Eine Einführung in die systolische Geometrie
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Kapitel 2<br />
Isoperimetrische Ungleichung und Geodäten<br />
Wir wollen <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Kapitel e<strong>in</strong>ige bekannte D<strong>in</strong>ge zur isoperimetrischen Ungleichung und Geodäten<br />
auf Riemannschen Mannigfaltigkeiten zusammenfassen.<br />
2.1 Die isoperimetrische Ungleichung<br />
<strong>E<strong>in</strong>e</strong> wichtige Aussage <strong>in</strong> der globalen Kurventheorie ist <strong>die</strong> isoperimetrische Ungleichung. Die Fragestellung<br />
beim isoperimetrischen Problem ist <strong>die</strong> folgende:<br />
Sei Ω ⊂ R 2 e<strong>in</strong> beschränktes Gebiet, so dass ∂ Ω e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fach geschlossene Kurve ist. Welche Gestalt<br />
hat Ω, wenn wir bei fester Länge L des Randes ∂ Ω den e<strong>in</strong>geschlossenen Flächen<strong>in</strong>halt A von Ω<br />
maximieren wollen.<br />
Die Antwort auf <strong>die</strong>se Frage gibt der folgende Satz.<br />
Satz 2.1 (Isoperimetrische Ungleichung) Sei c : R → R 2 e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fach geschlossene parametrisierte Kurve,<br />
<strong>die</strong> e<strong>in</strong> Gebiet Ω ⊂ R 2 berandet. Damit gilt<br />
4πA ≤ L 2 ,<br />
wobei A <strong>die</strong> Fläche von Ω und L <strong>die</strong> Länge des Randes ∂ Ω bezeichnet. Gleichheit gilt genau dann, wenn<br />
∂ Ω e<strong>in</strong> Kreis ist.<br />
Diese Ungleichung lässt sich auf e<strong>in</strong>e Riemannsche Mannigfaltigkeit M verallgeme<strong>in</strong>ern. 1980 wurde<br />
folgender Satz bewiesen.<br />
Satz 2.2 Sei (M, g) e<strong>in</strong>e vollständige, e<strong>in</strong>fach zusammenhängende, n-dimensionale Riemannsche Mannigfaltigkeit<br />
mit Riemannscher Metrik g, deren Schnittkrümmung κ M ≤ k < 0 erfüllt. Für e<strong>in</strong> kompaktes<br />
Gebiet Ω ⊂ M mit glattem Rand ∂ Ω gilt<br />
Vol n−1 (∂ Ω) ≥ (n − 1) √ −kVol(Ω). (2.1)<br />
Bemerkung Ist B ⊂ R n <strong>die</strong> n-dimensionale E<strong>in</strong>heitskugel, so impliziert (2.1) für genügend großes Volumen<br />
Vol(Ω) <strong>die</strong> euklidische isoperimetrische Ungleichung<br />
Vol n−1 (∂ Ω) ≥ c n Vol(Ω) (n−1)/n (2.2)<br />
mit der positiven Konstanten c n = Vol n−1(∂ B)<br />
Vol(B) (n−1)/n . Hoffmann und Spruck haben e<strong>in</strong> der isoperimetrischen<br />
Ungleichung (2.2) ähnliches Resultat bewiesen, das unabhängig davon von Croke im Jahr 1980 bestätigt<br />
wurde. Sie zeigten, dass für alle vollständigen, e<strong>in</strong>fach zusammenhängenden, n-dimensionalen Riemann-<br />
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