03.09.2014 Aufrufe

Berlin Friedrichstraße Metropole, Mode und mehr (Vorschau)

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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />

Das Magazin der neuen Mitte<br />

nr. 3/2014 · 5 Euro<br />

IM GESPRÄCH Mit<br />

Dr. József Czukor, Botschafter von Ungarn<br />

Prof. Dr. Christoph Stölzl, Kurator<br />

Janet Seker, Geschäftsführerin<br />

Hendrik Frobel, Geschäftsführer<br />

LIFESTYLE<br />

<strong>Mode</strong>-Trends für den Herbst<br />

Shopping-Guide<br />

Exklusives Wohnen<br />

Gut essen <strong>und</strong> trinken<br />

Kultur in Mitte<br />

HistOrie<br />

Historische Gebäude in Mitte<br />

im Wandel<br />

<strong>Metropole</strong>, <strong>Mode</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>mehr</strong><br />

<strong>Berlin</strong> ist dufte,<br />

Mitte ist cool!


Rubrik | BeitragsTitel<br />

ARCHE · BARBARA BUI · CHRISTIAN WIJNANTS ·<br />

DIANE VON FÜRSTENBERG · ESSENTIEL · IRO · JOSEPH HOMME ·<br />

LIL PARIS · BY MALENE BIRGER · RAS · STELLA LUNA<br />

GALERIES LAFAYETTE | FRIEDRICHSTRASSE 76-78 | 10117 BERLIN<br />

WWW.GALERIESLAFAYETTE.DE | FACEBOOK.COM/GALERIESLAFAYETTEBERLIN<br />

2 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


EDITORIAL<br />

<strong>Berlin</strong> ist dufte, Mitte ist cool!<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

<strong>Berlin</strong> ist echt schnufte, dufte oder knorke. Neudeutsch meint das, <strong>Berlin</strong> ist echt cool, heißt<br />

angesagt. Wenn Sie Besucher unserer Stadt sind, erleben Sie das gerade. Wenn Sie hier wohnen<br />

<strong>und</strong> arbeiten, sollten Sie es wissen, auch wenn es manchmal schwerfällt, im Alltäglichen das<br />

Besondere auszumachen. <strong>Berlin</strong> ist cool <strong>und</strong> das behaupten nicht nur Digital Natives, Start-up-<br />

Gründer, Lebens- <strong>und</strong> sonstige Künstler.<br />

Foto: Christine Trabert<br />

Einer meiner Fre<strong>und</strong>e aus dem Hessischen ist fest entschlossen, nach Beendigung seines Arbeitslebens<br />

den neuen Lebensabschnitt in <strong>Berlin</strong> zu starten. Ich konnte ihm nur zuraten, denn<br />

<strong>Berlin</strong> hat fast alles für jeden zu bieten. Suchen Sie sich Ihren Kiez, Ihre Community <strong>und</strong> führen<br />

Sie das Leben, das Sie sich wünschen. <strong>Berlin</strong> mit seiner Größe, seiner sich ständig erneuernden<br />

Bevölkerung <strong>und</strong> seiner großstädtischen Toleranz mag zwar noch weit hinter New York <strong>und</strong><br />

London liegen, ist aber in Deutschland unbestritten unvergleichbar <strong>und</strong> die Nummer eins.<br />

<strong>Berlin</strong> ist <strong>Mode</strong>stadt <strong>und</strong> das nicht etwa, weil hier alle immer den neuesten Look tragen, nein,<br />

im Gegenteil. Hier gibt es so viele persönliche Stilrichtungen, dass man meinen könnte, jeder<br />

trägt, was er will <strong>und</strong> alle ertragen das.<br />

<strong>Berlin</strong> ist Kulturstadt <strong>und</strong> bietet täglich eine unüberschaubare Menge von Angeboten aller<br />

Genres. <strong>Berlin</strong> ist die Stadt für Genießer von deftig heftig bis hin zu den mit Sternen gekochten<br />

Köstlichkeiten. <strong>Berlin</strong> besitzt eine Historie, die weit zurück reicht, hat aber auch jüngere Zeitgeschichte<br />

geschrieben <strong>und</strong> eine große Perspektive als moderne Weltstadt.<br />

Und: <strong>Berlin</strong> hat – im Gegensatz zu den meisten Städten – nicht ein Zentrum, sondern viele.<br />

Aber es gibt nur eine Mitte <strong>und</strong> die liegt um die <strong>Friedrichstraße</strong> herum. Diese Mitte ist Gegenstand<br />

von <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong>. Hier spiegelt sich <strong>Berlin</strong> in besonderer Art <strong>und</strong> unser Magazin<br />

soll Ihnen bei der Orientierung helfen, soll Sie anregen.<br />

Deshalb finden Sie hier die <strong>Mode</strong> für den Herbst mit Blitzlichtern von der Fashion Week, Tipps<br />

für gute Restaurants, wo man sich mit Fre<strong>und</strong>en oder Kollegen treffen kann, <strong>und</strong> natürlich<br />

ausgewählte kulturelle Angebote. Darüber hinaus lernen Sie Menschen kennen, die die Mitte<br />

<strong>Berlin</strong>s prägen, sei es als Diplomat Ungarns, als Geschäftsführerin der größten U-Bahnbaustelle<br />

oder als Kuratoriumsvorsitzender der Interessengemeinschaft, die gerade ihren Namen IG<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> gegen DIE MITTE getauscht hat.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Durchblättern.<br />

Ihr<br />

Frank Nehring<br />

Und wenn Sie <strong>mehr</strong> <strong>und</strong> regelmäßig unser Magazin lesen wollen,<br />

schicken Sie uns eine Mail an TM@NehringVerlag.DE.<br />

Beachten Sie<br />

unsere Verlosungen!<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 3


Inhalt<br />

30<br />

20<br />

26<br />

22<br />

42<br />

4 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


PEOPLE<br />

10 Stadtmenschen<br />

12 <strong>Berlin</strong>s Diplomaten<br />

Interview mit Dr. József Czukor, Botschafter von Ungarn<br />

15 Wohin mit der Mitte?<br />

Interview mit Prof. Christoph Stölzl,<br />

Kuratoriumsvorsitzender DIE MITTE e. V.<br />

36<br />

SHOPPING<br />

17 Der Herbst wird bunt<br />

Shopping-Tipps für <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

20 <strong>Mode</strong>-Trends für den Herbst<br />

Materialmix<br />

<strong>Mode</strong> im Quadrat<br />

24 Da legst di nieda!<br />

Shopping-Tipps zum Oktoberfest<br />

MEET & GREET<br />

26 Auf zur Wiesn<br />

Oktoberfest feiern in Mitte<br />

28 Business-Lunch<br />

Gute Adressen in Mitte: Ges<strong>und</strong>, schnell <strong>und</strong> schmackhaft<br />

HOME & WORK<br />

30 Historisches Voßpalais wiederbelebt<br />

Sanierungsarbeiten fast abgeschlossen<br />

32 Die Finanzen im Blick<br />

Janet Seker – Finanzchefin der U5-Baustelle<br />

38<br />

12<br />

CULTURE<br />

34 Lesenswertes über <strong>Berlin</strong><br />

Buchvorstellungen<br />

36 Fashion Week<br />

Impressionen<br />

38 Jahresempfang der IG <strong>Friedrichstraße</strong><br />

Impressionen<br />

42 <strong>Mode</strong>rner Zirkus ist gefragt<br />

Das Chamäleon in den Hackeschen Höfen feiert Jubiläum<br />

44 Damals <strong>und</strong> Heute<br />

Historische Gebäude in Mitte im Wandel<br />

47 Einladung zum Golfturnier<br />

48 <strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights<br />

Herbst 2014<br />

STANDARDS<br />

6 News<br />

40 Stadtkarte<br />

<strong>Berlin</strong>s Neue Mitte auf einen Blick<br />

50 In eigener Sache<br />

Impressum, Verlosung<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 5


news<br />

News<br />

Ein Mauerstück aus Schokolade inklusive Graffitis.<br />

Die Mauer zum Naschen<br />

Ein 2,50 Meter hohes <strong>und</strong> ein Meter breites<br />

Stück der <strong>Berlin</strong>er Mauer ist in 210 St<strong>und</strong>en<br />

Handarbeit aus reiner Schokolade entstanden.<br />

Ab dem 22. September können<br />

Schokoladenfre<strong>und</strong>e das geschichtsträchtige<br />

Kunstwerk bei Fassbender & Rausch am<br />

Gendarmenmarkt bew<strong>und</strong>ern. Das neue<br />

Exponat wurde anlässlich des 25. Jahrestags<br />

des Mauerfalls gefertigt. Ein Foto von sich<br />

<strong>und</strong> der Schokoladenmauer können die Besucher<br />

auch machen: Man kann sich daneben,<br />

davor oder auch dahinter ablichten lassen,<br />

<strong>und</strong> ein Loch in dem Kunstwerk ermöglicht<br />

einen Blick auf die andere Mauerseite.<br />

Passend zum Erinnerungsfoto gibt’s das<br />

Mauerstück als schokoladenes Souvenir<br />

en miniatur zu kaufen.<br />

www.fassbender-rausch.de<br />

Die Kunst-Installation im Jüdischen Museum <strong>Berlin</strong>.<br />

Roboter-Installation<br />

Erstmals schreibt ein eigens für hebräische Buchstaben programmierter Industrieroboter eine Tora. Die<br />

Kunst-Installation »bios [torah]« im Jüdischen Museum <strong>Berlin</strong> bildet einen Kontrapunkt zum Toraschreiber<br />

in der Ausstellung »Die Erschaffung der Welt – Illustrierte Handschriften aus der Braginsky Collection«.<br />

Der Schreibarm mit Kalligrafiefeder <strong>und</strong> Tinte arbeitet im menschlichen Schreibtempo täglich zehn St<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> wird am Ende lautlos <strong>und</strong> elegant 304.805 hebräische Buchstaben von rechts nach links in der<br />

hebräischen Schreibweise zu Papier gebracht haben. Der Roboter braucht für die Vollendung auf der 80<br />

Meter langen Papierrolle nur drei Monate; ein eigens dafür ausgebildeter Schreiber benötigt für diesen<br />

sakralen Akt in der Regel ein Jahr oder <strong>mehr</strong>. Bis Januar 2015 entstehen auf diese automatisierte Weise<br />

zwei Tora-Rollen, deren erste in die Sammlung des Jüdischen Museums <strong>Berlin</strong> aufgenommen wird.<br />

www.jmberlin.de<br />

An Teilung erinnern<br />

Eine Lichtergrenze symbolisiert den ehemaligen Mauerverlauf.<br />

Am 9. November 2014 jährt sich der Mauerfall zum 25. Mal. Höhepunkt der zahlreichen Veranstaltungen<br />

aus diesem Anlass wird am Wochenende des 9. November die symbolische Lichtgrenze mit tausenden<br />

illuminierten Ballons sein. Sie verläuft 15 Kilometer zwischen der Bornholmer Straße bis zur East Side<br />

Gallery <strong>und</strong> der Oberbaumbrücke. Eine begleitende Open-Air-Ausstellung entlang der Lichtgrenze wirft<br />

dabei einen Blick zurück auf die Teilungsgeschichte, die Friedliche Revolution <strong>und</strong> den Mauerfall. Die Ausstellung<br />

erzählt mit Fotos <strong>und</strong> Texten »Mauergeschichten« an jeweils ausgewählten historischen Orten.<br />

Zudem sind sechs Publikumsorte entlang der Gesamtstrecke als Treff- <strong>und</strong> Informationspunkte geplant.<br />

Auf diese Weise wird an das gewaltige Ausmaß der <strong>Berlin</strong>er Mauer erinnert, an das historisch bedeutende<br />

Ereignis des Mauerfalls sowie die Freude über das glückliche Ende der Teilung.<br />

www.berlin.de/mauerfall2014<br />

Fotos: oben: Jüdisches Museum <strong>Berlin</strong>/Yves Sucksdorff; mitte: Fassbender & Rausch; unten: Daniel Bueche/Kulturprojekte <strong>Berlin</strong>_WHITEvoid/Christopher Bauder<br />

6 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Vorübergehend geschlossen<br />

Foto: Nina Straßgütl<br />

Seit Juli 2014 ist die <strong>Berlin</strong>ische Galerie vorübergehend wegen Sanierungs arbeiten<br />

geschlossen. Nach zehn Jahren am Standort in <strong>Berlin</strong>-Kreuzberg wird<br />

das Museumsgebäude technisch modernisiert. Die landeseigene <strong>Berlin</strong>er<br />

Immobilienmanagement GmbH (BIM) ist mit den Sanierungsarbeiten beauf<br />

tragt. Betroffen sind vor allem die Ausstellungsräume <strong>und</strong> das Depot, in<br />

dem die Kunstwerke der fünf Sammlungsbereiche des Museums lagern. Die<br />

Mitarbeiter der <strong>Berlin</strong>ischen Galerie informieren während der Sanierungsphase<br />

über die Website <strong>und</strong> den Newsletter über temporäre Projekte, geben<br />

Einblicke in die Museumsarbeit, lassen Experten zu Wort kommen <strong>und</strong> stellen<br />

die Kunst der Sammlung vor. Das Atelier Bunter Jakob bietet während der<br />

Schließzeit ein vielfältiges Programm an <strong>und</strong> begibt sich mit Kursen, Workshops<br />

<strong>und</strong> Projekten auf Entdeckungstouren in den Stadtraum. Im Frühjahr<br />

2015 wird das Museum wiedereröffnen <strong>und</strong> plant bereits große Ausstellungen.<br />

Außerdem gibt es einen Gr<strong>und</strong> <strong>mehr</strong> zum Feiern: Die <strong>Berlin</strong>ische Galerie<br />

begeht im kommenden Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum.<br />

www.berlinischegalerie.de<br />

In der <strong>Berlin</strong>ischen Galerie wird die Sprinkleranlage saniert.<br />

Image 4c 89 122 TIM Urlaub 08.14_Image 4c 60 190 TIM Gourmethöhepunkte<br />

Zu den Spezialitäten aus Belgien gehört auch Schokolade.<br />

Belgische Wochen<br />

Vom 8. bis 20. September finden in <strong>Berlin</strong> die Belgischen Wochen statt. Neben<br />

dem KaDeWe, dem Waldorf Astoria <strong>und</strong> der Königlichen Gartenakademie ist<br />

auch der <strong>Berlin</strong> Capital Club einer der Veranstaltungsorte. Ziel ist es, während<br />

dieser Aktionswochen Belgien als ein Land des »guten Lebens« mit der großen<br />

Vielfalt <strong>und</strong> Qualität zu promoten <strong>und</strong> dessen Speisen- <strong>und</strong> Getränkekultur<br />

auf dem deutschen Markt bekannt zu machen. So wird es beispielsweise im<br />

Restaurant des <strong>Berlin</strong> Capital Club Belgische Spezialitäten geben. Bei einem<br />

Tasting-Event bekommen außerdem Händler die Gelegenheit, ihre Produkte<br />

an verschiedenen thematischen Ständen zu präsentieren. Höhepunkte der<br />

Verkostung sind die belgischen Spezialbiere sowie die Köstlichkeiten aus dem<br />

Schokoladenatelier von Neuhaus. Organisiert werden die Belgischen Wochen<br />

in <strong>Berlin</strong> von der Belgischen Botschaft <strong>und</strong> dem Verband der belgischen<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

www.diplomatie.belgium.be/de/deutschland<br />

3 x Traumurlaub nach Maß<br />

Wählen Sie Ihr persönliches Urlaubsambiente<br />

in den Maritim Ostsee-Hotels!<br />

Im Maritim Clubhotel Timmendorfer Strand ist kein Tag<br />

wie der andere – Aktivitäten, Sport <strong>und</strong> Unterhaltung für<br />

sportbegeisterte Gäste, Familien <strong>und</strong> Kinder.<br />

Im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand – Erholung pur im<br />

großen Wellnessbereich bei exklusiver Strandlage direkt im<br />

Herzen der Fussgängerzone des quirligen Urlaubsortes.<br />

Im Maritim Strandhotel Travemünde mit direkter Strandlage<br />

an der berühmten Travemündung – atemberaubender<br />

Ausblick auf die ganze Lübecker Bucht garantiert.<br />

M Service Center Ostsee · Reservierungsbüro<br />

Strandallee 73 · 23669 Timmendorfer Strand<br />

Telefon 04503 605-2452 · servicecenter.ostsee@maritim.de<br />

www.maritim.de<br />

Betriebsstätten der M Hotelgesellschaft mbH · Herforder Straße 2 · 32105 Bad Salzuflen<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 7


news<br />

Über 100 Sterne wurden schon vergeben.<br />

20 neue Stars verewigt<br />

20 neue Sterne gibt es auf dem Boulevard der Stars am Potsdamer Platz. Nachdem<br />

im vergangenen Jahr keine Sterne auf dem Boulevard aufgebracht werden<br />

konnten, sind es nun gleich zwei Star-Jahrgänge, die in diesem »wachsenden<br />

Denkmal« verewigt werden. »Neben der Einzelleistung beachten wir auch<br />

immer, dass das Tableau stimmt: Alle Gewerke, verschiedene Generationen,<br />

Schulen <strong>und</strong> Epochen der 7. Kunst sollen bei jedem Durchgang zu finden sein«,<br />

so Alfred Holighaus, Jurymitglied von der Deutschen Filmakademie. Neue Sternbesitzer<br />

sind unter anderem Daniel Brühl, Andreas Dresen, Diane Kruger <strong>und</strong><br />

Hannelore Elsner. Insgesamt sind nun 101 Sterne auf dem Boulevard vergeben.<br />

www. boulevard-der-stars-berlin.de<br />

Die Ausstellungsräume der Galerie wurden wie Wohnräume gestaltet.<br />

Kunst wie daheim<br />

Seit kurzem präsentiert sich die Lumas Galerie Mitte in den Hackeschen<br />

Höfen in einem neuen Look. Ziel war es, der Kunst ein »Zuhause zu geben«.<br />

Unterschiedliche Wohnbereiche vermitteln nun einen Eindruck davon, wie<br />

die ausgestellten Werke in den eigenen vier Wänden aussehen könnten.<br />

Die Einteilung in Bereiche wie Wohnzimmer, Küche <strong>und</strong> Bibliothek schafft<br />

ein persönliches Ambiente <strong>und</strong> lässt die Kunstwerke authentischer wirken.<br />

Dadurch haben die Besucher das Gefühl, die Privaträume eines Künstlers zu<br />

betreten. Das neue Konzept soll nach <strong>und</strong> nach auch in anderen Lumas Galerien<br />

weltweit umgesetzt werden, so zum Beispiel in der <strong>Friedrichstraße</strong>.<br />

www.lumas.de<br />

Udo Lindenberg ist Jury-Vorsitzender.<br />

Schüler-Kunstpreis ausgelobt<br />

Welche Bedeutung hat die Mauer für Schüler von<br />

heute? Darum geht es im deutschlandweiten Schülerkunstpreis<br />

»Die Mauer in unseren Köpfen«, den<br />

das <strong>Berlin</strong>-Musical HINTERM HORIZONT startet.<br />

Schirmherr des Wettbewerbs <strong>und</strong> Vorsitzender<br />

der Jury ist Udo Lindenberg. Noch bis zum 30.<br />

November 2014 können sich einzelne Schüler,<br />

Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Klassenverbände aus ganz<br />

Deutschland beteiligen. Ziel des Wettbewerbs ist<br />

der Austausch zwischen den Generationen. Die<br />

Schüler sollen sich in verschiedenen Sparten mit<br />

der Frage auseinandersetzen: Wie wäre es, wenn<br />

noch heute eine unüberwindbare Grenze durch<br />

die Hauptstadt <strong>und</strong> Deutschland verlaufen würde?<br />

Aus den Einreichungen werden drei Gewinner<br />

ausgewählt. Neben Preisgeldern erwartet die<br />

Gewinner die Integration ihrer Arbeiten in die Udo-<br />

Lindenberg-Dauerausstellung im Stage Theater<br />

am Potsdamer Platz. Für die gesamte Spielzeit von<br />

HINTERM HORIZONT werden sie der Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht. Die Preisverleihung wird<br />

im Januar 2015 stattfinden.<br />

www.stage-entertainment.de<br />

Fotos: oben links: Boulevard der Stars; oben rechts: lumas.de<br />

8 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Foto: Maik Kopsch<br />

SIE SIND<br />

UNTER UNS!<br />

Keine kleinen grünen Männchen, sondern Pilzstützenköpfe.<br />

Sie wurden in der Baugrube <strong>Berlin</strong>er Rathaus aus Beton gegossen <strong>und</strong><br />

werden später als vollständige Stütze die Bahnhofsdecke tragen.<br />

Visualisierung: Collignon Architektur<br />

www.projekt-u5.de<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 9


Stadtmenschen | people<br />

Stadtmenschen<br />

Emile Bootsma leitet das Hotel Adlon Kempinski<br />

Kevin Seiwert ist neuer Verkaufs- <strong>und</strong> Marketing<br />

Direktor im Hotel Adlon Kempinski <strong>Berlin</strong>.<br />

Constanze Buchheim ist Drittplatzierte im<br />

Wettbewerb zur Unternehmerin des Jahres.<br />

Emile Bootsma (40), Hoteldirektor<br />

E<br />

mile Bootsma ist seit September<br />

Geschäftsführender Direktor im<br />

Hotel Adlon Kempinski <strong>Berlin</strong>, dem<br />

Traditionshaus am Brandenburger Tor. Er<br />

hat damit den Posten von Oliver Eller übernommen,<br />

der nun als Generaldirektor im<br />

Hotel Baltschug Kempinski, dem Moskauer<br />

Kempinski-Flaggschiff, tätig ist. Bootsma ist<br />

gebürtiger Niederländer, der neben seiner<br />

Muttersprache fließend Deutsch <strong>und</strong> Englisch<br />

spricht. Er ist seit über 20 Jahren in der<br />

internationalen Hotellerie tätig <strong>und</strong> kommt<br />

vom Kempinski Hotel Corvinus in Budapest,<br />

wo er seit 2010 als Hoteldirektor für das<br />

Haus verantwortlich war. »Es ist wichtig,<br />

dass unsere Hoteldirektoren in regelmäßigen<br />

Abständen in neue Häuser gehen«, erläutert<br />

Duncan O’Rourke, Chief Operating Officer<br />

von Kempinski Hotels, die Wechsel. »Nur so<br />

verlassen sie eingetretene Pfade, erhalten<br />

sich ein offenes Auge <strong>und</strong> schärfen den Blick<br />

für potenzielle Verbesserungen. Gleichzeitig<br />

fördert dies den Ideenaustausch zwischen<br />

den Hotels <strong>und</strong> den Willen, kontinuierlich<br />

besser zu werden.« Oliver Eller leitete die<br />

Geschicke des Adlon Kempinski <strong>Berlin</strong> seit<br />

2010.<br />

www.hotel-adlon.de<br />

Kevin Seiwert (34), Marketingdirektor<br />

D<br />

er dritte Platz im Wettbewerb zur<br />

»Unternehmerin des Jahres 2014/<br />

2015« ging in diesem Jahr an Constanze<br />

Buchheim. Sie ist Eigentümerin <strong>und</strong><br />

Gründerin der i-potentials GmbH mit Sitz in<br />

der Zimmerstraße. Das Unternehmen vermittelt<br />

Fachkräfte für Startups, schnellwachsende<br />

Unternehmen, digitalisierende Mittelständler<br />

<strong>und</strong> Konzerne sowie internationale Digitalunternehmen.<br />

»Unsere Vision ist es, die besten<br />

Köpfe mit den besten Jobs der Digital wirtschaft<br />

zu verbinden«, so Buchheim. Ihre Gründungsidee<br />

erwuchs aus den Hürden, die Constanze<br />

S<br />

eit kurzem zeichnet der Verkaufsprofi<br />

Kevin Seiwert für die Koordination<br />

aller Verkaufs- <strong>und</strong> Marketingaktivitäten<br />

des Hotel Adlon Kempinski <strong>Berlin</strong> verantwortlich.<br />

Ihm obliegt damit auch die Leitung<br />

des 32-köpfigen Teams aus den Bereichen<br />

Verkauf, Veranstaltungsverkauf, Marketing<br />

<strong>und</strong> Reservierung. Der 34-jährige Seiwert<br />

löste in dieser Position Bardia Torabi ab, der<br />

nach dreijähriger erfolgreicher Tätigkeit in<br />

<strong>Berlin</strong> nach München wechselte. »Mit Kevin<br />

Seiwert begrüßen wir einen höchst engagierten<br />

<strong>und</strong> souveränen Verkaufsprofi in unserem<br />

Team«, so Oliver Eller, Geschäftsführender<br />

Direktor. »Ich bin mir sicher, dass er die Erfolgsgeschichte<br />

des Hotel Adlon Kempinski<br />

genauso leidenschaftlich vorantreiben wird,<br />

wie wir alle tagtäglich danach streben.« Kevin<br />

Seiwert verfügt über langjährige Verkaufserfahrungen<br />

im Luxustourismus. Vor seinem<br />

Wechsel an die Spree war der gebürtige Saarlouiser<br />

seit 2012 in gleicher Position im Hotel<br />

Bayerischer Hof München tätig. »Mit der<br />

Stadt <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> dem Hotel Adlon Kempinski<br />

sind gleich zwei Träume in Erfüllung gegangen.<br />

Ich bin mir der großen Verantwortung,<br />

die diese Stelle mit sich bringt, sehr bewusst<br />

<strong>und</strong> freue mich auf die neue Herausforderung«,<br />

so Kevin Seiwert.<br />

www.hotel-adlon.de<br />

Constanze Buchheim (33), Geschäftsführerin<br />

Buchheim selbst als Personalverantwortliche<br />

bei einem Start-up überwinden musste. »Der<br />

Kampf um Talente tobt – <strong>und</strong> das nicht nur auf<br />

Managementniveau, sondern zunehmend<br />

auch auf allen Ebenen«, sagt die Geschäftsführerin.<br />

Als eine besondere Herausforderung in<br />

der knapp fünfjährigen Unternehmensgeschichte<br />

erwies sich die Expansion auf den<br />

Führungskräftebereich. Die schwierige Erfahrung<br />

hat Constanze Buchheims Unternehmergeist<br />

gestärkt: »Ab diesem Moment war alles<br />

denkbar«, sagt sie heute.<br />

www.i-potentials.de<br />

10 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Foto unten: Jüdisches Museum <strong>Berlin</strong>/Yves Sucksdorff Foto: Arcotel Velvet <strong>Berlin</strong><br />

Jenny Krumme leitet das ARCOTEL Velvet <strong>Berlin</strong>.<br />

Peter Schäfer ist der neue Direktor<br />

des Jüdischen Museums <strong>Berlin</strong>.<br />

Jenny Krumme (25), Hoteldirektorin<br />

J<br />

enny Krumme ist die jüngste Hoteldirektorin<br />

in <strong>Berlin</strong>. Als Rooms Division<br />

Manager ist sie alleinverantwortlich<br />

für das 85 Zimmer umfassende<br />

ARCOTEL Velvet <strong>Berlin</strong>. Unterstützt wird<br />

die gebürtige Bonnerin von Sebastian Ömer<br />

als neuem Geschäftsführer der Hotel Velvet<br />

GmbH. »Wir freuen uns, mit Jenny Krumme<br />

einen engagierten <strong>und</strong> zielstrebigen Rooms<br />

Division Manager gef<strong>und</strong>en zu haben. Trotz<br />

ihres jungen Alters verfügt sie bereits über<br />

umfassende Erfahrungen, die sie im operativen<br />

Hotelbetrieb einsetzen kann«, sagte Dr.<br />

Renate Wimmer, Vorstand der ARCOTEL<br />

P<br />

rof. Dr. Peter Schäfer, einer der international<br />

angesehensten Judaisten unserer<br />

Zeit, ist seit September neuer<br />

Direktor des Jüdischen Museums <strong>Berlin</strong>. Nach<br />

dem Studium der katholischen Theologie, Philosophie<br />

<strong>und</strong> Judaistik in Bonn, Jerusalem <strong>und</strong><br />

Freiburg promovierte er 1968 in dem damals<br />

noch jungen Fach Judaistik. 1973 habilitierte<br />

sich Peter Schäfer an der Universität Frankfurt<br />

am Main. Anschließend lehrte er an den Universitäten<br />

Tübingen <strong>und</strong> Köln sowie der Freien<br />

Universität <strong>Berlin</strong>. Seit 1998 war er Inhaber des<br />

renommierten Ronald-O.-Perelman-Lehrstuhls<br />

an der Princeton University. Von 2005<br />

bis 2013 leitete Peter Schäfer als Direktor das<br />

Hotel AG <strong>und</strong> Eigentümerin der Unternehmensgruppe<br />

ARCOTEL. Jenny Krumme<br />

freut sich auf die neuen Herausforderungen:<br />

»Von Anfang an wurde ich hier herzlich aufgenommen,<br />

<strong>und</strong> ich schätze besonders die<br />

familiäre Atmosphäre des Hauses. Unser<br />

Motto ›Mittendrin bei Fre<strong>und</strong>en‹ übermitteln<br />

wir nicht nur unseren Gästen, sondern<br />

auch in der Zusammenarbeit untereinander<br />

wird es täglich gelebt. Ich freue mich, dass<br />

ARCOTEL Hotels jungen Menschen eine<br />

Chance gibt <strong>und</strong> blicke positiv in die Zukunft.«<br />

www.arcotelhotels.com<br />

Prof. Dr. Peter Schäfer (71), Museumsdirektor<br />

Studienprogramm in Judaistik in Princeton.<br />

Für sein wissenschaftliches Werk wurde er mit<br />

vielen Auszeichnungen geehrt, darunter mit<br />

dem Leibniz-Preis, dem wichtigsten Forschungsförderpreis<br />

in Deutschland. 2006 erhielt<br />

Peter Schäfer den Mellon Award, die<br />

höchstdotierte Auszeichnung für Geisteswissenschaftler<br />

in den Vereinigten Staaten. Der<br />

Dr.-Leopold-Lucas-Preis der Universität Tübingen<br />

wurde ihm 2014 verliehen. Er ist zudem<br />

Ehrendoktor der Universitäten Utrecht <strong>und</strong> Tel<br />

Aviv. Schäfer löst damit den langjährigen<br />

Gründungsdirektor des Jüdischen Museums<br />

<strong>Berlin</strong>, Prof. Dr. W. Michael Blumenthal, ab.<br />

www.jmberlin.de


people | interview<br />

Der ungarische Botschafter residiert am Pariser Platz mit Blick auf das Brandenburger Tor.<br />

Serie: <strong>Berlin</strong>s Diplomaten<br />

Dr. József Czukor, Botschafter von Ungarn<br />

I<br />

n diesem Jahr werden die deutschungarischen<br />

Beziehungen besonders<br />

gefeiert: Die Städtepartnerschaft<br />

zwischen <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> Budapest begeht ihr<br />

25-jähriges Jubiläum, ebenso jährt sich der<br />

Tag der Grenzöffnung der ehemaligen DDR<br />

in diesem Jahr zum 25. Mal. Wir haben mit<br />

Dr. József Czukor, Botschafter von Ungarn,<br />

gesprochen <strong>und</strong> ihn zum aktuellen Verhältnis<br />

zwischen Deutschland <strong>und</strong> Ungarn befragt.<br />

→ Herr Dr. Czukor, Sie sind bereits seit 2010<br />

Botschafter von Ungarn hier in Deutschland.<br />

Wie gut haben Sie sich in <strong>Berlin</strong> eingelebt?<br />

Sehr gut, Deutschland ist mir sehr nah. Zwar<br />

bin ich jetzt als Botschafter hier, ich war<br />

aber vorher schon lange Jahre als Diplomat<br />

in Deutschland <strong>und</strong> auch in <strong>Berlin</strong> tätig. Es<br />

ist für mich übrigens unvorstellbar, dass ein<br />

Ungar sich in Deutschland nicht wohl fühlen<br />

könnte. Wir gehören zum gleichen Kulturkreis,<br />

haben die gleiche Mentalität <strong>und</strong> sind<br />

wie eine Familie miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />

Dass Deutschland <strong>und</strong> Ungarn sich sehr nahe<br />

stehen, hängt auch mit der geschichtlichen<br />

Entwicklung zusammen. Es ist etwas sehr,<br />

sehr Wertvolles, was uns mit den neuen B<strong>und</strong>esländern<br />

verb<strong>und</strong>en hat. Fast jeder in der<br />

ehemaligen DDR hatte ein Ungarn-Erlebnis,<br />

leider haben wir es versäumt, diese Geschichte<br />

der jüngeren Generation zu vermitteln.<br />

Dass dieses Verhältnis nach der Wende nicht<br />

unbedingt inniger geworden ist, sehe ich als<br />

ein Versäumnis der Politik.<br />

→ Welche Aufgaben sehen Sie als<br />

Ihre wichtigsten hier an?<br />

Für Ungarn ist Deutschland der wichtigste<br />

Partner in Europa. Meine Hauptaufgabe ist<br />

daher, dass ich die »Ungarn-Story« erzähle.<br />

Ungarn ist von 2004 bis 2010 von drei verschiedenen<br />

großen Krisen heimgesucht worden <strong>und</strong><br />

hat deren Auswirkungen gerade erst überw<strong>und</strong>en.<br />

Die ungarische Wirtschaft muss angekurbelt<br />

werden, auch durch weitere deutsche Investitionen.<br />

In dieser Periode sind für uns die<br />

fre<strong>und</strong>schaftlichen Beziehungen zu Deutschland<br />

von besonders großer Wichtigkeit. Andererseits<br />

gibt es leider immer noch Klischees<br />

über Ungarn in Deutschland, die nicht zeitgemäß<br />

sind. Trotz der geographischen Nähe<br />

– der Weg von <strong>Berlin</strong> nach Budapest ist doch<br />

kürzer, als beispielweise nach Paris – scheint<br />

die Unkenntnis über die Vorgänge in Ungarn<br />

<strong>und</strong> deren Beweg- <strong>und</strong> Hintergründe manchmal<br />

erschreckend groß zu sein. Gegen diese<br />

Unkenntnis anzukämpfen ist meine Pflicht,<br />

<strong>und</strong> zwar nicht nur als Botschafter, sondern<br />

auch als Bürger meines Landes.<br />

→ Wie beschreiben Sie das moderne Ungarn?<br />

Vor 25 Jahren haben wir unsere Freiheit er-<br />

Foto: Susann Welscher<br />

12 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


langt. Seitdem kann Ungarn den Weg gehen,<br />

den es immer schon wollte. Wir sind seit 15<br />

Jahren Mitglied der NATO <strong>und</strong> seit zehn Jahren<br />

Mitglied der Europäischen Union. Auch<br />

unsere Zukunft liegt in Europa. Das moderne<br />

Ungarn bedeutet Tradition <strong>und</strong> Laptop. Es<br />

verbindet historisch-kulturelle Tradition mit<br />

Innovation. Wir sind innovativ, offen, zielorientiert<br />

<strong>und</strong> leistungsfähig. Zugleich stehen<br />

wir aber auch zu unseren historisch gewachsenen<br />

Wurzeln, wollen diese pflegen <strong>und</strong> die<br />

traditionellen Werte nicht aus den Augen verlieren.<br />

Die fruchtbringenden Neuerungen einer<br />

globalisierten Welt können sich dabei als<br />

willkommene Ergänzungen erweisen.<br />

→ Wieviel Tradition ist denn heute noch in<br />

Ungarn erhalten?<br />

Die historische Tradition des ungarischen<br />

Bürgertums wurde am Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges, einhergehend mit der sowjetischen<br />

Besetzung des Landes, mit dem Verlust<br />

seiner Unabhängigkeit <strong>und</strong> mit der Etablierung<br />

der kommunistischen Diktatur für<br />

viereinhalb Jahrzehnte unterbrochen <strong>und</strong> in<br />

vielerlei Hinsicht beinahe ausgelöscht. Unter<br />

»Traditionsgeb<strong>und</strong>enheit« verstehen wir die<br />

Wiederherstellung einer gelebten Werteordnung,<br />

deren Wesen die traditionellen christlich-humanistischen<br />

bürgerlichen Werte Europas<br />

ausmachen, wie die Familie als Gr<strong>und</strong>element<br />

der Gesellschaft, der Patriotismus,<br />

die Verantwortung des Einzelnen der Gemeinschaft<br />

gegenüber, das Bewusstsein von<br />

Freiheit <strong>und</strong> wie man damit umzugehen hat<br />

– um nur einiges zu nennen. Man kann das<br />

als »Konservativismus« einfach abtun, aber<br />

ohne diese gelebten Werte ist eine bürgerliche<br />

Gesellschaft <strong>und</strong>enkbar.<br />

→ Worin bestehen die bedeutendsten kulturellen<br />

Unterschiede zwischen den Ungarn<br />

<strong>und</strong> den Deutschen?<br />

Abgesehen von der enormen Verschiedenheit<br />

unserer Sprachen gibt es kaum bedeutende<br />

kulturelle Unterschiede. Viel<strong>mehr</strong> haben wir<br />

zahlreiche Gemeinsamkeiten, allein schon<br />

wegen der Geschichte <strong>und</strong> der geographischen<br />

Nähe. Die ungarische Kultur wurde<br />

von der deutschen bereichert. Ungarn wie<br />

Deutsche sind Mitteleuropäer, <strong>und</strong> das zeigt<br />

sich auch beinahe in allen Bereichen des Lebens,<br />

an der Ähnlichkeit der Denkweisen, der<br />

Auffassungen von Kultur, Politik, Recht oder<br />

Wirtschaft. Die deutsche <strong>und</strong> die ungarische<br />

Wirtschaft sind dicht zusammengewachsen.<br />

Daher können wir uns Nachbarn nennen,<br />

auch wenn wir keine gemeinsame Grenze<br />

haben. Die wesentlichen Unterschiede sind<br />

nicht kultureller Art, sie liegen viel<strong>mehr</strong> in<br />

den verschiedenen Größen <strong>und</strong> den daraus<br />

folgenden Rollen beider Länder.<br />

→ Ungarn hatte entscheidenden Anteil an der<br />

friedlichen Revolution in der DDR, die den<br />

Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands<br />

ebnete. Auf welche Art <strong>und</strong> Weise wird die<br />

ungarische Botschaft an die Zeit vor 25<br />

Jahren erinnern?<br />

Vor 25 Jahren spielte Ungarn eine wichtige<br />

Rolle. Wie es der damalige B<strong>und</strong>eskanzler<br />

Helmut Kohl so schön formulierte – wir haben<br />

den ersten Stein aus der <strong>Berlin</strong>er Mauer<br />

geschlagen. Aber was noch viel wichtiger ist:<br />

Wir haben damals, gemeinsam mit den anderen<br />

Völkern Mittel- <strong>und</strong> Osteuropas durch<br />

unsere erfolgreichen friedlichen Revolutionen<br />

Freiheit <strong>und</strong> Demokratie im östlichen<br />

Teil des Kontinents geschaffen. Erst dadurch<br />

ist das vereinte Europa überhaupt möglich<br />

geworden. Und die große Bedeutung liegt<br />

dabei auf friedlich. Die <strong>Berlin</strong>er können das<br />

25-jährige Jubiläum dieses Vorganges mit uns<br />

gemeinsam feiern. Wir haben dazu <strong>mehr</strong>ere<br />

Veranstaltungen in <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> in Potsdam<br />

geplant.<br />

→ Wie erinnern Sie sich persönlich an den<br />

11. November 1989?<br />

Ich war damals der jüngste Diplomat der Botschaft<br />

<strong>und</strong> habe ein Abendessen für Wolfgang<br />

Mischnik, Otto Graf Lambsdorff <strong>und</strong> einige<br />

andere Politiker vorbereitet. Gegen 19 Uhr<br />

kamen <strong>mehr</strong>ere Anrufe, dass sich die Gäste<br />

verspäten würden. Der Gr<strong>und</strong> erklärte sich<br />

dann um 20 Uhr. Am Ende haben wir statt<br />

mit geplanten 20 Gästen mit nur zweien davon<br />

das großartige Ereignis gefeiert. Es war<br />

ein w<strong>und</strong>erbarer historischer Moment <strong>und</strong><br />

dieser Abend hat uns alle ergriffen. Ich werde<br />

diesen Tag nie in meinem Leben vergessen.<br />

Auch wenn wir uns erst später unserer<br />

Rolle bewusst wurden, haben uns alle sofort<br />

das Gefühl vermittelt »Wir verdanken es euch<br />

Ungarn«.<br />

→ In den vergangenen Jahren sind immer<br />

<strong>mehr</strong> Ungarn nach Deutschland übergesiedelt.<br />

Worin sehen Sie die Ursachen?<br />

Zurzeit leben <strong>mehr</strong> als 100.000 Ungarn in<br />

Deutschland <strong>und</strong> der Zuzug ist tatsächlich<br />

groß. Sie wollen aber nicht alle endgültig nach<br />

Deutschland übersiedeln. Die meisten unserer<br />

Mitbürger sind nach Deutschland gekommen,<br />

um hier zu arbeiten <strong>und</strong> nach ein paar<br />

Jahren wieder nach Ungarn zurückzukehren.<br />

Die Arbeitgeber sind sehr zufrieden, darüber<br />

liest man in der Zeitung leider nicht viel.<br />

Die deutsche Wirtschaft <strong>und</strong> der deutsche<br />

Arbeitsmarkt bieten ihnen Möglichkeiten,<br />

die in Ungarn leider noch nicht für alle gegeben<br />

sind. In Ungarn wird hart daran gearbeitet,<br />

<strong>mehr</strong> Arbeitsplätze zu schaffen <strong>und</strong> eine<br />

nachhaltige Besserung am inländischen Arbeitsmarkt<br />

zu erzielen. Dabei ist vieles schon<br />

gelungen, aber es ist noch ein langer Weg zu<br />

einem gleichen oder auch nur annähernd<br />

gleichen Wohlstand wie in Deutschland.<br />

→ Sie waren schon einmal zwischen 1997 <strong>und</strong><br />

2002 in <strong>Berlin</strong>. Was sind seitdem die größten<br />

Veränderungen in der Stadt?<br />

Was mir persönlich schon in jener Zeit auffiel,<br />

ist, dass <strong>Berlin</strong> sich fortwährend ändert.<br />

Die Stadt kam mir vor wie ein Teenager, der<br />

allmählich zum Erwachsenen wird. Es ist mir<br />

eine Freude, zu sehen, wie jetzt diese Entwicklung<br />

vorangeht. <strong>Berlin</strong> – früher ein Symbol<br />

der verhängnisvollen Spaltung Europas<br />

– hat nun den ihm gebührenden Platz unter<br />

den europäischen Hauptstädten <strong>und</strong> den großen<br />

<strong>Metropole</strong>n der Welt erlangt. In diesem<br />

Sinne ist das gegenwärtige <strong>Berlin</strong> zugleich das<br />

Symbol des wiedervereinigten Deutschlands<br />

<strong>und</strong> des geeinten Europas. <strong>Berlin</strong> steht aber<br />

auch für Toleranz <strong>und</strong> Weltoffenheit <strong>und</strong> das<br />

soll auch so bleiben.<br />

→ Wie werden die hier in <strong>Berlin</strong> lebenden<br />

Ungarn begleitet? Gibt es eine Gemeinschaft?<br />

Es gibt keine amtlichen Zahlen, aber wir<br />

schätzen, dass ungefähr 10.000 bis 15.000<br />

Ungarn in <strong>Berlin</strong> leben. Das sind zum einen<br />

Ungarn, die damals in die DDR gezogen sind,<br />

zum anderen ehemalige politische Emigranten<br />

sowie viele Studenten, was mich persönlich<br />

sehr freut.<br />

Die Botschaft in <strong>Berlin</strong> ist nicht nur die<br />

amtliche Vertretung des Staates Ungarn, sie<br />

steht für jeden offen. Für die Ungarn, die in<br />

Deutschland leben, soll sie dabei auch ein<br />

wenig Heimat darstellen. Gemeinsam mit<br />

dem Ungarischen Kulturinstitut Collegium<br />

Hungaricum (CHB) bieten wir verschiedene<br />

Veranstaltungen an. Es gibt aber auch zahlreiche<br />

Eigeninitiativen ungarischer Vereine <strong>und</strong><br />

Gemeinschaften oder Einzelpersonen. Auch<br />

diese unterstützen wir nach Kräften.<br />

→ Wie reagieren die <strong>Berlin</strong>er auf ungarische<br />

Kulturangebote in der Hauptstadt?<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 13


people | interview<br />

Veranstaltungen im September<br />

anlässlich der 25-jährigen<br />

Städtepartnerschaft sowie der<br />

Grenzöffnung<br />

■ 10. September: Der <strong>Berlin</strong>er Fernsehturm<br />

wird mit den ungarischen Nationalfarben<br />

beleuchtet<br />

■ 19. September: Podiumsdiskussion<br />

mit Zeitzeugen im Rotary Club <strong>Berlin</strong>-<br />

Gendarmenmarkt<br />

■ 20. September: Große Veranstaltung in der<br />

Villa Schöningen in Potsdam: Gesprächsabend<br />

mit Zeitzeugen wie Hans Dietrich<br />

Genscher, Helmut Kohl, Horst Teltschik,<br />

Zoltán Balog, Georg Paul Hefty, Andras<br />

Oplatka, anschließend Konzert mit der<br />

Leslie Mandoki Soulmates Band<br />

Frank Nehring (l.) <strong>und</strong> Anja Strebe besuchten den Botschafter in seinem Büro.<br />

Das ungarische Kulturleben ist zum Teil des<br />

<strong>Berlin</strong>er Kulturlebens geworden. Wir sind<br />

keine Exoten. Die <strong>Berlin</strong>er nehmen unsere<br />

Veranstaltungen sehr gerne an <strong>und</strong> kommen<br />

zahlreich zu Empfängen, Konzerten <strong>und</strong> Ausstellungen.<br />

Unsere ungarische Weinprobe,<br />

die immer im November nach dem Sankt-<br />

Martins-Tag in der Botschaft stattfindet, ist<br />

im Laufe der Jahre zu einem echten Highlight<br />

geworden. Hier wird auch ungarische Küche<br />

präsentiert <strong>und</strong> die <strong>Berlin</strong>er mögen sie.<br />

ben. Ich weiß zwar, dass nur Bad News Good<br />

News sind. Doch würde ich in den deutschen<br />

Medien gerne <strong>mehr</strong> über die positiven Entwicklungen<br />

in Ungarn lesen <strong>und</strong> hören. Und<br />

wenn es schon Kritik gibt, dann sollte sie wenigstens<br />

auch mal die gr<strong>und</strong>legenden Tatsachen<br />

<strong>und</strong> Zusammenhänge hinterfragen, die<br />

man kennen muss, um ernstzunehmende Kritik<br />

über ein Land üben zu können. Leider ist<br />

dies nicht immer der Fall. Doch bin ich auch<br />

in dieser Hinsicht optimistisch.<br />

sche Küche sehr nah. Nicht nur unsere Flaggen<br />

haben die gleichen Farben, auch unser kulinarischer<br />

Geschmack hat manche Ähnlichkeiten.<br />

→ Herr Dr. Czukor, vielen Dank für das<br />

Gespräch!<br />

Das Interwiev führten Frank Nehring<br />

<strong>und</strong> Anja Strebe.<br />

→ Was hat sie denn zu bieten?<br />

Die ungarische Küche hat sich enorm verändert,<br />

dabei haben wir sehr viel von Österreich<br />

gelernt. Zum Beispiel, dass die Menge nicht<br />

unbedingt »Ausdruck der Fre<strong>und</strong>schaft« ist.<br />

Früher gab es riesige Portionen gefüllter Paprika<br />

oder Berge an Desserts. Inzwischen entdeckt<br />

man <strong>mehr</strong> <strong>und</strong> <strong>mehr</strong> die ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

leichte Küche. Wir sind moderner geworden<br />

<strong>und</strong> haben trotzdem die Tradition beibehalten.<br />

Ungarisches Essen ähnelt etwas dem italienischen.<br />

Nicht wegen der überwiegend roten<br />

Farbe der Speisen, sondern weil wir einfach<br />

sehr viel Gemüse oder Fisch-Gerichte essen.<br />

Zum Glück gibt es ja nun auch ein neues modernes<br />

Restaurant mit ungarischer Küche im<br />

CHB.<br />

→ Was wünschen Sie sich für das deutschungarische<br />

Verhältnis?<br />

Das Verhältnis zwischen den Ungarn <strong>und</strong> den<br />

Deutschen ist sehr gut. Die Sympathie ist gegenseitig,<br />

das war immer schon so, <strong>und</strong> ich<br />

glaube, es wird in der Zukunft auch so blei-<br />

→ Was vermissen Sie am meisten in <strong>Berlin</strong>?<br />

Ich wünsche mir <strong>mehr</strong> ungarische Lokale,<br />

Restaurants, gute ungarische Weine <strong>und</strong><br />

noch <strong>mehr</strong> ungarische Kultur für die Hauptstadt.<br />

Nach meinen Hoffnungen bessert sich<br />

die Lage übrigens gerade: Im Gebäude des<br />

Collegium Hungaricum hat unlängst ein ungarisches<br />

Restaurant eröffnet, das »Budapest<br />

Calling« in der Dorotheenstraße. Da würde<br />

ich mich auch über viele deutsche Besucher<br />

freuen.<br />

→ Wo sind in <strong>Berlin</strong>-Mitte Ihre Lieblingsplätze?<br />

Mein Lieblingsort ist in Mitte der Pariser Platz<br />

am Brandenburger Tor. Ich arbeite hier, die<br />

ungarische Botschaft befindet sich an einem<br />

der schönsten Plätze <strong>Berlin</strong>s. Ich verbringe die<br />

meiste Zeit hier. Jedes Mal, wenn ich aus meinem<br />

Büro schaue, freue ich mich, dass dieser<br />

Anblick ein wenig auch unser Verdienst ist.<br />

→ Wo gehen Sie hier gern Essen?<br />

Ich vermisse zwar wie gesagt gute ungarische<br />

Restaurants, aber mir steht auch die italieni-<br />

Steckbrief<br />

Dr. József Czukor<br />

• 1958 in Győr (Ungarn) geboren<br />

• verheiratet, zwei Kinder<br />

• Studium der Rechtswissenschaften in<br />

Budapest <strong>und</strong> Promotion<br />

• Verwaltungsangestellter im ungarischen<br />

Innenministerium<br />

• 1992–1997 Leitung der politischen Abteilung<br />

an der ungarischen Botschaft in Bonn<br />

• 1997–2002 Gesandter der ungarischen<br />

Botschaft in Bonn<br />

• 2002–2004 Direktor des Információs<br />

Hivatal (nachrichtendienstliches Informationsamt)<br />

in Budapest<br />

• 2005 –2009 Botschafter in Slowenien<br />

• 2009 –2010 Staatssekretär im<br />

Außenministerium Ungarn<br />

• seit 2010 Botschafter Ungarns in <strong>Berlin</strong><br />

Fotos: Susann Welscher<br />

14 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Foto: Katharina Brauer/DIE MITTE e. V.<br />

Stölzl im Gespräch beim Jahresempfang der Interessengemeinschaft.<br />

Wohin mit der Mitte?<br />

Prof. Dr. Christoph Stölzl über<br />

das Herz einer großen <strong>Metropole</strong><br />

B<br />

is vor kurzem nannte sie sich Interessengemeinschaft<br />

<strong>Friedrichstraße</strong>,<br />

heute DIE MITTE e. V. –<br />

die gewichtigste Standortvertretung der<br />

Anrainer im Zentrum der Stadt hat nur<br />

den Namen geändert. Bei allen weiteren<br />

Aktivitäten bleibt sie weiterhin der Ausgangspunkt.<br />

Kurator Prof. Dr. Christoph<br />

Stölzl sprach mit uns über die Entwicklung<br />

der <strong>Berlin</strong>er Mitte <strong>und</strong> die Arbeit des Vereins.<br />

→ Herr Prof. Stölzl, Sie sind seit September<br />

vergangenen Jahres Vorsitzender des Kuratoriums<br />

der IG <strong>Friedrichstraße</strong>. Was hat Sie<br />

dazu bewogen?<br />

Mit dem Schicksal der <strong>Berlin</strong>er Mitte bin ich<br />

eng verb<strong>und</strong>en, seit ich nach der Wiedervereinigung<br />

verantwortlich wurde für den Aufbau<br />

des Deutschen Historischen Mu seums. Wie<br />

sich dieses Herz der Hauptstadt verändert hat,<br />

welche Fragen <strong>und</strong> Aufgaben sich stellten, wie<br />

man daran mit allen guten Ideen mitwirken<br />

kann – das war wirklich Herzenssache. 1993<br />

haben wir im Museum auch eine Veranstaltung<br />

<strong>und</strong> eine Publikation gemacht unter<br />

dem Titel »Wohin mit der Mitte?«. Und mit<br />

dem Pei-Bau haben wir, so denke ich, auch<br />

Architekturgeschichte im Herzen <strong>Berlin</strong>s<br />

geschrieben. Die Mitte, das Zentrum einer<br />

Hauptstadt, ist zu wichtig, als dass wir es nur<br />

den behördlichen Planern überlassen. Deren<br />

Kompetenz <strong>und</strong> Entscheidungsspielraum begrenzt<br />

sich meist auf architektonische <strong>und</strong><br />

verkehrsplanerische Fragen. Urbanität bedeutet<br />

aber <strong>mehr</strong> als Fassadengestaltung <strong>und</strong><br />

Ampelschaltungen! Wie gestaltet sich künftig<br />

das Verhältnis von politischem Zentrum <strong>und</strong><br />

bürgerlichem Alltag, wie sieht das Herzstück<br />

einer Gesellschaft aus, die modern <strong>und</strong> weltoffenen<br />

sein möchte? Wie lässt es sich in einem<br />

so verdichteten Bereich, der noch dazu<br />

mit Abstand die höchsten Tourismuszahlen<br />

in ganz <strong>Berlin</strong> hat, gut leben? Wie gehen<br />

wir mit den geschichtlichen Zeugnissen um,<br />

damit sie im Kontext erfahren werden können?<br />

Und schließlich: Wie stärken wir diesen<br />

enorm attraktiven wirtschaftlichen Standort?<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 15


people | interview<br />

→ Was sind Ihre persönlichen<br />

Intentionen dabei?<br />

Mit meinen nun 25-jährigen Erfahrungen<br />

möchte ich dazu beitragen, das Beste aus der<br />

Mitte zu machen – <strong>und</strong> dazu gehört, dass alle<br />

Akteure in einen produktiven Dialog kommen,<br />

über alle Branchengrenzen hinweg: die<br />

wirtschaftlichen wie die staatlichen <strong>und</strong> die<br />

kulturellen.<br />

→ Welche besonderen Eigenschaften hat<br />

Ihrer Meinung nach das Gebiet r<strong>und</strong> um die<br />

<strong>Friedrichstraße</strong>?<br />

Eine einzigartige Verbindung von historischpolitischer<br />

Symbolik, großer Architektur aus<br />

drei Jahrh<strong>und</strong>erten <strong>und</strong> höchst lebendigem<br />

»Kauf <strong>und</strong> Lauf«. Kurz: Hier vermittelt sich<br />

jedem Besucher sofort das Gefühl: »Ich bin im<br />

Herzen einer der großen <strong>Metropole</strong>n der Welt.«<br />

→ <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> Deutschland blicken 2014<br />

zurück auf das Umbruchsjahr 1989 – wie<br />

haben Sie es damals erlebt?<br />

Als ungeheuer aufregende Zeit, Erfüllung aller<br />

politischen Wünsche, die mein Leben als<br />

Kind der B<strong>und</strong>esrepublik begleitet haben. Im<br />

Rückblick immer noch das wichtigste Kapitel<br />

meines Lebens als Deutscher <strong>und</strong> Bürger.<br />

→ Wie nehmen Sie die Entwicklung seitdem<br />

wahr?<br />

Wenn ich daran denke, wie still es Unter den<br />

Linden <strong>und</strong> in der <strong>Friedrichstraße</strong> im Herbst<br />

1990 war, nachdem die Einheitsfeier vorbei<br />

war, dann erscheint mir die Verwandlung wie<br />

ein W<strong>und</strong>er. Wirklich eine urbanistische Wiedergeburt<br />

eines hauptstädtischen Herzens!<br />

Jetzt geht es darum, gemeinsam zu definieren<br />

– wie soll es in den nächsten 25 Jahren weiter<br />

gestaltet werden? Die Mitte als Zentrum hat<br />

ja – im Gegensatz zu den anderen bedeutenden<br />

regionalen Zentren der Stadt – auch eine<br />

hauptstädtische Funktion. Sie ist gewissermaßen<br />

die Visitenkarte der Republik. Da sind<br />

wir schon auf einem guten Weg <strong>und</strong> als solches<br />

wird das Gebiet in den nächsten Jahren<br />

auch sicher wieder stärker wahr genommen.<br />

Ganz einfach schon deshalb, weil sich lange<br />

vorhandene <strong>und</strong> schmerzhafte Leerstellen<br />

wieder schließen: das Schloss als Humboldt-<br />

Forum <strong>und</strong> der Lückenschluss am Leipziger<br />

Platz werden das Gebiet wieder kompakter<br />

machen, begeh- <strong>und</strong> begreifbar.<br />

→ Die Gegend um die <strong>Friedrichstraße</strong> hatte<br />

lange Zeit einen Nachwendebonus, der<br />

zwischenzeitlich aufgebraucht wurde. Ist<br />

jetzt Pause bis 2019, wenn die U5-Baustelle<br />

abgeschlossen <strong>und</strong> das Humboldtforum<br />

fertiggestellt sein werden?<br />

Wo viel gebaut wird, wird viel investiert.<br />

Die Dynamik in Mitte ist riesig. Und die<br />

Baustelle der U-Bahn ist oberirdisch ja bald<br />

auch beseitigt. Natürlich schränkt ein Baugeschehen<br />

auch immer ein, aber unser Thema<br />

in Mitte ist ja gerade nahe Zukunft. Für uns<br />

sind Baustellen keine Entschuldigung, um<br />

die Hände in den Schoß zu legen. Als Standortvertretung<br />

entwickeln wir natürlich Formate,<br />

um der besonderen Situation gerecht<br />

zu werden – dazu gehörte unsere erste, sehr<br />

erfolgreiche Shopping-Nacht »VIEL FRIE«,<br />

die künftig am ersten Sommer-Wochenende<br />

einen festen Platz im <strong>Berlin</strong>er Veranstaltungskalender<br />

haben soll. Aber dessen ungeachtet:<br />

Stellen Sie sich mal tagsüber an den<br />

Bahnhof <strong>Friedrichstraße</strong>, auf die Kreuzung<br />

Unter den Linden oder an den Checkpoint<br />

Charlie – das sieht mir nicht nach Pause aus.<br />

→ Im Standortwettbewerb der Einkaufszentren<br />

liegen Kudamm, Tauentzien, Schlossstraße<br />

<strong>und</strong> Alex vorn. Womit punkten Sie?<br />

Wir sind kein reines Einkaufsgebiet, unsere<br />

Kraft liegt in der Mischung! Die unterscheidet<br />

uns deutlich von anderen Standorten. In<br />

der Hotellerie wie in allen anderen Fragen<br />

urbanen Wirtschaftslebens gilt unverändert<br />

der Satz: »Lage! Lage! Lage!«. Die <strong>Berlin</strong>er<br />

Mitte hat alle Chancen, den riesigen, immer<br />

noch wachsenden Besucherstrom fürs<br />

Einkaufen <strong>und</strong> Verweilen zu begeistern. Es<br />

kommt eben auf das richtige Angebot <strong>und</strong><br />

ein attraktives Umfeld an, <strong>und</strong> beides ist<br />

in Mitte <strong>mehr</strong> als gegeben. Ich bin sehr gespannt,<br />

wie das Gebiet Unter den Linden-<br />

<strong>Friedrichstraße</strong>-Leipziger Platz als Gesamtheit<br />

demnächst wieder wahrgenommen<br />

wird. Hier in Mitte geht es aber wie gesagt<br />

darum, das Bunte, das Nebeneinander von<br />

Shopping, Dienstleistung, Kultur, Geschichte,<br />

Politik, Wissenschaft <strong>und</strong> Gastgewerbe zu<br />

zeigen. Das finden Sie nur hier.<br />

→ Der neue Name DIE MITTE klingt etwas<br />

nach politischer Programmatik. Was haben<br />

Sie sich dabei gedacht?<br />

Das Zentrum einer <strong>Metropole</strong> hat immer<br />

auch etwas Magisches. Wenn man das beim<br />

Namen nennt, dann ist es mit dem Wort<br />

»MITTE« auf den Punkt gebracht.<br />

→ Wer <strong>und</strong> wo ist DIE MITTE?<br />

Alles, was man als Großstadtflaneur rings<br />

um die Kreuzung <strong>Friedrichstraße</strong>/Unter den<br />

Linden bequem erreicht. Die <strong>Friedrichstraße</strong><br />

bildet den Kern, das Kraftzentrum der<br />

Standortgemeinschaft, die sich ja auch als<br />

Netzwerk versteht. Mittlerweile sind fast<br />

110 Unternehmen aus allen Bereichen angeschlossen<br />

– die East-End-Theater ebenso wie<br />

die großen Akteure der Hotellerie, Lafayette,<br />

Dussmann, die Mall of <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> viele<br />

klein- <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen.<br />

Aber wir kooperieren auch mit den anderen<br />

Initiativen im Bezirk <strong>und</strong> das funktioniert<br />

gut, denn alle haben das Ziel, die Attraktivität<br />

dauerhaft zu steigern. Und das ist in der<br />

Tat ein programmatischer Ansatz: Die Mitte<br />

einer Stadt ist immer auch ihr Forum, eine<br />

Einladung zum Dialog über das »Wie«.<br />

→ Was will DIE MITTE?<br />

Wir als Verein wollen gute Ideen für ein<br />

kreatives, wirtschaftlich-kulturelles Leben<br />

in der Stadtmitte zusammenbringen <strong>und</strong> als<br />

größte Standortinitiative im alten <strong>und</strong> neuen<br />

Zentrum an der künftigen Entwicklung<br />

mitwirken. Nicht vom »grünen Tisch« aus,<br />

sondern mit der Expertise derjenigen, die<br />

hier täglich wirken.<br />

→ Wie haben die Mitglieder des Vereins die<br />

Umbenennung wahrgenommen?<br />

Ich denke, gut <strong>und</strong> positiv. Es ist ja ein erster<br />

sichtbarer Schritt <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> unserer Mitgliederstruktur<br />

<strong>und</strong> der positiven Entwicklung<br />

auch fast naheliegend.<br />

→ Herr Prof. Stölzl, vielen Dank für das<br />

Gespräch!<br />

Das Interview führte Anja Strebe.<br />

Zur Person<br />

Prof. Dr. Christoph Stölzl (70) ist Historiker,<br />

Museologe, Publizist <strong>und</strong> Politiker. Der<br />

ehemalige <strong>Berlin</strong>er Wissenschafts- <strong>und</strong><br />

Kultursenator ist seit dem 1. Juli 2010 Präsident<br />

der Hochschule für Musik Franz Liszt in<br />

Weimar. Im vergangenen Jahr wurde Stölzl<br />

zum Vorsitzenden des Kuratoriums der IG<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> gewählt.<br />

Foto: Peter_Michaelis<br />

16 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Der Herbst<br />

wird bunt<br />

Shopping-Tipps für<br />

<strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

S<br />

ommerferien adé, her mit dem Herbst.<br />

Langsam wird es Zeit, den Kleiderschrank<br />

wieder umzuräumen. Altes weg, Neues her!<br />

Wir zeigen wieder eine kleine <strong>Vorschau</strong> auf die kommenden<br />

Trends, damit Sie wissen, welche <strong>Mode</strong>,<br />

Looks oder Designer angesagt sind. Schwelgen Sie<br />

mit uns in modischen Visionen!<br />

Blätterranke<br />

Filigran ist dieser Ring aus 925er<br />

Sterling Silber, mit 750er Roségold<br />

vergoldet. Die Blätter sind aus weißem<br />

Zirkonia-Pavé. Dazu passend<br />

gibt es ein süßes Collier.<br />

Ring: 279 €<br />

Kette: 198 €<br />

Thomas Sabo Shop <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>Friedrichstraße</strong> 180 –184,<br />

Quartier 110)<br />

www.thomassabo.com<br />

Zum Chillen<br />

Blooming Beautiful – das sind zwei Badekostbarkeiten<br />

in einer Geschenkverpackung,<br />

die viel entspannender als ein Blumenstrauß<br />

sind <strong>und</strong> mindestens genauso gut duften.<br />

Inhalt: eine Badekugel <strong>und</strong> das »Pop in The<br />

Bath«-Schaumbad.<br />

Preis: 12,95 €<br />

Lush Shop (<strong>Friedrichstraße</strong> 96)<br />

www.lush.de<br />

Limitiert<br />

Das Besondere der Helioro<br />

BY KIM in Roségold ist<br />

der Brillantstreifen aus 57<br />

Brillanten. Das Perlmuttzifferblatt<br />

besteht aus zehn<br />

Diamantindizes <strong>und</strong> zwei<br />

römischen Ziffern aus<br />

18-karätigem Roségold.<br />

Die Uhren sind auf 100<br />

Exemplare limitiert.<br />

Preis: 16.950 €<br />

Juwelier Wempe<br />

(<strong>Friedrichstraße</strong> 82)<br />

www.wempe.de<br />

Hot Chocolate<br />

Die Trinkschokolade von Leysieffer<br />

wärmt mit einer feurigen Chilli-Note<br />

von innen – perfekt für die kalte Jahreszeit.<br />

Es gibt sie auch mit Bourbon-<br />

Vanille, Ingwer, Orange oder pur<br />

mit höherem Kakaoanteil.<br />

Preis: 4,95 €<br />

Leysieffer Confiserie (<strong>Friedrichstraße</strong> 68)<br />

www.leysieffer-shop.de<br />

Sportlich unterwegs<br />

Das langärmelige Damenkleid besteht aus 100<br />

Prozent weicher Wolle. Der cleane Cut <strong>und</strong><br />

die Blau-Weiß-Kombination sorgen für natürliche<br />

Eleganz <strong>und</strong> sportive Lässigkeit.<br />

Preis: 180 €<br />

Lacoste Store <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>Friedrichstraße</strong> 158–164)<br />

www.lacoste.com<br />

Spitze Treter<br />

Schwarze Wildleder-Ankle Boots »JOKER«<br />

von Rupert Sanderson. Die spitze Silhouette<br />

wurde mit asymmetrischem Schaftausschnitt<br />

designt, den schwarzes Glattleder rahmt.<br />

Das Signature-Detail stellt der gold bedruckte<br />

Pfennigabsatz dar.<br />

Preis: 675 €<br />

Departmentstore Quartier 206<br />

(<strong>Friedrichstraße</strong> 71)<br />

www.dsq206.com<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 17


SHOPPING | lifestyle<br />

Neue Komposition<br />

Princess Power ist der neue limitierte Duft<br />

in der Princess-Linie von Vera Wang. Es<br />

mischen sich Birne <strong>und</strong> fruchtige Himbeere,<br />

Jasmin, Roter Frangipani <strong>und</strong> Rose mit hellen<br />

Hölzern, eingehüllt in Vanille <strong>und</strong> cremigen<br />

Moschus.<br />

Preis: 41 € (30ml, erhältlich ab Oktober)<br />

Douglas (Ecke <strong>Friedrichstraße</strong>/Unter den<br />

Linden)<br />

www.douglas.de<br />

Musikalisch<br />

Die Montblanc Patron of Art Edition Henry<br />

E. Steinway 4810 ist eine Hommage an den<br />

Großmeister des Klavierbaus, was sich in<br />

vielen Details widerspiegelt.<br />

Preis: 2.200 €<br />

Montblanc Boutique <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>Friedrichstraße</strong> 80)<br />

www.montblanc.com<br />

Harmonisches Muster<br />

Ein ganzer Zoo voller Löwen findet sich auf<br />

der Strickjacke »Leo« ein. Sie besticht mit<br />

Leo-Knöpfen, aufgesetzten Taschen <strong>und</strong> einer<br />

Falte im Rücken.<br />

Preis: 76 €<br />

Gudrun Sjödén Konzeptladen<br />

(Markgrafenstraße 32)<br />

www.gudrunsjoeden.de<br />

Ab aufs Land<br />

Hingucker auf diesem Kleid im Jacquard<br />

Muster ist zweifelsohne das Landschaftsmotiv.<br />

Seitliche unifarbene Kontrasteinsätze aus<br />

Viscose-Jersey betonen die Silhouette.<br />

Preis: 198 €<br />

Evelin Brandt <strong>Berlin</strong> Store<br />

(<strong>Friedrichstraße</strong> 153 A)<br />

www.evelin-brandt.de<br />

Aufgetischt<br />

Wer seine Kreationen hoch baut, verleiht ihnen<br />

<strong>mehr</strong> Wirkung. Mit einer Étagère werden<br />

Fingerfood, pikante <strong>und</strong> süße Naschereien auf<br />

<strong>mehr</strong>eren Ebenen serviert <strong>und</strong> so ins Blickfeld<br />

der Gäste gehoben.<br />

Preis: 40,95 €<br />

Kahla – Point of Brand (<strong>Friedrichstraße</strong> 122)<br />

www.kahlaporzellan.com<br />

Gondelfahrt<br />

Künstler Peter Strang schwelgte bei diesen plastischen<br />

Wandbildern in Erinnerungen an den Karneval in Venedig.<br />

Die Meisterwerke entstanden in den Schwarzburger<br />

Werkstätten für Porzellankunst.<br />

Preis: 398 €<br />

Galerie Arcanum (Charlottenstraße 34)<br />

www.galerie-arcanum.de<br />

18 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Gut behütet<br />

Mit diesem blauen Fedora hat sich Gant vom<br />

Lifestyle der amerikanischen Ostküste inspirieren<br />

lassen. Ein zeitloser Klassiker in modernem Stil,<br />

bestens für einen Spaziergang im Herbst geeignet.<br />

Preis: 149,95 €<br />

Gant Store (Friedrichstrasse 71, Quartier 206)<br />

www.gant.com<br />

Bike her!<br />

Ein Blickfang im Herbst ist diese<br />

hochwertige Lederjacke. Sie ist<br />

aus 53 Prozent Lammleder <strong>und</strong> 47<br />

Prozent Ziegenleder gefertigt <strong>und</strong><br />

überzeugt in coolem Biker-Stil.<br />

Preis: 900 €<br />

7 FOR ALL MANKIND Store<br />

(<strong>Friedrichstraße</strong> 71)<br />

www.7forallmankind.com<br />

Das ist Spitze!<br />

Spitze gehört einfach zu einer Spitzenunterwäsche.<br />

Und wenn dann noch ein Strauß<br />

bunter Blumen dazukommt, freuen wir uns<br />

auf kuschelige Abende vor dem Kamin.<br />

Preis: 77 €<br />

Feine Wäsche (<strong>Friedrichstraße</strong> 67, The Q.)<br />

www.freyalingerie.de<br />

Flower-Power<br />

Da blüht den Männern auch im<br />

Herbst noch was! Mit so einem blumigen,<br />

stylischen Hemd bleibt uns der<br />

Sommer noch etwas erhalten.<br />

Preis: 169,95 €<br />

Galeries Lafayette<br />

Materialmix erwünscht<br />

(<strong>Friedrichstraße</strong> 76 –78)<br />

www.galerieslafayette.de<br />

Der aparte Wollpullover in Rot-<br />

Schwarz interpretiert auf eine neue<br />

Weise das Holzfällerkaro. Und die<br />

schmalgeschnittene Lederleggings sorgt<br />

für einen besonders schönen Kontrast<br />

dazu.<br />

Leggings: 149,99 €<br />

Pullover: 169,99 €<br />

Cinque Store (Rochstraße 1)<br />

www.cinque.de<br />

Robuste Treter<br />

Für einen Herbstspaziergang genau das<br />

Richtige sind diese Stiefeletten in Karamellbraun.<br />

Besonderer Blickfang sind die grobe<br />

Sohle <strong>und</strong> die raffinierte rote Schnürung.<br />

Preis: 99,95 €<br />

Tamaris (<strong>Friedrichstraße</strong> 154)<br />

www.tamaris.de<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 19


shopping | fashion-TRENDS<br />

Materialmix<br />

Damenmode-Trends<br />

für den Herbst<br />

Ein klarer Trend in der Damenmode lässt sich für den Herbst<br />

nicht erkennen. Die Designer präsentieren unterschiedliche Einflüsse<br />

in Formen, Farben <strong>und</strong> Kombinationen. In der Damenabteilung<br />

der Galeries Lafayette finden sich neue Labels, von denen wir<br />

zwei hier vorstellen.<br />

LIL PARIS<br />

1970 in Paris gegründet, steht Lil Paris für urbane <strong>Mode</strong> mit klaren<br />

Silhouetten. Die Herbst-/Winterkollektion 2014 besticht durch ausgefallene,<br />

verspielte Schnitte <strong>und</strong> knallige Farbakzente im Wechselspiel mit<br />

gedeckten Tönen. Die teilweise weit geschnittenen Jacken, Mäntel <strong>und</strong><br />

Pullover kontrastieren dabei lässig mit den eng geschnittenen Oberteilen<br />

<strong>und</strong> Hosen <strong>und</strong> wecken süße Erinnerungen an die Swinging Sixties.<br />

20 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


IRO<br />

Unter dem Motto »French Touch meets New<br />

Yorker Streetstyle« hat das Pariser <strong>Mode</strong>-<br />

Label Iro es geschafft, die Fashionista-Herzen<br />

von Ikonen wie Kate Moss oder Rihanna zu<br />

erobern. Kein W<strong>und</strong>er, haben die Brüder<br />

Laurent <strong>und</strong> Arik Bitton doch einschlägige Erfahrungen<br />

mit der Musikszene. Und so kombinieren<br />

sie in ihren coolen Designs gekonnt<br />

Street Style mit klassisch-französischem Chic<br />

<strong>und</strong> liefern eine junge, lockere Kollektion mit<br />

Sweatshirts, Boyfriend-Jeans, Cardigans <strong>und</strong><br />

T-Shirts.<br />

Galeries Lafayette<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 76 –78, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.galerieslafayette.de<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 21


shopping | fashion-TRENDS<br />

<strong>Mode</strong> im<br />

Quadrat<br />

Männermode-<br />

Trends für den<br />

Herbst<br />

Königsblau ist eine der<br />

Farben des Herbstes 2014.<br />

K<br />

aros in der Männermodewelt sind<br />

nicht totzukriegen. Im Gegenteil,<br />

sie sind frischer <strong>und</strong> lässiger als je<br />

zuvor. Beate Lecloux gibt einen Ausblick in<br />

die <strong>Mode</strong>trends der kommenden Saison<br />

<strong>und</strong> weiß genau, welche Farben jetzt angesagt<br />

sind.<br />

Manche <strong>Mode</strong>trends halten tatsächlich nur<br />

eine Saison <strong>und</strong> sehen bereits in der nächsten<br />

leicht bis mittelschwer altbacken aus. Sie als<br />

korrekt gekleideter Herr haben zwei Möglichkeiten,<br />

sich darüber nicht ärgern zu müssen:<br />

Entweder Sie verweigern sich konsequent<br />

der aktuellen modischen Entwicklung <strong>und</strong><br />

legen sich einen Bestand an dauerhaft stilsicheren<br />

Kleidungsstücken wie klassischen<br />

<strong>und</strong> perfekt sitzenden Anzügen in Anthrazit<br />

oder Dunkelblau nebst weißen Hemden mit<br />

Umschlagmanschette <strong>und</strong> sehr dezent gemusterten<br />

Krawatten zu. Oder Sie investieren in<br />

einen größeren Kleiderschrank. Denn eines<br />

kann ich Ihnen garantieren: Die wirklich allermeisten<br />

Dinge, die ich Ihnen in dieser Kolumne<br />

für die aktuelle Saison vorschlage, sind<br />

in ein paar Jahren erneut schwer in <strong>Mode</strong>.<br />

Foto: Atelier Torino<br />

22 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Kurzmantel im<br />

Trenchcoat-Look über<br />

einem Rollkragenpullover<br />

in den erdigen<br />

Farben der Saison.<br />

Warme Unitöne über kariertem Tuch.<br />

In diesem sonnigen Herbst sind es Karos, die<br />

wieder einmal das Thema der Saison setzen:<br />

Karos finden sich sowohl bei Anzügen <strong>und</strong><br />

Hemden als auch bei Mänteln <strong>und</strong> Taschen.<br />

Was wirklich neu ist, dass mustergleiche Karos<br />

vom Anzug über Mantel bis zur Krawatte<br />

getragen werden können.<br />

In der Freizeit bleibt es ebenfalls kariert:<br />

Groß karierte Hemden aus schwerem Tuch<br />

<strong>und</strong> dicksohlige Knöchelstiefel trägt man zu<br />

Bluejeans, die wieder ganz schwer en vogue<br />

sind. Auch Rollkragenpullover werden wieder<br />

gerne unter dem (natürlich karierten) Sakko<br />

getragen.<br />

Nette Details: Hemd mit Umschlagmanschette <strong>und</strong> Anzug mit<br />

durchgeknöpftem Ärmel.<br />

Fotos: Corpus Line; Scabal Fotos Mitte: 1. Corpus Line; 2. Scabal<br />

Überhaupt Mäntel: Vom trenchcoatartigen<br />

Kurzmantel bis hin zum klassischen Mantel<br />

aus Filz, Leder oder Wolle sind Mäntel in diesem<br />

Herbst ein würdiger Ersatz für Ihre Kurzjacke,<br />

die eine Pause in Ihrem Kleiderschrank<br />

einlegen sollte.<br />

Autorin<br />

Beate Lecloux<br />

ist Inhaberin des Maßbekleiders<br />

Cut For You in der Reinhardtstraße 38.<br />

www.cutforyou.com<br />

Die Farben der Saison sind Karminrot, satte<br />

Brauntöne <strong>und</strong> Königsblau, was mich als<br />

Hertha-Fan besonders freut. Alles in einem:<br />

Der Look des Herbstes ist erdig <strong>und</strong> recht<br />

rustikal.<br />

So sieht Scabal den Look des<br />

Herbstes: langer Mantel über<br />

kariertem Anzug.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 23


shopping | lifestyle<br />

Da legst di nieda!<br />

Shopping-Tipps zum Oktoberfest<br />

W<br />

er glaubt, das Oktoberfest findet nur in München statt, der<br />

irrt gewaltig. In <strong>Berlin</strong> wird ebenfalls allerorten in Tracht<br />

<strong>und</strong> mit Obstler, Hendl <strong>und</strong> Schweinshaxen gefeiert. Die<br />

Must-haves zu einem gelungenen Auftritt haben wir für Sie zusammengestellt.<br />

Also: O’ zapft is!<br />

Die Wiesn rufen …<br />

… <strong>und</strong> zwar nach diesem <strong>Mode</strong>ll der<br />

lässigen Beuteltasche aus dunkelbraunem<br />

Wildleder <strong>und</strong> Glattleder in<br />

Altrosa, edel <strong>und</strong> verspielt zugleich.<br />

Preis: 99,95<br />

Cinque Store (Rochstraße 1)<br />

www.cinque.de<br />

Glamour<br />

Das passende Accessoire zum Dirndl?<br />

Blumenschmuck von SARAR! Diese Kette<br />

passt zu Kleid <strong>und</strong> Lederhose <strong>und</strong> wird<br />

so definitiv das funkelnde Highlight im<br />

Wiesnzelt.<br />

Preis: 79,95 €<br />

SARAR (<strong>Friedrichstraße</strong> 71, Quartier 206)<br />

www.sararshop.de<br />

Fesches Drunter<br />

Für den perfekten Wiesn-Auftritt gehört unter<br />

ein echtes Dirndl auch die passende Unterwäsche.<br />

Die süßen, blumigen Sets von Freya sehen nicht<br />

nur toll aus, sie setzen außerdem die weiblichen<br />

R<strong>und</strong>ungen <strong>und</strong> Kurven an den richtigen Stellen<br />

gekonnt in Szene.<br />

Preis: 84,90 €<br />

Feine Wäsche (<strong>Friedrichstraße</strong> 67, The Q.)<br />

www.freyalingerie.de<br />

I mog di<br />

Wer richtig glänzen will, muss sich etwas einfallen<br />

lassen. Ob traditionell in Blau-Weiß oder in<br />

kräftigen Rottönen – mit den Paint Pots von Ciaté<br />

setzen wir das Tüpfelchen<br />

auf dem »i« direkt<br />

auf die Fingerspitzen.<br />

Preis: 9,95 €<br />

Douglas<br />

(Ecke <strong>Friedrichstraße</strong>/<br />

Unter den Linden)<br />

www.douglas.de<br />

Guter Auftritt<br />

Mit diesen robusten Schuhe geht’s auf zum<br />

Oktoberfest. Besonderer Hingucker sind hier die<br />

auswechselbaren Schnürsenkel (neutrale sind<br />

auch dabei). Absatzhöhe 6 cm.<br />

Preis: 59,95 €<br />

S. Oliver (Schönhauser Allee 79–80)<br />

www.soliver.de<br />

Cooler Hirsch<br />

Ob traditionell zur Lederhos’n oder<br />

lässig zur Jeans: das stylische Karo-<br />

Hemd von ETON mit der coolen<br />

Hirschstickerei macht den feschen<br />

Wiesn-Buam mit Sicherheit zum<br />

coolsten Platzhirsch.<br />

Preis: 169 €<br />

Galeries Lafayette<br />

(<strong>Friedrichstraße</strong> 76 –78)<br />

www.galerieslafayette.de<br />

24 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Gudrun Sjödén GmbH, Fürther Straße 33, D-90513 Zirndorf, Reg.-Gericht: AG Fürth, HRB 2527, Geschäftsführung: M. Fink.<br />

Konzeptladen <strong>Berlin</strong><br />

Markgrafenstraße 32/<br />

am Gendarmenmarkt<br />

10 € Gutschein*<br />

- für Sie -<br />

Aktionscode<br />

950A<br />

www.gudrunsjoeden.de<br />

Katalog gratis anfordern: 0800/ 722 44 66<br />

Stockholm | Est. 1976<br />

Neu ab Herbst 2014!<br />

*Mindestkauf 30,- €. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen <strong>und</strong> Rabatten. Nur einmal pro K<strong>und</strong>in einlösbar. Gültig bis 31.12.2014<br />

BERLIN | FRANKFURT | HAMBURG | KÖLN | MÜNCHEN | NÜRNBERG | STUTTGART<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />

| OUTLET<br />

Nr.<br />

ZIRNDORF<br />

3 2014 25


meet & greet<br />

Auf zur Wiesn<br />

Oktoberfest feiern in Mitte<br />

B<br />

ayern ist eines der schönsten deutschen B<strong>und</strong>esländer,<br />

das ist unbestritten. Jährlich bereisen es viele<br />

Deutsche <strong>und</strong> noch <strong>mehr</strong> Touristen aus der ganzen<br />

Welt. Dirndl <strong>und</strong> Lederhosen, deftiges Essen, Weißbier <strong>und</strong><br />

eine etwas eigene Sprache sind die beliebten Erkennungszeichen.<br />

Die bayerische Ess- <strong>und</strong> Trinkkultur ist zwar nicht so<br />

angesagt wie japanische, thailändische oder australische Küche,<br />

aber während die deutsche Küche gerade noch in reduzierter<br />

Form in Eckkneipen angeboten wird, von <strong>Berlin</strong>er<br />

Küche ganz zu schweigen, hat sich die bayerische Gastronomie<br />

nicht nur erhalten, sondern gut etabliert. So auch bei uns<br />

in Mitte. Wir haben für Sie die besten Locations zusammengestellt,<br />

in denen Sie zünftig das Oktoberfest feiern können.<br />

Tipps für das typisch bayerische Outfit <strong>und</strong> eine kleine Übersetzungshilfe<br />

r<strong>und</strong>en unseren Oktoberfestführer ab.<br />

Kleine Sprachhilfe<br />

fürs Oktoberfest<br />

Graisgood / Griasdi<br />

Guten Tag / Grüß dich<br />

Deaf I? / Ealaums?<br />

Darf ich? / Erlauben Sie?<br />

Is da no frei?<br />

Ist hier noch frei?<br />

Hier feiert man Oktoberfest<br />

Oktoberfest im Hofbräuhaus<br />

Karl-Liebknecht-Straße 30,<br />

10178 <strong>Berlin</strong><br />

20.09. – 05.10.2014,<br />

tgl. ab 12 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

Oktoberfest am Alexanderplatz<br />

vorm Galeria Kaufhof<br />

26.09. – 12.10.2014,<br />

tgl. 10 – 22 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

Oktoberfest am Hauptbahnhof<br />

Spreewiesn-Hütte, gegenüber<br />

vom Hamburger Bahnhof<br />

13.09. – 31.10.2014,<br />

tgl. ab 18 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

Oktoberfest im Maximilians<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 185 –190,<br />

10117 <strong>Berlin</strong><br />

19./20.09.2014,<br />

tgl. 11 – 24 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

Oktoberfest im Löwenbräu<br />

Leipziger Straße 65, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

20.09. – 05.10.2014,<br />

tgl. 11:30 – 24 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

Oktoberfest in der<br />

<strong>Berlin</strong>er Republik<br />

Schiffbauerdamm 8, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

20.09. – 05.10.2014,<br />

20.09. ab 19 Uhr,<br />

ab 21.09. tgl. 10 – 06 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

a Maß (kurzes a)<br />

Brezn<br />

Hendl<br />

Radi<br />

Stamperl<br />

bieseln<br />

Des is mir wurscht<br />

Ha?<br />

Ja, leggst mi am Oarsch!<br />

Saupreiß<br />

Gaudi<br />

Watschn<br />

Dangschee<br />

Servus<br />

ein Liter Bier<br />

Brezel<br />

Brathähnchen<br />

Rettich<br />

Gläschen Schnaps<br />

urinieren<br />

Das ist mir egal<br />

Wie bitte?<br />

Donnerwetter! (erstaunt)<br />

alle Nicht-Bayern<br />

Vergnügen<br />

Ohrfeige<br />

Vielen Dank<br />

Auf Wiedersehen<br />

Foto oben: www.frankonia.de Foto unten: Oliver Weber/pixelio.de Manfred Walker/pixelio.de<br />

26 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


dennoch einige unverwechselbare Merkmale:<br />

Ein traditionelles Dirndl besteht aus einem<br />

knöchellangen Rock mit einer etwas kürzeren<br />

Schürze sowie einer Bluse in einer dezenten<br />

Farbe mit Puffärmeln, dazu flache Schuhe <strong>und</strong><br />

gehäkelte Strümpfe.<br />

Neben der traditionellen Tracht hat sich das<br />

Dirndl als <strong>Mode</strong>artikel etabliert. Daher finden<br />

sich immer <strong>mehr</strong> Kleider, die von der traditionellen<br />

Form abweichen – sei es aufgr<strong>und</strong><br />

der Rocklänge, leuchtender Farben oder verspielten<br />

Elementen <strong>und</strong> Mustermix.<br />

Acht geben sollte Frau vor allem beim Binden<br />

der Schleife: Befindet sich diese links, so ist die<br />

Dame noch zu haben. Ist sie hingegen auf der<br />

rechten Seite, so ist sie verheiratet oder zumindest<br />

vergeben. Witwen tragen die Schleife hinten,<br />

Jungfrauen vorn.<br />

Foto: 1. Almsach Leder-Knieb<strong>und</strong>hose & Hemd @ www.frankonia.de; 2. Hammerschmid Dirndl & Bluse @ www.frankonia.de<br />

Karte: Increa/Fotolia.com<br />

Dirndl & Lederhosen –<br />

Das perfekte Wiesn-Outfit<br />

Für die Madln<br />

Das Dirndl hat bereits eine lange Tradition. War es im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert noch eine Arbeitstracht für<br />

Dienstmädchen, die Dirnen, so entwickelte es sich in den 1930er Jahren zur <strong>Mode</strong> <strong>und</strong> wurde mit<br />

Trachtenelementen wie Puffärmeln, Schnürmiedern <strong>und</strong> Schürzen verziert.<br />

Auch wenn es von Ort zu Ort traditionell Unterschiede zwischen den Dirndln gibt, so bestehen<br />

Bayerische Restaurants in Mitte<br />

1 Augustiner<br />

Charlottenstraße 55, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 20454020<br />

www.augustiner-braeu-berlin.de<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Hofbräuhaus <strong>Berlin</strong><br />

Karl-Liebknecht-Straße 30, 10178 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 6796655-20<br />

www.berlin-hofbraeu.de<br />

Hopfingerbräu im Palais<br />

Ebertstraße 24, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 20458637<br />

www.hopfingerbraeu-im-palais.de<br />

Hopfingerbräu im Hauptbahnhof<br />

Europaplatz 1, 10557 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 20624624<br />

www.hopfingerbraeu-berlin.de<br />

5<br />

6<br />

Lindenbräu am Potsdamer Platz<br />

Bellevuestraße 3 –5, 10785 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 25751280<br />

www.lindenbraeu-berlin.de<br />

Löwenbräu am Gendarmenmarkt<br />

Leipziger Straße 65, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 20624630<br />

www.loewenbraeu-berlin.de<br />

Turmstraße<br />

7 Maximilians<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 185 –190, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 204450559<br />

www.maximaliansberlin.de<br />

8 Weihenstephaner<br />

Neue Promenade 5, 10178 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 84710760<br />

www.weihenstephaner-berlin.de<br />

Beusselstraße<br />

Müllerstraße<br />

Seestraße<br />

Alt-Moabit<br />

MITTE<br />

Invalidenstraße<br />

Straße des 17. Juni Unter den Linden<br />

Tiergarten<br />

Für die Burschn<br />

Auch die Lederhosen waren früher Arbeitskleidung.<br />

Während die kniefreie Lederhose bei<br />

der Arbeit getragen wurde, ist die Knieb<strong>und</strong>hose<br />

für festliche Anlässe bestimmt. Typisch<br />

sind für die Lederhose die Bestickung <strong>und</strong> der<br />

Hosenlatz. Dazu trägt Mann ein Trachtenhemd,<br />

lederne Hosenträger mit einem Querriegel,<br />

traditionelle Stutzen ohne Füßlinge<br />

<strong>und</strong> Haferlschuhe. Die langen Strümpfe gehen<br />

bis übers Knie, werden dort umgeschlagen<br />

<strong>und</strong> vor allem zu B<strong>und</strong>hosen getragen. Traditionell<br />

besteht die Lederhose aus weichem<br />

Hirschbockleder <strong>und</strong> ist mit weißen, grünen<br />

oder gelben Stickereien verziert.<br />

4<br />

5<br />

3<br />

Potsdamer Platz<br />

Osloer Straße<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

7<br />

Brunnenstraße<br />

Leipziger Straße<br />

Torstraße<br />

6<br />

1<br />

8<br />

2<br />

Alexanderplatz<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 27


meet & greet | essen <strong>und</strong> trinken<br />

Business-Lunch<br />

NEUERöffnung<br />

Gute Adressen in Mitte:<br />

Ges<strong>und</strong>, schnell <strong>und</strong> schmackhaft<br />

berlin tapas<br />

im Maritim proArte Hotel <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 151, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 20334530<br />

info.bpa@maritim.de<br />

Küchenchefin: Anna Bergner<br />

Küche: <strong>Berlin</strong>er Spezialitäten<br />

Sitzplätze: 45 im Innenbereich <strong>und</strong><br />

16 auf der Terrasse (wetterbedingt)<br />

Event Catering: möglich<br />

Separate Veranstaltungsräume: 13<br />

(in versch. Größen)<br />

Spezialität: Tapas nach <strong>Berlin</strong>er Art<br />

– klein aber deftig. Kombinieren Sie<br />

nach Lust <strong>und</strong> Laune, warme oder<br />

kalte Tapas, als Snack, Vorspeise<br />

oder Hauptgericht. 3 Stück für 12 €,<br />

6 Stück für 18 €, 9 Stück für 22,50 €.<br />

Weitere Tapas je 4 €. Mindestbestellung<br />

von drei verschiedenen Tapas.<br />

Business-Lunch: 12 – 15 Uhr<br />

Business-Menü: 3 Schälchen Tapas<br />

inklusive 1 Softgetränk für 12 €.<br />

Softdrinks <strong>und</strong> Bier: ab 2,50 €<br />

Wein: ab 6 €<br />

Maximale Wartezeit: 15 Minuten<br />

Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />

www.berlin-tapas.de<br />

Miele Café<br />

c/o Miele Gallery <strong>Berlin</strong><br />

Unter den Linden 26, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 887115114<br />

gallery-berlin@miele.de<br />

Küche: International mit regionalen,<br />

saisonalen Einflüssen<br />

Sitzplätze: 46 im Innenbereich,<br />

20 auf der Terrasse (wetterbedingt)<br />

Event-Catering: möglich<br />

Separate Veranstaltungsräume:<br />

Aktivküche für kulinarische Events<br />

Spezialitäten: Hausgemachte,<br />

fruchtig-frische Miele-Drinks; Auswahl<br />

feiner Torten- <strong>und</strong> Kuchenspezialitäten.<br />

Sämtliche Speisen werden<br />

in Miele-Küchen-Einbaugeräten<br />

zubereitet.<br />

Business-Lunch: 11:30 – 17 Uhr<br />

Business-Menü: Tagesgericht für<br />

6,40 €, als 3-Gang Menü inklusive<br />

Vorsuppe <strong>und</strong> Kaffeespezialität<br />

12,90 €<br />

Softdrinks <strong>und</strong> Bier: ab 2 €<br />

Wein: ab 5 €<br />

Maximale Wartezeit: ca. 15 Minuten<br />

Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />

www.miele-gallery.de<br />

Das besondere Restaurant<br />

Schokoladenfreuden am Gendarmenmarkt<br />

Das Schokoladen-Restaurant Fassbender & Rausch am Gendarmenmarkt.<br />

Seit 1999 begeistert das mit 1.000 Quadratmetern<br />

größte Schokoladenhaus der Welt<br />

nicht nur die Hauptstädter, sondern Schokoladenkenner,<br />

Prominente <strong>und</strong> Gourmets aus<br />

aller Welt. Das erste Schokoladen-Restaurant<br />

Europas im Obergeschoss mit Blick auf den<br />

Gendarmenmarkt serviert in entspannter Atmosphäre<br />

feine Speisen, die mit Edelschokoladen<br />

<strong>und</strong> -kakaos zubereitet <strong>und</strong> verfeinert<br />

werden. Daneben gibt es wochentags von 12<br />

bis 15 Uhr wechselnde Mittagsgerichte wie<br />

beispielsweise Tagliatelle mit Pfifferlingen<br />

<strong>und</strong> Vollmilchschokolade verfeinert.<br />

Nach Ladenschluss fasziniert Fassbender &<br />

Rausch an ausgewählten Tagen alle Schokoladenfre<strong>und</strong>e<br />

mit der Schokoladen-Dinner-<br />

Show »<strong>Berlin</strong>, ick hab’ Dir lieb!« – eine süße<br />

Liebeserklärung an die Hauptstadt. Erleben<br />

Sie einen genussvollen <strong>und</strong> eleganten Abend<br />

r<strong>und</strong> um die Goldenen Zwanziger in <strong>Berlin</strong><br />

<strong>und</strong> genießen Sie dabei ein 4-Gänge-Menü<br />

mit erlesenen Zutaten <strong>und</strong> verfeinert mit den<br />

besten Edelkakaos <strong>und</strong> Plantagen-Schokoladen<br />

von Rausch.<br />

Schokoladen-Dinner-Shows:<br />

11.10.2014, 25.10.2014, 08.11.2014<br />

<strong>und</strong> 15.11.2014, jeweils 20 Uhr<br />

Einlass ab 19:30 Uhr<br />

Preis: 79 € p. P. zzgl. Getränke<br />

Reservierung erforderlich!<br />

Restaurant Fassbender & Rausch<br />

Charlottenstraße 60, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

030 757882443<br />

info@fassbender-rausch.de<br />

www.fassbender-rausch.de<br />

Mo – Fr 10 – 19 Uhr<br />

Foto: Fassbender & Rausch<br />

28 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


ADVERTORIAL<br />

Genuss trifft Design<br />

Miele Gallery <strong>Berlin</strong> – Unter den Linden 26<br />

Showroom integriert, lädt sie zum gemeinsamen<br />

Kochen <strong>und</strong> Genießen ein. Technologie-Highlights<br />

wie Induktions-Wok oder<br />

Tepan-Platte können im Rahmen kulinarischer<br />

Events ebenso erprobt werden wie<br />

Dampfgarer <strong>und</strong> Backofen. In den Kursen<br />

des »Miele Produkterlebnis« steht das Gerät<br />

im Fokus: Aktiv <strong>und</strong> abwechslungsreich lernt<br />

man, sein Produkt optimal zu nutzen. Bei der<br />

»Miele Kochkunst« geht es um das Kreieren<br />

anspruchsvoller Mehrgang-Menüs; professionelle<br />

Köche vermitteln Wissenswertes zu ausgewählten<br />

Zutaten, Garmethoden <strong>und</strong> passenden<br />

Weinen. Auch als attraktive Location<br />

steht die Gallery zur Verfügung, beispielsweise<br />

zur Durchführung genussvoller Events mit<br />

Kollegen oder Geschäftspartnern.<br />

S<br />

howroom, Beratung, Events, Café –<br />

in der Miele Gallery bietet das Traditionsunternehmen<br />

seinen K<strong>und</strong>en<br />

ein vielfältiges Angebot nach internationalem<br />

Vorbild. Die erste »Miele Gallery«<br />

eröffnete 2003 in Mailand, <strong>Metropole</strong>n wie<br />

New York, Dubai <strong>und</strong> Shanghai zogen nach.<br />

Seit 2011 ist der weltweit führende Hersteller<br />

von Haus- <strong>und</strong> Küchen-Einbaugeräten<br />

auch in <strong>Berlin</strong>s neuer Mitte vertreten.<br />

»Immer besser« – der Philosophie seiner<br />

Gründerväter verpflichtet, setzt der Gütersloher<br />

Konzern seit über 110 Jahren Maßstäbe<br />

in puncto Qualität, Design <strong>und</strong> Nachhaltigkeit.<br />

Mit einem Jahresumsatz von 3,15 Mrd.<br />

Euro im Geschäftsjahr 2012/2013, <strong>mehr</strong> als<br />

17.000 Beschäftigten weltweit <strong>und</strong> Vertriebsstrukturen<br />

in über 100 Ländern ist das westfälische<br />

Unternehmen globaler Vorreiter im<br />

Premiumsegment.<br />

Diese Stellung zu repräsentieren <strong>und</strong> weiterauszubauen,<br />

ist das Ziel der Miele Galleries,<br />

so Madlen Sandner, Leitung der Miele Gallery<br />

<strong>Berlin</strong>. Mehr als 80 dieser Showrooms gibt es<br />

weltweit, in Deutschland habe man bewusst<br />

den Standort in den Kaiserhöfen gewählt:<br />

<strong>Berlin</strong>er, internationales Publikum <strong>und</strong> auch<br />

Touristen zählen zu den regelmäßigen Gästen<br />

der Gallery – ein Gewinn für die Markenbekanntheit.<br />

Über 170 Miele-Geräte finden sich hier;<br />

beispielsweise die jüngste Generation der<br />

Küchen-Einbaugeräte, Neuheiten wie der<br />

Saugroboter RX-1 oder Innovationen aus der<br />

Wäsche- <strong>und</strong> Bodenpflege. Wünscht man eine<br />

individuelle, unverbindliche Produktberatung,<br />

steht ein Team kompetenter Fachberater<br />

zur Verfügung.<br />

Das Herz der Miele Gallery bildet die geräumige<br />

Aktivküche: Harmonisch in den<br />

Im Miele Café steht Saisonales <strong>und</strong> Regionales<br />

auf der Karte. Besonders beliebt ist das<br />

täglich wechselnde Mittagsmenü, selbstverständlich<br />

frisch zubereitet in den Küchen-<br />

Einbaugeräten von Miele. An sonnigen Tagen<br />

nimmt man Platz auf der Terrasse im Innenhof,<br />

lässt sich mit feinen Kaffee- <strong>und</strong> Kuchenspezialitäten<br />

verwöhnen oder gönnt sich eine<br />

hausgemachte Limonade. Die Miele Gallery<br />

<strong>Berlin</strong> – ein Ort nicht nur für Feinschmecker.<br />

Miele Gallery <strong>Berlin</strong><br />

Unter den Linden 26<br />

10117 <strong>Berlin</strong><br />

Mo bis Fr 10 –20 Uhr, Sa 10 –18 Uhr<br />

www.miele-gallery.de<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 29


home & work<br />

Historisches Voßpalais<br />

wiederbelebt<br />

Im Inneren sind große <strong>und</strong><br />

moderne Büros entstanden.<br />

Sanierungsarbeiten am 130 Jahre alten Gebäude<br />

fast abgeschlossen<br />

D<br />

ie Gegend um den Leipziger Platz<br />

erfährt derzeit eine enorme Aufwertung.<br />

In direkter Nachbarschaft<br />

zur Shoppingmall steht die Sanierung<br />

des sogenannten Voßpalais in der<br />

Voßstraße 33 kurz vor der Vollendung.<br />

Knapp 2.800 Quadratmeter Gesamtnutzfläche<br />

wurden damit aufwändig saniert <strong>und</strong><br />

als Büro- <strong>und</strong> Geschäftshaus mit gehobener<br />

Einzelhandelsnutzung neu belebt.<br />

Seit 130 Jahren steht das Voßpalais in dem<br />

Karree Leipziger Straße, Wilhelmstraße <strong>und</strong><br />

Potsdamer Platz. Erbaut als Wohnhaus von<br />

den Architekten Hermann Ende <strong>und</strong> Wilhelm<br />

Böckmann ist es heute als Einzeldenkmal<br />

ausgezeichnet. Es ist das einzig erhaltene<br />

Gebäude aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert in weitem<br />

Umkreis <strong>und</strong> steht im Kontrast zu den neuen<br />

Bauten am Leipziger <strong>und</strong> Potsdamer Platz.<br />

Gut erkennbar ist es durch seine rote Sandsteinfassade.<br />

Der Plan der Gestalter war, diese<br />

eindrucksvolle Fassade zur Voßstraße zu<br />

erhalten <strong>und</strong> zum Hof dagegen eine ruhige<br />

Oase <strong>und</strong> lebenswerte Räume zu schaffen.<br />

Die Einzelhandelsflächen im Erd- <strong>und</strong> ersten<br />

Obergeschoss des Gebäudes wurden komplett<br />

neu errichtet. Sie sind in beiden Ebenen<br />

direkt mit dem benachbarten Shoppingcenter-Neubau<br />

Leipziger Platz 2 <strong>und</strong> 12 auf dem<br />

Gelände des ehemaligen Wertheim-Areals<br />

verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bilden damit eine synergetische<br />

Einheit.<br />

30 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Die Fassade ist saniert, entspricht aber immer noch<br />

dem Original aus dem Jahr 1886.<br />

Fotos: COPRO<br />

Die hölzernen Kassettendecken sind erhalten geblieben.<br />

Große Terrassen bieten Möglichkeiten zum Entspannen.<br />

Die reich verzierte Fassade des Einzeldenkmals,<br />

der großzügige Eingangsbereich, Deckenhöhen<br />

von teilweise sechs Metern – das<br />

Voßpalais bietet Besonderes. Im Bürobereich<br />

des Vorderhauses finden sich traditionelle<br />

Details wie z. B. hölzerne Kassettendecken,<br />

beeindruckende Deckenhöhen, großzügige<br />

Räume <strong>und</strong> eine Dachterrasse; im Seitenflügel<br />

hingegen sehr modern gestaltete Räume mit<br />

raumhohen Fenstern <strong>und</strong> einer Terrasse für<br />

kreative Bürokonzepte.<br />

Verantwortlich für die Bauarbeiten am historischen<br />

Voßpalais ist die COPRO Projektentwicklung,<br />

die spezialisiert ist auf die Gr<strong>und</strong>stücksentwicklung<br />

<strong>und</strong> die Sanierung von<br />

Bestandsbauten in zentralen Lagen von <strong>Berlin</strong><br />

<strong>und</strong> Stuttgart. Das Gebäude wurde vollständig<br />

<strong>und</strong> zeitgemäß ausgestattet <strong>und</strong> der Seitenflügel<br />

unter Bewahrung der historischen<br />

Fassade neu errichtet.<br />

Das Voßpalais ist inzwischen fast vollständig<br />

vermietet. Das <strong>Mode</strong>label SARAR wird zur<br />

Eröffnung des Gebäudes Handelsflächen von<br />

360 Quadratmetern im Erdgeschoss beziehen.<br />

Darüber hinaus wird die interna tionale<br />

<strong>Mode</strong>kette WE Fashion zukünftig auf einer<br />

Fläche von 350 Quadratmetern im ersten<br />

Obergeschoss ihre aktuellen Kollektionen<br />

präsentieren. Eine Einzelhandelsfläche von<br />

r<strong>und</strong> 160 Quadratmetern im Erdgeschoss ist<br />

an den Schuhanbieter Mephisto vermietet.<br />

Damit sind alle Einzelhandelsflächen im Voßpalais,<br />

die direkt an das Einkaufszentrum am<br />

Leipziger Platz angeb<strong>und</strong>en sind, vergeben.<br />

Die noch nicht belegten Büroflächen von ca.<br />

1.900 Quadratmetern verteilen sich auf den<br />

neu errichteten Seitenflügel, der eine flexible<br />

Raumgestaltung ermöglicht, sowie auf den<br />

Bestandsgebäudeteil. Hier wird insbesondere<br />

Wert gelegt auf die Erhaltung von Teilen der<br />

historischen Ausstattung, wie z. B. der eindrucksvollen<br />

Decken-Holzvertäfelungen. Der<br />

direkte Zugang zu Terrassen im Hofbereich<br />

sowie zur Straßenseite ist ein weiteres Merkmal<br />

des Büroangebotes in dieser <strong>Berlin</strong>er<br />

Top-Lage.<br />

Das Voßpalais ist ein Denkmal aus dem Jahr<br />

1886. Mit seiner monumentalen roten Sandsteinfassade,<br />

seiner Gründerzeitarchitektur<br />

<strong>und</strong> dem Wechsel von Renaissance- <strong>und</strong><br />

Barockformen bildet es einen attraktiven<br />

Kontrast zu den Neubauten am Leipziger<br />

<strong>und</strong> Potsdamer Platz. Mit der Revitalisierung<br />

des Voßpalais unter der Regie von Axthelm<br />

Architekten entsteht hier ein einzigartiger<br />

Standort zum Einkaufen <strong>und</strong> Arbeiten mit<br />

Handelsflächen <strong>und</strong> hochwertigen Büroräumen<br />

auf einer Fläche von insgesamt 2.800<br />

Quadratmetern.<br />

www.vosspalais.de<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 31


home & work | interview<br />

Die Finanzen im Blick<br />

Janet Seker – Finanzchefin der U5-Baustelle<br />

F<br />

rauen in der BVG sind längst keine<br />

Seltenheit <strong>mehr</strong>. Auch bei der Besetzung<br />

von Führungspositionen<br />

liegt das Unternehmen ganz weit vorn.<br />

Janet Seker, Geschäftsführerin der Projektrealisierungs<br />

GmbH U5, soll die Finanzen<br />

für die Großbaustelle im Griff behalten.<br />

Wir sprachen mit ihr über ihre Aufgaben,<br />

ihre Motivation <strong>und</strong> darüber, wie sie sich<br />

fit hält.<br />

→ Frau Seker, Sie sind Geschäftsführerin der<br />

Projektrealisierungsgesellschaft U5. Was sind<br />

Ihre Aufgaben?<br />

Die Projektrealisierungs GmbH U5 wurde<br />

am 1. Januar dieses Jahres von der BVG als<br />

100-prozentige Tochtergesellschaft für die Realisierung<br />

der U5-Großbaustelle gegründet.<br />

Ziel dieser GmbH ist die Prozessoptimierung,<br />

also Wege zu verkürzen <strong>und</strong> in schnelleren<br />

Prozessabläufen Entscheidungen zu treffen.<br />

Das Bau-Projekt besteht aus zwei Tunnelröhren<br />

mit jeweils einer Länge von r<strong>und</strong> 1,6<br />

Kilometern <strong>und</strong> drei neuen U-Bahnhöfen.<br />

Hierfür wurden zwei Geschäftsführer für die<br />

GmbH bestellt, ein Geschäftsführer Technik<br />

<strong>und</strong> eine Geschäftsführerin Finanzen. Meine<br />

Aufgabe als Geschäftsführerin Finanzen ist<br />

es, das Budget von 433 Mio. Euro zu kontrollieren<br />

<strong>und</strong> möglichst einzuhalten.<br />

Janet Seker ist Geschäftsführerin Finanzen in der zu Beginn des Jahres gegründeten Projektrealisierungs GmbH U5.<br />

→ Was hat sie bewogen, diese Stelle<br />

anzutreten?<br />

Ende der 90er Jahre war ich drei Jahre am<br />

Bahnprojekt Lehrter Bahnhof, jetzt Hauptbahnhof,<br />

tätig. Schon damals gab es ja die<br />

Gespräche zum U5 Lückenschluss <strong>und</strong> ich<br />

begann, mich für das Projekt zu interessieren.<br />

Als dann 2010 der Spatenstich erfolgte,<br />

war mein Interesse wieder geweckt <strong>und</strong> ich<br />

verfolgte die Entwicklung in den Medien. Ich<br />

fand es sehr spannend, so ein Großprojekt<br />

in der historischen Mitte zu realisieren. Als<br />

dann 2013 die BVG eine Stellenanzeige für<br />

die Geschäftsführung Finanzen veröffentlichte,<br />

wusste ich, was zu tun ist. Als ich auf meine<br />

Bewerbung für diese Stelle den Zuschlag bekam,<br />

war ich außer mir vor Freude. Von Vorteil<br />

für meine Arbeit ist sicherlich, dass ich als<br />

Bauingenieurin auch Kenntnisse von beiden<br />

Seiten habe, sowohl der technischen als auch<br />

der finanziellen.<br />

→ Was sind Ihre größten Herausforderungen?<br />

Das ganze Projekt ist eine große Herausforderung,<br />

aber der Bahnhof Museumsinsel ist<br />

beispeilsweise so ein besonderer Fall. Wir<br />

bewegen uns da mit schwerer Technik unter<br />

der Spree <strong>und</strong> auch unter den Gebäuden. Da<br />

geht es um Erschütterungen, die Statik, dynamische<br />

Kräfte <strong>und</strong> vor allem um Millimeter.<br />

Das ist eine Herausforderung, die ich bisher<br />

nicht kannte. Aber wir ziehen alle an einem<br />

Strang. Es ist unser aller Ziel, zusammen mit<br />

dem Team das Projekt weitestgehend termingerecht<br />

<strong>und</strong> im Rahmen des Budgets abzuschließen.<br />

→ Die größte Herausforderung besteht vermutlich<br />

in der Einhaltung der Termine <strong>und</strong> des<br />

geplanten Budgets. Wie handhaben Sie dieses<br />

Großprojekt?<br />

Bei einem solchen Bauprojekt gibt es immer<br />

unvorhergesehene Probleme zu lösen. Zum<br />

Beispiel stießen wir im Baugr<strong>und</strong> des künftigen<br />

Bahnhofs Unter den Linden auf einen<br />

Findling in der Größe eines Mittelklassewagens.<br />

Oder so konnte die Tunnelvortriebsmaschine<br />

die Baugrube des Bahnhofs Museumsinsel<br />

nicht wie ursprünglich geplant<br />

durchfahren <strong>und</strong> musste sicher geparkt werden.<br />

Dadurch verschieben sich Termine <strong>und</strong><br />

es entstehen meistens zusätzliche Baukosten.<br />

Unsere Projektleiter sind aber sehr erfahren<br />

<strong>und</strong> suchen täglich nach neuen Möglichkeiten,<br />

die verlorene Zeit wieder aufzuholen,<br />

beispielsweise durch Umstellungen im Bauablauf.<br />

Die Baukosten dabei zu reduzieren, ist<br />

nicht immer möglich. Hier versuchen wir,<br />

im Rahmen unseres Projektcontrollings <strong>und</strong><br />

fachlich versiertem Nachtragsmanagement<br />

die zusätzlichen Kosten sorgfältig zu prüfen.<br />

Es ist wichtig, transparent zu sein <strong>und</strong> zu<br />

kommunizieren. Dies erreichen wir durch<br />

unsere wöchentlichen Abstimmungs- <strong>und</strong><br />

Informationsgespräche mit der Termin- <strong>und</strong><br />

Kostenverfolgung. Dabei werden die Teilprojektleiter,<br />

die Projektsteuerung <strong>und</strong> die Bauüberwachung<br />

mit eingeb<strong>und</strong>en. Es gibt ein<br />

gutes Management <strong>und</strong> eine gute Struktur,<br />

32 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


die das unterstützen. Planungsänderungen<br />

sind immer mit einem Mehraufwand an Zeit<br />

<strong>und</strong> Geld verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> in der aktuellen<br />

Phase der Bauausführung nicht vorgesehen.<br />

Planungen müssen sich täglich an der Realität<br />

beweisen. Und unsere Planung zeigt, dass sie<br />

sehr gut ist. Wir ändern höchstens etwas, um<br />

die Sicherheit zu verstärken, beispielsweise<br />

bei den Vereisungen im Boden.<br />

→ Wie sieht Ihr Tagesablauf aus, was sind Ihre<br />

Hauptaufgaben?<br />

Ich stehe in der Woche um 5:30 Uhr auf <strong>und</strong>,<br />

sofern es die Zeit zulässt <strong>und</strong> keine frühen Besprechungen<br />

stattfinden, laufe ich meine morgendlichen<br />

fünf Kilometer durch die schönen<br />

Brandenburger Felder. Bei Regen ziehe ich<br />

allerdings das Schwimmen in meinem Fitness-Studio<br />

vor. Danach gibt es einen großen<br />

Obstteller zum Frühstück <strong>und</strong> dann fahre ich<br />

ins Büro. Im Büro sieht jeder Tag anders aus.<br />

Viele Herausforderungen, unterschiedliche<br />

Besprechungen, Meetings mit meinem Team<br />

zur Strategieabstimmung, Analysieren von<br />

Risiken <strong>und</strong> Maßnahmen zur Minimierung,<br />

Aktualisieren des Ist-Kostenstands, Planen zusätzlicher<br />

Vergaben, Budgetbereitstellung <strong>und</strong><br />

Ähnliches. Einen immer wiederkehrenden Tagesablauf<br />

gibt es bei Bauprojekten dieser Größenordnung<br />

nicht. Es gibt immer neue Nachrichten,<br />

bei denen man sofort reagieren muss.<br />

→ Wieviel Zeit verbringen Sie auf der Baustelle?<br />

Ich versuche, mindestens einmal pro Woche<br />

auf der Baustelle zu sein. Es ist mir sehr<br />

wichtig, nicht nur das Zahlenwerk zu sehen,<br />

sondern mich auch in der Praxis davon zu<br />

überzeugen, welcher Stand inzwischen erreicht<br />

ist. Unser Hauptquartier hier in der<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> ist optimal gelegen, um jede<br />

Baustelle schnell zu erreichen. Es ist wichtig,<br />

den Kontakt zu den Baufirmen <strong>und</strong> zu unserer<br />

Bauüberwachung zu halten. So kann man<br />

auch mal deren Probleme mit aufnehmen<br />

oder andere Sichtweisen erhalten, wie zum<br />

Beispiel unter der Erde unsere eiserne Lady,<br />

die Tunnelvortriebsmaschine Bärlinde, arbeitet.<br />

Oder unsere freigelegten, w<strong>und</strong>erschönen<br />

Pilzköpfe – nicht die der Beatles, sondern ich<br />

meine die Köpfe der Pilzstützen im Bahnhof<br />

<strong>Berlin</strong>er Rathaus. Es ist immer wieder bew<strong>und</strong>ernswert,<br />

ein solches Projekt im Entstehen<br />

zu sehen. In diesen Momenten bin ich dem<br />

Projekt ganz besonders nah.<br />

→ Wo bekommen Sie oder holen Sie sich<br />

Unterstützung?<br />

Unterstützung bekomme ich von meinem<br />

Team, das ist fachlich sehr versiert, motiviert<br />

<strong>und</strong> engagiert – die Chemie stimmt. Wir haben<br />

wöchentlich zwei fixe Abstimmungstermine,<br />

aber sprechen natürlich täglich über<br />

aktuelle Entwicklungen. Die verschiedenen<br />

Ansätze <strong>und</strong> Möglichkeiten zu den jeweiligen<br />

Themen diskutieren wir interdisziplinär. Alle<br />

Fakten kommen dabei auf den Tisch <strong>und</strong> wir<br />

verlassen den Raum erst, wenn wir gemeinsam<br />

eine gute Lösung gef<strong>und</strong>en haben.<br />

Privat unterstützt mich meine 20-jährige<br />

Tochter sehr gut. Zur Wahrung meiner Work-<br />

Life-Balance fahren wir gemeinsam auch mal<br />

gern ein Wochenende weg, um zu wandern<br />

<strong>und</strong> die Natur zu genießen.<br />

→ Wie gut können Sie in den Feierabendmodus<br />

umschalten?<br />

Meistens schaffe ich die Umschaltung in den<br />

Feierabend, sobald ich meine Wohnung betrete.<br />

Doch manchmal nehme ich strategische<br />

Themen mit nach Hause. Besonders an Tagen,<br />

bei denen es bei uns wie im »Taubenschlag«<br />

zugeht. Da ich die Natur liebe, habe ich meine<br />

eigene Methode zur Lösungsfindung bei strategischen<br />

Themen: meine Joggingschuhe.<br />

Dann laufe ich so lange, bis ich einen Lösungsansatz<br />

gef<strong>und</strong>en habe <strong>und</strong> dann kann<br />

der Lauf manchmal auch ganz schön lang<br />

werden.<br />

→ Sind Sie privat eher mit dem Auto oder mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs?<br />

Am liebsten nutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel.<br />

<strong>Berlin</strong> hat ein ausgesprochen<br />

gutes Nahverkehrsnetz. Mit Bus <strong>und</strong> Bahn<br />

kommt man da an fast jede Ecke von <strong>Berlin</strong>.<br />

Obwohl ich gestehen muss, dass ich erst richtig<br />

durch meine Tochter an die Öffentlichen<br />

herangeführt wurde. Inzwischen finde ich es<br />

aber toll: Ich stelle mein Auto am Bahnhof<br />

ab <strong>und</strong> nehme die Bahn. Aber manchmal<br />

benutze ich auch gerne meinen Roller, besonders<br />

im Sommer, wenn ich samstags zum<br />

Markt fahre. Das ist so herrlich praktisch <strong>und</strong><br />

es gibt keine Parkplatzprobleme.<br />

→ Haben Sie Lieblingsplätze in <strong>Berlin</strong>, speziell<br />

in Mitte?<br />

Ich habe eigentlich keine speziellen Lieblingsplätze.<br />

Gerade <strong>Berlin</strong> hat so viele Kieze<br />

mit eigenem Flair <strong>und</strong> schönen Plätzen. Es ist<br />

immer spannend, neue Plätze zu entdecken<br />

oder Tipps nachzugehen. Man entdeckt in<br />

<strong>Berlin</strong> so viele unerwartete Schönheiten. Einen<br />

Platz, den ich aber besonders im Sommer<br />

mag, ist die Dachterrasse des Hotel de Rome.<br />

Es ist herrlich, hier bei untergehender Sonne<br />

auf die historische Mitte <strong>Berlin</strong>s zu schauen.<br />

→ Haben Sie ein Lebensmotto?<br />

Ja, ich habe schon seit vielen Jahren ein<br />

Lebensmotto, welches ich privat <strong>und</strong> auch geschäftlich<br />

stets anwende. Es ist von Katharina<br />

von Siena: »Nicht das Beginnen wird belohnt,<br />

sondern einzig <strong>und</strong> allein das Durchhalten«.<br />

Und das passt in jeden Lebensbereich.<br />

→ Frau Seker, vielen Dank für das Gespräch!<br />

Das Interview führte Anja Strebe.<br />

Janet Seker (r.) im Gespräch mit Redakteurin Anja Strebe.<br />

Am Rande<br />

Tunnelvortriebsmaschine Bärlinde hat<br />

übrigens die erste der beiden Röhren für den<br />

Lückenschluss der U5 vom Alexanderplatz<br />

zum Brandenburger Tor geschafft. Auf dem<br />

letzten Abschnitt hat die Maschine sogar<br />

Spitzenwerte von über 20 Metern pro Tag<br />

statt der durchschnittlichen acht Meter.<br />

Bärlinde wird jetzt zerlegt <strong>und</strong> durch die<br />

fertige Röhre zurück zum Startschacht am<br />

Marx-Engels-Forum gebracht. Hier startet<br />

sie Ende Oktober/Anfang November zu ihrer<br />

zweiten Tour. Der endgültige Durchbruch<br />

zum U-Bahnhof Brandenburger Tor wird im<br />

Frühjahr 2015 erfolgen.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 33


culture | bücher<br />

Lesenswertes über <strong>Berlin</strong><br />

Für Sie ausgesucht<br />

Schauplatz <strong>Berlin</strong><br />

André Kirchners Bilder, geprägt durch eine<br />

strenge Ästhetik der Stille <strong>und</strong> Klarheit, stellen<br />

ein einzigartiges fotografisches Archiv<br />

<strong>Berlin</strong>er Architektur dar. Die aus den Jahren<br />

1987 bis 2011 stammenden Aufnahmen dokumentieren<br />

in einer »Zeitcollage« den tiefen<br />

historischen <strong>und</strong> städtebaulichen Umbruch,<br />

der sich an den zentralen Plätzen der Stadt<br />

seit dem Fall der Mauer vollzogen hat. Sieben<br />

prominente Orte der <strong>Berlin</strong>er Mitte werden<br />

vorgestellt, darunter der Pariser Platz mit<br />

dem Brandenburger Tor, der Potsdamer <strong>und</strong><br />

der Leipziger Platz, Checkpoint Charlie <strong>und</strong><br />

der Schlossplatz. Kirchners einleitende Texte<br />

der sieben Kapitel betten die Bilder in ihren<br />

jeweiligen historischen Zusammenhang. Dieses<br />

eindrucksvolle Panorama wird durch die<br />

Auszüge der seit 1981 angelegten »<strong>Berlin</strong>er<br />

Fotoserien« Kirchners vervollständigt.<br />

André Kirchner: »Schauplatz <strong>Berlin</strong>. Der Aufbau<br />

der neuen Mitte«, 128 S., Nicolai Verlag,<br />

19,95 €<br />

www.nicolai-verlag.de<br />

Rückblende<br />

In der unmittelbaren Nachwendezeit war<br />

Ost-<strong>Berlin</strong> ein riesiger Möglichkeitsraum: Ein<br />

Stadtzentrum voller Brachen <strong>und</strong> leer stehender<br />

Gebäude, in dem es jede Menge Platz für<br />

alternative Nutzungen gab. Während temporäre<br />

Clubs <strong>und</strong> Galerien Freiräume nutzten,<br />

kündeten zahllose Baustellen vom Wandel.<br />

Nach <strong>und</strong> nach verschwanden die Relikte der<br />

Vorwendezeit aus dem Stadtbild <strong>und</strong> die Zeichen<br />

des Neuen traten deutlich hervor. Der<br />

Fotograf Michael Lange hat dieses <strong>Berlin</strong> der<br />

90er in seinen Bildern festgehalten – heute<br />

ist er an die Orte zurückgekehrt. Wie tiefgreifend<br />

sich die Stadt in den letzten 20 Jahren<br />

verändert hat, zeigt Lange in erstaunlichen<br />

Gegenüberstellungen.<br />

Michael Lange (Autor/Fotograf): »Rückblende.<br />

<strong>Berlin</strong> in den 90ern – <strong>und</strong> heute«, 96 S., deutsch<br />

<strong>und</strong> englisch, <strong>Berlin</strong> Story Verlag, 19,95 €<br />

www.berlinstory-verlag.de<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Mauer in der Welt<br />

Symbole der Freiheit, der menschlichen Willensstärke,<br />

Relikte des Kalten Krieges. Ungezählte<br />

Teile der <strong>Berlin</strong>er Mauer wurden nach<br />

ihrem Fall 1989 in die Welt hinaus getragen –<br />

<strong>und</strong> mit ihnen der Freiheitswille der <strong>Berlin</strong>er.<br />

Mehr als 240 dieser tonnenschweren Mauersegmente,<br />

die an <strong>mehr</strong> als 140 Orten auf<br />

allen Kontinenten stehen, wurden für diesen<br />

Band ausfindig gemacht. Unter ihren neuen<br />

Besitzern befinden sich japanische Geschäftsmänner,<br />

prominente Kunstsammler sowie<br />

alle US-Präsidenten der letzten einh<strong>und</strong>ert<br />

Jahre <strong>und</strong> sogar der Papst. Erzählt werden<br />

spannende, kuriose, aber auch tragische Geschichten,<br />

die die facettenreiche Erinnerung<br />

an die Mauer <strong>und</strong> den Kalten Krieg eindrucksvoll<br />

widerspiegeln.<br />

B<strong>und</strong>esstiftung Aufarbeitung (Hg.): »Die<br />

<strong>Berlin</strong>er Mauer in der Welt.«, 288 S., deutsch<br />

<strong>und</strong> englisch, <strong>Berlin</strong> Story Verlag, 19,95 €<br />

www.berlinstory-verlag.de<br />

Lieblingsplätze gesucht!<br />

Sie können die hier vorgestellten Bücher gewinnen. Schreiben Sie uns, wo in <strong>Berlin</strong>s Mitte Ihre besten Plätze<br />

sind. Gibt es kleine Oasen? Wo entspannen Sie hier am liebsten? Unter allen Einsendern verlosen wir insgesamt<br />

je drei Bücher »Rückblende« <strong>und</strong> »Die Mauer in der Welt« sowie zwei Bücher »Schauplatz <strong>Berlin</strong>«. Senden Sie<br />

uns bis spätestens zum 15. Oktober 2014 eine E-Mail an AS@Nehringverlag.DE, Post an Verlag Frank Nehring,<br />

Zimmerstraße 56, 10117 <strong>Berlin</strong>, Kennwort: »Bücher«.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

34 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 35


culture | impressionen<br />

Impressionen <strong>und</strong><br />

Inspirationen<br />

Zu Besuch auf der Fashion Week <strong>Berlin</strong><br />

Das Who-is-Who der internationalen <strong>Mode</strong>- <strong>und</strong> Kunstszene versammelte sich im Sommer<br />

erneut auf der Fashion Week <strong>Berlin</strong>, um die Trends für die Saison Frühjahr/Sommer<br />

2015 zu erfahren. <strong>Mode</strong>interessierte, Einkäufer, Fachbesucher <strong>und</strong> Medienvertreter trafen<br />

sich auf Shows <strong>und</strong> Awards, informierten sich auf Fachmessen, besuchten Ausstellungen<br />

<strong>und</strong> Events. Zu den Highlights der <strong>Berlin</strong> Fashion Week gehörten die BREAD<br />

& BUTTER, die <strong>Mode</strong>messen PREMIUM <strong>und</strong> PANORAMA sowie die Schauen der<br />

Mercedes-Benz Fashion Week <strong>Berlin</strong>. Mit dabei auch namhafte <strong>Berlin</strong>er Designer. Wir<br />

waren für Sie unterwegs <strong>und</strong> haben einige Impressionen zusammengestellt.<br />

www.fashion-week-berlin.com<br />

Renate Künast<br />

auf der Fachmesse<br />

Greenshowroom.<br />

lala <strong>Berlin</strong> präsentierte<br />

seine Kollektion<br />

in der Tischlerei der<br />

Deutschen Oper.<br />

Bruce Darnell, Eva Lutz <strong>und</strong> Rebecca Mir auf dem Laufsteg während der Show des Labels Minx by Eva Lutz.<br />

Foto: Timur Emek/Getty Images<br />

Foto: Frazer Harrison/Getty Images for Minx by Eva Lutz Foto: Toni Passig<br />

Waghalsige Stunts auf<br />

der Show von Marc Cain.<br />

Hinter den Kulissen<br />

der SomySo-Show.<br />

Foto: Frazer Harrison/Getty Images for Marc Cain<br />

Foto: Gérard Vicendo/Kennfarben Fotodesign<br />

36 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Foto: Luca Teuchmann/Getty Images for Laurel Foto: Timur Emek/Getty Images<br />

Foto: Adam Berry/Getty Images for Belvedere<br />

<strong>Mode</strong>ls präsentierten<br />

das Label<br />

Edelziege im Palais<br />

am Festungsgraben.<br />

Jette Joop, Mirja du Mont, Ruth<br />

Moschner, Sabine Lisicki, Johanna<br />

Klum <strong>und</strong> Anna Julia Kapfelsperger<br />

auf der Laurel-Show während der<br />

Mercedes-Benz Fashion Week im<br />

Erika-Hess-Eisstadion.<br />

Die Show von Horst Tschirnitz<br />

fand im Hotel Belvedere Q statt.<br />

Sylvie Meis, Frauke Ludowig, Marcia Cross<br />

<strong>und</strong> Franziska Knuppe bei der Show von<br />

Marc Cain.<br />

Juliane Köhler, Jana Pallaske and Carolina<br />

Vera zu Gast auf der Minx-Show von Eva Lutz.<br />

Foto: Franziska Krug/Getty Images for Marc Cain<br />

Foto: Franziska Krug/Getty Images for Minx by Eva Lutz<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 37


culture | impressionen<br />

Gespräche<br />

im Großen<br />

<strong>und</strong> Kleinen<br />

Viel Beifall erhielt<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Guido Herrmann.<br />

Jahresempfang der<br />

Interessengemeinschaft<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

D<br />

as Atrium von Microsoft mitten in <strong>Berlin</strong> war gut<br />

gefüllt. Denn <strong>mehr</strong> als 200 Gäste aus Wirtschaft,<br />

Politik, Kultur <strong>und</strong> Verbänden waren der Einladung<br />

zum Jahresempfang der Interessengemeinschaft <strong>Friedrichstraße</strong><br />

(inzwischen Die Mitte e. V.) gefolgt. Prominenter<br />

Gastredner war Frank Henkel, Bürgermeister <strong>und</strong><br />

Senator für Inneres <strong>und</strong> Sport. Viel Beachtung fand auch die<br />

Ansprache des Vorstandsvorsitzenden Guido Herrmann.<br />

Sogar eine zehnköpfige Delegation aus dem polnischen<br />

Wrocław (Breslau) war zu Gast beim Jahresempfang. Sie waren<br />

auf Einladung der Interessengemeinschaft zum Erfahrungsaustausch<br />

in <strong>Berlin</strong>. Auf den Arbeitstreffen wurden<br />

unterschiedliche Themen besprochen wie die Zusammenarbeit<br />

zwischen Verwaltung <strong>und</strong> Unternehmen, der Sinn von<br />

wirtschaft lichen Interessenvertretungen <strong>und</strong> die praktischen<br />

Erfahrungen bei der Veranstaltung von Events. Bei gutem<br />

Essen <strong>und</strong> Musik dauerten die Gespräche in kleinen Kreisen<br />

bis in den späten Abend hinein. Hier einige Impressionen.<br />

Innensenator Frank Henkel<br />

würdigte die Rolle der<br />

Interessenvertretung für<br />

<strong>Berlin</strong>s Mitte.<br />

Henrik Tesch (links),<br />

Niederlassungsleiter von<br />

Microsoft, <strong>und</strong> Gernot<br />

Karger von Fuchs+Gans,<br />

dem Caterer des Abends.<br />

Dr. Philipp Lengsfeld, B<strong>und</strong>estagsabgeordneter<br />

aus Mitte, mit Geschäftsführer<br />

Dr. Mateusz Hartwich.<br />

Fotos: Katharina Brauer<br />

38 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Vorstandsmitglied Grit<br />

Driewer im Gespräch.<br />

Ehrenmitglied Rainer Boldt (links) im<br />

Gespräch mit Prof. Hartmut Balder,<br />

Beuth Hochschule für Technik, <strong>und</strong><br />

Nina Lütjens, Stiftung Zukunft <strong>Berlin</strong>.<br />

Viele Mitglieder <strong>und</strong> Netzwerkpartner<br />

fanden sich an diesem<br />

Abend in <strong>Berlin</strong>s Mitte ein.<br />

Gloria Viagra sorgte<br />

am DJ-Pult für gute<br />

Stimmung.<br />

Auch eine Delegation aus dem<br />

polnischen Breslau war zu Gast.<br />

In der Digital Eatery von Microsoft<br />

wurden die Gespräche in kleiner<br />

R<strong>und</strong>e fortgeführt.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 39


118<br />

134<br />

113<br />

129<br />

107<br />

101<br />

90<br />

155<br />

83<br />

167<br />

194<br />

206<br />

39<br />

31<br />

224<br />

246<br />

1<br />

stadtkarte<br />

Hannoversche Straße<br />

Charitestraße<br />

Claire-Waldorff-<br />

Straße<br />

Robert-Koch-<br />

Platz<br />

Luisenstraße<br />

Philippstraße<br />

Schumannstraße<br />

Reinhardtstraße<br />

Hannoversche<br />

Straße<br />

Chausseestraße<br />

Oranienburger<br />

Straße<br />

Oranienburger<br />

Tor<br />

Am Zirkus<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

Torstraße<br />

Oranienburger Straße<br />

Johannisstraße<br />

Ziegelstraße<br />

Tucholskystraße<br />

Linienstraße<br />

Monbijoustraße<br />

Auguststraße<br />

Krausnickstraße<br />

Sophienstraße<br />

Große Hamburger Straße<br />

Oranienburger Straße<br />

Gipsstraße<br />

Rosenthaler Straße<br />

Weinmeisterstraße<br />

Alte Schönhauser Straße<br />

Max-Beer-Straße<br />

Almstadtstraße<br />

Wilhelmstraße<br />

Marienstraße<br />

Schiffbauerdamm<br />

Reichstagufer<br />

Albrechtstraße<br />

Alexanderplatz<br />

Hackescher<br />

Markt<br />

<strong>Berlin</strong>er<br />

Dom<br />

Neues Museum<br />

Bahnhof<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

Georgenstraße<br />

Am Weidendamm<br />

Planckstraße<br />

Geschwister-Scholl-Str.<br />

Am Kupfergraben<br />

Spandauer Str.<br />

Karl-Liebknecht-Straße<br />

Am Lustgarten<br />

Neustädtische Kirchstraße<br />

Am Zeughaus<br />

Dorotheenstraße<br />

Mittelstraße<br />

Altes Museum<br />

Brandenburger<br />

Tor<br />

Brandenburger<br />

Tor<br />

Behrenstraße<br />

151 181<br />

Universitätsstraße<br />

Pariser<br />

Platz<br />

Schadowstraße<br />

Unter den Linden<br />

Unter den Linden<br />

Karl-Liebknecht-Straße<br />

Schloßplatz<br />

Rathausstraße<br />

Breite Straße<br />

Glinkastraße<br />

Oberwallstraße<br />

Ebertstraße<br />

Mauerstraße<br />

Französische Straße<br />

Jägerstraße<br />

Taubenstraße<br />

Hausvogteiplatz<br />

Gendarmenmarkt<br />

Französische<br />

Straße<br />

Französische Straße<br />

Jägerstraße<br />

Kurstraße<br />

Gertraudenstraße<br />

Voßstraße<br />

Stadtmitte<br />

Spittelmarkt<br />

Mohrenstraße<br />

Mohrenstraße<br />

Kronenstraße<br />

Leipziger Straße<br />

Spittelmarkt<br />

Wallstraße<br />

Checkpoint<br />

Charlie<br />

Kochstraße<br />

Anhalter<br />

Bahnhof<br />

Potsdamer<br />

Platz<br />

Potsdamer<br />

Platz<br />

Leipziger Straße<br />

76 61 48<br />

Cora-<strong>Berlin</strong>er-Straße<br />

Niederwallstraße<br />

Köthener Straße<br />

Dessauer Straße<br />

Niederkirchnerstraße<br />

Wilhelmstraße<br />

Anhalter Straße<br />

Mauerstraße<br />

Zimmerstraße<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> <strong>Friedrichstraße</strong><br />

Kochstraße<br />

Puttkammerstraße<br />

Charlottenstraße Charlottenstraße<br />

Markgrafenstraße Markgrafenstraße<br />

Krausenstraße<br />

Schützenstraße<br />

Rudi-Dutschke-Straße<br />

Besselestraße<br />

Axel-Springer-Straße Lindenstraße<br />

Ritterstraße<br />

Beuthstraße<br />

Seydelstraße<br />

Kommandantenstraße<br />

Alte Jakobstraße<br />

Oranienstraße<br />

Sebastianstraße<br />

Stallschreiberstraße<br />

Stresemannstraße<br />

Schöneberger Straße<br />

N<br />

500 m<br />

Möckernstraße<br />

HalleschesUfer<br />

TempelhoferUfer<br />

Großbeerenstraße<br />

Hedemannstraße<br />

Franz-Klühs-Straße<br />

Mehringplatz<br />

Alte Jakobstraße<br />

Neuenburger Straße<br />

Alexandrinenstraße<br />

Lobeckstraße<br />

Gitschiner Straße<br />

Ritterstraße<br />

Prinzenstraße<br />

40 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Das Lifestyle-Magazin<br />

für <strong>Berlin</strong>s neue Mitte<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />

DAS MAGAZIN DER NEUEN MITTE<br />

NR. 3/2014 · 5 EURO<br />

IM GESPRÄCH MIT<br />

Dr. József Czukor, Botschafter von Ungarn<br />

Prof. Dr. Christoph Stölzl, Kurator<br />

Janet Seker, Geschäftsführerin<br />

Hendrik Frobel, Geschäftsführer<br />

LIFESTYLE<br />

<strong>Mode</strong>-Trends für den Herbst<br />

Shopping-Guide<br />

Exklusives Wohnen<br />

Gut essen <strong>und</strong> trinken<br />

Kultur in Mitte<br />

HISTORIE<br />

Historische Gebäude in Mitte<br />

im Wandel<br />

<strong>Metropole</strong>, <strong>Mode</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>mehr</strong><br />

<strong>Berlin</strong> ist dufte,<br />

Mitte ist cool!<br />

Abo bestellen:<br />

www.friedrichstrasse-magazin.de<br />

Das Magazin <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> ist auch in der Digitalversion<br />

erhältlich. Als Einzelausgabe <strong>und</strong> im Abonnement.<br />

www.OnlineKiosk.de<br />

(auch via App auf Mobilgeräten)


culture | interview<br />

Das Theater in den Hackeschen Höfen bei Nacht.<br />

<strong>Mode</strong>rner Zirkus ist gefragt<br />

Das Chamäleon in den Hackeschen Höfen feiert Jubiläum<br />

T<br />

äglich finden in <strong>Berlin</strong> zwischen<br />

2.500 <strong>und</strong> 3.500 Kultur- <strong>und</strong> Theaterveranstaltungen<br />

statt. Wer hier<br />

bestehehen will, muss sich etwas Besonderes<br />

einfallen lassen. Wir sprachen mit<br />

Hendrik Frobel, Geschäftsführer des <strong>Berlin</strong>er<br />

Varieté-Theaters »Chamäleon« über die<br />

neue Art des Zirkus.<br />

→ Was ist das Besondere am Chamäleon<br />

Theater?<br />

Das Chamäleon Theater ist in vielerlei Hinsicht<br />

einzigartig. Das Theater steht seit seiner<br />

ursprünglichen Gründung 1991 für den<br />

künstlerischen Freigeist, für Traditionen <strong>und</strong><br />

den kreativen Umbruch unserer heutigen<br />

Zeit. Wir sind ein Uraufführungshaus. Jede<br />

Produktion, die zu uns kommt, wird entweder<br />

eigens für unser Theater entwickelt oder<br />

zumindestens im hohen Maße angepasst. Wir<br />

zeigen, dass »Neuer Zirkus« weit <strong>mehr</strong> ist als<br />

die Aneinanderreihung artistischer Disziplinen.<br />

Dabei ist uns wichtig, ausschließlich<br />

Inszenierungen anzubieten, die ohne einen<br />

großen Sprachanteil auskommen. Ich glaube,<br />

wir haben in Verbindung mit unserem einzigartigen<br />

Raum, dem herzlichen Personal <strong>und</strong><br />

den einmaligen Inszenierungen die Möglichkeit,<br />

unser Publikum auf eine ganz besondere<br />

Weise zu erreichen.<br />

→ Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre<br />

Künstler aus?<br />

Wir arbeiten im Chamäleon Theater immer<br />

mit einem Regisseur, einem Kreativteam oder<br />

einer anderen Produktionsfirma zusammen.<br />

Die Auswahl der Künstler hängt von der jeweiligen<br />

Show-Idee <strong>und</strong> dem Konzept ab. Bei<br />

der neuen Show »Crossroads« war es zum<br />

Beispiel ganz entscheidend, dass die Artisten<br />

auch Musiker sind, da große Bestandteile des<br />

So<strong>und</strong>tracks allabendlich live auf der Bühne<br />

entstehen. Hinzu kommen verschiedene Anforderungen<br />

an artistische <strong>und</strong> akrobatische<br />

Fähigkeiten, gepaart mit Expertise in den Bereichen<br />

Tanz <strong>und</strong> Schauspiel.<br />

→ Worauf legt das Publikum besonderen<br />

Wert?<br />

Unser Publikum will »Neuen Zirkus« erleben.<br />

Damit besetzen wir eine Nische in Deutschland<br />

<strong>und</strong> Europa. Darüber hinaus verspricht<br />

unser Haus, etwas Unerwartetes, noch nie<br />

Dagewesenes zu zeigen. Wir überraschen,<br />

provozieren <strong>und</strong> erfreuen mit unserem Bühnenprogramm.<br />

Eingerahmt wird dies von einem<br />

zuvorkommenden Service, einer tollen<br />

Foto: Jean-Paul Raabe<br />

42 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Blick in den Theatersaal.<br />

Foto unten rechts: Chamäleon Theater GmbH<br />

Auswahl an Weinen, Cocktails <strong>und</strong> kleinen<br />

Speisen. Einfach alles, was das Herz begehrt.<br />

→ Sie feiern jetzt im September zehnjähriges<br />

Bestehen des Theaters. Was wäre Ihr schönstes<br />

Geschenk?<br />

Das schönste Geschenk machen wir uns <strong>und</strong><br />

unserem Publikum gerade selber mit der neuen<br />

Show »Crossroads«. Auch wenn es etwas<br />

komisch klingt, war für uns schnell klar, dass<br />

wir keine »Best-Of«–Gala zum zehnjährigen<br />

Bestehen feiern können. Das hätte einfach<br />

nicht zu den Werten unseres Theaters gepasst.<br />

Das größte Geschenk wäre daher, wenn unser<br />

Publikum genauso viel Freude an der neuen<br />

Show hat wie wir. Wenn sich die Nachricht<br />

über ein außergewöhnliches Theater mitten in<br />

<strong>Berlin</strong> weiter verbreitet <strong>und</strong> unsere inhaltliche<br />

Arbeit der Auslöser dafür ist, viele Besucher<br />

in unserem Haus zu empfangen. Dann sind<br />

all unsere Wünsche erfüllt.<br />

→ Erzählen Sie doch etwas zur neuen<br />

Produktion.<br />

In über zehn Wochen Produktionszeit entstand<br />

die neue Show »Crossroads«, direkt<br />

hier in <strong>Berlin</strong>. Mit dieser Produktion wollen<br />

wir in der Hauptstadt einen neuen Akzent<br />

setzten. Dabei arbeiten wir mit internationalen<br />

Artisten aus Schweden, Dänemark,<br />

Finnland, Italien, Australien <strong>und</strong> Deutschland<br />

zusammen. Nach »SOAP – The Show«<br />

<strong>und</strong> LEO begleiten wir erstmals wieder als<br />

Co-Produzent den Entstehungsprozess einer<br />

neuen Inszenierung ab der ersten Sek<strong>und</strong>e.<br />

Yaron Lifschitz konnten wir als Regisseur<br />

für »Crossroads« gewinnen, <strong>und</strong> Maurice<br />

Mersinger hat die musikalische Leitung der<br />

Show übernommen. Er arrangiert Cover-<br />

Songs neu <strong>und</strong> komponiert eigene Musikstücke,<br />

die später live auf der Bühne performt<br />

werden. Es wird eine furiose Mischung zwischen<br />

Zirkus-, Tanz- <strong>und</strong> So<strong>und</strong>welten <strong>und</strong><br />

wir sind schon voller Vorfreude auf die neue<br />

Spielzeit bis Februar 2015.<br />

→ Herr Frobel, ich danke Ihnen für das<br />

Gespräch!<br />

Das Interview führte Anja Strebe.<br />

Hendrik Frobel ist Geschäftsführer des Chamäleon Theaters.<br />

Crossroads<br />

noch bis Februar 2015<br />

CHAMÄLEON Theater<br />

in den Hackeschen Höfen<br />

Rosenthaler Straße 40/41<br />

10178 <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

www.chamaeleonberlin.com<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 43


culture | historie<br />

Vor 100 Jahren war links die Sprit-Fabrik von Julius Kahlbaum,<br />

rechts die Pfandleihe Hermann Pumpe.<br />

Bei der Sanierung 2002 wurde nicht nur die Fassade des Eckhauses<br />

in der Mauerstraße 22 stark überarbeitet.<br />

Damals <strong>und</strong> Heute<br />

Historische Gebäude in ihrem Wandel – Teil 3<br />

I<br />

n diesem Teil unserer Serie geht es<br />

um einen Pfandleiher namens Pumpe,<br />

um eine kleine, schon längst verschw<strong>und</strong>ene<br />

Gasse sowie um die Blütezeit<br />

des orientalischen Teppichhandels. Alles in<br />

der Gegend um die <strong>Friedrichstraße</strong> herum.<br />

Autor Harald Neckelmann hat wieder zu<br />

interessanten Gebäuden in Mitte recherchiert<br />

<strong>und</strong> stellt sie in unserer Serie »Damals<br />

<strong>und</strong> Heute« gegenüber.<br />

Mauerstraße 22/Ecke Taubenstraße 54<br />

Das Mietshaus Mauerstraße 22, Ecke Taubenstraße<br />

54 wurde 1853 errichtet. Bauherr war<br />

der Kaufmann Theodor Gustav Eduard Bock<br />

(1813–1863), der 1838 mit Eduard Bote die<br />

Musikalienhandlung Fröhlich & Comp. an<br />

der Jägerstraße übernommen hatte, der offizielle<br />

Gründungstermin von Bote & Bock. 1873<br />

bezog die Firma neue Räume in der Leipziger<br />

Straße 37. Während der Nazizeit musste Bote<br />

& Bock ums Überleben kämpfen. Gründer<br />

Bock war Jude, seine Nachkommen galten<br />

nach nationalsozialistischer Rassenlogik als<br />

Halb- <strong>und</strong> Vierteljuden. Besitzübertragungen<br />

an »arische« Verwandte sorgten dafür, dass<br />

Bote & Bock weitergeführt werden konnte.<br />

Im Wohnhaus von Bock in der Mauerstraße<br />

befand sich 1913 die Pfandleihe Hermann<br />

Pumpe. Der Schriftsteller <strong>und</strong> Satiriker<br />

Alexander Moszkowski (1851–1934) schreibt:<br />

»H. Pumpe. Das gab mir zu denken. Sollte<br />

hier wirklich nur ein Spiel des Zufalls obgewaltet<br />

haben, oder zeigte sich hier ein Schicksalswink<br />

höherer Ordnung? … Man verließ<br />

sich … auf den angeborenen Namen: <strong>und</strong> es<br />

war mir keinen Augenblick zweifelhaft, daß<br />

Herr Pumpe, als er diesem Orakel gehorchte,<br />

sich zu einem ganz vorzüglichen Pfandleiher<br />

entwickelt hat.« (aus »Von Genies <strong>und</strong> Kamelen«)<br />

Das Mietshaus in der Mauerstraße wurde<br />

im Krieg stark beschädigt, verlor in den<br />

1950er Jahren seinen originalen Dachstock,<br />

Gesimse <strong>und</strong> Konsolen waren abgeschlagen.<br />

Im Jahr 2002 wurde es umfangreich saniert,<br />

die Gr<strong>und</strong>proportionen wurden betont, die<br />

Fassade klassizistisch überarbeitet. In dem<br />

Gebäude auf dem Eckgr<strong>und</strong>stück residieren<br />

heute <strong>mehr</strong>ere Firmen <strong>und</strong> Kanzleien. Gegenüber,<br />

in der Mauerstraße 51, lag die Likörfabrik<br />

& Weinhandlung Julius Kahlbaum,<br />

1818 in der Münzstraße gegründet. Noch bis<br />

1989 erinnerte die Probierstube in der Mauerstraße<br />

85 an die Tradition der <strong>Berlin</strong>er Bren-<br />

nerei. In der Mauerstraße 45–52 lag das einstige<br />

Reichsministerium für Volksaufklärung<br />

<strong>und</strong> Propaganda. Das Gebäude überstand<br />

den Krieg nahezu unbeschadet. Zeitweise<br />

wurde es durch den Deutschen Volksrat, den<br />

Vorgänger der DDR-Volkskammer <strong>und</strong> durch<br />

den Nationalrat der Nationalen Front der<br />

DDR genutzt. Heute ist es Sitz des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Arbeit <strong>und</strong> Soziales.<br />

Behrenstraße 64/65<br />

Wo die Mauerstraße in die Behrenstraße mündet,<br />

entstand um 1840 ein Wohnhaus. Die<br />

Anschrift lautete auch Kleine Mauerstraße<br />

4–5. Diese Gasse führte zum Boulevard Unter<br />

den Linden (Haus Nr. 9) hindurch. 1826<br />

angelegt, besaß sie geschlossene Straßenfronten.<br />

Ein Durchgang im Erdgeschoss führte<br />

zu den Hamburger Wein- <strong>und</strong> Austerstuben<br />

oder zur Kunsthandlung Victor Rheins. Die<br />

Straße hat ihren Namen von der früher hier<br />

verlaufenden Stadtmauer. Die kleinen Häuser<br />

waren so in sie hineingebaut, daß die Stadtmauer<br />

als Hinterwand diente. 1871 eröffnete<br />

in der Behrenstraße das Hotel Windsor, geleitet<br />

von Otto Thiess. Es enthielt 90 Zimmer<br />

der einfachen Kategorie <strong>und</strong> existierte bis<br />

44 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Foto rechts: www.stadtbild-deutschland.org<br />

Heute ist hier der Sitz der Schule bei der Botschaft der Russischen Förderation.<br />

Otto Thiess war Inhaber des Hotels Windsor in der Behrenstraße.<br />

1916. Als Kaiser Wilhelm I. 1878 ein Attentat<br />

schwer verletzt überlebte, kam es bei der Verfolgungsjagd<br />

auf den Schützen zu einem Unfall:<br />

»Mit rasender Geschwindigkeit jagen die<br />

Kutscher auf hohen Polizeiwagen, auf daß das<br />

Volk den Attentäter nicht lynchte, durch die<br />

Kleine Mauerstraße. Der Kopf des Kutschers<br />

Rechts sieht man die Gasse Kleine Mauerstraße.<br />

wurde bei der Einfahrt von dem niedrigen<br />

Dach derselben abgerissen.« Der Schriftsteller<br />

Julius Rodenberg beschreibt um 1886 das Leben<br />

hinter dem Hotel Windsor: »In dem Hof,<br />

jetzt die Kleine Mauerstraße, wohnen allerlei<br />

Leute, von denen allein die Haarkräusler <strong>und</strong><br />

Barbiere die seßhaften zu sein scheinen, während<br />

in den übrigen Läden, wo gestern Filzpantoffeln<br />

<strong>und</strong> Herrenhüte waren, heute Öldruckbilder<br />

<strong>und</strong> Makartsträuße sind … Wir<br />

treten in ein paar ganz gewöhnliche Restaurationszimmer,<br />

<strong>und</strong> im Abendlicht, welches<br />

von den Linden her durch die Fenster dringt,<br />

sehen wir an den Tischen flotte Jünglinge<br />

beim Skat oder Sechs<strong>und</strong>sechzig <strong>und</strong> etliche<br />

junge Damen, welche, wenn sie diesen Gästen<br />

Bier kredenzt haben, sich zu ihnen setzen<br />

<strong>und</strong> ihnen zutraulich in die Karten schauen.«<br />

1925 wurde das Gebäude in der Behrenstraße<br />

64/65 für den »Klub der Beamten der Deutschen<br />

Bank« umgebaut. Es diente der Verköstigung<br />

<strong>und</strong> zur Geselligkeit der Beamten<br />

im nahe gelegenen Bankkomplex. Täglich<br />

wurden bis zu 1.200 Mittagessen zubereitet.<br />

Der Klub verfügte auch über Unterhaltungs-,<br />

Billard-, Lese- <strong>und</strong> Musikzimmer. Nach<br />

Kriegszerstörungen der nahe gelegenen Verwaltungsgebäude<br />

zogen Vorstand <strong>und</strong> Zentrale<br />

in das kaum zerstörte Haus ein. 1946<br />

übernahm die sowjetische Besatzungsmacht<br />

das Gebäude, das 1950 umgebaut wurde.<br />

Die Kleine Mauerstraße verschwand erst<br />

1961. Heute befindet sich in der Nr. 64/65<br />

die Schule bei der Botschaft der Russischen<br />

Föderation.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 45


culture | historie<br />

Foto links: aus Wasmuths Monatshefte für Baukunst 1.1914 –15<br />

Das Geschäftshaus entwarf Architekt John Martens.<br />

Mit der Sanierung bekam das Haus zwei Geschosse dazu.<br />

Zimmerstraße 79/80<br />

Das sogenannte Alfandary-Haus liegt in der<br />

Zimmerstraße 79/80. Es wurde als Geschäftshaus<br />

1913/14 von John Martens entworfen.<br />

Zuvor befand sich dort »Clausings Weißbierstuben«,<br />

eine der ältesten <strong>und</strong> bekanntesten<br />

Gaststätten <strong>Berlin</strong>s. Die Fassade des Hauses<br />

ist vollständig verklinkert, ursprünglich »holländische<br />

Klinker, sehr hart <strong>und</strong> von schönem<br />

warmen grau-gelben Ton«. Ein Merkmal des<br />

Hauses sind die asymmetrisch versetzten Geschosse<br />

im Erd- <strong>und</strong> ersten Obergeschoss.<br />

Über dem Eingangsbereich befindet sich ein<br />

expressionistisches 15,5 Meter langes <strong>und</strong> ein<br />

Meter hohes Terrakotta-Fries unter anderem<br />

mit Allegorien des Wohlstands <strong>und</strong> Überflusses.<br />

Bauherren waren die im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

aus dem Osmanischen Reich eingewanderten<br />

sephardischen Gebrüder Alfandary. In<br />

der Fassade, eingerahmt von Halbmond <strong>und</strong><br />

Stern, war die Inschrift »Alfandary Frères<br />

Perser Teppiche« angebracht. Hier lebten <strong>und</strong><br />

arbeiteten die Gebrüder Jacques, Moise, Salomon<br />

<strong>und</strong> Raphael Alfandary. Orient-Handelshäuser<br />

wie die der Gebrüder Alfandary hatten<br />

neben dem Haus in <strong>Berlin</strong> auch Niederlassungen<br />

in anderen europäischen <strong>Metropole</strong>n,<br />

zwischen denen sie zum Teil wechselten.<br />

Dies erleichterte einigen von ihnen nach 1933<br />

die Emigration aus Nazideutschland. Das<br />

Teppichgeschäft der Alfandarys wurde im<br />

Dritten Reich aufgegeben <strong>und</strong> die Familie in<br />

alle Welt zerstreut. Einige Familienmitglieder<br />

wurden in Auschwitz ermordet. Weitere Mieter<br />

der Zimmerstraße 79/80 waren: Deutsch<br />

Afrika Straußfedern Company; Kindervatier<br />

& Schwerzel, Goldwarenfabrik; F. Krimnitz,<br />

Ringfabrik; H. Lewinski & Co., Blusenkonfektion;<br />

Nestor Gianaclis, Zigaretten; A. Wolpers<br />

& Co., Kunstverlag. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

war das Haus bis in die 70er Jahre Sitz<br />

der Tageszeitung »Neue Zeit« <strong>und</strong> des dort<br />

1951 gegründeten Union-Verlags. Beide gehörten<br />

der Ost-CDU. Das Gebäude steht<br />

dort, wo die Mauer den Stadtteil Kreuzberg<br />

von Mitte trennte. Die Fenster in Richtung<br />

Kreuzberg waren lange zugemauert. Der Eingang,<br />

der jetzt wieder auf die Zimmerstraße<br />

zeigt, lag zur Zeit der Teilung <strong>Berlin</strong>s auf der<br />

Rückseite. Von Kreuzberg aus konnte man bis<br />

ins Jahr 2000 auf der Brandmauer des Hauses<br />

eine große Zeitungswerbung sehen. 2001<br />

wurde das Haus renoviert, modernisiert <strong>und</strong><br />

durch zwei Dachgeschosse ergänzt.<br />

Der Autor<br />

Der Autor<br />

Harald Neckelmann<br />

Der Journalist Harald Neckelmann war jahrelang<br />

als Auslandskorrespondent, Reporter<br />

<strong>und</strong> Autor für den ARD-Hörfunk tätig. Außerdem<br />

war er Lehrbeauftragter an der Freien<br />

Universität <strong>Berlin</strong>. Er lebt <strong>und</strong> arbeitet als<br />

Stadtführer <strong>und</strong> Buchautor (»<strong>Friedrichstraße</strong><br />

<strong>Berlin</strong>« <strong>und</strong> »Wie Buffalo Bill in <strong>Berlin</strong> sein<br />

Lasso schwang«) in <strong>Berlin</strong>.<br />

46 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


Golf für Fre<strong>und</strong>e<br />

der Neuen Mitte<br />

Einladung zum Golfturnier<br />

am 22. September 2014<br />

W<br />

er Lust auf Golf hat, ist hier genau<br />

richtig. Wir laden Sie herzlich<br />

ein, bei unserem dies jährigen<br />

Golfturnier dabei zu sein.<br />

Das Magazin <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> veranstaltet<br />

auch in diesem Jahr wieder ein Golfturnier<br />

für Fre<strong>und</strong>e des Magazins <strong>und</strong> alle diejenigen,<br />

die ein Interesse an <strong>Berlin</strong>s Neuer Mitte haben.<br />

Erstmals gemeinsam mit der erst kürzlich<br />

umbenannten Interessengemeinschaft DIE<br />

Mitte e. V.<br />

Neue Kontakte knüpfen, bestehende vertiefen –<br />

das ist das Ziel unseres Turniers am 22. September<br />

2014 im Märkischen Golfclub Potsdam.<br />

Wir spielen Vierer-Scramble in einem kleinen<br />

Turnier über 9 Löcher. Wer etwas ambitionierter<br />

ist, kann auch gern über 18 Löcher spielen.<br />

Nichtgolfer können in einem Schnupperkurs<br />

ihre Liebe zum Golfsport entdecken; sie erwartet<br />

ein zweistündiges Einführungstraining mit<br />

viel Abwechslung.<br />

Die Preisverleihung findet im Anschluss an das<br />

offizielle Golfturnier in lockerer Atmosphäre<br />

am Grillbuffet statt. Es warten zahlreiche Preise.<br />

Für Anmeldungen zur Teilnahme <strong>und</strong>/oder<br />

Ideen für Sponsorings wenden Sie sich bitte<br />

direkt an Anja Strebe (AS@NehringVerlag.DE)<br />

oder Frank Nehring (FN@NehringVerlag.DE).<br />

Eine Teilnahme lohnt sich <strong>und</strong> wir hoffen auf<br />

Ihre baldige Anmeldung zum Turnier, da die<br />

Startplätze begrenzt sind.<br />

Bisher haben bereits einige Sponsoren ihre Unterstützung<br />

angekündigt:<br />

→ <strong>Berlin</strong>er Sparkasse<br />

→ Maritim Hotels<br />

→ ApartHotel Residenz am Deutschen Theater<br />

→ Konzertagentur Lengauer<br />

→ Event-Center-<strong>Berlin</strong>.de<br />

→ Arcotel Velvet <strong>Berlin</strong><br />

→ Body Street<br />

→ Homär4you GmbH<br />

→ Restaurant Ständige Vertretung StäV<br />

→ Theater im Palais<br />

→ Cut For You fashion GmbH<br />

→ Creditreform <strong>Berlin</strong> Wolfram KG<br />

Turnierdaten<br />

Montag, 22. September 2014<br />

Märkischer Golfclub Potsdam<br />

Spielart: 4er Scramble<br />

■ 9 Löcher<br />

Start: 13 Uhr<br />

■ 18 Löcher<br />

Start: 10 Uhr<br />

■ Schnuppertraining<br />

Start: 13:30 Uhr<br />

Anmeldung über: AS@NehringVerlag.DE<br />

Die komplette Einladung mit Programm, Preisen<br />

<strong>und</strong> Anmeldeformular finden Sie unter<br />

www.friedrichstrasse-magazin.de<br />

18<br />

DEZ<br />

11.<br />

ORIGINAL<br />

Vorstellungszeiten variieren.<br />

Informationen über die Hotline <strong>und</strong><br />

im Internet. Karten an<br />

allen bekannten Vorverkaufsstellen,<br />

per Telefon unter<br />

0 18 06-57 00 99 *<br />

sowie im Internet unter<br />

www.roncalli.de<br />

<strong>und</strong><br />

www.semmel.de .<br />

*<br />

0,20 EUR/Anruf – Mobilfunkpreise max. 0,60 EUR/Anruf<br />

TickeTs<br />

4<br />

JAN<br />

TEMPODROM<br />

ANhALTER<br />

BAhNhOf<br />

030/47 99 74 77<br />

www.semmel.de<br />

Präsentiert von<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 47


culture | Highlights<br />

<strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights: Herbst 2014<br />

Admiralspalast<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung <strong>Berlin</strong><br />

BERLIN DUNGEON<br />

Chamäleon Theater<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 101, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.admiralspalast.de<br />

Auguststr. 75, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.alfred-ehrhardt-stiftung.de<br />

Spandauer Straße 2, 10178 <strong>Berlin</strong><br />

www.thedungeons.com/berlin<br />

Rosenthaler Straße 40/41, 10178 <strong>Berlin</strong><br />

www.chamaeleonberlin.de<br />

4. September bis 10. Oktober 2014<br />

Männerabend<br />

Was wäre der Mann ohne die Frau? Nicht da!<br />

Wenn Mann aber da ist, <strong>und</strong> Frau ist weg?<br />

Eine Frage, die sich auch Tom eines Abends<br />

ganz unvermittelt stellen muss. Doch<br />

diesmal hat ihn seine Heike nicht vor die Tür<br />

gesetzt. Wozu auch? Soll ihr Caveman doch<br />

in der gemeinsamen Höhle Speck <strong>und</strong> Rost<br />

ansetzen. Für sie gibt es in der Welt da draußen<br />

schließlich noch vieles zu entdecken<br />

<strong>und</strong> zu erforschen – der Snowboardlehrer<br />

Giovanni hat dazu ein offenbar sehr ansprechendes<br />

Studienprogramm vorbereitet …<br />

Mit Männerabend erfährt die Kult-Comedy<br />

CAVEMAN ihre schlagfertige Fortsetzung.<br />

Dabei jongliert das Stück auf erfrischende<br />

Art mit gängigen Rollenklischees, ohne platt<br />

zu werden. Ein Abend, an dem Frauen <strong>mehr</strong><br />

über Männer erfahren als ihnen lieb ist.<br />

20. September bis 21. Dezember 2014<br />

Michael Wesely<br />

Rückte Michael Wesely mit seinen Langzeitbelichtungen<br />

bislang vor allem<br />

gesellschaftliche <strong>und</strong> urbane Prozesse in<br />

den Vordergr<strong>und</strong>, so verweist er mit seiner<br />

neuen Serie »Another pencil of nature –<br />

part 2« auf die Frühzeit der Fotografie<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Er entnimmt seinen<br />

eigenen, bereits archivierten Bildern<br />

Ausschnitte, die durch die Entgrenzung der<br />

dargestellten Motive neue Perspektiven<br />

eröffnen. So lenkt er den Blick stärker auf<br />

die Wirkung des Lichts. Die großformatigen<br />

Details sind virtuose Aufzeichnungen,<br />

die über die Idee der Abbildung weit<br />

hinausgehen <strong>und</strong> die malerische Dimension<br />

des Fotografischen offenbaren. Mit dem<br />

Fokus auf das Naturdetail werden vertraute<br />

Motive zu surrealen Erscheinungen.<br />

Laufend<br />

<strong>Berlin</strong> Dungeon<br />

Auf einer 60-minütigen Reise geht es durch<br />

700 Jahre grauenhafter <strong>Berlin</strong>er Geschichte.<br />

Neun ausgebildete Schauspieler führen<br />

die Besucher in neun Shows durch die<br />

dunklen Seiten der Hauptstadt vom Mittelalter<br />

bis zum 19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Sie verkörpern<br />

Legenden, wie die der weißen Frau.<br />

Ein Blick in ihre Augen genügt <strong>und</strong> man<br />

ist innerhalb der nächsten acht Tage tot.<br />

Fesselnde Geschichten, eine aufregende<br />

Fahrt <strong>und</strong> moderne Special Effects bringen<br />

die Besucher zum Lachen <strong>und</strong> Schreien.<br />

Mit dem Fahrstuhl des Grauens beginnt die<br />

Reise ins schaurige Mittelalter, führt mit<br />

dem Kahn über die Spree, die Peststraße<br />

entlang zu den verschollenen Katakomben<br />

<strong>und</strong> endet beim Schlächter von <strong>Berlin</strong>.<br />

Nichts für schwache Nerven.<br />

Bis 22. Februar 2015<br />

CROSSROADS<br />

In dieser furiosen Show prallen Zirkus-,<br />

Tanz- <strong>und</strong> So<strong>und</strong>welten aufeinander – <strong>und</strong><br />

lösen dabei die Grenzen zwischen Körper<br />

<strong>und</strong> Instrument, zwischen Bewegung <strong>und</strong><br />

Musik auf. Lassen auch Sie sich verwandeln<br />

– für eine Nacht voller Anmut, Wahn <strong>und</strong><br />

Witz! Sechs Künstler aus aller Welt verlassen<br />

hier gemeinsam den sicheren Kreis der<br />

klassischen Zirkus-, Tanz- <strong>und</strong> Konzertarena<br />

<strong>und</strong> nehmen die Abzweigung ins Unerforschte.<br />

Sängerin Iza Mortag Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

ihre Artistenkollegen liefern den So<strong>und</strong>track<br />

höchst selbst live ab: buhlerisches<br />

Punk Cabaret, flackernde Elektroso<strong>und</strong>s<br />

für Kopf <strong>und</strong> Beine <strong>und</strong> sinnlich knisternde<br />

Todeswalzer, die das Leben beschwören.<br />

Diese Show beweist, dass eine Kreuzung<br />

erst der Anfang einer Reise ist.<br />

DEUTSCHES HISTORISCHES<br />

MUSEUM<br />

Unter den Linden 2, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.dhm.de<br />

Bis 7. Dezember 2014<br />

1914–1918. Der Erste Weltkrieg<br />

Der Erste Weltkrieg prägte die Geschichte<br />

des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts nachhaltig. Bis<br />

heute wirkt er in politischen Strukturen <strong>und</strong><br />

Mentalitäten der Europäer nach: Er war der<br />

erste moderne, industrialisierte <strong>und</strong> totale<br />

Massenkrieg, durch ihn starben Millionen von<br />

Soldaten <strong>und</strong> Zivilisten. Im Gegensatz zu den<br />

Ländern Westeuropas ist das Wissen über<br />

<strong>und</strong> die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg<br />

in Deutschland vom Zweiten Weltkrieg<br />

überdeckt. Die Ausstellung des Deutschen<br />

Historischen Museums verbindet ereignis<strong>und</strong><br />

kulturgeschichtliche Ansätze. Ausgehend<br />

von 15 ausgesuchten Orten erzählt sie<br />

Verlauf <strong>und</strong> Folgen des Kriegsgeschehens mit<br />

seinen unterschied lichen Auswirkungen auf<br />

die Gesellschaften <strong>und</strong> die Bevölkerungen.<br />

GALERIE WAGNER + PARTNER<br />

Strausberger Platz 8, 10243 <strong>Berlin</strong><br />

www.galerie-wagner-partner.de<br />

12. September bis 25. Oktober 2014<br />

Claas Gutsche<br />

Claas Gutsche fokussiert sich in seiner Ausstellung<br />

auf eine erst in den letzten Jahren<br />

wieder zeitgemäß gewordene grafische Technik,<br />

den Linolschnitt. Seine teils übergroßen<br />

Formate, gedruckt auf Japanpapier, setzen<br />

sich mit medialen Bildern <strong>und</strong> ihrer Umdeutung<br />

auseinander. Mit »changing truth«<br />

widmet sich Gutsche erstmals stärker seiner<br />

Herkunft <strong>und</strong> greift zu Bildvorlagen, die<br />

ausschließlich Architektur oder Gebäudeelemente<br />

zeigen, die in direkter Verbindung zur<br />

DDR stehen. Wie prägt Architektur unsere Erinnerung<br />

einer bestimmten Zeit? Hinter banal<br />

wirkenden Ausschnitten von Gebäudehäuten<br />

oder Interieurs verbergen sich dutzende<br />

Bilder, die nur in der DDR aufgewachsene<br />

Betrachter direkt abrufen können.<br />

JÜDISCHES MUSEUM BERLIN<br />

Lindenstraße 9 –14, 10969 <strong>Berlin</strong><br />

www.jmberlin.de<br />

Bis 16. November 2014<br />

I. Weltkrieg in jüdischer Erinnerung<br />

Im Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit<br />

<strong>und</strong> Ausgrenzung bildet der Erste Weltkrieg<br />

einen zentralen Bezugspunkt deutschjüdischer<br />

Erinnerungskultur. Aus den reichhaltigen<br />

Beständen zu diesem Thema in den<br />

Sammlungen des Jüdischen Museums <strong>Berlin</strong><br />

zeigt es anlässlich des Gedenkjahrs zum Ausbruch<br />

des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren<br />

einen repräsentativen Querschnitt. Von besonderer<br />

Bedeutung sind in diesem Zusammenhang<br />

die Werke jüdischer Künstler wie<br />

Hermann Struck, Jacob Steinhardt oder Ernst<br />

Oppler, die als Soldaten ihre Begegnung mit<br />

den osteuropäischen Juden in Zeichnungen<br />

festhielten. Die meisten Objekte, die in der<br />

Kabinettausstellung zu sehen sein werden,<br />

zeigen hingegen den Kriegsalltag.<br />

KABARETT-THEATER DISTEL<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 101, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.distel-berlin.de<br />

2. Oktober 2014 (Premiere)<br />

Im Namen der Raute<br />

Obama <strong>und</strong> Merkel wollen im exklusiven<br />

<strong>Berlin</strong>er Hotel Adlon zu einem Treffen<br />

zusammenkommen. Doch die Sicherheitskräfte<br />

werden durch zahlreiche Indizien<br />

darauf aufmerksam, dass es im Hotel zu einer<br />

Entführung gekommen sein muss. Was<br />

sie nicht ahnen: Es ist nur ein scherzhaftes<br />

Braut-Kidnapping. Doch das ist aber inzwischen<br />

selbst völlig außer Kontrolle geraten.<br />

Überfordertes Personal, übermotivierte<br />

Sicherheitsleute <strong>und</strong> übellaunige Politiker<br />

jagen durch die Katakomben des Traditionshotels.<br />

Und last but not least taucht<br />

auch die Kanzlerin höchstpersönlich auf –<br />

zu einem Rendezvous der ganz besonderen<br />

Art. Ein turbulenter Abend mit handfester<br />

Politik <strong>und</strong> saukomischen Verwicklungen.<br />

Fotos unten: 1. DHM; 2. Claas Gutsche; 3. Jens Ziehe; 4. Jörg Metzner Fotos oben: 1. Lino Zagato; 2. Michael Wesely; 4. Chamäleon Theater<br />

48 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


LUMAS <strong>Berlin</strong><br />

MARTIN-GROPIUS-BAU BERLIN<br />

MUSEUM FÜR<br />

KOMMUNIKATION BERLIN<br />

NEUE NATIONALGALERIE<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 71, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.lumas.de<br />

Niederkirchnerstraße 7, 10963 <strong>Berlin</strong><br />

www.gropiusbau.de<br />

Leipziger Straße 16, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.mfk-berlin.de<br />

Potsdamer Straße 50, 10785 <strong>Berlin</strong><br />

www.neue-nationalgalerie.de<br />

Fotos unten: 1. Serious Fun/Quatsch Comedy Club; 2. Veranstalter; 3. Geri Born; 4. R. Pater Fotos oben: 1. Michel Comte; 2. Dänisches Nationalmuseum, Kopenhagen; 4. Moshe Gershuni<br />

26. September bis 19. November 2014<br />

Into the Wild<br />

Mit der Ausstellung »Into the Wild« nimmt<br />

LUMAS <strong>Berlin</strong> den Betrachter mit auf eine<br />

visuelle Reise nach Südafrika, zur Serengeti-<br />

Steppe <strong>und</strong> zu einer fast vergessenen Inselgruppe<br />

im Indischen Ozean. Fünf Künstler<br />

zeigen mit ergreifenden Aufnahmen Wildtiere<br />

voller Schönheit, Stolz <strong>und</strong> Würde.<br />

Während Caroline Gibello, Horst Klemm<br />

<strong>und</strong> Jody MacDonald majestätisch anmutende<br />

Löwen oder sanftmütige Elefanten<br />

in beeindruckenden Landschaften inszenieren,<br />

schafft der Fotograf Wolf Ademeit<br />

Portraits von großer Nähe. Michel Comte<br />

dagegen vereint Fashion- <strong>und</strong> Tierfotografie<br />

zu faszinierenden Kompositionen.<br />

Die Arbeiten der Künstler berichten vom<br />

Zauber der Ferne <strong>und</strong> von der w<strong>und</strong>ersamen<br />

Vielfalt unserer Natur.<br />

QUATSCH COMEDY CLUB<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 107, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.quatsch-comedy-club.de<br />

13. Oktober (Premiere)<br />

Ole Lehmann<br />

In seiner brandneuen Show »Geiz ist ungeil«<br />

fragt sich Ole Lehmann, der von Thomas Hermanns<br />

entdeckt wurde <strong>und</strong> längst eine feste<br />

Größe in der deutschen Comedy-Szene ist: »In<br />

was für einer Welt leben wir eigentlich? Wir<br />

schreien, wenn der Postmann zweimal klingelt<br />

<strong>und</strong> Schuhe bringt, wir dürfen Schnitzel<br />

nicht <strong>mehr</strong> Schnitzel nennen <strong>und</strong> wir sollen<br />

geizig sein, wenn wir ein elektronisches Gerät<br />

kaufen. Schluss damit!« Mit seiner einzigartig<br />

lustigen Sichtweise auf die Dinge zeigt er uns,<br />

wie man eine zufriedenere <strong>und</strong> entspanntere<br />

Zeit hat. »So muss Leben!«, sagt er <strong>und</strong> geht<br />

nicht nur mit gutem Beispiel, sondern auch<br />

mit einer gehörigen Portion Humor <strong>und</strong> einer<br />

Menge Songs voran. Und verspricht dem<br />

Publikum, dass es nach seiner Show wissen<br />

wird: »Geiz ist ungeil!«<br />

10. September 2014 bis 4. Januar 2015<br />

Die Wikinger<br />

Furchterregende Krieger <strong>und</strong> Eroberer,<br />

welterfahrene Seefahrer, Handelsleute,<br />

Bauern <strong>und</strong> hoch spezialisierte Handwerker<br />

– all diese Beschreibungen prägen das Bild<br />

der Wikinger. Vom 9. bis 11. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

dominierten sie den Nord- <strong>und</strong> Ostseeraum<br />

<strong>und</strong> unternahmen Reisen bis nach<br />

Nordamerika oder Byzanz. Im Zentrum der<br />

Ausstellung steht das größte bekannte<br />

Kriegsschiff der Wikinger mit einer Länge<br />

von 37 Metern. Es wird erstmals der Öffentlichkeit<br />

gezeigt. Ein Forscherteam des<br />

Nationalmuseums Kopenhagen, des British<br />

Museum London <strong>und</strong> der Staatlichen<br />

Museen zu <strong>Berlin</strong> ist zusammengekommen,<br />

um berühmte alte <strong>und</strong> sensationelle neue<br />

archäologische F<strong>und</strong>e für ein breites Publikum<br />

zu präsentieren.<br />

Tempodrom<br />

Möckernstraße 10, 10963 <strong>Berlin</strong><br />

www.tempodrom.de<br />

20. bis 22. September 2014<br />

Helge Schneider<br />

Helge Schneider (Pretty Joe) geht wieder<br />

auf Tournee. Dafür hat er seine neue siebenköpfige<br />

Band »Die Dorfschönheiten« fein<br />

herausgeputzt. Neben den Hits seines neuen<br />

Albums »Sommer, Sonne, Kaktus«, mit dem<br />

der Komiker erstmals die Spitze der deutschen<br />

Album Charts eroberte, werden Helge<br />

& seine Fre<strong>und</strong>e auch wieder alte Klamotten,<br />

aber mit neuer Melodie <strong>und</strong> anderem Text,<br />

spielen: Ob Katzeklo, Wurstfachverkäuferin<br />

oder Texas entscheidet der Boss erst auf der<br />

Bühne. Dabei glänzt er auch an vielen Instrumenten<br />

wie Klavier, Trompete, Quetschkommode<br />

oder panischer Flöte. Zwischen den<br />

Liedern nimmt er sich immer wieder Zeit<br />

zum Tee trinken <strong>und</strong> dem Publikum ein paar<br />

unglaublich wahre Geschichten aufzutischen.<br />

26. September 2014 bis 22. Februar 2015<br />

In 80 Dingen um die Welt<br />

Die Geschichte <strong>und</strong> Geschichten der<br />

Globalisierung werden in der Ausstellung<br />

»In 80 Dingen um die Welt« lebendig. Auf<br />

den Spuren von Jules Vernes‘ Roman »In<br />

80 Tagen um die Welt« lädt diese ein zu<br />

einer Entdeckungsreise um den Globus<br />

<strong>und</strong> durch die Zeit. Auf ihrem Weg stoßen<br />

die Besucher auf F<strong>und</strong>stücke wie einen<br />

Reiseschreibtisch, einen Gehstock mit<br />

integriertem Kompass oder ein Stück des<br />

Unterseekabels, das Europa mit Amerika<br />

auf einer Länge von 3.000 Kilometern verband.<br />

Neben den 80 Dingen, die die Reise<br />

um die Erde nachzeichnen, zeugen viele<br />

weitere Exponate von der Vermessung,<br />

Vernetzung <strong>und</strong> Beschleunigung der Welt<br />

<strong>und</strong> berichten von der Begegnung Europas<br />

mit fremden Ländern <strong>und</strong> Kulturen.<br />

TIPI am Kanzleramt<br />

Große Querallee, 10557 <strong>Berlin</strong><br />

www.tipi-am-kanzleramt.de<br />

9. bis 26. September 2014<br />

Sechsminuten<br />

13. September bis 31. Dezember 2014<br />

Moshe Gershuni<br />

Der 1936 in Tel Aviv geborene Moshe<br />

Gershuni ist einer der bedeutendsten<br />

lebenden israelischen Künstler. Sein Werk<br />

– ein fortlaufendes Projekt über <strong>mehr</strong> als<br />

vierzig Jahre – ist kompromisslos, <strong>und</strong> seine<br />

Produktion an Gemälden, Zeichnungen <strong>und</strong><br />

Skulpturen lässt viel Raum für Assoziationen.<br />

Gleichzeitig sinnlich <strong>und</strong> konzeptuell,<br />

emotional <strong>und</strong> kritisch, authentisch <strong>und</strong> gut<br />

inszeniert. Gershuni arbeitet horizontal. Er<br />

bedeckt den Boden mit Papier <strong>und</strong> kriecht<br />

mit seinen in Farbe getränkten, an eine<br />

bluttriefende W<strong>und</strong>e erinnernden Händen<br />

darüber. »No Father No Mother« ist die<br />

erste einem Israeli gewidmete umfassende<br />

Einzelausstellung in der Neuen Nationalgalerie<br />

<strong>und</strong> zugleich Gershunis erste bedeutende<br />

Einzelausstellung in einem Museum<br />

außerhalb Israels.<br />

Wintergarten Varieté<br />

Potsdamer Str. 96, 10785 <strong>Berlin</strong><br />

www.wintergarten-berlin.de<br />

Bis 5. Oktober 2014<br />

Der helle Wahnsinn<br />

Das neue Programm der Schweizer Bühnenstars<br />

Ursus & Nadeschkin ist ein vom Kopf auf Artistical, wie es wohl wirklich nur in <strong>Berlin</strong><br />

Der helle Wahnsinn ist ein berlinesques<br />

die Füße <strong>und</strong> wieder zurück gewirbeltes Stück entstehen kann. Eine so bisher nicht dagewesene<br />

Mischung aus Akrobatik, Tanz <strong>und</strong><br />

Theater: Es startet fulminant, atemberaubend,<br />

spektakulär – <strong>und</strong> ist schneller zu Ende, als Live-Musik erzählt die Geschichte von heller<br />

einem lieb ist. Der Vorhang fällt <strong>und</strong> die Vorstellung<br />

beginnt; dann, wenn man alles oder len Zeit. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg<br />

Phantasie <strong>und</strong> Lebensfreude in einer dunk-<br />

nichts <strong>mehr</strong> erwartet. Die Show ist zu Ende wird der homosexuelle, schillernde Paradiesvogel<br />

Herbert Maria Freiherr von Heymann<br />

<strong>und</strong> das Publikum will nicht gehen. Zugabe?<br />

Das Publikum findet, dass sechs Minuten keine zu »Heilungszwecken« in eine Irren anstalt<br />

abendfüllende Show sind – Ursus <strong>und</strong> Nadeschkin<br />

finden, dass in diesem Konzentrat alles viele schräge Insassen, die alle in der Anstalt<br />

eingewiesen. Dort angekommen trifft er auf<br />

drin ist, was eine Show braucht. Ein Abend ein bitteres Dasein fristen, allein gelassen<br />

voller Wendungen <strong>und</strong> skurriler Ein- <strong>und</strong> Reinfälle.<br />

Mit reizvoll unverständlich geführten Geschichten. Das ändert sich jedoch, als von<br />

mit ihren Wahnvorstellungen, Fantasien <strong>und</strong><br />

Wortgefechten nehmen Ursus & Nadeschkin Heymann hinzukommt. Eine kunterbunte,<br />

die Regeln des heutigen Showbusiness aufs schräge, w<strong>und</strong>erbare Revue.<br />

Korn.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 49


in eigener sache<br />

Schreiben <strong>und</strong> Gewinnen!<br />

Schreiben Sie uns Ihre Meinung zum Heft: Was gefällt Ihnen gut, was weniger? Welche<br />

Anregungen haben Sie? Unter allen Einsendern verlosen wir wieder fünf Abonnements<br />

von »<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong>«, fünf Powder Spray von J.S. Douglas Söhne im nostalgischen<br />

Pouf-Flakon sowie insgesamt vier duftende Geschenksets von Lush. Senden Sie uns bis<br />

spätestens zum 30. September 2014 eine E-Mail an AS@NehringVerlag.DE, Post an Verlag<br />

Frank Nehring, Zimmerstraße 56, 10117 <strong>Berlin</strong>, Kennwort: »Dufte«. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Impressum<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />

DAS MAGAZIN DER NEUEN MITTE<br />

Nr. 3 | 2014<br />

Verlag<br />

Verlag Frank Nehring GmbH<br />

Zimmerstraße 56, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Tel.: +49 30 479071-0<br />

E-Mail: info@OfficeABC.DE<br />

www.friedrichstrasse-magazin.de<br />

Geschäftsführer/Herausgeber<br />

Frank Nehring<br />

Verlagsleiter<br />

Dr. Robert Nehring<br />

Redaktion<br />

Anja Strebe (Leitung)<br />

E-Mail: AS@NehringVerlag.DE<br />

Janine Pirk-Schenker<br />

E-Mail: JP@NehringVerlag.DE<br />

Verlost werden vier verschiedene Geschenksets mit<br />

Duftseifen, Badekugeln oder Schaumbad von Lush.<br />

Treffpunkt Bar<br />

Cocktails gewinnen für die VELVET LounGE<br />

Die Lounge des Arcotel Velvet <strong>Berlin</strong>.<br />

Die limitierte Edition von Douglas gibt es<br />

in der Duftrichtung Lavendel & Thymian.<br />

Eine gesellige R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ein<br />

leckerer Cocktail in einer netten Bar –<br />

das könnte ein interessanter Abend<br />

werden. In der Velvet Lounge des<br />

Arcotel Velvet <strong>Berlin</strong> ist dies<br />

sogar mit einem Krimi möglich.<br />

Hier läuft jeden Sonntag ab 20.15 Uhr<br />

der Tatort auf Großbildleinwand,<br />

gemeinsames Täterraten inklusive.<br />

Doch auch ohne Krimi kann man<br />

hier leckere Cocktails genießen <strong>und</strong><br />

entspannen. Wir verlosen dreimal<br />

einen Gutschein für einen Drink Ihrer<br />

Wahl. Senden Sie uns bis spätestens<br />

zum 15. Oktober 2014 eine E-Mail an<br />

AS@NehringVerlag.DE, Post an Verlag<br />

Frank Nehring, Zimmerstraße 56,<br />

10117 <strong>Berlin</strong>, Kennwort: »Cocktail«.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Tel.: +49 30 479071-0<br />

Fax: +49 30 479071-20<br />

Anzeigen & Vertrieb<br />

Tobias Meier<br />

E-Mail: TM@NehringVerlag.DE<br />

Tel.: +49 30 479071-28<br />

Layout/Grafik<br />

F. Flach, typegerecht berlin<br />

www.typegerecht.de<br />

Titelfoto<br />

Susann Welscher<br />

Druck<br />

DCM Druck Center Meckenheim GmbH<br />

ISSN 2191-2130<br />

Erscheinungsweise, Einzelverkaufs<strong>und</strong><br />

Abonnementpreise<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> erscheint viermal im<br />

Jahr. Der Einzelverkaufspreis der Printausgabe<br />

beträgt 5 €. Der Abonnementpreis beträgt 19 €<br />

für vier Ausgaben inklusive Versandkosten.<br />

Der Vertrieb erfolgt über ausgewählte Partner<br />

<strong>und</strong> Locations in <strong>Berlin</strong>-Mitte. Alle Rechte<br />

vorbehalten. Nachdruck oder Kopien nur mit<br />

vorheriger schriftlicher Genehmigung des<br />

Verlags. Für die Richtigkeit <strong>und</strong> Vollständigkeit<br />

der Angaben wird keine Gewähr<br />

übernommen.<br />

50 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014


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maximiliansberlin<br />

Jetzt schlüpfts scho’ nei!<br />

Oktoberfest im Maximilians,<br />

19. <strong>und</strong> 20. September.<br />

Friedrichstr. 185–190 · U-Bhf. Stadtmitte<br />

Tel.: 030 - 20 45 05 59 · www.maximiliansberlin.de

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