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P.T. MAGAZIN 05/2012

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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Offizielles Magazin<br />

des Wettbewerbes<br />

„Großer Preis<br />

des Mittelstandes“<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong><br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

8. Jahrgang | Ausgabe 5 | <strong>2012</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

www.pt-magazin.de<br />

Blühende Landschaften<br />

Mit der Headquarterstrategie Erfolg ernten<br />

Scheinheiliger Aufstand<br />

Wer beschließt eigentlich die<br />

Gesetze?<br />

Unter den TOP 10<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

in Bestenliste aufgenommen<br />

Die wertvollsten Städte<br />

Wo die stärksten Unternehmen<br />

sitzen<br />

Fern ab der Masse<br />

Der VOLVO C70


Dr. Helfried Schmidt<br />

(Foto: OPS Netzwerk GmbH)<br />

Verbietet Werbung!<br />

Staatseingriffe in die Wirtschaft erfreuen<br />

sich zunehmender Beliebtheit. Herr A,<br />

von den Werbesendungen im Briefkasten<br />

genervt, hält die ganze Werbebranche<br />

für Ressourcenverschwendung, und<br />

fordert ihr kategorisches Verbot. Herr A<br />

braucht die Werbung nicht. Er würde die<br />

verwendeten Ressourcen gern anders<br />

einsetzen. Das ist sein gutes Recht. Aber<br />

es gibt Probleme:<br />

Was sagen wir dem Bäcker und der<br />

neu eröffneten Autowerkstatt, die nun<br />

nicht mehr in Anzeigen-Wochenblättern<br />

auf sich aufmerksam machen dürfen,<br />

wenn „Werbung“ verboten wurde?<br />

Was sagen wir dem Redakteur und<br />

dem Layouter und der Bürokraft in dieser<br />

Wochenzeitung, die nunmehr zum<br />

Arbeitsamt gehen müssen? Was sagen<br />

wir dem Ingenieur, dessen mit Liebe und<br />

Hingabe konstruierte Druckmaschine<br />

nicht mehr gebraucht wird? Und was<br />

dem Mechatroniker, der sie nicht mehr<br />

warten, bedienen und pflegen darf? Und<br />

was dem Hallenbauer, der nun keine<br />

Industriehalle mehr bauen braucht? …<br />

Leidenschaftlich könnten auch Fußballfans<br />

gegen die Subventionierung von<br />

Opernhäusern aus Steuermitteln opponieren.<br />

Denn wer braucht schon wirklich<br />

„Hochkultur“? Nur eine Minderheit!<br />

Eine verschwindende Minderheit! Selbst<br />

große Opernhäuser fassen daher nur<br />

ein Hundertstel der Gäste, die in einem<br />

großen Fußballstadion Platz haben! Die<br />

Fußballfans hätten doch Recht!<br />

Andererseits: Die Musiker, die Platzanweiser,<br />

die Musikinstrumentenbauer,<br />

die Notendrucker und die Busreiseveranstalter,<br />

die mit monatlichen festen<br />

Fahrten zum nächstgelegenen Theater<br />

oder Opernhaus rechnen, die alle verlieren<br />

ihren Job. Die werden das deshalb<br />

anders sehen. Die werden vielleicht<br />

sagen:<br />

Warum wird so viel Geld für Stadienbauten<br />

und Trainer und Spieler verschwendet?<br />

Die Musiker werden vielleicht<br />

sagen: Fußball gehört verboten!<br />

Es würde dann doch viel friedlicher und<br />

harmonischer zugehen auf der Welt.<br />

Und die Musiker hätten aus ihrer Perspektive<br />

doch auch irgendwie Recht: Es<br />

hat schließlich meines Wissens noch<br />

nie Hooligan-Exzesse in Opernhäusern<br />

gegeben. Dort müssen sich auch nicht<br />

22 Leute um einen Ball streiten, weil<br />

jeder Musiker das Recht auf ein eigenes<br />

Instrument hat. Und auch Korruption<br />

oder Doping und deren schlimme<br />

Auswirkungen spielen in der Hochkultur<br />

keine Rolle.<br />

Vielleicht fordern diejenigen, die<br />

bald mit Zwangsanleihen für die aus<br />

dem Ruder gelaufenen Staatsschulden<br />

bezahlen müssen: „Soll doch der Staat<br />

erst mal alle Leute entlassen, die ICH<br />

nicht brauche!“ Ich bin ziemlich sicher,<br />

dass bei dieser „Streichliste“ viele Einrichtungen<br />

und deren Personal auf dem<br />

Prüfstand ständen. Herr A arbeitet im<br />

öffentlichen Dienst. Und zwar sehr engagiert<br />

und mit unverzichtbarer Kompetenz.<br />

Aber die meisten Menschen kennen<br />

Herrn A nicht. Da fällt es leicht, die<br />

Streichung seiner Stelle zu fordern, um<br />

öffentliche Gelder nicht zu verschwenden.<br />

Das mag unzutreffend sein, hat aber<br />

dieselbe Logik wie A‘s emotionale Anti-<br />

Werbe-Polemik. Viele würden mit den<br />

Mitteln sicher anderes „Gutes“ bewirken<br />

wollen. Zum Beispiel die Energiewende<br />

vorwärts treiben. Oder Schulen bauen.<br />

In Afrika. Oder die HartzIV-Sätze erhöhen.<br />

Da fiele uns doch gemeinsam sicher<br />

noch viel ein, was man mit Ressourcen<br />

und Geldern machen könnte, die man<br />

auf Kosten Dritter gespart hätte, oder?<br />

Dr. Helfried Schmidt<br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3<br />

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Seite 10<br />

Seite 28<br />

Seite 68<br />

Aufstand der Scheinheiligen<br />

Arbeitsverweigerung der Abgeordneten<br />

– wer beschließt in Deutschland<br />

eigentlich Gesetze?<br />

(Foto: Siegfried Baier/pixelio.de)<br />

Seite 20<br />

Unter den Top 10<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“ in<br />

Bestenliste der deutschen Teilnehmer<br />

am „Europäischen Unternehmens-<br />

förderungspreis“ aufgenommen<br />

(Foto: Boris Löffert)<br />

Blühende Landschaften<br />

Mit der Headquarterstrategie<br />

Erfolg ernten<br />

(Foto: DAVIN TAYLOR)<br />

In der hessischen Fachwerklandschaft<br />

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(Foto: Marburger Tapetenfabrik)<br />

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In diesem Heft<br />

Cover-Titel<br />

28 Blühende Landschaften<br />

Mit der Headquarterstrategie<br />

Erfolg ernten<br />

Gesellschaft<br />

6 Hitler war doch Demokrat, oder?<br />

Über den erschreckenden Befund bei<br />

Schülern, die Demokratie und Diktatur<br />

nicht auseinanderhalten können<br />

10 Aufstand der Scheinheiligen<br />

Arbeitsverweigerung der Abgeordneten<br />

– wer beschließt in Deutschland<br />

eigentlich die Gesetze?<br />

14 Gnadenlos gerecht?<br />

Von der Schwierigkeit der Wahrheitsfindung<br />

16 Berliner Technikrevolutionen<br />

DeTeWe, Jubiläum eines Branchenriesen<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

20 Unter den TOP 10<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“ in<br />

Bestenliste der deutschen Teilnehmer<br />

am „Europäischen Unternehmensförderpreis“<br />

aufgenommen<br />

24 Leistung mit Leidenschaft…<br />

Wer einen wirklich unvergesslichen<br />

Abend erleben will ...<br />

Wirtschaft<br />

36 Emerging Economies vernetzen sich<br />

Banken in Südamerika, Asien und<br />

Afrika sind 2<strong>05</strong>0 weltweit führend<br />

und koppeln sich vom Westen ab<br />

40 Collaboration as a Service<br />

Die neue Art der Zusammenarbeit in<br />

den Unternehmen<br />

42 Werden Sie lieber gekauft oder<br />

gehackt?<br />

Wie Unternehmen ihre Daten am<br />

besten vor Angriffen schützen können<br />

44 Kein Taschengeld<br />

Von der Schwierigkeit, sich für die<br />

richtige Geldanlage zu entscheiden<br />

45 Webbasierte Pressearbeit<br />

Spezifische Anforderungen werden<br />

bislang nur ungenügend unterstützt<br />

46 Vertrauen ist der beste Kitt<br />

Zu viele Unternehmen haben in letzter<br />

Zeit Vertrauen verspielt<br />

48 China geht einkaufen<br />

Das Prädikat „Made in Germany“ ist<br />

käuflich geworden - für 460 Milliarden<br />

Euro<br />

50 Die wertvollsten Städte Deutschlands<br />

In welchen Städten sitzen die stärksten<br />

Unternehmen<br />

52 Ein XXL-Fallschirm für Unternehmen<br />

Sicher durch die Turbulenzen der<br />

globalen Wirtschaft<br />

54 Flüsterleise Bahngeleise<br />

Patente made in Germany<br />

56 Zukunftsfähigkeit sichern durch<br />

Energieeffizienz<br />

Pilotprojekt der Stadtwerke Leipzig<br />

58 Falschgeld entwickelt sich rückläufig<br />

Die Menge des sich im Umlauf<br />

befindlichen Falschgeld nimmt ab<br />

60 Segeln mit Nerven aus Glas<br />

Im Rennsport können winzige<br />

Details über Sieg oder Niederlage<br />

entscheiden<br />

62 Die nächste industrielle Revolution<br />

hat begonnen<br />

Die „Digitale-Massenkollaboration“<br />

hat bereits begonnen<br />

64 TMP kontert Minister: Grundlohn ist<br />

nicht alles<br />

„Wir können nur das verteilen, was<br />

wir erwirtschaften“<br />

Regional-Special<br />

66 Museen für die Zukunft!<br />

Technik die begeistert - in Hessen,<br />

genauer in Bad Schwalbach, steht<br />

eine weltweit einzigartige Sammlung<br />

68 Zwischen Fachwerk und hessischen<br />

Hügeln<br />

Ein Stelldichein internationaler Designer<br />

in der Marburger Tapetenfabrik<br />

70 Eine Stadt investiert<br />

Die Stadt Pirmasens setzt konsequent<br />

auf die Qualifizierung der jüngeren<br />

Generationen<br />

Kultur | Lifestyle<br />

72 Volvo C70, fern ab der Masse<br />

BMW oder Mercedes muss es nicht<br />

immer sein. Die Alternative, ist das<br />

Cabrio Volvo C70 D4 Inscription.<br />

Leserbriefe | Impressum<br />

74 Lob und Kritik zum Heft<br />

4 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5


Hitler war doch Demokrat, oder?<br />

Über einen erschreckenden Befund bei Schülern, die Demokratie von einer<br />

Diktatur nicht auseinanderhalten können<br />

Gesellschaft<br />

War Hitler ein Diktator? Die Hälfte der<br />

deutschen Jugendlichen zweifelt! – so<br />

und ähnlich lauteten die Schlagzeilen<br />

zu einer Studie des Forschungsverbunds<br />

SED-Staat. Zwar gibt die Schlagzeile nicht<br />

exakt die Ergebnisse des Projekts wieder,<br />

denn es wurde nicht nach Hitler, sondern<br />

nach einer Einschätzung des Nationalsozialismus<br />

als Diktatur gefragt. Doch<br />

befremdlich sind die Befunde allemal.<br />

Die BRD ist keine Demokratie<br />

So sind 45 Prozent der Jugendlichen der<br />

Meinung, die Bundesrepublik sei vor<br />

der Wiedervereinigung de facto keine<br />

Demokratie gewesen. Für fast genauso<br />

viele Befragte stellt die DDR keine Diktatur<br />

dar. Warum auch, glaubt doch<br />

deutlich mehr als ein Drittel von ihnen,<br />

dass individuelle Menschenrechte im<br />

Nationalsozialismus, der DDR sowie der<br />

Bundesrepublik vor und nach der Wiedervereinigung<br />

gleichermaßen gewährleistet<br />

waren.<br />

Zudem kümmerten sich der NS-<br />

Staat und die DDR besser um Kinder<br />

und Jugendliche als die Bundesrepublik<br />

vor der Wiedervereinigung. Nur heute<br />

ist alles noch besser. Zwar ist auch das<br />

wiedervereinigte Deutschland für rund<br />

30 Prozent der Schüler keine Demokratie,<br />

trotzdem fühlen sich die meisten von<br />

ihnen hier wohl.<br />

6 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

Mehrheit der Jugendlichen lebt gern<br />

in diesem Land<br />

Sie sehen die Möglichkeit, durch Wahlen<br />

Politik mitzugestalten, die Gewährleistung<br />

von Meinungs- und Pressefreiheit,<br />

die Möglichkeit der ungehinderten Auswanderung,<br />

ja sie halten sogar ihre Mitmenschen<br />

für hilfsbereit und solidarisch.<br />

Kurzum: die überwältigende Mehrheit<br />

der Jugendlichen lebt gern in diesem<br />

Land. Dies sind einige der Ergebnisse<br />

eines dreijährigen Forschungsprojekts,<br />

das sich mit den Kenntnissen und Urteilen<br />

Jugendlicher über die deutsche Zeitgeschichte<br />

beschäftigt hat. Dazu wurden<br />

in drei Teilprojekten insgesamt 7.500<br />

Schülerinnen und Schüler befragt.<br />

Freiheit hat keinen Einfluss auf das<br />

Wohlbefinden<br />

Einige Klassen wurden dabei mehrfach<br />

besucht, um Veränderungen des Wissens<br />

und der Einstellungen messen zu können.<br />

Neben dem Geschichtswissen sollten<br />

vor allem die Vorstellungen und Urteile<br />

erhoben werden, die die Jugendlichen<br />

von und über vier Systeme haben – den<br />

Nationalsozialismus, die DDR sowie die<br />

Bundesrepublik vor und nach der Wiedervereinigung.<br />

Es zeigt sich dabei, dass<br />

Demokratie und Diktatur, Freiheit und<br />

Menschenrechte keine Konzepte zu sein<br />

scheinen, die die Schüler in ihrem Urteil<br />

oder Wohlbefinden beeinflussen. Somit<br />

stellen sich zwei Fragen: Welches sind<br />

für die Jugendlichen die positiven Seiten<br />

des von ihnen so geschätzten wiedervereinigten<br />

Deutschlands? Und sind sie<br />

gegenüber Demokratie und Diktatur<br />

tatsächlich so indifferent, wie es scheint?<br />

Ein kulturpessimistisches Lamento<br />

Diese Fragen klingen nach einem klassischen<br />

kulturpessimistischen Lamento.<br />

Die Jugend ist desinteressiert, spielt Computer<br />

und verdummt. Im Subtext lauert<br />

dann der Untergang des Abendlandes.<br />

Und tatsächlich liefert die Studie viele<br />

Daten, die diese Sichtweise unterstützen:<br />

zu Guttenberg sei Arzt (schließlich hatte<br />

er zum Zeitpunkt der Befragung gerade<br />

Ärger wegen seines Doktortitels) und<br />

was bitte soll denn BRD und DDR heißen?<br />

Selbst wenn die Befragten schon einmal<br />

davon gehört hatten, dass Deutschland<br />

irgendwann in grauer Vorzeit geteilt<br />

war, konnten erstaunlich viele nicht<br />

angeben, ob ihre Eltern aus dem Osten<br />

oder Westen stammten.<br />

Politische Präferenzen vorhanden<br />

Doch die Studie zeigt zugleich, dass die<br />

Jugendlichen sehr wohl politische Präferenzen<br />

haben. Ihr zeitgeschichtliches<br />

Wissen mag gering sein – was ihnen allerdings<br />

missfällt, können sie sehr genau<br />

(Foto: imageworld24/pixelio.de)<br />

benennen. Das zeigt sich besonders deutlich<br />

in einem Untersuchungsteil, in dem<br />

die Befragten fünf hypothetische Staaten<br />

beurteilen sollten.<br />

Dazu wurden den Jugendlichen kurze<br />

Texte vorgelegt, die in allgemeiner Form<br />

anhand von Merkmalen wie persönlicher<br />

und politischer Freiheit oder Wohlstand<br />

unterschiedliche Staaten beschrieben.<br />

Die Schülerinnen und Schüler sollten<br />

dazu mit Hilfe von Schulnoten die Fragen<br />

beantworten, ob sie selbst gerne in dem<br />

Staat leben wollen und ob sie glauben,<br />

dass dies auch für alle anderen Menschen<br />

ein guter Staat sei.<br />

Das höchste Gut: Freiheit<br />

Das Ergebnis ist deutlich. Es besteht ein<br />

positiver, linearer Zusammenhang zwischen<br />

dem Ausmaß der Freiheit, das die<br />

Menschen in einem Staat genießen und<br />

einer guten Benotung durch die Schüler.<br />

Anders ausgedrückt: je freier ein Staat ist,<br />

desto besser gefällt er den Jugendlichen.<br />

Zwar gibt es auch Minderheiten, die sich<br />

für die eine oder andere Freiheitseinschränkung<br />

aussprechen, doch diese Einschränkungen<br />

müssen nach Meinung der<br />

Jugendlichen maßvoll sein. Aber von einer<br />

Mehrheit werden selbst diese vergleichsweise<br />

geringfügigen Einschränkungen<br />

abgelehnt. Diese deutliche Ablehnung<br />

unfreier Systeme und große Sympathie<br />

für freiheitliche Gesellschaften findet<br />

sich in allen beteiligten Bundesländern.<br />

Soziale Erwünschtheit, Konformität oder<br />

Protest<br />

Dass diese Werturteile schwerlich mit<br />

den zuvor über die konkreten historischen<br />

Systeme geäußerten Einschätzungen in<br />

Übereinstimmung zu bringen sind, ist<br />

nicht zu übersehen. Was aber ist daraus<br />

zu schließen?<br />

Einerseits unterstreicht dieses<br />

Ergebnis der Studie die bereits bekannte<br />

Tatsache, dass Urteile immer auch durch<br />

soziale Erwünschtheit, durch Konformität<br />

damit oder Protest dagegen geformt<br />

werden.<br />

Die FDP wählt man nicht<br />

Diese Empfehlungen stimmen auffällig<br />

häufig nicht mit dem tatsächlichen<br />

Wahlverhalten überein. Denn dieses wird<br />

eben nicht allein durch den rationalen<br />

Abgleich von Parteiprogrammen mit den<br />

eigenen subjektiven Überzeugungen<br />

gesteuert, sondern etwa auch durch<br />

Faktoren wie Parteibindung oder Verhaltensmaßregeln<br />

der Umwelt. Derzeit zum<br />

Beispiel gelten die Piraten als politische<br />

Alternative, die FDP hingegen wählt man<br />

nicht. Solche Einflüsse können einige,<br />

aber längst nicht alle Abweichungen<br />

vom „rationalen“ Antwortverhalten<br />

erklären. Dies immer gemessen an den<br />

von den Jugendlichen selbst geäußerten<br />

Präferenzen. Ein weiterer Grund für diese<br />

Diskrepanz ist das häufig geringe zeitgeschichtliche<br />

Wissen von Jugendlichen.<br />

(Grafik: Forschungsverbund SED-Staat)<br />

Während Heino aus Protest gegen den Skandalrapper<br />

Bushido seinen Bambi zurückgab, adelten<br />

Medien den „Führer spielenden“ Skandalkünstler<br />

Jonathan Meese mit Aufmerksamkeit<br />

Doch wer nichts weiß, muss glauben: an<br />

das, was die Eltern erzählen, an Mythen,<br />

Klischees und selbstgebastelte Erklärungen.<br />

Wer mehr weiß, kann adäquater<br />

urteilen<br />

Auf diese Weise wird die Berliner Mauer<br />

zu einem Bauwerk deklariert, das wahlweise<br />

von den USA oder der Bundesrepublik<br />

errichtet wurde – schließlich ist es<br />

ein verbreitetes Phänomen, dass die hartherzigen<br />

Reichen die armen Verwandten<br />

aussperren. Folglich ist es nur logisch,<br />

dass ein Viertel der Befragten davon<br />

überzeugt ist, man habe ohne Probleme<br />

aus der DDR auswandern können. Knapp<br />

die Hälfte aber glaubt, dass dies in der<br />

alten Bundesrepublik nicht möglich war.<br />

Die Studie weist einen starken Zusammenhang<br />

zwischen dem zeitgeschichtlichen<br />

Wissen und entsprechenden<br />

Urteilen nach. Wer mehr weiß, kann im<br />

Sinne der freiheitlich-demokratischen<br />

Grundordnung adäquater urteilen.<br />

Vermeintlich unnützes Wissen<br />

Doch obwohl diese Erkenntnis dem<br />

gesunden Menschenverstand unmittel-<br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 7<br />

(Foto: http://www.jonathanmeese.com)


Gesellschaft<br />

(Foto: Lisa Spreckelmeyer/pixelio.de)<br />

BRD oder DDR – welcher Staat gewährte<br />

seinen Bürgern keine Reisefreiheit?<br />

bar zugänglich ist, erzürnt sie manche<br />

Geschichtsdidaktiker. Sie möchten den<br />

Schülern lieber allerlei Kompetenzen<br />

nahebringen, anstatt diese mit vermeintlich<br />

unnützem Wissen zu belasten.<br />

Allerdings hat dieser Ansatz einen<br />

Haken. Denn so wünschenswert es ist,<br />

dass sich Kinder zu politischen, eigenständig<br />

denkenden und urteilenden<br />

Erwachsenen entwickeln, bleibt es doch<br />

schwer vorstellbar, wie ein Mensch diese<br />

Fähigkeiten nutzen soll, wenn er nicht einmal<br />

weiß, wovon er redet. Es gilt: je mehr<br />

die Jugendlichen wissen, desto häufiger<br />

designing the future<br />

werden sie den NS-Staat und die DDR als<br />

Diktatur einschätzen, die beiden Bundesrepubliken<br />

dagegen als Demokratie.<br />

Unwissen schadet nicht<br />

Bedauerlicherweise jedoch ist die<br />

Ansicht, dass Unwissen allenfalls minder<br />

schädlich sei, recht verbreitet. Beispielsweise<br />

sahen die nordrhein-westfälischen<br />

Lehrpläne bis vor kurzem vor, dass sich<br />

Jugendliche weniger mit Fakten quälen<br />

als sich vielmehr ihrer Interessen und persönlichen<br />

Betroffenheit bewusst werden.<br />

Doch dieser Rekurs auf die marxistische<br />

Klassentheorie ist wenig geeignet, den<br />

Schülern das nötige Rüstzeug für das<br />

Leben in einer freiheitlichen Demokratie<br />

zu vermitteln. Auch das zeigen die<br />

Ergebnisse der Studie. Die Vorstellung,<br />

Jugendliche könnten Kompetenzen ohne<br />

zumindest grundlegendes Wissen entwickeln,<br />

ist absurd.<br />

Unkenntnis über politische Systeme<br />

Ein Urteil über einen unbekannten<br />

Gegenstand kann nicht fundiert sein,<br />

sondern allenfalls zufällig mit den<br />

gewählten Maßstäben übereinstimmen.<br />

Von dieser zufälligen Art jedoch sind<br />

die Urteile Jugendlicher über politische<br />

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oder zeithistorische Fragen häufig und so<br />

erklärt sich die offensichtliche Diskrepanz<br />

zwischen den abstrakten politischen<br />

Vorstellungen und den konkreten Antworten.<br />

Weil sie wenig wissen, scheitern<br />

die Schüler, wenn sie ihre Maßstäbe auf<br />

konkrete politische Fragen, historische<br />

Ereignisse oder Gesellschaften übertragen<br />

sollen. Dieser „Übersetzungsfehler“<br />

ist nicht allein Folge des geringen zeitgeschichtlichen<br />

Wissens, sondern auch<br />

ihrer weitgehenden Unkenntnis über die<br />

Grundlagen und Funktionsweisen politischer<br />

Systeme und komplexer Gesellschaften.<br />

„Kein Plan“<br />

Einem sehr großen Teil der Jugendlichen<br />

ist nicht bewusst, wie eine liberale Demokratie<br />

funktioniert. Die meisten wissen<br />

nicht, dass Freiheit die Voraussetzung für<br />

Frieden und Wohlstand ist. Und hinsichtlich<br />

wirtschaftlicher Grundkenntnisse<br />

sieht es noch magerer aus. Sie haben<br />

verinnerlicht, dass die Nazis die Schurken<br />

waren, aber worin abgesehen von<br />

Holocaust und Weltkrieg das Problem<br />

dieser Ideologie gelegen haben könnte,<br />

das wissen viele nicht. In den Worten der<br />

Jugendlichen: „kein Plan“.<br />

Offensichtlich werden den Jugendlichen<br />

diese Zusammenhänge entweder gar<br />

nicht vermittelt oder jedenfalls nicht so,<br />

dass sie diese verstehen.<br />

Die Suche nach Schuldigen<br />

Die vermeintliche Diktaturverharmlosung<br />

oder gar Diktaturaffinität der<br />

Jugendlichen steht somit in einem ganz<br />

anderen Kontext. Ihre zum Teil geradezu<br />

abenteuerlichen Äußerungen sind allenfalls<br />

in Einzelfällen Ausdruck einer Sympathie<br />

für autoritäre Regime. Vielmehr<br />

sind sie in der Regel das Ergebnis misslungener<br />

Transferversuche. Sie beruhen<br />

auf gedanklichen Kurzschlüssen.<br />

Die Suche nach den Schuldigen für<br />

diese Misere scheint einfach. Es mangelt<br />

den Jugendlichen an historischpolitischer<br />

Bildung, also haben wohl<br />

die Schulen versagt. Schließlich ist die<br />

Gegenleistung für die jahrelange Überlassung<br />

der Kinder an die Schule das<br />

Versprechen, dass diese schlauer aus den<br />

Bildungseinrichtungen wieder herauskommen,<br />

als sie hineingegangen sind.<br />

Über die Autorin<br />

■ Dagmar Schulze Heuling ist Mitautorin<br />

der Studie „Später Sieg<br />

der Diktaturen?“, die kürzlich<br />

vom Forschungsverbund SED-<br />

Staat der Freien Universität Berlin<br />

veröffentlicht wurde.<br />

Schule ist nur das halbe Leben<br />

Wird dieses Versprechen nicht oder nur<br />

ungenügend eingelöst, fühlen wir uns<br />

betrogen und sind empört. Und tatsächlich<br />

gibt es an vielen Stellen im Schulsystem<br />

Optimierungspotential. Aber die<br />

Schule ist allenfalls das halbe Leben.<br />

Die Jugendlichen werden nicht<br />

zuletzt von ihrer Umwelt geprägt. Und<br />

das Lernen am Modell funktioniert auch<br />

außerhalb der Schule hervorragend. Dort<br />

erleben Jugendliche unablässig, wie<br />

demokratische und freiheitliche Prinzipien<br />

durchbrochen werden, als Begründung<br />

müssen wahlweise der Sachzwang,<br />

die Systemrelevanz oder der Einfluss der<br />

zu Privilegierenden herhalten.<br />

Während in der Schule die Gewaltenteilung<br />

behandelt wird, berichten<br />

die Medien über Drohungen und<br />

Erpressungsversuche an die Adresse des<br />

Bundesverfassungsgerichts. Ist es da<br />

verwunderlich, dass die Haltungen der<br />

Jugendlichen auch ein Abbild solcher<br />

Widersprüche sind? ■<br />

Dagmar Schulze Heuling<br />

Dieser Artikel erschien ungekürzt zuerst<br />

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5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 9<br />

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Aufstand der Scheinheiligen<br />

Arbeitsverweigerung der Abgeordneten – wer beschließt in Deutschland<br />

eigentlich die Gesetze?<br />

Gesellschaft<br />

„Der Partei-Linie“ ist oft treffender<br />

Gerade als das Halbfinalspiel der Europameisterschaft<br />

Deutschland gegen Italien<br />

am 28. Juni angepfiffen wurde, deutete<br />

sich im Bundestag ein politisches<br />

Desaster an. 27 von 600 Abgeordneten<br />

winkten das neue Gesetz zum Meldewesen<br />

durch.<br />

In gerade einmal 57 Sekunden. In<br />

Zukunft sollten die Meldeämter Daten<br />

ihrer Bürger auf Anfrage von Unternehmen<br />

heraus geben dürfen, ohne<br />

die Betroffenen vorher um Erlaubnis zu<br />

fragen. Erst Wochen später wurde die<br />

Öffentlichkeit auf die Vorgehensweise<br />

im Parlament aufmerksam. Ein Video-<br />

Mitschnitt der kurzen Sitzung machte<br />

auf Youtube die Runde.<br />

Die Besänftigung der aufgebrachten<br />

Massen<br />

Plötzlich war der Aufschrei groß. Sämtliche<br />

Oppositionsparteien erklärten ihre<br />

Empörung über das Gesetz. Die Medien<br />

liefen Sturm und schließlich war selbst<br />

die Koalition gegen ihr eigenes Vorhaben.<br />

Vom Shitstorm getrieben ruderten<br />

alle Beteiligten zurück. Keiner konnte<br />

sich erklären, wie es überhaupt zu der<br />

Gesetzesänderung kommen konnte.<br />

Alle Politiker waren jetzt der Überzeugung,<br />

das Gesetz müsse zu Gunsten<br />

des Datenschutzes geändert werden.<br />

Alle stachen in die gleiche Richtung.<br />

Welt-Redakteur Ulrich Clauss kritisierte,<br />

die Debatte ging nicht mehr um Argumente,<br />

sondern um die Besänftigung<br />

der aufgebrachten Massen.<br />

Der entlarvende Lapsus<br />

Die ursprüngliche Fassung des Meldegesetzes<br />

schrieb noch die Einverständniserklärung<br />

der Bürger vor, sollten die<br />

Behörden ihre Daten weiter geben wollen.<br />

Einen Monat vor der 57-Sekunden-<br />

Abstimmung war diese Regelung intern<br />

bereits gekippt worden. „Erstmals wurde<br />

diese klammheimliche Änderung bei<br />

der ersten Lesung des Regierungsentwurfs<br />

im Bundestag am 26. April öffentlich.<br />

Damals redete der CDU-Abgeordnete<br />

Helmut Brandt versehentlich über<br />

den Absatz 4, obwohl dieser noch gar<br />

nicht im Gesetzestext stand, sondern<br />

nur Teil der unter der Hand vereinbarten<br />

Änderungen war.<br />

Der entlarvende Lapsus fiel jedoch<br />

keinem so richtig auf, auch der Opposition<br />

nicht, womöglich weil die Reden<br />

zu Protokoll gegeben und nicht im Plenarsaal<br />

gehalten wurden”, schrieb der<br />

Spiegel. Die wirkliche Änderung fand<br />

dann aber erst in der Nacht vor dem 28.<br />

Juni statt. Heimlich und ohne Wissen<br />

der Opposition.<br />

Staatliche Stellen sind doch kein Basar<br />

Sowohl Innen- als auch Justizministerium<br />

sollen zuvor mit der Änderung einverstanden<br />

gewesen sein. Der Vorsitzende<br />

der Arbeitsgruppe Innenpolitik und<br />

CSU-Politiker Hans-Peter Uhl betonte<br />

die Notwendigkeit der vorgenommenen<br />

Änderung. Allein in München würden<br />

innerhalb eines Jahres rund 100.000<br />

Anfragen auf Erlaubnis der Datenweitergabe<br />

fällig. Ein Verwaltungsaufwand,<br />

der nicht zu stemmen sei. Um die Daten<br />

der Bürger dennoch zu schützen, habe<br />

man die Weitergabe von Daten mit<br />

einer Kostenpflicht versehen. Acht Euro<br />

müsste ein Unternehmen demzufolge<br />

zahlen, wenn es an einem Datensatz<br />

interessiert sei. Die so entstehenden<br />

Kosten würden die Datenanfrage bei<br />

den Meldeämtern unattraktiv machen.<br />

Wäre ein schlichtes Verbot der Weitergabe<br />

von Daten nicht einfacher? Die<br />

Widersprüchlichkeit dieser Aussage hat<br />

Gunnar Sohn erkannt: „Wo kommen<br />

denn nun die vielen Anfragen her? Und<br />

warum sollte dann eine Einwilligungsregel<br />

der Verbraucher aus dem Gesetz<br />

verschwinden? Dann schreibt doch bitte<br />

ins Gesetz, dass generell die Daten<br />

der Meldeämter für gewerbliche Zwecke<br />

nicht herausgegeben werden dürfen.<br />

Denn 95 Prozent der Bevölkerung wür-<br />

(Foto: MD111/Flickr.com)<br />

den wohl ihre Einwilligung nicht erteilen.<br />

Dann sollten die Werber ihre Finger von<br />

Daten der Meldeämter lassen. Staatliche<br />

Stellen sind doch kein Basar.“ Der<br />

sich selbst allzu gerne als Beschützer vor<br />

dem Datenkraken Internet erklärende<br />

Uhl misst mit zweierlei Maß. Facebook<br />

und Google sollen die Daten ihrer User<br />

nicht speichern, der Staat darf sie aber<br />

weiter geben. Ein klassischer Fall von<br />

Doppelmoral.<br />

An der Spitze der entrüsteten<br />

Opposition<br />

Während das Bauernopfer Uhl lamentierte,<br />

twitterte sich Sigmar Gabriel<br />

schnell an die Spitze der entrüsteten<br />

Opposition. „Merkels neues Meldegesetz<br />

macht Staat zum Datendealer, sogar<br />

gegen den Widerspruch Betroffener“,<br />

ließ er schnell verlauten, als das Meldegesetz<br />

in den Medien diskutiert wurde.<br />

Auf der einen Seite zu Recht, denn der<br />

Gesetzesentwurf, der dem Parlament<br />

zur Abstimmung vorgelegt werden<br />

sollte, war am Vorabend der Abstimmung<br />

in einer Nacht und Nebel-Aktion<br />

zu Ungunsten der Bürger geändert worden.<br />

Andererseits zu Unrecht, denn er<br />

hätte das Gesetz schon während der<br />

Abstimmung verhindern können.<br />

Der Hammelsprung<br />

Petra Pau wiederum ist nicht nur Linken-<br />

Innenexpertin, sie ist auch Bundestagsvizepräsidentin.<br />

Als solche leitete sie die<br />

Abstimmung an diesem Abend des 28.<br />

Juni. Wenige Tage zuvor, am 15. Juni <strong>2012</strong>,<br />

hatte Petra Pau als amtierende Bundestagspräsidentin<br />

die 185. Plenarsitzung<br />

des Bundestages mangels Beschlussfähigkeit<br />

aufgehoben. Eine vorausgegangene<br />

Abstimmung durch Handzeichen<br />

und deren Wiederholung hatten kein<br />

eindeutiges Ergebnis erbracht. Die Bundestagspräsidentin<br />

rief daraufhin zum<br />

„Hammelsprung“ auf. Einst wurden die<br />

Schafe einer Herde gezählt, indem sie<br />

einzeln durch ein schmales Tor getrieben<br />

wurden. Im Bundestag sind das<br />

Türen, durch welche die Abgeordneten<br />

einzeln wieder in den Saal gelassen werden,<br />

nachdem sie zu diesem Zählzweck<br />

Vertrauen in Politiker verschiedener Politikebenen<br />

Deutschland<br />

Anteil der Befragten<br />

in MJ<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Ihrem Bürgermeister bzw. Ortsv...<br />

39<br />

Quelle: Das Örtliche, Der ideale Ort, Seite 4<br />

© Statista GmbH<br />

Den Landes-politikern<br />

Welchen Politikern vertrauen Sie am meisten?<br />

Haben die Bundespolitiker die Nähe zur Bevölkerung verloren?<br />

12<br />

Den Bundes-politikern<br />

5 4 3<br />

Den deutschen Spitzenpolitikern<br />

Den Politikern an der Spitze gro...<br />

So leer ist es im Bundestag oft. Warum dann über 600 Abgeordnete wählen?<br />

Keinem davon<br />

32<br />

Weiß nicht / Keine Angabe<br />

5<br />

(Foto: Siegfried Baier/pixelio.de)<br />

10 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11


Sigmar Gabriel hätte das Gesetz schon während<br />

der Abstimmung verhindern können.<br />

Dann hätte er sich aber nicht an die Spitze der<br />

Protestler twittern können.<br />

(Foto: Wikimedia/CC-3.0/Arne Müseler)<br />

Gesellschaft<br />

alle den Saal verlassen haben. Am 15.<br />

Juni lehnten 204 Abgeordnete einen rotgrünen<br />

Antrag ab, nur sieben Abgeordnete<br />

stimmten zu. Die Opposition blieb<br />

der Abstimmung zum eigenen Antrag<br />

fast komplett fern. Da laut Geschäftsordnung<br />

der Bundestag nur beschlussfähig<br />

ist, wenn mehr als die Hälfte seiner<br />

Mitglieder im Sitzungssaal anwesend<br />

ist, hätten 311 der 620 Bundestagsabgeordneten<br />

an diesem „Hammelsprung“<br />

teilnehmen müssen.<br />

Verschiebung erzwungen<br />

Entsprechend § 45 Abs. 3 der Geschäftsordnung<br />

musste Petra Pau die Sitzung<br />

„sofort“ aufheben und erzwang<br />

die Verschiebung der in der Tagesordnung<br />

bereits angesetzten 1. Lesung des<br />

Gesetzentwurfs zum Betreuungsgeld.<br />

Wären die fehlenden 126 der insgesamt<br />

330 Abgeordneten von Union und<br />

FDP zum Hammelsprung gekommen,<br />

wäre das Manöver der Opposition nicht<br />

geglückt. Doch die machten alle irgend<br />

etwas anderes. Da erhebt sich nur noch<br />

eine Frage: Wieso sah die leitende Präsidentin<br />

Petra Pau nicht, dass die laut<br />

Geschäftsordnung zur Beschlussfähigkeit<br />

nötigen 311 Abgeordneten nicht im<br />

Saal saßen, sondern nur knapp 30? Die<br />

Antwort gibt die Pressestelle des Bundestages<br />

am Telefon: „Es wird grundsätzlich<br />

von der Beschlussfähigkeit des<br />

Bundestages ausgegangen.“ Der unbefangene<br />

Beobachter ist fassungslos:<br />

Wozu wählen wir über 600 Bundestagsabgeordnete,<br />

wenn zur Beschlussfassung<br />

entgegen der Geschäftsordnung<br />

auch zwei oder drei anwesende<br />

Parlamentarier ausreichen? So wird das<br />

schwindende Vertrauen der Bürger in<br />

die Politik nicht verbessert.<br />

Man hätte nur anwesend sein müssen<br />

Wer jetzt aus der Opposition das neue<br />

Meldegesetz in der Öffentlichkeit geißelt<br />

und im Bundesrat im Herbst „unbedingt“<br />

zu Fall bringen will, muss sich<br />

zwei Fragen gefallen lassen: Erstens:<br />

Warum hat die Opposition nicht am 28.<br />

Juni ihre Arbeit gemacht und gegen das<br />

Gesetz gestimmt? Es wäre leicht gewesen,<br />

das schwach besetzte Regierungs-<br />

lager zu überstimmen. Man hätte nur<br />

anwesend sein müssen. Und zweitens:<br />

Warum haben die anwesenden Oppositionsvertreter<br />

nicht die Beschlussfähigkeit<br />

bezweifelt und damit den Hammelsprung<br />

erzwungen?<br />

Dann wäre das Gesetz zumindest<br />

vorläufig auch verhindert worden. Der<br />

mediale Aufschrei danach statt im<br />

Parlament ist ein Aufstand der Scheinheiligen.<br />

Der leere Bundestag ist politischer Alltag<br />

Denn dass der Bundestag seine<br />

Beschlussfähigkeit überprüfen lässt, ist<br />

deshalb äußerst selten. Nur ganze vier<br />

Mal seit 1990 kam es dabei zur Feststellung<br />

der Beschlussunfähigkeit, obwohl<br />

im Internet Dutzende Videos kursieren,<br />

die den weitgehend leeren Plenarsaal<br />

bei Beratungen und Beschlüssen dokumentieren.<br />

Der leere Bundestag ist politischer<br />

Alltag. Wenn eine geringe Anwesenheit<br />

im Parlament erwartet wird,<br />

einigen sich die Fraktionsvorsitzenden<br />

auf eine Anwesenheitsquote, die der<br />

Proportion der gewählten Parteien<br />

entspricht.<br />

Das ist Gang und Gebe und bedeutet<br />

im Klartext: Die Fraktionsvorsitzenden<br />

können Ergebnisse auskungeln, von<br />

denen die Wähler glauben, sie wären<br />

von 600 Abgeordneten ausdiskutiert<br />

worden. Die Faulheit und der Kungel<br />

unter den Abgeordneten wird in der<br />

öffentlichen Debatte nicht diskutiert.<br />

Schlimmer noch, es wird als selbstverständlich<br />

hingenommen. Schließlich ist<br />

es gängige Praxis. Die logische Schlussfolgerung<br />

wäre, dass es keine 620 Abgeordneten<br />

mehr braucht, die Demokratie<br />

nur vortäuschen, anstatt sie zu praktizieren.<br />

Die Entscheidungen im Bundestag<br />

sind dann die Entscheidungen<br />

einiger weniger Köpfe.<br />

Die Abstimmung darüber wahrt den<br />

Schein der Demokratie. Und die intellektuelle<br />

Elite, deren Hauptaufgabe<br />

darin liegt, die Mängel des Systems<br />

offen zu legen, verweigert die Auseinandersetzung<br />

und macht sich selbst<br />

überflüssig. n<br />

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Gnadenlos gerecht?<br />

Von der Schwierigkeit der Wahrheitsfindung<br />

Gesellschaft<br />

(Foto: Wikimedia/CC-3.0/CHR!S)<br />

Was ist Wahrheit? Immanuel Kant<br />

sagte, Wahrheit hängt von der Quelle<br />

der jeweiligen Erkenntnis ab. Deshalb<br />

sorgt in einem Rechtsstaat die Justiz als<br />

unabhängige und neutrale Instanz für<br />

Gerechtigkeit. Kommt die Justiz selbst in<br />

die Kritik, mahlen ihre Mühlen besonders<br />

langsam. Die Unfehlbarkeit des Systems<br />

scheint über der Gerechtigkeit zu stehen.<br />

Im Nachhinein ein klares Fehlurteil<br />

Vor kurzer Zeit war der Fall des Lehrers<br />

Horst Arnold in den Medien. Der wegen<br />

Vergewaltigung verurteilte und später<br />

wieder freigesprochene Mann ist im<br />

Juni verstorben. Nach einem zehn Jahre<br />

andauernden Kampf gegen die Justiz,<br />

den er schon zu Beginn verloren hatte.<br />

In diesem Fall ist die ungerechtfertigte<br />

Beschuldigung der Vergewaltigung<br />

beinahe das geringere Übel. Arnold saß<br />

unschuldig fünf Jahre im Gefängnis. Weil<br />

der Lehrer während der Haft stets seine<br />

Unschuld beteuerte, wurde an ihm eine<br />

charakterliche Schwäche diagnostiziert.<br />

Die Konsequenz, die für alle unschuldig<br />

Verurteilten gilt, die für ihr Recht kämpfen:<br />

sie erwartet eine besonders harte<br />

Vollstreckung des Urteils. Keine vorzeitige<br />

Entlassung, kein Freigang und harte<br />

Behandlung durch die Vollzugsbeamten.<br />

Wegen Uneinsichtigkeit.<br />

Gebrandmarkt durch ein falsches Urteil<br />

Erst nach zehn Jahren und nach beharrlichem<br />

Kampf erreichte Arnolds Anwalt<br />

den verdienten Freispruch. Doch das<br />

Leben des Lehrers war bereits zerstört.<br />

Das typische Schicksal eines zu unrecht<br />

Verurteilten hatte ihn ereilt. Finanziell<br />

war er ruiniert, hatte sein Haus verkaufen<br />

müssen. Beruflich war er chancenlos. Als<br />

Lehrer wollte ihn niemand mehr einstellen.<br />

Das gesellschaftliche Ansehen war<br />

vollkommen zerstört. Gebrandmarkt<br />

durch ein falsches Urteil.<br />

Der weiße Neger vom Hasenbergl<br />

Schlagzeilen machte auch der Fall des<br />

Schauspielers Günter Kaufmann. Als er<br />

die Belastung der Verhöre in der Untersuchungshaft<br />

nicht mehr ertrug, „gestand“<br />

er am 27. November 2002 eine versuchte<br />

schwere räuberische Erpressung mit<br />

Todesfolge. 15 Jahre Haft lautete das<br />

Urteil. Drei Jahre später wurden die wahren<br />

Täter entdeckt und verurteilt. Kaufmann<br />

widerrief sein Geständnis, erreichte<br />

eines der seltenen Wiederaufnahmeverfahren<br />

und wurde am 26. Januar 20<strong>05</strong><br />

freigesprochen, nachdem er 1.000 Tage<br />

unschuldig im Gefängnis saß. Haftentschädigung<br />

erhielt er deshalb nicht, weil<br />

er ja durch sein „falsches“ Geständnis die<br />

Inhaftierung selbst verschuldet habe. Im<br />

Gegenteil: Er wurde aber zwei Monate<br />

später wegen einer Freiheitsberaubung<br />

in einem besonders schweren Fall zu<br />

einer Bewährungs- und Geldstrafe verurteilt,<br />

da zwei angebliche Mittäter aufgrund<br />

seiner Falschaussage drei Wochen<br />

unschuldig in Untersuchungshaft saßen.<br />

Im Mai <strong>2012</strong> starb Kaufmann an den<br />

Folgen eines Herzinfarkts, mitten auf der<br />

Straße im Berliner Stadtteil Grunewald.<br />

Angebliche Steuernachzahlungen<br />

Gerät ein Unternehmen in die Mühlen<br />

des Rechtsapparates, sind gleich mehrere<br />

Existenzen bedroht. Wie im Falle<br />

von Jochen Köhn aus dem brandenburgischen<br />

Templin. Dieser beschäftigte<br />

Anfang der 90er Jahre in seinem Baubetrieb<br />

rund 200 Mitarbeiter, schrieb<br />

schwarze Zahlen und hatte ein Eigenkapital<br />

von über einer Millionen Euro, als<br />

das Finanzamt ihm wegen einer angeblich<br />

sechsstelligen Umsatzsteuernachzahlung<br />

die Konten pfändete. Sofort<br />

kündigten die Banken ihm die Kredite,<br />

der damalige Bürgermeister Ulrich<br />

Schöneich entzog ihm auf Drängen des<br />

Finanzamts die Gewerbeerlaubnis. Köhn<br />

ging Pleite und die 200 zusätzlichen<br />

Arbeitslosen kosteten Staat und Sozialkassen<br />

jährlich fünf bis sechs Mio. Euro.<br />

Das Recht auf Recht ist nicht umsonst<br />

Jahre später wurde zwar höchstrichterlich<br />

festgestellt, dass Köhn zum Zeitpunkt<br />

der Pfändung beim Finanzamt<br />

gar keine Schulden hatte. Im Gegenteil:<br />

Das Finanzamt schuldete ihm damals<br />

eine Rückzahlung. Eigentlich also ein<br />

klarer Fall der Staatshaftung. Doch das<br />

Recht auf Recht kostete Geld, das Köhn<br />

nicht mehr hatte. Von den 331 Euro ALG<br />

II konnte er keinen Anwalt bezahlen.<br />

Und auf eigene Kosten gegen den Staat<br />

streiten? Das macht weder ein geistig<br />

gesunder Anwalt noch eine auf Ertrag<br />

orientierte Prozesskostenfinanzierung.<br />

Alle Versuche Köhns auf Wiedergutmachung<br />

scheiterten. Er blieb bettelarm,<br />

wurde herzkrank, wohnte in einer Sozialwohnung.<br />

Im Frühjahr 2010 verstarb<br />

er schließlich. So erledigte sich das fiskalische<br />

Problem „auf natürliche Weise“.<br />

Kein Brot für die Tafel<br />

Solange musste Bäckermeister Roland<br />

Ermer, der ehrenamtlich als Präsident<br />

der Handwerkskammer Dresden vorsteht,<br />

nicht warten. Er hatte folgendes<br />

Problem: Er spendete die bis zum Abend<br />

nicht verkauften Brote und Brötchen an<br />

die Hoyerswerdaer „Tafel“, die die Backwaren<br />

Bedürftigen weitergab. Auf der<br />

Spendenquittung stand ein Wert größer<br />

Null, denn anderenfalls, so verlangte die<br />

Hygienekontrolle, müsse man ja Abfall<br />

vermuten, und der darf nicht als Lebensmittel<br />

dienen. Da bekam ein Betriebsprüfer<br />

des Finanzamts Dollarzeichen in<br />

den Augen: Ob der Bäcker für diese<br />

Lieferungen Geld erhielt oder nicht,<br />

(Foto: Carlo Schrodt/pixelio.de)<br />

ist nämlich nach Umsatzsteuergesetz<br />

egal. Es wurde „geleistet“. Und da fällt<br />

Umsatzsteuer an. Und die belief sich im<br />

Fall des Bäckers Ermer auf 5.000 Euro,<br />

rückwirkend. Die Nichterklärung dieser<br />

Steuern ist Steuerhinterziehung! Nach<br />

einer großen Medienaktion im Sommer,<br />

an der sich auch www.kompetenznetzmittelstand.de<br />

beteiligt hatte, lenkte<br />

das Bundesfinanzministerium ein. Im<br />

Herbst soll nun endlich Rechtsklarheit<br />

und Rechtssicherheit geschaffen werden.<br />

n<br />

Boris Kunofski<br />

14 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong>


• Steuerungs- und Kommunikationstechnik<br />

• Energieanlagen<br />

Berliner Technikrevolutionen<br />

Das Kommunikationszeitalter und DeTeWe. Jubiläum eines Branchenriesen.<br />

Gesellschaft<br />

Am 11. Mai jährte sich in Berlin ein Stück<br />

deutscher Wirtschaftsgeschichte: Die<br />

DeTeWe Communications feierte ihr<br />

125-jähriges Jubiläum.<br />

Gegründet im Jahr 1887 als Zulieferer<br />

in der Telefonapparateproduktion,<br />

war das Unternehmen Pionier bei der<br />

Konstruktion von Fernmeldeämtern,<br />

Co-Erbauer des ehemaligen Berliner<br />

Rohrpostsystems, millionenfacher Hersteller<br />

von Telefonen und ist heute einer<br />

der größten ITK-Systemintegratoren<br />

in Deutschland. „Die DeTeWe blickt<br />

auf Generationen von Ingenieursleistung<br />

zurück und hat die Kommunikationsbranche<br />

wie kaum ein anderes<br />

Unternehmen mitgeprägt. Die Informations-<br />

und Telekommunikationsbranche<br />

ist schnelllebig, die DeTeWe war und<br />

ist immer dabei“, sagt Christian Fron,<br />

Geschäftsführer der DeTeWe Communications.<br />

Diesen Tag müssen wir uns merken<br />

Der Architekt für die Technik-Revolutionen<br />

im Berlin des 19. Jahrhunderts war<br />

der Generalpostmeister Heinrich von<br />

Stephan. Er erkannte sofort die wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Dimension<br />

der elektrischen Nachrichtenübertragung.<br />

Mitte Oktober 1877 wurde<br />

Stephan ein Bericht der Zeitschrift „Scientific<br />

American“ vom 6. Oktober 1877<br />

über Bells Telefon vorgelegt. Schon am<br />

24. Oktober hat er zwei Telefone in Händen.<br />

Es waren die ersten Apparate, die<br />

überhaupt nach Europa kamen. Am 26.<br />

Oktober erklärt Stephan: „Meine Herren!<br />

Diesen Tag müssen wir uns merken“. Es<br />

war die Geburtsstunde des Fernsprechers<br />

in Deutschland.<br />

Die Widerstände in Deutschland waren<br />

groß<br />

„Ende 1877 sind es 19 Orte, Ende 1880<br />

bereits 1.000 geworden, die über den<br />

Fernsprecher Anschluss an das Telegrafennetz<br />

erhielten. In Amerika war<br />

der Fernsprecher zur Errichtung von<br />

Fernsprechnetzen in Städten und zur<br />

Herstellung von Privattelegrafenlinien<br />

benutzt worden. Dass man ihn zur<br />

Erweiterung des staatlichen Telegrafennetzes<br />

benutzte, war etwas ganz Neues“,<br />

erläutert Hermann Heiden in seinem<br />

Buch „Rund um den Fernsprecher“. Die<br />

Widerstände in Deutschland gegen die<br />

Einführung des Telefons waren so groß,<br />

dass Stephan sich mit der Bitte an die<br />

Ältesten der Kaufmannschaft wendet,<br />

ihm geeignete Persönlichkeiten zu nennen,<br />

die bereit wären, gegen Vergütung<br />

die Werbung für den Fernsprecher in die<br />

Hand zu nehmen.<br />

Die Wahl fällt auf Emil Rathenau,<br />

den späteren Gründer der AEG. 1897<br />

werden in Berlin von neuen Fernsprechämtern<br />

170 Millionen Gespräche vermittelt.<br />

Drei Jahre später schreibt die „Berliner<br />

Illustrirte“ stolz, dass Berlin mehr<br />

Fernsprechanschlüsse habe als ganz<br />

Frankreich mit Paris und dass es sogar<br />

London und New York übertreffe. „Die<br />

Beharrlichkeit, Weitsicht und Intuition<br />

des Generalpostmeisters Heinrich von<br />

Stephan könnten wir heute in Deutschland<br />

sehr gut gebrauchen, um für die<br />

(Foto: Wikimedia/CC-2.0/Rama)<br />

vernetzte Ökonomie die modernste<br />

Infrastruktur zu schaffen. Nur so ist wirtschaftliche<br />

Prosperität möglich – von der<br />

Logistik bis zur Energiewende“, sagte<br />

Systemingenieur Bernd Stahl vom Netzwerkspezialisten<br />

Nash Technologies.<br />

Die Geschichte der DeTeWe begann 1882,<br />

als der mecklenburgische Schlosser Carl<br />

Christian Robert Stock nach Berlin zog<br />

und eine Anstellung bei einem Zulieferer<br />

der noch jungen Telefonindustrie fand.<br />

Stock war fasziniert von der Technik<br />

und witterte gleichzeitig schnell seine<br />

Chance, an dem Boom der Branche teilzuhaben.<br />

Er machte sich selbstständig,<br />

wickelte mit der Nähmaschine seiner<br />

Frau Spulen für die Telefonhersteller.<br />

Trotz der bescheidenen Produktionsmittel<br />

war er schneller und arbeitete<br />

präziser als seine Konkurrenten, so dass<br />

die Nachfrage nach seinen Produkten<br />

wuchs.<br />

Robert Stock stellte einen ersten<br />

Mitarbeiter ein und gründete am 11. Mai<br />

1887 das Unternehmen „R. Stock, Telegraphenapparate“<br />

– der Grundstein der<br />

heutigen DeTeWe Communications. In<br />

kurzer Zeit erweiterte sich das Produktportfolio<br />

des jungen Unternehmens. Auf<br />

der Gewerbeausstellung in Treptow 1896<br />

stellte Stocks Firma ein „Telephon-Verbindungs-Amt“<br />

(Fernmeldeamt) vor. Bis<br />

19<strong>05</strong> baute Stock europaweit 129 Fernsprechämter.<br />

Zahlreiche weitere Patente<br />

folgten, häufig wurden einzelne technische<br />

Bestandteile verbessert, bestehende<br />

Lösungen fortentwickelt. Bis zum<br />

zweiten Weltkrieg entwickelte DeTeWe<br />

Rohrpostanlagen, Schreibmaschinen,<br />

Rundfunkgeräte und Rechenmaschinen.<br />

In Zeiten des Wirtschaftswunders stieg<br />

der Bedarf an öffentlichen und privaten<br />

Telefonanlagen. Die DeTeWe konzentrierte<br />

die gesamte Produktion auf den<br />

Fernsprechsektor.<br />

Mit der Aufhebung des Postmonopols<br />

und dem Beginn der Globalisierung in<br />

den 1990er Jahren wurden die Unternehmen<br />

der Telekommunikationsbranche<br />

vor große Herausforderungen<br />

gestellt. Neue Technologien revolutionierten<br />

den Markt, Internet, E-Mail<br />

und Handys setzten sich durch. Neue<br />

Wettbewerber traten auf die Bildfläche,<br />

alte Branchengrößen verschwanden. Die<br />

DeTeWe dagegen blieb – und gestaltete<br />

mit. Der einstige Hersteller von Fernmeldeämtern<br />

entwickelte sich zu einem<br />

Am Puls der Energie<br />

der größten deutschen Systemintegratoren,<br />

der DeTeWe Communications.<br />

„Heute geht es dabei nicht mehr nur<br />

um klassische Telefonanlagen, sondern<br />

um deutlich komplexere Konzepte wie<br />

Unified Communications und standortübergreifende<br />

Zusammenarbeit. Telefonie<br />

wird zum Bestandteil der Informationstechnologie“,<br />

erläutert Fron. Die<br />

Arbeitswelt werde mobiler, neue Geräte<br />

wie Smartphones oder iPads erobern<br />

den Unternehmensalltag und müssen<br />

in die Infrastruktur integriert werden.<br />

DeTeWe Communications übernimmt<br />

als Systemintegrator die Organisationsund<br />

Prozessberatung, führt die neuen<br />

Technologien ein und schult Mitarbeiter.<br />

Seit 20<strong>05</strong> gehört das Unternehmen<br />

zum kanadischen ITK-Hersteller Aastra<br />

• Steuerungs- und Kommunikationstechnik<br />

• Energieanlagen<br />

• • Elektroinstallation<br />

Elektroinstallation<br />

Technologies Limited. Auch nach der<br />

Übernahme bleibt die DeTeWe Berlin-<br />

Kreuzberg treu: 1887 wurde sie in diesem<br />

Bezirk gegründet und befindet sich seit<br />

1895 am Standort in der Zeughofstraße. ■<br />

Über den Autor<br />

Gunnar Sohn<br />

■ Gunnar Sohn ist Wirtschaftspublizist<br />

und Medienberater und<br />

Chefredakteur des Onlinemagazins<br />

NeueNachricht<br />

(Foto: Gunnar Sohn)<br />

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16 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 17


Gesellschaft<br />

Frauen verdienen weniger… richtig so<br />

Eine heiße Diskussion im Netz über geschlechtsspezifische Bezahlung<br />

Hat er gut lachen, weil er mehr verdient als eine Frau in gleicher Position?<br />

Mit dieser Überschrift begann im Unternehmensnetzwerk<br />

XING im Juni <strong>2012</strong><br />

eine Diskussion, die nach wenigen Tagen<br />

fast 4.000 Mal aufgerufen wurde und<br />

zu mehr als 330 Beiträgen provozierte.<br />

Natürlich war die Überschrift ein „Reißer“<br />

mit dem Aufmerksamkeit erzeugt<br />

werden sollte. Der Initiator der Diskussion<br />

machte bereits in der Einführung<br />

seine Position klar, dass er sicher nicht<br />

Hersteller von<br />

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der Meinung ist, Frauen sollten gegenüber<br />

Männern bei gleicher Qualifikation,<br />

Erfahrung und Leistung schlechter<br />

bezahlt werden. Vielmehr ging es um<br />

die Frage, ob die Tatsache, dass Männer<br />

im Mittel ein höheres Einkommen erzielen,<br />

eine plausible und nachvollziehbare<br />

Begründung hat. Der Zustand also „richtig<br />

so“ ist. Die Diskussion wuchs mitunter<br />

schnell zu einem echten „Glaubenskrieg“<br />

mit klaren Fronten aus. Auch weit<br />

abschweifende Beiträge und Antworten<br />

darauf hatten nur noch ganz am Rande<br />

mit dem ursprünglichen Thema zu tun.<br />

Mehr Frauen als Männer in Teilzeit<br />

Mit Vorsicht sind, wie bei allen Statistiken,<br />

auch in diesem Fall die Annahmen<br />

und Prämissen zu beleuchten. Berücksichtigt<br />

eine Auswertung nämlich nicht<br />

den Aspekt der Arbeitszeit sondern nur<br />

die nominalen Einkommen, ist eine Verfälschung<br />

der Ergebnisse schon vorprogrammiert,<br />

alleine auf Grund der Tat sache,<br />

dass mehr Frauen als Männer in Teilzeit<br />

arbeiten. Davon unabhängig wurde festgestellt,<br />

dass rein formal in Deutschland<br />

eine unterschiedliche Bezahlung alleine<br />

wegen der Geschlechtszugehörigkeit<br />

gesetzlich verboten ist. Schon im Grundgesetz<br />

wird mit dem Artikel 3 die Grundlage<br />

für Gleichberechtigung von Mann<br />

und Frau gelegt und im Allgemeinen<br />

Gleichbehandlungsgesetz (AGG) speziell<br />

für die Arbeitswelt konkretisiert.<br />

Angebot und Nachfrage<br />

In eine ganz andere Richtung führte die<br />

These, dass häufig in eher schlechter<br />

bezahlten Berufen der Anteil an Frauen<br />

und in besser bezahlten Berufen der<br />

Anteil an Männern höher ist, es also<br />

mehr IT-Experten auf der einen Seite und<br />

mehr Frisörinnen auf der anderen gibt.<br />

Der Aspekt wurde nicht bestritten. Mehr<br />

oder weniger offen blieb aber die Frage,<br />

warum denn eigentlich „typischen Frauenberufe“<br />

schlechter bezahlt werden<br />

als „typische Männerberufe“? Entsteht<br />

ein Preis, auch der einer Arbeitsleistung,<br />

nicht einfach am Markt durch Angebot<br />

und Nachfrage? Also völlig unabhängig<br />

davon, welchen Geschlechtes überwiegend<br />

die „Lieferanten“ der Arbeitsleistung<br />

sind? Theoretisch schon…<br />

18 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

(Foto: Benjamin Thorn/pixelio.de)<br />

Konsequentes Verhandeln<br />

Mehrfach genannt wurde auch die<br />

Erfahrung, dass Männer im Mittel einfach<br />

härter und konsequenter für die<br />

monetären Rahmenbedienungen eines<br />

Arbeitsvertrags verhandeln als viele<br />

weibliche Kolleginnen. Mag es daran<br />

liegen, dass Frauen häufig bescheidener<br />

auftreten als Männer? Sie ihre eigenen<br />

Qualitäten eher etwas unterbewerten<br />

(oder nicht so stark übertreiben)? Oder<br />

darauf warten, dass ihre Arbeitsleistung<br />

von alleine erkannt und honoriert wird?<br />

Vielleicht liegt es auch daran, dass das<br />

Einkommen über den Versorgungsaspekt<br />

hinaus gerade bei Männern noch<br />

als wichtiges Statussymbol dient? Interessant<br />

war auch der Gedanke, dass<br />

wenn Frauen tatsächlich bei gleicher<br />

Qualifikation, Erfahrung und Leistung<br />

bereit wären für weniger Geld zu<br />

arbeiten, müsste ja jedes Unternehmen,<br />

welches im Wettbewerb steht, bemüht<br />

sein nur noch Frauen einzustellen.<br />

Geschlechtsspezifische Gründe<br />

Und doch scheint es noch den Dinosaurier<br />

unter den Personalverantwortlichen<br />

zu geben. So wurde aus Erfahrungen<br />

berichtet, in denen weibliche Bewerber<br />

hören mussten: „er zahle ihr vorab<br />

schon mal weniger als den Männern, …<br />

weil sie ja schließlich irgendwann mal<br />

Kinder kriegen‘".<br />

Ob nach solchen Aussagen, Frau<br />

ein Jobangebot annehmen sollte, steht<br />

auf einem anderen Blatt. Ebenso die<br />

Frage danach, mit welchen weiteren<br />

nicht geschlechtsspezifischen Gründen<br />

Arbeitgeber versuchen, die Bewerberinen<br />

in Einkommensverhandlungen zu<br />

„drücken“.<br />

Über den Autor<br />

n Michael Gawlik ist<br />

Leiter der Abteilung<br />

Service&Auftragsdisposition der<br />

Siemens Enterprise Communications<br />

GmbH & Co. KG<br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 19<br />

Kein Vorschlag zur Lösung<br />

Frauen verdienen weniger… richtig<br />

so… oder auch nicht? Einen Konsens<br />

oder geänderte Meinungen gab es am<br />

Ende der Diskussion nicht. Vielleicht<br />

war daran auch keiner wirklich interessiert,<br />

sondern nur an der gegenseitigen<br />

Bestätigung der eigenen (Vor)urteile.<br />

Bezeichnend ist allerdings, dass, sollte<br />

es tatsächlich ein Problem geben, kein<br />

einziger Vorschlag zur Lösung gemacht<br />

wurde. n<br />

Michael Gawlik<br />

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FINALIST<br />

Wolfgang Oehm<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH<br />

Preisträger<br />

Großer Preis des<br />

MITTELSTANDES<br />

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2011<br />

„Ehrenpreis“<br />

für<br />

herausragende betriebliche<br />

Ausbildungsleistungen<br />

Druckluftsysteme<br />

Maschinenoptimierung


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Unter den TOP 10<br />

Der „Große Preis des Mittelstandes“ wurde in die Bestenliste der deutschen<br />

Teilnehmer am „Europäischen Unternehmensförderpreis“ aufgenommen<br />

(Quelle: OPS Netzwerk GmbH)<br />

Die EU-Kommission prämiert mit dem<br />

„Europäischen Unternehmensförderpreis“<br />

europaweit herausragende Leistungen<br />

von öffentlichen Institutionen<br />

und öffentlich-privaten Partnerschaften.<br />

Der deutsche Vorentscheid <strong>2012</strong> wurde<br />

vom RKW Kompetenzzentrum (Eschborn)<br />

durchgeführt.<br />

Die Initiative „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

erreichte die TOP 10 des nationalen Vorentscheids.<br />

Förderung des Unternehmergeistes<br />

Bei diesem europaweiten Wettbewerb<br />

geht es nicht um den Vergleich von<br />

Unternehmen, sondern um den Vergleich<br />

von Initiativen, die sich der Förderung<br />

der Unternehmen, des Unternehmergeistes<br />

in der Gesellschaft und des<br />

unternehmerischen Umfelds verschrieben<br />

haben.<br />

Die Oskar-Patzelt-Stiftung nahm<br />

in der Hauptkategorie „Förderung des<br />

Unternehmergeistes“ teil.<br />

Die TOP 10, für die sich die Juroren entschieden<br />

haben:<br />

• „Fachnetzwerk Schülerfirmen“ der<br />

Deutschen Kinder- und Jugendstiftung<br />

• Projekt „small business management“<br />

der Universität Duisburg-<br />

Essen<br />

• Funpreneur-Wettbewerb der Gründungsförderung<br />

der FU Berlin,<br />

• Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

• InnovationsAgentur der Handwerkskammer<br />

Hamburg<br />

• Projekt „juEX - junge Existenzgründerinnen<br />

in Sachsen-Anhalt“ des<br />

Landesfrauenrats Sachsen-Anhalt<br />

e. V.<br />

• Wettbewerb „Jugend gründet“ des<br />

Steinbeis-Innovationszentrums für<br />

Unternehmensentwicklung an der<br />

Hochschule Pforzheim<br />

• Projekt „Menschen in Beschäftigung<br />

2.0“ der Waldkircher Beschäf-<br />

(Foto: Boris Löffert)<br />

tigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

gGmbH<br />

• das „Steinfurter Modell“ der Wirtschaftsförderungs-<br />

und Entwicklungsgesellschaft<br />

Steinfurt mbH<br />

sowie<br />

• die TUM Spring School der UnternehmerTUM<br />

GmbH.<br />

Die Ausgangslage<br />

Trotz krisenhafter weltwirtschaftlicher<br />

und volkswirtschaftlicher Entwicklungen<br />

hat der unternehmerische Mittelstand<br />

in den letzten Jahren Millionen neuer<br />

und zusätzlicher Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Diese gewaltigen Leistungen werden<br />

in der Öffentlichkeit jedoch kaum wahrgenommen.<br />

Praktisch jedes Großunternehmen<br />

hat seine historische Wurzel in<br />

kleinen Unternehmen.<br />

Herausforderungen<br />

Es war das Ziel, im besten Sinne Corporate<br />

Citizenship zu verwirklichen durch<br />

eine Initiative aus der (mittelständischen)<br />

Wirtschaft für die (mittelständische)<br />

Wirtschaft, für Arbeitsplätze und Ausbildung,<br />

regionales Engagement und<br />

Innovation. Der Wettbewerb repräsentiert<br />

den Mittelstand in seiner ganzen<br />

Breite über alle Branchen hinweg.<br />

Die komplett unentgeltliche Wettbewerbsteilnahme<br />

sichert ab, dass sich<br />

niemand in den Wettbewerb einkaufen<br />

kann und dass niemand unmittelbar<br />

an der Wettbewerbsdurchführung profitieren<br />

kann. Das bedeutet komplett<br />

ehrenamtliche Arbeit.<br />

Zielsetzung<br />

• Respekt und Achtung vor unternehmerischer<br />

Verantwortung fördern<br />

• Förderung einer Kultur der Selbstständigkeit,<br />

Motto „Gesunder Mittelstand<br />

– Starke Wirtschaft – Mehr<br />

Arbeitsplätze“<br />

• Präsentation und Popularisierung<br />

der Erfolge engagierter Unternehmerpersönlichkeiten<br />

• Förderung von Netzwerkbildungen<br />

im Mittelstand … und das regional<br />

und bundesweit.<br />

Kreative Lösungen<br />

Bundesweite Ausschreibung: Die 16<br />

Bundesländer wurden in zwölf Wettbewerbsregionen<br />

organisiert. Betreuung<br />

vor Ort durch über 40 regionale<br />

ehrenamtlich tätige Servicestellen. Entscheidung<br />

über die Auszuzeichnenden<br />

durch regionale Jurys mit mehr als 100<br />

ehrenamtlich Mitwirkenden.<br />

Ausführliche mehrstufige Unterstützungsprogramme<br />

für nominierende<br />

Institutionen und nominierte<br />

Firmen. Hauptziele: Motivationsschub<br />

für Unternehmer und Belegschaften,<br />

öffentlichen Diskussion.<br />

Umsetzung<br />

Die Prinzipien sind im Corporate Governance<br />

Kodex geregelt:<br />

• Die Stiftung sorgt für größtmögliche<br />

Transparenz aller Entscheidungsprozesse<br />

durch die Wettbewerbsorganisation<br />

im Portal www.<br />

kompetenznetz-mittelstand.de<br />

• Aus der Unentgeltlichkeit der Wettbewerbsteilnahme<br />

folgt die Ehrenamtlichkeit<br />

der Organisatoren.<br />

Finanziert wird ausschließlich per<br />

Civil-Private-Partnership.<br />

• Der Umgang mit Interessenkonflikten<br />

und der Umgang mit Sponsoren<br />

sind geregelt. Das Qualitätsmanagement<br />

dieser Regelungen<br />

wurde nach DIN ISO 9001:2008<br />

zertifiziert.<br />

• Sicherung der Nachhaltigkeit der<br />

Wettbewerbsaktivitäten als ergänzendes<br />

Arbeitsprinzip<br />

• Kooperative Grundhaltung gegenüber<br />

allen potentiellen Partnern<br />

(Stakeholdern)<br />

Ergebnisse<br />

Über tausend Kommunen, Institutionen,<br />

Vereinigungen und Abgeordnete<br />

greifen die Ausschreibung auf und<br />

nominieren jährlich rund 3.500 hervorragende<br />

mittelständische Unternehmen,<br />

die 1,345 Millionen Mitarbeiter<br />

beschäftigen und ihre Beschäftigung in<br />

den fünf vergangenen Jahren – trotz<br />

Krise! – um 39 Prozent erhöhen konnten.<br />

Ihre durchschnittliche Ausbildungs-<br />

Der "Europäische Unternehmensförderpreis<br />

<strong>2012</strong>", bzw. die "European Enterprise<br />

Promotion Awards <strong>2012</strong>" (vormals: European<br />

Enterprise Awards) der EU-Kommission<br />

prämiert herausragende Leistungen<br />

von Behörden und öffentlich-privaten<br />

Partnerschaften<br />

(Grafik: www.europaeischer-unternehmensfoerderpreis.de)<br />

Das Qualitätsmanagement der Stiftung<br />

wurde nach DIN ISO 9001:2008 zertifiziert<br />

(Foto: OPS Netzwerk GmbH)<br />

Im Jahr 2008 wurde dem Vorstandsvorsitzenden<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung und<br />

Initiator des Wettbewerbs „Großer Preis<br />

des Mittelstandes“, Dr. Helfried Schmidt<br />

die Verdienstmedaille des Verdienstordens<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

verliehen<br />

20 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 21


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Oskar-Patzelt<br />

STIFTUNG<br />

INITIATIVE FÜR DEN<br />

MITTELSTAND<br />

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Der Technologiekonzern Analytik Jena<br />

AG entwickelt, produziert und vertreibt<br />

unter der Marke DOCTER ® einzigartige<br />

Consumer-Produkte für den weltweiten<br />

Markt. Die innovativen Beobachtungs-<br />

und Zielgeräte, aber auch<br />

Lichttechnik „Made in Germany“ basieren<br />

auf jahrzehntelanger Erfahrung<br />

in Optik, Mechanik und Elektronik.<br />

(Grafik: OPS Netzwerk GmbH)<br />

Analytik Jena AG | Niederlassung Eisfeld<br />

Seerasen 2 | 98673 Eisfeld | Deutschland<br />

Tel.: 03686 371-115 | Fax: 03686 322037<br />

info@docter-germany.com | www.docter-germany.de<br />

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quote beträgt 5,9 Prozent. Sie realisierten<br />

doppelt so viele Investitionen wie<br />

der Durchschnitt der KMU, haben eine<br />

erheblich bessere Eigenkapitalquote<br />

erwirtschaftet, sind hoch innovativ und<br />

teilweise Hidden Champions der Weltmärkte<br />

und sind fest in ihrer Region verwurzelt,<br />

was in zahlreichen regionalen<br />

Engagements zum Ausdruck kommt.<br />

Sie erwirtschaften jährliche Steuer- und<br />

Abgabenzahlungen in Höhe von 28 Milliarden<br />

Euro.<br />

Die Juryfragebögen haben sich<br />

inzwischen zu einem ergänzenden –<br />

kostenfreien – Führungs- und Managementinstrument<br />

für die Unternehmen<br />

entwickelt. Eine Benchmarkstudie des<br />

isw-Instituts Halle rankte den Wettbewerb<br />

unter über 500 Wirtschaftswettbewerben<br />

in Deutschland auf Platz 1.<br />

Die WELT schreibt, der „Große Preis des<br />

Mittelstandes“ sei „deutschlandweit<br />

die begehrteste Wirtschaftsauszeichnung“.<br />

Mehr als 40 Bücher, 50 Youtube-<br />

Videos, 40 Wikipedia-Artikel und mehrere<br />

hunderttausend Google-Fundstellen<br />

im Netz berichten über den<br />

Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“,<br />

bzw. seine Teilnehmer. Die<br />

nominierenden Institutionen schätzen<br />

die Möglichkeit, durch Vorschläge zum<br />

Wettbewerb die Wirtschaftsförderung<br />

vor Ort (durch Motivation) und bundesweites<br />

Regionalmarketing auf einfachste,<br />

kostengünstigste Weise zu verbinden.<br />

Zahlreiche Firmen koppeln die<br />

besondere Motivationswirkung dieses<br />

Wettbewerbs zurück.<br />

Auf internationalen Messen ist die<br />

Tatsache einer Nominierung und erst<br />

recht einer Auszeichnung in diesem<br />

Wettbewerb inzwischen ein besonderer<br />

Blickfang und Gesprächsthema. Die<br />

Präsidentin des Bayerischen Landtages,<br />

Barbara Stamm, sagte deshalb: „Wer<br />

hier nominiert wurde, hat allein durch<br />

diese Auswahl bereits eine Auszeichnung<br />

1. Güte erhalten.“<br />

Erfolgsfaktoren<br />

• Komplett unentgeltliche Teilnahme<br />

am Wettbewerb, die ein „Einkaufen“<br />

in den Wettbewerb ebenso verhindert<br />

wie seinen Missbrauch zugunsten<br />

finanzieller Interessen Einzelner<br />

• Partnerschaftliche, ehrenamtliche<br />

Organisation mit mehr als 200 Mitwirkenden<br />

in 14 Jurys, 40 regionalen<br />

Servicestellen und weiteren Gremien<br />

wie Beiräten, usw.<br />

• Komplett private Finanzierung,<br />

unabhängig vom Goodwill staatlicher<br />

Subventionen oder Konzernfinanzierungen<br />

• Entwicklung zahlreicher Möglichkeiten<br />

der unmittelbaren, konkreten<br />

Nutzung des Wettbewerbs als<br />

Marketing- und als Führungs- und<br />

Managementinstrument der Unternehmen<br />

und Institutionen<br />

22 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

• Grundsätzlich kooperative Haltung<br />

gegenüber allen Gleichgesinnten<br />

auf allen Ebenen von der Gemeindeverwaltung<br />

bis zum Abgeordneten<br />

des Europäischen Parlaments, Bottom-Up-Prinzip<br />

der Einbeziehung<br />

von Mitwirkenden<br />

Einbeziehung von Stakeholdern<br />

Die öffentliche Ausschreibung fördert<br />

die Beschäftigung mit dem Thema<br />

„Think small first“.<br />

Die Stiftungsarbeit funktioniert<br />

gerade DURCH die Einbeziehung von<br />

Stakeholdern und Interessenvertretern,<br />

da die ganzjährige Wettbewerbsarbeit<br />

ehrenamtlich geleistet wird. Dazu gehören<br />

auch Arbeitnehmer-, Bildungs- und<br />

wissenschaftliche Einrichtungen in der<br />

ganzen Breite. All diese Gruppen profitieren<br />

von diesem Wettbewerb.<br />

Aufgrund dessen wird auch die<br />

Beziehung der lokalen Unternehmen zu<br />

den lokalen Interessengruppen befördert<br />

und das unternehmerische Klima<br />

insgesamt positiv beeinflusst. Deshalb<br />

ist der Wettbewerb so nachhaltig in der<br />

Beteiligung.<br />

Zukunftsplanung<br />

• Nahziel: „Qualitätsoffensive 2014“:<br />

Es gilt, den Platz 1 unter den 500<br />

deutschen Wirtschaftswettbewerben<br />

auszubauen.<br />

• Ein mögliches Fernziel ist die Übertragung<br />

des Wettbewerbs auf<br />

andere europäische Länder und<br />

damit die Übertragung des Motivations-<br />

und Unterstützungspotentials<br />

dieses Wettbewerbs unter der<br />

Philosophie „Think small first“ auf<br />

den gesamten EU-Raum (analog<br />

dem Wettbewerb „Entrepreneur des<br />

Jahres“ der 1986 in den USA gestartet<br />

wurde, seit 1996 in Deutschland<br />

verliehen wird und inzwischen in 50<br />

Ländern weltweit vergeben wird)<br />

Übertragbarkeit<br />

Der Wettbewerb und seine originäre<br />

Organisation ist prinzipiell auch auf<br />

andere europäische Regionen übertragbar.<br />

Davon zeugt nicht zuletzt die<br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 23<br />

Entwicklung in Deutschland. In mehreren<br />

Regionen wurden in den letzten<br />

Jahren regionale Wettbewerbsinitiativen<br />

gestartet, die sich bewusst und<br />

teilweise kopierend an den Wettbewerb<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

anlehnten.<br />

Die Paracelsus-Klinik Reichenbach wurde<br />

im Juni <strong>2012</strong> für ihre familienbewusste<br />

Personalpolitik ausgezeichnet<br />

2010 wurde die Paracelsus-Klinik Reichenbach durch<br />

die Stadt Reichenbach im Vogtland zum Wettbewerb<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“ nominiert. Damals<br />

ahnte Verwaltungsdirektor Rainer Leischker nicht, welche<br />

Synergien sich daraus noch ergeben sollten.<br />

Mit der Nominierung zum Wettbewerb, und erst recht<br />

nach der Auszeichnung als Preisträger im Jahr 2011<br />

wurde die Paracelsus-Klinik Reichenbach Teil des Netzwerks<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung. Viele neue und wertvolle<br />

Kontakte weit über Sachsen entstanden auf diese<br />

Weise. So kam auch ein Kontakt zur Hertie-Stiftung<br />

zustande. Diese untersucht die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie in Unternehmen. Die berufundfamilie<br />

gGmbH verleiht das „Zertifikat zum audit berufundfamilie“.<br />

Auch beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

wurde dieses Themenfeld bewertet. Die Paracelsus-<br />

Paracelsus-Klinik Reichenbach GmbH<br />

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Für den 18. Wettbewerb <strong>2012</strong> wurden<br />

insgesamt 3.589 Unternehmen nominiert,<br />

von denen 817 die Juryliste erreichten.<br />

Auf den Bällen in Düsseldorf, Würzburg,<br />

Dresden und Berlin im September<br />

und Oktober <strong>2012</strong> werden dann die<br />

begehrten Auszeichnungen vergeben. ■<br />

Die Preisträger aus Sachsen und Hessen, die das<br />

“Zertifikat zum audit berufundfamilie” erstmalig<br />

verliehen bekamen. Rainer Leischker (2.v.re.), Verwaltungsdirektor<br />

der Paracelsus-Klinik Reichenbach<br />

GmbH, nahm das Zertifikat aus den Händen<br />

von Dr. Hermann Kues (ganz links) und Peter<br />

Hintze (ganz rechts) entgegen.<br />

(Foto: berufundfamilie gGmbH)<br />

Klinik Reichenbach versteht sich schließlich als Unternehmen, das Verantwortung für seine Mitarbeiter<br />

übernimmt. Also bewarb sich die Klinik, absolvierte ein zwölfmonatiges intensives audit-Verfahren, erstellte<br />

einen Maßnahmenkatalog, setzte erste Maßnahmen erfolgreich um und – gewann auch dieses renommierte<br />

Zertifikat.<br />

Mit ihren Auszeichnungen zeigt die Paracelsus-Klinik Reichenbach, dass Engagement sich lohnt und vielfachen<br />

Nutzen hervorbringt: Engagement für die wichtigsten Aufgaben und in den richtigen Netzwerken.<br />

PREISTRÄGER<br />

Großer Preis des<br />

MITTELSTANDES<br />

2011


Leistung mit Leidenschaft…<br />

(Fotos: Igor Pastierovik, eventDiary, C. Stanke)<br />

Wer einen wirklich unvergesslichen<br />

Abend erleben will – der sollte im September/Oktober<br />

zur Preisverleihung<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“ und<br />

zum anschließenden Ball kommen<br />

17:00 Uhr Sektempfang: Man trifft sich.<br />

Man redet. Man ist gespannt. 18:00 Uhr<br />

Preisverleihung: Traditionell knistert der<br />

Galaabend vor Spannung: Für den wichtigsten<br />

deutschen Mittelstandswettbewerb<br />

wurden <strong>2012</strong> bundesweit 3.589<br />

Unternehmen nominiert. Doch keiner<br />

der Teilnehmer erfährt vorher, wen die<br />

über 100 Juroren in zwölf Regionaljurys<br />

als Preisträger oder Finalist ausgewählt<br />

haben. Erst auf der glanzvollen Auszeichnungsgala<br />

werden die Auszuzeich-<br />

nenden mit dem Satz „Ich bitte nach<br />

vorn...“ öffentlich bekannt gegeben.<br />

Mit Charme, Witz und Noblesse<br />

Um 20:00 Uhr sorgt das Buffet für<br />

eine emotionale Pause und für kulinarische<br />

Leckerbissen. Dann, halb neun,<br />

wird das Deckenlicht im Saal gedimmt.<br />

Tiefe Gongschläge, mitreißende Musik<br />

und furiose Videoclips leiten zum nächsten<br />

Teil des Abends über: zum Mittelstands-Ball.<br />

In Magdeburg und Dresden,<br />

in Berlin und Bremen, in Würzburg<br />

und Düsseldorf haben sich die Bälle<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung einen Ruf als<br />

wahres Highlight der Ballsaison erworben.<br />

Das Motto des Abends ist „Leistung<br />

mit Leidenschaft…“. Durchs Programm<br />

führen mit bewährtem Charme, Witz<br />

und Noblesse die Fernsehmoderatoren<br />

Anja Koebel bzw. Axel Bulthaupt.<br />

Bis zur Ekstase<br />

Gleich nach dem obligatorischen Eröffnungswalzer<br />

erobern die Gäste die<br />

Tanzfläche. Die Lounge Society begleitet<br />

das Publikum durch den Abend und<br />

in romantische und rockige Tanzrunden.<br />

Angeheizt durch die spielerische<br />

Raffinesse der Musiker, jeder für sich<br />

ein exzellenter Solist, kann sich dieser<br />

Faszination niemand entziehen. Die<br />

charismatischen Stimmen der souligen<br />

Solisten bereiten den Höhepunkt vor:<br />

Der Giants Club, bekannt aus Hugo Egon<br />

Balders Hitgiganten, rockt das Publikum,<br />

das sich sonst eher verhalten in öffentlichen<br />

Räumen bewegt, bis zur Ekstase.<br />

Entertainment at it‘s best<br />

Mehrfach tanzen sich die Damen und<br />

Herren vom Showballett Berlin mit Faszination<br />

und Leidenschaft in die Herzen<br />

der Zuschauer. Seit Jahren begleiten sie<br />

die Mittelstands-Bälle der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung – jährlich mit neuen Choreographien,<br />

Ideen, Kostümen – einfach Meisterklasse.<br />

Die ungewöhnlichen Artisten<br />

der Santos Limbo Show lassen mit ihrem<br />

beeindruckendem Auftritt dem Publikum<br />

keine Zeit zum Luftholen. Show &<br />

Entertainment at it‘s best – natürlich<br />

alles live! Immer wieder wird der Abend<br />

von visuellen und akustischen Leckerbissen<br />

durchsetzt. Regisseur Christoph<br />

Enderlein und die 15 Ton- und Kamera-<br />

techniker von Phönix aus Dresden und<br />

BTA Video aus Berlin geben ihr Bestes,<br />

um die Künstler zu unterstützen… n■<br />

Lassen Sie sich überraschen! Wir freuen<br />

uns auf Sie!


Hauptsponsor<br />

Kartenbestellung<br />

für Gala und Ball<br />

Kartenbestellung<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

Ja, ich bestelle Karten für folgende Veranstaltungen (Gala und Ball):<br />

Freudentränen<br />

KOLUMNE<br />

Mathias Normann<br />

Spedition<br />

08. September <strong>2012</strong>,<br />

22. September <strong>2012</strong>,<br />

MARITIM Hotel Düsseldorf<br />

MARITIM Hotel Dresden<br />

Maritim-Platz 1 | 40474 Düsseldorf<br />

Ostra-Ufer 2/Devrientstraße 10-12 | 01067 Dresden<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus<br />

Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/<br />

Sachsen, Sachsen- Anhalt, Berlin/<br />

Bremen, Schleswig- Holstein/Hamburg<br />

Brandenburg und Mecklenburg-<br />

und Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Vorpommern<br />

Preis je Karte: 140,– Euro zzgl. MwSt.<br />

Preis je Karte: 140,– Euro zzgl. MwSt.<br />

* Zimmerreservierung MARITIM unter:<br />

* Zimmerreservierung MARITIM unter:<br />

0211 5209-1456<br />

0351 216-1018<br />

bitte Kartenanzahl eintragen<br />

bitte Kartenanzahl eintragen<br />

29. September <strong>2012</strong>,<br />

MARITIM Hotel Würzburg<br />

Pleichertorstraße 5 | 97070 Würzburg<br />

20. Oktober <strong>2012</strong>,<br />

MARITIM Hotel Berlin<br />

Stauffenbergstraße 26 | 10785 Berlin<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus<br />

Bundesball – Verleihung der<br />

Bayern, Baden-Württemberg, Hessen<br />

Sonderpreise und Ehrenplaketten<br />

und Thüringen<br />

Preis je Karte: 140,– Euro zzgl. MwSt.<br />

Preis je Karte: 150,– Euro zzgl. MwSt.<br />

* Zimmerreservierung MARITIM unter:<br />

* Zimmerreservierung MARITIM unter:<br />

0931 3<strong>05</strong>3-832<br />

030 2033-4410<br />

bitte Kartenanzahl eintragen<br />

bitte Kartenanzahl eintragen<br />

Name, Vorname<br />

Firma<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon (bitte für evtl. Rückfragen angeben)<br />

* Die Reservierung von Hotelzimmern erfolgt nur direkt bei den Hotels bis spätestens<br />

vier Wochen vor Veranstaltung. (Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes")<br />

Die von mir bestellte(n) Karte(n) bezahle ich per Über weisung an:<br />

Raiffeisen Landesbank Oberösterreich<br />

ZNdl Süddeutschland<br />

BLZ 740 20 100 • Konto-Nr. 830 4313<br />

(Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes“)<br />

Die Karten werden ab 1. Juli <strong>2012</strong> und nach Zahlungseingang versandt. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt.<br />

Bei Stornierung ab vier Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung berechnen wir eine Stornogebühr von 100%.<br />

Bei sonstigen Stornierungen berechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 20%. Generell bitten wir um Kartenrücksendung<br />

bei Stornierungen. Rechnungslegung erfolgt durch die OPS Netzwerk GmbH im Auftrag der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

Seit 18 Jahren organisieren wir jährlich<br />

den Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“.<br />

In über 50 großen Auszeichnungsgalas<br />

saßen jedes Mal Hunderte<br />

Unternehmen im Saal, die alle Großartiges<br />

geleistet haben. Dazu gehören<br />

Unternehmen, die seit Generationen für<br />

ihre Mitarbeiter und deren Familien da<br />

sind. Unternehmen, die innerhalb einer<br />

Generation von der 2-Mann-Garagengründung<br />

zum Weltunternehmen erstarkten.<br />

Unternehmen, auf deren Engagement<br />

sich ihr Bürgermeister, die Vereine<br />

und Schulen der Region stets verlassen<br />

konnten. Es gehört zu meinen schönsten<br />

Gänsehaut-Erfahrungen, wenn ich während<br />

der Gala merke, wie diese besondere<br />

Ehrung mit dem „Großen Preis des<br />

Mittelstandes“ Männer sprachlos macht,<br />

die sonst nie um eine Antwort verlegen<br />

sind. Wenn ich merke, dass Unternehmer,<br />

die schon alles erlebt haben, mit<br />

dieser Situation im Scheinwerferlicht<br />

auf der Bühne kaum umzugehen wissen.<br />

Wenn ich sehe, wie sich harte Kerle, die<br />

sonst nichts umhaut, heimlich Tränen<br />

der Freude vom Gesicht wischen. Oder<br />

einen spontan umarmen und sogar auf<br />

der Bühne tanzen. Schönster Dank für<br />

unsere ehrenamtliche Arbeit! Das würde<br />

nicht passieren, wenn sich die Preisträger<br />

vorbereiten könnten. Aber keiner weiß<br />

bis zum Aufruf, wer an diesem Abend<br />

ausgezeichnet werden wird. Dadurch<br />

entsteht dieser emotionale Überraschungseffekt.<br />

Auch daheim<br />

im vertrauten Büro würde das<br />

nicht passieren. Aber vor mehreren<br />

hundert Gästen, das<br />

sind „unsere“ Preisträger<br />

nicht gewöhnt, darauf<br />

konnten sie sich nicht<br />

vorbereiten.<br />

Und<br />

das würde auch<br />

nicht<br />

passieren,<br />

wenn die<br />

Gäste<br />

im<br />

Saal, den<br />

Ausgezeichneten<br />

mit Neid und Missgunst<br />

begegnen würden. Jeder, der in diesem<br />

Wettbewerb nominiert ist, gehört<br />

schon zur Elite des unternehmerischen<br />

Mittelstandes und freut sich mit den<br />

Ausgezeichneten. Bleiben Sie sich Ihrer<br />

Stärken bewusst und genießen Sie die<br />

seltenen Momente der Anerkennung.<br />

Ich freue mich darauf, Sie zu den Preisverleihungen<br />

begrüßen zu können. Sie<br />

gehören zu den Besten. Zu denen, die<br />

etwas zu sagen haben, etwas weiterzugeben<br />

haben. Die Realitäten<br />

schaffen. Die nicht nur reden,<br />

sondern handeln. ■<br />

Ihre<br />

Petra Tröger<br />

Datum, Unterschrift


Blühende Landschaften<br />

Mit der Headquarterstrategie Erfolg ernten<br />

Wirtschaft<br />

(Grafik: DAVIN TAYLOR)<br />

In dem vorangegangenen Beitrag vom<br />

Februar <strong>2012</strong> wurde deutlich gemacht,<br />

dass in den neuen Bundesländern<br />

eine kleinteilige Wirtschaftsstruktur<br />

vorhanden ist, die es kaum erlaubt,<br />

langfristig an die Wachstumsdynamik<br />

Westdeutschlands anzuschließen.<br />

Dieser Beitrag wird sich der Frage<br />

widmen, wie die Entwicklung in den<br />

neuen Ländern im Kontext Gesamtdeutschlands<br />

einzuordnen ist. Dabei<br />

spielen die bis heute nicht überwundene<br />

Defizite eine wichtige Rolle, weshalb<br />

anschließend geprüft wird, wo<br />

die hinter dem Headquarterdefizit und<br />

auch der im Vergleich zum westdeutschen<br />

Durchschnitt unterentwickelten<br />

privatwirtschaftlichen FuE-Intensität<br />

liegenden tieferen Ursachen begründet<br />

sein können.<br />

Leading Competence Units<br />

Im Wachstumsprozess der Unternehmung<br />

ist die Entscheidung zu treffen,<br />

welche Führungsbestandteile langfristig<br />

konzentriert zu halten sind und<br />

welche zu dezentralisieren sind. Unternehmenszentralen,<br />

gerne als „Leading<br />

Competence Units (LCU)“ bezeichnet,<br />

umfassen als Systemköpfe wissensund<br />

wertschöpfungsintensive Funktionen,<br />

insbesondere im Bereich der<br />

Finanzen, der Strategie und des Operativen.<br />

Mit zunehmendem Wachstum der<br />

Unternehmung ist zu entscheiden, welche<br />

Bestandteile, die bei mittelständischen<br />

Betrieben alle in einer Zentrale<br />

liegen, möglicherweise ausgelagert<br />

werden sollen. Als Erstes wird dies mit<br />

den operativen Bestandteilen der Fall<br />

sein.<br />

Aber auch strategische Komponenten<br />

können hier benannt werden, vor<br />

allen Dingen bei diversifizierten Unternehmen,<br />

die sich dann als „Profit Center“<br />

organisieren. Im Extremfall bleibt<br />

nur eine Finanzholding übrig, die dann<br />

nur noch über eine begrenzte Ausstrahlungskraft<br />

verfügt und oft an Standorten<br />

angesiedelt ist, die durch die hohe<br />

Repräsentanz von Finanzintermediären<br />

gekennzeichnet ist.<br />

Industrielandschaften mit hoher Ausstrahlungskraft<br />

Im Rahmen eines derartigen Wachstums<br />

prozesses werden Rechtsformen<br />

verändert werden müssen, mit Folgen<br />

für die Gestaltung interner und externer<br />

Organisationsfragen. Dies aber bedeutet,<br />

dass das Unternehmen nicht nur<br />

durch seine Anlagen, die es verbaut<br />

hat und über die wirtschaftliche Nutzungszeit<br />

betreiben will, sondern auch<br />

infolge der gewählten institutionellen<br />

Architektur in erheblichem Maße Inertia<br />

besitzt, die immer wieder überwunden<br />

werden muss. Die eingeschränkte Flexibilität<br />

begrenzt Wahlfreiheiten, auch<br />

Wachstumspotentiale. Sie hat für den<br />

Standort dann Vorteile, weil damit der<br />

Abwanderungsdrang begrenzt wird.<br />

Tatsächlich ziehen Standorte nicht nur<br />

Unternehmen an. Unternehmen verändern<br />

auch (bewusst) Standorte, erhöhen<br />

deren Qualität und schaffen damit<br />

neue Attraktivitäten, um dort überleben<br />

zu können. Würde jede interne Strukturänderung<br />

sofort in Bezug auf die Standortwahl<br />

wirksam, wäre diese Gestaltung<br />

kaum denkbar. Erst wenn Bedingungen<br />

unerträglich werden, ist Abwanderung<br />

eine glaubhafte Option.<br />

Aus diesem Grund haben sich historisch<br />

entlang von bestimmten Kompetenzen<br />

Industrielandschaften entwickelt,<br />

die, obwohl ursprünglich aus<br />

heutiger Sicht eher „ungeeignet“, inzwischen<br />

eine hohe Ausstrahlungskraft<br />

besitzen. Durch ihre Spillovers sind sie<br />

zu horizontalen Clustern geworden mit<br />

einem hohen Maß an „industrial heritage“.<br />

Gerade im mitteldeutschen Wirtschaftsraum<br />

gelang es, hieran erfolgreich<br />

anzuknüpfen.<br />

Deutschland ist ein V-Land<br />

Wirtschaftsentwicklungen verlaufen<br />

auch deshalb sehr zäh und besitzen<br />

einen langen Atem. Hinzu tritt, dass<br />

auch mentale Einstellungen, Traditionen,<br />

„Lebenswelten“ und regionale<br />

Identitäten bedeutsam sind und die<br />

Menschen an ihnen festhalten wollen;<br />

nicht nur der vorhandene Kapitalstock<br />

oder die natürlichen Bedingungen, also<br />

vor allem Rohstoffverfügbarkeiten im<br />

Sinne einer „klassischen“ Standortbetrachtung<br />

sind also relevant.<br />

Diese Beharrung hat Gutes – so<br />

leicht lassen sich strategisch gut aufgestellte<br />

Volkswirtschaften nicht aus der<br />

Bahn werfen, wenn weiche Faktoren<br />

wie Unternehmergeist, Erfindungsreichtum<br />

(„Tüftler“), Ausbildungsstand der<br />

Arbeitnehmerschaft „stimmen“: Es ist<br />

ein bekanntes Phänomen, dass massive<br />

externe Einschläge, beispielsweise<br />

Kriege oder Wirtschaftskrisen, nach<br />

einiger Zeit durch zeitweise beschleunigtes<br />

Wachstum korrigiert werden.<br />

Oft schließt sich eine Phase verstärkter<br />

Expansion an die Krise an und bringt die<br />

Volkswirtschaft wieder auf ihren langfristigen<br />

Wachstumspfad zurück.<br />

Nicht umsonst hatte die Debatte im<br />

Zuge der gegenwärtigen Wirtschaftskrise<br />

immer zum Inhalt, ob das Potentialwachstum<br />

langfristig reduziert sei<br />

(ein “L“, also ein Absturz, an den sich ein<br />

normales Wachstum anschließt) oder<br />

ob die Wirtschaft nach dem Absturz<br />

zurückfedert und auf dem alten Wachstumspfad<br />

voranschreitet (quasi ein „V“).<br />

Deutschland hatte das Glück, zu den<br />

„V­Ländern“ zu zählen, viele Peripherieländer<br />

der Eurozone sind eher als<br />

„L­Länder“ einzuordnen.<br />

(€)<br />

35 000<br />

30 000<br />

25 000<br />

20 000<br />

15 000<br />

10 000<br />

5 000<br />

0<br />

Quellen: BLUM (2013)<br />

Wirtschaftsentwicklung seit Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts<br />

Oft ist die Fähigkeit, nach Abstürzen auf<br />

den alten Wachstumspfad zurückzukehren,<br />

eine Frage kluger Wirtschaftspolitik.<br />

Ein fehlerhafter Ordnungsrahmen<br />

und voluntaristische Systemeingriffe –<br />

Krisenhektik – machen Anpassungsprozesse<br />

schwer bis unmöglich und führen<br />

damit, im Sinne der konstanten Erwartungen,<br />

zu kaum kalkulierbaren Handlungsoptionen<br />

der Wirtschaftssubjekte.<br />

Sehr deutlich wird diese Aussage an der<br />

Entwicklung Deutschlands seit Anfang<br />

des letzten Jahrhunderts, die in der Grafik<br />

unten wiedergegeben ist.<br />

Sie zeigt zunächst die Entwicklung<br />

des Deutschen Reichs bis zum Ende<br />

des Zweiten Weltkriegs und nach dem<br />

Absturz den Aufstieg der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Diese Linie folgt<br />

bis 1990 annähernd einer Exponentialfunktion,<br />

der typischen Wachstumskurve.<br />

Man sieht deutlich, dass die<br />

„Einschläge“ des Ersten Weltkriegs, der<br />

großen Inflation und der Wirtschaftskrise<br />

der 30er Jahre bis 1939 wettgemacht<br />

wurden.<br />

Die Folgen des Zweiten Weltkriegs<br />

waren annähernd in den 60er Jahren<br />

kompensiert.<br />

Entwicklung des pro-Kopf-Einkommens, 1900-2010<br />

1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010<br />

Reich+West Germany East Germany United Germany<br />

28 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 29


Wirtschaft<br />

Wirtschaftswunder in der DDR<br />

Darunter findet sich die Entwicklung der<br />

DDR und der neuen Länder. Der Absturz<br />

ist tiefer, da nicht nur die Sowjetunion<br />

durch die hohen Reparationen die Wirtschaft<br />

stetig ausblutete; auch das Wirtschaftssystem<br />

tat ein Übriges.<br />

Im Anschluss daran entwickelte<br />

sich ein kleines Wirtschaftswunder in<br />

der DDR, das Wachstumsraten, gerechnet<br />

auf das markwirtschaftliche System,<br />

von ungefähr 70 bis 80 Prozent<br />

des Westens ermöglichte. Durch die<br />

Konfiskationen und die Zentralisierung,<br />

die Erich Honecker ab 1972 durchsetzte,<br />

wurden die letzten Reste der mittelständischen<br />

Struktur zerstört. Deren erhöhte<br />

Produktivität (knapp 50 Prozent über<br />

dem Durchschnitt der übrigen gewerblichen<br />

Wirtschaft) brach zusammen,<br />

die Exporte in die nichtsozialistischen<br />

Länder gingen zurück, die Wirtschaftsleistung<br />

schrumpfte und allein der<br />

sogenannte Straußkredit im Jahr 1982<br />

rettete die DDR vor dem wirtschaftlichen<br />

Zusammenbruch als Folge einer Zahlungsbilanzkrise.<br />

Allerdings verzögerte er tatsächlich<br />

den Niedergang nur um rund 8 Jahre.<br />

Eine Wirtschaft ohne Führungszentralen<br />

Der Aufschwung, der sich danach ergab,<br />

glich aber nur die „schlechten Honecker-Jahre“<br />

aus. Danach vollzog sich<br />

eine Entwicklung, die an die der alten<br />

DDR anknüpfte: Eine Wirtschaft ohne<br />

Führungszentralen, bei einem großen<br />

Teil der Produkte ohne direkte Konsumentenorientierung,<br />

damit im Prinzip<br />

in logis tische Ketten eingebunden, die<br />

oft zentral gesteuert sind, also an zentralverwaltungswirtschaftliche<br />

Strukturen<br />

erinnern. Einerseits machte diese<br />

Vorleistungs- und Investitionsgüterorientierung<br />

die neuen Bundesländer in<br />

der letzten Krise weniger anfällig. Andererseits<br />

enthält diese Ausrichtung ihnen<br />

aber auch die Potentiale der Weltmärk te<br />

vor. Gerade dort ist dies bedeutsam, wo<br />

die Innovationskanäle über die Konsumund<br />

Endkundenorien tierung laufen. Die<br />

Grafik auf Seite 31 zeigt die Zusammenhänge<br />

auf.<br />

Ein interdependentes Problem<br />

Die fehlende Konvergenz zum Westen<br />

ist tatsächlich weniger ein Problem<br />

des flachen Landes, sondern eines der<br />

großen Städte. Nimmt man die großen<br />

Ballungszentren aus der westdeutschen<br />

Nationaleinkommensrechnung heraus,<br />

so sinkt das Pro-Kopf-Einkommen auf<br />

ungefähr 90 Prozent des ursprünglichen<br />

Werts.<br />

Da Berlin als Ballungszentrum in<br />

Bezug auf seine Wirtschaftskraft für<br />

Ostdeutschland kein Magnet ist, stellt<br />

dies den wahren Vergleichspunkt für<br />

die Konvergenz dar. Wenn man in Ostdeutschland<br />

auf dem 75 Prozent-Niveau<br />

angelangt ist, dann muss klar werden,<br />

dass mehr als 90 Prozent unter den<br />

gegebenen Bedingungen nicht zu erreichen<br />

sind. Dies verdeutlicht, dass ohne<br />

die Veränderung der Raumstruktur, insbesondere<br />

der Agglomerationssysteme,<br />

ein weiterer Aufstieg als zum 90 Prozent-Ziel<br />

nicht zu erwarten ist.<br />

Offensichtlich gibt es ein interdependentes<br />

Problem von Regionalstruktur<br />

und Headquarterproblematik.<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

Unterschiede der Umsatzstruktur zwischen ost- und westdeutschen<br />

Industriebetrieben<br />

- Differenz der Anteile in Prozentpunkten -<br />

NBL ohne Berlin; ABL mit Berlin<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 20<strong>05</strong> 2006 2007 2008<br />

Vorleistungsgüter + Energie Investitionsgüterproduzenten Konsumgüterproduzenten<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt; BLUM, LUDWIG (2011)<br />

Dynamik der 500 größten Unternehmen<br />

in Deutschland<br />

Tatsächlich ist die Konzentration von<br />

Headquarters, nimmt man die 500 größten<br />

Unternehmen in Deutschland, vor<br />

allen Dingen in Städten besonders groß<br />

oder anders gewendet: Mit der Größe<br />

der Stadt wächst die Headquarter-Neigung<br />

überproportional.<br />

Die beiden Tabellen auf Seite 32<br />

geben die Headquarterdynamik in<br />

Bezug auf die 500 größten Unternehmen<br />

in Deutschland in der Zeit von 2006<br />

bis 2011 auf der Basis der Übersichten der<br />

„Welt“ wieder. Zwei Indikatoren wurden<br />

erstellt: Der erste Indikator stellt einen<br />

Bezug zwischen der Anzahl der Headquarter<br />

und dem Umfang der Bevölkerung<br />

her. Der zweite Indikator bezieht<br />

die Headquartergröße auf die Wirtschaftsleistung<br />

(Umsatz geteilt durch<br />

Pro-Kopf-Einkommen).<br />

Der erste Indikator lässt sich als<br />

relative Standortstärke, der zweite als<br />

relative Umsatzstärke bezeichnen. Die<br />

Angaben sind geordnet nach wachsender<br />

Größe des Indikators im Jahr 2006.<br />

Deutlich wird zunächst, dass es eine<br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 31


Wirtschaft<br />

Anzahl Headquarter pro Einwohner<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Standortstärke 2006 - 2011<br />

Anzahl 2006 Anzahl 2011<br />

Jürgen Lenk, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Bibliothekseinrichtung Lenk GmbH: 1990 im Kinderzimmer<br />

des eigenen Wohnhauses gegründet,<br />

ist BiblioLenk heute führend bei Sindermöbeln im<br />

Bibliotheksbau.<br />

(Foto: Boris Löffert)<br />

Reihe von Spitzenreitern gibt. Insbesondere<br />

zählt hierzu Nordrhein-Westfalen<br />

als dominantes Land, bei dem gleichermaßen<br />

eine hohe Standortstärke mit<br />

einer hohen Umsatzstärke verbunden<br />

ist. Diese führende Gruppe umfasst im<br />

Wesentlichen die Länder Baden Württemberg,<br />

Bayern und Nordrhein Westfalen.<br />

Dann existiert eine zweite Gruppe,<br />

bei der eine geringere Standortstärke<br />

mit einer erhöhten Umsatzstärke verbunden<br />

ist. Dies betrifft beispielsweise<br />

Berlin, Rheinland Pfalz und Hessen<br />

sowie die Stadt Hamburg. Schließlich<br />

gibt es eine ganze Reihe von Regionen,<br />

die wenige Headquarter und auch eine<br />

vergleichsweise unterdurchschnittliche<br />

1.000 Euro Umsatz<br />

pro Euro pro-Kopf-BIP<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Umsatzstärke 2006 - 2011<br />

Umsatz 2006 Umsatz 2011<br />

Umsatzstärke haben. Hier sind die ostdeutschen<br />

Länder zu finden, aber auch<br />

viele westdeutsche Länder oder Städte<br />

wie Bremen und das Saarland – beide<br />

klassische Problemregionen in der regionalen<br />

Aufstellung in Deutschland. Deutlich<br />

wird auch, dass das Saarland, das<br />

noch im Jahr 2006 sieben Unternehmen<br />

unter den größten 500 besaß, im Jahr<br />

2011 seine Plätze vollständig räumen<br />

musste. Weiterhin wird deutlich, dass die<br />

starken Länder in den fünf Jahren auch<br />

erhebliche Zuwächse erfahren haben.<br />

Im Fall von Niedersachsen und Rheinland<br />

Pfalz liegen die Werte weit über<br />

der Inflationsrate. Ansonsten ist die Entwicklung<br />

eher schwach.<br />

Gründe des fehlenden Wachstums<br />

Fragt man sich, warum in den neuen<br />

Bundesländern in den vergangenen Jahren<br />

so wenig Unternehmen nachgerückt<br />

sind, so stellt sich die Frage nach der<br />

Wirtschaftsdynamik, die genau das Größenwachstum<br />

befördert.<br />

Der ostdeutsche Wirtschaftsraum<br />

verfügt über rund 20 Prozent der Bevölkerung<br />

von Gesamtdeutschland, müsste<br />

demzufolge 20 Prozent der 500 größten<br />

Unternehmen beheimaten. Dies wären<br />

100 Unternehmen. Tatsächlich sind es<br />

nur 20, und diese finden sich weitgehend<br />

in den kleineren Kategorien, also<br />

am unteren Ende der Verteilungskurve.<br />

Drei Gründe könnten hierfür maßgeblich<br />

sein:<br />

• Ein unzureichendes regionales<br />

Milieu,<br />

• Unvollkommene Finanzmärkte, die<br />

den Typ des ostdeutschen Unternehmens<br />

nicht hinreichend fördern,<br />

• Führungspersonal, das nicht hinreichend<br />

wachstumswillig ist.<br />

Milieufaktoren<br />

In Bezug auf die Milieufaktoren besagen<br />

Untersuchungen zum Ansiedlungsverhalten<br />

internationaler Unternehmen,<br />

dass der ostdeutsche Wirtschaftsstandort<br />

hohe Qualitäten besitzt, gleichermaßen<br />

in Bezug auf die Möglichkeiten,<br />

Innovationsleistungen aus der Region<br />

zu beziehen, wie diese in der Region<br />

zu implantieren und damit auch eine<br />

Interaktion auf hohem Niveau zu leisten.<br />

Diese wechselseitige Befruchtungsfähigkeit<br />

ist ein wesentlicher<br />

Wettbewerbsvorteil und für die internationalen<br />

Unternehmen wichtiger als<br />

die meisten Förderinstrumente, weil<br />

dadurch eine große Nachhaltigkeit<br />

gegeben ist. Kritisch zu hinterfragen ist,<br />

ob das öffentlich geförderte Innovationssystem<br />

die entsprechenden Anreize,<br />

selber in den Unternehmen Forschung<br />

und Entwicklung voranzutreiben, nachhaltig<br />

beschränkt, also Anreize vernichtet.<br />

Gibt es also ein Problem des „Zuviel<br />

des Guten“?<br />

Es könnte sein, dass Größenwachstum<br />

genau deshalb nicht notwendig<br />

ist, weil die erforderliche überkritische<br />

Kapazität des Unternehmens nicht<br />

erreicht werden muss, da die entsprechenden<br />

Infrastrukturen von außen zur<br />

Verfügung gestellt werden. Unternehmen<br />

besäßen ihre Kernkompetenzen<br />

in Bezug auf eine hohe Kleinteiligkeit<br />

und könnten, praktisch mit entsprechender<br />

monopolistischer Macht, in der<br />

Lieferkette eine mehrfache Marginalisierung<br />

aufbauen mit der Folge, dass sie<br />

erhöhte Gewinne abschöpfen könnten,<br />

ohne dass sie unter dem Druck der Integration<br />

litten.<br />

Hierfür sprechen die relativ guten<br />

Rentabilitäten in der ostdeutschen<br />

gewerblichen Wirtschaft, gerade auch<br />

im Vergleich zu Westdeutschland, die<br />

im Folgenden beleuchtet werden.<br />

Blühende Landschaften werden auch durch die guten Rentabilitäten in der ostdeutschen gewerblichen Wirtschaft realisiert<br />

Eigenkapitalausstattung<br />

Empirische Analysen belegen derzeit<br />

keine allgemeine Eigenkapitalschwäche<br />

bei den ostdeutschen mittelständischen<br />

Unternehmen. Ganz im Gegenteil, die<br />

Eigenkapitalausstattung der kapitalintensiv<br />

produzierenden mittelständischen<br />

Industrieunternehmen ist dort<br />

sogar höher als in Westdeutschland. Dieser<br />

grundlegende Befund wird bestätigt<br />

durch die Analyse auf der Ebene der Länder,<br />

die SCHULZ, TITZE und WEINHOLD<br />

(2011) kürzlich – unter Anwendung eines<br />

Datensatzes des Deutschen Sparkassenund<br />

Giroverbandes präsentierten.<br />

In der Tat weisen insbesondere<br />

die Unternehmen des Verarbeitenden<br />

Gewerbes in Thüringen und Sachsen im<br />

Vergleich zum Westen sehr hohe Eigenkapitalquoten<br />

auf. Dies könnte eine<br />

Folge thesaurierter Fördergelder sein.<br />

Vorsichtige Hinweise auf Lücken in der<br />

Eigenkapitalausstattung lassen sich<br />

allenfalls in ausgewählten Branchen des<br />

Verarbeitenden Gewerbes und nur in<br />

bestimmten Regionen finden, beispielsweise<br />

im Maschinenbau des Landes<br />

Sachsen-Anhalt.<br />

Fundamentalrisiken im Osten<br />

Die erhöhte Eigenkapitalquote erlaubt<br />

aber auch eine andere Interpretation:<br />

Es existieren Fundamentalrisiken im<br />

Osten, die – um gegebene, überall in<br />

Deutschland sonst gleiche Bankbedingungen<br />

zu erfüllen – ein erhöhtes<br />

Eigenkapital verlangen. Typische Vermutungen<br />

könnten sein: Diversifikation,<br />

Größe und Marktorientierung, die allesamt<br />

auch mit der verstärkten Vorleistungsorientierung<br />

verbunden sind. Aber<br />

auch personale Faktoren, insbesondere<br />

Unternehmerpersönlichkeiten oder Führungssysteme<br />

könnten eine große Rolle<br />

spielen. Schließlich sind auch die Kernkompetenzen<br />

und ihre Stabilität über<br />

die Zeit ein wesentlicher Gesichtspunkt<br />

des Ratings und damit des Eigenkapitalbedarfs.<br />

30,0<br />

25,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

Baden-Württemberg<br />

Niedersac hsen<br />

Deutsc hland<br />

Brandenburg<br />

Meck lenburg-Vorpom mern<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Thüringen<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 20<strong>05</strong> 2006 2007 2008 2009<br />

Wille zum Wachstum<br />

Die Frage, ob das Wachstum am Unternehmerwillen<br />

scheitert, wird bisher in<br />

der Literatur relativ wenig beleuchtet.<br />

Tatsächlich gibt es eine Vielzahl von<br />

Unternehmen, die sich in ihrer Nische<br />

gut eingerichtet haben und vieles, auch<br />

unter den Bedingungen des Wachstumsrisikos<br />

und des Risikos, die Kontrolle<br />

über das eigene Unternehmen zu verlieren,<br />

deutet darauf hin, dass „satisfizierende“,<br />

also postmoderne, Unternehmer<br />

möglicherweise einen hohen Anteil in<br />

den neuen Ländern ausmachen. Hierfür<br />

spricht auch, dass viele Gründungen<br />

Kapitalausstattung im mittelständischen Verarbeitenden Gewerbe<br />

(prozentuale Eigenkapitalquoten )<br />

Anzahl der pro Jahr in die<br />

Auswertung eingehenden<br />

Unternehmensbilanzen (Minimum/<br />

Maximum):<br />

• Baden-Württemberg<br />

(3581/4946)<br />

• Brandenburg (150/225)<br />

• Deutschland (16628/26483)<br />

• Mecklenburg-Vorpommern<br />

(106/188)<br />

• Niedersachsen (943/1665)<br />

• Sachsen (511/782)<br />

• Sachsen-Anhalt (163/302)<br />

• Thüringen (341/468)<br />

Quelle: IWH<br />

(Foto: gravitat-OFF/Flickr.com)<br />

32 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 33


Wirtschaft<br />

aus Not infolge des Zusammenbruchs<br />

größerer Unternehmenseinheiten<br />

geschehen sind, damit nicht klassische<br />

Unternehmer sich selbständig gemacht<br />

haben, und so der Absturz in die Arbeitslosigkeit<br />

verhindern werden sollte.<br />

Verlässlichkeit,<br />

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Fehlende Personalarbeit als Wachstumsbremse<br />

Zentral für die Fähigkeit, qualifizierten<br />

Nachwuchs zu gewinnen, ist das so<br />

genannte „Employer Branding“, also<br />

die Fähigkeit des Unternehmens eine<br />

Marke, vor allen Dingen bei der Personalrekrutierung,<br />

darzustellen.<br />

Diese Wahrnehmbarkeit ist eine<br />

Funktion der Unternehmensgröße.<br />

Denn nur oberhalb einer gewissen<br />

Schwelle ist es möglich, die entsprechende<br />

Personal- und Organisationsentwicklung<br />

leistungsstark durchzuführen.<br />

Alternativ kann statt Größe auch Entwicklungsdynamik<br />

gesetzt werden, die<br />

dann dem vorhandenen Personal durch<br />

das Wachstum des Unternehmens stetig<br />

anspruchsvollere Aufgaben zuordnet.<br />

Durch das hohe Qualifizierungsniveau<br />

der DDR-Beschäftigen und den<br />

erheblichen sektoralen Umbau, vor allen<br />

Dingen die massiven Personaleinsparungen<br />

durch Produktivitätsverbesserungen<br />

in der gewerblichen Wirtschaft,<br />

besaßen die neuen Länder über lange<br />

Jahre einen Überschuss an Qualifizierten,<br />

waren also nicht genötigt, eine<br />

engpassorientierte Personalplanung<br />

durchzuführen. Andere Dinge standen<br />

im Zentrum des Managements, vor allen<br />

Dingen das Erobern der Märkte. Insofern<br />

ist ein Aspekt der heute zu Buche<br />

schlägt auch, dass eine fehlende Personalarbeit<br />

als Wachstumsbremse zunehmend<br />

wirken könnte.<br />

Fragestellungen<br />

Offensichtlich existiert eine komplexe<br />

Gemengelage, in der der Unternehmer<br />

im Sinne einer gestaltenden „ultimativen<br />

Ressource“ im Zentrum der<br />

Betrachtung steht und sein Umfeld,<br />

also das Innovationsmilieu und die<br />

Finanzierungsmöglichkeiten, optimal in<br />

seine Handlungsoptionen einbaut.<br />

Es ergeben sich dann eine Reihe von<br />

Fragestellungen an diese(n) Unternehmer:<br />

1. Existiert in den neuen Ländern in<br />

signifikantem Umfang ein „postmoderner“,<br />

„satisfiszierender“ Un -<br />

ter nehmertyp mit gebremstem<br />

Wachstumswillen? Ist dieser Unternehmertyp<br />

Folge der spezifischen<br />

Transformationsbedingungen, die<br />

es erzwangen, sich nach Auflösung<br />

der Betriebe selbständig zu machen,<br />

also seinen eigenen Arbeitsplatz zu<br />

organisieren? Besteht damit ein<br />

erhebliches volks- und regionalwirtschaftliches<br />

Risiko, weil eine<br />

Nachfolge überhaupt nicht vorgesehen<br />

ist?<br />

2. Ist eine gegenüber Westdeutschland<br />

erhöhte „Herr-im-eigenen-<br />

Hause“-Mentalität vorhanden,<br />

die dazu führt, dass wachstumsfördernde<br />

externe Beteiligungen,<br />

die Fremdkontrolle bedingen, von<br />

den Unternehmen kritisch gesehen<br />

werden? Ist dies damit eine Bremse<br />

gleichermaßen für internes und für<br />

externes Wachstum, also Wachstum<br />

durch Zukäufe?<br />

3. Existiert ein ergänzendes personalwirtschaftliches<br />

Problem dadurch,<br />

dass vor allen Dingen in der<br />

gewerblichen Wirtschaft in der DDR<br />

ein hohes und breit aufgestelltes<br />

Ausbildungsniveau existierte, was<br />

infolge der erheblichen Rationalisierungen<br />

– einen Überschuss an<br />

34 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

Qualifizierten bereitstellte. Insofern<br />

war eine präzise Personaleinsatzplanung<br />

und ergänzende Organisationsentwicklung<br />

nicht erforderlich<br />

– man „kümmerte sich um die wichtigeren<br />

Dinge wie Markterschließung“.<br />

Stehen damit Unternehmen<br />

im Wachstumsprozess nunmehr vor<br />

erheblichen personalwirtschaftlichen<br />

„gläsernen Deckeln“?<br />

4. Ist die Forschungs- und Entwicklungsstruktur<br />

ideal für die kleinteilige<br />

Wirtschaft? Existiert also ein<br />

„crowding out“ bezüglich größerer<br />

Einheiten, weil diese voran das<br />

Angebot weniger effizient nutzen<br />

können? Ist insbesondere die Mittelstandsklausel<br />

an einigen Stellen<br />

wachstumsbegrenzend?<br />

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5. Stellt sich die bisher immer vermutete<br />

„Kapitalmarktunvollkommenheit“<br />

eher als eine „Kapitalstrukturunvollkommenheit“<br />

dar? Besteht<br />

ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis,<br />

auch in Bezug auf die Fähigkeit „Herr<br />

im eigenen Hause“ zu sein.<br />

Im Rahmen des Headquarterprojekts<br />

werden diese Fragestellungen thematisiert.<br />

Nur durch eine klare Sachverhaltsaufklärung<br />

lassen sich für die verbleibenden<br />

Jahre, in denen den neuen<br />

Ländern noch hinreichende Mittel zur<br />

Wirtschaftsförderung verfügbar sind,<br />

adäquate Wachstumsstrategien aufzubauen.<br />

n<br />

Ulrich Blum<br />

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Über den Autor<br />

n Prof. Ulrich Blum ist Professor für<br />

Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik<br />

n Bis 2011 war er Präsident des<br />

Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(IWH) in Halle (Saale)<br />

n Seit 2004 leitet er den Lehrstuhl<br />

für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung<br />

an der Universität<br />

Halle-Wittenberg<br />

n Blum promovierte 1982 mit<br />

einer Arbeit über "Regionale<br />

Wirkungen von Infrastrukturinvestitionen"


Emerging Economies<br />

Banken in Südamerika, Asien und Afrika sind 2<strong>05</strong>0<br />

weltweit führend und koppeln sich vom Westen ab<br />

Wirtschaft<br />

(Foto: Fabian Voswinkel/pixelio.de )<br />

Um Zugang zu den neuen Märkten zu<br />

bekommen, müssen sich die Banken den<br />

lokalen Bedingungen anpassen<br />

Die Wirtschaftsverflechtungen zwischen<br />

den asiatischen, südamerikanischen<br />

und afrikanischen Emerging<br />

Economies werden immer enger. Vom<br />

rasanten Wachstum der Schwellenländer<br />

in den so genannten SAAAME-Regionen<br />

(Südamerika, Asien, Afrika, Mittlerer<br />

Osten) profitieren die Unternehmen<br />

der westlichen Industriestaaten längst<br />

nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit<br />

– und das spüren auch die bislang<br />

dominierenden westlichen Bankund<br />

Versicherungskonzerne. Gewinner<br />

dieser Entwicklung sind vor allem Institute<br />

aus den Schwellenländern selbst,<br />

wie die Studie „Project Blue: Capitalising<br />

on the rise and interconnectivity of the<br />

emerging markets“ der Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Beratungsgesellschaft PwC<br />

aufzeigt.<br />

Die Untersuchung zeigt, dass bereits<br />

heute fünf der zehn weltweit größten<br />

Banken Institute aus den SAAAME-Regionen<br />

sind. Im Jahr 2<strong>05</strong>0 dürften Institute<br />

aus den E7-Staaten (China, Brasilien,<br />

Russ land, Indien, Mexiko, Indonesien<br />

und Türkei) rund 50 Prozent der Aktiva<br />

der globalen Bankenbranche halten - im<br />

Jahr 2009 lag der Anteil der E7-Banken<br />

erst bei rund einem Zehntel der weltweiten<br />

Aktiva. Wenngleich die neuen<br />

Marktführer nach Marktkapitalisierung<br />

bislang noch einen eher regionalen Fußabdruck<br />

aufweisen, ist doch zu erwarten,<br />

dass sie in den kommenden Jahren<br />

– ihren Kunden folgend - expandieren<br />

werden. „Die Wettbewerbsbedingungen<br />

und Marktverhältnisse in der globalen<br />

Finanzbranche werden sich in den kommenden<br />

Jahren radikal verändern. Die<br />

SAAAME-Staaten rücken wirtschaftlich<br />

enger zusammen und wickeln einen<br />

immer größeren Teil ihres Warenhandels<br />

und ihrer Finanztransaktionen untereinander<br />

ab. Banken und anderen Finanz-<br />

marktakteuren aus dem Westen droht<br />

eine Abkopplung von den Wachstumsmärkten“,<br />

kommentiert Rainer Wilken,<br />

Partner und Leiter der Banking & Capital<br />

Markets Consulting Practice bei PwC in<br />

Deutschland.<br />

Banken und Versicherungen aus<br />

den Industriestaaten stellt der Aufstieg<br />

der SAAAME-Staaten vor eine doppelte<br />

Herausforderung: Um vom Wachstum<br />

der Schwellenländer zu profitieren, müssen<br />

sie Zugang zu Kunden und Kapital<br />

vor Ort bekommen. Dies ist vor dem<br />

Hintergrund lokaler Besonderheiten in<br />

Nachfrageverhalten, Regulierung und<br />

Gesellschaft keine einfache Aufgabe.<br />

Gleichzeitig stellt die zunehmende<br />

Bedeutung der SAAAME-Region für<br />

Weltwirtschaft und Welthandel die<br />

bestehenden Geschäftsmodelle und<br />

– orientierungen in Frage: So dürfte es<br />

nur eine Frage der Zeit sein, bis der chinesische<br />

Renminbi (RMB) den US-Dollar<br />

als Leitwährung zumindest in Asien und<br />

Teilen Afrikas verdrängt – der RMB ist<br />

bereits heute die Währung für grenzüberschreitenden<br />

Handel Chinas mit seinen<br />

Nachbarstaaten sowie Grundlage<br />

mehrere bilateraler Währungstauschabkommen<br />

mit internationalen Handelspartnern.<br />

Derzeit stehen westliche Institute<br />

vor dem Problem, dass sie ihre hochspezialisierten<br />

Geschäftsmodelle und<br />

Prozesse nur schwer auf die Märkte in<br />

den Schwellenländern übertragen können<br />

und ihre Organisationen nicht vorbereitet<br />

sind auf die Verschiebung des<br />

Gravitationszentrums ihrer Geschäfte.<br />

Dabei sind die Geschäftschancen allein<br />

durch die sogenannte „demographische<br />

Dividende“ in Ländern wie Indien und<br />

China enorm. Die Finanzinfrastruktur<br />

ist allerdings in vielen SAAAME-Staaten<br />

unterentwickelt, herkömmliche Daten<br />

zur Beurteilung von Kreditrisiken sind<br />

oft nicht verfügbar.<br />

„Westliche Institute werden in der<br />

SAAAME-Region nur erfolgreich sein,<br />

wenn sie ihre Geschäftsmodelle den<br />

lokalen Bedürfnissen anpassen. Kooperationen<br />

mit Finanzdienstleistern vor<br />

Ort dürften daher zum Beispiel weitaus<br />

erfolgversprechender sein als der<br />

Versuch, westliche Geschäftsmodelle<br />

auf die Schwellenländer zu übertragen“,<br />

betont Wilken. n<br />

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5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 37<br />

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Großer Preis des<br />

MITTELSTANDES<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Die Arbeit im Netzwerk der Besten, im Kreis<br />

der Teilnehmer des Wettbewerbs „Großer Preis<br />

des Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

entwickelt sich zum 5-Sterne-Netzwerken. Der<br />

Begriff OPWERKEN lehnt sich bewusst an die<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung und deren Servicegesellschaft,<br />

die OPS Netzwerk GmbH, an.<br />

OPWERKEN verbindet vier Tätigkeitsbereiche:<br />

Empfehlungsmarketing<br />

Zum Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

kann man sich nicht selbst bewerben,<br />

sondern muss von Dritten nominiert<br />

werden. Da es weder Teilnahme- noch Bearbeitungsgebühren<br />

gibt, kann man sich auch<br />

nicht „einkaufen“. Firmen zum Wettbewerb zu<br />

nominieren, ist daher Empfehlungsmarketing<br />

pur.<br />

REDLICH –<br />

Unternehmen beraten<br />

Unternehmensberatung, Personalmanagement<br />

und Personalqualifi zierung.<br />

Wir bieten Leistungen und Lösungen,<br />

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Wohle der Kunden. Aluminiumguss in<br />

den Verfahren Hand- und Maschinenformguss,<br />

Kokillenguss sowie Prototypen.<br />

www.formguss-dresden.de<br />

Ostermann ist ein expandierender<br />

Großhandel für Schreinereibedarf und<br />

auf diesem Gebiet Europas Marktführer.<br />

Der Vollsortimenter für Innenausstatter<br />

erweitert sein Sortiment stetig.<br />

www.ostermann.eu<br />

PARAVAN GmbH<br />

PARAVAN ist Erfi nder, Entwickler und<br />

Hersteller von einzigartigen Fahrzeugen<br />

für behinderte Menschen. Seit 2009 ist<br />

das Unternehmen Weltmarktführer in<br />

diesem Bereich.<br />

ONI-Wärmetrafo<br />

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Kästner<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

GmbH<br />

Auf 21 Jahren Firmengeschichte basiert<br />

die Erfahrung von Kästner. Das Sortiment<br />

besticht durch Sonderwerkzeuge, Vielfalt<br />

und modernste Technik. Es gelang bereits<br />

der internationale Durchbruch.<br />

www.zerspanungswerkzeuge.net<br />

Waldheimer<br />

Gewürze GmbH<br />

Die Spezialität des Herstellers von Gewürzen,<br />

Kräutern, Mischungen und Marinaden<br />

sind alte Rezepturen sächsischer<br />

Fleischer- und Küchenmeister.<br />

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auch einen umfangreichen Internetservice.<br />

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Leipzig nimmt sich bundesweit der<br />

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mittelständischer Unternehmen an und<br />

verleiht jährlich im Herbst den Wirtschaftspreis<br />

„Großer Preis des Mittelstandes”.<br />

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Positionierung<br />

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anreichern. Man kann sich in den Medien und<br />

Websites des Wettbewerbs präsentieren. Und<br />

man kann auf Tagungen und Veranstaltungen<br />

des Wettbewerbs auftreten, und und und…<br />

Nicht umsonst berichten bereits mehr als 40<br />

Bücher über den Wettbewerb „Großer Preis<br />

des Mittelstandes“.<br />

Kommunizieren<br />

Man muss miteinander reden, wenn man sich<br />

wirklich kennenlernen und miteinander ins<br />

Geschäft kommen will. Dafür bietet der Wettbewerb<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“ mit<br />

seinen Websites, Veranstaltungsformaten und<br />

Medien eine hervorragende Plattform. Natürlich<br />

auch im Web2.0:<br />

Führen und Gestalten<br />

In fünf Wettbewerbskriterien erfassen die<br />

Juryfragebögen ein Unternehmen als Ganzes<br />

und in seiner Rolle in der Gesellschaft. Bereits<br />

seit Jahren werden die Juryunterlagen daher<br />

als ergänzendes Führungs- und Managementinstrument<br />

benutzt. Das will die Stiftung künftig<br />

noch besser unterstützen. Künftig kann auf<br />

ausgewählte Unternehmensberater zurückgegriffen<br />

werden, die als „Autorisierte Berater der<br />

OPS Netzwerk GmbH“ frei tätig sind:<br />

• Christian Kalkbrenner<br />

• Volkmar Redlich<br />

• Robert Knitt<br />

• Wolf-Helmut Sieg<br />

• Christian Wewezow<br />

• Wolfram Kuhnen<br />

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der B es ten.<br />

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(Satz und Layout: © OPS Netzwerk GmbH, Foto: © Andres Rodriguez/Fotolia.com)


Collaboration as a Service<br />

Die neue Art der Zusammenarbeit in den Unternehmen<br />

Wirtschaft<br />

Die Vernetzung von Mitarbeitern macht die Arbeit effektiver<br />

(Foto: maxymedia/Flickr.com)<br />

Die Art der Zusammenarbeit zwischen<br />

den Mitarbeitern entscheidet maßgeblich<br />

über den wirtschaftlichen Erfolg<br />

eines Unternehmens. IT-gestützte Prozesse<br />

haben diese in der Vergangenheit<br />

bereits deutlich effizienter gestaltet.<br />

Der nächste logische Schritt ist nun<br />

das Social Business, das die Mitarbeiter<br />

nach dem Vorbild des Social Networkings<br />

künftig noch besser – auch standort- und<br />

abteilungsübergreifend – miteinander<br />

vernetzt sowie neue Tools für eine effizientere<br />

Kollaboration bereitstellt.<br />

E-Mail-Nutzung zur Abbildung von<br />

Geschäftsprozessen ist ineffizient<br />

Gerade in mittelständischen und großen<br />

Unternehmen verbringen Mitarbeiter<br />

sehr viel Zeit mit dem Zusammentragen<br />

von Informationen, der Koordination<br />

untereinander, dem Austausch von<br />

Know-how – aber auch mit der Suche<br />

nach bestimmten Kollegen, deren Expertise<br />

zur Umsetzung von Projekten benötigt<br />

wird. Bisher griffen diese hierzu vor<br />

allem auf die E-Mail zurück. Doch Informationen<br />

in der E-Mail-Umgebung zu<br />

organisieren ist ineffizient, weil keine<br />

ausreichenden Möglichkeiten zur Strukturierung<br />

der Inhalte zur Verfügung stehen.<br />

Auch fehlt die Übersicht, welche<br />

Version eines Dokuments etwa die aktuellste<br />

ist oder bei wem sie sich befindet.<br />

Der komplette Prozess des Arbeitens an<br />

Dokumenten in Teams ist intransparent<br />

und unkoordiniert. In der Regel liegen<br />

nicht einmal Informationen zum jeweils<br />

aktuellen Bearbeitungsstand vor.<br />

Postfächer mutieren zu<br />

Informationsgräbern<br />

Auch haben Mitarbeiter keinen Zugriff<br />

auf Informationen, die in den E-Mail-<br />

Postfächern anderer Mitarbeiter liegen.<br />

Oder aber E-Mails erreichen gar nicht erst<br />

die Kollegen, weil diese gerade im Urlaub<br />

oder krankgeschrieben sind. Die E-Mail-<br />

Postfächer mutieren so zu Informationsgräbern.<br />

Wichtige Projekte und Prozesse<br />

werden ausgebremst, dringende Sachverhalte<br />

bleiben unerledigt liegen. Die<br />

E-Mail mag demnach zwar die Kommunikation<br />

als solche – insbesondere mit<br />

Externen wie Kunden und Geschäftspartnern<br />

– beschleunigen und vereinfachen,<br />

für eine effiziente Koordination im Team<br />

ist sie jedoch eher ungeeignet.<br />

Soziales Netzwerk statt E-Mail<br />

Zumal mit dem Social Business nun eine<br />

echte Alternative für eine reibungslose<br />

Zusammenarbeit in den Unternehmen<br />

zur Verfügung steht. Das Social Business<br />

setzt dabei auf einen Trend, der sich im<br />

Privaten bereits seit langem durchgesetzt<br />

hat: Sich in sozialen Netzwerken<br />

zu vernetzen, Informationen schnell<br />

zu teilen und sich selbstorganisiert zu<br />

Teams zusammenzuschließen. Diese<br />

Funktionen werden nun in die moderne<br />

Arbeitswelt verbracht. So entsteht in<br />

den Unternehmen ein soziales Netzwerk,<br />

das die Zusammenarbeit zwischen den<br />

Mitarbeitern verbessert, indem es den<br />

Zugang zu Informationen und Wissensträgern<br />

effizient sicherstellt.<br />

Wegweisend bei der Umsetzung<br />

sind hierbei kollaborative, webfähige<br />

Lösungen, die als Software-as-a-Service<br />

(SaaS) in kurzer Zeit eingerichtet sind<br />

und via Web-Browser abgerufen werden<br />

können. Sie fördern den Informationsaustausch<br />

zwischen Mitarbeitern unter<br />

Heranziehung der Funktionen sozialer<br />

Netzwerke: Mitarbeiter können sich in<br />

eigenen Communities vernetzen und<br />

in diesen an gemeinsamen Themen<br />

arbeiten. In Blogs teilen sie Ideen und<br />

Erfahrungen miteinander, während Aktivitätsfunktionen<br />

helfen, Teams besser<br />

zu organisieren und kleinere Projekte in<br />

einzelne, planbare Schritte zu strukturieren.<br />

Und für die kollaborative Erstellung<br />

hochwertiger Inhalte bilden Wikis eine<br />

gute Basis.<br />

Mitarbeiter-Profile als<br />

Dreh-und-Angelpunkte<br />

Ähnlich wie bei den herkömmlichen sozialen<br />

Netzwerken verfügt zudem jeder<br />

Mitarbeiter über ein eigenes Profil. Hier<br />

werden unter anderem seine Kompetenzen<br />

verschlagwortet. Anhand dieser<br />

Tags können ihn Kollegen leicht auffinden.<br />

Umgekehrt kann er auch projekt- oder<br />

sachverhaltsabhängig stets die richtigen<br />

Ansprechpartner mit dem erforderlichen<br />

Know-how aus allen Unternehmensbereichen<br />

ermitteln. Das Mitarbeiter-Profil<br />

bietet zugleich auch die Möglichkeit der<br />

direkten Kontaktaufnahme. Darüber<br />

hinaus können diesem weitere, wichtige<br />

Eckdaten, beispielsweise zu Vorgesetzten<br />

entnommen werden. Dies ist vor allem<br />

dann hilfreich, wenn für die Mitarbeit<br />

an einem Projekt deren Genehmigung<br />

einzuholen wäre.<br />

Das Maß aller Dinge der<br />

Zusammenarbeit<br />

Doch im Social Business können so nicht<br />

nur Teams schnell und effektiv selbst<br />

organisiert und angefordert, sondern<br />

auch direkt neue Communities als virtuelle<br />

Projekträume für gemeinsame<br />

Vorhaben angelegt werden. In diesen<br />

können dann Probleme geschildert, diskutiert<br />

und gelöst, aber auch Fragen<br />

gestellt und beantwortet werden. Das<br />

mühselige Hin- und Herschicken sowie<br />

Sammeln von E-Mails, wie dies bisher<br />

in solchen Szenarien an der Tagesordnung<br />

war, entfällt. Obendrein bleiben<br />

alle zusammengetragenen Informationen<br />

für alle Mitarbeiter der Teams in<br />

den Communities stets zentral abrufbar.<br />

Das Social Business wird damit zum Maß<br />

aller Dinge im Bereich der Zusammenarbeit<br />

in erfolgreichen Unternehmen.<br />

Flankiert durch technische Neuerungen<br />

geht mit ihm mehr Agilität, Flexibilität<br />

und Dynamik in den Geschäftsprozessen<br />

einher. Infolgedessen steigen Kundenzufriedenheit<br />

und Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens.<br />

Niedrige Einstiegshürden: Dank Cloudund<br />

Modernisierungstechnologien<br />

Die Hürden für den Einstieg in die neue<br />

Art der Zusammenarbeit waren dabei<br />

noch nie so niedrig wie heute. So können<br />

Unternehmen, die für das Social Business<br />

erforderlichen Kollaborationslösungen,<br />

wie beispielsweise IBM Connections, entweder<br />

als Software-as-a-Service einfach<br />

aus der Cloud beziehen oder aber innerhalb<br />

der eigenen Infrastruktur bereitstellen.<br />

Während die Cloud-Variante einen<br />

Start ins Social Business ohne größere<br />

E-Mail-Postfächer mutieren zu Informationsgräbern<br />

Anfangsinvestitionen und zu fest kalkulierbaren<br />

Kosten ermöglicht, können bei<br />

der Bereitstellung innerhalb der eigenen<br />

Infrastruktur vorhandene Geschäftsanwendungen<br />

berücksichtigt und so in die<br />

Kollaborationsprozesse integriert werden.<br />

Die von der GROUP Business Software AG<br />

(GBS) entwickelte Modernisierungstechnologie<br />

überführt hierzu bisher Clientgebundene<br />

IBM Lotus Notes/Domino-<br />

Anwendungen in web- und cloud-fähige<br />

Lösungen. Diese können von den Mitarbeitern<br />

dann fortan per Webbrowser<br />

oder mobil via Smartphone oder Tablet-<br />

PC aufgerufen und genutzt werden. n<br />

Über den Autor<br />

Ingo Erdmann<br />

n Dr. Ingo Erdmann ist Social Business-Experte<br />

und Key Account<br />

Manager bei GROUP Business<br />

Software (GBS)<br />

(Foto: Ingo Erdmann)<br />

(Foto: comedy_nose/Flickr.com)<br />

40 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 41


Werden Sie lieber gekauft oder gehackt?<br />

Wirtschaft<br />

Das klassisches Arbeitsgerät der Profi-Hacker<br />

Gut laufende Unternehmen des deutschen<br />

Mittelstandes stehen auf der Einkaufsliste<br />

von chinesischen Unternehmen<br />

ganz oben. Sei es, um ein lukratives<br />

Finanzinvestment zu tätigen oder sich<br />

ganz legal das gesammelte Know-how<br />

(Foto: A. Dabrowski / TU Wien)<br />

auf offiziellem Wege einzukaufen. Neben<br />

diesem Weg gibt es natürlich noch die<br />

Möglichkeit, interessante Informationen<br />

auf anderen Wegen zu beschaffen. Um<br />

das Opfer eines Hacker-Angriffes zu werden,<br />

muss ein Unternehmen heute nicht<br />

nur in der High-Tech Branche zuhause<br />

sein. Jedes Produkt, das sich gewinnbringend<br />

nachbauen und verkaufen lässt,<br />

steht im Fokus. Klassischer Diebstahl<br />

über Einbruch in Firmengebäude ist hier<br />

vorzufinden, aber immer häufiger auch<br />

gezielte Angriffe über das Internet in die<br />

Unternehmensnetze.<br />

Noch einfacher wird es, wenn<br />

Geschäftsbeziehungen zu ausländischen<br />

Partnern bestehen, da den Angreifern<br />

dann oft Internas bereits bekannt sind<br />

und gezielt für Social Engineering<br />

Angriffe verwendet werden können.<br />

Welche Daten sind geheim?<br />

Damit Sie Ihr Unternehmen wirksam<br />

hiervor schützen können, ist es wichtig<br />

zu wissen, welche Daten geheim sind<br />

und wo diese gespeichert sind. Informationen<br />

aus Forschung und Entwicklung,<br />

Rezepturen, Produktionsverfahren oder<br />

auch die zukünftige Ausrichtung des<br />

Geschäftes müssen geschützt werden.<br />

Aber auf welchen Systemen werden<br />

diese Daten überall gespeichert? Über<br />

welche Prozesse haben welche Mitarbeiter<br />

Zugriff auf diese Daten? Erst<br />

wenn Sie das wissen, können Sie über<br />

einen wirksamen und sinnvollen Schutz<br />

nachdenken. Dies geschieht durch<br />

eine ganze Palette von Maßnahmen.<br />

Die richtige Zusammenstellung der<br />

Maßnahmen, maßgeschneidert auf die<br />

wichtigen Daten erfordern Know-how<br />

und Erfahrung.<br />

Handeln, bevor es zu spät ist!<br />

Bevor ihr Unternehmen gehackt wird<br />

und vertrauliche Informationen in<br />

falsche Hände geraten, sollten Sie Profis<br />

damit beauftragen, einen legalen<br />

Penetrationstest durchzuführen, damit<br />

Sie ihren Sicherheitsstatus kennen und<br />

Schwachstellen im Vorfeld beheben<br />

können. Holen Sie zusätzlich ihre Mitarbeiter<br />

mit ins Boot, denn diese sind die<br />

Träger der Informationen und sollten<br />

diese nicht unachtsam preisgeben. Dies<br />

erreicht man durch Sensibilisierungsmaßnahmen,<br />

bei denen die Brisanz<br />

des Themas dargestellt wird, aber auch<br />

Lösungen aufgezeigt werden, um nicht<br />

Opfer eines Angriffes zu werden. Der<br />

gute Rat dabei ist: "Handeln Sie, bevor<br />

es zu spät ist!" Der gezielte Einsatz von<br />

wenig Kapital ist besser als der Verlust<br />

von viel Kapital, wenn kritische Unternehmensdaten<br />

beim Konkurrenten<br />

gelandet sind.<br />

Udo Adlmanninger<br />

Über den Autor<br />

n Udo Adlmanninger ist zertifizierter<br />

ISO 27001 Auditor, Business<br />

Continuity Management<br />

System BS 25999 Auditor, ITIL<br />

Foundation Berater, CISA, CISM<br />

und CISSP.<br />

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Kein Taschengeld<br />

(Wikipedia/KMJ CC 3.0)<br />

Webbasierte Pressearbeit<br />

Spezifische Anforderungen werden bislang nur<br />

ungenügend unterstützt<br />

Uwe Pagel, Geschäftsführer<br />

PressFile Europe GmbH.<br />

(Foto: PressFile Europe GmbH)<br />

Wirtschaft<br />

Ein führender Hersteller<br />

von Riech- und<br />

Geschmacksstoffen<br />

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Als ich neulich erfuhr, dass Bundesanleihen<br />

mit zweijähriger Laufzeit nur noch<br />

eine negative Rendite erbringen, fragte<br />

ich mich, was meine Schwiegermutter,<br />

wohl dazu sagen würde. In ihren letzten<br />

Lebensjahren hatte sie sich nämlich<br />

häufig bei mir darüber beklagt, dass sie<br />

angesichts der niedrigen Zinsen immer<br />

weniger Taschengeld zur Verfügung<br />

habe.<br />

Damals hatte sie immerhin noch<br />

Anleihen mit einem Kupon von vier<br />

Prozent p. a. in ihrem Wertpapierdepot<br />

und konnte sich so zumindest<br />

die eine oder andere Ausgabe leisten,<br />

die sie sich ansonsten nicht gestattet<br />

hätte. Mit dieser Strategie, nicht nur fürs<br />

gesamte Kapital, sondern auch für jede<br />

einzelne Zinszahlung im Geiste ein eigenes<br />

Konto (bekannt unter dem Begriff<br />

mentale Konten) zu eröffnen, stand die<br />

alte Dame für mich stellvertretend für<br />

viele andere Sparer in Deutschland. Egal,<br />

wie gering die Zinseinnahmen sind, sie<br />

werden stets als Gewinn erlebt. Und<br />

diese Gewinne zu verbrauchen, verursacht<br />

selbst bei konservativ eingestellten<br />

Menschen nicht sogleich ein schlechtes<br />

Gewissen. Leider hatte nicht nur meine<br />

Schwiegermutter dabei übersehen, dass<br />

die Inflation, für die der Zins zumindest<br />

teilweise einen Ausgleich darstellen soll,<br />

klammheimlich zu einer Entwertung des<br />

Kapitalkontos führte.<br />

Doch wenn dieses sowieso nie angerührt<br />

wird, kann man auch nicht bemerken,<br />

dass man sich für dasselbe Geld<br />

über die Jahre immer weniger hätte kaufen<br />

können. Heute hätte sich indes für<br />

meine Schwiegermutter die Situation<br />

ganz anders dargestellt. Ihr monatliches<br />

Taschengeld wäre, nachdem die letzte<br />

relativ gut verzinsliche Bundesanleihe<br />

zur Rückzahlung fällig gewesen wäre,<br />

praktisch auf null gesunken.<br />

Anlagenotstand<br />

„Hast du mir nicht gesagt, mein Geld sei<br />

sicher?“ Noch jetzt spüre ich ihren vorwurfsvollen<br />

Blick auf mir ruhen. Und wie<br />

viele andere Sparer wäre sie vermutlich<br />

längst zu dem Schluss kommen, schuld<br />

an allem sei allein der Euro.<br />

Heute würde ich meine Schwiegermutter<br />

gerne in den Arm nehmen und<br />

gemeinsam könnten wir dann überlegen,<br />

wo mehr Zinsen zu holen seien.<br />

Aktien? Die wären gerade in diesem<br />

Jahr viel zu volatil gewesen. Gold? Das<br />

hatte sie schon. Immobilien? Ja, aber der<br />

Ärger mit den Mietern! Dann hätte ich<br />

ihr womöglich erzählt, dass es für die<br />

Anleihe einer Bäckereikette in Frankfurt<br />

7,5 Prozent p. a. gäbe. Aber ich hätte dann<br />

doch lieber den Mund gehalten, denn<br />

Extra-Rendite ohne Risiko gibt es nicht<br />

und ein Unternehmen kann theoretisch<br />

auch nach 100 Jahren Pleite gehen.<br />

Vermutlich hätte ich ihr einen Anlagetipp<br />

gegeben und stattdessen verkündet:<br />

„Wenn Du keine Zinsen bekommst,<br />

musst du auch keine Zinsabschlagsteuer<br />

zahlen!“ Meine Erklärung, dass damit ein<br />

mentales Verlustkonto wegfallen würde,<br />

hätte ihr wahrscheinlich wenig eingeleuchtet.<br />

Aber dem Staat ein Schnippchen<br />

schlagen? Ich bin sicher, für einen<br />

Augenblick hätten wir uns prima und<br />

ohne viele Worte verstanden. ■<br />

44 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

Über den Autor<br />

Joachim Goldberg<br />

■ Joachim Goldberg ist Geschäftsführer<br />

der von ihm mitbegründeten<br />

Cognitrend GmbH<br />

(Foto: Cognitrend GmbH)<br />

Pressearbeit ist eine strategische<br />

Aufgabe. Doch was die Software-<br />

Unterstützung angeht, müssen sich die<br />

Pressestellen in den Unternehmen in<br />

der Regel mit Lösungen begnügen, die<br />

ihren spezifischen Anforderungen kaum<br />

gerecht werden. Ein Grundproblem<br />

jeder Pressestelle ist sicherlich, dass ihre<br />

Größe umgekehrt proportional zu ihrer<br />

strategischen Bedeutung ist. Deswegen<br />

besteht vielfach die Neigung, die<br />

Abläufe mit den zur Verfügung stehenden<br />

IT-Mitteln wie CRM-Systeme oder<br />

gar Microsoft Excel abzudecken.<br />

MUSS-Faktoren guter Pressearbeit<br />

■ Keine Langeweile!<br />

■ Die „Story“ ist wichtig!<br />

■ Keine Werbung!<br />

■ Zuverlässige Datenbasis!<br />

■ Medienbeobachtung (Print, Online,<br />

Social Media)<br />

Ein integriertes Management von<br />

Presseverteilern und -kontakten lässt<br />

sich damit kaum aufsetzen, ganz zu<br />

schweigen von einem umfassenden<br />

Reporting über den gesamten Prozess<br />

der Pressearbeit – angefangen beim<br />

persönlichen Journalistenkontakt, bis<br />

hin zum Clipping-Management, also die<br />

Auswertung und Verwaltung der Veröffentlichungen.<br />

Dabei stehen längst webbasierte<br />

PR-Lösungen wie etwa die PR-Software<br />

PressFile zur Verfügung, mit denen die<br />

Abläufe in der Pressearbeit wesentlich<br />

besser abgebildet werden können. Presseverteiler<br />

differenziert aufbauen, miteinander<br />

mischen und je nach Thema<br />

auch durch weitere Ansprechpartner<br />

ergänzen, ist eine Grundanforderung an<br />

solche Systeme.<br />

Dazu kommt der Versand der Presseinformationen<br />

als personalisierte<br />

Einzel-Mail mit einer echten Absenderadresse.<br />

Jede Aussendung muss zudem<br />

automatisch in der Kontakthistorie<br />

erfasst werden, damit nachvollzogen<br />

werden kann, welche Informationen der<br />

einzelne Journalist wann und von wem<br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 45<br />

1<br />

Sportgeräte<br />

2<br />

Stadtmobiliar<br />

3<br />

Bodensysteme<br />

4<br />

Federspielgeräte<br />

erhalten hat. Aber auch die Erfolgskontrolle<br />

und die Verwaltung von Pressebildern<br />

lassen sich so benutzerfreundlich<br />

umsetzen.<br />

Derartige Software-Lösungen sind<br />

durchaus wirtschaftlich. Denn der<br />

Benutzer benötigt lediglich einen Webbrowser.<br />

Einführungs- und Schulungsaufwände<br />

sind minimal und die Kosten<br />

für IT-Infrastruktur und -Administration<br />

entfallen vollständig. Somit gibt es<br />

kaum noch nachvollziehbare Gründe,<br />

warum Unternehmen gerade in diesem<br />

strategischen Bereich noch keine passenden<br />

IT-Werkzeuge einsetzen. ■<br />

Uwe Pagel<br />

Preisträger 2010<br />

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Vertrauen ist der beste Kitt<br />

Zu viele Unternehmen haben in letzter Zeit öffentliches Vertrauen verspielt.<br />

Eine der dringlichsten Aufgaben der nahen Zukunft ist daher die Rückgewinnung<br />

des Mitarbeiter- und Kundenvertrauens.<br />

Wirtschaft<br />

Vertrautheit kann nicht aufgebaut werden, wenn bei jedem Vertriebsbesuch ein neuer Mensch erscheint<br />

Ein trauriger Befund: Vertrauen verdienen,<br />

wenn man die Menschen im Lande<br />

fragt, nur noch Wenige. Ausgenommen<br />

von dieser Einschätzung: das persönliche<br />

Umfeld und die Community-Freunde im<br />

Web. Unternehmen hingegen werden<br />

misstrauisch beäugt. Überall wittern<br />

Verbraucher Betrug. Ein paar böse Buben<br />

haben die ganze Managerzunft in Verruf<br />

gebracht. Das ist fatal, denn Unternehmen<br />

leben vom Vertrauen ihrer Mitarbeiter<br />

und Kunden. „Die Gesellschaft der<br />

Zukunft ist zum Vertrauen verurteilt“,<br />

schreibt der Philosoph Peter Sloterdijk.<br />

Ohne Vertrauen geht gar nichts<br />

Menschen wollen und müssen vertrauen.<br />

Ohne Vertrauen wäre kein einziger<br />

Schritt möglich in dieser Welt. Gerade<br />

in Zeiten lockerer Bindungen und hoher<br />

Komplexität nimmt die Bedeutung von<br />

Vertrauen als Basis tragfähiger Beziehungen<br />

zu. Dort, wo Führungskräfte mit<br />

ihren Mitarbeitern hauptsächlich per<br />

Mail kommunizieren, weil Entfernungen<br />

nur noch virtuell überbrückbar sind, verbindet<br />

sie vor allem Vertrauen. Vertrauen<br />

ist immer dann unabdingbar, wenn<br />

sich Menschen nicht sehen können. Wo<br />

die Zeit nicht reicht oder das Wissen<br />

fehlt, um eine Sache zu durchleuchten,<br />

ist Vertrauen der beste Kitt. Und dort,<br />

wo wir von Fremden auf dem globalen<br />

Marktplatz Internet kaufen, gibt es nur<br />

eine Chance: Vertrauen.<br />

Vertrauen steigert das Tempo, sein<br />

feiger Gegenspieler, die kleinliche Kontrolle,<br />

verlangsamt es. Weniger Administration<br />

bedeutet also mehr Zeit für die<br />

Kunden. Aus diesem Grund sind Bürokratien<br />

und Hierarchien auf verlorenem<br />

Posten. Sie werden den Wettlauf um<br />

die Zukunft verlieren. Vertrauen macht<br />

Unternehmen kreativ, schnell und gut.<br />

Denn für Innovationen und konstruktive<br />

Verbesserungsprozesse braucht es den<br />

Austausch von Wissen. Mitarbeiter teilen<br />

ihr Wissen aber erst dann, wenn sie<br />

einander vertrauen. Deshalb können nur<br />

in Vertrauenskulturen die ganz großen<br />

Würfe gelingen.<br />

Vertrauen ist ein Tauschgeschäft<br />

Vertrauen ist ein Tauschgeschäft, das<br />

mit einem Vertrauensvorschuss beginnt.<br />

Vertrauen wird also geschenkt im ersten<br />

Schritt. Es macht den stark, der diesen<br />

Schritt zu gehen wagt. Denn er hat die<br />

Angst vor der eigenen Verwundbarkeit<br />

besiegt und zeigt damit Selbstvertrauen.<br />

Wer vertraut, wirkt vertrauenswürdig.<br />

Wer hingegen zu Misstrauen neigt,<br />

weckt gleichzeitig Misstrauen bei Anderen.<br />

Diese nehmen sich nun selbst in<br />

Acht.<br />

Wo Vertrauen fehlt, regieren Unsicherheit<br />

und Angst. Vorsicht macht sich<br />

weitläufig breit. Und ein Absicherungswettrüsten<br />

beginnt. In einer Misstrauenskultur<br />

sieht man den Feind um jede<br />

Ecke kommen, wittert überall böse<br />

Machenschaften und ist permanent auf<br />

(Foto: thorinside/Flickr.com)<br />

der Hut. Ein Leben in Dauerstress zu<br />

führen und ständig auf der Lauer liegen<br />

zu müssen ist sicherlich schlimmer, als<br />

gelegentlich enttäuscht zu werden. Wer<br />

also Lebensqualität bei der Arbeit will,<br />

sollte den Sprung ins Vertrauen wagen.<br />

„Wenn wir andere ängstlich überwachen,<br />

überwachen wir uns schließlich selbst,<br />

weil die Mauern, die wir für andere bauen,<br />

uns schließlich selbst umgeben“,<br />

meint Reinhard K. Sprenger in seinem<br />

Buch „Vertrauen führt“. Da ist was dran.<br />

Vertrauen erfordert Mut<br />

Vertrauen schenken ist nicht ohne Risiko<br />

– doch der Nutzen überwiegt. Damit meine<br />

ich natürlich nicht Blauäugigkeit und<br />

blindes Vertrauen. Denn blindes Vertrauen<br />

ist naiv. Dem wachsamen Vertrauen<br />

eine Chance zu geben, das ist klug. Spieltheoretische<br />

Analysen weisen übrigens<br />

nach, dass am erfolgreichsten mit Anderen<br />

zusammenarbeitet, wer zunächst<br />

vertrauensvoll in eine Beziehung investiert<br />

– und sich danach immer so verhält,<br />

wie das Gegenüber. Das bedeutet auch:<br />

Je größer das Vertrauen, desto verbitterter<br />

reagiert, wer sich getäuscht oder<br />

betrogen fühlt.<br />

Vertrauen ist ein zartes Pflänzchen.<br />

Es braucht lange zum Wachsen und ist<br />

in Sekunden zerstört. Es entsteht durch<br />

kleine Schritte der Annäherung und<br />

durch ausbleibende Enttäuschungen. Es<br />

erwächst aus Vertrautheit, aufgebaut<br />

durch Nähe und zwischenmenschliche<br />

Gespräche. In Vertrauen steckt trauen:<br />

Menschen trauen - und sich selber trauen,<br />

neues Terrain zu betreten. Vertrauen<br />

wächst durch Wissen und positive<br />

Erfahrungen. Geheimnisvolles Getue<br />

hingegen, fehlendes Wissen und Verschlossenheit,<br />

versteckte Kontrollen und<br />

Absprachen in Hinterzimmern zerstören<br />

Vertrauen.<br />

Vertrauen ist die Brücke zum Neuland<br />

Vertrauen spart Zeit - und es reduziert<br />

Enttäuschungsgefahr. Gerade in turbulenten<br />

Zeiten leihen wir deshalb denen<br />

unser Ohr, die uns nahe stehen und ihre<br />

praktischen Erfahrungen wohlwollend<br />

mit uns teilen: verlässliche Empfehler.<br />

Empfehlungen sind Vertrauenssache.<br />

„Wenn mein guter Freund mir die Marke<br />

x empfiehlt, kann ich sorglos zugreifen“,<br />

denkt der geneigte Verbraucher<br />

und kauft. Empfehlungsgespräche sind<br />

immer vertrauensvolle Gespräche. Vertrauen<br />

bedeutet, sich auf jemanden –<br />

auch unbesehen - verlassen zu können.<br />

Vertrautheit festigt Vertrauen.<br />

Vertrauen kann sogar Verstehen ersetzen.<br />

Denn Vertrauen ist die Brücke zum<br />

Neuland. Wenn wir das sichere Ufer des<br />

Bekannten verlassen müssen und uns in<br />

die Ungewissheit einer neuen Erfahrung<br />

begeben (also bei jedem Kauf), dann hilft<br />

uns Vertrauen. Insofern unterstützen<br />

uns wohlmeinende Dritte, weil deren<br />

ausgestreckte Hand den Zaudernden<br />

vertrauensvoll führt. Empfehler sind<br />

das Bindeglied zwischen Gewohntem<br />

und Ungewissheit. Sie legen die Trittsteine<br />

und machen den Weg sicher und<br />

frei. Genau deshalb ist empfohlenes<br />

Geschäft auch so einfach zu bekommen.<br />

Eine Vertrauenskultur aufbauen<br />

Der Vertrauensbildungsprozess setzt<br />

sich aus vielen kleinen Mosaiksteinchen<br />

zusammen. Er braucht Fairness, Klarheit,<br />

Transparenz, absolute Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit<br />

und eingehaltene Versprechen.<br />

Ohne Verlässlichkeit kein Vertrauen. So<br />

sollen Werbung und Verkaufsgespräche<br />

zwar inspirieren, aber nicht übertreiben<br />

und den Kunden nie nicht täuschen.<br />

Auch hohe Mitarbeiterfluktuation ist<br />

ein Vertrauenskiller. Denn Vertrautheit<br />

kann nicht aufgebaut werden, wenn bei<br />

jedem Vertriebsbesuch ein neuer Mensch<br />

erscheint - oder wenn sich am Telefon<br />

alle zwei Monate eine neue Stimme meldet.<br />

Internes Vertrauen braucht zwar Leitplanken,<br />

vor allem aber Spielraum zur<br />

individuellen Entfaltung von Eigenverantwortung<br />

und Selbstkontrolle. Mitarbeiter,<br />

die kein Vertrauen erhalten, können<br />

dem Kunden kein Vertrauen vermitteln.<br />

Wer aber als Kunde kein Vertrauen spürt,<br />

wird nicht vertrauensvoll zugreifen und<br />

niemals vertrauensvoll weiterempfehlen.<br />

Misstrauische und enttäuschte Kunden<br />

sind massive Image- und Umsatzzerstörer.<br />

Verdientes Vertrauen - verbunden mit<br />

Begeisterung und Spitzenklasse - erzeugt<br />

schließlich Kundenloyalität und eine<br />

hohe Empfehlungsbereitschaft. Vertrauen<br />

ist der Anfang von Allem. n<br />

(Foto: GABAL Verlag)<br />

Anne M. Schüller<br />

In ihrem Buch „Touchpoints“ erklärt die<br />

Expertin für Empfehlungsmarketing,<br />

Anne M. Schüller, wie Unternehmen mit<br />

ihren Kunden auf Tuchfühlung gehen<br />

können<br />

Seminartipp<br />

n „Zukunftstrend Empfehlungsmarketing“<br />

am 24. 1. 2013 in Frankfurt<br />

Werben Sie noch, oder empfiehlt<br />

man Sie schon? Empfehlungsmarketing<br />

ist das kostengünstigste<br />

Marketing. Wie das gelingt, zeigt<br />

ein praxisnahes Tagesseminar<br />

am 24.01.2013 in Frankfurt am<br />

Main mit Anne M. Schüller,<br />

führende Expertin für das neue<br />

Empfehlungsmarketing. Infos und<br />

Buchung: http://www.semigator.<br />

de/seminare/Empfehlungsmarketing-der-beste-Umsatzbeschleuniger-aller-Zeiten-1338301-0<br />

46 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 47


Die wertvollsten Städte Deutschlands<br />

Die Börsenliga der deutschen Städte zeigt, wo die stärksten Unternehmen sitzen<br />

Wirtschaft<br />

(Foto: ragingwire/Flickr.com)<br />

Demonstration der Stärke: auch durch<br />

Allianz steht München in der Champions<br />

League der wertvollsten Städte ganz<br />

oben<br />

Die mit Abstand „wertvollste“ Stadt<br />

Deutschlands – bezogen auf die Bewertung<br />

der dort ansässigen börsennotierten<br />

Unternehmen – ist München,<br />

wie schon in den Vorjahren. Auf den<br />

Plätzen zwei bis vier folgen Düsseldorf,<br />

Walldorf und Wolfsburg. Das hat die globale<br />

Strategieberatung Simon-Kucher &<br />

Partners in der alljährlichen „Börsenliga“<br />

ermittelt.<br />

München: der ewige Meister<br />

Hierbei werden die Börsenwerte von 110<br />

börsennotierten Unternehmen erhoben<br />

und den jeweiligen Standorten zugeordnet.<br />

Schon seit Jahren führt München<br />

das Feld an. In der bayerischen Metropole<br />

sind mit insgesamt zwölf Firmen<br />

nicht nur die meisten börsennotierten<br />

Unternehmen angesiedelt, sondern der<br />

Börsenwert ist mehr als dreimal so hoch<br />

wie beim zweitplatzierten Düsseldorf.<br />

„Dass es so viele große Unternehmen<br />

in München gibt, ist sicher auch auf die<br />

konsequente Industriepolitik der letzten<br />

Jahrzehnte zurückzuführen.<br />

Außerdem beeinflussen sich Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer wechselseitig:<br />

Wenn eine Region für Mitarbeiter<br />

attraktiv ist, ist sie es auch für große<br />

Unternehmen. Auf München trifft das<br />

zu“, erklärt Dr. Georg Tacke, CEO von<br />

Simon-Kucher.<br />

Frankfurt leidet unter der Finanzkrise<br />

Unter anderem tragen Schwergewichte<br />

wie Allianz, BMW und Siemens zum Ligaerfolg<br />

Münchens bei. In Düsseldorf sind<br />

es E.ON und Klöckner. Walldorf schaffte<br />

es von Rang acht im Jahr 2011 auf aktuell<br />

Rang drei und verdankt dies einem einzigen<br />

Unternehmen: SAP.<br />

Walldorf hat damit Frankfurt aus<br />

den Top drei verdrängt; die Finanzstadt<br />

rutscht auf Rang sieben. Auch Bonn<br />

musste einen Platz einbüßen und muss<br />

sich nun mit Rang fünf begnügen. Erstmals<br />

seit 20<strong>05</strong> gibt es somit Verschiebungen<br />

unter den Top vier.<br />

„Die Frankfurter Finanzunternehmen<br />

leiden mächtig unter der Finanzkrise.<br />

Wenn eine Stadt sich primär auf<br />

eine Branche fokussiert, kann sie schnell<br />

aufsteigen – aber auch schnell zurückfallen“,<br />

so Tacke. Eine langfristige Industriepolitik<br />

und Branchenvielfalt fördern eine<br />

positive strukturelle Entwicklung.<br />

Berlin landet als Hauptstadt nur knapp<br />

in den Top 20, hat aber seit 2011 mit<br />

drei börsennotierten Unternehmen<br />

immerhin zwei dazugewonnen. Die Millionenstadt<br />

Köln liegt sogar abgeschlagen<br />

auf Rang 21. „Größe allein reicht<br />

offensichtlich nicht aus, um bedeutende<br />

Börsenunternehmen anzuziehen“, sagt<br />

Tacke. Die Analyse bestätigt die dezentrale<br />

Wirtschaftsstruktur Deutschlands.<br />

Zwischen Rang zwei und acht liegen die<br />

Börsenwerte alle recht dicht beieinander.<br />

Dadurch profitieren auch zahlreiche<br />

ländliche Regionen in Deutschland von<br />

der gesamten Wirtschaftskraft“, sagt<br />

Tacke. Ein passendes Beispiel dafür sind<br />

Puma und Adidas in Herzogenaurach. Im<br />

Börsenranking schafft es der Ort mit nur<br />

23.000 Einwohnern auf Rang 14. ■<br />

INNOVATIV<br />

FLEXIBEL<br />

INDIVIDUELL<br />

ZUVERLÄSSIG<br />

SANGERHAUSEN<br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 35


Wirtschaft<br />

Ein XXL-Fallschirm für Unternehmen<br />

Sicher durch die Turbulenzen der globalen Wirtschaft<br />

Wie geht es mit der globalen Wirtschaft<br />

weiter? „Prognosen sind schwierig,<br />

besonders wenn sie die Zukunft betreffen“,<br />

waren sich schon Karl Valentin und<br />

Winston Churchill einig. Mittelstandsunternehmen<br />

sind deshalb gut beraten,<br />

wenn sie für die nahe Zukunft vorsorgen.<br />

Die folgenden sieben Projekte, von<br />

Krisenstrategiegesprächen, die die Kundenbindung<br />

festigen, über zeitgemäßes<br />

Die häufigsten Lügen überhaupt:<br />

Ich liebe Dich.<br />

Ich rufe Dich an.<br />

Du bekommst Dein<br />

Geld.<br />

Alle tun sie weh, aber eine kann Ihre<br />

Existenz ruinieren. Bürgel-Auskünfte<br />

zeigen Ihnen, wie es um Ihre Kunden<br />

bestellt ist! Spezialisten ziehen Ihre<br />

offenen Forderungen ein; konsequent,<br />

erfolgreich!<br />

BÜRGEL Wirtschaftsinformationen<br />

Vertriebsgesellschaft mbH<br />

– Niederlassung Leipzig –<br />

Dohnanyistraße 28 • 04103 Leipzig<br />

Tel.: (03 41) 4 49 03-0 • Fax: (03 41) 4 49 03 50<br />

Internet: www.buergel-Leipzig.de<br />

Vertriebscontrolling bis hin zum internationalen<br />

Auftritt, können zusammen<br />

einen großen Fallschirm bilden, der das<br />

Unternehmen sicher durch die kommenden<br />

Turbulenzen trägt.<br />

Kundenbindung festigen<br />

Setzen Sie sich – am besten persönlich<br />

– mit sieben Ihrer A-Kunden, fünf<br />

Ihrer B-Kunden und drei Ihrer C-Kunden<br />

PRÄZISIONSWERKZEUGE<br />

UND WERKZEUGMASCHINEN<br />

AUS EINER HAND<br />

wir haben hochwertige Produkte im Vertrieb:<br />

2007<br />

www.henka.de<br />

Rufen Sei uns an, fordern<br />

Sie unseren Katalog oder<br />

unseren Außendienst an!<br />

Karlsbader Straße 1<br />

08359 Breitenbrunn / OT Rittersgrün<br />

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Preisträger<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

zusammen. Führen Sie Krisenstrategiegespräche.<br />

Eruieren Sie, wie Ihre Kunden<br />

auf den Konjunkturverlauf reagieren<br />

und erörtern Sie gemeinsam, was Sie<br />

zusammen auf die Beine stellen könnten,<br />

um auch in harten Zeiten zu den Gewinnern<br />

zu gehören. Als Ergebnis haben<br />

Sie nicht nur 15 einzigartige Gespräche<br />

geführt, die Ihnen neue Ideen für eine<br />

Erweiterung Ihrer Produkte und Dienstleistungen<br />

liefern, Sie haben auch die<br />

Kundenbindung weiter gefestigt.<br />

Wer selbst aktiv Wettkampfsport<br />

treibt, weiß, dass die Mehrzahl der Siege<br />

durch zu viele Eigenfehler verschenkt<br />

wird. Gerade in den zurückliegenden<br />

zwei Jahren hat sich bei vielen Unternehmen<br />

eine gewisse Selbstzufriedenheit<br />

und Nachlässigkeit eingeschlichen,<br />

die es nun rasch auszumerzen gilt. Die<br />

internen Prozesse müssen laufen wie<br />

geschmiert, das Nachfassen der Angebote<br />

und Aufträge, die Terminverfolgung,<br />

die Neukundengewinnung – all das gilt<br />

es jetzt geordnet in neue Bahnen zu lenken.<br />

Aufgeschobene Projekte jetzt umsetzen<br />

Die Strategie, die Konzeptentwicklung,<br />

die Team- und Führungskräfteschulung,<br />

das Einrichten innerbetrieblicher Zirkel,<br />

die Überarbeitung der Online-Aktivitäten<br />

und vieles andere kam in der<br />

letzten Zeit in vielen Unternehmen zu<br />

kurz. Wann, wenn nicht jetzt sollen diese<br />

wichtigen Themen angegangen werden,<br />

um den Anschluss nicht zu verlieren?<br />

Arbeiten Sie jetzt an Ihrer Schokoladenseite.<br />

Das motiviert nicht nur die Mitarbeiter,<br />

das fasziniert auch Ihre Kunden.<br />

Nun ist ein guter Zeitpunkt, das<br />

gesamte Vertriebs-Controlling des<br />

Unternehmens unter die Lupe zu nehmen.<br />

Ist es überhaupt noch zeitgemäß?<br />

52 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

(Foto: Wikimedia/ CC-3.0/Red)<br />

Genügt die aktuelle CRM-Software den<br />

Anforderungen? Können die Beteiligten<br />

richtig damit umgehen? Stimmt die<br />

Balance zwischen Neu- und Stammkundenbesuchen?<br />

Werden die Ergebnisse<br />

zeitnah und tiefgehend ausgewertet?<br />

Erfahrungsgemäß liegt hier bei vielen<br />

Unternehmen ein großes Potenzial, um<br />

noch effizienter zu werden.<br />

Stamm-Märkte neu segmentieren<br />

Um auch in schwierigen Zeiten neue<br />

Kunden zu gewinnen, setzen sich die<br />

Vertriebsmitarbeiter meist an die Kunden,<br />

die schon länger nicht mehr bestellt<br />

haben – mit mäßigem Erfolg, denn<br />

warum sollte der Kunde gerade jetzt wieder<br />

bei Ihnen kaufen? Geschickter ist die<br />

Vorgehensweise, zunächst die Stammmärkte<br />

neu zu segmentieren. Dazu teilen<br />

Sie die Gesamtheit Ihrer Kunden in<br />

verschiedene neue Marktsegmente ein,<br />

z.B. quantitativ nach Branche, Größe,<br />

Regionalität, Alter oder Marktstellung.<br />

Die Einteilung sollte so gewählt werden,<br />

dass in jedem Marktsegment ein paar<br />

relevante Referenzkunden übrig bleiben,<br />

die den potenziellen Neukunden sofort<br />

signalisieren, dass Ihr Unternehmen ein<br />

interessanter Partner zu sein scheint.<br />

International expandieren<br />

Fangen Sie an, international aufzutreten.<br />

Und zwar unabhängig von der Unternehmensgröße.<br />

Um das Geschäft zu<br />

internationalisieren und damit auf eine<br />

breite Basis zu stellen, ist jetzt ein idealer<br />

Zeitpunkt. Und die Unternehmen, die<br />

bereits international agieren, werden<br />

gut daran tun, diesen Kurs konsequent<br />

auszubauen. Bei Eishockeyspielen wird<br />

die gesamte Sturmreihe regelmäßig auf<br />

die Bank geholt. Während die Spieler<br />

neue Kräfte tanken und den Spielverlauf<br />

von der Seite analysieren, arbeitet<br />

das zweite Sturmteam. Nun verfügen<br />

Unternehmen nicht über vergleichbare<br />

Personalressourcen, doch so manche<br />

Rochade wäre jetzt hilfreich. Mitarbeiter<br />

aus der zweiten Reihe können nun nach<br />

vorne und sich bewähren. Sie alle haben<br />

in den letzten zwei Jahren, so sie schon<br />

im Unternehmen waren, gesehen, wie<br />

das Geschäft läuft, und sollten nun ihre<br />

Chance bekommen. Lassen Sie jetzt auch<br />

Ihre „ausgeruhten High-Potentials“ ans<br />

Werk.<br />

Bleiben Sie im Aufwind<br />

Ob Sie nun diese sieben Projekte eins zu<br />

eins umsetzen, sie als Anregungen sehen<br />

Sind Ihre Unternehmensdaten sicher?<br />

• Wissen Sie was Ihre wertvollsten Daten sind?<br />

• Wissen Sie wo diese gespeichert und verwendet werden?<br />

• Wissen Sie sicher wer alles Zugriff auf diese Daten hat?<br />

Die Secaron AG unterstützt Sie bei der Identifikation und beim<br />

wirtschaftlichen Schutz Ihrer kritischen Daten. Dies erreichen wir<br />

durch eine Kombination aus organisatorischen und technischen<br />

Lösungen, die individuell auf Ihr Unternehmen zugeschnitten sind.<br />

Nutzen Sie unser Wissen für Ihre Sicherheit!<br />

Secaron AG • Tel. +49 811 9594 - 0 • www.secaron.de<br />

oder sich einzelne Projekte herausnehmen:<br />

es geht darum, zeitnah zu agieren.<br />

Jetzt daran zu arbeiten, den Fallschirm<br />

zu benutzen, um weiterhin möglichst<br />

lange im Aufwind zu bleiben. Denn so<br />

erhalten Sie die Arbeitsplätze und setzen<br />

den Erfolgskurs Ihres Unternehmens auf<br />

hohem Niveau fort. n<br />

Christian Kalkbrenner<br />

» IT-Sicherheit nach Maß «<br />

Über den Autor<br />

n Christian Kalkbrenner, ist Strategieberater,<br />

Autor mehrerer<br />

Fachbücher und Redner. www.<br />

ub-kalkbrenner.de<br />

Das Buch zum<br />

Beitrag<br />

n Dr. Volker Gallandi ist Rechtsanwalt<br />

für Wirtschaftsstrafrecht<br />

n Christian Kalkbrenner: „High-<br />

Speed-Marketing – In nur 7 Tagen<br />

zu einem durchschlagenden<br />

Marktkonzept“, Göttingen 2009.<br />

Preis: 24,80 Euro.


(Foto: PAV RECYCLATE)<br />

Wirtschaft<br />

Flüsterleise Bahngeleise<br />

Patente made in Germany: erste europäische<br />

Kunststoffschwelle mit EBA-Zulassung<br />

„Du hohle Nuss!“ erhält ab sofort eine völlig<br />

neue Bedeutung, denn wenn es ehemals<br />

ein Urteil fehlender Intelligenz war,<br />

dann ist es jetzt das genaue Gegenteil.<br />

Die ökologisch intelligente Kunststoff-<br />

Variante ZeNaPol geht an den Markt<br />

und genau die hohlen Nüsse, bzw. die<br />

Nussschalen, verleihen ihm seine besonderen<br />

Eigenschaften. Ein geschlossener<br />

Rohstoffkreislauf wird gewährleistet,<br />

denn sonst nicht nutzbare Lebensmittelnebenprodukte<br />

werden verarbeitet. Und<br />

da die Erdöl- und Kunststoffpreise sicher<br />

weiter steigen werden, wird der Einsatz<br />

von Naturfasern in Werkstoffen sogar<br />

ökonomisch immer attraktiver.<br />

Kunststoff aus Nussfaserpolymer<br />

Die Erfindung kommt aus Berlin, genauer<br />

aus dem Hause PAV RECYCLATE. Thermisch<br />

hoch belastbar, nimmt das Nussschalencompound<br />

sehr viel weniger<br />

Feuchtigkeit auf als Holzcomposite. Dank<br />

der Restfette aus der ölreichen Walnuss.<br />

Damit gehören Sorgen um das Quellen<br />

und Schwinden des Materials der Vergangenheit<br />

an. In einem personalisierbaren<br />

Prozess kann der Werkstoff den<br />

individuellen Anforderungen vieler Kunden<br />

angepasst werden. Verstärkt man<br />

Neuweltler Uralaib<br />

Ein Brot wie es früher gebacken wurde. Die traditionelle Herstellungsweise<br />

und das lange Backen machen dieses Brot zu einem geschmacklichen<br />

Hochgenuss. Unsere Bäcker geben dem Neuweltler Uralaib alle Zeit der<br />

Welt, so dass wir sogar auf den Einsatz von Hefe verzichten können.<br />

Durch die schonende, handwerkliche Bearbeitung des Teiges, erreichen wir<br />

ein lockeres und saftiges Teigvolumen. Damit wir eine lange Frischhaltung<br />

erzielen, wird der Neuweltler Uralaib als<br />

Großbrot mit 6 Pfund ausgewogen<br />

und gebacken. Dadurch verlängert<br />

sich die Backzeit auf etwa<br />

das Doppelte. Und wir<br />

schaffen dadurch eine<br />

gut ausgebackene Krume,<br />

welche die Feuchtigkeit<br />

länger im Brot hält.<br />

Bayerische Spezialität -<br />

Versand möglich!<br />

ZeNaPol zum Beispiel mit Glas- oder Kohlefasern,<br />

steigt die Bieg- und Zugfestigkeit<br />

um 50 Prozent. Natürlich ist die Herstellung<br />

energiesparend. Und zahlreiche<br />

Anforderungstests, wie die bei Spielzeug<br />

üblichen Spuck- und Speicheltest wurden<br />

bereits bestanden. Schier unbegrenzt ist<br />

daher der Einsatzbereich.<br />

Die Eisenbahnschwelle der<br />

Zukunft – RPT<br />

Stellen Sie sich vor, ein Zug fährt flüsterleise<br />

über die Bahngleise. Die Schienen<br />

der Gleise liegen auf Bahnschwellen,<br />

die nicht mehr Kunststoffabfälle sind,<br />

sondern Hochleistungs-Bahnschwellen.<br />

Das klingt nach Zukunft, ist aber<br />

bereits Gegenwart: Die erste europäische<br />

Kunststoffschwelle mit EBA-Zulassung.<br />

Es könnte eine revolutionäre Entwicklung<br />

für die Zukunft des Gleisbaus sein.<br />

PAV-Ingenieure, Chemiker und Techniker<br />

haben daher die Technologie und Rezeptur<br />

der Kunststoffschwelle RPT®-Rail<br />

Plas tic Tie gewerblich schützen lassen.<br />

Auch hier liegt ein Bündel von Vorteilen<br />

klar auf der Hand. Nicht nur, dass<br />

die neue Schwelle Körper- und Luftschall<br />

dämpft, sie weist auch eine sehr gute<br />

CO 2 -Bilanz auf, weil RPT® keine nachwachsenden<br />

oder fossilen Rohstoffe<br />

verbraucht und selber zu 100 Prozent<br />

recycelbar ist. Bei einer Lebensdauer von<br />

mehr als 50 Jahren bringt das niedrigere<br />

life-cycle-Kosten als Holz- und Betonschwellen.<br />

Neben mindestens ebenbürtigen<br />

mechanischen Kennwerten gegenüber<br />

Holzschwellen lassen sich RPT®<br />

dennoch wie Holzschwellen verarbeiten<br />

und problemlos ein- und ausbauen.<br />

„Was heute an Produktanforderungen<br />

für moderne Verkehrswege gestellt wird,<br />

Über den Autor<br />

ErholungSport<br />

Tauchen Sie ein in die entspannende<br />

Atmosphäre unseres 3-Sterne Komforthotels<br />

am See, mitten in der idyllischen<br />

Auelandschaft der Magdeburger Börde.<br />

Genießen Sie die Natur bei einem Inselspaziergang<br />

in absoluter Stille und Abgeschiedenheit<br />

vom Alltagsstress.<br />

erfüllt die Railway Plastic Tie-RPT® auch<br />

in Zukunft, denn sie bleibt bei knapper<br />

werdenden Ressourcen unabhängig als<br />

Teil eines geschlossenen Rohstoffkreislaufes<br />

bei besten Betriebseigenschaften,“<br />

so Frank Giesel, Geschäftsführer<br />

des Unternehmens. Interessierte können<br />

über www.pav-recyclate.de Handmuster<br />

anfordern oder sich persönlich von<br />

den Eigenschaften überzeugen - auf der<br />

InnoTrans vom 18. bis 21. September in<br />

Berlin und auf der internationalen Fachmesse<br />

für Kunststoffverarbeitung vom<br />

16. bis 20. Oktober in Friedrichshafen.<br />

Die Nuss ist geknackt. ■<br />

Prof. A. J. Garth<br />

Gesundheit<br />

Bildung<br />

Der riesige Schlosspark am altersgrauen Schloss lädt zu besinnlichen<br />

Aufenthalten ein. Das Restaurant Albatros erwartet Sie mit kulinarischen<br />

Genüssen. Ein Golfplatz mit umfangreichem Trainingsareal bietet Ihnen<br />

- neben vielen anderen Angeboten - die Möglichkeit sportlicher Betätigung. Wer es eine Nummer<br />

kleiner mag: Minigolf ist auch vor Ort.<br />

Ein modernes Tagungs- und Seminarzentrum steht Ihnen für die eigene Weiterbildung, Konferenzen<br />

und Seminare zur Verfügung. Das AcamedResort mit seiner einzigartigen Kombination<br />

aus Erholung, Sport und Bildung zieht sowohl Erholungs- und Entspannungs suchende als auch<br />

Businessgäste aus Nah und Fern in seinen Bann.<br />

■ Prof. Arndt Joachim Garth ist Leiter<br />

der Ideenfabrik und Institut<br />

für Marken- und Kommunikations-Psychologie<br />

(Foto: Prof. A. J. Garth)<br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 55<br />

Nominiert für<br />

Großer Preis des<br />

MITTELSTANDES<br />

AcamedResort GmbH<br />

Brumbyer Str. 5 | 06429 Neugattersleben<br />

Telefon: +49 34721 50100 | Telefax: +49 34721 50112<br />

www.acamedresort.de | info@acamedresort.de


Auftakt-Veranstaltung<br />

n Montag, 17.09.<strong>2012</strong>, 13:30-16:30 Uhr, Bildungszentrum der Stadtwerke<br />

Leipzig GmbH<br />

n Information und Überblick zum neuen Bildungsprodukt<br />

Das Weiterbildungsangebot<br />

n Dauer: 5 Module (1 Modul/Monat, 180h)<br />

n Auftaktveranstaltung: September <strong>2012</strong><br />

n Beginn/Ende: Oktober <strong>2012</strong> - Februar 2013<br />

n Schulungsort: Bildungs- und Entwicklungszentrum der Stadtwerke<br />

Leipzig, Bornaische Str. 120, 04279 Leipzig sowie an ausgewählten<br />

Standorten unserer Kooperationspartner<br />

n Durchführung: pro Monat 1 Woche, jeweils<br />

Montag bis Freitag, 9:30 bis ca. 17:30 Uhr<br />

n Ansprechpartner: Stefan Stutzky-Fuchs, Tel.: 0341 121-3678,<br />

E-Mail: stefan.stutzky-fuchs@swl.de; Andre Minker, Tel: 0341 121-6433,<br />

E-Mail: andre.minker@swl.de<br />

Wirtschaft<br />

Zukunftsfähigkeit sichern<br />

durch Energieeffizienz<br />

Im Oktober startet ein Pilotprojekt des Bildungszentrums der<br />

Stadtwerke Leipzig. Noch sind einige Plätze frei!<br />

Weiterbildung im Bildungszentrum der Stadtwerke Leipzig<br />

Mit dem Ausstieg aus der Atompolitik<br />

wurde letztes Jahr gleichzeitig der<br />

beschleunigte Ausbau erneuerbarer<br />

Energien beschlossen. Damit stand die<br />

Energiebranche vor vielen Herausforderungen.<br />

Was passiert zum Beispiel, wenn die<br />

Sonne nicht scheint, oder der Wind nicht<br />

weht? Und wie gelangt der Strom, der<br />

in Windparks an der Nordsee produziert<br />

wird, in den Süden Deutschlands?<br />

Nachdem in der ersten hektischen Phase<br />

der Energiewende viel darüber diskutiert<br />

wurde, zeichnet sich jetzt eine<br />

realistischere Herangehensweise an die<br />

Lösung der Probleme ab.<br />

Dabei kommt den Stadtwerken eine<br />

zentrale Rolle zu. Diese sind naturgemäß<br />

näher an den Menschen ihrer Region<br />

dran. Ein Weiterbildungsangebot der<br />

Stadtwerke Leipzig zielt darauf ab, komplexe,<br />

nachhaltige Energiestrategien<br />

sowie einen neuen Umgang mit Energieund<br />

Umweltressourcen zu vermitteln.<br />

Konkret geht es um die Qualifizierung<br />

von Mitarbeitern solcher Unternehmen,<br />

die in besonderer Weise auf einen sparsamen<br />

Umgang mit Energie bedacht<br />

sein müssen.<br />

„Eine Investition die sich lohnt.“<br />

Alle Experten sind sich darin einig, dass<br />

die von der Bundesregierung eingeläutete<br />

Energiewende inzwischen bei<br />

den Menschen angekommen ist. Doch<br />

neben den normalen Bürgern sind es<br />

auch immer mehr Unternehmen, die mit<br />

großem Interesse die neuesten Entwicklungen<br />

auf dem Energiemarkt verfolgen.<br />

Wer zukunftsfähig sein will, muss sich<br />

auch mit der Frage auseinandersetzen,<br />

wie ein effizienter Umgang mit Energie<br />

aussieht. Energiekosten gehen direkt in<br />

die Preise ein, weshalb ihre Eindämmung<br />

die Position im Wettbewerb mit<br />

bestimmt. Pragmatische Lösungen sind<br />

gefragt.<br />

Den Anforderungen der Energiewende<br />

stellen sich die Stadtwerke Leipzig unter<br />

anderem mit ihrem neuen Bildungsprodukt.<br />

Es führt branchenübergreifende<br />

Kompetenzen im Umgang mit Energiesystemen<br />

zusammen und vermittelt<br />

Kompetenzen beim „managen“ effizienter<br />

Energiesysteme.<br />

Alle wichtigen Handlungsfelder werden<br />

betrachtet. Ihre Beziehungen zu Parametern<br />

wie Strategie, Innovation, Effizienz,<br />

Management und Kultur werden<br />

erarbeitet. National und international<br />

führende Experten aus Wissenschaft,<br />

Politik und Wirtschaft bringen aktuelles<br />

Know-how mit und begleiten die Teilnehmer<br />

bei der Entwicklung eigener<br />

Konzeptionen. Der Pilotkurs startet ab<br />

Oktober in Leipzig.<br />

Nichts wird ohne Kosten-Nutzen-<br />

Transparenz und gerechte Kostenverteilung<br />

funktionieren. Also müssen<br />

vernünftige Anreize geschaffen werden,<br />

die den hochgesteckten Klimaschutzzielen<br />

dienen ohne dabei die Wettbe-<br />

(Foto: Stadtwerke Leipzig GmbH)<br />

werbsfähigkeit kaputt zu regulieren.<br />

Marktteilnehmer, deren traditionelle<br />

Kompetenz Energiedienstleistung war<br />

und ist, stehen als Kooperationspartner<br />

bereit. Gegenwärtig positionieren<br />

sich die Stadtwerke als bewährter<br />

Ansprechpartner für direkte Kommunikation<br />

sowie die Einbeziehung von<br />

Bürgern und Unternehmen. Für die<br />

Zukunft genügt nicht die Kenntnis der<br />

geltenden Gesetze. Stattdessen müssen<br />

Wirkungen der Energiekonzepte<br />

von Unternehmen erschlossen werden.<br />

Um den ökonomischen, ökologischen,<br />

sozialen und gesellschaftspolitischen<br />

Ansprüchen der Energiewende gerecht<br />

zu werden, muss nachhaltiges Wissen<br />

zur eigenen Verantwortung, zur Kommunikation<br />

und zum Handeln aufgebaut<br />

werden. All das sind Kompetenzen,<br />

die die Teilnehmer dieser neuen Bildungsinitiative<br />

auf dem Gebiet des<br />

Energiemanagements erlangen können.<br />

Der neue Bildungsgang kombiniert in<br />

ca. 180 Stunden Präsenzzeiten und Konzept-Aufgaben.<br />

Teilnehmer erfahren, was die Treiber für<br />

die Erschließung neuer Energiequellen<br />

sowie für den Aufbau von Versorgungsstrukturen<br />

und Managementsystemen<br />

sind. Natürlich geht es außerdem<br />

um die Fragen, welche technischen<br />

Lösungen zur Bewältigung der anstehenden<br />

Herausforderungen geeignet<br />

sind, welche neuen Marktsysteme diskutiert<br />

werden und welches Wissen<br />

und welche Organisationsstrukturen<br />

das energieeffiziente Unternehmen von<br />

morgen braucht. n<br />

Zitate<br />

„Den neuen Anforderungen der Energiewende<br />

stellen wir uns tagtäglich. Nun<br />

ganz aktuell mit dem „Manager für effiziente<br />

Energiesysteme“. Hier sprechen<br />

wir besonders verantwortliche Mitarbeiter<br />

jener Unternehmen an, die effizient<br />

mit Energie umgehen müssen und ihre<br />

Unternehmens-konzeptionen auf intelligente/innovative<br />

Ressourcenpolitik ausrichten.<br />

Experten aus Wissenschaft, Politik<br />

und Wirtschaft vermitteln Wissen und<br />

begleiten die TN auch bei der Entwicklung<br />

eigener Konzeptionen. Eine Investition<br />

die sich lohnt.“<br />

Andre Minker,<br />

Bildungsmanager der<br />

Stadtwerke Leipzig<br />

„Mit einer effizienteren Energienutzung<br />

und dem schonenden Umgang mit Ressourcen<br />

werden Energiekosten reduziert<br />

und Wettbewerbsvorteile erzielt. Besonders<br />

aber die Einführung von zertifizierten<br />

Energiemanagementsystemen<br />

(EMS) tragen langfristig zum Unternehmenserfolg<br />

bei, denn sie initiieren einen<br />

kontinuierlichen Verbesserungs- und<br />

damit auch Veränderungsprozess. Wir<br />

freuen uns, dass mit der Qualifizierung<br />

zum „Manager für effiziente Energiesysteme“<br />

der Stadtwerke Leipzig, aktuelles<br />

Wissen und hervorragende Praxisbeispiele<br />

zur Energiewende in Deutschland<br />

in systemische Zusammenhänge<br />

zur Gesellschaft gestellt werden. Eine<br />

Bildungsinitiative, die wir mit unserer<br />

Kompetenz zum Energiemanagement<br />

unterstützen.“<br />

Dr.-Ing. Roland Kopetzky,<br />

ennovatis GmbH<br />

„Als Unternehmer der Immobilien- und<br />

Wohnungswirtschaft sind wir aktuell<br />

angewiesen, effiziente Energiekonzepte<br />

einzuschätzen, um sie realisieren zu können.<br />

Innovative, kompakte Bildungsangebote<br />

wie der „Manager für effiziente<br />

Energiesysteme“ der Stadtwerke Leipzig<br />

sind ein hervorragender „Energiekompass“,<br />

um Lösungen zu erkennen.“<br />

Dr. Ernst Ehinger,<br />

EF-Concept<br />

Energiepolitik war von jeher in der Regelangebotsorientiert,<br />

d.h. sie zielte auf die<br />

sichere und billige Bereitstellung von Primärenergieträgern<br />

(Kohle, Öl, Gas, Uran,<br />

Wasser) oder Endenergie (Elektrizität,<br />

Gas, Treibstoff) ins Energiesystem. Für<br />

die Steuerung und Kontrolle der Nachfrage<br />

der vielen verschiedenen Formen<br />

von Nutzenergie, also die Umwandlung<br />

von Endenergie (in Wärme, Kälte, Licht<br />

etc.), fehlen noch weitgehend effiziente<br />

Instrumente und Strukturen. Gleichzeitig<br />

findet technikbedingt eine Dezentralisierung<br />

des Energiesystems mit vielen<br />

kleinen Akteuren statt. Die politische,<br />

soziale und kulturelle Herausforderung<br />

der Energiewende besteht folglich in<br />

der konsensualen Entwicklung, Umsetzung<br />

und Einrichtung von innovativen<br />

Instrumenten und Institutionen für die<br />

Energienachfrage.<br />

Diese Komplexität auch in neuen Bildungsgängen,<br />

wie dem „Manager für<br />

effiziente Energiesysteme“ abzubilden,<br />

ist ein nötiger Schritt in die richtige<br />

Richtung.<br />

Dr. Lutz Mez,<br />

FFU Berlin<br />

56 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 57


Falschgeld entwickelt sich rückläufig<br />

Die Menge des sich im Umlauf befindlichen Falschgeld nimmt ab<br />

(Foto: eSeL.at/Flickr.com)<br />

Das energieeffiziente<br />

Schallschutzhaus!<br />

Wirtschaft<br />

Die Bundesbank hat im ersten Halbjahr<br />

<strong>2012</strong> rund 19.000 falsche Euro-Banknoten<br />

im Zahlungsverkehr registriert. Die Zahl<br />

der Fälschungen ist damit gegenüber<br />

dem zweiten Halbjahr 2011 um fünf Prozent<br />

gesunken. Rein rechnerisch entfallen<br />

pro Jahr fünf falsche Banknoten auf<br />

10.000 Einwohner. Der durch Falschnoten<br />

verursachte Schaden liegt bei rund 1,1<br />

Millionen Euro. Die rückläufige Entwicklung<br />

des Falschgeldaufkommens hat sich<br />

bereits im vergangenen Jahr mit rund<br />

39.000 falschen Banknoten abgezeichnet,<br />

dem niedrigsten Jahreswert seit der<br />

Einführung des Euro-Bargelds im Jahr<br />

2002. „Dieser positive Trend ist sicherlich<br />

der Arbeit der Strafermittlungs- und<br />

Verfolgungsbehörden und deren Einsatz<br />

gegen die Verteiler des Falschgeldes in<br />

Deutschland zuzuschreiben“, sagte Carl-<br />

Ludwig Thiele, im Vorstand der Deutschen<br />

Bundesbank für Bargeld zuständig.<br />

Falsche Banknoten erkennen<br />

Trotz des aktuellen Rückgangs beim<br />

Falschgeld sollten Banknoten stets<br />

aufmerksam geprüft werden, denn für<br />

Falschgeld gibt es keinen Ersatz. In die<br />

Prüfung sollten mehrere Sicherheitsmerkmale<br />

einbezogen werden, denn<br />

die Sicherheit der Euro-Banknoten liegt<br />

im Zusammenspiel der verschiedenen<br />

Merkmale:<br />

■ Auf der Vorderseite der Banknoten sind<br />

zum Beispiel erhabene Teile des Druckbildes<br />

(Schriftzug „BCE ECB EZB EKT<br />

EKP“ am oberen Rand) zu fühlen<br />

■ Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten<br />

Bereich in Durchsicht erkennen<br />

■ Die Hologrammelemente verändern<br />

sich beim Kippen der Banknote<br />

■ Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen<br />

(Stückelungen bis 20 Euro) oder<br />

der Farbwechsel der rechten Wertzahl<br />

(Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen<br />

der Noten geprüft werden<br />

Empfehlenswert ist es, bei der Prüfung<br />

einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei<br />

echte Banknote zum Vergleich<br />

heranzuziehen, etwa eine Banknote,<br />

die von einem Geldausgabeautomaten<br />

ausgezahlt wurde. Bei der Prüfung von<br />

Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder<br />

UV-Lampen lässt sich nicht immer ein<br />

eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese<br />

Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination<br />

mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale<br />

genutzt werden.<br />

Weniger Fälschungen bei Münzen<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> wurden rund<br />

22.000 falsche Münzen im deutschen<br />

Zahlungsverkehr festgestellt. Im zweiten<br />

Halbjahr 2011 lag das Aufkommen<br />

noch bei rund 25.000 falschen Münzen.<br />

Damit entfallen in Deutschland rund fünf<br />

falsche Münzen auf 10.000 Einwohner<br />

pro Jahr.<br />

Münzen auf Echtheit prüfen<br />

Euro-Falschmünzen sind in der Regel nur<br />

bei sehr sorgfältiger Prüfung visuell von<br />

echten Münzen zu unterscheiden. Folgende<br />

Hinweise können die Echtheitsprüfung<br />

von Münzen erleichtern:<br />

n Bei echten Münzen tritt das Münzbild<br />

deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund<br />

hervor. Münzfälschungen wirken<br />

dagegen oft verschwommen und<br />

weisen häufig Unebenheiten auf<br />

n Die Farbtönung weicht in der Regel von<br />

echten Münzen ab<br />

n Die Randprägungen der echten 2 Euro-<br />

Münzen sind gestochen scharf in den<br />

Münzrand eingeprägt. Fälschungen<br />

weisen häufig unvollständige oder<br />

unregelmäßige Randprägungen auf.<br />

n Echte 1 Euro- und 2 Euro-Münzen sind<br />

nur schwach magnetisch und bleiben<br />

zwar am Magneten haften, lassen sich<br />

dann aber auch leicht wieder ablösen.<br />

Fälschungen hingegen werden in<br />

der Regel nicht angezogen oder haften<br />

sehr fest am Magneten.<br />

Falschgeldprävention<br />

Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz<br />

unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft,<br />

Einzelhandel und andere Interessierte<br />

an. Die Teilnehmer bekommen<br />

dort auch typische Fälschungen zum<br />

Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt.<br />

Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien<br />

(Broschüren und Poster)<br />

und ein interaktives Lernprogramm<br />

„Falschgeld erkennen“ bei der Bundesbank<br />

bestellt werden. Die Informationsangebote<br />

im Internet der Bundesbank,<br />

bzw. der Europäischen Zentralbank sowie<br />

der deutschen Polizei werden regelmäßig<br />

aktualisiert.<br />

Damit wichtige Hinweise auf Personen,<br />

die Falschgeld in Umlauf bringen,<br />

nicht verloren gehen, rät die Bundesbank<br />

dringend, falsche Banknoten und Münzen<br />

umgehend der Polizei anzuzeigen<br />

und dort abzugeben. n<br />

Das Paket macht den Unterschied:<br />

- modernste, monovalente Wärmepumpentechnik<br />

(ohne Heizstab)<br />

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für hohen Schall- und Brandschutz<br />

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Profil und 3-Scheibenverglasung<br />

Besserer<br />

Schallschutz<br />

Besserer<br />

Brandschutz<br />

Anzahl der von der Bundesbank registrierten falschen Euro-<br />

Banknoten in Deutschland von 2002 bis 2010<br />

Anzahl der falschen Euro-Banknoten<br />

i<br />

80.000,00<br />

70.000,00<br />

60.000,00<br />

50.000,00<br />

40.000,00<br />

30.000,00<br />

20.000,00<br />

10.000,00<br />

0,00<br />

14.000,00<br />

Deutschland, Deutsche Bundesbank<br />

50.2<strong>05</strong>,00<br />

81.000,00<br />

74.000,00<br />

46.000,00<br />

40.000,00 41.000,00<br />

2009 2003 2004 20<strong>05</strong> 2006 2007 2008 2009 2010<br />

52.500,00<br />

59.952,00<br />

Quelle: Deutsche Bank<br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 59<br />

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Segeln mit Nerven aus Glas<br />

Im Rennsport können winzige Details über Sieg oder Niederlage entscheiden.<br />

Eine ausgetüftelte Sensorik hilft jetzt, Grenzen zu überschreiten.<br />

Wirtschaft<br />

Um zu messen, welche Kräfte auf das Segel wirken, haben die Forscher es mit einem Netz aus Glasfasern versehen<br />

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Die Sehnsucht nach immer neuen Rekorden<br />

hat den Bootsbau zu einem Hightech-<br />

Geschäft gemacht. Die Rennyachten, die<br />

heute bei den internationalen Regatten<br />

an den Start gehen, sind auf Höchstgeschwindigkeit<br />

getrimmte Sportgeräte.<br />

Seit Jahrzehnten werden die Boote optimiert,<br />

doch unlängst schien die Grenze<br />

erreicht: Bei der fünften Etappe des<br />

»Volvo Ocean Race« im Frühjahr <strong>2012</strong> von<br />

Neuseeland nach Brasilien erreichte nur<br />

eines von sechs Teams ohne technische<br />

Probleme das Ziel – alle anderen mussten<br />

unterbrechen oder aufgeben. Die<br />

Regatta eskalierte zur Materialschlacht.<br />

Dabei sind die Yachten die besten der<br />

Welt: „Diese Boote sind sehr gut gebaut“,<br />

beteuert Ian Walker, Skipper des Teams<br />

Abu Dhabi Ocean Racing. „Ich glaube nur,<br />

wir nehmen sie zu hart her und sie sind<br />

so steif und so leicht, dass ich glaube,<br />

sie müssen zwangsläufig brechen.“ Wie<br />

also baut man Yachten, die schneller sind<br />

als der Wind und doch so stabil, dass sie<br />

den harten Bedingungen auf hoher See<br />

trotzen können?<br />

Mit Sensorik auf Kurs gebracht<br />

Ein neues Sensorsystem vom Fraunhofer-<br />

Institut für Nachrichtentechnik HHI kann<br />

helfen, Schwachstellen rechtzeitig aufzuspüren<br />

und Segler warnen, wenn die<br />

Belastungsgrenze erreicht ist. Prof. Dr.<br />

Wolfgang Schade und sein Team in der<br />

(Foto: Fraunhofer HHI)<br />

Projektgruppe Faseroptische Sensorsysteme<br />

in Goslar haben Nerven aus Glas<br />

entwickelt, mit denen sich die Kräfte<br />

messen lassen, die auf Rümpfe, Masten<br />

und Segel wirken. Eigentlich wurde die<br />

Technik für das Monitoring von Windkraftanlagen<br />

erarbeitet. Dort sind Rotorblätter<br />

und Kabel hohen Belastungen<br />

ausgesetzt.<br />

„Mit faseroptischen Sensoren können<br />

wir Delaminationen oder auch Risse<br />

in einem frühen Stadium detektieren –<br />

lange bevor Brüche oder Ausfälle auftreten“,<br />

erklärt der Physiker. Das Herzstück<br />

der neuen Technik sind „Faser-Bragg-Gitter“,<br />

mikroskopische Strukturen, die in<br />

definierten Abständen in die Glasfaser<br />

integriert sind, und die den Brechungsindex<br />

verändern.<br />

Licht, das durch die Glasfaser rast,<br />

wird von diesen Gitterpunkten reflektiert.<br />

Die Wellenlänge des reflektierten<br />

Lichts ist abhängig vom Abstand der<br />

mikroskopischen Strukturen: Jede Dehnung<br />

oder Stauchung der Glasfaser verändert<br />

die Wellenlänge. Um das Reflexionsspektrum<br />

schnell und kostengünstig<br />

messen zu können, haben die Forscher<br />

ein Mini-Spektrometer entwickelt.<br />

Durch Analyse des Frequenzspektrums<br />

Signalverstärker<br />

können die Experten Rückschlüsse ziehen<br />

auf die Kräfte, denen die Glasfaser<br />

gerade ausgesetzt ist.<br />

Wind nutzen, schnell sein<br />

Die Idee, die Messtechnik auch auf Segelbooten<br />

einzusetzen, kam Schade während<br />

eines Törns im Herbst 2010: „Beim<br />

Segeln geht es darum, den Wind optimal<br />

zu nutzen und möglichst schnell zu sein,<br />

gleichzeitig muss man aber verhindern,<br />

dass die Belastungsgrenze überschritten<br />

wird.<br />

Faseroptische Sensoren können<br />

dabei helfen, die Kräfte, denen Rumpf,<br />

Mast und Segel ausgesetzt sind, während<br />

der Fahrt in Echtzeit zu bestimmen.“<br />

Dass sich die Sensoren eignen, um<br />

den Segelsport voranzutreiben, konnte<br />

Schade wenige Monate später beweisen.<br />

Auf der Düsseldorfer Bootsmesse<br />

lernte er Jens Nickel kennen, den Chef<br />

der Segelwerkstatt Stade.<br />

In Nickels Werkstatt wurden in<br />

Zusammenarbeit mit dem Tuchhersteller<br />

Dimension Polyant ein Großsegel und<br />

eine Genua mit einem Spinnennetz aus<br />

Glasfasern, das 45 Messpunkte enthielt,<br />

versehen und beim anschließenden Probetörn<br />

vermessen. „Es stellte sich heraus,<br />

dass die Zugspannung im Segelkopf,<br />

ganz oben im Segel, höher war als bisher<br />

angenommen“, so Nickel. „Die Belastung<br />

im Schothorn, dem unteren, hinteren Teil<br />

des Segels und im gesamten Achterlieksbereich,<br />

der das hintere Ende eines<br />

Segels bildet, waren hingegen geringer<br />

als gedacht.“ Die Segelwerkstatt Stade<br />

nutzte die Daten sofort, um die Verarbeitung<br />

ihrer Segel zu optimieren.<br />

Mit App in den Wettkampf<br />

Als nächstes wollen Schade und sein<br />

Team die Messtechnik fit machen für<br />

den Einsatz im Wettkampf. „Wir haben<br />

jetzt Segellatten mit faseroptischen Sensoren<br />

ausgerüstet, die Sportlern künftig<br />

dabei helfen können, den optimalen<br />

Trimm zu finden. Das ist die Segelstellung,<br />

mit der das Boot bei bestimmten<br />

Wind- und Wellenverhältnissen am<br />

schnellsten ist“, so Schade. Die Ergebnisse<br />

der Sensortechnik sollen an Bord<br />

jederzeit und überall abrufbar sein – eine<br />

App, die das Abrufen der Echtzeitdaten<br />

via Smartphone erlaubt, hat Schades<br />

Team bereits entwickelt. Das neue Messsystem<br />

kommt unter dem Markenamen<br />

NextSailSystem demnächst auf den<br />

Markt. n<br />

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Fertigung) gehe es nicht darum, Bits in<br />

einem Rechner zu programmieren, sondern<br />

Atome außerhalb des Computers.<br />

Schon heute können Baupläne für Produkte<br />

heruntergeladen, gekauft oder auf<br />

kommerzielle Art und Weise erworben<br />

werden.<br />

Wirtschaft<br />

Die industrielle Revolution beginnt<br />

Die Autoren, Matthias Horx und Holm Friebe sind sich sicher: Die<br />

„Digitale-Massenkollaboration“ hat bereits begonnen.<br />

So sieht Zukunft aus: ein 3D-Drucker bei der Arbeit<br />

3D-Drucker revolutionieren die Welt.<br />

Kunden werden zu Produzenten. Unternehmen<br />

fungieren nur noch als Ideengeber.<br />

Wunschwelten werden in die<br />

Realität transferiert und die Kreativität<br />

des Einzelnen wird zum Problem für die<br />

Industrie. Utopie oder Realität?<br />

Das Monatsmagazin Trend Update<br />

des Zukunftsinstituts feiert sein einjähriges<br />

Bestehen und geht dieser Frage in<br />

der Jubiläumsausgabe nach. Die Autoren,<br />

Matthias Horx und Holm Friebe,<br />

der Ausgabe August/<strong>2012</strong> mit dem Titel<br />

„Vision: Unikatsgesellschaft“ sind sich<br />

sicher: Die „Digitale-Massenkollaboration“<br />

hat bereits begonnen.<br />

Daten werden zu Objekten<br />

3D-Drucker machen es möglich. Als Kreativwerkzeuge<br />

für Jeden erobern sie<br />

die Märkte von morgen und das kaum<br />

merklich für den Einzelnen. In sogenannten<br />

FabLabs (Fabrikationslaboren) wird<br />

heute schon nahezu alles gefertigt, was<br />

das Herz begehrt – von der Obstschale bis<br />

zum Blutgefäß. Revolutionär ist der Fertigungsprozess:<br />

CAD-Datensätze werden<br />

mithilfe von 3D-Druckern und Laser-Cuttern<br />

in dreidimensionale Gegenstände<br />

umgesetzt. Dafür wird schnell aushärtendes<br />

Material (z. B. Kunststoff) Schicht<br />

für Schicht aufgetragen. Der Ausdruck<br />

– und damit das individuelle Wunschobjekt<br />

– ist innerhalb weniger Stunden<br />

fertig. Das geschieht nicht hinter hohen<br />

Fabrikmauern sondern nach dem Open-<br />

Source-Prinzip. Jeder, der möchte, kann<br />

sich an den Projekten beteiligen, sie<br />

weiterentwickeln oder ganz neue Ideen<br />

vorstellen. So ist „Jeder“ stets in einem<br />

FabLab willkommen. Wichtig ist der Fabber-Community,<br />

dass ihr Wissen allen<br />

Menschen zugänglich gemacht wird.<br />

Angst vor Ideenklau gibt es nicht. Wer<br />

seine Ideen für sich behalten möchte,<br />

hätte einfach zu wenige, sind sich die<br />

Fabber sicher.<br />

Die Fab-Lab Community<br />

Heute gibt es ein internationales Netzwerk<br />

mit ca. 50 Hightech-Werkstätten,<br />

die daran arbeiten, durch eine neue<br />

Generation von Maschinen (3-D Drucker,<br />

Laser-Cutter, Fräsen, Plotter) den<br />

Herstellungsprozess auf den Kopf zu<br />

stellen. Eine der ersten in Deutschland<br />

befindet sich mit der „Dingfabrik“ in<br />

Köln. Trend Update sprach mit Alexander<br />

Speckmann, Maschinenbauingenieur<br />

und wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

an der FH Köln im Labor für Fertigungssysteme.<br />

Er ist einer der Initiatoren und<br />

Gründungsmitglieder von Dingfabrik<br />

Köln e.V., einem der ersten FabLabs in<br />

Deutschland. Er sprach mit Trend Update<br />

über seine Zukunftsvisionen und die Vernetzung<br />

von FabLabs mit der Forschung<br />

und Wirtschaft.<br />

Die Zukunft der Produktion<br />

Als Vorreiter der Entwicklung gilt der<br />

Mathematiker und Physiker Neil Gershenfeld<br />

vom Massachusetts Institute of<br />

Technology (MIT). Bereits 1998 gab er<br />

seine erste Vorlesung zu diesem Thema<br />

mit dem Titel: How to make (almost)<br />

anything. Ziel des Kurses war es, junge<br />

Menschen wieder in ihrer Fantasie anzuregen<br />

und dazu zu befähigen, selbst<br />

Dinge zu produzieren. Gershenfeld ist<br />

sich sicher, dass es neben der Massenproduktion<br />

immer mehr FabLabs geben<br />

wird, die neue Produkte für neue Märk te<br />

herstellen werden. Der große Vorteil<br />

ist, dass selbst kleinste Mengen produziert<br />

werden können und kompliziert<br />

geformte Bauteile kein Problem darstellen<br />

– egal ob Brillenbügel oder Ersatzteil<br />

für Ikea-Mobiliar. Die Kritiker dieser<br />

Entwicklung argwöhnen, dass es sich<br />

um ein unbedeutendes Randphänomen<br />

handelt. Vordenker Gershenfeld führt<br />

dann das Beispiel an, dass auch der PC<br />

lange verkannt und sein revolutionäres<br />

Potenzial nicht erkannt wurde. Bei der<br />

„Personal Fabrication“ (der individuellen<br />

(Foto: devopstom/Flickr.com)<br />

Müllberge sind die Goldgruben der<br />

Zukunft<br />

Welche Berge Müll versetzen kann,<br />

erfährt der Leser im Kapitel „Urban<br />

Mining“. Die Wiederverwertung von<br />

Müll wird zum zentralen Wirtschaftsfaktor<br />

für Städte, Umwelt und den Einzelnen.<br />

Die Abfallwirtschaft entwickelt sich<br />

zur Rohstoffindustrie – zum Big Business<br />

von morgen. Urban Mining, das Gewinnen<br />

von Sekundärressourcen, verändert<br />

bereits heute die Businesslogik von<br />

gestern. Müll ist nicht einfach nur noch<br />

Müll und somit Endprodukt. Vielmehr<br />

wird er Teil neuer Wirtschaftskreisläufe<br />

und veränderter Wertschöpfungsketten.<br />

Das Unternehmen Genan beispielsweise<br />

zerlegt Altreifen in ihre Grundkomponenten<br />

Gummi, Stahl und Textil, um<br />

daraus neue Produkte wie „Road+“ zu<br />

fertigen. Road+ zielt auf eine der innovativsten<br />

Anwendungen des Gummis: die<br />

Modifizierung von Asphalt und Bitumen.<br />

Durch gummimodifizierten Asphalt werden<br />

Straßen leiser, widerstandsfähiger<br />

(weniger Spurrinnen, weniger Risse), ihr<br />

Bau wirtschaftlicher und umweltverträglicher.<br />

Jüngst wurde eine der verkehrsreichsten<br />

Straßen Schottlands, auf der<br />

täglich 35.000 Fahrzeuge fahren, mit<br />

Road+ modifizierten Asphalt ausgelegt. n<br />

<br />

Matthias Horx<br />

Über den Autor<br />

n Matthias Horx ist Trend- und<br />

Zukunftsforscher (www.zukunftsinstitut.de)<br />

n Er gilt als einflussreichster<br />

Trend- und Zukunftsforscher im<br />

deutschsprachigen Raum<br />

(Foto: Klaus Vyhnalek)<br />

(Grafik: Zukunftsinstitut)<br />

(Foto: TrendUpdate/Zukunftsinstitut)<br />

62 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 63


Grundlohn ist nicht alles<br />

„Wir können nur das verteilen, was wir erwirtschaften“<br />

Wirtschaft<br />

Neben dem Grundlohn erhalten alle Beschäftigten Leistungszulagen, Prämien und viele<br />

soziale Leistungen, erläuterte TMP-Geschäftsführer Bernhard Helbing (re) dem Thüringer<br />

Wirtschaftsminister Matthias Machnig während eines Rundganges.<br />

Gewinne im Unternehmen lassen und<br />

Arbeitnehmer, die begeistert sind – das<br />

seien zwei wichtige Eckpunkte in der Philosophie<br />

von TMP Fenster + Türen, welche<br />

Geschäftsführer Bernhard Helbing<br />

Mitte August vorstellte. Anlass war ein<br />

Besuch von Matthias Machnig, Minister<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Technologie<br />

in Thüringen bei dem Fensterhersteller<br />

in Bad Langensalza. „Gute-Arbeit-Tour“<br />

– unter diesem Motto besuchte Machnig<br />

verschiedene Unternehmen im Norden<br />

des Freistaates.<br />

„Wir können nur das verteilen, was<br />

wir erwirtschaften“, sagte Helbing zu<br />

der Debatte zum Mindestlohn, welche<br />

vom Minister angestoßen wurde und<br />

der hier mindestens 8,50 Euro fordert.<br />

Nur so könne man Fachkräfte halten und<br />

deren Fortgang stoppen, lautete seine<br />

Argumentation. 2011 hätte das Abwanderungssaldo<br />

in Thüringen bei minus<br />

5.000 gelegen. „Das Lohnsystem bei TMP<br />

besteht aus dem Grundlohn, einem Prämienlohnanteil<br />

und einem leistungsbezogenen<br />

Verdienstbestandteil. Letzterer<br />

wird auf der Basis der erwirtschafteten<br />

Rohertragsquote berechnet.“ Bernhard<br />

Helbing ist ein konsequenter Verfechter<br />

64 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

(Foto: Presseagentur Fakt/Michael Schlutter)<br />

von diesem System und kritisiert in diesem<br />

Zusammenhang mit Nachdruck, dass<br />

sich die Gesellschaft Schritt für Schritt<br />

vom Leistungsprinzip verabschiede.<br />

„Gerade im globalen Wettbewerb, in dem<br />

wir uns alle befinden, ist Leistungsbereitschaft<br />

ein wichtiges Kriterium, um auch<br />

in der Zukunft wahre Wertschöpfungsprozesse<br />

in Deutschland zu erhalten.“<br />

Man könne nicht auf der einen Seite<br />

Mindestlöhne fordern und andererseits<br />

gerade im öffentlichen Bereich immer<br />

nur den billigsten Anbieter favorisieren,<br />

so Helbing.<br />

„Lohnzuwächse müssen mit der<br />

Ertragsfähigkeit übereinstimmen und<br />

kaufmännisch verantwortbar sein“, präzisierte<br />

Helbing. Hätte TMP von Anfang<br />

an 50 Cent pro Stunde mehr gezahlt,<br />

wären das in 22 Jahren fünf Millionen<br />

Euro mehr Lohnkosten gewesen. Das<br />

hätte in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

auch das Aus bedeuten können. Wichtig<br />

ist dem Geschäftsführer ebenfalls die<br />

Eigenkapitalquote von aus seiner Sicht<br />

beachtlichen 52 Prozent. Das verschaffe<br />

dem Unternehmen Sicherheit – auch<br />

gegenüber den Banken. Helbing betonte<br />

an dieser Stelle, dass TMP bisher alle<br />

erhaltenen Zuschüsse in Form von Körperschafts-<br />

und Gewerbesteuer mit einer<br />

Quote von 150 Prozent zurückgezahlt<br />

habe. „Was ist der Politik wichtiger - Bittsteller<br />

oder Steuerzahler“, lautete hier die<br />

Fragestellung an den Minister.<br />

Unternehmer und Politiker - jeder<br />

solle auf seinem Gebiet die an ihn<br />

gestellten Aufgaben erfüllen. So hafte der<br />

Unternehmer beispielsweise mit seinen<br />

Einlagen und dem zu Buche stehenden<br />

Unternehmensvermögen. In der Politik<br />

gestalte sich das leider etwas anders.<br />

Man kann nicht mit Pauschalforderungen<br />

von der eigentlichen Kernaufgabe der<br />

Politik ablenken, formulierte Helbing mit<br />

einem deutlichen Fingerzeig in Richtung<br />

Verschuldung des Landes- und des Bundeshaushaltes<br />

seine Auffassung.<br />

Die vom Minister ebenfalls kritisierte<br />

ausufernde Leiharbeit mit Billiglöhnen sei<br />

kein Thema bei TMP. Die Quote betrage<br />

hier vier Prozent und die Einsatzdauer<br />

dieser Mitarbeiter liegt bei vier bis sechs<br />

Monaten, um Spitzen in der Saison abzufangen.<br />

Der Lohn dieser Beschäftigten<br />

läge nur geringfügig unter dem der<br />

Stammbelegschaft. Auch brauchte TMP<br />

seit 1994 keine Kurzarbeit mehr beantragen.<br />

Das liege vorrangig an der seit 1993<br />

im Unternehmen eingeführten Jahresarbeitszeitregelung.<br />

Diese trage mit dazu<br />

bei, das in den Frühjahrsmonaten, wo die<br />

Kapazitätsauslastung teilweise nur bei<br />

60 Prozent liege, dennoch 90 Prozent der<br />

Stammbelegschaft gehalten würden.<br />

Selbst mit neuen Auszubildenden<br />

habe man kein Problem, so Helbing. TMP<br />

habe in der Region einen guten Ruf.<br />

Entgegen dem allgemein negativen Trend<br />

hätten sich genügend junge Leute beworben.<br />

Zehn neue Auszubildende, davon<br />

zwei Studenten, werden im August <strong>2012</strong><br />

bei TMP anfangen. Viele soziale Leitungen<br />

wie Sonderurlaub, Arbeitsplatzanpassungen<br />

und Arbeitszeitverlagerungen<br />

sowie Anerkennungen in Form von<br />

Gutscheinen für Kino, Essen oder Tanken<br />

hätten sich herum gesprochen. Dazu<br />

komme, dass TMP als Vorbereitung enge<br />

Kooperationen mit Schulen in der Region<br />

pflege und jährlich 20 Praktikumsplätze<br />

zur Verfügung stelle. Der Geschäftsfüh-<br />

rer selbst unterrichtet auch an Schulen<br />

in Projektwochen das Fach Wirtschaft.<br />

Bernhard Helbing steht persönlich für<br />

flache Hierarchien im Unternehmen. So<br />

werden auftretende Probleme direkt an<br />

die Verantwortlichen weitergegeben und<br />

gelöst. Ein Ergebnis sei beispielsweise,<br />

dass Frauen in der Spätschicht verkürzt<br />

arbeiten und bei Kindern im Haushalt<br />

mehr Urlaub erhalten. Auch sogenannte<br />

Vordenkerteams, in denen Mitarbeiter<br />

aller Bereiche an der Lösung anstehender<br />

Aufgaben mitwirken, haben sich im<br />

Hause TMP etabliert. „Maschinen kann<br />

man kaufen, Menschen muss man gewinnen“,<br />

lautet das Credo des TMP – Führungsteams.<br />

n<br />

Michael Schlutter<br />

Nachdem im vergangenen Jahr die erste Dresdner WEITSICHT hauptsächlich<br />

als Plattform zum Netzwerken für sächsische Unternehmer<br />

diente, sollen in diesem Jahr Seminare, Weiterbildung, multimediale<br />

Trends und geschäftliche Neuheiten im Fokus stehen. Dass die Neukonzeptionierung<br />

der Unternehmermesse auch Anklang bei den klein- und<br />

mittelständischen Firmen findet, zeigt die aktuelle Zahl angemeldeter<br />

Aussteller. „Die zweite Auflage der Dresdner WEITSICHT wird in rund<br />

eineinhalb Monaten, am 18. und 19. Oktober, stattfinden. Bis jetzt<br />

haben 120 Unternehmen ihre Teilnahme bekundet, um ebenfalls von<br />

den Vorzügen der Messe zu profitieren. Wir sind gespannt, wie sehr<br />

wir uns bis zur Veranstaltung noch steigern können. Der Flughafen<br />

Dresden International als Veranstaltungsort hat sich im letzten Jahr als<br />

hervorragende Wahl herausgestellt. Zum einen ist er sehr gut in puncto<br />

Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel erschlossen. Unternehmer<br />

und Besucher können so ohne Hektik und Stress anreisen. Zum anderen<br />

hat ein Flughafen immer etwas mit Weite und Weitblick zu tun. In die<br />

Zukunft schauten im vergangenen Jahr auch viele teilnehmende Unternehmer,<br />

die Vertragsabschlüsse aufgrund neu geknüpfter Kontakte<br />

verbuchen konnten und bis heute zusammenarbeiten", so Dresdner-<br />

WEITSICHT-Initiator Roland Hess.<br />

Man kann nicht mit Pauschalforderungen von der eigentlichen Kernaufgabe der Politik ablenken<br />

Noch 45 Tage bis zur Dresdner WEITSICHT<br />

Unternehmermesse auf Flughafen Dresden<br />

International mit neuem Konzept<br />

Die konzeptionelle Neuorientierung soll aber nicht die einzige Veränderung<br />

bezüglich der zweiten Dresdner WEITSICHT sein. Ab diesem<br />

Jahr wird die Weitsichtlounge eingerichtet, die dann bis zur darauffolgenden<br />

Unternehmermesse 2013 im Flughafen präsent bleiben wird.<br />

Sie dient als Ort für Unternehmer, sich das ganze Jahr über im Gebäude<br />

des Flughafens für Meetings inklusive Verpflegungsservice zu treffen.<br />

„Zeit ist Geld, das wissen wir alle. Um schnell von einem Ort zum<br />

anderen zu gelangen, nutzen Geschäftsreisende oftmals das Flugzeug.<br />

Die Meetings dann direkt im Flughafen abzuhalten, ist eine attraktive<br />

Alternative zu den eigenen Büroräumen.“, so Hess.<br />

Interessierte Unternehmen können sich über die Homepage der Dresdner<br />

WEITSICHT anmelden.<br />

Weitere Infos: www.dresdner-weitsicht.de<br />

Bei Rückfragen: Roland Hess, Telefon 0351 8815810<br />

info@dresdner-weitsicht.de<br />

(Foto: barockschloss/Flickr.com)


Museen für die Zukunft!<br />

Technik die begeistert – in Hessen, genauer in Bad Schwalbach, steht eine<br />

weltweit einzigartige Sammlung<br />

Regional-Special<br />

Woran denken Sie, wenn Sie an Museen<br />

denken? An staubige Dinosaurierskelette?<br />

An alte Gemälde? Oder an Technik,<br />

die vor nicht allzu langer Zeit Hightech<br />

war und uns noch immer nicht<br />

nur Ehrfurcht, sondern auch so manche<br />

brillante Idee lehren kann? So beeindruckend<br />

Dinosaurierskelette sind, so schön<br />

so manches Kunstwerk anzusehen ist –<br />

eines vermochten sie beide nicht: Unsere<br />

Welt in einem Maße zu beeinflussen,<br />

wie es die uns umgebende Technik tut.<br />

Eine schwer fassliche Geschwindigkeit<br />

Brauchen wir darum mehr Technikmuseen?<br />

Ja, unbedingt! Die Bemerkung<br />

George Santanayas: „When experience is<br />

not retained, as among savages, infancy<br />

is perpetual. Those who cannot remember<br />

the past are condemned to repeat<br />

it.“ trifft auf kaum einen Bereich mehr<br />

zu, als den der Technik. Kaum eine Wissensform<br />

ist schwerer von einer Generation<br />

an die nächste weiter zu geben.<br />

Erschwerend kommt die nur schwer<br />

fassliche Geschwindigkeit hinzu, mit der<br />

sich die Technik in allen Bereichen weiter<br />

entwickelt. Während in den schönen<br />

Künsten in Jahrhunderten oder zumindest<br />

Jahrzehnten gedacht wird, sind im<br />

Bereich der Technik bereits Jahrzehnte<br />

oder nur wenige Jahre schiere Ewigkeiten.<br />

(Foto: Bernd Ulmann)<br />

Beeindruckend aber nicht funktional<br />

Mit dieser Geschwindigkeit zum einen,<br />

aber auch mit der nahezu unüberschaubaren<br />

Themenvielfalt, welche technologische<br />

Entwicklungen mit sich bringen,<br />

sind herkömmliche Museumsansätze<br />

oftmals überfordert. Zwar gibt es wunderbare<br />

Technikmuseen, aufgrund<br />

ihres mehr oder weniger öffentlichen<br />

Auftrages und der Notwendigkeit wirtschaftlich<br />

erfolgreich zu sein, sind diese<br />

jedoch meist gezwungen, ein möglichst<br />

breites und publikumswirksames Spektrum<br />

der Technik darzustellen, was zur<br />

Folge hat, dass die Mehrzahl der Exponate<br />

meist im gleichen Zustand wie ein<br />

gut gepflegtes Dinosaurierskelett ist –<br />

beeindruckend anzusehen, aber nicht<br />

mehr funktional. Dies ist jedoch mehr<br />

als nur bedauerlich – wer kennt nicht<br />

den Anblick von Schulklassen, die mehr<br />

oder weniger lustlos durch Ausstellungsräume<br />

laufen und sich bestenfalls über<br />

vage bekannte Maschinen amüsieren?<br />

Der Vorteil privater Museen<br />

Genau das ist jedoch fatal, wird hierüber<br />

doch nicht nur übersehen, welche<br />

Auswirkungen frühere Entwicklungen<br />

auf unsere Zeit hatten, sondern auch<br />

und vor allem, welches Potenzial für<br />

neue Entwicklungen mitunter in ihnen<br />

schlummert! Weiterhin werden heute<br />

oft aus schierer Unkenntnis bezüglich<br />

früherer Entwicklungen aufwändige und<br />

teure Entwicklungswege beschritten, die<br />

sich bereits in der Vergangenheit als so<br />

nicht praktikabel erwiesen haben und<br />

vermeidbar gewesen wären. Wie lässt<br />

sich verhindern, dass das unschätzbar<br />

wertvolle technische Vermächtnis<br />

unserer Vorgänger in Vergessenheit<br />

gerät? Einen wichtigen Teil dieser Aufgabe<br />

haben in den letzten Jahren private<br />

Sammler geschultert, die kleine und<br />

oftmals hochspezialisierte Sammlungen<br />

aufgebaut haben, die oftmals liebe- und<br />

wissenschaftlich durchaus anspruchsvoll<br />

dokumentiert und dargestellt werden.<br />

Im Unterschied zu staatlichen Museen<br />

haben solche privaten Sammler den Vorteil,<br />

sich ganz einer Sache verschreiben<br />

zu können, ohne durch externe Vorgaben,<br />

etc. eingeschränkt zu werden. Wichtig<br />

ist, dass wir als Gesellschaft den Wert<br />

solcher Sammlungen erkennen und aktiv<br />

dafür Sorge tragen, dass Sammlungen<br />

nicht verloren gehen, wenn wir unsere<br />

technologische Zukunft nicht auf's Spiel<br />

setzen wollen.<br />

Ein unersetzliches Werkzeug<br />

Ein kleines Beispiel mag den Wert solcher<br />

Sammlungen demonstrieren: Ein<br />

unersetzliches Werkzeug in Technik und<br />

Naturwissenschaften, war der Analogrechner.<br />

Leider sind derartige Rechner<br />

aus einer Vielzahl durchaus nachvollziehbarer<br />

Gründe fast vollständig in Vergessenheit<br />

geraten und von den heute<br />

dominierenden speicherprogrammierten<br />

Digitalrechnern verdrängt worden. Dennoch<br />

haben Analogrechner, die auf der<br />

Bildung von Modellen beruhen und<br />

damit grundsätzlich anders als unsere<br />

heutigen, abstrakten Computer arbeiten,<br />

einen inhärenten Vorteil: Sie sind extrem<br />

schnell! Zwar nur in wenigen Bereichen<br />

(konkret bei der Lösung von Differentialgleichungen,<br />

wie sie in Technik und<br />

Naturwissenschaft fast stets auftreten),<br />

aber dafür sind sie dort so schnell, dass<br />

mitunter manches Museumsstück auch<br />

einem modernen Digitalrechner Paroli<br />

hinsichtlich Problemlösungsleistung bieten<br />

kann.<br />

Wissensschatz bewahren<br />

Macht man sich nun die Mühe, die<br />

fast vergessenen Grundideen der Analogrechentechnik<br />

mit modernen Mitteln<br />

umzusetzen, lassen sich Rechner<br />

bauen, die heutigen leistungsmäßig bei<br />

bestimmten, technisch/wissenschaftlich<br />

und wirtschaftlich hochinteressanten<br />

Aufgaben, weit überlegen sind.<br />

Weiterhin ist die Leistungsaufnahme<br />

solcher Rechner oft deutlich<br />

geringer als die traditioneller Digitalrechner,<br />

was zu entsprechenden Einsparungen<br />

im Betrieb führen kann. In<br />

den letzten Jahren haben sich einige<br />

(wenige) Enthusiasten dieser Idee angenommen<br />

und begannen, Maschinen auf<br />

dieser Grundlage zu entwickeln, die beispielsweise<br />

in der Finanzmathematik,<br />

Oskar-Patzelt<br />

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E-Mail: info@colak.eu<br />

aber auch in Forschung und Lehre sowie<br />

für komplexe Simulationen eingesetzt<br />

werden können.<br />

Möglich sind solche Entwicklungen<br />

jedoch nur, wenn der Wissensschatz<br />

unserer Vergangenheit bewahrt und<br />

Interessierten zugänglich gemacht<br />

wird.<br />

Weltweit einzigartig<br />

Falls Sie übrigens neugierig geworden<br />

sind und mehr über die faszinierende<br />

Welt der Analogrechner wissen möchten,<br />

besuchen Sie beispielsweise das<br />

Analogrechnermuseum online (www.<br />

analogmuseum.org) oder persönlich<br />

(nach Voranmeldung).<br />

Hier können Sie Exponate sehen,<br />

die weltweit einzigartig sind und einen<br />

www.colak.eu<br />

» SÄGEWERK IN SARAJEVO<br />

umfassenden Überblick über ein beinahe<br />

vergessenes Kapitel der Technikgeschichte<br />

geben. ■<br />

Über den Autor<br />

Bernd Ulmann<br />

■ Der Informatiker Bernd Ulmann<br />

ist Professor an der Hochschule<br />

für Oekonomie & Management<br />

in Frankfurt am Main. Im Jahr<br />

2000 eröffnete er ein Museum<br />

für Großrechner in Heidenrod-<br />

Kemel und unterhält in Bad<br />

Schwalbach eine weltweit einzigartige<br />

Sammlung von Analogrechneranlagen.<br />

ENSINGER IST SPORT<br />

DIE Calcium-Magnesium-POWER-QUELLE<br />

66 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong>


www.koelle-zoo.de<br />

Regional-Special<br />

In der hessischen Fachwerklandschaft<br />

Ein Stelldichein internationaler Designer in der Marburger Tapetenfabrik<br />

Mit der Heimat im Herzen die Welt<br />

umfassen: Das Motto des deutschen<br />

Dichters Gorch Fock hat für die Marburger<br />

Tapetenfabrik eine besondere<br />

Bedeutung. Mit seinen Wurzeln in der<br />

hessischen Fachwerklandschaft, abseits<br />

der Großstädte, hat es der Tapetenhersteller<br />

zu internationaler Bedeutung<br />

und einem Namen in der Designerszene<br />

gebracht. Dazu gehören schon seit den<br />

70er Jahren auch Verbindungen zu schillernden<br />

Kreativen, die auf den ersten<br />

Anzeige Kölle-Zoo PT_196 x94_ mm_07_12.pdf 1 20.07.12 15:43<br />

Blick nicht ins beschauliche Ambiente<br />

am Firmensitz in Kirchhain passen<br />

wollen. In der konsequenten Kooperation<br />

mit international erfolgreichen<br />

Künstlern und Designern beweist der<br />

Familienbetrieb jedoch visionäre Kraft<br />

– und oft unternehmerischen Mut zu<br />

ungewöhnlichen Partnerschaften. Die<br />

Kollektion mit dem exzentrischen Designer<br />

und Modemacher Harald Glööckler<br />

ist die jüngste Zusammenarbeit des<br />

grundsoliden Mittelständlers.<br />

In der fünften Generation<br />

Für die Bodenhaftung und dafür, dass<br />

aus der Kooperation eine Erfolgsgeschichte<br />

für zwei wird, sorgt bei der<br />

Marburger Tapetenfabrik der geschäftsführende<br />

Gesellschafter Ullrich Eitel<br />

(64). Der Diplomingenieur übernahm<br />

das Unternehmen vor einem Vierteljahrhundert<br />

von seinem Vater und entwickelte<br />

es in der fünften Generation<br />

zu einer renommierten Marke für innovative<br />

Wandbeläge auf den weltwei-<br />

Ein bleibender Eindruck dank internationaler Designer<br />

ten Märkten. Die sechste Generation<br />

– das Ehepaar Eitel hat zwei Töchter und<br />

einen Sohn – steht bereit, die Erfolgsgeschichte<br />

mit derzeit 400 Mitarbeitern<br />

sowie über 80 Millionen Euro Umsatz<br />

im Inland und auf 80 Exportmärkten<br />

weiterzuführen.<br />

Extrovertierte Ideengeber<br />

Zusammen mit Geschäftsführer Dieter<br />

Buhmann und Chefdesigner Dieter<br />

Langer setzt Ullrich Eitel dabei auf<br />

Kreative wie die vielfach ausgezeichnete<br />

Architektin Zaha Hadid oder<br />

den maßgeblichen Textildesigner Ulf<br />

Moritz, engagiert aber auch extrovertierte<br />

Ideengeber wie den international<br />

erfolgreichen Designer Karim Rashid<br />

und jüngst Harald Glööckler, den Modeprinzen<br />

aus dem Teleshopping. Die Auseinandersetzung<br />

mit den anspruchsvollen<br />

Designern und ihren neuen<br />

Denkansätzen erweist sich für die Marburger<br />

Tapetenfabrik immer wieder als<br />

dynamische Herausforderung.<br />

In vielen Fällen bedeuten neue Designer<br />

neue technische Lösungen, mit<br />

denen die Produktion innovativ auf die<br />

Ideen reagieren muss. Im Streben nach<br />

Neuem werden Maschinen nach den<br />

spezifischen Anforderungen modifiziert,<br />

umgebaut oder entwickelt.<br />

Eine Herzensangelegenheit<br />

Die 1845 gegründete Marburger Tapetenfabrik<br />

ist nicht umsonst als Innovationsführer<br />

in der Branche anerkannt. Die<br />

ständige Entwicklung neuer Dessins,<br />

Materialien und Oberflächen ist eine<br />

ihrer Kernkompetenzen und resultiert<br />

in ca. 4.000 verschiedenen Tapeten, die<br />

in Kirchhain gefertigt werden – von<br />

hochwertigen Vliestapeten bis zu technischen<br />

Wandbelägen.<br />

Nicht nur im Trend liegen, sondern<br />

die Tendenzen im Interior Design stilsicher<br />

anführen: Das gehört zum Credo<br />

des Unternehmens. Auch dazu trägt die<br />

Zusammenarbeit mit namhaften Designern<br />

bei.<br />

Sie ist dem Inhaber der Marburger<br />

Tapetenfabrik unverkennbar eine Herzensangelegenheit.<br />

■<br />

Erika Hellmuth<br />

(Fotos: Marburger Tapetenfabrik)<br />

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fühlte Temperatur bei circa 22 Grad. Und: Die Infrarotheizung<br />

wärmt den Körper, nicht aber die Luft. So wird es behaglich am<br />

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Eine Stadt investiert<br />

Die Stadt Pirmasens in der Westpfalz setzt konsequent auf die Qualifizierung<br />

der jüngeren Generationen<br />

Regional-Special<br />

Die Zukunft gehört den Kindern. Vor<br />

dem Hintergrund dieser unumstößlichen<br />

Tatsache zählt es zu den dringlichsten<br />

Obliegenheiten überhaupt, die<br />

heranwachsenden Generationen zu fördern.<br />

Dass man diese Zusammenhänge<br />

erkannt hat, mag an der besonderen<br />

Situation des unweit der deutschfranzösischen<br />

Grenze verorteten Pirmasens<br />

liegen.<br />

Denn sowohl der demografische<br />

Wandel als auch die jahrzehntelange<br />

Monostruktur in der einstigen<br />

„Schuhmetropole“ erfordern zukunftsfähige<br />

Konzepte, will man auch auf lange<br />

Sicht als Wirtschaftsstandort konkurrieren<br />

können.<br />

Die geeigneten Rahmenbedingungen<br />

Zunächst bedarf es der passenden Rahmenbedingungen<br />

für die Entwicklung<br />

des „humanen Kapitals“. In Pirmasens<br />

achtet man daher bereits bei den Freizeitangeboten<br />

neben Spaß auch auf Persönlichkeitsbildung<br />

und pädagogische<br />

Inhalte. Unter der Bezeichnung „Mo<br />

Gugge“ (= Pfälzisch für „Mal schauen“)<br />

wurde ein Internetportal etabliert, mit<br />

meist kostenlosen Freizeitangeboten für<br />

die junge Zielgruppe.<br />

Hier gibt es unter anderem auch<br />

einen Kinderstadtplan, der allerlei Treffpunkte,<br />

Wasserspielplätze, Skater-Treffs,<br />

Bolzplätze und vieles mehr auszeichnet.<br />

Einen festen Platz nehmen gerade auch<br />

multikulturelle Freundschaftsfeste zur<br />

Förderung der Integration ein. Gleichzeitig<br />

wird die Schulsozialarbeit großgeschrieben.<br />

So begleiten Jugendscouts<br />

die Schüler sozusagen vom Kindergarten<br />

weg bis hin in die Berufsschule.<br />

Über die Mitsprache zu Teilhabe und<br />

Gestaltung<br />

Vielfach bewährt hat sich ferner der<br />

Ansatz, mit den Kindern über ihre Wünsche<br />

zu diskutieren. Bestes Beispiel dafür<br />

ist die Spielleitplanung: Schon seit einigen<br />

Jahren werden in der Pirmasenser<br />

Innenstadt Plätze und Areale für Spiel<br />

und Aufenthalt in enger Abstimmung<br />

mit den Kindern geschaffen und ver-<br />

(Fotos: Stadtverwaltung Pirmasens)<br />

bessert. Seit Einführung der Spielleitplanung<br />

ist im Übrigen der Vandalismus<br />

spürbar zurückgegangen – ein äußerst<br />

erfreulicher Aspekt nicht nur in finanzieller,<br />

sondern auch in soziologischer<br />

Hinsicht.<br />

Mitreden können die Heranwachsenden<br />

aber auch bei Dingen, die weit<br />

über die Themen öffentlicher Freizeitgestaltung<br />

hinausgehen. So berät ein<br />

Jugendstadtrat über Angelegenheiten,<br />

die junge Menschen in der Stadt betreffen<br />

und interessieren. Seine beauftragten<br />

Mitglieder haben sogar im Stadtrat<br />

und den Ausschüssen ein Rederecht,<br />

wenn dort über ihre Anträge und Anfragen<br />

beraten wird. Früh übt sich eben,<br />

was ein mündiger und parlamentarisch<br />

aktiver Bürger werden möchte.<br />

Der soziale Lückenschluss<br />

Im Fokus der städtischen Bemühungen<br />

um das Wohl der jüngeren Generation<br />

steht zudem die Chancengleichheit.<br />

Gerade auch Kinder und Jugendliche mit<br />

sozial schwachem Hintergrund sollen<br />

mit gezielten Angeboten erreicht werden.<br />

Auf Initiative des Oberbürgermeisters<br />

Dr. Bernhard Matheis hin wurde<br />

hierfür im Jahr 2008 mit der Bezeichnung<br />

„Pakt für Pirmasens“ ein mittlerweile<br />

vielfach prämiertes Projekt ins<br />

Leben gerufen. Der Pakt bündelt vorhandene<br />

Hilfsangebote von staatlichen,<br />

kirchlichen und ehrenamtlichen Initiativen<br />

und koordiniert sie, damit sie pragmatisch<br />

und punktgenau wirken können.<br />

Dabei liegt das Augenmerk ganz konkret<br />

auf denjenigen, denen der Zugang<br />

zu schulischer Bildung und damit zu<br />

Ausbildung und Beruf durch die direkten<br />

Lebensumstände unmöglich gemacht<br />

wird. Zu den Projekten gehören Themen<br />

wie „Willkommen Neu-Pirmasenser“,<br />

„Eltern erreichen, Eltern befähigen“,<br />

„Soziales, Kirchen, Jugend“, „Packs-Freizeit“,<br />

Praktikumspatenschaften, „LL LL<br />

Lesen Lernen Leben Lernen“, „Interkulturelles<br />

Lernen“, eine Kinderolympiade<br />

sowie „Mutter-Kind-Gruppen“. Alle Projekte<br />

sind in ein transparentes Gesamtsystem<br />

eingebettet, werden aktiv vorangetrieben<br />

und mit finanziellen Mitteln<br />

aus Spenden gefördert. Die eigentlichen<br />

Motoren sind die Menschen dahinter.<br />

Wie so oft hat sich in Pirmasens nämlich<br />

gezeigt, dass die Einwohner immer dann,<br />

wenn sie gefordert sind, ein hohes Maß<br />

an Eigeninitiative an den Tag legen und<br />

Bemerkenswertes leisten.<br />

Interkulturelle Förderung für eine optimale<br />

Integration<br />

Grundsicherung ankommen lassen<br />

Am Beispiel Fußballverein lässt sich der<br />

in Pirmasens praktizierte ganzheitliche<br />

Ansatz beim Bildungs- und Teilhabekonzept<br />

verdeutlichen: So wird nicht nur<br />

der Obolus für die Mitgliedschaft übernommen,<br />

sondern auch hinterfragt und<br />

gewährleistet, dass die Fußballschuhe<br />

angeschafft sowie der Weg zum Training<br />

und zurück abgedeckt und über Rückmeldemechanismen<br />

abgesichert ist. ■<br />

Dunja Maurer<br />

Eine Philosophie. Eine Gruppe.<br />

Und immer in Ihrer Nähe.<br />

Die KOCH-Gruppe bietet Ihnen als kompetenter<br />

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Nach diesem Prinzip arbeitet die KOCH-Gruppe seit ihrer Gründung.<br />

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VOLVO C 70 – ein Stahldach-Cabrio<br />

fern ab der Masse<br />

BMW oder Mercedes muss es nicht immer sein. Die Alternative, vor allem<br />

preisgünstiger, ist das viersitzige Cabrio Volvo C70 D4 Inscription.<br />

Genau an dem Tag, als der Sommer kam, stand der Testwagen bereit.<br />

Kultur | Lifestyle<br />

Von vorn wirkt der neue Volvo wie ein<br />

Maserati.<br />

Der Volvo C70 D4 Inscription besitzt ein<br />

dreiteilig, faltbares Hardtop, was bei seiner<br />

Markteinführung sehr in Mode war.<br />

Das Sondermodell Inscription ist neben<br />

den bequemen Sitzen, die man bei Volvo<br />

inzwischen gewöhnt ist, auch die Armaturentafel<br />

mit Sovereign Hide Softleder<br />

bezogen. Per Knopfdruck haben wir das<br />

Dach geöffnet und den Windschott<br />

montiert. Die Fahrt bei geschlossenen<br />

Scheiben und diesem Schott lässt Luftverwirbelungen<br />

nicht in den Innenraum,<br />

selbst bei höheren Geschwindigkeiten.<br />

Der 177 PS starke Fünfzylinder-Diesel,<br />

der sparsam viel Fahrdynamik zeigt, ist<br />

im Testwagen mit einer sinnvoll schaltenden<br />

Sechsstufenautomatik und einer<br />

sehr direkt anprechenden Lenkung eine<br />

präzise Fahrmaschine. Bei ungestümen<br />

Fahrverhalten zeigt er sich eher wie<br />

ein Sportwagen, auch vom Sound her.<br />

Keinesfalls selbstverständlich sind bei<br />

dieser Art Hardtop-Cabrio dagegen ausgewogene<br />

Proportionen, wie sie Volvo<br />

dank einer Pfeilform realisiert hat. Wir<br />

kennen die Stahldach-Cabrios von Peugeot,<br />

die so aussehen, als wäre die Front<br />

das Heck. Das Dach des Volvo C70 D4<br />

Inscription faltet sich elektrohydraulisch<br />

in den Gepäckraum, der dann jedoch<br />

kräftig von 404 auf 200 Liter schrumpft.<br />

Muss man trotz allem noch etwas verstauen,<br />

so kann mittels eines Knopfes<br />

im Kofferraum das gefaltete Dach nach<br />

oben gefahren werden.<br />

Das Business-Pro-Paket<br />

Gewöhnungsbedürftig ist anfangs das<br />

Navigationssystem. Der Bildschirm, der<br />

sich aus dem Armaturenbrett aufstellt,<br />

ist mit 3 Tasten hinter dem Lenkrad<br />

bedienbar oder man benutzt einfach die<br />

dazu gehörige Fernbedienung und lässt<br />

den Copiloten agieren. Der ist schnell<br />

in das System eingearbeitet und dann<br />

geht es flink an das Routen bestimmen.<br />

Bluetooth fürs Handy, elektrisch verstellbarer<br />

Fahrersitz, Klimatisierung mit<br />

getrennter Abstimmung von Fahrer und<br />

Beifahrer sowie ein ordentlicher Radiosound<br />

machen den Volvo schnell zum<br />

Freund.<br />

Wir cruisen durch das Weserbergland<br />

in Richtung Berlin und begegnen vielen<br />

Cabrios an diesem Tag, aber nur<br />

einen Cabriobruder bekommen wir zu<br />

Gesicht. Wer also Massenware wie 3er<br />

Cabrio, Mercedes E-Klasse scheut und<br />

auf eine individualistische Open-Air-<br />

Fahrmaschine der Premiumklasse setzt,<br />

ist beim Volvo C70 D4 Inscription zu<br />

Hause.<br />

Schmankerl wie Bremsenergierückgewinnung,<br />

Regensensor, Geschwindigkeitsregelanlage,<br />

Schleudertrauma-<br />

Schutzsystem, Einparkhilfe vorn und<br />

hinten, beheizbare, elektrisch einklappbare<br />

Außenspiegel und LED-Tagfahrlicht<br />

machen den Volvo bei 49.000 Euro zum<br />

Meister des Preis-Leistungs-Verhältnisses.<br />

Der Volvo C70 Inscription hat<br />

als exklusives Sondermodell 2.080 Euro<br />

Preisvorteil.<br />

Volvo – die kluge Marke für Sicherheit<br />

und Qualität<br />

Etwas „Erzieher“ spielt der Schwedenstahl<br />

aber auch. Gurtet man sich nicht<br />

an, meldet er zunächst leise tönend<br />

sein Unbehagen, was mit zunehmender<br />

Geschwindigkeit zum nervenden Ton<br />

wird. Volvo ist eben bestimmend. Das<br />

lateinische Wort „volvere" ist die Infinitivform<br />

des Verbs „rollen". Man findet<br />

das Wort beispielsweise auch in der<br />

Bezeichnung einer Handfeuerwaffe mit<br />

rotierender Trommel: Revolver. In der<br />

ersten Person Singular wird das Verb<br />

„volvere" zu „volvo" konjugiert, was also<br />

„ich rolle" heißt.<br />

Die Kernwerte der Marke Volvo: Sicherheit,<br />

Umwelt, Qualität, Design. Bei der<br />

Entwicklung eines Volvo stellt Volvocars<br />

hohe Ansprüche an Präzision und Perfektion<br />

- für Qualität und Langlebigkeit.<br />

Diese zeigt sich vor allem darin, dass<br />

ein Volvo eine durchschnittliche Lebensdauer<br />

von 18 Jahren hat, da ist manch<br />

anderes Fahrzeug längst nicht mehr am<br />

Leben. ■<br />

Prof. A. J. Garth<br />

4/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 65<br />

(Fotos: Prof. And Joachim Garth)


Offizielles Magazin<br />

des Wettbewerbes<br />

„Großer Preis<br />

des Mittelstandes“<br />

www.pt-magazin.de<br />

Temporärer Anlagenotstand<br />

Jürgen Stark warnt vor naivem<br />

Keynesianismus akademischer<br />

Zirkel<br />

Gute Fußarbeit, gute Nerven<br />

Hans Magnus Enzensberger<br />

über das Überleben im Kapitalismus<br />

London reloaded<br />

IKEA verwandelt eine Brache<br />

zur autofreien Stadt „Strand<br />

East“<br />

8. Jahrgang | Ausgabe 4 | <strong>2012</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

Leserbriefe | Impressum<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong><br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Zum P.T. Magazin<br />

„Im Moment die einzige Zeitschrift, die<br />

ich bereits kurz nach dem Erhalt lese.<br />

Nur hier finde ich aktuell die passende<br />

Kombination aus unternehmerischem<br />

Verstand und wirtschaftlicher Vernunft<br />

jenseits der mittlerweile in Deutschland<br />

überall vorherrschenden Sozialromantik,<br />

die Leistungsträger systematisch per<br />

Gesetz enteignen und als einzig gültige<br />

Meinung verbreiten will, gutes Einkommen<br />

bekommen Unternehmer ohne persönlichen<br />

Einsatz geschenkt und es erzielen<br />

nur Menschen, die auf Kosten anderer<br />

leben und diese ausnutzen.“<br />

Gerd A., Eching<br />

Merkeln<br />

Merkeln<br />

Planen und gewinnen. Egal wie das Schicksal würfelt.<br />

Leserbriefe<br />

„Ihr Psychogramm für die Merkel ist m.E.<br />

eine voll gelungene Darstellung des Egos<br />

dieser Frau. Ich finde, Sie haben sehr<br />

gut heraus gearbeitet, dass es ihr immer<br />

nur darauf ankam, sich selbst im täglichen<br />

Machtkampf zu behaupten. Das<br />

ist ihr auch bisher gelungen. Mir reicht<br />

das allerdings nicht aus für die Gesamtbeurteilung<br />

eines Menschen. Maßstab<br />

und wichtiger für mich ist die segensreiche<br />

Nachhaltigkeit eigenen Tuns für die<br />

abhängigen Menschen.“<br />

Claus-Dieter Klügel , Landholfshausen<br />

Die 100-Prozent-Steuer<br />

„Wenn der Staat nicht weiter weiß, greift<br />

er in die Taschen seiner Bürger. Das war<br />

schon immer so. So wurden auch Kriege<br />

finanziert. Das DIW schlägt genau<br />

das jetzt der Bundesregierung vor. ‚Man<br />

könnte das (eine Zwangsabgabe, M.H.)<br />

aber auch mit einer Zwangsanleihe kombinieren,<br />

indem die betroffenen Abgabepflichtigen<br />

Schulden übernehmen<br />

müssen‘, zitiert das Handelsblatt Studienleiter<br />

Stefan Bach. ‚Der Vorteil einer<br />

74 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

Zu Ausgabe: 4/<strong>2012</strong><br />

Merkeln<br />

Planen, und gewinnen.<br />

Egal wie das Schicksal würfelt.<br />

Vermögensabgabe ist, dass die Betroffenen<br />

im Gegensatz zur laufenden Besteuerung<br />

nicht so einfach ausweichen können.<br />

…‘<br />

Wo sind wir hingekommen?“<br />

M.H., Düsseldorf<br />

Die Chinesen kommen<br />

Leser-Telefon: 0341 24061-00 | Leser-Fax: 0341 24061-66<br />

Leserbriefe auch unter www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />

„Der Umbruch von 1991 in Indien ermöglichte<br />

auch dort das schnelle Entstehen<br />

und Wachsen bis dahin noch gar nicht<br />

existierender Firmen, von denen man<br />

mit Fug und Recht behaupten kann,<br />

dass sie ‚Mittelstand‘ sind. Die Firmen<br />

wurden meist von einzelnen Unternehmern<br />

– sehr oft im gestandenen Alter<br />

- gegründet und haben aufgrund der<br />

neu geschaffenen Rahmenbedingungen<br />

die typischen Mittelstandsattribute in<br />

ihrer ‚DANN‘: Exportorientierung, Innovation<br />

und den festen Vorsatz, die Kontrolle<br />

über das Unternehmen in Familienhand<br />

zu behalten.“<br />

Leon Bleiweiss, Dresden<br />

„Ich schau dir über die Schulter,<br />

Großer“<br />

„Wie immer ein schöner Kalkbrenner-<br />

Artikel. Noch ein Beispiel: Diether Dehm<br />

und Dieter Bohlen haben beide Spaß<br />

am Musikmachen. Aber Dehm hat nach<br />

seinem Millionenhit für Klaus Lage noch<br />

viel lieber Politik gemacht. Er wurde einer<br />

von sechs Bundestagsabgeordneten der<br />

Linken aus Niedersachsen. Er wurde aber<br />

weder Fraktionsvorsitzender, noch Parteichef,<br />

oder Minister.<br />

Bohlen hingegen hat nie eine Minute<br />

verschwendet und sein Ziel nie aus den<br />

Augen gelassen und wurde schließlich<br />

der Pop-Titan überhaupt. Man kann Bohlen<br />

auch den Spaß nicht absprechen an<br />

dem, was er tut. Aber vom Spaß allein ist<br />

er sicher nicht zum Gewinner geworden.“<br />

M.K., Leipzig<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong><br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Impressum<br />

ISSN 1860-501x | 8. Jahrgang<br />

Ausgabe 5/<strong>2012</strong><br />

Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />

Melscher Str. 1, 04299 Leipzig,<br />

Tel. 0341 24061 - 00, Fax 0341 24061 - 66,<br />

info@op-pt.de | www.pt-magazin.de<br />

Das P.T. Magazin ist das offizi elle Maga zin<br />

des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung, eingetragen<br />

im Stiftungsregister des Re gierungs<br />

be zir kes Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />

Geschäftsführer:<br />

Petra Tröger, Dr. Helfried Schmidt<br />

Redaktion:<br />

Dr. Helfried Schmidt (V.i.S.d.P.),<br />

Boris Kunofski<br />

Autoren/Interviewpartner:<br />

Udo Adlmanninger, Ulrich Blum, Ingo<br />

Erdmann, Arnd Joachim Garth, Michael<br />

Gawlik, Joachim Goldberg, Erika Hellmuth,<br />

Matthias Horx, Christian Kalkbrenner,<br />

Rüdiger Knevels, Boris Kunofski, Dunja<br />

Maurer, Melanie Mörtlbauer Uwe Pagel,<br />

Helfried Schmidt, Dagmar Schulze Heuling,<br />

Michael Schlutter, Anne M. Schüller,<br />

Gunnar Sohn, Petra Tröger, Bernd Ulmann<br />

Korrespondenten:<br />

Bernd Schenke (Berlin),<br />

D-ROLF Becker (Halle)<br />

Satz/Layout:<br />

Frank Heinitz<br />

Cover: DAVIN TAYLOR<br />

Markenkommunikation GmbH<br />

Anzeigen:<br />

Petra Tröger (V.i.S.d.P., Anzeigenleitung),<br />

Franziska Steinat, Josephine Kessler<br />

Druck:<br />

Druckerei Vetters GmbH & Co. KG,<br />

Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg<br />

Erscheinungsweise: 6 mal jährlich, Einzelpreis<br />

3 € inkl. 7% MwSt.; Abonnement<br />

16 € inkl. 7% MwSt. sowie inkl. Versand<br />

und Porto für 6 Ausgaben. Unser Magazin<br />

erhalten Sie in unserem Verlag sowie<br />

im Abo und in ausgewählten öffentlichen<br />

Einrichtungen.<br />

Leser-Fax: 0341 24061 - 66<br />

E-Mail: redaktion@op-pt.de<br />

Mehrfachlieferungen auf Anfrage. Konditionen<br />

unter www.pt-magazin.de. Es gilt<br />

die Anzeigenpreisliste Nr. 1/<strong>2012</strong>, gültig<br />

seit 01.12.2011.<br />

© <strong>2012</strong> OPS Netzwerk GmbH. Nachdruck<br />

nur mit schrift licher Genehmigung des<br />

Verlages.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge müssen nicht<br />

die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Der Verlag behält sich vor, Leserzuschriften<br />

bearbeitet zu veröffentlichen. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und für<br />

Anzeigeninhalte übernehmen der Verlag<br />

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