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22. Workshop für experimentelle und klinische Lebertransplantation ...

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Transplantationsmedizin<br />

Organ der Deutschen<br />

Transplantationsgesellschaft<br />

Supplement I-2011<br />

Editor-in-Chief:<br />

Prof. Dr. med. Arno-E. Lison, Bremen<br />

E-Mail: lison@pabst-publishers.com<br />

<strong>22.</strong> <strong>Workshop</strong><br />

für <strong>experimentelle</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>klinische</strong><br />

<strong>Lebertransplantation</strong><br />

<strong>und</strong> Hepatologie<br />

Wilsede, 19. bis 21. Mai 2011<br />

Advisory-Board:<br />

"Wissenschaftlicher Beirat der DTG"<br />

sowie<br />

D. Abendroth, Ulm<br />

Sir R. Calne, Cambridge<br />

J. M. Campistol, Barcelona<br />

M. C. Deng, New York<br />

A. Dösch, Heidelberg<br />

O. Grauhan, Berlin<br />

H. Grosse-Wilde, Essen<br />

H. Haller, Hannover<br />

J. Hauss, Leipzig<br />

U. Heemann, München<br />

U. Hopt, Freiburg<br />

S. A. Hunt, Stanford<br />

K. Ivens, Düsseldorf<br />

J. Klempnauer, Hannover<br />

W. Land, München<br />

J. Lerut, Brüssel<br />

A. S. MacDonald, Halifax<br />

F. Mühlbacher, Wien<br />

P. Neuhaus, Berlin<br />

A. Pascher, Berlin<br />

G. Persijn, Leiden<br />

P. Pisarski, Freiburg<br />

C. Schönemann, Berlin<br />

N. Senninger, Münster<br />

Y. Vanrenterghem, Leuwen<br />

H. Wolters, Münster<br />

F. A. Zantvoort, Bremen<br />

Reihenfolge der Abstracts, geordnet nach<br />

Universitätszugehörigkeit der Präsentatoren<br />

zu den folgenden Unikliniken:<br />

Charité, Campus Virchow Klinikum Berlin,<br />

Seite 3-5<br />

Universitätsklinikum Essen, S. 5-9<br />

Universitätsklinikum Frankfurt a.M.,<br />

Seite 10<br />

Universitätsmedizin Göttingen,<br />

Seite 11-12<br />

Universitätsklinik Graz, Seite 12<br />

Universitätsklinik Halle/Saale, S. 13-14<br />

Universitätsklinik Heidelberg, S. 14-16<br />

Universitätsklinik Jena, Seite 17-19<br />

Universitätsklinik Kiel, Seite 20-23<br />

Universitätsklinikum Leipzig, Seite 24<br />

Klinikum Großhadern, München,<br />

Seite 25<br />

PABST PUBLISHERS<br />

Eichengr<strong>und</strong> 28, D-49525 Lengerich<br />

Tel. ++ 49 (0) 54 84/97234<br />

Fax ++ 49 (0) 54 84/550<br />

E-Mail: pabst.publishers@t-online.de<br />

Internet: www.pabst-publishers.com<br />

Konto-Nr. 709772411<br />

BLZ 26580070<br />

Erscheinungsweise: 4x jährlich, zuzüglich 1<br />

Supplement<br />

Einzelheft: 10,- € Inland, 12,- € Ausland,<br />

inkl. Versand <strong>und</strong> MwSt.<br />

Jahresabonnement: 32,- € Inland, 35,- € Ausland,<br />

inkl. Versand <strong>und</strong> MwSt.<br />

Klinikum rechts der Isar, München,<br />

Seite 25-26<br />

Universitätsklinikum Münster, Seite 26-28<br />

Universitätsklinikum Regensburg,<br />

Seite 28-31<br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation,<br />

Stuttgart, Seite 31<br />

Universitätsklinikum Tübingen,<br />

Seite 31-37<br />

Verzeichnis der Vorsitzenden <strong>und</strong> Referenten,<br />

Seite 39-43<br />

Covered in<br />

EMBASE/Excerpta Medica


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 2<br />

Vorwort<br />

Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Gönner,<br />

wir freuen uns sehr, den <strong>22.</strong> Wilsede <strong>Workshop</strong><br />

von der Uniklinik Tübingen aus zu<br />

gestalten <strong>und</strong> auszurichten.<br />

Diese traditionsreiche, auf den Nachwuchs<br />

fokussierte interdisziplinäre Veranstaltung,<br />

von Rainer Engemann initiiert, ist ein fester<br />

Bestandteil des mitteleuropäischen <strong>Lebertransplantation</strong>sgeschehens<br />

geworden.<br />

Als Schwerpunkte wurden in diesem Jahr<br />

ausgesucht:<br />

– Grenzfälle in der kindlichen <strong>Lebertransplantation</strong><br />

– Perioperatives Management <strong>und</strong> Intensivtherapie<br />

in der MELD-Ära<br />

– Viszeralchirurgie beim lebertransplantierten<br />

Patienten<br />

– „Mein Albtraum – my worst case“<br />

– Alternative Immunsuppression, Immunmodulation<br />

– Kombinierte Leber-Transplantation (außer<br />

Leber/Niere)<br />

Das Meeting steht unter der Schirmherrschaft<br />

der Deutschen Transplantationsgesellschaft,<br />

der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft<br />

Transplantation, der Deutschen<br />

Gesellschaft für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />

<strong>und</strong> der Deutschen Arbeitsgemeinschaft<br />

für Lebererkrankungen. Wie in<br />

jedem Jahr werden entsprechende Fortbildungspunkte<br />

beantragt.<br />

Das Meeting lebt im Wesentlichen von der<br />

zwanglosen anregenden Diskussion in<br />

fre<strong>und</strong>schaftlicher Atmosphäre. In diesem<br />

Sinne möchten wir Sie nach Wilsede einladen<br />

<strong>und</strong> hoffen auf viele interessante Beiträge<br />

aus Ihren Reihen.<br />

Prof. Dr. A. Königsrainer<br />

PD Dr. S. Nadalin


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 3<br />

Abstracts<br />

Multiviszeraltransplantation <strong>und</strong><br />

kombinierte Dünndarm- <strong>und</strong><br />

<strong>Lebertransplantation</strong> an der<br />

Berliner Charité<br />

U. Gerlach 1 , O. Guckelberger 1 ,<br />

U.-F. Pape 2 , P. Neuhaus 1 , A. Pascher 1<br />

1<br />

Abteilung Allgemein-,Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Charité Campus Virchow Klinikum,<br />

Berlin<br />

2<br />

Abteilung für Innere Medizin mit Schwerpunkt<br />

Gastroenterologie <strong>und</strong> Hepatologie, Charité<br />

Campus Virchow Klinikum, Berlin<br />

Einleitung: Patienten mit irreversiblem<br />

intestinalen Versagen <strong>und</strong> fortgeschrittener<br />

TPN-assoziierter cholestatischer Hepatopathie<br />

bedürfen einer kombinierten Leber-<br />

Dünndarmtransplantation (ILTX) oder<br />

Multiviszeraltransplantation (MVTX).<br />

Weitere Indikationen zur MVTx stellen<br />

u.a. kombinierte Organversagen, das „Frozen<br />

Abdomen“, Motilitätsstörungen oder<br />

ein Gardner Syndrom dar.<br />

Methode: Zwischen 06/2000 <strong>und</strong> 06/2010<br />

wurden an der Charité 18 isolierte Dünndarmtransplantationen<br />

(ITX) <strong>und</strong> 9 kombinierte<br />

Transplantationen durchgeführt.<br />

Letztere waren 6 MVTX, 2 modifizierte<br />

MVTX (mMVTX) <strong>und</strong> 1 kombinierte<br />

ILTX (7 Männer <strong>und</strong> 2 Frauen) mit einem<br />

Durchschnittsalter von 35,7 ± 8,4 Jahren.<br />

Die MVTx beinhalteten in 3 Fällen das<br />

rechte Hemicolon <strong>und</strong> die rechte Niere.<br />

Die Gr<strong>und</strong>erkrankungen waren M. Crohn<br />

(n=2), Protein-S-Mangel, kongenitaler<br />

Volvulus, Verkehrsunfall <strong>und</strong> Gardner<br />

Syndrom bei den MVTX-Empfängern, eine<br />

chronisch intestinale Pseudoobstruktion<br />

bei beiden mMVTX <strong>und</strong> eine mesenteriale<br />

Fibromatose bei dem ILTX-Empfänger.<br />

Die vorgestellte Analyse schließt nur Patienten<br />

mit einem post-Tx-Verlauf von<br />

mehr als 6 Monaten ein.<br />

Ergebnis: Die mittlere Wartezeit für eine<br />

kombinierte Transplantation betrug 245 ±<br />

157,3 Tage. Die initiale Immunsuppression<br />

bestand aus Tacrolimus <strong>und</strong> Steroiden mit<br />

einer Induktionstherapie aus Infliximab<br />

<strong>und</strong> Thymoglobulin. Die Erhaltungstherapie<br />

beinhaltete Tacrolimus <strong>und</strong> Sirolimus<br />

bzw. MMF. Die 6-Monats-Überlebensrate<br />

betrug 89%, die 1-Jahres- <strong>und</strong> aktuarische<br />

5-Jahres-Überlebensraten 78%. Todesursachen<br />

waren eine DIC nach MVTX (n=1)<br />

<strong>und</strong> eine PTLD nach mMVTX (n=1). 7 Patienten<br />

verstarben auf der Warteliste an<br />

Sepsis <strong>und</strong> Multiorganversagen (MOF), 4<br />

mussten von der Liste genommen werden<br />

aufgr<strong>und</strong> einer Verschlechterung der<br />

Gr<strong>und</strong>erkrankung (n=2) bzw. Entwicklung<br />

einer Neoplasie (n=2).<br />

Schlussfolgerung: Eine frühzeitige Evaluierung<br />

<strong>und</strong> Listung von Patienten mit kompliziertem<br />

Verlauf eines intestinalen Versagens<br />

sind dringend notwendig, um die<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit vor <strong>und</strong><br />

nach Transplantation zu verbessern.<br />

Salvage Therapy for Refractory<br />

Rejection and Persistence of<br />

Donor-Specific Antibodies after<br />

Intestinal Transplantation Using<br />

the Proteasome Inhibitor<br />

Bortezomib<br />

U. Gerlach 1 , C. Schönemann 2 ,<br />

N. Lachmann 2 , A. Pascher 1<br />

1<br />

Abteilung Allgemein-,Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Charité Campus Virchow Klinikum,<br />

Berlin<br />

2<br />

Institut für Transfusionsmedizin, Charité<br />

Campus Virchow Klinikum, Berlin<br />

Introduction: Antibody-mediated rejection<br />

(AMR) is a major challenge in intestinal<br />

transplantation (ITx) and poorly characterized.<br />

Persisting levels of donor-specific<br />

anti-HLA-antibodies (DSA) constitute<br />

a major risk, especially when appearing<br />

in the first year after transplantation,<br />

but data on therapeutic approaches and<br />

long-term follow up are rare. Additionally,<br />

AMR is less responsive to anti-rejection<br />

treatment, entailing chronic graft-manifestations<br />

and allograft losses.<br />

Methods: Plasmapheresis and rituximab<br />

reduce the concentration of HLA-antibodies,<br />

but are ineffective against antibodyproducing<br />

plasma cells. Bortezomib, a<br />

proteasome-inhibitor, was shown to deplete<br />

antibody-producing plasma cells and<br />

reduce DSA with long-term suppression<br />

after kidney transplantation. We report the<br />

successful treatment with bortezomib in a<br />

patient with refractory rejection associated<br />

with persisting DSA levels after ITX.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 4<br />

Results: On POD 14, DSA-testing revealed<br />

high levels of anti-donor HLA DQ7<br />

and DQ8 antibodies, together with non-donor-specific<br />

antibodies (NDSA), entailing<br />

immediate plasmapheresis. On POD19,<br />

the patient experienced a mild ACR and received<br />

steroid pulse therapy (5x1000mg)<br />

and rituximab (375mg/m2), which decreased<br />

histological rejection signs. However,<br />

inspite of an anti-rejection therapy consisting<br />

of steroids and thymoglobuline, allograft<br />

biopsies continued to display persistent<br />

inflammatory signs, low grade fibrosis,<br />

cryptitis, and increased rate of apoptoses<br />

defined as indeterminate for rejection.<br />

C4d-staining revealed inconclusive results.<br />

Since 3 intervals of plasmapheresis,<br />

high-dose ivIG and 2 applications of rituximab<br />

failed to reduce DSA, bortezomib<br />

was applied as ultima ratio in standard labelled<br />

dosis (4x1.3mg/m2), which was<br />

well tolerated. Within 4 weeks after bortezomib-application,<br />

DSA decreased significantly<br />

and histological signs of rejection<br />

disappeared completely.<br />

Conclusion: We applied bortezomib as a<br />

rescue therapy in a highly endangered patient<br />

with persistent DSA-levels and ongoing<br />

graft injury in the early phase after<br />

ITX. In this setting, the use of bortezomib<br />

as an adjunct agent to plasmapheresis,<br />

ivIG, and rituximab might be a new treatment<br />

option for AMR after ITX.<br />

„Mein Albtraum –<br />

My Worst Case“<br />

G. Puhl 1 , S. Gül 1 , H. Ringe 2 , W. Luck 2 ,<br />

P. Neuhaus 1<br />

1<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie;<br />

2 Klinik für Pädiatrie mit<br />

Schwerpunkt Gastroenterologie <strong>und</strong> Hepatologie,<br />

Charité Campus Virchow-Klinikum, Berlin<br />

Wir berichten über ein 20 Monate altes<br />

männliches Kleinkind, welches nach einer<br />

Pilzmahlzeit ein akutes Leberversagen aus<br />

völliger Ges<strong>und</strong>heit entwickelte. Die highurgency<br />

Meldung zur <strong>Lebertransplantation</strong><br />

erfolgte 8 Tage nach der Pilzexposition bei<br />

mit einem Bilirubin von 11 mg/dl, ALT<br />

1952 U/l, AST 1600 U/l <strong>und</strong> klinisch manifester<br />

Enzephalopathie im Stadium II.<br />

Eine Leber-Lebendtransplantation wurde<br />

aufgr<strong>und</strong> der Zugehörigkeit der engen Familie<br />

zu den Zeugen Jehova abgelehnt. Am<br />

08.06.10 erfolgte die orthotope Transplantation<br />

eines blutgruppenidentischen linkslateralen<br />

Lebersplits. Nach Transplantatreperfusion<br />

zeigten sich ein progredientes<br />

Kreislaufversagen sowie ein Reperfusionsdefizit<br />

des Transplantats mit fleckigem, inhomogenem,<br />

stark geschwollenen Gewebeaspekt<br />

<strong>und</strong> deutlich reduziertem Fluss.<br />

Zur notfallmäßigen Kreislaufstabilisierung<br />

erfolgte die Transplantathepatektomie <strong>und</strong><br />

Anlage eines E/S porto-cavalen Shuntes.<br />

Als Bridging wurde eine kontinuierliche<br />

Eiweiß- <strong>und</strong> High-Flux-Dialyse durchgeführt.<br />

Am achten Tag der anhepatischen<br />

Phase erfolgte die Re-Transplantation eines<br />

links-lateralen Lebersplits in typischer<br />

Technik auf ein cavo-cavales Veneninterponat.<br />

Nach initial komplikationslosen<br />

Verlauf <strong>und</strong> dopplersonografisch nachgewiesenen<br />

physiologischen Flussprofilen<br />

der Transplantatgefäße kam es am fünften<br />

postoperativen Tag zu einer abrupten Verschlechterung<br />

der Transplantatfunktion.<br />

Zugr<strong>und</strong>eliegend zeigte sich eine Pfortaderthrombose,<br />

die erfolgreich thrombektomiert<br />

wurde. Nachfolgend entwickelte<br />

sich bei erhaltener Perfusion ein akutes<br />

Transplantatversagen mit progredienter<br />

Kreislaufkompromittierung, so dass die erneute<br />

HU Listung erfolgte. Erneut musste<br />

eine Transplantatektomie mit Anlage eines<br />

porto-cavalen Shuntes durchgeführt werden.<br />

24 St<strong>und</strong>en später war erneut ein<br />

links-lateraler Lebersplit verfügbar. Da<br />

sich die Pfortader trotz porto-cavalen<br />

Shuntes zum Zeitpunkt der Transplantation<br />

wieder verschlossen zeigte, wurde die<br />

dritte Transplantation mit einer porto-cavalen<br />

Transposition durchgeführt. Mit dem<br />

gut funktionierenden Transplantat erholte<br />

sich das Kind ohne neurologische Defizite.<br />

Das Laparostoma konnte nach Konditionierung<br />

mit einem Vakuumverband<br />

schließlich mit einem Vicryl-Netz, einem<br />

Matriderm-Patch <strong>und</strong> von der Kopfschwarte<br />

entnommenen Haut-Mesh verschlossen<br />

werden. Nach knapp 7-monatigem<br />

Klinikaufenthalt konnte das Kind<br />

schließlich mit einer normwertigen Laborchemie<br />

in die ambulante Betreuung entlassen<br />

werden. Letztendlich konnten keine<br />

wegweisenden Bef<strong>und</strong>e erhoben werden,<br />

die den Verlust der ersten beiden Transplantate<br />

plausibel erklären.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 5<br />

Verlauf von Chronisch<br />

Entzündlichen Darmerkrankungen<br />

nach<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> im<br />

Vergleich zu einer CED-<br />

Kontrollpopulation<br />

A. Yahyazadeh 1 , S. Franz 1 , A. Sturm 2 ,<br />

R. Neuhaus 1 , P. Neuhaus 1 , A. Pascher 1<br />

1<br />

Klinik für Allgemein-,Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Charite Universitätsmedizin<br />

Berlin<br />

2<br />

Medizinische Klinik m.S. Hepatologie <strong>und</strong><br />

Gastroenterologie (einschl. Arbeitsbereich<br />

Stoffwechselerkrankungen), Charite Universitätmedizin<br />

Berlin<br />

Einleitung: Ziel der vorliegenden Studie<br />

war der Vergleich des Krankheitsverlaufs<br />

von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen<br />

(CED) zwischen einer CED-Kontrollpopulation<br />

mit anti-inflammatorischer<br />

Standardtherapie <strong>und</strong> einer CED-Patientenkohorte<br />

unter systemischer immunsuppressiver<br />

Therapie nach <strong>Lebertransplantation</strong>.<br />

Methode: In einer offen kontrollierten<br />

prospektiven zweiarmigen Therapiestudie<br />

mit retrospektiver Datenerhebung wurden<br />

83 Patienten eingeschlossen <strong>und</strong> in 2<br />

Gruppen unterteilt (IS-Gruppe <strong>und</strong> Kontrollgruppe).<br />

IS-Gruppe mit 41 (14 w / 27<br />

m, medianes Alter 38,4 Jahre) vs. Kontrollgruppe<br />

mit 42 (23 w / 19 m, medianes<br />

Alter 37,6 Jahre) Patienten. Der IS-Gruppe<br />

gehörten Patienten an, bei denen überwiegend<br />

eine PSC im Rahmen einer CED eine<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> erforderte <strong>und</strong> die einer<br />

chronischen immunsuppressiven Therapie<br />

mit (Tacrolimus/Ciclosporin A, Mycophenolat<br />

mofetil/Azathioprin, Steroide)<br />

zugeführt wurden. Die Kontrollgruppe bestand<br />

aus Patienten, die sich im Rahmen<br />

ihrer CED einer anti-inflammatorischen<br />

Standardtherapie unterzogen. Über den<br />

Beobachtungszeitraum von max. 14,5 Jahren<br />

(1988 bis 2003) wurden Remissionen<br />

<strong>und</strong> Rezidiverhalten sowie die Inzidenz<br />

maligner Neoplasien in beiden Gruppen<br />

untersucht. Die Datenerhebung erfolgte in<br />

halbjährlichen Intervallen <strong>und</strong> beinhaltete<br />

<strong>klinische</strong>, laborchemische sowie diagnostische<br />

(z.B. Sonographien, Endoskopien,<br />

Biopsien) Informationen. Anhand eines<br />

Patiententagebuches wurden objektive <strong>und</strong><br />

subjektive Daten über individuelle Krankheitsverläufe<br />

akquiriert.<br />

Ergebnis: In der gesamten Beobachtungszeit<br />

wurde in der IS-Gruppe in 342 von<br />

638 Intervallen (53,6%) eine Remission<br />

beobachtet. In der Kontrollgruppe kam es<br />

in 195 von 739 Intervallen (26,4%) zu einer<br />

Remission. Im Logrank Test zeigte<br />

sich zum Beobachtungsende eine signifikant<br />

höhere (p= 0.0295) Anzahl an Remissionen<br />

in der IS-Gruppe (54%) als in der<br />

Kontrollgruppe (33%). Ein stabiles Remissionsverhalten<br />

war nur unter langfristiger<br />

MMF-Therapie nachweisbar (p=0,0001).<br />

In beiden Gruppen konnte dieser Effekt<br />

auch unter langfristiger Azathioprin-Einnahme<br />

nachgewiesen werden (IS-Gruppe<br />

p=0,029, Kontrollgruppe p=0,0140). Rezidive<br />

wurden in insgesamt 243 Intervallen<br />

in der IS-Gruppe <strong>und</strong> in 416 Intervallen in<br />

der Kontrollgruppe erfasst. Die Lebensqualität<br />

wurde in 75% der Intervalle in der<br />

IS-Gruppe als gut bis sehr gut empf<strong>und</strong>en<br />

(368/494). Innerhalb der Kontrollgruppe<br />

lag der Anteil bei 54% (309/572)(Krusker-<br />

Wallis-Test).12 der 83 Patienten erkrankten<br />

an einer Neoplasie (IS Gruppe 8 <strong>und</strong><br />

Kontrolle Gruppe 4).<br />

Schlussfolgerung: Anhand der vorliegenden<br />

Daten kann von einem insgesamt<br />

günstigen Verlauf von CEDs nach <strong>Lebertransplantation</strong><br />

ausgegangen werden. Hinsichtlich<br />

der Remissionsrate <strong>und</strong> Rezidivhäufigkeit<br />

zeichneten sich Vorteile für immunsuppressive<br />

Therapieschemata im Vergleich<br />

zur Standardtherapie ab.<br />

Efficacy, Safety and<br />

Immunosuppressant Adherence<br />

in Stable Liver Transplant<br />

Patients Converted from a<br />

Twice-daily Tacrolimus-based<br />

Regimen to Once-daily<br />

Tacrolimus Extended-release<br />

Formulation<br />

S. Beckebaum 1 , S. Iacob 2 , D. Sweid 1 ,<br />

G. C. Sotiropoulos 1 , F. Saner 1 , G. Kaiser 1 ,<br />

Ch. Klein 1 , S. de Geest 3 , G. Gerken 2 ,<br />

A. Paul 1 , V. Cicinnati 2<br />

1<br />

Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

2<br />

Gastroenterologie <strong>und</strong> Hepatologie, Universitätsklinikum<br />

Essen<br />

3<br />

Institute of Nursing Science, University of Basel,<br />

Switzerland<br />

Aim: To determine the efficacy, safety, and<br />

immunosuppressant adherence in 125 stable<br />

liver transplant (LT) patients converted<br />

from twice-daily tacrolimus (TAC BID) to<br />

once-daily TAC (TAC OD).<br />

Methods: TAC trough levels, laboratory<br />

parameters, metabolic disorders, selected


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 6<br />

patient reported outcomes and adverse<br />

events were assessed.<br />

Results: Mean TAC trough level concentration<br />

was 6.08±2.34 ng/mL at study entry,<br />

decreased to 5.48±2.15 ng/mL<br />

(p=0.016) and 5.50±2.16 ng/mL (p=0.019)<br />

after 1 and 2 weeks, respectively, and tended<br />

to equal the baseline value during further<br />

follow-up. At week 1, TAC concentrations<br />

were lower in 62.4% of patients and<br />

higher in 36.0% as compared to baseline.<br />

Renal and cardiovascular risk factors remained<br />

stable, and no rejection episodes<br />

occurred over 12 months. Adverse events<br />

were consistent with the safety profile<br />

known from previous studies with TAC<br />

BID. Nonadherence measured by the<br />

“Basel Assessment of Adherence Scale to<br />

Immunosuppressives” was evident in<br />

66.4% at study entry and decreased to<br />

30.9% postconversion (p2<br />

years after LT and in those


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 7<br />

sessed by flow cytometry with the “BD<br />

Cytometric Bead Array (CBA) Human<br />

Th1/Th2/Th17 Cytokine Kit”. Student’s t-<br />

test or Mann-Whitney-U-test, when appropriate,<br />

was used for comparing continuous<br />

variables.<br />

Results: There were 36.8% females and<br />

63.2% males with a mean age at LT of<br />

47.1±11.6 years. A significantly increased<br />

serum level of IFN-γ (1.4±0.6 vs<br />

1±0.8pg/mL, p=0.007), TNF-α (1.1±0.4 vs<br />

0.8±0.6pg/mL p=0.02), IL-10 (1.8±0.1 vs<br />

1.3±0.1pg/mL, p=0.001), IL-6 (6.6±1.5 vs<br />

4.1±1.5pg/mL, p=0.0001), IL-4 (1.3±0.6<br />

vs 1±0.8pg/mL, p=0.03), IL-2 (1.7±0.8 vs<br />

1.2±0.9pg/mL, p=0.01) were detected in<br />

the subgroup with ITBL compared to controls.<br />

IL-17 serum concentration and IL-<br />

4/IFN-γ ratio did not differ between the 2<br />

groups. IL-17 serum levels showed a positive<br />

correlation with serum levels of IFN-γ<br />

(r =0.43, p=0.007) and IL-2 (r =0.40,<br />

p=0.01) in patients with ITBL. There was<br />

a significantly higher ratio IL-4/IL-2<br />

(p=0.04), IL-10/IFN-γ (p=0.01) and IL-<br />

10/IL-2 (p=0.006) in the ITBL group compared<br />

to controls. 37.2% of the patients<br />

with ITBL had advanced fibrosis (F3-F4)<br />

compared to 20.4% in the control group. In<br />

the ITBL subgroup, patients with F3-F4<br />

had significantly higher IL-6 levels compared<br />

to patients with F0-F2 (p=0.02).<br />

Conclusion: Inflammatory cytokines and<br />

Th2-cell mediated immunity seem to play<br />

a central role in the pathogenesis of ITBL.<br />

Protocol liver biopsies for severe fibrosis<br />

in ITBL patients should be performed in<br />

patients with increased IL-6 serum levels.<br />

Polymorphisms of Fractalkine<br />

Receptor and Immunologic Risk<br />

Factors for Anastomosis Stenosis<br />

after Liver Transplantation<br />

V. Cicinnati 1 , S. Iacob 1 , G. Wu 1 ,<br />

A. Dechene 1 , M. Metzelder 2 , G. Gerken 1 ,<br />

A. Paul 2 , S. Beckebaum 2<br />

1<br />

Klinik für Gastroenterologie <strong>und</strong> Hepatologie,<br />

Uniklinikum Essen<br />

2<br />

Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

Introduction: Strictures at the site of the<br />

bile duct anastomosis (AS) are major complications<br />

following liver transplantation<br />

(LT) and are thought to result mainly from<br />

surgical technique and/or prolonged ischemia<br />

times. For late AS, others than surgical<br />

factors should be incriminated. Genetic<br />

polymorphisms in chemokine receptors<br />

which mediate leucocytes trafficking<br />

to inflammatory sites, may be associated<br />

with AS occurrence. Aim: To investigate<br />

the role of immunologic and genetic risk<br />

factors for development of AS after LT.<br />

Methods: We prospectively genotyped 3<br />

chemokine receptors (CCR2-V64I, CCR5-<br />

D32, CX3CR1-V249I and T280M) in 137<br />

LT recipients (44 with AS, 93 controls) by<br />

PCR or PCR-restriction fragment length<br />

polymorphism assay. Serum concentration<br />

of chemokines CCL3 and CCL5, as ligands<br />

of CCR5, and CX3CL1 as ligand of<br />

CX3CR1 were measured by enzyme<br />

linked immunosorbent assays.<br />

Results: Median time to AS development<br />

was 6.3 months (range 0.5-191 months).<br />

The following risk factors with immunologic<br />

involvement were identified for AS<br />

occurrence: CX3CR1-249I/I (p=0.02),<br />

acute liver failure as indication for LT<br />

(p=0.03), ABO compatible, non-identical<br />

LT (p=0.005). Independent variables associated<br />

with AS were identified by multivariate<br />

logistic regression analysis:<br />

CX3CR1-249I homozygous allele<br />

(p=0.03), acute liver failure as indication<br />

for LT (p=0.01) and ABO compatible, nonidentical<br />

LT (p=0.03). Serum concentrations<br />

of CCL3, CCL5 and CX3CL1 were<br />

similar between patients with AS and controls.<br />

Conclusion: Proinflammatory and immunologic<br />

factors predispose to AS development.<br />

CX3CR1-249I homozygous allele,<br />

as a promoter of liver fibrosis, was<br />

identified as an independent risk factor for<br />

AS after LT. CCR2 and CCR5 polymorphisms<br />

had no influence in occurrence of<br />

this type of biliary complication.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 8<br />

The Putative Tumor Suppressor<br />

Microrna-101 Negatively<br />

Regulates the Polycomb Group<br />

Protein Enhancer of Zeste<br />

Homolog 2 (EZH2) in Human<br />

Hepatocellular Carcinoma Cells<br />

V. Cicinnati 1 , L. Xu 1 , G. Wu 1 , A. Dechene 1 ,<br />

X. Zhang 2 , M. Lu 2 , S. Iacob 1 , A. Paul 3 ,<br />

G. Gerken 1 , S. Beckebaum 3<br />

1<br />

Klinik für Gastroenterologie <strong>und</strong> Hepatologie,<br />

Uniklinikum Essen<br />

2<br />

Institut für Virologie, Uniklinikum Essen<br />

3<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Uniklinikum Essen<br />

Introduction: It has been reported that micro-ribonucleic<br />

acid (miR)-101was downregulated<br />

in some malignant tumors. Ectopic<br />

expression of miR-101 significantly<br />

inhibits cellular proliferation, migration<br />

and invasion of tumor cells by targeting<br />

polycomb group protein enhancer of zeste<br />

homolog 2 (EZH2). However, the specific<br />

role of miR-101 in human hepatocellular<br />

carcinoma (HCC) remains unclear. The<br />

aim of this study was to investigate the expression<br />

of miR-101 and EZH2 in HCC.<br />

Methods: miR-101and EZH2 expressions<br />

were evaluated in tumor and adjacent nontumor<br />

liver tissues from 12 patients with<br />

HCC <strong>und</strong>ergoing liver resection by the use<br />

of miRNA microarray. In addition, their<br />

expressions were assessed by real-time<br />

quantitative RT-PCR (qRT-PCR) analyses<br />

in six human hepatoma cell lines (HepG2,<br />

Hep3B, Huh7, PLC/PRF5, SNU-182 and<br />

HepaRG). The relationships between miR-<br />

101, EZH2 expressions and patient outcome<br />

were evaluated.<br />

Results: A significant down-regulation of<br />

miR-101 was observed in 83.3% of HCC<br />

tissues and in all of the six HCC cell lines<br />

(compared to human hepatocytes). In contrast,<br />

EZH2 expression was significantly<br />

increased in 91.7% of HCC samples and in<br />

all six cell lines. Moreover, decreased expression<br />

of miR-101 and increased expression<br />

of EZH2 in tumor tissue of patients<br />

were significantly associated with poor<br />

prognosis.<br />

Conclusion: The putative tumor suppressor<br />

miR-101 may negatively regulate its<br />

target EZH2 in HCC, and decreased expression<br />

of miR-101 may contribute to tumor<br />

progression by functional deregulation<br />

of EZH2 activity in HCC.<br />

MELD = Motivationskiller in der<br />

Pflege<br />

S. Flüß<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

Die Entwicklung in der Medizin schreitet<br />

stetig voran, insbesondere technische<br />

Neuerungen halten Einzug auch in den<br />

pflegerischen Alltag. Diese Technisierung<br />

bringt viele Vorteile, allerdings müssen die<br />

Pflegefachkräfte auch einen Großteil ihrer<br />

zeitlichen Ressourcen für ein Auseinandersetzen<br />

mit diesen Neuerungen aufwenden.<br />

Steigende Kosten im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

lassen die personelle Ausstattung auf vielen<br />

Intensivstationen <strong>und</strong> in einer Vielzahl<br />

der Deutschen Kliniken schrumpfen. Immer<br />

weniger Pflegefachkräfte werden mit<br />

immer komplexeren Aufgaben konfrontiert,<br />

was wiederum von den Pflegenden<br />

als zusätzlicher Stressfaktor zu dem ohnehin<br />

sehr stressigen Alltag gesehen wird.<br />

Der Pflegeberuf, insbesondere der des Intensivpflegenden,<br />

ist eine sehr anspruchsvolle<br />

Tätigkeit, welche die Pflegenden<br />

psychisch, physisch <strong>und</strong> medizinisch fordert.<br />

Intensivstationen werden mit ihrer komplexen<br />

Technik, der ständigen Konfrontation<br />

mit schwerstkranken Patienten, mit<br />

Tod, Leid <strong>und</strong> Trauer als sehr stressbehaftete<br />

Arbeitsumgebungen gesehen.<br />

Für Intensivpflegekräfte bedeutet der tägliche<br />

Umgang mit schwerstkranken Patienten<br />

eine enorme Belastung.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser Faktoren soll<br />

gezeigt werden, wie Patienten mit einem<br />

hohen MELD Score viele der eingangs genannten<br />

Problematiken widerspiegeln. Für<br />

Pflegekräfte bedeuten Patienten mit einen<br />

hohen MELD Score zumeist einen hohen<br />

pflegerischen <strong>und</strong> medizinischen Versorgungsaufwand.<br />

Alle Faktoren für ein Burnout Syndrom,<br />

psycho(somatische) Beschwerden <strong>und</strong><br />

ethische Bedenken sind bei diesen Patienten<br />

vorhanden.<br />

Aber auch Möglichkeiten zur Prävention<br />

werden in dem Vortrag berücksichtigt <strong>und</strong><br />

genannt, damit Patienten mit hohem<br />

MELD nicht zum Motivationskiller für<br />

Pflegende werden.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 9<br />

Organspenderpotential an<br />

deutschen Universitätskliniken<br />

nicht ausgeschöpft<br />

C. Kirchner 1 , S. Radünz 1 , M. Heuer 1 ,<br />

N. Frühauf 2 , A. Paul 1 , G. Kaiser 1<br />

1<br />

Klinik für Allgemein-,Viszeral- u. Transplantationschirurgie,<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

2<br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Die Anzahl potentieller Organspender<br />

erscheint deutlich höher als die<br />

Anzahl der realisierten Organspender, gerade<br />

auch an den Universitätskliniken. In<br />

einer amerikanischen Analyse aus dem<br />

NEJM zeigte sich ab einer Bettenkapazität<br />

>350 Betten ein durchschnittliches Potential<br />

von 0.015 Organspendern/Bett. Insbesondere<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass die<br />

Universitätskliniken als Transplantationszentren<br />

für andere Krankenhäuser eine<br />

Vorbildfunktion bezüglich der Organspendeaktivitäten<br />

haben, soll diese Untersuchung<br />

den Handlungsbedarf darstellen.<br />

Methodik: Anhand der im Internet zur<br />

Verfügung gestellten Qualitätsberichte<br />

wurde zunächst die Anzahl an Planbetten<br />

der 38 Universitätskliniken ermittelt. Die<br />

Multiplikation der Zahl der Betten mit<br />

dem Faktor 0.015 ergab das vermutete Organspenderpotential<br />

an einer Klinik. Im<br />

Folgenden wurde auf Basis dieser Daten<br />

das Organspenderpotential an deutschen<br />

Universitätskliniken errechnet <strong>und</strong> in Zusammenhang<br />

mit den tatsächlich realisierten<br />

Organspenden betrachtet.<br />

Ergebnisse: Im Jahr 2010 wurden in<br />

Deutschland an den Universitätskliniken<br />

insgesamt 397 Organspenden realisiert.<br />

Bei einer Anzahl von insgesamt 46240<br />

Betten entspricht dies b<strong>und</strong>esweit einer<br />

Anzahl von 0.008 Spendern/Bett der Universitätskliniken.<br />

Verglichen mit dem errechneten<br />

Potential von 694 Organspendern<br />

an allen deutschen Universitätskliniken<br />

zeigt sich eine Nutzung der potentiellen<br />

Ressourcen von nur 57%. Betrachtet<br />

man das Verhältnis von Organspenderpotential<br />

zur Anzahl tatsächlich realisierter<br />

Organspender, lässt sich eine extrem große<br />

Variationsbreite der Ergebnisse zwischen<br />

den Universitätskliniken erkennen: So<br />

wird an deutschen Universitätskliniken das<br />

Potential an Organspendern zu 9% - 128%<br />

ausgeschöpft basierend auf einer Anzahl<br />

von 1-20 Organspendern pro Universitätsklinik.<br />

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse legen<br />

nahe, dass die Zahl der Organspender an<br />

Universitätskliniken in Deutschland deutlich<br />

gesteigert werden können. Einzelne<br />

Kliniken scheinen mehr Schwierigkeiten<br />

bei der Umsetzung von Organspenden zu<br />

haben als andere. Die aktuellen Veränderungen<br />

der Organisationsstrukturen mit<br />

flächendeckender Einführung von Transplantationsbeauftragten<br />

<strong>und</strong> Inhousekoordinatoren<br />

lassen auf eine Steigerung der<br />

Organspenderzahlen hoffen.<br />

Literatur:<br />

1. et al., N Engl J Med Aug 2003; 349: 667-74<br />

Tracheale Aspergillose nach<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> –<br />

eine seltene, schwerwiegende<br />

Komplikation<br />

S. Radünz, G. Kaiser, C. Kirchner,<br />

J. Treckmann, A. Paul, F. Saner<br />

Klinik für Allg.-, Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

Einleitung: Die invasive Aspergillose ist<br />

eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation<br />

nach <strong>Lebertransplantation</strong>.<br />

Methode: Wir präsentieren hier den Fall<br />

einer 47-jährigen Patientin mit persistierendem<br />

trockenen Reizhusten 40 Tage<br />

nach <strong>Lebertransplantation</strong> bei acute-onchronic<br />

Leberversagen auf dem Boden einer<br />

chronischen Hepatitis B <strong>und</strong> einer Autoimmunhepatitis<br />

(MELD Score 32). Die<br />

Immunsuppression bestand aus einer Dreifachkombination<br />

mit Tacrolimus 0,1<br />

mg/kg KG (Ziel-Talspiegel 8-10 ng/mL),<br />

Prednison 20 mg (schrittweise Reduktion<br />

über 6 Wochen) <strong>und</strong> Mycophenolat mofetil<br />

1 g zweimal täglich. Als CMV-Prophylaxe<br />

erhielt die Patientin Valgancyclovir<br />

450 mg.<br />

Ergebnis: Nach kompliziertem postoperativen<br />

Verlauf mit Retransplantation aufgr<strong>und</strong><br />

einer primären Nichtfunktion, dialysepflichtigem<br />

akuten Nierenversagen <strong>und</strong><br />

Punktionstracheotomie bei Langzeitbeatmung<br />

konnte die Patientin 16 Tage nach<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> in reduziertem Allgemeinzustand<br />

auf die Normalstation übernommen<br />

werden. Auffällig im weiteren<br />

Verlauf war ein persistierender trockener<br />

Husten. Klinisch <strong>und</strong> konventionell radiologisch<br />

bestanden keine Auffälligkeiten.<br />

Die Verdachtsdiagnose lautete milde Laryngitis.<br />

Bei akuter respiratorischer Insuffizienz<br />

55 Tage nach <strong>Lebertransplantation</strong><br />

erfolgte eine Computertomographie des<br />

Thorax, die eine Trachealstenose nachwies.<br />

In der Bronchoskopie zeigten sich<br />

ausgedehnte weißliche Beläge. Es wurde<br />

Aspergillus fumigatus isoliert <strong>und</strong> die Di-


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 10<br />

agnose tracheale Aspergillose gestellt. Eine<br />

Therapie mit Voriconazol 200 mg zweimal<br />

täglich, adaptiert nach einem Talspiegel<br />

von 1-4 mg/L, wurde begonnen. Die<br />

Tacrolimus-Dosierung wurde aufgr<strong>und</strong> der<br />

Interaktion entsprechend adaptiert. Der<br />

persistierende trockene Husten verschwand<br />

<strong>und</strong> eine Kontroll-Bronchoskopie<br />

war zunächst unauffällig. 71 Tage nach<br />

Transplantation musste bei inspiratorischem<br />

Stridor erneut eine Bronchoskopie<br />

erfolgen. Zur weiteren Therapie wurde nun<br />

ein Trachealstent eingesetzt, der nach 3<br />

Monaten wieder entfernt werden konnte.<br />

Schlussfolgerung: Ein Jahr nach <strong>Lebertransplantation</strong><br />

befindet sich die Patientin<br />

in gutem Allgemeinzustand in unserer ambulanten<br />

Nachsorge.<br />

Intraoperative Death due to<br />

Cardiac Arrest by Fat Emboli<br />

During Liver Transplantation<br />

M. A. Juratli, M. Natour, J. Liese, M. Veit,<br />

F. Ulrich, W. O. Bechstein, C. Mönch<br />

Universitätsklinikum Frankfurt a.M.<br />

Introduction: Liver Transplantation<br />

(LTX) became widely used for treating end<br />

stage liver disease. We describe a case of<br />

fatal intraoperative cardiac arrest due to fat<br />

embolism.<br />

Case Presentation: In January 2008, a 60<br />

years old male was admitted to liver transplantation.<br />

The indication was alcoholic<br />

liver cirrhosis (MELD 14), with a Hepatocellular<br />

carcinoma (HCC) within the Milan<br />

criteria. Transarterial chemoembolization<br />

of the tumor had been performed as<br />

bridging prior to the operation.<br />

The donor was 70 years old male of 180<br />

cm height, 105 Kg body weight, blood type<br />

A positive, CMV IgG Positive and had<br />

been with unremarkable medical history.<br />

The cause of death was spontaneous intracranial<br />

bleeding. The donor showed a micro-vesicular<br />

fatty degeneration of 30% as<br />

well as a macro-vesicular fatty degeneration<br />

of 20%. The operation was performed<br />

in piggy-back technique. Warm ischemia<br />

time was 45 minutes and the cold ischemia<br />

time was 8 hours and 50 minutes.<br />

After the anastomosis was completed, simultaneous<br />

reperfusion phase followed.<br />

The reperfusion flow was low, initial<br />

function of the liver was reduced and the<br />

color of the liver after reperfusion was<br />

marbled. The consistency of the liver was<br />

tense. 30 min after reperfusion, the oxygen<br />

saturation deteriorated, bradycardia was<br />

observed and the blood pressure dropped.<br />

Resuscitation began immediately. After 60<br />

minutes of resuscitation the patient died<br />

without a chance of establishing cardiac<br />

function.<br />

The cause of the patient’s death was<br />

unclear during the operation. The autopsy<br />

performed afterwards showed fat emboli<br />

in the hepatic veins, the inferior vena cava<br />

and the pulmonary arteries of unknown<br />

origin.<br />

Discussion: Fat embolism is a rare cause<br />

of death during liver transplantation. This<br />

can occur because of released tissue fat<br />

and/or as precipitated plasma fat, for<br />

example, after pelvic fractures with bone<br />

marrow involvement, during major orthopedic<br />

procedures such as implantation of<br />

prostheses in large joints, soft tissue bruising,<br />

burns, electrocution injury or injection<br />

of oil-containing products in the bloodstream.<br />

Even though fat embolism in steatotic<br />

grafts has been described previously (1), to<br />

our knowledge this is the first case of intraoperative<br />

fat embolism during liver transplantation<br />

leading to immediate cardiac arrest.<br />

Kardiopulmonale Dynamik der<br />

<strong>Lebertransplantation</strong><br />

P. Rosenberger<br />

Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin<br />

<strong>und</strong> Schmerztherapie, Universitätsklinikum<br />

Frankfurt a.M.<br />

Patienten, die sich zu einer <strong>Lebertransplantation</strong><br />

vorstellen, weisen oft eine Reihe<br />

kardiopulmonaler Störungen auf. So ist<br />

die Atemfunktion dieser Patienten mechanisch<br />

beeinträchtigt, die pulmonale Zirkulation<br />

zeichnet sich durch einen hohen intrapulmonalen<br />

Shuntanteil aus <strong>und</strong> es besteht<br />

häufig eine fixierte pulmonalarterielle<br />

Hypertension. Die kardiale Ausgangssituation<br />

dieser Patienten ist durch einen geringen<br />

systemisch-vaskulären Widerstand,<br />

eine hyperdyname Kreislaufsituation <strong>und</strong><br />

eine erhöhte Belastung des rechten Herzens<br />

gekennzeichnet. Da eine <strong>Lebertransplantation</strong><br />

eine außerordentliche Belastung<br />

für diese Patienten darstellt, ist eine genaue<br />

Abklärung der kardiopulmonalen Reserve<br />

präoperativ unabdingbar. Intraoperativ<br />

muss dann die Therapie kardiopulmonaler<br />

Veränderungen dem Stadium der Le-


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 11<br />

bertransplantation Rechnung tragen. So<br />

sind die Anforderungen an das kardiale<br />

System in der Anfangsphase der Transplantation<br />

meist durch einen Blutverlust<br />

bedingt. In der anhepatischen Phase<br />

kommt es dann meist durch eine Reduktion<br />

der Vorlast zu einem Abfall des Herzzeitvolumens,<br />

einem Anstieg des systemisch-<br />

<strong>und</strong> pulmonal-vaskulären Widerstandes<br />

<strong>und</strong> einer Tachykardie. Nach Freigabe<br />

der Anastomosen kommt es dann<br />

während der Reperfusionsphase zur einer<br />

starken Beanspruchung der kardiopulmonalen<br />

Reserve. Durch das Einschwemmen<br />

vasoaktiver Mediatoren in die Zirkulation<br />

kann es zu einer prof<strong>und</strong>en Hypertension<br />

bei gleichzeitiger Rechtsherzbelastung<br />

kommen. Damit verb<strong>und</strong>en treten häufig<br />

eine Hyperkaliämie, eine Azidose <strong>und</strong> unterschiedlichste<br />

Arrhythmien auf. Beachtet<br />

werden muss außerdem die Gefahr thromboembolischer<br />

Komplikationen, die zu einem<br />

kardiovaskulären Kollaps führen können.<br />

Die abschließende Phase der <strong>Lebertransplantation</strong><br />

findet meist bei hämodynamischer<br />

Stabilität statt. In dem Übersichtsvortrag<br />

wird die kardiopulmonale Dynamik<br />

der <strong>Lebertransplantation</strong> unter Berücksichtigung<br />

der Möglichkeiten des Monitorings,<br />

kardiopulmonaler Therapieoptionen<br />

<strong>und</strong> der zugehörigen Volumentherapie<br />

vorgestellt.<br />

Schwere Infektion bei Patienten<br />

mit chronischer Leberinsuffizienz:<br />

Kontraindikation für<br />

eine <strong>Lebertransplantation</strong>?<br />

W. Abu-Ajaj 1 , A. Goralczyk 1 , Th. Lorf 1 ,<br />

Th. Alghamdi 1 , G. Ramadori 2 , A. Obed 1<br />

1<br />

Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie, Universitätsmedizin<br />

Göttingen<br />

2<br />

Gastroenterologie, Universitätsmedizin Göttingen<br />

Einleitung: Patienten mit chronischer Leberinsuffizienz<br />

haben infolge einer Immunschäche<br />

ein erhöhtes Risiko, eine akute<br />

schwere Infektion zu entwickeln <strong>und</strong> daran<br />

zu versterben. Bisher wurden Patienten<br />

mit chronischer Leberinsuffizienz sowie<br />

mit schwerer Infektion nicht für eine <strong>Lebertransplantation</strong><br />

in Betracht gezogen wegen<br />

der erhöhten postoperativen Morbidität<br />

<strong>und</strong> Mortalität aufgr<strong>und</strong> der notwendigen<br />

Immunsuppression. Jedoch haben gerade<br />

solche Patienten einen hohen MELD<br />

<strong>und</strong> könnten auch hinsichtlich einer Infektion<br />

von einer Transplantation profitieren.<br />

Methode: Nach definierten Kriterien<br />

wählten wir im Jahr 2010 prospektiv Patienten<br />

von der Warteliste zur <strong>Lebertransplantation</strong><br />

aus, welche trotz einer schweren<br />

Infektion eine Transplantation erhielten.<br />

Vor <strong>und</strong> nach Transplantation erhielten<br />

diese Patienten eine definierte, zielgerichtete<br />

Therapie. Erhobene Daten wurden<br />

prospektiv dokumentiert <strong>und</strong> in eine Studiendatenbank<br />

übertragen.<br />

Ergebnis: Fünf Patienten mit schwerer<br />

Pneumonie erfüllten die Kriterien <strong>und</strong><br />

konnten eingeschlossen werden. Alle Patienten<br />

erfüllten ebenso die Kriterien eines<br />

septischen Schocks, hatten einen MELD-<br />

Score von 27-40 <strong>und</strong> SAPS II-Score von<br />

25-63. Nach aggressiver, multimodaler<br />

Therapie wurde die LTx durchgeführt. Bei<br />

allen fünf Patienten kam es rasch zu einer<br />

<strong>klinische</strong>n, radiologischen <strong>und</strong> laborchemischen<br />

Regredienz der Infektion. Ebenso<br />

hatten alle Patienten eine gute Transplantat-Funktion<br />

<strong>und</strong> nur ein Patient starb im<br />

Langzeitverlauf an einer CMV-Infektion.<br />

Schlussfolgerung: Eine Infektion beim<br />

Patienten mit chronischer Leberinsuffizienz<br />

ist nur bedingt eine Kontraindikation<br />

zur Transplantation. Nach Selektion <strong>und</strong><br />

zielgerichteter Therapie kann ein gutes Ergebnis<br />

erreicht werden. In Zeiten des<br />

MELD können (oder sollten) also auch<br />

diese Patienten einer Transplantation zugeführt<br />

werden.<br />

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Il28B bei chronisch HCVinfizierten<br />

Patienten nach<br />

Behandlung mit pegyliertem<br />

Interferon-alpha <strong>und</strong> Ribavirin:<br />

eine retrospektive Studie<br />

A. Amanzada, F. Moriconi, A. Lindhorst,<br />

S. Mihm, G. Ramadori<br />

Abteilung Gastroenterologie <strong>und</strong> Endokrinologie,<br />

Universitätsmedizin Göttingen<br />

Einleitung: Die empfohlene Behandlung<br />

für die chronische HCV-Infektion besteht<br />

aus pegyliertem Interferon-alpha <strong>und</strong> Ribavirin.<br />

Es ist bekannt, dass die Mehrheit<br />

der Patienten mit einer HCV-Genotyp-1-<br />

Infektion nicht durch diese Behandlung<br />

geheilt werden können. Nach <strong>Lebertransplantation</strong><br />

entwickeln durchschnittlich 20-<br />

30% der Patienten binnen 5 Jahren erneut<br />

eine Leberzirrhose. Die medikamentöse<br />

Behandlung nach <strong>Lebertransplantation</strong> ist<br />

mit starken Nebenwirkungen behaftet. Vor<br />

kurzem konnte gezeigt werden, dass ein<br />

bestimmter Polymorphismus im IL28B-<br />

Gen als Prädiktor für einen Therapieerfolg<br />

dienen kann.<br />

Methoden: Retrospektive Analyse der<br />

Krankheitsverläufe von 65 Patienten mit<br />

chronischer HCV-Infektion nach IL28B-<br />

Genotypisierung.<br />

Ergebnisse: Wir haben 65 behandelte Patienten<br />

mit pegyliertem Interferon-alpha<br />

<strong>und</strong> Ribavirin bei chron. HCV-Infektion<br />

unterschiedlicher Genotypen auf IL28B-<br />

Genotyp getestet. Durchschnittsalter der<br />

Patienten war 47,6 Jahre. 4,6% hatten eine<br />

HBV- <strong>und</strong> 3,1% eine HIV-Co-Infektion.<br />

Bei 40% der Patienten lag der IL28B-Genotyp<br />

CC vor, bei 50,8% der Genotyp CT<br />

<strong>und</strong> bei 9,2% der Genotyp TT. 67,7% besaßen<br />

den HCV-Genotyp 1, 10,8% den<br />

HCV-Genotyp 2 <strong>und</strong> 21,5% den HCV-Genotyp<br />

3. Bei 59,9% aller Patienten konnte<br />

eine anhaltende virologische Response<br />

(SVR) nachgewiesen werden. Patienten<br />

mit HCV-Genotyp 1 zeigten zu 43,2% eine<br />

SVR: Davon besaßen 53% den IL28B-Genotyp<br />

CC <strong>und</strong> 47% den Genotyp CT. Bei<br />

56,8% der HCV-Genotyp-1-Patienten war<br />

eine Persistenz (NR) nachweisbar: Davon<br />

besaßen 24% den IL28B-Genotyp CC,<br />

60% den Genotyp CT <strong>und</strong> 16% den Genotyp<br />

TT. Bei allen Patienten mit HCV-Genotyp<br />

2 konnte eine SVR beobachtet werden:<br />

Davon hatten 57,1% den IL28B-Genotyp<br />

CC <strong>und</strong> 42,9% den Genotyp CT.<br />

85% der Patienten mit HCV-Genotyp 3<br />

zeigten eine SVR: Davon besaßen 36,4%<br />

den IL28B-Genotyp CC <strong>und</strong> 63,6% den<br />

Genotyp CT. HCV-Genotyp-3-Patienten<br />

mit NR hatten zu 66,7% den IL28B-Genotyp<br />

CC <strong>und</strong> zu 33,3% den Genotyp TT.<br />

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen,<br />

dass chronisch HCV-Genotyp-1-infizierte<br />

Patienten mit IL28B-CC-Genotyp<br />

von einer möglichen Triple-Therapie (Interferon-alpha,<br />

Ribavirin <strong>und</strong> Proteaseinhibitor)<br />

nicht ausgeschlossen werden dürfen,<br />

entgegen der bisherigen Annahme (Ge<br />

et al. 2009, Nature). Dies dürfte auch für<br />

HCV-Patienten nach <strong>Lebertransplantation</strong><br />

gelten.<br />

Combined Liver-kidney<br />

Transplantation following Heart<br />

Transplantation: A Case Report<br />

D. Kniepeiss<br />

Transplantationschirurgie, Universitätsklinik<br />

für Chirurgie, Graz, Österreich<br />

Introduction: A 58 year old male patient<br />

was grafted with a heart due to congestive<br />

heart failure 09/09.<br />

Methods: After prolonged ICU stay with<br />

ECMO therapy and a reconstruction of the<br />

tricuspid valve due to a rupture the patient<br />

acquired an ESBL based pneumonia and<br />

so antibiotic/antimycotic treatment was<br />

administered. Additionally the patient suffered<br />

from severe cytomegaly viral infection<br />

which was treated with ganciclovir.<br />

The combination of the administered substances<br />

led to dialysis dependent renal insufficiency<br />

and resulted in liver failure.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 13<br />

Results: After his recovery from the infection<br />

no amelioration of his liver or kidney<br />

function was observed. A liver biopsy<br />

proved the suspicion of secondary sclerosing<br />

cholangitis (SSC) with elevated levels<br />

of serum bilirubine up to 24.54 mg/dL.<br />

Therefore the patient was listed for liver<br />

and renal transplantation and transplanted<br />

in 03/10. The combined kidney and liver<br />

transplantation after heart transplantation<br />

was successful. The patient’s post operative<br />

course was uneventful and he was finally<br />

dismissed 250 days after his first<br />

transplantation well and fully recovered.<br />

Until now no signs for rejection of the<br />

heart, liver or kidney were observed. SSC<br />

is a rare complication after prolonged ICU<br />

treatment and is associated with rapid progressive<br />

liver cirrhosis, whereas the <strong>und</strong>erlying<br />

mechanism remains unknown. A<br />

possible association between the onset of<br />

SSC and massive antibiotic and antimycotic<br />

treatment is assumed.<br />

Conclusion: This case represents a clear<br />

rarity up to curiosity but does state how excellent<br />

abdominal transplantation can be<br />

performed following thoracic transplant<br />

treatment.<br />

Immunsuppressive Strategien<br />

nach allogener Hepatozytentransplantation<br />

im Rattenmodell<br />

S. Brückner, P. Stock, M. Dollinger,<br />

M. Hempel, B. Christ<br />

KIM I - AG Molekulare Hepatologie, Universitätsklinikum<br />

Halle/Saale<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Nach Etablierung <strong>und</strong> Charakterisierung<br />

eines allogenen Hepatozytentransplantationsmodells<br />

sollten verschiedene<br />

Immunsupressiva mit unterschiedlichen<br />

Wirkungsmechanismen getestet<br />

werden, die Abstoßung allogen<br />

transplantierter Hepatozyten zu vermindern.<br />

Der Calcineurininhibitor Cyclosporin<br />

A, der die Aktivierung von T-Zellen<br />

hemmt, sowie Mycophenolat, welches inhibitorisch<br />

auf die Proliferation von T- <strong>und</strong><br />

B-Zellen wirkt <strong>und</strong> das pleiotrop wirkende<br />

Prednisolon wurden miteinander verglichen.<br />

Methoden: Donorhepatozyten aus Dark<br />

Agouti-Ratten wurden in DPPIV-/-F344<br />

Fischer-Empfängerratten transplantiert.<br />

Die Spenderhepatozyten wurden in der<br />

Empfängerleber nach Transplantation<br />

durch einen enzymatischen DPPIV-Nachweis<br />

auf Gefrierschnitten detektiert.<br />

Ergebnisse: Bis zum fünften Tag nach<br />

Hepatozytentransplantation waren auch im<br />

allogenen Modell noch Donorhepatozyten<br />

nachweisbar. 3 Wochen nach der Transplantation<br />

waren nach erfolgter Abstoßungsreaktion<br />

keine Spenderhepatozyten<br />

mehr im Empfängerparenchym vorhanden.Die<br />

Abstoßung der allogenen Hepatozyten<br />

konnte 3 Wochen nach der Transplantation<br />

sowohl durch Behandlung der<br />

Empfängertiere mit Mycophenolat als<br />

auch mit Prednisolon oder Cyclosporin A<br />

vermindert werden. Allerdings war nach<br />

Behandlung der Empfängertiere mit Cyclosporin<br />

die Repopularisierung durch allogene<br />

Hepatozyten signifikant höher als<br />

in den mit Prednisolon oder Mycophenolat<br />

behandelten Empfängertieren.<br />

Schlussfolgerung: Da Cyclosporin A die<br />

Proliferationsfähigkeit der Donorhepatozyten<br />

nicht beeinträchtigte, ist nach allogener<br />

Hepatozytentransplantation die Behandlung<br />

der Empfängertiere mit Cyclosporin<br />

A der Behandlung mit Prednisolon<br />

oder Mycophenolat vorzuziehen.<br />

Ausblick: Perspektivisch wird in unserer<br />

Arbeitsgruppe die mögliche Modulation<br />

der Abstoßungsreaktion nach Hepatozytentransplantation<br />

durch mesenchymale<br />

Stammzellen getestet, deren pro-proliferativen<br />

<strong>und</strong> immunmodulatorischen Eigenschaften<br />

in der Literatur beschrieben sind.<br />

Anti-inflammatorische<br />

Eigenschaften von hepatozytär<br />

differenzierten humanen<br />

mesenchymalen Stammzellen bei<br />

NASH im Mausmodell<br />

S. Pelz, P. Stock, S. Brückner, M. Hempel,<br />

B. Christ<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Innere Medizin I -<br />

Molekulare Hepatologie, Universitätsklinikum<br />

Halle/Saale<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Die Pathogenese der nichtalkoholischen<br />

Steatohepatitis (NASH)<br />

wird durch eine starke Entzündung <strong>und</strong> eine<br />

zunehmende Fibrosierung der Leber<br />

charakterisiert. Ziel der Arbeit war es den<br />

Einfluss von hepatozytär differenzierten<br />

mesenchymalen Stammzellen auf die akute<br />

Entzündung zu untersuchen.<br />

Methoden: Pfp/Rag2-/- Mäuse wurden für<br />

5 Wochen mit einer Methionin-Cholinfreien<br />

(MCD) Diät gefüttert. Mesenchymale<br />

Stammzellen (MSC) wurden aus humanem<br />

Knochenmark isoliert, zu hepato-


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 14<br />

zytären Zellen differenziert <strong>und</strong> 1,5x10 6<br />

Zellen über die Milz in die Leber transplantiert.<br />

Die Mäuse erhielten die MCD-<br />

Diät bis zur Organentnahme. Der histologische<br />

Nachweis der transplantierten Zellen<br />

erfolgte mittels HepPar1-Färbung nach<br />

1 Woche. Das Akut-Phase-Protein Serumamyloid<br />

A (SAA) <strong>und</strong> dessen Mediator<br />

TNF-alpha wurden mittels semi-quantitativer<br />

RT-PCR bestimmt.<br />

Ergebnisse: Nach 5 Wochen MCD-Diät<br />

kam es zu einer signifikant erhöhten Expression<br />

von SAA <strong>und</strong> TNF-alpha in den<br />

Mauslebern. 1 Woche nach der Transplantation<br />

konnten transplantierte humane Zellen<br />

in der Mausleber histologisch nachgewiesen<br />

werden. Die TNF-alpha Genexpression<br />

war 1 Woche nach der Transplantation<br />

signifikant erniedrigt, während für<br />

die Expression von SAA 1 Woche nach der<br />

Transplantation noch keine signifikanten<br />

Unterschiede gezeigt werden konnten.<br />

Schlussfolgerung: In der Leber persistierende<br />

hepatozytär differenzierte mesenchymale<br />

Stammzellen scheinen durch ihre<br />

anti-inflammatorischen Eigenschaften<br />

nach Transplantation bei NASH zur Verbesserung<br />

der Entzündung beizutragen.<br />

Attenuation of the Inflammatory<br />

Response after Acetaminopheninduced<br />

Injury by Human<br />

Mesenchymal Stem Cell-derived<br />

Hepatocytes<br />

P. Stock, S. Ebensing, M. Hempel,<br />

M. M. Dollinger, B. Christ<br />

Klinik für Innere Medizin 1- Molekulare Hepatologie,<br />

Universitätsklinikum Halle<br />

Introduction: Mesenchymal stem cells<br />

from human bone marrow (hMSC) have<br />

the potential to differentiate into hepatocyte-like<br />

cells in vitro and continue to<br />

maintain important hepatocyte functions in<br />

vivo after transplantation into host mouse<br />

livers.<br />

Methods: Here, hMSC were differentiated<br />

to hepatocyte-like cells in vitro (hMSC-<br />

HC) and transplanted into livers of immunodeficient<br />

Pfp/Rag2-/- mice treated<br />

with a sublethal dose of acetaminophen<br />

(APAP) to induce acute liver injury. APAP<br />

induced a time- and dose-dependent damage<br />

of perivenous areas of the liver lobule.<br />

Serum levels of AST increased to similar<br />

levels irrespective of hMSC-HC being<br />

transplanted or not.<br />

Results: Yet, hMSC-HC were fo<strong>und</strong> in the<br />

damaged perivenous areas of the liver lobules<br />

short-term preventing apoptosis and<br />

thus gross destruction of the organ. Disturbance<br />

of metabolic and secretory protein<br />

expression was lower in the livers receiving<br />

hMSC-HC. 7 weeks after APAP treatment,<br />

hepatic injury had completely recovered<br />

in groups both, with or without hM-<br />

SC-HC. Clusters of transplanted cells appeared<br />

predominantly in the periportal<br />

portion of the liver lobule and secreted human<br />

albumin featuring a prominent quality<br />

of differentiated hepatocytes.<br />

Conclusion: They hence may serve as a<br />

novel source of hepatocyte-like cells suitable<br />

for cell therapy of acute liver diseases.<br />

NFAT (Nuclear Factor of<br />

Activated T-cells) –<br />

Aktivität bei lebertransplantierten<br />

Kindern<br />

T. Breil, H. Billing, J. Schmidt,<br />

C. P. Schmitt, S. Meuer, G. Engelmann<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Einleitung: Cyclosporin A bewirkt eine<br />

Hemmung des nuclear factor of activated<br />

t-cells (NFAT). NFAT reguliert die Produktion<br />

der Zytokine Interleukin 2 (IL2), IL-3,<br />

IL-4, Tumor Nekrose Faktor alpha (TNFalpha),<br />

Granulocyten-Makrophagen Kolonie-stimmulierender<br />

Faktor <strong>und</strong> Interferon-gamma.<br />

Die Analyse der NFAT-regulierten<br />

Genexpression ist eine neue Methode,<br />

um Cyclosporin A (CsA) pharmakokinetisch<br />

zu monitoren. Nachdem die NFAT-<br />

Aktivität bereits als Marker für die Intensität<br />

der Immunsuppression bei nierentransplantierten<br />

Kindern <strong>und</strong> Erwachsenen sowie<br />

bei lebertransplantierten Erwachsenen<br />

untersucht wurde, führten wir in dieser<br />

prospektiven Studie erstmalig eine Untersuchung<br />

bei lebertransplantierten Kindern<br />

durch.<br />

Methode: Unser Patientenkollektiv bestand<br />

aus 20 lebertransplantierten Kindern,<br />

die sich nach <strong>Lebertransplantation</strong> in einer<br />

stabilen Phase befanden <strong>und</strong> deren CsAbasierte<br />

Immunsuppression innerhalb der<br />

letzten 12 Monate nicht geändert worden<br />

war. Ziel war es, die Expression der NFATregulierten<br />

Gene in Lymphozyten durch<br />

RT-PCR zu quantifizieren <strong>und</strong> diese mit<br />

der Infekthäufung in den letzten 12 Monaten<br />

zu korrelieren.<br />

Ergebnis: 6 Kinder hatten gehäufte Infekte<br />

gegenüber 14 Kindern ohne gehäufte In-


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 15<br />

fektneigung. „Gehäufte Infekte“ definierten<br />

wir dabei als zwei oder mehrere virale<br />

<strong>und</strong>/oder bakterielle Infekte, die systemisch<br />

antibiotisch <strong>und</strong>/oder antiviral therapiert<br />

werden mussten. Patienten mit gehäuften<br />

Infekten hatten eine signifikant<br />

stärkere Inhibierung der NFAT-regulierten<br />

Gen-Expression (22%) als die Patienten,<br />

die keine gehäuften Infekte hatten (46%;<br />

p=0.041).<br />

Schlussfolgerung: Das pharmakodynamische<br />

Monitoring von CsA durch Messen<br />

der NFAT-regulierten Genexpression in T-<br />

Zellen hat möglicherweise das Potential,<br />

eine Überimmunsuppression bei Kindern<br />

nach <strong>Lebertransplantation</strong> zu verhindern.<br />

Literatur<br />

1. Sommerer C, Giese T, Schmidt J, Meuer S, Zeier M<br />

(2008) Ciclosporin A tapering monitored by NFAT-regulated<br />

gene expression: a new concept of individual<br />

immunosuppression. Transplantation 85 (1): 15-21<br />

2. Billing H, Giese T, Sommerer C, Zeier M, Feneberg R,<br />

Meuer S, Tönshoff B (2010) Pharmacodynamic monitoring<br />

of cyclosporine A by NFAT-regulated gene expression<br />

and the relationship with infectious complications<br />

in pediatric renal transplant recipients. Pediatric<br />

Transplantation 14 (7): 844-51<br />

Transplantation von<br />

Lebervorläuferzellen zur<br />

Therapie des insulinabhängigen<br />

Diabetes mellitus<br />

H. Bruns, D. Schultze, U. Galli,<br />

M. W. Büchler, P. Schemmer<br />

Chirurgie, Uniklinik Heidelberg<br />

Einleitung: Lebervorläuferzellen können<br />

mindestens in Hepatozyten <strong>und</strong> Cholangiozyten<br />

differenzieren. Subpopulationen<br />

von Zellen der fetalen Rattenleber weisen<br />

Gemeinsamkeiten mit Pankreaszellen auf.<br />

Leber <strong>und</strong> Pankreas sind embryologisch<br />

miteinander verwandt. In dieser Studie<br />

wurde die Eignung von Lebervorläuferzellen<br />

zur Therapie des insulinabhängigen<br />

Diabetes mellitus untersucht.<br />

Methode: Durch Kollagenaseverdau <strong>und</strong><br />

anschließende Gradientenzentrifugation<br />

wurden aus fetalen Rattenlebern (Lewis-<br />

Ratten, Embryonaltage 14 – 20) Zellen gewonnen.<br />

Der Anteil hämatopoetischer Zellen<br />

wurden mittels MACS depletiert. Die<br />

erhaltenen Lebervorläuferzellen wurden<br />

für den Stammzellmarker thy-1 erneut mittels<br />

MACS sortiert. Um den für das Pankreas<br />

wichtigen Differenzierungsmarker<br />

pdx-1 <strong>und</strong> Hepatozytenmarker zu messen,<br />

wurde eine quantitative RT-PCR durchgeführt.<br />

Die Zellen wurden mit Williams E-<br />

Medium, dem FBS <strong>und</strong> Wachstumsfaktoren<br />

zugesetzt waren, mit oder ohne hohen<br />

Glucose-Anteil (4,5g/l) kultiviert. Darüber<br />

hinaus erfolgte eine Transplantation der<br />

Zellen in Ratten mit einem Streptozotocininduzierten<br />

Diabetes. Der Blutglucosespiegel<br />

dieser Tiere wurde über 7 Tage gemessen.<br />

Ergebnis: Sowohl thy-1 positive als auch<br />

negative Vorläuferzellen exprimierten Hepatozytenmarker.<br />

Die Expression von pdx-<br />

1 war im Vergleich zu adulten Hepatozyten<br />

<strong>und</strong> Pankreas 6- <strong>und</strong> 1-fach. In Medium<br />

mit hohem Glucoseanteil stieg die Insulinsekretion<br />

der Lebervorläuferzellen nach 3<br />

Tagen von 0.058 auf 0.11 µg/L (p


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 16<br />

sacchariden (LPS) stimuliert mit nachfolgender<br />

Analyse der Kinetik proinflammatorischer<br />

Zytokine.<br />

Ergebnis: WT Mäuse zeigten im Gegensatz<br />

zu den Smad3 Knockout-Tieren signifikant<br />

mehr hepatozelluläre Schädigung<br />

mit 3-facher Erhöhung der Transaminasen<br />

sowie deutlich mehr hepatozellulärer Verfettung<br />

mit histopathologischem Nachweis<br />

von fokalen inflammatorischen Foci <strong>und</strong><br />

milder Nekrose bei deutlicher Expression<br />

von TNFalpha <strong>und</strong> Interferon gamma<br />

(IFNgamma). Um die Funktionalität der<br />

KCs zu überprüfen wurde in vivo LPS appliziert.<br />

In Abwesenheit von Smad3 konnte<br />

eine weitgehende Suppression von<br />

TNFalpha (64-facher vs 20-facher Expression<br />

WT vs Smad3-/-, p


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 17<br />

loser Verlauf vs 217 μg/kg/h bei Komplikation,<br />

p= 0,415), festgestellt werden. Ein<br />

Patient Z.n. LTx hatte am 1. postoperativen<br />

Tag einen LiMAx Wert von 21 <strong>und</strong> am 3.<br />

von 35 ohne Ausbildung eines akuten Leberversagens.<br />

Er war jederzeit stabil <strong>und</strong><br />

entwickelte keine Komplikationen.<br />

Schlussfolgerung: Um die Wertigkeit des<br />

LiMAx-Tests weiter zu evaluieren, sind<br />

randomisiert kontrollierte Studien notwendig.<br />

G-CSF Pretreatment Induce<br />

Hepatic Susceptibility to<br />

Endotoxin via Modulating Initial<br />

LBP Expression in Rat 70% PH<br />

Model<br />

H. Fang 1 , J. Sun 1 , A. Liu 1 , A. Kitz 1 ,<br />

O. Dirsch 2 , U. Dahmen 1<br />

1<br />

Experimental Transplantation Surgery, Department<br />

of General, Visceral and Vascular<br />

Surgery, University Hospital of Jena<br />

2<br />

Institute for Pathology, University Hospital of<br />

Jena<br />

Introduction: Liver failure associated<br />

with infection after hepatectomy represents<br />

a major risk of developing SIRS and<br />

sepsis. The inflammatory response which<br />

is induced by LPS is dependent on LPS<br />

binding to LBP, which then triggers TLR4<br />

signaling pathway. Here we hypothesized<br />

that the initial LBP levels could play an<br />

important role in modulating LPS induced<br />

inflammatory response.<br />

Methods: We observed the inflammatory<br />

response after PH in rats with G-CSF pretreatment<br />

and/or LPS injection 1 h after<br />

operation in comparison to non-operated<br />

rats. Hepatic and systemic LBP levels<br />

were quantified using Western Blot. Mortality,<br />

hepatic injury (AST, ALT), release<br />

of HMGB1, and inflammatory cytokines<br />

(TNF-a, IL-6, IL-10) were used as parameters<br />

reflecting the inflammatory response.<br />

The mRNA expressions of LPS receptors<br />

which are involved in TLR4 signal activation,<br />

such as CD14, MD2 and TLR4 were<br />

also investigated.<br />

Results: Pretreatment of G-CSF caused 3-<br />

fold upregulation of both serum and hepatic<br />

LBP. High initial LBP levels caused<br />

100% mortality and severe liver damage in<br />

G-CSF+LPS group and G-CSF+LPS+PH<br />

group, respectively. Rats in both groups also<br />

showed highest serum and hepatic levels<br />

of IL-6 and HMGB1. The expressions<br />

of hepatic CD14, MD2 and TLR4 mRNA<br />

were also significantly upregulated in G-<br />

CSF+LPS+PH group.<br />

Conclusion: Pretreatment of G-CSF can<br />

induce hepatic hypersensitivity to LPS via<br />

upregulation of initial LBP levels and LPS<br />

receptors, which then triggers an overt inflammatory<br />

response.<br />

HMGB1 in Ischemic and Nonischemic<br />

Liver after Selective<br />

Warm Ischemia/Reperfusion in<br />

Rat<br />

A. Liu 1 , O. Dirsch 2 , H. Fang 1 , J. Sun 1 ,<br />

H. Jin 1 , W. Dong 1 , U. Dahmen 1<br />

1<br />

Experimental Transplantation Surgery, Department<br />

of General, Visceral and Vascular<br />

Surgery, University Hospital of Jena<br />

2<br />

Institute for Pathology, University Hospital of<br />

Jena<br />

Introduction: High mobility group box 1<br />

(HMGB1) acts as an early mediator in inflammation<br />

and organ injury. Ischemia<br />

reperfusion (I/R) injury induces HMGB1<br />

translocation and expression in ischemic<br />

areas. However, it is unknown whether selective<br />

warm liver I/R injury also induces<br />

the expression of HMGB1 in non-ischemic<br />

lobes. The present study aimed to test the<br />

hypothesis that selective liver I/R injury<br />

also causes HMGB1 translocation and upregulates<br />

its expression in non-ischemic<br />

liver areas.<br />

Methods: Selective I/R injury was induced<br />

by clamping the median and left lateral<br />

liver lobes for 90min followed by<br />

0.5h, 6h and 24h reperfusion. We used<br />

male inbred Lewis rats; 6 animals for each<br />

point in time and 6 animals for the normal<br />

control group.<br />

Results: Selective hepatic I/R injury induced<br />

morphological changes not only in<br />

ischemic lobes but also in non-ischemic<br />

lobes. HMGB1 translocation and expression<br />

was increased in a time-dependent<br />

manner in the ischemic lobes, and increased<br />

with delayed onset in the non-ischemic<br />

lobes. Serum HMGB1 levels were<br />

increased after reperfusion. Furthermore,<br />

liver I/R injury up-regulated the expression<br />

of HMGB1 receptors (Toll-like receptor<br />

4 (TLR-4) and receptor for advanced<br />

glycation end products (RAGE) and proinflammatory<br />

cytokines (Tumor necrosis<br />

factor-alpha (TNF-α) and interleukin-<br />

6(IL-6)) in both ischemic lobes. However,<br />

the up-regulation of these cytokines was<br />

more prominent in the ischemic lobes.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 18<br />

Conclusion: Selective warm I/R induces a<br />

substantial “sympathetic/bystander” effect<br />

on the non-ischemic lobes in terms of<br />

HMGB1 translocation and local cytokine<br />

production.<br />

Bedeutung von Procalcitonin in<br />

der frühen postoperativen Phase<br />

nach <strong>Lebertransplantation</strong><br />

F. Rauchfuß, J. Neumann, Y. Dittmar,<br />

R. Voigt, U. Settmacher<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie,<br />

Universitätsklinikum Jena<br />

Einleitung: Der Nachweis <strong>und</strong> die Differenzierung<br />

komplexer Krankheitsbilder<br />

nach <strong>Lebertransplantation</strong> (LTx), insbesondere<br />

von Infektionen <strong>und</strong> Transplantatdysfunktionen,<br />

können auf Gr<strong>und</strong> unspezifischer<br />

<strong>klinische</strong>r Symptomatik erschwert<br />

sein. In der Infektionsdiagnostik ist die laborchemische<br />

Bestimmung des Standardmarkers<br />

C-reaktive Peptid (CRP) <strong>klinische</strong>r<br />

Alltag <strong>und</strong> wird zunehmend durch<br />

das weitaus spezifischere <strong>und</strong> sensiblere<br />

Procalcitonin (PCT) erweitert. Erhöhte<br />

PCT-Konzentrationen können aber auch<br />

durch nicht-infektiöse Krankheitsbilder,<br />

wie etwa nach Traumata, Verbrennungen<br />

oder in der frühpostoperativen Phase nach<br />

LTx, hervorgerufen werden <strong>und</strong> sind somit<br />

in der Frühphase nach LTx schwer zu interpretieren.<br />

Ziel dieser Arbeit war es, PCT<br />

an unserem Patientenkollektiv in der frühen<br />

postoperativen Phase nach LTx zu<br />

evaluieren.<br />

Methode: Wir analysierten in einer retrospektiven<br />

Studie an 226 Lebertransplantierten<br />

des Universitätsklinikums der<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena in einem<br />

Beobachtungszeitraum von Januar<br />

2005 bis Dezember 2009 den <strong>klinische</strong>n<br />

Verlauf in der frühen postoperativen Phase<br />

(bis einschließlich Tag 14).Es erfolgte eine<br />

Analyse des PCT-Verhaltens in Bezug auf<br />

frühpostoperative Komplikationen, Infektion<br />

<strong>und</strong> Transplantatdysfunktion.<br />

Ergebnis: Sowohl eine Transplantatdysfunktion<br />

als auch eine Infektion waren für<br />

signifikante PCT-Erhöhungen verantwortlich.<br />

Eine hepatische Dysfunktion führte<br />

im Vergleich zu einer guten Transplantatfunktion<br />

an den postoperativen Tagen 3-5<br />

<strong>und</strong> 7 zu signifikanten PCT-Anstiegen, mit<br />

einem Maximum am zweiten Tag (15,6<br />

ng/ml vs. 8,5 ng/ml). Eine Infektion induzierte<br />

jedoch ebenfalls signifikante Konzentrationserhöhungen.<br />

Weiterhin konnte<br />

in dieser Studie gezeigt werden, dass höhere<br />

PCT-Konzentrationen mit einem<br />

schlechteren Outcome assoziiert waren.<br />

Zudem war auffällig, dass ein lab-MELD<br />

Score > 25 mit einem signifikant höheren<br />

Risiko für eine infektiöse Komplikation<br />

des Transplantatempfängers assoziiert war.<br />

Schlussfolgerung: Erhöhte PCT-Werte in<br />

der frühen postoperativen Phase nach LTx<br />

sind nicht zwangsläufig mit einem infektiösen<br />

Geschehen assoziiert. Stattdessen<br />

sollte eine PCT-Erhöhung im <strong>klinische</strong>n<br />

Kontext gesehen werden, da auch eine<br />

Transplantatdysfunktion mit erhöhten<br />

PCT-Werten einhergehen kann.<br />

Portal Vein Embolization Causes<br />

Late Hyperplasia and<br />

Angiogenesis in the Human<br />

Liver<br />

F. Rauchfuß 1 , S. Lambeck 2 , R. A. Claus 3 ,<br />

J. Ullmann 1 , T. Schulz 4 , M. Weber 3 ,<br />

K. Katenkamp 5 , R. Guthke 2 , M. Bauer 3 ,<br />

U. Settmacher 1<br />

1<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie,<br />

Universitätsklinikum Jena<br />

2<br />

Leibniz Institute for Natural Product Research<br />

and Infection Biology – Hans Knoell Institute<br />

– Research Group of Systems Biology<br />

3<br />

Klinik für Anästhesiologie <strong>und</strong> Intensivtherapie,<br />

Universitätsklinikum Jena<br />

4<br />

Institut für Diagnostische <strong>und</strong> Interventionelle<br />

Radiologie, Universitätsklinikum Jena<br />

5<br />

Institut für Pathologie, Universitätsklinikum<br />

Jena<br />

Introduction: Portal vein embolization is<br />

a neo-adjuvant treatment option for patients<br />

with central liver tumors requiring a<br />

major liver resection with an extensive<br />

parenchymal loss to achieve a sufficient<br />

functional liver remnant volume. The molecular<br />

mechanisms of the associated liver<br />

regeneration are up to now poorly <strong>und</strong>erstood.<br />

Aim of this prospective study was<br />

the characterization of molecular effects<br />

leading to hypertrophy of the non-embolized<br />

liver tissue.<br />

Methods: Liver tissue of ten patients <strong>und</strong>ergoing<br />

portal vein embolization was collected<br />

before and intraoperatively more<br />

than one month after embolization. Analysis<br />

of pangenomic gene expression, rt-PCR<br />

and immunofluorescence data were performed.<br />

Results: Significantly elevated response<br />

genes hint towards angiogenesis and active<br />

IGF1-signaling supported by increased


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 19<br />

steady state concentration of IGFBP1 and<br />

IGFBP2. In addition, JUN and FOSB,<br />

forming the AP1 transcription factor, as<br />

well as MMP7 were reflecting potential<br />

molecular events of liver growth after portal<br />

vein embolization in the non-embolized<br />

liver lobe. These factors comprise Ki-67,<br />

which was significantly increased in the<br />

non-embolized liver tissue. Immunofluorescence<br />

showed a significant upregulation<br />

of β-catenin and JUN in the non-embolized<br />

liver lobe. Moreover, comparison<br />

of our transcriptome data to transcriptomic<br />

signatures of patients with dysplasia or hepatocellular<br />

carcinoma showed divergent<br />

signatures.<br />

Kombinierte Herz-<br />

<strong>Lebertransplantation</strong><br />

F. Rauchfuß, U. Settmacher<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie,<br />

Universitätsklinikum Jena<br />

Kombinierte Herz-<strong>Lebertransplantation</strong><br />

sind selten durchgeführte Transplantationen,<br />

können jedoch für Patienten mit terminalen<br />

Herz- <strong>und</strong> Lebererkrankungen die<br />

Therapie der Wahl sein.<br />

Insbesondere die technischen Aspekte dieser<br />

seltenen Transplantationsform sind<br />

nicht standardisiert. Ziel dieser Arbeit ist<br />

es, mittels strukturierter Literaturrecherche<br />

einen Überblick über Indikation, Technik<br />

<strong>und</strong> perioperatives Management zu erlangen<br />

<strong>und</strong> diesen mit den Erfahrungen unseres<br />

Zentrums zu korrelieren.<br />

In der Literaturrecherche zeigte sich, dass<br />

ein breites Spektrum hinsichtlich der operativen<br />

Strategie existiert. Dieses reicht<br />

von der sequentiellen Transplantation (Implantation<br />

der Leber Monate nach der<br />

Herztransplantation) bis zu simultanen<br />

Techniken, bei denen die Leber implantiert,<br />

während das Herz unter extrakorporaler<br />

Zirkulation reperf<strong>und</strong>iert wird.<br />

In unserem Zentrum wird die simultane<br />

Transplantation bevorzugt, wobei die Leber<br />

in der Reperfusionsphase des Herzens<br />

implantiert wird.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen,<br />

dass die kombinierte Herz-<strong>Lebertransplantation</strong><br />

eine seltene, aber im Einzelfall lebensrettende<br />

Maßnahme sein kann, mit<br />

der, bei sorgfältiger Indikationsstellung,<br />

akzeptable Langzeitüberlebensraten erzielt<br />

werden können. Die operative Strategie ist<br />

hierbei, je nach Zentrum, teilweise sehr<br />

unterschiedlich.<br />

Induction of Fatty Liver in Lew<br />

Rats Using Different Diets<br />

J. Sun 1 , A. Liu 1 , H. Fang 1 , W. Dong 1 ,<br />

O. Dirsch 2 , U. Dahmen 1<br />

1<br />

Experimental Transplantation Surgery, Department<br />

of General, Visceral and Vascular<br />

Surgery, University Hospital of Jena<br />

2<br />

Institute for Pathology, University Hospital of<br />

Jena<br />

Introduction: Non-alcoholic fatty liver<br />

disease (NAFLD) has become an increasing<br />

common disorder in recent years. Animal<br />

models of NAFLD can provide critical<br />

information to <strong>und</strong>erstand the molecular<br />

mechanisms and to investigate therapeutic<br />

strategies. However, selection of the optimal<br />

model is difficult as limited data are<br />

available characterizing the different animal<br />

models. This study was designed to investigate<br />

3 different nutritional models of<br />

NAFLD in respect to the time course and<br />

intensity of fatty changes. Computerized<br />

image analysis system was used to assess<br />

the extent of hepatic steatosis of these models.<br />

Furthermore, the influences of each<br />

diet on the oxidative stress (lipid peroxidation<br />

products, LPO), antioxidant defense<br />

(glutathione, GSH) and microcirculation<br />

were investigated.<br />

Methods: Male LEW rats were fed with<br />

low methionine-low choline diet (FLD),<br />

low methionine-choline plus high fat diet<br />

(MCD+HF) or methionine-choline deficient<br />

diet (MCDD) for 1, 2, 4, 6 weeks and<br />

3 months. Body weight of rats was determined<br />

daily throughout the feeding period.<br />

Severity of hepatic steatosis was judged<br />

using whole slide scan and a newly developed<br />

automated Image analysis system<br />

(MeVis HisCad) through computerized assessment.<br />

The sinusoidal diameter (SD),<br />

blood flow velocity and functional capillary<br />

density (FCD) were measured to assess<br />

microcirculation before liver resection<br />

using Orthogonal Polarization Spectroscopy<br />

(OPS). Biochemistry, LPO and GSH<br />

was investigated.<br />

Results: Rats subjected to the pure MCD<br />

diet lost about 30% of their body weight<br />

within the 3 months of feeding whereas rat<br />

receiving MCD+HF and FLD were gaining<br />

weight. Histology showed almost no<br />

changes in the FLD group. The number of<br />

hepatocytes with fatty changes increased<br />

with feeding time starting with about 10%<br />

after 1w of feeding and reaching a maximum<br />

of 90% after 4w of feeding in both<br />

MCD and MCD+HF diet. However, in<br />

both groups pronounced heterogeneity in<br />

respect to the distribution of hepatocytes


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 20<br />

with fatty changes was observed in animals<br />

with mild and moderate steatosis.<br />

With increasing severity of hepatic steatosis,<br />

hepatic microcirculation became inhomogenious,<br />

as indicated a marked reduction<br />

of FCD. Pronounced elevation of ALT<br />

in MCD indicated hepatocellular damage,<br />

whereas pronounced elevation of AST in<br />

MCD+HF suggested a predominantly mitochondrial<br />

damage. Absence of M+C<br />

(MCD) caused a more than 100-fold elevation<br />

of lipid peroxidation products<br />

(TBARS), whereas low M+C (MCD+HF)<br />

only caused a 4-fold elevation as observed<br />

in human NFLD.<br />

Conclusion: MCD+HF did induce substantial<br />

fatty changes within a short period<br />

of time and was well tolerated. In case of<br />

mild and moderate steatosis, fatty changes<br />

were distributed unevenly within and between<br />

liver lobes, which might affect assessment<br />

of the severity of hepatic steatosis<br />

when based on a small biopsy. Hepatic<br />

steatosis caused inhomogeneous perfusion<br />

of the liver primarily indicated via the reduced<br />

FCD, irrespectively of the diet. Due<br />

to the pronounced difference in LPO and<br />

the severe body weight loss in MCD compared<br />

to the clinical situation, we consider<br />

MCD+HF a more clinically relevant model.<br />

Singulärer Koronararterienabgang<br />

als seltene Ursache einer<br />

Belastungsdyspnoe nach<br />

<strong>Lebertransplantation</strong><br />

F. Braun 1 , R. Günther 2 , O. Leuth 1 ,<br />

N. Rifaie 1 , J. Bergmann 1 , M. Both 3 ,<br />

A. Radtke 1 , A. Reinicke 4 , T. Becker 1<br />

1<br />

Allgemeine Chirurgie <strong>und</strong> Thoraxchirurgie,<br />

Universitätsklinikum Kiel<br />

2<br />

Innere Medizin I, Universitätsklinikum Kiel<br />

3<br />

Diagnostische <strong>und</strong> Interventionelle Radiologie,<br />

Universitätsklinikum Kiel<br />

4<br />

Herz- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum<br />

Kiel<br />

Einleitung: Eine Belastungsdyspnoe ist<br />

ein abklärungsbedürftiger Bef<strong>und</strong> im<br />

Langzeitverlauf nach <strong>Lebertransplantation</strong>.<br />

Zudem stellen kardiovaskuläre Ereignisse<br />

eine der Haupttodesursachen nach<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> dar.<br />

Methode: Eine 66-jährige Patientin mit<br />

unauffälligem kardiologischen Bef<strong>und</strong> im<br />

Rahmen der Evaluation wurde im Juni<br />

2006 aufgr<strong>und</strong> einer Zystenleber lebertransplantiert.<br />

Der weitere Verlauf gestaltete<br />

sich komplikationslos. Im Juli 2010<br />

trat ein Zoster an der unteren Thoraxwand<br />

auf, der mit Aciclovir behandelt wurde.<br />

Zudem klagte die Patientin über eine Belastungsdyspnoe<br />

nach 5-6 Stufen, jedoch<br />

konnte sie problemlos 30 Minuten<br />

schwimmen.<br />

Ergebnis: Das infektiologische Screening,<br />

Rö-Thorax, Herzecho <strong>und</strong> Lungenfunktion<br />

waren unauffällig. Im CT-Thorax wurde<br />

der V.a. ein singuläres Koronararterienostium<br />

geäußert, welcher durch ein CT-Herz<br />

bestätigt wurde. Der gemeinsame Hauptstamm<br />

zweigt sich in die RCA <strong>und</strong> die left<br />

main auf, welche zwischen dem Truncus<br />

pulmonalis <strong>und</strong> der Aorta verläuft. Bei unauffälligem<br />

Lungenbef<strong>und</strong> kann diese anatomische<br />

Variante die Belastungssymptomatik<br />

erklären, die von kardiochirurgischer<br />

Seite gegenwärtig als nicht interventionsbedürftig<br />

betrachtet wurde.<br />

Schlussfolgerung: Das singuläre Koronararterienostium<br />

ist eine seltene Anomalie<br />

der Koronararterien, welche durch eine<br />

Belastungsdyspnoe symptomatisch werden<br />

kann.<br />

Literatur<br />

1. Kayalar N, Burkhart HM, Dearani JA, Cetta F, Schaff<br />

HV (2009) Congenital coronary anomalies and surgical<br />

treatment. Congenit Heart Dis 4 (4): 239-251<br />

2. Frescura C, Basso C, Thiene G, Corrado D, Pennelli T,<br />

Angelini A et al. (1998) Anomalous origin of coronary<br />

arteries and risk of sudden death: a study based on an<br />

autopsy population of congenital heart disease. Hum<br />

Pathol 29 (7): 689-695<br />

3. Watt KD, Pedersen RA, Kremers WK, Heimbach JK,<br />

Charlton MR (2010) Evolution of causes and risk<br />

factors for mortality post-liver transplant: results of the<br />

NIDDK long-term follow-up study. Am J Transplant 10<br />

(6): 1420-1427<br />

Erhöhtes Tumorrisiko bei<br />

Rauchern mit postalkoholischer<br />

Lebercirrhose nach<br />

<strong>Lebertransplantation</strong><br />

F. Braun 1 , B. Wensorra 1 , R. Günther 2 ,<br />

N. Rifaie 1 , A. Radtke 1 , T. Becker 1<br />

1<br />

Allgemeine Chirurgie <strong>und</strong> Thoraxchirurgie,<br />

Universitätsklinikum Kiel<br />

2<br />

Innere Medizin I, Universitätsklinikum Kiel<br />

Einleitung: Nach Einführung des MELD-<br />

Systems hat die Zahl der postalkoholischen<br />

Lebercirrhosen als Indikation zur<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> zugenommen. In der<br />

postoperativen Nachbetreuung beobachteten<br />

wir vermehrt Tumoren, die in Zusammenhang<br />

mit Nikotin-Konsum diskutiert<br />

werden.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 21<br />

Methode: Alle erwachsenen Patienten, die<br />

an unserem Zentrum nach Einführung des<br />

MELD-Systems eine erste <strong>Lebertransplantation</strong><br />

erhielten, wurden auf das Auftreten<br />

von de-novo-Tumoren untersucht. Die präoperativen<br />

fachkonsiliarischen Untersuchungen<br />

bezüglich extrahepatischer Tumoren<br />

waren unauffällig<br />

Ergebnis: Insgesamt erhielten 137 Patienten<br />

eine erste <strong>Lebertransplantation</strong>en.<br />

Postoperativ entwickelten 11 Patienten<br />

(8.0%) eine Neoplasie (3 HCC-Rekurrenz,<br />

3 PTLD, 1 Ösophagus-Ca., 1 Uvula-Ca., 1<br />

Hypopharynx-Ca., 1 Tonsillen-Ca., 1 Lungen-Ca.).<br />

Die fünf letztgenannten Tumoren<br />

traten bei Empfängern mit der Indikation<br />

postalkoholische Cirrhose (5/57;<br />

8.8%) auf, zudem hatten alle fünf Patienten<br />

eine positive Nikotin-Anamnese. Der<br />

Patient mit Hypopharynx-Ca. verstarb 341<br />

Tage nach <strong>Lebertransplantation</strong>.<br />

Schlussfolgerung: Lebertransplantierte<br />

Patienten sollten zur Tumorprävention unbedingt<br />

auf das Rauchen verzichten, insbesondere<br />

wenn die Lebercirrhose durch Alkohol<br />

verursacht wurde. Inwieweit Rauchen<br />

aufgr<strong>und</strong> des postoperativen Tumorrisikos<br />

als Selektionskriterium bei der Allokation<br />

in Zeiten des postmortalen Spenderorganmangels<br />

herangezogen werden<br />

sollte, ist zu diskutieren.<br />

Literatur<br />

1. Herrero JI (2009) De novo malignancies following<br />

liver transplantation: impact and recommendations.<br />

Liver Transpl 15 (Suppl 2): S90-S94<br />

2. Watt KD, Pedersen RA, Kremers WK, Heimbach JK,<br />

Sanchez W, Gores GJ (2009) Long-term probability of<br />

and mortality from de novo malignancy after liver<br />

transplantation. Gastroenterology 137 (6): 2010-2017<br />

3. Chak E, Saab S (2010) Risk factors and incidence of de<br />

novo malignancy in liver transplant recipients: a systematic<br />

review. Liver Int 30 (9): 1247-1258<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> beim<br />

Neugeborenen <strong>und</strong> jungen<br />

Säugling<br />

M. Burdelski<br />

Kinderklinik, Universitätsklinikum Kiel<br />

Das akute Leberversagen beim Neugeborenen<br />

ist definiert als hepatische Koagulopathie<br />

mit einer PTT > 15 sec oder einer<br />

INR > 1,5, nicht korrigierbar durch Vit.K<br />

mit Encephalopathie oder einer INR > 2<br />

ohne Encephalopathie <strong>und</strong> ohne Hinweis<br />

auf eine vorbestehende chronische Lebererkrankung.<br />

Klinisch kann das akute Leberversagen<br />

beim Neugeborenen wie eine<br />

Sepsis imponieren, mit oder ohne Hypoglykämie<br />

(1).<br />

Das Spektrum der möglichen Ursachen ist<br />

breit, es reicht von der neonatalen Hämochromatose,<br />

hepatischen Stoffwechselerkrankungen,<br />

über hämatologische Erkrankungen<br />

bis hin zu viralen Erkrankungen.<br />

Das erforderliche diagnostische Spektrum<br />

kann nur in dafür eingerichteten Kliniken<br />

mit optimierter interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

garantiert werden. Die Zeit für<br />

die Entscheidungsfindung: Transplantation<br />

oder nicht, ist bei diesen Patienten extrem<br />

kurz <strong>und</strong> außerdem besonders schwer, da<br />

es keine verlässlichen prognostischen<br />

Marker insbesondere für die spätere neurologische<br />

Entwicklung gibt.<br />

An therapeutischen Maßnahmen muss neben<br />

einer sofortigen Evaluation zur <strong>Lebertransplantation</strong><br />

die Korrektur der Gerinnungsstörung<br />

erfolgen. Das Risiko sek<strong>und</strong>ärer<br />

Infektionen erfordert eine antibiotische<br />

Therapie, wobei Staphylokokken, E.<br />

Coli <strong>und</strong> Klebsiellen die häufigsten Erreger<br />

sind. Kreislaufunterstützung durch<br />

Noradrenalin ist bei einer Kreislaufinsuffizienz<br />

erforderlich. Eine Encephalopathie –<br />

in dieser Altersgruppe nur schwer zu diagnostizieren<br />

– erfordert neben einer Hyperventilation<br />

eine bildgebende Diagnostik.<br />

Als entscheidende therapeutische Maßnahme,<br />

die die hohe Mortalität der Erkrankung<br />

positiv beeinflussen kann, gilt die<br />

<strong>Lebertransplantation</strong>. In wenigen Zentren<br />

kann als Überbrückungstherapie eine Hepatozytentransplantation<br />

vorgeschaltet<br />

werden. Die Transplantation kann mit einem<br />

linkslateralen Segment oder einem<br />

Monosegment vorgenommen werden. Die<br />

Risiken bei Verwendung eines linkslateralen<br />

Segments sind die Erfordernis eines<br />

Bauchdeckenverschlusses mit einem Patch<br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Infektionsrisiken<br />

<strong>und</strong> eine Kreislaufinsuffizienz. Bei<br />

Verwendung eines Monosegments erhöht<br />

sich das Risiko einer Blutung an den Resektionsflächen<br />

<strong>und</strong> das damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Risiko einer Infektion. Vergleichende Studien,<br />

welche der Methoden die bessere ist,<br />

liegen bisher nicht vor. Die Überlebensraten<br />

nach Transplantation im Neugeborenen-<br />

<strong>und</strong> jungen Säuglingsalter sind bei<br />

metabolischen Erkrankungen eher besser<br />

als bei nicht-metabolischen Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> erreichen 94,6% bzw 90,7% (2). Ohne<br />

Transplantation wird bei der neonatalen<br />

Hämochromatose eine Mortalität von<br />

27%, mit Transplantation eine von 18%<br />

beschrieben. Bei der Herpes simplex Infektion<br />

versterben ohne Transplantation<br />

80% der Kinder, 10% versterben andererseits<br />

trotz Transplantation (1). Ähnliche


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 22<br />

Relationen werden bei der Hämophagozytischen<br />

Lymphohistiozytose beschrieben.<br />

Die Langzeitprognose nach Transplantation<br />

im Neugeborenenalter ist besser als erwartet.<br />

6 von 10 Kindern zeigten eine normale<br />

psychomotorische Entwicklung <strong>und</strong><br />

besuchen die Regelschule. Ein Patient benötigt<br />

eine Sprachtherapie, ein Patient geht<br />

auf eine Behindertenschule. Nur bei einem<br />

Patienten liegt in Folge einer vor Transplantation<br />

nicht eruierbaren Mitochondriopathie<br />

eine progressive neurodegenerative<br />

Erkrankung vor (3).<br />

Die <strong>Lebertransplantation</strong> beim Neugeborenen<br />

<strong>und</strong> jungen Säugling ist in Bezug auf<br />

Diagnose, Prognose <strong>und</strong> Therapie eine<br />

große Herausforderung. Sie erfordert eine<br />

optimale Kooperation in einem multidisziplinären<br />

Team. Bei optimalem Management,<br />

abgewogener Indikation, subtiler<br />

Chirurgie <strong>und</strong> guter Intensivtherapie sind<br />

die Ergebnisse ebenso gut wie die bei<br />

Transplantation von älteren Kindern.<br />

Literatur<br />

1. Shanmugam NP et al. (2010) Neonatal liver failure: aetiologies<br />

and management – state of the art. Eur J Pediatr<br />

e pub<br />

2. Arnon R et al. (2010) Liver transplantation in children<br />

with metabolic diseases: The studies of pediatric liver<br />

transplantation experience. Pediatr Transplant 14:<br />

796-800<br />

3. Grabhorn E et al. (2008) Emergency liver transplantation<br />

in neonates with acute liver failure: Long-term follow-up.<br />

Transplantation 86: 932-936<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> bei<br />

Stoffwechselerkrankungen:<br />

Chancen <strong>und</strong> Grenzen<br />

M. Kohl 1 , M. Schulze 2 , M. Burdelski 1<br />

1<br />

Allgemeine Pädiatrie, Universitätsklinikum<br />

Kiel<br />

2<br />

Chirurgie, Universitätsklinikum Kiel<br />

Einleitung: Die <strong>Lebertransplantation</strong> ist<br />

neben der Leberzelltransplantation die einzige<br />

erfolgreiche Gentherapie bei Stoffwechselerkrankungen,<br />

die trotz diätetischer<br />

<strong>und</strong> medikamentöser Therapie zu<br />

Stoffwechselkrisen <strong>und</strong> konsekutiven<br />

schweren irreversiblen Schäden am ZNS<br />

<strong>und</strong> anderen Organen führen. Dazu gehören<br />

Organazidopathien, Harnstoffzyklusdefekte<br />

<strong>und</strong> die Glykogenose Typ 1a. Die<br />

Notwendigkeit der strikten Einhaltung diätetischer<br />

Restriktionen schränkt die Lebensqualität<br />

der Patienten <strong>und</strong> deren Familien<br />

ein, <strong>und</strong> trotzdem kann es auch bei guter<br />

Compliance im Rahmen von Infekten<br />

zu metabolischen Krisen kommen.<br />

Methode: Retrospektive Analyse des Verlaufs<br />

von 3 Patienten mit Propionazidämie<br />

(PA) <strong>und</strong> einer Patientin mit Glykogenose<br />

vor <strong>und</strong> nach LTX. Als Verlaufsparameter<br />

für die Stoffwechseleinstellung dienten bei<br />

PA BGA, Ammoniak, Propionylcarnitin<br />

bei Glykogenose Laktat, Triglyceride,<br />

Cholesterin.<br />

Ergebnis: Die Kinder (2m. 1 w.) mit PA<br />

waren zum Zeitpunkt der LTX (2 Fremdspenden,<br />

1 Lebendspende der Mutter) 1.6,<br />

2.7 <strong>und</strong> 5.2 Jahre. Die Dauer der Nachbeobachtung<br />

betrug 1.2-2.6 Jahre. Alle Kinder<br />

hielten eine strenge eiweißreduzierte<br />

mit Aminosäuren angereicherte Diät ein<br />

<strong>und</strong> erhielten Carnitin <strong>und</strong> Metronidazol.<br />

Alle waren entwicklungsverzögert, wiesen<br />

eine Muskelhypotonie, jedoch keine Kardiomyopathie<br />

<strong>und</strong> Verhaltensauffälligkeiten<br />

mit ausgeprägter motorischer Unruhe<br />

auf <strong>und</strong> mussten im Rahmen von Infekten<br />

wegen metabolischer Entgleisungen mehrfach<br />

stationär behandelt werden. Ein Kind<br />

wurde wegen einer Essstörung über eine<br />

PEG-Sonde ernährt. Nach der LTX wurde<br />

diätetisch eine nur noch moderate Eiweißrestriktion<br />

empfohlen. Carnitin wurde weiter<br />

substituiert. Darunter blieb das Propionylcarnitin<br />

unverändert hoch, Ammoniak<br />

normal-leicht erhöht, es traten keine Stoffwechselentgleisungen<br />

mehr auf. Eine Patientin<br />

entwickelte nach TX eine Epilepsie,<br />

die Entwicklungsdefizite wurden bei keinem<br />

Patienten aufgeholt, das Verhalten der<br />

Kinder besserte sich jedoch, <strong>und</strong> der Junge<br />

mit Essstörung wird mittlerweile oral ernährt.Das<br />

Mädchen mit Glykogenose wurde<br />

mit 13.5 Jahren transplantiert (Lebendspende<br />

des Vaters, der nach der Spende eine<br />

Steatohepatitis entwickelte). Sie erhielt<br />

abends <strong>und</strong> nachts Maisstärke zur Vermeidung<br />

von Hypoglykämien, war kleinwüchsig<br />

(z-Score -2.88), <strong>und</strong> wies eine extreme<br />

Hypertriglyceridämie (17000 mg/dl), Hypercholesterinämie<br />

(1334 mg/dl) <strong>und</strong> Laktatazidose<br />

trotz guter diätetischer Compliance<br />

auf. Die Stoffwechselparameter normalisierten<br />

sich nach LTX ohne spezielle<br />

Diät, ein Hypersplenismus persistierte, die<br />

Patientin leidet unter chronischen Bauchschmerzen<br />

<strong>und</strong> hat eine Autoimmunhepatitis<br />

entwickelt.<br />

Literatur:<br />

1. Kayler LK et al. (2002) Term survival after liver transplantation<br />

in children with metabolic disorders. Pediatr<br />

Transplant 6 (4): 295-300<br />

2. Meyenburg J, Hoffmann G (2005) Liver transplantation<br />

for inborn errors of metabolism. Transplantation 80:<br />

S135-137


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 23<br />

Invasive Aspergillose nach<br />

multivisceraler Transplantation<br />

L. Leißner 1 , A. Radtke 1 , R. Günther 2 ,<br />

N. Weiler 3 , A. Fischer 4 , D. C. Broering 1 ,<br />

T. Becker 1 , F. Braun 1<br />

1<br />

Allgemeine Chirurgie <strong>und</strong> Thoraxchirurgie,<br />

Universitätsklinikum Kiel<br />

2<br />

Innere Medizin I, Universitätsklinikum Kiel<br />

3<br />

Anästhesiologie <strong>und</strong> Operative Intensivmedizin,<br />

Universitätsklinikum Kiel<br />

4<br />

Institut für Infektionsmedizin, Universitätsklinikum<br />

Kiel<br />

schwierige Balance zwischen der Kontrolle<br />

von Abstoßung <strong>und</strong> Infektion, welches<br />

insbesondere für die Dünndarmtransplantation<br />

typisch ist.<br />

Literatur:<br />

1. Kato T, Tzakis AG, Selvaggi G, Gaynor JJ, Takahashi H,<br />

Mathew J et al. (2007) Transplantation of the spleen:<br />

effect of splenic allograft in human multivisceral transplantation.<br />

Ann Surg 246 (3): 436-444<br />

2. Karthaus M (2010) Guideline based treatment of invasive<br />

aspergillosis. Mycoses 53 (Suppl 1): 36-43<br />

Einleitung: Die multiviscerale Transplantation<br />

ist eine selten durchgeführte Operation,<br />

bei der neben Leber <strong>und</strong> Dünndarm<br />

zusätzliche Abdominalorgane zur Rekonstruktion<br />

des Gastrointestinaltraktes transplantiert<br />

werden.<br />

Methode: Ein 55-jähriger Patient wurde<br />

am 15.05.2009 mit Kurzdarmsyndrom infolge<br />

ausgedehnter intestinaler Ischämie,<br />

multipler Voroperationen mit Abdomen<br />

apertum zugewiesen. Das verbliebene Dudodenum<br />

wies mehrere Nahtinsuffizienzen<br />

auf, die operativ frustran zu versorgen waren.<br />

Der Patient zeigte unter parenteraler<br />

Therapie zudem eine progrediente Verschlechterung<br />

des Allgemein- <strong>und</strong> Ernährungszustandes.<br />

Zur definitiven Versorgung<br />

mit Rekonstruktion des Gastrointestinaltraktes<br />

wurde eine multiviscerale<br />

Transplantation indiziert.<br />

Ergebnis: Am 02.07.2009 erfolgte die<br />

multiviscerale Transplantation (Leber, Magen,<br />

Duodenum, Pankreas, Milz, Jejunum/Ileum).<br />

Die initiale Immunsuppression<br />

erfolgte mit Basiliximab, Tacrolimus<br />

<strong>und</strong> Prednisolon. Die Leber, das Pankreas<br />

<strong>und</strong> der Dünndarm wiesen eine Primärfunktion<br />

auf. Im weiteren Verlauf trat eine<br />

Hämolyse bei Passenger-Lymphocyte-<br />

Syndrom auf <strong>und</strong> wiederholte akute Transplantatabstoßungen<br />

konnten mit Methylprednisolon<br />

kontrolliert werden. Im Rahmen<br />

einer CMV-Enteritis trat eine Sepsis<br />

auf, welche vorübergehend intensivmedizinische<br />

Maßnahmen erforderte. Nach erneuter<br />

Erholung kam es unter antiviraler<br />

Therapie <strong>und</strong> antimykotischer Prophylaxe<br />

zu einer Vigilanzminderung <strong>und</strong> Krampfanfällen.<br />

CT-morphologisch zeigten sich<br />

intracerebral multiple Streuherde, die mit<br />

einer invasiven Aspergillose bei erhöhtem<br />

Aspergillus-Antigen vereinbar waren. Der<br />

Patient verstarb am 14.10.2009.<br />

Schlussfolgerung: Die Indikation zur<br />

multivisceralen Transplantation ist in Zeiten<br />

des Spenderorganmangels streng zu<br />

stellen <strong>und</strong> kann in seltenen Fällen indiziert<br />

sein. Dennoch zeigt der Fall die<br />

Verhaltensprobleme als<br />

Indikation zur Umstellung von<br />

Calcineurin-Inhibitoren (CNI)<br />

auf Mycophenolat Mofetil<br />

(MMF) nach pädiatrischer<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> (LTX)<br />

S. Schulz-Jürgensen, U. Schniewind,<br />

M. Kohl, M. Burdelski<br />

Allgemeine Pädiatrie, Universitätsklinikum<br />

Kiel<br />

Einleitung: Unter Immunsuppression mit<br />

CNI werden exzellente Überlebensraten<br />

nach pädiatrischer LTX erreicht. Wichtige<br />

Nebenwirkungen dieser Therapie sind Hypertonus<br />

<strong>und</strong> Nephrotoxizität. Viele Studien<br />

an Erwachsenen zeigen Machbarkeit<br />

<strong>und</strong> vergleichbare Sicherheit einer MMF-<br />

Monotherapie in Relation zu CNI-basierter<br />

Immunsuppression (1). Für CNI sind auch<br />

neurologische <strong>und</strong> psychologische Nebenwirkungen<br />

beschrieben (2), zu nennen sind<br />

Konzentrationsstörungen, Unruhe, Aggressivität<br />

<strong>und</strong> eine sek<strong>und</strong>äre Enuresis.<br />

Neben medizinischen Gründen haben uns<br />

auch diese Verhaltensprobleme dazu bewogen,<br />

Patienten von CNI auf eine MMF-<br />

Monotherapie umzustellen.<br />

Methode: Alle auf MMF-Monotherapie<br />

umgestellten Patienten nach LTX in unserer<br />

Klinik wurden retrospektiv untersucht.<br />

Erfasst wurden Indikation zur LTX, Zeit<br />

nach LTX, vorherige Medikation <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong> für die Umstellung. Ausgewertet<br />

wurden Veränderungen von Blutdruck,<br />

Nierenfunktion, Leberwerten, Hirsutismus<br />

<strong>und</strong> Gingivahyperplasie sowie Verhaltensänderungen.<br />

Ergebnis: Zwischen 2008 <strong>und</strong> 2010 wurden<br />

8 Patienten (von 127) auf MMF-Monotherapie<br />

umgestellt. Das mediane Alter<br />

bei Umstellung betrug 107 Monate (Range<br />

78-208), die mediane Zeit nach LTX 78<br />

Monate (Range 59-152). Die Indikationen<br />

zur LTX waren Gallengangsatresie (n=2),<br />

Alagille Syndrom (n=2), Autoimmunhepa-


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 24<br />

titis (n=1), neonatale Hämochromatose<br />

(N=1), sek<strong>und</strong>äre Leberzirrhose nach Sepsis<br />

(n=1) <strong>und</strong> Zitrullinämie (n=1). Alle Patienten<br />

erhielten vor Umstellung CSA, 2<br />

zusätzlich MMF <strong>und</strong> 1 zusätzlich Everolimus.<br />

Gründe für die Umstellung waren in<br />

allen Fällen Verhaltensauffälligkeiten, 5<br />

Patienten zeigten zusätzlich arteriellen Hypertonus,<br />

2 Nierenfunktionseinschränkungen<br />

<strong>und</strong> 3 eine Gingivahyperplasie.Zum<br />

Zeitpunkt der Auswertung war die Umstellung<br />

bei 6 von 8 Patienten abgeschlossen<br />

mit einem medianen Follow-up von 24<br />

Monaten (Range 6-33). Die Verhaltensauffälligkeiten<br />

waren bei 4 Patienten komplett<br />

rückläufig <strong>und</strong> bei den anderen, inklusive<br />

der Patienten in Umstellung, gebessert.<br />

Der arterielle Hypertonus war bei 4/5, die<br />

Nierenfunktionseinschränkung bei 2/2 <strong>und</strong><br />

die Gingivahyperplasie bei 3/3 Patienten<br />

gebessert. Nebenwirkungen oder Abstoßungsreaktionen<br />

wurden nicht beobachtet.Zum<br />

Zeitpunkt der Auswertung war die<br />

Umstellung in 6 von 8 Patienten abgeschlossen<br />

mit einem medianen Follow-up<br />

von 24 Monaten (Range 6-33). Die Verhaltensauffälligkeiten<br />

waren bei 4 Patienten<br />

komplett rückläufig <strong>und</strong> bei den anderen,<br />

inklusive der Patienten in Umstellung, gebessert.<br />

Der arterielle Hypertonus war bei<br />

4/5, die Nierenfunktionseinschränkung bei<br />

2/2 <strong>und</strong> die Gingivahyperplasie bei 3/3 Patienten<br />

gebessert. Nebenwirkungen oder<br />

Abstoßungsreaktionen wurden nicht beobachtet.<br />

Schlussfolgerung: Unsere ersten Erfahrungen<br />

mit der Immunsuppressionsumstellung<br />

von CNI auf MMF wegen Verhaltensauffälligkeiten<br />

weisen darauf hin, dass dieses<br />

Problem durch eine MMF-Monotherapie<br />

verbessert wird. Zur Validierung dieser<br />

Ergebnisse sollte eine prospektive psychologische<br />

<strong>und</strong> psychomotorische Untersuchung<br />

der Patienten unter CNI-Therapie<br />

<strong>und</strong> nach Therapieumstellung durchgeführt<br />

werden.<br />

Literatur:<br />

1. Evans HM, McKiernan PJ, Kelly DA (2005) Mycophenolate<br />

Mofetil for Renal Dysfunction after Pediatric<br />

Liver Transplantation. Transplantation 79: 1575-1580<br />

2 Gilmour SM, Sorensen LG, Anand R, Yin W, Alonso EM<br />

(2010) School outcomes in children registered in the studies<br />

for pediatric liver transplant (SPLIT) consortium.<br />

Liver Transpl 16: 1041-1048<br />

Überraschende intraoperative<br />

Diagnose einer weit<br />

fortgeschrittenen kompletten<br />

Thrombose des portalen<br />

Einstromgebiets<br />

C. Benckert, G. Wiltberger, N. Krezdorn,<br />

M. Moche*, S. Jonas<br />

Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax<strong>und</strong><br />

Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum<br />

Leipzig<br />

* Klinik für Radiologie, Universitätsklinikum<br />

Leipzig<br />

Ein 55-jähriger Patient wurde wegen<br />

äthlytoxischer Leberzirrhose zur <strong>Lebertransplantation</strong><br />

evaluiert. In der Computertomographie<br />

zeigte sich eine schmale, allerdings<br />

gut perf<strong>und</strong>ierte Pfortader. Intraoperativ<br />

war die Pfortader weit über den<br />

venösen Konfluenz hinaus komplett verschlossen,<br />

so dass eine Thrombektomie<br />

frustran verlief. Weil rechte <strong>und</strong> linke Leberarterie<br />

sehr schmalkalibrig waren <strong>und</strong><br />

keine arteriellen Gefäße für ein mögliches<br />

aortales Interponat mit potentieller Arterialisierung<br />

der Pfortader vorhanden waren,<br />

wurde eine porto-renale End-zu-Seit-<br />

Anastomose auf die linke Nierenvene angelegt.<br />

Der venöse Abfluss zur Vena cava<br />

wurde mit einem Gefäßclip unterb<strong>und</strong>en.<br />

Der initiale postoperative Verlauf war unkompliziert,<br />

einhergehend mit einem deutlichen<br />

Anstieg der Transaminasen, am 4.<br />

postoperativen Tag fiel sonographisch ein<br />

Pendelfluss in der Pfortader auf. Die Computertomographie<br />

zeigte eine Dislokation<br />

des Gefäßclips. Es erfolgte die transhepatische<br />

Platzierung eines gecoverten Stents<br />

zwischen Pfortader <strong>und</strong> Vena renalis, um<br />

den Blutfluss hepatopedal in die Pfortader<br />

zu leiten. Bei sehr guter Leberfunktion erholte<br />

sich der Patient postinterventionell<br />

schnell. Dopplersonographisch zeigte sich<br />

ein typischer hepatopedaler Pfortaderfluss<br />

von 600 ml/min. Am 20 postop. Tag fiel<br />

Teerstuhl auf, die Gastroskopie zeigte eine<br />

leichte Ösophagusvarizenblutung, die problemlos<br />

durch eine Gummibandligatur<br />

versorgt werden konnte. Aufgr<strong>und</strong> der therapeutischen<br />

Antikoagulation erfolgten<br />

weitere prophylaktische Gummibandligaturen<br />

der verbliebenen Ösophagusvarizen.<br />

Bei stabiler Leberfunktion konnte der Patient<br />

am 45. postoperativen Tag aus dem<br />

Krankenhaus entlassen werden.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 25<br />

Chirurgische Strategien bei<br />

kompletter Pfortaderthrombose<br />

im Rahmen einer<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> –<br />

eigene Erfahrung <strong>und</strong><br />

Literaturübersicht<br />

J. Andrassy, M. Angele, M. Rentsch,<br />

M. Stangl, K.W. Jauch, M. Guba<br />

Chirurgische Klinik <strong>und</strong> Poliklinik der Universität<br />

München, Campus Großhadern<br />

Pfortaderthrombosen, auch distal des Confluens<br />

von V. lienalis <strong>und</strong> V. mesenterica<br />

superior reichend, stellen keine unbedingte<br />

Kontraindikation für eine <strong>Lebertransplantation</strong><br />

dar. In jedem Falle wird zunächst<br />

der intraoperative Versuch einer Thrombektomie<br />

der Pfortader versucht werden.<br />

Aber gerade bei ausgeprägten unter Umständen<br />

lange bestehenden Bef<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

komplexen Kolatereralkreisläufen lässt<br />

sich oft nur ein unbefriedigender Fluss<br />

nach Thrombektomie erzielen. Wir berichten<br />

exemplarisch über 2 eigene Fälle mit<br />

komplexer Pfortaderproblematik <strong>und</strong> geben<br />

eine Literaturübersicht über die beschriebenen<br />

chirurgischen Strategien zu<br />

diesem Thema. Ein Fall mit Pfortaderthrombose<br />

<strong>und</strong> der Notwendigkeit einer<br />

Splenektomie bei Milzabszess. Anschließendend<br />

fehlende Pfortaderperfusion, temporäre<br />

Arterialisierung der Pfortader. Der<br />

zweite Fall mit einem akuten Budd-Chiari-<br />

Syndrom mit Mesenterialvenenthrombose,<br />

zweizeitiger <strong>Lebertransplantation</strong> mit<br />

Thrombektomieversuch <strong>und</strong> fatalem Ausgang.<br />

Die möglichen chirurgischen Therapieoptionen,<br />

Thrombektomie, portal-venöses<br />

jump graft, Arterialisierung der Pfortader,<br />

Cavoportale Hemitransposition, renoportale<br />

Anastomose <strong>und</strong> eine multiviszerale<br />

Transplantation werden auf dem Boden<br />

der publizierten Erfahrungen diskutiert.<br />

Patients with 18F-FDG Non-avid<br />

HCC beyond Milan Burden may<br />

Achieve Recurrence-free<br />

Long-term Survival after Liver<br />

Transplantation<br />

A. Kornberg 1 , B. Küpper 2 , K. Thrum 2 ,<br />

O. Habrecht 3 , J. Wilberg 3 , P. Büchler 1 ,<br />

D. Dottschild 4 , H. Friess 1<br />

1<br />

Chirurgie, Klinikum rechts der Isar, TU München<br />

2<br />

Chirurgie, Klinikum Bad Berka<br />

3<br />

Chirurgie, FSU Jena<br />

4<br />

Nuklearmedizin, FSU Jena<br />

Introduction: The introduction of the Milan<br />

criteria has significantly improved<br />

prognosis after liver transplantation (LT)<br />

for hepatocellular carcinoma (HCC). However,<br />

there is increasing evidence that a<br />

significant number of patients with HCC<br />

beyond the Milan burden may as well benefit<br />

from LT. The aim of this trial was to<br />

analyze prognostic variables predicting<br />

long-term survival in this special population.<br />

Methods: A total of 91 liver transplant<br />

candidates with HCC were included in this<br />

study. Listing for LT was based on Milan<br />

criteria. Biological tumor progression during<br />

waiting time, such as macrovascular<br />

invasion, extrahepatic tumor spread or tumor-related<br />

symptoms, resulted in patient<br />

drop out. The impact of clinical (age,<br />

Child, MELD, immunosuppression, tumor<br />

macromorphology) and biological (AFPlevel,<br />

grading, microvascular invasion,<br />

lymphovascular invasion, 18F-FDG-uptake<br />

on PET) variables on tumor recurrence<br />

rate and long-term survival were determined<br />

by uni- and multivariate analysis.<br />

Results: The mean follow-up post-LT was<br />

65,1 ± 44,9 months (range: 5-165 months).<br />

Final clinical staging pretransplantation<br />

demonstrated HCC fulfilling the Milan criteria<br />

in 57 patients (Milan In; 62,6%),<br />

while 34 liver transplant candidates revealed<br />

HCC beyond the Milan burden<br />

(Milan Out; 37,4%). Five-year recurrencefree<br />

survival rates were 86% and 47% in<br />

Milan In and Milan Out recipients, respectively<br />

(P < 0,001). In the Milan Out population,<br />

only 18F-FDG tumor uptake on<br />

PET (odds ratio 6,4) and poor tumor differentiation<br />

(odds ratio 4,6) were identified as<br />

independent variables predicting longterm<br />

outcome. Five-year recurrence-free<br />

survival rates in the Milan Out population<br />

were 70% in patients with well/moderate<br />

tumor differentiation (versus 0%; P <<br />

0,001) and 81% in patients with 18F-FDG<br />

non-avid HCC (versus 21%; P < 0,001).


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 26<br />

Kombinierte en-bloc Leber-<br />

Pankreas-Transplantation bei<br />

Patienten mit Leberzirrhose <strong>und</strong><br />

Typ 2 Diabetes<br />

A. Kornberg 1 , B. Küpper 2 , J. Wilberg 3 ,<br />

O. Habrecht 3 , P. Büchler 1 , U. Müller 4 ,<br />

H. Friess 1<br />

1<br />

Chirurgie, Klinikum rechts der Isar, TU München<br />

2<br />

Chirurgie, Klinikum Bad Berka<br />

3<br />

Chirurgie, FSU Jena<br />

4<br />

Diabetologie, Endokrinologie, FSU Jena<br />

Einleitung: Viele Patienten mit Leberzirrhose<br />

leiden unter einer peripheren Insulinresistenz<br />

mit Ausbildung eines insulinpflichtigen<br />

Diabetes mellitus (DM), der<br />

nach <strong>Lebertransplantation</strong> meist fortbesteht<br />

<strong>und</strong> das Mortalitätsrisiko deutlich erhöht.<br />

Unsere Hypothese war es, dass trotz<br />

erhöhten nativen C-Peptidspiegels durch<br />

eine additive Pankreastransplantation bei<br />

diesen Patienten durch Überwindung der<br />

Insulinresistenz letztlich Insulinfreiheit erreicht<br />

werden kann.<br />

Methode: Zwischen 1998 <strong>und</strong> 2002 wurden<br />

14 Patienten mit einer Leberzirrhose<br />

<strong>und</strong> einem insulinpflichtigen Typ-2-DM<br />

(medianer Insulinbedarf 50IE/Tag) einer<br />

kombinierten en-bloc Leber-Pankreastransplantation<br />

(LPTx) unterzogen. Die<br />

exokrine Drainage erfolgte mittels Seit-zu-<br />

Seit-Duodeno-Duodenostomie. Bei Rejektionsverdacht<br />

erfolgte neben einer Leberbiopsie<br />

auch die endoskopische Biopsie<br />

von Spender- <strong>und</strong> Empfängerduodenum-<br />

Mukosa. Alle Patienten erhielten eine Calcineurin-Inhibitor-basierte<br />

Immunsuppression.<br />

HbA1C, Insulin <strong>und</strong> C-Peptid-Spiegel<br />

wurden regelmäßig bestimmt. Die sekretorische<br />

ß-Zell-Funktion des Pankreastransplantates<br />

wurde regelmäßig mittels<br />

OGTT <strong>und</strong> Glucagon-Test evaluiert. Insulinresistenz<br />

<strong>und</strong> Insulinsensitivität wurden<br />

mittels „Homeostasis Model Formula“<br />

(HOMA-IS) berechnet.<br />

Ergebnis: Das Follow-up nach LPTx liegt<br />

aktuell zwischen 1,5-142 Monate (Median:<br />

100 Monate). Alle Patienten waren unmittelbar<br />

nach der Transplantation frei von<br />

exogener Insulinzufuhr. Der Nüchtern-<br />

Blutzucker-Spiegel normalisierte sich innerhalb<br />

von 48 St<strong>und</strong>en bei allen Patienten.<br />

Der mittlere HbA1C-Spiegel fiel innerhalb<br />

von 3 Monaten von 7.6 ± 0.7% auf<br />

4.9 ± 0.6% (P < 0.001). Alle Patienten<br />

zeigten eine „high response“- Insulin- <strong>und</strong><br />

C-Peptidantwort im Glucagon-Test. Die<br />

Insulinsensitivität (HOMA-IS-Normwert:<br />

0,5-1) verbesserte sich signifikant von<br />

0,14 ± 0,5 auf 0,3 ± 0,14 nach 12 Monaten<br />

(P=0,008). Im Langzeitverlauf kam es nur<br />

bei einem Patienten (114 Monate post-<br />

LPTx) zu einem Rezidiv der Insulinabhängigkeit<br />

mit Entwicklung von relevanter<br />

Makroangiopathie (7,1%). Bei 2 Patienten<br />

konnte durch Biopsie der duodenalen Mukosa<br />

eine Pankreastransplantatrejektion<br />

verifiziert werden.<br />

Die Inhibierung der<br />

Prostaglandin-Endoperoxid-<br />

Synthase (PTGS) vermindert den<br />

akuten <strong>und</strong> chronischen Leberschaden<br />

über Signalwirkung der<br />

Sternzellen (HSC)<br />

R. Bahde 1 , S. Kapoor 2 , H. U. Spiegel 1 ,<br />

S. Gupta 2<br />

1<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie,<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

2<br />

Marion Bessin Liver Research Center, Departments<br />

of Medicine and Pathology, Albert<br />

Einstein College of Medicine<br />

Einleitung: PTGS-1 <strong>und</strong> -2 konvertieren<br />

Arachidonsäure zu PGH2 mit Freisetzung<br />

nachgeschalteter inflammatorischer Mediatoren.<br />

PTGS-1 <strong>und</strong> -2 Blockade durch<br />

Naproxen kann HSC stimulieren <strong>und</strong><br />

VEGF-vermittelt zytoprotektiv wirken.<br />

Ziel der Studie war diese Mechanismen<br />

nach Leberschädigung zu untersuchen.<br />

Methode: F344-Ratten wurden 6 mg/kg<br />

Naproxen i.p. appliziert <strong>und</strong> nach 6 h die<br />

Desmin-Expression histologisch bestimmt.<br />

Der direkte Effekt von Naproxen<br />

(0,1-10 µmol/l) auf die HSC wurde in einer<br />

Ratten-Zell-Linie, CFSC-8B, untersucht.<br />

Die Genexpression wurde nach Kultivierung<br />

unter hypoxischen Bedingungen<br />

mittels qRT-PCR analysiert. Isolierte Hepatozyten<br />

wurden mit dem konditionierten<br />

Medium dieser Zellkultur inkubiert <strong>und</strong><br />

nach 24 h oder TNFalpha-Gabe die Viabilität<br />

mittels MTT-Assay bestimmt. Der Effekt<br />

von Naproxen (6 <strong>und</strong> 12 mg/kg/d i.p.)<br />

nach akuter (24 h nach 1 ml/kg CCl4 i.p.)<br />

<strong>und</strong> chronischer Leberschädigung (14 d<br />

nach Gallengangsligatur) wurde in F344<br />

Ratten untersucht. Die Analyse umfasste<br />

Serumparameter (AST, ALT, ALP, Bilirubin),<br />

qRT-PCR <strong>und</strong> Immunhistologie<br />

(CD45, Ki67, OV-6, CK-19, Sirius-Red,<br />

VEGF).<br />

Ergebnis: Die bloße Naproxen-Applikation<br />

führte zur 5-fach vermehrten HSC-Aktivierung<br />

(p


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 27<br />

CFSC-8B Zellen zeigte, dass Gene involviert<br />

in Apoptose <strong>und</strong> Inflammation herunterreguliert,<br />

jedoch andere wie VEGF heraufreguliert<br />

waren (p


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 28<br />

Multiviszerale en-bloc<br />

Transplantation: chirurgische<br />

Option bei Diabetes mellitus <strong>und</strong><br />

sek<strong>und</strong>är biliärer Zirrhose nach<br />

Duodeno-Hemipankreatektomie<br />

H. Wolters 1 , Ch. Schleicher 1 ,<br />

Ch. Anthoni 1 , N. Senninger 1 , P. Baier 2 ,<br />

K. Hahnenkamp 3 , H. Schmidt 2<br />

1<br />

Allg. u. Viszeralchirurgie, Universitätsklinikum<br />

Münster<br />

2<br />

Transplantationsmedizin, Universitätsklinikum<br />

Münster<br />

3<br />

Anästhesiologie u. operative Intensivtherapie,<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Einleitung: 18 Monate nach komplikationsloser<br />

Duodenohemipankreatektomie<br />

bei nicht bestätigtem Tumorverdacht, jedoch<br />

chron. rezidiv. Pankreaskopfpankreatitis<br />

bildete der 50-jährige Patient bei bestehendem<br />

insulinpflichtigem Diabetes eine<br />

sek. sklerosierende Cholangitis aus. Bei<br />

konservativer <strong>und</strong> operativer Therapieresistenz<br />

erfolgte nach mehrfachen schweren<br />

Schüben die Listung zur kombinierten enbloc<br />

Leber-Pankreastransplantation. Zusätzlich<br />

bestand ein Hypersplenismus.<br />

Methode: Nach Allokation wurde die enbloc<br />

Transplantation durchgeführt (Spenderalter<br />

45 J; KIZ 6:39h WIZ 40 min). Es<br />

erfolgte Restpankreatektomie, Splenektomie<br />

<strong>und</strong> Hepatektomie des Empfängers.<br />

Magenantrum sowie proximales Jejunum<br />

konnte nach mehrfachen operativen Eingriffen<br />

nicht erhalten werden, so dass die<br />

Transplantation als multiviszerale en-bloc<br />

Transplantation von Magenantrum, Leber,<br />

Duodenum, Pankreas, Milz <strong>und</strong> prox. Jejunum<br />

durchgeführt wurde. Die arterielle<br />

Versorgung wurde über aortalen Y-Graft<br />

Bypass auf gemeinsames Aortensegment<br />

von Truncus <strong>und</strong> AMS des Spenders sichergestellt.<br />

Die Immunsuppression wurde<br />

mittels ATG-Induktion, FK506, MMF <strong>und</strong><br />

Steroide initiiert. Es wurde eine breite antibiotische,<br />

antimykotische <strong>und</strong> antivirale<br />

Prophylaxe durchgeführt.<br />

Ergebnis: Der früh-postoperative Verlauf<br />

gestaltete sich komplikationsfrei nach einer<br />

operativen Revision aufgr<strong>und</strong> eines perihepatischen<br />

Hämatoms. Die Perfusion aller<br />

Organe konnte dopplersonografisch jederzeit<br />

ohne Einschränkung nachgewiesen<br />

werden; es bestand Insulinfreiheit mit<br />

Transplantation. Der Kostaufbau war<br />

leicht verzögert. Ein ab dem 21. Tag aufgetretener<br />

Anstieg der Cholestaseparameter<br />

(bei fehlender Gallengangsanastomose)<br />

wurde trotz fehlendem zweifelsfreiem histologischen<br />

Nachweis einer Rejektion in<br />

wiederholten endoskopischen <strong>und</strong> transkutanen<br />

Biopsien mittels ATG <strong>und</strong> erweiterter<br />

antibiotischer Therapie sowie Umstellung<br />

der Immunsuppression auf Rapamune<br />

therapiert. Entlassung am 38. Tag nach<br />

TX.<br />

Schlussfolgerung: Im Falle vorausgegangener<br />

Operationen (Traverso-Longmire/<br />

Whipple) stellt die Erweiterung der Transplantation<br />

um Magen(antrum) <strong>und</strong> Jejunum<br />

eine Option dar, die reguläre Passage<br />

zu erhalten. Inwieweit ein erhöhtes immunologisches<br />

Risiko besteht, verbleibt offen.<br />

Immunmodulatorische Rolle von<br />

Knochenmarks-Stammzellen in<br />

der <strong>Lebertransplantation</strong><br />

E. Eggenhofer<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Chirurgie, Universitätsklinikum<br />

Regensburg<br />

Einleitung: In vielen Tiermodellen der soliden<br />

Organtransplantation konnte bereits<br />

Toleranz erzeugt werden, ein Zustand, der<br />

sich durch die spezifische Organakzeptanz<br />

ohne die Notwendigkeit einer chronischen<br />

Immunsuppression auszeichnet. Toleranz<br />

ist ein wichtiger Aspekt bei der <strong>Lebertransplantation</strong>,<br />

denn die Leber zeichnet<br />

sich durch eine einzigartiges Mikromilieu<br />

aus, welches Toleranz begünstigt.<br />

Ergebnis: Im Gegensatz den Erfolgen in<br />

puncto Toleranzerzeugung in vielen Tiermodellen<br />

müssen Patienten, die ein Organ<br />

erhalten, immer noch unspezifische Medikamente<br />

dauerhaft einnehmen. Zwar reduziert<br />

die Entwicklung neuartiger Medikamente<br />

wie Calcineurininhibitoren die Rate<br />

der akuten Abstoßungen, doch führt die<br />

Langzeit-Einnahme sehr häufig zu Nierenschäden,<br />

metabolischen Defekten sowie<br />

oportunistischen Infektionen. Auf Gr<strong>und</strong><br />

dieser nicht unerheblichen Probleme der<br />

medikamentösen Immunsuppression wird<br />

nach alternativen, zellbasierten Immunsuppressionsstrategien<br />

gesucht. Vielversprechend,<br />

da im Tiermodell <strong>und</strong> ersten<br />

Studien erfolgreich, scheinen Stammzellen<br />

aus dem Knochenmark zu sein. Dabei<br />

kommen verschiedene Populationen in<br />

Frage. Ein Ansatz ist die Transfusion von<br />

hämatopoetischen Stammzellen des Organspenders.<br />

In jüngsten Studien wurde<br />

bei zwei Patienten, die nach einer Konditionierung<br />

mit donor-spezifischen CD34+<br />

Zellen eine Leberlebendspende erhalten<br />

hatten, eine mehrmonatige abstoßungs-


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 29<br />

freie Phase beobachtet. Ein stabiler Chimerismus<br />

<strong>und</strong> damit das Erreichen einer<br />

langfristigen Organakzeptanz ist allerdings<br />

möglicherweise nur nach myeloablativer<br />

Konditionierung erreichbar, was einerseits<br />

einen sehr invasiven Schritt darstellt <strong>und</strong><br />

andererseits mit der Gefahr der Entwicklung<br />

einer Graft Versus Host Disease<br />

(GVHD) verb<strong>und</strong>en ist. Eine andere Population<br />

sind die mesenchymalen Stammzellen.<br />

Diese Zellen wurden bereits erfolgreich<br />

für andere Indikationen (GVHD) in<br />

<strong>klinische</strong>n Studien eingesetzt <strong>und</strong> sind<br />

auch in der Nierentransplantation bei ersten<br />

Patienten in der <strong>klinische</strong>n Anwendung.<br />

Für die Immunsuppression durch<br />

MSC nach <strong>Lebertransplantation</strong> wird aktuell<br />

eine Phase I safety Studie beantragt.<br />

Schlussfolgerung: Beide neuartigen Therapien<br />

sind in ihren ersten Anwendungen<br />

sehr vielversprechend. Dennoch bedarf die<br />

sichere, effiziente <strong>klinische</strong> Anwendung in<br />

der <strong>Lebertransplantation</strong> noch eingehender<br />

Untersuchungen <strong>und</strong> Weiterentwicklungen.<br />

Exogene <strong>und</strong> endogene<br />

Knochenmarksstammzellen<br />

verringern die Schädigung nach<br />

hepatischem Ischämie-<br />

Reperfusions-Schaden<br />

E. Eggenhofer, A. Kroemer, V. Benseler,<br />

P. Renner, F. Popp, E. Geissler,<br />

H.-J. Schlitt, M. Dahlke<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Chirurgie, Universitätsklinikum<br />

Regensburg<br />

Einleitung: Die immunsuppressive Wirkung<br />

von mesenchymalen Stammzellen<br />

(MSC) wurde in verschiedenen Krankheitsmodellen<br />

bereits erfolgreich getestet.<br />

Eine neue Indikation für die Verwendung<br />

von MSC zur Zelltherapie stellt die Organtransplantation<br />

dar. Neben der Abstoßungsreaktion<br />

sieht man sich bei der Organtransplantation<br />

auch mit der Schädigung<br />

der Organs durch ischämischen<br />

Stress <strong>und</strong> anschließende Reperfusion<br />

konfrontiert. MSC haben neben ihrem immunsuppressiven<br />

auch ein regeneratives<br />

<strong>und</strong> anti-inflammatorisches Potential <strong>und</strong><br />

scheinen somit geeignet, den durch Ischämie<br />

<strong>und</strong> Reperfusion induzierten Leberschaden<br />

zu reduzieren.<br />

Methode: Der Einfluss von MSC wurde in<br />

einem murinen hepatischen Ischämie-Reperfusionsmodell<br />

untersucht. Der obere<br />

<strong>und</strong> linke Leberlappen wurden 45 min abgeklemmt<br />

<strong>und</strong> anschließend reperf<strong>und</strong>iert.<br />

Der entstandene Leberschaden wurde an<br />

verschiedenen Zeitpunkten u.a. durch<br />

Messen des ALT bestimmt. Therapeutisch<br />

wurden sowohl exogene als auch endogene<br />

MSC verwendet. Die Mobilisierung der<br />

endogenen MSC erfolgte durch eine viertägige<br />

Gabe von VEGF (100 µg/kg/d KG)<br />

<strong>und</strong> anschließender Applikation von Plerixafor<br />

® (5 mg/kg KG).<br />

Ergebnis: Exogene MSC zeigten eine<br />

deutlich signifikante Reduktion des Ischämie-Reperfusions-vermittelten<br />

Leberschadens.<br />

Die Anwendung des Mobilisierungsprotokolls<br />

für endogene MSC konnte einen<br />

8-fachen Anstieg von MSCs im Blut<br />

der Empfängertiere bewirken. Der ischämische<br />

Leberschaden wurde durch die Anwendung<br />

des Mobilisierungsprotokolls<br />

deutlich verringert. Gleichzeitig nahm die<br />

Frequenz von mobilisierten MSC im Blut<br />

signifikant ab, was ein deutlicher Hinweis<br />

darauf ist, dass tatsächlich MSC für die<br />

Verringerung des Leberschadens verantwortlich<br />

sind.<br />

Schlussfolgerung: Der Einsatz von exogenen<br />

<strong>und</strong> endogenen MSC bewirkt einen<br />

mindernden Einfluss auf die Ischämie-Reperfusions-bedingte<br />

Leberschädigung. Zusammen<br />

mit der bereits intensiv untersuchten<br />

immunsuppressiven Eigenschaft der<br />

MSC ist der Einsatz dieser Zellen bei Organtransplantation<br />

von zweifachem Nutzen:<br />

Inhibierung der Abstoßungsreaktion<br />

<strong>und</strong> Verringerung des bei der Transplantation<br />

entstehenden Organschadens.<br />

Immunmodulation mit adulten<br />

Stammzellen nach <strong>Lebertransplantation</strong>:<br />

regulatorische<br />

Anforderungen an eine nichtkommerzielle<br />

<strong>klinische</strong> Prüfung<br />

in Deutschland<br />

B. Fillenberg, E. Eggenhofer, F. C. Popp,<br />

P. Renner, H. J. Schlitt, M.-H. Dahlke<br />

Chirurgie, Universitätsklinikum Regensburg<br />

Einleitung: Nicht-kommerzielle <strong>klinische</strong><br />

Prüfungen (IITs) dienen der translationalen,<br />

<strong>klinische</strong>n Forschung. Sponsor ist zumeist<br />

eine universitäre Einrichtung. Für<br />

die Organtransplantation sind IITs ein<br />

wertvolles Instrument, um unabhängig von<br />

Pharmaunternehmen zelltherapeutische<br />

Alternativen zur medikamentösen Immunsuppression<br />

erforschen zu können.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 30<br />

Methode: In der vorliegenden Studie sollen<br />

mesenchymale Stammzellen (MSC)<br />

zur Immunmodulation nach <strong>Lebertransplantation</strong><br />

angewendet werden. Abweichend<br />

von den meisten <strong>klinische</strong>n Prüfungen<br />

liegt bei einer zellbasierten Therapie<br />

ein lebendes Prüfpräparat vor. Hierzu wurden<br />

die notwendigen Studiendokumente<br />

für die ortsansässige Ethikkommission <strong>und</strong><br />

das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erstellt.<br />

Ergebnis: Das Studienprotokoll für diese<br />

Phase-I-Sicherheitsstudie wurde nach<br />

Maßgabe der B<strong>und</strong>esoberbehörde erarbeitet<br />

(Module 0-5 des PEI). Es sollen industriell<br />

gezüchtete MSC verwendet werden,<br />

so dass die Vorschriften der Good Manufacturing<br />

Practice (GMP) auf die Lagerung<br />

der Zellen begrenzt sind. Die Eingruppierung<br />

des Zellpräparats durch die Landesoberbehörde<br />

als somatisches Zelltherapeutikum<br />

ist erfolgt. Ein komplexer Antrag an<br />

die zuständige Ethikkommission ist erfolgt.<br />

Schlussfolgerung: Vor einer potentiellen<br />

<strong>klinische</strong>n Anwendung von adulten<br />

Stammzellen zur Immunmodulation sieht<br />

sich das Studienzentrum mit einer Vielzahl<br />

regulatorischer Besonderheiten konfrontiert.<br />

Der mögliche Benefit für die Patienten<br />

<strong>und</strong> der zu erwartende Erkenntnisgewinn<br />

für die Forschungsgemeinschaft<br />

rechtfertigen den hohen regulatorischen<br />

Aufwand.<br />

PTLD bei Patienten nach<br />

<strong>Lebertransplantation</strong>:<br />

unizentrische Erfahrung<br />

J. Hartl 1 , M. N. Scherer 2 , M. Loss 2 ,<br />

S. Farkas 2 , L. Baier 2 , H.-J. Schlitt 2 ,<br />

G. I. Kirchner 1<br />

1<br />

Innere Medizin 1, Universitätsklinikum Regensburg<br />

2<br />

Chirurgie, Universitätsklinikum Regensburg<br />

Einleitung: Post transplantation lymphoproliferative<br />

disorders (PTLD) treten gehäuft<br />

bei immunsupprimierten Patienten<br />

nach Organtransplantation auf. Die Inzidenz<br />

einer malignen Erkrankung nach <strong>Lebertransplantation</strong><br />

(LTx) liegt bei 4-15%,<br />

für eine PTLD bei ca. 1-5%. Ziel dieser<br />

Studie war es, die Inzidenz <strong>und</strong> das Outcome<br />

bei Patienten mit einer PTLD nach LTx<br />

zu untersuchen.<br />

Methode: Am UKR wurden zwischen Juni<br />

1993 <strong>und</strong> August 2010 insgesamt 355<br />

LTx (238m) durchgeführt. Bei 5 Patienten<br />

(1,4%) konnte die Diagnose einer PTLD<br />

histologisch gesichert werden. Das Outcome<br />

sowie die medizinischen Daten der Patienten<br />

wurden anhand der Patientenakten<br />

analysiert.<br />

Ergebnis: Das mittlere Alter der 5 Patienten<br />

(5m) mit PTLD betrug bei LTx<br />

45,2±8,9 Jahre. Die LTx wurde aufgr<strong>und</strong><br />

folgender Erkrankungen durchgeführt: Alkohol<br />

+ chron. Hepatitis C (n=1), kryptogene<br />

Zirrhose (n=1), Alkohol (n=1), sek<strong>und</strong>är<br />

sklerosierende Cholangitis (n=1)<br />

<strong>und</strong> akute Hepatitis B (n=1). Als Immunsuppression<br />

wurden Tacrolimus- (n=1), Sirolimus-<br />

(n=1) sowie Ciclosporin A- (n=3)<br />

haltige Schemata eingesetzt. Die PTLD<br />

trat 3-36 Monate nach LTx auf, wobei 4<br />

dieser Patienten ein Epstein-Barr-Virus<br />

(EBV)-assoziiertes diffus großzelliges B-<br />

Zell-Lymphom (Leberhilusbereich (n=3),<br />

Niere (n=1)) entwickelten. Vier Patienten<br />

erhielten eine CHOP-haltige Chemotherapie.<br />

Ein Patient litt an einem follikulären<br />

Non-Hodgkin-Lymphom in den retroperitonealen<br />

Lymphknoten (EBV negativ). Bei<br />

ihm wurde aufgr<strong>und</strong> der Stabilität der Erkrankung<br />

keine Therapie durchgeführt. Innerhalb<br />

einer Nachbeobachtungszeit von<br />

22-148 Monaten sind 2 Patienten mit diffus<br />

großzelligem B-Zell-Lymphom – 8<br />

bzw. 13 Monate nach Diagnosestellung –<br />

gestorben; drei Patienten leben <strong>und</strong> befinden<br />

sich in einem guten Allgemeinzustand.<br />

Schlussfolgerung: Die PTLD ist eine seltene,<br />

jedoch mit einer hohen Mortalitätsrate<br />

assoziierte Erkrankung. Bei unklaren<br />

Raumforderungen im Leberhilus muss differentialdiagnostisch<br />

an eine PTLD gedacht<br />

werden.<br />

Welchen Einfluss hat eine<br />

Aspergilleninfektion auf das<br />

Überleben nach einer<br />

<strong>Lebertransplantation</strong>?<br />

G. Kirchner 1 , J. Hartl 1 , A. Schnitzbauer 2 ,<br />

M. Scherer 2 , R. Wiest 1 , S. Farkas 2 ,<br />

B. Salzberger 1 , H.-J. Schlitt 2 , M. Loss 2<br />

1<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Innere Medizin I,<br />

Universitätsklinikum Regensburg<br />

2<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Chirurgie, Universitätsklinikum<br />

Regensburg<br />

Einleitung: Aspergillen (Asp.)-Infektionen<br />

treten bei ca. 3% der Patienten nach einer<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> (LTx) auf. Ziel<br />

der Studie war es, Risikofaktoren für das<br />

Überleben einer Asp-Infektion nach einer<br />

LTx zu untersuchen.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 31<br />

Patienten/Methoden: In unserem Zentrum<br />

wurden im Zeitraum von Juli 2003<br />

bis August 2009 insgesamt 253 LTx durchgeführt.<br />

Bei 9 Patienten (49+7 J., 7m)<br />

konnte eine Asp.-Infektion nachgewiesen<br />

werden. Die Gründe für eine LTx waren:<br />

äthyltox. Leberzirrhose (n=5) +Hepatitis C<br />

(n=1), PBC (n=1), Cirrhose cardique (n=1,<br />

LTx plus Herz-Tx), Zystenleber (n=1). Die<br />

primäre Immunsuppression bestand aus einer<br />

Kombination von Anti-IL2R-Antagonist,<br />

Calcineurin-Inhibitor, Steroiden <strong>und</strong><br />

ggf. Mycophenolat Mofetil.<br />

Ergebnisse: Bei 9 Patienten (3.6%) kam<br />

es post-LTx zu einer Asp.-Infektion. Bei 8<br />

von 9 Patienten war das Asp.-Antigen in<br />

der bronchialen Lavage (BAL) positiv. Der<br />

Asp.-Antigennachweis im Serum war häufig<br />

negativ oder erst im späteren Verlauf<br />

positiv. In der Bildgebung wurden Asp. in<br />

folgenden Organen nachgewiesen: Lunge<br />

(n=9), Gehirn (n=3), Mediastinum (n=1)<br />

<strong>und</strong> Hautw<strong>und</strong>e (n=1). Alle Patienten mit<br />

disseminiertem pulmonalen Befall oder einem<br />

Befall mehrerer Organe verstarben.<br />

Bei 2 Patienten mit pulmonalem Befall lag<br />

eine vorbestehende Lungenerkrankung<br />

vor. Acht von 9 Patienten verstarben im<br />

Multiorganversagen. Sieben dieser 8 Patienten<br />

verstarben innerhalb von 158 Tagen<br />

nach LTx. Eine Patientin erkrankte erst<br />

7 Jahre nach LTx an einer invasiven Aspergillose<br />

<strong>und</strong> verstarb innerhalb von 60 Tagen.<br />

Der einzige Überlebende erhielt neben<br />

einer Voriconazol-Therapie eine Lungenteilresektion<br />

zur Entfernung eines Aspergillomherdes.<br />

Fazit: Eine Aspergillen-Infektion nach<br />

LTx mit disseminiertem pulmonalen oder<br />

extrapulmonalen Befall endete in allen<br />

Fällen letal. Das Serum-Asp.-Antigen war<br />

häufig falsch negativ.<br />

Erfolgreiche <strong>Lebertransplantation</strong><br />

unter simultaner<br />

extrakorporaler Membranoxygenierung<br />

(ECMO) <strong>und</strong><br />

kontinuierlicher Hämodialyse bei<br />

fulminantem Multiorganversagen<br />

bei akutem Morbus Wilson<br />

M. N. Scherer 1 , A. A. Schnitzbauer 1 ,<br />

G. I. Kirchner 2 , B. Sinner 3 , A. Kroemer 1 ,<br />

A. Philipp 4 , Th. Bein 5 , S. Farkas 1 ,<br />

M. Loss 1 , H. J. Schlitt 1<br />

1<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Chirurgie <strong>und</strong> Transplantation,<br />

Universitätsklinikum Regensburg<br />

2<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Innere Medizin I,<br />

Universitätsklinikum Regensburg<br />

3<br />

Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum<br />

Regensburg<br />

4<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Herz-, Thorax- <strong>und</strong><br />

herznahe Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum<br />

Regensburg<br />

5<br />

Interdisziplinäre Operative Intensivstation,<br />

Universitätsklinikum Regensburg<br />

Der Morbus Wilson ist eine genetisch bedingte<br />

Erkrankung des Kupferstoffwechsels,<br />

die sich bei 5% der Patienten mit einem<br />

akuten Leberversagen (ALF) manifestiert.<br />

Eine <strong>Lebertransplantation</strong> (LTx)<br />

ist dann die einzig erfolgreiche kurative<br />

Therapieoption. Das ALF im Allgemeinen<br />

stellt mit einer akuten Mortalität von 80-<br />

90% eine besondere Herausforderung dar,<br />

insbesondere bei der schnellen Auswahl<br />

der geeigneten Patienten für eine LTx.<br />

In dieser Kasuistik präsentieren wir die erfolgreiche<br />

LTx eines Patienten mit Multiorganversagen<br />

im Rahmen einer fulminanten<br />

Manifestation eines Morbus Wilson. Es<br />

erfolgte die High-Urgency-Listung bei Eurotransplant,<br />

wobei sich bis zur Verfügbarkeit<br />

eines Organes bei toxic-liver-Syndrom<br />

ein Nieren- <strong>und</strong> Lungenversagen entwickelte,<br />

so dass am Tag 2 nach Zuverlegung<br />

eine Therapie mit extrakorporaler Membranoxygenierung<br />

(ECMO) <strong>und</strong> mittels<br />

kontinuierlicher Hämodialyse (CVVHD)<br />

begonnen werden musste. Am Tag 4 erfolgten<br />

dann unter laufender EMCO <strong>und</strong><br />

CVVHD die <strong>Lebertransplantation</strong>, wobei<br />

aufgr<strong>und</strong> der ECMO eine Klemmung der<br />

Vena cava komplett unterbleiben musste.<br />

Am Tag 6 hatte sich die Lungenfunktion<br />

stabilisiert, so dass die ECMO ausgebaut<br />

werden konnte, am Tag 10 erfolgte die Extubation.<br />

Nach 23 Tagen konnte die Hämodialyse<br />

beendet <strong>und</strong> der Pat. nach 24 Tagen<br />

von Intensiv- auf Normalstation verlegt<br />

werden. Nach 52 Tagen Krankenhausaufenthalt<br />

konnte der Patient mit normaler<br />

Leber-, Lungen- <strong>und</strong> Nierenfunktion entlassen<br />

werden. Seit Monat 6 nach LTx ar-


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 32<br />

beitet er Vollzeit bei insgesamt sehr guter<br />

Lebensqualität.<br />

Dies zeigt, dass eine erfolgreiche LTx unter<br />

simultaner ECMO <strong>und</strong> CVVHD bei<br />

akutem Leber-, Lungen- <strong>und</strong> Nierenversagen<br />

mit kurzfristigem <strong>und</strong> langfristigem<br />

Erfolg in ausgewählten Fällen möglich ist.<br />

Es lässt sich schlussfolgern, dass die Herausforderung<br />

“Akutes Leberversagen”<br />

nur erfolgreich behandelt werden kann,<br />

wenn früh, schnell <strong>und</strong> interdisziplinär eine<br />

individuelle Selektion der schwerstkranken<br />

Patienten erfolgt, die ohne LTx<br />

akut versterben würden, gleichzeitig jedoch<br />

eine LTx kurz- <strong>und</strong> langfristig überstehen.<br />

Diese Interdisziplinarität im Transplantationszentrum<br />

inkludiert eine professionelle<br />

Rehabilitation, die kontinuierliche<br />

Nachbetreuung der Patienten im Zentrum<br />

<strong>und</strong> die professionelle Zusammenarbeit<br />

mit den nachbehandelnden niedergelassenen<br />

Ärzten.<br />

Impact of Combination of Donor<br />

and Recipient Parameters in<br />

post-Liver Transplantation<br />

Outcome:<br />

The German Experience<br />

C.-L. Fischer-Fröhlich 1 ,<br />

M. Kutschmann 2 , I. Schmidtmann 3 ,<br />

G. Kirste 4 , N. Frühauf 5<br />

1<br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation, Region<br />

Baden-Württemberg, Stuttgart<br />

2<br />

BQS Institute for Quality and Patient Safety,<br />

Düsseldorf<br />

3<br />

Institute for Medical Biometrics, Epidemiology<br />

and Informatics (IMBEI), Universitätsmedizin<br />

der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz<br />

4<br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation,<br />

Frankfurt<br />

5<br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation, Region<br />

Nord, Hannover<br />

Introduction: The shortage of donor organs<br />

in Germany has led to the use of organs<br />

from donors with extended donor criteria<br />

(EDC) for transplantation. EDC have<br />

been defined on the basis of expert opinions,<br />

but their clinical relevance is controversial.<br />

This situation may lead to the loss<br />

of organs otherwise available for transplantation.<br />

We evaluated the impact of<br />

donor and recipient factors in liver transplants<br />

with EDC on patient and graft survival<br />

in a nationwide German multicenter<br />

analysis.<br />

Material and Methods: An anonymzed<br />

database was created from data on livers<br />

donated and transplanted in Germany between<br />

2006 and 2008 as provided by<br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />

(real time data provided by coordinators at<br />

donation) and BQS Institute for Quality<br />

and Patient Safety (data on transplantation<br />

and follow up). The impact of donor and<br />

recipient factors was analyzed by Cox regression<br />

(significance level 5%, risk ratio<br />

[95%-CI]) including only recipients with<br />

first liver transplants (n=2095) for impact<br />

on patient survival and all liver transplants<br />

(n=2175) for impact on graft survival.<br />

Results: Patient and graft survival were<br />

significantly affected only by donor age<br />

(1.012 [1.006-1.019] and 1.011 [1.005-<br />

1.017]) per year), recipient age (1.019<br />

[1.010-1.029] and 1.014 [1.006-1.022] per<br />

year), creatinine (1.248 [1.174-1.327] and<br />

1.205 [1.135-1.278) per mg/dl), bilirubin<br />

(1.022 [1.014-1.030] and 1.023 [1.016-<br />

1.030] per mg/dl), and high urgency status<br />

(1.783 [1.312-2.423) and 1.809 [1.398-<br />

2.342]). Inferior organ quality resulted in<br />

lower graft survival (1.243 [1.001-1.545]).<br />

Conclusion: Multiple Cox regression revealed<br />

no significant impact of EDC on<br />

patient and graft survival except for donor<br />

age, which is probably attributable to<br />

donor selection. Among recipient variables,<br />

only age, creatinine and bilirubin,<br />

and high urgency status were associated<br />

with poorer outcome.<br />

Management of Anticoagulation<br />

in Orthotopic Liver<br />

Transplantation and Acute<br />

Heparin induced<br />

Thrombocytopenia Type II –<br />

A Case Report<br />

R. Bachmann, J. Li, S. Nadalin,<br />

A. Heininger, A. Königsrainer<br />

Universitätsklinikum Tübingen<br />

Introduction: Type II heparin-induced<br />

thrombocytopenia (HIT) is a rare coagulation<br />

disorder due to the administration of<br />

heparin. In HIT the immune system builds<br />

IgG-antibodies against the heparin-pf4-<br />

complex resulting in clotting disorder and<br />

thromboses. Standard therapy in patients<br />

suffering from HIT-syndrome type II is the<br />

avoidance of heparin and anticoagulation<br />

with direct thrombin inhibitors.<br />

Case: We report on a patient with end<br />

stage liver disease due to alpha-1-antitrypsin-deficiency<br />

waiting for liver trans-


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 33<br />

Day of<br />

transplantation<br />

Gel sedimentation<br />

test<br />

PF4/heparin-Ig-G-<br />

ELISA (OD-level)<br />

HIPA (*German<br />

reference center<br />

Greifswald)<br />

-1 Positive Positive (2,089) Positive*<br />

6 Negative Negative Negative*<br />

11 Intermediate Negative (0,141) -<br />

plantation. After hospitalisation and start<br />

of heparin-anticoagulation, she developed<br />

a HIT II. The heparin therapy was stopped<br />

and the anticoagulation was changed into<br />

argatroban, a direct thrombin inhibitor. Despite<br />

the risk of life threatening complications<br />

for acute HIT II patients, the organ<br />

procurement of a heparinized donor was<br />

accepted. To remove the heparin entrapped<br />

in the graft, the organ was prepared backtable<br />

with an additional instillation of Wisconsin<br />

solution. Additionally the direct<br />

thrombin inhibitor argatroban was given to<br />

avoid clotting when antibody-leading<br />

blood from the recipient meets the entrapped<br />

heparin residuals in the graft to<br />

stop the possible heparin-triggered coagulation.<br />

The transplantation was done without any<br />

signs of clotting disorder. The postoperative<br />

course was uneventful and the patient<br />

has been discharged already.<br />

Conclusions:<br />

– Liver transplantation of patients with<br />

newly diagnosed HIT II is not strictly<br />

contraindicated even in case of heparinized<br />

donor.<br />

– Avoidance of heparin in the donor, recovered<br />

organs and in the recipient in<br />

acute and subacute HIT II patients.<br />

– In case of heparinized donor or organ the<br />

transplantation procedure should be performed<br />

after backtable preparation of the<br />

organ with additional flushing with organ<br />

preservation solution, irrigation of<br />

the organ with an alternative anticoagulant<br />

and perioperative anticoagulation<br />

with direct thrombin inhibitors in the recipient.<br />

– The rapid decline of the HIT-antibodies<br />

<strong>und</strong>er the immunosuppression suggests a<br />

treatment option in HIT-II therapy.<br />

Cold Ischemic Tolerance of the<br />

Small Bowel is Increased by<br />

Intestinal Long Chain<br />

Triglyceride Resorption before<br />

Bowel Explant<br />

J. Glatzle, J. Junginger, I. Königsrainer,<br />

R. Ladurner, J. Li, A. Königsrainer,<br />

S. Nadalin<br />

Dept of General, Visceral and Transplant Surgery,<br />

University of Tübingen<br />

The number of small bowel transplants increased<br />

over the last few years. However,<br />

one major problem is the short cold ischemic<br />

tolerance of the small bowel. Previously<br />

we have shown, that intestinal resorption<br />

of long chain triglycerides (LCT)<br />

activates a vago-vagal pathway the so<br />

called “cholinergic anti-inflammatory<br />

pathway”, which controls the activity of<br />

macrophages in the gut wall. Further we<br />

have shown, that resorption of LCT decreases<br />

the inflammatory response of gut<br />

wall macrophages during sepsis.<br />

Hypothesis: Intestinal resorption of LCT<br />

before explant reduces the acticity of gut<br />

wall macrophages and therefore cold ischemic<br />

tolerance of the small bowel might<br />

be prolonged.<br />

Methods: Rats were continuously intestinally<br />

infused either with water (n=6) or<br />

1% LCT solution (n=6, LCT source 80%<br />

olive oil 20% soy bean oil, ClinOleic, Baxter,<br />

Germany, 3ml/h) for 12hrs. Thereafter<br />

rats were anesthetized and systemically infused<br />

with an organ preservation solution<br />

(Histidine-Tryptophan Ketoglutarate,<br />

HTK). The small bowel was then immediately<br />

removed and stored in the HTK solution<br />

on ice. At the time periods t=0, t=60,<br />

t=120, t=180, t=240, t=300, t=360, t=420,<br />

and t=480 a tissue sample of the gut was<br />

fixed and stained with H&E. The tissue<br />

was analyzed by three independent observers<br />

and scored for tissue damage<br />

(0=no damage, 1=minor damage, 2=major<br />

damage, 3= loss of structure) of 1. integrity<br />

of the mucosa, 2. integrity of the basal<br />

membrane of the mucosa and 3. integrity<br />

of villy. The occurrence of the damage was


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 34<br />

allocated when all three observers agreed<br />

on the same or a higher damage score.<br />

Results: Active intestinal LCT resorption<br />

of the gut before explant clearly increased<br />

the cold ischemic tolerance of the small<br />

bowel. In all control animals minor damage<br />

for the integrity of the basal membrane<br />

or of the mucosa occurred within 60min,<br />

whereas only in 50% of the lipid treated<br />

rats. In all control rats, major damage for<br />

both integrity of mucosa and villi occurred<br />

within 300min or less, whereas in lipid<br />

treated rats major damage to the mucosa<br />

occurred only in 50% within 300 min. In<br />

all control rats, the structure of the villy<br />

was completely lost within 480min or less,<br />

whereas in lipid treated animals only 50%<br />

of the rats reached maximal damage scores<br />

for mucosa or villi.<br />

Conclusions: Intestinal LTC resorption<br />

before explant clearly decreases histological<br />

damage scores of the small bowel and<br />

therefore increases tolerance for ischemia.<br />

The activation of the cholinergic anti-inflammatory<br />

pathway before explant and<br />

the recuced activity of gut wall<br />

macrophages might be beneficial for the<br />

cold ischemic tolerance. It is also possible<br />

that LCT or their metabolites stored in the<br />

enterocytes might have an anti-inflammatory<br />

character.<br />

Präoperative perkutane<br />

Leberbiopsie auf Intensivstation<br />

kann bei erweiterten<br />

Spenderkriterien frustrane<br />

Organentnahmeoperationen<br />

vermeiden helfen: Fallbericht<br />

A. Hoßfeld 1 , C.-L. Fischer-Fröhlich 1 ,<br />

M. Witte 2 , S. Nadalin 2<br />

1<br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation, Region<br />

Baden-Württemberg<br />

2<br />

Klinik für Allgemeine, Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Universitätsklinikum Tübingen<br />

Einleitung: Zwischen 2006 <strong>und</strong> 2009<br />

wurden in Deutschland 182 isolierte Leberexplantationen<br />

vorgenommen, die nicht<br />

in einer erfolgreichen Transplantation des<br />

Organs resultierten. Es stellt sich die Frage,<br />

ob eine weiterführende Diagnostik vor<br />

geplanter Entnahmeoperation in Form einer<br />

perkutanen Leberbiopsie eine Entscheidung<br />

über die Transplantabilität im<br />

Vorfeld sichern kann, insbesondere wenn<br />

Bef<strong>und</strong>e existieren, die die Eignung des<br />

möglichen Transplantates in Frage stellen.<br />

Kasuistik: In einer externen Klinik wurde<br />

ein 69-jähriger Patient mit Kleinhirninsult<br />

aufgenommen. Nach 4 Tagen entwickelte<br />

sich eine Hirnstammareflexie <strong>und</strong> der<br />

Hirntod wurde festegestellt. Anamnestisch<br />

waren ein medikamentös eingestellter Hypertonus<br />

<strong>und</strong> eine Adipositas bekannt.<br />

Bei Aufnahme waren Blutbild, Harnstoff,<br />

Kreatinin, Elektrolyte, Gerinnungsstatus<br />

<strong>und</strong> Leberenzymparameter im Normbereich.<br />

Sonografisch wies die Leber eine regelrechte<br />

Form, Größe <strong>und</strong> Kontur auf.<br />

Das Parenchym war homogen <strong>und</strong> echoreich.<br />

Es bestand kein Stau der Lebervenen<br />

<strong>und</strong> Gallenwege, jedoch eine ausgeprägte<br />

Steatosis hepatis. Die Nieren stellten sich<br />

beidseits in Größe <strong>und</strong> Form regelrecht dar<br />

mit unauffälligem Parenchymsaum.<br />

Zum Zeitpunkt der Meldung bei der DSO<br />

bestand über 12 h eine Kreislaufinstabilität,<br />

die nicht mehr suffizient therapiert<br />

werden konnte (MAD < 60 mmg Hg, Oligurie<br />

über 10 h < 30 ml/h, Kreatinin 7,6<br />

mg/dl = 670 µmol/l, Harnstoff 160 mg/dl =<br />

26,5 mmol/l, GPT 241 U/l, Bilirubin 32,5<br />

µmol/l). Das akute Nierenversagen war<br />

nicht reversibel.<br />

Nach vorliegendem Einverständnis erfolgte<br />

eine sorgfältige Evaluierung der Organfunktionen.<br />

Bei nicht rückläufigen Retentionswerten<br />

bestand keine Indikation zur<br />

Nierenentnahme. Die Transplantabilität<br />

der Leber ließ sich anhand der Bef<strong>und</strong>e<br />

nicht beurteilen, sodass eine perkutane<br />

Biopsie durchgeführt wurde. Histologisch<br />

lag eine gemischttropfige Steatose (makrovesikulär<br />

ca. 35 %, mikrovaskulär ca. 10<br />

%), Steatohepatitis (Grad 2) sowie geringgradige<br />

Cholestase vor.<br />

Fazit: Nach Beurteilung aller Bef<strong>und</strong>e<br />

wurde keine Organentnahme durchgeführt.<br />

Durch ein minimal invasives diagnostisches<br />

Verfahren konnte der gesamte Prozess<br />

vor Meldung an ET <strong>und</strong> Planung der<br />

Entnahmeoperation gestoppt werden. Der<br />

erhebliche personelle, organisatorische<br />

<strong>und</strong> finanzielle Aufwand wurde somit reduziert<br />

<strong>und</strong> die psychische Belastung sowohl<br />

der Angehörigen als auch der beteiligten<br />

Mitarbeiter vermindert.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 35<br />

Sleeve Gastrectomy after Liver<br />

Transplantation<br />

T. Meile, M. Küper, M. Feilitzsch,<br />

M. Kramer, M. Zdichavski,<br />

A. Königsrainer, S. Nadalin<br />

Universitätsklinikum Tübingen<br />

One important risk after sleeve gastrectomy<br />

is the ability to drink. This is especially<br />

important after renal transplant, not to<br />

endanger graft function. Therefore patient<br />

preparation and education prior to bariatric<br />

surgery is highly important.<br />

Obesity increases the risk of graft loss<br />

after organ transplantation and survival<br />

statistics for obese patients are very poor.<br />

Hepatitis C is a very common reason for<br />

liver transplantation. Treatment of hepatitis<br />

C is very difficult in obese patients.<br />

The aim of this report is to describe the<br />

outcome of two patients who <strong>und</strong>erwent<br />

sleeve gastrectomy after liver transplantation<br />

or combined liver and kidney transplantation.<br />

A retrospective chart review<br />

was conducted to analyze outcome of morbidly<br />

obese patients after liver transplantation<br />

that <strong>und</strong>erwent laparoscopic sleeve<br />

gastrectomy.<br />

Patient 1, a 60 years old female, was combined<br />

liver and kidney transplanted for<br />

chronic hepatitis C infection with cirrhosis<br />

and diabetic nephropathy in December<br />

2008. Co morbidities were diabetes mellitus<br />

type 2, intermittent atrial fibrillation,<br />

arterial hypertension and osteoporosis.<br />

After transplantation she had a rapid<br />

weight gain due to corticosteroids with stable<br />

graft function. In August 2010 she got<br />

a sleeve gastrectomy without complications<br />

weighting 123 kg at a BMI of 49<br />

kg/m 2 . Until December 2010 she lost 25<br />

kg, weighting 98 kg which corresponds to<br />

a BMI of 39 kg/m 2 . This represents an excess<br />

weight loss (EWL) of 38% within 4<br />

months. Organ functions are stable, insulin<br />

doses have been cut into thirds.<br />

Patient 2, a 60 years old male, was liver<br />

transplanted for chronic hepatitis C infection<br />

with cirrhosis and hepatocellular carcinoma<br />

in January 2008. Co-morbidities were<br />

diabetes type 2, arterial hypertension<br />

and a huge incisional hernia. In July 2009<br />

he got a sleeve gastrectomy without complications<br />

weighting 120 kg at a BMI of 43<br />

kg/m 2 . Until September 2010 he lost 34 kg,<br />

weighting 86 kg which corresponds to a<br />

BMI of 31 kg/m 2 . This represents a EWL<br />

of 64% within about one year. Organ<br />

functions are stable and the incisional hernia<br />

was successfully close in February<br />

2010. Chronic hepatitis C infection was<br />

successfully treated with Interferon and<br />

Ribavirin and the patient’s HCV RNA<br />

PCR is negative since February 2010.<br />

We can report two successful cases of bariatric<br />

surgery after liver transplantation.<br />

Acute Liver Failure by<br />

α-Amanitin Intoxication:<br />

Liver Transplantation or<br />

Spontaneous Regeneration<br />

M. Schenk 1 , Ch. Thiel 1 , K. Thiel 1 ,<br />

M. H. Morgalla 2 , A. Königsrainer 1<br />

1<br />

Allgemeine, Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Universitätsklinikum Tübingen<br />

2<br />

Neurochirurgie, Universitätsklinikum Tübingen<br />

Introduction: Acute liver failure caused<br />

by drug ingestion, viral hepatitis or poisoning<br />

is still associated with an extremely<br />

high mortality rate. Liver transplantation<br />

remains the life-saving therapy for all affected<br />

individuals, but worldwide shortage<br />

of donor organs remains the limiting factor.<br />

Aim of the present study was to simulate<br />

the clinical course of α-amanitin intoxication<br />

in a pig model of acute liver<br />

failure. Prognostic indicators for spontaneous<br />

liver regeneration were evaluated.<br />

Methods: 8 male German landrace pigs<br />

received 5 mg (0.15 mg/kg body weight)<br />

(n=4) α-amanitin intravenously or 10 mg<br />

(0.35 mg/kg body weight) (n=8) intraportally.<br />

Pigs remained <strong>und</strong>er deep general<br />

anesthesia until conclusion of the study<br />

protocol. Ventilation and vital parameters<br />

were recorded continuously, laboratory<br />

values including TNF-α as a potential regeneration<br />

marker were analyzed every 8<br />

hours, liver biopsies were taken every 24<br />

hours.<br />

Results: All pigs 100% (8/8) developed<br />

acute liver failure, which was defined by a<br />

prothrombin time below 30% within 40±8<br />

hours. All pigs receiving 10 mg amanitin<br />

died due to multiorgan failure. Pigs which<br />

received 5 mg amanitin survived poisoning.<br />

They recovered spontaneously after<br />

50±14 hours in acute liver failure and were<br />

euthanized after 112 hours, when prothrombin<br />

time returned to levels above<br />

50%. Clinical, biochemical and histological<br />

signs of liver regeneration were recorded.<br />

Laboratory values started to recover<br />

96±7 hours after intoxication paralleled by<br />

clinical stabilization. TNF-α levels in the


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 36<br />

regenerating animals were significantly<br />

higher starting from 48 hours after intoxication.<br />

First histological appearance for regeneration<br />

could be detected by Ki67 immunostaining<br />

72 hours after intoxication<br />

in liver biopsies.<br />

A Well Reproducible Porcine<br />

Model of Acetaminophen<br />

Induced Acute Liver Failure<br />

Offers Defined Survival Times<br />

M. Schenk 1 , Ch. Thiel 1 , K. Thiel 1 ,<br />

M. H. Morgalla 2 , A. Königsrainer 1<br />

1<br />

Allgemeine, Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Universitätsklinikum Tübingen<br />

2<br />

Neurochirurgie, Universitätsklinikum Tübingen<br />

Introduction: Severe intoxication following<br />

acetaminophen overdose is the most<br />

common cause of acute liver failure in<br />

many western European and North American<br />

countries. A reproducible large animal<br />

model of acetaminophen intoxication has<br />

not been successfully evaluated previously.<br />

Methods: 8 male pigs <strong>und</strong>erwent an acetaminophen<br />

intoxication receiving an initial<br />

enteric bolus of 250 mg/kg body weight<br />

acetaminophen followed by acetaminophen<br />

plasma level (300-450mg/L) adapted<br />

enteric maintenance dose of 1000-3000<br />

mg/h to the onset of acute liver failure<br />

(prothrombin time value


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 37<br />

Monitoring of Cerebral<br />

Autoregulation Using Pressure<br />

Reactivity Index (PRx) in Acute<br />

Liver Failure due to<br />

Acetaminophen-Intoxication in a<br />

Porcine Model<br />

M. Schenk 1 , E. Hawerkamp 1 , Ch. Thiel 1 ,<br />

K. Thiel 1 , M. H. Morgalla 2 ,<br />

M. U. Schuhmann 2 , A. Königsrainer 1<br />

1<br />

Allgemeine, Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Universitätsklinikum Tübingen<br />

2<br />

Neurochirurgie, Universitätsklinikum Tübingen<br />

Introduction: In acute liver failure (ALF)<br />

a raise of ICP in the context of cerebral<br />

edema is observed. The use of the pressure<br />

reactivity index (PRx) is described to be a<br />

sensitive parameter to monitor cerebrovascular<br />

pressure reactivity as the <strong>und</strong>erlying<br />

mechanism of cerebral autoregulation. The<br />

usage of PRx and its correlation to ICP in<br />

the setting of an acetaminophen induced<br />

ALF is evaluated.<br />

Methods: 25 German land race pigs were<br />

intoxicated with acetaminophen through a<br />

duodenal-catheter until acute liver failure<br />

(defined as PT


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 38<br />

St<strong>und</strong>en das aktuelle theoretische Wissen<br />

zu allen gr<strong>und</strong>legenden Fragen um die<br />

Transplantation dargestellt. Im Gr<strong>und</strong>kurs<br />

stehen fachübergreifende Fragen, wie der<br />

ethischen <strong>und</strong> rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Transplantation, ihrer Organisierung, sowie<br />

Fragen aus Immunologie, Infektiologie<br />

<strong>und</strong> Pharmakologie im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Mit dem Spezialkursus <strong>und</strong> letztlich dem<br />

Masterkursus folgen zwei Ausbildungseinheiten,<br />

die sich inhaltlich auf die spezifischen<br />

Aspekte der jeweiligen Organsystemen,<br />

getrennt für Herz/Lunge, Knochenmark,<br />

Leber/Darm bzw. Niere/Pankreas<br />

konzentrieren. Zur vollständigen erfolgreichen<br />

zertifizierten Teilnahme an der EU-<br />

CAT gehören neben der Teilnahme an den<br />

drei Kursen der zusätzliche Nachweis über<br />

weitere individuell gestaltbare Fortbildungen<br />

sowie der dokumentierten praktischen<br />

Umsetzung in anerkannten Abteilungen<br />

der Transplantationsmedizin.<br />

Voraussetzung für die Teilnahme sind eine<br />

zweijährige Ausbildung in der Inneren<br />

Medizin oder der Chirurgie <strong>und</strong> die erfolgreiche<br />

Bewerbung zur Teilnahme an der<br />

Akademie. Nähere Informationen <strong>und</strong> Anmeldungsmodalitäten<br />

sind im Internet unter<br />

www.eucat.org zusammengefasst.<br />

Die mit EUCAT angestrebte qualifizierte<br />

Ausbildung im Bereich der Transplantationsmedizin<br />

stellt sowohl auf nationaler als<br />

auch auf internationaler Ebene einen weiteren<br />

wichtigen Pfeiler für die zukünftige<br />

Qualitätssicherung einer systematischen<br />

Ausbildung von Transplantationsmedizinern<br />

dar.<br />

Ivo Baca, Gabriele Amend<br />

Laparoskopische Kolorektale Chirurgie<br />

Multimediale Operationslehre zu videoendoskopisch ausgeführten<br />

Standardoperationen an Kolon <strong>und</strong> Rektum<br />

Diese Multimediale Operationslehre zur laparoskopischen kolorektalen Chirurgie ist ein<br />

High-End-Produkt konsequenter Qualifikationsbestrebungen auf dem Gebiet minimal<br />

invasiver Operationstechniken.<br />

Ursprünglich konzipiert als DVD-ROM, trägt sie in Ergänzung durch das Manual dem<br />

Bedürfnis des modernen Wissenschaftsbetriebes nach rascher, umfassender <strong>und</strong> praxisrelevanter<br />

Vermittlung von Lehrinhalten Rechnung.<br />

Die gelungene Synthese aus Printmedium <strong>und</strong> elektronischem Datenzugriff zur Visualisierung<br />

operativer Abläufe reflektiert in besonderem Maße die hohen Anforderungen<br />

der chirurgischen Fachdisziplin an theoretische Kenntnisse <strong>und</strong> das Beherrschen situativer<br />

Unwägbarkeiten der chirurgischen Alltagsroutine.<br />

Systematisch dargestellt <strong>und</strong> intuitiv per Mausklick abrufbar sind die nachfolgenden<br />

Themen der Laparoskopischen Kolorektalen Chirurgie durch umfangreiches Textmaterial,<br />

sequentielle Graphik (über 300 farbige Illustrationen), sowie mehr als 2,5 St<strong>und</strong>en<br />

vertonte Videoclips ausgearbeitet:<br />

A4-Format, 348 Seiten + DVD, ISBN 978-3-89967-307-4, Preis: 66,- Euro<br />

PABST SCIENCE PUBLISHERS<br />

Eichengr<strong>und</strong> 28, 49525 Lengerich, Tel. ++ 49 (0) 5484-308, Fax ++ 49 (0) 5484-550,<br />

E-Mail: pabst.publishers@t-online.de – Internet: www.pabst-publishers.de


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 39<br />

Verzeichnis der Vorsitzenden <strong>und</strong><br />

Referenten<br />

Vorsitzende<br />

Susanne Beckebaum<br />

Medizinische Universitätsklinik Essen<br />

LTX-Ambulanz-OZ II<br />

Zentrum f. Innere Medizin-Klinik Gastro.-<br />

u. Hepatologie<br />

Hufelandstr. 55<br />

45122 Essen<br />

Thomas Becker<br />

Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel<br />

Klinik f. Allgem. Chirurgie u.<br />

Thoraxchirurgie<br />

Arnold-Heller-Str. 3<br />

24105 Kiel<br />

Guido Engelmann<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Kinderheilk<strong>und</strong>e I,<br />

Allg. Pädiatrie, Stoffwechsel,<br />

Gastroenterologie, Nephrologie<br />

Im Neuenheimer Feld 110<br />

69120 Heidelberg<br />

Rupert Handgretinger<br />

Universitätsklinik für Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendmedizin<br />

Allgemeine Pädiatrie, Hämatologie/<br />

Onkologie (I)<br />

Hoppe-Seyler-Str. 1<br />

72076 Tübingen<br />

Peter Hoyer<br />

Medizinische Universitätsklinik Essen<br />

Klinik für Kinderheilk<strong>und</strong>e II<br />

Hufelandstr. 55<br />

45122 Essen<br />

Alfred Königsrainer<br />

Universitätsklinik Tübingen<br />

Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Hoppe-Seyler-Str. 3<br />

72076 Tübingen<br />

Peter Neuhaus<br />

Universitätsmedizin Berlin<br />

Allgemein-,Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Augustenburger Platz 1<br />

13353 Berlin<br />

Gerd Otto<br />

Klinikum der Joh.-Gutenberg Universität<br />

Transplantationschirurgie<br />

Langenbeckstr. 1<br />

55101 Mainz<br />

Giuliano Ramadori<br />

Universitätsklinik Göttingen<br />

Innere Medizin, Gastroenterologie +<br />

Endokrinologie<br />

Robert-Koch-Str. 40<br />

37075 Göttingen<br />

Peter Schemmer<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Klinik f. Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplant.-Chirurgie<br />

Im Neuenheimer Feld 110<br />

69120 Heidelberg<br />

Marcus Scherer<br />

Universitätsklinikum Regensburg<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Chirurgie<br />

Franz-Josef-Strauss-Allee 11<br />

93053 Regensburg<br />

Hartmut Schmidt<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Klinische u. Exp. Transplantationshepatologie<br />

Schlossplatz 2<br />

48149 Münster<br />

Martina Müller-Schilling<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Medizinische Klinik,<br />

IV Gastroenterologie,<br />

Infektionskrankheiten, Vergiftungen<br />

Im Neuenheimer Feld 110<br />

69120 Heidelberg


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 40<br />

Referenten<br />

Wijdan Abu-Ajaj<br />

Universitätsmedizin Göttingen<br />

Klinik für Allgemein- <strong>und</strong><br />

Visceralchirurgie<br />

Robert-Koch-Str. 40<br />

37075 Göttingen<br />

Ahmad Amanzada<br />

Universitätsmedizin Göttingen<br />

Klinik für Gastroenterologie <strong>und</strong><br />

Endokrinologie<br />

Robert-Koch-Str. 40<br />

37075 Göttingen<br />

Joachim Andrassy<br />

LMU München Klinikum Großhadern<br />

Chirurgische Klinik I <strong>und</strong> Poliklinik<br />

Marchioninistr. 16<br />

81377 München<br />

Robert Bachmann<br />

Universitätsklinik Tübingen<br />

Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Hoppe-Seyler-Str. 3<br />

72076 Tübingen<br />

Ralf Bahde<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Allgemein- <strong>und</strong><br />

Viszeralchirurgie<br />

Waldeyerstr. 1<br />

48149 Münster<br />

Ulrich Baumann<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

Zentrum f. Kinderheilk<strong>und</strong>e u.<br />

Jugendmedizin<br />

Klinik für Pädiatrische Pneumologie,<br />

Allergologie <strong>und</strong> Neonatologie<br />

Carl-Neuberg-Str. 1<br />

30625 Hannover<br />

Christoph Benckert<br />

Universitätsklinikum Leipzig<br />

Chirurgische Klinik II – Visceral-,<br />

Transplantations-, Thorax- <strong>und</strong><br />

Gefäßchirurgie<br />

Liebigstr. 20<br />

04103 Leipzig<br />

Felix Braun<br />

Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel<br />

Klinik f. Allgem. Chirurgie u.<br />

Thoraxchirurgie<br />

Arnold-Heller-Str. 3<br />

24105 Kiel<br />

Thomas Breil<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Kinderheilk<strong>und</strong>e I,<br />

Allg. Pädiatrie, Stoffwechsel,<br />

Gastroenterologie, Nephrologie<br />

Im Neuenheimer Feld 110<br />

69120 Heidelberg<br />

Sandra Brückner<br />

Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg<br />

Labor für Molekulare Hepatologie-KIM 1<br />

Heinrich-Damerow-Str. 1<br />

06120 Halle<br />

Tina Brunnenberg<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Klinische u. Exp. Transplantationshepatologie<br />

Schlossplatz 2<br />

48149 Münster<br />

Helge Bruns<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Klinik f. Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplant.-Chirurgie<br />

Im Neuenheimer Feld 110<br />

69120 Heidelberg<br />

Martin Burdelski<br />

Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel<br />

Klinik für Allgemeine Pädiatrie<br />

Schwanenweg 20<br />

24105 Kiel<br />

Vito Cicinatti<br />

Medizinische Universitätsklinik Essen<br />

LTX-Ambulanz-OZ II<br />

Zentrum f. Innere Medizin<br />

Gastro.-u. Hepatologie<br />

Hufelandstr. 55<br />

45122 Essen<br />

Pierre Cochat<br />

Hôpital Edouard Herriot<br />

Département de Pédiatrie<br />

Cedex 03<br />

F-69437 Lyon<br />

France<br />

Elke Eggenhofer<br />

Universitätsklinikum Regensburg<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Chirurgie<br />

Franz-Josef-Strauss-Allee 11<br />

93053 Regensburg<br />

Hoashu Fang<br />

Universitätsklinikum F.-S. Jena<br />

Klinik für Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Gefäßchirurgie<br />

Erlanger Allee 101<br />

07740 Jena


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 41<br />

Stefan Farkas<br />

Universitätsklinikum Regensburg<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Chirurgie<br />

Franz-Josef-Strauss-Allee 11<br />

93053 Regensburg<br />

Anette Fiebeler<br />

EUCAT – European Academy for<br />

Transplantation Hannover Medical School<br />

OE 8884 W2B S0 1110<br />

Carl-Neuberg-Str. 1<br />

30625 Hannover<br />

Barbara Fillenberg<br />

Universitätsklinikum Regensburg<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Chirurgie<br />

Franz-Josef-Strauss-Allee 11<br />

93053 Regensburg<br />

Carl-Ludwig Fischer-Fröhlich<br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />

Region Baden-Würtemberg<br />

Kriegerstr. 6<br />

70191 Stuttgart<br />

Sven Fluess<br />

Medizinische Universitätsklinik Essen<br />

Intensivmedizin, Liver-Unit<br />

Hufelandstr. 55<br />

45122 Essen<br />

Undine Gerlach<br />

Charité Campus Virchow Klinikum<br />

Klinik f. Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transpl.-Chirurgie<br />

Augustenburger Platz 1<br />

13353 Berlin<br />

Jörg Glatzle<br />

Universitätsklinik Tübingen<br />

Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Hoppe-Seyler-Str. 3<br />

72076 Tübingen<br />

Janine Hartl<br />

Universitätsklinikum Regensburg<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Innere Medizin I<br />

Franz-Josef-Strauss-Allee 11<br />

93053 Regensburg<br />

Alexandra Heininger<br />

Universitätsklinik<br />

Klinik für Anaesthesie <strong>und</strong><br />

Intensivmedizin<br />

Hoppe-Seyler-Str. 1<br />

72076 Tübingen<br />

Nils Heyne<br />

Universitätsklinik Tübingen<br />

Medizinische Klinik, Innere Medizin IV<br />

Hoppe-Seyler-Str. 3<br />

72076 Tübingen<br />

Stefan Hofer<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Klinik f. Anästhesiologie, Intensivmedizin<br />

Im Neuenheimer Feld 110<br />

69120 Heidelberg<br />

Agnes Hoßfeld<br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />

Region Baden-Würtemberg<br />

Kriegerstr. 6<br />

70191 Stuttgart<br />

Gabriele Kirchner<br />

Universitätsklinikum Regensburg<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Innere Medizin I<br />

Franz-Josef-Strauss-Allee 11<br />

93053 Regensburg<br />

Carmen Kirchner<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Hufelandstr. 55<br />

45122 Essen<br />

Jürgen Klempnauer<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Carl-Neuberg-Str. 1<br />

30625 Hannover<br />

Daniela Kniepeiss<br />

Medizinische Universität Graz<br />

Klinische Abteilung f.<br />

Transplantationschirurgie<br />

Auenbruggerplatz 29<br />

8036 Graz<br />

Österreich<br />

Martina Kohl<br />

Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel<br />

Klinik f. Pädiatrie<br />

Arnold-Heller-Str. 3<br />

24105 Kiel<br />

Arno Kornberg<br />

Klinikum rechts der Isar<br />

Chirurgische Klinik<br />

Ismaningerstr. 22<br />

81675 München


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 42<br />

Michael Kremer<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Klinik f. Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplant.-Chirurgie<br />

Im Neuenheimer Feld 110<br />

69120 Heidelberg<br />

Frank Lehner<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

Allgemein-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Carl-Neuberg-Str. 1<br />

30625 Hannover<br />

Lothar Leißner<br />

Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel<br />

Klinik f. Allgem. Chirurgie u.<br />

Thoraxchirurgie<br />

Arnold-Heller-Str. 3<br />

24105 Kiel<br />

Jun Li<br />

Universitätsklinik Tübingen<br />

Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Hoppe-Seyler-Str. 3<br />

72076 Tübingen<br />

Anding Liu<br />

Universitätsklinikum F.-S. Jena<br />

Klinik für Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Gefäßchirurgie<br />

Erlanger Allee 101<br />

07740 Jena<br />

Giulia Manzini<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Abteilung für Allgemeine, Viszerale <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgie<br />

Im Neuenheimer Feld 110<br />

69120 Heidelberg<br />

Thomas Meile<br />

Universitätsklinik Tübingen<br />

Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Hoppe-Seyler-Str. 3<br />

72076 Tübingen<br />

Steffen Mitzner<br />

Universitätsklinik<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Innere Medizin,<br />

Abteilung Nephrologie<br />

Ernst-Heydemann-Str. 6<br />

18057 Rostock<br />

Christian Mönch<br />

Klinikum der Joh.-W.- Goethe-Universität<br />

Klinik f. Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong> Transpl.-<br />

Chirurgie<br />

Theodor-Stern-Kai 7<br />

60590 Frankfurt a. M.<br />

Silvio Nadalin<br />

Universitätsklinik Tübingen<br />

Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Hoppe-Seyler-Str. 3<br />

72076 Tübingen<br />

Andreas Pascher<br />

Charité Campus Virchow Klinikum<br />

Klinik f. Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transpl.-Chirurgie<br />

Augustenburger Platz 1<br />

13353 Berlin<br />

Andreas Paul<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral<strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Hufelandstr. 55<br />

45122 Essen<br />

Sandra Pelz<br />

Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg<br />

Labor für Molekulare Hepatologie-KIM 1<br />

Heinrich-Damerow-Str. 1<br />

06120 Halle<br />

Gero Puhl<br />

Universitätsmedizin Berlin<br />

Allgemein-,Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Augustenburger Platz 1<br />

13353 Berlin<br />

Sonia Radünz<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral<strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Hufelandstr. 55<br />

45122 Essen<br />

Axel Rahmel<br />

Medical Director<br />

Eurotransplant International Fo<strong>und</strong>ation<br />

Plesmalaan 100<br />

NL-2332 Leiden<br />

Niederlande<br />

Falk Rauchfuß<br />

Universitätsklinikum F.-S. Jena<br />

Klinik für Allgem.-,Viszeral- <strong>und</strong><br />

Gefäßchirurgie<br />

Erlanger Allee 101<br />

07740 Jena<br />

Peter Rosenberger<br />

Klinikum der Joh.-W.- Goethe-Universität<br />

Klinik für Anästhesiologie,<br />

Intensivmedizin <strong>und</strong> Schmerztherapie<br />

Theodor-Stern-Kai 7<br />

60590 Frankfurt a. M.


Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 43<br />

Martin Schenk<br />

Universitätsklinik Tübingen<br />

Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Hoppe-Seyler-Str. 3<br />

72076 Tübingen<br />

Sebastian Schulz-Jürgens<br />

Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel<br />

Klinik für Allgemeine Pädiatrie<br />

Schwanenweg 20<br />

24105 Kiel<br />

Ramsi Siaj<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für<br />

Transplantationsmedizin<br />

Domagkstr. 3a<br />

48149 Münster<br />

Peggy Stock<br />

Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg<br />

Labor für Molekulare Hepatologie-KIM 1<br />

Heinrich-Damerow-Str. 1<br />

06120 Halle<br />

Ekkehard Sturm<br />

Universitätsklinikum Tübingen<br />

Klinik f. Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin<br />

Hoppe-Seyler-Str. 3<br />

72076 Tübingen<br />

Jian Sun<br />

Universitätsklinikum F.-S. Jena<br />

Klinik für Allgem.-, Viszeral- <strong>und</strong><br />

Gefäßchirurgie<br />

Erlanger Allee 101<br />

07740 Jena<br />

Roberto Troisi<br />

Gent University Hospital<br />

Algemene Hepatobilaire Heelk<strong>und</strong>e<br />

2 K 12 IC<br />

B-9000 Gent<br />

Belgium<br />

Thomas Wagner<br />

Universitätsklinik<br />

Klinik für Anaesthesie <strong>und</strong><br />

Intensivmedizin<br />

Hoppe-Seyler-Str. 1<br />

72076 Tübingen<br />

Tobias Weismüller<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

Medizinische Klinik für Gastro-,<br />

Hepatologie u. Enterologie<br />

Carl-Neuberg-Str. 1<br />

30625 Hannover<br />

Heiner Wolters<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Allgemein- <strong>und</strong><br />

Viszeralchirurgie<br />

Waldeyerstr. 1<br />

48149 Münster<br />

Ali Yahyazadeh<br />

Universitätsmedizin Berlin<br />

Allgemein-,Viszeral- <strong>und</strong><br />

Transplantationschirurgie<br />

Augustenburger Platz 1<br />

13353 Berlin<br />

Wie viel kann ein Kind ertragen?<br />

Viele Kinder in den ärmsten Ländern der Welt leiden unter Armut<br />

<strong>und</strong> Ausbeutung. Werden Sie Kindernothilfe-Pate <strong>und</strong> schenken<br />

Sie Ihrem Patenkind Zukunft – durch Bildung, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Stärkung seiner Familie.<br />

Foto: Hartmut Schwarzbach<br />

Rufen Sie uns an – wir informieren Sie gern<br />

näher über das Thema Patenschaft:<br />

0203.7789-111<br />

www.kindernothilfe.de<br />

Kindernothilfe e.V. · Düsseldorfer Landstr. 180 · 47249 Duisburg


Arved Weimann<br />

Gerechtigkeit als Maßstab für<br />

Priorisierung <strong>und</strong> Rationierung im<br />

Ges<strong>und</strong>heitssystem –<br />

Voraussetzungen für einen<br />

öffentlichen Diskurs<br />

Arved Weimann, Tatjana Schütz,<br />

Herbert Lochs (Hrsg.)<br />

Krankheitsbedingte<br />

Mangelernährung<br />

Eine Herausforderung für unser<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen?<br />

Arved Weimann, Uwe Körner,<br />

Felix Thiele (Hrsg.)<br />

Künstliche Ernährung <strong>und</strong> Ethik<br />

Verdeckte Rationierung ist im <strong>klinische</strong>n<br />

Alltag bereits selbstverständlich,<br />

wird aber von der Politik weiterhin<br />

negiert. In einer aktuellen Umfrage<br />

haben über drei Viertel der Klinikärzte<br />

zugegeben, Patienten nützliche<br />

Maßnahmen vorenthalten zu<br />

müssen, <strong>und</strong> negative Auswirkungen<br />

auf ihre Arbeitszufriedenheit<br />

beschrieben. Von vielen Seiten, insbesondere<br />

auch vom Präsidenten<br />

der B<strong>und</strong>esärztekammer Prof. Dr.<br />

Jörg Dietrich Hoppe, wird ein öffentlicher<br />

Diskurs zur Verteilungsgerechtigkeit<br />

der begrenzten Ressourcen<br />

im Ges<strong>und</strong>heitssystem mit<br />

Priorisierung gefordert.<br />

Als Beitrag zu der aktuellen Debatte<br />

sollen die Voraussetzungen für einen<br />

solchen Diskurs vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der vorhandenen Strukturen<br />

<strong>und</strong> Institutionen in Deutschland<br />

im Vergleich mit den Erfahrungen<br />

in anderen - vor allem den skandinavischen<br />

- Ländern diskutiert<br />

werden.<br />

96 Seiten, Preis: 15,- Euro<br />

ISBN 978-3-89967-653-2<br />

Krankheitsbedingte Mangelernährung<br />

ist oftmals nicht unmittelbar erkennbar<br />

<strong>und</strong> wird in unserer Überflussgesellschaft<br />

erheblich unterschätzt.<br />

Besonders ein krankheitsassoziierter<br />

Gewichtsverlust birgt im<br />

Krankenhaus ein metabolisches Risiko<br />

mit erheblichen Auswirkungen auf<br />

die Komplikationsrate, die Verlängerung<br />

der Verweildauer <strong>und</strong> die Erhöhung<br />

der Letalität. Dies unterstreicht<br />

auch die ges<strong>und</strong>heitspolitische Bedeutung<br />

der Mangelernährung.<br />

Dieses Buch trägt die derzeitig verfügbaren<br />

Daten zur Mangelernährung<br />

<strong>und</strong> Konzepte zu deren Bekämpfung<br />

zusammen. So wird die<br />

Prävalenz der Mangelernährung für<br />

verschiedene Risikogruppen wie Tumorpatienten,<br />

Intensivpatienten, chirurgische<br />

Patienten sowie Patienten<br />

der Pädiatrie <strong>und</strong> Geriatrie mit dem<br />

jeweiligen ungünstigen Einfluss auf<br />

das Behandlungsergebnis herausgearbeitet.<br />

Einfache Möglichkeiten zur<br />

Erkennung ernährungsmedizinischer<br />

Risikopatienten werden erläutert <strong>und</strong><br />

Konzepte für die Verbesserung der<br />

Krankenhausernährung für diese Problempatienten<br />

dargestellt.<br />

244 Seiten, Preis: 20,- Euro<br />

ISBN 978-3-89967-600-6<br />

Der Einsatz der künstlichen Ernährung<br />

wirft besonders bei unheilbar kranken<br />

<strong>und</strong> sterbenden Patienten moralische<br />

Probleme auf. So stellt sich etwa bei fortgeschrittenen<br />

Tumorerkrankungen,<br />

schwerer Demenz <strong>und</strong> apallischem Syndrom<br />

immer wieder die Frage, ob das<br />

therapeutisch Machbare für den Patienten<br />

auch sinnvoll ist. Besonders mit Blick<br />

auf ältere Menschen wird gelegentlich<br />

der Verdacht geäußert, Sondenernährung<br />

diene mehr der Bequemlichkeit der<br />

Pflegenden als dem Wohl der Patienten.<br />

Im <strong>klinische</strong>n Alltag wird die Entscheidungsfindung<br />

häufig dadurch kompliziert,<br />

dass die notwendige Zustimmung<br />

des Patienten nicht mehr eingeholt werden<br />

kann <strong>und</strong> eine eindeutige Patientenverfügung<br />

fehlt. In diesen Fällen muss auf<br />

der Gr<strong>und</strong>lage des mutmaßlichen Patientenwillens<br />

entschieden werden<br />

Die Entscheidung über die Einleitung einer<br />

Sondenernährung, oft auch eine Entscheidung<br />

über "Leben <strong>und</strong> Tod", stellt<br />

Ärzte, Pflegende <strong>und</strong> Angehörige im <strong>klinische</strong>n<br />

Alltag immer wieder vor schwerwiegende<br />

Herausforderungen. Die Beiträge<br />

dieses Buches diskutieren die Problematik<br />

aus medizinisch-pflegerischer,<br />

ethischer <strong>und</strong> juristischer Perspektive <strong>und</strong><br />

sollen auch als Orientierungshilfe für verantwortliche<br />

Entscheidungen im Interesse<br />

des Patienten dienen.<br />

208 Seiten, Preis: 20,- Euro<br />

ISBN 978-3-89967-507-8<br />

PABST SCIENCE PUBLISHERS<br />

Eichengr<strong>und</strong> 28, D-49525 Lengerich, Tel. ++ 49 (0) 5484-308, Fax ++ 49 (0) 5484-550,<br />

E-mail: pabst.publishers@t-online.de – Internet: www.pabst-publishers.de

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