Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
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Problemstellung und Empfehlungen<br />
<strong>Nationale</strong> <strong>Alleingänge</strong> <strong>oder</strong><br />
<strong>internationale</strong> <strong>Kooperation</strong>?<br />
Analyse und Vergleich der<br />
Rohstoffstrategien der G20-Staaten<br />
Die Entwicklungen auf den Märkten für Mineralien<br />
und Metalle stellen sowohl Unternehmen als auch<br />
Regierungen vor große Herausforderungen. Seit der<br />
Jahrtausendwende sind die Preise stark gestiegen –<br />
nur die Finanz- <br />
diesen Trend vorübergehend gestoppt. Preistreiber<br />
waren vor allem das starke Wachstum in China und<br />
in vielen anderen Schwellenländern, technologische<br />
Entwicklungen und die Zunahme der Weltbevölkerung.<br />
Neben hohen bzw. steigenden Preisen charakterisieren<br />
zudem teils starke Preisschwankungen die<br />
Rohstoffmärkte. Zugleich funktioniert der Preismechanismus<br />
oftmals nicht richtig. Überhaupt sind die Rohstoffmärkte<br />
anfällig für den sogenannten Schweinezyklus,<br />
bei dem Produktion und Angebot nur zeitlich<br />
verzögert, dann aber massiv auf eine sich verändernde<br />
Nachfrage reagieren. Rohstoffproduzenten können<br />
ihre Kapazitäten vielfach nur schleppend erweitern,<br />
um sie der Marktlage und den Gewinnaussichten<br />
anzupassen. Dafür verantwortlich sind lange Anlaufzeiten<br />
und ein hoher Kapitalbedarf, mitunter aber<br />
auch intransparente Marktstrukturen und -erwartungen,<br />
die von teils widersprüchlichen Signalen aus der<br />
Politik überlagert werden. Hinzu kommt bei vielen<br />
Metallen eine hohe geographische und unternehmerische<br />
Konzentration, sowohl auf der Angebots- als<br />
auch auf der Nachfrageseite. Darüber hinaus werden<br />
Preise nicht mehr nur durch die Realwirtschaft bestimmt,<br />
sondern – zumindest kurzfristig – ebenso<br />
durch die Finanzmärkte. Rohstoffe sind nämlich auch<br />
ein interessantes Spekulationsobjekt geworden.<br />
Die Herausforderungen lassen sich nicht im nationalen<br />
Alleingang lösen. Denn politische Maßnahmen,<br />
die auf nationaler Ebene zunächst rational erscheinen,<br />
können im ungünstigen Fall zu kollektiv schlechten<br />
Ergebnissen auf globaler Ebene führen. Multilaterale<br />
Governance-Ansätze für die Mineralien- und<br />
Metallmärkte gibt es bislang allerdings so gut wie<br />
keine. Die großen Produzenten- und Abnehmerländer<br />
haben ganz unterschiedliche Interessen, Ordnungsvorstellungen,<br />
Ziele und Instrumente, was einer wirkungsvollen<br />
Rohstoffgovernance im <strong>internationale</strong>n<br />
Rahmen entgegensteht. Dennoch sollten die Bemü-<br />
SWP Berlin / BGR Hannover<br />
Analyse und Vergleich der<br />
Rohstoffstrategien der G20-Staaten<br />
Februar 2013<br />
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