30.08.2014 Aufrufe

Die Inselzeitung Mallorca September 2014

Sonne, Strand, lange Nächte, spätes Aufstehen. Auch die schönste Zeit des Jahres hat einmal ein Ende. Und das wissen nicht nur Mallorca-Urlauber. Rund 150.000 schulpflichtige Kinder auf den Balearen müssen in den kommenden Wochen nach dreimo na - tiger Sommerpause wieder die Schulbank drücken. Keine leichte Umstellung, zumal neben dem erneuten Pauken, Büffeln und Examenschreiben auch die Lehrer erneut für Unruhe in den Klassenzimmern sorgen dürften. Wir haben uns im Vorfeld des kommenden Schuljahres einmal einen Überblick über die politische Si - tuation in den öffentlichen Lehr - instituten gemacht. Wird es in den nächsten Wochen wieder zu Streiks gegen das von der Landesregierung seit über einem Jahr eingeforderte Modell eines mehrsprachigen Unterrichts kommen? Und was sagen eigentlich die Elternverbände zu dem erneut drohenden Chaos in den Aulen? Natürlich dreht sich in unserer September-Ausgabe nicht alles um ernste Dinge. Begleiten Sie beispielsweise unsere Autorin Ellen Neuse auf ihrem Streifzug durch Palmas ehemaliges Fischerviertel Portixol. Informieren Sie sich über Neuigkeiten aus Santanyí und Umgebung oder den Nordosten der Insel. Erfahren Sie alles über den Kauf von Gebrauchtyachten auf der Insel. Spielen Sie mit uns eine Runde Golf auf dem „kleinsten“ Golfplatz Mallorcas. Oder lernen Sie, wie man typische Insel-Produkte auch daheim in Deutschland, Österreich oder Schweiz genießen kann. Sie sehen schon. Es gibt bei uns auch abseits der zuende gehenden Sommer-Sause viel zu entdecken. Wir wünschen Ihnen auf Ihrer Tour durch Nachrichten, Reportagen, Tipps, Ratschlä - ge und Eventvorschlägen jedenfalls viel Spaß! IHRE INSELZEITUNG

Sonne, Strand, lange Nächte,
spätes Aufstehen. Auch die
schönste Zeit des Jahres hat
einmal ein Ende. Und das wissen
nicht nur Mallorca-Urlauber. Rund
150.000 schulpflichtige Kinder auf
den Balearen müssen in den kommenden
Wochen nach dreimo na -
tiger Sommerpause wieder die
Schulbank drücken.
Keine leichte Umstellung, zumal
neben dem erneuten Pauken, Büffeln
und Examenschreiben auch
die Lehrer erneut für Unruhe in den
Klassenzimmern sorgen dürften.
Wir haben uns im Vorfeld des kommenden
Schuljahres einmal einen
Überblick über die politische Si -
tuation in den öffentlichen Lehr -
instituten gemacht. Wird es in den
nächsten Wochen wieder zu Streiks
gegen das von der Landesregierung
seit über einem Jahr eingeforderte
Modell eines mehrsprachigen Unterrichts
kommen? Und was sagen
eigentlich die Elternverbände zu
dem erneut drohenden Chaos in
den Aulen?
Natürlich dreht sich in unserer
September-Ausgabe nicht alles um
ernste Dinge. Begleiten Sie beispielsweise
unsere Autorin Ellen
Neuse auf ihrem Streifzug durch
Palmas ehemaliges Fischerviertel
Portixol. Informieren Sie sich über
Neuigkeiten aus Santanyí und Umgebung
oder den Nordosten der
Insel. Erfahren Sie alles über den
Kauf von Gebrauchtyachten auf
der Insel. Spielen Sie mit uns eine
Runde Golf auf dem „kleinsten“
Golfplatz Mallorcas. Oder lernen
Sie, wie man typische Insel-Produkte
auch daheim in Deutschland,
Österreich oder Schweiz genießen
kann.
Sie sehen schon. Es gibt bei uns
auch abseits der zuende gehenden
Sommer-Sause viel zu
entdecken. Wir wünschen
Ihnen auf Ihrer
Tour durch Nachrichten,
Reportagen, Tipps, Ratschlä -
ge und Eventvorschlägen jedenfalls
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AUSGABE 16 | SEPTEMBER <strong>2014</strong> 71<br />

ZUM SCHLUSS<br />

ABER HALLO!<br />

Viel Rauch um<br />

(eis-)kaltes Wasser<br />

Seien wir mal ehrlich:<br />

Sich im Hochsommer<br />

auf <strong>Mallorca</strong> einen Ei -<br />

mer eisgekühltes Wasser über den Kopf zu schütten, ist keine<br />

so schlechte Idee. Dennoch erregt genau diese kalte Dusche<br />

derzeit die Gemüter. Auch auf den Facebook-Seiten deutscher<br />

Insel-Residenten. Es geht, Sie ahnen es schon, um die famose<br />

„Ice Bucket Challenge“, ein weltweites Web-Phänomen, bei der<br />

sich prominente und weniger prominente Zeitgenossen einen<br />

Kübel Eiswasser über den Kopf gießen, um Aufmerksamkeit<br />

und Spenden für die Erforschung der Nervenkrankheit ALS zu<br />

generieren. <strong>Die</strong> Zurschaustellung der eigenen Wohltätigkeit per<br />

Handy-Video in den sozialen Medien ruft mittlerweile aber<br />

auch immer mehr Kritiker auf den Plan. Deren Vorwürfe reichen<br />

von Wasserverschwendung über Selbstgefälligkeit bis vorsätzlicher<br />

Täuschung. Warum schüttet man überhauptet, wenn<br />

man doch spenden will?, fragt sich die Anti-Ice-Bucket-Challenge-Community.<br />

Oder noch schlimmer: Spenden überhaupt<br />

alle Eiskübel-Gießer wirklich? Bei aller –und sicherlich berechtigter<br />

– Kritik muss man aber anerkennen, dass die Aktion ihr<br />

Ziel längt übererfüllt hat. <strong>Die</strong> Krankheit ALS ist weltweit zum<br />

Thema geworden, das Spendenaufkommen hat sich verzigfacht.<br />

Oder um es in Worten des französischen Revolutionärs<br />

Robesspierre zu sagen: Der Zweck heiligt die Mittel. fw<br />

Mallorquinische Bräuche und<br />

Eigenarten von Joana Font<br />

¿Saps què...?<br />

Warum es Zeit für die letzte Sobrassada wird<br />

HOHN-SPIEGEL<br />

„Spanglish“<br />

kommt auf<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

in Mode<br />

...der Schulbeginn auf <strong>Mallorca</strong> in Form neuer Bücher,<br />

Ausrüstung, etc. pro Schulkind rund 625 Euro kostet?<br />

Der Unterhalt von Kindern ist nicht billig, keine Frage.<br />

Im <strong>September</strong> müssen Eltern auf <strong>Mallorca</strong> für ihre<br />

Kids jedoch wieder einmal richtig in die Tasche greifen.<br />

Grund ist der Schulbeginn nach den langen Sommer -<br />

ferien und die damit verbundenen Ausgaben für neues<br />

Schulmaterial. Nach Angaben des balearischen Verbraucherverbandes<br />

„Consubal“ kostet den Familien die Rückkehr in<br />

die Aulen im Durchschnitt rund 625 Euro pro Schulkind, etwa<br />

Natürlich. Mit dem Moped über<br />

die Autobahn fahren und dabei<br />

den Bordcase hinter sich herziehen,<br />

das ist wirklich schon ‘ne heiße<br />

Nummer. Und selbstverständlich auch<br />

eine Schlagzeile wert, so wie die des<br />

„<strong>Mallorca</strong> Magazins“ vom vergangenen<br />

20. August in deren Online-Ausgabe.<br />

Uns hat an der Geschichte aber vor<br />

allem gefesselt, wie schnell die spanischen<br />

Redaktionskollegen in die „Spanglish“-Kiste<br />

griffen, um dort für den außergewöhnlichen<br />

Koffertransport gleich<br />

mal einen neuen, international medienwirksamen<br />

Ausdruck hervorzuzaubern.<br />

„Maleting“, abgeleitet vom spanischen<br />

Wort „Maleta“ für Koffer.<br />

Kein Einzelfall übrigens. Das - leider oft<br />

tödlich endende - Springen betrunkener<br />

Engländer vom Hotel-Balkon wird von<br />

der mallorquinischen Presse seit Jahren<br />

bereits als „Balkoning“ tituliert. Recht<br />

neu ist dagegen der Ausdruck „Burrocleaning“<br />

für die Initiative einiger In sel-<br />

Gemeinden, bei der Säuberung („clea-<br />

Hätten Sie gewusst, dass...<br />

ning“ auf Englisch) von unkrautverstopften<br />

Trockenflussläufen hungrige<br />

Esel („Burro“ auf Spanish) einzusetzen.<br />

Bei so viel Mix-Sprachen-Kreativität<br />

fragt man sich, warum an den öffentlichen<br />

Schulen nicht längst ein entsprechendes<br />

Unterrichtsfach – „Palabramaking“<br />

– eingeführt wird, statt vehement<br />

an der Landessprache – „Katalaning“<br />

festzuhalten.<br />

zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Hauptgrund für<br />

diese alljährliche Zusatzbelastung der eh schon hinreichend<br />

gebeutelten Haushaltskassen ist die Tatsache, dass Schulbücher<br />

jedes Jahr neu gekauft werden müssen. So liegen die<br />

Kompetenzen für die Produktion von neuem Unterrichtsmaterial<br />

nicht beim spanischen Erziehungsministerium, sondern<br />

bei den großen Schulbuchverlagen. Und die wollen<br />

jedes Jahr Umsatz machen. fw<br />

Der <strong>September</strong> läutet auf <strong>Mallorca</strong> das Ende des Sommers ein.<br />

Vielerorts beginnt die Weinernte.<br />

Und auch die Feigen sind reif, um sie zu Marmelade und<br />

anderen Köstlichkeiten bereiten zu können.<br />

Es ist aber auch die Zeit, in der die Mallorquiner ihre letzen<br />

Sobrassadas essen, die sie bei den Hausschlachtungen im<br />

vorigen Winter hergestellt haben. <strong>Die</strong> <strong>September</strong>-Exemplare<br />

der berühmten mallorquinischen Paprika-Streichwurst sind in<br />

der Regel dickhäutiger als ihre Vorgänger, weil sie ja längere<br />

Zeit konserviert werden mussten. Insbesondere mit Wein -<br />

trauben und Feigen sind sie in den kommenden Wochen eine<br />

ganz besondere Delikatesse. <strong>Die</strong> <strong>September</strong>-Sobrassada wird<br />

in vielen Bäckereien <strong>Mallorca</strong>s aber auch als Füllung für die<br />

„Ensaimada“ genommen. Das bekannte Schmalzgebäck<br />

bekommt so einen ganzen besonderen Geschmack.<br />

Zu den erwähnenswerten Festtagen im <strong>September</strong> zählt der<br />

„Tag des Heiligen Cosme und Damià“ am 26. des Monats. Ein<br />

altes mallorquinisches Sprichwort besagt, dass man in den<br />

Wäldern der Insel viele „Esclatasangs“ (ein regionaler<br />

Feinschmecker-Pilz namens „Blutreizker“, Anm. d. Red.)<br />

findet, wenn es an diesem Tag regnet.<br />

Der 29. <strong>September</strong> ist zudem Festtag in Llucmajor zu Ehren<br />

des Stadtpatrons Sant Miquel. Es ist der Beginn der ersten<br />

großen Herbstmesse in dieser Lokalität.<br />

Weniger Unfälle<br />

<strong>Die</strong>se Nachricht würden wir am liebsten<br />

jeden Tag abdrucken: <strong>Die</strong> Zahl von Verkehrsunfällen<br />

mit Todesfolge ist auf den Balearen<br />

seit Anfang Juli um mehr als 30 Prozent gegenüber<br />

¡SI!<br />

dem gleichen Vorjahreszeitraum gesunken. Wir möchten alle<br />

Autofahrer auf den Inseln bitten, dafür zu sorgen, dass dieser<br />

hoffnungsvolle Trend fortgeführt wird. Und zwar nicht nur im<br />

Sommer, sondern das ganze Jahr.<br />

¡NO!<br />

Frauenfeindlichkeit<br />

Nichts gegen T-Shirts mit markanten Sprüchen,<br />

die unter die Gürtellinie gehen. Doch<br />

das von einer bekannten Disco an der Playa<br />

de Palma vor wenigen Wochen verkaufte<br />

Hemd, auf dem ein männliches Piktogramm sein weibliches<br />

Pendant verächtlich „wegwirft“, um somit „Kein Problem!“<br />

mehr zu haben, hat zu Recht den Unmut von spanischen Frauenrechtlern<br />

auf sich gezogen. Insbesondere in einem Land, in<br />

dem häusliche Gewalt an der Tagesordnung steht. Wir meinen:<br />

Bei Frauenfeindlichkeit hört der Spaß wirklich auf!

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