Novemberpogrom - Österreich Journal
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Fotos: Viennale<br />
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />
»Le passé« (F/Iran 2013)<br />
»Oktober November« (Ö 2013)<br />
»L’inconnu du lac« (F 2013)<br />
Film<br />
98<br />
auch Zärtlichkeit zu zeigen und mit wenigen<br />
Dialogen eine vielschichtige und ausdrucksstarke<br />
Figur zu erschaffen. Michael Kohlhaas<br />
lebt zwar im 16. Jahrhundert, jedoch<br />
nicht in Deutschland sondern in den französischen<br />
Sevennen und spricht auch Französisch.<br />
Die deutschen Wurzeln dieser Figur<br />
werden durch einen kurzen Dialog im Gefängnis,<br />
der auf Deutsch stattfindet. Dieser<br />
Dialog ist übrigens kein Zitat aus der Novelle.<br />
„Le passé“ (F/Iran 2013) heißt das neueste<br />
Werk des oscargekrönten iranischen Regisseurs<br />
Asghar Farhadi. Als Ahmad nach<br />
mehrjähriger Abwesenheit nach Paris zurückkehrt,<br />
um die Scheidungspapiere zu unterschreiben,<br />
entdeckt er, daß Marie, seine<br />
Ex, ihr Leben inzwischen völlig neu eingerichtet<br />
hat. Und auf den ersten Blick scheint<br />
alles in perfekter Ordnung zu sein, aber eben<br />
nur auf den ersten Blick.<br />
Götz Spielmann erzählt in „Oktober<br />
November“ (Ö 2013) die Geschichte einer<br />
Wirtsfamilie, die in Annaberg eine Pension<br />
betreibt. Das Haus steht jedoch die meiste<br />
Zeit leer, denn die Saison ist schon so gut<br />
wie vorbei und die Hausbewohner können<br />
sich nun anderen Dingen widmen. Der Vater<br />
ist herzkrank und erleidet einen schweren<br />
Infarkt. Seine Tochter Verena, die mit ihrem<br />
Mann und dem kleinen Sohn den Betrieb<br />
führt, überlegt, ob sie mit dem Landarzt, mit<br />
dem sie seit kurzem eine Affäre hat, nicht<br />
viel glücklicher wäre. Und die zweite Tochter,<br />
Sonja, eine erfolgreiche Schauspielerin,<br />
kommt in das Haus, in dem sie aufgewachsen<br />
ist, um den kranken Vater zu pflegen und<br />
ein Geheimnis zu erfahren, das ihr die Erklärung<br />
dafür liefert, warum sie immer anders<br />
war als der Rest der Familie.<br />
In „L’inconnu du lac“ (F 2013) skizziert<br />
Alain Guiraudie verschiedene Begegnungen<br />
zwischen Männern, die sich während der Urlaubszeit<br />
mehr oder weniger regelmäßig an<br />
einem See treffen, um die Sonne zu genießen,<br />
sich abzukühlen, zu entspannen, zu reden und<br />
im angrenzenden Wald Sex zu haben. In dieser<br />
Idylle lernt Franck den gut gebauten Michel<br />
kennen und wird zufälligerweise Zeuge<br />
eines düsteren Ereignisses. Doch statt das<br />
Richtige zu tun, verliebt sich Franck in Michel<br />
und die Dinge nehmen ihren Lauf.<br />
Festival-Direktor Hans Hurch bezeichnete<br />
diesen Film als einen „der“ Filme dieses<br />
Jahres.<br />
Dokumentarfilme<br />
In „Mara Mattuschka_Different Faces of<br />
an Anti-Diva“ (Elisabeth Maria Klocker, A<br />
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