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Materialgrundlage 2 - Sw-cremer.de

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Info 2006 2007<br />

So holt sich <strong>de</strong>r<br />

Staat das Geld<br />

Einkommensteuerpflichtig sind natürliche<br />

Personen, wie Arbeitnehmer und<br />

Gewerbetreiben<strong>de</strong>. Kapitalgesellschaften<br />

unterliegen dagegen <strong>de</strong>r Körperschaftsteuer.<br />

Bei Personengesellschaften<br />

besteuert <strong>de</strong>r Staat je<strong>de</strong>n<br />

Gesellschafter als natürliche Person.<br />

Die gesetzliche Grundlage bil<strong>de</strong>t hier<br />

das Einkommensteuergesetz (EstG).<br />

Der Staat kommt auf drei verschie<strong>de</strong>nen<br />

Wegen zu seinen Einkommensteuer-Einnahmen:<br />

3 Bei Einkünften aus nichtselbstständiger<br />

Arbeit (Löhne, Gehälter) zieht<br />

das Finanzamt die Einkommensteuer<br />

vom Arbeitslohn ein, daher heißt sie<br />

auch qLohnsteuer: Der Arbeitgeber<br />

führt sie gleich an das Finanzamt<br />

ab (Steuerabzugsverfahren).<br />

3 Nach Ablauf <strong>de</strong>s jeweiligen Jahres<br />

muss ein Einkommensteuerpflichtiger<br />

bei seinem Finanzamt eine<br />

Einkommensteuererklärung einreichen.<br />

Das Finanzamt rechnet dann<br />

aus, ob man Steuern nachzahlen<br />

muss o<strong>de</strong>r etwas zurückbekommt.<br />

3 Bei Einnahmen aus Kapitalanlagen<br />

(zum Beispiel Zinsen) wird Kapitalertragsteuer<br />

erhoben.<br />

Zur Einkommensteuer kommen die Belastungen<br />

durch <strong>de</strong>n qSolidaritätszuschlag<br />

und gegebenenfalls die qKirchensteuer.<br />

Bei<strong>de</strong> Steuern wer<strong>de</strong>n in<br />

einem festen prozentualen Verhältnis<br />

zur Einkommensteuer berechnet.<br />

Einkommenspyrami<strong>de</strong> in Deutschland<br />

Die Höchstverdiener in Deutschland mit einem Jahreseinkommen ab 245.423 Euro<br />

aufwärts machen 0,3 Prozent aller Einkommensteuerpflichtigen aus. Sie zahlen<br />

jedoch gut zwölf Prozent <strong>de</strong>s gesamten Einkommensteueraufkommens – genauso<br />

viel, wie 44 Prozent aller Steuerpflichtigen mit einem Jahreseinkommen zwischen<br />

6.902 und 20.459 Euro.<br />

Ledige (Grundtabelle)<br />

Steuerpflichtige (Ledige)<br />

(Anteil in Prozent)<br />

28,2<br />

25,3<br />

18,5<br />

13,8<br />

Steuerpflichtige<br />

(Ledige) insgesamt:<br />

10.008.419<br />

Zu versteuern<strong>de</strong>s Jahreseinkommen<br />

in Euro<br />

245.423 o<strong>de</strong>r mehr<br />

3<br />

0,3<br />

0,5<br />

5,6<br />

1,6 8,4<br />

3,0<br />

5,4<br />

3,3<br />

3<br />

122.724 bis unter 245.423<br />

71.592 bis unter 122.724<br />

52.293 bis unter 71.592<br />

9,6<br />

40.918 bis unter 71.592<br />

29.984 bis unter 40.918<br />

20.459 bis unter 29.984<br />

12.756 bis unter 20.459<br />

12,3<br />

11,2<br />

9,9<br />

6.902 bis unter 12.756<br />

2,1<br />

1 bis unter 6.902<br />

0,1<br />

Einkommensteuer<br />

(Anteil in Prozent)<br />

18,6<br />

22,3<br />

Einkommensteuereinnahmen<br />

insgesamt:<br />

60.792 Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />

Quelle: F.A.Z.-Grafik Brocker, Mai 2006, nach Daten <strong>de</strong>s BMF<br />

3<br />

ELSTER<br />

Mit <strong>de</strong>r Elektronischen Steuererklärung<br />

(kurz: ELSTER), die<br />

via Internet übermittelt wird,<br />

verfolgen Bund und Län<strong>de</strong>r<br />

das Ziel, die Abgabe und<br />

Bearbeitung von Steuererklärungen<br />

bürgerfreundlicher<br />

und weniger verwaltungsaufwendig<br />

zu gestalten. Infos<br />

dazu im Internet unter:<br />

www.finanzamt.<strong>de</strong><br />

?<br />

Ungleiche Besteuerung<br />

von Arbeit und Kapital?<br />

Grundsätzlich sollen Einkünfte aus<br />

Arbeit und Kapital gleich besteuert<br />

wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Praxis hat <strong>de</strong>r Staat<br />

jedoch mit einigen Schwierigkeiten zu<br />

kämpfen: Beim Arbeitnehmer zieht <strong>de</strong>r<br />

Arbeitgeber die Steuern automatisch<br />

ein und führt sie an das Finanzamt ab.<br />

Bei Kapitaleinkünften, wie etwa Zinserträgen,<br />

ist <strong>de</strong>r Staat dagegen auf die<br />

Steuerehrlichkeit seiner Bürger angewiesen.<br />

So konnten Steuerpflichtige<br />

bisher Steuern hinterziehen, in<strong>de</strong>m sie<br />

ihre Kapitaleinkünfte einfach verschwiegen<br />

haben. Mit <strong>de</strong>m Gesetz zur<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Steuerehrlichkeit hat<br />

das Finanzamt jetzt aber die Möglichkeit,<br />

bei konkretem Verdacht die<br />

Kontoinformationen einer Person<br />

abzurufen.<br />

Die Lohnsteuer umfasst heute mehr<br />

als ein Viertel <strong>de</strong>s gesamten Steueraufkommens.<br />

1960 waren es gera<strong>de</strong><br />

einmal rund zwölf Prozent. Die Gewinnsteuern<br />

(Körperschaft-, Gewerbeund<br />

Einkommensteuer) machen dagegen<br />

13 Prozent <strong>de</strong>s gesamten<br />

Steueraufkommens aus. Sie lagen<br />

1970 noch bei 25 Prozent und 1960<br />

bei mehr als einem Drittel. Diese Entwicklung<br />

erklärt sich unter an<strong>de</strong>rem<br />

dadurch, dass sich die Arbeitnehmer<br />

<strong>de</strong>r Lohnsteuer kaum entziehen<br />

können. Die Unternehmen dagegen<br />

haben im Rahmen ihrer Gewinnermittlung<br />

wesentlich größere Gestaltungmöglichkeiten,<br />

zum Beispiel<br />

in<strong>de</strong>m sie ihren Sitz ins Ausland verlagern<br />

o<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>re Abschreibungsmöglichkeiten<br />

nutzen. Allerdings ist<br />

<strong>de</strong>r Gesetzgeber bemüht, diesem<br />

Trend entgegenzuwirken. Daher hat<br />

er seit 1998 die Steuern für Personenund<br />

Kapitalgesellschaften gesenkt<br />

und bereits eine Vielzahl von „Steuerschlupflöchern“<br />

geschlossen. Außer<strong>de</strong>m<br />

wer<strong>de</strong>n auch weiterhin Steuersubventionen<br />

abgebaut.<br />

Internet-Tipp<br />

Einen Überblick über Einkommensarten<br />

und die<br />

Ermittlung <strong>de</strong>s zu versteuern<strong>de</strong>n<br />

Einkommens gibt die<br />

Broschüre „Einkommen- und<br />

Lohnsteuer“ vom Bun<strong>de</strong>sministerium<br />

<strong>de</strong>r Finanzen.<br />

Zu bestellen unter: www.<br />

bun<strong>de</strong>sfinanzministerium.<br />

<strong>de</strong><br />

11

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