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vielen dieser Län<strong>de</strong>r gelingt es nicht, wie in <strong>de</strong>m Monterrey-Konsens verabre<strong>de</strong>t, zunächst einmal<br />

zu versuchen, sich selbst aus <strong>de</strong>r Armutsfalle zu befreien. Dies hat eine Menge Grün<strong>de</strong>, so zum<br />

Beispiel die niedrige Sparquote, schlechte Regierungsführungen in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn selbst und vor<br />

allem die beson<strong>de</strong>ren geographischen Bedingungen. Dazu gehören die hohen Transportkosten, die<br />

extrem schlechten agroklimatischen Verhältnisse in <strong>de</strong>n Tropenlän<strong>de</strong>rn und die beson<strong>de</strong>rs<br />

schlechten Gesundheitsbedingungen (Malaria, HIV/AIDS-Epi<strong>de</strong>mie). Aufgrund <strong>de</strong>ssen hält es das<br />

Sachs-Team für unabdingbar, <strong>de</strong>n Kapitalbestand <strong>de</strong>r betroffenen Volkswirtschaften soweit<br />

auszustocken, dass ein selbsttragen<strong>de</strong>s Wirtschaftswachstum möglich wird. Zu <strong>de</strong>n<br />

Sofortmaßnahmen zählen unter an<strong>de</strong>rem die Verteilung von mit Insektizi<strong>de</strong>n präparierten<br />

Moskitonetzen, die Abschaffung sämtlicher Schulgebühren, die Einführung kostenloser<br />

Schulmahlzeiten und die Überlassung kostenloser Düngemittel an Bauern. Außer<strong>de</strong>m bräuchten die<br />

ärmsten Län<strong>de</strong>r einen großen Teil öffentlicher Investitionen, die sich auf 72 Milliar<strong>de</strong>n Dollar pro<br />

Jahr belaufen wür<strong>de</strong>n . Hinzu kommen jedoch noch die Kosten für län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong><br />

Maßnahmen, vor allem für die Unterstützung von Wissenschaft und Forschung auf globaler Ebene,<br />

die Kosten für die Sofortmaßnahmen und für die Verwaltung und die Betriebskosten <strong>de</strong>r<br />

Entwicklungsorganisationen selbst. Nach <strong>de</strong>n Schätzungen <strong>de</strong>s Millenniumsprojektes beliefe sich<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n reichen Län<strong>de</strong>rn zu <strong>de</strong>cken<strong>de</strong> „Fehlbedarf“ auf 135 Milliar<strong>de</strong>n Dollar, die bis 2015<br />

schrittweise auf 159 Milliar<strong>de</strong>n Dollar ansteigen sollen.<br />

3.2.3 Millenium+5-Gipfel<br />

Im September 2005 kamen über 150 Staats- und Regierungschefs auf <strong>de</strong>m Millenium+5-Gipfel in<br />

New York zusammen. Besprochen wur<strong>de</strong> die Umsetzung <strong>de</strong>r Verpflichtungen, die die Chefs auf<br />

<strong>de</strong>n großen Konferenzen <strong>de</strong>r UN, vor allem auf <strong>de</strong>m Milleniumsgipfel im September 2000,<br />

eingegangen sind und so Bilanz gezogen. Außer<strong>de</strong>m diskutiert wur<strong>de</strong> eine breite Reformagenda.<br />

Nach <strong>de</strong>m Verhandlungsprozess verabschie<strong>de</strong>ten die UN-Mitgliedsstaaten ein Abschlussdokument<br />

mit Positionen zu Entwicklung, Frie<strong>de</strong>nssicherung und zur Verhin<strong>de</strong>rung von humanitären<br />

Katastrophen.<br />

Zu <strong>de</strong>n Positionen zählen zum Beispiel:<br />

• Ein<strong>de</strong>utige Bestätigung <strong>de</strong>r Millenniumsentwicklungsziele (MDGs), zusätzliches Ziel im<br />

Bereich reproduktive Gesundheit<br />

• Bekräftigung <strong>de</strong>s UN-Ziels, min<strong>de</strong>stens 0,7 Prozent <strong>de</strong>s Bruttonationaleinkommens für<br />

Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen<br />

• Auftrag an <strong>de</strong>n UN-Generalsekretär, Vorschläge zur Reform <strong>de</strong>s UN-Entwicklungsbereichs<br />

vorzulegen<br />

• Einführung <strong>de</strong>s Prinzips <strong>de</strong>r "Verantwortung zum Schutz" (Responsibility to Protect), mit<br />

<strong>de</strong>m sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, einzugreifen, wenn Staaten ihrer<br />

Verantwortung zum Schutz ihrer Bevölkerung nicht nachkommen<br />

3.2.4 Folgekonferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Doha<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2008 gab es in Doha/Katar eine Folgekonferenz zur Entwicklungsfinanzierung, um<br />

das von <strong>de</strong>n Milleniumszielen schon Erreichte zu überprüfen und neue Herausfor<strong>de</strong>rungen zu<br />

beleuchten. Im Abschlussdokument wird <strong>de</strong>r Monterrey-Konsens bekräftigt und es wer<strong>de</strong>n an<br />

bestimmten Stellen neue Akzente gesetzt. So enthält das Dokument die erneute Verpflichtung <strong>de</strong>r<br />

Weltgemeinschaft, für die Erreichung <strong>de</strong>r international vereinbarten Entwicklungsziele und <strong>de</strong>n<br />

Kampf gegen die Armut alle finanziellen Ressourcen zu mobilisieren. Zu dieser Verpflichtung<br />

zählen zu<strong>de</strong>m innovative Finanzierungsquellen, wie z.B. Erlöse aus <strong>de</strong>m Emissionshan<strong>de</strong>l und<br />

Einnahmen aus <strong>de</strong>m Rohstoffsektor, die transparenter gemacht und besser für

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