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Angabe - Lehrstuhl für Thermodynamik - Technische Universität ...

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TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN<br />

LEHRSTUHL FÜR THERMODYNAMIK<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer · Prof. W. Polifke, Ph.D. (CCNY)<br />

Hauptprüfung <strong>Thermodynamik</strong> II<br />

30.7.2002 SS 2002 Teil 2: 60 Min.<br />

1. Aufgabe (30 Punkte)<br />

Eine Versuchsbrennkammer wird mit einem Brennstoffgemisch (Index B) aus Wasserstoff<br />

und Methan betrieben.Die Mengenanteile der beiden Brennstoffkomponenten<br />

betragen<br />

γ H2,B = 0,4 γ CH 4,B = 0,6 .<br />

Der Brennstoffmassenstrom beträgt ṁ B = 20,8 g s<br />

, die Brennstofftemperatur<br />

T B = 100 ◦ C.Bekannt sind weiterhin die Brennwerte (= oberen Heizwerte) der<br />

Brennstoffkomponenten:<br />

H o,H2<br />

= 143 MJ<br />

kg<br />

H o,CH4 = 55,8 MJ<br />

kg<br />

Die Verbrennung findet mit vorgeheizter trockener Luft der Zusammensetzung<br />

γ N2,L = 0,79 γ O2,L = 0,21<br />

und der Temperatur T L = 600 ◦ C bei konstantem Druck p = 1bar statt.Die Verbrennung<br />

erfolgt mit Luftüberschuss, die Luftzahl λ ist jedoch zunächst nicht bekannt.<br />

1.Berechnen Sie den molaren Mindestsauerstoffbedarf O min,m ,denmolarenLuftbedarf<br />

L m für eine Vebrennung mit der Luftzahl λ und die Rauchgaszusammensetzung<br />

ṅi,RG<br />

ṅ B<br />

für eine Vebrennung mit der Luftzahl λ.Geben Sie die Ergebnisse<br />

soweit möglich mit Zahlenwerten an, ansonsten als Funktion von λ.<br />

2.Rechnen Sie die soeben ermittelten Ergebnisse in die auf den Brennstoffmassenstrom<br />

bezogene Form um, d.h. berechnen Sie den minimalen Sauerstoffbedarf<br />

o min sowie den Luftbedarf l und die Rauchgaszusammensetzung<br />

ṅ i,RG<br />

ṁ B<br />

für eine Vebrennung mit der Luftzahl λ.Geben Sie die Ergebnisse wieder<br />

soweit möglich mit Zahlenwerten an, ansonsten als Funktion von λ.<br />

3.Berechnen Sie den Brennwert (= oberen Heizwert) H o,B und die für die Brennstofftemperatur<br />

T B = 100 ◦ C gemittelte spezifische Wärmekapazität c p,B des<br />

Brennstoffs.<br />

4.Wie hoch muss die Luftzahl λ sein, damit sich eine Rauchgastemperatur von<br />

T RG = 2000 ◦ C einstellt?<br />

5.Wie hoch ist für diesen Fall der Luftmassenstrom ṁ L ?<br />

Benutzen Sie für Ihre Berechnung folgende Werte:<br />

Referenzzustand: T ref = 0 ◦ C, p ref = 1bar<br />

Verdampfungsenthalpie von Wasser bei der Referenztemperatur T ref :<br />

r H2O = 2502 kJ<br />

kg<br />

Molmassen:<br />

M H2 = 2<br />

kg<br />

kmol<br />

M CH4 = 16 kg<br />

kmol<br />

M Luft = 29 kg<br />

kmol<br />

M N2 = 28<br />

kg<br />

kmol<br />

M O2 = 32 kg<br />

kmol<br />

M CO2 = 44 kg<br />

kmol<br />

M H2O = 18 kg<br />

kmol<br />

Gemittelte molare Wärmekapazitäten der Brennstoffkomponenten bei T B = 100 ◦ C:<br />

H 2 : c p,m,H2 = 28,8<br />

kJ<br />

kmol K<br />

CH 4 : c p,m,CH4 = 37,0<br />

kJ<br />

kmol K<br />

Gemittelte molare Wärmekapazität der Verbrennungsluft bei T L = 600 ◦ C:<br />

kJ<br />

Luft: c p,m,L = 30,4<br />

kmol K<br />

Gemittelte molare Wärmekapazitäten der Abgaskomponenten bei T RG = 2000 ◦ C:<br />

CO 2 : c p,m,CO2 = 54,7<br />

kJ<br />

kmol K<br />

H 2 O : c p,m,H2O = 43,9<br />

kJ<br />

kmol K<br />

N 2 : c p,m,N2 = 33,4<br />

kJ<br />

kmol K<br />

O 2 : c p,m,O2 = 35,2<br />

kJ<br />

kmol K<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Thermodynamik</strong>, TU München, 2002


2. Aufgabe (30 Punkte)<br />

Zur Klimatisierung eines Gebäudes kommt die im beiliegenden Blatt skizzierte DEC-<br />

Anlage (Desiccative and Evaporative Cooling) zum Einsatz.Dabei wird der Außenluft<br />

im Absorber AS durch Einspritzen einer Kalziumchloridlösung isenthalp Wasser entzogen.Die<br />

Kalziumchloridlösung wird im Kreislauf vom Absorber durch den Desorber<br />

DS gepumt, wo sie genau den im Absorber aufgenommenen Wassermassenstrom wiederum<br />

isenthalp an die Fortluft abgibt.<br />

Der benötigte Zuluftmassenstrom ṁ ZU = 4 kg<br />

s<br />

vom Außenzustand AU (Feuchtegrad<br />

ψ AU = 0,4, TemperaturT AU = 30 ◦ C)wirdzunächst im nach außen adiabaten Absorber<br />

AS isenthalp (d.h. h 1+x = const.) auf einen Wassergehalt x 1 = 7,0 gH 2 O<br />

kg tr. L.<br />

entfeuchtet (Zustand 1) und im anschließenden nach außen adiabaten Wärmetauscher<br />

WT mit Hilfe der Abluft gekühlt (Zustand 2).Der darauf folgende adiabate Befeuchter<br />

B1 dient zur Einstellung des geforderten Zuluftwassergehalts x ZU = 10 gH 2 O<br />

kg tr. L.<br />

(Zustand 3), hierbei wird Wasser mit der Temperatur T w,B1 = 16 ◦ C eingespritzt.<br />

Bevor die Luft in den Raum eintritt, passiert sie den Ventilator V (elektrische Leistung<br />

P el = 80 kW), der für die Zirkulation im System sorgt.Die in dem Ventilator<br />

auftretenden Verluste führen zu einer Temperaturerhöhung ∆T 3,ZU = 2 ◦ C,sodass<br />

sich danach die Zulufttemperator T ZU = 20 ◦ C (Zustand ZU) einstellt.<br />

In den zu klimatisierenden Räumen R wird die Luft um ∆T ZU,AB = 4 ◦ C erwärmt,<br />

außerdem nimmt sie ∆x ZU,AB = 1,5 gH 2 O<br />

kg<br />

Wasser auf.Im sich dadurch einstellenden<br />

Zustand AB strömt die Luft in den adiabaten Befeuchter B2, in dem sie durch<br />

tr. L.<br />

Einspritzen von Wasser mit der Temperatur T W2 = T W1 = 16 ◦ C bis zur Sättigung<br />

abgekühlt wird (Zustand 4), um sich danach im Wärmetauscher WT zu erwärmen<br />

(Zustand 5).Zum Erreichen der für die Desorption nötigen erhöhten Temperatur<br />

T 6 = 42 ◦ C wird dem Wärmetauscher der Erhitzer E nachgeschaltet.Im nach außen<br />

adiabaten Desorber DE nimmt die Luft das im Sorptionsmittel gespeicherte Wasser<br />

isenthalp auf und kühlt sich dabei auf den Zustand der Fortluft FO ab.<br />

Der Druck in der Anlage beträgt konstant p = 1bar,dieDruckerhöhung durch den<br />

Ventilator wird vernachlässigt.<br />

1.Zeichnen Sie die Zustände AU, ZU, AB, 1, 3, 2, 4, 5, 6 und FO in das beiliegende<br />

h–x–Diagramm nach Mollier ein.<br />

2.Berechnen Sie die relative Feuchte ϕ AU und den Wassergehalt x AU der Außenluft<br />

sowie die relative Feuchte ϕ AB der Abluft.<br />

3.Berechnen Sie die Temperaturen des Zuluftmassenstroms T 1 vor und T 2 nach<br />

dem Wärmetauscher WT.<br />

4.Ermitteln Sie graphisch aus dem Mollier-Diagramm die Temperatur T 4 (Genauigkeit<br />

±1 ◦ C) und geben Sie den dazugehörigen Wassergehalt x 4 und die dazugehörige<br />

spezifsche Enthalpie (h 1+x ) 4 nach dem Befeuchter B2 an.Rechnen Sie<br />

im Folgenden mit diesen Werten weiter.<br />

5.Berechnen Sie die Rückwärmzahl Φ WT = T5−T4<br />

T 1−T 4<br />

des Wärmetauschers WT.<br />

6.Berechnen Sie den Wirkungsgrad η V =(P el − ˙Q V )/P el des Verdichters V unter<br />

der Annahme, dass sämtliche Verluste im Verdichter als Wärmestrom ˙Q V dem<br />

Zuluftmassenstrom zugeführt werden.<br />

Bitte beachten Sie: Alle Konstruktionen im h–x–Diagramm müssen klar<br />

nachvollziehbar sein.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Thermodynamik</strong>, TU München, 2002


B2<br />

AB<br />

m AB<br />

= m ZU<br />

AU<br />

m ZU<br />

AS<br />

1<br />

4<br />

WT<br />

m W,B2<br />

B1<br />

2 3<br />

V<br />

m ZU<br />

ZU<br />

Klimatisierte<br />

Räume<br />

CaCl 2<br />

-<br />

Kreislauf<br />

5<br />

m W,B1<br />

P el<br />

m AB<br />

DS<br />

FO 6<br />

E<br />

Hauptprüfung <strong>Thermodynamik</strong> II<br />

30.7.2002<br />

© <strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Thermodynamik</strong>, TU München, 2002<br />

Q E<br />

Legende<br />

AS Absorber<br />

DS Desorber<br />

WT Wärmetauscher<br />

B1 Befeuchter<br />

B2 Befeuchter<br />

V Ventilator<br />

E Erhitzer<br />

2. Aufgabe


<strong>Technische</strong> Universität München<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Thermodynamik</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer<br />

Prof. W. Polifke, Ph.D. (CCNY)<br />

Hauptprüfung <strong>Thermodynamik</strong> II<br />

30.7.2002<br />

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Matr.-Nr.:

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