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Das Technische Hilfswerk - THW-historische Sammlung

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lösten Lingener Helfer treffen gerade<br />

zum Beginn des wöchentlichen Ausbildungs<br />

abends bei der Unterkunft<br />

ein. Der penetrante Ölgeruch hängt<br />

in den feuchten Arbeitsanzügen. Doch<br />

großes Erzählen hebt an.<br />

Da übermittelt die Polizei eine Anforderung<br />

der Einsatzleitung: Sie<br />

bittet um die sofortige Entsendung<br />

von Funkgeräten für den Aufbau<br />

einer Linie. Kurz darauf startet ein<br />

Zwei-Mann-Trupp mit dem Gerät,<br />

das - neben den LS-Fahrzeugen -<br />

RAST Osnabrück einzusetzen sofort<br />

erlaubt hat.<br />

Von ihren Nordhorner Kameraden<br />

sehen die Funktrupphelfer in dieser<br />

Nacht nicht viel. Sie haben einen Spezialauftrag.<br />

Sie sind den beiden Ingenieurstäben<br />

zugeteilt, die drinnen an<br />

den Kompressoren und draußen vor<br />

Ort den Gegenangriff fahren. Er wird<br />

mit ausgedehnten Druckproben eingeleitet.<br />

Die 90 atü, mit denen begonnen<br />

wird, werden vorsichtig gesenkt;<br />

nachdem der Druck sich eingependelt<br />

hat, heißt es "Schieber auf!", und mit<br />

etwa 70 atü werden 80 cbm Salzlösung<br />

über eine Nebensonde auf den Gas­<br />

Öl-Strahl in die Sonde gejagt. Ständig<br />

haben die beiden Helfer die Druckwerte<br />

anzufordern und durchzusagen.<br />

In den frühen Morgenstunden wird<br />

der Beschuß, nun mit schwerem Kaliber,<br />

fortgesetzt. 1112 Stunden lang<br />

werden Schwerspatschnitzel fast 1000<br />

m in die Tiefe gepreßt. Und auch hier<br />

darf in keiner Minute die Kontrolle<br />

der Meßwerte aussetzen. Nervliche<br />

Schwerarbeit für die Helfer an den<br />

Funkgeräten, die beide einen anstrengenden<br />

Berufstag hinter sich haben.<br />

In dunkler Morgenfrühe ist der Angriff<br />

gegen den Gas- und Ölstrahl<br />

beendet. Die pulsierende Fontäne ist<br />

zusammengesackt.<br />

Inzwischen haben die beiden <strong>THW</strong>­<br />

Mannschaften einander wieder abgelöst.<br />

Die Nordhorner sind ins Quartier<br />

gerückt, nachdem sie den Ölsperrenbau,<br />

von den Lingenern am Tag zuvor<br />

begonnen, fertiggestellt haben.<br />

Jetzt allein nach Hause? <strong>Das</strong> bekommen<br />

die beiden Nachtfunker nicht<br />

fertig. Sie reihen sich in die Gruppe<br />

ihrer Kameraden ein. Der neue Auftrag<br />

an das <strong>THW</strong> lautet: Halbrundbefestigung<br />

des Ölteichufers mit Sandpackungen,<br />

Funkverbindung zu den<br />

Trupps, die die Ölsperren vor den<br />

Wehren säubern, Hilfe bei den Nivellierungsarbeiten<br />

der Wasserbauingenieure,<br />

die genau zu testen haben,<br />

ob nicht der Fluß grund in Bewegung<br />

gerät, weil sich der Gasdruck, der<br />

über die versiegelte Sonde nur noch<br />

schwach entweichen kann, vielleicht<br />

hier einen neuen Weg zu bahnen versucht.<br />

Die Prüfungen bleiben ohne<br />

Befund. Die Einsatzleitung tagt am<br />

Nachmittag ständig. Ergebnis: Es<br />

bleiben nur noch die Folgen der Öleruption<br />

zu beseitigen. Dabei fallen<br />

keine Aufgaben mehr für die Helfer<br />

des <strong>THW</strong> an. Trupps der Freiwilligen<br />

Feuerwehr aus den nächsten Gemeinden<br />

werden die Ölsperren warten.<br />

Die Kameraden in Nordhorn brauchen<br />

nicht mehr auszurücken.<br />

Einsatzende nach vier Schichten,<br />

während deren die Lage stets<br />

zum Katastrophenhaften umkippen<br />

konnte. Daß es verhütet wurde, dazu<br />

haben die Lingener und Nordhorner<br />

<strong>THW</strong>-Männer das Ihre beigetragen.<br />

Sandsäcke versperren dem UI den Eintritt in den Flußlauf. Die Bretterwand schützt<br />

die Helfer vor Ulspritzern<br />

Uber Sprechfunk werden die Druckwerte für die Bekämpfung des Ausbruchs an die<br />

leitende Stelle durchgegeben<br />

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