Seniorenpost Ausgabe Mai 2013 - Stadt Straelen
Seniorenpost Ausgabe Mai 2013 - Stadt Straelen
Seniorenpost Ausgabe Mai 2013 - Stadt Straelen
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Inhaltsverzeichnis <strong>Seniorenpost</strong> 36<br />
1 Inhaltsverzeichnis Seite 2<br />
2 Wir leben nicht nur vom Nützlichen, ausgesucht von Gertrud Schummers Seite 3<br />
3 Meine Erklärung der Selbstachtung, ausgesucht von Gertrud Schummers Seite 4<br />
4 Die Kreuzrinne, Ferdinand Delbeck und Bernhard Keuck Seite 5<br />
5 Redewendungen auf <strong>Straelen</strong>er Platt ausgesucht von Gertrud Schummers Seite 11<br />
6 Jahresbericht des Seniorenbeirates 2012, Norbert Roosen Seite 12<br />
7 Informationsfahrt der Senioren von Auwel-Holt, Günter Jakubczyk Seite 13<br />
8 Die Geschichte des Kameradschaftlichen-Liebhaber-Theater 1881 e.V.<br />
(KLT) Teil 2, Johannes Pieper<br />
Seite 15<br />
9 Älter werden - Aktiv bleiben, Peter Danzer Seite 16<br />
10 Die Betrügereien nehmen kein Ende, Norbert Roosen Seite 17<br />
11 Alten- und Rentner-Gemeinschaft, St. Peter und Paul <strong>Straelen</strong>,<br />
Hans Rütten<br />
Seite 18<br />
12 Rentenversicherungspflicht für Minijobber geplant, Norbert Roosen Seite 19<br />
13 Hans-Georg Misera in Altersteilzeit Seite 21<br />
14 Patientenrechte gestärkt: Thema „IGeL“, Hartwin Kaiser Seite 22<br />
15 Geläufige Abkürzungen, Peter Danzer Seite 24<br />
16 Mufflons im Militärdepot Herongen, Norbert Roosen Seite 25<br />
17 Ortsverband <strong>Straelen</strong>-Wachtendonk im Bezirk „Unterer Niederrhein“ Seite 26/28<br />
18 Heinz Kraemer für 65 Jahre Chorgesang geehrt, Christoph Andreas Seite 27<br />
19 Diavortrag „Herongen zur Zeit des 2. Weltkriegs“, Karl Michelkens Seite<br />
28/29<br />
20 Stille Gefahr im Schlaf, Atemhilfe für Schnarcher Seite 30<br />
21 Bilder von HEUTE Seite 31/32<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Redaktion:<br />
Hartwin Kaiser<br />
Doris Kaiser<br />
Seniorenbeirat der<br />
Norbert Roosen<br />
Gertrud Schummers<br />
Südwall 11,<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Straelen</strong><br />
Johannesstraße 9<br />
Mozartstraße 5<br />
47 608 Geldern<br />
02834 23 34<br />
02834 28 25<br />
0171 3217905<br />
Norbert.roosen@vodafone.de<br />
Schummers@everlight.de<br />
Loevenhof@aol.com<br />
2
Wir leben nicht nur vom Nützlichen<br />
ausgesucht von Gertrud Schummers<br />
Wir brauchen alle eine „ Rose“.<br />
Wo sie uns gereicht wird, müssen wir dankbar sein.<br />
Wo wir sie anderen reichen können,<br />
dürfen wir das Zeichen verlässlicher Geschwisterlichkeit<br />
nicht verweigern.<br />
Keinen macht das Nur<br />
Alltägliche glücklich.<br />
Es muss in der Woche der Sonntag,<br />
es müssen im Jahr die Festtage sein.<br />
Wir brauchen die Pausen<br />
<br />
denn diese „nährt dich von dem, woran sie sich freut“<br />
(Agustus)<br />
Ein frohes Pfingstfest<br />
wünscht<br />
Ihr Seniorenbeirat <strong>Straelen</strong><br />
3
Meine Erklärung der Selbstachtung, ausgesucht von Gertrud Schummers<br />
„Was ich bin, ist gut genug, wenn ich es<br />
nur freiheraus wäre.“<br />
Carl Rogers<br />
Das Folgende wurde als Antwort auf die<br />
Frage eines fünfzehnjährigen Mädchen geschrieben:<br />
„Wie kann ich mich auf ein erfüllendes<br />
Leben vorbereiten?“<br />
Ich bin ich. Auf der ganzen Welt gibt es<br />
niemanden, der genauso ist wie ich. Es gibt<br />
Menschen, die mir in Teilen ähnlich sind,<br />
aber niemand ist ganz wie ich. Deswegen<br />
gehört alles, was von mir kommt, auf authentische<br />
Weise mir, weil ich allein es<br />
wähle. Mir gehört alles von mir - mein Kör-<br />
<br />
<br />
<br />
le, was immer sie sein mögen - Wut, Freude,<br />
Frustration, Liebe, Enttäuschung, Auf-<br />
<br />
ihm kommen - höflich, süß und roh, richtig<br />
! <br />
alle meine Taten, ob sie auf andere oder<br />
mich selbst gerichtet sind. Mir gehören<br />
meine Fantasien, meine Träume, meine<br />
Hoffnungen, meine Ängste. Mir gehören all<br />
meine Triumphe und Erfolge, all meine<br />
Niederlagen und Fehler. Weil mir alles von<br />
mir gehört, kann ich mir selbst eng vertraut<br />
werden. Dadurch kann ich mich lieben und<br />
in allen Teilen freundlich zu mir sein. Ich<br />
kann es dann allem von mir möglich machen,<br />
in meinem besten Interesse zu wirken.<br />
Ich weiß, es gibt Aspekte von mir<br />
selbst, über die ich im Unklaren bin, und<br />
andere Aspekte, die ich nicht kenne. Aber<br />
solange ich mir selbst gegenüber freundlich<br />
und liebend bin, kann ich mutig und hoffnungsvoll<br />
nach Lösungen für das Rätsel<br />
und nach Möglichkeiten suchen, mehr über<br />
mich herauszufinden.<br />
Wie ich auch immer in einem gegebenen<br />
Augenblick aussehe und klinge, was immer<br />
ich sage und tue und was immer ich denke<br />
und fühle, bin ich. Dies ist authentisch und<br />
repräsentiert, wo ich zur Zeit stehe.<br />
Wenn ich später überblicke, wie ich aussah<br />
und klang, was ich sagte und tat und wie<br />
ich dachte und fühlte, könnten sich einige<br />
Aspekte als unpassend herausstellen. Ich<br />
kann das Unpassende verwerfen und das<br />
behalten, was sich als passend erwiesen hat,<br />
und etwas Neues erfinden für das, was ich<br />
verwarf.<br />
Ich kann sehen, hören, fühlen, denken, sagen<br />
und tun. Ich besitze das Handwerkszeug<br />
zum Überleben, anderen nahe zu sein,<br />
produktiv zu sein, aus der Welt der Menschen<br />
und Dinge, die mich umgeben, Sinn<br />
und Ordnung zu schaffen.<br />
4
Die Kreuzrinne, Ferdinand Delbeck und Bernhard Keuck<br />
So klein der mittelalterliche Grundriss <strong>Straelen</strong>s<br />
auch ist, seit Siedlungsbeginn vor<br />
1000 Jahren hat <strong>Straelen</strong> zwei Zentren: den<br />
Markt, der immer gute Stube und Versammlungsstätte<br />
war, aber auch Arbeitsund<br />
Handelszentrum, und die Kreuzrinne,<br />
an der sich die beiden Hauptentwicklungsachsen<br />
Gelderner/Venloer Straße und Klosterstraße/Kuhstraße<br />
kreuzten. Diese zentrale<br />
Stelle, im Volksmund Kreuzrinne genannt,<br />
teilte wie ein Fadenkreuz die <strong>Stadt</strong> in<br />
vier Quartiere ein:<br />
1. Südost: alle Anwesen zwischen<br />
Kuhstraße und Venloer Straße<br />
2. Südwest: alle Anwesen zwischen<br />
Venloer Straße und Klosterstraße<br />
3. Nordwest: alle Anwesen zwischen<br />
Klosterstraße und Gelderner Straße<br />
4. Nordost: alle Anwesen zwischen<br />
Gelderner Straße und Kuhstraße.<br />
Der Markt mit dem Rathaus und dem<br />
Kirchplatz, dominiert von St. Peter und<br />
Paul, stellten Sonderräume dar, da sie von<br />
kollektiver Bedeutung und Nutzung waren.<br />
Jahrhunderte lang war die Landwirtschaft<br />
in <strong>Straelen</strong> das prägende Element, noch<br />
1820 ist von 70 bäuerlichen Betrieben innerhalb<br />
der Wälle die Rede, so dass man<br />
der Bezeichnung „Ackerbürgerstadt“ die<br />
Berechtigung nicht absprechen kann.<br />
Landwirtschaftliche Betriebe im althergebrachten<br />
Sinne produzierten nicht nur die<br />
Nahrung, sondern waren auch Selbstversorger<br />
und stellten fast alles her, was in ihrem<br />
geschlossenen Kosmos gebraucht wurde.<br />
Sie deckten einen großen Teil dessen ab,<br />
was ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in<br />
Form des sich immer weiter diversifizierenden<br />
Handwerks und Mittelstands etablierte.<br />
Auch die Erwerbssäule der Läden und Geschäfte<br />
nimmt erst um 1850 konkretere<br />
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ihrer drehscheibenartigen Bedeutung.<br />
Kaum jemand, der in <strong>Straelen</strong> zu tun hatte,<br />
passierte sie nicht. Glücklich war der, der<br />
hier Eigentum hatte oder erwerben konnte.<br />
Wir wollen im Folgenden die sich unmittelbar<br />
gegenüberliegenden Anwesen betrachten.<br />
Da war z.B. das alte Haus Degens, Ecke<br />
Venloer Straße/ Klosterstraße, von dem es<br />
das älteste Foto des <strong>Stadt</strong>inneren gibt. Fast<br />
genau auf der Mitte der Kreuzrinne steht<br />
der alte Degens in Klompen und Baserull,<br />
Mütze auf dem Kopf und Reisigbesen in<br />
der Hand. Er fixiert in einer Mischung aus<br />
Misstrauen und Spott den Fotografen, hinter<br />
ihm das windschiefe dreistöckige Haus,<br />
in dessen Wänden viele Generationen ihre<br />
baulichen Spuren hinterlassen haben. 1890<br />
war es so baufällig, dass es den Stürmen<br />
der Zeit nicht mehr standhalten konnte,<br />
schrieb der Bürgermeister.<br />
Metzgermeister Hermann Hubert Schreurs,<br />
geboren 1831 in Arcen, erwarb den Besitz<br />
und richtete hier eine Metzgerei ein.<br />
Der Umsatz entsprach bestimmt den Erwartungen.<br />
5
Die Kreuzrinne, Ferdinand Delbeck und Bernhard Keuck<br />
1953 wurde das Ladengeschäft umgebaut<br />
und vergrößert und drei Jahre später auch<br />
die Wurstküche.<br />
Ein moderner Umbau fand vor einigen Jahren<br />
statt. Das Geschäft wird jetzt in der<br />
fünften Generation von Joachim Schreurs<br />
geführt.<br />
6
Die Kreuzrinne, Ferdinand Delbeck und Bernhard Keuck<br />
Wechseln wir jetzt auf die andere Seite.<br />
Im Eckhaus Klosterstraße/ Marktstraße betrieb<br />
Bruckmanns Gunn ein kleines Lebensmittelgeschäft.<br />
1948 übernahm es Peter Schmidt und erweiterte<br />
es um ein Fischgeschäft. Der Bruder<br />
Josef Schmidt ließ zwei Häuser weiter<br />
in seinem Frisörgeschäft an der Ecke<br />
Marktstraße/ Mittelstraße den <strong>Straelen</strong>er<br />
Damen eine neue Frisur angedeihen.<br />
Schlendern wir jetzt von Schmitte-Pitt auf<br />
die andere Straßenseite, die früher Marktstraße<br />
hieß, weil sie den Markt mit der<br />
Kreuzrinne und der Venloer Straße verbannt,<br />
später deshalb als Verlängerung der<br />
Venloer Straße bezeichnet wurde, dann stehen<br />
wir vor dem Anwesen der Gebrüder<br />
Muysers. Sie unterhielten im linken Hausteil<br />
eine „Restauration“ und rechts ein<br />
Fahrradgeschäft. Theo und Jean Muysers<br />
waren selbst mit Leib und Seele Radsportler<br />
und sind als vielfache Sieger verschiedener<br />
Radrennen vor und nach dem Ersten<br />
Weltkrieg in Erinnerung geblieben. Theo<br />
Muysers gründete auch den ersten Taxidienst<br />
in <strong>Straelen</strong>. An Muysers grenzte das<br />
Haus Kuhstraße 1 von Therese und Johannes<br />
Müller.<br />
Ihr Geschäft gliederte sich in Frisörabteilung<br />
von Therese, links, nebst Parfümeriewaren<br />
und Toilettenartikel. Johannes Müller,<br />
rechts, bot Tabakwaren, Pfeifen Spazierstöcke<br />
und Regenschirme, später auch<br />
Spielwaren feil. Nach dem Krieg gingen<br />
beide Geschäfte in eine Hand über.<br />
Wenn wir jetzt wieder die Straßenseite<br />
wechseln, stehen wir am Haus Kuhstraße 2,<br />
das ebenfalls eine bewegte Geschichte hat.<br />
Anfangs des 19. Jahrhunderts gehörte es<br />
der begüterten Familie Kinghs, die bis 1880<br />
unter anderem die Posthalterei hatte. Als<br />
der letzte Kinghs 1938 starb, war der Weg<br />
frei für die Düsseldorfer Lebensmittelkette<br />
„C.F. Beck“. Ihre <strong>Straelen</strong>er Dependance<br />
zog von der Klosterstraße 3 nach hier um,<br />
woran man sehen kann, wie begehrt diese<br />
Lage seit jeher ist.<br />
Aus der fast 30jährigen Geschichte dieses<br />
Lebensmittelgeschäftes haben wir ein köstliches<br />
Stück Einfacheleuteprosa, das hier<br />
im Wortlaut folgen soll. Es handelt sich um<br />
einen Brief von 1953 der gesamten Belegschaft<br />
an „Pummelchen“, die zur Kur in<br />
Bad Ems weilt.<br />
7
Die Kreuzrinne, von Ferdinand Delbeck und Bernhard Keuck<br />
„Freitagmittag, Viertel vor zwei mit Pellkartoffelduft<br />
Liebes Pummelchen<br />
Endlich kommen wir<br />
dazu, Dir ein kleines<br />
Brieflein zu schreiben.<br />
Wir hatten schwer damit<br />
gerechnet, nach<br />
Deiner Karte noch einen<br />
Brief zu bekommen.<br />
Da dieses nicht<br />
der Fall war, und wir<br />
von Deiner Mutter<br />
hörten, dass Du uns<br />
böse bist, stehlen wir<br />
uns eine kurze Zeit, um<br />
dieses wieder gut zu<br />
machen. Wenn Du<br />
wüsstest, was hier los<br />
ist, würdest Du uns<br />
wohl verstehen. Es fehlen<br />
hier durchschnittlich<br />
jeden Tag drei<br />
Damen.<br />
Die erste kleine Dicke ist für vier Wochen<br />
in Bad Ems, vielleicht hast Du sie schon<br />
getroffen. Die zweite, Frau S. ist schon 14<br />
Tage krank. Die dritte, unser Engel Elvira,<br />
war zwei Tage zur Hochzeit, dann Schule<br />
und ist das nicht der Fall, dann ist sie auf<br />
Kundschaft. Endschuldige die Unterbrechung,<br />
wir nehmen gerade einen Schluck<br />
Nescafe. So, nun kann es weiter gehen. Die<br />
übrigen, darunter befindet sich ein etwas<br />
außergewöhnliches Persönchen mit Namen<br />
Marlene Meis. Die Irmi rennt dreimal am<br />
Tag nach hinten und spricht mit dem Spülstein.<br />
Maria hat heute mit ihrem ganzen<br />
Gewicht auf der Heizung gesessen, bei ihr<br />
ist Kirmes im Dorf. Nelli schlängelt sich so<br />
durch alles durch. Unser Meischen wurde<br />
am Samstag von einem Zöllner verbunden.<br />
Sie hatte ihren Daumen zwischen die<br />
Wurstmaschine gehalten. Die Bilanz haben<br />
wir glücklich hinter uns. Das war ein Drama.<br />
Wenn wir so die zweite machen, bekommen<br />
wir die Papiere. Irmi und Maria<br />
waren bis 10 Uhr im Geschäft. So, und nun<br />
8
Die Kreuzrinne, Ferdinand Delbeck und Bernhard Keuck<br />
Von links:<br />
Billa Delbeck<br />
(Pummelchen),<br />
Irmi Rütters,<br />
Grete Knops,<br />
Mia Hub<br />
zu Dir: Wie geht es Dir? Hoffentlich wirst<br />
Du nicht zu dick, sonst fällst Du noch durch<br />
den zweiten Stuhl. Besuch hast Du ja auch<br />
da, so wie wir es gehört haben, kommt Dein<br />
Addi auch noch immer. Ihr könnt dann ja<br />
zu zweien schön überall herumfahren. Man<br />
kennt euch da ja nicht, und Büsche gibt es<br />
da zur Genüge. Komme bitte gesund zurück,<br />
damit wir noch eine unter uns haben,<br />
die noch normal ist. Wir glauben, dass Du<br />
uns jetzt verstanden hast und dürfen wohl<br />
auch hoffen, von Dir einen<br />
langen Brief zu bekommen.<br />
Unterschriften“<br />
Mitte der 60er Jahre gab die Kette C.F.<br />
Beck ihr Geschäft auf und die Buchhandlung<br />
Forbriger zog hier ein.<br />
Bevor die Familie Forbriger ihr Geschäft<br />
vor einigen Jahren aufgab, ließ sie dem Gebäude<br />
eine sehr gelungene Restaurierung<br />
angedeihen.<br />
9
Die Kreuzrinne, Ferdinand Delbeck und Bernhard Keuck<br />
Abschließend möchten wir noch auf den<br />
kulturellen Aspekt der Kreuzrinne verweisen.<br />
Ihren Mittelpunkt bildete ein kreuzförmiger<br />
Stein der mit den Initialen J.B. an die<br />
Johannes- Bruderschaft erinnert. Mitglieder<br />
der Johannes- Bruderschaft konnten in alter<br />
Zeit nur Junggesellen sein. Jedes Jahr am<br />
27. Dezember, dem Johannestag, stellten<br />
sich die Junggesellen um den Stein herum<br />
auf und stimmten das Schützenlied „Mit<br />
dem Pfeil, dem Bogen…“ an. Alle küssten<br />
während dieser Zeremonie der Reihe nach<br />
den Stein. Bei Pflasterarbeiten 1977 sollte<br />
der Stein entsorgt werden, doch konnte dieser<br />
kulturelle Frevel durch die Wachsamkeit<br />
von Mathieu Daamen unterbunden<br />
werden. Er ist heute am Straßenrand in der<br />
Nähe des Trottoirs wieder eingelassen und<br />
wird jedes Jahr am 27. Dezember wieder<br />
aufgesucht.<br />
10
Redewendungen auf <strong>Straelen</strong>er Platt, ausgesucht von Gertrud Schummers<br />
Deän könnese met de Meter verkuepe.<br />
Dat schmackt wie en Uerfieg.<br />
Ennen haolf gaare.<br />
No es et Buuk ömgedrage.<br />
Doe koaste Bretter van schneie.<br />
No konn den Bischof komme.<br />
Lott dat neue Hemd mar ens en Gaat hebbe.<br />
Wiet vanne Hoand stütt gut.<br />
Du hüers door en eeke Ploank.<br />
Dat koos wal niet op ose Groend gewoasse sien.<br />
Noe es et Weer wär gesägent.<br />
Dat es oak kenne süvere Koffie.<br />
Man mot de Kerek enne Medde loate stoan.<br />
Wo deän die Kuh anbend, do blivt se stoan.<br />
Niet sägge – duun.<br />
Bes we de Naas na boave steäke.<br />
Deän koann mech den Hummel tuute.<br />
Een deä Sock heäs du Kreente.<br />
Jedde Gäck es oanders.<br />
För Gäld lotese dän Düvel doanze.<br />
Dat es enne Lechmes goas Oachter röm es Kermes.<br />
Heän es ut de Kennes gewoasse.<br />
Maak genne Gäck van Sinter Meärte, dat woor enne helege Moan.<br />
11
Jahresbericht des Seniorenbeirates 2012, Norbert Roosen<br />
01/12 Beratungsgremium für Gemeinwesen orientierte Seniorenarbeit im Marienhaus<br />
01/12 Treffen der SB-Vorstände des Kreises Kleve in Goch-Kastell<br />
02/12 Computerkurs für Senioren<br />
02/12 Teilnahme an der Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste<br />
02/12 Sitzung „Runder Tisch“ des Seniorenbeirates<br />
02/12 Seniorenbeiratssitzung<br />
02/12 Gespräch SB-Vorstand mit dem Bürgermeister<br />
03/12 Teilnahme an der Sitzung des Ausschusses Bürgerdienste<br />
04/12 Gespräch SB-Vorstand mit dem Bürgermeister<br />
04/12 <strong>Seniorenpost</strong> Nr. 33<br />
04/12 Mitgliederversammlung der Landesseniorenvertretung in Düren<br />
05/12 Teilnahme an der Sitzung des Ausschusses Bürgerdienste<br />
05/12 Fahrt mit den in Altenarbeit ehrenamtlich Tätigen zur „Floriade“ nach Venlo<br />
05/12 Sitzung „Runder Tisch“ des Seniorenbeirates<br />
05/12 Seniorenbeiratssitzung<br />
06/12 Teilnahme an der Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste<br />
07/12 Sitzung der Projektgruppe „Seniorenbüro“<br />
08/12 Sitzung der Projektgruppe „Seniorenbüro“<br />
08/12 Gespräch SB-Vorstand mit dem Bürgermeister<br />
09/12 Sitzung „Runder Tisch“ des Seniorenbeirates<br />
09/12 Seniorenbeiratssitzung<br />
10/12 Teilnahme am Seminar „Wohnen ohne Barrieren“ in Goch-Kastell<br />
10/12 Teilnahme an der Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste<br />
10/12 Beratungsgremium für Gemeinwesen orientierte Seniorenarbeit im Marienhaus<br />
11/12 Teilnahme an der Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste<br />
12/12 Sitzung „Runder Tisch“ des Seniorenbeirates<br />
12/12 Seniorenbeiratssitzung<br />
Zuzüglich:<br />
12<br />
acht Vorstandssitzungen<br />
acht Redaktionssitzungen
Informationsfahrt der Senioren von Auwel-Holt, Günter Jakubczyk<br />
Am frühen Nachmittag des 12. September<br />
2012 starteten die Senioren von Auwel-<br />
Holt zu einer Niederrhein Fahrt. Erstes Ziel<br />
war das Infozentrum “De Gelderse Poort”<br />
in Keeken.<br />
Auf einer seiner zahlreichen Erkundungsfahrten<br />
durch den Niederrhein hatte Hans<br />
Beinke den idyllisch gelegenen Punkt<br />
bereits vor Jahren entdeckt. Das Infozentrum<br />
ist in einem stattlichen ehemaligen<br />
Hof direkt hinter dem Rheindeich<br />
untergebracht. Dazu gehört auch ein gemütliches<br />
Bauernkaffee, in dem die Gruppe<br />
sich erst einmal zu Kaffee und Kuchen niederließ.<br />
Durch das Infozentrum führte die<br />
Gruppe Professor Schmidt, der die Entstehungsgeschichte<br />
des Zentrum referierte,<br />
das von Niederländern<br />
und Deut- schen gemeinsam<br />
betrieben wird.<br />
In den Räumen sind<br />
Schautafel und Bilder, die<br />
das Leben von Pflanze,<br />
Tier und Menschen am<br />
unteren Niederrhein in<br />
ansprechender Weise<br />
zeigen.<br />
man zum Denkmal, das in einem kleinen<br />
Park liegt. Günter Jakubczyk erzähte die<br />
Geschichte von dem mutigen siebzehnjährigen<br />
Mädchen, das im Januar 1809 bei<br />
einem Deichbruch durch die Fluten watete,<br />
um ihre kranke Mutter<br />
zu retten. Bei einem<br />
zweiten Rettungsversuch,<br />
der einer Nachbarin<br />
und ihren Kindern<br />
galt, kam Johanna<br />
Sebus ums Leben. Napoleon,<br />
damals<br />
Herrscher über halb<br />
Europa, erfuhr von dieser<br />
aufopferungsvollen<br />
Tat und verlieh Johanna<br />
Sebus posthum die<br />
“Weiße Rose”. Das ist<br />
ein nordfranzösischer<br />
Brauch: Die “Weiße<br />
Rose” wurde jedes Jahr<br />
an eine Jungfrau verliehen, die sich durch<br />
eine besonders tugendhafte Tat hervorgetan<br />
hat. Verbunden war diese Auszeichnung<br />
mit einem goldenen Ring und einer Aussteuer.<br />
Napoleon ließ an dieser Stelle ein<br />
Denkmal errichten, auf dessen Vorderseite<br />
das Ereignis in Deutsch, auf der Rückseite<br />
in Französisch aufgezeichnet ist. Die<br />
Rückseite ziert oben ein von goldenen<br />
Sternen umrahmtes marmornes Relief, das<br />
eine weiße Rose zeigt, die auf Wellen<br />
Von Keeken fuhr die<br />
Gruppe nach Ward–<br />
hausen. Vom Gasthaus<br />
“Johanna Sebus” spazierte<br />
13
Informationsfahrt der Senioren von Auwel-Holt, Günter Jakubczyk<br />
treibt. Eine Dame aus adeligem Haus, die<br />
von der Tat der Johanna Sebus äußerst beeindruckt<br />
war, berichtete Johann Wolfgang<br />
von Goethe in einem Brief davon und regte<br />
an, “der zur Zeit größte lebende Dichter der<br />
Deutschen” möge dieses Ereignis zum Anlass<br />
einer Ballade nehmen. Was Goethe<br />
auch tat. Während nun die Holter Gruppe<br />
im Kreis um das Denkmal stand, trug<br />
Margret Cronenbergh Goethes Gedicht<br />
“Johanna Sebus” eindrucksvoll vor:<br />
Der Damm zerreißt, das Feld erbraust,<br />
die Fluten wühlen, die Fläche saust.<br />
“Ich trage dich, Mutter, durch die Flut,<br />
noch reicht sie nicht weit, ich wate gut.” -<br />
“Auch uns bedenke, bedrängt wie wir sind,<br />
die Hausgenossin, drei arme Kind”!<br />
Andächtige besinnliche Stille. Vom Deich<br />
ging der Blick auf die Mündung des Klever<br />
Spoykanals in den Altrhein, auf die Wiesen<br />
der Halbinsel Salmorth, wo schon die er -<br />
sten Graugänse grasten. Gast der Gruppe<br />
war an diesem Tage Franz Brimmers aus<br />
<strong>Straelen</strong>, der in den 70er Jahren Salmorth<br />
geologisch untersucht hat. Mit seiner Ortskenntnis<br />
konnte er interessante Einzelheiten<br />
berichten.<br />
Zu Abend wurde in dem schon erwähnten<br />
Gasthaus „Johanna Sebus“ gegessen. Es<br />
enthält mehrere Originaldokumente über<br />
Johanna Sebus und ist einen Besuch immer<br />
wert.<br />
Mit einem Dank an die Organisatoren Marianne<br />
Beinke und Marget Flinzenberg, sowie<br />
an den Busfahrer Andre Vousten, endete<br />
eine schöne unterhaltsame und informative<br />
Fahrt.<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Durch ein bedauerliches Versehen wurde es versäumt, das dieser Beitrag in der letzten <strong>Seniorenpost</strong> veröffentlich<br />
wurde! Wir bitten um Entschuldigung.<br />
14
Die Geschichte des Kameradschaftlichen-Liebhaber-Theater 1881 e.V.<br />
(KLT) Teil 2, Johannes Pieper<br />
Nachdem wir in der vergangenen <strong>Ausgabe</strong><br />
ausführlich über den Ursprung des KLT<br />
berichtet haben, wollen wir nun aus dem<br />
aktuellen Vereinsleben berichten.<br />
Wie heißt es bei uns immer so schön?<br />
Nach der Aufführung ist vor der Aufführung!<br />
Vor Erscheinen dieser <strong>Ausgabe</strong> der<br />
<strong>Seniorenpost</strong> ging gerade das traditionelle<br />
Frühjahrsstück über die Bühne des Forums<br />
im Gymnasium. Viele von Ihnen waren<br />
sicherlich vor Ort und konnten sich hoffentlich<br />
köstlich amüsieren.<br />
Traditionell findet das KLT- Frühjahrsstück<br />
in der Fastenzeit statt. In diesem Jahr<br />
ging an sechs Abenden, bzw. einem Nachmittag,<br />
der Vorhang für "Und alles auf<br />
Krankenschein" auf. Eine herzerfrischende<br />
Komödie nach Ray Cooney, inszeniert von<br />
KLT-Spielleiter Thomas Meuser. Zugegeben,<br />
die Proben liefen nicht immer rund,<br />
auch wir wurden von der Grippewelle erfasst.<br />
So konnten wir mehrmals nicht so<br />
proben, wie wir es uns selbst gewünscht<br />
hätten. Trotzdem hatten wir schon bei den<br />
Proben mächtig Spaß. Alleine die Vorstellung<br />
auf die Reaktion unseres Publikums<br />
bei verschiedenen Szenen stachelte uns<br />
immer wieder an. Die vielfältige Anerkennung,<br />
auch Tage und Wochen nach der<br />
Aufführung, tut allen Beteiligten immer<br />
wieder gut. Wenn auch unsere Schauspieler<br />
den größten Zuspruch erfahren, ohne<br />
die vielen fleißigen Helfer im Hintergrund<br />
geht gar nichts. Unser Verein besteht aus<br />
ca. 100 Mitgliedern, und irgendwie sind<br />
alle mit den vielfältigen unterschiedlichen<br />
Aufgaben aktiv dabei. Unsere wohlverdienten<br />
"Ruheständler" steuern zum Beispiel<br />
den ein oder anderen leckeren Kuchen<br />
für unsere reichhaltige Cafeteria bei.<br />
Im Herbst findet seit einigen Jahren unser -<br />
wie kann es anders - Herbststück statt.<br />
Hier kommt dann überwiegend unser KLT<br />
-Nachwuchs zum Einsatz. So wie die jungen<br />
Erwachsenen bei dem Frühjahrsstück<br />
eingebunden werden, werden hier vereinzelt<br />
die älteren Junggebliebenen mit eingebunden.<br />
Besuchen Sie doch einfach mal unser kommendes<br />
Herbststück. Sie werden begeistert<br />
sein! Wir sind jedenfalls alle mächtig stolz<br />
auf unseren KLT-Nachwuchs. Wie heißt es<br />
doch so schön? "Wer die Jugend hat, hat<br />
die Zukunft!"<br />
Bei den Märchenaufführungen in der Adventszeit<br />
dürfen dann alle gemeinsam ran.<br />
Nach dem Klassiker "Aschenputtel" im<br />
vergangenen Jahr, spielen wir in diesem<br />
Jahr "Schneeweißchen & Rosenrot" erneut<br />
ein Märchen der Gebrüder Grimm. Seit<br />
nunmehr 29 Jahren schreibt unser Spielleiter<br />
Thomas Meuser diese Märchen kindgerecht<br />
um. Immer wieder spannend für alle,<br />
welche Bezugspersonen er erfindet und<br />
wie er sie ins Märchen einbaut. Nicht nur<br />
die Kinder haben ihren Spaß bei unseren<br />
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Die Geschichte des Kameradschaftlichen-Liebhaber-Theater 1881 e.V.<br />
(KLT) Teil 2, Johannes Pieper<br />
Weihnachtsmärchen. Viele der heutigen<br />
Väter und Mütter waren bereits als Kind in<br />
unseren Vorstellungen und kommen heute<br />
immer gerne wieder. Welche Oma und<br />
welcher Opa erinnert sich nicht gerne an<br />
seine Kindheit? Die meisten Großeltern<br />
kennen diese Märchen bereits seit der<br />
Kindheit. Es liegt also sicherlich nicht nur<br />
am demokratischen Wandel, dass die Zahl<br />
der Senioren bei unseren Märchenaufführungen<br />
immer größer wird. Bei uns sind Sie<br />
jedenfalls immer und jederzeit herzlich<br />
willkommen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.klt-straelen.de<br />
Älter werden - Aktiv bleiben, Peter Danzer<br />
Fachtagung: Seniorenbeiräte – Motor der Gesellschaft<br />
Die Seniorenbeiräte der Kreise Mettmann,<br />
Remscheid, Solingen und Wuppertal hatten<br />
am 26.10.2012 zu einer Fachtagung in die<br />
Historische <strong>Stadt</strong>halle nach Wuppertal eingeladen.<br />
Den Vortrag zu dieser Veranstaltung hielt<br />
Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Lehr , Institut<br />
für Gerontologie, Univ. Heidelberg und<br />
Vorsitzende der BAGSO.<br />
Aus diesem Vortrag möchte ich auf einige<br />
Passagen hinweisen.<br />
Älter werden, aktiv bleiben, was können<br />
Seniorenbeiräte dazu beitragen? Wir leben<br />
in einer Zeit des demografischen Wandels,<br />
in einer Gesellschaft des langen Lebens. Es<br />
kommt nicht nur drauf an, wie alt wir werden,<br />
sondern wie <br />
nicht nur dem Leben Jahre zu geben, sondern<br />
den Jahren Leben zu geben.<br />
Seniorenbeiräte bzw. Seniorenvertretungen<br />
sind Bindeglieder zwischen Politik und Gesellschaft.<br />
Sie sind das Sprachrohr von<br />
etwa einem Drittel unserer Bevölkerung.<br />
Sie bieten älteren Menschen die Möglichkeit<br />
politischer Teilhabe, bieten Kommunen<br />
die Chance, die Potentiale älterer Menschen<br />
zu erkennen und zu nutzen, sind unabhängige<br />
Mitgestalter kommunalpolitischer<br />
Prozesse und wirken im vorparlamen-<br />
tarischen Raum nicht nur für die Belange<br />
der Senioren, sondern für die aller Generationen.<br />
Ziele der Seniorenbeiräte: Erstens die<br />
Unabhängigkeit im Alter zu sichern, um<br />
Seniorinnen und Senioren möglichst lange<br />
eine selbst bestimmte Lebensführung zu<br />
gewährleisten.( <strong>Stadt</strong>entwicklung, <strong>Stadt</strong>planung<br />
und Verkehrsplanung für Senioren.)<br />
Zweitens in allen Lebenslagen älteren Menschen<br />
die erforderlichen Hilfen zu ermöglichen.<br />
( Versorgung, soziale Dienste und<br />
Wohnungswesen für Senioren.)<br />
Und drittens, ältere Menschen zu motivieren,<br />
ihre vielfältigen Fähigkeiten, Fertigkeiten<br />
und Kompetenzen durch Übernahme<br />
politischer und sozialer Verantwortung für<br />
sich und andere in das Gemeinwohl einzubringen<br />
sowie das solidarische Miteinander<br />
der Generationen zu unterstützen. ( Stärkung<br />
des bürgerschaftlichen Engagements<br />
von Senioren.)<br />
Die Lebenserwartung zwischen 1889 und<br />
2012 liegt bei Frauen: damals 40 Jahre und<br />
heute 82,9 Jahre, bei Männern: damals 37<br />
Jahre und heute 77.9 Jahre. Waren es 1991<br />
noch 1745 Bundesbürger die ihren 100. Geburtstag<br />
feiern konnten, so waren es 2011<br />
16
Älter werden - Aktiv bleiben, Peter Danzer<br />
schon 5917 Bundesbürger die das hohe Alter<br />
erreichten.<br />
Ende der 50er Jahre begann die Seniorenarbeit<br />
in Deutschland mit der Frage:<br />
„ Was kann die Gesellschaft für die Senioren<br />
tun?“ Doch die Senioren haben<br />
sich geändert: sind gesunder, kompetenter,<br />
wollen und können mitgestalten und mitwirken<br />
– wenn man sie nur lässt. Heute<br />
müssen wir uns fragen:“ Was können die<br />
Senioren für die Gesellschaft tun?“ und<br />
sie tun schon sehr viel!<br />
Das Erfahrungswissen Älterer nutzen: Ältere<br />
Menschen bieten <strong>Stadt</strong>führungen zu<br />
Spezialgebieten an, als „ Zeitzeugen“ in<br />
den Schulen und Jugendgruppen sowie Seniorinnen<br />
und Senioren als „mobile Einsatztruppe“-<br />
im Rahmen eines „Zentrums<br />
aktiver Bürger“. Es gilt, Barrieren zu ergründen<br />
und abzubauen und Motivationen<br />
zu stärken. Schaffung und Verbesserung<br />
geeigneter Rahmenbedingungen wie Seniorenbüros<br />
, Mehrgenerationenhäuser , Aktion<br />
: „Seniorengerechte Städte „ wie Kopfsteinpflaster,<br />
öffentliche und behindertengerechte<br />
WCs, Straßenübergänge, Sitzbänke,<br />
barrierenfreie Gaststätten, Arztpraxen,<br />
öffentliche Gebäude und Schulen, öffentlicher<br />
Nahverkehr sowie behindertengerechte<br />
Einkaufsmöglichkeiten. Es gibt also<br />
noch viel zu tun. Versuchen wir, Optimisten<br />
zu sein:<br />
Der Optimist macht aus jedem Problem<br />
eine Aufgabe, die es zu lösen gilt!<br />
Der Pessimist macht aus jeder Aufgabe ein<br />
Problem, dem er sich hilflos ausgeliefert<br />
sieht.<br />
Die Betrügereien nehmen kein Ende, Norbert Roosen<br />
Die Abzocke an Seniorinnen und Senioren<br />
nimmt kein Ende. Die Methoden werden<br />
immer heimtückischer und raffinierter.<br />
Wöchentliche Mitteilungen in der Tagespresse<br />
zeigen wie Betrüger arbeiten um an<br />
ihr Geld zu kommen. Das Telefon ist eine<br />
Art von Werkzeug dessen man sich bedient.<br />
An dieser Stelle möchte die Redaktion<br />
der <strong>Seniorenpost</strong><br />
unsere Leser warnen.<br />
Machen Sie am Telefon keine Angaben zu<br />
Ihrer Bank. Machen Sie keine Angaben zu<br />
Ihrem Konto wie, Kontonummer, Bankleitzahl,<br />
PIN.<br />
Überprüfen Sie Ihr Konto.<br />
Machen Sie Gebrauch von der Hilfe Ihrer<br />
Polizei.<br />
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Alten-und Rentner-Gemeinschaft, St. Peter und Paul <strong>Straelen</strong>, Hans Rütten<br />
Bericht über die Aktivitäten in den ersten<br />
Monaten des Jahres <strong>2013</strong>:<br />
Zu Beginn des Jahres zeigt sich, dass der<br />
Zuspruch zu den Treffen der ARG <strong>Straelen</strong><br />
ungebrochen ist. Das ARG-Team gestaltet<br />
diese Veranstaltungen mit großer<br />
Freude und sieht sich durch die Form und<br />
die großen Besucherzahlen bestätigt.<br />
Im Januar startete das Programm mit einer<br />
Bilderschau von Hans Rütten, der die Ereignisse<br />
des Jahres 2012 Revue passieren<br />
ließ.<br />
Der Treff im Februar war geprägt durch<br />
karnevalistischen Frohsinn im Gemeindehaus.<br />
Bewährte Vortragskünstlerinnen der<br />
kath. Frauengemeinschaft (kfd) gestalteten<br />
das Programm, das die rund 90 Besucher<br />
in Stimmung brachte.<br />
Besinnlicher ging es im März zu.<br />
Hans Rütten berichtete von der 800-<br />
Jahrfeier der Zisterzienser-Abtei Marienstatt<br />
im Westerwald und betrachtete in eindrucksvollen<br />
Bildern den Kreuzweg im<br />
Park des Klosters, das ein beliebtes Ziel<br />
von Pilgern und Gästen ist.<br />
Bilder vom Karnevalstreff<br />
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Alten-und Rentner-Gemeinschaft, St. Peter und Paul <strong>Straelen</strong>, Hans Rütten<br />
Die nächsten Treffen:<br />
14. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> Norbert Roosen<br />
„ Bilder zum Frühling“<br />
11. Juni <strong>2013</strong> Hans Pierkes<br />
„Die Springprozession in Echternach“<br />
09. Juli <strong>2013</strong> Pastor Norbert Bleker<br />
„Eine Reise nach Afrika“.<br />
Rentenversicherungspflicht für Minijobber geplant, Norbert Roosen<br />
Verdienstgrenze für Minijobber steigt ab<br />
dem 1. Januar <strong>2013</strong> auf 450 Euro<br />
Was sich ab dem 1. Januar <strong>2013</strong> ändert<br />
Auswirkungen für bestehende Beschäftigungen<br />
Bestandsschutzregelung für bereits bestehende<br />
Beschäftigungsverhältnisse<br />
Anpassung der Mindestbeitragsbemessungsgrundlage<br />
Wichtig für Arbeitgeber<br />
Hinweis für Hersteller von Software zur<br />
Entgeltabrechnung<br />
Kostenlose Hotline berät zu den Neuregelungen<br />
Was sich ab dem 1. Januar <strong>2013</strong> ändert:<br />
Mit dem „Gesetz zu Änderungen im Bereich<br />
der geringfügigen Beschäftigung“ treten<br />
zum 1. Januar <strong>2013</strong> zwei wesentliche<br />
Änderungen bei geringfügig entlohnten Beschäftigungen<br />
ein:<br />
• Die Verdienstgrenze für geringfügig<br />
entlohnte Beschäftigungen (Geringfügigkeitsgrenze)<br />
steigt von 400 Euro auf<br />
450 Euro.<br />
• Personen, die vom 1. Januar <strong>2013</strong> an<br />
ein geringfügig entlohntes Beschäftigungsverhältnis<br />
aufnehmen, unterliegen grundsätzlich<br />
der Versicherungspflicht in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung.<br />
Minijobs, die ab dem 1. Januar <strong>2013</strong> beginnen,<br />
werden versicherungspflichtig in der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung. Hierdurch<br />
erwerben die Beschäftigten Ansprüche<br />
auf das volle Leistungspaket der Rentenversicherung<br />
mit vergleichsweise niedrigen<br />
eigenen Beiträgen.<br />
Da der Arbeitgeber für eine geringfügig<br />
entlohnte Beschäftigung bereits den Pauschalbeitrag<br />
zur Rentenversicherung in Höhe<br />
von 15 Prozent des Arbeitsentgelts zahlt,<br />
ist nur die geringe Differenz zum allgemeinen<br />
Beitragssatz von 18,9 Prozent im Jahr<br />
<strong>2013</strong> auszugleichen. Das sind 3,9 Prozent<br />
Eigenanteil für den Minijobber.<br />
Alternativ zur vollen Rentenversicherungspflicht<br />
können sich Minijobber von der<br />
Versicherungspflicht in der Rentenversicherung<br />
befreien lassen. Hierfür muss der<br />
Beschäftigte dem Arbeitgeber schriftlich<br />
mitteilen, dass er die Befreiung von der<br />
Versicherungspflicht wünscht. Dann entfällt<br />
der Eigenanteil des Minijobbers und<br />
nur der Arbeitgeber zahlt den Pauschalbeitrag<br />
zur Rentenversicherung. Hierdurch<br />
verlieren Minijobber, die nicht anderweitig<br />
der Versicherungspflicht in der Rentenversicherung<br />
unterliegen, die Ansprüche auf<br />
einen Großteil der Leistungen der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung.<br />
19
Rentenversicherungspflicht für Minijobber geplant, Norbert Roosen<br />
Wer sich hingegen nicht befreien lässt, erwirbt<br />
durch die Beschäftigung vollwertige<br />
Pflichtbeitragszeiten in der Rentenversicherung.<br />
Die Rentenversicherungsträger berücksichtigen<br />
diese Zeiten in vollem Umfang<br />
bei den erforderlichen Mindestversicherungszeiten<br />
(Wartezeiten) für alle Leistungen<br />
der Rentenversicherung. Vollwertige<br />
Pflichtbeitragszeiten sind wiederum Voraussetzung<br />
um:<br />
• gegebenenfalls früher in Rente gehen<br />
zu können,<br />
• Leistungen zur Rehabilitation zu<br />
erhalten (sowohl im medizinischen Bereich<br />
als auch im Arbeitsleben),<br />
• einen Anspruch auf Rente wegen<br />
Erwerbsminderung zu erwerben oder aufrecht<br />
zu erhalten,<br />
• den Anspruch auf Entgeltumwandlung<br />
für eine betriebliche Altersversorgung<br />
zu haben und<br />
• Übergangsgeld während der Teilnahme<br />
an einer medizinischen Vorsorgeoder<br />
Rehabilitationsmaßnahme der Rentenversicherung<br />
zu erhalten, wenn kein Anspruch<br />
auf Entgeltfortzahlung (mehr) besteht.<br />
• Zudem erhöht sich der Rentenanspruch<br />
und<br />
• kann die staatliche Förderung für<br />
private Altersvorsorge, beispielsweise die<br />
so genannte Riester-Rente, sowohl vom<br />
Minijobber als auch vom Ehepartner beansprucht<br />
werden.<br />
Das gilt natürlich auch für Minijobber in<br />
Privathaushalten. Hier ist der Eigenanteil,<br />
also die Beitragsdifferenz zwischen dem<br />
Arbeitgeberanteil von 5 Prozent und dem<br />
vollen Beitragssatz (18,9 Prozent ab <strong>2013</strong>)<br />
mit 13,9 Prozent etwas größer als bei den<br />
Minijobs im gewerblichen Bereich.<br />
In jedem Falle ist es ratsam, sich bei einer<br />
Auskunft- und Beratungsstelle der Deutschen<br />
Rentenversicherung über die persönlichen<br />
Folgen der Befreiung von der Versicherungspflicht<br />
zu informieren.<br />
Auswirkungen für bestehende Beschäftigungen:<br />
Minijobber, die in ihrem Minijob vor dem<br />
01. Januar <strong>2013</strong> versicherungsfrei in der<br />
Rentenversicherung waren, bleiben es auch<br />
weiterhin. Sie haben aber jederzeit die<br />
Möglichkeit, durch Beitragsaufstockung<br />
auf die Versicherungsfreiheit in der Rentenversicherung<br />
zu verzichten.<br />
Erhöht der Arbeitgeber nach dem 31. Dezember<br />
2012 allerdings das regelmäßige<br />
monatliche Arbeitsentgelt auf einen Betrag<br />
von mehr als 400 Euro und weniger als<br />
450,01 Euro, gilt für die alte Beschäftigung<br />
das neue Recht. Dann tritt bei dem bisher<br />
versicherungsfreien Minijob Versicherungspflicht<br />
in der Rentenversicherung ein,<br />
es sei denn, der Beschäftigte ist Bezieher<br />
einer Vollrente wegen Alters oder Pensionär.<br />
Der Minijobber kann sich jedoch von<br />
der Versicherungspflicht befreien lassen.<br />
Wurden hingegen in der Beschäftigung bereits<br />
vor dem 1. Januar <strong>2013</strong> Rentenversicherungsbeiträge<br />
aufgestockt, bleibt der<br />
Minijobber weiterhin versicherungspflichtig<br />
und kann sich nicht befreien lassen.<br />
Bestandsschutzregelung für bereits bestehende<br />
Beschäftigungsverhältnisse:<br />
Für Arbeitnehmer, die bereits vor dem 01.<br />
Januar <strong>2013</strong> eine Tätigkeit mit einem regelmäßigen<br />
Arbeitsentgelt von über 400 Euro<br />
bis 450 Euro ausüben, verbleibt es bei der<br />
Versicherungspflicht in allen Zweigen der<br />
Sozialversicherung nach der bisherigen<br />
Gleitzonenregelung. Diese Bestandsschutzregelung<br />
gilt für eine Übergangszeit bis<br />
zum 31. Dezember 2014.<br />
20
Rentenversicherungspflicht für Minijobber geplant, Norbert Roosen<br />
Anpassung der Mindestbeitragsbemessungsgrundlage:<br />
Der Gesetzgeber schreibt vor, dass bei<br />
rentenversicherungspflichtigen Minijobs<br />
mit sehr geringen Verdiensten der zu zahlende<br />
monatliche Rentenversicherungsbeitrag<br />
bis zum 31. Dezember 2012 von mindestens<br />
155 Euro zu berechnen ist.<br />
Ab dem 01. Januar <strong>2013</strong> wird auch diese<br />
Mindestbeitragsbemessungsgrundlage angepasst.<br />
Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung<br />
werden ab dem 1. Januar <strong>2013</strong><br />
mindestens von 175 Euro erhoben. Die angepasste<br />
Mindestbeitragsbemessungsgrundlage<br />
findet auch bei geringfügig entlohnten<br />
Beschäftigungen Anwendung, die<br />
bereits vor dem 01. Januar <strong>2013</strong> begonnen<br />
haben.<br />
Hans-Georg Misera in Altersteilzeit<br />
Am 21. Februar <strong>2013</strong> in der 77sten Sitzung<br />
des Seniorenbeirat der <strong>Stadt</strong> <strong>Straelen</strong>, verabschiedete<br />
sich <strong>Stadt</strong>amtsrat<br />
Hans – Georg Misera,<br />
als Seniorenbeauftragter der <strong>Stadt</strong> <strong>Straelen</strong>,<br />
von den Mitgliedern des Seniorenbeirat.<br />
Hans-Georg Misera ist als Mann für die<br />
Rente und deren Probleme den Bürgern<br />
<strong>Straelen</strong>s bestens bekannt.<br />
Für den Seniorenbeirat war er die Kontaktperson<br />
zur Verwaltung und zum Bürgermeister.<br />
Für all Deine Arbeit und Dein ständiges<br />
Engagement ein herzliches<br />
DANKESCHÖN.<br />
Dein Seniorenbeirat<br />
Vorsitzender Norbert Roosen und Hans-Georg Misera<br />
21
Patientenrechte gestärkt: Hier Thema „IGeL“, Hartwin Kaiser<br />
Die individuellen Gesundheitsleistungen,<br />
kurz IGeL genannt, sind Leistungen, die<br />
Ärzte ihren Patienten gegen Selbstzahlung<br />
anbieten können. Wer mit einer solchen<br />
Selbstzahlerleistung konfrontiert wird,<br />
fragt sich oft, was es damit auf sich hat. Ist<br />
sie notwendig oder gibt es Behandlungsalternativen?<br />
Wer bezahlt sie? Hat es Konsequenzen,<br />
wenn ich eine solche Leistung<br />
ablehne?<br />
Auf all diese Fragen gibt das kürzlich in<br />
Kraft getretene Patientenrechtegesetz Antworten.<br />
Geregelt wird beispielsweise die<br />
Aufklärungspflicht des Arztes über die<br />
Behandlung und die Risiken sowie das<br />
Recht des Patienten auf ein persönliches<br />
Gespräch zum Beispiel vor einer IGeL<br />
Leistung. Weiter Informationen gibt es in<br />
den Geschäftsstellen der Krankenkassen<br />
und im Internet unter<br />
www.igel-monitor.de<br />
Dieser Beitrag wurde der Zeitschrift der Knappschaft 2/<strong>2013</strong><br />
entnommen<br />
Mit der Überschrift „IGeL“ bringen wenig<br />
- Kassen zweifeln an Nutzen der Leistung -<br />
war am 21.März <strong>2013</strong> in den Allgäuer<br />
Nachrichten folgender Kommentar zu lesen:<br />
Ob Vorsorge gegen Grünen Star beim Augenarzt,<br />
bestimmte Bluttests beim Hausarzt<br />
oder auch Ultraschalluntersuchungen zur<br />
Brustkrebsvorbeugung - die häufigsten<br />
Selbstzahler-Angebote bringen nach Ansicht<br />
des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen<br />
(MDS) Patienten meist keinen<br />
klaren Mehrwert. Gerade das Angebot der<br />
sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen<br />
(IGeL) kritisiert der MDS deutlich.<br />
„Die Mehrzahl der IGeL-Leistungen<br />
schneidet nicht gut ab, einige sogar sehr<br />
schlecht“, sagte Geschäftsführer Peter Pick<br />
gestern.<br />
Der MDS hat bislang 26 dieser Leistungen<br />
für sein Internetangebot „IGeL-Monitor“<br />
bewertet. Zwölf Mal lautet das Ergebnis:<br />
Nutzen nicht erwiesen, Schäden möglich.<br />
In elf Fällen gebe es zu wenig Studien, um<br />
klare Aussagen zu treffen - oder Nutzen<br />
und Schäden halten sich die Waage. Nur<br />
drei Mal gibt es ein tendenziell positives<br />
Fazit: bei der Akupunktur gegen Migräne,<br />
der Laserbehandlung von Krampfadern und<br />
der Lichttherapie bei saisonaler Depression.<br />
Für viele Ärzte sind die IGeL-Leistungen<br />
eine Möglichkeit, den Praxisumsatz jenseits<br />
der strengen Honorarbudgets aufzubessern.<br />
Laut wissenschaftlichem Institut der AOK<br />
(WIdO) wuchs der Markt in den vergangenen<br />
Jahren stark, die Ärzte kämen so auf<br />
mittlerweile rund 1,3 Milliarden Euro im<br />
Jahr. „Teile der Ärzteschaft müssen sich<br />
wegen ihres verkaufsorientierten Umgangs<br />
mit IGeL-Leistungen mancher Kritik stellen<br />
und vielleicht auch Vertrauensverluste<br />
hinnehmen“, sagte Pick.<br />
Ärzte weisen Kritik des Medizinischen<br />
Dienstes zurück: Ärztepräsident Frank Ulrich<br />
Montgomery kritisierte die Bewertungen<br />
des MDS als vielfach problematisch<br />
und wissenschaftlich teils fragwürdig. An<br />
die eigene Zunft gerichtet mahnte er gleichzeitig,<br />
die Patienten immer gut aufzuklären.<br />
Das ist zumindest nach einer WIdO-Studie<br />
nötig: Nicht gut aufgeklärt wurden demnach<br />
59 Prozent der Patienten bei einer<br />
Glaukom Vorsorge, 47 Prozent bei Blutuntersuchungen<br />
und 40 Prozent bei ergänzender<br />
Krebsfrüherkennung bei Frauen. (dpa)<br />
22
Warum brauchen wir ein Patientenrechtegesetz?<br />
Die wesentlichen Aussagen zu Patientenrechten<br />
sind bisher auf viele verschiedene<br />
Rechtsbücher verteilt. Selbst für Juristen ist<br />
es eine schwierige Situation, wenn man sowohl<br />
im Bürgerlichen Gesetzbuch als auch<br />
parallel im Sozialgesetzbuch I und V nachlesen<br />
muss.<br />
• Bisher liegt die Beweislast ausschließlich<br />
beim Patienten. Er muss bei juristischen<br />
Auseinandersetzungen nicht nur<br />
nachweisen, dass Ärzte und Krankenhäuser<br />
einen Fehler gemacht haben, der<br />
zu einem Schaden geführt hat. Zusätzlich<br />
musste er bisher auch belegen, dass<br />
es einen Kausalzusammenhang zwischen<br />
Behandlungsfehler und Schaden<br />
gibt.<br />
Aus Patienten, die ihren Ärzten blind vertrauten<br />
und kaum Nachfragen stellten, sind<br />
in den letzten Jahren selbstbewusste und<br />
kritische Verbraucher geworden. Patienten<br />
sollen künftig als Partner akzeptiert werden.<br />
Welche speziellen Herausforderungen stehen<br />
bevor?<br />
Die Ideallösung - ein eigenes neues Gesetz<br />
zu schaffen, das sozusagen „auf einen<br />
Blick“ alle Regelungen zusammenführt –<br />
wurde vom Gesetzgeber nicht gewählt. Neben<br />
dem SGB V werden insbesondere im<br />
Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) die Patientenrechte<br />
verankert. Hierbei wurde im Wesentlichen<br />
die gängige Rechtsprechung festgeschrieben.<br />
Ein weiteres Problem ist die Anwenderfreundlichkeit.<br />
Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass ein Patient im BGB recherchieren<br />
wird, um sich über seine Rechte zu informieren,<br />
ist eher gering. Daher brauchen wir<br />
die wichtigsten Änderungen der Gesetzestexte<br />
in einer allgemein verständlichen<br />
Sprache. Ganz sicher eine Aufgabe für den<br />
Patientenbeauftragten der Bundesregierung.<br />
Das neue Gesetz ist ein Anfang, es geht<br />
aber nicht weit genug<br />
EINLADUNG EINLADUNG EINLADUNG EINLADUNG EINLADUNG<br />
Der Seniorenbeirat der <strong>Stadt</strong> <strong>Straelen</strong> konnte<br />
Herrn Dr. Klaus Dellmann<br />
zu einem Gespräch über Vorsorge und Ihre<br />
Chancen zu Ihrer persönlichen Gesundheit gewinnen.<br />
Die Veranstaltung ist am<br />
25. September <strong>2013</strong> um 18:00 Uhr<br />
im Vortragsraum der Sparkasse <strong>Straelen</strong>.<br />
Wir freuen uns über eine rege Beteiligung.<br />
23
Geläufige Abkürzungen, Peter Danzer<br />
AG : Arbeitsgemeinschaft<br />
ARG : Alten und Rentnergemeinschaft<br />
ASB : Arbeiter - Sameriterbund<br />
AST : Anruf - Sammel - Taxi<br />
AWO : Arbeiter Wohlfahrt<br />
BAGSO :<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren – Organisationen<br />
BAS : Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros<br />
BFD : Bundesfreiwilligendienst<br />
DPWV : Deutscher - Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />
DRK : Deutsches Rotes Kreuz<br />
EDV : Elektro - Daten - Verarbeitung<br />
JUH : Johaniter Unfall Hilfe<br />
KAB : Katholische Arbeiterbewegung<br />
LAS : Landesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros<br />
LAGSO :<br />
Landesarbeitsgemeinschaft der Senioren - Organisationen<br />
LSV : Landes Senioren Vertretung<br />
MHD : Malteser Hilfs Dienst<br />
PC : Personal - Computer<br />
SGB : Sozialgesetz Buch<br />
SB : Seniorenbeirat<br />
SKFM : Sozialdienst Kath. Frauen und Männer<br />
SoVD : Sozialverband Deutschland<br />
VdK : Verband der Kriegshinterbliebenen<br />
24
Mufflons im Militärdepot Herongen, Norbert Roosen<br />
Da wundert man sich! Eine Tiergattung in<br />
Zentral-Europa die bei uns nicht beheimatet<br />
ist. Es ist wohl schwierig sie vor die Kamera<br />
zu bekommen, für mich ein reiner Zufall.<br />
Bei einer Radtour am Tor 9 , um das Militärdepot<br />
Herongen, entdeckte ich sie. Ich<br />
war überrascht, eine Gruppe von männlichen<br />
Tieren und Muttertieren mit Lämmern<br />
zu sehen. Sie ästen vor einem Kiefernwald<br />
und waren gar nicht scheu. Ich nehme an,<br />
es ist der Europäische Mufflon der die Inseln<br />
im Mittelmeer bewohnt, Ovis orientalis<br />
musimon sein zoologischer Name. Aus<br />
der Gattung der Schafe.<br />
Wie kommt das Tier nach Herongen?<br />
Ein Versuch einer Antwort. -<br />
Das Depot stand lange Jahre unter amerikanischem<br />
Kommando, vielleicht haben Offiziere<br />
die an der Jagd interessiert waren,<br />
Mufflons nach Herongen geschafft?<br />
Oder, hat jemand eine andere Idee?<br />
EINLADUNG EINLADUNG EINLADUNG EINLADUNG EINLADUNG<br />
ERBEN - VERERBEN - TESTAMET<br />
Erläuterungen, Erklärungen, Hinweise zu wichtigen Entscheidungen für die Zukunft<br />
Gesprächsabend mit Herrn Notar Marc Heggen, <strong>Straelen</strong><br />
Montag, 27. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />
19:45 Uhr im Gemeindehaus St. Peter und Paul <strong>Straelen</strong><br />
Gemeinschaftsveranstaltung der KAB und des Seniorenbeirates der <strong>Stadt</strong> <strong>Straelen</strong>.<br />
25
Ortsverband <strong>Straelen</strong>-Wachtendonk<br />
Jahreshauptversammlung – Planwagenfahrt<br />
– Tages-Bustour – Beratungsstunden<br />
Am Donnerstag den, 21.03.<strong>2013</strong> trafen sich<br />
die Mitglieder, in den Räumen der AWO<br />
zur Jahreshauptversammlung. Um 17:30<br />
Uhr begrüßte der 1.Vorsitzende H. Ferdi<br />
Delbeck die Anwesenden. Nach Annahme<br />
der Tagesordnung bat er sich von den Plätzen<br />
zu erheben, um den Verstorbenen in<br />
Ehren zu Gedenken. Ein Bericht über Betreuungsarbeit<br />
und Frauenarbeit wurde von<br />
K. V. Verstege vorgetragen. Er hob im Besonderen<br />
die vielseitigen Tätigkeiten, der<br />
Frauen im Sozialverband (SoVD) hervor.<br />
Den Jahresrückblick hielt die Schriftführerin<br />
,,Maria Bouten“. Sie hob die monatlichen<br />
Treffen (Beratungsstunden), den Tagesausflug,<br />
die Jahresabschlussfeier und die<br />
Überraschung für unsere Kranken, Behinderten<br />
und alten Mitgliedern, zum Weihnachtsfest<br />
hervor. Den Kassenbericht trug<br />
unser Kassierer ,,Peter Theunißen“ vor.<br />
Die zuvor von ,,Paul Hein und Paul Ebberz“<br />
geprüfte Kasse wies keine Mängel<br />
auf. Sie bescheinigten dem Kassierer eine<br />
tadellose Kassenführung. Es folgte ein Bericht<br />
des Bezirksvorsitzenden ,,Unterer Niederrhein“<br />
,,K. Vinzenz Verstege“, über<br />
Sozialfragen und Gerichtsbeschlüsse. Anschließend<br />
wurde über diese Themen rege<br />
diskutiert. Bei einem kleinen Imbiss löste<br />
sich die Spannung wieder. Bevor man zum<br />
Schluss kam, erwähnte der Vorsitzende<br />
noch die in diesem Jahr zuerst anstehenden<br />
Tätigkeiten.<br />
Zuerst die Planwagenfahrt am Donnerstag<br />
den 23. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> zum Fliegerhorst Herongen-Venlo.<br />
Abfahrt 13:00 Uhr ab Parkplatz<br />
Ostwall, nur für Mitglieder.<br />
Kostenbeitrag mit abschließenden Grillen<br />
15,00 €.<br />
Am Freitag den 05. Juli <strong>2013</strong> die Tages-<br />
Bustour. Ziel ist in Essen der Dom mit<br />
Schatzkammer und Führung.<br />
Weiter geht’s zum Baldeneysee wo wir<br />
Mittagessen. Am Anleger Werden Brücke<br />
liegt ein Schiff für uns mit dem geht es<br />
Ruhr abwärts durch die Kettwigerschleuse<br />
Richtung Mülheim Wasserbahnhof wo unser<br />
Bus steht und uns nach Hause befördert.<br />
Auf dem Schiff gibt es Kaffee und Kuchen.<br />
Kostenbeitrag: Busfahrt, Führung Dom-<br />
Schatzkammer, Mittagessen, Schifffahrt<br />
mit Kaffee und Kuchen und Schleusen<br />
52,00€ bei Anmeldung 25,00€<br />
Anmeldungen: Hans Ferdi Delbeck,<br />
Markt 5, 47638 <strong>Straelen</strong>,<br />
Tel: 02834/2086, Fax: 02834/970523.<br />
E-<strong>Mai</strong>l: SoVD-<strong>Straelen</strong>@t-online<br />
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Ortsverband <strong>Straelen</strong>-Wachtendonk im Bezirk „Unterer Niederrhein“<br />
Der SoVD Ortsverband <strong>Straelen</strong>-<br />
Wachtendonk möchte allen Mitgliedern<br />
und Hilfesuchenden in Sozialfragen darauf<br />
hinweisen, dass der nächste Termin der<br />
Beratungsstunden, am Donnerstag den 06.<br />
Juni <strong>2013</strong> stattfindet.<br />
Unser Jurist Herr Eberl wird ab 14:00 Uhr<br />
all ihre Fragen und Probleme mit ihnen besprechen.<br />
Die Beratungen finden in den<br />
Räumen der AWO Eingang Venloer Str.<br />
statt. Um Terminabsprache wird gebeten<br />
unter Telefon 0203 330 57<br />
MGV Concordia <strong>Straelen</strong> 1880 e.V.<br />
Heinz Kraemer für 65 Jahre Chorgesang geehrt, Christoph Andreas<br />
Wer kann schon auf eine 65jährige Mitgliedschaft<br />
in einem Chor verweisen?<br />
Heinz Krämer, <strong>Straelen</strong>er Gemüsegärtnermeister<br />
im Ruhestand und Sänger beim<br />
MGV Concordia <strong>Straelen</strong> 1880 e.V. kann<br />
dies von sich sagen. Schon als Kind und<br />
Jugendlicher war der geborene Königswinterer<br />
fünf Jahre lang im Kinderchor aktiv,<br />
um nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1950 als<br />
Neustraelener dem Männergesangverein<br />
Concordia beizutreten. Fast keine Chorprobe<br />
hat der 95jährige Jubilar bis 2009 versäumt<br />
und sänge bis heute, wenn ihn die<br />
Bürden des Alters nicht davon abhalten<br />
würde. Beim letzten Stiftungsfest des Vereines<br />
würdigte der Kreisvorsitzende des<br />
Chorverbandes Linker Niederrhein Hans-<br />
Theo Ohlenforst zusammen mit dem Ver-<br />
einsvorsitzendem Heinz Sprünken dieses<br />
sehr seltene Jubiläum mit Ehrenurkunde<br />
und Ehrennadel, von denen Heinz Krämer<br />
schon einige besitzt. Auch Sänger Hans<br />
Johr wurde für 25 Jahre Chorgesang geehrt.<br />
Alle Concordia-Sänger gratulieren recht<br />
herzlich!<br />
Mehr zum MGV Concordia <strong>Straelen</strong> steht<br />
im Internet unter www.concordiastraelen.de.<br />
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Konzert der „Concordia und Cäcilia“<br />
Ein gelungenes gemeinsames Konzert<br />
„Bunte Herbstklänge“ der beiden <strong>Straelen</strong>er<br />
Vereine Männergesangverein Concordia<br />
und Musikverein Cäcilia erlebten fast 400<br />
Musikinteressierte in der <strong>Stadt</strong>halle <strong>Straelen</strong>.<br />
Die 70 Akteure begeisterten mit vielen<br />
abwechslungsreichen gesanglichen und instrumentalen<br />
Stücken. Besonders angetan<br />
waren die Gäste von den gemeinsam aufgeführten<br />
Werken wie „Fliegermarsch“ und<br />
„Conquest of Paradise“.<br />
Das Foto von Jürgen Kerpen zeigt die Sänger<br />
und Musiker mit ihren Dirigenten<br />
Lothar Hackstein (links) und Christoph<br />
Niermanns (rechts) sowie dem Pianisten<br />
Klaus Holtappels (Mitte).<br />
Diavortrag „Herongen zur Zeit des 2. Weltkriegs“Karl Michelkens<br />
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Am Mittwochnachmittag, dem 10.04.<strong>2013</strong>,<br />
konnte Karl Michelkens vom „Heronger<br />
Treff“ eine stattliche Anzahl Heronger Bürgerinnen<br />
und Bürger begrüßen, die zu einem<br />
Diavortrag eingeladen waren über die<br />
Zeit des nationalsozialistischen Regimes in<br />
Deutschland und speziell in Herongen. Da<br />
die meisten Anwesenden die Kriegszeit als<br />
Kind selbst erlebt und überlebt haben, war<br />
die Thematik von ganz besonders hohem<br />
Interesse, wie auch die gespannte Aufmerksamkeit<br />
und die Zwischenfragen bzw. Ergänzungen<br />
aus dem Publikum zeigten.<br />
Helmut Crienen als interessierter Forscher<br />
der Heimatgeschichte und Zeitzeuge der<br />
damaligen Geschehnisse war der ideale Referent,<br />
um den ca. 50 Gästen die überaus<br />
spannenden und auch dramatischen Ereignisse<br />
in Herongen aus jener Zeit in Wort<br />
und Bild nahe zubringen.<br />
An seiner Seite ergänzte Bernhard Keuck,<br />
<strong>Stadt</strong>archivar aus <strong>Straelen</strong>, die Geschehnisse<br />
und Zusammenhänge mit zusätzlichen<br />
Auskünften.<br />
Helmut Crienen
Diavortrag „Herongen zur Zeit des 2. Weltkriegs“Karl Michelkens<br />
Wesentlicher Inhalt dieses nachdenklich<br />
stimmenden Nachmittags war neben der<br />
Darstellung der nationalsozialistischen<br />
Strukturen speziell in Herongen, vom Ortsgruppenführer<br />
bis hin zu den verschiedenen<br />
vor Ort tätigen Organisationen einschließlich<br />
der in ihnen arbeitenden Personen auch<br />
die Entstehung, Nutzung und letztendlich<br />
die Zerstörung der kriegsrelevanten Ein-<br />
& <br />
Bunker innerhalb der Verteidigungslinie<br />
des Westwalls, über die Errichtung eines<br />
Nachtflughafens in der Venloer Heide und<br />
der später erst hinzugekommenen Stellungen<br />
mit Flugabwehrkanone (auch Fliegerabwehrkanone<br />
genannt, kurz Flak) und<br />
Panzerabwehrkanone (Pak oder PaK) - bis<br />
hin zu den Schützengräben, die noch heute<br />
auf dem Buschberg neben vielen Ruinen<br />
ehemaliger Hangars Zeugnis von der Vergangenheit<br />
geben.<br />
Die Aufzählung weltbekannter Persönlichkeiten,<br />
die auf dem 1944 zerstörten und danach<br />
von den Amerikanern provisorisch<br />
wieder hergerichteten Flugplatz gelandet<br />
sind, unterstreicht sicherlich auch die Bedeutung<br />
dieser Flugplatzanlage. Bilder von<br />
Walter Scheel, dem ehemaligen Bundespräsidenten,<br />
der eine Zeit seines Militäreinsatzes<br />
auf dem Flugplatz verbracht hat, von<br />
Hermann Göring, Oberbefehlshaber der<br />
Deutschen Luftwaffe in der NS-Zeit, von<br />
Winston Churchill, englischer Premierminister,<br />
und von Bernard Montgomery, Befehlshaber<br />
der amerikanischen Invasionstruppen,<br />
belegen dies eindrucksvoll.<br />
Viele auf Totenzetteln gedruckte Namen<br />
der gefallenen und vermissten Heronger<br />
Soldaten ließen die Sinnlosigkeit und das<br />
unbeschreibliche Elend dieser Epoche deutlich<br />
werden. Sie beschlossen den Nachmittag,<br />
der allen Anwesenden noch einmal<br />
deutlich die Zeit in Erinnerung brachte die<br />
Europa und die Welt verändert hat.<br />
Die beiden Fotos stammen aus dem Vortrag und zeigen einen großen Mannschaftsbunker,<br />
der auf dem Mühlenberg stand und der in Fragmente heute noch vorhanden ist.<br />
Das andere Foto zeigt einen Soldaten, der wohl nicht ganz uneigennützig bei einer<br />
Schlachtung hilft.<br />
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Stille Gefahr im Schlaf, Atemhilfe für Schnarcher<br />
Sägen, Pfeifen, Röcheln – Schnarchen<br />
stört! Dabei sind die stillen Phasen die eigentliche<br />
Gefahr: Atemaussetzer können<br />
auf Dauer zu schweren Schäden an Herz<br />
und Gehirn führen.<br />
Nur in extremen Fällen könnte eine Operation<br />
von Nase oder Gaumen nötig sein, bei<br />
den meisten Schnarchern reicht bereits ein<br />
spezielles Atemtherapiegerät, das im Schlaf<br />
für eine kontrollierte Luftzufuhr sorgt.<br />
„Die Atemstillstände und mein angestrengtes<br />
Ringen nach Luft brachten meine Frau<br />
regelmäßig um den Schlaf“, erzählte der 77<br />
-jährige Gerhard Schumacher. Fünf Nächte<br />
im Schlaflabor zeigten: „Während sieben<br />
Stunden Schlaf wurden 140 Atemstillstände<br />
von insgesamt 70 Minuten Dauer festgestellt“,<br />
berichtet er.<br />
Laut Statistik leiden circa 1,2 Millionen<br />
Deutsche am Schlafapnoe-Syndrom, den<br />
unbewussten Atemaussetzern im Schlaf.<br />
Der Spezialist für Schlafmedizin Dr. med.<br />
Holger Hein erklärt: „Bei Schlafapnoe ist<br />
das Schnarchen sehr laut und unregelmäßig.<br />
Hinzu kommen Atmungspausen. Zeiten<br />
mit zu flacher Atmung oder Phasen mit<br />
hoher Atmungsanstrengung“. Wegen einer<br />
zu starken<br />
Entspannung der Hals– und Rachenmuskeln<br />
fallen die oberen Atemwege zusammen,<br />
die Luft kommt nicht mehr in die<br />
Lunge, im Extremfall bis zu drei Minuten<br />
lang.<br />
Besserung bringen die Entfernung der Nasenpolypen<br />
oder das Begradigen der Nasenscheidewand.<br />
Eigens entwickelte<br />
Atemhilfen, die so genannten CPAP-<br />
Atemtherapiegeräte, drücken während des<br />
Schlafs über eine Atemmaske sanft Sauerstoff<br />
in die Atemwege. Der Rachenraum<br />
wird dadurch offen gehalten und der Träger<br />
schläft ruhig und ohne Schnarchen.<br />
Falko Menzel von der FLO Medizintechnik<br />
GmbH: „Moderne Systeme könnten sich<br />
selbsttätig auf den Benutzer einrichten.<br />
Hier wird der notwendige Druck automatisch<br />
über den Atemstrom des Patienten<br />
ermittelt“. Wie bei Rentner Schumacher,<br />
der sich längst an sein Gerät gewöhnt hat<br />
und der nachts wieder Ruhe findet.<br />
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