12.09.2014 Aufrufe

BNA Germany Juli 2012 - TEASER

No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture. The magazine and its content (text, graphics and pictures) are strictly copyrighted© by BNA GERMANY®. All rights reserved. Any illegal use without our authorization will be reported as a crime.

No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture.
The magazine and its content (text, graphics and pictures) are strictly copyrighted© by BNA GERMANY®. All rights reserved. Any illegal use without our authorization will be reported as a crime.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

1


2 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


EDITORIAL<br />

ENTDECKEN SIE MIT <strong>BNA</strong> GERMANY® DIE VIELFALT<br />

DES INDISCHEN KINOS UND DER INDISCHEN KULTUR<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

dieser Sommer verspricht wieder einmal in Bezug auf Bollywood sehr heiß zu<br />

werden. Wir können uns auf tolle neue Film-Releases freuen, wie „Ek Tha Tiger“,<br />

„Bol Bachchan“, „Student Of The Year“ und „Bhaag Milkha Baag“.<br />

Ich persönlich freue mich jedoch am meisten, Ihnen mitteilen zu können, dass<br />

<strong>BNA</strong> GERMANY® dieses Jahr im August das Indische Filmfestival Berlin <strong>2012</strong><br />

organisiert, welches - wie der Name schon sagt - in Berlin stattfinden wird. Erste<br />

Informationen zu unserem Festival erhalten Sie in dieser Ausgabe. Wir freuen uns<br />

jetzt schon auf Ihren Besuch.<br />

Zudem ist es wieder Zeit für die Annual Central European Bollywood Awards, die<br />

zum nunmehr neunten Mal veranstaltet werden. Das bekannte Bollywoodforum Molodezhnaja.ch veranstaltet<br />

mit Unterstützung von <strong>BNA</strong> GERMANY® die Awards. Ab sofort können Sie wieder Online für den<br />

besten Film, den besten Schauspieler und den besten Filmemacher abstimmen und als registrierter User<br />

auch wieder an unserer Verlosung von tollen Bollywood-Paketen teilnehmen. Die Gewinner der diesjährigen<br />

ACEBA Awards werden übrigens auf unserem Filmfestival vorgestellt.<br />

In der letzten Ausgabe haben wir Ihnen bereits einen exklusiven Blick in die heiligen Hallen der Film-<br />

Produktionsschmiede Yash Raj Films gewährt. Wie versprochen können Sie nun in dieser Ausgabe unser<br />

Interview mit Yash Chopra nachlesen. In unserer Serie über die Golden Girls Bollywoods stellen wir Ihnen<br />

die großartige Schauspielerin Dimple Kapadia vor. Darüber hinaus können Sie in unserem Konzert-<br />

Bericht erfahren, wieso es immer wieder ein Erlebnis ist, ein Konzert des Ausnahme-Sängers Sonu<br />

Nigam zu besuchen. Und auch in Deutschland gibt es tolle Talente: Schauspielerin und Tänzerin Lamira<br />

Faro hat mit ihrer „Bollywood Dance & Acting School“ ihre ganz eigene Talentschmiede und bringt nicht<br />

nur deutsche Tanzmeister hervor, sondern auch Schauspielerinnen und Tänzerinnen für Bollywood-<br />

Produktionen in Indien. Die ganze Geschichte und Hintergründe lesen Sie in unserer Rubrik „Spotlight<br />

<strong>Germany</strong>“.<br />

Auch diese Ausgabe ist wieder abgerundet mit News, aktuellen Hindi-Previews und Regional-Cinema-<br />

Previews, den neusten Hindi-Reviews, neuen Film-Songtexten, leckeren indischen Kochrezepten und<br />

Ihrem persönlichen vedischen Monatshoroskop.<br />

Ihr Feedback, Kritik und Anregungen sind uns jederzeit willkommen. Schreiben Sie uns einfach eine<br />

E-Mail an info@bna-germany.com. Sollten Sie eine Ausgabe unseres Magazins verpasst haben, so<br />

können Sie ab sofort Einzelhefte in unserem Webshop unter www.bna-magazine.com/shop jederzeit<br />

bequem nachbestellen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />

Ihre<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

3


INHALT<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

22 Der Einfluss des<br />

Bengali-Cinemas ist auch<br />

noch heute in Bollywood<br />

spürbar. Über das Land der<br />

glorreichen Filmemacher<br />

geht es diesmal in unserer<br />

Cinema History.<br />

30 Im August findet<br />

das Indische Filmfestival<br />

Berlin (IFF)<br />

<strong>2012</strong> statt. Erste Infos<br />

zu dem Filmprogramm<br />

und den Festival-Events<br />

gibt es in dieser<br />

Ausgabe.<br />

20 Keine andere<br />

Stadt Indiens hat eine<br />

so bewegende<br />

Geschichte wie Delhi.<br />

Erfahren Sie mehr in<br />

unserer Reportage<br />

des Monats.<br />

26 In unserer Serie über<br />

die Golden Girls Bollywoods<br />

stellen wir Ihnen<br />

diesmal Dimple Kapadia<br />

vor, die Heldin der 80er<br />

und 90er Jahre.<br />

36 In unserer Cover Story<br />

stellen wir Ihnen diesmal<br />

Salman Khan näher vor, der<br />

in den letzten zwei Jahren<br />

einen Blockbuster nach dem<br />

anderen hatte und nun mit „Ek<br />

Tha Tiger“ in den Starlöchern<br />

steht.<br />

NEWS<br />

6 Aktuelles aus der indischen Filmindustrie<br />

REVIEWS<br />

10 Love Wrinkle Free<br />

11 Department<br />

12 Rowdy Rathore<br />

PREVIEWS<br />

13 Student Of The Year - Bol Bachchan -<br />

Bhaag Milkha Bhaag<br />

REGIONAL CINEMA<br />

15 Kannada<br />

16 Tamil<br />

17 Malayalam<br />

18 Telugu<br />

REPORTAGE DES MONATS<br />

20 Die Geschichte Delhis<br />

CINEMA HISTORY<br />

22 Das Land der glorreichen Filmemacher<br />

GOLDEN GIRLS<br />

26 Dimple Kapadia<br />

FILMFESTIVALS<br />

30 Indisches Filmfestival Berlin <strong>2012</strong><br />

HINDI SONGS<br />

33 Jabse Mere Dil Ko (Teri Meri Kahaani)<br />

34 Pareshan (Ishaqzaade)<br />

35 Anjaana Anjaani (Anjaana Anjaani)<br />

COVER STORY<br />

36 Salman Khan<br />

4 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


INHALT<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

44 Unser Girl für das<br />

Fotoshoot des Monats<br />

ist diesmal die junge und<br />

hübsche Hinixa Patel,<br />

für die Modeln noch<br />

Neuland ist.<br />

56 Ab sofort können Sie<br />

wieder an unserem Online-<br />

Voting für die ACEBA<br />

Awards teilnehmen. Zum<br />

nunmehr 9. Mal werden<br />

dieses Jahr die besten Stars<br />

und Macher Bollywoods<br />

gesucht.<br />

74 Sonu Nigam ist live im<br />

Konzert einfach immer<br />

wieder ein Erlebnis. Das<br />

bewies er kürzlich erst wieder<br />

bei seinem Konzert in<br />

den Niederlanden. Wir<br />

berichten in dieser Ausgabe<br />

über dieses Konzert.<br />

48 Yash Chopra hat das<br />

geschafft, wovon viele<br />

Produzenten träumen: Er<br />

baute ein Millionen-Imperium<br />

mit seiner Firma Yash Raj<br />

Films auf. Mit uns spricht er<br />

exklusiv über seine Arbeit und<br />

zukünftigen Projekte.<br />

66 Ein Paradies für Naturund<br />

Kulturliebhaber ist der<br />

indische Bundesstaat Odisha.<br />

Wir stellen Ihnen den Staat<br />

detailliert vor.<br />

EXTRA<br />

42 Poster zum Film „Teri Meri Kahaani“<br />

mit Shahid Kapoor und Priyanka Chopra<br />

FOTOSHOOT DES MONATS<br />

44 Hinixa Patel<br />

FILM BUSINESS<br />

48 Exklusiv-Interview mit Yash Chopra<br />

ACEBA AWARDS<br />

54 Voting für die 9. Annual Central European<br />

Bollywood Awards<br />

SPECIAL FEATURE<br />

58 Bollywood Girls der ganz anderen Art<br />

SPOTLIGHT GERMANY<br />

62 Lamira Faro<br />

INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />

64 Odisha<br />

MUSIK<br />

74 Sonu Nigam - Live<br />

OFFEN GESAGT<br />

78 Die Kolumne von Manoj Srivastava<br />

IMMER IN <strong>BNA</strong> GERMANY<br />

70 Gossip<br />

72 Indisch Kochen<br />

79 Ihr vedisches Monatshoroskop von Dr. Rupa Batra<br />

82 Abonnement<br />

83 Impressum<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

5


NEWS<br />

„Rowdy Rathore“ ist ein<br />

größerer Erfolg als<br />

„Agneepath“<br />

Akshay Kumar entzündet die Kinos<br />

mit seinem „Rowdy Rathore“. Einschätzungen<br />

zufolge hat „Rowdy<br />

Rathore“ große Chancen die Box<br />

Office-Zahlen von Hrithik Roshans<br />

„Agneepath“ zu überflügeln.<br />

Akshay Kumar schwebt derzeit auf<br />

Wolke 7! Mit „Housefull 2“ auf den<br />

Geschmack des Erfolgs gekommen,<br />

war Akshay Kumar ziemlich sicher,<br />

mit „Rowdy Rathore“ das Glück<br />

auf seiner Seite zu haben. Den nackten<br />

Zahlen zufolge hat er damit<br />

recht, denn „Rowdy Rathore“ ist<br />

ein Blockbuster geworden. Er hatte<br />

6 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong><br />

nicht nur die beste Eröffnung <strong>2012</strong>,<br />

sondern schlägt Hrithik Roshans<br />

„Agneepath“ auch bei den wochenendlichen<br />

Einnahmen. Unter der<br />

Regie von Prabhu Deva und koproduziert<br />

von Sanjay Leela Bhansali<br />

und Ronnie Screwvala, ist der peppige<br />

Unterhaltungsfilm Akshay Kumars<br />

Rückkehr, nach sieben Jahren<br />

ohne Action-Rollen. Der Film erspielte<br />

vier Millionen Euro in den<br />

ersten zwei Tagen. Bei der Eröffnung<br />

konnte man ihn in 2.800 Kinos<br />

in ganz Indien sehen und so<br />

erspielte der Film bereits am Eröffnungstag<br />

2,10 Millionen Euro.<br />

„Agneepath“ konnte sich zum Anfang<br />

über drei Millionen Euro Einspielergebnisse<br />

freuen. Frühe<br />

Schätzungen ergaben, dass<br />

„Rowdy Rathore“ zum jetzigen<br />

Zeitpunkt bereits 6,5 Millionen Euro<br />

eingespielt hat. Bleibt dieser<br />

Trend bestehen, geht „Rowdy<br />

Rathore“ als Sieger über<br />

„Agneepath“ hervor.<br />

Kamal Hassan arbeitet<br />

mit „Herr der Ringe“-<br />

Produzent<br />

Nachdem er im eigenen Land<br />

Ruhm und Ehre erreicht hat, ist der<br />

indische Schauspieler Kamal Hassan<br />

bereit, international zu werden.<br />

Er wird sein Hollywood-Debüt mit<br />

dem Produzenten von „Herr der<br />

Ringe“, Barrie Osborne, haben, der<br />

eine indische Geschichte im Stile<br />

Hollywoods erzählen will. Hassan<br />

und Osborne gaben kürzlich ihre<br />

Zusammenarbeit bekannt. Der<br />

Schauspieler und Filmschaffende<br />

freut sich auf die Zusammenarbeit<br />

mit Osborne, der mit den<br />

„Champions Hollywoods“ zusammengearbeitet<br />

hat. „Die Welt<br />

kennt seine Werke. Man arbeitet<br />

hart und ist sich nicht sicher, ob<br />

man auch gute Leistung abliefert.<br />

Wenn dich jemand wie Barrie anspricht,<br />

weißt du das dann aber<br />

selbst“, sagt der 57-jährige Kamal<br />

Hassan. „Barries Art liegt mir am<br />

Herzen. Alle meine Idole haben<br />

mit ihm schon gearbeitet. Er hat<br />

mit Helden wie Francis Ford<br />

Coppola gearbeitet“, fügt er hinzu.<br />

Einige nennenswerte Arbeiten Osbornes<br />

sind „Herr der Ringe: die<br />

Rückkehr des Königs“, „Chucky -<br />

Die Mörderpuppe“, „Matrix" und<br />

„Apocalypse Now“. Osborne gab<br />

den Hinweis, dass das gemeinsame<br />

Projekt eine Mischung aus indischer<br />

und westlicher Sichtweise<br />

ist. „Wir erzählen eine indische<br />

Geschichte und die indische Tradition<br />

im Stile Hollywoods“, sagt<br />

Osborne. Für ihn ist Kamal Hassan<br />

sowas wie eine Enzyklopädie des<br />

Kinos: „Es war eine Freude, Kamal<br />

nach all den Jahren zu treffen.<br />

Kürzlich kam er nach Hollywood<br />

für seinen neuen Film<br />

„Vishwaroopam“. Ich wurde dazu<br />

eingeladen und war beeindruckt.<br />

Kamal Hassan und Barrie Osborne<br />

Anschließend redeten wir von einer<br />

möglichen Zusammenarbeit.<br />

Es ist solch eine Ehre, ihn zu kennen,<br />

mit all seinem Wissen über<br />

Literatur und Filme ist er eine Art<br />

Enzyklopädie.“ Er fügt hinzu:<br />

„Wir haben über die gemeinsame<br />

Zusammenarbeit nachgedacht und<br />

ein paar Projekte unter die Lupe<br />

genommen. Kamal präsentierte<br />

mir eine sehr ansprechende<br />

Idee.“Auf Nachfrage, woran sie<br />

genau arbeiten, sagt Hassan, dass<br />

müsse noch entschieden werden:<br />

„Wir sind noch im Entwicklungsprozess.<br />

Es ist ein internationaler<br />

Film, der die ganze Welt mit einschließt.<br />

Wir haben gerade erst<br />

beschlossen, gemeinsame Sache<br />

zu machen. Als Schauspieler würde<br />

ich es machen, als Autor würde<br />

ich es machen und als Regisseur<br />

würde ich es auch machen.“


NEWS<br />

„Celebrate Bollywood“<br />

mit Shahrukh Khan und<br />

Katrina Kaif<br />

verschoben<br />

Das ambitionierte Bollywoodkonzert<br />

eines britischen TV-Senders<br />

mit Shahrukh Khan und Katrina<br />

Shahrukh Khan & Katrina Kaif<br />

Kaif wurde verschoben. Ursprünglich<br />

sollte „Celebrate Bollywood“<br />

am 10. <strong>Juli</strong> im Hyde Park in London<br />

stattfinden. Einer offiziellen<br />

Quelle zufolge wurde das Konzert<br />

um drei Monate verschoben. Die<br />

Künstler haben bereits der Verschiebung<br />

zugestimmt. Der Grund<br />

für die Verzögerung ist rechtlicher<br />

Natur, nachdem alle juristischen<br />

Fragen geklärt waren, blieb dem<br />

Sender nicht mehr genug Zeit für<br />

angemessenes Marketing, immerhin<br />

soll das Event mehr als 40.000<br />

Gäste anlocken. Außer Shahrukh<br />

Khan und Katrina Kaif sollen Anushka<br />

Sharma, Shahid Kapoor,<br />

Shreya Ghoshal und Mika Singh<br />

Teil von „Celebrate Bollywood“<br />

sein, das 100 Jahre indisches Kino<br />

zelebrieren soll.<br />

„Dhoom 3“ - Der Dreh<br />

beginnt<br />

Der Dreh des viel beschriebenen<br />

und mit Spannung erwarteten<br />

„Dhoom 3“ begann offiziell im<br />

Juni. Vijay Krishna Acarya, ebenfalls<br />

verantwortlich für „Dhoom“<br />

und „Dhoom 2“ schrieb das Drehbuch<br />

und führt Regie, während der<br />

Film von seinem seinem älteren<br />

Bruder Aditya produziert wird. Aamir<br />

Khan wird den Antihelden des<br />

Films spielen, an der Seite von<br />

Katrina Kaif, Abhishek Bachchan<br />

und Uday Chopra.<br />

Sudhir Mishra führt<br />

Regie bei einem<br />

Mainstream Film<br />

Anubhav Sinha, der mit „Ra.One“<br />

den bis dato teuersten Film der<br />

indischen Filmgeschichte verwirklichte,<br />

hat jetzt Regisseur Sudhir<br />

Sudhir Mishra<br />

Mishra dazu verpflichtet, bei seinem<br />

nächsten Film Regie zu führen.<br />

Entgegen aller Gerüchte wird<br />

dies aber kein Offbeat-Film sein,<br />

sondern pures Mainstream-Kino.<br />

Sinha erklärt: „Ich kenne Sudhir<br />

schon wirklich sehr lange. Unsere<br />

Beziehung geht bis zu 20 Jahren<br />

zurück. Er ist für mich wie mein<br />

älterer Bruder. Lassen Sie mich<br />

mal den Mythos über seine Offbeat-Filme<br />

widerlegen. Das ist<br />

nämlich nicht der Fall. Würden Sie<br />

seinen „Yeh Saali Zindagi“ als Offbeat<br />

bezeichnen?“ Einen Titel für<br />

den gemeinsamen Film gibt es bisher<br />

noch nicht. „Es gibt da keine<br />

Eile, da Sudhir erst noch<br />

„Mehrunissa“ abdreht. Wir werden<br />

unser Filmprojekt nächstes Jahr<br />

beginnen. Da auf dem Papier alles<br />

gut ausschaut, sind wir schon jetzt<br />

im Gespräch mit Schauspielern,<br />

die dem Drehbuch entsprechen“,<br />

sagt Anubhav Sinha, nennt aber<br />

noch keine Namen.<br />

Prithvirajs Bollywood-<br />

Debüt bei Yash Raj<br />

Films<br />

Nach Anurag Kashyaps „Aiyaa“<br />

unterschrieb Prithviraj, der Superstar<br />

aus dem Süden, für ein weiteres<br />

Bollywoodprojekt mit Yash<br />

Raj Films. Mollywood-Schauspieler<br />

Prithviraj gab sein Bollywood-<br />

Debüt als Hauptdarsteller an der<br />

Seite von Rani Mukerji in „Aiyaa“.<br />

Neusten Gerüchten zufolge wurde<br />

er direkt danach für das neue Projekt<br />

von Yash Raj Films mit dem<br />

Titel „Aurangzeb“ verpflichtet. Arjun<br />

Kapoor, bekannt geworden<br />

Prithviraj<br />

durch „Ishaqzaade“, wird sowohl<br />

die Hauptrolle als auch eine Doppelrolle<br />

in diesem neuen Yash Raj<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

7


NEWS<br />

Film übernehmen. Es schaut so aus,<br />

als wäre Prithviraj bereit, die zweite<br />

Geige zu spielen, immerhin ist er<br />

ja noch ein Neuling. Nachdem der<br />

Star im Laufe seiner Karriere<br />

Hauptrollen über Hauptrollen<br />

spielte, fragen wir uns warum der<br />

Schauspieler eine Nebenrolle in<br />

einem Bollywoodfilm zugesagt<br />

hat?<br />

Die Kapoors – Seit 80<br />

Jahren Teil der indischen<br />

Filmgeschichte<br />

„Ghajini“-Regisseur<br />

plant Hindi-Remake<br />

von „Thuppakki“<br />

AR Murugadoss plant ein Hindi-Remake<br />

des Tamil-Films<br />

„Thuppakki“. Im Original spielte<br />

Vijay die Hauptrolle, die in der Hindi-Version<br />

nun von Akshay Kumar<br />

„Chammak Chhallo“<br />

versus<br />

„Chail Chabeeli“?<br />

“Thuppakki”<br />

Rishi Kapoor<br />

Die indische Filmindustrie plant<br />

Feierlichkeiten zum 100-jährigen<br />

Jubiläum. Schauspieler Rishi Kapoor<br />

ist stolz darauf, dass seine<br />

Familie 80 Jahre lang in dieser<br />

Industrie mitgewirkt hat. „Das indische<br />

Kino wird 100 Jahre alt und<br />

ich bin stolz, dass meine Familie<br />

seit 80 Jahren Teil davon ist. Angefangen<br />

mit Prithviraj Kapoor über<br />

Shammi Kapoor und Raj Kapoor<br />

zu mir, Randhir und jetzt unseren<br />

Kindern Ranbir, Kareena und Karisma.<br />

Ich hoffe, unsere Familie<br />

bleibt noch lange dabei“, sagte<br />

Rishi Kapoor nicht ganz ohne Stolz.<br />

übernommen werden soll. Interessanterweise<br />

sieht man Vijay für<br />

einen Cameo-Auftritt in Akshay<br />

Kumars aktuellem Film „Rowdy<br />

Rathore“, und nun plant Murugadoss<br />

für die Hindi-Version von<br />

„Thuppakki“ ebenso einen Cameo-<br />

Auftritt von Vijay. „Die Geschichte<br />

dreht sich um den in Mumbai lebenden<br />

Jagadeesh und handelt von<br />

einem plötzlichen Wandel in seinem<br />

Leben und wie er triumphiert,<br />

nachdem die Herausforderungen<br />

auf ihn eingeprasselt sind“, sagt<br />

AR Murugadoss, der bei dem Film<br />

Regie führt. Während Kajal Aggarwal<br />

in der Tamil-Version die weibliche<br />

Hauptrolle an der Seite Vijays<br />

übernahm, steht noch offen, wer<br />

diesen Part in der Hindi-Version<br />

übernehmen wird.<br />

Sonakshi Sinha<br />

Sonakshi Sinhas Darstellung in<br />

einem roten Sari zu dem Song<br />

„Chammak Challo Chail Chabeeli“<br />

in „Rowdy Rathore“ hat Vergleiche<br />

aufgebracht zu Kareena Kapoors<br />

„Chammak Challo" in „Ra.One".<br />

Die Schauspielerin tut dies als Zufall<br />

ab: „Ich bin nicht nur Chammak<br />

Challo, sondern auch Chail<br />

Chabeeli. Ich möchte gerne betonen,<br />

als wir diese Sequenz drehten,<br />

war „Ra.One“ noch nicht veröffentlicht.<br />

Der rote Sari ist lediglich ein<br />

Zufall“, sagt die 24-Jährige. Sonakshi<br />

Sinha besteht darauf, dass<br />

die beiden Songs und Videos sehr<br />

unterschiedlich sind. „Beide Songs<br />

sind sehr verschieden, auch wenn<br />

sie beide sehr westlich sind. Aber<br />

unser Song hat eine durch und<br />

durch indische Melodie. Man kann<br />

also die beiden Songs nicht miteinander<br />

vergleichen“, erklärt die<br />

Schauspielerin, die ihr Bollywood-<br />

Debüt an der Seite Salman Khans<br />

als sittsame Dorfschönheit in<br />

„Dabangg“ gab.<br />

8 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


HOT INDIAN SUMMER<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.indian-film-festival.com<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

9


FILM REVIEW<br />

LOVE WRINKLE FREE<br />

Knitterfreie Liebe<br />

Dieser Film kommt aus dem Nichts und versteht es, zu<br />

überraschen. Mit einem winzigen Budget, einer eingängigen<br />

Geschichte und dem Handlungsort Goa wird der<br />

Zuschauer in das Innenleben menschlicher Beziehungen<br />

gelockt. Die Geschichte dreht sich um den permanent die<br />

Stirn in Falten legenden Savio (Ash Chandler) und der<br />

stetig heiter lächelnden Annie Monteiro (Shernaz Patel). Er<br />

ist Marketing-Manager für<br />

eine Unterwäschefirma, sie<br />

betreibt in Goa ein Familienrestaurant<br />

namens<br />

„Shack“. Er möchte seine<br />

Familie stolz machen, darunter<br />

auch seine Adoptivtochter,<br />

den Teenager Ruth.<br />

Von seiner Idee der essbaren<br />

Dessous verspricht er<br />

sich den Durchbruch und<br />

vollen Erfolg. Annies einziges<br />

Ziel ist es, im Kirchenchor<br />

zu singen, der<br />

zufälligerweise jedoch nur<br />

jüngere Stimmen bevorzugt.<br />

Ihr Stolz steht auf<br />

dem Spiel. Sie sind in den<br />

mittleren Jahren, weinerlich,<br />

dabei aber sehr sympathisch.<br />

Die Tochter strebt<br />

lediglich nach Geld. Fragen<br />

Sie nicht nach warum.<br />

Dann gibt es da noch die<br />

anderen: den aufgeschlossenem<br />

Touristen und die<br />

Fotografin Natalie (Seema<br />

Rahmani), die den moppeligen<br />

Savio bei den Yoga-<br />

Übungen „Halasana“ und<br />

„Viparit Karni“ ablichten möchte. Sie bekommt Savio dazu,<br />

sein Haar hochzustellen und dümmlich in den Spiegel zu<br />

grinsen. Für Annie gibt es noch den örtlichen Junkie<br />

(Ashwin Mushran). Von ihm bekommt sie „raue Kraft“ um<br />

ihre Kehle zu heilen. Diese Aufmerksamkeit bringt sie in<br />

Verlegenheit.<br />

Die Interaktionen dieser Charaktere treiben den Zuschauer<br />

in einen Zwiespalt. Als die Monteiros die Neuigkeit von<br />

Annies Schwangerschaft an Ruth weitergeben, fragt diese<br />

nur: „Konntet ihr kein Kondom benutzen?“ Die Unterhaltungen<br />

sind nicht sehr smart, dafür aber realistisch und<br />

lustig. Savios Leben ist ein Chaos, seine Frau in den mittleren<br />

Jahren schwanger, ihm wird sexuelle Belästigung einer<br />

Kollegin nachgesagt, sein Geld hat er an einen Betrüger<br />

verloren und zudem fühlt er sich von jüngeren Frauen angezogen.<br />

Das Wesentliche des Films von Regisseur Sandeep Mohans<br />

ist die Einfachheit. Seine Stärke sind die Charaktere, die alle<br />

gut umgesetzt werden. Die<br />

heilige Kuh mag sie womöglich<br />

als Stereotypen Bollywoods<br />

verschreien. Shreyas<br />

Beltangadys Editing ist knackig,<br />

ein wenig mehr Zerhacken<br />

hätte aber auch<br />

funktioniert. Mancher Ärger<br />

Savios wirkt wie ein Nachtrag,<br />

der ihm Sympathien<br />

einbringen soll. Sowohl Salsa-<br />

und Yoga-Unterricht, als<br />

auch Ruths Strandspaziergang<br />

erscheinen überflüssig.<br />

Ash Chandlers Stirn liegt permanent<br />

in Falten, die wenigen<br />

Male, die er lächelt,<br />

erhellt er aber die Leinwand.<br />

Seine Interpretation des<br />

Marlon „Der Pate“ Brando<br />

ist stimmig, ebenso wie Patels<br />

Vertrauen. Sie sind ein<br />

schrulliges Leinwandpaar.<br />

Arika als Tochter des Hauses<br />

spielt ihren Part absichtlich<br />

herunter. Rahmani wird<br />

nach „Good Night Good<br />

Morning“ im letzten Jahr zu<br />

einer Favoritin, dank ihrer<br />

enormen Leinwandpräsenz.<br />

Ashwin Mushran, Sohrab Ardeshir und die anderen bringen<br />

Vielfalt in den Humor. Vivek Philips Hintergrundmusik und<br />

die Lieder stehen im Sinne der Erzählung. Der Song „The<br />

Momo Kha“ (Iss Momos) ist gigantisch. Jede Familie ist<br />

dysfunktional. Bei den Monteiros ist das noch gesteigert.<br />

Seien Sie darum versichert, dass Sie sich auf Kosten der<br />

Monteiros lustig machen können. Ebenfalls gut eingebunden<br />

in den Film ist das Leben in Goa.<br />

Mit seinem simplen Humor ist dieser Film absolut sehenswert.<br />

10 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


FILM REVIEW<br />

DEPARTMENT<br />

Gnadenloses Versagen<br />

Dieser Film ist nicht das Neue, auf das man gewartet hat.<br />

Es ist die übliche Machart Ramus, die er während seiner<br />

Karriere bereits vermehrt eingesetzt hat. Es wirkt, als hätte<br />

die große, böse Welt Regisseur Ram Gopal Varmas Sinne<br />

derart eingeschüchtert, dass er nicht außerhalb von Horror<br />

und Terror denken kann.<br />

Inhalt: Der Polizist Mahadev Bhosale (Sanjay Dutt) hat den<br />

Auftrag bekommen, ein Killerkommando zu gründen zur<br />

Bekämpfung<br />

der Unterwelt<br />

Mumbais. Er rekrutiert<br />

Shiv Narayan<br />

(Rana<br />

Daggubati), einen<br />

mutigen<br />

und ehrlichen<br />

Polizisten, der<br />

aufgrund eines<br />

tödlichen Zwischenfalls<br />

vom<br />

Dienst suspendiert<br />

wurde. Mahadev,<br />

Shiv und<br />

andere des<br />

„Departments“<br />

wenden sich Sawatyas<br />

(Vijay<br />

Raaz) Gang zu.<br />

Doch Sawatya<br />

schlägt nicht zurück,<br />

obwohl sein Gangvertreter D.K. (Abhimanyu Shekhar<br />

Singh) und D.K.s kesse Freundin Naseer (Madhu<br />

Shalini) mehrmals vor Mahadev warnen. Es gibt eine rivalisierende<br />

Gang unter Mohammad Gauri. Es gibt auch einen<br />

Gangster-Minister Sarjerao Gaikwad (Amitabh Bachchan),<br />

der sich um Shiv kümmert, nachdem dieser sein Leben<br />

rettete. Mahadev warnt Shiv, dass Sarjerao ihn nur benutzt.<br />

Nach mehreren Ereignissen kommt heraus, dass Mahadev<br />

in Wirklichkeit für Mohammad Gauri arbeitet und in dessen<br />

Auftrag der Gang Sawatyas ein Ende bereiten soll.<br />

Während Shiv Anspruch darauf erhebt, Teil der korrupten<br />

Welt Mahadevs zu sein, und dieser ihm das schweigend<br />

zugesteht, fallen die Dinge zwischen Mentor und Lehrling<br />

auseinander – spätestens mit Shivs Übernahme einer Untergruppierung<br />

der Gang, die von D.K. zusammengestellt<br />

wird und unter Mahadevs Schutz steht. Es ist die bekannte<br />

Geschichte des guten Polizisten, der am Ende über das<br />

Böse triumphiert. Das geheime Innenleben der Unterwelt<br />

Mumbais wurde zuvor in zahlreichen Filmen in besserer<br />

Qualität behandelt. Außer ein paar einschlagenden Dialogen<br />

zeigt der Film nichts Neues in Bezug auf die Arbeit der<br />

Unterwelt oder der Polizei im Kampf dagegen. Zudem fehlt<br />

es der Geschichte an Inhalt. Die Erzählung ist gespickt mit<br />

langweiligen Szenen und Sequenzen, besonders die Momente<br />

mit D.K. und Naseer ergeben überhaupt keinen Sinn.<br />

Neben der puren Action gibt es nicht viel, was den Zuschauer<br />

fesseln kann.<br />

Amitabh Bachchan<br />

als Sarjerao<br />

Gaikwad<br />

ist der Höhepunkt<br />

dieser Zusammensetzung.<br />

Er zeigt gute<br />

Leistung als politischer<br />

Kopf der<br />

Bande. Sanjay<br />

Dutt als Mahadev<br />

Bhosale<br />

zeigt sich ernst<br />

in Situationen,<br />

in denen seine<br />

Rolle einen fieseren<br />

und bösartigen<br />

Ausdruck<br />

zwingend verlangt.<br />

Rana Daggubati<br />

als Shiv Narayan legt enorme Anstrengungen an den<br />

Tag und überzeugt in den Action-Szenen, andernorts wirkt<br />

die Leistung jedoch sehr aufgesetzt. Vijay Raaz als Sawatya<br />

spielt zwar mit Bravour, wirkt aber unbeabsichtigterweise<br />

manchmal äußerst komisch. Ram Gopal Varmas Experimentieren<br />

zerstört den Film. Eigentlich wäre dieser Streifen ein<br />

durchschnittlicher Polizei-Thriller, doch so verwirren die<br />

unkonventionellen Schnitte und Kameraführungen den Zuschauer.<br />

Die Geschichte des Films bleibt dabei auf der<br />

Strecke und wird aus den Augen verloren. Die Musik von<br />

Dharam Sandeep, Bappa Lahiri und Vikram Nagi ist durchschnittlich.<br />

Der Hintergrund ist übertrieben laut. Die Lyrics<br />

von Vayu, Shabbir Ahmed und Sandip Singh sind in Ordnung.<br />

Die Choreografie von Ganesh Acharya und Shabeena<br />

Khan ist passabel. Die Action von Javed Eijaz ist gut.<br />

Alles in allem ist es jedoch ein mieser Film, auf den man<br />

gerne verzichten kann.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

11


FILM REVIEW<br />

ROWDY RATHORE<br />

Comeback des Action-Kumars<br />

Hier haben wir einen puren Action-Streifen, der vielleicht<br />

an der einen oder anderen Stelle etwas zu sehr dramatisiert,<br />

aber nichtsdestotrotz werden Sie diesen Film lieben – jede<br />

einzelne Szene. Nicht umsonst ist schon kurz nach seiner<br />

Veröffentlichung „Rowdy Rathore“ so am indischen Box-<br />

Office eingeschlagen. Millionen Inder können doch nicht<br />

irren!<br />

Shiva (Akshay Kumar) ist ein Kleinganove in Mumbai und<br />

verliebt sich in Priya<br />

(Sonakshi Sinha), einem Girl<br />

aus Patna, die gerade in Mumbai<br />

ist, weil sie zu einer Hochzeit<br />

eingeladen wurde. Klar,<br />

Priya verliebt sich auch in Shiva<br />

und dieser beichtet ihr sogar<br />

von seiner Kriminalität,<br />

schwört aber gleichzeitig, dass<br />

er in Zukunft keine kriminellen<br />

Machenschaften mehr<br />

haben wird. Doch Shiva will<br />

sein Kleinganoven-Dasein<br />

nicht aufgeben, bevor er noch<br />

ein letztes Mal aktiv geworden<br />

ist. Den ganz großen Coup will<br />

er erlangen und viel Geld damit<br />

machen. Während seiner<br />

Planung zu diesem Coup trifft<br />

Shiva auf Chinki, einem jungen<br />

Mädchen, das davon überzeugt<br />

ist, dass Shiva sein Vater<br />

ist. Shiva kann sich zwar diese<br />

Vaterschaft nicht erklären,<br />

kümmert sich jedoch trotzdem<br />

um Chinki, die mit ihrer unschuldigen<br />

Art sein Herz erweicht<br />

hat. Obwohl Shiva<br />

bemüht ist, seine Tochter vor Priya zu verheimlichen, findet<br />

diese es heraus, verlässt völlig verärgert und sauer Shiva<br />

und geht zurück nach Patna. Im seinem Liebeskummer<br />

zurückgelassen, wird Shiva plötzlich von Leuten attackiert,<br />

die ihn für Vikram Rathore halten, der wiederum der wirkliche<br />

Vater von Chinki ist. Auf der gemeinsamen Flucht<br />

von Shiva und Chinki vor den Angreifern treffen beide<br />

auch tatsächlich auf Vikram Rathore (ebenfalls von Akshay<br />

Kumar gespielt).<br />

Der Action-Film, der auf einen Telugu-Hit basiert, ist zwar<br />

sehr kommerziell, aber trotzdem sehr unterhaltsam. Gerade<br />

die gut platzierten Comedy-Szenen verfehlen ihre Wirkung<br />

beim Zuschauer nicht. Der Charakter von Shiva wird zu<br />

Beginn des Films sehr dramatisch eingeführt und vorgestellt.<br />

Die Höhe- und Wendepunkte des Films sitzen ebenso an<br />

den richtigen Stellen. Im zweiten Teil des Films steht die<br />

Action eindeutig im Vordergrund und wurde toll dargestellt.<br />

Eine offene Frage bleibt nach Schauen des Films jedoch:<br />

Wie kommt es dazu, dass Shiva und Vikram Rathore sich so<br />

ähnlich sehen? Darüber kann der Zuschauer nur spekulieren.<br />

Die Dialoge jedoch, von Shiraz Ahmed geschrieben, sind<br />

hervorragend. Im Ganzen haben<br />

wir hier einen Film, der<br />

aufgrund des richtigen Mixes<br />

von Comedy, Drama und Action,<br />

gut ankommt.<br />

Akshay Kumar ist in diesem<br />

Film voll in seinem Element,<br />

was man auch an seiner Performance<br />

sieht. Sein Humor verfehlt<br />

keinen Zuschauer, seine<br />

tragischen Momente und die<br />

Action-reichen Momente ebenso<br />

wenig. Sonakshi Sinhas<br />

schauspielerische Leistung hingegen<br />

ist nur Durchschnitt. Das<br />

Mädchen, das die Rolle der<br />

Chinki spielt, stiehlt jedoch allen<br />

die Show und ist der heimliche<br />

Star des Films. Sie schaut<br />

nicht nur zum knuddeln aus,<br />

sondern spielt ganz natürlich<br />

ihre Rolle. Kareena Kapoor<br />

sorgt mit ihrem Cameo-Auftritt<br />

für den Glamour-Faktor im<br />

Film.<br />

Die Regiearbeit von Prabhu Devaa<br />

ist gut, denn er schafft es,<br />

eine gut erzählte, schnelle und<br />

interessante Geschichte darzustellen. Die Musik von Sajid-<br />

Wajid ist, wie es kaum anders zu erwarten war, ausgezeichnet;<br />

ebenso die bedeutungsvollen Song-Lyrics die aus den<br />

Federn von Sameer, Faiz Anwar, Shiraz Ahmed und Sajid<br />

stammen. Die Hintergrund-Musik von Sandeep Chowta<br />

unterstützt sehr gut die Dramatik und Action im Film.<br />

Kurzum: die gesamte Filmcrew hat so wunderbar Hand in<br />

Hand gearbeitet, dass „Rowdy Rathore“ nicht nur erfolgreich<br />

ist, sondern schon jetzt das Potenzial eines Blockbusters<br />

hat. Akshay Kumar galt lange Zeit in Bollywood als der<br />

Action-Held schlechthin, bevor er sich in den letzten Jahren<br />

mehr der Komödie zuwandte. Doch nun haben die Zuschauer<br />

den Bollywood Star wieder als Action-Kumar zurück…<br />

12 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


FILM PREVIEW<br />

STUDENT OF THE YEAR<br />

In dieser Komödie über College-Studenten geht es um die große Liebe, Feindschaften,<br />

Freundschaften, Musik und Tanz – kurz: alles, was Sie bereits aus diversen Teenager-<br />

Highschool-Filmen made in Hollywood kennen. Der Film zeigt Mahesh Bhatts Tochter<br />

Alia Bhatt und David Dhawans Sohn Varun; sowie Boman Iranis Sohn Kayoze in<br />

den Hauptrollen. Für alle drei Youngsters wird der Film ihr Leinwanddebüt sein. Rishi<br />

Kapoor werden wir hier zudem in der Rolle eines Homosexuellen sehen.<br />

Cast: Varun Dhawan, Alia Bhatt, Rishi Kapoor, Kajol<br />

Regisseur: Karan Johar<br />

Produzenten: Karan Johar, Shahrukh Khan<br />

Musik: Vishal Shekhar<br />

Release Datum: 6. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

BOL BACHCHAN<br />

Bei „Bol Bachchan“ handelt es sich um eine Action-Komödie, in der Abhishek<br />

Bachchan gleich in drei verschiedenen Rollen zu sehen ist. Insgesamt<br />

lehnt sich die Geschichte sehr stark an Hrishikesh Mukherjees und Amol<br />

Palekars „Golmaal“ an und verspricht, aufgrund der vielen und gutgemachten<br />

Action-Szenen, mit viel Krach und Tam Tam, aber auch durchaus guten<br />

Dialogen, ein Blockbuster zu werden.<br />

Cast: Ajay Devgn, Abhishek Bachchan, Asin Thottumkal, Prachi Desai<br />

Regisseur: Rohit Shetty<br />

Produzent: Ajay Devgn, Dhillin Mehta<br />

Musik: Ajai-Atul<br />

Release Datum: 6. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

BHAAG MILKHA BHAAG<br />

Eigentlich wollte Regisseur Rakeysh Omprakash Mehra keine bekannten<br />

Bollywood-Stars für diesen Film einsetzen. Aber scheinbar liegt ihm doch<br />

viel daran, dass der Film Chancen auf Erfolg am Box-Office hat. So übernimmt<br />

nun Farhan Akhtar die Rolle des Milkha Singh, eines indischen<br />

Olympia-Athleten, der Weltmeister im 400-Meter-Lauf wurde. Der Film<br />

beruht auf der wahren Geschichte der indischen Sport-Legende, der auch<br />

deswegen berühmt wurde, weil er sich die Goldmedaillen barfuß erlief.<br />

Cast: Farhan Akhtar, Sonam Kapoor<br />

Regisseur: Rakyesh Omprakash Mehra<br />

Produzent: Rakyesh Omprakash Mehra Productions<br />

Release Datum: vorauss. 6. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

13


14 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


REGIONAL CINEMA<br />

KANNADA<br />

ROMEO<br />

Bei „Romeo“ handelt es sich um eine Komödie. Ganesh spielt jemanden, der sich für<br />

einen Romeo hält, aber alle seine Versuche, die Damenwelt zu erobern, floppen.<br />

Cast: Ganesh, Bhavana, Avinash<br />

Regisseur: Nayak R K<br />

Produzent: Naveen N, Ramesh Kumar<br />

Musik: Arjun Janya<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

BULBUL<br />

Der Film „Bulbul“ ist ein Remake des Telugu-Films „Darling“. Die<br />

romantische Komödie beginnt mit einer schwarz-weißen Rückblende in<br />

die 80er Jahre und zeigt das Zusammentreffen von College-Freunden,<br />

deren Abschied, wie sie weiterhin in Kontakt stehen und letztlich ein<br />

Wiedersehen organisieren.<br />

Cast: Darshan, Ambarish<br />

Regisseur: Sridhar M D<br />

Produzent: Dinakar Toogudeepa<br />

Musik: V Harikrishna<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

JOHNY 2<br />

„Johny 2“ ist die Fortsetzung von „Johny“. Johny lebt in einem<br />

Haushalt der Mittelklasse und wird von jedem in der Kolonie bewundert.<br />

Johny ist involviert in soziale Aktivitäten und betreibt das<br />

Johny Social Service Zentrum. Der Film ist äußerst unterhaltend.<br />

Cast: Vijay, Ramya<br />

Regisseur: Preetham Gubbi<br />

Produzent Jayanna<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

15


REGIONAL CINEMA<br />

TAMIL<br />

SAGUNI<br />

Der Film „Saguni“ handelt von einem ganz normalen Mann mit einem ganz<br />

normalen Job in einem größeren Unternehmen, der plötzlich in der Politik<br />

landet. Kaum, dass er Politiker ist, werden alle Top-Minister der regierenden<br />

Partei, sowie deren Ehefrauen und Kinder umgebracht. Was<br />

hinter diesen Morden steckt, wird als spannender Handlungsbogen im Film<br />

gezeigt und endet in einem fesselnden Höhepunkt…<br />

Cast: Karthik Sivakumar, Pranitha, Anushka Shetty<br />

Regisseur: Shankar Dayal<br />

Produzent: Antony Xavier<br />

Musik: G V Prakash Kumar<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> (verschoben)<br />

MAATRAN<br />

Bei „Maatran“ handelt es sich um einen Thriller. Das Motto „Manchmal ist<br />

das Ende erst der Anfang“ klingt vertraut? Der Film handelt von einem<br />

internationalen Gangster. Surya als Hauptdarsteller wird in diesem Film in<br />

fünf verschiedenen Rollen zu sehen sein.<br />

Cast: Surya Sivakumar, Kajal Aggarwal, Isha Sharvani<br />

Regisseur: K.V. Anand<br />

Produzent: Kalpathi S Aghoram<br />

Musik: Harris Jayaraj<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

MAYILU<br />

„Mayilu“ ist ein Liebesfilm. Ein Mädchen aus Madurai und dessen Verehrer<br />

können aufgrund der Familien nicht heiraten, da diese die Ehe nicht<br />

dulden. So müssen sich die beiden Liebenden einen Weg ausdenken, um<br />

zusammensein zu können.<br />

Cast: Shri, Shammu<br />

Regisseur: Jeevan<br />

Produzent: Prakash Raj<br />

Musik: Ilayaraja<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

16 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


REGIONAL CINEMA<br />

MALAYALAM<br />

NAMUKKU PARKKAN<br />

„Namukku Parkkan“ ist ein Film für die ganze Familie mit<br />

Anoop Menon in der Rolle eines Tierarztes. Seine Frau<br />

Renuka (Meghana Sundar) ist Lehrerin an der Grundschule.<br />

Beide sind neu in der Stadt und träumen davon, sich ein<br />

Zuhause aufzubauen. Nach einigen Problemen gelingt es<br />

ihnen und damit endet die Geschichte.<br />

Cast: Anoop Menon, Meghana Sundar, Raj Janardanan<br />

Regisseur: Aji John<br />

Produzent: Anand Kumar<br />

Musik: Ratheesh Vegha<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

THAPPANA<br />

„Thappana“ ist eine Action-geladene Liebesgeschichte mit Mammootty in der<br />

Rolle von Monayi. Monayi wird aus dem Gefängnis entlassen und freundet sich<br />

am demselben Tag noch mit Charmi an. Obwohl sie ihm zunächst aus dem Weg<br />

gehen möchte, erzählt sie ihm aus ihrem Leben und von ihren Problemen. Der<br />

Film handelt von dem Leben dieser zwei Charaktere und wie Monayi Charmi,<br />

dank seiner Klugheit, von ihren Problemen befreit.<br />

Cast: Mammootty, Charmi<br />

Regisseur: Johny Antony<br />

Produzent: Milan Jaleel<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

NAYATTU<br />

Die Geschichte von „Nayattu“ dreht sich um die Jüngeren. Anand und Nithya,<br />

sowie drei andere, arbeiten in einer IT-Firma. Sie sind gute Freunde und<br />

ineinander verliebt, dabei aber nicht in der Lage, dieser Liebe Ausdruck zu<br />

verleihen.<br />

Cast: Rahul Madhav, Richa Panai<br />

Regisseur: P Chandrakumar<br />

Produzent: Thriveni Films, Karthik Prakash<br />

Musik: Karthik Prakash<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

17


REGIONAL CINEMA<br />

TELUGU<br />

THE LOTUS POND<br />

„The Lotus Pond“ handelt von zwei 10-jährigen Kindern, die im<br />

Internat leben und sich aus Neugierde auf den Weg in den<br />

Himalaya machen, um auf der Höhe von 5.000 Metern den<br />

Lotus-Teich zu sehen.<br />

Cast: Master Akash Puri<br />

Regisseur: Vinda PG<br />

Musik: Sunil Kashyap<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> (verschoben)<br />

LAVA KUSA<br />

„Lava Kush - Die Krieger-Zwillinge“ ist eine alte<br />

Geschichte, die hier in einem Animationsfilm erzählt<br />

wird. Lava und Kush waren die Zwillingssöhne vom<br />

Gott Ram. Dieser Film erzählt von den Abenteuern<br />

der Brüder.<br />

Regisseur: Davala Satyam<br />

Produzent: Rayudu V Sashank<br />

Musik: Vaidhyanathan L<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

WALL POSTER<br />

„Wall Poster“ ist ein Film über Ambitionen. Ein durchschnittlicher Mann<br />

sieht überall die Poster der ganz großen Stars. Er beschließt, auch eines<br />

Tages auf solch einem tollen Filmposter zu sein und Star zu werden.<br />

Cast: Manmohan, Madhu Sharma, Bramanandam<br />

Regisseur: Vijay Balaji<br />

Produzent: Venkat Kuchipudi<br />

Musik: Lawrence Dasari<br />

Release Datum: <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

18 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

19


REPORTAGE DES MONATS<br />

Sieben Mal gegründet,<br />

sieben Mal ruiniert:<br />

DIE GESCHICHTE<br />

DELHIS<br />

Delhi, eine Stadt südlicher Effizienz, nördlichen Charmes, östlicher<br />

Eindrücke und der westlichen Attitüde. Eine Stadt, die schon viele<br />

Herrscher gesehen hat, vom deren Aufgang bis zum Niederfall. Eine<br />

Stadt, in der Herrschafts- und Kaiser-Zitadellen erschienen und wieder<br />

verschwanden. Eine Stadt mysteriöser Ewigkeit. Eine Stadt, deren<br />

Ruinen den Anspruch auf eine majestätische Vergangenheit belegen<br />

und von den sieben Niedergängen Delhis erzählen.<br />

Alte Fotografie von Shahjahanabad<br />

Delhi ist sowohl eine der ältesten als auch modernsten Städte<br />

Indiens. Wie das funktioniert? Die Stadt Delhi wurde von sechs<br />

verschiedenen Königreichen gegründet und ebenso zerstört. Dies<br />

ist ein Ort, dem viele Zivilisationen entsprangen, von denen man<br />

heute noch erzählen kann. Das heutige Delhi ist die 7. Version<br />

dieser Stadt und pulsiert lebendig mit dem Geist und Herzen<br />

Indiens. Die ersten Bezüge zu Delhi findet man im antiken Epos<br />

„Mahabharata“, in dem die Rede von einer Stadt namens<br />

„Indraprastha“ ist, gebaut um 1.400 vor Christus auf einem Hügel<br />

zwischen den historischen Stätten des Alten Forts und des Humayun<br />

Grabes unter Anleitung von Yudhishthira, einem Pandeva-<br />

König. Obwohl von Indraprastha nichts übrig blieb, wurde die<br />

Stadt als blühend bezeichnet. Der erste Beleg über einen Ort<br />

namens Delhi scheint im ersten Jahrhundert vor Christus datiert<br />

zu sein: Raja Dhilu baute eine Stadt in der Nähe von Qutub Minar<br />

und benannte diese nach sich selbst.<br />

Die Stadt wurde mit zahlreichen Namen in den verschiedenen<br />

Epochen belegt, Indraprastha, Lal Kot, Quila Rai Pithora, Siri,<br />

Jahanpanah, Tughlakabad, Ferozabad, Dinpanah, Delhi Sher Shahi<br />

oder auch Shahjahanabad. Zusammengeschlossen wurden aber<br />

all diese Städte immer als Delhi bezeichnet. Egal wie viele verschiedene<br />

Namen diese Stadt hatte, Delhi war immer von imperialistischer<br />

Bedeutung. Delhi wurde zerstört und wieder erschaffen.<br />

Es gab mindestens sieben verschiedene Städte, die dem Standort<br />

des heutigen Delhis entsprechen. Es gibt ein altes Sprichwort, das<br />

besagt, wer auch immer sich diese Stadt zum Untertan macht, wird<br />

von ihr besiegt werden. Dies hat sich bisher jedes Mal bewahrheitet<br />

– insbesondere für die Briten, die 1911 New Delhi gründeten.<br />

Die Geschichte des modernen Delhi reicht weit in das 12. Jahrhundert<br />

zurück. Das Kernstück der Stadt wurde von Anagpal Tomar<br />

kreiert, von dem es heißt, er habe Lal Kot gebaut, das als erste<br />

reguläre Verteidigungsarbeit Delhis gilt. Die Chauhan Rajputs<br />

20 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


REPORTAGE DES MONATS<br />

Ruinen der alten Festung von Indraprastha, den ersten Delhi<br />

eroberten Delhi später von den Tomars. Prithviraj der III., bekannt<br />

als Rai Pithora, erweiterte Lal Kot und fügte massive<br />

Mauern und Tore hinzu. Heute sieht man nur noch die Wälle bei<br />

Qutub Minar.<br />

1191 folgten zwei Kämpfe um Delhi. Zunächst gelang es den<br />

Rajputs, sich unter der Führung von Muhammad Ghauri gegen<br />

die afghanische Invasion zu verteidigen, ein paar Monate später<br />

mussten sie sich allerdings ergeben. Nach der Ermordung Ghauris<br />

im Jahr 1206 wurden seine Provinzen, Forts und Monumente von<br />

dem türkischen General Qutub-Ud-Din-Aibak intakt gehalten.<br />

Der Begründer der Sklaven und der Mamulak-Dynastie, auch als<br />

Sultanat bekannt, wurde der erste muslimische Herrscher Delhis.<br />

Er förderte zudem die Konstruktion von Qutub Minar. Sein Nachfolger<br />

Iltutmish war unbestreitbar einer der größten Sultane Delhis.<br />

Nach der Mamulak-Dynastie (1211-1227) folgte die Khilji<br />

Dynastie (1296-1316). Während der Herrschaft von Ala-Ud-Din<br />

Khilji wurde die zweite Stadt Delhis gebaut<br />

– Siri. Heute ist Siri dort lokalisiert,<br />

wo das Siri Fort steht und sich der moderne<br />

Asiad Village Komplex befindet. Die dritte<br />

Stadt Delhi - Tughlaqabad (Ort der Tuglaqs)<br />

- wurde von Tughlaq kurz nach 1320<br />

gegründet. Heute kann man davon allerdings<br />

nur noch sehr wenig sehen. Die<br />

vierte Stadt Delhi - Jahanpanah (Obdach<br />

für die Welt) - wurde 1327 zwischen Lal<br />

Kot und Siri gebaut. Der nächste Sultan,<br />

Firoz Shah, baute 1354 die fünfte Stadt<br />

Delhis - Firozabad (Ort des Firoz).<br />

Den Tughlaqs folgte der zentralasiatische<br />

Turk-Timur, der von der Sayyid Dynastie<br />

abgelöst wurde. Bald folgte die Lodi-Dynastie,<br />

einzige architektonische Errungenschaft<br />

dieser Zeit sind die Gräber, die man<br />

in den Lodi-Gärten sehen kann. Die berühmte<br />

Schlacht von Panipat wurde in<br />

1526 ausgetragen und ist bezeichnend für<br />

den Beginn der Mughal-Herrschaft in Indien,<br />

die für die Historie des Landes von enormer<br />

Nachhaltigkeit war. Babur und Humayun<br />

waren die frühen Moghulherrscher, denen eine<br />

15-jährige Pause folgte mit der Herrschaft des<br />

afghanischen Königs Sher Shah Suri über Delhi.<br />

Er baute das Fort Dinpanah (Obdach für die<br />

Menschen) – die 6. Stadt an den Ufern des<br />

Yamuna, dem heutigen Delhi als Purana Qila<br />

bekannt. Als König Akbar die Herrschaft übernahm,<br />

wurde die Hauptstadt nach Agra verlegt.<br />

Schon 1628 wurde dieses Privileg allerdings<br />

zurück übertragen auf Delhi. Verantwortlich<br />

dafür war der Moghul Shah Jahan. Während<br />

dieser Herrschaft sah Delhi die schönsten Veränderungen<br />

in der Architektur. Neu war die 7.<br />

Stadt Delhis - Shahjahanabad (Ort des Shahjahan).<br />

Dies ist heute das alte Delhi mit dem<br />

Roten Fort und dem Jama Masjid.<br />

In den nächsten Dekaden sah Delhi turbulenten<br />

Zeiten entgegen und sah verschiedene<br />

Dynastien und Herrscher, bis die Briten sich<br />

1803 ihre Macht über Indien sicherten durch<br />

die Einnahme von Delhi. Delhi war auch zentraler<br />

Punkt im ersten Unabhängigkeitskrieg in 1857. Obwohl die<br />

Revolte nicht zu dem erwünschten Ergebnis führte, wurde Delhi<br />

ab diesem Zeitpunkt von den Briten als Dorn in ihren Augen<br />

betrachtet. Sie herrschten von Kalkutta aus, verlegten sich auf<br />

Delhi und konstruierten ab 1911 Neu Delhi. Moderne Gebäude<br />

wurden errichtet, jedoch nur 36 Jahren später erlangte Indien die<br />

Freiheit und die britische Herrschaft war zu Ende.<br />

Es gibt Texte, die davon zeugen, dass Delhi aus einem Zusammenschluss<br />

aus 11 oder mehr Städten besteht. Dies ist durchaus<br />

möglich in Anbetracht der turbulenten Vergangenheit der Stadt.<br />

Glaubwürdige Quellen diesbezüglich sind derzeit allerdings noch<br />

nicht bekannt. Offiziell sind nur sieben der elf Städte bestätigt,<br />

dabei handelt es sich um Qila Rai Pithora, Mehrauli, Siri,<br />

Tughlaqabad, Ferozabad, Dinpanahand und Shahjahanabad.<br />

Es ist die einzigartige Geschichte einer Stadt, die sieben Mal<br />

erbaut worden war und sieben Mal zerstört wurde.<br />

Das Rote Fort in Shahjahanabad<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

21


CINEMA HISTORY<br />

Es war im Jahr 1902<br />

als sich J J Madan die<br />

Filmausstattung eines<br />

Agenten von den Pathé-Brüdern<br />

kaufte<br />

und eine „Bioscope-<br />

Vorführung“ in einem Zelt in Maidan<br />

organisierte. Mit diesem einfachen<br />

Screening wurde der Grundstein für<br />

Kalkuttas Kinoleidenschaft gelegt. Ein<br />

halbes Jahrhundert später sollte internationale<br />

Anerkennung mit Rays<br />

„Pather Panchali“ folgen, in der Zwischenzeit<br />

allerdings gewann die bengalische<br />

Filmindustrie für das indische<br />

Kino enorm an Bedeutung.<br />

22 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong><br />

Dhiren Ganguli war der erste indische<br />

Regisseur, der einen rein bengalischen<br />

Film schuf, der in einem bengalischen<br />

Kino von einer bengalischen Firma<br />

vorgestellt wurde. Bei „Billet Pherat“<br />

(Zurückgekehrter Fremder) handelte<br />

es sich um eine zeitgenössische Gesellschaftsgeschichte,<br />

die mit bengalischen<br />

Schauspielern und einer<br />

bengalischen Filmcrew gedreht wurde.<br />

Der Film verhöhnte die anglisierten<br />

Inder und brachte Sushila Devi den<br />

Beinamen des „indischen Chaplin“<br />

ein. Die 30er und 40er Jahre erwiesen<br />

sich als glorreiche Jahrzehnte. Die<br />

bengalische Industrie erblühte, die<br />

Filmgesellschaft New Theatres wurde<br />

aktiv und Techniker erschienen auf der<br />

Bildfläche, die ihre neu-gelernten Fähigkeiten<br />

im Film unter Beweis stellen<br />

wollten. Unter diesen fand sich auch<br />

Tapan Sinha. Die bengalische Renaissance<br />

war mit Tagore auf ihrem Höhepunkt.<br />

Der Film „Devdas“ basiert auf<br />

einem beliebten bengalischen Roman<br />

von Sarat Chandra Chatterjee. Barua<br />

adaptierte diese Geschichte, führte Regie<br />

und revolutionierte das komplette<br />

Ansehen des indischen sozialen Bildes.<br />

In Bengali spielte Barua die Rolle des<br />

dem Untergang geweihten Devdas, im<br />

Hindi-Remake verkörperte Kundanlal


CINEMA HISTORY<br />

Chhabi Biswas in “Jalsaghar” von Satyajit Ray<br />

Saigal den unsterblichen Helden. Beide<br />

Filme wurden 1935 veröffentlicht<br />

und kanonisierten Barua, K L Saigal<br />

und „Devdas“.<br />

Interessanterweise war das für den jungen<br />

bengalischen Kameramann vor<br />

Ort nicht die letzte Begegnung mit<br />

Devdas. Bimal Roy schuf 1956 seinen<br />

eigenen, sehr erfolgreichen Devdas<br />

mit den Idolen Dilip Kumar und Vyjantimala<br />

in den Hauptrollen. Zuvor war<br />

Bimal Roy 1952 nach Bombay gezogen<br />

und hatte die Firma „Bimal Roy<br />

Productions“ gegründet, welche im<br />

Folgejahr „Do Bigha Zameen“ produzierte.<br />

Roy gewann den Prix Internationale<br />

(1954) bei den Cannes<br />

Filmfestspielen und den Preis für sozialen<br />

Fortschritt beim Karlovey Vary<br />

Film Festival.<br />

Ein Vorgänger der Meister Ray und<br />

Ghatak war der Kameramann Nemai<br />

Ghosh, der 1950 „Chinnamool“ (Der<br />

Entwurzelte) schuf. Der Film basiert<br />

auf dem Trauma der Bengalen nach<br />

der Teilung 1947. Bezeichnenderweise<br />

assistierte der junge Ritwik Ghatak<br />

und spielte in dem Film sogar mit, der<br />

für einige eine dokumentarische Dimension<br />

im Bereich des bengalischen<br />

Pol-Kinos einnimmt.<br />

1954 war Ray in Kalkutta soweit, mit<br />

„Pather Panchali“ (Lied der Straße)<br />

Kinogeschichte zu schreiben. Ray wurde<br />

mit internationalem Erfolg überschüttet,<br />

blieb aber in Bengalen, um<br />

dort weiterhin bengalische Filme zu<br />

machen. „Er war moralisch und künstlerisch<br />

verpflichtet, Filme zu schaffen,<br />

die ihre Wurzeln in unserer Provinz<br />

haben“, sagten einst Zeitzeugen über<br />

ihn. Er war sehr aufmerksam, weise<br />

und vorsichtig: „Es gibt keinen Grund,<br />

warum wir das Interesse der Fremden<br />

am Orient nicht nutzen sollten, das<br />

heißt aber nicht, dass wir uns an ihre<br />

falsche Vorstellung unserer Exotik verkaufen<br />

müssen. Eine Vielzahl an Vorurteilen<br />

gegenüber unserem Land<br />

müssen ausgeräumt werden. Aus cineastischer<br />

Sicht mag es einfacher sein,<br />

diese Vorurteile zu bedienen, anstatt<br />

sie zu zerstören“, sagte Ray 1958 in<br />

einem Interview.<br />

Am 9. August 1958 wurde der junge<br />

Soumitra Chatterjee für seinen Film<br />

„Apur Sansar“ mit dem Dadasaheb<br />

Phalke Award beehrt, vergeben vom<br />

Präsidenten Indiens. Soumitra Chatterjee<br />

schaute unerschrocken in die Kamera<br />

und zurück in die Vergangenheit:<br />

„Es war mein erster Dreh, die Szene<br />

zeigt den arbeitslosen Apu, der verzweifelt<br />

nach Arbeit sucht... am Ende<br />

gibt er auf. Er kehrt zurück in seine<br />

Wohnung, nimmt seine Flöte und beginnt<br />

zu spielen“. Soumitra Chatterjee<br />

wurde nach diesem Debüt mit „Apur<br />

Sansar“ (Apus Welt) Rays Alter Ego,<br />

spielte in 15 Feature-Filmen und zwei<br />

Kurzfilmen. Der Schauspieler bewies<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

23


CINEMA HISTORY<br />

sich mit vielfältigen Filmen wie<br />

„Abhijaan“ (Bewegung), „Ashani Sanket“<br />

(Ferner Donner), „Jay Baba Felunath“<br />

(Gegrüßt seiest Du Saint<br />

Felunath), „Aranyer Din Raatri“<br />

(Tage und Nächte im Wald), „Shakha<br />

Proshakha“ (Generationen) und vielen<br />

anderen Werken.<br />

Mit Blick auf die 50er und 60er sagt<br />

Chatterjee: „Als ich in der Filmindustrie<br />

anfing, stand diese in ihrer vollen<br />

Blüte. Ray / Ghatak / Sen waren bereits<br />

voll etabliert. Tapan Sinha produzierte<br />

einige seiner Meisterwerke wie<br />

„Kabuliwallah“ (Mann aus Kabul),<br />

„Kshudita Pashan“ (Verletzter Stein),<br />

„Hansuli Banker Upakatha“ (Hansuli<br />

Bankers kurze Geschichte) und<br />

„Jhinder Bandi“ (Gefangener des Lebens).<br />

Ajoy Kar schuf „Saptapadi“<br />

und „Saat Packe Badha“, während<br />

Tarun Majumdar und Asit Sen weltweit<br />

für Furore sorgten. Dies gelang<br />

ihnen mit „Deep Jwele Jai“, „Balika<br />

Bodhu“ (1967), „Dadar Kirti“ 1980,<br />

„Sansar Seemante“ (1975),<br />

„Ganadevle“ (1977), mit dabei Rays<br />

„Aparajito“ (Ungeschlagen),<br />

„Jalsaghar“ (Musizierzimmer) und<br />

„Parash Pathar“ (Goldstein). Ghataks<br />

„Ajantrik“ (Der Unmechanische),<br />

„Subornarekha“ und „Meghe Dhake<br />

Taara“ (Wolkenverhangener Stern)<br />

hatten landesweiten Einfluss auf die<br />

Kinogänger. Dies waren aufregende<br />

Zeiten.“<br />

Spät kam Tapan Sinhas Reaktion auf<br />

die Stimmung. Sinha trat 1946 den<br />

Indus bei, als es zu einer sozialen Stigmatisierung<br />

bei Filmkarrieren kam.<br />

Unbeirrt machte er beim New Theatres<br />

und 1940 in England bei den<br />

Pioneer Studios weiter. Bei seiner<br />

Rückkehr nach Indien merkte er,<br />

welch reiche Tradition in der bengalischen<br />

Literatur steckt und dass es<br />

dort keinen Mangel an Themen gibt.<br />

Tapan Sinhas Beitrag lag darin, unvergessene<br />

Filme wie „Atithee“, „Atanka“,<br />

„Apanjan“ und „Bancharamer Bagan“<br />

zu verwirklichen. Hrishikesh Mukherjee<br />

nahm Tapan Sinhas sehr beliebten<br />

„Galpo Holeo Satyi“ (Die Geschichte,<br />

die wahr wurde) und machte daraus<br />

„Bawarchi“ (Der Koch). In diesen glorreichen<br />

Zeiten des bengalischen Kinos<br />

sagte die Ikone Dilip Kumar zu, für<br />

einen Bruchteil seiner üblichen Gage<br />

in der Hauptrolle in „Sagina Mahto“ zu<br />

spielen. Vyjantimala und Ashok Kumar<br />

lieferten gediegene Auftritte in<br />

Sinhas „Hatey Baajaarey“ (basierend<br />

auf Bonophuls Geschichte) Der kleine<br />

Tinku Thakur und Chhabi Biswas aus<br />

R N Tagores „Kabuliwala“ werden für<br />

immer in den Herzen der Menschen<br />

überleben. Tapan Sinha ist heute immer<br />

noch hochgelobt und wird von den<br />

modernen Regisseuren wie Buddha,<br />

Gautam Ghosh, Rituparno Ghosh zu<br />

den besten Filmemachern Indiens gezählt.<br />

Madhabi Mukherjee in “Charulata”<br />

24 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


CINEMA HISTORY<br />

Szene aus Tapan Sinhas “Galpo Holeo Satyi”<br />

Madhabi Mukherjee, die die Ehre hatte,<br />

mit Ray, Ghatak und Sen zu arbeiten,<br />

hat ihre eigenen Beobachtungen<br />

zu den drei Meistern angestellt. Mit<br />

Mrinal Sen lernte sie das Schauspiel<br />

und wurde zu der Verkörperung der<br />

Dramatik. Mit Ghatak verbindet sie<br />

seine Ungeduld gegenüber dem konventionellen<br />

Diktat. Als Beispiel fügt<br />

sie den schnellen Wechsel der Totalen<br />

in eine Nahaufnahme an. Er sagte, die<br />

Kamera muss seine Geschichte vermitteln,<br />

tragen und sich seinen Regeln<br />

beugen. Über Ray und „Charulata“<br />

sagt sie, dass ihre einzige Aufgabe<br />

darin bestand, Rays Anweisungen zu<br />

folgen. Ray erkundet gerne Emotionen<br />

und sucht das tiefe psychologische<br />

Verständnis im historischen<br />

Porträt. So gab er dem Kino ganz außergewöhnliche<br />

Frauenporträts.<br />

„Charulata“ wurde mit viel Intelligenz<br />

und Feingefühl von Madhabi Mukherjee<br />

verkörpert. Er selbst betrachtet dies<br />

als seinen besten Film. Für<br />

Madhabi ist die<br />

Rolle der Mrinal<br />

(in Purnendu<br />

Pattreas „Streer<br />

Patra“) von ähnlich<br />

wichtiger Bedeutung.<br />

Die<br />

Zeilen „Ich werde<br />

nicht in das<br />

Makhan Baral<br />

Haus Nummer 27<br />

zurückgehen...<br />

Ich habe keine<br />

Angst mehr vor<br />

den dunklen Straßen“<br />

verfolgten<br />

sie lange Zeit in<br />

ihrem Leben. Später<br />

sagte Madhabi<br />

Mukherjee: „Eine<br />

Menge Frauen<br />

fühlten sich als<br />

Mrinal, konnten<br />

sich aber nicht in<br />

der Form ausdrücken.<br />

Dadurch,<br />

dass Mrinal diesen<br />

Stimmen Ausdruck<br />

verlieh,<br />

wurde sie zum Leben<br />

erweckt.“<br />

Während zeitgenössische Filmemacher<br />

sich nicht mehr an den alten Ikonen<br />

orientieren, hinterfragt Buddha<br />

sogar das Vermächtnis von Ray an<br />

seine Gefolgsleute, abgesehen von seiner<br />

brillanten Handwerkskunst. Govind<br />

Nihalini sagt: „Da hier ein<br />

humanistischer Ansatz ist und eine<br />

große Feinfühligkeit gegenüber der<br />

menschlichen Beschaffenheit,<br />

werden<br />

diese Filme<br />

immer gewisse Relevanz<br />

haben. Er war<br />

niemals im Zwang,<br />

zu schneiden oder<br />

künstliches Tempo<br />

über die Geschichte<br />

zu stülpen. Hier waren<br />

sehr seichte Qualitäten,<br />

auch wenn<br />

man nicht von<br />

einem langsamen<br />

und mühsamen<br />

Kunstfilm sprechen<br />

kann. Er hatte diese Qualitäten in seinem<br />

Schnitt, dem Rhythmus und der<br />

Musikqualität.“<br />

Der Filmemacher Aparna Sen stellt<br />

heute klar: „Ich habe Ray nicht bewusst<br />

kopiert oder nachgemacht, allerdings<br />

hat er mich definitiv beeinflusst“.<br />

Gautam Ghosh zollte dem Filmemacher<br />

cineastischen Tribut mit seiner<br />

Regiearbeit zu „Abar Aranye“, einer<br />

Erweiterung von Rays „Aranye Din<br />

Ratri“. Rituparno Ghosh, der viel später<br />

erschien, glaubt durch das wiederholte<br />

Schauen von Rays Filmen das<br />

Kino verstanden zu haben. Satyajit<br />

Ray und „Pather Panchali“ sind weiterhin<br />

für das bengalische Kino Referenzpunkte.<br />

Wie Mrinal Sen sind viele<br />

Filmlisten der Überzeugung,<br />

„Aparojito“ sei sein bester Film, aber<br />

Ray ist der Überzeugung jeder hat da<br />

seine eigene Leidenschaft.<br />

Ray sagte selbst: „Der indische Filmemacher<br />

muss sich dem Leben und der<br />

Realität zuwenden..“ und mit den verschiedensten<br />

Filmen wie die Apu Trilogie,<br />

„Devi“, „Jalsaghar“, „Charulata“,<br />

„Mahanagar“ (Die Metropole),<br />

„Abhijaan“, „Parash Pathar“, „Teen<br />

Kanya“ (Drei Mädchen), „Aranye Din<br />

Ratri“, „Shatranj ke Khiladi“ (Die<br />

Schachspieler), „Ghare Baire“ (Innen<br />

Aussen), „Agantuk“ (Der Fremde),<br />

„Ganashatru“ (Feind der Menschen),<br />

„Goopy Gyne Bagha Byne“ und „Joy<br />

Baba Felunath“ wurden stilistische<br />

Meisterwerke geschaffen.<br />

Fortsetzung folgt....<br />

Rabindranath Tagore, dessen Stories oftmals Vorlage vieler<br />

Bengali-Filme war, mit Albert Einstein<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

25


GOLDEN GIRLS<br />

Sie hat weder einen familiären Hintergrund in Bollywood, noch eine Schauspielaus–<br />

bildung; dennoch hat sie das indische Kino mit ihrem Debütfilm „Bobby“ 1973 erobert.<br />

Die einzige Schule, die das schauspielverrückte Mädchen durchging, trug den großen Namen<br />

Raj Kapoor, der sie in das Schauspiel einführte. Jahre später, auf ihren Erfolg angesprochen,<br />

sagte dieses Mädchen: „Die Summe von dem, was ich als Schauspielerin<br />

heute bin, was ich bin, das ist Raj Kapoor.“<br />

„Bobby“ wurde nach „Mera Naam Joker“ veröffentlicht,<br />

der Raj Kapoor beinahe an den Rand des Bankrotts gebracht<br />

hatte. Doch im Gegensatz dazu „Bobby“ verkaufte<br />

sich damals auf dem Schwarzmarkt für 150 Rupien pro<br />

Ticket, ein reguläres Kinoticket kostete lediglich 5 Rupien.<br />

Es ist also nicht überraschend, dass Raj Kapoor mit einem<br />

Schlag zurück war. Der Grund für diesen filmischen Erfolg<br />

war 16 Jahre alt und hörte auf den Namen Dimple Kapadia.<br />

Dimple Kapadia hatte ein unschuldiges Gesicht und markante<br />

Gesichtszüge. In ihrer ersten Rolle sieht man sie mit<br />

nassen, bemehlten Händen die Tür öffnen, suggerierend,<br />

dass sie indisches Brot „Roti“ backe. Bei dem Versuch,<br />

ihre Haare zu ordnen, verteilt sie das Mehl in ihrem Haar.<br />

An diese Szene kann sich das Publikum auch heute noch<br />

erkennen. Ihr Auftritt im Badeanzug heizte die Szene an.<br />

Dimple Kapadia wurde schon bald als Sex Symbol gefeiert,<br />

bevor sie aber weitere Angebote bekam, heiratete sie den<br />

Filmstar Rajesh Khanna. Zu diesem Zeitpunkt träumte jedes<br />

Mädchen davon, denn Rajesh Khanna galt als absoluter<br />

Traummann. In der Ehe gab es später noch turbulente Zeiten,<br />

als Dimple ihre Rückkehr ins Schauspiel anstrebte. Bevor sie<br />

sich trennten, bekamen sie zwei Töchter: Twinkle und Rinki.<br />

Twinkle ist heute die Frau von Akshay Kumar und eine<br />

bekannte Schauspielerin.<br />

Nach der Trennung von Rajesh Khanna bekam Dimple eine<br />

Rolle in Ramesh Sippys „Saagar“ (1984) angeboten.<br />

„Saagar“ feierte im August 1985 Premiere und beinhaltete<br />

zahlreiche umstrittene Szenen mit Dimple Kapadia, darunter<br />

auch die, in der sie für einen Sekundenbruchteil oberkörperfrei<br />

zu sehen ist. Der Film war bei den Kritikern ein Erfolg<br />

und als offizieller Beitrag für die Oscars eingereicht worden.<br />

Kapadias Darstellung als Mona D'Silva, einer junge Frau aus<br />

26 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


GOLDEN GIRLS<br />

Goa, die hin- und<br />

hergerissen ist<br />

zwischen ihrem<br />

Freund (Kamal<br />

Hassan) und ihrem<br />

Mann, den sie<br />

liebt (Rishi Kapoor),<br />

brachte ihr<br />

den Award als beste<br />

Schauspielerin<br />

bei den Filmfare<br />

Awards. „Saagar“<br />

war in vielerlei<br />

Hinsicht ein Loblied<br />

auf ihre<br />

Schönheit. Sie sah<br />

atemberaubend<br />

aus, kastanienbraunes<br />

Haar, ein<br />

klassisches Gesicht,<br />

tiefliegende<br />

Augen und eine<br />

Aura der Sinnlichkeit.<br />

Es war mehr<br />

als deutlich: Sie<br />

war wieder zurück<br />

zu Hause.<br />

Einige vernachlässigbare<br />

Filme später<br />

erschien sie in<br />

Feroz Khans<br />

„Janbaaz“ (1986).<br />

Der Film erzählt<br />

die Geschichte<br />

eines Mannes, der<br />

im Kampf mit der<br />

Drogenproblematik<br />

steht. Mehr als<br />

alles andere wurde<br />

der Film für seine<br />

heiße Liebes-<br />

Dimple Kapadia<br />

szene zwischen Dimple und Anil Kapoor bekannt. Die<br />

beiden tauschten einen vollen Kuss aus, etwas, was für das<br />

Goa-Kino der damaligen Zeit nicht üblich war. 1987 spielte<br />

sie in Mahesh Bhatts Drama „Kaash“ (Vielleicht). Dimple<br />

und Jackie Shroff brillierten als entfremdetes Paar, das in<br />

einem erbitterten Rechtsstreit steckt, als der einzige Sohn an<br />

Leukämie erkrankt. Dies führt sie wieder zusammen und sie<br />

verbringen die letzten Monate des Lebens des Sohnes gemeinsam.<br />

Bis dahin wurde sie oft auf ihr Aussehen reduziert<br />

und ihr Schauspieltalent vernachlässigt, doch mit<br />

„Kaash“ änderte sich dies. Dimple sagte später selbst: „Dies<br />

war die größte schauspielerische Herausforderung meiner<br />

Karriere.“<br />

Bhatt sagte andererseits,<br />

dass er die<br />

Rolle mit Dimple<br />

besetzte, aufgrund<br />

ihrer eigenen Erfahrungen<br />

als Mutter<br />

und während<br />

des Drehs bemerkte<br />

er, dass sie „der<br />

nackten Wahrheit<br />

näher und näher<br />

kam. Bis zu dem<br />

Punkt an dem es<br />

keinen Unterschied<br />

mehr gab<br />

zwischen Dimple<br />

und Pooja, dem<br />

Charakter, den sie<br />

spielte. Sie wurde<br />

zu der Figur.“ Kapadias<br />

Auftritt als<br />

Pooja wurde von<br />

den Kritikern<br />

hochgelobt. Eine<br />

bekannte Publikation<br />

schrieb:<br />

„Dimple zeigte immense<br />

Kraft als<br />

Darstellerin. Dies<br />

muss eine ihrer<br />

besten Darstellungen<br />

sein.“ Und das<br />

war es auch.<br />

Subhash Ghais<br />

„Ram Lakhan“<br />

(1989) mit Anil<br />

Kapoor, Jackie<br />

Shroff und Madhuri<br />

Dixit belebte ihre<br />

Karriere wieder<br />

nach Flopps wie<br />

„Kabza“, „Batwara“, „Pyar Ke Naam Kurbaan“. In den<br />

90ern schlug sie einen anderen Kurs ein. Sie wandte sich<br />

dem Arthouse-Kino zu, es folgte „Drishti“ (1990), ein<br />

Ehedrama unter der Regie von Govind Nihalani, mit Dimple<br />

und Shekhar Kapoor in den Hauptrollen. Sie wurde für<br />

ihre Leistung mit einem Award ausgezeichnet und ihre<br />

Darstellung wurde enorm gewürdigt.<br />

Anschließend erschien Gulzars „Lekin“ (1993). Hier spielte<br />

sie einen unsteten Charakter namens Reva. Dimple entwickelte<br />

sich weiter von der Leinwandschönheit zu einer<br />

ernstzunehmenden Schauspielerin. Gulzar sagte später, um<br />

ihren Charakter glaubwürdiger zu machen, erlaubte er Dim-<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

27


GOLDEN GIRLS<br />

Dimple Kapadia und Kamal Hassan in “Saagar”<br />

ple während des Drehs nicht zu blinzeln, um so einen<br />

„endlosen, fixierenden Blick“ einzufangen, der ein Gefühl<br />

des Surrealen vermitteln sollte. Der Film war sowohl an<br />

den Kinokassen als auch bei den Kritikern erfolgreich.<br />

Auf „Lekin“ folgte „Rudaali“ (Das professionelle Klageweib),<br />

unter der Regie von Kalpana Lajmi im Jahr 1993.<br />

Sie gewann den National Film Award als beste Schauspielerin<br />

für die Darstellung in diesem Drama. Kapadia spielte<br />

den Charakter der Shanichari, einer<br />

einsamen, verarmten Dörflerin,<br />

die in ihrem Leben aus<br />

Unglück und Tiefschlägen niemals<br />

weinte und jetzt mit dem<br />

Beruf als professionelles Klageweib<br />

konfrontiert wird. Diese Rolle<br />

war absolut entglorifizierend<br />

und weit entfernt von ihrem Ruf<br />

als Sex Symbol. Bei der Auszeichnung<br />

mit dem Award wurde ihre<br />

Darstellung als „überzeugende Interpretation<br />

des Trübsals einer einsamen<br />

Frau innerhalb einer<br />

grausamen Gesellschaft“ bezeichnet.<br />

Im selben Jahr erhielt sie ihren<br />

dritten Filmfare Award als<br />

beste Schauspielerin und wurde<br />

mit weiteren Auszeichnungen geehrt.<br />

Ihre Darstellung ging als<br />

Klassiker in die Filmgeschichte<br />

ein, und das zu recht.<br />

Dimple blieb weiterhin in der Arthouse-Szene<br />

aktiv mit dem Film<br />

„Gardish“ von Priyadarsan, in dem<br />

sie die Rolle einer Straßenprostituierten<br />

spielte. Ihre Darstellung etablierte<br />

sie als ernstzunehmende<br />

Schauspielerin, die sich mit anspruchsvollen<br />

Rollen auseinandersetzte.<br />

Sie setzte dieses<br />

Experimentieren mit verschiedenen<br />

Charakteren weiter fort.<br />

Von Mrinal Sens „Antareen“ und<br />

Farhan Akhtars „Dil Chahta Hai“,<br />

über Somnath Sens amerikanischer<br />

Produktion „Leela“ hin zu „Pyar<br />

Mein Twist“ (Twist in der Liebe)<br />

mit Rishi Kapoor, „Being Cyrus“,<br />

„Tum Milo To Sahi“ (Sie müssen<br />

sich wenigstens treffen) und<br />

„Dabangg“ - Dimple hat eine Vielfalt<br />

an Rollen abgedeckt. Vom Sex<br />

Symbol zur ernsthaften Schauspielerin<br />

mit der Fähigkeit, Emotionen zu vermitteln, hat sie sich<br />

in den 40 Jahren ihrer Karriere bewiesen.<br />

Sie hat das indische Kino sowohl mit Schönheit als auch<br />

Grazie ebenso bereichert, wie mit ihrem ikonenhaften Schauspiel.<br />

Dimple Kapadia lebt und arbeitet heute in Mumbai,<br />

erfreut sich ihres Alters und kommt ihren sozialen Verpflichtungen<br />

nach. Sie ist wahrhaftig ein Golden Girl des indischen<br />

Kinos.<br />

Dimple Kapadia in “Rudaali”<br />

28 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

29


FILMFESTIVALS<br />

Vom 15. August bis zum 19. August<br />

<strong>2012</strong> findet das Indische Filmfestival<br />

(IFF) Berlin <strong>2012</strong> statt.<br />

Während des Festivals werden insgesamt<br />

über 40 Filme gezeigt, die<br />

sich in die Sektionen „Bollywood“,<br />

„Regional Cinema“, „Indian Classics“,<br />

„Retrospective Yash<br />

Chopra“ und „Shorts & Documentaries“<br />

aufteilen werden. Veranstalter<br />

des Filmfestivals ist <strong>BNA</strong><br />

GERMANY® mit Unterstützung<br />

des Berliner Babylon und der indischen<br />

Botschaft Berlin.<br />

So werden unter anderem Filme wie „Paan Singh<br />

Tomar“, „The Dirty Picture“, „Delhi Belly“, „Azaan“,<br />

„Singham“, „Inshallah Football“, „O'Maria“,<br />

„Laptop“, „Adaminte Makan Abu“ und „Gangs Of<br />

Wasseypur“ gezeigt. Der indische Erfolgsregisseur<br />

und dreifache National Award-Gewinner Madhur<br />

Bhandarkar hat seine Anwesenheit auf dem Filmfestival<br />

bereits bestätigt. Er wird während des Festivals<br />

exklusiv mit einem 15-minütigen Trailer einen ersten<br />

Blick auf seinen neusten Film „Heroine“ gewähren, in<br />

welchem Kareena Kapoor und Arjun Rampal in den<br />

Hauptrollen zu sehen sein werden. Wie er uns gegenü-<br />

30 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


FILM FESTIVALS<br />

ber mitteilte, wird er auch versuchen, die Hauptdarsteller<br />

mit in die Hauptstadt zu bringen, um mit ihnen<br />

zusammen den Film vorzustellen und zu promoten.<br />

Madhur Bhandarkar gewann bereits drei National<br />

Awards, für seine Filme „Chandni Bar“ (2001), „Page<br />

3“ (2005) und „Traffic Signal“ (2007). Er ist bekannt<br />

für seine sehr gesellschaftskritischen Filme. „Heroine“<br />

befasst sich mit dem Leben, Aufstieg und Niedergang<br />

einer Bollywood-Schauspielerin, gewährt dem Zuschauer<br />

einen tiefen Blick hinter die Kulissen des<br />

Glitzers und Glamours Bollywoods und zeigt auf schonungslose<br />

Art und Weise die Höhen und Tiefen einer<br />

Schauspielerin in der Hindi-Filmindustrie. Zu den<br />

Highlights des Festivals werden neben der Eröffnungsfeier<br />

eine Bollywood-Filmpremiere mit Rotem Teppich<br />

und die Bekanntgabe der Gewinner der 9. Annual<br />

Central European Bollywood Awards (ACEBAs) zählen.<br />

Ein vielseitiges Bühnenprogramm, auf welchem<br />

unter anderem auch Lamira Faro mit ihren Tänzerinnen<br />

auftreten wird, wird Bestandteil der Events sein.<br />

Ein bunter indischer Bazaar mit indischer Handwerkskunst,<br />

traditioneller indischer Kleidung, indischem<br />

Schmuck und indischem Essen runden, zusammen mit<br />

Info-Ständen verschiedener indischer Vereine und<br />

Tourismus-Boards, das Festival ab und sorgen für den<br />

indischen Flair während des Festivals.<br />

Weitere Infos zum Festival und zum Programm finden<br />

Sie unter:<br />

http://www.indian-film-festival.com<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

31


32 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


HINDI SONGS<br />

Song: Jabse Mere Dil Ko<br />

Film: Teri Meri Kahaani (<strong>2012</strong>)<br />

Sänger: Sonu Nigam, Sunidhi Chauhan<br />

Jabse mere dil ko uff<br />

Tujhpe marna aa gaya<br />

Sabko chehre padhna aa gaya<br />

Sabko iss shehar mein chehre padhna aa gaya<br />

Jabse mere dil ko tujhpe marna aa gaya<br />

Refrain:<br />

Toh aa aa aa aa bhi ja<br />

Na na nazrein chura<br />

Yeh zamana bhi dekhe zara<br />

Arrey re re re..<br />

Khullam khullam mushkura<br />

Zulf jhatak ke aa zara<br />

Main hi main hoon aur bas, tu hi tu<br />

Aa gup-chup gup-chup ab nahin<br />

Chup chup chup ab nahin<br />

Chhidne do ab khul ke guftagu<br />

Khwaabon mein mujhko yakeen ab karna aa gaya<br />

Sabko iss shehar mein chehre padhna aa gaya<br />

Refrain<br />

Seekh hai ya tehzeeb hai<br />

Aji sharam bhi koi cheez hai<br />

Nazrein jhukaane mein hai ik adaa<br />

Bas yahi nakhre hai tere<br />

Hosh udaa de hai mere<br />

Meri nahin hain iss mein kuch khata<br />

Pyaar kar di toh phir kyun darna aa gaya<br />

Sabko iss shehar mein chehre padhna aa gaya<br />

Refrain<br />

Jabse mere dil ko uff<br />

Tujhpe marna aa gaya<br />

Sabko chehre padhna aa gaya<br />

Sabko iss shehar mein chehre padhna aa gaya<br />

Jabse mere dil ko tujhpe marna aa gaya<br />

Seit mein Herz, oh,<br />

Gelernt hat wegen Dir zu sterben,<br />

Jeder lernte Gesichter zu lesen.<br />

Jeder in dieser Stadt<br />

Lernte Gesichter zu lesen.<br />

Refrain:<br />

Also, komm, komm, komm.<br />

Wende den Blick nicht ab,<br />

Lass es auch diese Welt sehen...<br />

Oh, lächle frei,<br />

Wirf dein Haar<br />

Zurück und komm,<br />

Es geht nur um mich und nur um dich.<br />

Versteck dich jetzt nicht,<br />

Nicht mehr schweigend verstecken,<br />

Lass die Worte frei sprudeln,<br />

Ich habe gelernt an meine Träume zu glauben,<br />

Jeder in dieser Stadt lernte Gesichter zu lesen...<br />

Refrain<br />

Steckt in dir Etikette oder der Drang zu lernen?<br />

Der Bezug ist auch schon was.<br />

Es gibt einen Stil im sich verbeugenden Blick.<br />

Es sind all deine Flirts,<br />

Die mich alles vergessen lassen.<br />

Darin liegt nicht mein Fehler.<br />

Wenn ich liebte, warum sollte ich Angst haben,<br />

Jeder in dieser Stadt lernte Gesichter zu lesen...<br />

Refrain<br />

Seit mein Herz, oh,<br />

Gelernt hat wegen Dir zu sterben,<br />

Jeder lernte Gesichter zu lesen.<br />

Jeder in dieser Stadt<br />

Lernte Gesichter zu lesen.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

33


HINDI SONGS<br />

Song: Pareshan (Remix)<br />

Film: Ishaqzaade (<strong>2012</strong>)<br />

Sänger: Shalmali Kholgade, Abhijeet<br />

Naye naye naina mere dhoondhe hain<br />

Darbadar kyun tujhe<br />

Naye naye manzar yeh takte hai<br />

Iss kadar kyun mujhe<br />

Zara zara phoolon pe<br />

Jhadne laga dil mera<br />

Zara zara kaanton se<br />

Lagne laga dil mera<br />

Main pareshaan pareshaan pareshaan<br />

Aatishein woh kahaan<br />

Main pareshaan pareshaan pareshaan<br />

Ranjishein hai dhuan haan<br />

Gash kha ke galiyan,<br />

mudne lagi hain, mudne lagi hain<br />

Raahon se teri, judne lagi hain, judne lagi hain<br />

Chaubare saare yeh meelon ke maare se<br />

Poochhe hain tera pata<br />

Zara zara chalne se<br />

thakne laga hai dil mera<br />

Zara zara udne ko<br />

karne laga dil mera<br />

Main pareshaan pareshaan pareshaan<br />

Dilkashi ka samaa<br />

Main pareshaan pareshaan pareshaan<br />

Khwahishon ka samaa<br />

Be-baat khud pe,<br />

marne lagi hoonMarne lagi hoon<br />

Bebaak aahein, bharne lagi hoon<br />

Bharne lagi hoon<br />

Chaahat ke chheente hain,<br />

khaare bhi meethe hain<br />

Main kya se kya ho gayi<br />

Zara zara fitrat<br />

badalne laga dil mera<br />

Zara zara kismat se<br />

ladne laga dil mera<br />

Kaisi madhoshiyan. Mastiyan, mastiyan<br />

Main pareshaan pareshaan pareshaan<br />

Aatishein woh kahaan<br />

Main pareshaan pareshaan pareshaan<br />

Ranjishein hai duan haan<br />

Meine Augen sind wie neu,<br />

Warum suchen sie überall nach Dir.<br />

Warum schauen mich diese<br />

Neuen Szenarien derart an.<br />

Mein Herz hat angefangen ,<br />

Langsam auf Blumen zu rieseln.<br />

Mein Herz hat begonnen ,<br />

Dornen als Liebe zu empfinden.<br />

Ich bin verstört, durcheinander,<br />

Wo bleibt das Feuerwerk?<br />

Ich bin verstört, durcheinander,<br />

Die Feindseligkeit ist in Rauch aufgegangen.<br />

Die Straßen verschwimmen,<br />

Haben begonnen sich zu drehen.<br />

Sie haben sich mit deinen Wegen verknüpft,<br />

All diese Kreuzungen, als wären sie der Distanz Müde, fragen<br />

nach deiner Adresse.<br />

Mein Herz hat begonnen ,<br />

Des Laufens müde zu werden.<br />

Mein Herz möchte davonfliegen,<br />

Nach und nach.<br />

Ich bin verstört, durcheinander,<br />

Es ist ein Wetter der Lieblichkeit.<br />

Ich bin verstört, durcheinander,<br />

Es ist ein Wetter der Wünsche.<br />

Ohne Grund habe ich begonnen,<br />

Mich zu lieben, mich in mich zu verlieben.<br />

Ich habe begonnen<br />

Offen zu seufzen, frei.<br />

Dies sind Tropfen der Liebe,<br />

Trotz des Salzes,<br />

Fühlt es sich so süß an, was aus mir wurde.<br />

Mein Herz hat begonnen,<br />

Seine Absichten zu ändern.<br />

Mein Herz hat angefangen,<br />

Gegen das Schicksal zu kämpfen.<br />

Welch Vergiftungen. Freude, Freude.<br />

Ich bin verstört, durcheinander,<br />

Wo bleibt das Feuerwerk?<br />

Ich bin verstört, durcheinander,<br />

Die Feindseligkeit ist in Rauch aufgegangen.<br />

34 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


HINDI SONGS<br />

Song: Anjaana Anjaani<br />

Film: Anjaana Anjaani (2010)<br />

Sänger: Nikhil D'Souza &<br />

Monali Thakur<br />

Iss Taraf Jo Hai, Udaasi<br />

Iss Taraf Bhi Hai, Zara Si<br />

Dil Ki Raahon Ke Do Ajnabi<br />

Refrain:<br />

Anjaana Kehne Ko Hi Tha<br />

Mera Tha Woh Jo Bhi Tha -- Anjaani<br />

Hai Magar Nahi Ke Tu<br />

Hai Yahin Kahin<br />

Jab Se Jaana Ke Ab Na Jaana Hai<br />

Phir Kabhi Bhi Tujhe<br />

Chahaton Se Kinara Kar Liya<br />

Jab Se Socha Ke Ab Na Sochenge<br />

Phir Kabhi Bhi Tumhe<br />

Dil Ne Koi Bahana Kar Diya<br />

Ho Mere Tumhare Darmiyan Mein<br />

Jo Baatein Hui Nahi Hain<br />

Kabhi Dua Mein, Kabhi Zubaan Mein<br />

Kyun Tumne Kahin Nahi Hain<br />

Kehne Ko Toh Kya Nahin Hai<br />

Dar Pe Har Khushi Khadi Hai<br />

Phir Bhi Kyun Lag Rahi Hai Kami<br />

Refrain<br />

Ae Mere Khuda. Door Kya Ho Rahi Hai Subah?<br />

Mil Gayi Mujhe, Mil Gayi Tujhe Wahan<br />

Jeenay Ki Phir Wajah<br />

Tu Jo Keh De Toh Manzilein<br />

Mil Jaayein Yoon Aaj Phir Hume<br />

Tere Mere Yeh Raaste<br />

Lag Jaaye Yoon Aaj Phir Gale<br />

Mil Bhi Tu Tere Phiraane<br />

Daudti Hoon Uss Kinare<br />

Hai Jahan Pe Mera Ab Jahan<br />

Refrain (2x)<br />

Die Traurigkeit der einen Seite,<br />

Liegt auch auf der anderen.<br />

Zwei Fremde auf dem Pfad des Herzens.<br />

Refrain:<br />

Der Fremde sollte nur sagen,<br />

Er sei mein, was er auch sei, Fremder.<br />

Aber das bist du nicht.<br />

Du bist nur irgendwo hier.<br />

Nachdem ich erfuhr,<br />

Du müsstest nie gehen,<br />

Hielt ich mich der Liebe fern.<br />

Da ich dachte, ich würde nicht mehr<br />

An dich denken,<br />

Erfand mein Herz Entschuldigungen.<br />

Zwischen dir und mir,<br />

Das Unausgesprochene.<br />

Im Gebet, in Worten,<br />

Warum hast du es nie gesagt.<br />

Zu sagen, was nicht da ist?<br />

Das Glück klopft an die Tür,<br />

Warum fühle ich mich nah am Verlust.<br />

Refrain<br />

Oh mein Gott. Ist der Morgen noch fern?<br />

Ich fand dich dort. Ich fand den Grund,<br />

Wieder zu leben.<br />

Wenn du sagst wir werden<br />

Das Ziel heute erreichen,<br />

Dein und mein Weg<br />

Wird verschmelzen zu einem.<br />

Du triffst mich, dich zu finden.<br />

Ich laufe dem Ende entgegen,<br />

Wo jetzt meine Welt liegt.<br />

Refrain (2x)<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

35


36 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong><br />

COVER STORY


COVER STORY<br />

Sein Debüt-Film aus dem Jahr 1988 „Biwi Ho To Aisi“ ist mittlerweile ein nahezu<br />

vergessener Film. Man sah Salman Khan dort in der Rolle des Jungen von<br />

nebenan und neben Rekha und Farooque Sheikh. Auf diese kleine Nebenrolle<br />

folgte eine Rolle in Sooraj Barjatyas „Maine Pyar Kiya“ (1989). Dieser Film<br />

wurde zum absoluten Renner an den Kinokassen Indiens. Plötzlich war Salman<br />

Khan, gemeinsam mit der Hauptdarstellerin Bhagyashree Patwardhan, ein Star.<br />

Das war vor über 20 Jahren. Und heute, 85 Filme später ist Salman Khan nach<br />

einigen Hochs und Tiefs noch immer einer der Kings Of Bollywood<br />

und erfolgreich im Geschäft.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

37


Während Bhagyashree nach „Maine Pyar Kiya“ eine<br />

Familie gründete und sich vom Filmgeschäft abwandte,<br />

machte Salman weiter. Zu dieser Zeit hatte sich Aamir<br />

Khan erst mit einem Film ins Bewusstsein des Zuschauers<br />

gespielt und von Shahrukh Khan war noch keine<br />

Rede. Die vorherrschenden Schauspieler jener Zeit waren<br />

Anil Kapoor, Sanjay Dutt, Sunny Deol und Jackie<br />

Shroff. Die Zyniker und einige Kritiker bezeichneten<br />

damals Salman Khan als „One Film Wonder“, doch er<br />

belehrte sie eines besseren…<br />

Salman Khan ist der älteste Sohn von Drehbuchautor<br />

Salim Khan und dessen erster Frau Salma, die eigentlich<br />

Sushila Charak hieß.<br />

Sein Großvater väterlicherseits<br />

war ein Moslem aus Afghanistan,<br />

der nach Indien<br />

zog und sich in Madhya Pradesh<br />

niedergelassen hat,<br />

während seine Mutter eine<br />

Marathi Hindu ist. Salman<br />

sagt selbst voller Stolz, dass<br />

er „halb Moslem, halb Hindu“<br />

ist. Seine Stiefmutter Helen<br />

ist eine frühere Schauspielerin,<br />

die mit ihm in einigen<br />

Filmen zu sehen war. Er hat<br />

zwei Brüder, Arbaaz und Sohail<br />

Khan, und zwei Schwestern,<br />

Alvira und Arpita. Alvira<br />

ist mit dem Schauspieler und<br />

Regisseur Atul Agnihotri verheiratet.<br />

Salman ging wie seine<br />

Brüder Arbaaz und Sohail in der St. Stanislaus High<br />

School in Bandra, Mumbai und machte dort auch seinen<br />

Schulabschluss.<br />

Mit dem Erfolg von „Maine Pyar Kiya“ kamen viele weitere<br />

Filmangebote und er wurde damit nahezu überschwemmt.<br />

Es folgte eine Reihe von Filmen, die man<br />

getrost vergessen kann, von „Baaghi“ (1990) zu „Love“<br />

(1991) bis er in „Saajan“ (1991) mit Sanjay Dutt und<br />

Madhuri Dixit zu sehen war. Der Film zeigte ihn in einer<br />

romantischen Rolle ohne Action-Einlagen. „Saajan“<br />

zeigte ihn als Versager, aber in der Realität wurde er<br />

dadurch zum Gewinner. Der nächste große Film, nach<br />

einigen kleineren Vergehen wie „Suryavanshi“, „Ek Ladka<br />

Ek Ladki“, „Jagruti“ und „Nishchay“, war „Andaz Apna<br />

Apna“, produziert von Vinay Sinha, unter der Regie von<br />

Rajkumar Santoshi und mit Aamir Khan, Raveena Tandon<br />

und Karisma Kapoor in den weiteren Rollen.<br />

COVER STORY<br />

Einige Kritiker<br />

bezeichneten damals<br />

Salman Khan als<br />

„One Film Wonder“,<br />

doch er belehrte sie<br />

eines besseren…<br />

Als ob das Schicksal es bestimmt hätte, dass Regisseur<br />

Sooraj Barjatya und Salman gemeinsam reich und berühmt<br />

werden, kam 1994 der erneute gemeinsame Erfolg<br />

mit „Hum Aapke Hain Koun“. Dieser Film war die<br />

zweite Zusammenarbeit von Sooraj und Salman, diesmal<br />

mit Madhuri Dixit in der weiblichen Hauptrolle. „Hum<br />

Aapke Hain Koun“ war der erfolgreichste Film des Jahres<br />

und entpuppte sich als einer der erfolgreichsten<br />

indischen Filme aller Zeiten. 1995 folgte Rakesh Roshans<br />

„Karan Arjun”, in welchem Salman an der Seite von<br />

Shahrukh Khan spielte. Die beiden porträtierten Brüder,<br />

die, nachdem sie von Feinden der Familie umgebracht<br />

wurden, wiedergeboren werden. Der Film war der zweiterfolgreichste<br />

des Jahres und seine Rolle des Karan<br />

brachte Salman sogar eine Nominierung für den Filmfare<br />

Award ein.<br />

Die Zeiten änderten sich rapide, doch Salman blieb stark<br />

im Geschäft, trotz der Konkurrenz durch Shahrukh Khan.<br />

1996 zeigte Salman eine sehr reife Leistung in Sanjay<br />

Leela Bhansalis „Khamoshi“. In dieser herzerwärmenden<br />

Liebesgeschichte geht es um eine Musikerin aus Goa<br />

namens Annie (gespielt von Manisha Koirala), die zurück<br />

zu ihrer Musik findet, als Salman<br />

in ihr Leben tritt. Annies<br />

Eltern sind taub-stumm und<br />

gegen die Ehe mit Salman,<br />

der in dem Film Raj heißt.<br />

Annie heiratet ihn trotzdem<br />

und benennt den Sohn nach<br />

ihrem verstorbenem Bruder<br />

Sam. Die Eltern akzeptieren<br />

die Ehe, doch dann erleidet<br />

Annie einen Unfall. Salman<br />

spielte in diesem wunderbaren<br />

Film neben Schauspiel-Größen<br />

wie Nana<br />

Patekar, Seema Biswas und<br />

Manisha Koirala und bewies<br />

sich in der Rolle des Familienvaters.<br />

Das Publikum wurde<br />

von den Emotionen mitgerissen<br />

und Salman ritt auf der<br />

Welle der Popularität und des Erfolgs.<br />

In den nächsten zwei Jahren folgten zehn weitere Filme,<br />

keiner von diesen ist heute noch von Bedeutung, dennoch<br />

verloren die Produzenten nicht den Glauben an<br />

Salman. Er war zwar kein Flop, aber die meisten dieser<br />

Filme waren von durchschnittlichem Erfolg. Ob „Jeet“<br />

oder „Judwaa“, „Auzaar“ oder „Deewana Mastana“;<br />

Salman wurde permanent auf den zweiten und dritten<br />

Platz beim Kampf um den Erfolg an den Kinokassen<br />

verwiesen.<br />

Sein tatsächliches Comeback hatte Salman Khan mit<br />

dem Film „Biwi No. 1“ - einer Komödie mit Sushmita Sen<br />

und Karisma Kapoor in den weiteren Hauptrollen. In dem<br />

Film hat er Liebeleien mit zwei Frauen, während zuhause<br />

seine Frau auf ihn wartet. Salman gelang es, trotz seiner<br />

schwindenden Haarpracht, das Publikum zu begeistern.<br />

Bei dem Film handelt es sich um ein Remake des 1995<br />

in Tamil erschienenen „Sathi Leelavathi“. „Biwi No. 1“<br />

war der größte Hit aus Bollywood im Jahr 1999 und<br />

Salman zurück auf seinem Thron.<br />

In demselben Jahr folgte ein weiterer großer Erfolg für<br />

Salman mit Sanjay Leela Bhansalis „Hum Dil De Chuke<br />

Sanam“. Im englischsprachigen Raum erschien der Film<br />

unter dem Titel „Straight From The Heart“. Der Film zeigt<br />

Salman Khan, Ajay Devgn und Aishwarya Rai. Die Dreiecksgeschichte<br />

des Films ist eine Adaption von Maitreyi<br />

38 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

39


Devis Buch „Na Hanyate“. Der Film wurde in der Region<br />

der Gujarat-Rajasthan Grenze gedreht, außerdem in<br />

Budapest, welches auf der Leinwand Italien darstellen<br />

sollte. Als der Film neun Awards bei den Filmfare<br />

Awards einheimste, wurden auch die Gerüchte um eine<br />

Liebschaft zwischen Salman und Aishwarya Rai laut<br />

und die beiden wurden oft zusammen gesehen. Plötzlich<br />

überschlugen sich die Negativschlagzeilen. Salman<br />

wurde des Öfteren verhaftet, mal, weil er Unfälle verursachte;<br />

mal, weil er verbotenerweise auf Tiere Jagd<br />

machte. Dies hatte Einfluss auf seine Popularität. Nach<br />

dem mäßigen Erfolg von<br />

„Hello Brother“ 1999 schlugen<br />

seine darauffolgenden Filme<br />

an den Kinokassen fehl. Erst<br />

2003 kam sein Comeback mit<br />

„Tere Naam“, einem Remake<br />

von Balas Tamil-Film „Sethu“.<br />

Der Film kam am 15. August<br />

2003 in die Kinos und wurde<br />

ein sagenhafter Erfolg. Salman<br />

wurde hochgelobt für seine<br />

Darstellung des Charakters<br />

Radhe Mohan. Generell gilt<br />

seine Darstellung in dem Film<br />

als eine seiner besten Leistungen.<br />

Der Film erzählt die rührende<br />

Liebesgeschichte von<br />

Radhe Mohan, einem rebellischen<br />

College-Abgänger und<br />

der jungen Studentin Nirjala (Bhoomika Chawla), die<br />

aus einer traditionellen Brahmanen-Familie stammt. Gerade<br />

als Nirjala die Liebe zu Radhe erwidert, wird dieser<br />

von einer rivalisierenden Gang attackiert und in eine<br />

Irrenanstalt eingewiesen. Nirjala wird von ihrem Vater<br />

und Radhes Familie überzeugt, einen anderen Mann zu<br />

heiraten, da Radhe niemals wieder normal sein würde.<br />

Da sie diese Situation nicht erträgt, bringt Nirjala sich um.<br />

Radhe kommt jedoch schon bald darauf, nach erfolgreicher<br />

Behandlung, zurück, nur um Nirjala tot vorzufinden.<br />

In seiner Qual kehrt er zurück in die psychiatrische<br />

Anstalt. Eine Tragödie, in der Salman brillierte. „Tere<br />

Naam“ hat zudem unvergessene Musik von Himesh<br />

Reshammiya und energiegeladene Darstellungen der<br />

Protagonisten. Der Film gewann zahlreiche Auszeichnungen.<br />

2004 wandte sich Salman Khan den Komödien zu.<br />

„Muhjse Shaadi Karogi“, mit Akshay Kumar und Priyanka<br />

Chopra in den weiteren Rollen, wurde ein absoluter<br />

Kassenschlager. Akshay und Salman gaben sich in<br />

dieser schlüpfrigen Komödie einen Schlagabtausch<br />

nach dem Nächsten. Gerade als es wirkte, als sei Salman<br />

in dem Genre der Komödien angekommen, legte er<br />

mit einer weiteren feinfühligen Rolle nach. In „Phir Milenge“<br />

spielte er neben Shilpa Shetty. Danach folgte 2005<br />

die nächste Komödie: „No Entry“. Hier spielte er einen<br />

Liebes-Guru, der mit seiner Frau ganz schönen Ärger<br />

hat, während er versucht, anderen Menschen die Liebe<br />

beizubringen. Mit Unterstützung seiner Co-Stars Anil<br />

COVER STORY<br />

Salman Khan<br />

steht heute an<br />

der Spitze<br />

Bollywoods<br />

Kapoor, Fardeen Khan und anderen gelang es Salman,<br />

seine Fan-Base zu stärken und auszuweiten.<br />

In das Jahr 2007 startete Salman Khan mit dem Film<br />

„Salaam-E-Ishq“. Sein nächster Film „Partner“ war sogar<br />

so erfolgreich an den Kinokassen, dass er den Status<br />

eines Blockbusters erlangte. Es folgte der Hollywood-<br />

Streifen „Marigold - Ein Abenteuer in Indien“, der von der<br />

Liebe zwischen einem Inder und einer Amerikanerin<br />

erzählt. 2008 war Salman Khan gleich in drei Filmen zu<br />

sehen. 2009 war der erste Film mit ihm „Wanted“, unter<br />

der Regie von Prabhu Deva. Im<br />

selben Jahr folgten zwei weitere<br />

Filme „Main Aur Mrs Khanna“<br />

und „London Dreams“.<br />

Salman Khans erster Release<br />

im Jahr 2010 war Anil Sharmans<br />

erfolgloser Film „Veer“.<br />

Seine nächste Veröffentlichung<br />

„Dabangg“ wurde von seinem<br />

Bruder Arbaaz Khan produziert<br />

und am 10. September 2010<br />

veröffentlicht. Das Eröffnungswochenende<br />

war Rekord-verdächtig<br />

und der Film wurde<br />

zum Blockbuster des Jahres<br />

ernannt. Für seine Darstellung<br />

in „Dabangg“ gewann Salman<br />

Khan einen Star Screen Award<br />

als bester Hauptdarsteller und<br />

einen Stardust Award als Star des Jahres. Außerdem<br />

brachte der Film ihm eine weitere Nominierung bei den<br />

Filmfare Awards ein. Nach diesem durchschlagenden<br />

Erfolg im Jahr 2010 setzte Salman 2011 mit „Ready“ fort,<br />

einem Film mit mehr oder weniger demselben Tempo<br />

und demselben Stil wie „Wanted“. Der Film brach mehrere<br />

Rekorde an den Kinokassen und zählt derzeit zu den<br />

erfolgreichsten Bollywood Filmen aller Zeiten. Ebenfalls<br />

im letzten Jahr erschien Salman in „Bodyguard“.<br />

Auch wenn Salman Khan in den letzten Jahren mit immer<br />

wieder der gleichen Art Filme Erfolg hatte, droht er doch<br />

allmählich in eine stereotypische Rolle zu verfallen. Sich<br />

dessen bewusst und gewillt, eine neue Seite von sich zu<br />

zeigen, kann man ab Mitte August dieses Jahres Salman<br />

Khan in Yash Chopras neuem Film „Ek Tha Tiger“ sehen.<br />

Die Erwartungen an den Film und an Salman Khan sind<br />

hoch. Zu seinem weiteren kommenden Filmen zählen<br />

„Ishkq In Paris“ und „Dabangg 2“. Salman Khan steht<br />

heute an der Spitze Bollywoods, hat eine der größten<br />

Fan-Bases unter den Bollywood Stars und hat sich den<br />

Weg, weg vom Image des netten Jungen von Nebenan<br />

und später des Bad Boys, hin zum verantwortungsbewussten<br />

Mann, der sich auch in etlichen sozialen Projekten<br />

engagiert, erobert.<br />

40 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


AUSZUG AUS DER<br />

FILMOGRAFIE<br />

1988<br />

Biwi Ho To Aisi<br />

1989<br />

Maine Pyar Kiya<br />

1991<br />

Kurbaan<br />

Saajan<br />

1994<br />

Hum Aapke Hain Koun<br />

1995<br />

Karan Arjun<br />

1996<br />

Khamoshi: The Musical<br />

1998<br />

Kuch Kuch Hota Hai<br />

1999<br />

Biwi No.1<br />

Hum Dil De Chuke Sanam<br />

2000<br />

Kahin Pyaar Na Ho Jaaye<br />

2001<br />

Chori Chori Chupke Chupke<br />

2002<br />

Hum Tumhare Hain Sanam<br />

2003<br />

Tere Naam<br />

2004<br />

Mujhse Shaadi Karogi<br />

Phir Milenge<br />

2005<br />

Lucky: No Time for Love<br />

Maine Pyaar Kyun Kiya?<br />

No Entry<br />

2006<br />

Jaan-E-Mann<br />

2007<br />

Salaam-e-Ishq<br />

Partner<br />

Marigold<br />

2009<br />

Wanted<br />

Main Aurr Mrs Khanna<br />

London Dreams<br />

2010<br />

Veer<br />

Dabangg<br />

Tees Maar Khan<br />

2011<br />

Ready<br />

Bodyguard<br />

Tell Me O Kkhuda<br />

<strong>2012</strong><br />

Ek Tha Tiger<br />

Ishkq In Paris<br />

Dabangg 2<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!