oder mit Säulenzypressen<br />
an die toskana erinnert, was <strong>für</strong> Kunden immer<br />
wichtiger wird, ist, dass der Garten pflegeleicht<br />
ist. <strong>Das</strong> fängt bei der Beetabdeckung an und<br />
hört bei der Bewässerung auf. Als Beetabdeckung<br />
bietet die Firme Gartenbau Keren zum<br />
Beispiel Marmor- oder Kalksplitt aus Italien<br />
an, der kaum Arbeitsaufwand mit sich bringt.<br />
Auch bei den Gartengeräten geht es modern bis<br />
innovativ zu: Automatisierte Bewässerungsanlagen<br />
sorgen da<strong>für</strong>, dass Pflanzen und Rasen<br />
immer die richtige Wassermenge erhalten und<br />
prächtig gedeihen können. Und sollte es beim<br />
Rasen zu prächtig werden, sorgt ein Mähroboter<br />
<strong>für</strong> Abhilfe.<br />
Der Ausstellungsbereich ist ganzjährig geöffnet<br />
und kann auf terminvereinbarung besichtigt<br />
werden.<br />
www.keren-gartenbau.de<br />
59
DER SÜDEN<br />
Ein Rundgang durch den Rheinauhafen (Teil 2)<br />
In den vergangenen Jahren ist bundesweit bei<br />
der personenbezogenen Benennung des öffentlichen<br />
Raums verstärkt auf namen verdienstvoller<br />
Frauen zurückgegriffen worden. Auch der<br />
<strong>Kölner</strong> Rheinauhafen liegt in diesem deutlichen<br />
trend. Bei der namensgebung im südlichen<br />
Bereich zwischen harry-Blum-Platz und der<br />
Südbrücke dominieren sieben weibliche Persönlichkeiten,<br />
die sich um die Stadt verdient<br />
gemacht haben und die auch über die <strong>Kölner</strong><br />
Stadtgrenzen hinaus durch ihr Wirken bekannt<br />
sind.<br />
60<br />
StADtRUnDGAnG<br />
In diesen „Frauenbereich“ gelangt man von<br />
norden aus gesehen mit der Überquerung des<br />
harry-Blum-Platzes in südlicher Richtung. Der<br />
schmale Weg zwischen dem hafenamt und dem<br />
Krafthaus ist nach Anna-Maria van Schürmann<br />
benannt. hier lohnt sich ein Blick auf die Rückseite<br />
des hafenamtes mit seinen beiden Erweiterungsbauten,<br />
deren Ausmaß, Materialien und<br />
Formen von der Vorderseite aus nicht ersichtlich<br />
sind. Parallel zu diesem Weg verläuft erhöht auf<br />
einem niveau von 10.70 m <strong>Kölner</strong> Pegel der<br />
Anna-Schneider-Steig. Blickt man von hier aus<br />
zurück in nördlicher Richtung so ist deutlich<br />
die Portalwirkung der Kranhäuser erkennbar.<br />
Vom Anna-Schneider-Steig aus erfolgt die Erschließung<br />
der zweireihigen Bebauung, die aus<br />
einem Konglomerat an Formen, Farben, höhen,<br />
Materialien und Bauphasen aus verschiedenen<br />
Jahrhunderten besteht. Im Wechsel reihen sich<br />
auf der Westseite des Steigs zwei historische<br />
und zwei neue Bürogebäude aneinander: das<br />
„Krafthaus“ aus dem 19. Jahrhundert, “Kontor<br />
19“, der mittelalterliche „Bayenturm“ und das<br />
„Baufeld 21“.<br />
© Nicole Zimmermann
Diesen Büro- und Gewerbegebäuden stehen<br />
drei Wohngebäude gegenüber: die „wohnfer[f] t<br />
18.20“ das „home4“ und „rhein³“. Die Eigentumswohnungen<br />
öffnen sich rheinseitig auf der<br />
Laura-von-Oelbermann-Promenade großzügig<br />
mit Balkonen, terrassen und Loggien, von denen<br />
aus die Bewohner den Blick auf den Rhein genießen<br />
können. Sowohl die Promenade als auch der<br />
Steig münden in den Elisabeth-treskow-Platz,<br />
der die Verlängerung des Ubierrings bildet und<br />
eine Verbindung schafft zwischen der Südstadt,<br />
dem Rheinauhafen und dem Zugang zum Rhein.<br />
Der kubusförmige Baukörper von „rhein³“ und<br />
das Bürogebäude „Baufeld 21“ nutzen die Lage<br />
am Platz, indem sich ihre nach Süden ausgerichteten<br />
und großflächig verglasten Fronten<br />
zum Platz hin präsentieren.<br />
Im Osten bildet die Rheinbastion, ein preußisches<br />
Verteidigungsgebäude des 19. Jahrhunderts,<br />
den Abschluss des Platzes zum Rhein hin,<br />
während in südlicher Richtung die hafenerweiterung<br />
des 20. Jahrhunderts mit der leuchtend<br />
roten Putzfassade vom „Rheinkontor“ einen<br />
Ad. Graph.x<br />
Boffi Köln<br />
Spichernstrasse 8<br />
KÖLN<br />
tel. 0221 94969966/65<br />
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StADtRUnDGAnG<br />
farblichen Akzent setzt. Parallel zu diesem ehemaligen<br />
hafenverwaltungsgebäude aus dem Jahr<br />
1909 und in einer Achse zum „Baufeld 21“ entsteht<br />
auf der Agrippinawerft der letzte neubau<br />
in diesem Bereich mit einem fünfgeschossigen<br />
Bürobau, der <strong>für</strong> eine private hochschule vorgesehen<br />
ist. Zwischen der Agrippinawerft und<br />
der Katharina-Schauberg-Promenade schließen<br />
sich am „Rheinkontor“ weitere ehemalige hafengebäude<br />
und Getreidespeicher an: das „Siebengebirge“<br />
aus dem Jahr 1909, das „Silo 23“ aus<br />
den 1930er Jahren und das in den 60er Jahren<br />
errichtete „ECR Event Center Rheinauhafen“.<br />
Den südlichen Abschluss bildet das „KAP am<br />
Südkai“, der einzige neubau in dieser Zeile, der<br />
einen Endpunkt, oder je nachdem von wo aus<br />
man den Rheinauhafen betritt, den Startpunkt<br />
der Bebauung bildet. Er betont zusammen mit<br />
zwei historischen Kränen den dortigen Platz,<br />
der nach Maria-Clementine-Martin benannt ist.<br />
hinter den Buchenhecken verbergen sich zwei<br />
Beachvolleyballplätze und die neu entstandene<br />
Skateranlage. Die Südbrücke bildet die südliche<br />
Grenze des zwei Kilometer langen hafens.<br />
Termine und Anmeldungen <strong>für</strong> die nächsten<br />
Rheinauhafenführungen mit der Architektin<br />
Ana Maria Bermejo erhalten Sie unter<br />
www.architektur-stadtfuehrung.de oder<br />
telefonisch 0221 9553515.<br />
Zu der Benennung des Rheinauhafens nach<br />
Frauen ist im September 2011 im Wartberg<br />
Verlag ein Buch erschienen mit dem titel<br />
„Frauen im Rheinauhafen – <strong>Architektur</strong> und<br />
Lebensläufe“.<br />
boffi.com<br />
61
62<br />
WEIntIPP<br />
2010 GRAUBURGUNDER<br />
SPÄTLESE TROCKEN<br />
weingut Reinhard & Esther Schmitt<br />
<strong>Das</strong> Familienweingut Schmitt in der Südpfalz liegt eingebettet zwischen<br />
Rhein und Pfälzer Wald in dem kleinen Weinort Ilbersheim. hier werden<br />
in dritter Generation Weine mit Profil und Persönlichkeit geschaffen. Dank<br />
der Experimentierfreude der jüngsten Generation und der langreichenden<br />
Erfahrung entstehen facettenreiche, vielfältige und spannende Weine.<br />
Für den herbst empfehlen wir einen Weißburgunder aus dem Jahrgang<br />
2010. Ein intensives, feinwürziges Bukett in der nase mit einem hauch<br />
nuss. Im Gaumen ein eleganter Körper, würzig, erdig mit schönem Schmelz,<br />
milder Weinsäure und einem angenehmen nachhall.<br />
Inszeniert die feinwürzige bis kräftige Küche mit „erdigen“ Komponenten –<br />
ist also der perfekte Wein <strong>für</strong> den herbst, wenn die Küche wieder kräftiger<br />
wird und Pilze und Kürbisse Saison haben. toll zu deftigen Gratins, vor allem<br />
mit Kartoffel und Gemüse, die mit mildwürzigen Käsen zubereitet sind.<br />
Passt auch gut zu kräftigerem Fleisch wie Entenbrust, und Gänseleber.<br />
Weingut Reinhard und Esther Schmitt<br />
Arzheimer Straße 24, 76831 Ilbesheim<br />
Fon 06341-33442 Fax 06341-33389<br />
7,90 €/0,75l (1l = 10,53 €)<br />
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BUChtIPP<br />
FRAUEN IM KÖLNER<br />
RHEINAUHAFEN<br />
Sobald ein neubaugebiet entsteht, muss der neu entstandene öffentliche<br />
Raum benannt werden. Im umgestalteten <strong>Kölner</strong> Rheinauhafen sind ein<br />
Großteil der Wege, Plätze und Promenaden weiblichen Persönlichkeiten<br />
gewidmet. Wie es dazu kam, welche interessanten Biografien und namhaften<br />
Unternehmen sich hinter diesen Frauen verbergen und welche modernen<br />
Frauen des 21. Jh. den neuen Rheinauhafen in seiner jetzigen Form mitgestaltet<br />
haben, wird in diesem Bildband erläutert.<br />
Ana maria Bermejo, Jahrgang 1964, arbeitet und lebt in Köln als selbstständige<br />
Architektin und Stadtführerin. Seit 2006 führt sie architekturinteressierte<br />
Laien und Fachleute durch Köln, mit dem Schwerpunkt Baugeschichte<br />
und Stadtplanung. Mit der Umgestaltung des Rheinauhafens 2002 begann<br />
sie hier Führungen anzubieten, bei denen neben der <strong>Architektur</strong> auch die<br />
Benennung der Wege, Plätze und Promenaden erläutert werden.<br />
nicole zimmermann, Jahrgang 1972, ist seit 2002 als freie Fotodesignerin<br />
in Düsseldorf tätig. nach einer Ausbildung zur Fotografin und einem Fotodesignstudium<br />
entdeckete sie ihre Leidenschaft <strong>für</strong> die <strong>Architektur</strong>fotografie.<br />
neben interessanten <strong>Architektur</strong>motiven setzt sie professionell und<br />
mit fachkundigem Blick auch Stillleben, Industrieprodukte und Interieur<br />
namhafter Auftraggeber ins rechte Licht.<br />
frauen im <strong>Kölner</strong> Rheinauhafen<br />
<strong>Architektur</strong> und Lebensläufe<br />
72 Seiten, gebunden, Farbfotos, ISBn 978-3-8313-2328-9, € 15,90<br />
Ana Maria Bermejo (text), nicole Zimmermann (Fotos)<br />
Was Sie<br />
woanders nicht<br />
sehen können!<br />
SieMatic am Neumarkt | SieMatic am Beethovenhaus<br />
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Hahnenstraße 15 | 50667 Köln<br />
www.siematic-am-neumarkt.de<br />
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Friedrichstraße 35 | 53111 Bonn<br />
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63
64<br />
InnEnAUSStAttUnG<br />
OASE IM DACH Foto: Philipp Brohl<br />
Italienische designqualität<br />
Boffi, der italienische Designausstatter, gehört<br />
heute zu den ersten Adressen im internationalen<br />
Segment <strong>für</strong> Küche und Bad. Showrooms in der<br />
ganzen Welt zeigen die unverwechselbare Arbeit<br />
dieses Familienunternehmens, das seine Identität<br />
immer über die Verbindung von Design,<br />
Qualität und dem Mehr an Ästhetik ausgerichtet<br />
hat. Der Stardesigner Piero Lissoni prägt die<br />
handschrift genauso wie die nicht ermüdende<br />
Faszination des Unternehmens <strong>für</strong> modernste<br />
technologien. Seit gut 5 Jahren hat das Unternehmen<br />
auch in der Region Rhein/Ruhr einen<br />
exklusiven Showroom <strong>für</strong> Küchen und Bäder.<br />
Selbst bei der Lage des Showrooms in Köln hat<br />
man großen Wert auf Individualität gelegt. Mitten<br />
im Belgischen Viertel ist das Unternehmen<br />
Boffi in den mehrfach <strong>für</strong> <strong>Architektur</strong> ausgezeichneten<br />
Spichern-höfen beheimatet. Ausgehend<br />
von diesem Standort arbeitet das team<br />
Boffi Köln oft in den anspruchsvollsten Bauvor-<br />
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haben unserer Zeit. Selbstverständlich nimmt<br />
sich das team, das ausschließlich aus Architekten<br />
besteht, gerne besonderen herausforderungen<br />
an. Zum Beispiel, wenn der Dachstuhl mit seinen<br />
spezifischen Baustrukturen zu einer klaren<br />
Formsprache entwickelt werden soll. Der Gesamteindruck<br />
des entstandenen Bades überzeugt<br />
durch seine einmalige architektonische Ruhe.<br />
Die Stimmung, die das Bad zur Oase werden<br />
lässt, wird durch das Wechselspiel zwischen dem<br />
��������������������<br />
���������������������
akzentuierten Einsatz der Boffi Objekte erzielt.<br />
Die Verwendung der CAnALE Waschbecken,<br />
großzügige Waschtischplatten, die in einem<br />
fließenden Verlauf zum Waschbecken werden,<br />
lassen eine meditative Linie entstehen. Parallel<br />
InnEnAUSStAttUnG<br />
zu diesen Kunstharz-Objekten verschmilzt die<br />
raumdurchdachte, ebenfalls aus Kunstharz bestehende<br />
Duschwanne als funktionaler Ruhepol.<br />
Armaturen der Serie LIQUID sowie Spiegel aus<br />
der Serie UnIVERSAL runden das einladende<br />
Ein Möbelladen,<br />
der mir jedes<br />
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ich will, wo gibt’s<br />
denn so etwas?<br />
Gefühl zur Ruhe-Oase unter dem Dach ab.<br />
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weiter, garantiert!<br />
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Inspiration unter:<br />
www.holzconnection.de<br />
65
66<br />
DEnKMALSChUtZ<br />
DENKMALSCHUTZ UND WOHNIMMOBILIEN<br />
von Christian wendling<br />
Foto Lukas Roth, <strong>Architektur</strong>: Wiegmann & Trübenbach<br />
Gebäude mit außerordentlich geschichtlicher,<br />
wissenschaftlicher, künstlerischer oder städtebaulicher<br />
Bedeutung werden üblicherweise als<br />
Denkmal klassifiziert und unterliegen dann dem<br />
Denkmalschutz. Dieser hat das Ziel, Denkmale<br />
dauerhaft zu erhalten und da<strong>für</strong> zu sorgen, dass<br />
sie nicht verfälscht, beschädigt oder zerstört<br />
werden. Der Schutz des baukulturellen Erbes<br />
ist eine übergreifende gesellschaftliche Aufgabe,<br />
sowohl <strong>für</strong> den Staat als auch <strong>für</strong> privates<br />
Engagement.<br />
Dr. Ursula Schirmer von der Deutschen Stiftung<br />
Denkmalschutz schätzt, dass ca. 70 bis 80 Prozent<br />
der Denkmale in Deutschland in privatem<br />
Besitz sind. Viele dieser Objekte werden - ganz<br />
oder teilweise - zum Wohnen genutzt. Auch unter<br />
den Förderprojekten der auf den Schutz von<br />
Baudenkmalen ausgerichteten Stiftung mit Sitz<br />
in Bonn finden sich rund 20 Prozent, bei denen<br />
Wohnnutzung entweder traditionell dazugehört<br />
- wie etwa bei bäuerlichen Anlagen - oder eine<br />
neue Überlebenschance bietet - wie die Umnutzung<br />
von Kloster- oder Scheunenbauten zu<br />
Wohneinheiten.<br />
Privates Engagement <strong>für</strong> denkmalgeschützte<br />
Wohnimmobilien erhält seine Motivation<br />
insbesondere durch zwei Aspekte. Zum einen<br />
zeigen die meist alten, jedoch auch bis in die<br />
jüngere Geschichte reichenden Gebäude ein<br />
besonderes Charisma, sind als Zeitzeugen steinerne<br />
Kunstwerke, die „Geschichten erzählen“<br />
und sich in ihrem besonderen Flair kaum als<br />
neubau realisieren lassen. <strong>Das</strong>s etwa 50% der<br />
Käufer denkmalgeschützter Wohnimmobilien<br />
diese selbst nutzen, zeigt deutlich die große emo-<br />
tionale Verbundenheit mit dem Bauwerk. Zum<br />
anderen bieten sich auf finanzieller Seite durch<br />
staatliche Unterstützung Zuschüsse aus Denkmalpflegemitteln,<br />
Abschreibungsmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Sanierungskosten und steuerliche Anreize<br />
während der nutzung und auch einem späteren<br />
Verkauf.<br />
Die Denkmalbescheinigung ist ein behördlicher<br />
Beleg; sie wird vom Amt <strong>für</strong> Denkmalschutz<br />
ausgestellt. Ist das Gebäude nicht bereits in der<br />
örtlichen Denkmalliste geführt, wird die Denkmalfähigkeit<br />
auf Antrag individuell geprüft und<br />
ggf. bescheinigt. So können sowohl ein ganzes<br />
Gebäude als auch nur teile davon unter Schutz<br />
gestellt werden, je nachdem, wie bedeutsam<br />
und somit schützenswert dies jeweils im regionalen<br />
oder lokalen Kontext ist. Der Umfang<br />
der Schutzwürdigkeit hat dann unmittelbare<br />
Auswirkungen auf geplante Sanierungs- und<br />
Baumaßnahmen; so sind dann oft auch Baumaßnahmen<br />
genehmigungspflichtig, die bei einem<br />
neubau keine Baugenehmigung benötigen – beispielsweise<br />
Anstrich- oder Putzarbeiten oder die<br />
Materialwahl bei Fenstern. Und insbesondere
ei der energetischen und haustechnischen Sanierung<br />
zeigen sich die herausforderungen beim<br />
Umgang mit denkmalgeschütztem Bestand, da<br />
hier<strong>für</strong> oft bedeutende Eingriffe in das Aussehen<br />
und die Struktur des Gebäudes notwendig sind.<br />
Andererseits kann der Bestandsschutz eventuell<br />
Freiheitsgrade bei Planung und nutzung<br />
ermöglichen, die bei einem neubau nach aktuellem<br />
Baurecht so nicht denkbar sind, etwa die<br />
zulässige Ausnutzung des Grundstückes oder<br />
höhe des Gebäudes.<br />
Die Denkmalbescheinigung hat aber neben den<br />
Folgen <strong>für</strong> Planung und Baumaßnahmen auch<br />
eine finanzielle und steuerrechtliche Bedeutung.<br />
Die Werterhaltung des <strong>für</strong> die Gesellschaft wichtigen,<br />
kulturellen Erbes soll und kann vom privaten<br />
Eigentümer nicht alleine getragen werden;<br />
der Staat übernimmt hier Verantwortung durch<br />
Zuschüsse und steuerrechtliche Erleichterungen.<br />
So kann der Eigennutzer über einen Zeitraum<br />
von 10 Jahren bis zu 90% der Sanierungskosten<br />
als Abschreibung geltend machen; im Vergleich<br />
zu jährlichen 2 bzw. 2,5% bei neubauten und<br />
Bestandsimmobilien ein echter Vorteil. Sollte<br />
DEnKMALSChUtZ<br />
es nach 10 Jahren zum Verkauf kommen, wär<br />
dieser steuerfrei. Darüber hinaus können auch<br />
Fördermittel z.B. <strong>für</strong> den Mehraufwand der<br />
denkmalgerechten Sanierung beantragt werden;<br />
über den Umfang entscheidet die örtliche<br />
Denkmalbehörde. Zudem kommt es zu überdurchschnittlichen<br />
Wertsteigerungen im Vergleich<br />
zum Gesamtimmobilienmarkt, durch die<br />
Attraktivität des Gebäudes, aber auch durch die<br />
unverändert herrschende Wohnraumknappheit<br />
in Ballungsgebieten und das begrenzte Angebot<br />
an denkmalgeschützten Wohnhäusern.<br />
Die steuerliche Bewertung durch die Finanzämter<br />
folgt allerdings nicht immer der Einschätzung<br />
der Denkmalbehörde. So kann ggf.<br />
vom Finanzamt nach Ende der Baumaßnahmen<br />
geprüft werden, ob aus einem bestehenden<br />
Gebäude aufgrund der Umbauarbeiten in<br />
bautechnischer hinsicht etwas völlig anderes<br />
entstanden ist und sich die Rahmenbedingung<br />
<strong>für</strong> Steuererleichterungen dadurch verändert.<br />
Durch die Komplexität und die damit einher gehende<br />
Abwägung zwischen funktionalen, tech-<br />
deine stadt*<br />
zum abhängen.<br />
*und viele weitere städte.<br />
Pfannes & Virnich GmbH Einrichtungshaus<br />
Hohenstaufenring 39/48 ˙ 50674 Köln ˙ Telefon 0221 9923340<br />
nischen, rechtlichen und finanziellen Faktoren<br />
bei Planung und Bau ist der Aufwand höher als<br />
bei neubauten. Bei den Verhandlungen mit Behörden<br />
werden Entscheidungen oft im Einzelfall<br />
anhand des konkreten Projektes getroffen; bei<br />
den Abwägungsprozessen kommt es daher auch<br />
auf Kreativität und Verhandlungsgeschick an.<br />
Professionelle hilfe durch das hinzuziehen einer<br />
qualifizierten Beratung durch Architekten und<br />
Fachplaner, aber auch mit Finanzierungs- und<br />
Steuermodellen vertrauten Fachleute ist hier<br />
unerlässlich, wenn das individuelle Wohnen<br />
im Baudenkmal dauerhaft ein Erfolg sein soll.<br />
www.denkmalschutz.de<br />
www.mbv.nrw.de/Staedtebau/denkmalschutz/<br />
design: michael rösing & radius team<br />
maße: 18 cm x 80 cm x 3,5 cm<br />
farbe: schwarz<br />
www.radius-design-shop.com<br />
m a d e i n g e r m a n y<br />
69,-inkl.<br />
mwst.<br />
67
Es ist ein Ort der Stille, der Muße und der Ästhetik.<br />
hohe alte Bäume, schmale Pfade. Wer<br />
ihnen folgt, trifft auf Skulpturen des berühmten<br />
britischen Bildhauers tony Cragg. 2006 hat er<br />
die Villa Waldfrieden in Wuppertal samt dem 16<br />
hektar großen Park gekauft und in seiner Wahlheimat<br />
einen ungewöhnlichen Ausstellungsort<br />
<strong>für</strong> Skulpturen geschaffen.<br />
Die Villa Waldfrieden und das sie umgebende<br />
Areal faszinierten tony Cragg vom ersten<br />
Moment an. <strong>Das</strong> nach Grundsätzen der an-<br />
68<br />
AUSFLUGStIPP<br />
NATUR, KUNST UND ARCHITEKTUR<br />
der Skulpturenpark waldfrieden in wuppertal<br />
throposophischen Lehre gestaltete Bauwerk<br />
ist aufgrund seiner <strong>Architektur</strong> international<br />
bekannt und steht inzwischen unter Denkmalschutz.<br />
Zwischen 1946 und 1949 ließ der Wuppertaler<br />
Lackfabrikant Prof. Kurt herberts die<br />
Villa bauen, geplant vom Architekten und Maler<br />
Frank Krause. Den Grundriss der Villa Waldfrieden<br />
entwarf Krause von innen nach außen mit<br />
konsequenter Vermeidung des rechten Winkels.<br />
Dabei ist das Bauwerk dem <strong>Architektur</strong>konzept<br />
Rudolf Steiners verpflichtet. Während des Dritten<br />
Reichs gewährte herberts seinem Architekten<br />
Fotos: Charles Duprat<br />
Unterschlupf in seiner Lackfabrik. Ebenso den<br />
damals als „entartet“ geltenden Künstlern Willi<br />
Baumeister und Oskar Schlemmer. Bis zu seinem<br />
tod 1989 bewohnte Krause die Villa mit ihren<br />
40 Zimmern, einer eigenen telefonzentrale,<br />
Geheimtüren und Fluchtwegen. Dann blieb das<br />
Anwesen über 15 Jahre sich selbst überlassen. Bis<br />
tony Cragg es entdeckte. In Abstimmung mit<br />
der Denkmalpflege und durch eine aufwändige<br />
Sanierung entstand innerhalb von zwei Jahren<br />
der „Skulpturenpark Waldfrieden“ mit der restaurierten<br />
Villa im Zentrum. Über 60 Fachplaner<br />
und handwerker arbeiteten an dem Objekt,
schliffen die unregelmäßigen Wände und hohlkehlen<br />
der Innenwände in mühevoller handarbeit<br />
nach und rekonstruierten das Baudenkmal.<br />
Für die Öffentlichkeit ist die Villa nicht zugänglich,<br />
sie kann nur im Rahmen von speziellen<br />
Führungen besucht werden. Der Park allerdings<br />
ist zu jederzeit einen Besuch wert. Auf weiten<br />
Wiesenflächen und an versteckten Waldpfaden<br />
sind zahlreiche Skulpturen von tony Cragg zu<br />
entdecken, aber auch Werke von Thomas Schütte,<br />
Richard Deacon und Wilhelm Mundt. nach den<br />
Entwürfen des Architekten Rudolf hoppe lies<br />
Cragg einen gläsernen Ausstellungspavillon <strong>für</strong><br />
AUSFLUGStIPP<br />
Wechselausstellungen errichten. Skulpturen von<br />
Mario Merk, Eduardo Chillida, Jean Dubuffet,<br />
Richard Long, John Chamberlain und norbert<br />
Kricke waren hier bereits zu sehen.<br />
Die Arbeiten tony Craggs und seiner international<br />
renommierten Kollegen fügen sich harmonisch<br />
in die topografie und Atmosphäre dieses<br />
besonderen naturraums ein – eine kleine Oase<br />
inmitten der Stadt Wuppertal. Zum Publikumsmagneten<br />
haben sich auch die im Skulpturenpark<br />
veranstalteten „KlangArt“- Konzerte entwickelt.<br />
Unter dem Motto „Kunst.Musik.natur“ finden<br />
Müller rauMausstattung<br />
LebenSräUMe KreaTiv GeSTaLTen<br />
zwischen April und August acht Konzerte mit<br />
namhaften Künstlern aus dem Bereich des Jazz,<br />
der neuen Musik und der Weltmusik statt. Ein<br />
herrlicher Dreiklang.<br />
tony Cragg (* 1949) zählt zu den bedeutendsten<br />
Bildhauern der Gegenwart. Sein Werk zeichnet<br />
sich durch einen immensen Reichtum an überraschenden<br />
Formerfindungen und –konstellationen<br />
aus. Seit 1977 lebt und arbeitet er in Wuppertal.<br />
Im Jahr 2009 löste er an der Kunstakademie Düsseldorf<br />
Professor Markus Lüpertz als Rektor ab.<br />
www.skulpturenpark-waldfrieden.de<br />
Dekorationen, Polstermöbel, Polsterwerkstätten,<br />
Sicht- und Sonnenschutz,<br />
Heidestraße 156, 51147 Köln-Porz<br />
Telefon 022<strong>03</strong> 62470<br />
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sowie modernen Lebensstil mit dem Schwerpunkt Köln und Bonn.<br />
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Gerrit Menke (verantwortlich)<br />
Bublitzer Sraße 32, 40599 Düsseldorf, telefon 0211-650264-0<br />
Verlag<br />
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telefon 0211-650264-0, info@cube-magazin.de<br />
Sitz und Registergericht: Düsseldorf, hRB 64428<br />
Herausgeber<br />
Gerrit Menke, Folker Willenberg<br />
Redaktion<br />
Dunja hennes; <strong>Architektur</strong> und Stadt entwicklung: Dipl.-Ing. Architekt<br />
Christian Wendling; Kunst und Kultur: heiko Cramer<br />
gesamtanzeigenleitung<br />
Gerrit Menke<br />
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70<br />
IMPRESSUM<br />
gestaltungskonzept / layout<br />
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druck<br />
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Bobingen<br />
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