Berlin Friedrichstraße Metropole, Mode und mehr (Vorschau)
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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Das Magazin der neuen Mitte<br />
nr. 3/2014 · 5 Euro<br />
IM GESPRÄCH Mit<br />
Dr. József Czukor, Botschafter von Ungarn<br />
Prof. Dr. Christoph Stölzl, Kurator<br />
Janet Seker, Geschäftsführerin<br />
Hendrik Frobel, Geschäftsführer<br />
LIFESTYLE<br />
<strong>Mode</strong>-Trends für den Herbst<br />
Shopping-Guide<br />
Exklusives Wohnen<br />
Gut essen <strong>und</strong> trinken<br />
Kultur in Mitte<br />
HistOrie<br />
Historische Gebäude in Mitte<br />
im Wandel<br />
<strong>Metropole</strong>, <strong>Mode</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>mehr</strong><br />
<strong>Berlin</strong> ist dufte,<br />
Mitte ist cool!
Rubrik | BeitragsTitel<br />
ARCHE · BARBARA BUI · CHRISTIAN WIJNANTS ·<br />
DIANE VON FÜRSTENBERG · ESSENTIEL · IRO · JOSEPH HOMME ·<br />
LIL PARIS · BY MALENE BIRGER · RAS · STELLA LUNA<br />
GALERIES LAFAYETTE | FRIEDRICHSTRASSE 76-78 | 10117 BERLIN<br />
WWW.GALERIESLAFAYETTE.DE | FACEBOOK.COM/GALERIESLAFAYETTEBERLIN<br />
2 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
EDITORIAL<br />
<strong>Berlin</strong> ist dufte, Mitte ist cool!<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
<strong>Berlin</strong> ist echt schnufte, dufte oder knorke. Neudeutsch meint das, <strong>Berlin</strong> ist echt cool, heißt<br />
angesagt. Wenn Sie Besucher unserer Stadt sind, erleben Sie das gerade. Wenn Sie hier wohnen<br />
<strong>und</strong> arbeiten, sollten Sie es wissen, auch wenn es manchmal schwerfällt, im Alltäglichen das<br />
Besondere auszumachen. <strong>Berlin</strong> ist cool <strong>und</strong> das behaupten nicht nur Digital Natives, Start-up-<br />
Gründer, Lebens- <strong>und</strong> sonstige Künstler.<br />
Foto: Christine Trabert<br />
Einer meiner Fre<strong>und</strong>e aus dem Hessischen ist fest entschlossen, nach Beendigung seines Arbeitslebens<br />
den neuen Lebensabschnitt in <strong>Berlin</strong> zu starten. Ich konnte ihm nur zuraten, denn<br />
<strong>Berlin</strong> hat fast alles für jeden zu bieten. Suchen Sie sich Ihren Kiez, Ihre Community <strong>und</strong> führen<br />
Sie das Leben, das Sie sich wünschen. <strong>Berlin</strong> mit seiner Größe, seiner sich ständig erneuernden<br />
Bevölkerung <strong>und</strong> seiner großstädtischen Toleranz mag zwar noch weit hinter New York <strong>und</strong><br />
London liegen, ist aber in Deutschland unbestritten unvergleichbar <strong>und</strong> die Nummer eins.<br />
<strong>Berlin</strong> ist <strong>Mode</strong>stadt <strong>und</strong> das nicht etwa, weil hier alle immer den neuesten Look tragen, nein,<br />
im Gegenteil. Hier gibt es so viele persönliche Stilrichtungen, dass man meinen könnte, jeder<br />
trägt, was er will <strong>und</strong> alle ertragen das.<br />
<strong>Berlin</strong> ist Kulturstadt <strong>und</strong> bietet täglich eine unüberschaubare Menge von Angeboten aller<br />
Genres. <strong>Berlin</strong> ist die Stadt für Genießer von deftig heftig bis hin zu den mit Sternen gekochten<br />
Köstlichkeiten. <strong>Berlin</strong> besitzt eine Historie, die weit zurück reicht, hat aber auch jüngere Zeitgeschichte<br />
geschrieben <strong>und</strong> eine große Perspektive als moderne Weltstadt.<br />
Und: <strong>Berlin</strong> hat – im Gegensatz zu den meisten Städten – nicht ein Zentrum, sondern viele.<br />
Aber es gibt nur eine Mitte <strong>und</strong> die liegt um die <strong>Friedrichstraße</strong> herum. Diese Mitte ist Gegenstand<br />
von <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong>. Hier spiegelt sich <strong>Berlin</strong> in besonderer Art <strong>und</strong> unser Magazin<br />
soll Ihnen bei der Orientierung helfen, soll Sie anregen.<br />
Deshalb finden Sie hier die <strong>Mode</strong> für den Herbst mit Blitzlichtern von der Fashion Week, Tipps<br />
für gute Restaurants, wo man sich mit Fre<strong>und</strong>en oder Kollegen treffen kann, <strong>und</strong> natürlich<br />
ausgewählte kulturelle Angebote. Darüber hinaus lernen Sie Menschen kennen, die die Mitte<br />
<strong>Berlin</strong>s prägen, sei es als Diplomat Ungarns, als Geschäftsführerin der größten U-Bahnbaustelle<br />
oder als Kuratoriumsvorsitzender der Interessengemeinschaft, die gerade ihren Namen IG<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> gegen DIE MITTE getauscht hat.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Durchblättern.<br />
Ihr<br />
Frank Nehring<br />
Und wenn Sie <strong>mehr</strong> <strong>und</strong> regelmäßig unser Magazin lesen wollen,<br />
schicken Sie uns eine Mail an TM@NehringVerlag.DE.<br />
Beachten Sie<br />
unsere Verlosungen!<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 3
Inhalt<br />
30<br />
20<br />
26<br />
22<br />
42<br />
4 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
PEOPLE<br />
10 Stadtmenschen<br />
12 <strong>Berlin</strong>s Diplomaten<br />
Interview mit Dr. József Czukor, Botschafter von Ungarn<br />
15 Wohin mit der Mitte?<br />
Interview mit Prof. Christoph Stölzl,<br />
Kuratoriumsvorsitzender DIE MITTE e. V.<br />
36<br />
SHOPPING<br />
17 Der Herbst wird bunt<br />
Shopping-Tipps für <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
20 <strong>Mode</strong>-Trends für den Herbst<br />
Materialmix<br />
<strong>Mode</strong> im Quadrat<br />
24 Da legst di nieda!<br />
Shopping-Tipps zum Oktoberfest<br />
MEET & GREET<br />
26 Auf zur Wiesn<br />
Oktoberfest feiern in Mitte<br />
28 Business-Lunch<br />
Gute Adressen in Mitte: Ges<strong>und</strong>, schnell <strong>und</strong> schmackhaft<br />
HOME & WORK<br />
30 Historisches Voßpalais wiederbelebt<br />
Sanierungsarbeiten fast abgeschlossen<br />
32 Die Finanzen im Blick<br />
Janet Seker – Finanzchefin der U5-Baustelle<br />
38<br />
12<br />
CULTURE<br />
34 Lesenswertes über <strong>Berlin</strong><br />
Buchvorstellungen<br />
36 Fashion Week<br />
Impressionen<br />
38 Jahresempfang der IG <strong>Friedrichstraße</strong><br />
Impressionen<br />
42 <strong>Mode</strong>rner Zirkus ist gefragt<br />
Das Chamäleon in den Hackeschen Höfen feiert Jubiläum<br />
44 Damals <strong>und</strong> Heute<br />
Historische Gebäude in Mitte im Wandel<br />
47 Einladung zum Golfturnier<br />
48 <strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights<br />
Herbst 2014<br />
STANDARDS<br />
6 News<br />
40 Stadtkarte<br />
<strong>Berlin</strong>s Neue Mitte auf einen Blick<br />
50 In eigener Sache<br />
Impressum, Verlosung<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 5
news<br />
News<br />
Ein Mauerstück aus Schokolade inklusive Graffitis.<br />
Die Mauer zum Naschen<br />
Ein 2,50 Meter hohes <strong>und</strong> ein Meter breites<br />
Stück der <strong>Berlin</strong>er Mauer ist in 210 St<strong>und</strong>en<br />
Handarbeit aus reiner Schokolade entstanden.<br />
Ab dem 22. September können<br />
Schokoladenfre<strong>und</strong>e das geschichtsträchtige<br />
Kunstwerk bei Fassbender & Rausch am<br />
Gendarmenmarkt bew<strong>und</strong>ern. Das neue<br />
Exponat wurde anlässlich des 25. Jahrestags<br />
des Mauerfalls gefertigt. Ein Foto von sich<br />
<strong>und</strong> der Schokoladenmauer können die Besucher<br />
auch machen: Man kann sich daneben,<br />
davor oder auch dahinter ablichten lassen,<br />
<strong>und</strong> ein Loch in dem Kunstwerk ermöglicht<br />
einen Blick auf die andere Mauerseite.<br />
Passend zum Erinnerungsfoto gibt’s das<br />
Mauerstück als schokoladenes Souvenir<br />
en miniatur zu kaufen.<br />
www.fassbender-rausch.de<br />
Die Kunst-Installation im Jüdischen Museum <strong>Berlin</strong>.<br />
Roboter-Installation<br />
Erstmals schreibt ein eigens für hebräische Buchstaben programmierter Industrieroboter eine Tora. Die<br />
Kunst-Installation »bios [torah]« im Jüdischen Museum <strong>Berlin</strong> bildet einen Kontrapunkt zum Toraschreiber<br />
in der Ausstellung »Die Erschaffung der Welt – Illustrierte Handschriften aus der Braginsky Collection«.<br />
Der Schreibarm mit Kalligrafiefeder <strong>und</strong> Tinte arbeitet im menschlichen Schreibtempo täglich zehn St<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> wird am Ende lautlos <strong>und</strong> elegant 304.805 hebräische Buchstaben von rechts nach links in der<br />
hebräischen Schreibweise zu Papier gebracht haben. Der Roboter braucht für die Vollendung auf der 80<br />
Meter langen Papierrolle nur drei Monate; ein eigens dafür ausgebildeter Schreiber benötigt für diesen<br />
sakralen Akt in der Regel ein Jahr oder <strong>mehr</strong>. Bis Januar 2015 entstehen auf diese automatisierte Weise<br />
zwei Tora-Rollen, deren erste in die Sammlung des Jüdischen Museums <strong>Berlin</strong> aufgenommen wird.<br />
www.jmberlin.de<br />
An Teilung erinnern<br />
Eine Lichtergrenze symbolisiert den ehemaligen Mauerverlauf.<br />
Am 9. November 2014 jährt sich der Mauerfall zum 25. Mal. Höhepunkt der zahlreichen Veranstaltungen<br />
aus diesem Anlass wird am Wochenende des 9. November die symbolische Lichtgrenze mit tausenden<br />
illuminierten Ballons sein. Sie verläuft 15 Kilometer zwischen der Bornholmer Straße bis zur East Side<br />
Gallery <strong>und</strong> der Oberbaumbrücke. Eine begleitende Open-Air-Ausstellung entlang der Lichtgrenze wirft<br />
dabei einen Blick zurück auf die Teilungsgeschichte, die Friedliche Revolution <strong>und</strong> den Mauerfall. Die Ausstellung<br />
erzählt mit Fotos <strong>und</strong> Texten »Mauergeschichten« an jeweils ausgewählten historischen Orten.<br />
Zudem sind sechs Publikumsorte entlang der Gesamtstrecke als Treff- <strong>und</strong> Informationspunkte geplant.<br />
Auf diese Weise wird an das gewaltige Ausmaß der <strong>Berlin</strong>er Mauer erinnert, an das historisch bedeutende<br />
Ereignis des Mauerfalls sowie die Freude über das glückliche Ende der Teilung.<br />
www.berlin.de/mauerfall2014<br />
Fotos: oben: Jüdisches Museum <strong>Berlin</strong>/Yves Sucksdorff; mitte: Fassbender & Rausch; unten: Daniel Bueche/Kulturprojekte <strong>Berlin</strong>_WHITEvoid/Christopher Bauder<br />
6 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Vorübergehend geschlossen<br />
Foto: Nina Straßgütl<br />
Seit Juli 2014 ist die <strong>Berlin</strong>ische Galerie vorübergehend wegen Sanierungs arbeiten<br />
geschlossen. Nach zehn Jahren am Standort in <strong>Berlin</strong>-Kreuzberg wird<br />
das Museumsgebäude technisch modernisiert. Die landeseigene <strong>Berlin</strong>er<br />
Immobilienmanagement GmbH (BIM) ist mit den Sanierungsarbeiten beauf<br />
tragt. Betroffen sind vor allem die Ausstellungsräume <strong>und</strong> das Depot, in<br />
dem die Kunstwerke der fünf Sammlungsbereiche des Museums lagern. Die<br />
Mitarbeiter der <strong>Berlin</strong>ischen Galerie informieren während der Sanierungsphase<br />
über die Website <strong>und</strong> den Newsletter über temporäre Projekte, geben<br />
Einblicke in die Museumsarbeit, lassen Experten zu Wort kommen <strong>und</strong> stellen<br />
die Kunst der Sammlung vor. Das Atelier Bunter Jakob bietet während der<br />
Schließzeit ein vielfältiges Programm an <strong>und</strong> begibt sich mit Kursen, Workshops<br />
<strong>und</strong> Projekten auf Entdeckungstouren in den Stadtraum. Im Frühjahr<br />
2015 wird das Museum wiedereröffnen <strong>und</strong> plant bereits große Ausstellungen.<br />
Außerdem gibt es einen Gr<strong>und</strong> <strong>mehr</strong> zum Feiern: Die <strong>Berlin</strong>ische Galerie<br />
begeht im kommenden Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum.<br />
www.berlinischegalerie.de<br />
In der <strong>Berlin</strong>ischen Galerie wird die Sprinkleranlage saniert.<br />
Image 4c 89 122 TIM Urlaub 08.14_Image 4c 60 190 TIM Gourmethöhepunkte<br />
Zu den Spezialitäten aus Belgien gehört auch Schokolade.<br />
Belgische Wochen<br />
Vom 8. bis 20. September finden in <strong>Berlin</strong> die Belgischen Wochen statt. Neben<br />
dem KaDeWe, dem Waldorf Astoria <strong>und</strong> der Königlichen Gartenakademie ist<br />
auch der <strong>Berlin</strong> Capital Club einer der Veranstaltungsorte. Ziel ist es, während<br />
dieser Aktionswochen Belgien als ein Land des »guten Lebens« mit der großen<br />
Vielfalt <strong>und</strong> Qualität zu promoten <strong>und</strong> dessen Speisen- <strong>und</strong> Getränkekultur<br />
auf dem deutschen Markt bekannt zu machen. So wird es beispielsweise im<br />
Restaurant des <strong>Berlin</strong> Capital Club Belgische Spezialitäten geben. Bei einem<br />
Tasting-Event bekommen außerdem Händler die Gelegenheit, ihre Produkte<br />
an verschiedenen thematischen Ständen zu präsentieren. Höhepunkte der<br />
Verkostung sind die belgischen Spezialbiere sowie die Köstlichkeiten aus dem<br />
Schokoladenatelier von Neuhaus. Organisiert werden die Belgischen Wochen<br />
in <strong>Berlin</strong> von der Belgischen Botschaft <strong>und</strong> dem Verband der belgischen<br />
Lebensmittelindustrie.<br />
www.diplomatie.belgium.be/de/deutschland<br />
3 x Traumurlaub nach Maß<br />
Wählen Sie Ihr persönliches Urlaubsambiente<br />
in den Maritim Ostsee-Hotels!<br />
Im Maritim Clubhotel Timmendorfer Strand ist kein Tag<br />
wie der andere – Aktivitäten, Sport <strong>und</strong> Unterhaltung für<br />
sportbegeisterte Gäste, Familien <strong>und</strong> Kinder.<br />
Im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand – Erholung pur im<br />
großen Wellnessbereich bei exklusiver Strandlage direkt im<br />
Herzen der Fussgängerzone des quirligen Urlaubsortes.<br />
Im Maritim Strandhotel Travemünde mit direkter Strandlage<br />
an der berühmten Travemündung – atemberaubender<br />
Ausblick auf die ganze Lübecker Bucht garantiert.<br />
M Service Center Ostsee · Reservierungsbüro<br />
Strandallee 73 · 23669 Timmendorfer Strand<br />
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Betriebsstätten der M Hotelgesellschaft mbH · Herforder Straße 2 · 32105 Bad Salzuflen<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 7
news<br />
Über 100 Sterne wurden schon vergeben.<br />
20 neue Stars verewigt<br />
20 neue Sterne gibt es auf dem Boulevard der Stars am Potsdamer Platz. Nachdem<br />
im vergangenen Jahr keine Sterne auf dem Boulevard aufgebracht werden<br />
konnten, sind es nun gleich zwei Star-Jahrgänge, die in diesem »wachsenden<br />
Denkmal« verewigt werden. »Neben der Einzelleistung beachten wir auch<br />
immer, dass das Tableau stimmt: Alle Gewerke, verschiedene Generationen,<br />
Schulen <strong>und</strong> Epochen der 7. Kunst sollen bei jedem Durchgang zu finden sein«,<br />
so Alfred Holighaus, Jurymitglied von der Deutschen Filmakademie. Neue Sternbesitzer<br />
sind unter anderem Daniel Brühl, Andreas Dresen, Diane Kruger <strong>und</strong><br />
Hannelore Elsner. Insgesamt sind nun 101 Sterne auf dem Boulevard vergeben.<br />
www. boulevard-der-stars-berlin.de<br />
Die Ausstellungsräume der Galerie wurden wie Wohnräume gestaltet.<br />
Kunst wie daheim<br />
Seit kurzem präsentiert sich die Lumas Galerie Mitte in den Hackeschen<br />
Höfen in einem neuen Look. Ziel war es, der Kunst ein »Zuhause zu geben«.<br />
Unterschiedliche Wohnbereiche vermitteln nun einen Eindruck davon, wie<br />
die ausgestellten Werke in den eigenen vier Wänden aussehen könnten.<br />
Die Einteilung in Bereiche wie Wohnzimmer, Küche <strong>und</strong> Bibliothek schafft<br />
ein persönliches Ambiente <strong>und</strong> lässt die Kunstwerke authentischer wirken.<br />
Dadurch haben die Besucher das Gefühl, die Privaträume eines Künstlers zu<br />
betreten. Das neue Konzept soll nach <strong>und</strong> nach auch in anderen Lumas Galerien<br />
weltweit umgesetzt werden, so zum Beispiel in der <strong>Friedrichstraße</strong>.<br />
www.lumas.de<br />
Udo Lindenberg ist Jury-Vorsitzender.<br />
Schüler-Kunstpreis ausgelobt<br />
Welche Bedeutung hat die Mauer für Schüler von<br />
heute? Darum geht es im deutschlandweiten Schülerkunstpreis<br />
»Die Mauer in unseren Köpfen«, den<br />
das <strong>Berlin</strong>-Musical HINTERM HORIZONT startet.<br />
Schirmherr des Wettbewerbs <strong>und</strong> Vorsitzender<br />
der Jury ist Udo Lindenberg. Noch bis zum 30.<br />
November 2014 können sich einzelne Schüler,<br />
Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Klassenverbände aus ganz<br />
Deutschland beteiligen. Ziel des Wettbewerbs ist<br />
der Austausch zwischen den Generationen. Die<br />
Schüler sollen sich in verschiedenen Sparten mit<br />
der Frage auseinandersetzen: Wie wäre es, wenn<br />
noch heute eine unüberwindbare Grenze durch<br />
die Hauptstadt <strong>und</strong> Deutschland verlaufen würde?<br />
Aus den Einreichungen werden drei Gewinner<br />
ausgewählt. Neben Preisgeldern erwartet die<br />
Gewinner die Integration ihrer Arbeiten in die Udo-<br />
Lindenberg-Dauerausstellung im Stage Theater<br />
am Potsdamer Platz. Für die gesamte Spielzeit von<br />
HINTERM HORIZONT werden sie der Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht. Die Preisverleihung wird<br />
im Januar 2015 stattfinden.<br />
www.stage-entertainment.de<br />
Fotos: oben links: Boulevard der Stars; oben rechts: lumas.de<br />
8 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Foto: Maik Kopsch<br />
SIE SIND<br />
UNTER UNS!<br />
Keine kleinen grünen Männchen, sondern Pilzstützenköpfe.<br />
Sie wurden in der Baugrube <strong>Berlin</strong>er Rathaus aus Beton gegossen <strong>und</strong><br />
werden später als vollständige Stütze die Bahnhofsdecke tragen.<br />
Visualisierung: Collignon Architektur<br />
www.projekt-u5.de<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 9
Stadtmenschen | people<br />
Stadtmenschen<br />
Emile Bootsma leitet das Hotel Adlon Kempinski<br />
Kevin Seiwert ist neuer Verkaufs- <strong>und</strong> Marketing<br />
Direktor im Hotel Adlon Kempinski <strong>Berlin</strong>.<br />
Constanze Buchheim ist Drittplatzierte im<br />
Wettbewerb zur Unternehmerin des Jahres.<br />
Emile Bootsma (40), Hoteldirektor<br />
E<br />
mile Bootsma ist seit September<br />
Geschäftsführender Direktor im<br />
Hotel Adlon Kempinski <strong>Berlin</strong>, dem<br />
Traditionshaus am Brandenburger Tor. Er<br />
hat damit den Posten von Oliver Eller übernommen,<br />
der nun als Generaldirektor im<br />
Hotel Baltschug Kempinski, dem Moskauer<br />
Kempinski-Flaggschiff, tätig ist. Bootsma ist<br />
gebürtiger Niederländer, der neben seiner<br />
Muttersprache fließend Deutsch <strong>und</strong> Englisch<br />
spricht. Er ist seit über 20 Jahren in der<br />
internationalen Hotellerie tätig <strong>und</strong> kommt<br />
vom Kempinski Hotel Corvinus in Budapest,<br />
wo er seit 2010 als Hoteldirektor für das<br />
Haus verantwortlich war. »Es ist wichtig,<br />
dass unsere Hoteldirektoren in regelmäßigen<br />
Abständen in neue Häuser gehen«, erläutert<br />
Duncan O’Rourke, Chief Operating Officer<br />
von Kempinski Hotels, die Wechsel. »Nur so<br />
verlassen sie eingetretene Pfade, erhalten<br />
sich ein offenes Auge <strong>und</strong> schärfen den Blick<br />
für potenzielle Verbesserungen. Gleichzeitig<br />
fördert dies den Ideenaustausch zwischen<br />
den Hotels <strong>und</strong> den Willen, kontinuierlich<br />
besser zu werden.« Oliver Eller leitete die<br />
Geschicke des Adlon Kempinski <strong>Berlin</strong> seit<br />
2010.<br />
www.hotel-adlon.de<br />
Kevin Seiwert (34), Marketingdirektor<br />
D<br />
er dritte Platz im Wettbewerb zur<br />
»Unternehmerin des Jahres 2014/<br />
2015« ging in diesem Jahr an Constanze<br />
Buchheim. Sie ist Eigentümerin <strong>und</strong><br />
Gründerin der i-potentials GmbH mit Sitz in<br />
der Zimmerstraße. Das Unternehmen vermittelt<br />
Fachkräfte für Startups, schnellwachsende<br />
Unternehmen, digitalisierende Mittelständler<br />
<strong>und</strong> Konzerne sowie internationale Digitalunternehmen.<br />
»Unsere Vision ist es, die besten<br />
Köpfe mit den besten Jobs der Digital wirtschaft<br />
zu verbinden«, so Buchheim. Ihre Gründungsidee<br />
erwuchs aus den Hürden, die Constanze<br />
S<br />
eit kurzem zeichnet der Verkaufsprofi<br />
Kevin Seiwert für die Koordination<br />
aller Verkaufs- <strong>und</strong> Marketingaktivitäten<br />
des Hotel Adlon Kempinski <strong>Berlin</strong> verantwortlich.<br />
Ihm obliegt damit auch die Leitung<br />
des 32-köpfigen Teams aus den Bereichen<br />
Verkauf, Veranstaltungsverkauf, Marketing<br />
<strong>und</strong> Reservierung. Der 34-jährige Seiwert<br />
löste in dieser Position Bardia Torabi ab, der<br />
nach dreijähriger erfolgreicher Tätigkeit in<br />
<strong>Berlin</strong> nach München wechselte. »Mit Kevin<br />
Seiwert begrüßen wir einen höchst engagierten<br />
<strong>und</strong> souveränen Verkaufsprofi in unserem<br />
Team«, so Oliver Eller, Geschäftsführender<br />
Direktor. »Ich bin mir sicher, dass er die Erfolgsgeschichte<br />
des Hotel Adlon Kempinski<br />
genauso leidenschaftlich vorantreiben wird,<br />
wie wir alle tagtäglich danach streben.« Kevin<br />
Seiwert verfügt über langjährige Verkaufserfahrungen<br />
im Luxustourismus. Vor seinem<br />
Wechsel an die Spree war der gebürtige Saarlouiser<br />
seit 2012 in gleicher Position im Hotel<br />
Bayerischer Hof München tätig. »Mit der<br />
Stadt <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> dem Hotel Adlon Kempinski<br />
sind gleich zwei Träume in Erfüllung gegangen.<br />
Ich bin mir der großen Verantwortung,<br />
die diese Stelle mit sich bringt, sehr bewusst<br />
<strong>und</strong> freue mich auf die neue Herausforderung«,<br />
so Kevin Seiwert.<br />
www.hotel-adlon.de<br />
Constanze Buchheim (33), Geschäftsführerin<br />
Buchheim selbst als Personalverantwortliche<br />
bei einem Start-up überwinden musste. »Der<br />
Kampf um Talente tobt – <strong>und</strong> das nicht nur auf<br />
Managementniveau, sondern zunehmend<br />
auch auf allen Ebenen«, sagt die Geschäftsführerin.<br />
Als eine besondere Herausforderung in<br />
der knapp fünfjährigen Unternehmensgeschichte<br />
erwies sich die Expansion auf den<br />
Führungskräftebereich. Die schwierige Erfahrung<br />
hat Constanze Buchheims Unternehmergeist<br />
gestärkt: »Ab diesem Moment war alles<br />
denkbar«, sagt sie heute.<br />
www.i-potentials.de<br />
10 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Foto unten: Jüdisches Museum <strong>Berlin</strong>/Yves Sucksdorff Foto: Arcotel Velvet <strong>Berlin</strong><br />
Jenny Krumme leitet das ARCOTEL Velvet <strong>Berlin</strong>.<br />
Peter Schäfer ist der neue Direktor<br />
des Jüdischen Museums <strong>Berlin</strong>.<br />
Jenny Krumme (25), Hoteldirektorin<br />
J<br />
enny Krumme ist die jüngste Hoteldirektorin<br />
in <strong>Berlin</strong>. Als Rooms Division<br />
Manager ist sie alleinverantwortlich<br />
für das 85 Zimmer umfassende<br />
ARCOTEL Velvet <strong>Berlin</strong>. Unterstützt wird<br />
die gebürtige Bonnerin von Sebastian Ömer<br />
als neuem Geschäftsführer der Hotel Velvet<br />
GmbH. »Wir freuen uns, mit Jenny Krumme<br />
einen engagierten <strong>und</strong> zielstrebigen Rooms<br />
Division Manager gef<strong>und</strong>en zu haben. Trotz<br />
ihres jungen Alters verfügt sie bereits über<br />
umfassende Erfahrungen, die sie im operativen<br />
Hotelbetrieb einsetzen kann«, sagte Dr.<br />
Renate Wimmer, Vorstand der ARCOTEL<br />
P<br />
rof. Dr. Peter Schäfer, einer der international<br />
angesehensten Judaisten unserer<br />
Zeit, ist seit September neuer<br />
Direktor des Jüdischen Museums <strong>Berlin</strong>. Nach<br />
dem Studium der katholischen Theologie, Philosophie<br />
<strong>und</strong> Judaistik in Bonn, Jerusalem <strong>und</strong><br />
Freiburg promovierte er 1968 in dem damals<br />
noch jungen Fach Judaistik. 1973 habilitierte<br />
sich Peter Schäfer an der Universität Frankfurt<br />
am Main. Anschließend lehrte er an den Universitäten<br />
Tübingen <strong>und</strong> Köln sowie der Freien<br />
Universität <strong>Berlin</strong>. Seit 1998 war er Inhaber des<br />
renommierten Ronald-O.-Perelman-Lehrstuhls<br />
an der Princeton University. Von 2005<br />
bis 2013 leitete Peter Schäfer als Direktor das<br />
Hotel AG <strong>und</strong> Eigentümerin der Unternehmensgruppe<br />
ARCOTEL. Jenny Krumme<br />
freut sich auf die neuen Herausforderungen:<br />
»Von Anfang an wurde ich hier herzlich aufgenommen,<br />
<strong>und</strong> ich schätze besonders die<br />
familiäre Atmosphäre des Hauses. Unser<br />
Motto ›Mittendrin bei Fre<strong>und</strong>en‹ übermitteln<br />
wir nicht nur unseren Gästen, sondern<br />
auch in der Zusammenarbeit untereinander<br />
wird es täglich gelebt. Ich freue mich, dass<br />
ARCOTEL Hotels jungen Menschen eine<br />
Chance gibt <strong>und</strong> blicke positiv in die Zukunft.«<br />
www.arcotelhotels.com<br />
Prof. Dr. Peter Schäfer (71), Museumsdirektor<br />
Studienprogramm in Judaistik in Princeton.<br />
Für sein wissenschaftliches Werk wurde er mit<br />
vielen Auszeichnungen geehrt, darunter mit<br />
dem Leibniz-Preis, dem wichtigsten Forschungsförderpreis<br />
in Deutschland. 2006 erhielt<br />
Peter Schäfer den Mellon Award, die<br />
höchstdotierte Auszeichnung für Geisteswissenschaftler<br />
in den Vereinigten Staaten. Der<br />
Dr.-Leopold-Lucas-Preis der Universität Tübingen<br />
wurde ihm 2014 verliehen. Er ist zudem<br />
Ehrendoktor der Universitäten Utrecht <strong>und</strong> Tel<br />
Aviv. Schäfer löst damit den langjährigen<br />
Gründungsdirektor des Jüdischen Museums<br />
<strong>Berlin</strong>, Prof. Dr. W. Michael Blumenthal, ab.<br />
www.jmberlin.de
people | interview<br />
Der ungarische Botschafter residiert am Pariser Platz mit Blick auf das Brandenburger Tor.<br />
Serie: <strong>Berlin</strong>s Diplomaten<br />
Dr. József Czukor, Botschafter von Ungarn<br />
I<br />
n diesem Jahr werden die deutschungarischen<br />
Beziehungen besonders<br />
gefeiert: Die Städtepartnerschaft<br />
zwischen <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> Budapest begeht ihr<br />
25-jähriges Jubiläum, ebenso jährt sich der<br />
Tag der Grenzöffnung der ehemaligen DDR<br />
in diesem Jahr zum 25. Mal. Wir haben mit<br />
Dr. József Czukor, Botschafter von Ungarn,<br />
gesprochen <strong>und</strong> ihn zum aktuellen Verhältnis<br />
zwischen Deutschland <strong>und</strong> Ungarn befragt.<br />
→ Herr Dr. Czukor, Sie sind bereits seit 2010<br />
Botschafter von Ungarn hier in Deutschland.<br />
Wie gut haben Sie sich in <strong>Berlin</strong> eingelebt?<br />
Sehr gut, Deutschland ist mir sehr nah. Zwar<br />
bin ich jetzt als Botschafter hier, ich war<br />
aber vorher schon lange Jahre als Diplomat<br />
in Deutschland <strong>und</strong> auch in <strong>Berlin</strong> tätig. Es<br />
ist für mich übrigens unvorstellbar, dass ein<br />
Ungar sich in Deutschland nicht wohl fühlen<br />
könnte. Wir gehören zum gleichen Kulturkreis,<br />
haben die gleiche Mentalität <strong>und</strong> sind<br />
wie eine Familie miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />
Dass Deutschland <strong>und</strong> Ungarn sich sehr nahe<br />
stehen, hängt auch mit der geschichtlichen<br />
Entwicklung zusammen. Es ist etwas sehr,<br />
sehr Wertvolles, was uns mit den neuen B<strong>und</strong>esländern<br />
verb<strong>und</strong>en hat. Fast jeder in der<br />
ehemaligen DDR hatte ein Ungarn-Erlebnis,<br />
leider haben wir es versäumt, diese Geschichte<br />
der jüngeren Generation zu vermitteln.<br />
Dass dieses Verhältnis nach der Wende nicht<br />
unbedingt inniger geworden ist, sehe ich als<br />
ein Versäumnis der Politik.<br />
→ Welche Aufgaben sehen Sie als<br />
Ihre wichtigsten hier an?<br />
Für Ungarn ist Deutschland der wichtigste<br />
Partner in Europa. Meine Hauptaufgabe ist<br />
daher, dass ich die »Ungarn-Story« erzähle.<br />
Ungarn ist von 2004 bis 2010 von drei verschiedenen<br />
großen Krisen heimgesucht worden <strong>und</strong><br />
hat deren Auswirkungen gerade erst überw<strong>und</strong>en.<br />
Die ungarische Wirtschaft muss angekurbelt<br />
werden, auch durch weitere deutsche Investitionen.<br />
In dieser Periode sind für uns die<br />
fre<strong>und</strong>schaftlichen Beziehungen zu Deutschland<br />
von besonders großer Wichtigkeit. Andererseits<br />
gibt es leider immer noch Klischees<br />
über Ungarn in Deutschland, die nicht zeitgemäß<br />
sind. Trotz der geographischen Nähe<br />
– der Weg von <strong>Berlin</strong> nach Budapest ist doch<br />
kürzer, als beispielweise nach Paris – scheint<br />
die Unkenntnis über die Vorgänge in Ungarn<br />
<strong>und</strong> deren Beweg- <strong>und</strong> Hintergründe manchmal<br />
erschreckend groß zu sein. Gegen diese<br />
Unkenntnis anzukämpfen ist meine Pflicht,<br />
<strong>und</strong> zwar nicht nur als Botschafter, sondern<br />
auch als Bürger meines Landes.<br />
→ Wie beschreiben Sie das moderne Ungarn?<br />
Vor 25 Jahren haben wir unsere Freiheit er-<br />
Foto: Susann Welscher<br />
12 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
langt. Seitdem kann Ungarn den Weg gehen,<br />
den es immer schon wollte. Wir sind seit 15<br />
Jahren Mitglied der NATO <strong>und</strong> seit zehn Jahren<br />
Mitglied der Europäischen Union. Auch<br />
unsere Zukunft liegt in Europa. Das moderne<br />
Ungarn bedeutet Tradition <strong>und</strong> Laptop. Es<br />
verbindet historisch-kulturelle Tradition mit<br />
Innovation. Wir sind innovativ, offen, zielorientiert<br />
<strong>und</strong> leistungsfähig. Zugleich stehen<br />
wir aber auch zu unseren historisch gewachsenen<br />
Wurzeln, wollen diese pflegen <strong>und</strong> die<br />
traditionellen Werte nicht aus den Augen verlieren.<br />
Die fruchtbringenden Neuerungen einer<br />
globalisierten Welt können sich dabei als<br />
willkommene Ergänzungen erweisen.<br />
→ Wieviel Tradition ist denn heute noch in<br />
Ungarn erhalten?<br />
Die historische Tradition des ungarischen<br />
Bürgertums wurde am Ende des Zweiten<br />
Weltkrieges, einhergehend mit der sowjetischen<br />
Besetzung des Landes, mit dem Verlust<br />
seiner Unabhängigkeit <strong>und</strong> mit der Etablierung<br />
der kommunistischen Diktatur für<br />
viereinhalb Jahrzehnte unterbrochen <strong>und</strong> in<br />
vielerlei Hinsicht beinahe ausgelöscht. Unter<br />
»Traditionsgeb<strong>und</strong>enheit« verstehen wir die<br />
Wiederherstellung einer gelebten Werteordnung,<br />
deren Wesen die traditionellen christlich-humanistischen<br />
bürgerlichen Werte Europas<br />
ausmachen, wie die Familie als Gr<strong>und</strong>element<br />
der Gesellschaft, der Patriotismus,<br />
die Verantwortung des Einzelnen der Gemeinschaft<br />
gegenüber, das Bewusstsein von<br />
Freiheit <strong>und</strong> wie man damit umzugehen hat<br />
– um nur einiges zu nennen. Man kann das<br />
als »Konservativismus« einfach abtun, aber<br />
ohne diese gelebten Werte ist eine bürgerliche<br />
Gesellschaft <strong>und</strong>enkbar.<br />
→ Worin bestehen die bedeutendsten kulturellen<br />
Unterschiede zwischen den Ungarn<br />
<strong>und</strong> den Deutschen?<br />
Abgesehen von der enormen Verschiedenheit<br />
unserer Sprachen gibt es kaum bedeutende<br />
kulturelle Unterschiede. Viel<strong>mehr</strong> haben wir<br />
zahlreiche Gemeinsamkeiten, allein schon<br />
wegen der Geschichte <strong>und</strong> der geographischen<br />
Nähe. Die ungarische Kultur wurde<br />
von der deutschen bereichert. Ungarn wie<br />
Deutsche sind Mitteleuropäer, <strong>und</strong> das zeigt<br />
sich auch beinahe in allen Bereichen des Lebens,<br />
an der Ähnlichkeit der Denkweisen, der<br />
Auffassungen von Kultur, Politik, Recht oder<br />
Wirtschaft. Die deutsche <strong>und</strong> die ungarische<br />
Wirtschaft sind dicht zusammengewachsen.<br />
Daher können wir uns Nachbarn nennen,<br />
auch wenn wir keine gemeinsame Grenze<br />
haben. Die wesentlichen Unterschiede sind<br />
nicht kultureller Art, sie liegen viel<strong>mehr</strong> in<br />
den verschiedenen Größen <strong>und</strong> den daraus<br />
folgenden Rollen beider Länder.<br />
→ Ungarn hatte entscheidenden Anteil an der<br />
friedlichen Revolution in der DDR, die den<br />
Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands<br />
ebnete. Auf welche Art <strong>und</strong> Weise wird die<br />
ungarische Botschaft an die Zeit vor 25<br />
Jahren erinnern?<br />
Vor 25 Jahren spielte Ungarn eine wichtige<br />
Rolle. Wie es der damalige B<strong>und</strong>eskanzler<br />
Helmut Kohl so schön formulierte – wir haben<br />
den ersten Stein aus der <strong>Berlin</strong>er Mauer<br />
geschlagen. Aber was noch viel wichtiger ist:<br />
Wir haben damals, gemeinsam mit den anderen<br />
Völkern Mittel- <strong>und</strong> Osteuropas durch<br />
unsere erfolgreichen friedlichen Revolutionen<br />
Freiheit <strong>und</strong> Demokratie im östlichen<br />
Teil des Kontinents geschaffen. Erst dadurch<br />
ist das vereinte Europa überhaupt möglich<br />
geworden. Und die große Bedeutung liegt<br />
dabei auf friedlich. Die <strong>Berlin</strong>er können das<br />
25-jährige Jubiläum dieses Vorganges mit uns<br />
gemeinsam feiern. Wir haben dazu <strong>mehr</strong>ere<br />
Veranstaltungen in <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> in Potsdam<br />
geplant.<br />
→ Wie erinnern Sie sich persönlich an den<br />
11. November 1989?<br />
Ich war damals der jüngste Diplomat der Botschaft<br />
<strong>und</strong> habe ein Abendessen für Wolfgang<br />
Mischnik, Otto Graf Lambsdorff <strong>und</strong> einige<br />
andere Politiker vorbereitet. Gegen 19 Uhr<br />
kamen <strong>mehr</strong>ere Anrufe, dass sich die Gäste<br />
verspäten würden. Der Gr<strong>und</strong> erklärte sich<br />
dann um 20 Uhr. Am Ende haben wir statt<br />
mit geplanten 20 Gästen mit nur zweien davon<br />
das großartige Ereignis gefeiert. Es war<br />
ein w<strong>und</strong>erbarer historischer Moment <strong>und</strong><br />
dieser Abend hat uns alle ergriffen. Ich werde<br />
diesen Tag nie in meinem Leben vergessen.<br />
Auch wenn wir uns erst später unserer<br />
Rolle bewusst wurden, haben uns alle sofort<br />
das Gefühl vermittelt »Wir verdanken es euch<br />
Ungarn«.<br />
→ In den vergangenen Jahren sind immer<br />
<strong>mehr</strong> Ungarn nach Deutschland übergesiedelt.<br />
Worin sehen Sie die Ursachen?<br />
Zurzeit leben <strong>mehr</strong> als 100.000 Ungarn in<br />
Deutschland <strong>und</strong> der Zuzug ist tatsächlich<br />
groß. Sie wollen aber nicht alle endgültig nach<br />
Deutschland übersiedeln. Die meisten unserer<br />
Mitbürger sind nach Deutschland gekommen,<br />
um hier zu arbeiten <strong>und</strong> nach ein paar<br />
Jahren wieder nach Ungarn zurückzukehren.<br />
Die Arbeitgeber sind sehr zufrieden, darüber<br />
liest man in der Zeitung leider nicht viel.<br />
Die deutsche Wirtschaft <strong>und</strong> der deutsche<br />
Arbeitsmarkt bieten ihnen Möglichkeiten,<br />
die in Ungarn leider noch nicht für alle gegeben<br />
sind. In Ungarn wird hart daran gearbeitet,<br />
<strong>mehr</strong> Arbeitsplätze zu schaffen <strong>und</strong> eine<br />
nachhaltige Besserung am inländischen Arbeitsmarkt<br />
zu erzielen. Dabei ist vieles schon<br />
gelungen, aber es ist noch ein langer Weg zu<br />
einem gleichen oder auch nur annähernd<br />
gleichen Wohlstand wie in Deutschland.<br />
→ Sie waren schon einmal zwischen 1997 <strong>und</strong><br />
2002 in <strong>Berlin</strong>. Was sind seitdem die größten<br />
Veränderungen in der Stadt?<br />
Was mir persönlich schon in jener Zeit auffiel,<br />
ist, dass <strong>Berlin</strong> sich fortwährend ändert.<br />
Die Stadt kam mir vor wie ein Teenager, der<br />
allmählich zum Erwachsenen wird. Es ist mir<br />
eine Freude, zu sehen, wie jetzt diese Entwicklung<br />
vorangeht. <strong>Berlin</strong> – früher ein Symbol<br />
der verhängnisvollen Spaltung Europas<br />
– hat nun den ihm gebührenden Platz unter<br />
den europäischen Hauptstädten <strong>und</strong> den großen<br />
<strong>Metropole</strong>n der Welt erlangt. In diesem<br />
Sinne ist das gegenwärtige <strong>Berlin</strong> zugleich das<br />
Symbol des wiedervereinigten Deutschlands<br />
<strong>und</strong> des geeinten Europas. <strong>Berlin</strong> steht aber<br />
auch für Toleranz <strong>und</strong> Weltoffenheit <strong>und</strong> das<br />
soll auch so bleiben.<br />
→ Wie werden die hier in <strong>Berlin</strong> lebenden<br />
Ungarn begleitet? Gibt es eine Gemeinschaft?<br />
Es gibt keine amtlichen Zahlen, aber wir<br />
schätzen, dass ungefähr 10.000 bis 15.000<br />
Ungarn in <strong>Berlin</strong> leben. Das sind zum einen<br />
Ungarn, die damals in die DDR gezogen sind,<br />
zum anderen ehemalige politische Emigranten<br />
sowie viele Studenten, was mich persönlich<br />
sehr freut.<br />
Die Botschaft in <strong>Berlin</strong> ist nicht nur die<br />
amtliche Vertretung des Staates Ungarn, sie<br />
steht für jeden offen. Für die Ungarn, die in<br />
Deutschland leben, soll sie dabei auch ein<br />
wenig Heimat darstellen. Gemeinsam mit<br />
dem Ungarischen Kulturinstitut Collegium<br />
Hungaricum (CHB) bieten wir verschiedene<br />
Veranstaltungen an. Es gibt aber auch zahlreiche<br />
Eigeninitiativen ungarischer Vereine <strong>und</strong><br />
Gemeinschaften oder Einzelpersonen. Auch<br />
diese unterstützen wir nach Kräften.<br />
→ Wie reagieren die <strong>Berlin</strong>er auf ungarische<br />
Kulturangebote in der Hauptstadt?<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 13
people | interview<br />
Veranstaltungen im September<br />
anlässlich der 25-jährigen<br />
Städtepartnerschaft sowie der<br />
Grenzöffnung<br />
■ 10. September: Der <strong>Berlin</strong>er Fernsehturm<br />
wird mit den ungarischen Nationalfarben<br />
beleuchtet<br />
■ 19. September: Podiumsdiskussion<br />
mit Zeitzeugen im Rotary Club <strong>Berlin</strong>-<br />
Gendarmenmarkt<br />
■ 20. September: Große Veranstaltung in der<br />
Villa Schöningen in Potsdam: Gesprächsabend<br />
mit Zeitzeugen wie Hans Dietrich<br />
Genscher, Helmut Kohl, Horst Teltschik,<br />
Zoltán Balog, Georg Paul Hefty, Andras<br />
Oplatka, anschließend Konzert mit der<br />
Leslie Mandoki Soulmates Band<br />
Frank Nehring (l.) <strong>und</strong> Anja Strebe besuchten den Botschafter in seinem Büro.<br />
Das ungarische Kulturleben ist zum Teil des<br />
<strong>Berlin</strong>er Kulturlebens geworden. Wir sind<br />
keine Exoten. Die <strong>Berlin</strong>er nehmen unsere<br />
Veranstaltungen sehr gerne an <strong>und</strong> kommen<br />
zahlreich zu Empfängen, Konzerten <strong>und</strong> Ausstellungen.<br />
Unsere ungarische Weinprobe,<br />
die immer im November nach dem Sankt-<br />
Martins-Tag in der Botschaft stattfindet, ist<br />
im Laufe der Jahre zu einem echten Highlight<br />
geworden. Hier wird auch ungarische Küche<br />
präsentiert <strong>und</strong> die <strong>Berlin</strong>er mögen sie.<br />
ben. Ich weiß zwar, dass nur Bad News Good<br />
News sind. Doch würde ich in den deutschen<br />
Medien gerne <strong>mehr</strong> über die positiven Entwicklungen<br />
in Ungarn lesen <strong>und</strong> hören. Und<br />
wenn es schon Kritik gibt, dann sollte sie wenigstens<br />
auch mal die gr<strong>und</strong>legenden Tatsachen<br />
<strong>und</strong> Zusammenhänge hinterfragen, die<br />
man kennen muss, um ernstzunehmende Kritik<br />
über ein Land üben zu können. Leider ist<br />
dies nicht immer der Fall. Doch bin ich auch<br />
in dieser Hinsicht optimistisch.<br />
sche Küche sehr nah. Nicht nur unsere Flaggen<br />
haben die gleichen Farben, auch unser kulinarischer<br />
Geschmack hat manche Ähnlichkeiten.<br />
→ Herr Dr. Czukor, vielen Dank für das<br />
Gespräch!<br />
Das Interwiev führten Frank Nehring<br />
<strong>und</strong> Anja Strebe.<br />
→ Was hat sie denn zu bieten?<br />
Die ungarische Küche hat sich enorm verändert,<br />
dabei haben wir sehr viel von Österreich<br />
gelernt. Zum Beispiel, dass die Menge nicht<br />
unbedingt »Ausdruck der Fre<strong>und</strong>schaft« ist.<br />
Früher gab es riesige Portionen gefüllter Paprika<br />
oder Berge an Desserts. Inzwischen entdeckt<br />
man <strong>mehr</strong> <strong>und</strong> <strong>mehr</strong> die ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
leichte Küche. Wir sind moderner geworden<br />
<strong>und</strong> haben trotzdem die Tradition beibehalten.<br />
Ungarisches Essen ähnelt etwas dem italienischen.<br />
Nicht wegen der überwiegend roten<br />
Farbe der Speisen, sondern weil wir einfach<br />
sehr viel Gemüse oder Fisch-Gerichte essen.<br />
Zum Glück gibt es ja nun auch ein neues modernes<br />
Restaurant mit ungarischer Küche im<br />
CHB.<br />
→ Was wünschen Sie sich für das deutschungarische<br />
Verhältnis?<br />
Das Verhältnis zwischen den Ungarn <strong>und</strong> den<br />
Deutschen ist sehr gut. Die Sympathie ist gegenseitig,<br />
das war immer schon so, <strong>und</strong> ich<br />
glaube, es wird in der Zukunft auch so blei-<br />
→ Was vermissen Sie am meisten in <strong>Berlin</strong>?<br />
Ich wünsche mir <strong>mehr</strong> ungarische Lokale,<br />
Restaurants, gute ungarische Weine <strong>und</strong><br />
noch <strong>mehr</strong> ungarische Kultur für die Hauptstadt.<br />
Nach meinen Hoffnungen bessert sich<br />
die Lage übrigens gerade: Im Gebäude des<br />
Collegium Hungaricum hat unlängst ein ungarisches<br />
Restaurant eröffnet, das »Budapest<br />
Calling« in der Dorotheenstraße. Da würde<br />
ich mich auch über viele deutsche Besucher<br />
freuen.<br />
→ Wo sind in <strong>Berlin</strong>-Mitte Ihre Lieblingsplätze?<br />
Mein Lieblingsort ist in Mitte der Pariser Platz<br />
am Brandenburger Tor. Ich arbeite hier, die<br />
ungarische Botschaft befindet sich an einem<br />
der schönsten Plätze <strong>Berlin</strong>s. Ich verbringe die<br />
meiste Zeit hier. Jedes Mal, wenn ich aus meinem<br />
Büro schaue, freue ich mich, dass dieser<br />
Anblick ein wenig auch unser Verdienst ist.<br />
→ Wo gehen Sie hier gern Essen?<br />
Ich vermisse zwar wie gesagt gute ungarische<br />
Restaurants, aber mir steht auch die italieni-<br />
Steckbrief<br />
Dr. József Czukor<br />
• 1958 in Győr (Ungarn) geboren<br />
• verheiratet, zwei Kinder<br />
• Studium der Rechtswissenschaften in<br />
Budapest <strong>und</strong> Promotion<br />
• Verwaltungsangestellter im ungarischen<br />
Innenministerium<br />
• 1992–1997 Leitung der politischen Abteilung<br />
an der ungarischen Botschaft in Bonn<br />
• 1997–2002 Gesandter der ungarischen<br />
Botschaft in Bonn<br />
• 2002–2004 Direktor des Információs<br />
Hivatal (nachrichtendienstliches Informationsamt)<br />
in Budapest<br />
• 2005 –2009 Botschafter in Slowenien<br />
• 2009 –2010 Staatssekretär im<br />
Außenministerium Ungarn<br />
• seit 2010 Botschafter Ungarns in <strong>Berlin</strong><br />
Fotos: Susann Welscher<br />
14 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Foto: Katharina Brauer/DIE MITTE e. V.<br />
Stölzl im Gespräch beim Jahresempfang der Interessengemeinschaft.<br />
Wohin mit der Mitte?<br />
Prof. Dr. Christoph Stölzl über<br />
das Herz einer großen <strong>Metropole</strong><br />
B<br />
is vor kurzem nannte sie sich Interessengemeinschaft<br />
<strong>Friedrichstraße</strong>,<br />
heute DIE MITTE e. V. –<br />
die gewichtigste Standortvertretung der<br />
Anrainer im Zentrum der Stadt hat nur<br />
den Namen geändert. Bei allen weiteren<br />
Aktivitäten bleibt sie weiterhin der Ausgangspunkt.<br />
Kurator Prof. Dr. Christoph<br />
Stölzl sprach mit uns über die Entwicklung<br />
der <strong>Berlin</strong>er Mitte <strong>und</strong> die Arbeit des Vereins.<br />
→ Herr Prof. Stölzl, Sie sind seit September<br />
vergangenen Jahres Vorsitzender des Kuratoriums<br />
der IG <strong>Friedrichstraße</strong>. Was hat Sie<br />
dazu bewogen?<br />
Mit dem Schicksal der <strong>Berlin</strong>er Mitte bin ich<br />
eng verb<strong>und</strong>en, seit ich nach der Wiedervereinigung<br />
verantwortlich wurde für den Aufbau<br />
des Deutschen Historischen Mu seums. Wie<br />
sich dieses Herz der Hauptstadt verändert hat,<br />
welche Fragen <strong>und</strong> Aufgaben sich stellten, wie<br />
man daran mit allen guten Ideen mitwirken<br />
kann – das war wirklich Herzenssache. 1993<br />
haben wir im Museum auch eine Veranstaltung<br />
<strong>und</strong> eine Publikation gemacht unter<br />
dem Titel »Wohin mit der Mitte?«. Und mit<br />
dem Pei-Bau haben wir, so denke ich, auch<br />
Architekturgeschichte im Herzen <strong>Berlin</strong>s<br />
geschrieben. Die Mitte, das Zentrum einer<br />
Hauptstadt, ist zu wichtig, als dass wir es nur<br />
den behördlichen Planern überlassen. Deren<br />
Kompetenz <strong>und</strong> Entscheidungsspielraum begrenzt<br />
sich meist auf architektonische <strong>und</strong><br />
verkehrsplanerische Fragen. Urbanität bedeutet<br />
aber <strong>mehr</strong> als Fassadengestaltung <strong>und</strong><br />
Ampelschaltungen! Wie gestaltet sich künftig<br />
das Verhältnis von politischem Zentrum <strong>und</strong><br />
bürgerlichem Alltag, wie sieht das Herzstück<br />
einer Gesellschaft aus, die modern <strong>und</strong> weltoffenen<br />
sein möchte? Wie lässt es sich in einem<br />
so verdichteten Bereich, der noch dazu<br />
mit Abstand die höchsten Tourismuszahlen<br />
in ganz <strong>Berlin</strong> hat, gut leben? Wie gehen<br />
wir mit den geschichtlichen Zeugnissen um,<br />
damit sie im Kontext erfahren werden können?<br />
Und schließlich: Wie stärken wir diesen<br />
enorm attraktiven wirtschaftlichen Standort?<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 15
people | interview<br />
→ Was sind Ihre persönlichen<br />
Intentionen dabei?<br />
Mit meinen nun 25-jährigen Erfahrungen<br />
möchte ich dazu beitragen, das Beste aus der<br />
Mitte zu machen – <strong>und</strong> dazu gehört, dass alle<br />
Akteure in einen produktiven Dialog kommen,<br />
über alle Branchengrenzen hinweg: die<br />
wirtschaftlichen wie die staatlichen <strong>und</strong> die<br />
kulturellen.<br />
→ Welche besonderen Eigenschaften hat<br />
Ihrer Meinung nach das Gebiet r<strong>und</strong> um die<br />
<strong>Friedrichstraße</strong>?<br />
Eine einzigartige Verbindung von historischpolitischer<br />
Symbolik, großer Architektur aus<br />
drei Jahrh<strong>und</strong>erten <strong>und</strong> höchst lebendigem<br />
»Kauf <strong>und</strong> Lauf«. Kurz: Hier vermittelt sich<br />
jedem Besucher sofort das Gefühl: »Ich bin im<br />
Herzen einer der großen <strong>Metropole</strong>n der Welt.«<br />
→ <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> Deutschland blicken 2014<br />
zurück auf das Umbruchsjahr 1989 – wie<br />
haben Sie es damals erlebt?<br />
Als ungeheuer aufregende Zeit, Erfüllung aller<br />
politischen Wünsche, die mein Leben als<br />
Kind der B<strong>und</strong>esrepublik begleitet haben. Im<br />
Rückblick immer noch das wichtigste Kapitel<br />
meines Lebens als Deutscher <strong>und</strong> Bürger.<br />
→ Wie nehmen Sie die Entwicklung seitdem<br />
wahr?<br />
Wenn ich daran denke, wie still es Unter den<br />
Linden <strong>und</strong> in der <strong>Friedrichstraße</strong> im Herbst<br />
1990 war, nachdem die Einheitsfeier vorbei<br />
war, dann erscheint mir die Verwandlung wie<br />
ein W<strong>und</strong>er. Wirklich eine urbanistische Wiedergeburt<br />
eines hauptstädtischen Herzens!<br />
Jetzt geht es darum, gemeinsam zu definieren<br />
– wie soll es in den nächsten 25 Jahren weiter<br />
gestaltet werden? Die Mitte als Zentrum hat<br />
ja – im Gegensatz zu den anderen bedeutenden<br />
regionalen Zentren der Stadt – auch eine<br />
hauptstädtische Funktion. Sie ist gewissermaßen<br />
die Visitenkarte der Republik. Da sind<br />
wir schon auf einem guten Weg <strong>und</strong> als solches<br />
wird das Gebiet in den nächsten Jahren<br />
auch sicher wieder stärker wahr genommen.<br />
Ganz einfach schon deshalb, weil sich lange<br />
vorhandene <strong>und</strong> schmerzhafte Leerstellen<br />
wieder schließen: das Schloss als Humboldt-<br />
Forum <strong>und</strong> der Lückenschluss am Leipziger<br />
Platz werden das Gebiet wieder kompakter<br />
machen, begeh- <strong>und</strong> begreifbar.<br />
→ Die Gegend um die <strong>Friedrichstraße</strong> hatte<br />
lange Zeit einen Nachwendebonus, der<br />
zwischenzeitlich aufgebraucht wurde. Ist<br />
jetzt Pause bis 2019, wenn die U5-Baustelle<br />
abgeschlossen <strong>und</strong> das Humboldtforum<br />
fertiggestellt sein werden?<br />
Wo viel gebaut wird, wird viel investiert.<br />
Die Dynamik in Mitte ist riesig. Und die<br />
Baustelle der U-Bahn ist oberirdisch ja bald<br />
auch beseitigt. Natürlich schränkt ein Baugeschehen<br />
auch immer ein, aber unser Thema<br />
in Mitte ist ja gerade nahe Zukunft. Für uns<br />
sind Baustellen keine Entschuldigung, um<br />
die Hände in den Schoß zu legen. Als Standortvertretung<br />
entwickeln wir natürlich Formate,<br />
um der besonderen Situation gerecht<br />
zu werden – dazu gehörte unsere erste, sehr<br />
erfolgreiche Shopping-Nacht »VIEL FRIE«,<br />
die künftig am ersten Sommer-Wochenende<br />
einen festen Platz im <strong>Berlin</strong>er Veranstaltungskalender<br />
haben soll. Aber dessen ungeachtet:<br />
Stellen Sie sich mal tagsüber an den<br />
Bahnhof <strong>Friedrichstraße</strong>, auf die Kreuzung<br />
Unter den Linden oder an den Checkpoint<br />
Charlie – das sieht mir nicht nach Pause aus.<br />
→ Im Standortwettbewerb der Einkaufszentren<br />
liegen Kudamm, Tauentzien, Schlossstraße<br />
<strong>und</strong> Alex vorn. Womit punkten Sie?<br />
Wir sind kein reines Einkaufsgebiet, unsere<br />
Kraft liegt in der Mischung! Die unterscheidet<br />
uns deutlich von anderen Standorten. In<br />
der Hotellerie wie in allen anderen Fragen<br />
urbanen Wirtschaftslebens gilt unverändert<br />
der Satz: »Lage! Lage! Lage!«. Die <strong>Berlin</strong>er<br />
Mitte hat alle Chancen, den riesigen, immer<br />
noch wachsenden Besucherstrom fürs<br />
Einkaufen <strong>und</strong> Verweilen zu begeistern. Es<br />
kommt eben auf das richtige Angebot <strong>und</strong><br />
ein attraktives Umfeld an, <strong>und</strong> beides ist<br />
in Mitte <strong>mehr</strong> als gegeben. Ich bin sehr gespannt,<br />
wie das Gebiet Unter den Linden-<br />
<strong>Friedrichstraße</strong>-Leipziger Platz als Gesamtheit<br />
demnächst wieder wahrgenommen<br />
wird. Hier in Mitte geht es aber wie gesagt<br />
darum, das Bunte, das Nebeneinander von<br />
Shopping, Dienstleistung, Kultur, Geschichte,<br />
Politik, Wissenschaft <strong>und</strong> Gastgewerbe zu<br />
zeigen. Das finden Sie nur hier.<br />
→ Der neue Name DIE MITTE klingt etwas<br />
nach politischer Programmatik. Was haben<br />
Sie sich dabei gedacht?<br />
Das Zentrum einer <strong>Metropole</strong> hat immer<br />
auch etwas Magisches. Wenn man das beim<br />
Namen nennt, dann ist es mit dem Wort<br />
»MITTE« auf den Punkt gebracht.<br />
→ Wer <strong>und</strong> wo ist DIE MITTE?<br />
Alles, was man als Großstadtflaneur rings<br />
um die Kreuzung <strong>Friedrichstraße</strong>/Unter den<br />
Linden bequem erreicht. Die <strong>Friedrichstraße</strong><br />
bildet den Kern, das Kraftzentrum der<br />
Standortgemeinschaft, die sich ja auch als<br />
Netzwerk versteht. Mittlerweile sind fast<br />
110 Unternehmen aus allen Bereichen angeschlossen<br />
– die East-End-Theater ebenso wie<br />
die großen Akteure der Hotellerie, Lafayette,<br />
Dussmann, die Mall of <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> viele<br />
klein- <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen.<br />
Aber wir kooperieren auch mit den anderen<br />
Initiativen im Bezirk <strong>und</strong> das funktioniert<br />
gut, denn alle haben das Ziel, die Attraktivität<br />
dauerhaft zu steigern. Und das ist in der<br />
Tat ein programmatischer Ansatz: Die Mitte<br />
einer Stadt ist immer auch ihr Forum, eine<br />
Einladung zum Dialog über das »Wie«.<br />
→ Was will DIE MITTE?<br />
Wir als Verein wollen gute Ideen für ein<br />
kreatives, wirtschaftlich-kulturelles Leben<br />
in der Stadtmitte zusammenbringen <strong>und</strong> als<br />
größte Standortinitiative im alten <strong>und</strong> neuen<br />
Zentrum an der künftigen Entwicklung<br />
mitwirken. Nicht vom »grünen Tisch« aus,<br />
sondern mit der Expertise derjenigen, die<br />
hier täglich wirken.<br />
→ Wie haben die Mitglieder des Vereins die<br />
Umbenennung wahrgenommen?<br />
Ich denke, gut <strong>und</strong> positiv. Es ist ja ein erster<br />
sichtbarer Schritt <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> unserer Mitgliederstruktur<br />
<strong>und</strong> der positiven Entwicklung<br />
auch fast naheliegend.<br />
→ Herr Prof. Stölzl, vielen Dank für das<br />
Gespräch!<br />
Das Interview führte Anja Strebe.<br />
Zur Person<br />
Prof. Dr. Christoph Stölzl (70) ist Historiker,<br />
Museologe, Publizist <strong>und</strong> Politiker. Der<br />
ehemalige <strong>Berlin</strong>er Wissenschafts- <strong>und</strong><br />
Kultursenator ist seit dem 1. Juli 2010 Präsident<br />
der Hochschule für Musik Franz Liszt in<br />
Weimar. Im vergangenen Jahr wurde Stölzl<br />
zum Vorsitzenden des Kuratoriums der IG<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> gewählt.<br />
Foto: Peter_Michaelis<br />
16 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Der Herbst<br />
wird bunt<br />
Shopping-Tipps für<br />
<strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
S<br />
ommerferien adé, her mit dem Herbst.<br />
Langsam wird es Zeit, den Kleiderschrank<br />
wieder umzuräumen. Altes weg, Neues her!<br />
Wir zeigen wieder eine kleine <strong>Vorschau</strong> auf die kommenden<br />
Trends, damit Sie wissen, welche <strong>Mode</strong>,<br />
Looks oder Designer angesagt sind. Schwelgen Sie<br />
mit uns in modischen Visionen!<br />
Blätterranke<br />
Filigran ist dieser Ring aus 925er<br />
Sterling Silber, mit 750er Roségold<br />
vergoldet. Die Blätter sind aus weißem<br />
Zirkonia-Pavé. Dazu passend<br />
gibt es ein süßes Collier.<br />
Ring: 279 €<br />
Kette: 198 €<br />
Thomas Sabo Shop <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>Friedrichstraße</strong> 180 –184,<br />
Quartier 110)<br />
www.thomassabo.com<br />
Zum Chillen<br />
Blooming Beautiful – das sind zwei Badekostbarkeiten<br />
in einer Geschenkverpackung,<br />
die viel entspannender als ein Blumenstrauß<br />
sind <strong>und</strong> mindestens genauso gut duften.<br />
Inhalt: eine Badekugel <strong>und</strong> das »Pop in The<br />
Bath«-Schaumbad.<br />
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Lush Shop (<strong>Friedrichstraße</strong> 96)<br />
www.lush.de<br />
Limitiert<br />
Das Besondere der Helioro<br />
BY KIM in Roségold ist<br />
der Brillantstreifen aus 57<br />
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besteht aus zehn<br />
Diamantindizes <strong>und</strong> zwei<br />
römischen Ziffern aus<br />
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Vanille, Ingwer, Orange oder pur<br />
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Schwarze Wildleder-Ankle Boots »JOKER«<br />
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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 17
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Hölzern, eingehüllt in Vanille <strong>und</strong> cremigen<br />
Moschus.<br />
Preis: 41 € (30ml, erhältlich ab Oktober)<br />
Douglas (Ecke <strong>Friedrichstraße</strong>/Unter den<br />
Linden)<br />
www.douglas.de<br />
Musikalisch<br />
Die Montblanc Patron of Art Edition Henry<br />
E. Steinway 4810 ist eine Hommage an den<br />
Großmeister des Klavierbaus, was sich in<br />
vielen Details widerspiegelt.<br />
Preis: 2.200 €<br />
Montblanc Boutique <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>Friedrichstraße</strong> 80)<br />
www.montblanc.com<br />
Harmonisches Muster<br />
Ein ganzer Zoo voller Löwen findet sich auf<br />
der Strickjacke »Leo« ein. Sie besticht mit<br />
Leo-Knöpfen, aufgesetzten Taschen <strong>und</strong> einer<br />
Falte im Rücken.<br />
Preis: 76 €<br />
Gudrun Sjödén Konzeptladen<br />
(Markgrafenstraße 32)<br />
www.gudrunsjoeden.de<br />
Ab aufs Land<br />
Hingucker auf diesem Kleid im Jacquard<br />
Muster ist zweifelsohne das Landschaftsmotiv.<br />
Seitliche unifarbene Kontrasteinsätze aus<br />
Viscose-Jersey betonen die Silhouette.<br />
Preis: 198 €<br />
Evelin Brandt <strong>Berlin</strong> Store<br />
(<strong>Friedrichstraße</strong> 153 A)<br />
www.evelin-brandt.de<br />
Aufgetischt<br />
Wer seine Kreationen hoch baut, verleiht ihnen<br />
<strong>mehr</strong> Wirkung. Mit einer Étagère werden<br />
Fingerfood, pikante <strong>und</strong> süße Naschereien auf<br />
<strong>mehr</strong>eren Ebenen serviert <strong>und</strong> so ins Blickfeld<br />
der Gäste gehoben.<br />
Preis: 40,95 €<br />
Kahla – Point of Brand (<strong>Friedrichstraße</strong> 122)<br />
www.kahlaporzellan.com<br />
Gondelfahrt<br />
Künstler Peter Strang schwelgte bei diesen plastischen<br />
Wandbildern in Erinnerungen an den Karneval in Venedig.<br />
Die Meisterwerke entstanden in den Schwarzburger<br />
Werkstätten für Porzellankunst.<br />
Preis: 398 €<br />
Galerie Arcanum (Charlottenstraße 34)<br />
www.galerie-arcanum.de<br />
18 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Gut behütet<br />
Mit diesem blauen Fedora hat sich Gant vom<br />
Lifestyle der amerikanischen Ostküste inspirieren<br />
lassen. Ein zeitloser Klassiker in modernem Stil,<br />
bestens für einen Spaziergang im Herbst geeignet.<br />
Preis: 149,95 €<br />
Gant Store (Friedrichstrasse 71, Quartier 206)<br />
www.gant.com<br />
Bike her!<br />
Ein Blickfang im Herbst ist diese<br />
hochwertige Lederjacke. Sie ist<br />
aus 53 Prozent Lammleder <strong>und</strong> 47<br />
Prozent Ziegenleder gefertigt <strong>und</strong><br />
überzeugt in coolem Biker-Stil.<br />
Preis: 900 €<br />
7 FOR ALL MANKIND Store<br />
(<strong>Friedrichstraße</strong> 71)<br />
www.7forallmankind.com<br />
Das ist Spitze!<br />
Spitze gehört einfach zu einer Spitzenunterwäsche.<br />
Und wenn dann noch ein Strauß<br />
bunter Blumen dazukommt, freuen wir uns<br />
auf kuschelige Abende vor dem Kamin.<br />
Preis: 77 €<br />
Feine Wäsche (<strong>Friedrichstraße</strong> 67, The Q.)<br />
www.freyalingerie.de<br />
Flower-Power<br />
Da blüht den Männern auch im<br />
Herbst noch was! Mit so einem blumigen,<br />
stylischen Hemd bleibt uns der<br />
Sommer noch etwas erhalten.<br />
Preis: 169,95 €<br />
Galeries Lafayette<br />
Materialmix erwünscht<br />
(<strong>Friedrichstraße</strong> 76 –78)<br />
www.galerieslafayette.de<br />
Der aparte Wollpullover in Rot-<br />
Schwarz interpretiert auf eine neue<br />
Weise das Holzfällerkaro. Und die<br />
schmalgeschnittene Lederleggings sorgt<br />
für einen besonders schönen Kontrast<br />
dazu.<br />
Leggings: 149,99 €<br />
Pullover: 169,99 €<br />
Cinque Store (Rochstraße 1)<br />
www.cinque.de<br />
Robuste Treter<br />
Für einen Herbstspaziergang genau das<br />
Richtige sind diese Stiefeletten in Karamellbraun.<br />
Besonderer Blickfang sind die grobe<br />
Sohle <strong>und</strong> die raffinierte rote Schnürung.<br />
Preis: 99,95 €<br />
Tamaris (<strong>Friedrichstraße</strong> 154)<br />
www.tamaris.de<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 19
shopping | fashion-TRENDS<br />
Materialmix<br />
Damenmode-Trends<br />
für den Herbst<br />
Ein klarer Trend in der Damenmode lässt sich für den Herbst<br />
nicht erkennen. Die Designer präsentieren unterschiedliche Einflüsse<br />
in Formen, Farben <strong>und</strong> Kombinationen. In der Damenabteilung<br />
der Galeries Lafayette finden sich neue Labels, von denen wir<br />
zwei hier vorstellen.<br />
LIL PARIS<br />
1970 in Paris gegründet, steht Lil Paris für urbane <strong>Mode</strong> mit klaren<br />
Silhouetten. Die Herbst-/Winterkollektion 2014 besticht durch ausgefallene,<br />
verspielte Schnitte <strong>und</strong> knallige Farbakzente im Wechselspiel mit<br />
gedeckten Tönen. Die teilweise weit geschnittenen Jacken, Mäntel <strong>und</strong><br />
Pullover kontrastieren dabei lässig mit den eng geschnittenen Oberteilen<br />
<strong>und</strong> Hosen <strong>und</strong> wecken süße Erinnerungen an die Swinging Sixties.<br />
20 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
IRO<br />
Unter dem Motto »French Touch meets New<br />
Yorker Streetstyle« hat das Pariser <strong>Mode</strong>-<br />
Label Iro es geschafft, die Fashionista-Herzen<br />
von Ikonen wie Kate Moss oder Rihanna zu<br />
erobern. Kein W<strong>und</strong>er, haben die Brüder<br />
Laurent <strong>und</strong> Arik Bitton doch einschlägige Erfahrungen<br />
mit der Musikszene. Und so kombinieren<br />
sie in ihren coolen Designs gekonnt<br />
Street Style mit klassisch-französischem Chic<br />
<strong>und</strong> liefern eine junge, lockere Kollektion mit<br />
Sweatshirts, Boyfriend-Jeans, Cardigans <strong>und</strong><br />
T-Shirts.<br />
Galeries Lafayette<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 76 –78, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.galerieslafayette.de<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 21
shopping | fashion-TRENDS<br />
<strong>Mode</strong> im<br />
Quadrat<br />
Männermode-<br />
Trends für den<br />
Herbst<br />
Königsblau ist eine der<br />
Farben des Herbstes 2014.<br />
K<br />
aros in der Männermodewelt sind<br />
nicht totzukriegen. Im Gegenteil,<br />
sie sind frischer <strong>und</strong> lässiger als je<br />
zuvor. Beate Lecloux gibt einen Ausblick in<br />
die <strong>Mode</strong>trends der kommenden Saison<br />
<strong>und</strong> weiß genau, welche Farben jetzt angesagt<br />
sind.<br />
Manche <strong>Mode</strong>trends halten tatsächlich nur<br />
eine Saison <strong>und</strong> sehen bereits in der nächsten<br />
leicht bis mittelschwer altbacken aus. Sie als<br />
korrekt gekleideter Herr haben zwei Möglichkeiten,<br />
sich darüber nicht ärgern zu müssen:<br />
Entweder Sie verweigern sich konsequent<br />
der aktuellen modischen Entwicklung <strong>und</strong><br />
legen sich einen Bestand an dauerhaft stilsicheren<br />
Kleidungsstücken wie klassischen<br />
<strong>und</strong> perfekt sitzenden Anzügen in Anthrazit<br />
oder Dunkelblau nebst weißen Hemden mit<br />
Umschlagmanschette <strong>und</strong> sehr dezent gemusterten<br />
Krawatten zu. Oder Sie investieren in<br />
einen größeren Kleiderschrank. Denn eines<br />
kann ich Ihnen garantieren: Die wirklich allermeisten<br />
Dinge, die ich Ihnen in dieser Kolumne<br />
für die aktuelle Saison vorschlage, sind<br />
in ein paar Jahren erneut schwer in <strong>Mode</strong>.<br />
Foto: Atelier Torino<br />
22 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Kurzmantel im<br />
Trenchcoat-Look über<br />
einem Rollkragenpullover<br />
in den erdigen<br />
Farben der Saison.<br />
Warme Unitöne über kariertem Tuch.<br />
In diesem sonnigen Herbst sind es Karos, die<br />
wieder einmal das Thema der Saison setzen:<br />
Karos finden sich sowohl bei Anzügen <strong>und</strong><br />
Hemden als auch bei Mänteln <strong>und</strong> Taschen.<br />
Was wirklich neu ist, dass mustergleiche Karos<br />
vom Anzug über Mantel bis zur Krawatte<br />
getragen werden können.<br />
In der Freizeit bleibt es ebenfalls kariert:<br />
Groß karierte Hemden aus schwerem Tuch<br />
<strong>und</strong> dicksohlige Knöchelstiefel trägt man zu<br />
Bluejeans, die wieder ganz schwer en vogue<br />
sind. Auch Rollkragenpullover werden wieder<br />
gerne unter dem (natürlich karierten) Sakko<br />
getragen.<br />
Nette Details: Hemd mit Umschlagmanschette <strong>und</strong> Anzug mit<br />
durchgeknöpftem Ärmel.<br />
Fotos: Corpus Line; Scabal Fotos Mitte: 1. Corpus Line; 2. Scabal<br />
Überhaupt Mäntel: Vom trenchcoatartigen<br />
Kurzmantel bis hin zum klassischen Mantel<br />
aus Filz, Leder oder Wolle sind Mäntel in diesem<br />
Herbst ein würdiger Ersatz für Ihre Kurzjacke,<br />
die eine Pause in Ihrem Kleiderschrank<br />
einlegen sollte.<br />
Autorin<br />
Beate Lecloux<br />
ist Inhaberin des Maßbekleiders<br />
Cut For You in der Reinhardtstraße 38.<br />
www.cutforyou.com<br />
Die Farben der Saison sind Karminrot, satte<br />
Brauntöne <strong>und</strong> Königsblau, was mich als<br />
Hertha-Fan besonders freut. Alles in einem:<br />
Der Look des Herbstes ist erdig <strong>und</strong> recht<br />
rustikal.<br />
So sieht Scabal den Look des<br />
Herbstes: langer Mantel über<br />
kariertem Anzug.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 23
shopping | lifestyle<br />
Da legst di nieda!<br />
Shopping-Tipps zum Oktoberfest<br />
W<br />
er glaubt, das Oktoberfest findet nur in München statt, der<br />
irrt gewaltig. In <strong>Berlin</strong> wird ebenfalls allerorten in Tracht<br />
<strong>und</strong> mit Obstler, Hendl <strong>und</strong> Schweinshaxen gefeiert. Die<br />
Must-haves zu einem gelungenen Auftritt haben wir für Sie zusammengestellt.<br />
Also: O’ zapft is!<br />
Die Wiesn rufen …<br />
… <strong>und</strong> zwar nach diesem <strong>Mode</strong>ll der<br />
lässigen Beuteltasche aus dunkelbraunem<br />
Wildleder <strong>und</strong> Glattleder in<br />
Altrosa, edel <strong>und</strong> verspielt zugleich.<br />
Preis: 99,95<br />
Cinque Store (Rochstraße 1)<br />
www.cinque.de<br />
Glamour<br />
Das passende Accessoire zum Dirndl?<br />
Blumenschmuck von SARAR! Diese Kette<br />
passt zu Kleid <strong>und</strong> Lederhose <strong>und</strong> wird<br />
so definitiv das funkelnde Highlight im<br />
Wiesnzelt.<br />
Preis: 79,95 €<br />
SARAR (<strong>Friedrichstraße</strong> 71, Quartier 206)<br />
www.sararshop.de<br />
Fesches Drunter<br />
Für den perfekten Wiesn-Auftritt gehört unter<br />
ein echtes Dirndl auch die passende Unterwäsche.<br />
Die süßen, blumigen Sets von Freya sehen nicht<br />
nur toll aus, sie setzen außerdem die weiblichen<br />
R<strong>und</strong>ungen <strong>und</strong> Kurven an den richtigen Stellen<br />
gekonnt in Szene.<br />
Preis: 84,90 €<br />
Feine Wäsche (<strong>Friedrichstraße</strong> 67, The Q.)<br />
www.freyalingerie.de<br />
I mog di<br />
Wer richtig glänzen will, muss sich etwas einfallen<br />
lassen. Ob traditionell in Blau-Weiß oder in<br />
kräftigen Rottönen – mit den Paint Pots von Ciaté<br />
setzen wir das Tüpfelchen<br />
auf dem »i« direkt<br />
auf die Fingerspitzen.<br />
Preis: 9,95 €<br />
Douglas<br />
(Ecke <strong>Friedrichstraße</strong>/<br />
Unter den Linden)<br />
www.douglas.de<br />
Guter Auftritt<br />
Mit diesen robusten Schuhe geht’s auf zum<br />
Oktoberfest. Besonderer Hingucker sind hier die<br />
auswechselbaren Schnürsenkel (neutrale sind<br />
auch dabei). Absatzhöhe 6 cm.<br />
Preis: 59,95 €<br />
S. Oliver (Schönhauser Allee 79–80)<br />
www.soliver.de<br />
Cooler Hirsch<br />
Ob traditionell zur Lederhos’n oder<br />
lässig zur Jeans: das stylische Karo-<br />
Hemd von ETON mit der coolen<br />
Hirschstickerei macht den feschen<br />
Wiesn-Buam mit Sicherheit zum<br />
coolsten Platzhirsch.<br />
Preis: 169 €<br />
Galeries Lafayette<br />
(<strong>Friedrichstraße</strong> 76 –78)<br />
www.galerieslafayette.de<br />
24 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Gudrun Sjödén GmbH, Fürther Straße 33, D-90513 Zirndorf, Reg.-Gericht: AG Fürth, HRB 2527, Geschäftsführung: M. Fink.<br />
Konzeptladen <strong>Berlin</strong><br />
Markgrafenstraße 32/<br />
am Gendarmenmarkt<br />
10 € Gutschein*<br />
- für Sie -<br />
Aktionscode<br />
950A<br />
www.gudrunsjoeden.de<br />
Katalog gratis anfordern: 0800/ 722 44 66<br />
Stockholm | Est. 1976<br />
Neu ab Herbst 2014!<br />
*Mindestkauf 30,- €. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen <strong>und</strong> Rabatten. Nur einmal pro K<strong>und</strong>in einlösbar. Gültig bis 31.12.2014<br />
BERLIN | FRANKFURT | HAMBURG | KÖLN | MÜNCHEN | NÜRNBERG | STUTTGART<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
| OUTLET<br />
Nr.<br />
ZIRNDORF<br />
3 2014 25
meet & greet<br />
Auf zur Wiesn<br />
Oktoberfest feiern in Mitte<br />
B<br />
ayern ist eines der schönsten deutschen B<strong>und</strong>esländer,<br />
das ist unbestritten. Jährlich bereisen es viele<br />
Deutsche <strong>und</strong> noch <strong>mehr</strong> Touristen aus der ganzen<br />
Welt. Dirndl <strong>und</strong> Lederhosen, deftiges Essen, Weißbier <strong>und</strong><br />
eine etwas eigene Sprache sind die beliebten Erkennungszeichen.<br />
Die bayerische Ess- <strong>und</strong> Trinkkultur ist zwar nicht so<br />
angesagt wie japanische, thailändische oder australische Küche,<br />
aber während die deutsche Küche gerade noch in reduzierter<br />
Form in Eckkneipen angeboten wird, von <strong>Berlin</strong>er<br />
Küche ganz zu schweigen, hat sich die bayerische Gastronomie<br />
nicht nur erhalten, sondern gut etabliert. So auch bei uns<br />
in Mitte. Wir haben für Sie die besten Locations zusammengestellt,<br />
in denen Sie zünftig das Oktoberfest feiern können.<br />
Tipps für das typisch bayerische Outfit <strong>und</strong> eine kleine Übersetzungshilfe<br />
r<strong>und</strong>en unseren Oktoberfestführer ab.<br />
Kleine Sprachhilfe<br />
fürs Oktoberfest<br />
Graisgood / Griasdi<br />
Guten Tag / Grüß dich<br />
Deaf I? / Ealaums?<br />
Darf ich? / Erlauben Sie?<br />
Is da no frei?<br />
Ist hier noch frei?<br />
Hier feiert man Oktoberfest<br />
Oktoberfest im Hofbräuhaus<br />
Karl-Liebknecht-Straße 30,<br />
10178 <strong>Berlin</strong><br />
20.09. – 05.10.2014,<br />
tgl. ab 12 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Oktoberfest am Alexanderplatz<br />
vorm Galeria Kaufhof<br />
26.09. – 12.10.2014,<br />
tgl. 10 – 22 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Oktoberfest am Hauptbahnhof<br />
Spreewiesn-Hütte, gegenüber<br />
vom Hamburger Bahnhof<br />
13.09. – 31.10.2014,<br />
tgl. ab 18 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Oktoberfest im Maximilians<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 185 –190,<br />
10117 <strong>Berlin</strong><br />
19./20.09.2014,<br />
tgl. 11 – 24 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Oktoberfest im Löwenbräu<br />
Leipziger Straße 65, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
20.09. – 05.10.2014,<br />
tgl. 11:30 – 24 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Oktoberfest in der<br />
<strong>Berlin</strong>er Republik<br />
Schiffbauerdamm 8, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
20.09. – 05.10.2014,<br />
20.09. ab 19 Uhr,<br />
ab 21.09. tgl. 10 – 06 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
a Maß (kurzes a)<br />
Brezn<br />
Hendl<br />
Radi<br />
Stamperl<br />
bieseln<br />
Des is mir wurscht<br />
Ha?<br />
Ja, leggst mi am Oarsch!<br />
Saupreiß<br />
Gaudi<br />
Watschn<br />
Dangschee<br />
Servus<br />
ein Liter Bier<br />
Brezel<br />
Brathähnchen<br />
Rettich<br />
Gläschen Schnaps<br />
urinieren<br />
Das ist mir egal<br />
Wie bitte?<br />
Donnerwetter! (erstaunt)<br />
alle Nicht-Bayern<br />
Vergnügen<br />
Ohrfeige<br />
Vielen Dank<br />
Auf Wiedersehen<br />
Foto oben: www.frankonia.de Foto unten: Oliver Weber/pixelio.de Manfred Walker/pixelio.de<br />
26 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
dennoch einige unverwechselbare Merkmale:<br />
Ein traditionelles Dirndl besteht aus einem<br />
knöchellangen Rock mit einer etwas kürzeren<br />
Schürze sowie einer Bluse in einer dezenten<br />
Farbe mit Puffärmeln, dazu flache Schuhe <strong>und</strong><br />
gehäkelte Strümpfe.<br />
Neben der traditionellen Tracht hat sich das<br />
Dirndl als <strong>Mode</strong>artikel etabliert. Daher finden<br />
sich immer <strong>mehr</strong> Kleider, die von der traditionellen<br />
Form abweichen – sei es aufgr<strong>und</strong><br />
der Rocklänge, leuchtender Farben oder verspielten<br />
Elementen <strong>und</strong> Mustermix.<br />
Acht geben sollte Frau vor allem beim Binden<br />
der Schleife: Befindet sich diese links, so ist die<br />
Dame noch zu haben. Ist sie hingegen auf der<br />
rechten Seite, so ist sie verheiratet oder zumindest<br />
vergeben. Witwen tragen die Schleife hinten,<br />
Jungfrauen vorn.<br />
Foto: 1. Almsach Leder-Knieb<strong>und</strong>hose & Hemd @ www.frankonia.de; 2. Hammerschmid Dirndl & Bluse @ www.frankonia.de<br />
Karte: Increa/Fotolia.com<br />
Dirndl & Lederhosen –<br />
Das perfekte Wiesn-Outfit<br />
Für die Madln<br />
Das Dirndl hat bereits eine lange Tradition. War es im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert noch eine Arbeitstracht für<br />
Dienstmädchen, die Dirnen, so entwickelte es sich in den 1930er Jahren zur <strong>Mode</strong> <strong>und</strong> wurde mit<br />
Trachtenelementen wie Puffärmeln, Schnürmiedern <strong>und</strong> Schürzen verziert.<br />
Auch wenn es von Ort zu Ort traditionell Unterschiede zwischen den Dirndln gibt, so bestehen<br />
Bayerische Restaurants in Mitte<br />
1 Augustiner<br />
Charlottenstraße 55, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20454020<br />
www.augustiner-braeu-berlin.de<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Hofbräuhaus <strong>Berlin</strong><br />
Karl-Liebknecht-Straße 30, 10178 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 6796655-20<br />
www.berlin-hofbraeu.de<br />
Hopfingerbräu im Palais<br />
Ebertstraße 24, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20458637<br />
www.hopfingerbraeu-im-palais.de<br />
Hopfingerbräu im Hauptbahnhof<br />
Europaplatz 1, 10557 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20624624<br />
www.hopfingerbraeu-berlin.de<br />
5<br />
6<br />
Lindenbräu am Potsdamer Platz<br />
Bellevuestraße 3 –5, 10785 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 25751280<br />
www.lindenbraeu-berlin.de<br />
Löwenbräu am Gendarmenmarkt<br />
Leipziger Straße 65, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20624630<br />
www.loewenbraeu-berlin.de<br />
Turmstraße<br />
7 Maximilians<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 185 –190, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 204450559<br />
www.maximaliansberlin.de<br />
8 Weihenstephaner<br />
Neue Promenade 5, 10178 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 84710760<br />
www.weihenstephaner-berlin.de<br />
Beusselstraße<br />
Müllerstraße<br />
Seestraße<br />
Alt-Moabit<br />
MITTE<br />
Invalidenstraße<br />
Straße des 17. Juni Unter den Linden<br />
Tiergarten<br />
Für die Burschn<br />
Auch die Lederhosen waren früher Arbeitskleidung.<br />
Während die kniefreie Lederhose bei<br />
der Arbeit getragen wurde, ist die Knieb<strong>und</strong>hose<br />
für festliche Anlässe bestimmt. Typisch<br />
sind für die Lederhose die Bestickung <strong>und</strong> der<br />
Hosenlatz. Dazu trägt Mann ein Trachtenhemd,<br />
lederne Hosenträger mit einem Querriegel,<br />
traditionelle Stutzen ohne Füßlinge<br />
<strong>und</strong> Haferlschuhe. Die langen Strümpfe gehen<br />
bis übers Knie, werden dort umgeschlagen<br />
<strong>und</strong> vor allem zu B<strong>und</strong>hosen getragen. Traditionell<br />
besteht die Lederhose aus weichem<br />
Hirschbockleder <strong>und</strong> ist mit weißen, grünen<br />
oder gelben Stickereien verziert.<br />
4<br />
5<br />
3<br />
Potsdamer Platz<br />
Osloer Straße<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
7<br />
Brunnenstraße<br />
Leipziger Straße<br />
Torstraße<br />
6<br />
1<br />
8<br />
2<br />
Alexanderplatz<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 27
meet & greet | essen <strong>und</strong> trinken<br />
Business-Lunch<br />
NEUERöffnung<br />
Gute Adressen in Mitte:<br />
Ges<strong>und</strong>, schnell <strong>und</strong> schmackhaft<br />
berlin tapas<br />
im Maritim proArte Hotel <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 151, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20334530<br />
info.bpa@maritim.de<br />
Küchenchefin: Anna Bergner<br />
Küche: <strong>Berlin</strong>er Spezialitäten<br />
Sitzplätze: 45 im Innenbereich <strong>und</strong><br />
16 auf der Terrasse (wetterbedingt)<br />
Event Catering: möglich<br />
Separate Veranstaltungsräume: 13<br />
(in versch. Größen)<br />
Spezialität: Tapas nach <strong>Berlin</strong>er Art<br />
– klein aber deftig. Kombinieren Sie<br />
nach Lust <strong>und</strong> Laune, warme oder<br />
kalte Tapas, als Snack, Vorspeise<br />
oder Hauptgericht. 3 Stück für 12 €,<br />
6 Stück für 18 €, 9 Stück für 22,50 €.<br />
Weitere Tapas je 4 €. Mindestbestellung<br />
von drei verschiedenen Tapas.<br />
Business-Lunch: 12 – 15 Uhr<br />
Business-Menü: 3 Schälchen Tapas<br />
inklusive 1 Softgetränk für 12 €.<br />
Softdrinks <strong>und</strong> Bier: ab 2,50 €<br />
Wein: ab 6 €<br />
Maximale Wartezeit: 15 Minuten<br />
Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />
www.berlin-tapas.de<br />
Miele Café<br />
c/o Miele Gallery <strong>Berlin</strong><br />
Unter den Linden 26, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 887115114<br />
gallery-berlin@miele.de<br />
Küche: International mit regionalen,<br />
saisonalen Einflüssen<br />
Sitzplätze: 46 im Innenbereich,<br />
20 auf der Terrasse (wetterbedingt)<br />
Event-Catering: möglich<br />
Separate Veranstaltungsräume:<br />
Aktivküche für kulinarische Events<br />
Spezialitäten: Hausgemachte,<br />
fruchtig-frische Miele-Drinks; Auswahl<br />
feiner Torten- <strong>und</strong> Kuchenspezialitäten.<br />
Sämtliche Speisen werden<br />
in Miele-Küchen-Einbaugeräten<br />
zubereitet.<br />
Business-Lunch: 11:30 – 17 Uhr<br />
Business-Menü: Tagesgericht für<br />
6,40 €, als 3-Gang Menü inklusive<br />
Vorsuppe <strong>und</strong> Kaffeespezialität<br />
12,90 €<br />
Softdrinks <strong>und</strong> Bier: ab 2 €<br />
Wein: ab 5 €<br />
Maximale Wartezeit: ca. 15 Minuten<br />
Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />
www.miele-gallery.de<br />
Das besondere Restaurant<br />
Schokoladenfreuden am Gendarmenmarkt<br />
Das Schokoladen-Restaurant Fassbender & Rausch am Gendarmenmarkt.<br />
Seit 1999 begeistert das mit 1.000 Quadratmetern<br />
größte Schokoladenhaus der Welt<br />
nicht nur die Hauptstädter, sondern Schokoladenkenner,<br />
Prominente <strong>und</strong> Gourmets aus<br />
aller Welt. Das erste Schokoladen-Restaurant<br />
Europas im Obergeschoss mit Blick auf den<br />
Gendarmenmarkt serviert in entspannter Atmosphäre<br />
feine Speisen, die mit Edelschokoladen<br />
<strong>und</strong> -kakaos zubereitet <strong>und</strong> verfeinert<br />
werden. Daneben gibt es wochentags von 12<br />
bis 15 Uhr wechselnde Mittagsgerichte wie<br />
beispielsweise Tagliatelle mit Pfifferlingen<br />
<strong>und</strong> Vollmilchschokolade verfeinert.<br />
Nach Ladenschluss fasziniert Fassbender &<br />
Rausch an ausgewählten Tagen alle Schokoladenfre<strong>und</strong>e<br />
mit der Schokoladen-Dinner-<br />
Show »<strong>Berlin</strong>, ick hab’ Dir lieb!« – eine süße<br />
Liebeserklärung an die Hauptstadt. Erleben<br />
Sie einen genussvollen <strong>und</strong> eleganten Abend<br />
r<strong>und</strong> um die Goldenen Zwanziger in <strong>Berlin</strong><br />
<strong>und</strong> genießen Sie dabei ein 4-Gänge-Menü<br />
mit erlesenen Zutaten <strong>und</strong> verfeinert mit den<br />
besten Edelkakaos <strong>und</strong> Plantagen-Schokoladen<br />
von Rausch.<br />
Schokoladen-Dinner-Shows:<br />
11.10.2014, 25.10.2014, 08.11.2014<br />
<strong>und</strong> 15.11.2014, jeweils 20 Uhr<br />
Einlass ab 19:30 Uhr<br />
Preis: 79 € p. P. zzgl. Getränke<br />
Reservierung erforderlich!<br />
Restaurant Fassbender & Rausch<br />
Charlottenstraße 60, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
030 757882443<br />
info@fassbender-rausch.de<br />
www.fassbender-rausch.de<br />
Mo – Fr 10 – 19 Uhr<br />
Foto: Fassbender & Rausch<br />
28 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
ADVERTORIAL<br />
Genuss trifft Design<br />
Miele Gallery <strong>Berlin</strong> – Unter den Linden 26<br />
Showroom integriert, lädt sie zum gemeinsamen<br />
Kochen <strong>und</strong> Genießen ein. Technologie-Highlights<br />
wie Induktions-Wok oder<br />
Tepan-Platte können im Rahmen kulinarischer<br />
Events ebenso erprobt werden wie<br />
Dampfgarer <strong>und</strong> Backofen. In den Kursen<br />
des »Miele Produkterlebnis« steht das Gerät<br />
im Fokus: Aktiv <strong>und</strong> abwechslungsreich lernt<br />
man, sein Produkt optimal zu nutzen. Bei der<br />
»Miele Kochkunst« geht es um das Kreieren<br />
anspruchsvoller Mehrgang-Menüs; professionelle<br />
Köche vermitteln Wissenswertes zu ausgewählten<br />
Zutaten, Garmethoden <strong>und</strong> passenden<br />
Weinen. Auch als attraktive Location<br />
steht die Gallery zur Verfügung, beispielsweise<br />
zur Durchführung genussvoller Events mit<br />
Kollegen oder Geschäftspartnern.<br />
S<br />
howroom, Beratung, Events, Café –<br />
in der Miele Gallery bietet das Traditionsunternehmen<br />
seinen K<strong>und</strong>en<br />
ein vielfältiges Angebot nach internationalem<br />
Vorbild. Die erste »Miele Gallery«<br />
eröffnete 2003 in Mailand, <strong>Metropole</strong>n wie<br />
New York, Dubai <strong>und</strong> Shanghai zogen nach.<br />
Seit 2011 ist der weltweit führende Hersteller<br />
von Haus- <strong>und</strong> Küchen-Einbaugeräten<br />
auch in <strong>Berlin</strong>s neuer Mitte vertreten.<br />
»Immer besser« – der Philosophie seiner<br />
Gründerväter verpflichtet, setzt der Gütersloher<br />
Konzern seit über 110 Jahren Maßstäbe<br />
in puncto Qualität, Design <strong>und</strong> Nachhaltigkeit.<br />
Mit einem Jahresumsatz von 3,15 Mrd.<br />
Euro im Geschäftsjahr 2012/2013, <strong>mehr</strong> als<br />
17.000 Beschäftigten weltweit <strong>und</strong> Vertriebsstrukturen<br />
in über 100 Ländern ist das westfälische<br />
Unternehmen globaler Vorreiter im<br />
Premiumsegment.<br />
Diese Stellung zu repräsentieren <strong>und</strong> weiterauszubauen,<br />
ist das Ziel der Miele Galleries,<br />
so Madlen Sandner, Leitung der Miele Gallery<br />
<strong>Berlin</strong>. Mehr als 80 dieser Showrooms gibt es<br />
weltweit, in Deutschland habe man bewusst<br />
den Standort in den Kaiserhöfen gewählt:<br />
<strong>Berlin</strong>er, internationales Publikum <strong>und</strong> auch<br />
Touristen zählen zu den regelmäßigen Gästen<br />
der Gallery – ein Gewinn für die Markenbekanntheit.<br />
Über 170 Miele-Geräte finden sich hier;<br />
beispielsweise die jüngste Generation der<br />
Küchen-Einbaugeräte, Neuheiten wie der<br />
Saugroboter RX-1 oder Innovationen aus der<br />
Wäsche- <strong>und</strong> Bodenpflege. Wünscht man eine<br />
individuelle, unverbindliche Produktberatung,<br />
steht ein Team kompetenter Fachberater<br />
zur Verfügung.<br />
Das Herz der Miele Gallery bildet die geräumige<br />
Aktivküche: Harmonisch in den<br />
Im Miele Café steht Saisonales <strong>und</strong> Regionales<br />
auf der Karte. Besonders beliebt ist das<br />
täglich wechselnde Mittagsmenü, selbstverständlich<br />
frisch zubereitet in den Küchen-<br />
Einbaugeräten von Miele. An sonnigen Tagen<br />
nimmt man Platz auf der Terrasse im Innenhof,<br />
lässt sich mit feinen Kaffee- <strong>und</strong> Kuchenspezialitäten<br />
verwöhnen oder gönnt sich eine<br />
hausgemachte Limonade. Die Miele Gallery<br />
<strong>Berlin</strong> – ein Ort nicht nur für Feinschmecker.<br />
Miele Gallery <strong>Berlin</strong><br />
Unter den Linden 26<br />
10117 <strong>Berlin</strong><br />
Mo bis Fr 10 –20 Uhr, Sa 10 –18 Uhr<br />
www.miele-gallery.de<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 29
home & work<br />
Historisches Voßpalais<br />
wiederbelebt<br />
Im Inneren sind große <strong>und</strong><br />
moderne Büros entstanden.<br />
Sanierungsarbeiten am 130 Jahre alten Gebäude<br />
fast abgeschlossen<br />
D<br />
ie Gegend um den Leipziger Platz<br />
erfährt derzeit eine enorme Aufwertung.<br />
In direkter Nachbarschaft<br />
zur Shoppingmall steht die Sanierung<br />
des sogenannten Voßpalais in der<br />
Voßstraße 33 kurz vor der Vollendung.<br />
Knapp 2.800 Quadratmeter Gesamtnutzfläche<br />
wurden damit aufwändig saniert <strong>und</strong><br />
als Büro- <strong>und</strong> Geschäftshaus mit gehobener<br />
Einzelhandelsnutzung neu belebt.<br />
Seit 130 Jahren steht das Voßpalais in dem<br />
Karree Leipziger Straße, Wilhelmstraße <strong>und</strong><br />
Potsdamer Platz. Erbaut als Wohnhaus von<br />
den Architekten Hermann Ende <strong>und</strong> Wilhelm<br />
Böckmann ist es heute als Einzeldenkmal<br />
ausgezeichnet. Es ist das einzig erhaltene<br />
Gebäude aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert in weitem<br />
Umkreis <strong>und</strong> steht im Kontrast zu den neuen<br />
Bauten am Leipziger <strong>und</strong> Potsdamer Platz.<br />
Gut erkennbar ist es durch seine rote Sandsteinfassade.<br />
Der Plan der Gestalter war, diese<br />
eindrucksvolle Fassade zur Voßstraße zu<br />
erhalten <strong>und</strong> zum Hof dagegen eine ruhige<br />
Oase <strong>und</strong> lebenswerte Räume zu schaffen.<br />
Die Einzelhandelsflächen im Erd- <strong>und</strong> ersten<br />
Obergeschoss des Gebäudes wurden komplett<br />
neu errichtet. Sie sind in beiden Ebenen<br />
direkt mit dem benachbarten Shoppingcenter-Neubau<br />
Leipziger Platz 2 <strong>und</strong> 12 auf dem<br />
Gelände des ehemaligen Wertheim-Areals<br />
verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bilden damit eine synergetische<br />
Einheit.<br />
30 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Die Fassade ist saniert, entspricht aber immer noch<br />
dem Original aus dem Jahr 1886.<br />
Fotos: COPRO<br />
Die hölzernen Kassettendecken sind erhalten geblieben.<br />
Große Terrassen bieten Möglichkeiten zum Entspannen.<br />
Die reich verzierte Fassade des Einzeldenkmals,<br />
der großzügige Eingangsbereich, Deckenhöhen<br />
von teilweise sechs Metern – das<br />
Voßpalais bietet Besonderes. Im Bürobereich<br />
des Vorderhauses finden sich traditionelle<br />
Details wie z. B. hölzerne Kassettendecken,<br />
beeindruckende Deckenhöhen, großzügige<br />
Räume <strong>und</strong> eine Dachterrasse; im Seitenflügel<br />
hingegen sehr modern gestaltete Räume mit<br />
raumhohen Fenstern <strong>und</strong> einer Terrasse für<br />
kreative Bürokonzepte.<br />
Verantwortlich für die Bauarbeiten am historischen<br />
Voßpalais ist die COPRO Projektentwicklung,<br />
die spezialisiert ist auf die Gr<strong>und</strong>stücksentwicklung<br />
<strong>und</strong> die Sanierung von<br />
Bestandsbauten in zentralen Lagen von <strong>Berlin</strong><br />
<strong>und</strong> Stuttgart. Das Gebäude wurde vollständig<br />
<strong>und</strong> zeitgemäß ausgestattet <strong>und</strong> der Seitenflügel<br />
unter Bewahrung der historischen<br />
Fassade neu errichtet.<br />
Das Voßpalais ist inzwischen fast vollständig<br />
vermietet. Das <strong>Mode</strong>label SARAR wird zur<br />
Eröffnung des Gebäudes Handelsflächen von<br />
360 Quadratmetern im Erdgeschoss beziehen.<br />
Darüber hinaus wird die interna tionale<br />
<strong>Mode</strong>kette WE Fashion zukünftig auf einer<br />
Fläche von 350 Quadratmetern im ersten<br />
Obergeschoss ihre aktuellen Kollektionen<br />
präsentieren. Eine Einzelhandelsfläche von<br />
r<strong>und</strong> 160 Quadratmetern im Erdgeschoss ist<br />
an den Schuhanbieter Mephisto vermietet.<br />
Damit sind alle Einzelhandelsflächen im Voßpalais,<br />
die direkt an das Einkaufszentrum am<br />
Leipziger Platz angeb<strong>und</strong>en sind, vergeben.<br />
Die noch nicht belegten Büroflächen von ca.<br />
1.900 Quadratmetern verteilen sich auf den<br />
neu errichteten Seitenflügel, der eine flexible<br />
Raumgestaltung ermöglicht, sowie auf den<br />
Bestandsgebäudeteil. Hier wird insbesondere<br />
Wert gelegt auf die Erhaltung von Teilen der<br />
historischen Ausstattung, wie z. B. der eindrucksvollen<br />
Decken-Holzvertäfelungen. Der<br />
direkte Zugang zu Terrassen im Hofbereich<br />
sowie zur Straßenseite ist ein weiteres Merkmal<br />
des Büroangebotes in dieser <strong>Berlin</strong>er<br />
Top-Lage.<br />
Das Voßpalais ist ein Denkmal aus dem Jahr<br />
1886. Mit seiner monumentalen roten Sandsteinfassade,<br />
seiner Gründerzeitarchitektur<br />
<strong>und</strong> dem Wechsel von Renaissance- <strong>und</strong><br />
Barockformen bildet es einen attraktiven<br />
Kontrast zu den Neubauten am Leipziger<br />
<strong>und</strong> Potsdamer Platz. Mit der Revitalisierung<br />
des Voßpalais unter der Regie von Axthelm<br />
Architekten entsteht hier ein einzigartiger<br />
Standort zum Einkaufen <strong>und</strong> Arbeiten mit<br />
Handelsflächen <strong>und</strong> hochwertigen Büroräumen<br />
auf einer Fläche von insgesamt 2.800<br />
Quadratmetern.<br />
www.vosspalais.de<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 31
home & work | interview<br />
Die Finanzen im Blick<br />
Janet Seker – Finanzchefin der U5-Baustelle<br />
F<br />
rauen in der BVG sind längst keine<br />
Seltenheit <strong>mehr</strong>. Auch bei der Besetzung<br />
von Führungspositionen<br />
liegt das Unternehmen ganz weit vorn.<br />
Janet Seker, Geschäftsführerin der Projektrealisierungs<br />
GmbH U5, soll die Finanzen<br />
für die Großbaustelle im Griff behalten.<br />
Wir sprachen mit ihr über ihre Aufgaben,<br />
ihre Motivation <strong>und</strong> darüber, wie sie sich<br />
fit hält.<br />
→ Frau Seker, Sie sind Geschäftsführerin der<br />
Projektrealisierungsgesellschaft U5. Was sind<br />
Ihre Aufgaben?<br />
Die Projektrealisierungs GmbH U5 wurde<br />
am 1. Januar dieses Jahres von der BVG als<br />
100-prozentige Tochtergesellschaft für die Realisierung<br />
der U5-Großbaustelle gegründet.<br />
Ziel dieser GmbH ist die Prozessoptimierung,<br />
also Wege zu verkürzen <strong>und</strong> in schnelleren<br />
Prozessabläufen Entscheidungen zu treffen.<br />
Das Bau-Projekt besteht aus zwei Tunnelröhren<br />
mit jeweils einer Länge von r<strong>und</strong> 1,6<br />
Kilometern <strong>und</strong> drei neuen U-Bahnhöfen.<br />
Hierfür wurden zwei Geschäftsführer für die<br />
GmbH bestellt, ein Geschäftsführer Technik<br />
<strong>und</strong> eine Geschäftsführerin Finanzen. Meine<br />
Aufgabe als Geschäftsführerin Finanzen ist<br />
es, das Budget von 433 Mio. Euro zu kontrollieren<br />
<strong>und</strong> möglichst einzuhalten.<br />
Janet Seker ist Geschäftsführerin Finanzen in der zu Beginn des Jahres gegründeten Projektrealisierungs GmbH U5.<br />
→ Was hat sie bewogen, diese Stelle<br />
anzutreten?<br />
Ende der 90er Jahre war ich drei Jahre am<br />
Bahnprojekt Lehrter Bahnhof, jetzt Hauptbahnhof,<br />
tätig. Schon damals gab es ja die<br />
Gespräche zum U5 Lückenschluss <strong>und</strong> ich<br />
begann, mich für das Projekt zu interessieren.<br />
Als dann 2010 der Spatenstich erfolgte,<br />
war mein Interesse wieder geweckt <strong>und</strong> ich<br />
verfolgte die Entwicklung in den Medien. Ich<br />
fand es sehr spannend, so ein Großprojekt<br />
in der historischen Mitte zu realisieren. Als<br />
dann 2013 die BVG eine Stellenanzeige für<br />
die Geschäftsführung Finanzen veröffentlichte,<br />
wusste ich, was zu tun ist. Als ich auf meine<br />
Bewerbung für diese Stelle den Zuschlag bekam,<br />
war ich außer mir vor Freude. Von Vorteil<br />
für meine Arbeit ist sicherlich, dass ich als<br />
Bauingenieurin auch Kenntnisse von beiden<br />
Seiten habe, sowohl der technischen als auch<br />
der finanziellen.<br />
→ Was sind Ihre größten Herausforderungen?<br />
Das ganze Projekt ist eine große Herausforderung,<br />
aber der Bahnhof Museumsinsel ist<br />
beispeilsweise so ein besonderer Fall. Wir<br />
bewegen uns da mit schwerer Technik unter<br />
der Spree <strong>und</strong> auch unter den Gebäuden. Da<br />
geht es um Erschütterungen, die Statik, dynamische<br />
Kräfte <strong>und</strong> vor allem um Millimeter.<br />
Das ist eine Herausforderung, die ich bisher<br />
nicht kannte. Aber wir ziehen alle an einem<br />
Strang. Es ist unser aller Ziel, zusammen mit<br />
dem Team das Projekt weitestgehend termingerecht<br />
<strong>und</strong> im Rahmen des Budgets abzuschließen.<br />
→ Die größte Herausforderung besteht vermutlich<br />
in der Einhaltung der Termine <strong>und</strong> des<br />
geplanten Budgets. Wie handhaben Sie dieses<br />
Großprojekt?<br />
Bei einem solchen Bauprojekt gibt es immer<br />
unvorhergesehene Probleme zu lösen. Zum<br />
Beispiel stießen wir im Baugr<strong>und</strong> des künftigen<br />
Bahnhofs Unter den Linden auf einen<br />
Findling in der Größe eines Mittelklassewagens.<br />
Oder so konnte die Tunnelvortriebsmaschine<br />
die Baugrube des Bahnhofs Museumsinsel<br />
nicht wie ursprünglich geplant<br />
durchfahren <strong>und</strong> musste sicher geparkt werden.<br />
Dadurch verschieben sich Termine <strong>und</strong><br />
es entstehen meistens zusätzliche Baukosten.<br />
Unsere Projektleiter sind aber sehr erfahren<br />
<strong>und</strong> suchen täglich nach neuen Möglichkeiten,<br />
die verlorene Zeit wieder aufzuholen,<br />
beispielsweise durch Umstellungen im Bauablauf.<br />
Die Baukosten dabei zu reduzieren, ist<br />
nicht immer möglich. Hier versuchen wir,<br />
im Rahmen unseres Projektcontrollings <strong>und</strong><br />
fachlich versiertem Nachtragsmanagement<br />
die zusätzlichen Kosten sorgfältig zu prüfen.<br />
Es ist wichtig, transparent zu sein <strong>und</strong> zu<br />
kommunizieren. Dies erreichen wir durch<br />
unsere wöchentlichen Abstimmungs- <strong>und</strong><br />
Informationsgespräche mit der Termin- <strong>und</strong><br />
Kostenverfolgung. Dabei werden die Teilprojektleiter,<br />
die Projektsteuerung <strong>und</strong> die Bauüberwachung<br />
mit eingeb<strong>und</strong>en. Es gibt ein<br />
gutes Management <strong>und</strong> eine gute Struktur,<br />
32 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
die das unterstützen. Planungsänderungen<br />
sind immer mit einem Mehraufwand an Zeit<br />
<strong>und</strong> Geld verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> in der aktuellen<br />
Phase der Bauausführung nicht vorgesehen.<br />
Planungen müssen sich täglich an der Realität<br />
beweisen. Und unsere Planung zeigt, dass sie<br />
sehr gut ist. Wir ändern höchstens etwas, um<br />
die Sicherheit zu verstärken, beispielsweise<br />
bei den Vereisungen im Boden.<br />
→ Wie sieht Ihr Tagesablauf aus, was sind Ihre<br />
Hauptaufgaben?<br />
Ich stehe in der Woche um 5:30 Uhr auf <strong>und</strong>,<br />
sofern es die Zeit zulässt <strong>und</strong> keine frühen Besprechungen<br />
stattfinden, laufe ich meine morgendlichen<br />
fünf Kilometer durch die schönen<br />
Brandenburger Felder. Bei Regen ziehe ich<br />
allerdings das Schwimmen in meinem Fitness-Studio<br />
vor. Danach gibt es einen großen<br />
Obstteller zum Frühstück <strong>und</strong> dann fahre ich<br />
ins Büro. Im Büro sieht jeder Tag anders aus.<br />
Viele Herausforderungen, unterschiedliche<br />
Besprechungen, Meetings mit meinem Team<br />
zur Strategieabstimmung, Analysieren von<br />
Risiken <strong>und</strong> Maßnahmen zur Minimierung,<br />
Aktualisieren des Ist-Kostenstands, Planen zusätzlicher<br />
Vergaben, Budgetbereitstellung <strong>und</strong><br />
Ähnliches. Einen immer wiederkehrenden Tagesablauf<br />
gibt es bei Bauprojekten dieser Größenordnung<br />
nicht. Es gibt immer neue Nachrichten,<br />
bei denen man sofort reagieren muss.<br />
→ Wieviel Zeit verbringen Sie auf der Baustelle?<br />
Ich versuche, mindestens einmal pro Woche<br />
auf der Baustelle zu sein. Es ist mir sehr<br />
wichtig, nicht nur das Zahlenwerk zu sehen,<br />
sondern mich auch in der Praxis davon zu<br />
überzeugen, welcher Stand inzwischen erreicht<br />
ist. Unser Hauptquartier hier in der<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> ist optimal gelegen, um jede<br />
Baustelle schnell zu erreichen. Es ist wichtig,<br />
den Kontakt zu den Baufirmen <strong>und</strong> zu unserer<br />
Bauüberwachung zu halten. So kann man<br />
auch mal deren Probleme mit aufnehmen<br />
oder andere Sichtweisen erhalten, wie zum<br />
Beispiel unter der Erde unsere eiserne Lady,<br />
die Tunnelvortriebsmaschine Bärlinde, arbeitet.<br />
Oder unsere freigelegten, w<strong>und</strong>erschönen<br />
Pilzköpfe – nicht die der Beatles, sondern ich<br />
meine die Köpfe der Pilzstützen im Bahnhof<br />
<strong>Berlin</strong>er Rathaus. Es ist immer wieder bew<strong>und</strong>ernswert,<br />
ein solches Projekt im Entstehen<br />
zu sehen. In diesen Momenten bin ich dem<br />
Projekt ganz besonders nah.<br />
→ Wo bekommen Sie oder holen Sie sich<br />
Unterstützung?<br />
Unterstützung bekomme ich von meinem<br />
Team, das ist fachlich sehr versiert, motiviert<br />
<strong>und</strong> engagiert – die Chemie stimmt. Wir haben<br />
wöchentlich zwei fixe Abstimmungstermine,<br />
aber sprechen natürlich täglich über<br />
aktuelle Entwicklungen. Die verschiedenen<br />
Ansätze <strong>und</strong> Möglichkeiten zu den jeweiligen<br />
Themen diskutieren wir interdisziplinär. Alle<br />
Fakten kommen dabei auf den Tisch <strong>und</strong> wir<br />
verlassen den Raum erst, wenn wir gemeinsam<br />
eine gute Lösung gef<strong>und</strong>en haben.<br />
Privat unterstützt mich meine 20-jährige<br />
Tochter sehr gut. Zur Wahrung meiner Work-<br />
Life-Balance fahren wir gemeinsam auch mal<br />
gern ein Wochenende weg, um zu wandern<br />
<strong>und</strong> die Natur zu genießen.<br />
→ Wie gut können Sie in den Feierabendmodus<br />
umschalten?<br />
Meistens schaffe ich die Umschaltung in den<br />
Feierabend, sobald ich meine Wohnung betrete.<br />
Doch manchmal nehme ich strategische<br />
Themen mit nach Hause. Besonders an Tagen,<br />
bei denen es bei uns wie im »Taubenschlag«<br />
zugeht. Da ich die Natur liebe, habe ich meine<br />
eigene Methode zur Lösungsfindung bei strategischen<br />
Themen: meine Joggingschuhe.<br />
Dann laufe ich so lange, bis ich einen Lösungsansatz<br />
gef<strong>und</strong>en habe <strong>und</strong> dann kann<br />
der Lauf manchmal auch ganz schön lang<br />
werden.<br />
→ Sind Sie privat eher mit dem Auto oder mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs?<br />
Am liebsten nutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel.<br />
<strong>Berlin</strong> hat ein ausgesprochen<br />
gutes Nahverkehrsnetz. Mit Bus <strong>und</strong> Bahn<br />
kommt man da an fast jede Ecke von <strong>Berlin</strong>.<br />
Obwohl ich gestehen muss, dass ich erst richtig<br />
durch meine Tochter an die Öffentlichen<br />
herangeführt wurde. Inzwischen finde ich es<br />
aber toll: Ich stelle mein Auto am Bahnhof<br />
ab <strong>und</strong> nehme die Bahn. Aber manchmal<br />
benutze ich auch gerne meinen Roller, besonders<br />
im Sommer, wenn ich samstags zum<br />
Markt fahre. Das ist so herrlich praktisch <strong>und</strong><br />
es gibt keine Parkplatzprobleme.<br />
→ Haben Sie Lieblingsplätze in <strong>Berlin</strong>, speziell<br />
in Mitte?<br />
Ich habe eigentlich keine speziellen Lieblingsplätze.<br />
Gerade <strong>Berlin</strong> hat so viele Kieze<br />
mit eigenem Flair <strong>und</strong> schönen Plätzen. Es ist<br />
immer spannend, neue Plätze zu entdecken<br />
oder Tipps nachzugehen. Man entdeckt in<br />
<strong>Berlin</strong> so viele unerwartete Schönheiten. Einen<br />
Platz, den ich aber besonders im Sommer<br />
mag, ist die Dachterrasse des Hotel de Rome.<br />
Es ist herrlich, hier bei untergehender Sonne<br />
auf die historische Mitte <strong>Berlin</strong>s zu schauen.<br />
→ Haben Sie ein Lebensmotto?<br />
Ja, ich habe schon seit vielen Jahren ein<br />
Lebensmotto, welches ich privat <strong>und</strong> auch geschäftlich<br />
stets anwende. Es ist von Katharina<br />
von Siena: »Nicht das Beginnen wird belohnt,<br />
sondern einzig <strong>und</strong> allein das Durchhalten«.<br />
Und das passt in jeden Lebensbereich.<br />
→ Frau Seker, vielen Dank für das Gespräch!<br />
Das Interview führte Anja Strebe.<br />
Janet Seker (r.) im Gespräch mit Redakteurin Anja Strebe.<br />
Am Rande<br />
Tunnelvortriebsmaschine Bärlinde hat<br />
übrigens die erste der beiden Röhren für den<br />
Lückenschluss der U5 vom Alexanderplatz<br />
zum Brandenburger Tor geschafft. Auf dem<br />
letzten Abschnitt hat die Maschine sogar<br />
Spitzenwerte von über 20 Metern pro Tag<br />
statt der durchschnittlichen acht Meter.<br />
Bärlinde wird jetzt zerlegt <strong>und</strong> durch die<br />
fertige Röhre zurück zum Startschacht am<br />
Marx-Engels-Forum gebracht. Hier startet<br />
sie Ende Oktober/Anfang November zu ihrer<br />
zweiten Tour. Der endgültige Durchbruch<br />
zum U-Bahnhof Brandenburger Tor wird im<br />
Frühjahr 2015 erfolgen.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 33
culture | bücher<br />
Lesenswertes über <strong>Berlin</strong><br />
Für Sie ausgesucht<br />
Schauplatz <strong>Berlin</strong><br />
André Kirchners Bilder, geprägt durch eine<br />
strenge Ästhetik der Stille <strong>und</strong> Klarheit, stellen<br />
ein einzigartiges fotografisches Archiv<br />
<strong>Berlin</strong>er Architektur dar. Die aus den Jahren<br />
1987 bis 2011 stammenden Aufnahmen dokumentieren<br />
in einer »Zeitcollage« den tiefen<br />
historischen <strong>und</strong> städtebaulichen Umbruch,<br />
der sich an den zentralen Plätzen der Stadt<br />
seit dem Fall der Mauer vollzogen hat. Sieben<br />
prominente Orte der <strong>Berlin</strong>er Mitte werden<br />
vorgestellt, darunter der Pariser Platz mit<br />
dem Brandenburger Tor, der Potsdamer <strong>und</strong><br />
der Leipziger Platz, Checkpoint Charlie <strong>und</strong><br />
der Schlossplatz. Kirchners einleitende Texte<br />
der sieben Kapitel betten die Bilder in ihren<br />
jeweiligen historischen Zusammenhang. Dieses<br />
eindrucksvolle Panorama wird durch die<br />
Auszüge der seit 1981 angelegten »<strong>Berlin</strong>er<br />
Fotoserien« Kirchners vervollständigt.<br />
André Kirchner: »Schauplatz <strong>Berlin</strong>. Der Aufbau<br />
der neuen Mitte«, 128 S., Nicolai Verlag,<br />
19,95 €<br />
www.nicolai-verlag.de<br />
Rückblende<br />
In der unmittelbaren Nachwendezeit war<br />
Ost-<strong>Berlin</strong> ein riesiger Möglichkeitsraum: Ein<br />
Stadtzentrum voller Brachen <strong>und</strong> leer stehender<br />
Gebäude, in dem es jede Menge Platz für<br />
alternative Nutzungen gab. Während temporäre<br />
Clubs <strong>und</strong> Galerien Freiräume nutzten,<br />
kündeten zahllose Baustellen vom Wandel.<br />
Nach <strong>und</strong> nach verschwanden die Relikte der<br />
Vorwendezeit aus dem Stadtbild <strong>und</strong> die Zeichen<br />
des Neuen traten deutlich hervor. Der<br />
Fotograf Michael Lange hat dieses <strong>Berlin</strong> der<br />
90er in seinen Bildern festgehalten – heute<br />
ist er an die Orte zurückgekehrt. Wie tiefgreifend<br />
sich die Stadt in den letzten 20 Jahren<br />
verändert hat, zeigt Lange in erstaunlichen<br />
Gegenüberstellungen.<br />
Michael Lange (Autor/Fotograf): »Rückblende.<br />
<strong>Berlin</strong> in den 90ern – <strong>und</strong> heute«, 96 S., deutsch<br />
<strong>und</strong> englisch, <strong>Berlin</strong> Story Verlag, 19,95 €<br />
www.berlinstory-verlag.de<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Mauer in der Welt<br />
Symbole der Freiheit, der menschlichen Willensstärke,<br />
Relikte des Kalten Krieges. Ungezählte<br />
Teile der <strong>Berlin</strong>er Mauer wurden nach<br />
ihrem Fall 1989 in die Welt hinaus getragen –<br />
<strong>und</strong> mit ihnen der Freiheitswille der <strong>Berlin</strong>er.<br />
Mehr als 240 dieser tonnenschweren Mauersegmente,<br />
die an <strong>mehr</strong> als 140 Orten auf<br />
allen Kontinenten stehen, wurden für diesen<br />
Band ausfindig gemacht. Unter ihren neuen<br />
Besitzern befinden sich japanische Geschäftsmänner,<br />
prominente Kunstsammler sowie<br />
alle US-Präsidenten der letzten einh<strong>und</strong>ert<br />
Jahre <strong>und</strong> sogar der Papst. Erzählt werden<br />
spannende, kuriose, aber auch tragische Geschichten,<br />
die die facettenreiche Erinnerung<br />
an die Mauer <strong>und</strong> den Kalten Krieg eindrucksvoll<br />
widerspiegeln.<br />
B<strong>und</strong>esstiftung Aufarbeitung (Hg.): »Die<br />
<strong>Berlin</strong>er Mauer in der Welt.«, 288 S., deutsch<br />
<strong>und</strong> englisch, <strong>Berlin</strong> Story Verlag, 19,95 €<br />
www.berlinstory-verlag.de<br />
Lieblingsplätze gesucht!<br />
Sie können die hier vorgestellten Bücher gewinnen. Schreiben Sie uns, wo in <strong>Berlin</strong>s Mitte Ihre besten Plätze<br />
sind. Gibt es kleine Oasen? Wo entspannen Sie hier am liebsten? Unter allen Einsendern verlosen wir insgesamt<br />
je drei Bücher »Rückblende« <strong>und</strong> »Die Mauer in der Welt« sowie zwei Bücher »Schauplatz <strong>Berlin</strong>«. Senden Sie<br />
uns bis spätestens zum 15. Oktober 2014 eine E-Mail an AS@Nehringverlag.DE, Post an Verlag Frank Nehring,<br />
Zimmerstraße 56, 10117 <strong>Berlin</strong>, Kennwort: »Bücher«.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
34 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 35
culture | impressionen<br />
Impressionen <strong>und</strong><br />
Inspirationen<br />
Zu Besuch auf der Fashion Week <strong>Berlin</strong><br />
Das Who-is-Who der internationalen <strong>Mode</strong>- <strong>und</strong> Kunstszene versammelte sich im Sommer<br />
erneut auf der Fashion Week <strong>Berlin</strong>, um die Trends für die Saison Frühjahr/Sommer<br />
2015 zu erfahren. <strong>Mode</strong>interessierte, Einkäufer, Fachbesucher <strong>und</strong> Medienvertreter trafen<br />
sich auf Shows <strong>und</strong> Awards, informierten sich auf Fachmessen, besuchten Ausstellungen<br />
<strong>und</strong> Events. Zu den Highlights der <strong>Berlin</strong> Fashion Week gehörten die BREAD<br />
& BUTTER, die <strong>Mode</strong>messen PREMIUM <strong>und</strong> PANORAMA sowie die Schauen der<br />
Mercedes-Benz Fashion Week <strong>Berlin</strong>. Mit dabei auch namhafte <strong>Berlin</strong>er Designer. Wir<br />
waren für Sie unterwegs <strong>und</strong> haben einige Impressionen zusammengestellt.<br />
www.fashion-week-berlin.com<br />
Renate Künast<br />
auf der Fachmesse<br />
Greenshowroom.<br />
lala <strong>Berlin</strong> präsentierte<br />
seine Kollektion<br />
in der Tischlerei der<br />
Deutschen Oper.<br />
Bruce Darnell, Eva Lutz <strong>und</strong> Rebecca Mir auf dem Laufsteg während der Show des Labels Minx by Eva Lutz.<br />
Foto: Timur Emek/Getty Images<br />
Foto: Frazer Harrison/Getty Images for Minx by Eva Lutz Foto: Toni Passig<br />
Waghalsige Stunts auf<br />
der Show von Marc Cain.<br />
Hinter den Kulissen<br />
der SomySo-Show.<br />
Foto: Frazer Harrison/Getty Images for Marc Cain<br />
Foto: Gérard Vicendo/Kennfarben Fotodesign<br />
36 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Foto: Luca Teuchmann/Getty Images for Laurel Foto: Timur Emek/Getty Images<br />
Foto: Adam Berry/Getty Images for Belvedere<br />
<strong>Mode</strong>ls präsentierten<br />
das Label<br />
Edelziege im Palais<br />
am Festungsgraben.<br />
Jette Joop, Mirja du Mont, Ruth<br />
Moschner, Sabine Lisicki, Johanna<br />
Klum <strong>und</strong> Anna Julia Kapfelsperger<br />
auf der Laurel-Show während der<br />
Mercedes-Benz Fashion Week im<br />
Erika-Hess-Eisstadion.<br />
Die Show von Horst Tschirnitz<br />
fand im Hotel Belvedere Q statt.<br />
Sylvie Meis, Frauke Ludowig, Marcia Cross<br />
<strong>und</strong> Franziska Knuppe bei der Show von<br />
Marc Cain.<br />
Juliane Köhler, Jana Pallaske and Carolina<br />
Vera zu Gast auf der Minx-Show von Eva Lutz.<br />
Foto: Franziska Krug/Getty Images for Marc Cain<br />
Foto: Franziska Krug/Getty Images for Minx by Eva Lutz<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 37
culture | impressionen<br />
Gespräche<br />
im Großen<br />
<strong>und</strong> Kleinen<br />
Viel Beifall erhielt<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Guido Herrmann.<br />
Jahresempfang der<br />
Interessengemeinschaft<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
D<br />
as Atrium von Microsoft mitten in <strong>Berlin</strong> war gut<br />
gefüllt. Denn <strong>mehr</strong> als 200 Gäste aus Wirtschaft,<br />
Politik, Kultur <strong>und</strong> Verbänden waren der Einladung<br />
zum Jahresempfang der Interessengemeinschaft <strong>Friedrichstraße</strong><br />
(inzwischen Die Mitte e. V.) gefolgt. Prominenter<br />
Gastredner war Frank Henkel, Bürgermeister <strong>und</strong><br />
Senator für Inneres <strong>und</strong> Sport. Viel Beachtung fand auch die<br />
Ansprache des Vorstandsvorsitzenden Guido Herrmann.<br />
Sogar eine zehnköpfige Delegation aus dem polnischen<br />
Wrocław (Breslau) war zu Gast beim Jahresempfang. Sie waren<br />
auf Einladung der Interessengemeinschaft zum Erfahrungsaustausch<br />
in <strong>Berlin</strong>. Auf den Arbeitstreffen wurden<br />
unterschiedliche Themen besprochen wie die Zusammenarbeit<br />
zwischen Verwaltung <strong>und</strong> Unternehmen, der Sinn von<br />
wirtschaft lichen Interessenvertretungen <strong>und</strong> die praktischen<br />
Erfahrungen bei der Veranstaltung von Events. Bei gutem<br />
Essen <strong>und</strong> Musik dauerten die Gespräche in kleinen Kreisen<br />
bis in den späten Abend hinein. Hier einige Impressionen.<br />
Innensenator Frank Henkel<br />
würdigte die Rolle der<br />
Interessenvertretung für<br />
<strong>Berlin</strong>s Mitte.<br />
Henrik Tesch (links),<br />
Niederlassungsleiter von<br />
Microsoft, <strong>und</strong> Gernot<br />
Karger von Fuchs+Gans,<br />
dem Caterer des Abends.<br />
Dr. Philipp Lengsfeld, B<strong>und</strong>estagsabgeordneter<br />
aus Mitte, mit Geschäftsführer<br />
Dr. Mateusz Hartwich.<br />
Fotos: Katharina Brauer<br />
38 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Vorstandsmitglied Grit<br />
Driewer im Gespräch.<br />
Ehrenmitglied Rainer Boldt (links) im<br />
Gespräch mit Prof. Hartmut Balder,<br />
Beuth Hochschule für Technik, <strong>und</strong><br />
Nina Lütjens, Stiftung Zukunft <strong>Berlin</strong>.<br />
Viele Mitglieder <strong>und</strong> Netzwerkpartner<br />
fanden sich an diesem<br />
Abend in <strong>Berlin</strong>s Mitte ein.<br />
Gloria Viagra sorgte<br />
am DJ-Pult für gute<br />
Stimmung.<br />
Auch eine Delegation aus dem<br />
polnischen Breslau war zu Gast.<br />
In der Digital Eatery von Microsoft<br />
wurden die Gespräche in kleiner<br />
R<strong>und</strong>e fortgeführt.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 39
118<br />
134<br />
113<br />
129<br />
107<br />
101<br />
90<br />
155<br />
83<br />
167<br />
194<br />
206<br />
39<br />
31<br />
224<br />
246<br />
1<br />
stadtkarte<br />
Hannoversche Straße<br />
Charitestraße<br />
Claire-Waldorff-<br />
Straße<br />
Robert-Koch-<br />
Platz<br />
Luisenstraße<br />
Philippstraße<br />
Schumannstraße<br />
Reinhardtstraße<br />
Hannoversche<br />
Straße<br />
Chausseestraße<br />
Oranienburger<br />
Straße<br />
Oranienburger<br />
Tor<br />
Am Zirkus<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Torstraße<br />
Oranienburger Straße<br />
Johannisstraße<br />
Ziegelstraße<br />
Tucholskystraße<br />
Linienstraße<br />
Monbijoustraße<br />
Auguststraße<br />
Krausnickstraße<br />
Sophienstraße<br />
Große Hamburger Straße<br />
Oranienburger Straße<br />
Gipsstraße<br />
Rosenthaler Straße<br />
Weinmeisterstraße<br />
Alte Schönhauser Straße<br />
Max-Beer-Straße<br />
Almstadtstraße<br />
Wilhelmstraße<br />
Marienstraße<br />
Schiffbauerdamm<br />
Reichstagufer<br />
Albrechtstraße<br />
Alexanderplatz<br />
Hackescher<br />
Markt<br />
<strong>Berlin</strong>er<br />
Dom<br />
Neues Museum<br />
Bahnhof<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Georgenstraße<br />
Am Weidendamm<br />
Planckstraße<br />
Geschwister-Scholl-Str.<br />
Am Kupfergraben<br />
Spandauer Str.<br />
Karl-Liebknecht-Straße<br />
Am Lustgarten<br />
Neustädtische Kirchstraße<br />
Am Zeughaus<br />
Dorotheenstraße<br />
Mittelstraße<br />
Altes Museum<br />
Brandenburger<br />
Tor<br />
Brandenburger<br />
Tor<br />
Behrenstraße<br />
151 181<br />
Universitätsstraße<br />
Pariser<br />
Platz<br />
Schadowstraße<br />
Unter den Linden<br />
Unter den Linden<br />
Karl-Liebknecht-Straße<br />
Schloßplatz<br />
Rathausstraße<br />
Breite Straße<br />
Glinkastraße<br />
Oberwallstraße<br />
Ebertstraße<br />
Mauerstraße<br />
Französische Straße<br />
Jägerstraße<br />
Taubenstraße<br />
Hausvogteiplatz<br />
Gendarmenmarkt<br />
Französische<br />
Straße<br />
Französische Straße<br />
Jägerstraße<br />
Kurstraße<br />
Gertraudenstraße<br />
Voßstraße<br />
Stadtmitte<br />
Spittelmarkt<br />
Mohrenstraße<br />
Mohrenstraße<br />
Kronenstraße<br />
Leipziger Straße<br />
Spittelmarkt<br />
Wallstraße<br />
Checkpoint<br />
Charlie<br />
Kochstraße<br />
Anhalter<br />
Bahnhof<br />
Potsdamer<br />
Platz<br />
Potsdamer<br />
Platz<br />
Leipziger Straße<br />
76 61 48<br />
Cora-<strong>Berlin</strong>er-Straße<br />
Niederwallstraße<br />
Köthener Straße<br />
Dessauer Straße<br />
Niederkirchnerstraße<br />
Wilhelmstraße<br />
Anhalter Straße<br />
Mauerstraße<br />
Zimmerstraße<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> <strong>Friedrichstraße</strong><br />
Kochstraße<br />
Puttkammerstraße<br />
Charlottenstraße Charlottenstraße<br />
Markgrafenstraße Markgrafenstraße<br />
Krausenstraße<br />
Schützenstraße<br />
Rudi-Dutschke-Straße<br />
Besselestraße<br />
Axel-Springer-Straße Lindenstraße<br />
Ritterstraße<br />
Beuthstraße<br />
Seydelstraße<br />
Kommandantenstraße<br />
Alte Jakobstraße<br />
Oranienstraße<br />
Sebastianstraße<br />
Stallschreiberstraße<br />
Stresemannstraße<br />
Schöneberger Straße<br />
N<br />
500 m<br />
Möckernstraße<br />
HalleschesUfer<br />
TempelhoferUfer<br />
Großbeerenstraße<br />
Hedemannstraße<br />
Franz-Klühs-Straße<br />
Mehringplatz<br />
Alte Jakobstraße<br />
Neuenburger Straße<br />
Alexandrinenstraße<br />
Lobeckstraße<br />
Gitschiner Straße<br />
Ritterstraße<br />
Prinzenstraße<br />
40 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Das Lifestyle-Magazin<br />
für <strong>Berlin</strong>s neue Mitte<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
DAS MAGAZIN DER NEUEN MITTE<br />
NR. 3/2014 · 5 EURO<br />
IM GESPRÄCH MIT<br />
Dr. József Czukor, Botschafter von Ungarn<br />
Prof. Dr. Christoph Stölzl, Kurator<br />
Janet Seker, Geschäftsführerin<br />
Hendrik Frobel, Geschäftsführer<br />
LIFESTYLE<br />
<strong>Mode</strong>-Trends für den Herbst<br />
Shopping-Guide<br />
Exklusives Wohnen<br />
Gut essen <strong>und</strong> trinken<br />
Kultur in Mitte<br />
HISTORIE<br />
Historische Gebäude in Mitte<br />
im Wandel<br />
<strong>Metropole</strong>, <strong>Mode</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>mehr</strong><br />
<strong>Berlin</strong> ist dufte,<br />
Mitte ist cool!<br />
Abo bestellen:<br />
www.friedrichstrasse-magazin.de<br />
Das Magazin <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> ist auch in der Digitalversion<br />
erhältlich. Als Einzelausgabe <strong>und</strong> im Abonnement.<br />
www.OnlineKiosk.de<br />
(auch via App auf Mobilgeräten)
culture | interview<br />
Das Theater in den Hackeschen Höfen bei Nacht.<br />
<strong>Mode</strong>rner Zirkus ist gefragt<br />
Das Chamäleon in den Hackeschen Höfen feiert Jubiläum<br />
T<br />
äglich finden in <strong>Berlin</strong> zwischen<br />
2.500 <strong>und</strong> 3.500 Kultur- <strong>und</strong> Theaterveranstaltungen<br />
statt. Wer hier<br />
bestehehen will, muss sich etwas Besonderes<br />
einfallen lassen. Wir sprachen mit<br />
Hendrik Frobel, Geschäftsführer des <strong>Berlin</strong>er<br />
Varieté-Theaters »Chamäleon« über die<br />
neue Art des Zirkus.<br />
→ Was ist das Besondere am Chamäleon<br />
Theater?<br />
Das Chamäleon Theater ist in vielerlei Hinsicht<br />
einzigartig. Das Theater steht seit seiner<br />
ursprünglichen Gründung 1991 für den<br />
künstlerischen Freigeist, für Traditionen <strong>und</strong><br />
den kreativen Umbruch unserer heutigen<br />
Zeit. Wir sind ein Uraufführungshaus. Jede<br />
Produktion, die zu uns kommt, wird entweder<br />
eigens für unser Theater entwickelt oder<br />
zumindestens im hohen Maße angepasst. Wir<br />
zeigen, dass »Neuer Zirkus« weit <strong>mehr</strong> ist als<br />
die Aneinanderreihung artistischer Disziplinen.<br />
Dabei ist uns wichtig, ausschließlich<br />
Inszenierungen anzubieten, die ohne einen<br />
großen Sprachanteil auskommen. Ich glaube,<br />
wir haben in Verbindung mit unserem einzigartigen<br />
Raum, dem herzlichen Personal <strong>und</strong><br />
den einmaligen Inszenierungen die Möglichkeit,<br />
unser Publikum auf eine ganz besondere<br />
Weise zu erreichen.<br />
→ Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre<br />
Künstler aus?<br />
Wir arbeiten im Chamäleon Theater immer<br />
mit einem Regisseur, einem Kreativteam oder<br />
einer anderen Produktionsfirma zusammen.<br />
Die Auswahl der Künstler hängt von der jeweiligen<br />
Show-Idee <strong>und</strong> dem Konzept ab. Bei<br />
der neuen Show »Crossroads« war es zum<br />
Beispiel ganz entscheidend, dass die Artisten<br />
auch Musiker sind, da große Bestandteile des<br />
So<strong>und</strong>tracks allabendlich live auf der Bühne<br />
entstehen. Hinzu kommen verschiedene Anforderungen<br />
an artistische <strong>und</strong> akrobatische<br />
Fähigkeiten, gepaart mit Expertise in den Bereichen<br />
Tanz <strong>und</strong> Schauspiel.<br />
→ Worauf legt das Publikum besonderen<br />
Wert?<br />
Unser Publikum will »Neuen Zirkus« erleben.<br />
Damit besetzen wir eine Nische in Deutschland<br />
<strong>und</strong> Europa. Darüber hinaus verspricht<br />
unser Haus, etwas Unerwartetes, noch nie<br />
Dagewesenes zu zeigen. Wir überraschen,<br />
provozieren <strong>und</strong> erfreuen mit unserem Bühnenprogramm.<br />
Eingerahmt wird dies von einem<br />
zuvorkommenden Service, einer tollen<br />
Foto: Jean-Paul Raabe<br />
42 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Blick in den Theatersaal.<br />
Foto unten rechts: Chamäleon Theater GmbH<br />
Auswahl an Weinen, Cocktails <strong>und</strong> kleinen<br />
Speisen. Einfach alles, was das Herz begehrt.<br />
→ Sie feiern jetzt im September zehnjähriges<br />
Bestehen des Theaters. Was wäre Ihr schönstes<br />
Geschenk?<br />
Das schönste Geschenk machen wir uns <strong>und</strong><br />
unserem Publikum gerade selber mit der neuen<br />
Show »Crossroads«. Auch wenn es etwas<br />
komisch klingt, war für uns schnell klar, dass<br />
wir keine »Best-Of«–Gala zum zehnjährigen<br />
Bestehen feiern können. Das hätte einfach<br />
nicht zu den Werten unseres Theaters gepasst.<br />
Das größte Geschenk wäre daher, wenn unser<br />
Publikum genauso viel Freude an der neuen<br />
Show hat wie wir. Wenn sich die Nachricht<br />
über ein außergewöhnliches Theater mitten in<br />
<strong>Berlin</strong> weiter verbreitet <strong>und</strong> unsere inhaltliche<br />
Arbeit der Auslöser dafür ist, viele Besucher<br />
in unserem Haus zu empfangen. Dann sind<br />
all unsere Wünsche erfüllt.<br />
→ Erzählen Sie doch etwas zur neuen<br />
Produktion.<br />
In über zehn Wochen Produktionszeit entstand<br />
die neue Show »Crossroads«, direkt<br />
hier in <strong>Berlin</strong>. Mit dieser Produktion wollen<br />
wir in der Hauptstadt einen neuen Akzent<br />
setzten. Dabei arbeiten wir mit internationalen<br />
Artisten aus Schweden, Dänemark,<br />
Finnland, Italien, Australien <strong>und</strong> Deutschland<br />
zusammen. Nach »SOAP – The Show«<br />
<strong>und</strong> LEO begleiten wir erstmals wieder als<br />
Co-Produzent den Entstehungsprozess einer<br />
neuen Inszenierung ab der ersten Sek<strong>und</strong>e.<br />
Yaron Lifschitz konnten wir als Regisseur<br />
für »Crossroads« gewinnen, <strong>und</strong> Maurice<br />
Mersinger hat die musikalische Leitung der<br />
Show übernommen. Er arrangiert Cover-<br />
Songs neu <strong>und</strong> komponiert eigene Musikstücke,<br />
die später live auf der Bühne performt<br />
werden. Es wird eine furiose Mischung zwischen<br />
Zirkus-, Tanz- <strong>und</strong> So<strong>und</strong>welten <strong>und</strong><br />
wir sind schon voller Vorfreude auf die neue<br />
Spielzeit bis Februar 2015.<br />
→ Herr Frobel, ich danke Ihnen für das<br />
Gespräch!<br />
Das Interview führte Anja Strebe.<br />
Hendrik Frobel ist Geschäftsführer des Chamäleon Theaters.<br />
Crossroads<br />
noch bis Februar 2015<br />
CHAMÄLEON Theater<br />
in den Hackeschen Höfen<br />
Rosenthaler Straße 40/41<br />
10178 <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
www.chamaeleonberlin.com<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 43
culture | historie<br />
Vor 100 Jahren war links die Sprit-Fabrik von Julius Kahlbaum,<br />
rechts die Pfandleihe Hermann Pumpe.<br />
Bei der Sanierung 2002 wurde nicht nur die Fassade des Eckhauses<br />
in der Mauerstraße 22 stark überarbeitet.<br />
Damals <strong>und</strong> Heute<br />
Historische Gebäude in ihrem Wandel – Teil 3<br />
I<br />
n diesem Teil unserer Serie geht es<br />
um einen Pfandleiher namens Pumpe,<br />
um eine kleine, schon längst verschw<strong>und</strong>ene<br />
Gasse sowie um die Blütezeit<br />
des orientalischen Teppichhandels. Alles in<br />
der Gegend um die <strong>Friedrichstraße</strong> herum.<br />
Autor Harald Neckelmann hat wieder zu<br />
interessanten Gebäuden in Mitte recherchiert<br />
<strong>und</strong> stellt sie in unserer Serie »Damals<br />
<strong>und</strong> Heute« gegenüber.<br />
Mauerstraße 22/Ecke Taubenstraße 54<br />
Das Mietshaus Mauerstraße 22, Ecke Taubenstraße<br />
54 wurde 1853 errichtet. Bauherr war<br />
der Kaufmann Theodor Gustav Eduard Bock<br />
(1813–1863), der 1838 mit Eduard Bote die<br />
Musikalienhandlung Fröhlich & Comp. an<br />
der Jägerstraße übernommen hatte, der offizielle<br />
Gründungstermin von Bote & Bock. 1873<br />
bezog die Firma neue Räume in der Leipziger<br />
Straße 37. Während der Nazizeit musste Bote<br />
& Bock ums Überleben kämpfen. Gründer<br />
Bock war Jude, seine Nachkommen galten<br />
nach nationalsozialistischer Rassenlogik als<br />
Halb- <strong>und</strong> Vierteljuden. Besitzübertragungen<br />
an »arische« Verwandte sorgten dafür, dass<br />
Bote & Bock weitergeführt werden konnte.<br />
Im Wohnhaus von Bock in der Mauerstraße<br />
befand sich 1913 die Pfandleihe Hermann<br />
Pumpe. Der Schriftsteller <strong>und</strong> Satiriker<br />
Alexander Moszkowski (1851–1934) schreibt:<br />
»H. Pumpe. Das gab mir zu denken. Sollte<br />
hier wirklich nur ein Spiel des Zufalls obgewaltet<br />
haben, oder zeigte sich hier ein Schicksalswink<br />
höherer Ordnung? … Man verließ<br />
sich … auf den angeborenen Namen: <strong>und</strong> es<br />
war mir keinen Augenblick zweifelhaft, daß<br />
Herr Pumpe, als er diesem Orakel gehorchte,<br />
sich zu einem ganz vorzüglichen Pfandleiher<br />
entwickelt hat.« (aus »Von Genies <strong>und</strong> Kamelen«)<br />
Das Mietshaus in der Mauerstraße wurde<br />
im Krieg stark beschädigt, verlor in den<br />
1950er Jahren seinen originalen Dachstock,<br />
Gesimse <strong>und</strong> Konsolen waren abgeschlagen.<br />
Im Jahr 2002 wurde es umfangreich saniert,<br />
die Gr<strong>und</strong>proportionen wurden betont, die<br />
Fassade klassizistisch überarbeitet. In dem<br />
Gebäude auf dem Eckgr<strong>und</strong>stück residieren<br />
heute <strong>mehr</strong>ere Firmen <strong>und</strong> Kanzleien. Gegenüber,<br />
in der Mauerstraße 51, lag die Likörfabrik<br />
& Weinhandlung Julius Kahlbaum,<br />
1818 in der Münzstraße gegründet. Noch bis<br />
1989 erinnerte die Probierstube in der Mauerstraße<br />
85 an die Tradition der <strong>Berlin</strong>er Bren-<br />
nerei. In der Mauerstraße 45–52 lag das einstige<br />
Reichsministerium für Volksaufklärung<br />
<strong>und</strong> Propaganda. Das Gebäude überstand<br />
den Krieg nahezu unbeschadet. Zeitweise<br />
wurde es durch den Deutschen Volksrat, den<br />
Vorgänger der DDR-Volkskammer <strong>und</strong> durch<br />
den Nationalrat der Nationalen Front der<br />
DDR genutzt. Heute ist es Sitz des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Arbeit <strong>und</strong> Soziales.<br />
Behrenstraße 64/65<br />
Wo die Mauerstraße in die Behrenstraße mündet,<br />
entstand um 1840 ein Wohnhaus. Die<br />
Anschrift lautete auch Kleine Mauerstraße<br />
4–5. Diese Gasse führte zum Boulevard Unter<br />
den Linden (Haus Nr. 9) hindurch. 1826<br />
angelegt, besaß sie geschlossene Straßenfronten.<br />
Ein Durchgang im Erdgeschoss führte<br />
zu den Hamburger Wein- <strong>und</strong> Austerstuben<br />
oder zur Kunsthandlung Victor Rheins. Die<br />
Straße hat ihren Namen von der früher hier<br />
verlaufenden Stadtmauer. Die kleinen Häuser<br />
waren so in sie hineingebaut, daß die Stadtmauer<br />
als Hinterwand diente. 1871 eröffnete<br />
in der Behrenstraße das Hotel Windsor, geleitet<br />
von Otto Thiess. Es enthielt 90 Zimmer<br />
der einfachen Kategorie <strong>und</strong> existierte bis<br />
44 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Foto rechts: www.stadtbild-deutschland.org<br />
Heute ist hier der Sitz der Schule bei der Botschaft der Russischen Förderation.<br />
Otto Thiess war Inhaber des Hotels Windsor in der Behrenstraße.<br />
1916. Als Kaiser Wilhelm I. 1878 ein Attentat<br />
schwer verletzt überlebte, kam es bei der Verfolgungsjagd<br />
auf den Schützen zu einem Unfall:<br />
»Mit rasender Geschwindigkeit jagen die<br />
Kutscher auf hohen Polizeiwagen, auf daß das<br />
Volk den Attentäter nicht lynchte, durch die<br />
Kleine Mauerstraße. Der Kopf des Kutschers<br />
Rechts sieht man die Gasse Kleine Mauerstraße.<br />
wurde bei der Einfahrt von dem niedrigen<br />
Dach derselben abgerissen.« Der Schriftsteller<br />
Julius Rodenberg beschreibt um 1886 das Leben<br />
hinter dem Hotel Windsor: »In dem Hof,<br />
jetzt die Kleine Mauerstraße, wohnen allerlei<br />
Leute, von denen allein die Haarkräusler <strong>und</strong><br />
Barbiere die seßhaften zu sein scheinen, während<br />
in den übrigen Läden, wo gestern Filzpantoffeln<br />
<strong>und</strong> Herrenhüte waren, heute Öldruckbilder<br />
<strong>und</strong> Makartsträuße sind … Wir<br />
treten in ein paar ganz gewöhnliche Restaurationszimmer,<br />
<strong>und</strong> im Abendlicht, welches<br />
von den Linden her durch die Fenster dringt,<br />
sehen wir an den Tischen flotte Jünglinge<br />
beim Skat oder Sechs<strong>und</strong>sechzig <strong>und</strong> etliche<br />
junge Damen, welche, wenn sie diesen Gästen<br />
Bier kredenzt haben, sich zu ihnen setzen<br />
<strong>und</strong> ihnen zutraulich in die Karten schauen.«<br />
1925 wurde das Gebäude in der Behrenstraße<br />
64/65 für den »Klub der Beamten der Deutschen<br />
Bank« umgebaut. Es diente der Verköstigung<br />
<strong>und</strong> zur Geselligkeit der Beamten<br />
im nahe gelegenen Bankkomplex. Täglich<br />
wurden bis zu 1.200 Mittagessen zubereitet.<br />
Der Klub verfügte auch über Unterhaltungs-,<br />
Billard-, Lese- <strong>und</strong> Musikzimmer. Nach<br />
Kriegszerstörungen der nahe gelegenen Verwaltungsgebäude<br />
zogen Vorstand <strong>und</strong> Zentrale<br />
in das kaum zerstörte Haus ein. 1946<br />
übernahm die sowjetische Besatzungsmacht<br />
das Gebäude, das 1950 umgebaut wurde.<br />
Die Kleine Mauerstraße verschwand erst<br />
1961. Heute befindet sich in der Nr. 64/65<br />
die Schule bei der Botschaft der Russischen<br />
Föderation.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 45
culture | historie<br />
Foto links: aus Wasmuths Monatshefte für Baukunst 1.1914 –15<br />
Das Geschäftshaus entwarf Architekt John Martens.<br />
Mit der Sanierung bekam das Haus zwei Geschosse dazu.<br />
Zimmerstraße 79/80<br />
Das sogenannte Alfandary-Haus liegt in der<br />
Zimmerstraße 79/80. Es wurde als Geschäftshaus<br />
1913/14 von John Martens entworfen.<br />
Zuvor befand sich dort »Clausings Weißbierstuben«,<br />
eine der ältesten <strong>und</strong> bekanntesten<br />
Gaststätten <strong>Berlin</strong>s. Die Fassade des Hauses<br />
ist vollständig verklinkert, ursprünglich »holländische<br />
Klinker, sehr hart <strong>und</strong> von schönem<br />
warmen grau-gelben Ton«. Ein Merkmal des<br />
Hauses sind die asymmetrisch versetzten Geschosse<br />
im Erd- <strong>und</strong> ersten Obergeschoss.<br />
Über dem Eingangsbereich befindet sich ein<br />
expressionistisches 15,5 Meter langes <strong>und</strong> ein<br />
Meter hohes Terrakotta-Fries unter anderem<br />
mit Allegorien des Wohlstands <strong>und</strong> Überflusses.<br />
Bauherren waren die im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
aus dem Osmanischen Reich eingewanderten<br />
sephardischen Gebrüder Alfandary. In<br />
der Fassade, eingerahmt von Halbmond <strong>und</strong><br />
Stern, war die Inschrift »Alfandary Frères<br />
Perser Teppiche« angebracht. Hier lebten <strong>und</strong><br />
arbeiteten die Gebrüder Jacques, Moise, Salomon<br />
<strong>und</strong> Raphael Alfandary. Orient-Handelshäuser<br />
wie die der Gebrüder Alfandary hatten<br />
neben dem Haus in <strong>Berlin</strong> auch Niederlassungen<br />
in anderen europäischen <strong>Metropole</strong>n,<br />
zwischen denen sie zum Teil wechselten.<br />
Dies erleichterte einigen von ihnen nach 1933<br />
die Emigration aus Nazideutschland. Das<br />
Teppichgeschäft der Alfandarys wurde im<br />
Dritten Reich aufgegeben <strong>und</strong> die Familie in<br />
alle Welt zerstreut. Einige Familienmitglieder<br />
wurden in Auschwitz ermordet. Weitere Mieter<br />
der Zimmerstraße 79/80 waren: Deutsch<br />
Afrika Straußfedern Company; Kindervatier<br />
& Schwerzel, Goldwarenfabrik; F. Krimnitz,<br />
Ringfabrik; H. Lewinski & Co., Blusenkonfektion;<br />
Nestor Gianaclis, Zigaretten; A. Wolpers<br />
& Co., Kunstverlag. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
war das Haus bis in die 70er Jahre Sitz<br />
der Tageszeitung »Neue Zeit« <strong>und</strong> des dort<br />
1951 gegründeten Union-Verlags. Beide gehörten<br />
der Ost-CDU. Das Gebäude steht<br />
dort, wo die Mauer den Stadtteil Kreuzberg<br />
von Mitte trennte. Die Fenster in Richtung<br />
Kreuzberg waren lange zugemauert. Der Eingang,<br />
der jetzt wieder auf die Zimmerstraße<br />
zeigt, lag zur Zeit der Teilung <strong>Berlin</strong>s auf der<br />
Rückseite. Von Kreuzberg aus konnte man bis<br />
ins Jahr 2000 auf der Brandmauer des Hauses<br />
eine große Zeitungswerbung sehen. 2001<br />
wurde das Haus renoviert, modernisiert <strong>und</strong><br />
durch zwei Dachgeschosse ergänzt.<br />
Der Autor<br />
Der Autor<br />
Harald Neckelmann<br />
Der Journalist Harald Neckelmann war jahrelang<br />
als Auslandskorrespondent, Reporter<br />
<strong>und</strong> Autor für den ARD-Hörfunk tätig. Außerdem<br />
war er Lehrbeauftragter an der Freien<br />
Universität <strong>Berlin</strong>. Er lebt <strong>und</strong> arbeitet als<br />
Stadtführer <strong>und</strong> Buchautor (»<strong>Friedrichstraße</strong><br />
<strong>Berlin</strong>« <strong>und</strong> »Wie Buffalo Bill in <strong>Berlin</strong> sein<br />
Lasso schwang«) in <strong>Berlin</strong>.<br />
46 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
Golf für Fre<strong>und</strong>e<br />
der Neuen Mitte<br />
Einladung zum Golfturnier<br />
am 22. September 2014<br />
W<br />
er Lust auf Golf hat, ist hier genau<br />
richtig. Wir laden Sie herzlich<br />
ein, bei unserem dies jährigen<br />
Golfturnier dabei zu sein.<br />
Das Magazin <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> veranstaltet<br />
auch in diesem Jahr wieder ein Golfturnier<br />
für Fre<strong>und</strong>e des Magazins <strong>und</strong> alle diejenigen,<br />
die ein Interesse an <strong>Berlin</strong>s Neuer Mitte haben.<br />
Erstmals gemeinsam mit der erst kürzlich<br />
umbenannten Interessengemeinschaft DIE<br />
Mitte e. V.<br />
Neue Kontakte knüpfen, bestehende vertiefen –<br />
das ist das Ziel unseres Turniers am 22. September<br />
2014 im Märkischen Golfclub Potsdam.<br />
Wir spielen Vierer-Scramble in einem kleinen<br />
Turnier über 9 Löcher. Wer etwas ambitionierter<br />
ist, kann auch gern über 18 Löcher spielen.<br />
Nichtgolfer können in einem Schnupperkurs<br />
ihre Liebe zum Golfsport entdecken; sie erwartet<br />
ein zweistündiges Einführungstraining mit<br />
viel Abwechslung.<br />
Die Preisverleihung findet im Anschluss an das<br />
offizielle Golfturnier in lockerer Atmosphäre<br />
am Grillbuffet statt. Es warten zahlreiche Preise.<br />
Für Anmeldungen zur Teilnahme <strong>und</strong>/oder<br />
Ideen für Sponsorings wenden Sie sich bitte<br />
direkt an Anja Strebe (AS@NehringVerlag.DE)<br />
oder Frank Nehring (FN@NehringVerlag.DE).<br />
Eine Teilnahme lohnt sich <strong>und</strong> wir hoffen auf<br />
Ihre baldige Anmeldung zum Turnier, da die<br />
Startplätze begrenzt sind.<br />
Bisher haben bereits einige Sponsoren ihre Unterstützung<br />
angekündigt:<br />
→ <strong>Berlin</strong>er Sparkasse<br />
→ Maritim Hotels<br />
→ ApartHotel Residenz am Deutschen Theater<br />
→ Konzertagentur Lengauer<br />
→ Event-Center-<strong>Berlin</strong>.de<br />
→ Arcotel Velvet <strong>Berlin</strong><br />
→ Body Street<br />
→ Homär4you GmbH<br />
→ Restaurant Ständige Vertretung StäV<br />
→ Theater im Palais<br />
→ Cut For You fashion GmbH<br />
→ Creditreform <strong>Berlin</strong> Wolfram KG<br />
Turnierdaten<br />
Montag, 22. September 2014<br />
Märkischer Golfclub Potsdam<br />
Spielart: 4er Scramble<br />
■ 9 Löcher<br />
Start: 13 Uhr<br />
■ 18 Löcher<br />
Start: 10 Uhr<br />
■ Schnuppertraining<br />
Start: 13:30 Uhr<br />
Anmeldung über: AS@NehringVerlag.DE<br />
Die komplette Einladung mit Programm, Preisen<br />
<strong>und</strong> Anmeldeformular finden Sie unter<br />
www.friedrichstrasse-magazin.de<br />
18<br />
DEZ<br />
11.<br />
ORIGINAL<br />
Vorstellungszeiten variieren.<br />
Informationen über die Hotline <strong>und</strong><br />
im Internet. Karten an<br />
allen bekannten Vorverkaufsstellen,<br />
per Telefon unter<br />
0 18 06-57 00 99 *<br />
sowie im Internet unter<br />
www.roncalli.de<br />
<strong>und</strong><br />
www.semmel.de .<br />
*<br />
0,20 EUR/Anruf – Mobilfunkpreise max. 0,60 EUR/Anruf<br />
TickeTs<br />
4<br />
JAN<br />
TEMPODROM<br />
ANhALTER<br />
BAhNhOf<br />
030/47 99 74 77<br />
www.semmel.de<br />
Präsentiert von<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 47
culture | Highlights<br />
<strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights: Herbst 2014<br />
Admiralspalast<br />
Alfred Ehrhardt Stiftung <strong>Berlin</strong><br />
BERLIN DUNGEON<br />
Chamäleon Theater<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 101, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.admiralspalast.de<br />
Auguststr. 75, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.alfred-ehrhardt-stiftung.de<br />
Spandauer Straße 2, 10178 <strong>Berlin</strong><br />
www.thedungeons.com/berlin<br />
Rosenthaler Straße 40/41, 10178 <strong>Berlin</strong><br />
www.chamaeleonberlin.de<br />
4. September bis 10. Oktober 2014<br />
Männerabend<br />
Was wäre der Mann ohne die Frau? Nicht da!<br />
Wenn Mann aber da ist, <strong>und</strong> Frau ist weg?<br />
Eine Frage, die sich auch Tom eines Abends<br />
ganz unvermittelt stellen muss. Doch<br />
diesmal hat ihn seine Heike nicht vor die Tür<br />
gesetzt. Wozu auch? Soll ihr Caveman doch<br />
in der gemeinsamen Höhle Speck <strong>und</strong> Rost<br />
ansetzen. Für sie gibt es in der Welt da draußen<br />
schließlich noch vieles zu entdecken<br />
<strong>und</strong> zu erforschen – der Snowboardlehrer<br />
Giovanni hat dazu ein offenbar sehr ansprechendes<br />
Studienprogramm vorbereitet …<br />
Mit Männerabend erfährt die Kult-Comedy<br />
CAVEMAN ihre schlagfertige Fortsetzung.<br />
Dabei jongliert das Stück auf erfrischende<br />
Art mit gängigen Rollenklischees, ohne platt<br />
zu werden. Ein Abend, an dem Frauen <strong>mehr</strong><br />
über Männer erfahren als ihnen lieb ist.<br />
20. September bis 21. Dezember 2014<br />
Michael Wesely<br />
Rückte Michael Wesely mit seinen Langzeitbelichtungen<br />
bislang vor allem<br />
gesellschaftliche <strong>und</strong> urbane Prozesse in<br />
den Vordergr<strong>und</strong>, so verweist er mit seiner<br />
neuen Serie »Another pencil of nature –<br />
part 2« auf die Frühzeit der Fotografie<br />
im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Er entnimmt seinen<br />
eigenen, bereits archivierten Bildern<br />
Ausschnitte, die durch die Entgrenzung der<br />
dargestellten Motive neue Perspektiven<br />
eröffnen. So lenkt er den Blick stärker auf<br />
die Wirkung des Lichts. Die großformatigen<br />
Details sind virtuose Aufzeichnungen,<br />
die über die Idee der Abbildung weit<br />
hinausgehen <strong>und</strong> die malerische Dimension<br />
des Fotografischen offenbaren. Mit dem<br />
Fokus auf das Naturdetail werden vertraute<br />
Motive zu surrealen Erscheinungen.<br />
Laufend<br />
<strong>Berlin</strong> Dungeon<br />
Auf einer 60-minütigen Reise geht es durch<br />
700 Jahre grauenhafter <strong>Berlin</strong>er Geschichte.<br />
Neun ausgebildete Schauspieler führen<br />
die Besucher in neun Shows durch die<br />
dunklen Seiten der Hauptstadt vom Mittelalter<br />
bis zum 19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Sie verkörpern<br />
Legenden, wie die der weißen Frau.<br />
Ein Blick in ihre Augen genügt <strong>und</strong> man<br />
ist innerhalb der nächsten acht Tage tot.<br />
Fesselnde Geschichten, eine aufregende<br />
Fahrt <strong>und</strong> moderne Special Effects bringen<br />
die Besucher zum Lachen <strong>und</strong> Schreien.<br />
Mit dem Fahrstuhl des Grauens beginnt die<br />
Reise ins schaurige Mittelalter, führt mit<br />
dem Kahn über die Spree, die Peststraße<br />
entlang zu den verschollenen Katakomben<br />
<strong>und</strong> endet beim Schlächter von <strong>Berlin</strong>.<br />
Nichts für schwache Nerven.<br />
Bis 22. Februar 2015<br />
CROSSROADS<br />
In dieser furiosen Show prallen Zirkus-,<br />
Tanz- <strong>und</strong> So<strong>und</strong>welten aufeinander – <strong>und</strong><br />
lösen dabei die Grenzen zwischen Körper<br />
<strong>und</strong> Instrument, zwischen Bewegung <strong>und</strong><br />
Musik auf. Lassen auch Sie sich verwandeln<br />
– für eine Nacht voller Anmut, Wahn <strong>und</strong><br />
Witz! Sechs Künstler aus aller Welt verlassen<br />
hier gemeinsam den sicheren Kreis der<br />
klassischen Zirkus-, Tanz- <strong>und</strong> Konzertarena<br />
<strong>und</strong> nehmen die Abzweigung ins Unerforschte.<br />
Sängerin Iza Mortag Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
ihre Artistenkollegen liefern den So<strong>und</strong>track<br />
höchst selbst live ab: buhlerisches<br />
Punk Cabaret, flackernde Elektroso<strong>und</strong>s<br />
für Kopf <strong>und</strong> Beine <strong>und</strong> sinnlich knisternde<br />
Todeswalzer, die das Leben beschwören.<br />
Diese Show beweist, dass eine Kreuzung<br />
erst der Anfang einer Reise ist.<br />
DEUTSCHES HISTORISCHES<br />
MUSEUM<br />
Unter den Linden 2, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.dhm.de<br />
Bis 7. Dezember 2014<br />
1914–1918. Der Erste Weltkrieg<br />
Der Erste Weltkrieg prägte die Geschichte<br />
des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts nachhaltig. Bis<br />
heute wirkt er in politischen Strukturen <strong>und</strong><br />
Mentalitäten der Europäer nach: Er war der<br />
erste moderne, industrialisierte <strong>und</strong> totale<br />
Massenkrieg, durch ihn starben Millionen von<br />
Soldaten <strong>und</strong> Zivilisten. Im Gegensatz zu den<br />
Ländern Westeuropas ist das Wissen über<br />
<strong>und</strong> die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg<br />
in Deutschland vom Zweiten Weltkrieg<br />
überdeckt. Die Ausstellung des Deutschen<br />
Historischen Museums verbindet ereignis<strong>und</strong><br />
kulturgeschichtliche Ansätze. Ausgehend<br />
von 15 ausgesuchten Orten erzählt sie<br />
Verlauf <strong>und</strong> Folgen des Kriegsgeschehens mit<br />
seinen unterschied lichen Auswirkungen auf<br />
die Gesellschaften <strong>und</strong> die Bevölkerungen.<br />
GALERIE WAGNER + PARTNER<br />
Strausberger Platz 8, 10243 <strong>Berlin</strong><br />
www.galerie-wagner-partner.de<br />
12. September bis 25. Oktober 2014<br />
Claas Gutsche<br />
Claas Gutsche fokussiert sich in seiner Ausstellung<br />
auf eine erst in den letzten Jahren<br />
wieder zeitgemäß gewordene grafische Technik,<br />
den Linolschnitt. Seine teils übergroßen<br />
Formate, gedruckt auf Japanpapier, setzen<br />
sich mit medialen Bildern <strong>und</strong> ihrer Umdeutung<br />
auseinander. Mit »changing truth«<br />
widmet sich Gutsche erstmals stärker seiner<br />
Herkunft <strong>und</strong> greift zu Bildvorlagen, die<br />
ausschließlich Architektur oder Gebäudeelemente<br />
zeigen, die in direkter Verbindung zur<br />
DDR stehen. Wie prägt Architektur unsere Erinnerung<br />
einer bestimmten Zeit? Hinter banal<br />
wirkenden Ausschnitten von Gebäudehäuten<br />
oder Interieurs verbergen sich dutzende<br />
Bilder, die nur in der DDR aufgewachsene<br />
Betrachter direkt abrufen können.<br />
JÜDISCHES MUSEUM BERLIN<br />
Lindenstraße 9 –14, 10969 <strong>Berlin</strong><br />
www.jmberlin.de<br />
Bis 16. November 2014<br />
I. Weltkrieg in jüdischer Erinnerung<br />
Im Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit<br />
<strong>und</strong> Ausgrenzung bildet der Erste Weltkrieg<br />
einen zentralen Bezugspunkt deutschjüdischer<br />
Erinnerungskultur. Aus den reichhaltigen<br />
Beständen zu diesem Thema in den<br />
Sammlungen des Jüdischen Museums <strong>Berlin</strong><br />
zeigt es anlässlich des Gedenkjahrs zum Ausbruch<br />
des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren<br />
einen repräsentativen Querschnitt. Von besonderer<br />
Bedeutung sind in diesem Zusammenhang<br />
die Werke jüdischer Künstler wie<br />
Hermann Struck, Jacob Steinhardt oder Ernst<br />
Oppler, die als Soldaten ihre Begegnung mit<br />
den osteuropäischen Juden in Zeichnungen<br />
festhielten. Die meisten Objekte, die in der<br />
Kabinettausstellung zu sehen sein werden,<br />
zeigen hingegen den Kriegsalltag.<br />
KABARETT-THEATER DISTEL<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 101, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.distel-berlin.de<br />
2. Oktober 2014 (Premiere)<br />
Im Namen der Raute<br />
Obama <strong>und</strong> Merkel wollen im exklusiven<br />
<strong>Berlin</strong>er Hotel Adlon zu einem Treffen<br />
zusammenkommen. Doch die Sicherheitskräfte<br />
werden durch zahlreiche Indizien<br />
darauf aufmerksam, dass es im Hotel zu einer<br />
Entführung gekommen sein muss. Was<br />
sie nicht ahnen: Es ist nur ein scherzhaftes<br />
Braut-Kidnapping. Doch das ist aber inzwischen<br />
selbst völlig außer Kontrolle geraten.<br />
Überfordertes Personal, übermotivierte<br />
Sicherheitsleute <strong>und</strong> übellaunige Politiker<br />
jagen durch die Katakomben des Traditionshotels.<br />
Und last but not least taucht<br />
auch die Kanzlerin höchstpersönlich auf –<br />
zu einem Rendezvous der ganz besonderen<br />
Art. Ein turbulenter Abend mit handfester<br />
Politik <strong>und</strong> saukomischen Verwicklungen.<br />
Fotos unten: 1. DHM; 2. Claas Gutsche; 3. Jens Ziehe; 4. Jörg Metzner Fotos oben: 1. Lino Zagato; 2. Michael Wesely; 4. Chamäleon Theater<br />
48 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014
LUMAS <strong>Berlin</strong><br />
MARTIN-GROPIUS-BAU BERLIN<br />
MUSEUM FÜR<br />
KOMMUNIKATION BERLIN<br />
NEUE NATIONALGALERIE<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 71, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.lumas.de<br />
Niederkirchnerstraße 7, 10963 <strong>Berlin</strong><br />
www.gropiusbau.de<br />
Leipziger Straße 16, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.mfk-berlin.de<br />
Potsdamer Straße 50, 10785 <strong>Berlin</strong><br />
www.neue-nationalgalerie.de<br />
Fotos unten: 1. Serious Fun/Quatsch Comedy Club; 2. Veranstalter; 3. Geri Born; 4. R. Pater Fotos oben: 1. Michel Comte; 2. Dänisches Nationalmuseum, Kopenhagen; 4. Moshe Gershuni<br />
26. September bis 19. November 2014<br />
Into the Wild<br />
Mit der Ausstellung »Into the Wild« nimmt<br />
LUMAS <strong>Berlin</strong> den Betrachter mit auf eine<br />
visuelle Reise nach Südafrika, zur Serengeti-<br />
Steppe <strong>und</strong> zu einer fast vergessenen Inselgruppe<br />
im Indischen Ozean. Fünf Künstler<br />
zeigen mit ergreifenden Aufnahmen Wildtiere<br />
voller Schönheit, Stolz <strong>und</strong> Würde.<br />
Während Caroline Gibello, Horst Klemm<br />
<strong>und</strong> Jody MacDonald majestätisch anmutende<br />
Löwen oder sanftmütige Elefanten<br />
in beeindruckenden Landschaften inszenieren,<br />
schafft der Fotograf Wolf Ademeit<br />
Portraits von großer Nähe. Michel Comte<br />
dagegen vereint Fashion- <strong>und</strong> Tierfotografie<br />
zu faszinierenden Kompositionen.<br />
Die Arbeiten der Künstler berichten vom<br />
Zauber der Ferne <strong>und</strong> von der w<strong>und</strong>ersamen<br />
Vielfalt unserer Natur.<br />
QUATSCH COMEDY CLUB<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 107, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.quatsch-comedy-club.de<br />
13. Oktober (Premiere)<br />
Ole Lehmann<br />
In seiner brandneuen Show »Geiz ist ungeil«<br />
fragt sich Ole Lehmann, der von Thomas Hermanns<br />
entdeckt wurde <strong>und</strong> längst eine feste<br />
Größe in der deutschen Comedy-Szene ist: »In<br />
was für einer Welt leben wir eigentlich? Wir<br />
schreien, wenn der Postmann zweimal klingelt<br />
<strong>und</strong> Schuhe bringt, wir dürfen Schnitzel<br />
nicht <strong>mehr</strong> Schnitzel nennen <strong>und</strong> wir sollen<br />
geizig sein, wenn wir ein elektronisches Gerät<br />
kaufen. Schluss damit!« Mit seiner einzigartig<br />
lustigen Sichtweise auf die Dinge zeigt er uns,<br />
wie man eine zufriedenere <strong>und</strong> entspanntere<br />
Zeit hat. »So muss Leben!«, sagt er <strong>und</strong> geht<br />
nicht nur mit gutem Beispiel, sondern auch<br />
mit einer gehörigen Portion Humor <strong>und</strong> einer<br />
Menge Songs voran. Und verspricht dem<br />
Publikum, dass es nach seiner Show wissen<br />
wird: »Geiz ist ungeil!«<br />
10. September 2014 bis 4. Januar 2015<br />
Die Wikinger<br />
Furchterregende Krieger <strong>und</strong> Eroberer,<br />
welterfahrene Seefahrer, Handelsleute,<br />
Bauern <strong>und</strong> hoch spezialisierte Handwerker<br />
– all diese Beschreibungen prägen das Bild<br />
der Wikinger. Vom 9. bis 11. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
dominierten sie den Nord- <strong>und</strong> Ostseeraum<br />
<strong>und</strong> unternahmen Reisen bis nach<br />
Nordamerika oder Byzanz. Im Zentrum der<br />
Ausstellung steht das größte bekannte<br />
Kriegsschiff der Wikinger mit einer Länge<br />
von 37 Metern. Es wird erstmals der Öffentlichkeit<br />
gezeigt. Ein Forscherteam des<br />
Nationalmuseums Kopenhagen, des British<br />
Museum London <strong>und</strong> der Staatlichen<br />
Museen zu <strong>Berlin</strong> ist zusammengekommen,<br />
um berühmte alte <strong>und</strong> sensationelle neue<br />
archäologische F<strong>und</strong>e für ein breites Publikum<br />
zu präsentieren.<br />
Tempodrom<br />
Möckernstraße 10, 10963 <strong>Berlin</strong><br />
www.tempodrom.de<br />
20. bis 22. September 2014<br />
Helge Schneider<br />
Helge Schneider (Pretty Joe) geht wieder<br />
auf Tournee. Dafür hat er seine neue siebenköpfige<br />
Band »Die Dorfschönheiten« fein<br />
herausgeputzt. Neben den Hits seines neuen<br />
Albums »Sommer, Sonne, Kaktus«, mit dem<br />
der Komiker erstmals die Spitze der deutschen<br />
Album Charts eroberte, werden Helge<br />
& seine Fre<strong>und</strong>e auch wieder alte Klamotten,<br />
aber mit neuer Melodie <strong>und</strong> anderem Text,<br />
spielen: Ob Katzeklo, Wurstfachverkäuferin<br />
oder Texas entscheidet der Boss erst auf der<br />
Bühne. Dabei glänzt er auch an vielen Instrumenten<br />
wie Klavier, Trompete, Quetschkommode<br />
oder panischer Flöte. Zwischen den<br />
Liedern nimmt er sich immer wieder Zeit<br />
zum Tee trinken <strong>und</strong> dem Publikum ein paar<br />
unglaublich wahre Geschichten aufzutischen.<br />
26. September 2014 bis 22. Februar 2015<br />
In 80 Dingen um die Welt<br />
Die Geschichte <strong>und</strong> Geschichten der<br />
Globalisierung werden in der Ausstellung<br />
»In 80 Dingen um die Welt« lebendig. Auf<br />
den Spuren von Jules Vernes‘ Roman »In<br />
80 Tagen um die Welt« lädt diese ein zu<br />
einer Entdeckungsreise um den Globus<br />
<strong>und</strong> durch die Zeit. Auf ihrem Weg stoßen<br />
die Besucher auf F<strong>und</strong>stücke wie einen<br />
Reiseschreibtisch, einen Gehstock mit<br />
integriertem Kompass oder ein Stück des<br />
Unterseekabels, das Europa mit Amerika<br />
auf einer Länge von 3.000 Kilometern verband.<br />
Neben den 80 Dingen, die die Reise<br />
um die Erde nachzeichnen, zeugen viele<br />
weitere Exponate von der Vermessung,<br />
Vernetzung <strong>und</strong> Beschleunigung der Welt<br />
<strong>und</strong> berichten von der Begegnung Europas<br />
mit fremden Ländern <strong>und</strong> Kulturen.<br />
TIPI am Kanzleramt<br />
Große Querallee, 10557 <strong>Berlin</strong><br />
www.tipi-am-kanzleramt.de<br />
9. bis 26. September 2014<br />
Sechsminuten<br />
13. September bis 31. Dezember 2014<br />
Moshe Gershuni<br />
Der 1936 in Tel Aviv geborene Moshe<br />
Gershuni ist einer der bedeutendsten<br />
lebenden israelischen Künstler. Sein Werk<br />
– ein fortlaufendes Projekt über <strong>mehr</strong> als<br />
vierzig Jahre – ist kompromisslos, <strong>und</strong> seine<br />
Produktion an Gemälden, Zeichnungen <strong>und</strong><br />
Skulpturen lässt viel Raum für Assoziationen.<br />
Gleichzeitig sinnlich <strong>und</strong> konzeptuell,<br />
emotional <strong>und</strong> kritisch, authentisch <strong>und</strong> gut<br />
inszeniert. Gershuni arbeitet horizontal. Er<br />
bedeckt den Boden mit Papier <strong>und</strong> kriecht<br />
mit seinen in Farbe getränkten, an eine<br />
bluttriefende W<strong>und</strong>e erinnernden Händen<br />
darüber. »No Father No Mother« ist die<br />
erste einem Israeli gewidmete umfassende<br />
Einzelausstellung in der Neuen Nationalgalerie<br />
<strong>und</strong> zugleich Gershunis erste bedeutende<br />
Einzelausstellung in einem Museum<br />
außerhalb Israels.<br />
Wintergarten Varieté<br />
Potsdamer Str. 96, 10785 <strong>Berlin</strong><br />
www.wintergarten-berlin.de<br />
Bis 5. Oktober 2014<br />
Der helle Wahnsinn<br />
Das neue Programm der Schweizer Bühnenstars<br />
Ursus & Nadeschkin ist ein vom Kopf auf Artistical, wie es wohl wirklich nur in <strong>Berlin</strong><br />
Der helle Wahnsinn ist ein berlinesques<br />
die Füße <strong>und</strong> wieder zurück gewirbeltes Stück entstehen kann. Eine so bisher nicht dagewesene<br />
Mischung aus Akrobatik, Tanz <strong>und</strong><br />
Theater: Es startet fulminant, atemberaubend,<br />
spektakulär – <strong>und</strong> ist schneller zu Ende, als Live-Musik erzählt die Geschichte von heller<br />
einem lieb ist. Der Vorhang fällt <strong>und</strong> die Vorstellung<br />
beginnt; dann, wenn man alles oder len Zeit. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg<br />
Phantasie <strong>und</strong> Lebensfreude in einer dunk-<br />
nichts <strong>mehr</strong> erwartet. Die Show ist zu Ende wird der homosexuelle, schillernde Paradiesvogel<br />
Herbert Maria Freiherr von Heymann<br />
<strong>und</strong> das Publikum will nicht gehen. Zugabe?<br />
Das Publikum findet, dass sechs Minuten keine zu »Heilungszwecken« in eine Irren anstalt<br />
abendfüllende Show sind – Ursus <strong>und</strong> Nadeschkin<br />
finden, dass in diesem Konzentrat alles viele schräge Insassen, die alle in der Anstalt<br />
eingewiesen. Dort angekommen trifft er auf<br />
drin ist, was eine Show braucht. Ein Abend ein bitteres Dasein fristen, allein gelassen<br />
voller Wendungen <strong>und</strong> skurriler Ein- <strong>und</strong> Reinfälle.<br />
Mit reizvoll unverständlich geführten Geschichten. Das ändert sich jedoch, als von<br />
mit ihren Wahnvorstellungen, Fantasien <strong>und</strong><br />
Wortgefechten nehmen Ursus & Nadeschkin Heymann hinzukommt. Eine kunterbunte,<br />
die Regeln des heutigen Showbusiness aufs schräge, w<strong>und</strong>erbare Revue.<br />
Korn.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 2014 49
in eigener sache<br />
Schreiben <strong>und</strong> Gewinnen!<br />
Schreiben Sie uns Ihre Meinung zum Heft: Was gefällt Ihnen gut, was weniger? Welche<br />
Anregungen haben Sie? Unter allen Einsendern verlosen wir wieder fünf Abonnements<br />
von »<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong>«, fünf Powder Spray von J.S. Douglas Söhne im nostalgischen<br />
Pouf-Flakon sowie insgesamt vier duftende Geschenksets von Lush. Senden Sie uns bis<br />
spätestens zum 30. September 2014 eine E-Mail an AS@NehringVerlag.DE, Post an Verlag<br />
Frank Nehring, Zimmerstraße 56, 10117 <strong>Berlin</strong>, Kennwort: »Dufte«. Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen.<br />
Impressum<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
DAS MAGAZIN DER NEUEN MITTE<br />
Nr. 3 | 2014<br />
Verlag<br />
Verlag Frank Nehring GmbH<br />
Zimmerstraße 56, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: +49 30 479071-0<br />
E-Mail: info@OfficeABC.DE<br />
www.friedrichstrasse-magazin.de<br />
Geschäftsführer/Herausgeber<br />
Frank Nehring<br />
Verlagsleiter<br />
Dr. Robert Nehring<br />
Redaktion<br />
Anja Strebe (Leitung)<br />
E-Mail: AS@NehringVerlag.DE<br />
Janine Pirk-Schenker<br />
E-Mail: JP@NehringVerlag.DE<br />
Verlost werden vier verschiedene Geschenksets mit<br />
Duftseifen, Badekugeln oder Schaumbad von Lush.<br />
Treffpunkt Bar<br />
Cocktails gewinnen für die VELVET LounGE<br />
Die Lounge des Arcotel Velvet <strong>Berlin</strong>.<br />
Die limitierte Edition von Douglas gibt es<br />
in der Duftrichtung Lavendel & Thymian.<br />
Eine gesellige R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ein<br />
leckerer Cocktail in einer netten Bar –<br />
das könnte ein interessanter Abend<br />
werden. In der Velvet Lounge des<br />
Arcotel Velvet <strong>Berlin</strong> ist dies<br />
sogar mit einem Krimi möglich.<br />
Hier läuft jeden Sonntag ab 20.15 Uhr<br />
der Tatort auf Großbildleinwand,<br />
gemeinsames Täterraten inklusive.<br />
Doch auch ohne Krimi kann man<br />
hier leckere Cocktails genießen <strong>und</strong><br />
entspannen. Wir verlosen dreimal<br />
einen Gutschein für einen Drink Ihrer<br />
Wahl. Senden Sie uns bis spätestens<br />
zum 15. Oktober 2014 eine E-Mail an<br />
AS@NehringVerlag.DE, Post an Verlag<br />
Frank Nehring, Zimmerstraße 56,<br />
10117 <strong>Berlin</strong>, Kennwort: »Cocktail«.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Tel.: +49 30 479071-0<br />
Fax: +49 30 479071-20<br />
Anzeigen & Vertrieb<br />
Tobias Meier<br />
E-Mail: TM@NehringVerlag.DE<br />
Tel.: +49 30 479071-28<br />
Layout/Grafik<br />
F. Flach, typegerecht berlin<br />
www.typegerecht.de<br />
Titelfoto<br />
Susann Welscher<br />
Druck<br />
DCM Druck Center Meckenheim GmbH<br />
ISSN 2191-2130<br />
Erscheinungsweise, Einzelverkaufs<strong>und</strong><br />
Abonnementpreise<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> erscheint viermal im<br />
Jahr. Der Einzelverkaufspreis der Printausgabe<br />
beträgt 5 €. Der Abonnementpreis beträgt 19 €<br />
für vier Ausgaben inklusive Versandkosten.<br />
Der Vertrieb erfolgt über ausgewählte Partner<br />
<strong>und</strong> Locations in <strong>Berlin</strong>-Mitte. Alle Rechte<br />
vorbehalten. Nachdruck oder Kopien nur mit<br />
vorheriger schriftlicher Genehmigung des<br />
Verlags. Für die Richtigkeit <strong>und</strong> Vollständigkeit<br />
der Angaben wird keine Gewähr<br />
übernommen.<br />
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maximiliansberlin<br />
Jetzt schlüpfts scho’ nei!<br />
Oktoberfest im Maximilians,<br />
19. <strong>und</strong> 20. September.<br />
Friedrichstr. 185–190 · U-Bhf. Stadtmitte<br />
Tel.: 030 - 20 45 05 59 · www.maximiliansberlin.de