Das Magazin - Ausgabe 03 - Systembiologie
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genome-based<br />
systems biology<br />
Deutschlands erster Master-Studiengang zur <strong>Systembiologie</strong><br />
an der Universität Bielefeld<br />
von Frank-Jörg Vorhölter, Alf Pühler und Karsten Niehaus<br />
Als im Oktober 2005 an der Universität Bielefeld die<br />
ersten Studierenden zum Modul „Mathematische<br />
Methoden in der <strong>Systembiologie</strong>“ erschienen, war<br />
dies der Startschuss für den ersten Masterstudiengang<br />
zur <strong>Systembiologie</strong> in Deutschland. Ausgangsbasis<br />
für die Etablierung des Masterstudiengangs<br />
war die Nachfrage von geeigneten Absolventen der<br />
biowissenschaftlichen Bachelorstudiengänge. Als<br />
Querschnittswissenschaft erfordert <strong>Systembiologie</strong><br />
Beiträge unterschiedlicher Fachrichtungen. In Bielefeld<br />
wird der Studiengang getragen von den Fakultäten<br />
für Biologie, Physik und Mathematik sowie der<br />
Technischen Fakultät. Die Unterrichtssprache ist<br />
Deutsch.<br />
Die modulare Struktur des Studiengangs<br />
Genome-Based Systems Biology<br />
Der Studiengang Genome-Based Systems Biology ist in Modulen<br />
gegliedert (Tab. 1). Im ersten Studienjahr erfolgt zunächst eine<br />
grundlegende „Einführung in Mathematische Methoden in der<br />
<strong>Systembiologie</strong>“, sowie in „Angewandte Bioinformatik“ (Abb. 1).<br />
Hier werden die mathematischen Kenntnisse erworben, um<br />
Modelle biologischer Prozesse zu entwerfen, und um experimentelle<br />
Messdaten zur Überprüfung der Modelle zur Verfügung zu<br />
stellen. Im Weiteren werden biowissenschaftliche Vorkenntnisse<br />
ausgebaut. Als Modellsysteme dienen Bakterien, die Modellpflanze<br />
Arabidopsis thaliana, biotechnologisch relevante CHO-Zellkulturen<br />
und humane Stammzellen. Zunächst ermöglicht das Modul<br />
„Methoden und Beispiele der funktionellen Genomforschung“<br />
einen aktiven Einblick in alle modernen „omics“-Technologien.<br />
Beginnend mit der Genom-Sequenzierung erlernen die Studierenden<br />
in Laborexperimenten die Transkriptom-Analytik mit Microarrays,<br />
Protein- und Metabolit-Analysen über Massenspektroskopie<br />
sowie erste Verfahren der automatisierten Mikroskopie.<br />
Dieses Wissen wird dann in den Modulen „Physiologie und Genetik<br />
der Prokaryotenzelle“, „Stoffwechselkompetenz der Eukaryotenzelle“<br />
und „Regulatorische Netzwerke der Eukaryotenzelle“<br />
ausgeweitet und vertieft. Während die ersten beiden Semester einem<br />
festen Studienprogramm folgen, bieten die anschließenden<br />
beiden Semester eine große Freiheit in der Gestaltung eigener<br />
Tabelle 1: Übersicht über die Module des Masterstudiengangs Genome-Based Systems Biology<br />
1. Semester Mastermodul I<br />
"Funktionelle Genomforschung"<br />
Mastermodul II<br />
"Physiologie und Genetik der<br />
Prokayotenzelle"<br />
Mastermodul III<br />
"Mathematische Methoden"<br />
2. Semester Mastermodul IV<br />
"Stoffwechselkompetenz der<br />
Eukaryotenzelle"<br />
Mastermodul V<br />
"Regulatorische Netzwerke der<br />
Eukaryontenzelle"<br />
Mastermodul VI<br />
"Angewandte Bioinformatik"<br />
3. Semester Forschungsmodul Theorie<br />
"<strong>Systembiologie</strong> an Beispielen"<br />
Forschungsmodul Praxis I oder<br />
Praxis II<br />
Erweiterungsmodul<br />
4. Semester Master-Arbeit<br />
88<br />
Lehre Genome-Based Systems Biology<br />
www.systembiologie.de