BOGART 21 (BeOurGuestARTist)
Das Gießener Mitmachmagazin für Creative - Aktuelles und Zeitloses aus Kunst, Kultur und Comic
Das Gießener Mitmachmagazin für Creative - Aktuelles und Zeitloses aus Kunst, Kultur und Comic
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BE OUR<br />
GUEST,<br />
ARTIST IST!<br />
<strong>BOGART</strong><br />
Aktuelles und Zeitloses aus Kunst, Kultur & Comic<br />
Nr. <strong>21</strong> - 2014<br />
Sept<br />
| Okt | Nov<br />
7. Jahrgang | € 3,90<br />
DAS GIESSENER<br />
MITMACHMAGAZIN<br />
FÜR CREATIVE<br />
ANNA VOELSKE:<br />
Zwischen Freud<br />
und Freudenhaus<br />
GOTTFRIED RÖMER:<br />
Impressionen zwischen<br />
Fotografie und Malerei<br />
COMIC:<br />
HMK: Von Altamira<br />
bis Entenhausen (IV)<br />
© Anna Voelske (Gießen)
Restaurant<br />
NIMM‘ MIT!<br />
KOST ‘<br />
NIX!<br />
WERBUNG À LA ART<br />
1.000 Kunstdruck-Karten<br />
mit Ihrem Wunschtitel<br />
incl. Graphik Design, Druck<br />
und Betreuung<br />
an obigen Szenetreffs<br />
nur € 135,- zzgl. ges. MWST<br />
Info:<br />
mediaARTgiessen . Lonystr. 19<br />
Telefon 0641.9845451<br />
r.mr@gmx.de<br />
Gestaltungsbeispiel, Rückseite<br />
Nanni<br />
❦ Hansi<br />
...das am Zaun vom Ritzi‘s hängt!
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
mal ernsthaft<br />
mal rätselhaft<br />
mal augenzwinkernd<br />
KUNST – KULTUR<br />
INSIDE <strong>BOGART</strong>: Rückblick · Einblick · Ausblick<br />
GRAFFITI: River Tales | Flussgeschichten<br />
ANNA VOELSKE: "Zwischen Freud und Freudenhaus"<br />
GOTTFRIED RÖMER: Paintos<br />
REH, ROSSI, LANGE/WOSILAT: Fotoprojects<br />
JOHNNY LINDER: Kunst + Studium in Giessen (II):<br />
GÖTTLICHER & PAUL: It smells like Teamspirit<br />
JULIA KORDA: Ausstellungs-Premiere im Café Zeitlos<br />
K.O. GÖTZE & DÓRA SZÖKE: Old School – New Look<br />
<strong>BOGART</strong>-KINOSTART: Neue Filme im Herbstprogramm<br />
POPCORNER: M. Rutherford's "Rhythmen des Lebens"<br />
KALENDERKUNST: "Who is Who" und "Vet & Wild"<br />
HERBST 2014: Gizmorians-3-Mon.-Kalendarium<br />
– COMIC<br />
SANTIAGO MOJAHEDI: Vom "Wolfsrudel" zu Superhelden<br />
DIETER LUMPEN: Ein echter comicaler Goldschatz<br />
100 JAHRE COMIC: Von Altamira nach Entenhausen III<br />
CARICATURA-MUSEUM: Kurt Halbritter stellt aus<br />
SUPERCHATTER (6): Gießen blüht auf<br />
<strong>BOGART</strong><br />
<strong>BeOurGuestARTist</strong><br />
Das Gießener Mitmachmagazin für Creative<br />
Redaktion, Gestaltung und Realisation:<br />
Reinhard Müller-Rode<br />
c/o MediaART-Werbung<br />
Lonystraße 19, 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641.9845451, email: r.mr@gmx.de<br />
Mitarbeit:<br />
Hans-Michael Kirstein<br />
Katharina Feld<br />
Sascha Wanke, GIZMORIAN<br />
Titel:<br />
Anna Voelske<br />
www.gi-mix.de/bogart<br />
Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Reinhard Müller-Rode<br />
© 2014 für alle Beiträge liegt beim Verlag bzw. den Autoren; alle<br />
Rechte vorbehalten. Die auf § 49 UrhG gestützte Übernahme<br />
von Artikeln in gewerbliche Pressespiegel bedarf der vorherigen<br />
schriftlichen Zustimmung des Verlags.<br />
Die nächste Ausgabe<br />
erscheint am 1. Dezember 2014<br />
Jahresabo € 15,-<br />
(4 Ausgaben, incl. Zustellung):<br />
r.mr@gmx.de<br />
4<br />
6<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
18<br />
20<br />
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31<br />
3Steps GIESSEN TRAM Edition i Gelb von 9 + 6 AP (jedes ein Unikat; Gesamtauflage 33 Stück)<br />
Sprühlack auf Papier (ungerahmt), 2014; 35 x 25 cm; Preis 59,00 €<br />
Erhältlich über die GALERIE AM BAHNDAMM; ausgelagert: Neustadt 12, 35390 Gießen<br />
Vom 20. November 1909 bis 3. April 1953 war Gießener Straßenbahn wichtiges Verkehrsmittel der Personen-Nahbefördung und zuletzt auf dem<br />
Streckenabschnitt zwischen Bahnhof, Bahnhofstraße und Marktplatz unterwegs. Waren es zunächst zwölf zweiachsige Triebwagen mit später vier<br />
Beiwagen, wurden1929 sechs zweiachsige Motorwagen und ein weiteren Anhänger hinzugekauft. Übrig blieb aus dem 22er-Trambestand der Gießener<br />
KSW (Kriegs-Straßenbahnwagen) – "Beiwagen Nr. 11", der nach einer "Odyssee" mit erneutem Zwischenstopp in Gießen (1978-98) wieder zur<br />
Rheinbahn nach Düsseldorf zurückkehrte und jetzt in Woltersdorf museal erhalten wird (tram-info.de/sms/W11.htm).<br />
Underground oder Mainstream?<br />
Das wollte in vier Fragen mit jeweils drei Antwortmöglichkeiten<br />
art - DAS KUNSTMAGAZIN in einer soeben beendeten Leserund<br />
postalischen Werbeumfrage über die künstlerische Einschätzung<br />
von STREETART wissen, deren Auswertung in der nächsten Ausgabe<br />
bekannt gegeben wird. "Ja, Streetart setzt neue Impulse in den<br />
Städten.", würden die davon reichlich begünstigten Gießener sicherlich einhellig<br />
bei Frage 1 ankreuzen, statt optional auf "Nein, das ist für mich eher oberflächliche<br />
Schmiererei.", zu klicken bzw. "Dazu habe ich keine Meinung." zu votieren.<br />
Ob sich die Streetart an die Werbung verkauft hat – so im weiteren Umfragekontext<br />
– trifft in Bezug auf Erlöse zumindest für das aktuell realisierte Graffitikunst-<br />
Großprojekt an dem morbiden "Schutzwall" entlang des Spazierweges zwischen<br />
Bleich- und Alicenstraße (s.S. 6 und 7) nicht zu, bei dem unter Leitung der<br />
3Steps auch die zahlreich mitwirkenden Sprayer ihre aufwändigen Artworks<br />
und signifikanten Tags gegenüber dem Flußlauf der Wieseck – wie in der Presse<br />
verlautbart – honorarfrei creierten...<br />
Das trifft gleichwohl auf die Friedrich-Feld-Schüler zu, die "ehrenamtlich" in<br />
der Unterführung Alfred-Bock-Straße/Altenfeldsweg mit lautstarken Cartoons<br />
betroffenen Kindern und Jugendlichen die "Nummer gegen Kummer" (116111)<br />
bei großen und kleinen Problemen pointierten (Ausschnitt s. Bild unten).<br />
Dass Straßenkunst salonfähig geworden ist, beschreibt der Autor/die Autorin<br />
unter Vorwegnahme des Umfrageergebnisses im Katalogbegleittext zum "street<br />
art"-Event der Galerie am Dom (Wetzlar/Gießen). Die von Hans-Michael Kirstein<br />
laudatierte Veranstaltung präsentiert die Schablonentechnik von "Bananensprayer"<br />
Thomas Baumgärtel, mittenimwald und Van Ray – ursprünglich einmal vornehmlich<br />
dem außermusealen Publikum öffentlich sichtbar zugedacht – nunmehr an den<br />
"heiligen" weißen Wänden des klassischen Ausstellungsraumes.<br />
Und so beantwortet<br />
sich eigentlich auch<br />
die dritte Frage des<br />
o.a. Meinungstestes,<br />
"Dürfen die illegal<br />
entstandenen Werke legal<br />
verkauft werden?", wie<br />
vorgedruckt: "Ja, so ist der<br />
Kunst-Markt.", meint auch<br />
Reinhard Müller-Rode<br />
Das Mitmachmagazin für Creative<br />
Bogart 3
INSIDE<br />
Ich habe ein Körnchen gefunden<br />
in einer Düne<br />
Ich trage es davon<br />
und bette es in deinen Schoß<br />
Vielleicht keimt daraus<br />
ein neues Gefühl<br />
Ich habe eine Feder gefangen<br />
unter einem Nest<br />
Ich trage sie davon<br />
und stecke sie in dein Haar<br />
Vielleicht wächst daraus<br />
ein neues Kleid<br />
Ich habe eine Muschel gefischt<br />
an einem Riff<br />
Ich trage sie davon<br />
und lege sie in deine Hand<br />
Vielleicht erwacht darin<br />
ein neues Leben<br />
Sascha A. Wanke<br />
"IHR MAGAZIN. MILLIONEN LESER.<br />
Yumpu stellt Ihnen eine digitale Plattform zum Publizieren Ihrer Magazine,<br />
Broschüren oder Kataloge zur Verfügung. Sichern Sie sich die Aufmerksamkeit<br />
neuer Leser und kommunizieren Sie Ihre Botschaft direkt...", beschreibt der<br />
Anbieter für blätterbare PDF<br />
Dateien seine eindeutigen<br />
Vorzüge.<br />
Für Einsteiger und<br />
Privatpersonen bis hin<br />
zu Publishing-Profis und<br />
Business-Anwendungen<br />
reichen die gestaffelte<br />
Angebote<br />
Online-<br />
Veröffentlichungen, die<br />
<strong>BOGART</strong> seit der Nr. 16<br />
erfolgreich stets dann nutzt,<br />
wenn die jeweilig Ausgabe<br />
in Abo bzw. Einzelverkauf<br />
vergriffen ist.<br />
Auf das gesamt Online-<br />
Archiv kann jederzeit unter<br />
gi-mix.de/bogart zugegriffen<br />
werden. Welch enorme<br />
Quoten im WorldWideWeb<br />
die 3-Monats-Magazine<br />
teilweise dabei erzielen, ist<br />
im wöchentlichen ePaper<br />
Reporting ablesbar und die<br />
hier notierten Aufrufe lediglich<br />
schon sehr respektable<br />
Zwischenergebnisse.<br />
ROHRGRAFIERER:<br />
Johannes Wosilat (Stuttgart/Fernwald)<br />
Mehr vom Autor zu lesen und zu hören<br />
gibt es im 60seitigen Gedichtband<br />
"Augenblicke" mit Zeichnungen<br />
von Otti Wanke (u.a. bei Amazon/5.95)<br />
und auf Audio-CD für 5.95 direkt bei<br />
autor-wanke@gmx.de.<br />
4 Bogart<br />
Das Mitmachmagazin
RUECKBLICK EINBLICK AUSBLICK<br />
2014 – 19 30 Uhr<br />
Stadttheater - Mimen (V)<br />
13. September<br />
Diese "Charakterköpfe" begrüßen die Besucher über dem EingangsportalSa.,<br />
Premiere: DIE RATTEN<br />
Tragikomödie von Gerhart Hauptmann<br />
➲<br />
BENAJA äfft goGIESSENcard (3)<br />
Foto: Artur Frank<br />
Die mit artifziellem Blickfang und rückseitiger<br />
Firmenwerbung designten kostenlosen<br />
Hochglanzkarten sind inzwischen in der IV. Staffel<br />
an elf Gießener Kultstätten als erfolgreicher<br />
Mittler zwischen Kunst und Kommerz angekommen (s.a.<br />
S. 2). Und dass die Kommunikation damit nicht nur<br />
postalisch sondern auch "selfi estisch" perfekt funktioniert,<br />
ist unverkennbar...<br />
Infos: 06 41.9 84 54 51 und r.mr@gmx.de<br />
Was ist paradox?<br />
– Wenn ein Sopran<br />
bass erstaunt ist,<br />
dass der Tenor<br />
alt aussieht.<br />
"Voilá! Mein erstes offizielles Buchcover!",<br />
freute sich der Gießener Szenefotograf<br />
Christoforos "Rossi" Mechanezidis. Der<br />
dtv premium - Verlag wählte für den Titel von<br />
Valentina D'Urbanos Mit zwanzig hat man<br />
kein Kleid für eine Beerdigung (280 Seiten;<br />
€ 14,90) ein Bild aus 2007 ("...also quasi<br />
aus meiner "Frühzeit", wo ich noch sehr viele<br />
free Shootings mit der Hasselblad fotografiert<br />
habe..."). "Es entstand im Hauseingang bei<br />
dem Gebäude an der Ecke vom Kinocenter,<br />
wo ganz früher ein altes Kiosk stand. Und<br />
Alex war damals eins meiner Lieblingsmodelle,<br />
mit der ich recht viel fotografiert hatte."<br />
(www.stolenmoments.de)<br />
"Heute sind wir in Argentina angekommen, trampen ist ja immer<br />
so ein Abenteuer... Aber alles ist gut, wir sehen wieder neue, atemberaubende<br />
Landschaften und lassen tolle Menschen zurück. Die meisten Begegnungen<br />
tragen wir in Gedanken von Land zu Land, einige bestimmt auch von<br />
Kontinent zu Kontinent. Die Reise neigt sich dem Ende zu. Am 23. Januar 2015<br />
werden wir 15 Monate unterwegs gewesen sein und kommen wieder in good<br />
old Gießen an... Besos, abrazos und liebste Gruesse aus Mendoza!!", posteten<br />
Nine Hipppinen und Alena Wieske Mitte August für ihre Facebook-Community<br />
bei einer weiteren Zwischenstation ihres ausgedehnten Südamerika-Trips.<br />
Dass dabei die musikalische Leidenschaft der "Zwei von<br />
Wir" aus Alemania immer entscheidend mitspielte, weist<br />
nicht nur dieses Werbeschild aus, das ihren Liveauftritt im<br />
peruanischen Cusco ankündigte.<br />
Und auch als "Bänkelsängerinnen" waren Outfit und Auftritt<br />
so gelungen, dass sich der Sammelhut rasch füllte....<br />
für Creative Bogart 5
Nachdem der hauptberufl ich als 3DArtist weltweit agierende<br />
Marburger Sebastian "Mord182" Lüdke den Mittelteil<br />
(s.o., rechts) des 120 Meter langen Gemäuers mit seinem<br />
"Tag" ergänzte, komplettierten die für die visuelle Aufwertung des<br />
Kultgäßchens verantwortliche 3StepsCrew & Friends ihr River Tales |<br />
Flussgeschichten Projekt (Episode II) inzwischen an den Außenfronten<br />
zur Bleich- bzw. Alicenstraße hin (s.a. <strong>BOGART</strong> 20). – Bewahrten die<br />
lokalen Graffiti-Protagonisten Kai Krieger, Uwe Krieger und Joachim Pitt<br />
mit dem vielsprachig "wunderbar" hinterlegten Blickfang traditionelle<br />
6 Bogart Das Mitmachmagazin<br />
agazin
URBAN ART in giessen<br />
Urheberschaft, bläst Werbeprofi Dirk HESH Haensch<br />
(Com-Pact Marketing) sein "Welcome to the jungle"! Das<br />
aquaristisch-maritime Szenario sprühten die RDS-Crew<br />
aus Gießen/Wetzlar nebst Freunde in das Landschaftsbild.<br />
Und für Sauberkeit und Ordnung im Wieseck-Quartier<br />
sorgt wie in alten Zeiten mit Unratkübel und Greifstange<br />
"unser" SCHLAMMP-EISER, superheldenhaft in<br />
schmadderbraun illustriert von Graphikdesigner<br />
Ali SANTIAGO Mojahedi, persifl iert mit dem gemeinhin auf<br />
Ur-Gießener abzielenden wenig geschmackvollen Uznamen<br />
"Schlammbeis(s)er".<br />
Das von den Anwohnern aus kommunalen Mitteln für<br />
Flächensanierung mit dem Material geförderte hochkarätige<br />
Mural-Artwork wurde von den Künstlern honorarfrei gestaltet,<br />
bei dem weiterhin "Homer" und Marc "Mr. Cybe" Cornelius<br />
ihre Spraykunst beigesteuert haben.<br />
www.fl ussgeschichten.de<br />
Fotos: Reinhard Müller-Rode<br />
für Creative Bogart 7
“A photographer’s main instrument<br />
is his eyes. Strange as it<br />
may seem, many photographers<br />
choose to use the eyes of another<br />
photographer, past or present, instead of their own.<br />
Those photographers are blind.”<br />
Manuel Alvarez Bravo<br />
Kontakt:<br />
Anna Voelske, Hollerweg 3, 35392 Gießen<br />
0175 5123375 / annavoelske@me.com<br />
www.annavoelske.com<br />
Anna Voelske fotografiert mit ihren eigenen<br />
Augen. Vor ihrer Linse: People, Fashion,<br />
Business und Reportagen.<br />
Ihr Motiv: Mit zielgerichteter Kreativität<br />
visuelle Kommunikation<br />
zu schaffen, die genauso authentisch<br />
wie ästhetisch ist.<br />
In ihrem Fokus: Die Nähe<br />
zu Mensch und Materie.<br />
Für ihre Kunden bedeutet<br />
das individuell abgestimmte<br />
Betreuung vor,<br />
während und nach dem<br />
Fotoshooting – mit einem<br />
breiten Netzwerk zur Unter-<br />
8 Bogart<br />
Das Mitmachmagazin
ZWISCHEN FREUD UND FREUDENHAUS<br />
stützung im Hintergrund. Neben ihrer Basis in Giessen und weiteren<br />
Arbeitsorten in Berlin und Stuttgart ist sie auch international<br />
in Europa, Amerika und Afrika tätig.<br />
Auch während des Masterstudiums der Psychologie geht sie den<br />
immer professioneller eingeschlagenen Weg mit eigenen Projekten<br />
(u.a. Musicians, s.a. Titel) und Auftragsarbeiten (wie hier<br />
gezeigt für die MakeUp-Akademie BlushHour, Düsseldorf). "Tierisch<br />
gut" kommt auch ihr Fotokalender 2015 vet & wild (s.S. 24)<br />
Inspiriert durch regelmäßige Foto-Auftragsarbeiten<br />
entsprechender Dienstleisterinnen für ein Kontaktanzeigen<br />
Online-Magazin und angelehnt an ihr<br />
Psychologiestudium entwickelte Anna Voelske mit<br />
ihrer Kommilitonin Anna Zügel das Ausstellungsprojekt<br />
CAN`T BUY ME LOVE!<br />
In dieser bisher in Gießen (Kupferschmiede) und<br />
Berlin gezeigten Milieustudie geben ihre "arbeisplatzspezifischen"<br />
atmosphärischen Fotografien in<br />
Verbindung mit den nachgesprochenen Interviews<br />
einen bewegenden Einblick in das Leben und die<br />
Gedanken von sechs unterschiedlich motivierten und<br />
agierenden "Gewerbetreibenden".<br />
„Nur wegen des Geldes habe ich mich für diesen<br />
Job entschieden! Es macht mich frei.“, so Vanessa<br />
(22), deren Statement ebenso wie die Messages<br />
ihrer Kolleginnen auf annavoelske.com nachgehört<br />
werden kann.<br />
für Creative<br />
Bogart 9
Ausstellungen in der Region<br />
14 Bogart<br />
Das Mitmachmagazin
Gottfried Roemer: Paintos<br />
für Creative<br />
Bogart 11
PROJECTS BY GIESSENER FOTOARTISTS<br />
WOW<br />
Im wahrsten Sinne des Wortes auf den Hund gekommen<br />
ist der Gießener Lifestyle-, Szene- und Partyfotograf<br />
Christoforos "Rossi" Mechanezidis spätestens seit<br />
seiner Liaison mit Katrin, die Mischling Luc mit in den<br />
inzwischen gemeinsamen Haushalt brachte.<br />
Dass der 5jährige Rüde<br />
inzwischen seinem Lieblingsmodel Konkurrenz macht, ergab<br />
sich in und aus der Natur der Sache...<br />
Rossis "gassigängigen" Shootings haben sich bei den Hundeliebhabern<br />
schnell herum gesprochen, sodass auch sie<br />
ihre Vierbeiner "artgerecht" "auf den Laufsteg" geschickt<br />
haben. Heraus gekommen ist dabei der 56 seitige Hardcover-Bildband<br />
DOGS!, in dem Bruno, Leila, Manoli & Co nicht<br />
nur mit treuem Hundeblick posieren...<br />
Wer seinen treuen Wegbegleiter einmal ähnlich auf freier<br />
Wildbahn oder im Studio professionell im Bild festhalten<br />
lassen möchte, kontaktiert<br />
den Autor unter:<br />
stolenmoments.de<br />
Analog-Shooting (1 Stunde):<br />
5 Bilder aus ca. 36 Motiven;<br />
bearbeitet, Hires-JPEG auf CD<br />
Outdoor/On Location: € 140,-<br />
Digital-Shooting (1 Stunde):<br />
10 Bilder aus ca. 50 Motiven<br />
bearbeitet, Hires-JPEG auf CD<br />
Outdoor/On Location: € 170,-<br />
Über die eigene Homepage<br />
andreasreh.de hinaus ist<br />
der freiberufliche Gießener<br />
Fotoartist (s.a. <strong>BOGART</strong> 17) mit seinen<br />
künstlerischen Portrait- und Aktstudien<br />
gleich in mehreren bedeutenden<br />
Internet-Communities seiner Zunft<br />
vertreten.<br />
So bei sensual-photography.eu,<br />
deren über 2.000 Lichtbildner aus 83<br />
Nationen (davon 193 aus Deutschland)<br />
sich u. a. dem sensiblen Thema<br />
"Frauliche Sinnlichkeit" ethisch und<br />
ästhetisch mit professioneller Distanz<br />
widmen.<br />
Mit seinen historischen Nassplatten-<br />
Kollodium-Fotografien trug Andreas<br />
Reh mit zu den inzwischen 5 Millionen<br />
Klicks auf dem Bilderportal bei.<br />
Auch für ndmagazine.net, einem<br />
"Schaufenster" für hochwertige<br />
Fotografie, erhielt der 49jährige<br />
die Einladung zur Präsentation<br />
seines Portfolios. Platz 14 im<br />
betrachterrelevanten Ranking<br />
unter rund 2000 Kollegen spricht<br />
für wachsende internationale<br />
Anerkennung des für sein Buchprojekt<br />
stets motivierten Familienvaters.<br />
12 Bogart<br />
Das Mitmachmagazin
Anna-Lisa Lange und Johannes<br />
Wosilat freuten sich über die gelungene<br />
Premiere ihres Mammutprojektes<br />
über ein ernstes Thema.<br />
Hintergrundfoto: www.mediaAIR.de<br />
IN EHRFURCHT UND RESPEKT: A.-L. LANGE UND J. WOSILAT<br />
ZEIGEN SENSIBLE BILDER VON MENSCHEN IN DER STERBEPHASE<br />
Das Lebensende und die Begleitung im<br />
Hospiz ist voller Freude und tief traurig<br />
zugleich, oft unglaublich fröhlich und<br />
manchmal schwer zu ertragen. Dieses<br />
Spannungsfeld versucht die Ausstellung<br />
„Brücke der Menschlichkeit – Leben<br />
und Sterben im Hospiz“ zu erfassen.<br />
Sie will den Zuschauern beides<br />
zeigen, das Schwere und das Leichte,<br />
das Sterben und das Leben – und wie<br />
beides am Ende zusammenkommt,<br />
wie im Hospiz die Brücke der Menschlichkeit<br />
geschlagen wird.<br />
Die Fotografen Anna-Lisa Lange und<br />
Johannes Wosilat (Stuttgart/Fernwald)<br />
wollten diesem Ausdruck auf den<br />
Grund gehen und begleiteten mit ihrer<br />
Kamera ein Jahr lang sterbenskranke<br />
Menschen in deren Zuhause, in Hospizen,<br />
in Krankenhäusern und in Altenheimen.<br />
Entstanden sind intensive Bilder<br />
und berührende Einblicke in den<br />
Alltag sterbender Menschen.<br />
So erzählen die Bilder Geschichten zwischen<br />
Leben und Sterben, zwischen<br />
Fröhlichkeit und Trauer, zwischen Leid<br />
und Liebe.<br />
Die Besucher können sehen, dass<br />
Sterben nicht allein traurig macht und<br />
beängstigend ist, sondern dass oft gerade<br />
im Prozess des Sterbens der Puls<br />
des Lebens am stärksten erklingt. Die<br />
Bilder und Texte verdeutlichen, dass<br />
insbesondere die Wärme und Fürsorge<br />
der Sterbebegleiter den Sterbenden<br />
nicht nur Geborgenheit und ein Gefühl<br />
von Nähe vermitteln, sondern sie gerade<br />
im Sterben leben lassen.<br />
Das im blütenblumig konturierten<br />
Laufweg arrangierte 130 Big-Print-Szenario<br />
wurde erstmalig in einer Ausstellung<br />
während der Landesgartenschau<br />
in Gießen auf 3300 Quadratmeter gezeigt.<br />
Nachfolgetermine für diese Wanderausstellung<br />
stehen bereits fest.<br />
Interessierte Veranstalter und auch<br />
willkommene Sponsoren für dieses<br />
ambitionierte Social-Project erreichen<br />
so die Ansprechpartner:<br />
Anna-Lisa Lange (+49 162 865 1372)<br />
info@lange-photography.de<br />
www.lange-photography.de<br />
Johannes Wosilat (+49 151 4000 5510)<br />
kontakt@wosilat.de<br />
www.wosilat.de<br />
Infos:<br />
www.hospiz.photography<br />
www.facebook.com/BrueckeDerMenschlichkeit<br />
für Creative<br />
Bogart 13
KUNST UND STUDIUM IN GIESSEN (II):<br />
Zu den Bildern:<br />
HALBSCHLAF; Kohle und Kreide auf braunem Papier, Format 100 x 70 cm (2014)<br />
AKT, Digital-Fotografie (2013)<br />
Johnny Linder<br />
wurde in dem<br />
verträumten<br />
Örtchen<br />
Nußdorf<br />
am Inn bei<br />
Rosenheim<br />
nahe den<br />
Ausläufern der bayrischen Alpen geboren.<br />
Während der Schulzeit entdeckte der<br />
23jährige seine Zuneigung gegenüber<br />
Kunst und Fotografie, die inzwischen zur<br />
Leidenschaft in seinem Leben geworden<br />
ist. Mit Improvisationen am Jazz-Piano<br />
konnte er jüngst die Vernissage-Besucher<br />
der lokalen Gemeinschafts-Ausstellung<br />
"Stadtbotanik" neben seinen bildnerischen<br />
Arbeiten auch von seinem musikalischen<br />
Talent überzeugen.<br />
Nach dem Abitur vertiefte er während des<br />
einjährigen Frankreich Aufenthalts und bei<br />
weiteren Auslandsreisen seine künstlerischen<br />
Ambitionen mit Auftragsarbeiten und<br />
intensiver Vorbereitung auf ein Kunststudium.<br />
2012 nahm Johnny Linder an einer<br />
Ausstellung der jungen Künstler-<br />
Onlineplattform 4art im schweizerischen<br />
Basel teil (s.a.www.4art.ch).<br />
Zur Zeit studiert das musische Multitalent<br />
Französich und Kunst an der Gießener<br />
Justus-Liebig Universität.<br />
Kontakt: johnnylinder.de<br />
14 Bogart Das Mitmachmagazin
JOHNNY LINDER<br />
DAS BÖSE IM TRAUM; Kohle auf Papier, 30/40 cm (2013)<br />
STUDIE, Kohle und Kreide auf braunem Papier, 70/100 cm (2014)<br />
UNTERFÜHRUNG Analog-Fotografie (2012)<br />
Weitere Arbeiten von Johnny Linder:<br />
Bis 25. OKTOBER 2014 im der Gemeinschaftsausstellung:<br />
STADTBOTANIK – urbane und florale Kunst<br />
im temporären ATELIER 23 (Neustadt 12, Gießen) der Galerie am Bahndamm<br />
Mi, Do, Fr :14 - 18 Uhr; Sa 11 - 17 Uhr<br />
für Creative<br />
Bogart 15
16 Bogart<br />
Das Mitmachmagazin
"Ohne Herz ist<br />
es keine Kunst!"<br />
Frank Maessig<br />
(*1955 in Chemnitz)<br />
lebt seit 1979 in Gießen.<br />
Als leidenschaftlicher Kunstsammler<br />
beschäftigt er sich bereits<br />
seit einigen Jahren<br />
auch als Künstler<br />
intensiv mit der Malerei.<br />
Seine Grafikeditionen,<br />
vornehmlich Siebdrucke,<br />
erscheinen in regelmäßigen Abständen<br />
und stets in kleinen Auflagen.<br />
Maessig präsentierte seine Werke in<br />
vielen Ausstellungen.<br />
Seit 34 Jahren ist Frank Maessig<br />
Frontmann der Wetzlarer Kultband<br />
„The Oldies“.<br />
Seine Arbeiten unterliegen keiner<br />
vordergründigen Deutung,<br />
„...aber deutlich sollten sie sein,<br />
denn Deutlichkeit hat<br />
mit Wahrheit zu tun,<br />
nicht mit schnellem Beifall“.<br />
Siehe auch:<br />
gi-mix.de/fm<br />
und<br />
gi-mix.de/bogart<br />
(Nrn. 17 und 20)<br />
o.T. (Acryl, Öl auf Bütten; ca. 75 cm x 60 cm)<br />
für Creative<br />
Bogart 17
PAUL: "Wir bringen Kommunikation auf Kurs" (2014) für JDB-Media; Composing nach Digitalfotos für diverse Medien; Großformatdruck 300 x 25 cm auf Alu-Dibond mit Plexiglas-Veredelung im Firmengebäude<br />
■ "Schon wegen dieses Auftrages nahm ich an mehreren Betriebsfesten<br />
teil, veranstaltete mit einer Bühnenbildner-Klasse an der<br />
Hochschule für Bildende Künste (Hamburg) eigens zu diesem<br />
Zweck ein "Betriebsfest" – und verknipste dabei zahllose Filme.<br />
Ich kann versichern – alles Dargestellte ist echt (nur eben nicht in<br />
dieser Zusammensetzung!)", ist der ausführlichen Hintergrundbeschreibung<br />
von Erhard Göttlicher zu seinem 9-teiligem Wandbild<br />
(Gesamtformat 200 x 899 cm) BETRIEBSFEST zu entnehmen. Um<br />
von vornherein die Bekleidung des im Herbst 81 erstellten Werkes<br />
nicht dem avantgardistischen Modediktat zu unterwerfen, verlegte<br />
der Kunstprofessor das Outfit "seiner Mitarbeiter" einfach acht<br />
Jahre zurück und orientierte sich dafür am "Almanach" des gemäßigten<br />
Geschmacks" - dem Neckermann-Katalog 73/74.<br />
Das Ergebnis des "Kunst am Bau" - Auftrags der Baubehörde der<br />
Freien und Hansestadt Hamburg für das Kommunikationszentrum<br />
im Berufsförderungswerk (August-Krogmann-Str. 52) ist dort weiterhin<br />
ein beredtes Zeugnis, einmal im Jahr Kreise der "lieben"<br />
Kollegen bis hin zum üblichen "Sie"-Verzicht abzufeiern...<br />
Von diesem illustren Stimmungsbild "göttlich" inspiriert, komponierte<br />
der schon bei anderen Anlässen Großgruppen im Langformat<br />
visualisierende Hamburger Fotograf PAUL (siehe auch diese<br />
Seite) für JDB MEDIA GMBH (HH, Schanzenstraße) mal "die ganz<br />
andere Mannschaftsaufstellung". Mit dem Management um Inhaber<br />
Jens de Buhr voran (links außen) galt es, die hier gezeigten<br />
PICTURE |<br />
PAINTING:<br />
IT SMELLS LIKE<br />
TEAM-<br />
SPIRIT<br />
rund 50 Spezialisten, die kreative Kommunikationslösungen<br />
für Unternehmen, Menschen und<br />
Produkte schaffen, nach freier Themenwahl und<br />
Vorschlägen von Paul entsprechend zu platzieren.<br />
So interpretiert sich die PR-Abteilung à la<br />
Kraftwerk, die Grafiker in gewohnter Umgebung<br />
von Pantonefächern, Grafiktablett und Sprühkleber,<br />
die Bildredaktion mit Kamera und Aufheller<br />
und die Marketing Abteilung mit Megafonen.<br />
Das Bild hängt nun in 330 cm Breite und 25 cm Höhe als Druck<br />
auf Alu-Dibond mit Plexiglas-Veredelung in den Hallen von JDB<br />
und wird auch die diesjährige Weihnachtskarte zieren.<br />
Erhard Göttlicher: "Betriebsfest" (1981); 200 x 889 cm (9-teilig); Bleistift, Aquarell, Tusche, Acryl, Filzstift, Pastell, Ölpastell, Spielzeugstempel, Malerrolle auf grundierte Türblätter<br />
18 Bogart<br />
Das Mitmachmagazin
Bai Di meets Erhard Göttlicher:<br />
ANNÄHERUNG: "Chinesische<br />
und deutsche Künstler im Dialog"<br />
Das BELL ART CENTER (bell-artgalerie.de) – mit dem<br />
Ziel gegründet, Künstler aus China nach Europa zu<br />
bringen und bekannt zu machen – sorgte einmal<br />
mehr im Schloss Dyck (Jüchen, NRW) in einer Ausstellung<br />
für einen fruchtbaren Dialog zwischen den<br />
Vertretern dieser Kulturen.<br />
So eröffneten die Werke der in China renommierten<br />
KünstlerInnen wie Zhang<br />
Xi, Bai Di und Liu Ling einen<br />
Einblick in die chinesische<br />
realistische wie abstrakte<br />
Malerei. Die Werke<br />
der deutschen Künstler<br />
Erhard Göttlicher, Andreas<br />
Krieger, Nikolaus<br />
Störtenbecker und Frank<br />
Suplie zeigten eine individuelle<br />
Interpretation<br />
deutscher Landschaften,<br />
Städte, Menschenbilder<br />
und Hafenszenerien.<br />
Eine Gegenüberstellung<br />
u.a. der Arbeiten des in<br />
Gießen teilverwurzelten<br />
Großmalers Erhard Göttlicher<br />
(Uetersen/*1946)<br />
und der 1986 in Peking geborenen Realistin Bai Dai<br />
gab die durch eine zunehmend liberalere Kulturaußenpolitik<br />
Chinas begünstigte Annäherung artifizieller<br />
Ausdrucksformen mit zu erkennen. Herrschte<br />
dort über Jahrhunderte die pinseldominierte Tuschmalerei<br />
vor, findet in der post-kulturrevolutionären<br />
Gegenwart eine intensive Auseinandersetzung mit<br />
der genuin-europäischen Ölmalerei statt. Während<br />
für zeitgenössische Westeuropäer das Avantgardistische<br />
vorwiegend im Installativen und Dekonstruktiven<br />
stattfindet, entwickeln junge Chinesen das für<br />
sie Moderne über ein realistisch-naturalistisches<br />
Formverstehen.<br />
Erhard Götttlicher<br />
Katharina (2010),<br />
Acryl, Pastell, Blei<br />
auf Zeichenkarton;<br />
100 x 70 cm<br />
"Wir haben übrigens davon abgesehen, die ganz<br />
anderen politischen Verhältnisse als Hemmnis zu<br />
betrachten. Wir wollen die Offenheit unserer Partner<br />
und die kulturelle Öffnung Chinas als Weg zur eigenen<br />
Erfahrung nutzen", so Nikolaus Störtenbecker<br />
als Vertreter der Norddeutschen Realisten.<br />
Der Dialog wird fortgesetzt.<br />
Abb. aus dem von E. Göttlicher überlassenen Ausstellungskatalog;<br />
© BELL ART GmbH, Ahlen, Drostezu-Vischering-Weg<br />
10<br />
Bai Di<br />
Mitbewohnerin<br />
(2013),<br />
Öl auf Leinwand,<br />
180 x 130 cm<br />
Kaum eine Punkrock-Band hat eine<br />
derartige Fankultur um sich versammelt<br />
wie „Turbonegro“. Die „Turbojugend“,<br />
das weltweite Netzwerk der<br />
Norweger, sucht ihresgleichen. Mehr<br />
als 2000 Fanclubs („Chapter“) gibt es<br />
rund um den Globus. Ihre Mitglieder<br />
brauchen nicht mehr als ihre Jeans-<br />
Kutte, ein paar Bier und Turbonegro-<br />
Musik zum Glücklichsein.<br />
Einmal im Jahr komme die Anhänger der norwegischen Deathpunk<br />
Band TURBONEGRO in Hamburg zu den WELTTURBO-<br />
JUGENDTAGEN zusammen, um ein unvergessliches Wochenende<br />
unter Gleichgesinnten zu verleben. In diesem Jahr feierten sie<br />
das zehnte Wiederkehr dieses Meetings. Für PAUL MÜLLER-RODE<br />
und MIROSLAV MENSCHENKIND Grund genug, ihnen mit der<br />
WELTTURBOBILDERSCHAU ein kleines Denkmal zu setzen.<br />
Paul hat im Jahr 2012 viele der Jugendliche abgelichtet (s.a. <strong>BOGART</strong><br />
14) und u.a. eine Riesenpanorama-Foto von ihnen erstellt. Miroslav<br />
Bilder entstanden hauptsächlich bei Liveauftritten der Band in 2012<br />
und 2013, die er mit Fotos aus seinen SOFA STORIES ergänzte.<br />
Die Eröffnung war ein voller Erfolg und kann im DIARY (mmenschenkind.com)<br />
nachempfunden werden. Insgesamt waren an den<br />
vier Tagen über 1.000 Besucher in der ST. PAULI GALLERY und diese<br />
trugen nicht immer eine Jeansjacke...<br />
Medial fand die Ausstellung Beachtung in: STERN, HAMBURGER<br />
ABENDBLATT, SZENE HAMBURG, NDR und das ABENDBLATT TV<br />
hat auch einen guten Beitrag in bewegten Bildern festgehalten.<br />
Miroslav Menschenkind ist Begründer des Kreativkollektiv<br />
m.ocean pictures und Mitbetreiber der xpon-art gallery in Hamburg.<br />
2014 sorgte seine Kunstinstallation „Mensch & Kind Kuscheltier-<br />
Schlachterei seit 1886“ für weltweites mediales Interesse. Er ist selbst<br />
Mitglied in der Turbojugend<br />
St. Pauli. Sein Warrior Name:<br />
Sir Polariot.<br />
Paul Müller-Rode war<br />
Cheffotograf beim Heinrich<br />
Bauer Verlag, dort verantwortlich<br />
für Cover-Shootings, People-<br />
und Modestrecken. Seine<br />
Leidenschaft, Menschen in<br />
Szene zu setzen, geschieht<br />
mit zunehmender Begeisterung<br />
auf riesigen Panoramaaufnahmen.<br />
Eine davon ist<br />
auch auf der Ausstellung zu<br />
sehen. Müller-Rode arbeitet<br />
als freier Fotograf in Hamburg<br />
mit den Schwerpunkten<br />
People, Business & Lifestyle<br />
(paulmuellerrode.com).<br />
© Miroslav Menschenkind,<br />
Paul Müller-Rode<br />
für Creative<br />
Bogart 19
AUSSTELLUNG IM SEPTEMBER: Julia Korda "Stimmungen, Gefuehle, Alltaegliches"<br />
Die frisch im 16. Lebensjahr stehende Julia Korda stellt jetzt erstmals ihre ambitionierten Malereien<br />
und Zeichnungen im Café Zeitlos (Bahnhofstr. 50) einer größeren Öffentlichkeit vor. In ihren Arbeiten<br />
pointiert die Liebigschülerin u. a. Wechselstimmungen jugendlichen Heranreifens. Neben<br />
diesen "Emoticons" werden mit Bleistift bzw. Pinsel angelegte Porträtstudien und New-York–Ansichten zu<br />
sehen sein. Die junge Gießenerin vertiefte in Kursen an der Volkshochschule und privaten Unterrichten ihre<br />
bevorzugte musische Leidenschaft, die zeitweilig auch von Gitarrenspiel und Gesang unterbrochen wird.<br />
Die über den kompletten September laufende Veranstaltung gehört unter dem Motto "DEINE<br />
AUSSTELLUNG" zu Patricia Stasch' Projekt HAUSGEMACHTES . Wer also gern in diesem Rahmen seine<br />
Arbeiten präsentieren möchte, kann über E-Mail: guteshausgemachtes@gmx.de sein Interesse bekunden<br />
und erfährt dann mehr über seinen “AUSTELL-Monat”.<br />
20 <strong>BOGART</strong><br />
Das Mitmachmagazin
© Egon Kramer<br />
Altes Schloss (Brandplatz 2) die–so: 10–16 Uhr<br />
Old School & New Look<br />
"Lange denken. Schnell machen.<br />
Das ist die Kunst von K. O. GÖTZ, dem Urvater<br />
des Informel. Nun wird er 100 Jahre alt. Obwohl<br />
mittlerweile völlig blind, malt er noch immer",<br />
leitet der Bayerische Rundfunk seine inzwischen<br />
bei Youtube eingestellte "Capriccio"-TV-Hommage<br />
ein. Das erste gelungene Jugendbild zerriß ihm<br />
der kunstverachtende Vater, was die spätere<br />
Berufserfüllung eher befördern sollte. "Malen ist<br />
Rakeln", so einer der wohl wichtigsten bildenden<br />
Künstler in der deutschen Nachkriegsgeschichte,<br />
dessen gegenstandslose Malerei die Kunstwelt stark<br />
verändert hat. In der Auflösung des klassischen<br />
Formenprinzips wurde Götz zum Hauptvertreter des<br />
„Deutschen Informel", wobei er Kleister und Farbe<br />
mit Schiebern aus Gummi oder Stahl blitzschnell zum Bildmotiv auf das<br />
Trägermaterial formte.<br />
Von seinen Lehren an der Kunstakademie Düsseldorf profitierten viele<br />
Künstler, die sich dann in ihren Ausdrucksweisen profilieren konnten<br />
(u.a. Sigmar Polke, Gerhard Richter, HA Schult). Mit seiner ehemaligen<br />
Schülerin Rissa, die er 1965 heiratete, lebt der gebürtige Aachener heute<br />
in Wolfenacker (Westerwald).<br />
Nicht nur eine Widmung des Ehepaares an die Verantwortlichen seiner<br />
Ausstellung 1985 im späteren Werkkatalog (o.) läßt ihn hierorts in<br />
Erinnerung. In der die Gemäldegalerie im zweiten Obergeschoss des<br />
Oberhessischen Museums bleibt das Mitglied der Frankfurter „Neu-<br />
Expressionisten“– Gruppe Quadriga um die weiteren Avantgardisten Otto<br />
Greis, Heinz Kreutz und Bernard Schultze mit zwei Werken (Gouche auf<br />
Karton, 1955 bzw. Mischtechnik auf Leinwand, 1956) ständig präsent.<br />
© Kunstverein Braunschweig<br />
Ausstellungsankündigung 1985<br />
DÓRA SZOKE:<br />
HUNGARIAN RHAPSODY<br />
Fotos: Reinhard Müller-Rode<br />
Einmal mehr nach Rainer Müller und Frank Maessig bieten die radiologischen und neuromedizinischen<br />
Praxisgemeinschaften im Liebigcenter, Stroh/Wüsten bzw. Hahn/Klippel/Fischer,<br />
ihr Foyer als museales "Ausweichquartier" an. Hier entführt derzeit b.a.W. die 29jährige<br />
ungarische Künstlerin Dóra Szöke in eine Welt voller Sinnlichkeit und Weiblichkeit. Must see!!!<br />
Siehe auch: gi-mix.de/szdora<br />
Bahnhofstr. 64<br />
35390 Gießen<br />
für Creative<br />
Bogart <strong>21</strong>
<strong>BOGART</strong>-KINOSTART<br />
Der teutonische Kinoherbst spielt einer möglichen Gemütstristesse und den üblichen<br />
Verwelkungsprozeßen mit vielerlei aus- und inländischen Filmen heftigst<br />
entgegen. Ab September läuft Regieveteran Sönke Wortmanns (*1958) Adaption<br />
des Charlotte Roche-Buches Schoßgebete an. Autorin, Cast und Lektüre lassen dabei<br />
eine vergnügliche Bestandsaufnahme des Zeitgeistes erwarten. Ebenso wird der Regiesseurin<br />
Franziska Meyer Price (u.a. Berlin, Berlin) zu unterstellen sein, dass sie mit<br />
den komikerpropten Elyas M‘Barek und Detlef Buck (Regie bei Karniggels und Männerpension)<br />
Männerhort ab Oktober neudeutsche Männerbefindlichkeiten aufspießt. Get On Up<br />
des US-Regisseurs Tate Taylor erzählt – mit Kritikerlob begleitet – das Biopic über den legendär-schillernden<br />
Soulsänger James Brown (1940-84). Kauziges sowie vertracktes Bayerntum<br />
bestimmen Ed Herzogs Winterkartoffelknödel – u.a. ist Kabarettist Sigi Zimmerschied in<br />
der Krimifarce zu sehen. Film- und Fernsehstar Pierce Brosnan (Remington Steele, James Bond<br />
oder Mamma Mia) und Aktrice/Drehbuchautorin Emma Thompson (Oscar für Sense and Sensibility<br />
1995) bilden das „leading couple“ in der Kriminalkomödie von Joel Hopkins Wie in<br />
alten Zeiten.<br />
Im Labyrinth des Schweigens von Guilio Ricciarelli verspricht eine dramasatte Auseinandersetzung<br />
mit bundesrepublikanischer Gesellschafts- und Justizmentalität um1960, deren<br />
Verdrängungstendenzen nationalsozialistisch<br />
geprägter Jahre gegenüber<br />
immerhin die 60er erschüttern<br />
sollten ...<br />
Mit der kürzlich verstorbenen LAUREN BACALL ist<br />
nun endgültig einer der letzten Ikonen des klassischen<br />
Hollywood-Kinos der 40er- und 50er Jahre im Alter von 90 Jahren<br />
abgetreten. Mit 19 von der Model-Agentin Slim Hawks entdeckt,<br />
spielte sie unter der Regie des legendären Regisseurs Howard Hawks (sic!) in<br />
dessen Film "Haben und Nicht-Haben" an der Seite ihres zukünftigen Ehemannes...<br />
des Superstars Humphrey Bogart, den sie um 57 Jahre (!) überlebte. Noch<br />
2013 trat die Herb-Schöne in einer Broadway-Produktion auf.<br />
HMK/Illustration: Hans-Michael Kirstein aus Porträtbuch "Das sieht Dir ähnlich!"<br />
Get on Up: Co-Produzent Mick Jagger und Regisseur<br />
Tate Taylor am Set<br />
© Universal Pictures<br />
Ab 2.10.: Der Software-Entwickler<br />
Eroll (Elyas M'Barek), der Dixi-Klo-Vertreter<br />
Lars (Christoph Maria<br />
Herbst) und der Berufspilot Helmut<br />
(Detlev Buck) haben im zentralen<br />
Heizungskeller ihrer Neubausiedlung<br />
eine frauenfreie Zone geschaffen, in<br />
der die gestressten Ehemänner heimlich<br />
Fußball schauen, Pizza essen,<br />
Bier trinken und über Frauen lästern,<br />
die nur Shopping, Schwätzen, Sex<br />
Ab 9.10.: Die unglaubliche<br />
Lebensgeschichte von James Brown<br />
(Chadwick Boseman), dem „Godfather<br />
of Soul“, wird verfilmt. GET ON<br />
UP nimmt den Zuschauer mit auf eine<br />
Reise von Browns ärmlicher Kindheit<br />
bis hin zu seinem Aufstieg zu einer<br />
der prägendsten Personen im Musikgeschäft<br />
des 20. Jahrhunderts. GET<br />
ON UP wird von Oscar Preisträger Brian<br />
Grazer, Erica Huggins, Mick Jagger<br />
Ab 16.10.: Franz Eberhofer<br />
(Sebastian Bezzel) bekommt es<br />
diesmal gleich mit einer ganzen Serie<br />
bizarrster Todesfälle rund um die Familie<br />
Neuhofer zu tun. Während alle,<br />
besonders aber Franz‘ Vorgesetzter<br />
Moratschek (Sigi Zimmerschied), an<br />
Zufälle glauben, heften sich Franz<br />
und Rudi (Simon Schwarz) an die<br />
Fersen der Femme fatale Mercedes<br />
(Jeanette Hain) und ihrem Partner<br />
Ab 16.10.: Der charmante<br />
Richard hat seine Firma verkauft und<br />
freut sich auf ein sorgloses Leben.<br />
Das ändert sich schlagartig, als er<br />
feststellen muss, dass er betrogen<br />
wurde. Die Firma ist pleite und die<br />
Rente für ihn und seine geschiedene<br />
Frau Kate futsch! Nach dem ersten<br />
Schrecken ist schon bald ein Plan<br />
gefasst und in die Tat umgesetzt:<br />
Richard tut sich mit seiner Ex-Frau<br />
Ab 6.11.: Vor dem Hintergrund<br />
wahrer Begebenheiten wird<br />
die Geschichte des jungen Staatsanwalts<br />
Johann Radmann (Alexander<br />
Fehling) erzählt, der sich Ende<br />
der 1950er Jahre auf eine bedingungslose<br />
Suche nach der Wahrheit<br />
begibt. Er wird hellhörig, als er mit<br />
bekommt, dass die Anzeige gegen<br />
einen jetzigen Lehrer – damals<br />
Auschwitz-Wärter – verweigert wird.<br />
© 2014 Constantin Film Verleih GmbH<br />
© 2014 Constantin Film Verleih GmbH<br />
© Universal Pictures 2014<br />
© 2014 Constantin Film Verleih GmbH<br />
©SquareOne/Universum 2013<br />
© Universal Pictures 2014<br />
Ab 18.9.: Elizabeth Kiehl<br />
(Lavinia Wilson) hat mehr Spleens<br />
als andere Frauen Schuhe. Seit einem<br />
schweren Unfall in der Familie<br />
liegt die junge Frau immer auf der<br />
Lauer, ist immer kontrolliert, immer<br />
aufs Schlimmste gefasst. Elizabeths<br />
Rachegedanken, Verfolgungswahn,<br />
Schuldgefühle, ihre Angst vor Fahrstühlen,<br />
Zügen oder dem Einsturz<br />
ihres Hauses sind Themen der Sitzungen<br />
bei Frau Drescher (Juliane<br />
Köhler) – und natürlich der Sex mit<br />
ihrem Mann Georg (Jürgen Vogel).<br />
Sönke Wortmann führte Regie bei<br />
der Romanverfilmung von Charlotte<br />
Roches gleichnamigen Bestseller<br />
SCHOSSGEBETE.<br />
und Kinder im Kopf haben. Doch als<br />
der Facility Manager Aykut (Serkan<br />
Çetinkaya) die letzte Bastion der<br />
Männlichkeit entdeckt und räumen<br />
lassen will, droht die Vertreibung aus<br />
dem Paradies.<br />
und Victoria Pearman produziert und<br />
sieht in weiteren Rollen Viola Davis,<br />
Octavia Spencer, Nelsan Ellis, Lennie<br />
James, Tika Sumpter, Jill Scott und<br />
Dan Aykroyd<br />
Klaus Mendel (Sascha Alexander<br />
Gersak). Die Reise führt sie bis nach<br />
Teneriffa, wo Franz und Rudi in einem<br />
Romantikhotel als vermeintliches Pärchen<br />
landen.<br />
zusammen, gemeinsam spüren sie<br />
den Betrüger in Frankreich auf und<br />
heften sich an seine Fersen. Unter<br />
der Regie von Joel Hopkins agieren<br />
Emma Thompson, Pierce Brosnan,<br />
Timothy Spall, und Celia Imrie in den<br />
Hauptrollen.<br />
Gegen den Willen seiner direkten Vorgesetzten<br />
beginnt Radmann sich mit<br />
dem Fall zu beschäftigen – und stößt<br />
auf ein Geflecht aus Verdrängung,<br />
Verleugnung und Verklärung. Regie:<br />
Giulio Ricciarelli<br />
22 Bogart<br />
Das Mitmachmagazin
POPCORNER<br />
Gießener Radiomacher<br />
ist 24 Stunden ON AIR<br />
"Wenn Dir das allgemein zugängliche Programm<br />
nicht ge fällt: Mach's doch bes ser!<br />
laut.fm ist<br />
Mit mach radio:<br />
Ein fach<br />
als DJ be werben<br />
und mit<br />
et was Glück und Ge schick be kommst Du<br />
Dei nen ei ge nen Ka nal auf laut.fm.", war<br />
Anregung und Aufforderung zugleich für<br />
den Gießener Sascha Wanke, nun Musik<br />
ganz nach seinem Geschmack auszustrahlen.<br />
So ist der erfahrenen "Plattenaufleger"<br />
– vormals in lokalen Kultstätten und<br />
weiterhin als Online-Discjockey unterwegs<br />
(djsasch.com / s.a. <strong>BOGART</strong> 17) – seit<br />
Anfang des Jahres ON AIR. "DJ Sasch<br />
Party Radio" beschallt seine Hörergemeinde<br />
rund um die Uhr mit Party Music vom<br />
Allerbesten. Das Repertoire von House,<br />
Club, Dance, Pop stellt der Macher dabei<br />
aus einem nahezu unerschöpflichen Pool<br />
zusammen. Unter dem Suchwort "sasch"<br />
ist seine Sendestation über die Plattform<br />
schnell zu erreichen oder direkt einfach:<br />
laut.fm/djsasch.<br />
Von Kin der lie dern bis Death Metal, von<br />
deut schem Hip hop bis zu Volks mu sik – aus<br />
rund 200 Genres haben die unter "Houseschuh",<br />
"Katzenpuff" oder "Politically-Incorrect"<br />
namentlich mitunter phantasievoll<br />
firmierenden Stationen ihren Hörmix arrangiert<br />
und legen dabei gleichzeitig auch<br />
eine Programmvorschau ab.<br />
laut.fm ist ein werbe fi nan zier ter Dienst, der<br />
al le GEMA- und GVL-Ge büh ren sowie die<br />
Strea ming kos ten für seine DJs bezahlt und<br />
da für in den Sendungen gelegentlich Werbung<br />
schaltet.<br />
Vom schüchternen Schuljungen zum Superstar<br />
"Es gibt im Moment keine konkreten Pläne für eine<br />
Genesis-Reunion, aber ich würde das niemals für ausgeschlossen<br />
halten", äußerte MIKE RUTHERFORD<br />
(*1950) im Interview mit dem Weser-Kurier am Rande<br />
seiner Konzertstation in Ritterhude mit den "Mechanics"<br />
Mitte August. Auch sonst gebe es ständig ganz unterschiedliche<br />
Berührungspunkte zwischen den Mitgliedern<br />
der Startformation.<br />
Mike Rutherford hat mit Genesis Meisterwerke des<br />
Progressive Rock eingespielt. Alben wie Foxtrot oder<br />
The Lamb Lies Down On Broadway prägten das Genre<br />
und haben einen festen Platz in der Musikgeschichte.<br />
Die Karriere von Genesis ist geradezu legendär: Vier<br />
schüchterne und bescheidene Schuljungen gründeten<br />
eine Band und wurden zu weltweiten Superstars. Mit<br />
ihrem radiotauglichen Mainstream-Rock wurde Genesis<br />
mit Sänger Phil Collins und Keyborder Tony Banks<br />
zu einer der kommerziell erfolgreichsten Musikgruppen<br />
der 1980er und frühen 1990er Jahre. In ihrem Zentrum<br />
stand Mike Rutherford, der die Musik vom innovativen<br />
Progressive Rock, damals noch in der Besetzung mit<br />
256 Seiten, HC,<br />
16/24 cm; € 23,99<br />
www.hanibal-verlag.de<br />
Peter Gabriel und Steve Hacket, bis hin zu globalen Riesenhits vorantrieb. Jetzt erzählt<br />
er erstmalig in seinem Buch RHYTHMEN DES LEBENS die erstaunliche Geschichte<br />
von Genesis und seiner eigenen Band Mike + The Mechanics (All I Need Is A Miracle).<br />
Mike Rutherford klärt in seinem Buch über das besonderen Verhältnis zwischen Vater<br />
und Sohn auf. Es ist zugleich die Geschichte der Verknüpfung von Musik, Familie<br />
und Freundschaft in einem pflichtbewussten Leben, very British. Dabei berichtet der<br />
bescheidene und sympathische Musiker von seinem Werdegang vor dem Hintergrund<br />
einer schwierigen Vater-Sohn-Beziehung – bzw. Marine-Offizier vs. Rockmusiker – , die<br />
auch sein künstlerisches Werk beeinflusste. Durch diese offenherzige und schonungslose<br />
Analyse gewährt er dem Leser einen tiefen Einblick in komplexe psychologische Zusammenhänge,<br />
wodurch er das Format einer herkömmlichen Musikerbiografie sprengt.<br />
Und launig dabei zu erfahren, wie die vom japanischen Tournee-Veranstalter prononcierte<br />
Anfrage "Mr. Rutherford, one car?" in "Mr. Rutherford, wanker?" phonetisierte,<br />
was prompt zum running gag der Truppe wurd...<br />
50 Jahre Star-Club Oberursel mit<br />
Tremeloes und 2nd Generation<br />
Im Boom der Beatwelle wurde 1964 in der TSGO-Turnhalle<br />
den STAR-CLUB OBERURSEL gegründet, in dem<br />
fortan die Größen jener Zeit auftraten. Nach genau<br />
50 Jahren Grund genug für die Musikinitiative BE-<br />
ATMACHER (beatmacher.de), dieses besondere Ereignis<br />
mit den TREMELOES (Silence Is Golden) eine<br />
der erfolgreichsten Bands der 60er Jahre für die 4.<br />
Beat-Night zu verpflichten.<br />
Als weiteres Highlight werden die Oberurseler Publikumslieblinge<br />
und Garanten für eine stimmungsvolle Sixties-Party, die Gießener<br />
Formation THE 2ND GENERATION, für einen Zweistunden-Auftritt<br />
auf der Bühne der Oberurseler Stadthalle stehen,<br />
die bereits mit verschiedenen Sixties-Größen auf Tour<br />
war. Mit Original-Instrumenten und Verstärkern aus diesen<br />
Zeit präsentieren Daniel Ehrhardt ("Fender Stratocaster",<br />
Lead Vocals), Chrisitian Englisch (Keyboard, Vocals), Dennis<br />
Chioldin (Bass, Vocals) und Marcus Leutner (Drums,<br />
Vocals) den unvergesslichen Mersey-Beat. Ihre beziehungsreiche<br />
CD (s.a. www.the2ndgeneration.com) mit dem Titel<br />
Remember The Star-Club ist dann auch eine Hommage an<br />
Beatles, Searchers, Rolling Stones, Kinks, Hollies & Co. –<br />
Tickets für die Veranstaltung gibt es unter ADticket.de.<br />
für Creative Bogart 23
CAL & ART<br />
Nahezu ein WHO IS WHO regionaler<br />
Bildschöpfer ist der 116 Seiten<br />
umfassende Kunstkalender 2015 der<br />
EDITION KALLIOPE (Gießen), jetzt erhältlich für<br />
€ 16,80 im Atelier N O 6, Mühlstraße 6.<br />
So stellen Anna A. Dörr, Franziska Erb-Bibo, Birgit<br />
Kalkofen, Hans-Michael Kirstein, Thomas Mück, Sergej<br />
Oster, Wadim Reis, Klaus Schröder, Margit Seiwert und<br />
Ralf Steinmüller ihre 53 Zeichnungen, Illustrationen,<br />
Malereien und Fotografien den wochenweise angelegten egten<br />
Notizblättern wohl temperiert gegenüber.<br />
Verlegerin und Galerie-Inhaberin Katharina Feld hat<br />
die Arbeiten mit dem Blick der professionellen Graphikinszeniert<br />
Designerin ausgewählt, auf FineArt-Papier und handhabbar im Format <strong>21</strong>/<strong>21</strong> cm per Softcover<br />
mit Ringösenheftung konfektioniert. Eine Kurzvita aller an der<br />
"Gemeinschaftsausstellung" Beteiligten ist sowohl im Anhang als auch<br />
mit erweiterten Infos unter www.edition-kalliope.de d veröffentlicht, wo<br />
der Kalender ebenso wie bei amazon bestellt werden kann.<br />
Hugo-Boss Model und Oscar-Preisträger 2014 Jared<br />
Leto – in Dallas Buyers Club für die Rolle des<br />
transsexuellen Rayon als bester Nebendarsteller<br />
– hat seine Popularität stets strikt von seiner 1998<br />
gegründeten Alternative Rock Band „30 Seconds To<br />
Mars“ getrennt. Die musikalische Qualität des Sängers,<br />
Gitarristen und Songwriters setzte sich spätestens im<br />
Vorjahr nach Erscheinen des vierten Albums „Love,<br />
Lust, Faith + Dreams” ebenfalls nachhaltig durch.<br />
Gründe genug für unseren Hamburger Illustrator<br />
GIZMORIAN, die übersprühenden Talente des<br />
charismatischen 42jährigen auf seine Weise zu<br />
pointieren.<br />
Während der aktuell im 50. Erscheinungsjahr<br />
laufende legendäre PIRELLI-Kalender<br />
auch in der 2015er-Ausgabe nur an die<br />
Freunde des Reifenherstellers gegeben wird, ist<br />
das nicht minder kunstvoll-erotische Projekt der<br />
angehenden Tiermediziner für kleines Geld als<br />
attraktiver Wandschmuck zu haben. Tradtionell hat<br />
sich das "achte Semester" des JLU-Fachbereiches<br />
wieder dieser "Abschlußarbeit" gestellt und persönlich<br />
oder durch Freunde vertreten mit manchem was da<br />
kreucht und fleucht zum Shooting eingelassen.<br />
Die über 20 beteiligten Personen werden im "Abspann"<br />
der zwölf mitunter "circensischen Dressurakte"<br />
für ihren jeweiligen Part vor und hinter den Kulissen<br />
namentlich gewürdigt. Allen voran Fotoprofi Anna<br />
Voelske (Gießen), die im "Dschungelcamp" hinter<br />
der Kamera zielsicher den Durchblick behielt und<br />
Angelina Klerch, der bei der Produktion des<br />
Kalenders die Zügel nicht entglitten.<br />
vet & wild 2015 hat das Format 42/30 cm und ist<br />
zum Preis von 9 € hier erhältlich: Fachbuchhandlung<br />
Lehmanns, Frankfurter Str. 42 oder im FB 10 -<br />
Veterinärmedizin der JLU, Frankfurter Str. 94.<br />
24 Bogart Das Mitmachmagazin
MIT GIZMORIAN DURCH DIE JAHRESZEITEN<br />
© GIZMORIAN: FUNKY JARED - JARED LETO (2014) www.gizmorian.com<br />
MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI<br />
SEPT. 2014 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 <strong>21</strong> 22 23 24 25 26 27 28 29 30<br />
OKT. 2014 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 <strong>21</strong> 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />
NOV. 2014 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 <strong>21</strong> 22 23 24 25 26 27 28 29 30<br />
für Creative<br />
Bogart 25
GIESSENER COMICSZENE<br />
Hohes Lob für<br />
Andreas Eikenroth<br />
Seit 1994 vergibt der Interessenverband<br />
Comic e. V. ICOM<br />
diesen (aktuell mit insgesamt<br />
2.000,– Euro dotierten) Preis für<br />
Eigenproduktionen der Verlage<br />
jenseits der etablierten, auf dem<br />
Abdruck aus dem Ausland importierter<br />
Comics basierenden Branchenriesen.<br />
2014 fand die Preisverleihung im<br />
Rahmen des Comic-Salons in Erlangen<br />
statt. In der Kategorie "Herausragendes<br />
Szenario" ging der<br />
Gießener Andreas Eikenroth als<br />
Gewinner hervor, dem dieses mit<br />
seinem Album DIE SCHÖNHEIT<br />
DES SCHEITERNS (110 Seiten,<br />
EDITION 52) – "eine Alltagsgeschichte<br />
mit lebensnahen Figuren,<br />
die Biografisches aber auch er-<br />
Comic vs. Fussball: Santiago stilisierte das "Wolfsrudel" zu Superhelden<br />
Der vereinseigene Fernsehsender WÖLFE TV (www.vfl-wolfsburg.de) strahlte am 9. August<br />
eine Exclusiv-Reportage am Rande des VFL-Trainingslagers aus, in deren Mittelpunkt der<br />
Gießener Ali "Santiago" Mojahedi stand. Nicht als Neuverpfl ichtung des Erstligisten<br />
sondern nach seinem cartooneskem Mannschaftsbild der Vorsaison um Diego & Co.<br />
(s.a. <strong>BOGART</strong> 20) erneut als "Hofzeichner". Diesmal inszenierte der einfallsreiche<br />
Grafikdesigner die Spieler<br />
des aktuellen Teams<br />
(v.l. Bas Dost, Vieirinha,<br />
Naldo) ganz in dem von<br />
ihm verstandenen Sinne<br />
als "Superhelden in grünweiß",<br />
wie er es auch im<br />
Interview vor laufender<br />
Kamera in Verehrung seines<br />
Lieblingsvereins äußerte.<br />
Screenshots aus TV-Übertragung<br />
Comics neu entdecken<br />
fundene Elemente erhält", so der<br />
Gießener Anzeiger – vortrefflich<br />
gelang.<br />
Derzeit arbeitet der lokale Comic-<br />
Protagonist (u.a. Begründer des<br />
in der 90ern kultigen KAINSMAL)<br />
an "Hummel mit Wodka", einer<br />
Erzählung, die in Hamburg spielen<br />
und ebenfalls in der Edition 52<br />
erscheinen wird.<br />
Mehr der szenaristischen Umtriebigkeiten<br />
von AE gibt es hier:<br />
parole-ae.blogspot.de<br />
Die Frankfurter Buchmesse 2014 findet vom 8. bis 12.<br />
Oktober 2014 statt. Ehrengast ist nach Brasilien im Vorjahr diesmal Finnland.<br />
Auch auf der aktuellen Veranstaltung werden Liebhaber gezeichneter<br />
Bücher wieder fündig! Ob Comic, Cartoon oder Manga, ob Funnies für Kinder,<br />
Romance für Teens oder Graphic Novels für Erwachsene. Neben der Präsentation<br />
von Comics an den Ständen, finden auf der Messe Autogrammstunden und<br />
Zeichensessions statt.<br />
2014 wird das Gastland Finnland den Samstag zum Comic-Tag der<br />
Buchmesse machen! Weitere besondere Highlights: Das Finale der Deutschen<br />
Cosplaymeisterschaft und die Verleihung des Deutschen Cartoonpreis.<br />
Impression aus dem<br />
Comic-Zentrum<br />
Foto:<br />
Alexander Heimann<br />
Copyright:<br />
Frankfurter Buchmesse<br />
26 Bogart<br />
Das Mitmachmagazin
Guardians of the Galaxy:<br />
Die schrägsten „Helden“ des Universums!<br />
Erstaunlich, wenn man bedenkt,<br />
dass die 2008 in ihrer heutigen<br />
Form (ein anderes GOTG-Team<br />
existierte schon einmal 1969) von<br />
Dan Abnett und Andy Lanning<br />
erdachten Guardians bis dato<br />
im Helden-Universum eher ein Nischendasein<br />
fristeten. Jetzt können<br />
auch ihre deutschen Fans Star-<br />
Lord, Rocket Raccoon und Co. im<br />
Kino in Action sehen.<br />
Im Zuge des Films wurden die Comics<br />
zum Hit – in den USA wie<br />
hier. Der erste Band der neuen Guardians<br />
of the Galaxy-Reihe, die<br />
seit Anfang des Jahres bei Panini<br />
erscheint, musste sogar nach kürzester<br />
Zeit nachgedruckt werden.<br />
Pünktlich zum Filmstart liegt nun<br />
auch GOTG Band 3 vor, sowie<br />
eine Collection, in der die ersten<br />
beiden Ausgaben, die eine abgeschlossene<br />
Story enthalten, in<br />
einem Band zusammengefasst und<br />
mit Bonusmaterial angereichert<br />
wurden – ein idealer Schmöker,<br />
um die schräge Truppe kennenzulernen.<br />
Zudem ist die Vorgeschichte<br />
zum Film als Comic erschienen<br />
und es kommen zwei Cross-Over-<br />
Hefte, die die Guardians und die<br />
X-Men ab 26. August in ein gemeinsames<br />
Abenteuer führen.<br />
Seit 28. August im Kino –<br />
hier die Vorgeschichte zum Film:<br />
Heft, 52 Seiten, 4,99 €<br />
paninicomics.de<br />
Dieter Lumpen: Gesamtausgabe<br />
Text: Jorge Zentner<br />
Zeichnungen: Ruben Pellejero<br />
304 Seiten; Hardcover; € 39,80<br />
Finix Comics<br />
www.fi nixcomics.de<br />
Ein echter comicaler Goldschatz<br />
(HMK) Zu den definitiven Höhepunkten sommerlicher Comicpublikation<br />
gehört die bei Finix jetzt erschienene Prachtedition des<br />
spanischen Abenteuer-Jung-Klassikers Dieter Lumpen, zwischen<br />
1985 und 1991 von dem Tandem Jorge Zentner (*1953) und Ruben<br />
Pellejero (*1952) mit kreativster Verve kreiert.<br />
Der argentinienstämmige Texter Zentner, ursprünglich Journalist, hatte mit dem<br />
kongenialen Illustrator Pellejero bereits u.a. Kurzgeschichten über die Wirkung<br />
des Radios auf Menschen verfaßt (FM - auf richtiger Wellenlänge), bevor beide im<br />
spanischen Magazin Cairo ihr bis dato signifikantestes Meisterwerk lancierten.<br />
Der comic-künstlerische Boden war im Spanien jener Dekade bestens präpariert:<br />
seit dem Ende der faschistoiden Franco-Diktatur in den Mitsiebzigern<br />
traten im Kulturleben des Landes vielerlei innovative Kräfte auf den Plan, so<br />
auch im Comicmilieu. Autoren und Zeichner wie die Fuente-Brüder, Sanchez<br />
Abuli, Jordi Bernet, Carlos Gimenez, Daniel Torres, Julio Ribera oder Manfred<br />
Sommer ließen aufhorchen – anspruchsvoll-reflektierte Comics, mal komischen, mal realistischen Sujets waren<br />
an der kreativen Tagesordnung. Schließendlich konnte sich das Team Pellejero/Zentner in diese niveausatte<br />
Phalanx einreihen.<br />
Transfers in andere Länder waren die Folge – so erschienen drei Alben bei Carlsen (um 1990). Finix, jener eingetragene<br />
Verein mit der listigen Verlagsaktivität (so werden speziell franko-belgische Topcomics, bei Verlagen<br />
eingestellt, hochprofessionell weitergeführt), bündelt nun die diversen Lumpen-Shortstories mit einer komplexen<br />
68-Seiten-Geschichte, Interviews, Covern, Aquarellstudien und Storyboards zu einem echten comicalen Goldschatz.<br />
Ein wahrhaft prickelnder Bildgeschichencocktail erfährt seine editorische Apotheose ( ... auch Dank des<br />
versatilen "Splitter-Masterminds" Horst Gotta im Hintergrund ... )!<br />
Irgendwo in den 20ern/30ern des letzten Jahrhunderts zeitlich verortet, erlebt der global driftende Abenteuerer<br />
Dieter Lumpen seine Enqueten dort, wo phantasiestimulierende Locations, Action, Mystik und flirrende Erotik<br />
zum absoluten Amalgam des Abenteuerlichen werden: Lumpen, der in mitchumnesker Verdichtung Tatpragmatismus<br />
und eine gewisse somnambule Melancholie sein Eigen nennt, wird in Ceylon ebenso in eine Diamantenaffäre<br />
verstrickt wie in der Karibik mit einer Hollywooder Filmproduktion konfrontiert. Nichtzuletzt ist die lange<br />
Story eine visuell betörende Tour de Force voller süffiger Zitate und Anspielungen auf pittoreske Schauplätze und<br />
Sets, Film und literarische Mythen.<br />
Ein Gutteil der Lumpen‘schen Faszination<br />
kommt natürlich auch über die<br />
Pellejero‘sche Visualisierungskraft.<br />
Die kombinierten Pinsel-/Federillustrationen<br />
sind von größter Lebendigkeit;<br />
die energisch fließenden,<br />
rund-modellierten Konturen und die<br />
verdichtend-plakative, aber dennoch<br />
nuancierte Kolorierung macht aus<br />
den augenzwinkernden Erlebnissen<br />
des Charakterkatalysators Dieter<br />
Lumpen eine zeitlose Ereignisgalerie.<br />
Über allen Comic-Abenteuerprofis<br />
schwebt ja blaupausenartig der<br />
Geist des Amerikaners Milton Caniff<br />
und seines ikonischen Terry and<br />
the Pirates (1934-1946); es folgen<br />
Meisterstrips wie die der klassischen<br />
Belgier Jijé (Valhardi, 40er/50er<br />
Jahre) oder Gregs und Hermanns<br />
rauer Neo-Kultstreifen Andy Morgan<br />
in den 70ern. In Italien stoßen Attilio<br />
Micheluzzi und vor allem der umtriebige,<br />
sich clever mythomanisch stilisierende<br />
Hugo Pratt (1927 - 1995)<br />
mit seinem fabulierprallen „Seemann<br />
ohne Schiff“ Corto Maltese in die<br />
Richtung des ewigen, horizontfixierten<br />
Abenteurers. Er hat seinen definitiven<br />
Platz im Pantheon der Abenteuercomics,<br />
jener Dieter Lumpen<br />
– ein kreativ substantiierter Plot, ein<br />
elegantes, atmosphäreevozierendes<br />
Artwork sowie die höchstmeisterliche<br />
Beherrschung comicspezifischer Dramaturgie<br />
machen den Strip zu einem<br />
sicheren Anwärter für die Kategorie<br />
„50 Comicalben für die Insel“...<br />
für Creative<br />
Bogart 27
Der "Deutsche Cartoonpreis 2014" steht unter dem Motto "Verboten!" Der vom<br />
Hamburger Carlsen Verlag und der Buchmesse ausgerichtete Wettbewerb hat<br />
sich in der Szene etabliert. Hunderte von Teilnehmern jedes Jahr beweisen den<br />
hohen Stellenwert. Er richtet sich sowohl an Nachwuchstalente als auch an bereits<br />
erfolgreich veröffentlichende Cartoonisten.<br />
Seit 2006 verleihen die Frankfurter Buchmesse und der Carlsen Verlag den Förderpreis<br />
"Deutscher Cartoonpreis für neue Talente". Seit 2012 wird der "Deutsche Cartoonpreis"<br />
in den Kategorien A und B verliehen. A steht für Cartoonisten, die bisher<br />
noch kein eigenes Buch veröffentlicht haben, B für Cartoonisten, die bereits mindestens<br />
ein eigenes Buch publizierten. Die Gewinner des Deutschen Cartoonpreises<br />
wurden von der Jury ermittelt und sind bereits informiert und auf die Buchmesse eingeladen<br />
worden.<br />
Die drei Sieger erhalten Cartoonbembel (typisch hessisches Tongefäß für Apfelwein),<br />
außerdem gibt es einen mit 1000 Euro dotierten Förderpreis für ein neues Talent, das<br />
bisher noch kein Buch veröffentlicht hat.<br />
Alle Teilnehmer hatten die Möglichkeit, in dem Band zum Wettbewerb "Verboten!" für<br />
ein angemessenes Honorar veröffentlicht zu werden. Der Band erscheint im Oktober<br />
2014 und wird auf der Buchmesse zur Preisverleihung präsentiert.<br />
Mit dem Preis und der damit verbundenen Buchpublikation wollen die Frankfurter<br />
Buchmesse und der Carlsen Verlag den Cartoon als Kunstform einem großen Publikum<br />
präsentieren und gleichzeitig weiterhin einen Cartoonisten / eine Cartoonistin<br />
besonders fördern.<br />
Das Buch ist für € 9,99 im Handel oder im Carlsen-Shop (www.carlsen.de) erhältlich.<br />
www.egonkramer.de<br />
Fortsetzung: In den 60ern und 70ern nun<br />
führte der universell begabte Texter und<br />
Chefredakteur Greg (Michel Regnier, *1931)<br />
»Tintin« zu besonders hohen Erfolgstönen:<br />
Mit dem Zeichner Dany (*1943) entwickelte<br />
er die augenzwinkernd-ironische »Alice in<br />
Wonderland«-Parodie »Olivier Rameau«; mit<br />
präziser aber auch prickelnd lasziver Linie gab<br />
Dany dieser Fabel eine durchmodellierte Stilfolie.<br />
Von Altamira bis Entenhausen -<br />
COMICS: Erscheinungsbilder einer<br />
populären Kunstform<br />
Mit Routinier Eddy Paape (1920-2012) kreierte<br />
Greg dann die vor allem in den 70ern scharfes<br />
Erzähl- und Stilprofil ausstrahlende Abenteuer/SF-Serie<br />
Luc Orient um einen jungen<br />
Wissenschaftler und sein Team; der »typisch«<br />
französische Abenteuerfilm der Zeit (à la Enrico,<br />
Sautet oder Giovanni) lieferte den dichten<br />
atmosphärischen Zugewinn in Stories, die<br />
geschickt mit SF-Mythen spielten, aber auch<br />
aktuelle Zeitängste benannten (Genmanipulation).<br />
Der Zeichner Paape materialisierte<br />
diesen Streifen mit zunehmend realistischer<br />
Verve – Spektakuläres alternierte geschickt<br />
mit Passagen ruhiger Intimität.<br />
Zusammen mit dem Zeichner Wiliam Vance,<br />
einem flexiblen Genrespezialisten mit Sinn<br />
für »filmische« Erzählabwicklung, schuf er die<br />
energische »Mission impossible«-Paraphrase<br />
um den kettenrauchenden Bruno Brazil, der<br />
in neuzeitlichem Architekturambiente den Tätern<br />
auf der Fährte ist. Der Zeichner Hermann<br />
(1938-), einer der kompetentesten Comictechniker<br />
überhaupt, mit schier traumwandlerischer<br />
Sicherheit im Einsatz von Comicspezifika<br />
wie »Einstellungen«, Montage und<br />
Layout, ist Gregs Partner bei der Realisation<br />
von Andy Morgan (1966), einem flamboyant<br />
gezeichnetem Abenteuer um eine Yachtbesatzung.<br />
Desweiteren gestalteten beide den<br />
archetypischen Edelwestern Comanche (ab<br />
1969), eine vom gebrochenen Italowestern<br />
beeinflußte Geschichte eines drifterhaften,<br />
zweiflerischen Cowboys.<br />
Gregs Gespür für situationsadäquaten Dialog<br />
und Hermanns kraftvolle illusionistische<br />
Modellierungen sowie Farbklänge machten<br />
Comanche zu einem Markstein realistischer,<br />
zunehmend »erwachsen« werdender Comics<br />
(im Sinne komplexer Themenbefragungen).<br />
Für das mittlerweile legendäre französische<br />
Comicjournal »Pilote« (1958-89) entwarf Greg<br />
in Personalunion den »Anti«-Familienstrip<br />
Achille Talon, hier schwadronierte ein fieser<br />
Kleinbürger egomanisch pseudointellektuelle<br />
Weisheiten.<br />
Wie oben erwähnt, brachten die 70er für "Tintin"<br />
viel Gewinn: Der Westschweizer Derib<br />
(1944-) startete mit Buddy Longway, einem<br />
28 Bogart<br />
Das Mitmachmagazin
Hans-Michael Kirstein<br />
100 Jahre comic (IV)<br />
Illustriertes Skript, großformatig<br />
8stg. € 4,60: r.mr@gmx.de<br />
sensiblen Western über eine gemischtrassige<br />
Trapperfamilie, die lange Reihe seiner quasidokumentarischen<br />
Indianerepen. Ein anderer<br />
Schweizer, Cosey (1950-), lieferte mit »Jonathan«,<br />
einer betont graphisch definierten<br />
Abenteuerphantasie um einen Aussteiger im<br />
Himalayagebiet, eine dem »typisch französischen«<br />
poetischen Realismus zugewandte<br />
Serie; diese Tendenz setzte Cosey auch in den<br />
80ern mit Comic-»Romanen« wie »Auf der Suche<br />
nach Peter Pan« fort. Konventionelleren<br />
Inhalts sind die Serien des begabten Stilrealisten<br />
Edouard Aidans (1930-) wie die der<br />
Reporterfamilie Les Franvals; nichtsdestotrotz<br />
zeichneten sich seine Arbeiten durch gut wiedergegebene<br />
Alltagsgesten aus.<br />
Das bereits angeführte französische »Pilote«<br />
gehörte nun auch zu den »Kaderschmieden«<br />
franko-belgischer Comic-Kultur: Asterix, der<br />
aus: Leutnatnt Blueberry (Band 39) Die letzte Karte (Ehapa 1985)<br />
international gewaltige Erfolg (seit 1959) über<br />
Gallier zur Zeit römischer Okkupation, war<br />
eine von Texter Rene Goscinny (1926-77) und<br />
Zeichner Albert Uderzo (*1927) kongenial<br />
komprimierte Mixtur aus historischer und aktueller<br />
Parodie, slapstickhafter Gagturbulenz<br />
und psychologisch genau ziselierter Typengraphik.<br />
Mit gleichem Genie entwickelte der<br />
von »Mad« geschulte Goscinny zusammen<br />
mit Zeichner Morris (1923-2001) die forcierte<br />
Westernparodie Lucky Luke – eine mit flüchtig-bewegtem<br />
Pinselgestus geschaffene, Westerhistorie<br />
- und -filme outrierende Farce.<br />
Zu »Pilote« gehörte auch<br />
der Vieltexter Jean-Michel<br />
Charlier (1924-89), ein begabter<br />
Dramaturg und<br />
Techniker. Seine von Caniff<br />
beeinflußten Fliegerserien<br />
wie Buck Danny (gezeichnet<br />
im sterilen Quasirealismus<br />
von Victor Hubinon, 1924-<br />
79) sowie Mick Tanguy (ab 59<br />
in »Pilote«, gezeichnet von<br />
Uderzo in brillanter, komisch<br />
gebrochener Manier; dann ab<br />
67 gezeichnet im düster-expressiven Duktus<br />
von Veteran Jije (1914-80) sind inhaltlich munter<br />
bramabarsierende Verklärungen amerikanisch-französischer<br />
Außen- und Militärpolitik.<br />
Seine nuanciertesten und reifsten Creationen<br />
sind der bärbeißige Rote Korsar (gezeichnet<br />
von Hubinon, später von Jije) und<br />
endlich der überragende »Edelwestern«<br />
Ltn. Blueberry (ab 1963).<br />
Blueberry, ein geschickt charakterisierter<br />
Grenzgänger zwischen<br />
indianischer und weißer Welt,<br />
durchläuft spannungsvoll alle Stadien<br />
amerikanischer Historie zwischen<br />
1865 und 1885. Auch der<br />
Einfluß des Italowestern schärft<br />
Charliers Gespür für das Skurrile<br />
und Unkonventionelle – der Strip<br />
läuft zu guter Letzt weit über die<br />
»Üblichkeiten« herkömmlicher<br />
Genredramaturgie hinaus. Dies<br />
ist natürlich das Mitverdienst des<br />
Zeichners Jean Giraud (1938-<br />
2012). Der Jijé-Schüler (er assistierte jenem<br />
beim epischen »Spirou«-Klassiker Jerry Spring,<br />
einer mit malerischer Pinselverve gestalteten<br />
Serie um einen hilfsbereit-lakonischen Westmann)<br />
entwickelt rasch einen kraftvoll ausdifferenzierten<br />
Realismus bei gleichzeitiger<br />
Adaption »filmischer« Sequenzgliederung.<br />
Parallel zur Westernarbeit kultivierte Giraud als<br />
»Moebius« satirisch-surreale Anderswelten. Er<br />
entwickelte hier eine spezifische, Barock und<br />
Art nouveau geistreich verschmelzende Stilistik,<br />
die dann auch in »Blueberry« entschlackt<br />
zurückfloß (was dem Streifen natürlich in der<br />
Visualisierung der Bildgegenstände eine vollig<br />
antiphotographische Linienstilisierung<br />
beimaß).<br />
aus: Moebius: ARZACH (1977; Heavy Metal, NY)<br />
Giraud wurde dann folgerichtig einer der<br />
Geburtshelfer der "Erwachsenencomic"-Explosion<br />
in den Frühsiebzigern. A propos »Erwachsenencomic«:<br />
Blenden wir noch einmal<br />
zurück in die 60er. Eine Zeit der soziokulturellen<br />
und politischen Umwälzungen und<br />
Neubewertungen vor allem in Nordamerika<br />
und Mitteleuropa. Diverse, entsprechend<br />
ableitungsfördernde Stichworte mögen hier<br />
die seinerzeitigen Befindlichkeiten fixieren:<br />
»Nouvelle vague«, Rockmusik, Bürgerrechtsbewegungen,<br />
Vietnamkrieg,<br />
Flowerpower, Hare Krishna,<br />
Frankfurter Schule, Drogen,<br />
Women's Lib, Pop Art, Op<br />
Art, »Easy Rider«, »Jet'aime«,<br />
»Black Panther«, Mai 68 und<br />
»die Kinder von Marx und<br />
Coca Cola«. Im Frankreich<br />
jener Jahre ging es los:<br />
»Barbarella«, ein parodistischer<br />
SF-Streifen von J.-C.<br />
Forest (1930-1998), liebte<br />
sich durch einen biomorphen Kosmos<br />
(»Victor, Ihr habt Stil«. Roboter Victor: »Madame<br />
sind zu gütig. Meinen Impulsen haftet<br />
immer etwas Mechanisches an!«) und wurde<br />
somit ein garantiert boyscoutfreier Erwachsenenstrip.<br />
(Fortsetzung folgt)<br />
DIE GALLIER KÖNNEN AUCH LATEIN!<br />
Die Asterix Latein-<br />
Bände sind für Schüler<br />
und Lehrer eine tolle<br />
Alternative zu De bello<br />
gallico. – Insgesamt sind<br />
22 Abenteuer der gallischen<br />
Helden auf Latein erschienen - alle<br />
mit viel Sorgfalt und Liebe fürs philologische<br />
Detail. Und selbst wenn man für den<br />
Notfall kein Wörterbuch zur Hand hat: Jedem<br />
Asterix Latein-Band liegt ein Glossar<br />
mit den wichtigsten Begriffen und deren<br />
Übersetzung bei.<br />
Asterix Latein,<br />
Bd. 03<br />
Apud Gothos<br />
René Goscinny,<br />
Albert Uderzo;<br />
gebunden,<br />
48 Seiten<br />
Originaltitel:<br />
Asterix<br />
und die Gothen<br />
€ 12,70<br />
für Creative<br />
Bogart 29
Weckmarkt 17<br />
Di bis So 10–18,<br />
Mi 10–<strong>21</strong> Uhr<br />
caricatura‐museum.de<br />
KURT<br />
HALBRITTER<br />
(bis 16. Nov. 2014)<br />
Venus im Tümpel,<br />
unveröffentlicht<br />
© Kurt Halbritter /<br />
Quelle: Inst. f. Stadtgeschichte<br />
2014 wäre Kurt Halbritter 90 Jahre alt<br />
geworden. Das caricatura museum zeigt<br />
das Werk des Frankfurter Künstlers in<br />
Kooperation mit dem Institut für Stadtgeschichte<br />
in einer großen Ausstellung.<br />
Kurt Halbritter (1924-1978) war bereits als Schüler<br />
ein Zeichentalent. Erst nach einer Ausbildung<br />
zum Chemographen, Krieg und Kriegsgefangenschaft<br />
konnte er sich ab 1948 an der Werkkunstschule<br />
Offenbach, der heutigen Hochschule für<br />
Gestaltung, seiner Begabung widmen. Vorbilder<br />
waren für ihn Paul Klee, Daumier, George Grosz.<br />
Als er Saul Steinberg entdeckte, war sein Weg zur<br />
Karikatur eingeschlagen. „Spätestens hier wusste<br />
ich, dass das, was ich wollte, an dieser Schule<br />
nicht gelehrt wurde“, äußerte sich Halbritter rückblickend.<br />
Er verließ die Schule ohne Abschluss<br />
und arbeitete ab 1952 als freier Zeichner. 1954<br />
erschien in der Schmunzelbuch-Reihe bei Bärmeier<br />
& Nikel sein erstes Buch, „Disziplin ist alles“,<br />
zeitgleich zur Debatte um die Wiederbewaffnung<br />
der Bundesrepublik. Er war der erfolgreichste<br />
zeichnende Autor für den Verlag und folgerichtig<br />
war er bei der 1962 gegründeten Satirezeitschrift<br />
PARDON von Anfang an dabei und gehörte dort<br />
zu den prägendsten Zeichnern. 1978 starb er mit<br />
53 Jahren auf einer Schiffsreise nach Irland an<br />
einem Herzinfarkt.<br />
Wer noch nicht alle Tassen im Schrank hat, ist spätestens mit diesem "dreifältigen"<br />
Henkelbecher für alle Trinkgelüste bestens ausgerüstet. Und<br />
auch ohne Heiß- oder<br />
Kaltgetränk ist die umlaufenden<br />
Illustration<br />
des Gießener Comiczeichners<br />
Artur Frank<br />
(s.a. <strong>BOGART</strong> 20) ist<br />
ein echter Muntermacher<br />
zu jeder Tageszeit.<br />
Das "Kunststückchen"<br />
für jede Tischtafel kann<br />
in limierter Aufl age für<br />
€ 8,90 exclusiv über<br />
<strong>BOGART</strong> bestellt werden.<br />
(siehe letzte Seite)<br />
© Artur Frank / stadyone.com<br />
30 Bogart<br />
Das Mitmachmagazin
Summer of 2014: Gießen blüht auf!<br />
<strong>BOGART</strong> BUBBLE<br />
Jetzt weiß jeder,<br />
was ihm hier so<br />
blühen kann!<br />
Ist auch 'ne plastische<br />
Imagekampagne für das tolle<br />
Gießkannenmuseum!<br />
Und so`n rot-grünes Wassergefäß<br />
anstelle des Löwen<br />
im Stadtwappen wäre perfekt!<br />
SUPERCHATTER ( 6 )<br />
❢ ❢❢<br />
❢<br />
❢❢ ❢<br />
SUPPENMAN<br />
SPLASHSH<br />
MAN<br />
LAGA<br />
2014<br />
MAYOR<br />
WOMAN<br />
OH SHIT! GUT,<br />
DASS GIESSEN NICHT<br />
DARMSTADT<br />
HEISST!<br />
Gießen, Plockstraße im August 2014 (Foto: RMR)<br />
<br />
Szenario: Wadim Reis<br />
Text: R. Müller-Rode<br />
für Creative<br />
Bogart 31
Umlaufende Gesamtansicht, 85 x 180<br />
mm<br />
limitierte Auflage<br />
€ 8 90<br />
bei Abholung,<br />
Versand<br />
zzgl. 2 €<br />
EDITION <strong>BOGART</strong><br />
KUEnstlertassen<br />
mit Werken von<br />
Frank Maessig,<br />
Helia Marx,<br />
HMK, Kiara Black,<br />
Dóra Szöke,<br />
Artur Frank u. a.<br />
Keramik, weiß, glänzend,<br />
Höhe 95 mm, Ø 82 mm,<br />
Druckfläche 85x180 mm,<br />
spülmaschinengeeignet<br />
Bestellungen:<br />
mediaARTgiessen, Lonystr. 19<br />
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