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Diabetes mellitus geht mit einer Neuropathie einher, die zu einer Baroreflex-<br />

Dysfunktion führen kann, da häufig die markarmen vegetativen Nervenfasern<br />

beson<strong>der</strong>s frühzeitig betroffen sind (autonome Neuropathie). Wir untersuchen<br />

daher zusätzlich die Hypothese, dass latente autonome neuropathische Defizite<br />

während einer pharmakologischen Stimulation o<strong>der</strong> Deaktivierung <strong>der</strong><br />

Barorezeptoren demaskiert werden könnten und ob diese eventuell zu einer<br />

herabgesetzten Baroreflex-Sensitivität führen.<br />

Zum besseren Verständnis sollen einleitend grundlegende theoretische<br />

Zusammenhänge und wesentliche methodische Aspekte erläutert werden.<br />

1.2 Prinzipien <strong>der</strong> Blutdruckregulation<br />

Komplexe Organismen benötigen zur Aufrechterhaltung aller Lebensvorgänge ein<br />

Herz-Kreislaufsystem mit zirkulierendem Blutvolumen. Zur Anpassung an den sich<br />

stets än<strong>der</strong>nden Bedarf zeigt <strong>der</strong> Blutdruck im Tagesprofil eine enorme<br />

physiologische Variabilität. Einflussgrößen sind vor allem körperliche Aktivität, sich<br />

än<strong>der</strong>nde Körperpositionen, Emotionen, Thermoregulation, Nahrungsaufnahme<br />

und Schlaf. Der zirkadiane Mittelwert des 24h Verlaufs ist jedoch über Jahrzehnte<br />

konstant. Ziel <strong>der</strong> Blutdruckregulation sollte eine dem Bedarf angepasste<br />

adäquate Perfusion sein ohne eine kardiale Mehrarbeit zu verursachen o<strong>der</strong> das<br />

Risiko für Endorganschäden zu erhöhen.<br />

Im kybernetischen Sinne ist die Zielgröße somit ein ausreichen<strong>der</strong><br />

Perfusionsdruck zur Aufrechterhaltung einer <strong>der</strong> jeweiligen Situation angepassten<br />

Sauerstoffversorgung <strong>der</strong> Organe. Bezogen auf den Organismus entspricht <strong>der</strong><br />

Perfusionsdruck im Wesentlichen dem systemischen arteriellen Blutdruck, welcher<br />

aus dem Produkt <strong>der</strong> kardialen Auswurfleistung und dem Gefäßwi<strong>der</strong>stand<br />

entsteht. Die kardiale Auswurfleistung, auch Cardiac Output (CO) genannt, wird<br />

durch die Herzfrequenz, die myokardiale Kontraktilität und durch das<br />

enddiastolische Volumen definiert. Herzfrequenz und Kontraktilität werden unter<br />

an<strong>der</strong>em auch durch den parasympathischen Anteil des vegetativen<br />

Nervensystems gesteuert. Das zirkulierende Blutvolumen und <strong>der</strong> venöse<br />

Gefäßtonus determinieren das enddiastolische ventrikuläre Volumen.<br />

Über einen rhythmischen Wechsel von kardialem Auswurf, <strong>der</strong> Systole, und <strong>der</strong><br />

Ventrikelfüllung (Diastole) resultiert ein diskontinuierlicher, undirektionaler<br />

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