2014-03 | Herbst: TOP Magazin Dortmund
• C.T.C. – MIT FLO2SOUL IM KIKILLUS • Böse Miezekatze – DER JAGUAR F-TYPE R • Gregor Lange – DORTMUNDS NEUER POLIZEIPRÄSIDENT • GROSSER SONDERTEIL: ALLES ZUM DORTMUNDER HERBST
• C.T.C. – MIT FLO2SOUL IM KIKILLUS
• Böse Miezekatze – DER JAGUAR F-TYPE R
• Gregor Lange – DORTMUNDS NEUER POLIZEIPRÄSIDENT
• GROSSER SONDERTEIL: ALLES ZUM DORTMUNDER HERBST
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Gesellschaft<br />
bewusst, dass wir von den hohen Polizeieinsatzzahlen<br />
wegkommen müssen,<br />
die bislang erforderlich waren. Ich<br />
möchte friedliche Spiele, und dass alle<br />
Partner, die dafür Verantwortung tragen,<br />
sprich: der BVB, die Polizei, die<br />
Staatsanwaltschaft, der Oberbürgermeister<br />
und das Gericht, in einer neuen<br />
Allianz zusammenarbeiten. Diese neue<br />
„Allianz für friedliche Fußballerlebnisse“<br />
ist gegründet und aktiviert. Ich<br />
habe hierfür ein Intensivtäterkonzept<br />
erstellt, welches auf genau die Täter<br />
fokussiert, die im Umfeld des Fußballs<br />
häufig mit Straf- und Gewalttaten in<br />
Erscheinung treten und als Rädelsführer<br />
in der gewaltbereiten Fußballszene<br />
fungieren. An die wollen wir herankommen<br />
und entsprechende Strafverfahren<br />
einleiten. Zudem wollen wir die Kommunikation<br />
zur Fanszene beleben. Das ist<br />
mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim<br />
Watzke bereits vereinbart.<br />
Welche weiteren akuten Problemfelder sehen<br />
Sie in <strong>Dortmund</strong>?<br />
Die <strong>Dortmund</strong>er Nordstadt hat deutliche<br />
soziale Probleme, die unsere<br />
Arbeit erschweren. Wir müssen dort<br />
mit nach wie vor hohem Kontrolldruck<br />
aktiv sein. In Zukunft wird es<br />
vor Ort noch mehr Einsätze der Bereitschaftspolizei<br />
geben. Die Einbruchskriminalität<br />
markiert einen weiteren<br />
Schwerpunkt, um den wir uns stärker<br />
kümmern müssen. Aus dem Grund<br />
habe ich bereits intern Personal umgeschichtet.<br />
Wir benötigen eine höhere<br />
Polizeipräsenz an den betreffenden<br />
Tatgelegenheitsorten. Insbesondere in<br />
den dunklen Monaten des Jahres werden<br />
wir unsere Aktionen mit massiver<br />
Polizeipräsenz betreiben. Wir werden<br />
parallel dazu auch unsere Tatort-Spurenauswertung<br />
bis hin zu DNA-Analysen<br />
optimieren. Dafür habe ich bereits<br />
spezielle Ermittlungsteams eingerichtet,<br />
die in einem Kriminalkommissariat<br />
gebündelt sind.<br />
Schließlich häufen sich seit einiger Zeit<br />
Einbrüche und Diebstähle, wie in vielen<br />
Presseberichten zu lesen ist?<br />
Das Thema Einbruchsdiebstahl ist<br />
zweifelsohne ein schwieriges für die<br />
Polizei. Ein Satz hierzu, der für nahezu<br />
sämtiche Polizeibereiche gilt: Wir die<br />
Polizei können nicht jedes Problem<br />
eigenständig lösen. Wir sind immer<br />
dann erfolgreich, wenn wir den Doppelpass<br />
mit der Bevölkerung spielen.<br />
Dafür werden wir gezielt mehr Öffentlichkeitsarbeit<br />
betreiben.<br />
Die neue Fahrradstaffel übernimmt dabei<br />
eine tragende Rolle für eine bessere Kommunikation<br />
mit den Bürgern?<br />
Das ist in der Tat so. Durch die neue<br />
Fahrradstaffel wird die Polizei positiv<br />
wahrgenommen. Sie wird vor Ort zu vielen<br />
Themen häufig angesprochen und<br />
vermittelt dank hoher Professionalität<br />
ein absolutes Sicherheitsgefühl für die<br />
Bürger. Zudem stimmt die Bilanz der<br />
Fahrradstaffel. Das alles ist der Grund<br />
dafür, weshalb sie auch künftig wichtig<br />
ist und personell vielleicht weiter aufgestockt<br />
wird.<br />
Das verlangt nach mehr Personal. Was<br />
planen Sie grundsätzlich hinsichtlich der<br />
künftigen personellen Ressourcen der Polizei<br />
<strong>Dortmund</strong>?<br />
Das Interesse am Polizeiberuf ist erfreulicherweise<br />
nach wie vor hoch. Ab dem<br />
Jahr 2017 rechnen wir aber mit hohen<br />
Pensionierungswellen. Dann werden<br />
sozusagen größere Polizei-Kohorten in<br />
den Ruhestand gehen. Das Land NRW<br />
bildet nach wie vor intensiv aus. Wir<br />
haben die Zusage für landesweit 1.500<br />
neue Kolleginnen und Kollegen pro Einstellungsjahr.<br />
Nichtsdestotrotz werden<br />
wir in die Situation kommen, dass wir<br />
ressourcenschonender alle Aufgaben<br />
leisten müssen.<br />
Das klingt nach Veränderungen?<br />
Ich werde strukturelle Veränderungen<br />
herbeiführen. Zum einen wird immer<br />
wichtiger, dass wir klare Schwerpunkte<br />
für die Behörde definieren. Die Frage<br />
stellt sich, was ist das Entscheidende<br />
für die Sicherheit in der Stadt. Dafür<br />
werde ich personelle Ressourcen bündeln.<br />
Ähnlich wie bei der Fahrradstaffel<br />
werde ich künftig neue Bereiche<br />
zunächst als Pilotversuch ins Leben<br />
rufen, um die Effizienz zu testen. Zudem<br />
werde ich interne Abläufe auf den Prüfstand<br />
stellen und optimieren. Und darüber<br />
hinaus müssen wir künftig direktionsübergreifender<br />
denken und Ressourcen<br />
flexibel einsetzen. Dafür wird<br />
es im <strong>Herbst</strong> eine Strategiekonferenz<br />
mit den Direktionsleitern geben.<br />
Das <strong>TOP</strong> <strong>Magazin</strong> ist ein Lifestyle orientiertes<br />
Heft. Was gehört zu Ihrem Lebensstil?<br />
Mögen Sie Literatur? Welches Buch lesen<br />
Sie aktuell?<br />
Ich lese gelegentlich, wenn die Zeit es<br />
mir erlaubt. Einer meiner Lieblingsschriftsteller<br />
aber ist der Roman autor<br />
Martin Suter. Sein Buch „Der letzte<br />
Weynfeld“ habe ich mit besonderer<br />
Freude gelesen.<br />
Mögen sie Konzerte?<br />
Ja sehr. Ich besuche das Konzerthaus<br />
<strong>Dortmund</strong>, mag klassische Konzerte, und<br />
ich gehe ab und an ins Kino.<br />
Haben Sie einen Lieblingsfilm?<br />
Ja. Ziemlich beste Freunde. Zuletzt hatte<br />
ich sogar Zeit für einen Theaterbesuch.<br />
Ich habe zusammen mit meiner Frau im<br />
Schauspielhaus Bochum das Singspiel<br />
‚Bochum’ mit Liedern von Herbert Grönemeyer<br />
gesehen.<br />
Welches Restaurant in <strong>Dortmund</strong> suchen<br />
Sie gerne auf?<br />
Das verrate ich nicht. Denn ich habe<br />
schon jetzt ein kleines Problem damit,<br />
dass ich vielerorts angesprochen werde.<br />
Meine Restaurantbesuche möchte ich<br />
weiterhin in Ruhe und privat genießen.<br />
Was ich aber sagen kann ist, ich mag<br />
die asiatische, italienische und die spanische<br />
Küche.<br />
Der Job des Polizeipräsidenten verlangt<br />
durchaus nach Fitness. Treiben Sie regelmäßig<br />
Sport?<br />
Ja. Ich fahre gerne Rennrad und gehe<br />
regelmäßig Joggen.<br />
Ihre drei Lieblingsorte in <strong>Dortmund</strong> sind?<br />
Dazu gehört ganz sicher das BVB-<br />
Stadion, womit ich nicht sagen will,<br />
dass ich bei jedem Spiel dabei sein<br />
kann. Ansonsten bin ich wie gesagt<br />
gerne auf dem Fahrrad unterwegs und<br />
im Wald joggen.<br />
Wie lange wollen Sie <strong>Dortmund</strong>s Polizeipräsident<br />
sein. Ihr Vorgänger war nur zwei<br />
Jahre im Amt?<br />
Ich bin sehr gerne <strong>Dortmund</strong>s Polizeipräsident<br />
und sehe dafür keine zeitliche<br />
Begrenzung.<br />
Herr Lange, vielen Dank für das Gespräch.<br />
Das Interview führte Jens Büchling<br />
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