Cleverer Einsatz des Follow-up-Autoresponders im Online-Marketing
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TECHNIK www.Online-Marketing-Experts.de BERATUNGSBRIEF 04/10 – SEITE 13
Autoresponder:
Cleverer Einsatz des Follow-up-Autoresponders
im Online-Marketing
Ein Autoresponder ist ein automatisiertes E-Mail-Antwortsystem. Hierzu wird ein Text mit einer E-Mail-Adresse
verknüpft. Jedes Mal, wenn an diese E-Mail-Adresse eine E-Mail, egal welchen Inhalts, geschickt wird, antwortet
der Autoresponder automatisch und sendet den Inhalt des Textes sofort an den Absender der E-Mail – völlig
automatisch, egal wann und wie oft.
Von Walter Walser
Was jedoch ist ein Follow-up-Autoresponder? Dieser Autoresponder
versendet automatisch eine ganze Serie von
E-Mails in einem bestimmten Zeitintervall.
Vorgehensweise
Der Besucher einer Website trägt in ein kleines Formular seinen
Namen und seine E-Mail-Adresse ein. Kurz danach erhält
er eine E-Mail, in dem er einen Link anklickt. Damit ist seine
E-Mail-Adresse im Respondersystem aktiviert. (Dieses Verfahren
ist unter dem Begriff „Double Opt-in“ bekannt.) Nun erhält
er beispielsweise nach 5, 10, 20, 30 Tagen jeweils eine E-Mail.
Der Empfänger kann per Klick auf einen Link die Zusendung der
E-Mails jederzeit unterbinden. Die zeitlichen Abstände werden
vom Versender im Voraus bestimmt. Ein Follow-up-Autoresponder
eignet sich vor allem dann, wenn der Inhalt der E-Mails über
einen langen Zeitpunkt gültig ist, ggf. sogar mehrere Jahre.
Wo wird der Follow-up-Autoresponder eingesetzt?
Nun, für was lässt sich das Ganze einsetzen? Um einen
gewohnten Newsletter kann es sich ja hier nicht handeln.
Sehen wir uns gleich einige Beispiele an.
Online-Kurse
Der Follow-up-Autoresponder wird oftmals für den Versand
von (kostenlosen) Online-Kursen verwendet. Der Abonnent
erhält mit jeder E-Mail eine Lektion und ggf. eine Aufgabe.
Dabei können die E-Mails mit Links versehen werden, wo der
Lernende auf einer Webpräsenz zusätzlich Bilder und Videos
ansehen kann.
Kundenbindung
Ein Fachgeschäft wie z. B. ein Radio/TV-Hifi-Händler kann
mit diesem System die Kundenbindung fördern. Mit jeder
E-Mail kann er seinen Kunden z. B. neue Fachwörter erklären
und die Vorteile für den Konsumenten erläutern. Gelegentlich
kann er seinen E-Mails Werbeinfos von neuen Geräten hinzufügen.
Logischerweise könnte er seiner Kundschaft Geräte empfehlen,
die mit den erläuterten neuen Techniken ausgerüstet
sind. Allerdings würde dieser Autoresponder einiges an Pflege
benötigen, da diese Fachwörter nach einiger Zeit Allgemeingut
sind und auch die angebotenen Geräte veralten.Reine Werbeangebote
sind verpönt, da sich die Abonnenten sehr schnell
von der Liste abmelden würden. Eine gängige Faustregel lautet:
Auf drei nützliche Informationen eine Werbeinfo schalten.
Countdown
Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist ein Countdown-System:
„Noch 14 Tage bis ...“ Ankündigung für Neuheiten aller Art,
Ticker bis zum Messeauftritt oder bis zur Hausmesse, Countdown
für eine Preisüberraschung etc.
Tipps und Tricks vom Berater
Berater können ihren Kunden z. B. alle 30 Tage einen zeitlosen
und nützlichen Tipp zusenden. So bleibt der Berater
beim Kunden im Gedächtnis, auch wenn dieser mal keinen
Auftrag für ihn hat. Weitere sinnvolle Inhalte: Bestehende Kunden
können in Form eines Testimonials über die erfolgreiche
Zusammenarbeit mit dem Berater berichten; Fachartikel und
Fallstudien vermitteln das Know-how des Beraters.
Der Website-Betreiber kann versuchen, jeden Besucher
seiner Webpräsenz von einem Abo zu überzeugen. Die wenigsten
Menschen kaufen ein Produkt oder eine Dienstleistung
beim ersten Besuch einer Website. Studien gehen davon
aus, dass es durchschnittlich sieben Werbekontakte braucht,
bis der Käufer bereit ist. Via Responder wird das Interesse
verstärkt, das Vertrauen aufgebaut und schlussendlich die
Kontaktaufnahme oder sogar ein Verkauf initiiert.
Welche Technik setzt man ein?
Grundsätzlich gibt es zwei Techniken für den Einsatz eines
Responders. Wer einen Follow-up-Autoresponder anbieten
will, muss entweder eine entsprechende Software auf seinem
Server installieren oder einen Dienst abonnieren.
Follow-up-Software
Leistungsfähige Responder werden auf dem eigenen Webspace
installiert. Dafür braucht es eine der konventionellen
Programmiersprachen und eine Datenbank. Die meisten
Produkte auf dem Markt setzen auf die Programmiersprache
PHP und die MySQL-Datenbank. Voraussetzungen also, die
fast jedes Hosting-Paket erfüllt.
Follow-up-Dienst
Als Alternative eignen sich spezielle Web-Dienstleister die
für die ganze Technik verantwortlich sind. Der Kunde muss
dann auf seiner Website lediglich ein paar Code-Schnipsel
installieren, wo die Infos für den Responder abonniert werden
können. Der Web-Dienstleister sorgt auch dafür, dass die
E-Mails nicht in den Spamfiltern hängen bleiben.
Welche technischen Anforderungen sollte ein Follow-up-Autoresponder
zumindest erfüllen?
Double-Opt-In Verfahren
Das Double-Opt-In-Verfahren muss von der Software
beherrscht werden. Das heißt, dass Fortsetzung auf Seite 14
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Fortsetzung von Seite 13
erstens ein Anmeldeformular bereitgestellt
werden muss, welches den neuen Abonnenten direkt
in einer Datenbank speichert und ihm eine E-Mail mit Bestätigungs-Link
für den zweiten Opt-In-Vorgang zuschickt. Dann
muss der Klick auf diesen Link ausgewertet werden und der
neue Abonnent kann im System freigeschaltet werden.
Das Respondersystem muss in der Lage sein, die IP-Adresse
und das Eintragsdatum des Abonnenten abzurufen. Diese
Daten werden benötigt, um im Zweifelsfalle nachweisen zu
können, dass der Versender autorisiert ist, die E-Mails an den
entsprechenden Empfänger zu senden.
Attachments
Das Respondersystem muss in der Lage sein, wie auch
bei den konventionellen E-Mails, Dateianhängsel zu verschicken.
Multi-Part-E-Mails
Moderne Systeme müssen auf jeden Fall in der Lage sein,
sogenannte Multi-Part-E-Mails zu versenden. Damit ist es
möglich, dass der Leser den Text in zwei Varianten erhält.
Sollte das E-Mail-Programm den Text im HTML-Format (Text
und Bilder) nicht sauber darstellen, so kann der Abonnent die
Nachrichten im konventionellen Textformat (nur Text) lesen.
Import/Export
Das Respondersystem muss in der Lage sein, E-Mail-
Adressen zu importieren. Meistens läuft der Import via CSV-
Dateien.
Sollte man das System eines Tages wechseln, ist es mindestens
genauso wichtig, dass auch die E-Mail-Adressen
exportiert werden können. Generell steht hier als Exportformat
.csv und/oder ein Datenbankformat zur Verfügung.
NEWS
Studie: Große Mehrheit der Deutschen ist nicht
Teil der digitalen Gesellschaft
Zunehmend verlagern sich Kommunikation, wirtschaftliches
Handeln und politische Willensäußerung in das
Internet. Zwar sind laut (N)ONLINER Atlas 2009 knapp
70 Prozent der Deutschen online, aber für nur 26 Prozent
sind die digitalen Medien fester Bestandteil des täglichen
Lebens. Dass aber eine große Mehrheit der Deutschen
nicht an den durch die digitalen Techniken eröffnenden
Möglichkeiten partizipiert, zeigt erstmals die Studie „Digitale
Gesellschaft in Deutschland – Sechs Nutzertypen im
Vergleich“ der Initiative D21, für die TNS Infratest 1.014
Personen deutschlandweit befragt hat. Die Typologie
zeigt auf, dass mit 35 Prozent digitalen Außenseitern und
30 Prozent Gelegenheitsnutzern eine deutliche Mehrheit
der deutschen Bevölkerung entweder gar nicht oder nur
bedingt an einer digitalen Gesellschaft teilhat.
http://www.marketing-boerse.de/News/details/Studie-
Grosse-Mehrheit-der-Deutschen-ist-nicht-Teil-der-digitalen-Gesellschaft/21414
Adressenverwaltung
Das Respondersystem muss über eine Adressenverwaltung
verfügen. Damit kann der Abonnent seine Daten jederzeit
selbst ändern (Name, E-Mail-Adresse und ggf. weitere Felder),
außerdem ist es wichtig, dass der Listeneigner selbst
auch Änderungen vornehmen kann.
Mehrere Listen
Das Autorespondersystem muss die Verwaltung mehrerer
Listen ermöglichen. Beispielsweise hat man ein Projekt „Interessenten“
und für ein weiteres Projekt die Liste „Kunden“.
Bounce-Management
Der Responderdienst benötigt ein sogenanntes Bounce-Management.
Das Bounce-Management verwaltet die
E-Mails, die beim Empfänger nicht ankommen. Das liegt
daran, dass manche E-Mail-Accounts gelöscht wurden oder
zu voll sind, um weitere E-Mails zu erhalten. Das Bounce-
Management liest alle die E-Mails aus, die an der dafür eingerichteten
Adresse ankommen, und entfernt bei Bedarf die
entsprechenden Abonnenten aus dem System.
Personalisierung durch Variablen
Bei der Erstellung der E-Mail-Sequenzen müssen Felder
zur Verfügung stehen. Damit kann man u.a. die Abonnenten
namentlich ansprechen. So beginnen die E-Mails beispielsweise
mit „Hallo, Vorname“, dann setzt das System an der
entsprechende Stelle automatisch den Vornamen ein. Die
persönliche Ansprache suggeriert ein engeres Verhältnis zum
Leser, auch wenn man diesen nicht persönlich kennt. Unter
Umständen stellt das System noch weitere Variablen zur
Verfügung, zum Beispiel das Geschlecht, den Wohnort, das
Land oder getätigte Umsätze.
Statistiken
Das Respondersystem muss Klick-Statistiken anbieten.
Das heißt, per speziellen Links führt der Responder ein sogenanntes
„Tracking“ durch. Damit weiß der Versender dann
genau, wann und wie oft auf die einzelnen Links geklickt
wurde. Eine weitere wichtige Funktion sind die Öffnungsstatistiken.
Damit kann man herausfinden, wie viele der E-Mails
überhaupt gelesen wurden und welchen Einfluss die Betreffzeile
auf diese Quote hat.
Fazit: Follow-up-Autoresponder sind ein nützliches Werkzeug
im Online-Marketingmix. Es lohnt garantiert, sich darüber
einmal ein paar Gedanken zu machen, wie man dieses
Tool für seine eigenen Bedürfnisse optimal einsetzt.
Zum Autor: Walter B. Walser
ist seit 1984 in der Informatikbranche und seit 1987 als Ausbilder
im PC-Bereich tätig. Seine Kursthemen reichen von den EDV-
Grundlagen über MS-DOS und diverse Textverarbeitungen bis
hin zu effizienter E-Mail und Website-Promotion. Seit 1995 erfolgt
die volle Konzentration auf das Internet. Aus der anfänglichen
Tätigkeit des Website-Aufbaus entwickelte Walser langsam, aber
konstant die Spezialisierung auf das Thema Website-Promotion.
Er ist Autor zum Thema Online-Marketing/Website-Promotion
sowie Herausgeber des Online-Marketing-Magazins.