GK Klausur 1 12/2 - Sw-cremer.de
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<strong>GK</strong> Sozialwiss./Wirtschaft <strong>12</strong>.2<br />
-Cremer/Stamer-<br />
<strong>Klausur</strong> Nr. 1<br />
Köln, <strong>de</strong>n 14.03.2007<br />
Brauchen wir eine an<strong>de</strong>re Sozialpolitik?<br />
Aufgabenstellung:<br />
1. Beschreibe bitte die Phänomene Tertiarisierung und Prekarisierung.<br />
[max. 25 Punkte]<br />
2. Typisch für die Entwicklung ist, dass sich Phasen unsicherer Beschäftigung mit Phasen<br />
<strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit abwechseln.<br />
Erläutere, nach welchen Grundsätzen und Prinzipien Arbeitslose unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
[max. 25 Punkte]<br />
3. Analysiere <strong>de</strong>n Ansatz <strong>de</strong>s Solidarischen Bürgergel<strong>de</strong>s nach Althaus unter<br />
wirtschaftspolitischen und sozialpolitischen Gesichtspunkten.<br />
[max. 25 Punkte]<br />
4. Hältst Du das Solidarische Bürgergeld für eine richtige Antwort auf die gesellschaftlichen<br />
Verän<strong>de</strong>rungen?<br />
[max. 25 Punkte]<br />
Viel Glück und Erfolg!!<br />
D:\TEXTE\ABITUR\abi2008\klausur_gk_<strong>12</strong>_2_1.doc
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Das Solidarische Bürgergeld<br />
von Dieter Althaus, Thüringer Ministerpräsi<strong>de</strong>nt<br />
Je<strong>de</strong>r Bürger hat nach seinem 18. Lebensjahr Anspruch auf ein Bürgergeld in Höhe von<br />
monatlich 800 €. Diese 800 € sind das garantierte, bedingungslose Grun<strong>de</strong>inkommen. Es<br />
<strong>de</strong>ckt, auch nach Abzug einer Gesundheits- und Pflegeprämie in Höhe von maximal 200 €<br />
monatlich, das soziokulturelle Existenzminimum ab.<br />
Der Spitzensteuersatz liegt bei 50 Prozent. Je<strong>de</strong>r zusätzlich eingenommene Euro, sei es aus<br />
Erwerbsarbeit, selbstständiger Tätigkeit, Mieterlösen, Zinseinkünften etc., wird versteuert.<br />
Man kann sich aber auch für einen 25-prozentigen Steuersatz (flat tax) entschei<strong>de</strong>n. Die<br />
Voraussetzung: man bekommt nur ein halbes - das „kleine “ Bürgergeld. Ab einem<br />
Einkommen von 1.600 Euro brutto im Monat lohnt sich das „kleine“ Bürgergeld und <strong>de</strong>r<br />
halbierte Steuersatz. Besserverdienen<strong>de</strong> zahlen <strong>de</strong>mnach bereits ab <strong>de</strong>m ersten Euro 25<br />
Prozent Einkommensteuer - die heutigen Freibeträge fallen weg. Das halbierte Bürgergeld<br />
wird mit <strong>de</strong>r Steuerschuld verrechnet (Formel: Steuerschuld = ¼ Einkommen - 400 Euro).<br />
Das heißt auch, die durchschnittliche Steuerlast steigt mit zunehmen<strong>de</strong>m Einkommen.<br />
Für Menschen mit einem Einkommen unter 1.600 Euro brutto im Monat ist das „große “<br />
Bürgergeld die bessere Variante. Sie zahlen unterm Strich keine Steuern. Im Gegenteil: Sie<br />
bekommen vom Finanzamt sogar noch <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Bürgergeldbetrag ausbezahlt<br />
(Formel: Bürgergeld = 800 Euro minus ½ Einkommen). O<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs formuliert: Das<br />
Bürgergeld verringert sich je Euro eigenem Einkommen um 50 Cent.<br />
Für Kin<strong>de</strong>r bis zum vollen<strong>de</strong>ten 18. Lebensjahr erhalten die Eltern ein Bürgergeld von 500 €.<br />
Auch in diesem Betrag ist eine Gesundheitsprämie von 200 € enthalten. Nach Abzug <strong>de</strong>r<br />
Gesundheitsprämie ist das Bürgergeld für Kin<strong>de</strong>r immer noch doppelt so hoch wie heute.<br />
Je<strong>de</strong>r Bürger muss eine Kranken- und Pflegepflichtversicherung abschließen. Er kann die<br />
Krankenkasse frei wählen. Die Kassen müssen einen Grundtarif anbieten, <strong>de</strong>r nicht teurer<br />
als 200 € im Monat sein darf und <strong>de</strong>r gesetzlich festgelegte Standards garantiert. Je<strong>de</strong>m<br />
steht es frei, zusätzliche Versicherungsleistungen zu kaufen. Diese müssen aber aus<br />
„eigener Tasche “ bezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ab <strong>de</strong>m 67. Lebensjahr gibt es eine Bürgergeldrente. Sie betragt auch 800 Euro monatlich<br />
abzüglich <strong>de</strong>r Gesundheits- und Pflegeprämie. Das Mo<strong>de</strong>ll beinhaltet auch einen Bestandsund<br />
Vertrauensschutz für alle erworbenen Rentenansprüche.<br />
(Zitiert nach: http://www.d-althaus.<strong>de</strong>/)<br />
D:\TEXTE\ABITUR\abi2008\klausur_gk_<strong>12</strong>_2_1.doc