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Neue „Spielregeln“ für studentische Hilfskräfte

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lickpunkt<br />

„Universität Hamburg“ – verschriftlicht mit dem Hamburger<br />

Notationssystem HamNoSys. Virtual Guido wird ein neues<br />

Zeitalter des Gebärdendolmetschens einleiten.<br />

Grafiken: eSIGN<br />

manuellen Komponenten einer Gebärde,<br />

also das, was die Hände tun, sind<br />

mit dem Hamburger Notationssystem<br />

für Gebärdensprachen (HamNoSys)<br />

transkribiert. Nonmanuelle Komponenten<br />

(Körper- und Kopfhaltung sowie<br />

Mimik) werden durch andere Symbole<br />

kodiert. Diese Notationen, die<br />

automatisch in so genannte XML-Darstellungen<br />

umgewandelt werden, steuern<br />

den Avatar. Die Datenrate dieser<br />

synthetischen Animation ist noch einmal<br />

deutlich geringer als bei Motion<br />

Capture.<br />

eSIGN bietet Chance für einen barrierefreien<br />

Zugang zu Internetinformationen<br />

Das eSIGN-Projekt wird den Nachweis liefern, dass Inhalte im Internet in Gebärdensprache<br />

kostengünstig produzierbar sind. eSIGN bietet die einmalige<br />

Chance, Gehörlosen öffentliche und politisch relevante Informationen zu liefern<br />

und gleichzeitig die schon bestehenden oder sich entwickelnden Gleichstellungsgesetze<br />

in europäischen Ländern zu erfüllen.<br />

Darüber hinaus sollen die in eSIGN entwickelten Werkzeuge Gehörlosen die<br />

Möglichkeit geben, eigene Texte in Gebärdensprache zu formulieren, die dann<br />

über das Internet verbreitet werden können.<br />

Im Rahmen des eSIGN-Projekts wird Virtual Guido in drei Gebärdensprachen<br />

(DGS, British Sign Language, Nederlandse Gebarentaal) übersetzen. Der<br />

Ansatz wird aber in der Zukunft auch für andere europäische Gebärdensprachen<br />

genutzt werden können.<br />

Ausblick<br />

Erst wenn der Service angelaufen ist, wird sich zeigen, wie Gehörlose mit der<br />

neuen Technologie umgehen und ob sie mit der Animationsqualität<br />

zufrieden sind. Johanna hat Virtual Guidos Vorgängerin Visia jedenfalls<br />

schon getestet und ist mit den ersten Ergebnissen ganz<br />

zufrieden. „Vor allem an der Mimik muss noch gearbeitet werden,<br />

und manche Bewegungen sehen etwas merkwürdig aus, aber<br />

insgesamt kann man den gebärdeten Text recht gut verstehen“, erklärt sie.<br />

Demnächst wird sie dann Virtual Guido begutachten dürfen.<br />

Text_ Dr. Constanze Schmaling, Institut für Deutsche Gebärdensprache<br />

Info:<br />

Das EU-Projekt eSIGN<br />

eSIGN steht für Essential Sign Language Information<br />

on Government Networks: Das Wesentliche in Gebärdensprache<br />

für staatliche und kommunale Webseiten.<br />

Am eSIGN-Projekt (eContent; IST 5. Rahmenprogramm;<br />

Sept. 2002–Aug. 2004) sind die folgenden sieben Institutionen<br />

aus Deutschland, England und den Niederlanden<br />

beteiligt: Institut für Deutsche Gebärdensprache,<br />

Universität Hamburg: Koordinator des Projekts; Systematics<br />

Integrations (Tochtergesellschaft von EDS);<br />

School of Computing Sciences, University of East Anglia;<br />

Televirtual; Norfolk City Council; Royal National<br />

Institute for Deaf People; Viataal. Das Projekt baut auf<br />

Animations- und Sprachtechnologien für den Einsatz<br />

von Avataren für gebärdensprachliche (Ein-Wege-)<br />

Kommunikation auf, die im EU-Projekt ViSiCAST<br />

(2000–2002) entwickelt wurden. Weitere Informationen<br />

zum Projekt sowie Avatar-Demos sind im Internet unter<br />

www.sign-lang.uni-hamburg.de/esign/ erhältlich.<br />

Das Hamburger Notationssystem (HamNoSys)<br />

HamNoSys ist ein phonetisches Transkriptionssystem für<br />

Gebärdensprache mit etwa 200 ikonisch motivierten<br />

Symbolen. HamNoSys wurde in den 1980ern am IDGS<br />

für die Transkription von Gebärden/Gebärdensprache<br />

entwickelt und kann – vergleichbar dem Internationalen<br />

Phonetischen Alphabet für gesprochene Sprachen – für<br />

alle Gebärdensprachen verwendet werden. Detaillierte<br />

Informationen zu HamNoSys finden sich im Internet<br />

unter: www.sign-lang.uni-hamburg.de/hamnosys/<br />

NR_2_2003 yousee 27

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