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travel. one<br />
das Magazin für Reiseprofis<br />
Ausgabe zwölf 14. Juni 2013<br />
Specials in<br />
dieser Ausgabe:<br />
Lateinamerika<br />
Wellness<br />
Was das Ende von<br />
GTI <strong>Travel</strong> und Sky Airlines<br />
für die Touristik bedeutet.<br />
Ab Seite 10<br />
Die Folgen der Pleite<br />
Interview<br />
Airline-Berater<br />
Gerd Pontius<br />
Über die Gratwanderung<br />
zwischen Verbraucherschutz<br />
und Airline-Interessen. Seite 8
NEU<br />
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Winter 2013/14<br />
MALLORCA • ANDALUSIEN • MADEIRA<br />
Winter 2013/14<br />
TUNESIEN • MAROKKO • ZYPERN • TÜRKEI<br />
Winter 2013/14<br />
KARIBIK • BALI • THAILAND • SRI LANKA • MALEDIVEN MALEDIVEN • V.A. EMIRATE<br />
Winter 2013/14<br />
NEU<br />
Eigenanreise<br />
Winter 2013/14<br />
U R L A U B W I E G E M A L T<br />
U R L A U B W I E G E M A L T<br />
DEUTSCHL AND · ÖSTERREICH<br />
NIEDERLANDE · PoLEN
ausgabe zwölf.editorial<br />
Unruhige Tage<br />
Die bestimmenden Themen der vergangenen zwei Wochen<br />
sind wahrlich nicht vergnüglich. Das Hochwasser, dessen<br />
Welle sich von Süd nach Nord wälzte, hat viele Menschen<br />
nicht nur kalt erwischt, sondern in ihrer Existenz getroffen.<br />
Wenn man einem solchen Ereignis überhaupt eine positive<br />
Erkenntnis abgewinnen kann, dann ist es wohl die, dass die<br />
Bedrohung in den betroffenen Gebieten einen neuen Gemeinsinn<br />
geschaffen hat. Statt sich nur um die eigenen vier<br />
Wände zu kümmern, haben viele zusammen tatkräftig angepackt<br />
und so versucht, die Wassermassen einzudämmen.<br />
Das kann die Schäden nicht kompensieren. Aber es nährt die<br />
Hoffnung, dass die Fragmentierung unserer Gesellschaft und<br />
der ausschließliche Fokus auf die individuellen Interessen<br />
doch nicht so weit gereift sind, wie oft angenommen wird.<br />
Christian Schmicke<br />
Chefredakteur<br />
Das touristische Thema dieser Tage, die Pleite der Kayi<br />
Group, hinterlässt neben vielen Geschädigten unter Kunden,<br />
Hoteliers, Reisebüros, Veranstaltern und weiteren ehemaligen<br />
Partnern auch eine ganze Reihe von Gewinnern, die sich<br />
über eine Airline und einen Veranstalter weniger im Türkei-<br />
Geschäft freuen. Wie hoch der Görgülü-Clan tatsächlich bei<br />
seinen Geschäftspartnern in der Kreide steht und wie groß<br />
das Ausmaß des Schadens insgesamt ist, wird sich wohl<br />
erst in einigen Wochen zeigen.<br />
In unserer Titelgeschichte analysieren wir, welche Auswirkungen<br />
die große Pleite, um die es öffentlich bislang erstaunlich<br />
ruhig geblieben ist, auf die Touristik hat.<br />
Mailen Sie uns Ihre Meinung.<br />
c.schmicke@travel-one.net<br />
travel.one 14.6.2013 3
ausgabe zwölf.2013<br />
Inhalt<br />
16<br />
24<br />
Bild: ADAC/Deutsche Post Foto: <strong>Travel</strong> Charme Hotels & Resorts<br />
puls<br />
6 USA. Erneuter Besucherrekord.<br />
8 Interview. Airline-Berater Gerd Pontius über die<br />
möglichen Folgen einer Abschaffung des Vorkasse-Prinzips.<br />
produkt<br />
16 Wellness. Spa-Angebote in Familienhotels und Wellness-<br />
Resorts richten sich verstärkt auch an kleine Gäste.<br />
24 Fernbusse. Die Nachfrage wächst immer schneller – das ruft<br />
auch neue Mitbewerber auf den Plan.<br />
32 Airlines/Airports. Neue Service-Klassen bei SAS +++ Terminal<br />
4 am New Yorker JFK eröffnet +++ KLM/Air France führen<br />
WLan in Boeing 777 ein.<br />
sales<br />
titelthema <br />
10 Pleite in der Türkei.<br />
Welche Auswirkungen die Insolvenz von GTI<br />
<strong>Travel</strong> und Sky Airlines auf die Branche hat.<br />
<strong>Travel</strong> One liefert einen Überblick.<br />
Titelbild: Shutterstock/<strong>Travel</strong> One<br />
34 Deutsche Bahn. Das neue Vergütungsmodell<br />
belohnt wieder leistungsstarke Agenturen.<br />
36 Sabre. Startschuss für den mobilen Reiseführer.<br />
destination<br />
38 Lateinamerika. Nicaragua gilt rund 30 Jahre nach der<br />
sandinistischen Revolution als touristischer Geheimtipp.<br />
42 Kuba. In Havanna steigen Touristen aufs Dach.<br />
exit<br />
46 Peps. Schnäppchen für Touristiker.<br />
47 TV-Tipps.<br />
38<br />
Foto: Martina Miethig<br />
48 Leute. Das TUI-Personalkarussell dreht sich weiter.<br />
49 Leserbriefe. Impressum.<br />
50 Persönlich. Kareem Elouri, Deutschland-Chef von<br />
Royal Jordanian Airlines.<br />
4<br />
14.6.2013 travel.one
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ubrik.thema<br />
puls<br />
Rekord-Besucherzahlen für die USA<br />
n Die USA melden das vierte Jahr<br />
in Folge einen Rekord bei den internationalen<br />
Besucherzahlen.<br />
2012 reisten rund 67 Millionen ausländische<br />
Gäste in das Land, ein<br />
Plus von 4,3 Millionen.<br />
Diese Zahlen gab die International<br />
Trade Administration, eine<br />
Abteilung des Handelsministeriums,<br />
auf der US-Tourismusmesse<br />
International Pow Wow in Las Vegas<br />
bekannt. Letztere firmiert nun<br />
übrigens unter der Marke IPW. Die<br />
Verantwortlichen im Ministerium<br />
rechnen mit einem jährlichen Besucherzuwachs<br />
von vier Prozent,<br />
für 2013 erwarten sie eine Zahl von<br />
69,4 Millionen.<br />
Aus Deutschland kamen im vergangenen<br />
Jahr knapp 1,9 Millionen<br />
Besucher (plus drei Prozent). Damit<br />
bleibt die Bundesrepublik der<br />
fünftstärkste Markt hinter Kanada,<br />
Mexiko, Großbritannien und Brasilien.<br />
Die Länder, die 2012 am stärksten<br />
zulegten, sind China (plus 35<br />
Prozent), Kolumbien (plus 21 Prozent),<br />
Venezuela und Argentinien<br />
(beide plus 20 Prozent) sowie Brasilien<br />
(plus 19 Prozent).<br />
Als die mit großem Abstand am<br />
stärksten wachsende Besuchernation<br />
bezeichnen die Tourismusverantwortlichen<br />
die Chinesen. Sie erwarten<br />
ein Plus von 229 Prozent in<br />
den nächsten sieben Jahren. Für<br />
Westeuropa prognostizieren sie ein<br />
Plus von acht Prozent, aus Deutschland<br />
könnten 2018 rund 2,1 Millionen<br />
Gäste in die USA reisen. Das<br />
Überschreiten der Zwei-Millionen-<br />
Marke wird 2016 erwartet.<br />
Den IPW besuchen in diesem<br />
Jahr rund 5.500 Teilnehmer aus 70<br />
Ländern.<br />
MX<br />
Der Internationale<br />
Pow Wow wurde<br />
in Las Vegas<br />
ausgerichtet<br />
Foto: Las Vegas Convention and Visitors Authority<br />
Hochwasser trifft Flusskreuzfahrtanbieter hart<br />
Die Pegel der Flüsse stiegen Anfang Juni, vergleichsweise wenig Hochwasser<br />
führte der Rhein (Foto), stark betroffen waren Elbe und Donau<br />
Foto: Phoenix Reisen<br />
n Diesen Juni vergessen die Anbieter von Flusskreuzfahrten sicher<br />
so schnell nicht. Noch zu Redaktionsschluss war nicht absehbar,<br />
wann ihre Schiffe auf Donau und Elbe wieder wie geplant fahren.<br />
Das Hochwasser geht zwar allmählich zurück. Doch eine Sperrung<br />
von Flussabschnitten wegen durchweichter Deiche und möglicherweise<br />
beschädigter Schleusen könnten dafür sorgen, dass<br />
die Normalität noch auf sich warten lässt, weiß Wiebke Harms, Geschäftsführerin<br />
von Nicko Tours.<br />
Alle Anbieter mussten in den vergangenen Wochen Kreuzfahrten<br />
auf den beiden von Hochwasser stark betroffenen Flüssen<br />
absagen und die Routen einiger Schiffe abändern. Der finanzielle<br />
Schaden ist hoch. Benjamin Krumpen, Geschäftsführer von<br />
Phoenix Reisen, rechnet damit, dass allein sein Unternehmen<br />
rund zwei Millionen Euro Umsatz verliert.<br />
6<br />
14.6.2013 travel.one
thema.rubrik<br />
Türkei-Proteste<br />
schrecken Urlauber nicht ab<br />
n Die seit Ende Mai anhaltenden Demonstrationen<br />
und Ausschreitungen in türkischen Großstädten und<br />
Urlaubszielen wie Antalya und Izmir haben bislang<br />
so gut wie keinen Einfluss auf das Urlaubsverhalten<br />
deutscher Reisender. Nach wie vor zähle die Türkei zu<br />
den Rennern der Saison, meint Bjoern Conrad, zuständiger<br />
Produktmanager bei Schauinsland Reisen.<br />
In den Ferienregionen rund um Antalya, Izmir und<br />
Dalaman gebe es keine Einschränkungen. Auch seien<br />
derzeit keine Absagen von Ausflügen nötig, heißt es<br />
beispielsweise von TUI. Von Istanbul ausgenommen<br />
melden Veranstalter wie FTI, Schauinsland, TUI, Thomas<br />
Cook und DER Touristik Köln zum Zeitpunkt des<br />
Redaktionsschlusses weder Rückreisewünsche noch<br />
Stornierungen. Vereinzelt habe es Nachfragen gegeben.<br />
»Die Fragen beziehen sich darauf, ob es etwas zu<br />
beachten gilt«, sagt Öger-Tours-Chef Björn Walther.<br />
Und Rolf-Dieter Maltzahn, Leitung Touristik Flugreisen<br />
DER Touristik Köln, fügt hinzu: »In Antalya sind die<br />
großen Demonstrationen abgeflaut, am Platz der Republik<br />
finden sich jeden Abend die Menschen ein, um<br />
friedlich zu demonstrieren.«<br />
Das Auswärtige Amt rät derzeit Reisenden Menschenansammlungen<br />
in der Türkei zu meiden und sich<br />
über die Medien auf dem Laufenden zu halten. YAF<br />
Der Nachhaltigkeitspreis von <strong>Travel</strong> One<br />
zeichnet besondere touristische Projekte aus<br />
Jetzt bewerben für den<br />
Nachhaltigkeitspreis<br />
n Auch in diesem Jahr verleiht <strong>Travel</strong> One wieder den<br />
Nachhaltigkeitspreis für die Touristik. Der Preis zeichnet<br />
Initiatoren eines aktuellen Projekts aus, die sich<br />
um die ökologische und soziale Bilanz des Tourismus<br />
verdient gemacht haben.<br />
Bewerben kann sich jedes Unternehmen der Touristikbranche<br />
– ob Reiseveranstalter, Hotel, Fluggesellschaft,<br />
Autovermieter, Bahnunternehmen, Kreuzfahrt-<br />
oder Fährreederei, Zielgebietsorganisation<br />
und nicht zuletzt auch der touristische Vertrieb. Beschreiben<br />
Sie Ihr aktuelles Projekt mit maximal 3.000<br />
Zeichen und schicken Sie die Bewerbung an Martina<br />
Zang, m.zang@travel-one.net. Die eingereichten<br />
Bewerbungen werden von einer unabhängigen Jury<br />
bewertet, die sich aus renommierten Fachleuten zusammensetzt.<br />
Einsendeschluss ist der 19. Juli.<br />
Wetteifern um Nachwuchskräfte<br />
Aktion an Schulen: Der DRV wirbt mit einem<br />
Gewinnspiel um den touristischen Nachwuchs<br />
n Der Deutschen Reise Verband (DRV) setzt seine Ausbildungs-offensive<br />
weiter fort und wirbt nun an Schulen mit einem<br />
Gewinnspiel. Schüler bekommen eine Postkarte mit einer Frage<br />
und können die Antwort auf der Website www.tourismus<br />
-azubi.de finden. Mit etwas Glück gewinnen sie einen Reisegutschein<br />
von Sprachreiseveranstalter EF Education First oder von<br />
Ruf Jugendreisen.<br />
Mit seiner bundesweiten Aktion will der DRV junge Menschen<br />
auf den Ausbildungsberuf der Tourismuskaufleute aufmerksam<br />
machen und den Nachwuchs so zum Einstieg in die Reisebranche<br />
motivieren. Auf der Internetseite werden sie über die Ausbildung,<br />
alle notwendigen Voraussetzungen und Karrierechancen informiert.<br />
Zudem erhalten sie hilfreiche Bewerbungstipps und Infos<br />
zur Tourismusbranche.<br />
travel.one 14.6.2013 7
interview.puls<br />
Dürfen Airlines künftig noch bei der<br />
Buchung kassieren, Herr Pontius?<br />
Das Interview führte Christian Schmicke.<br />
Gerd Pontius, Chef der Prologis AG,<br />
leistet kaufmännische und technische<br />
Beratung für Fluggesellschaften.<br />
Von der Zentrale in Hamburg<br />
und einer Niederlassung in Abu Dhabi<br />
aus hat das Unternehmen bislang<br />
für rund 20 Airlines von Air Berlin<br />
über Ryanair bis Tuifly gearbeitet.<br />
Das Interview führte<br />
xxxxxxxxxxxxxx xxxxxx.<br />
Die Verbraucherzentrale<br />
Nordrhein-Westfalen klagt gegen<br />
die Vorauszahlungspraxis von<br />
sechs deutschen Fluggesellschaften.<br />
Welche Folgen hätte es für die<br />
Airlines, wenn die Klage<br />
erfolgreich ist?<br />
Pontius: Wenn die Rechtsprechung<br />
es den Fluggesellschaften untersagt,<br />
bei der Buchung den vollen<br />
Ticketpreis zu kassieren, trifft das<br />
vor allem Airlines mit schwachem<br />
Eigenkapital und starken saisonalen<br />
Nachfrageschwankungen hart.<br />
Gerade Fluggesellschaften mit einem<br />
hohen touristischen Anteil<br />
und starker Saisonalität können<br />
ihre Liquidität heute nur ganzjährig<br />
aufrechterhalten, weil sie in<br />
Phasen mit schwacher Auslastung,<br />
also etwa im Januar, Zahlungen für<br />
Sommerbuchungen erhalten. Ich<br />
gehe davon aus, dass ein erheblicher<br />
Teil der Fluggesellschaften in<br />
einen kritischen Liquiditätsengpass<br />
geraten. Fluggesellschaften wie beispielsweise<br />
Lufthansa, die eher ein<br />
Ergebnis-, aber kein Finanzierungsproblem<br />
haben und zudem weniger<br />
saisonabhängig sind, würde die<br />
Entwicklung dagegen nicht so hart<br />
treffen. Sie würden möglicherweise<br />
sogar vom Ausfall einiger Mitbewerber<br />
profitieren.<br />
Die Kunden würden es sicher<br />
begrüßen, wenn sie erst später<br />
den gesamten Flugpreis zahlen<br />
müssten. Wie bewerten Sie<br />
das Thema?<br />
Die Diskussion hat mehrere Dimensionen.<br />
Einerseits lässt sich<br />
argumentieren, dass eine Zahlung<br />
des vollen Preises mehrere Monate<br />
vor dem Abflug eine Art zinslosen<br />
Kredit des Kunden an die Fluggesellschaft<br />
darstellt. Andererseits<br />
erkauft sich die Airline diese Vorauszahlung<br />
durch einen geringeren<br />
Preis und die langfristige<br />
Zusicherung eines Sitzplatzes. Aus<br />
Marktsicht ist zudem zu bezweifeln,<br />
dass die Verbraucher davon profitieren,<br />
falls durch eine gesetzliche<br />
Änderung der Vorauskasse-Praxis<br />
zahlreiche Airlines aufgeben müssten<br />
und der Wettbewerb verringert<br />
würde. Kritisch ist, dass hier zu<br />
Lasten der Fluggesellschaften eine<br />
Stellvertreterdebatte begonnen<br />
wird. Denn die Vorauszahlungsthematik<br />
berührt viele Branchen, etwa<br />
die Bahn, Theater-, Konzert- oder<br />
Sportveranstalter und auch die Hotellerie.<br />
Die Entwicklung der Rechtsprechung<br />
im Flugsektor wird eine<br />
erhebliche Signalwirkung haben.<br />
Warum richtet sich die Klage der<br />
Verbraucherzentrale ausschließlich<br />
gegen deutsche Airlines?<br />
Zunächst ist wohl die Luftfahrt für<br />
diese Initiative ausgewählt, da diese<br />
Branche immer ein hohes Maß<br />
an öffentlicher Aufmerksamkeit<br />
bringt. Die Fokussierung auf die<br />
Carrier, die hier registriert sind, ist<br />
durch den Einflussbereich der Verbraucherschutzorganisationen<br />
und<br />
die Zuständigkeit der deutschen Gerichte<br />
begründet. Ob man zum Beispiel<br />
einer Ryanair, deren Sitz und<br />
Buchungszentrale in Irland liegt,<br />
entsprechende Vorschriften machen<br />
könnte, ist mehr als zweifelhaft.<br />
Das heißt, ausländische<br />
Fluggesellschaften träfe eine künftige<br />
Reglementierung gar nicht?<br />
Die Konsequenzen einer gerichtli-<br />
8<br />
14.6.2013 travel.one
puls.interview<br />
chen oder gesetzlichen Entscheidung<br />
in Deutschland für die Carrier mit Sitz<br />
im Ausland können nur Juristen bewerten.<br />
Ich persönlich gehe aber davon aus,<br />
dass eine solche nationale Regelung nur<br />
für deutsche Airlines verpflichtend ist.<br />
Allerdings höre ich von vielen unserer<br />
ausländischen Kunden, dass sie die Entwicklung<br />
außerordentlich aufmerksam<br />
beobachten. Schließlich könnte die Entwicklung<br />
in Deutschland einen Dominoeffekt<br />
auf andere Länder vor allem in<br />
der EU auslösen.<br />
Die Fluggesellschaften finden sich in<br />
jüngerer Zeit immer öfter im Visier von<br />
Politik und Verbraucherschützern.<br />
Was haben sie falsch gemacht?<br />
Die Airline-Industrie hat aus meiner<br />
Sicht über viele Jahre in der politischen<br />
Diskussion oft zu passiv und wenig homogen<br />
agiert. Kritischen Diskussionen<br />
und Entwicklungen wurde gerne mit<br />
der Hoffnung begegnet, es würde alles<br />
nicht so schlimm oder man könne<br />
ein Thema aussitzen. Dieses hat dazu<br />
geführt, dass die Politik die Luftfahrt<br />
weder als schützenswerte Schlüsselindustrie<br />
noch als konstruktiven Diskussionspartner<br />
sieht. Die Konsequenzen<br />
erleben wir nun bei Fragen wie den<br />
Passagierrechten, bei der Luftverkehrssteuer<br />
oder beim Emissionshandel.<br />
Und so könnte es uns auch in der Vorauszahlungsfrage<br />
ergehen.<br />
Glauben Sie, dass sich die<br />
Verbraucherschutzorganisationen in<br />
einer juristischen Auseinandersetzung<br />
durchsetzen werden?<br />
Ich bin kein Jurist, aber insgesamt hat<br />
die Rechtsprechung der vergangenen<br />
Jahre tendenziell die Verbraucherrechte<br />
gestärkt. Deshalb halte ich es nicht<br />
für sicher, dass sich die heutige Praxis<br />
auf Dauer aufrechterhalten lässt. Darauf<br />
sollten sich die Fluggesellschaften<br />
einstellen.<br />
Hintergrund<br />
Nachdem Air Berlin, Condor, Tuifly, Germania, Germanwings und Lufthansa<br />
bis zum Stichtag am 31. Mai keine Unterlassungserklärungen abgegeben<br />
haben, will die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen nun<br />
den Klageweg beschreiten. Die Verbraucherschützer hatten die Fluggesellschaften<br />
abgemahnt, weil deren Praxis, bei der Buchung den vollen<br />
Reisepreis zu kassieren, gegen das Prinzip »Geld gegen Ware« verstoße.<br />
Zum einen sei das Geld der Kunden im Falle einer Insolvenz verloren, argumentiert<br />
die Verbraucherzentrale. Und zum anderen hätten die Kunden<br />
nach der Zahlung des vollen Reisepreises kein Druckmittel mehr, wenn die<br />
Airline vertraglich vereinbarte Leistungselemente wie die Abflugzeit oder<br />
den Abflugort ändere.<br />
Gerichtsort sind jeweils die Firmensitze der Fluggesellschaften. Wann<br />
es zu den Verfahren kommt, ist noch offen.<br />
Welches wäre aus dem<br />
Blickwinkel der Branche der<br />
schlimmste denkbare Fall?<br />
Der Worst Case wäre ein deutscher Alleingang,<br />
bei dem die Vorauskasse-Praxis<br />
für deutsche Fluggesellschaften für<br />
unrechtmäßig erklärt wird. Dies würde,<br />
ähnlich wie die Luftverkehrssteuer, die<br />
ebenfalls auf nationaler Ebene eingeführt<br />
worden ist, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Fluggesellschaften<br />
massiv beeinträchtigen. Eine solche<br />
Entwicklung gilt es unbedingt zu verhindern.<br />
Mit welchen Mitteln?<br />
Nur eine Lobbyarbeit aller betroffenen<br />
Airlines mit einer Stimme sowie mit<br />
einem konstruktiven Beitrag an der<br />
kommenden Diskussion kann erreichen,<br />
dass die Politik die Belange der<br />
Luftfahrt bei zukünftigen Veränderungen<br />
gesetzlicher Rahmenbedingungen<br />
berücksichtigt. Eine kompromisslose<br />
Schwarz-weiß-Position ist dabei ebenso<br />
wenig hilfreich wie das pauschale<br />
Negieren von Gegenargumenten.<br />
Schließlich stellen auch die Verbraucherzentralen<br />
nicht den Anspruch auf<br />
Anzahlungen per se in Frage, sondern<br />
deren Höhe. Am wichtigsten ist es<br />
aber, zu erreichen, dass eine mögliche<br />
Neuregelung nicht auf nationaler Ebene<br />
durchgesetzt wird, sondern mindestens<br />
im europäischen Kontext oder<br />
noch besser darüber hinaus. Wenn das<br />
nicht gelingt, erwarte ich für Deutschland<br />
als Luftfahrtstandort erhebliche<br />
Konsequenzen.<br />
Wird die Pleite von Sky Airlines<br />
zusätzliche Dynamik in die<br />
Diskussion bringen?<br />
Davon ist auszugehen. Grundsätzlich<br />
hängt die Thematik um eine Airline-<br />
Insolvenz aber nicht unmittelbar mit<br />
der Frage zusammen, ob und in welchem<br />
Ausmaß Fluggesellschaften einen<br />
Anspruch auf Anzahlungen zum<br />
Buchungszeitpunkt haben. Allerdings<br />
werden beide Themen in der öffentlichen<br />
Diskussion immer wieder vermischt.<br />
Deshalb wird ein Präzedenzfall<br />
wie die Pleite von Sky Airlines auch<br />
Auswirkungen auf den Verlauf und die<br />
Intensität der Debatte haben.<br />
»Der Worst Case wäre ein nationaler Alleingang, der<br />
die Vorauskasse-Praxis für unrechtmäßig erklärt.«<br />
travel.one 14.6.2013 9
titelthema.gti-pleite<br />
Das Ende<br />
und die Folgen<br />
Die Pleite der Kayi Group und ihrer Töchter Sky Airlines und GTI <strong>Travel</strong> hat die<br />
Branche kalt erwischt. <strong>Travel</strong> One fasst die wichtigsten Konsequenzen zusammen.<br />
Bescheidenheit zählte vermutlich<br />
nie zu den besonderen Stärken<br />
von Talha Görgülü. Gespräche<br />
mit dem starken Mann am Ruder der<br />
Kayi Group haben oder hatten meist ein<br />
wenig Audienz-Charakter; unabhängig<br />
davon, ob sie in seinem riesigen, opulent<br />
geschmückten Büro im türkischen<br />
Antalya oder andernorts stattfanden.<br />
Zwischen zwei Zügen an der Wasserpfeife<br />
oder Zigarette referierte Görgülü über<br />
seine Lieblingsthemen – sich selbst,<br />
sein Unternehmen, seine Visionen. Stets<br />
freundlich, aber nie, ohne dabei die Gewissheit<br />
zum Ausdruck zu bringen: »Wo<br />
ich bin, ist oben.«<br />
Auch für die Brüder Tahir und Isa<br />
sowie den Schwager Hakan Katlandur<br />
war Talhas Wort – zumindest in der<br />
Öffentlichkeit – Gesetz. Katlandur verwaltete<br />
den Veranstalter aus der Türkei<br />
in Düsseldorf, während sich Tunc Özler,<br />
der keine familiäre Bindung zum Clan<br />
besitzt, zunächst meist hinter und in<br />
den vergangenen Jahren immer öfter<br />
auch vor den Kulissen um das eigentliche<br />
Geschäft des Veranstalters und<br />
um die Kontakte innerhalb der Branche<br />
kümmerte.<br />
Nach dem Aus.<br />
Das ist nun zumindest auf absehbare<br />
Zeit vorbei. Seit die Banken der angeblich<br />
im mittleren zweistelligen<br />
Millionenbereich verschuldeten Kayi<br />
Group den Geldhahn zugedreht haben<br />
und sämtliche Töchter abrupt den Geschäftsbetrieb<br />
einstellten, ist Görgülü<br />
aus der Öffentlichkeit verschwunden –<br />
um seinen Aufenthaltsort ranken sich<br />
Gerüchte. Was in den Tagen nach der<br />
Pleite folgte, ist bekannt.<br />
Zunächst ging es hierzulande um<br />
akute Schadensbegrenzung. Für Kunden<br />
der Tochter GTI mussten in der<br />
Türkei Lösungen mit den von der Pleite<br />
überraschten Hoteliers gefunden werden.<br />
Für deutsche Gäste, die auf Sky-<br />
Maschinen gebucht waren, musste der<br />
Rücktransport organisiert werden.<br />
Nach Aussage mehrerer Brancheninsider<br />
klappte das insgesamt »ganz<br />
anständig«. Allerdings verweigerte<br />
mancher Hotelier, wohl aus Verärgerung<br />
über den Schaden, den er durch<br />
die Pleite erlitten hatte, GTI-Gästen<br />
ihre bezahlten Übernachtungen. Deren<br />
Zahlungen sind zwar durch die<br />
Kundengeldabsicherung gültig, wie<br />
auch der Insolvenzversicherer Hanse<br />
Merkur immer wieder betonte. Doch<br />
dem Versicherer waren zunächst die<br />
Hände gebunden, weil die Kayi Group<br />
anfangs nicht in der Lage war, in<br />
Deutschland einen korrekten Insolvenzantrag<br />
zu stellen.<br />
Keine Überraschung?<br />
Aus zahlreichen Kommentaren in den<br />
ersten Tagen nach der Pleite sprach die<br />
Überzeugung, das Ende sei absehbar<br />
gewesen. In der Tat lassen sich rückblickend<br />
eine Reihe von Indizien dafür<br />
finden. Die Klagen von Reisebüros über<br />
nicht gezahlte Provisionen waren Ende<br />
vergangenen Jahres noch lauter vernehmbar<br />
als in den Jahren zuvor. Und<br />
dass die Einstellung des Geschäftsbetriebs<br />
der Incoming-Agentur Kayitur<br />
im März keine freiwillige strategische<br />
Maßnahme darstellte, war wohl jedem<br />
in der Touristik klar.<br />
Mindestens zwei Faktoren sprechen<br />
dennoch dafür, dass das Aus die Branche<br />
insgesamt überraschend traf. Zum<br />
einen treten die größten Liquiditätsschwierigkeiten<br />
bei Veranstaltern und<br />
Fluggesellschaften gewöhnlich früher<br />
als kurz vor Beginn der Hauptsaison<br />
auf. Denn durch die Anzahlungen und<br />
eine steigende Zahl von Reisenden sollte<br />
im Frühling eigentlich das schlimmste<br />
überwunden sein. Daher kam die<br />
Zahlungsunfähigkeit zu einem ungewöhnlichen<br />
Zeitpunkt.<br />
Zum anderen stellte sich heraus,<br />
dass zahlreiche große Veranstalter Pas-<br />
Bis zur Pleite unumstrittener Herrscher<br />
der Kayi Group: Talha Görgülü<br />
10 <br />
14.6.2013 travel.one
gti-pleite.titelthema<br />
Kleiner<br />
Kasten<br />
JoGenis earcia quisquas et<br />
maxim aliquas aut quam dolenit<br />
quo quunditatem is dus<br />
ullatem atium fugia id quat.<br />
Ferum sequi dolecto doloreror<br />
aut officta tiaectur? Bo.<br />
Uscias minis sint.<br />
Namusam, to dolupta quisquunto<br />
ommoloremos dolores<br />
eatempel ius et, aut idundes<br />
dit quo earuptatem rendipit<br />
odias doluptat.dolore,<br />
sunt, apic torrum everum venimilliqui<br />
ilibus sequ<br />
Foto: <strong>Travel</strong> One<br />
travel.one 14.6.2013 11
titelthema.gti-pleite<br />
Designpreise, aber keine schwarzen Zahlen:<br />
Hotel Adam & Eve, im Dezember 2012 wurde es verkauft<br />
sagiere auf Sky Airlines gebucht hatten,<br />
obwohl über deren Qualitätsstandard<br />
eher die Nase gerümpft wurde. Warum<br />
füllt man die Sitze einer Airline, die<br />
von vielen als »überflüssig« charakterisiert<br />
wird und über deren finanzielle<br />
Schwierigkeiten schon seit Längerem<br />
Gerüchte kursieren? Die Antwort liegt<br />
wohl im intensiven Preiswettbewerb,<br />
der das Türkei-Geschäft prägt. Sky Airlines<br />
habe mit »unterirdischen« Preisen<br />
gelockt, heißt es in der Branche. Am<br />
Ende habe »die Gier nach günstigen<br />
Plätzen alle Bedenken hinweggefegt«,<br />
sagt ein Insider.<br />
Fehlt nun Flugkapazität?<br />
Welche Auswirkungen die Doppelpleite<br />
von Airline und Veranstalter auf die<br />
Sommersaison haben wird, wenn der<br />
Schaden bemessen, die Kunden umgebucht<br />
und die Wunden geleckt sind,<br />
dazu kursieren unter den Veranstaltern<br />
sehr heterogene Auffassungen.<br />
Alltours-Chef Willi Verhuven spricht<br />
von 400.000 fehlenden Flugsitzen im<br />
Sommer und prognostiziert, es werde<br />
keine Kurzfrist-Angebote für die<br />
Türkei geben. Der Duisburger Nachbar<br />
Schauinsland Reisen ist dagegen<br />
überzeugt, dass die entstandene Lücke<br />
schnell gefüllt wird. »Wir rechnen mit<br />
einem leicht reduzierten Flugangebot<br />
für die Hauptsaison«, sagt Unternehmenschef<br />
Gerald Kassner. »Aber wir<br />
sind zuversichtlich, dass sukzessive<br />
Kapazität nachgekauft wird.« Schauinsland<br />
werde »ein attraktives Kurzfristangebot<br />
zur Verfügung stellen«.<br />
Auch beim Last-Minute-Spezialisten<br />
L’Tur hat man den Türkei-Sommer<br />
keineswegs abgeschrieben. »Aktuell<br />
verzeichnen wir für die Türkei ein gutes<br />
Wachstum«, sagt Produktvorstand<br />
Sven Schikarsky. Es gebe auch für die<br />
Ferienzeit »genug Plätze«.<br />
Die Thomas Cook Group, die nach<br />
eigener Aussage keine Plätze bei<br />
Sky Airlines gebucht hatte, will über<br />
Öger Tours zusätzliche Kapazitäten<br />
im Flug- und Hotelbereich auflegen,<br />
»wenn die Nachfrage da ist«. FTI-<br />
Geschäftsführer Ralph Schiller kann<br />
ebenfalls keinen Engpass im Flugmarkt<br />
feststellen. Und RTK-Chef Thomas<br />
Bösl baut aus der Sicht des Reisebürovertriebs<br />
auf Erfahrungswerte.<br />
»Bislang hat sich noch immer jemand<br />
gefunden, um Lücken im Türkei-<br />
Geschäft zu schließen«, sagt er.<br />
12 <br />
14.6.2013 travel.one
gti-pleite.titelthema<br />
Gewinner und Verlierer.<br />
Keine Frage – kurzfristig leidet unter<br />
dem Untergang der Kayi Group jeder,<br />
der dem Unternehmen Geld gezahlt hat,<br />
ohne dass die Leistung schon erbracht<br />
wäre. Dies trifft vor allem Veranstalter,<br />
aber auch Kunden, die Nur-Flug- oder<br />
Nur-Hotel-Buchungen abgeschlossen<br />
haben. Zudem gibt es viele weitere ehemalige<br />
Partner mit erheblichen offenen<br />
Rechnungen, zum Beispiel Hoteliers und<br />
Reisebüros. Die allermeisten Geschädigten<br />
werden den Schaden abschreiben<br />
müssen. Ihr Geld wiedersehen werden<br />
früher oder später allein die Pauschalreisegäste<br />
oder Nur-Flug-Bucher, die<br />
einen gesonderten Flugticket-Schutz<br />
abgeschlossen haben.<br />
Hart trifft die Pleite sämtlicher Unternehmensteile<br />
der Gruppe natürlich<br />
Fotos: Kayi Group<br />
vor allem die Mitarbeiter. 2.000 sollen<br />
es bei der Holding und ihren Töchtern<br />
insgesamt und 120 beim deutschen<br />
Veranstalter in Düsseldorf sein.<br />
Alle Airlines, die Richtung Türkei<br />
aktiv sind, werden dagegen vom Aus<br />
des preisaggressiven Mitbewerbers<br />
zunächst profitieren – jedenfalls solange<br />
kein neuer Spieler in die Lücke<br />
vorprescht. Für die Veranstalter verringert<br />
der Ausstieg des überwiegend im<br />
Niedrigpreissegment gebuchten Konkurrenten<br />
vorübergehend den Preisdruck<br />
in der Türkei. Da die Nachfrage<br />
für das Mittelmeerland auch in diesem<br />
Jahr auf hohem Niveau bleibt, sollten<br />
sich die Gäste, die zuvor mit GTI <strong>Travel</strong><br />
reisten, nun mehr oder weniger gleichmäßig<br />
über die Platzhirsche verteilen.<br />
In anderen Zielen war der Veranstalter<br />
nicht so stark, sodass keine erhebliche<br />
Markteinflüsse zu erwarten sind.<br />
Offen ist, inwieweit die Insolvenz<br />
von GTI und Sky das Kundenverhalten<br />
beeinflusst. Bislang hält sich die<br />
öffentliche Aufregung über das Thema<br />
in engen Grenzen, weil die Hochwasserkatastrophe<br />
im Süden und Osten<br />
Deutschlands alle anderen Nachrichten<br />
überlagert. Zieht die Debatte doch noch<br />
weitere Kreise, dann hoffen vor allem<br />
die großen Anbieter, von einem vermuteten<br />
Vertrauensvorschuss der Kunden<br />
zu profitieren. Dass TUI gestrandeten<br />
GTI-Kunden in Ägypten jüngst öffentlich<br />
unbürokratische Hilfe anbot und<br />
Öger Tours und Thomas Cook sich beim<br />
Rücktransport engagierten, ist wohl<br />
nicht zuletzt vor diesem Hintergrund zu<br />
sehen. Allerdings zeigten frühere Veranstalter-<br />
und Airline-Pleiten von MP <strong>Travel</strong><br />
Line über Aerolloyd bis Bentour, dass<br />
die Halbwertzeit eines erhöhten Sicherheitsbedürfnisses<br />
bei den Kunden eher<br />
kurz ist. Schnell tritt dann wieder der<br />
touristische Alltag ein, der sich im Türkei-Geschäft<br />
stets um den Preis dreht.<br />
Längerfristige Effekte.<br />
Bleibt die Frage, ob das Desaster rund<br />
um den Türkei-Spezialisten neue Diskussionsthemen<br />
in den Vordergrund<br />
rückt oder in bestehende Debatten eine<br />
neue Dynamik bringt. Mit Prognosen<br />
dazu halten sich Veranstalter und Fluggesellschaften<br />
eher zurück. Denn die<br />
Fragen, die durch die Pleite aufgeworfen<br />
werden, sind den meisten Akteuren<br />
eher unangenehm. Dazu zählt etwa die<br />
Forderung nach einer Kundengeldabsicherung<br />
im Airline-Geschäft. Sie wird<br />
durch den Niedergang von Sky Airlines<br />
eine neue Dynamik erhalten.<br />
Denn schon länger fordern Politiker<br />
quer durch die Parteienlandschaft im<br />
Einvernehmen mit Verbraucherschützern<br />
eine Regelung zur Absicherung der<br />
an die Airlines gezahlten Beträge. Eine<br />
solche Absicherung, die sich etwa am<br />
Insolvenzschutz bei Pauschalreisen orientieren<br />
könnte, findet durchaus auch<br />
bei Reisebüros, ihren Verbünden und<br />
travel.one 14.6.2013 13
titelthema.gti-pleite<br />
Sky Airlines betrieb zwischenzeitlich bis zu 17 Flugzeuge<br />
Foto: Sky Airlines<br />
Aufstieg und Fall<br />
Über 25 Jahre erstreckt sich die Geschichte der türkischen<br />
Kayi Group, die 1988 von dem Familienclan der<br />
Görgülüs unter der Führung des ältesten Bruders Talha<br />
gegründet wurde und am 3. Juni mit der abrupten Einstellung<br />
des Geschäftsbetriebs ein unrühmliches Ende<br />
fand. Seit 1994 war die Gruppe mit Sitz in Antalya mit<br />
GTI <strong>Travel</strong> im deutschen Markt vertreten, in den Niederlanden<br />
firmierte die Veranstaltermarke unter DTI. 2001<br />
erfolgte die Gründung der eigenen Airline Sky. Daneben<br />
betrieb die Gruppe zwischenzeitlich bis zu sieben Hotels<br />
unter der Marke Riva, von denen sie sich in den Jahren<br />
2007 bis 2009 wieder trennte.<br />
2006 eröffnete die Kayi Group das Hotel Adam & Eve, das<br />
einige Jahre mit dem Slogan »The Sexiest Hotel in the World«<br />
warb. Dieser wurde 2010 fallen gelassen, angeblich weil<br />
es mancherorts zur Verwechslung mit einem »Sex-Hotel«<br />
gekommen sei. Die Zielgruppen für das Haus wechselten<br />
häufig, zwischenzeitlich wurde das ganz in weiß gehaltene<br />
Haus mit verspiegelten Zimmern sogar als Familienhotel<br />
vermarktet. Ende 2012 verkaufte Firmenchef Görgülü<br />
das Hotel an die Stone Hotels Group – um die Liquidität<br />
seines Unternehmens zu sichern, wie er gegenüber<br />
<strong>Travel</strong> One erklärte.<br />
Seit 2001 war die Kayi Group mit Sky Airlines unterwegs.<br />
Ab 2011 sollte German Sky Airlines zusätzlich<br />
zum Türkei-Geschäft auch Ziele wie Ägypten und die Kanaren<br />
bedienen. German Sky Airlines stellte den Flugbetrieb<br />
Ende November 2012 ein.<br />
Die Incoming-Agentur Kayitur, eine weitere Tochter, gab<br />
ihr Geschäft im März 2013 auf. Angeblich stand sie allein<br />
mit neun Millionen Euro bei Hoteliers in der Kreide.<br />
Für GTI <strong>Travel</strong> weist die letzte veröffentlichte Bilanz aus<br />
dem Jahr 2011 Umsatzerlöse von 184,1 Millionen Euro<br />
und 1,85 Millionen Euro Stornoerlöse sowie einen Gewinn<br />
von 318.000 Euro aus. Allerdings finden sich in der Bilanz<br />
auch erheblich angestiegene Verbindlichkeiten.<br />
Die Insolvenzanträge für GTI <strong>Travel</strong>, Buchmal Reisen und<br />
GSA Air Broker liegen beim Amtsgericht Düsseldorf. Das<br />
Gericht ordnete den Verfahren die Aktenzeichen 504 IN<br />
107/13, 504 IN 108/13 und 504 IN 109/13 zu. Zum vorläufigen<br />
Insolvenzverwalter wurde der Fachanwalt für Insolvenzrecht,<br />
Dr. Dirk Andres, Kennedydamm 24, 40476 Düsseldorf,<br />
bestellt.<br />
www.andres-schneider.de<br />
14 <br />
14.6.2013 travel.one
gti-pleite.titelthema<br />
im Lager der Veranstalter<br />
ihre Fürsprecher. Und es ist<br />
durchaus denkbar, dass die<br />
bevorstehenden Bundestagswahlen<br />
den politischen<br />
Prozess zu ihrer Durchsetzung<br />
beschleunigen.<br />
Weitere Dynamik<br />
könnte auch in die Debatte<br />
um die herrschende Vorauskasse-Praxis<br />
der Fluggesellschaften<br />
kommen<br />
(mehr dazu im Interview<br />
auf Seite 8). Obwohl ein<br />
unmittelbarer juristischer<br />
Zusammenhang zwischen<br />
der grundsätzlichen Frage<br />
der Legitimität von Anzahlungen<br />
und der Insolvenzproblematik<br />
eher nicht besteht,<br />
liefern geschädigte<br />
Flugkunden den Verbraucherzentralen<br />
im Kampf<br />
gegen langfristige Anzahlungen<br />
des vollen Flugpreises<br />
rhetorische Munition.<br />
Schließlich und endlich<br />
könnten auch Forderungen<br />
nach einer Absicherung der<br />
Reisebüros gegen Provisionsverluste<br />
wieder auf die<br />
Agenda gelangen. Dass der<br />
Vertrieb eine solche Regelung<br />
begrüßen würde, steht<br />
wohl außer Frage. Schwierig<br />
dürfte sich allerdings<br />
die Debatte darum gestalten,<br />
wer eine solche Ausfallversicherung<br />
finanziert.<br />
Für die Touristik sind<br />
diese Aussichten ein zweischneidiges<br />
Schwert. Einerseits<br />
sympathisieren<br />
viele in der Branche, gerade<br />
vor dem aktuellen Hintergrund,<br />
durchaus mit einer<br />
verstärkten Absicherung<br />
gegen die Risiken von Insolvenzen.<br />
Andererseits<br />
müssten diese am Ende<br />
von den Kunden finanziert<br />
werden, wenn sie nicht zu<br />
Lasten der ohnehin nicht üppigen<br />
Margen von Reisebüros,<br />
Veranstaltern und Fluggesellschaften<br />
gehen sollen.<br />
Dadurch steigen die Preise.<br />
Diese Aussage knüpft wiederum<br />
unmittelbar an den Beginn<br />
der Geschichte an. Denn<br />
jenseits aller Debatten um die<br />
Verantwortung für den Untergang<br />
der Kayi Group zeigt das<br />
Drama auch, dass es schon<br />
heute nicht jeder Anbieter in<br />
dem Wachstumsmarkt Türkei<br />
schafft, die Preise durchzusetzen,<br />
die er benötigen würde,<br />
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travel.one 14.6.2013 15
produkt.thema<br />
produkt.wellness<br />
Kleine Schönheiten<br />
Kinder in Spas – keine Seltenheit mehr. Wellness-Resorts und Familienhotels animieren<br />
ihre jungen Gäste zu Gesichtsmasken, Massagen und Pflegebädern.<br />
Das ist immer sehr schön«, sagt Vanessa.<br />
Und dass sie dabei still sitzen<br />
muss, stört sie überhaupt nicht.<br />
Schokolade ist schließlich klasse – egal in<br />
welcher Form: Die Sechsjährige darf sich<br />
manchmal einen Kindertraum erfüllen und<br />
sich von oben bis unten mit der braunen<br />
Masse einschmieren lassen.<br />
»Die meisten Mädchen und Jungen genießen<br />
das«, weiß Vanessas Großmutter,<br />
Elke Diezinger. Seit sie sich dazu entschloss,<br />
im Familienklub Krug in Warmensteinach<br />
Massagen für Kinder anzubieten, schickt<br />
sie hin und wieder ihre Enkel in den hauseigenen<br />
Spa. »Wenn ihnen die Behandlung<br />
gefällt, gefällt sie auch anderen«, meint Diezinger,<br />
die gemeinsam mit ihrem Mann das<br />
Familotel im Fichtelgebirge betreibt. Und offenbar<br />
liegen ihre Testpersonen richtig: Das<br />
Zusatzangebot kommt gut an. »Kinder, die<br />
unsere Massagen einmal ausprobiert haben,<br />
fragen beim nächsten Aufenthalt wieder danach«,<br />
erzählt Diezinger.<br />
Geldmacherei?<br />
Erst gehörte fast ausschließlich Frauen die<br />
Aufmerksamkeit, dann kamen Männer als<br />
potenzielle Kunden hinzu und schließlich<br />
folgten die Jüngsten der Gesellschaft: Immer<br />
mehr Hotels entdeckten in den vergangenen<br />
Jahren Kinder als Zielgruppe für Wohlfühlanwendungen.<br />
Sowohl Wellnessresorts<br />
als auch Häuser für Familien erweiterten<br />
ihr Angebot und hatten plötzlich Massagen,<br />
Fruchtige Maske: Im <strong>Travel</strong> Charme auf<br />
Usedom gehören Kinder zu den Kunden<br />
des Wellnessbereichs<br />
Fotos: <strong>Travel</strong> Charme Hotels & Resorts<br />
16 <br />
14.6.2013 travel.one
wellness.produkt<br />
thema.produkt<br />
Gesichtsbehandlungen und Maniküren für<br />
kleine Gäste im Programm. Ein Trend, der<br />
offenbar aus den USA nach Europa schwappte.<br />
In den Vereinigten Staaten gelten Kinder<br />
schon länger als Konsumenten, in die es sich<br />
zu investieren lohnt. Da drängen sich natürlich<br />
Fragen auf: Handelt es sich um reine<br />
Geldmacherei auf Kosten der kindlichen<br />
Psyche? Um Auswüchse eines Schönheitswahns<br />
à la Germany , s Next Topmodel?<br />
Jein, meint Catharine Banach, stellvertretende<br />
Vorsitzende des Deutschen Wellness<br />
Verbands (Interview Seite 20). Denn auf<br />
das Maß komme es an. Hin und wieder eine<br />
Massage oder eine Bäderbehandlung schade<br />
nicht. Die Kinder entdeckten so ihren Körper<br />
und lernten die natürliche Pflege kennen.<br />
Verbringen sie aber zu viel Zeit im Spa, könne<br />
das insbesondere bei Mädchen zu einer<br />
Fixierung auf den Körper führen.<br />
Doch wo liegen die Grenzen? Der Familienklub<br />
Krug im Fichtelgebirge beschränkt<br />
sich bislang auf eine Babymassage und<br />
zwei 20-minütige Massagen für Kinder wie<br />
Vanessa – mit Schokolade und mit Edelsteinen.<br />
Die Villa Kennedy in Frankfurt geht<br />
einen Schritt weiter. Das Fünf-Sterne-Haus<br />
der Rocco Forte Hotels wirbt mit fruchtigen<br />
Gesichtsmasken, Rosenblatt-Milchbad und<br />
»Princess Make-up«. Und auch im Waldschlösschen<br />
im Ostseebad Prerow gibt es<br />
nicht nur Massagen – Maniküre für »kleine<br />
Prinzessinnen und Prinzen« sowie Peelings<br />
für Teenies gehören zum Angebot des Wellnessbereichs.<br />
Ein weiteres Beispiel ist das<br />
<strong>Travel</strong> Charme in Bansin auf Usedom: Eltern<br />
können für ihren Nachwuchs verschiedene<br />
Beauty-Pakete buchen und sogar Vierjährigen<br />
die Fingernägel lackieren lassen.<br />
Als besonderes Extra.<br />
Anke Budde findet das völlig in Ordnung.<br />
»Ich gehe meist ungeschminkt aus dem<br />
Haus und gehöre wahrlich nicht zu den<br />
Frauen, die ihren Töchtern die Nägel lackieren«,<br />
betont die Inhaberin von Budde<br />
Urlaubsreisen. Trotzdem kann sie sich für<br />
Schönheitsbehandlungen begeistern. Nach<br />
der Geburt ihres Sohnes schnappte sie ihre<br />
damals vierjährige Tochter und besuchte<br />
mit ihr einen Spa. »Als kleines Highlight für<br />
die Maus«, erklärt die Reisverkehrskauffrau<br />
Gestylt wie die Großen – Mädchen lassen<br />
sich die Fingernägel lackieren<br />
aus dem rheinland-pfälzischen Bretzenheim.<br />
Die Mutter erhielt eine Massage, die<br />
Tochter aalte sich in einem Schokobad.<br />
Anschließend bekamen die Zwei die Fingernägel<br />
lackiert. »Ich glaube nicht, dass<br />
Wellness bei Kindern zu einem Schönheitswahn<br />
führt«, meint Budde und ergänzt:<br />
»Und wenn doch, dann liegt das in<br />
der Regel an den Eltern.«<br />
Die Reisebüroinhaberin, deren Steckenpferd<br />
der Familienurlaub ist, bucht<br />
regelmäßig für Kunden Hotels, die auch<br />
Wellness für Mädchen und Jungen anbieten.<br />
Vor allem zwischen November und<br />
April sind die Häuser gefragt. »Insbesondere<br />
bei Eltern mit Kleinkindern«, stellt<br />
Budde fest. Sie wollen in die Sauna und<br />
dabei die Möglichkeit haben, ihre Sprösslinge<br />
mitzunehmen. Bei Müttern und<br />
Vätern mit älterem Nachwuchs dagegen<br />
lässt das Interesse nach, so die Erfahrung<br />
der Reiseverkäuferin. »Die meisten machen<br />
es dann so wie ich – als besonderes<br />
Extra«, erklärt sie. Schlichtweg auch aus<br />
einer Erkenntnis heraus: »Es kommt alleine<br />
auf die gemeinsame Zeit an, ich hätte<br />
mit meiner Tochter damals auch in den<br />
Tierpark gehen können.«<br />
travel.one 14.6.2013<br />
17
produkt.thema<br />
produkt.wellness<br />
On Nordic Walking oder Schwimmen: Einige Hotels wollen Kinder<br />
dazu bringen, sich mehr zu bewegen<br />
Veranstalter halten sich zurück.<br />
Die wohl doch eher verhaltene Nachfrage<br />
schreckt Veranstalter offenbar<br />
ab, Programme für Kinder in den Wellness-Katalogen<br />
auszuschreiben. Weder<br />
bei TUI, Fit Reisen und Dertour noch<br />
Foto: Villa Kennendy Foto: Sporthotel Achensee<br />
bei Thomas Cook und Neckermann<br />
gibt es buchbare Pakete. Bei Letzteren<br />
nicht, weil nicht klar sei, ob Massagen<br />
für den Kinderkörper gut seien oder<br />
nicht. Und bei Dertour nicht, weil »viele<br />
Eltern sich scheuen, solche Angebote<br />
zu nutzen oder im Vorfeld zu buchen«,<br />
sagt Produktleiterin Katrin Holzbrecher.<br />
Die Mütter und Väter entschieden<br />
sich oft erst vor Ort, wenn sie sich von<br />
Qualität und Sinnhaftigkeit überzeugt<br />
hätten.<br />
Der Veranstalter spart das Kapitel<br />
allerdings nicht komplett aus. Bietet ein<br />
Hotel Wellness für Kinder an, weist er<br />
im Familien-Katalog darauf hin. Ähnlich<br />
verfährt Airtours. Die TUI-Marke<br />
preist in den verschiedenen Katalogen<br />
zwar Anwendungen wie »Blubber-Fußbad«<br />
und »Ice Cream Spa« an. Buchbar<br />
sind sie aber nur in den Hotels selbst<br />
– da es zu komplex sei, die vielen Wellness-Programme<br />
sämtlicher Häuser in<br />
das Reservierungssystem einzupflegen.<br />
Airtours ermöglicht Eltern allerdings,<br />
Termine zu reservieren.<br />
Bewegung als Element.<br />
Gäste des Sporthotels Achensee betrifft<br />
das nicht. Wellness für Kinder ist dort<br />
Bestandteil des Betreuungsangebots<br />
und somit inklusive. Das Haus in Tirol<br />
zählt in dem Segment zu den Vorreitern.<br />
Bereits vor elf Jahren beschäftigten<br />
sich Geschäftsführerin Brigitte Hlebaina<br />
und ihr Team damit. Sie hatten<br />
festgestellt, dass die Kleinen es mögen,<br />
wenn ihnen bei entspannender Musik<br />
mit Orangen der Rücken massiert wird.<br />
Inzwischen lädt das Hotel zu Fußreflexzonenmassagen<br />
und Gesichtsbehandlungen<br />
mit Gurkenscheiben. »Das<br />
hat nichts mit dekorativer Kosmetik zu<br />
tun«, betont Hlebaina. Die Kinder sollen<br />
spielerisch lernen, sich zu pflegen – und<br />
dies erst ab einem Alter von sechs Jahren<br />
und ausschließlich in der Gruppe.<br />
Und sie sollen lernen, sich zu bewegen<br />
und richtig zu ernähren. Für Hlebaina<br />
gehören auch Wanderungen, Yoga-<br />
Übungen und Nordic-Walking sowie der<br />
lockere Unterricht über Lebensmittel zu<br />
Wellness. »Schließlich haben viele Kinder<br />
Übergewicht und wissen oft nicht,<br />
was sie überhaupt essen«, sagt die Österreicherin<br />
und unterstreicht: »Es ist<br />
wichtig, von klein auf ein Bewusstsein<br />
18 <br />
14.6.2013 travel.one
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travel.one 14.6.2013 19
produkt.thema<br />
produkt.wellness<br />
Was haben Kinder in einem Spa<br />
verloren, Frau Banach?<br />
Das Interview führte Petra Hirschel.<br />
Catharine Banach ist stellvertretende<br />
Vorsitzende des<br />
Deutschen Wellness Verbands.<br />
Sie vertritt eine Organisation,<br />
die Wellness als aktive<br />
Gesundheitsstrategie begreift.<br />
Immer mehr Hotels bieten Wellness<br />
für Kinder an. Was halten Sie von<br />
dieser Entwicklung?<br />
Banach: Versteht man Wellness als<br />
einen Lebensstil des genussvoll gesunden<br />
Lebens, als eine lebenslange<br />
Strategie zur nachhaltigen Steigerung<br />
der Lebensqualität, so ist es<br />
nur förderlich, dies früh genug zu<br />
üben. Betrachtet man aber eine<br />
Wellness-Anwendung als ein Verkaufsprodukt,<br />
dann sind Eltern<br />
schlecht beraten, solch ein Konsumgut<br />
für Kinder einzukaufen, anstatt<br />
ihnen Zuwendung und dadurch ein<br />
Wohlgefühl zu geben.<br />
Was aber fördert den, wie Sie sagen,<br />
Lebensstil des genussvollen gesunden<br />
Lebens und was nicht?<br />
Sinnvoll ist Bewegung in der Natur,<br />
Programme, die das Miteinander sowie<br />
die Kreativität fördern, die<br />
Sinne und Wahrnehmung schärfen.<br />
Dem kindlichen Spaß am Toben und<br />
spannenden Entdeckungen kann<br />
daher sicherlich ein Aufenthalt in<br />
der Natur oder auf einem Bauernhof<br />
mehr gerecht werden als ein Urlaub<br />
in einem Wellnesshotel.<br />
Sollten Eltern also davon Abstand<br />
nehmen, für ihre Kinder Massagen,<br />
Gesichtsbehandlungen oder<br />
Wohlfühlbäder zu buchen?<br />
Ein gesundes Maß mag Spaß machen.<br />
Bei gut konzipierten »Prinzessinnen-Programmen«<br />
lernen Mädchen,<br />
ihre Schönheit zu lieben und<br />
den Selbstwert zu zelebrieren, achtsam<br />
mit sich selbst zu sein. Eine<br />
Massage oder Bäderbehandlungen<br />
schaden sicher nicht, solange sie<br />
nicht stilisiert werden. Doch ein Zuviel<br />
an Schönheitsbehandlung<br />
macht Mädchen zu Barbies, zu verwöhnten<br />
Luxusgören. Das Kind soll<br />
möglichst schön und perfekt sein,<br />
nicht im Matsch spielen, sondern im<br />
Blütenbad entspannen. Die Gefahr,<br />
eine narzistische Störung zu entwickeln,<br />
liegt hier doch nahe.<br />
Ihr Tipp für Eltern, die als Familie<br />
einen Wellnessurlaub machen<br />
möchten?<br />
Sie sollten besser nach einem Familienhotel<br />
mit Wellnessbereich als<br />
nach einem Wellnesshotel mit Familienbereich<br />
suchen. Auch weil Kinder<br />
das Recht auf ganz andere Bedürfnisse<br />
als Eltern haben. Für Hoteliers<br />
ist es eine besondere Herausforderung,<br />
die Bedürfnisse von Eltern,<br />
die eher Ruhe und Entspannung<br />
suchen, und die von Kindern,<br />
die in Action in ihrem Element sind,<br />
zu vereinen. Die Versuche, beides<br />
unter einen Hut zu bringen, scheitern<br />
häufig an Konflikten und Beschwerden,<br />
etwa wegen Lärm im<br />
Spa. Und der fehlende Respekt im<br />
Umgang miteinander zerstört ja<br />
bekanntlich jede Harmonie, die<br />
schließlich nicht zuletzt das Kernangebot<br />
der Wellnessbranche ist.<br />
»Ein Zuviel an Schönheitsbehandlungen<br />
macht Mädchen zu verwöhnten Luxusgören«<br />
20 <br />
14.6.2013 travel.one
wellness.produkt<br />
thema.produkt<br />
Erholung am Indischen Ozean: das Royal Palm auf Mauritius<br />
Wellness-Infos im Web<br />
Foto: Beachcomber<br />
Zur Kur nach<br />
Tschechien<br />
n Die tschechischen Kurorte sind<br />
seit Langem eine feste Größe im<br />
Programm von Fit Reisen. Für<br />
dieses Jahr stockte der Veranstalter<br />
sein Portfolio dort nochmals<br />
um zwei Häuser auf. Dabei handelt<br />
es sich um das Hotel Reza in Franzensbad<br />
sowie um das Cristal Palace<br />
in Marienbad. Die Gäste der beiden<br />
Vier-Sterne-Anlagen können<br />
sich für Heilkuren entscheiden,<br />
die von den Krankenkassen bezuschusst<br />
werden.<br />
n Welcher Beachcomber-<br />
Spa mit welchem Angebot<br />
aufwartet, erfahren Interessenten<br />
auf der Internetseite<br />
der Hotelgruppe. Das<br />
Unternehmen aus Mauritius<br />
hat seinen Auftritt im<br />
Web überarbeitet und präsentiert<br />
sich in neuem Design.<br />
Die Infos können auch<br />
mit Smartphones und Tablets<br />
abgerufen werden.<br />
Die Gruppe stattete<br />
ihre sechs Fünf-Sterne-<br />
Häuser – fünf befinden sich<br />
auf Mauritius, eines auf den<br />
Seychellen – mit weitläufigen<br />
Spas aus. Das Royal<br />
Palm an der Nordwestküste<br />
von Mauritius sowie das<br />
Dinarobin auf der Le-Morne-Halbinsel<br />
zum Beispiel<br />
empfangen ihre Gäste in<br />
einem 2.000 Quadratmeter<br />
großen Wellness-Areal.<br />
Es gibt unter anderem Saunen,<br />
Hamams und einen<br />
Bereich für Ayurveda. Das<br />
Dinarobin hat zudem einen<br />
Meditationsraum, und das<br />
Royal Palm verfügt über<br />
Doppel-Massageräume mit<br />
japanischem Bad. Beide<br />
Häuser bieten ihren Gästen<br />
auch Yoga an.<br />
Beachcomber arbeitet<br />
in den Spas seit elf Jahren<br />
mit der französischen Kosmetikfirma<br />
Clarins zusammen.<br />
Die beiden Partner<br />
engagieren sich nach eigenen<br />
Angaben in Sachen<br />
Nachhaltigkeit. So würden<br />
etwa Produkte aus Pflanzenextrakten<br />
verwendet.<br />
Neu im Programm: Das Hotel Reza in<br />
Franzensbad verfügt über eine Salzgrotte<br />
Foto: Fit Reisen<br />
Ihr Spezialist für Ägyptenreisen<br />
www.eti.de<br />
Makadi Spa Hotel<br />
Makadi Bay / Hurghada<br />
✷✷✷✷✷<br />
ALL-INCLUSIVE<br />
✓ Ruheoase aus 1001 Nacht<br />
✓ Ideal für Romantiker und Genießer<br />
✓ Entspannung & Komfort auf höchstem Niveau<br />
ab€ 749,-<br />
1 Woche pro Person in der Junior Suite<br />
inklusive Flug & Transfer<br />
Die Kategorisierung des beworbenen Hotels erfolgt gemäß der Einstufung durch die Egyptian Hotel<br />
travel.one 14.6.2013 Association. Limitiertes Angebot. Zwischenverkauf, Preisänderungen und Druckfehler vorbehalten. 21
produkt.thema<br />
produkt.wellness<br />
Jacuzzi mit Meerblick: Die Diadema soll einen großen Wellnessbereich erhalten<br />
Wohlfühlen auf hoher See<br />
n Das Thema Wellness soll bei Costa Crociere<br />
in Zukunft eine noch wichtigere Rolle<br />
spielen als bisher. Die Reederei nutzt<br />
das Mehr an Platz auf der Costa Diadema,<br />
um den Spa zu vergrößern. Auf dem künftigen<br />
Flaggschiff ist eine Fläche von 7.800<br />
Quadratmetern für den Wellnessbereich<br />
inklusive Sportareal reserviert.<br />
Die Costa Diadema wird derzeit auf<br />
der italienischen Werft Fincantieri gebaut.<br />
Von November 2014 an sollen mit dem<br />
dann größten Kreuzfahrtschiff der Carnival-Tochter<br />
bei jeder Reise bis zu 4.947<br />
Passagiere in See stechen.<br />
Der künftige Spa soll sich im vorderen<br />
Teil der Diadema befinden, auf den Decks<br />
elf, zwölf und 14, und über ein Thermalbad,<br />
ein Thalassotherapie-Pool, ein Saunaareal,<br />
Whirlpools, ein Solarium sowie<br />
Räume für Massagen und Behandlungen<br />
verfügen. Zudem plant Costa auf Deck 15<br />
einen Außen-Wellness-Bereich, wo sich<br />
die Gäste entspannen oder an Yoga-Kursen<br />
teilnehmen können.<br />
Foto: Costa Kreuzfahrten<br />
Gemeinsam<br />
entspannen<br />
n Wer den aktuellen Vital-Katalog<br />
von TUI aufschlägt, findet darin<br />
mehr Angebote für Paare als zuvor.<br />
Denn Wellness zu zweit liege klar<br />
im Trend, betont der Veranstalter.<br />
Auf die gestiegene Nachfrage<br />
hat sich beispielsweise das bei TUI<br />
buchbare Gut Ising am Chiemsee<br />
eingestellt. Das Hotel schnürt für<br />
Paare ein Paket, das eine Ganzkörpermassage<br />
und ein Vollbad in einer<br />
abgetrennten Lounge enthält.<br />
Zudem erhalten die beiden Gäste<br />
Champagner und Pralinen.<br />
Foto: TUI<br />
Millionenprojekt<br />
in Bad Elster<br />
n Die Eröffnung ist für den Sommer<br />
nächsten Jahres geplant: Im<br />
Zentrum von Bad Elster soll ein<br />
neues Thermalsolebad und das<br />
erste Vier-Sterne-Hotel des vogtländischen<br />
Kurortes entstehen.<br />
Die Sächsische Staatsbäder-Gesellschaft<br />
sowie Investoren aus<br />
Deutschland und Österreich wollen<br />
30 Millionen Euro in das Projekt investieren.<br />
Eine 2009 erschlossene Solequelle<br />
soll das neue Bad speisen.<br />
Der Ort hofft, durch den Ausbau an<br />
Attraktivität zu gewinnen.<br />
www.saechsische-staatsbaeder.de<br />
updates<br />
Scheidegg im Allgäu organisiert<br />
bis November jeden Monat eine Heilwoche.<br />
Gäste des Ortes können an jeweils<br />
fünf aufeinander folgenden Wochentagen<br />
gemeinsam wandern, eine<br />
Schwitzhütte nutzen oder sich mit<br />
den Themen Heilkreis und Medizinrad<br />
beschäftigen.<br />
www.scheidegg.de<br />
Das Thermalbad des baden-württembergischen<br />
Bad Überkingen erstrahlt<br />
in neuem Glanz. Es wurde modernisiert<br />
und erweitert. Die Renovierungsarbeiten<br />
dauerten 13 Monate.<br />
Die Spessart-Therme in Bad Soden-Salmünster<br />
empfängt ihre Besucher<br />
in einem umgestalteten Wellnessbereich.<br />
Gleichzeitig bietet sie<br />
neue Pauschalen an, zum Beispiel<br />
ein Arrangement für Paare mit zwei<br />
Übernachtungen.<br />
Das Castello del Nero in der Toskana<br />
nutzt das selbst hergestellte<br />
Olivenöl nicht nur in der Küche. Das<br />
Fünf-Sterne-Hotel setzt es auch für<br />
Massagen und Peelings ein. Das Haus<br />
liegt zwischen Florenz und Siena.<br />
www.castellodelnero.com<br />
22 <br />
14.6.2013 travel.one
wellness.produkt<br />
thema.produkt<br />
Ayurveda in vier Abstufungen<br />
Gehört zu einer Ayurveda-Kur: die<br />
Stempelmassage mit Heilkräutern<br />
Foto:<br />
n Welches Ayurveda-Resort entspricht den Wünschen<br />
meines Kunden? Damit Reisebüromitarbeiter diese Frage<br />
leichter beantworten können, ordnet Neue Wege die<br />
von dem Veranstalter angebotenen Häuser nun vier Kategorien<br />
zu.<br />
Unter »Ayurveda relaxed« sind Hotels für Kunden zu finden,<br />
die eine sanfte Kur favorisieren und während ihres Aufenthalts<br />
Zeit für Ausflüge haben wollen. Entspannt kann die<br />
Kur auch in Häusern der Kategorie »Ayurveda vom Feinsten«<br />
sein. Der Unterschied ist aber, dass es sich bei den Anlagen<br />
um Resorts handelt, die in ausgefallenen Gebäuden untergebracht<br />
sind – beispielsweise in einem historischen Palast<br />
– und schlichten Luxus versprechen. Eine richtige Kur erwartet<br />
Kunden, die Hotels mit dem Emblem »Ayurveda intensiv«<br />
wählen. Die Betreiber folgen konsequent der indischen<br />
Heilkunst, so Neue Wege. Eine weitere Steigerung bieten<br />
die drei »Ayurveda-Hospitals« im Programm des Veranstalters.<br />
Sie hätten sich komplett der alten Lehre verschrieben,<br />
ein touristisches Programm gibt es nicht.<br />
Pakete für<br />
Damengrüppchen<br />
n 15 Häuser aus dem Katalog von Neckermann Care wenden<br />
sich gezielt an Frauen, die zusammen einige Wellness-Tage verbringen<br />
wollen. »Die Angebote sind so angelegt, dass die Damengrüppchen<br />
gemeinsame Behandlungszeiten haben«, erklärt<br />
Catrin Stoppa, die als Senior-Produktmanagerin für das<br />
Wellness-Programm des Veranstalters verantwortlich ist.<br />
Ein Beispiel: Das Trihotel am Schweizer Wald in Rostock inkludiert<br />
in das Paket eine Gesichtsbehandlung, eine Farbberatung<br />
sowie eine Pyjama-Party mit Fingerfood.<br />
Royal Palm_Layout 1 6/5/13 1:20 PM Page 1<br />
Foto: Neckermann<br />
Pyjama-Party:<br />
Das Trihotel serviert<br />
den Frauen<br />
Fingerfood und<br />
Prosecco<br />
hier werden sie den genuss<br />
mit jeder faser ihres körpers spüren<br />
royal palm • mauritius<br />
Buchung in Ihrem Reisebüro<br />
Tel ++49 89 62 98 49-0 • Fax ++49 89 6 09 68 11 • E-mail : info@beachcomber.de<br />
travel.one 14.6.2013 w w w . b e a c h c o m b e r - h o t e l s . c o m<br />
23<br />
BeachcomberHotels
produkt.busreisen<br />
ADAC/Post: Geplant sind zum Start die fünf Strecken Köln/Bonn – Frankfurt – München,<br />
Bremen – Hamburg – Berlin, Köln – Dortmund – Berlin, Berlin – Leipzig – Dresden,<br />
Frankfurt – Nürnberg – München. Der Ausbau auf 30 Städte bis Frühjahr 2014 soll danach folgen<br />
Bild: ADAC/Deutsche Post<br />
Die Netze werden enger<br />
Die Fahrt mit dem Fernbus wird immer bekannter und<br />
beliebter. Die Investitionen ins Marketing zahlen sich aus.<br />
Der 1. Januar 2013 war für den<br />
innerdeutschen Busfernverkehr<br />
ein historisches Datum,<br />
denn mit dem Jahreswechsel stand<br />
dieses Verkehrssegment allen offen,<br />
das Monopol der Bahn war aufgehoben.<br />
Diese sich ergebende Chance<br />
nutzten insbesondere junge Unternehmer,<br />
um ins Wirtschaftsleben zu<br />
starten, und gründeten neue Firmen.<br />
Doch neben den Jungunternehmern<br />
sehen auch finanzkräftige Wettbewerber<br />
die Fernbusse als Wachstumsmarkt.<br />
Das Wachstum wird aber nicht<br />
nur durch die nackten Zahlen der Linienbetreiber,<br />
sondern auch bei der<br />
Betrachtung der Streckennetze deutlich,<br />
denn diese dehnten sich in den<br />
ersten knapp sechs Monaten immer<br />
weiter aus, bei einigen Anbietern in<br />
einem geradezu rasanten Tempo.<br />
Dieses wird auch nicht langsamer, im<br />
Gegenteil, die Zahl der Strecken soll<br />
in den kommenden Wochen und Monaten<br />
ständig ansteigen. Immer wieder<br />
ist von Anbietern zu hören, dass<br />
sie keine Streckenkarte herausgeben<br />
können, da sich die Zahl der Routen<br />
»fast täglich ändert«. Hier tun sich<br />
besonders die Anbieter Mein Fernbus<br />
und Flix Bus hervor, die entweder<br />
bereits bestehende Strecken verlängern,<br />
um neue Zwischenhalte ergänzen<br />
oder aber ganz neue Fahrtziele<br />
ins Programm nehmen.<br />
Beide haben sich einiges vorgenommen<br />
und entsprechende Zahlen<br />
im Businessplan stehen. Mein Fernbus<br />
fährt derzeit auf 21 Strecken mit 80 Zielen,<br />
bis zum Jahresende will Geschäftsführer<br />
Torben Greve mit seinen Geschäftführungskollegen<br />
die Zahl der Ziele auf 130 Städte<br />
steigern. Und auch André Schwämmlein,<br />
Geschäftsführer von Flix Bus, plant den<br />
Ausbau. Er ist mit den Passagierzahlen der<br />
derzeit betriebenen 20 Linien mehr als zufrieden:<br />
»Flix Bus hat das anfangs gesetzte<br />
Jahresziel schon jetzt, drei Monate nach<br />
dem Start, beinahe erreicht. Wir konzentrieren<br />
uns aber weiterhin auf die Einführung<br />
von neuen Verbindungen und eine<br />
Taktverdichtung auf den beliebten Strecken.«<br />
Marketing ist entscheidend.<br />
Doch nicht nur die beiden sind aktiv, der<br />
Markt lockt auch weitere neue Mitspieler<br />
an. Anfang April schickte City2City, ein<br />
Tochterunternehmen der britischen Fernbusgesellschaft<br />
National Express, die ersten<br />
Busse auf Deutschlands Straßen. Nach<br />
24 <br />
14.6.2013 travel.one
usreisen.produkt<br />
Aussage von Geschäftsführer Roderick Donker<br />
van Heel mit einem sehr guten Start. »Wir haben<br />
im ersten Monat 10.000 Tickets für jeweils<br />
fünf Euro angeboten. Damit wollten wir keinen<br />
Preiskrieg anzetteln, sondern die Kunden<br />
auf unser Produkt aufmerksam machen. Das<br />
ist uns gelungen«, sagt er. Er verwahre sich gegen<br />
Vorwürfe, es sei Lohndumping betrieben<br />
worden.<br />
Dabei stellt Donker van Heel in den ersten<br />
Wochen bereits ein anderes Kundenverhalten<br />
als in Großbritannien fest. »Wir haben in<br />
Deutschland ein anderes Publikum als auf der<br />
britischen Insel und in Spanien. Hierzulande<br />
nutzen viele unsere Busse, die bislang noch<br />
nie mit diesem Verkehrsmittel gereist sind.«<br />
Gespannt ist er auf den kommenden Sommer.<br />
»Er ist für uns schwer einzuschätzen.« Umso<br />
wichtiger sei es, Werbung zu betreiben.<br />
Um Aufmerksamkeit zu erregen, hat sich<br />
Flix Bus mit der Bild-Zeitung einen Partner mit<br />
einem hohen Bekanntheitsgrad an Bord geholt.<br />
Dabei setzen die Münchener ebenfalls auf<br />
den Preis als Trumpf, denn über das Massenblatt<br />
werden Fahrkarten für einige Strecken<br />
für fünf Euro angeboten. Für Städtereisende<br />
gibt es nun ein Paket mit drei Übernachtungen<br />
in Hamburg, gemeinsam mit Hamburg Tourismus<br />
entwickelt. Mein Fernbus will die Kunden<br />
auf andere Art und Weise ansprechen und mit<br />
Duisburg Essen<br />
Dortmund<br />
Düsseldorf<br />
Köln<br />
FRA<br />
CGN<br />
Frankfurt/Main<br />
Stuttgart<br />
Augsburg<br />
München<br />
City2City: Drei Strecken, die an sieben Tagen<br />
fünfmal pro Tag angeboten werden. Zwei weitere<br />
Routen folgen am 1. Juli. Die nächste Phase startet<br />
im Oktober, die genauen Daten sind noch offen.<br />
Die Fahrzeuge sind ausschließlich Busse von<br />
Mercedes-Benz. www.city2city.de<br />
Foto: City2City<br />
travel.one 14.6.2013<br />
25
produkt.busreisen<br />
Mein Fernbus: 21 Linien (Ende Mai), zum Streckennetz gehören insgesamt 80 Städte in Deutschland sowie Zürich. Bis Jahresende sollen<br />
weitere Linien folgen, die Zahl der Städte auf 130 steigen. Im Einsatz sind derzeit 76 Busse, die von lokalen und regionalen Partnern betrieben<br />
werden. Die Zahl der Partner liegt bei 29. Der Kundenservice ist seit Anfang Juni 24 Stunden erreichbar. www.meinfernbus.de<br />
dem Partner Car2go für An- und Abfahrt<br />
zu den Busbahnhöfen sorgen. Bis Ende<br />
Juni gibt es für Kunden des Carsharing-<br />
Anbieters in Berlin, Hamburg, Köln,<br />
Düsseldorf oder Stuttgart eine Freifahrt<br />
im Mein-Fernbus-Netz. Kunden des Busunternehmens<br />
erhalten Rabatt für die<br />
Autonutzung und 30 Freiminuten. Die<br />
Kooperation mit Car2go ist langfristig<br />
angelegt, auch in Zukunft planen beide<br />
Partner weitere Aktionen dieser Art.<br />
Gelbe Postbusse kommen.<br />
Mit den Kooperationen und Marketingaktionen<br />
wollen sich alle eine höhere<br />
Aufmerksamkeit bei den Endkunden<br />
verschaffen, aber auch gleichzeitig natürlich<br />
ihre Marktposition festigen. Dies<br />
nicht nur gegenüber den derzeitigen<br />
Konkurrenten, sondern auch für zukünftige,<br />
und da müssen sich alle auf<br />
einen größeren und finanzkräftigen<br />
Mitspieler einstellen. Denn von Anfang<br />
November an rollen in einem Gemeinschaftsunternehmen<br />
von ADAC und<br />
Deutsche Post wieder gelbe Postbusse<br />
über Deutschlands Straßen.<br />
Angst vor diesen Fahrzeugen hat<br />
aber keiner der Konkurrenten, alle erwarten<br />
den Start nach außen hin ruhig<br />
und gelassen. Bei Flix Bus sehen sich<br />
die Verantwortlichen gegenüber einem<br />
Unternehmen dieser Größe im Vorteil:<br />
»Wir können sehr viel schneller auf<br />
den Markt reagieren als ein Konzern.<br />
Die Kombination aus unserem starken<br />
Partnernetzwerk und der Nähe zur Zielgruppe<br />
dank unseres jungen und motivierten<br />
Teams sind weitere Vorteile«,<br />
sagt Geschäftsführer Jochen Engert.<br />
Mein-Fernbus-Geschäftsführer Torben<br />
Greve warnt aber vor einer möglichen<br />
Quersubventionierung des Busbetriebs<br />
durch Überschüsse aus dem<br />
Briefmonopol: »Mit der Ankündigung<br />
von Post und ADAC tritt ein zweiter<br />
staatlicher Konzern auf den Fernbusmarkt,<br />
dessen Kerngeschäft eigentlich<br />
woanders liegt. Im Namen aller mittelständischen<br />
Busunternehmen mahnen<br />
wir neben der Bahn auch Post und<br />
ADAC zu einem fairen, unverzerrten<br />
Wettbewerb und erwarten auch zukünftig<br />
Chancengleichheit bei Genehmigungsverfahren<br />
und Haltestellenvergabe.«<br />
Für die Macher von City2City ist der<br />
Einstieg der beiden Partner eher eine<br />
Überraschung. »Wir haben andere, vor<br />
allem internationale, Unternehmen erwartet.<br />
Aber wir sehen es positiv, denn<br />
dadurch gibt es mehr Werbung und unsere<br />
Branche erhält mehr Aufmerksamkeit«,<br />
resümiert Donker van Heel.<br />
Bei ADAC/Post verhält man sich<br />
noch sehr zurückhaltend, angefangen<br />
beim Sitz des Unternehmens und der<br />
Geschäftsführung. Mit diesen Angaben<br />
ist nicht vor der Freigabe des Unternehmens<br />
durch das Kartellamt zu rechnen.<br />
26 <br />
14.6.2013 travel.one
usreisen.produkt<br />
Foto: Verena Brandt/Mein Fernbus<br />
Flix Bus: 20 innerdeutsche Linien, Anschluss<br />
in die Schweiz (St. Gallen, Zürich) und Tschechien<br />
(Pilsen, Prag). Ein Ausbau soll mit neuen<br />
Strecken und einer engeren Vertaktung erfolgen.<br />
Zu den neuen Strecken gehören Nürnberg<br />
– Leipzig – Berlin, Memmingen – Friedrichshafen<br />
– Freiburg, Frankfurt – Siegen – Dortmund<br />
– Münster, eine Linie in die Niederlande soll<br />
folgen, weitere sind noch offen. Eingesetzt<br />
werden 40 bis 50 Busse, die ebenfalls von<br />
Partnerunternehmen betrieben werden.<br />
www.flixbus.de<br />
Diese könnte nach den sonst üblichen<br />
Zeiten bei den Wettbewerbshütern in<br />
vier bis sechs Wochen erfolgen. Bislang<br />
ist bei ADAC/Post nur bekannt, dass<br />
zum Start fünf Strecken im Fahrplan<br />
stehen werden. Wo die Haltepunkte<br />
liegen und wie die Preisstruktur aussehen<br />
wird, ist noch nicht bekannt. Ziel<br />
ist es, in der ersten Stufe bis zum Frühjahr<br />
2014 30 Städte anzusteuern, der<br />
Ausbau soll schritt- und stufenweise<br />
erfolgen. Bei ADAC/Post soll langfristig<br />
ein flächendeckendes Netz enstehen,<br />
das möglichst alle Städte mit mehr als<br />
200.000 Einwohnern abdecken soll.<br />
Ausbau des Vertriebs.<br />
Geäußert haben sich die Betreiber der<br />
gelben Busse jedoch in Bezug auf ihre<br />
Vertriebspläne. Die Fahrkarten werden<br />
online erhältlich sein, aber auch in den<br />
Postfilialen sowie den ADAC-Geschäftsstellen,<br />
die in der Nähe der angefahrenen<br />
Städte liegen. Ein Vertrieb über<br />
Reisebüros könne später durchaus möglich<br />
sein, sie werden nicht per se ausgeschlossen,<br />
heißt es.<br />
Den größten Schritt in Richtung Reisebürovertrieb<br />
hat bislang Mein Fernbus<br />
gemacht. Partner für den Verkauf<br />
der Fahrkarten sind die Büros von TUI<br />
Leisure <strong>Travel</strong>. Mein-Fernbus-Chef Greve<br />
sieht den nun möglichen bundesweiten<br />
Verkauf als weiteren Schritt innerhalb<br />
des dynamischen wachsenden Markts.<br />
City2City konzentriert sich in den<br />
Startwochen auf den Online-Vertrieb<br />
und die vertraglich festgelegte Zusammenarbeit<br />
mit der Deutschen Touring,<br />
sodass in allen Städten über deren Büros<br />
Tickets zu erhalten sind. »Wir sind<br />
aber auch am Reisebürovertrieb interessiert«,<br />
macht Donker van Heel klar.<br />
Entsprechende Kooperationen seien in<br />
Planung.<br />
<br />
Wolfram Marx<br />
Foto: Flix Bus GmbH<br />
travel.one 14.6.2013<br />
27
produkt.club<br />
01 02 03<br />
Alter Bekannter<br />
Fotos: <strong>Travel</strong> One<br />
In Griechenland hat der Aldiana Kreta seine Pforten geöffnet.<br />
An einigen Stellen muss die Clubkette aber noch nachbessern.<br />
Frisch gestrichene blaue Türen,<br />
weiß getünchte Bungalows, viele<br />
kleine Delfin-Logos. So präsentiert<br />
sich der jüngste Neuzugang der<br />
Clubmarke Aldiana auf Kreta seit rund<br />
fünf Wochen seinen Gästen. Doch wirklich<br />
neu ist die Anlage im Nordosten der<br />
griechischen Insel nicht. Bereits von<br />
1984 an zählte das damals für Aldiana<br />
gebaute Gebäude zum Portfolio, bevor<br />
es 2002 ausgemustert wurde.<br />
Rund elf Jahre später kehrt die im<br />
typisch griechischen Stil gestaltete Anlage<br />
nun in den Katalog zurück. Frisch<br />
renoviert und mit vielen Neuerungen,<br />
zu denen beispielsweise ein separater<br />
Neubau mit 32 Familienzimmern und<br />
ein überdachtes Restaurant zählen.<br />
Künftig sollen sich auf den 50.000 Quadratmetern<br />
Fläche des Clubs bei kompletter<br />
Bettenauslastung rund 300 Gäste<br />
tummeln und den gewohnten Aldiana-<br />
Standard genießen können, verspricht<br />
Clubchef René Schönemann.<br />
Mehr Dekoration, bitte.<br />
Doch das könnte sich als schwierig erweisen.<br />
Denn der Aldiana Kreta ist der<br />
kleinste unter den acht Strandclubs. Auf<br />
wenigen Quadratmetern reihen sich<br />
etwa Tauchschule, Beachvolleyplatz,<br />
Theater und Swimmingpool aneinander.<br />
Und auch in der hauseigenen Badebucht<br />
könnte es mit 300 Gästen zu<br />
voll werden. Ein weiterer Kritikpunkt:<br />
Poollandschaft, Restaurant und Zimmer<br />
wirken noch ein wenig steril, es fehlen<br />
Dekoration und Farbkleckse. Ein Manko,<br />
dessen sich Aldiana-Geschäftsführer<br />
Peter Wennel durchaus bewusst ist. »Wir<br />
müssen hier bei einigen Kleinigkeiten<br />
noch nachlegen«, räumt der Clubketten-<br />
Chef nach einem Rundgang ein. Abhilfe<br />
will er nicht nur bei kahlen Zimmerwänden<br />
und fehlender Gemütlichkeit<br />
schaffen. In den nächsten Wochen sollen<br />
alle Tennisplätze mit neuen Böden<br />
ausgestattet sein, eine Chill-Out-Zone ist<br />
ebenfalls geplant.<br />
Erfolg für Griechenland.<br />
In der Eröffnungsphase war der Aldiana<br />
Kreta bislang ein voller Erfolg. Und<br />
auch der Ausblick auf die Sommersaison<br />
28 <br />
14.6.2013 travel.one
club.produkt<br />
04<br />
08<br />
05<br />
07<br />
09<br />
06<br />
01 Die Zimmer sind im griechischen Stil erbaut, die freien Grünflächen sollen bald einer<br />
Chill-Out-Zone weichen 02 Der flach abfallende Strand in der Badebucht ist vor allem für<br />
Kinder geeignet 03 Romantische Stimmung am Abend an der Poolbar 04 Sportlicher<br />
Start in den Tag beim Yoga am Strand 05 Blick auf den Neubau mit den Familienzimmern<br />
06 Clubchef René Schönemann (links) und Aldiana-Geschäfsführer Peter Wennel<br />
unter kretischer Sonne 07 Ein beliebtes Ausflugsziel bei Gästen ist das Städtchen Agios<br />
Nikolaos 08 Die Bergwelt Kretas können Aldiana-Gäste beim Wandern erkunden<br />
09 Schönen Meerblick genießt man im touristisch noch unerschlossenen Nachbardorf<br />
Mochlos, rund 20 Minuten Fußweg entfernt<br />
ist vielversprechend. »Wir haben im Juni<br />
eine Auslastung von etwa 80 Prozent«,<br />
sagt Clubmanager Schönemann. Ein<br />
durchaus gutes Ergebnis, findet auch<br />
Wennel, der hofft, mit dem neuen Angebot<br />
in Griechenland den Verlust des<br />
kürzlich aus dem Portfolio genommenen<br />
Clubs Makadi Bay in Ägypten auszugleichen.<br />
»Wir mussten in den letzten Jahren<br />
– je nach Situation – die wenig profitablen<br />
Anlagen aussortieren«, erklärt er. Dabei<br />
habe man auch unpopuläre Entscheidungen<br />
treffen müssen, bringt es der<br />
Aldiana-Chef schließlich auf den Punkt.<br />
Wohl auch deshalb sah die Clubmarke<br />
einer Rückkehr nach Griechenland<br />
zunächst mit gemischten Gefühlen entgegen.<br />
»Wir mussten natürlich das Pro<br />
und Kontra abwägen«, sagt Wennel,<br />
»aber wir waren uns sicher, dass Griechenland<br />
nicht von der touristischen<br />
Landkarte verschwinden wird.«<br />
Fokus auf ältere Gäste.<br />
Der neue alte Club auf Kreta soll sich nun<br />
möglichst schnell als Umsatzbringer etablieren.<br />
Bereits im nächsten Jahr könnte<br />
er Unterstützung von einem weiteren<br />
Neuzugang in Italien erhalten. Allerdings<br />
laufen dort derzeit noch die »finalen<br />
Verhandlungen« und es bestehe nach<br />
wie vor nur ein Optionsvertrag.<br />
Neben dem Projekt »Italien« plant<br />
Wennel zudem, das Zielgruppenspektrum<br />
zu erweitern. Künftig werde Aldiana<br />
vor allem ältere Klientel gezielter<br />
ansprechen. »Wir werden uns stärker auf<br />
die Zielgruppe 60-plus einstellen«, kündigt<br />
er an. Schließlich seien 50 Prozent<br />
der Aldiana-Kunden bereits in diesem<br />
Alter und eine finanzstarke Kundschaft.<br />
Wie sich die geplante Neuausrichtung<br />
dann auf Sportangebote und Kulinarik<br />
auswirken könnte, dazu konnte der Aldiana-Chef<br />
noch nichts sagen. Kendra Mietke<br />
Club-Fakten<br />
Lage: Der Aldiana Kreta liegt im<br />
Nordosten der Insel zwischen den<br />
Städten Agios Nikolaos und Sitia.<br />
Ausstattung: 170 Zimmer, darunter<br />
32 Familienzimmer; beheizte<br />
Poolanlage, All-inclusive-<br />
Club, Spa-Bereich, Fitness-Center,<br />
Tauchschule, vier Tennisplätze.<br />
Gut zu wissen: Der Club bietet<br />
keine Surfsportarten an, da es<br />
rund um die Bucht zu windstill sei;<br />
die Heißwasserproduktion läuft<br />
über Solaranlagen; das nächste<br />
Krankenhaus liegt eine Stunde<br />
entfernt, eine Erstversorgung ist<br />
aber durch eine clubeigene Krankenschwester<br />
und einen Arzt auf<br />
Abruf garantiert.<br />
travel.one 14.6.2013 29
produkt.mix<br />
Robinson Club setzt auf moderne Technik<br />
und sportliche Prominenz.<br />
Schwungvoll in den Winter<br />
Foto: Robinson Club<br />
Hingucker: Ein neues Event im Robinson<br />
Club Agadir ist ein Surf-Camp nur für Frauen<br />
n Zum Start der nächsten Wintersaison<br />
hat sich die TUI-Clubmarke<br />
Robinson einiges einfallen<br />
lassen. So dürfen prominent besetzte<br />
Sportevents erneut bei Robinson<br />
nicht fehlen. Erstmals bietet<br />
die Clubkette ein Surf-Camp<br />
ausschließlich für Frauen an. Das<br />
»Waveriding Girls Camp« im Club<br />
Agadir vom 5. bis 12. November<br />
richtet sich an Anfängerinnen und<br />
Fortgeschrittene, die von den beiden<br />
Longboard-Profis Janni Hönscheid<br />
und ihrer Schwester Sonni<br />
betreut werden.<br />
Darüber hinaus versteigert Robinson<br />
bereits zum zweiten Mal<br />
unter dem Motto »My Dream« berühmte<br />
Sportler als Privattrainer<br />
für Gäste. Dieses Mal kann der<br />
Meistbietende das Beachvolleyball-<br />
Duo Julius Brink und Jonas Reckermann,<br />
Olympiasieger von 2012, als<br />
persönliche Coaches »gewinnen«.<br />
Der Sieger reist mit beiden Sportlern<br />
in den Robinson Club Maldives.<br />
Interessenten geben ihre Gebote<br />
zwischen dem 29. August bis<br />
8. September auf www.robinson.<br />
com/mydream ab.<br />
Als weiteres Highlight bringt<br />
der Veranstalter mit Erscheinen<br />
der Winterkataloge auch eine Katalog-App<br />
heraus. Sie soll Clubrundgänge<br />
in 3D, Videos und Bilder auf<br />
dem iPad abbilden. Ein integrierter<br />
Clubfinder hilft Kunden bei der<br />
Entscheidung, welche Anlage am<br />
besten zu den eigenen Vorstellungen<br />
passt. Anschließend weise die<br />
App den direkten Weg zum nächstgelegenen<br />
Reisebüro, heißt es.<br />
Ausflüge zu Rentier und Wal<br />
n Im neuen Katalog von Hurtigruten bündelt die Reederei für die Saison<br />
2014 ihre Angebote dieses Mal im Stil eines Reisemagazins. Doch<br />
nicht nur das Layout ist anders. Reiseprofis finden im Portfolio der<br />
Norweger auch neue Landprogramme.<br />
Neu sind zum Beispiel die »Walsafari« vor der Küste von Andenes,<br />
der Ausflug »Lofoten per Pferd« von Svolvær nach Stamsund, die<br />
»Rentierbeobachtung in der Sommernacht« und der »Besuch bei den<br />
Lachsen« im norwegischen Zentrum für Aquakultur.<br />
Ein weiterer Neuzugang nennt sich »Im Wandel der Zeit – 50 Jahre<br />
MS Lofoten«. Die Themenreise führt die Passagiere des traditionellen<br />
Hurtigruten-Schiffs von Bergen über Kirkenes nach Trondheim. Das<br />
inkludierte Landprogramm setzt dabei auf historische Schwerpunkte<br />
entlang der Route. Der Katalog erscheint Ende Juni.<br />
Rentiere im Blick: Das »Camp Summer Night« widmet sich der Kultur der Samen<br />
Foto: Hurtigruten<br />
30 <br />
14.6.2013 travel.one
mix.produkt<br />
Outrigger Hotels and Resorts übernimmt das Mövenpick auf Mauritius<br />
Foto: Outrigger Hotels and Resorts<br />
Rückzug aus Mauritius<br />
n Das bisherige Mövenpick Resort and Spa<br />
in Bel Ombre auf Mauritius ist an die hawaiianische<br />
Kette Outrigger Hotels and Resorts verkauft<br />
worden. Die Hotelgruppe übernahm 100<br />
Prozent der Anteile vom Unternehmen Kingdom<br />
Hotel Investments (KHI). Damit ist Mövenpick<br />
künftig nicht mehr im Indischen Ozean<br />
vertreten.<br />
Das neue Outrigger-Hotel bleibt in den<br />
kommenden sechs Monaten zu Renovierungsarbeiten<br />
geschlossen. Das Resort soll drei neue<br />
Swimmingpools, einen großen Spa-Bereich,<br />
drei Restaurants sowie einen Kinderclub bekommen,<br />
bevor es als Outrigger Mauritius Resort<br />
and Spa eröffnet.<br />
Udo rockt erneut auf der Mein Schiff 2<br />
n Bis zu der Reise ist noch ein Jahr hin,<br />
doch die Fans scharren bereits mit den<br />
Füßen: Innerhalb weniger Stunden war im<br />
Vorverkauf das limitierte Kontingent an<br />
Kabinen für die Kreuzfahrt mit Udo Lindenberg<br />
weg. Offenbar ist die Nachfrage<br />
nach der Neuauflage des Trips groß.<br />
TUI Cruises lässt die Mein Schiff 2<br />
vom 25. bis 29. Mai 2014 erneut als Rockliner<br />
in See stechen. Der Erfolg der beiden<br />
vorangegangenen Reisen mit dem Star<br />
veranlasste das Unternehmen, das Event<br />
zu wiederholen.<br />
Während der Ozeanliner von Hamburg<br />
über Oslo und Kopenhagen nach<br />
Kiel fährt, sollen Lindenberg und sein Panikorchester<br />
den Passagieren einheizen.<br />
Angekündigt sind zudem die Midnight<br />
Ramble Allstars. Die Reederei plant neben<br />
den Konzerten verschiedene Vorträge<br />
von Rock-Experten, Workshops und<br />
Jam-Sessions. Auch sollen die Fans ihre<br />
Instrumente mit an Bord bringen. Denn<br />
Lindenberg und seine Panik-Gang wollen<br />
mit ihnen »ein paar Sessions starten«, wie<br />
er sagt. Der offizielle Verkaufsstart ist am<br />
19. Juni um 10 Uhr.<br />
Drei neue Viva-Häuser<br />
n Hotels Viva übernimmt das Management für drei weitere Anlagen auf<br />
Mallorca und Menorca. Damit baut das mallorquinische Familienunternehmen<br />
sein Portfolio auf 18 Anlagen aus. Neu sind das Vier-Sterne-Hotel<br />
Eden Lago in Alcudia, das Drei-Sterne-Haus Ses Fotges an der Playa de<br />
Muro und das Drei-Sterne-Haus Eden Binibeca auf Menorca.<br />
Die Produktpalette des Unternehmens unterteilt sich in die Marken<br />
Viva Hotels für Familien, Vanity Hotels für Erwachsene und das historische<br />
Boutiquehotel Predi Son Jaumell.<br />
www.hotelsviva.com/de/<br />
Neuzugang: das Viva Eden Lago in Alcudia auf der Baleareninsel Mallorca<br />
Foto: Hotels Viva<br />
travel.one 14.6.2013 31
produkt.thema<br />
airlines.airports<br />
Zwei statt drei Klassen<br />
SAS Go und SAS Plus ersetzen die traditionelle Economy, Economy-Extra und Business.<br />
SAS-CEO Rickard Gustafson: »Unsere Gäste möchten Effizienz und attraktive Preise ohne irgendwelche verborgenen Kosten«<br />
Foto: SAS Group<br />
n Mit einem neuen Service-<br />
Konzept will SAS den Passagieren<br />
in Europa ein zeitgemäßes<br />
Produkt bieten. Der Carrier hat<br />
dafür die bisherigen Klassen<br />
Economy, Economy-Extra und<br />
Business durch SAS Go und<br />
SAS Plus ersetzt. »Die vor nahezu<br />
30 Jahren entwickelten Serviceklassen<br />
entsprechen nicht<br />
mehr den Anforderungen moderner<br />
Reisender. Unsere Gäste<br />
möchten Effizienz und attraktive<br />
Preise ohne irgendwelche<br />
verborgenen Kosten«, sagt CEO<br />
Rickard Gustafson.<br />
So sollen die neuen Klassen<br />
mehr Leistungen als früher<br />
enthalten. Bei SAS Go sei zum<br />
Beispiel immer ein aufgegebenes<br />
Gepäckstück bis 23 Kilo<br />
enthalten. Weiterhin gibt es kostenlos<br />
Kaffee oder Tee an Bord<br />
sowie zeitsparende Leistungen<br />
wie mobiles Check-in und<br />
Sitzplatzreservierung. SAS Plus<br />
enthält zwei aufgegebene Koffer,<br />
die Nutzung von Fast Track<br />
und Flughafenlounge, Essen<br />
und Getränke an Bord sowie<br />
die doppelte Anzahl an Bonus-<br />
Punkten. Außerdem wird allen<br />
Passagieren auf Inlandsflügen<br />
in Schweden, Norwegen und<br />
Dänemark ein Frühstück serviert.<br />
Statt des traditionellen<br />
Tabletts gibt es einen Service<br />
im Café-Stil. Alle Passagiere erhalten<br />
die gleiche Auswahl an<br />
Essen und Getränken.<br />
Terminal 4 am Drehkreuz JFK eröffnet<br />
n Delta Air Lines und die Port Authority of New York and New Jersey haben<br />
das neue Terminal 4 am New Yorker Drehkreuz John F. Kennedy (JFK)<br />
offiziell eröffnet. Gleichzeitig hat Delta den Flugbetrieb im Terminal 3 eingestellt.<br />
Terminal 4 verfügt jetzt über neun neue und sieben modernisierte<br />
Flugsteige, einen neu gestalteten Check-in-Bereich, eine zentrale Sicherheitskontrolle<br />
sowie über ein neues Gastronomie- und Einkaufsangebot. Außerdem<br />
kann die Sky-Team-Airline ihren Passagieren im Terminal 4 erstmals<br />
einen Delta Sky Club mit Außenterrasse anbieten.<br />
Zusätzlich zum frisch eröffneten Abschnitt hatte Delta bereits Anfang<br />
des Jahres die zweite Ausbauphase des Terminals angekündigt. Danach sollen<br />
in Concourse B weitere elf Flugsteige entstehen. Nach der Fertigstellung<br />
im Sommer 2015 wird Concourse B dann Ausgangspunkt für die Regionalflüge,<br />
die Delta derzeit noch im Terminal 2 abwickelt.<br />
Neue Ziele ab<br />
Erfurt und Bremen<br />
n Germania baut das Streckennetz ab<br />
Erfurt und Bremen im Winter aus. Von<br />
Thüringen fliegt die Airline neu nach<br />
Fuerteventura und Hurghada. Die Kanareninsel<br />
wird jeden Montag und der<br />
ägyptische Badeort jeden Mittwoch<br />
angesteuert. Außerdem steht London-<br />
Gatwick mit zwei wöchentlichen Flügen<br />
neu im Flugplan.<br />
Neue Ziele ab Bremen sind Agadir,<br />
Salzburg und Wien. Die marokkanische<br />
Küstenstadt wird jeden Freitag bedient.<br />
Nach Salzburg startet Germania<br />
mittwochs und samstags, Wien steht<br />
dienstags, donnerstags und sonntags<br />
im Winterflugplan ab Bremen.<br />
32 <br />
14.6.2013 travel.one
thema.produkt<br />
updates<br />
Condor hat den Großteil der Kurzund<br />
Mittelstrecke für den Sommerflugplan<br />
2014 zur Buchung freigeschaltet.<br />
Die Airline verstärkt im nächsten Sommer<br />
vor allem das Flugangebot ab Leipzig.<br />
Lanzarote, Madeira, Agadir und Korfu<br />
werden neu nonstop angeflogen.<br />
Im Juni soll in Kambodscha die neue<br />
Fluggesellschaft Cambodia Airlines an<br />
den Start gehen. Zunächst sind nur Inlandsflüge<br />
geplant. Von Oktober an will<br />
die Airline dann auch auf internationalen<br />
Strecken unterwegs sein.<br />
Japan Airlines eröffnet nach 20 Jahren<br />
erstmals wieder eine neue Strecke<br />
zwischen Japan und Europa. Vom 1. Juli<br />
an fliegt die Airline täglich von Helsinki<br />
zum Flughafen Tokio-Narita. Abflug in<br />
Helsinki ist um 17:25 Uhr, Ankunft in Tokio<br />
am nächsten Tag um 9:05 Uhr.<br />
Passagiere in der Boeing 777 unter anderem nach Washington, New York,<br />
Houston, São Paulo und Lima profitieren vom neuen Internetzugang<br />
Surfen über den Wolken<br />
n Air France und KLM testen zwei<br />
Boeing 777-300, die mit Internetzugang<br />
ausgestattet sind. Der Test soll<br />
noch bis Jahresende dauern. Bis dahin<br />
können die Passagiere das Internet an<br />
Bord über ihre Wi-Fi-tauglichen Smartphones,<br />
Laptops und Tablets für 10,95<br />
Euro pro Stunde oder 19,95 Euro für<br />
die gesamte Flugdauer nutzen. Unabhängig<br />
von der Reiseklasse können sie<br />
außerdem auch Textnachrichten und<br />
E-Mails verschicken. Die Gebühr wird<br />
wie bei Auslandsaufenthalten von der<br />
eigenen Telefongesellschaft berechnet.<br />
Die beiden Boeings werden unter<br />
anderem auf KLM-Flügen von Amsterdam<br />
nach São Paulo, Lima und Panama<br />
sowie auf Air-France-Diensten von Paris<br />
nach Washington, Houston und New<br />
York eingesetzt.<br />
Foto: Philippe Delafosse<br />
Beliebt. Beliebter. Condor.<br />
Die Airline des Jahres überzeugt mit bestem Service.<br />
Von Fluggästen<br />
zur Nr. 1 gewählt.<br />
Wir lieben Fliegen.<br />
Von der Comfort Class und der Premium Economy Class über Online Check-in sowie<br />
Vorabend Check-in bis hin zur großen Menüauswahl – Condor bietet Ihren Kunden<br />
vielfältige Serviceleistungen. Mehr Infos erhalten Sie unter agent.condor.com.<br />
Sie finden uns in allen bekannten Reservierungssystemen.<br />
travel.one 14.6.2013 33
sales.bahn<br />
Mehr Lohn für Leistung<br />
Die Deutsche Bahn hat<br />
ein drei Jahre gültiges<br />
Provisionsmodell<br />
entwickelt, bei dem die<br />
Vergütung rein umsatzabhängig<br />
erfolgt.<br />
Foto: DRV<br />
W<br />
ir wollen gezielt die Partner<br />
fördern, die eine hohe Bedeutung<br />
für uns haben«, so lautet<br />
nach Aussage von Birgit Bohle, Vorsitzende<br />
der Geschäftsführung der DB Vertrieb,<br />
die Zielsetzung des neuen, ab 2014<br />
gültigen Provisionsmodells der Deutschen<br />
Bahn. Dafür hat Bohle mit ihrem<br />
Team die Einteilung der Reisebüros in<br />
Basis-, Profi- und Premium-Agenturen<br />
aufgegeben, auf der das noch laufende<br />
Modell basiert. Damit ist das alte Vergütungsmodell<br />
passé. Grundlage der alten<br />
Aufteilung war eine Untersuchung<br />
der Gesellschaft für Konsumforschung<br />
(GfK) gewesen, bei der aber laut der<br />
Vertriebschefin die eigene Leistung der<br />
Reisebüros zu wenig eingeflossen sei.<br />
»Bei einer eigenen Erhebung stellten<br />
wir fest, dass es nur eine geringe Korrelation<br />
zwischen der GfK-Einteilung<br />
und der Leistung der Agenturen gibt«,<br />
ergänzt Dr. Christian Runzheimer, Leiter<br />
Regionalvertrieb. »Die Erwartungen<br />
haben sich nicht erfüllt.«<br />
Drei Agenturkategorien.<br />
Die Konsequenz aus diesen Überlegungen<br />
ist ein leistungsorientierteres Modell<br />
mit einer Laufzeit von drei Jahren.<br />
»Das Drei-Jahres-Modell bietet allen eine<br />
bessere Planbarkeit und ist ein hoher<br />
Wert«, sagt Runzheimer. Dabei reagiere<br />
man aber auch auf die Kritik der Reisebüros,<br />
die immer wieder angeführt hätten,<br />
dass eigene Leistung zu wenig zähle.<br />
Künftig werden die Büros in die Katego-<br />
»Die Aufhebung der Preisdifferenzierung<br />
ist ein weiterer<br />
wichtiger Schritt zur Gleichstellung<br />
der Vertriebskanäle«<br />
Hans Doldi, Vorsitzender des DRV-Bahnausschusses<br />
rien Leisure, Präsenz und sonstige Agenturen<br />
– hierzu gehören Geschäftsreiseanbieter,<br />
Callcenter oder Agenturen,<br />
deren Anteil an Fahrkarten mit einem<br />
Firmenkundenrabatt höher als 50 Prozent<br />
ist – eingeteilt. Neben der stärkeren<br />
Belohnung der Leistungsorientierung<br />
wollen die beiden Verantwortlichen<br />
auch die Existenz der Reisebüros an Präsenzstandorten<br />
sichern.<br />
Für alle Büros im Privatkundengeschäft<br />
wird eine Grundprovision in Höhe<br />
von zwei Prozent bezahlt, dann folgt ein<br />
Einnahmebonus auf die Gesamteinnahmen.<br />
Dieser ist nach Umsatzhöhe in vier<br />
Stufen von zwei, drei, vier und fünf Prozent<br />
aufgebaut, der höchste Satz ist ab<br />
einem monatlichen Umsatz von 40.000<br />
Euro erreichbar. »Mit der Erweiterung<br />
von zwei auf vier Stufen sind wir ebenfalls<br />
Wünschen der Büros entgegen gekommen,<br />
denn immer wieder hieß es,<br />
dass die nächste Stufe nicht erreichbar<br />
ist«, erläutert Runzheimer. Neu im Modell<br />
ist ein Steigerungsbonus, der ab<br />
300.000 Euro Jahreseinnahme gezahlt<br />
wird. Hier sind bei einer Steigerung ab<br />
sieben Prozent maximal zwei Prozent<br />
Bonus möglich. Die maximale Provisionshöhe<br />
liegt damit bei neun Prozent.<br />
Der bisher bei 60.000 Euro liegende Umsatzdeckel<br />
ist gestrichen.<br />
Nullprovision für<br />
sonstige Büros.<br />
Bei den Präsenzagenturen an Standorten,<br />
an denen die Bahn einen personenbedingten<br />
Vertrieb vorhalten muss, beträgt<br />
die Grundprovision fünf Prozent,<br />
der Standortbonus beträgt maximal 4,5<br />
Prozent mit monatlicher Auszahlung.<br />
Die Einteilung der Büros, die für den<br />
Standortbonus maßgeblich ist, erfolgt<br />
nach den Auflagen des Bestellers wie<br />
beispielsweise Öffnungszeiten. Bohle<br />
erwartet bei den Präsenzagenturen,<br />
34 <br />
14.6.2013 travel.one
ahn.sales<br />
Foto: DB AG/Bernd Roselieb<br />
»Das Drei-Jahres-Modell<br />
hat für beide Seiten einen<br />
hohen Wert.«<br />
Birgit Bohle, Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
der DB Vertrieb<br />
die die einnahmestärkste Gruppe bilden,<br />
Gewinner. Bei den Leisure-Büros<br />
rechne sie aber auch mit Verlierern,<br />
unter anderem wegen der bislang vorliegenden<br />
hohen Einstufung nach der<br />
GfK-Untersuchung. Für sonstige Büros<br />
wie Businessagenturen oder Callcenter<br />
gibt es von 2014 an eine Nullprovision.<br />
»Der Trend zu einer Nullprovision war<br />
bereits im vorherigen Modell zu erkennen.<br />
Die Reaktion aus dem Markt ist<br />
›unaufgeregt‹«, Neuer Modellansatz sagt Bohle.<br />
Konditionen für Agenturen in mit Höhe Fokus von fünf Prozent. Privatkundengeschäft<br />
Konditionen für Bohle Agenturen nicht bestreitet: mit »Wir Präsenzverpflichtu<br />
zahlen in<br />
3-
sales.mix<br />
Reisebüros können im Workspace von Sabre die App »<strong>Travel</strong> Guide« an Kunden verschicken<br />
Sabre mit mobilem Reiseführer<br />
n Mit Hilfe einer neuen App sollen Sabre-<br />
Reisebüros ihre Kunden nun direkt nach<br />
der Buchung mit weiterführenden Informationen<br />
über das Reiseziel informieren<br />
können. Die Sabre Red App wurde von<br />
Giata entwickelt, die mobilen Reiseführer<br />
für Smartphones und Tablets basieren<br />
auf Informationen des Content Providers.<br />
Die neue App prüft automatisch bei<br />
der Buchungsanfrage im Reisebüro, ob<br />
für das entsprechende Zielgebiet ein<br />
solcher Reiseführer vorhanden ist. Zum<br />
Start der neuen Anwendung bieten das<br />
CRS und Giata Infos für 100 Reiseziele<br />
weltweit. Wenn ein <strong>Travel</strong> Guide existiert,<br />
wird der Expedient informiert und<br />
kann dem Kunden per E-Mail einen Link<br />
zum <strong>Download</strong> der entsprechenden App<br />
schicken. Die Daten können komplett<br />
heruntergeladen, gespeichert und offline<br />
gelesen werden.<br />
»Expedienten sorgen mit <strong>Travel</strong> Guide<br />
bereits am Point-of-Sale für den mobilen<br />
Reise-Support am Urlaubsort«, sagt<br />
Giata-Geschäftsführer Remzi Aru.<br />
»Schon im Beratungsgespräch im Reisebüro<br />
können die Reiseverkäufer die<br />
mobilen Endgeräte der Urlauber einbeziehen<br />
und sich auf deren Smartphone-Nutzung<br />
am Urlaubsort einstellen«,<br />
so Christian Elsässer, Country Directory<br />
Germany & Austria, Sabre <strong>Travel</strong><br />
Network. »Smartphones und Tablets<br />
spielen vor, während und nach dem eigentlichen<br />
Reiseverlauf eine zunehmend<br />
wichtige Rolle.«<br />
Die neue App ist für iPhones, iPads<br />
sowie für Handys und Tablets, die mit Android<br />
als Betriebssystem laufen, verfügbar.<br />
Im Red App Centre von Sabre stehen<br />
derzeit 84 Apps bereit.<br />
www.sabreredappcentre.sabre.com<br />
Die App von Giata soll den Reisenden<br />
Infos über ihre Reiseziele bieten<br />
updates<br />
<strong>Travel</strong>port hat mit Air France/KLM<br />
ein mehrjähriges Full-Content-Abkommen<br />
abgeschlossen. Neben dem<br />
Zugang zu allen Tarifen, Angeboten<br />
und Preisen erhalten Reisebüros auch<br />
die Möglichkeit, Zusatzleistungen in<br />
den Klassen Economy-Comfort sowie<br />
Seat Plus zu buchen.<br />
Die Albert Akademie lädt am 15.<br />
August in Hamburg zu einem Seminar<br />
zum neuen Reisekostenrecht ein. Die<br />
ganztägige Veranstaltung findet im<br />
Intercity Hotel am Hauptbahnhof der<br />
Hansestadt statt, die Kosten betragen<br />
450 Euro.<br />
www.albertakademie.de<br />
Best-RMG veranstaltet zusammen<br />
mit Bewotec am 26. Juni für Nutzer<br />
von des Backoffice-Systems »Jack« ein<br />
Webinar im Rahmen der Reihe »Marketingselektionen«.<br />
Für Kunden von<br />
Ziel und der Software »Success« stehen<br />
Webinare am 27. Juni und am 2.<br />
Juli auf dem Programm.<br />
Thomas M. Stein ist Keynote-Speaker<br />
bei der Jahrestagung der RTK<br />
vom 3. bis 6. Oktober in Berlin. Stein<br />
war Jurymitglied der Castingshows<br />
»Deutschland sucht den Superstar«<br />
und »Popstars«.<br />
Sonnenklar.tv sendet zu den Reiseangeboten<br />
nun auch QR-Codes auf<br />
dem Fernsehbildschirm. Kunden können<br />
diese mit Smartphones einscannen<br />
und dadurch Zusatzinformationen<br />
zu den vorgestellten Reisen erhalten.<br />
36 <br />
14.6.2013 travel.one
mix.sales<br />
Reisebestätigung mit SEPA<br />
n Der DRV hat in einer<br />
Arbeitsgruppe Empfehlungen<br />
für den Umgang<br />
mit Zahlverfahren innerhalb<br />
der »Single Euro<br />
Payments Area« (SEPA)<br />
entwickelt. Die SEPA-Verfahren<br />
sollen von Februar<br />
2014 an Zahlungen per<br />
Lastschrift und Überweisung ersetzen.<br />
Bernd Zillich, Vorsitzender des<br />
DRV-Ausschusses Betriebswirtschaft,<br />
rät Touristikunternehmen: »Wenn Sie<br />
als Reiseveranstalter die SEPA-Lastschrift<br />
als alternative Kundenzahlung<br />
anbieten wollen, wird als<br />
gangbarer Weg für den stationären<br />
Vertrieb ein separates<br />
Mandat mit eigenem<br />
Unterschriftenfeld auf einer<br />
zusätzlichen Seite als<br />
integraler Bestandteil der<br />
Reisebestätigung empfohlen.<br />
Die zusätzliche Mandatsseite<br />
sollte immer die letzte Seite<br />
in der Reisebestätigung vor dem<br />
Sicherungsschein sein.«<br />
Ein klarer<br />
Gewinner<br />
Der Vertrieb von Bahnfahrkarten kann sich von 2014 an für die<br />
verkaufsstarken Büros mit dem neuen Provisionsmodell wieder<br />
lohnen. Die Bahn hat die gröbsten Fehler des alten Modells beseitigt.<br />
Die Einteilung der Agenturen in verschiedene Kategorien<br />
war kaum nachzuvollziehen, die Leistungen der Reisebüros waren<br />
plötzlich zweitrangig. Das hatte absurde Folgen: Reisebüros,<br />
die etwa in der gleichen Straße, aber auf unterschiedlichen Straßenseiten<br />
liegen, wurden abhängig von ihren Postleitzahlenbereichen<br />
in verschiedene Kategorien eingeteilt. Kein Wunder,<br />
dass es Proteste gegen dieses unlogische Vorgehen gab.<br />
Nun hat die Bahn reagiert. Und die GfK-Untersuchung, die für<br />
das Dilemma verantwortlich war, liegt da, wo sie hingehört: im<br />
Papierkorb. Doch die Bahn kommt damit nicht nur dem Vertrieb<br />
entgegen. Ihr Handeln ist auch Selbstzweck. Schließlich haben<br />
sich die einstigen Erwartungen nicht erfüllt. In der neuen Struktur<br />
gehören die einnahmestarken Agenturen tendenziell zu den<br />
Gewinnern, Büros mit geringen Einnahmen verlieren. Der klare<br />
Gewinner aber ist die Bahn. Denn am Ende sinkt die Summe der<br />
ausgezahlten Provision.<br />
Wolfram Marx, Redakteur<br />
w.marx@travel-one.net<br />
Erste Redner<br />
für DRV-Tagung<br />
n Lufthansa-Vorstandschef Christoph<br />
Franz und Auma Obama, die Halbschwester<br />
des US-Präsidenten, sind als<br />
Redner bei der DRV-Tagung vom 14. bis 16.<br />
November in Salzburg angekündigt. Obama<br />
spricht zum Thema »Nur mit unser aller<br />
Wirken ist Nachhaltigkeit möglich«, Franz<br />
beschäftigt sich mit der Frage »Quo vadis,<br />
Luftverkehr?«. Weitere Redner und das<br />
komplette Programm sollen in Kürze vorgestellt<br />
werden, kündigt der Verband an.<br />
Tropo mit neuer<br />
Stornostaffel<br />
n Der Veranstalter Tropo hat seine Stornostaffeln<br />
für Pauschalreisen und Nur-<br />
Hotel-Buchungen bis zum 30. Tag vor Reiseantritt<br />
auf 30 Prozent reduziert. Bis zum<br />
26. Tag sind 60 Prozent zu zahlen, bis zum<br />
18. Tag fallen 75 Prozent an, bis zum zehnten<br />
Tag 85 und bis zum Tag vor der Reise<br />
90 Prozent. Für einen No-Show sind 95 Prozent<br />
fällig. Am Buchungstag können Kunden<br />
und Reisebüros Buchungen bis 18 Uhr<br />
weiterhin kostenlos stornieren.<br />
travel.one 14.6.2013 37
destination.thema<br />
destination.lateinamerika<br />
Hier wird nicht mehr<br />
geschossen, Genossen!<br />
Es ist ruhig geworden<br />
um Nicaragua. Vor<br />
30 Jahren sorgte das<br />
Land ständig für<br />
Schlagzeilen, heute gilt<br />
es als touristischer<br />
Geheimtipp.<br />
Con la lucha sandina!« grüßt die<br />
rüstige Alte am Krückstock mit<br />
Sandinisten-Kampfparole zurück<br />
auf die Frage, wie es denn so geht. Nicht<br />
ungewöhnlich in den Gassen Leóns: Das<br />
500 Jahre alte Unesco-Städtchen gilt als<br />
die Wiege des Sandinismus, jener einst<br />
revolutionären Bewegung, die Ende der<br />
70er Jahre den Diktator Anastasio Somoza<br />
Debayle stürzte und von der hier viele<br />
heroische Wandmalereien künden.<br />
Auch wenn León noch immer im touristischen<br />
Tiefschlaf liegt im Vergleich zur<br />
Kolonialstadt Granada als touristisches<br />
Epizentrum Nicaraguas –im Lande der<br />
Sandinistas tut sich was. Die spanische<br />
Barceló-Luxuskette ist schon da, und Lonely<br />
Planet empfahl Nicaragua als eines<br />
der Top-Ten-Trendziele des Jahres 2011.<br />
Wen wundert es: eine kolossal koloniale<br />
Kultur, ein artenreicher Dschungel, eine<br />
ganze Kette von schamanisch-heiligen<br />
Vulkanen, und auf tausend Strand-<br />
Kilometern gibt es mehr eierlegende<br />
Meeresschildkröten als Zweibeiner in<br />
Badehosen.<br />
Fotos: Martina Miethig<br />
38 <br />
14.6.2013 travel.one
lateinamerika.destination<br />
thema.destination<br />
Der abwechslungsreiche Geheimtipp<br />
der Rucksackreisenden auf ihrem Mittelamerika-Trail<br />
bietet unschlagbare<br />
Vorteile im Vergleich zu seinen Nachbarn,<br />
etwa dem touristisch-teuren Costa<br />
Rica oder dem nicht gerade heimeligen<br />
El Salvador: Noch ist Nicaragua authentisch,<br />
preiswert und vergleichsweise<br />
sicher. Doch die ausufernde Bürokratie,<br />
die weit verbreitete Korruption und<br />
Naturkatastrophen lassen den lang ersehnten<br />
Aufschwung nur im Schneckentempo<br />
vorankommen.<br />
Langsamer Fortschritt.<br />
Im Kleinen scheint die Welt in Ordnung:<br />
Martha Miranda Solis' Nägel sind lackiert<br />
und stecken in schicken weißen<br />
Flipflops. Ganz unabhängig von der Regierung,<br />
aber mit Hilfe von internationalen<br />
Solidaritätsvereinen hat sich die<br />
Bäuerin einen Traum erfüllt. Die 55-Jährige<br />
kann sich an schlimme Zeiten vor<br />
In Kürze<br />
Nicaragua hat rund 5,7 Millionen Einwohner. Präsident ist derzeit Daniel<br />
Ortega. 2006 wurde der einstige linke Guerilla-Führer und erste<br />
Staatschef nach der sandinistischen Revolution wieder an die Spitze<br />
des Staates gewählt. Ortega und seine Anhänger hatten 1979 Diktator<br />
Anastasio Somoza aus dem Land vertrieben und bis 1984 gegen die<br />
von den Amerikanern unterstützten Contras gekämpft.<br />
Etliche Veranstalter bieten Nicaragua in Kombination mit Nachbarländern<br />
an, zum Beispiel Dertour, Dr. Tigges, Gebeco und Studiosus.<br />
Aventoura, Ikarus Tours, Miller Reisen, Ruppert Brasil und <strong>Travel</strong> to nature<br />
legen auch Reisen ausschließlich nach Nicaragua auf.<br />
und nach der Revolution erinnern, als<br />
Hunger und Gewalt den Alltag der verarmten<br />
Bauern auf dem Land bei León<br />
bestimmten. Mit Hilfe des Projekts<br />
»Xochilt Acalt« drückte die Schneiderin<br />
jahrelang die Schulbank, um zur Landwirtschaftstechnikerin<br />
und Tierzüchterin<br />
ausgebildet zu werden. »Ich bin sehr<br />
stolz, dass ich das auf der kleinen Finca<br />
hier geschafft habe. Weder meine Familie<br />
noch meine Schafe, Ziegen und Kühe<br />
müssen jemals wieder Hunger leiden«,<br />
sagt sie. Und leidet eine ihrer Kühe<br />
mal an Durchfall oder Unfruchtbarkeit,<br />
dann bringt die junge Veterinaria Ianarys<br />
Sánchez das Vieh mit der wegweisenden<br />
(weil billigeren) »medicina natural«<br />
und Akupunktur wieder auf Trab.<br />
Auch María Elena Cano, die Besitzerin<br />
der Finca Brasilia und einer Mini-Käserei<br />
in der untouristischen und<br />
dünn besiedelten Viehzüchter-Region<br />
Chontales, scheint zufrieden. In ihrem<br />
kleinen Cafélokal an der Landstraße<br />
genießt man eine deftige Quesillo-Käse-<br />
Tortilla mit Zwiebeln und Sahnesauce.<br />
Nebenan der winzige Krämerladen mit<br />
Theke und Hängewaage, vollgestopft<br />
mit Gemüse, Bier, Ersatzbirnen, Sandalen,<br />
Jesusfiguren, Barbiepuppen und allem,<br />
was man auf dem Land so braucht.<br />
Playa Gigante am Pazifik: Die Strände<br />
Nicaraguas werden vom Tourismus erst<br />
allmählich entdeckt<br />
travel.one 14.6.2013 39
destination.thema<br />
destination.lateinamerika<br />
100 Kühe besitzt die Witwe Cano,<br />
wie sie stolz erzählt, sie verkauft<br />
Milch und Käse an rund 500 Kunden<br />
am Tag. »Die Regierung unterstützt<br />
uns kleine Unternehmer, wir werden<br />
eingeladen zu Fortbildungen,<br />
wo wir was über Hygiene und Vermarktung<br />
lernen, das kann ja nicht<br />
schaden.«<br />
Archaische Traditionen.<br />
Chontales bezaubert mit einer<br />
malerischen Kulisse aus grünen<br />
Palmenhügeln zwischen Zuckerrohr-<br />
und Maisfeldern sowie Rinderherden<br />
mit »Vaqueros«, den<br />
nicaraguanischen Cowboys. Stets<br />
weht irgendwo die schwarzrote<br />
Fahne der Sandinistischen Nationalen<br />
Befreiungsfront FSLN. Und der<br />
heute 66-jährige Oberkommandant<br />
und Millionär Daniel Ortega strahlt<br />
auf schweinchenrosafarbenen Plakaten:<br />
»Christlich, sozialistisch, solidarisch«.<br />
Bei den ländlichen Fiestas<br />
Patronales staunt der Fremde über<br />
archaisch anmutende Traditionen<br />
wie Rodeos mit lassoschwingendem<br />
und lebensmüden Machogehabe,<br />
Ochsenhodensuppe und Schönheitskönigin.<br />
Immerhin scheint wenigstens<br />
hier im Südwesten des Entwicklungslandes<br />
fast jeder sein kleines<br />
Stückchen Land und ein Dach über<br />
dem Kopf zu haben – wenn es auch<br />
Wellblech ist und man dafür in die<br />
FSLN eintreten musste, so berichtete<br />
die ARD vor einigen Jahren.<br />
Nicaragua liegt auf dem zweiten<br />
Platz beim zentralamerikanischen<br />
Armuts-Ranking ist jedoch meilenweit<br />
entfernt vom Armenhaus Haiti<br />
auf dem ersten Platz. Aber natürlich<br />
arbeiten bei einem Durchschnittsgehalt<br />
von 264 US-Dollar monatlich<br />
selbst Rechtsanwälte und Ärzte heute<br />
gerne auch als Reiseleiter.<br />
Der Asphalt beim Hafen- und<br />
Marktstädtchen San Carlos im Süden<br />
nahe der costaricanischen<br />
Grenze dampft nach einem hefti-<br />
Farbenprächtig: der Rotaugenlaubfrosch, gelb-grün gekleidete<br />
Touristen beim »Ash-Boarding« am Vulkan Cerro Negro,<br />
»Pink is beautiful« im Unesco-Städtchen León<br />
40 <br />
14.6.2013 travel.one
lateinamerika.destination<br />
thema.destination<br />
gen Tropenschauer. Die Landstraße<br />
ist nagelneu, mit Weltbankmitteln<br />
geteert. Sie erschließt eine Region,<br />
in die man bisher nur mit maximal<br />
20 Stundenkilometern holpern<br />
konnte und die ansonsten nur per<br />
dreitägiger Bootstour über den gigantischen<br />
Nicaragua-See oder im<br />
klapprigen Propeller-Flieger ab<br />
Managua erreichbar war.<br />
Am Ende der Straße steigen<br />
derzeit nur wenige Touristen in<br />
ein Boot um und besuchen die Inselgruppe<br />
Solentiname und Los<br />
Guatuzos: ein Naturschutzgebiet,<br />
in dem man die Kamera gar nicht<br />
mehr aus der Hand legen will, so<br />
wimmelt es vor zirpender, bellender<br />
und dösender Fauna.<br />
Kunterbunte Tierwelt.<br />
Das reinste Dschungelbuch: Eine<br />
Ameisenbärin posiert auf einem<br />
Ast, ein Brüllaffe hält einen lautstarken<br />
Monolog. Und erst diese<br />
witzigen knallgrünen Frösche mit<br />
den roten Glubschaugen! Eidechsen<br />
in Neongrün und Leguane,<br />
Kaimane und seltene Flussschildkröten.<br />
Fledermäuse und Hunderte<br />
von Reihern, Tukane und schillernde<br />
Eisvögel. Am Ende ist man von<br />
einem weiteren Tropengewitter<br />
klitschnass, aber selig, während<br />
das Regenwasser literweise aus den<br />
Gummistiefeln läuft. Die Brüllaffen<br />
trifft man öfter in Nicaragua – etwa<br />
an einer winzigen wilden Pazifik-<br />
Bucht, der Playa Redonda, direkt<br />
vor der Cabaña.<br />
Zurück nach León. Ein Abenteuer<br />
wartet noch auf dem Cerro<br />
Negro: »Ash-Boarding« auf dem<br />
aktiven Vulkankegel. 600 steile<br />
Meter geht es im orangen Schutzanzug<br />
oder grün gewandet wie ein<br />
Marsmännchen mit Schutzbrille<br />
abwärts über tiefschwarze Schlacke.<br />
Hinterher ist jeder Vulkan-<br />
Surfer schwarz wie der »Jesús<br />
negro«, der hier als Schutzpatron<br />
verehrt wird. Martina Miethig<br />
travel.one 14.6.2013 41
destination.thema<br />
destination.lateinamerika<br />
Zwei Wangenküsse links-rechts, ein<br />
bisschen Smalltalk – seine offensichtlich<br />
zahlreichen Freunde gebührend<br />
zu begrüßen, lässt sich Orlando<br />
Ortega auch auf Tour nicht nehmen.<br />
»Der Typ war mal 100-Meter-Läufer«,<br />
erzählt er kurz darauf über den jungen<br />
Herrn mit sichtlichem Bauchansatz, der<br />
da gerade des Wegs kam. Heute sei er<br />
Reggaeton-Sänger, es hätte schlimmer<br />
kommen können. »Der mieseste Job ist<br />
Bicitaxifahrer«, sagt Ortega, als gerade<br />
zwei der pedalgetriebenen dreirädrigen<br />
Gondeln durch die enge Gasse in Alt-<br />
Havanna hecheln. »Das ist schlecht für<br />
die Prostata und es sind meist die Fetten,<br />
die ein Taxi buchen.« Der 27-Jährige<br />
selbst hat es besser getroffen. Er führt<br />
Hobbyfotografen durch die maroden<br />
Treppenhäuser Havannas auf die Dächer<br />
der kubanischen Kapitale.<br />
Wenn Ortega nicht an seiner obligatorischen<br />
Zigarre saugt, dann<br />
plaudert er über Kunst, die Lethargie<br />
seiner Landsleute und spöttische Graffitis,<br />
die Parolen Fidel Castros verballhornen.<br />
Kuba öffnet sich, das ist an<br />
Ortegas lockerer Plauderei ebenso wie<br />
an seinem Job zu merken. Dabei ist er<br />
gar kein Tourguide, studiert hat er Informatik,<br />
arbeitet inzwischen in einer<br />
Fotogalerie und sieht sich selbst als<br />
Pop-Art-Künstler. Der lässige Hipster<br />
mit der Schiebermütze kombiniert Che<br />
Guevara, den auf Mauern, Fahnen und<br />
T-Shirts allgegenwärtigen Heiligen<br />
Nichts für<br />
Touristen<br />
Foto: Christian Selz<br />
Orlando Ortega zeigt Besuchern besondere<br />
Facetten der kubanischen Hauptstadt<br />
Havanna ist immer eine Reise wert. Doch wer den<br />
morbiden Charme und die Schwermut der kubanischen<br />
Kapitale aus besonderer Perspektive erleben will, der<br />
steigt ihr aufs Dach.<br />
Foto: Christian Selz<br />
42 <br />
14.6.2013 travel.one
lateinamerika.destination<br />
thema.destination<br />
Blick auf den Malecón, Havannas berühmte Uferpromenade<br />
Foto: Kriki<br />
der Nation und der Souvenirverkäufer,<br />
mit Coca Cola, dem Symbol des Klassenfeinds.<br />
»Cola ist das Symbol des Kapitalismus,<br />
Che das der Revolution. Ich will<br />
zeigen, dass für mich beides das gleiche<br />
ist«, erklärt Ortega. Das gehört zur Coolness,<br />
genauso wie die Ansage, dass er es<br />
eigentlich nicht mag, mit Touristen zu<br />
arbeiten.<br />
Blick hinter die Kulissen.<br />
Dieses Elitäre, die legere Subversion gegen<br />
Establishment und Mainstream, ist<br />
mitunter etwas anstrengend, aber doch<br />
authentischer als ein Stadtführermonolog.<br />
Vor allem dann, wenn der Guide<br />
einfach in einen Hauseingang einbiegt.<br />
Ortega liebt es, Leute mit einem Auge für<br />
Straßenkunst und gute Bilder durch seine<br />
Stadt zu führen. Von einst stolzen, längst<br />
vergilbten Marmortreppen bröckelt dort<br />
die Eleganz der Oberschicht vergangener<br />
Zeiten. Durch gesprungene, verzierte<br />
Buntglasfenster zeichnen die Sonnenstrahlen<br />
ein höchst fotogenes Schattenspiel.<br />
Der Weg führt durch die Waschküchen<br />
der Hausgemeinschaften, vorbei an<br />
offenen Wohnungstüren, hinter denen<br />
unbeachtete Fernseher laufen, während<br />
ein alter Mann im Feinripphemd auf einer<br />
maroden Couch Siesta hält. Das Ziel<br />
ist immer eine morsche Treppe höher,<br />
bis hinauf auf die Flachdächer, wo die<br />
Wäsche im warmen Wind flattert und<br />
Kompakt<br />
Foto-Touren: Die Touren kosten<br />
15 Pesos Convertibles, das entspricht<br />
15 US-Dollar, pro Person.<br />
Sie können spontan vor Ort gebucht<br />
werden bei Orlando Lázaro<br />
Ortega, Muralla No. 166, Ecke Avenida<br />
Cuba y San Ignacio, Alt-Havanna,<br />
Telefon: 0 52 68-65 02,<br />
orlandolazaro@yahoo.com.mx<br />
Anreise Condor fliegt von Frankfurt<br />
nach Havanna und bedient<br />
auf Kuba außerdem Holguin und<br />
Varadero. Air Berlin fliegt ausschließlich<br />
in das Badeziel Varadero,<br />
rund 130 Kilometer von der<br />
kubanischen Hauptstadt entfernt.<br />
unzählige TV-Antennen ihre rostigen<br />
Drahtarme in den blauen Himmel recken.<br />
Die dicken amerikanischen Schlitten<br />
der 50er-Jahre, die sich unten ihren<br />
Weg durch das Meer der zahlenmäßig<br />
weit überlegenen Lada-Taxen bahnen,<br />
wirken von hier oben wie Matchbox-<br />
Autos. Blumen wachsen aus uralten Badewannen,<br />
die hellen Fassaden kolonialer<br />
Prachtbauten glänzen in der Sonne,<br />
dahinter schimmert der ruhige Golf von<br />
Mexiko. Baukräne ragen über die Straßenschluchten<br />
verteilt in die Höhe, als<br />
Zeugen der Erneuerung Kubas und des<br />
Trotzes gegen das Handelsembargo gleichermaßen.<br />
Wo genau sich sein Land hinbewegt,<br />
das weiß auch Ortega nicht. Dennis Mestre,<br />
einer seiner Freunde, ist inzwischen<br />
hinzugekommen, die Führung wird für<br />
eine Espresso-Pause in seiner Wohnung<br />
unterbrochen. »Halb Kaffee, halb Müll«,<br />
sei das Gebräu inzwischen, meckert Ortega.<br />
Die Regierung begründe das mit den<br />
hohen Kaffeepreisen auf dem internationalen<br />
Markt. Der Trunk schmeckt malzig,<br />
aber weit besser als sein Ruf.<br />
Mestre holt seine Rationskarte heraus.<br />
Minutiös ist darin festgehalten, in welcher<br />
Woche des Monats er sich welchen Teil seiner<br />
Monatszuteilung an Reis, Zucker, Öl,<br />
Eiern, Hühnchen, Kaffee und Zigarren abgeholt<br />
hat. 20 bis 25 Tage, sagt der elegant<br />
in weiß gekleidete junge Mann, reicht das<br />
Essen, der Rest muss »organisiert« werden,<br />
zusätzliche Zigarren sowieso. Ortega<br />
steckt sich die zweite Havanna des Tages<br />
an, ohne ist er selten zu sehen. »Die<br />
Kubaner haben eine falsche Vorstellung<br />
vom Sozialismus«, sagt er schließlich,<br />
»wir glauben, dass der Staat alles für uns<br />
machen muss.« Sein Land brauche mehr<br />
Eigen initiative, sagt er, und liefert selbst<br />
das beste Beispiel dafür, dass sie längst<br />
entsteht.<br />
Christian Selz<br />
travel.one 14.6.2013 43
destination.mix<br />
Zeichen setzen im Tourismus<br />
In Myanmar finden sich erste Unterstützer, um Kinder vor sexueller Ausbeutung zu schützen.<br />
n Die Initiative »The Code of<br />
Conduct« zum Schutz von Kindern<br />
gegen sexuelle Ausbeutung<br />
im Tourismus wird nun<br />
auch in Myanmar zum Thema.<br />
Dort ist als erster Veranstalter<br />
das Unternehmen Myanmar<br />
Polestar <strong>Travel</strong> & Tours der Organisation<br />
beigetreten.<br />
Dem Beispiel des lokalen<br />
Reiseanbieters könnten nun<br />
auch andere touristische Unternehmen<br />
in Myanmar folgen,<br />
hofft Andreas Astrup, General<br />
Manager der Initiative.<br />
»Da der Tourismus in Myanmar<br />
sehr schnell wächst, ist diese<br />
Partnerschaft für uns eine<br />
sehr willkommene Zusammenarbeit«,<br />
sagt er. Denn gerade in<br />
Schulkinder in Myanmar: Das Land möchte seinen Nachwuchs<br />
vor den negativen Folgen des Tourismus stärker schützen<br />
aufstrebenden Schwellenländern<br />
müssten Reisende über<br />
die Probleme informiert werden,<br />
ergänzt er. Mitglieder des<br />
Foto: eserna/stock.xchng<br />
Code of Conduct verpflichten<br />
sich, sechs Kriterien des Kodex<br />
zu wahren. Dazu zählt etwa,<br />
Verdachtsfälle zu melden, relevante<br />
Informationen an Reisende<br />
weiterzugeben und über<br />
Rechte der Kinder sowie Prävention<br />
aufzuklären. Zudem<br />
unterstützen alle Mitglieder<br />
eine sogenannte Null-Toleranz-Politik<br />
der sexuellen Ausbeutung<br />
von Kindern.<br />
Für Polestar <strong>Travel</strong> & Tours<br />
bedeutet der Beitritt nun, »gemeinsam<br />
die Kräfte zu bündeln,<br />
um Kinder vor den negativen<br />
Einflüssen des Tourismus<br />
schützen zu können.« Schließlich<br />
sei man sich bewusst, das<br />
ein schnell wachsender Tourismus<br />
in Ländern wie Myanmar<br />
sowohl positive als auch negative<br />
Einflüsse bewirke.<br />
www.thecode.org<br />
Versunkene Ausstellung<br />
n Eine Ausstellung in einem ehemaligen Kriegsschiff, und das rund 20 Meter unter dem<br />
Meeresspiegel: Diese einmalige Schau können sich Taucher nun vor Sanibel Island in<br />
Florida ansehen. Dort zeigt der österreichische Fotograf Andreas Franke seine Werke nämlich<br />
in dem vor einem Jahr versunkenen Kriegsschiff USS Mohawk CGC. Die zwölf Aufnahmen, die<br />
Teile der Serie »The sinking World« sind, wurden im Inneren des Schiffes befestigt. Die Ausstellung<br />
läuft noch bis zum 15. September. Weitere Infos stehen in englischer Sprache online<br />
auf www.ussmohawkmedia.com/<br />
Foto: Mohawk Project<br />
Rocken<br />
am Strand<br />
n Beim fünften »Rock the<br />
Beach«-Festival in Helsinki<br />
können Urlauber zwischen<br />
dem 26. und dem 29. Juni berühmte<br />
Rockbands wie Green<br />
Day, Rammstein, Queens of the<br />
Stone Age und Billy Talent live<br />
am Badestrand Hietaniemi erleben.<br />
Wer es dagegen lieber<br />
etwas ruhiger mag, kann vom<br />
7. bis 11. August das »Flow Festival«<br />
auf dem ehemaligen Industriegelände<br />
Suvilahti besuchen.<br />
Dort stehen unter anderem<br />
Nick Cave und Of Monsters<br />
and Men auf der Bühne. Tickets<br />
und Infos in englischer Sprache<br />
unter: www.rockthebeach.fi<br />
www.flowfestival.com<br />
44 <br />
14.6.2013 travel.one
mix.destination<br />
Blaue Flaggen<br />
für die Kanaren<br />
Lohnenswerte Aussicht: Sportliche Urlauber können auf dem E1 bis zum Nordkap wandern<br />
Fernwanderweg bis zum Nordkap<br />
n Seit Anfang Juni können<br />
Urlauber in Norwegen das<br />
nördliche Ende des Europäischen<br />
Fernwanderweges<br />
E1 erkunden. Die Strecke<br />
verlief bislang von Umbrien<br />
in Italien durch die<br />
Schweiz, Deutschland und<br />
Dänemark bis zum schwedischen<br />
Grövelsjön an der<br />
norwegischen Grenze. Nun<br />
wurde der 4.900 Kilometer<br />
lange Weg um 2.000 Kilometer<br />
bis ans Nordkap verlängert.<br />
Er wurde dabei an<br />
bereits vorhandene Wanderwege<br />
angeschlossen,<br />
nur die Strecke vom nordnorwegischen<br />
Kautokeino,<br />
also die letzten 350 Kilometer,<br />
hat der Norwegische<br />
Wanderverein DNT<br />
neu ausgewiesen und markiert.<br />
Eine weitere Neuerung sowohl<br />
für Wanderer als auch<br />
für Pilger in Norwegen ist<br />
die englischsprachige App<br />
»Pilegrim«. Sie besitzt einen<br />
Kartenservice mit GPS,<br />
sodass eigene Routen erstellt<br />
werden können, etwa<br />
auf den Spuren des Heiligen<br />
Olav. Auch zeigt die<br />
App Wetterinfos, Restaurants<br />
und Unterkünfte an.<br />
Foto: Visit Norway<br />
n Die »Foundation for Environmental<br />
Education« (FEE) hat erneut das<br />
Ökolabel »Blaue Flagge« vergeben,<br />
das die Wasser-, Sicherheits- und<br />
Servicequalität sowie Umweltstandards<br />
auszeichnet. 13 Blaue Flaggen<br />
gab es dieses Jahr für Teneriffa,<br />
elf für Gran Canaria, sieben für<br />
Fuerteventura und jeweils fünf für<br />
Lanzarote und La Palma. Eine Flagge<br />
bekam La Gomera. Zu den prämierten<br />
Stränden zählen zum Beispiel<br />
Troya I und II in Adeje sowie El<br />
Médano in Granadilla.<br />
Einer der prämierten Strände<br />
auf Teneriffa: El Médano<br />
Foto: Global Communication Experts GmbH<br />
updates<br />
Der Studienkreis für Tourismus<br />
und Entwicklung hat das neue<br />
Sympathiemagazin »Hinduismus<br />
verstehen« herausgebracht. Bestellungen<br />
unter:<br />
www.sympathiemagazin.de<br />
Nevada präsentiert sich künftig<br />
mit dem neuen Slogan: »World<br />
within. A State Apart.« Damit soll der<br />
»ursprüngliche, wilde und ein bisschen<br />
eigenwillige Charakter« des US-<br />
Bundesstaates unterstrichen werden,<br />
heißt es. Mehr Infos auf:<br />
www.travelnevada.de<br />
»Best of« heißt eine neue Reihe von<br />
Michelin-Reiseführern. Sie bündeln<br />
auf 106 Seiten das Wissen der »Hotel-<br />
und Restaurantguides« sowie das<br />
der »grünen Reiseführer« für die beliebtesten<br />
französischen Regionen.<br />
Die Bücher sind seit Mai für die Bretagne,<br />
die Côte d’Azur, das Elsass,<br />
Korsika, Paris und die Provence erhältlich.<br />
ISBN: 978-3-8342-8936-0<br />
(Bretagne).<br />
Vom 28. Juni bis 5. Juli findet in London<br />
die »Masterpaintingsweek« statt.<br />
www.masterpaintingsweek.co.uk<br />
Australien zeigt<br />
indigene Kunst<br />
n Die bislang größte Sammlung zeitgenössischer<br />
Kunst der Ureinwohner<br />
Australiens zeigt nun die Gallery of<br />
Modern Art in Brisbane. Die neue<br />
Ausstellung »My country, I still call<br />
Australia home« läuft bis zum 7. Oktober<br />
und bündelt mehr als 300 Arbeiten<br />
von Aboriginee-Künstlern und<br />
Torres Strait Insulanern. Dazu zählen<br />
etwa Zeichnungen, Fotos, Skulpturen<br />
und Gemälde. Die Gallerie hat montags<br />
bis freitags von 10 bis 17 Uhr,<br />
am Wochenende von 9 bis 17 Uhr geöffnet.<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
www.qagoma.qld.gov.au/<br />
mycountry<br />
travel.one 14.6.2013 45
ubrik.thema<br />
peps<br />
Weitere Angebote unter www.travel-one.net/peps<br />
fernweh<br />
Landal Greenparks zum halben Preis<br />
Foto: Landal GreenParks<br />
Expedienten, die bis zum 30. Juni einen Ferienparkaufenthalt bei Landal<br />
Greenparks buchen, können bis zur Hälfte der regulären Kosten sparen. Das<br />
Angebot der über 70 Parks in Europa gilt für den Reisezeitraum bis zum 20.<br />
Dezember dieses Jahres. Alle Ermäßigungen und aktuelle Verfügbarkeiten<br />
unter www.landal.de/pepangebot<br />
bis zu 50 Prozent Rabatt<br />
Auf Kreuzfahrt mit Holland America<br />
Die Nieuw Amsterdam läuft am 2. Juli in Venedig zu einer zwölftägigen Kreuzfahrt<br />
aus. Die für Touristiker ermäßigte Reise führt über Katakolon, Piraeus,<br />
Istanbul, Lesbos, Kusadasi, Thira und Argostoli zurück in die italienische Lagunenstadt.<br />
Weitere Informationen und Buchung unter www.vacationatsea.de<br />
und vas@vacationatsea.de<br />
ab 499 Euro pro Person<br />
Foto: Holland America Line<br />
Foto: Gerard Larose/Seychelles Tourism Board<br />
Fünf Sterne auf den Seychellen<br />
Das Deluxe-Boutique-Resort Dhevatara Beach Hotel Seychelles auf der Insel<br />
Praslin bietet Reisebüromitarbeitern sechs Übernachtungen in einer Garden<br />
Villa zum Sonderpreis. Die Anlage am Sandstrand der Grand Anse besteht aus<br />
lediglich zehn individuell eingerichteten Suiten mit indischen, viktorianischen<br />
und afrikanischen Einflüssen. Alles Weitere unter www.morepep.com<br />
ab 848 Euro pro Person inklusive Halbpension<br />
Cluburlaub in Tunesien<br />
Neu über Sunpromotions buchbar sind zwei Pep-Angebote für Aldiana in Tunesien.<br />
Sie gelten für einen je einwöchigen Aufenthalt im Juni oder Juli im Aldiana<br />
Tunesien – zwischen Nabeul und Hammamet gelegen – und dem Aldiana<br />
Djerba. Verlängerungstage werden mit je 50 Euro berechnet. Buchung und<br />
weitere Angebote unter www.sunpromotions.com<br />
ab 350 Euro pro Person im Doppelzimmer, all-inclusive<br />
Foto: Aldiana Tunesien<br />
46 <br />
14.6.2013 travel.one
im fernsehen<br />
SA 15.6. l Land der edlen Pferde – Ermland und<br />
Masuren, 14:30 Uhr, 3sat l Wintersport im Badeort<br />
– Eine Reise nach Sotschi, 16:00 Uhr, ARD l Englands<br />
Norden (1/2): Northumbria – Küste der Pilger<br />
und Piraten, 18:15 Uhr, 3sat.<br />
So 16.6. l Habichtswald – Erlebnislandschaft um<br />
den Kasseler Herkules, 9:45 Uhr, Hessen l Die Fränkische<br />
Schweiz, 16:00 Uhr, SWR l Mexiko, 16:15<br />
Uhr, BR l Korsika: Mit dem Zug von Calvi nach Ajaccio,<br />
18:00 Uhr, Phoenix l Usedom – Inselschönheit<br />
in der Ostsee, 20:15 Uhr, WDR.<br />
Mo 17.6. l Abenteuer Kreuzfahrt auf dem Fluss:<br />
Senegal, 8:45 Uhr, Arte l Eichstätt, 14:15 Uhr, NDR l<br />
Jakobsweg, 14:45 Uhr, 3sat l Leben im Südtiroler<br />
Schnalstal, 15:15 Uhr, NDR l Königsstädte Marokkos,<br />
16:10 Uhr, 3sat l Von Korsika nach Sardinien,<br />
17:45 Uhr, 3sat.<br />
Di 18.6. l Im Luxuszug durch Afrika (1/2), 13:20<br />
Uhr, 3sat l Im Luxuszug durch Afrika (2/2), 14:05<br />
Uhr, 3sat l Türkei: Von den Dardanellen zum Golf<br />
von Edremit (1/3), 15:15 Uhr, RBB l Tegernsee,<br />
18:50 Uhr, Hessen l Berlins Mitte, 20:15 Uhr, RBB l<br />
Von Sibirien nach Japan (2/3), 21:00 Uhr, Phoenix.<br />
mi 19.6. l Abenteuer Almaty – Zwei Wochen<br />
Kasachstan, 13:20 Uhr, 3sat l Chinas wilder Westen<br />
(1/2), 17:00 Uhr, 3sat l Chinas wilder Westen<br />
(2/2): Nachbarn der Wüste, 17:45 Uhr, 3sat.<br />
Do 20.6. l mareTV: Usedom, 20:15 Uhr, NDR l Von<br />
Sibirien nach Japan (1/3): Wildes Kamtschatka,<br />
20:15 Uhr, Phoenix l mareTV: Rügen und Hiddensee,<br />
21:00 Uhr, NDR.<br />
Fr 21.6. l Budapest, da will ich hin!, 14:55 Uhr,<br />
3sat l Am Walchensee, 17:00 Uhr, BR l Im Visier der<br />
Grizzly-Giganten, 21:00 Uhr, Phoenix.<br />
SA 22.6. l Auf Schienen durch die Anden, 12:15<br />
Uhr, NDR l Auf Entdeckerreise durch Kanadas Norden<br />
– Auf den Spuren von MacKenzie (1/3): Von Riffen<br />
und Wasserwüsten, 14:15 Uhr, Phoenix l Reisen<br />
bildet – in Ägypten, Simbabwe und Sansibar,<br />
16:00 Uhr, ARD.<br />
So 23.6. l Brunswick – Kanadas unbekannter Osten,<br />
10:30 Uhr, Phoenix l Im Ausseerland, 12:40<br />
Uhr, 3sat l Wir Reiseweltmeister – Deutschland<br />
macht Urlaub (1/3): Von Balkonien bis Bella Italia,<br />
12:50 Uhr, RBB l Tansania, 16:15 Uhr, BR l Die Loire<br />
– Schlösser, Gärten, schöne Frauen, 20:15 Uhr, WDR.<br />
Mo 24.6. l Wie wird der Urlaub zum Erfolg?, 8:30<br />
Uhr, Arte l An der Nordseeküste – Shetland-Inseln,<br />
18:25 Uhr, Arte.<br />
Di 25.6. l Auf verwehten Spuren (1): Südamerika,<br />
13:20 Uhr, 3sat l Auf verwehten Spuren (2): In den<br />
Anden, 14:05 Uhr, 3sat l An der Nordseeküste (2):<br />
Norwegen, 18:20 Uhr, Arte l Budapest und Balaton,<br />
18:50 Uhr, Hessen l Eifelgold – Frühlingserwachen<br />
an Nims und Prüm, 22:00 Uhr, SWR.<br />
mi 26.6. l Der Reinhardswald, 14:15 Uhr, NDR l<br />
An der Nordseeküste (3): Pas-de-Calais, 18:25 Uhr,<br />
Arte l Die neuen Paradiese: Australien – Zwischen<br />
Wellen und Weinbergen, 19:30 Uhr, Arte.<br />
Do 27.6. l Costa Rica – Aufbruch im Paradies,<br />
15:15 Uhr, NDR l An der Nordseeküste (4/5): Helgoland,<br />
18:25 Uhr, Arte l Im Doppeldecker um die<br />
Ostsee (1/2), 20:15 Uhr, NDR l Im Doppeldecker um<br />
die Ostsee (2/2), 21:00 Uhr, NDR.<br />
Fr 28.6. l Das Weserbergland, 14:15 Uhr,<br />
NDR l Dresden, da will ich hin!, 15:05 Uhr, 3sat l<br />
Ka sachs tan – Zwischen Sein und Schein, 15:15 Uhr,<br />
Phoenix.<br />
travel.one 14.6.2013<br />
47
ubrik.thema<br />
leute<br />
TUI setzt auf Online- und Marketingstrategen<br />
n TUI verteilt erneut Aufgaben neu: Martin<br />
Jensen (von links) soll künftig die<br />
Geschicke der TUI.com mit Sitz in Berlin<br />
leiten. Mit dem Neuzugang holt sich<br />
TUI-Deutschland-Chef Christian Clemens<br />
weitere Verstärkung aus Skandinavien ins<br />
Team, der neue Online-Chef war zuvor bei<br />
TUI Nordic tätig. Auch in der Marketing-<br />
Abteilung gibt es neue Personalien. Das<br />
strategische und operative Marketing,<br />
bislang getrennt voneinander geführt,<br />
sollen miteinander verschmolzen und in<br />
die zentrale Verantwortung von Stefanie<br />
Schulze zur Wiesch übergeben werden.<br />
Die TUI-Managerin leitet das Marketing<br />
zusätzlich zu ihren Aufgaben als Leiterin<br />
Konzepthotels und Qualitätsmanagement.<br />
Das B2B-Marketing übernimmt<br />
Michael Knapp, Leiter Fremdvertrieb TUI<br />
Deutschland. Michael Lambertz, bisher<br />
Leiter für strategisches Marketing und<br />
Konzernmarketing, widmet sich künftig<br />
dem Konzernmarketing der TUI <strong>Travel</strong><br />
PLC. Und zu guter Letzt ist mit Thomas<br />
Pietzka auch ein neuer Leiter für das Hotel<br />
Portfolio Management der TUI AG gefunden<br />
worden.<br />
01 02 03 04<br />
01 Peter Mettler ist neuer<br />
Verwaltungsratspräsident<br />
der LH&E Group,<br />
Lizenz- und Markengeber<br />
des Lifestyle-Hotels<br />
Kameha Grand in Bonn.<br />
Tim Grünfeld hat von<br />
Agnes Pukies die Aufgaben<br />
des Verkaufsleiters Nord/<br />
Ost bei TUI4U übernommen.<br />
02 Oliver Fengel soll<br />
bei Superstar Holidays als<br />
neuer Sales- und Marketing-Manager<br />
für Deutschland<br />
die Modernisierung<br />
des Unternehmens vorantreiben.<br />
Heinz Bauermeister ist<br />
neuer Geschäftsführer<br />
der Ferien Touristik, einer<br />
Tochter der Comvel GmbH.<br />
03 Oliver Pawel heißt<br />
vom 1. Juli an der Chief<br />
Commercial Officer bei<br />
Germania. Er verantwortet<br />
künftig die Bereiche Finanzen,<br />
Vertrieb, Einkauf und<br />
Marketing.<br />
Katharina von Walzel<br />
folgt als Geschäftsführerin<br />
des Portals E-Hoi auf<br />
Alexander Esslinger.<br />
04 Klaudia Blohm verstärkt<br />
das Vertriebsteam<br />
von Passat Kreuzfahrten.<br />
Von Kirchhellen aus arbeitet<br />
sie für die Verkaufsgebiete<br />
Mitte/West.<br />
Petra Götting ist neue<br />
Sales- und Marketing-<br />
Direktorin der Falkensteiner<br />
Michaeler Tourism<br />
Group.<br />
48 <br />
14.6.2013 travel.one
Von Hapag-Lloyd zu LCC<br />
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vel eu feuissequate<br />
ver se doloreet<br />
n Tina Kirfel gibt ihren Posten als Vertriebsdirektorin bei Hapag-Lloyd<br />
Kreuzfahrten zum 30. Juni auf und übernimmt am<br />
1. Oktober die Leitung des Bereichs »Marketing, Touristik und<br />
Vertriebsstrategie« bei Lufthansa City Center. Im Rahmen einer<br />
Umstrukturierung bei LCC in Folge des Weggangs von Michael<br />
Schober will die Reisebürokette die deutschen Büros der Lufthansa<br />
City Center Reisebüropartner und die der Lufthansa City<br />
Center International enger miteinander verknüpfen.<br />
Kirfels Aufgaben bei Hapag-Lloyd übernimmt Carsten<br />
Sühring, der den Vertrieb bislang mit ihr gemeinsam leitete.<br />
Neue<br />
Landeswerber<br />
n Marco Montini leitet als Interimschef<br />
von Italien aus, von<br />
September an dann ganz offiziell<br />
wieder die italienische<br />
Fremdenverkehrsbehörde Enit<br />
in Frankfurt. Bis 2011 hatte er<br />
diesen Posten schon einmal<br />
inne. Und auch das Ungarische<br />
Tourismusamt hat eine neue<br />
Spitze: Csilla Mezösi leitet<br />
als Deutschland-Direktorin die<br />
Zen trale in Berlin.<br />
www.travel-one.net<br />
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Christian Schmicke<br />
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Redaktionsassistenz<br />
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Richard Redling<br />
Anzeigenverkaufsleitung<br />
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Marketingassistenz<br />
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»Unverständnis«<br />
<strong>Travel</strong> One Morning News, 3. Juni 2013<br />
»DER Touristik Köln will alle E-Mail-Adressen«<br />
Auch bei uns herrschen Zweifel über die<br />
Nutzung der angegebenen Kunden-E-Mail-<br />
Adressen – wieso werden die Unterlagen nicht<br />
per E-Mail an uns Reisebüros verschickt? So<br />
kann DER den Postversand umgehen und wir<br />
haben noch mal ein Auge drauf.<br />
<br />
Silke Fischer, First Reisebüro, Immenstaad<br />
Uns nerven schon jetzt die endlosen Diskussionen<br />
mit Kunden, die einfach ihre E-<br />
Mail-Adressen und manche sogar ihre Telefonnummer<br />
nicht nennen wollen. Kürzlich<br />
hatte ich Kunden, die extra 40 Kilometer zu<br />
mir ins Büro kamen, weil sie von mir Original-<br />
Flugtickets von »Bye Bye« wollten. Sie hatten<br />
ihre Mailadresse nicht für den Veranstalter<br />
herausgegeben, sodass wir ihnen die Unterlagen<br />
alle per E-Mail weiterleiten mussten. Als<br />
dann auch noch die Reiseunterlagen als zwei<br />
einfache Blatt Papier pro Person ausreichen<br />
sollten, war das Maß an Unverständnis voll.<br />
Ich habe Ihnen dann die Unterlagen noch mal<br />
ausgedruckt und erklärt. Ich habe mit Engelszungen<br />
geredet, dass das ausreicht. Mit diesen<br />
vier Blatt Papier haben sie nach 20 Minuten<br />
mein Reisebüro verlassen – kopfschüttelnd!<br />
Und ich war verärgert, denn andere Kunden<br />
sind in der Zwischenzeit wieder gegangen.<br />
<br />
Uta Mahncke, Reiseagentur Lamm, Glaubitz<br />
»Eingeschränkte Möglichkeiten«<br />
<strong>Travel</strong> One Morning News, 7. Juni 2013<br />
»GTI verspricht Urlaub bis zum Schluss«<br />
Veranstalterpleiten sind – Gott sei Dank<br />
– seit Langem kein Thema mehr gewesen. GTI<br />
<strong>Travel</strong> belehrt uns eines besseren. Aber der Sicherungsschein<br />
sollte ja alle Probleme in diesem<br />
Fall lösen. Umso mehr erschreckt es, dass<br />
die Möglichkeiten der Kunden – trotz Sicherungsscheins<br />
– so stark eingeschränkt werden.<br />
Selbst Kunden mit Abreisen Juli bis Oktober,<br />
die aufgrund der Ereignisse eine kostenpflichtige<br />
Stornierung hinnehmen würden,<br />
hängen in der Luft. Viel schlimmer trifft es die<br />
Kunden, die ab dem 11. Juni in den Urlaub<br />
starten wollten. Welcher Kunde geht das Risiko<br />
ein und bucht eine neue Reise, wenn er<br />
nicht sicher sein kann, dass er über die Versicherung<br />
sein Geld zurückbekommen wird?<br />
Hier hat der Gesetzgeber nicht weitreichend<br />
nachgedacht – und die Versicherungen halten<br />
sich schön diskret zurück. (...)<br />
<br />
Nicole Kellermann-Rummel, Sun-World Reisebüro<br />
VERTRIEB<br />
Telefon: 06151/39 07-941<br />
Fax: 06151/39 07-949<br />
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Leserservice<br />
Beatrix Kwetkus<br />
Grafik<br />
Uta Seubert (verantw.),<br />
Silke Oray, Ulrike Schreiner<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
Dr. Dieter Flechsenberger<br />
Geschäftsführung<br />
Richard Redling<br />
Druck<br />
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />
DruckMedien, 47608 Geldern<br />
<strong>Travel</strong> One erscheint 14-tägig freitags<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46<br />
gültig ab Januar 2013<br />
Abonnementpreis Inland 23,36 Euro<br />
pro Jahr inkl. Porto, zzgl. 7% MwSt.<br />
Einzelheft 2 Euro<br />
Abonnementpreis Ausland<br />
48 Euro pro Jahr inkl. Porto<br />
(innerhalb der EU zzgl. Mwst. bei<br />
fehlender UID/VAT-Nr.)<br />
Die Mitglieder des AJT e.V.<br />
erhalten die Zeitschrift im Rahmen<br />
ihrer Mitgliedschaft.<br />
(EDA: Empfängerdatei-Analyse)<br />
Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit Genehmigung des Verlages.<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos wird keine<br />
Gewähr übernommen.<br />
<strong>Travel</strong> One ist eine Aktivität der<br />
DVV Media Group GmbH, Hamburg<br />
travel.one 14.6.2013<br />
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ubrik.thema<br />
leute.persönlich<br />
Deutschland-Chef von Royal Jordanian Airlines<br />
Kareem Elouri<br />
Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?<br />
Ein Abendessen mit dem Lufthansa-Area-Manager in Saudi Arabien.<br />
Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Pilot.<br />
Drei Monate Zeit – was würden Sie machen?<br />
Einen Strandurlaub.<br />
Kareem Elouri, 38, Sternzeichen<br />
Krebs, steht seit 2008 an<br />
der Spitze von Royal Jordanian<br />
Airlines in Frankfurt. Als Area<br />
Manager kümmert er sich um<br />
den deutschen Markt.<br />
Elouri stammt aus Jordanien.<br />
In der Landeshauptstadt<br />
Amman studiert er von 1994<br />
bis 1998 Betriebswirtschaftslehre.<br />
Nach dem Studium verlässt<br />
er seine Heimat und wird<br />
für ein deutsches Unternehmen<br />
tätig: Der Jordanier beginnt<br />
seine berufliche Laufbahn<br />
als Mitarbeiter der<br />
Sales- und Marketing-Abteilung<br />
von Lufthansa in Riad in<br />
Saudi Arabien. 2000 steigt er<br />
dort zum Marketing-Manager<br />
auf. Zwei Jahre später wechselt<br />
er dann nach Frankfurt, wo er<br />
sechs Jahre lang die Großkunden<br />
des Kranich-Carriers unter<br />
seine Fittiche nimmt.<br />
Elouri ist verheiratet und<br />
hat zwei Söhne – Salah, fünf<br />
Jahre, und Hashem, drei Jahre.<br />
Er interessiert sich für Fußball<br />
und verreist gerne, beispielsweise<br />
ins Allgäu (Foto).<br />
Wo möchten Sie gerne leben?<br />
In Deutschland, aber mit jordanischem Wetter.<br />
Wo haben Sie Ihren vergangenen Urlaub verbracht?<br />
In Scharm El-Scheich.<br />
Welches Souvenir haben Sie sich mitgebracht?<br />
Einen Sonnenbrand.<br />
Was hat man Ihnen zuletzt geschenkt?<br />
Ein Schokoherz.<br />
Wie heißt die peinlichste CD, die Sie haben?<br />
Barney (ein Dinosaurier aus einer amerikanischen TV-Serie),<br />
aber sie gehört eigentlich meinen Kindern.<br />
Welche Filmrolle hätten Sie gerne mal gespielt?<br />
Lawrence von Arabien.<br />
Was sollten Ihre Kinder genauso machen wie Sie?<br />
Geduld haben.<br />
Ihr Lieblingsessen?<br />
Kloß mit Schweinebraten, auf fränkische Art.<br />
Was ist Ihre größte Macke?<br />
Jedem ein zweite Chance zu geben.<br />
Wofür geben Sie garantiert kein Geld aus?<br />
Für Spenden, die nicht bei den richtigen Menschen ankommen.<br />
Was würden Sie nicht noch einmal tun?<br />
Mit dem Rauchen anfangen.<br />
Wen würden Sie gerne einmal treffen?<br />
Den verstorbenen König Hussain. Er war nicht nur ein König,<br />
sondern wie ein Vater für alle Jordanier.<br />
50 <br />
14.6.2013 travel.one
thema.rubrik<br />
Jobs mit Fernweh<br />
www.touristikcareer.de
ubrik.thema<br />
Markt<br />
füHrenDER<br />
Jeder Kunde sehnt sich nach dem perfekten Urlaub. Wir helfen Ihnen,<br />
all Ihren Kunden diesen Wunsch zu erfüllen. Dabei setzen wir auf die<br />
Vielfalt unserer Veranstaltermarken. Auf die Beratungsqualität unserer<br />
vielen Reisebüros. Auf unsere starke Präsenz in den Zielgebieten.<br />
Und damit auf unsere führende Position im Markt.<br />
www.dertouristik.com