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Systemische Führung - Steinkellner - Beratung, Training, Coaching

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Der klassische Eigenschaftsansatz, der <strong>Führung</strong> vor allem von den<br />

Eigenschaften der <strong>Führung</strong>skraft, die ja auch nur ein hypothetisches<br />

Konstrukt sind, abhängig macht, wird als zu vereinfachend angesehen<br />

und gilt als überholt. Ebenfalls als überholt angesehen werden die<br />

Verhaltenstheorien. Die ausschließliche Berücksichtigung des<br />

Verhaltens von <strong>Führung</strong>skräften liefert keine befriedigenden Antworten<br />

bei Organisationen mit komplexen Anforderungen. Um der Kritik an den<br />

oben angeführten <strong>Führung</strong>stheorien zu begegnen, berücksichtigen die<br />

Kontingenztheorien zusätzlich die Situation und gehen davon aus, dass<br />

die Effektivität eines <strong>Führung</strong>sstils vom Vorhandensein bestimmter<br />

Situationsmerkmale abhängt. Aber auch diese Modelle berücksichtigen<br />

nur eine reduzierte Anzahl der tatsächlich in der Realität auftretenden<br />

Faktoren. <strong>Führung</strong>stheorien, die sich an Grundlagentheorien (vor allem<br />

attributionstheoretische, motivationstheoretische und lerntheoretische<br />

Ansätze) orientieren, versuchen das <strong>Führung</strong>shandeln aus einer sehr<br />

allgemeinen Perspektive zu analysieren. Durch deren höheren<br />

Abstraktionsgrad ist mit ihnen aber auch immer ein Defizit an<br />

anwendungsreifen Gestaltungsvorschlägen verbunden. 82<br />

In den letzten Jahren wird verstärkt charismatische,<br />

transformationale bzw. visionäre <strong>Führung</strong> diskutiert und <strong>Führung</strong> dabei<br />

in erster Linie auf die Person des Führenden und ihre Eigenschaften und<br />

Fähigkeiten reduziert. Mitreißende visionäre <strong>Führung</strong>spersönlichkeiten<br />

sollen die Mitarbeiter begeistern und damit zu besserer Leistung<br />

anspornen. Die Hauptkritik an diesen <strong>Führung</strong>stheorien bezieht sich<br />

dabei vor allem auf die Befürchtung der Wiederbelebung des „Great<br />

Man“ als <strong>Führung</strong>sideologie. Damit verbunden ist die Gefahr, dass die<br />

Einflussmöglichkeiten der <strong>Führung</strong>skraft überschätzt werden. Weitere<br />

wichtige Kritikpunkte inkludieren unter anderem die trivialisierenden<br />

Erklärungen („einfache Rezepte“), die diese Theorien kennzeichnen, und<br />

die Unterschlagung des Faktors „Organisation“. 83<br />

82 Vgl. Neuberger, 2002, S. 223ff.<br />

83 Vgl. Neuberger 2002, S. 142ff; Steyrer 1995; Rodler/Kirchler, 2002, S. 67f.<br />

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