Novemberpogrom - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />
Serie »<strong>Österreich</strong>er in Hollywood«<br />
108<br />
Hauptdarsteller John Howard, Produzent und Regisseur Richard Oswald, Regieassistent Gerd Oswald, Associate Producer<br />
Louis Berkoff und Supporting Player Alan Mowbray (v.l.) am Set des Monogram-Films »Isle of Missing Men« von 1942.<br />
Danach in Wien gedrehte Filme wie der<br />
Publikumserfolg „Abenteuer am Lido“ mit<br />
dem Tenor Alfred Piccaver, bei dem sich um<br />
seinen Produktionsstab eine illustre Schar<br />
gleichfalls Vertriebener versammelte, die<br />
Autoren Fritz Rotter und Karl Farkas, die<br />
Komponisten Walter Jurmann, Hans J. Salter<br />
und Bronislau Kaper sowie die Schauspieler<br />
Nora Gregor, Szöke Szakall, Jack Mylong-<br />
Münz und Walter Rilla, dazu drei in Holland,<br />
England und Frankreich entstandene Filme,<br />
das kleine komödiantische Musical „Bleeke<br />
Bet“ (NL 1934) mit dem frühen Johan(nes)<br />
Heesters, „My Song Goes Round the World“<br />
(GB 1934, das englische Remake seines<br />
letzten deutschen Films „Ein Lied geht um<br />
die Welt“ mit Josef Schmidt) und das Abenteuer<br />
„Tempéte sur l’Asie“ (F 1938) mit<br />
Conrad Veidt und dem Japaner Sessue Hayakawa,<br />
geben Zeugnis einer fortgesetzt regen<br />
Regietätigkeit. Der „Anschluß“ <strong>Österreich</strong>s<br />
an das Dritte Reich zwang Oswald zum Verlassen<br />
Europas und zur Übersiedlung in die<br />
Vereinigten Staaten. Auf einem Schiff erreichte<br />
er mit seiner Familie über Costa Rica<br />
Fotos: Archiv Rudolf Ulrich<br />
und den Panamakanal in direkter Route im<br />
März 1939 die amerikanische Westküste.<br />
Cover zur DVD-Ausgabe von »Isle<br />
of Missing Men« mit John Howard,<br />
Alan Mowbray und Gilbert Roland<br />
Hollywood setzte seinem Tatendrang und<br />
arbeitstrunkenem Werk Grenzen und erlaubte<br />
ihm kaum, Anschluß an die anders geartete<br />
Filmindustrie zu finden. Von seinen drei<br />
Exil-Filmen kam das im Herbst 1941 für die<br />
Producers Releasing Company gedrehte Remake<br />
„The Captain of Koepenick“ (auch „I<br />
Was a Criminal“) mit Albert Bassermann,<br />
erst Anfang 1945 relativ erfolglos in die Lichtspielhäuser.<br />
1942 oblag Oswald bei Monogram<br />
die Produktion und Inszenierung des<br />
B-Movies „Isle of Missing Men“, ein abenteuerliches<br />
Melodram, basierend auf der<br />
Buchvorlage „White Lady“ von Ladislaus<br />
Fodor und der Wienerin Gina Kaus. Die zusammen<br />
mit Edward Lewis gegründete Gesellschaft<br />
Skyline Productions war der Versuch,<br />
die gewohnte Unabhängigkeit wieder<br />
zu gewinnen. 1949 produzierte Oswald damit<br />
die in Paris spielende Hochstaplerkomödie<br />
„The Lovable Cheat“, nach seiner und<br />
Lewis’ Adaption des Bühnenstücks „Mercadet<br />
Le Falseur“ von Honoré de Balzac, in der<br />
einige europäische Hitler-Flüchtlinge und<br />
Buster Keaton in einer markanten Neben-<br />
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