Novemberpogrom - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />
Personalia<br />
Barbara Coudenhove-Kalergi<br />
ausgezeichnet<br />
Die Journaistin und Autorin erhielt den Ehrenpreis des<br />
<strong>Österreich</strong>ischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln<br />
Am 22. November wurde die <strong>Journal</strong>istin<br />
und Autorin Barbara Coudenhove-<br />
Kalergi bei einem Festakt im Wiener Rathaus<br />
mit dem Ehrenpreis des <strong>Österreich</strong>ischen<br />
Buchhandels für Toleranz in Denken<br />
und Handeln ausgezeichnet. „Barbara Coudenhove-Kalergi<br />
hat in zahllosen Artikeln,<br />
aber auch als Aktivistin bewiesen, daß der<br />
Einsatz für Demokratie, Menschenrechte<br />
und Freiheit in ihrem Leben eine zentrale<br />
Rolle spielt – sie ist damit eine idealtypische<br />
Trägerin dieses Preises“, begründete die Jury<br />
ihre Wahl. Die Laudatio hielt der Historiker<br />
und Autor Philipp Blom. Der Ehrenpreis<br />
wird vom Hauptverband des <strong>Österreich</strong>ischen<br />
Buchhandels und dem Fachverband Buchund<br />
Medienwirtschaft der WKO verliehen<br />
und ist mit 10.000 Euro dotiert.<br />
Nach der Begrüßung durch Michael Ludwig,<br />
dem Amtsführenden Stadtrat der Stadt<br />
Wien für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung,<br />
wurde die Auszeichnung im Rahmen<br />
der BUCH WIEN 13 im Stadtsenatssitzungssaal<br />
des Wiener Rathauses von Komm.Rat<br />
Gerald Schantin, dem Präsidenten des<br />
Hauptverbands des <strong>Österreich</strong>ischen Buchhandels,<br />
und Prof. KR Michael Kernstock,<br />
dem Obmann des Fachverbands der Buchund<br />
Medienwirtschaft der WKO, überreicht.<br />
Laudator Philipp Blom würdigte das<br />
humanitäre Engagement der Preisträgerin:<br />
„Barbara Coudenhove-Kalergi hat viele Heimaten,<br />
und sie ist ihnen allen verbunden. Die<br />
eigene Erfahrung von Verlust und Exil hat<br />
ihren Blick für alle Entwurzelten geschärft,<br />
für die Würde derer, die auf der falschen<br />
Seite der Macht stehen. Sie hat das als Aufforderung<br />
zu mehr Toleranz, mehr Integration<br />
verstanden und engagiert sich sowohl<br />
privat und unspektakulär als auch öffentlich<br />
und unbequem. Ihre Stimme erinnert uns<br />
daran, daß Menschlichkeit vor aller Politik<br />
kommen sollte.“<br />
Foto: HVB / APA-Fotoservice / Hautzinger<br />
KR Gerald Schantin, Barbara Coudenhove-Kalergi und Stadtrat Michael Ludwig<br />
Die Jurybegründung<br />
„Der Ehrenpreis des österreichischen<br />
Buchhandels für Toleranz in Denken und<br />
Handeln ist Persönlichkeiten gewidmet, die<br />
sich durch ihr Leben und ihr Werk für die<br />
Verständigung in Europa herausragende Verdienste<br />
erworben haben. Barbara Coudenhove-Kalergi<br />
ist spätestens seit ihren Berichten<br />
und scharfsichtigen Analysen rund<br />
um den Prager Frühling zu der Publizistin<br />
geworden, die den Menschen die Hintergründe<br />
über die politischen Veränderungen<br />
in Osteuropa darlegte. Mehr als 20 Jahre<br />
später begleitete sie als <strong>Journal</strong>istin den<br />
Mauerfall und die damit einhergehende historische<br />
Wende. Sie hat diesen Triumph der<br />
Freiheit über totalitäre Regime durch ihre<br />
fundierte Berichterstattung und ausgewogenen<br />
Analysen vielen FernsehzuseherInnen<br />
auf unvergleichliche Weise näher gebracht.<br />
Barbara Coudenhove-Kalergi hat daneben in<br />
zahllosen Artikeln, aber auch als Aktivistin<br />
bewiesen, daß der Einsatz für Demokratie,<br />
Menschenrechte und Freiheit in ihrem Leben<br />
eine zentrale Rolle spielt – sie ist damit eine<br />
idealtypische Trägerin dieses Preises“, begründete<br />
die Jury die Wahl der diesjährigen<br />
Ehrenpreisträgerin.<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
71<br />
Die Preisträgerin 2013<br />
Barbara Coudenhove-Kalergi, geboren<br />
1932 in Prag, wurde 1945 als Prager Deutsche<br />
vertrieben und lebt seither in <strong>Österreich</strong>.<br />
Nach Stationen u. a. bei der „Presse“,<br />
der „Arbeiter-Zeitung“ und bei „profil“ kam<br />
sie Mitte der 1970er Jahre zum ORF. Bis<br />
heute ist die <strong>Journal</strong>istin und Autorin ständige<br />
Kolumnistin der Tageszeitung „Der Standard“<br />
und unterrichtet AsylwerberInnen. Ihr<br />
Buch „Zuhause ist überall“ steht seit seinem<br />
Erscheinen Anfang 2013 auf den Bestsellerlisten<br />
und gilt mittlerweile als Meilenstein<br />
der österreichischen Erinnerungsliteratur.<br />
Zuletzt erschienen u.a.:<br />
Zuhause ist überall. Erinnerungen<br />
(Zsolnay Verlag, 2013)<br />
Die Beneš-Dekrete, hgg. von Barbara<br />
Coudenhove-Kalergi und Oliver Rathkolb<br />
(Czernin Verlag, 2002)<br />
Meine Wurzeln sind anderswo. <strong>Österreich</strong>ische<br />
Identitäten (Czernin Verlag, 2001)<br />
Revolution. Die Befreiung Osteuropas<br />
vom kommunistischen Absolutismus, hgg.<br />
von Barbara Coudenhove-Kalergi und Hans<br />
Benedict (Verlag Jugend und Volk, 1990)<br />
Die bisherigen PreisträgerInnen<br />
Der Preis wurde erstmals 1990 an Milo<br />
Dor vergeben, weitere PreisträgerInnen waren<br />
Viktor E. Frankl, Inge Merkel, Kardinal<br />
Franz König, Gerhard Roth, Simon Wiesenthal,<br />
Hugo Portisch, H. C. Artmann, Christine<br />
Nöstlinger, Sir Peter Ustinov, Josef Haslinger,<br />
Karl-Markus Gauß, Ilse Aichinger,<br />
Konrad Paul Liessmann, Erich Hackl, Barbara<br />
Frischmuth, Klaus Wagenbach, Martin<br />
Pollack, Paul Lendvai, Erika Pluhar, Armin<br />
Thurnher, Alfred Komarek und Brigitte<br />
Hamann.<br />
•<br />
http://www.buecher.at