frohe weihnachten und ein glückliches neues jahr 2014! - Österreich ...
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 126 / 23. 12. 2013<br />
<strong>Österreich</strong>, Europa <strong>und</strong> die Welt<br />
»M<strong>ein</strong> Alter hat auch Vorteile«<br />
Der neue Außenminister Sebastian Kurz reiste zuerst nach Kroatien, will<br />
neue Schwerpunkte in der Außenpolitik setzen <strong>und</strong> kündigt schmerzliche<br />
Einsparungen an. Für die Olympischen Spiele in Sotschi hat er k<strong>ein</strong>e Zeit.<br />
14<br />
Ein Interview mit der »Presse« von Christian Ultsch.<br />
Die Presse: Normalerweise tritt man im Aussenamt<br />
mit 27 Jahren zur Aufnahmsprüfung<br />
an <strong>und</strong> nicht als Außenminister. Haben Sie<br />
sich nicht auch selbst gefragt, ob Sie zu jung<br />
für den Job sind?<br />
Sebastian Kurz: Natürlich denkt man darüber<br />
nach. Ich habe großen Respekt vor der<br />
Aufgabe. M<strong>ein</strong>e Jugend bringt auch Nachteile<br />
mit sich: Ich habe weniger Erfahrung<br />
als ältere Politiker, aber m<strong>ein</strong> Alter hat auch<br />
Vorteile.<br />
Und zwar?<br />
Ich habe viel Energie <strong>und</strong> die Chance, Themen<br />
aus <strong>ein</strong>em jüngeren Blickwinkel zu sehen.<br />
Und was sieht man aus Ihrem Blickwinkel<br />
anders?<br />
Ich bin in <strong>ein</strong>er anderen Zeit aufgewachsen.<br />
Europa ist für mich selbstverständlich, auch<br />
das Friedensprojekt. M<strong>ein</strong> Anspruch geht<br />
darüber hinaus, weil ich Europa nicht anders<br />
kenne. Bei m<strong>ein</strong>en Reisen, nach Singapur etwa,<br />
habe ich immer wieder feststellen müssen,<br />
daß Wachstum <strong>und</strong> Fortschritt außerhalb<br />
Europas stattfinden.<br />
Das fällt 65jährigen allerdings auch auf.<br />
Geändert hat sich trotzdem nichts. Die Frage<br />
ist, ob Jüngere anders darauf reagieren. Es<br />
ist sinnvoll, wenn junge Leute daran mitarbeiten,<br />
daß die EU <strong>ein</strong> Projekt mit Zukunft<br />
ist.<br />
Die Bestellung zum Außenminister hat Ihnen<br />
viel Aufmerksamkeit <strong>ein</strong>gebracht. Wie wollen<br />
Sie dies nutzen?<br />
Das mediale Interesse in <strong>Österreich</strong> möchte<br />
ich nutzen, um die oft abstrakte Europa- <strong>und</strong><br />
Außenpolitik als Übersetzer näher zur Bevölkerung<br />
zu bringen. Ich will so wieder Begeisterung<br />
<strong>und</strong> Wertschätzung wecken. Von<br />
internationalen Medien <strong>und</strong> Politikern<br />
kamen viele positive Rückmeldungen. Das<br />
freut mich. Nicht aus Eitelkeit. Es gibt mir<br />
die Möglichkeit, leichter Kontakte zu knüpfen.<br />
Foto: BM.I / A. Tuma<br />
B<strong>und</strong>esminister für europäische <strong>und</strong> internationale Angelegenheiten Sebastian Kurz<br />
Wie werden Sie den Außenminister-Job anlegen?<br />
»<strong>Österreich</strong> Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
Ich bin jemand, der das Gespräch sucht, der<br />
offen für Ideen <strong>und</strong> Kritik ist. Und genauso<br />
will ich es anlegen. Ich möchte auf das Wissen<br />
im Außenministerium zurückgreifen. Ich<br />
sehe m<strong>ein</strong>e Rolle darin, diese Expertise zusammenzuführen,<br />
mir <strong>ein</strong> Bild zu machen<br />
<strong>und</strong> dann die Entscheidung zu treffen.<br />
Haben Sie schon überlegt, wie Sie das Profil<br />
der zuletzt passiven österreichischen Außenpolitik<br />
schärfen?