29.09.2014 Aufrufe

Download - Travel ONE

Download - Travel ONE

Download - Travel ONE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

travel. one<br />

das Magazin für Reiseprofis<br />

Ausgabe zwölf 14. Juni 2013<br />

Specials in<br />

dieser Ausgabe:<br />

Lateinamerika<br />

Wellness<br />

Was das Ende von<br />

GTI <strong>Travel</strong> und Sky Airlines<br />

für die Touristik bedeutet.<br />

Ab Seite 10<br />

Die Folgen der Pleite<br />

Interview<br />

Airline-Berater<br />

Gerd Pontius<br />

Über die Gratwanderung<br />

zwischen Verbraucherschutz<br />

und Airline-Interessen. Seite 8


NEU<br />

Alles richtig gemacht !<br />

Urlaub mit Schauinsland-Reisen<br />

Übernahme Kreditkartendisagio<br />

Faire Vertriebskonditionen<br />

Bis zu 33% Wintersparen<br />

Vieles günstiger als im Vorjahr!<br />

Winter 2013/14<br />

MALLORCA • ANDALUSIEN • MADEIRA<br />

Winter 2013/14<br />

TUNESIEN • MAROKKO • ZYPERN • TÜRKEI<br />

Winter 2013/14<br />

KARIBIK • BALI • THAILAND • SRI LANKA • MALEDIVEN MALEDIVEN • V.A. EMIRATE<br />

Winter 2013/14<br />

NEU<br />

Eigenanreise<br />

Winter 2013/14<br />

U R L A U B W I E G E M A L T<br />

U R L A U B W I E G E M A L T<br />

DEUTSCHL AND · ÖSTERREICH<br />

NIEDERLANDE · PoLEN


ausgabe zwölf.editorial<br />

Unruhige Tage<br />

Die bestimmenden Themen der vergangenen zwei Wochen<br />

sind wahrlich nicht vergnüglich. Das Hochwasser, dessen<br />

Welle sich von Süd nach Nord wälzte, hat viele Menschen<br />

nicht nur kalt erwischt, sondern in ihrer Existenz getroffen.<br />

Wenn man einem solchen Ereignis überhaupt eine positive<br />

Erkenntnis abgewinnen kann, dann ist es wohl die, dass die<br />

Bedrohung in den betroffenen Gebieten einen neuen Gemeinsinn<br />

geschaffen hat. Statt sich nur um die eigenen vier<br />

Wände zu kümmern, haben viele zusammen tatkräftig angepackt<br />

und so versucht, die Wassermassen einzudämmen.<br />

Das kann die Schäden nicht kompensieren. Aber es nährt die<br />

Hoffnung, dass die Fragmentierung unserer Gesellschaft und<br />

der ausschließliche Fokus auf die individuellen Interessen<br />

doch nicht so weit gereift sind, wie oft angenommen wird.<br />

Christian Schmicke<br />

Chefredakteur<br />

Das touristische Thema dieser Tage, die Pleite der Kayi<br />

Group, hinterlässt neben vielen Geschädigten unter Kunden,<br />

Hoteliers, Reisebüros, Veranstaltern und weiteren ehemaligen<br />

Partnern auch eine ganze Reihe von Gewinnern, die sich<br />

über eine Airline und einen Veranstalter weniger im Türkei-<br />

Geschäft freuen. Wie hoch der Görgülü-Clan tatsächlich bei<br />

seinen Geschäftspartnern in der Kreide steht und wie groß<br />

das Ausmaß des Schadens insgesamt ist, wird sich wohl<br />

erst in einigen Wochen zeigen.<br />

In unserer Titelgeschichte analysieren wir, welche Auswirkungen<br />

die große Pleite, um die es öffentlich bislang erstaunlich<br />

ruhig geblieben ist, auf die Touristik hat.<br />

Mailen Sie uns Ihre Meinung.<br />

c.schmicke@travel-one.net<br />

travel.one 14.6.2013 3


ausgabe zwölf.2013<br />

Inhalt<br />

16<br />

24<br />

Bild: ADAC/Deutsche Post Foto: <strong>Travel</strong> Charme Hotels & Resorts<br />

puls<br />

6 USA. Erneuter Besucherrekord.<br />

8 Interview. Airline-Berater Gerd Pontius über die<br />

möglichen Folgen einer Abschaffung des Vorkasse-Prinzips.<br />

produkt<br />

16 Wellness. Spa-Angebote in Familienhotels und Wellness-<br />

Resorts richten sich verstärkt auch an kleine Gäste.<br />

24 Fernbusse. Die Nachfrage wächst immer schneller – das ruft<br />

auch neue Mitbewerber auf den Plan.<br />

32 Airlines/Airports. Neue Service-Klassen bei SAS +++ Terminal<br />

4 am New Yorker JFK eröffnet +++ KLM/Air France führen<br />

WLan in Boeing 777 ein.<br />

sales<br />

titelthema <br />

10 Pleite in der Türkei.<br />

Welche Auswirkungen die Insolvenz von GTI<br />

<strong>Travel</strong> und Sky Airlines auf die Branche hat.<br />

<strong>Travel</strong> One liefert einen Überblick.<br />

Titelbild: Shutterstock/<strong>Travel</strong> One<br />

34 Deutsche Bahn. Das neue Vergütungsmodell<br />

belohnt wieder leistungsstarke Agenturen.<br />

36 Sabre. Startschuss für den mobilen Reiseführer.<br />

destination<br />

38 Lateinamerika. Nicaragua gilt rund 30 Jahre nach der<br />

sandinistischen Revolution als touristischer Geheimtipp.<br />

42 Kuba. In Havanna steigen Touristen aufs Dach.<br />

exit<br />

46 Peps. Schnäppchen für Touristiker.<br />

47 TV-Tipps.<br />

38<br />

Foto: Martina Miethig<br />

48 Leute. Das TUI-Personalkarussell dreht sich weiter.<br />

49 Leserbriefe. Impressum.<br />

50 Persönlich. Kareem Elouri, Deutschland-Chef von<br />

Royal Jordanian Airlines.<br />

4<br />

14.6.2013 travel.one


Jetzt abheben!<br />

100.000<br />

Zusatzplätze<br />

in die Türkei!<br />

Ω exklusiv mit FTI<br />

Ω in bester Qualität<br />

mit SunExpress<br />

Ω Non-Stop<br />

Ω auch in den Ferien<br />

Jetzt gleich informieren auf<br />

www.fti-service.de


ubrik.thema<br />

puls<br />

Rekord-Besucherzahlen für die USA<br />

n Die USA melden das vierte Jahr<br />

in Folge einen Rekord bei den internationalen<br />

Besucherzahlen.<br />

2012 reisten rund 67 Millionen ausländische<br />

Gäste in das Land, ein<br />

Plus von 4,3 Millionen.<br />

Diese Zahlen gab die International<br />

Trade Administration, eine<br />

Abteilung des Handelsministeriums,<br />

auf der US-Tourismusmesse<br />

International Pow Wow in Las Vegas<br />

bekannt. Letztere firmiert nun<br />

übrigens unter der Marke IPW. Die<br />

Verantwortlichen im Ministerium<br />

rechnen mit einem jährlichen Besucherzuwachs<br />

von vier Prozent,<br />

für 2013 erwarten sie eine Zahl von<br />

69,4 Millionen.<br />

Aus Deutschland kamen im vergangenen<br />

Jahr knapp 1,9 Millionen<br />

Besucher (plus drei Prozent). Damit<br />

bleibt die Bundesrepublik der<br />

fünftstärkste Markt hinter Kanada,<br />

Mexiko, Großbritannien und Brasilien.<br />

Die Länder, die 2012 am stärksten<br />

zulegten, sind China (plus 35<br />

Prozent), Kolumbien (plus 21 Prozent),<br />

Venezuela und Argentinien<br />

(beide plus 20 Prozent) sowie Brasilien<br />

(plus 19 Prozent).<br />

Als die mit großem Abstand am<br />

stärksten wachsende Besuchernation<br />

bezeichnen die Tourismusverantwortlichen<br />

die Chinesen. Sie erwarten<br />

ein Plus von 229 Prozent in<br />

den nächsten sieben Jahren. Für<br />

Westeuropa prognostizieren sie ein<br />

Plus von acht Prozent, aus Deutschland<br />

könnten 2018 rund 2,1 Millionen<br />

Gäste in die USA reisen. Das<br />

Überschreiten der Zwei-Millionen-<br />

Marke wird 2016 erwartet.<br />

Den IPW besuchen in diesem<br />

Jahr rund 5.500 Teilnehmer aus 70<br />

Ländern.<br />

MX<br />

Der Internationale<br />

Pow Wow wurde<br />

in Las Vegas<br />

ausgerichtet<br />

Foto: Las Vegas Convention and Visitors Authority<br />

Hochwasser trifft Flusskreuzfahrtanbieter hart<br />

Die Pegel der Flüsse stiegen Anfang Juni, vergleichsweise wenig Hochwasser<br />

führte der Rhein (Foto), stark betroffen waren Elbe und Donau<br />

Foto: Phoenix Reisen<br />

n Diesen Juni vergessen die Anbieter von Flusskreuzfahrten sicher<br />

so schnell nicht. Noch zu Redaktionsschluss war nicht absehbar,<br />

wann ihre Schiffe auf Donau und Elbe wieder wie geplant fahren.<br />

Das Hochwasser geht zwar allmählich zurück. Doch eine Sperrung<br />

von Flussabschnitten wegen durchweichter Deiche und möglicherweise<br />

beschädigter Schleusen könnten dafür sorgen, dass<br />

die Normalität noch auf sich warten lässt, weiß Wiebke Harms, Geschäftsführerin<br />

von Nicko Tours.<br />

Alle Anbieter mussten in den vergangenen Wochen Kreuzfahrten<br />

auf den beiden von Hochwasser stark betroffenen Flüssen<br />

absagen und die Routen einiger Schiffe abändern. Der finanzielle<br />

Schaden ist hoch. Benjamin Krumpen, Geschäftsführer von<br />

Phoenix Reisen, rechnet damit, dass allein sein Unternehmen<br />

rund zwei Millionen Euro Umsatz verliert.<br />

6<br />

14.6.2013 travel.one


thema.rubrik<br />

Türkei-Proteste<br />

schrecken Urlauber nicht ab<br />

n Die seit Ende Mai anhaltenden Demonstrationen<br />

und Ausschreitungen in türkischen Großstädten und<br />

Urlaubszielen wie Antalya und Izmir haben bislang<br />

so gut wie keinen Einfluss auf das Urlaubsverhalten<br />

deutscher Reisender. Nach wie vor zähle die Türkei zu<br />

den Rennern der Saison, meint Bjoern Conrad, zuständiger<br />

Produktmanager bei Schauinsland Reisen.<br />

In den Ferienregionen rund um Antalya, Izmir und<br />

Dalaman gebe es keine Einschränkungen. Auch seien<br />

derzeit keine Absagen von Ausflügen nötig, heißt es<br />

beispielsweise von TUI. Von Istanbul ausgenommen<br />

melden Veranstalter wie FTI, Schauinsland, TUI, Thomas<br />

Cook und DER Touristik Köln zum Zeitpunkt des<br />

Redaktionsschlusses weder Rückreisewünsche noch<br />

Stornierungen. Vereinzelt habe es Nachfragen gegeben.<br />

»Die Fragen beziehen sich darauf, ob es etwas zu<br />

beachten gilt«, sagt Öger-Tours-Chef Björn Walther.<br />

Und Rolf-Dieter Maltzahn, Leitung Touristik Flugreisen<br />

DER Touristik Köln, fügt hinzu: »In Antalya sind die<br />

großen Demonstrationen abgeflaut, am Platz der Republik<br />

finden sich jeden Abend die Menschen ein, um<br />

friedlich zu demonstrieren.«<br />

Das Auswärtige Amt rät derzeit Reisenden Menschenansammlungen<br />

in der Türkei zu meiden und sich<br />

über die Medien auf dem Laufenden zu halten. YAF<br />

Der Nachhaltigkeitspreis von <strong>Travel</strong> One<br />

zeichnet besondere touristische Projekte aus<br />

Jetzt bewerben für den<br />

Nachhaltigkeitspreis<br />

n Auch in diesem Jahr verleiht <strong>Travel</strong> One wieder den<br />

Nachhaltigkeitspreis für die Touristik. Der Preis zeichnet<br />

Initiatoren eines aktuellen Projekts aus, die sich<br />

um die ökologische und soziale Bilanz des Tourismus<br />

verdient gemacht haben.<br />

Bewerben kann sich jedes Unternehmen der Touristikbranche<br />

– ob Reiseveranstalter, Hotel, Fluggesellschaft,<br />

Autovermieter, Bahnunternehmen, Kreuzfahrt-<br />

oder Fährreederei, Zielgebietsorganisation<br />

und nicht zuletzt auch der touristische Vertrieb. Beschreiben<br />

Sie Ihr aktuelles Projekt mit maximal 3.000<br />

Zeichen und schicken Sie die Bewerbung an Martina<br />

Zang, m.zang@travel-one.net. Die eingereichten<br />

Bewerbungen werden von einer unabhängigen Jury<br />

bewertet, die sich aus renommierten Fachleuten zusammensetzt.<br />

Einsendeschluss ist der 19. Juli.<br />

Wetteifern um Nachwuchskräfte<br />

Aktion an Schulen: Der DRV wirbt mit einem<br />

Gewinnspiel um den touristischen Nachwuchs<br />

n Der Deutschen Reise Verband (DRV) setzt seine Ausbildungs-offensive<br />

weiter fort und wirbt nun an Schulen mit einem<br />

Gewinnspiel. Schüler bekommen eine Postkarte mit einer Frage<br />

und können die Antwort auf der Website www.tourismus<br />

-azubi.de finden. Mit etwas Glück gewinnen sie einen Reisegutschein<br />

von Sprachreiseveranstalter EF Education First oder von<br />

Ruf Jugendreisen.<br />

Mit seiner bundesweiten Aktion will der DRV junge Menschen<br />

auf den Ausbildungsberuf der Tourismuskaufleute aufmerksam<br />

machen und den Nachwuchs so zum Einstieg in die Reisebranche<br />

motivieren. Auf der Internetseite werden sie über die Ausbildung,<br />

alle notwendigen Voraussetzungen und Karrierechancen informiert.<br />

Zudem erhalten sie hilfreiche Bewerbungstipps und Infos<br />

zur Tourismusbranche.<br />

travel.one 14.6.2013 7


interview.puls<br />

Dürfen Airlines künftig noch bei der<br />

Buchung kassieren, Herr Pontius?<br />

Das Interview führte Christian Schmicke.<br />

Gerd Pontius, Chef der Prologis AG,<br />

leistet kaufmännische und technische<br />

Beratung für Fluggesellschaften.<br />

Von der Zentrale in Hamburg<br />

und einer Niederlassung in Abu Dhabi<br />

aus hat das Unternehmen bislang<br />

für rund 20 Airlines von Air Berlin<br />

über Ryanair bis Tuifly gearbeitet.<br />

Das Interview führte<br />

xxxxxxxxxxxxxx xxxxxx.<br />

Die Verbraucherzentrale<br />

Nordrhein-Westfalen klagt gegen<br />

die Vorauszahlungspraxis von<br />

sechs deutschen Fluggesellschaften.<br />

Welche Folgen hätte es für die<br />

Airlines, wenn die Klage<br />

erfolgreich ist?<br />

Pontius: Wenn die Rechtsprechung<br />

es den Fluggesellschaften untersagt,<br />

bei der Buchung den vollen<br />

Ticketpreis zu kassieren, trifft das<br />

vor allem Airlines mit schwachem<br />

Eigenkapital und starken saisonalen<br />

Nachfrageschwankungen hart.<br />

Gerade Fluggesellschaften mit einem<br />

hohen touristischen Anteil<br />

und starker Saisonalität können<br />

ihre Liquidität heute nur ganzjährig<br />

aufrechterhalten, weil sie in<br />

Phasen mit schwacher Auslastung,<br />

also etwa im Januar, Zahlungen für<br />

Sommerbuchungen erhalten. Ich<br />

gehe davon aus, dass ein erheblicher<br />

Teil der Fluggesellschaften in<br />

einen kritischen Liquiditätsengpass<br />

geraten. Fluggesellschaften wie beispielsweise<br />

Lufthansa, die eher ein<br />

Ergebnis-, aber kein Finanzierungsproblem<br />

haben und zudem weniger<br />

saisonabhängig sind, würde die<br />

Entwicklung dagegen nicht so hart<br />

treffen. Sie würden möglicherweise<br />

sogar vom Ausfall einiger Mitbewerber<br />

profitieren.<br />

Die Kunden würden es sicher<br />

begrüßen, wenn sie erst später<br />

den gesamten Flugpreis zahlen<br />

müssten. Wie bewerten Sie<br />

das Thema?<br />

Die Diskussion hat mehrere Dimensionen.<br />

Einerseits lässt sich<br />

argumentieren, dass eine Zahlung<br />

des vollen Preises mehrere Monate<br />

vor dem Abflug eine Art zinslosen<br />

Kredit des Kunden an die Fluggesellschaft<br />

darstellt. Andererseits<br />

erkauft sich die Airline diese Vorauszahlung<br />

durch einen geringeren<br />

Preis und die langfristige<br />

Zusicherung eines Sitzplatzes. Aus<br />

Marktsicht ist zudem zu bezweifeln,<br />

dass die Verbraucher davon profitieren,<br />

falls durch eine gesetzliche<br />

Änderung der Vorauskasse-Praxis<br />

zahlreiche Airlines aufgeben müssten<br />

und der Wettbewerb verringert<br />

würde. Kritisch ist, dass hier zu<br />

Lasten der Fluggesellschaften eine<br />

Stellvertreterdebatte begonnen<br />

wird. Denn die Vorauszahlungsthematik<br />

berührt viele Branchen, etwa<br />

die Bahn, Theater-, Konzert- oder<br />

Sportveranstalter und auch die Hotellerie.<br />

Die Entwicklung der Rechtsprechung<br />

im Flugsektor wird eine<br />

erhebliche Signalwirkung haben.<br />

Warum richtet sich die Klage der<br />

Verbraucherzentrale ausschließlich<br />

gegen deutsche Airlines?<br />

Zunächst ist wohl die Luftfahrt für<br />

diese Initiative ausgewählt, da diese<br />

Branche immer ein hohes Maß<br />

an öffentlicher Aufmerksamkeit<br />

bringt. Die Fokussierung auf die<br />

Carrier, die hier registriert sind, ist<br />

durch den Einflussbereich der Verbraucherschutzorganisationen<br />

und<br />

die Zuständigkeit der deutschen Gerichte<br />

begründet. Ob man zum Beispiel<br />

einer Ryanair, deren Sitz und<br />

Buchungszentrale in Irland liegt,<br />

entsprechende Vorschriften machen<br />

könnte, ist mehr als zweifelhaft.<br />

Das heißt, ausländische<br />

Fluggesellschaften träfe eine künftige<br />

Reglementierung gar nicht?<br />

Die Konsequenzen einer gerichtli-<br />

8<br />

14.6.2013 travel.one


puls.interview<br />

chen oder gesetzlichen Entscheidung<br />

in Deutschland für die Carrier mit Sitz<br />

im Ausland können nur Juristen bewerten.<br />

Ich persönlich gehe aber davon aus,<br />

dass eine solche nationale Regelung nur<br />

für deutsche Airlines verpflichtend ist.<br />

Allerdings höre ich von vielen unserer<br />

ausländischen Kunden, dass sie die Entwicklung<br />

außerordentlich aufmerksam<br />

beobachten. Schließlich könnte die Entwicklung<br />

in Deutschland einen Dominoeffekt<br />

auf andere Länder vor allem in<br />

der EU auslösen.<br />

Die Fluggesellschaften finden sich in<br />

jüngerer Zeit immer öfter im Visier von<br />

Politik und Verbraucherschützern.<br />

Was haben sie falsch gemacht?<br />

Die Airline-Industrie hat aus meiner<br />

Sicht über viele Jahre in der politischen<br />

Diskussion oft zu passiv und wenig homogen<br />

agiert. Kritischen Diskussionen<br />

und Entwicklungen wurde gerne mit<br />

der Hoffnung begegnet, es würde alles<br />

nicht so schlimm oder man könne<br />

ein Thema aussitzen. Dieses hat dazu<br />

geführt, dass die Politik die Luftfahrt<br />

weder als schützenswerte Schlüsselindustrie<br />

noch als konstruktiven Diskussionspartner<br />

sieht. Die Konsequenzen<br />

erleben wir nun bei Fragen wie den<br />

Passagierrechten, bei der Luftverkehrssteuer<br />

oder beim Emissionshandel.<br />

Und so könnte es uns auch in der Vorauszahlungsfrage<br />

ergehen.<br />

Glauben Sie, dass sich die<br />

Verbraucherschutzorganisationen in<br />

einer juristischen Auseinandersetzung<br />

durchsetzen werden?<br />

Ich bin kein Jurist, aber insgesamt hat<br />

die Rechtsprechung der vergangenen<br />

Jahre tendenziell die Verbraucherrechte<br />

gestärkt. Deshalb halte ich es nicht<br />

für sicher, dass sich die heutige Praxis<br />

auf Dauer aufrechterhalten lässt. Darauf<br />

sollten sich die Fluggesellschaften<br />

einstellen.<br />

Hintergrund<br />

Nachdem Air Berlin, Condor, Tuifly, Germania, Germanwings und Lufthansa<br />

bis zum Stichtag am 31. Mai keine Unterlassungserklärungen abgegeben<br />

haben, will die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen nun<br />

den Klageweg beschreiten. Die Verbraucherschützer hatten die Fluggesellschaften<br />

abgemahnt, weil deren Praxis, bei der Buchung den vollen<br />

Reisepreis zu kassieren, gegen das Prinzip »Geld gegen Ware« verstoße.<br />

Zum einen sei das Geld der Kunden im Falle einer Insolvenz verloren, argumentiert<br />

die Verbraucherzentrale. Und zum anderen hätten die Kunden<br />

nach der Zahlung des vollen Reisepreises kein Druckmittel mehr, wenn die<br />

Airline vertraglich vereinbarte Leistungselemente wie die Abflugzeit oder<br />

den Abflugort ändere.<br />

Gerichtsort sind jeweils die Firmensitze der Fluggesellschaften. Wann<br />

es zu den Verfahren kommt, ist noch offen.<br />

Welches wäre aus dem<br />

Blickwinkel der Branche der<br />

schlimmste denkbare Fall?<br />

Der Worst Case wäre ein deutscher Alleingang,<br />

bei dem die Vorauskasse-Praxis<br />

für deutsche Fluggesellschaften für<br />

unrechtmäßig erklärt wird. Dies würde,<br />

ähnlich wie die Luftverkehrssteuer, die<br />

ebenfalls auf nationaler Ebene eingeführt<br />

worden ist, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Fluggesellschaften<br />

massiv beeinträchtigen. Eine solche<br />

Entwicklung gilt es unbedingt zu verhindern.<br />

Mit welchen Mitteln?<br />

Nur eine Lobbyarbeit aller betroffenen<br />

Airlines mit einer Stimme sowie mit<br />

einem konstruktiven Beitrag an der<br />

kommenden Diskussion kann erreichen,<br />

dass die Politik die Belange der<br />

Luftfahrt bei zukünftigen Veränderungen<br />

gesetzlicher Rahmenbedingungen<br />

berücksichtigt. Eine kompromisslose<br />

Schwarz-weiß-Position ist dabei ebenso<br />

wenig hilfreich wie das pauschale<br />

Negieren von Gegenargumenten.<br />

Schließlich stellen auch die Verbraucherzentralen<br />

nicht den Anspruch auf<br />

Anzahlungen per se in Frage, sondern<br />

deren Höhe. Am wichtigsten ist es<br />

aber, zu erreichen, dass eine mögliche<br />

Neuregelung nicht auf nationaler Ebene<br />

durchgesetzt wird, sondern mindestens<br />

im europäischen Kontext oder<br />

noch besser darüber hinaus. Wenn das<br />

nicht gelingt, erwarte ich für Deutschland<br />

als Luftfahrtstandort erhebliche<br />

Konsequenzen.<br />

Wird die Pleite von Sky Airlines<br />

zusätzliche Dynamik in die<br />

Diskussion bringen?<br />

Davon ist auszugehen. Grundsätzlich<br />

hängt die Thematik um eine Airline-<br />

Insolvenz aber nicht unmittelbar mit<br />

der Frage zusammen, ob und in welchem<br />

Ausmaß Fluggesellschaften einen<br />

Anspruch auf Anzahlungen zum<br />

Buchungszeitpunkt haben. Allerdings<br />

werden beide Themen in der öffentlichen<br />

Diskussion immer wieder vermischt.<br />

Deshalb wird ein Präzedenzfall<br />

wie die Pleite von Sky Airlines auch<br />

Auswirkungen auf den Verlauf und die<br />

Intensität der Debatte haben.<br />

»Der Worst Case wäre ein nationaler Alleingang, der<br />

die Vorauskasse-Praxis für unrechtmäßig erklärt.«<br />

travel.one 14.6.2013 9


titelthema.gti-pleite<br />

Das Ende<br />

und die Folgen<br />

Die Pleite der Kayi Group und ihrer Töchter Sky Airlines und GTI <strong>Travel</strong> hat die<br />

Branche kalt erwischt. <strong>Travel</strong> One fasst die wichtigsten Konsequenzen zusammen.<br />

Bescheidenheit zählte vermutlich<br />

nie zu den besonderen Stärken<br />

von Talha Görgülü. Gespräche<br />

mit dem starken Mann am Ruder der<br />

Kayi Group haben oder hatten meist ein<br />

wenig Audienz-Charakter; unabhängig<br />

davon, ob sie in seinem riesigen, opulent<br />

geschmückten Büro im türkischen<br />

Antalya oder andernorts stattfanden.<br />

Zwischen zwei Zügen an der Wasserpfeife<br />

oder Zigarette referierte Görgülü über<br />

seine Lieblingsthemen – sich selbst,<br />

sein Unternehmen, seine Visionen. Stets<br />

freundlich, aber nie, ohne dabei die Gewissheit<br />

zum Ausdruck zu bringen: »Wo<br />

ich bin, ist oben.«<br />

Auch für die Brüder Tahir und Isa<br />

sowie den Schwager Hakan Katlandur<br />

war Talhas Wort – zumindest in der<br />

Öffentlichkeit – Gesetz. Katlandur verwaltete<br />

den Veranstalter aus der Türkei<br />

in Düsseldorf, während sich Tunc Özler,<br />

der keine familiäre Bindung zum Clan<br />

besitzt, zunächst meist hinter und in<br />

den vergangenen Jahren immer öfter<br />

auch vor den Kulissen um das eigentliche<br />

Geschäft des Veranstalters und<br />

um die Kontakte innerhalb der Branche<br />

kümmerte.<br />

Nach dem Aus.<br />

Das ist nun zumindest auf absehbare<br />

Zeit vorbei. Seit die Banken der angeblich<br />

im mittleren zweistelligen<br />

Millionenbereich verschuldeten Kayi<br />

Group den Geldhahn zugedreht haben<br />

und sämtliche Töchter abrupt den Geschäftsbetrieb<br />

einstellten, ist Görgülü<br />

aus der Öffentlichkeit verschwunden –<br />

um seinen Aufenthaltsort ranken sich<br />

Gerüchte. Was in den Tagen nach der<br />

Pleite folgte, ist bekannt.<br />

Zunächst ging es hierzulande um<br />

akute Schadensbegrenzung. Für Kunden<br />

der Tochter GTI mussten in der<br />

Türkei Lösungen mit den von der Pleite<br />

überraschten Hoteliers gefunden werden.<br />

Für deutsche Gäste, die auf Sky-<br />

Maschinen gebucht waren, musste der<br />

Rücktransport organisiert werden.<br />

Nach Aussage mehrerer Brancheninsider<br />

klappte das insgesamt »ganz<br />

anständig«. Allerdings verweigerte<br />

mancher Hotelier, wohl aus Verärgerung<br />

über den Schaden, den er durch<br />

die Pleite erlitten hatte, GTI-Gästen<br />

ihre bezahlten Übernachtungen. Deren<br />

Zahlungen sind zwar durch die<br />

Kundengeldabsicherung gültig, wie<br />

auch der Insolvenzversicherer Hanse<br />

Merkur immer wieder betonte. Doch<br />

dem Versicherer waren zunächst die<br />

Hände gebunden, weil die Kayi Group<br />

anfangs nicht in der Lage war, in<br />

Deutschland einen korrekten Insolvenzantrag<br />

zu stellen.<br />

Keine Überraschung?<br />

Aus zahlreichen Kommentaren in den<br />

ersten Tagen nach der Pleite sprach die<br />

Überzeugung, das Ende sei absehbar<br />

gewesen. In der Tat lassen sich rückblickend<br />

eine Reihe von Indizien dafür<br />

finden. Die Klagen von Reisebüros über<br />

nicht gezahlte Provisionen waren Ende<br />

vergangenen Jahres noch lauter vernehmbar<br />

als in den Jahren zuvor. Und<br />

dass die Einstellung des Geschäftsbetriebs<br />

der Incoming-Agentur Kayitur<br />

im März keine freiwillige strategische<br />

Maßnahme darstellte, war wohl jedem<br />

in der Touristik klar.<br />

Mindestens zwei Faktoren sprechen<br />

dennoch dafür, dass das Aus die Branche<br />

insgesamt überraschend traf. Zum<br />

einen treten die größten Liquiditätsschwierigkeiten<br />

bei Veranstaltern und<br />

Fluggesellschaften gewöhnlich früher<br />

als kurz vor Beginn der Hauptsaison<br />

auf. Denn durch die Anzahlungen und<br />

eine steigende Zahl von Reisenden sollte<br />

im Frühling eigentlich das schlimmste<br />

überwunden sein. Daher kam die<br />

Zahlungsunfähigkeit zu einem ungewöhnlichen<br />

Zeitpunkt.<br />

Zum anderen stellte sich heraus,<br />

dass zahlreiche große Veranstalter Pas-<br />

Bis zur Pleite unumstrittener Herrscher<br />

der Kayi Group: Talha Görgülü<br />

10 <br />

14.6.2013 travel.one


gti-pleite.titelthema<br />

Kleiner<br />

Kasten<br />

JoGenis earcia quisquas et<br />

maxim aliquas aut quam dolenit<br />

quo quunditatem is dus<br />

ullatem atium fugia id quat.<br />

Ferum sequi dolecto doloreror<br />

aut officta tiaectur? Bo.<br />

Uscias minis sint.<br />

Namusam, to dolupta quisquunto<br />

ommoloremos dolores<br />

eatempel ius et, aut idundes<br />

dit quo earuptatem rendipit<br />

odias doluptat.dolore,<br />

sunt, apic torrum everum venimilliqui<br />

ilibus sequ<br />

Foto: <strong>Travel</strong> One<br />

travel.one 14.6.2013 11


titelthema.gti-pleite<br />

Designpreise, aber keine schwarzen Zahlen:<br />

Hotel Adam & Eve, im Dezember 2012 wurde es verkauft<br />

sagiere auf Sky Airlines gebucht hatten,<br />

obwohl über deren Qualitätsstandard<br />

eher die Nase gerümpft wurde. Warum<br />

füllt man die Sitze einer Airline, die<br />

von vielen als »überflüssig« charakterisiert<br />

wird und über deren finanzielle<br />

Schwierigkeiten schon seit Längerem<br />

Gerüchte kursieren? Die Antwort liegt<br />

wohl im intensiven Preiswettbewerb,<br />

der das Türkei-Geschäft prägt. Sky Airlines<br />

habe mit »unterirdischen« Preisen<br />

gelockt, heißt es in der Branche. Am<br />

Ende habe »die Gier nach günstigen<br />

Plätzen alle Bedenken hinweggefegt«,<br />

sagt ein Insider.<br />

Fehlt nun Flugkapazität?<br />

Welche Auswirkungen die Doppelpleite<br />

von Airline und Veranstalter auf die<br />

Sommersaison haben wird, wenn der<br />

Schaden bemessen, die Kunden umgebucht<br />

und die Wunden geleckt sind,<br />

dazu kursieren unter den Veranstaltern<br />

sehr heterogene Auffassungen.<br />

Alltours-Chef Willi Verhuven spricht<br />

von 400.000 fehlenden Flugsitzen im<br />

Sommer und prognostiziert, es werde<br />

keine Kurzfrist-Angebote für die<br />

Türkei geben. Der Duisburger Nachbar<br />

Schauinsland Reisen ist dagegen<br />

überzeugt, dass die entstandene Lücke<br />

schnell gefüllt wird. »Wir rechnen mit<br />

einem leicht reduzierten Flugangebot<br />

für die Hauptsaison«, sagt Unternehmenschef<br />

Gerald Kassner. »Aber wir<br />

sind zuversichtlich, dass sukzessive<br />

Kapazität nachgekauft wird.« Schauinsland<br />

werde »ein attraktives Kurzfristangebot<br />

zur Verfügung stellen«.<br />

Auch beim Last-Minute-Spezialisten<br />

L’Tur hat man den Türkei-Sommer<br />

keineswegs abgeschrieben. »Aktuell<br />

verzeichnen wir für die Türkei ein gutes<br />

Wachstum«, sagt Produktvorstand<br />

Sven Schikarsky. Es gebe auch für die<br />

Ferienzeit »genug Plätze«.<br />

Die Thomas Cook Group, die nach<br />

eigener Aussage keine Plätze bei<br />

Sky Airlines gebucht hatte, will über<br />

Öger Tours zusätzliche Kapazitäten<br />

im Flug- und Hotelbereich auflegen,<br />

»wenn die Nachfrage da ist«. FTI-<br />

Geschäftsführer Ralph Schiller kann<br />

ebenfalls keinen Engpass im Flugmarkt<br />

feststellen. Und RTK-Chef Thomas<br />

Bösl baut aus der Sicht des Reisebürovertriebs<br />

auf Erfahrungswerte.<br />

»Bislang hat sich noch immer jemand<br />

gefunden, um Lücken im Türkei-<br />

Geschäft zu schließen«, sagt er.<br />

12 <br />

14.6.2013 travel.one


gti-pleite.titelthema<br />

Gewinner und Verlierer.<br />

Keine Frage – kurzfristig leidet unter<br />

dem Untergang der Kayi Group jeder,<br />

der dem Unternehmen Geld gezahlt hat,<br />

ohne dass die Leistung schon erbracht<br />

wäre. Dies trifft vor allem Veranstalter,<br />

aber auch Kunden, die Nur-Flug- oder<br />

Nur-Hotel-Buchungen abgeschlossen<br />

haben. Zudem gibt es viele weitere ehemalige<br />

Partner mit erheblichen offenen<br />

Rechnungen, zum Beispiel Hoteliers und<br />

Reisebüros. Die allermeisten Geschädigten<br />

werden den Schaden abschreiben<br />

müssen. Ihr Geld wiedersehen werden<br />

früher oder später allein die Pauschalreisegäste<br />

oder Nur-Flug-Bucher, die<br />

einen gesonderten Flugticket-Schutz<br />

abgeschlossen haben.<br />

Hart trifft die Pleite sämtlicher Unternehmensteile<br />

der Gruppe natürlich<br />

Fotos: Kayi Group<br />

vor allem die Mitarbeiter. 2.000 sollen<br />

es bei der Holding und ihren Töchtern<br />

insgesamt und 120 beim deutschen<br />

Veranstalter in Düsseldorf sein.<br />

Alle Airlines, die Richtung Türkei<br />

aktiv sind, werden dagegen vom Aus<br />

des preisaggressiven Mitbewerbers<br />

zunächst profitieren – jedenfalls solange<br />

kein neuer Spieler in die Lücke<br />

vorprescht. Für die Veranstalter verringert<br />

der Ausstieg des überwiegend im<br />

Niedrigpreissegment gebuchten Konkurrenten<br />

vorübergehend den Preisdruck<br />

in der Türkei. Da die Nachfrage<br />

für das Mittelmeerland auch in diesem<br />

Jahr auf hohem Niveau bleibt, sollten<br />

sich die Gäste, die zuvor mit GTI <strong>Travel</strong><br />

reisten, nun mehr oder weniger gleichmäßig<br />

über die Platzhirsche verteilen.<br />

In anderen Zielen war der Veranstalter<br />

nicht so stark, sodass keine erhebliche<br />

Markteinflüsse zu erwarten sind.<br />

Offen ist, inwieweit die Insolvenz<br />

von GTI und Sky das Kundenverhalten<br />

beeinflusst. Bislang hält sich die<br />

öffentliche Aufregung über das Thema<br />

in engen Grenzen, weil die Hochwasserkatastrophe<br />

im Süden und Osten<br />

Deutschlands alle anderen Nachrichten<br />

überlagert. Zieht die Debatte doch noch<br />

weitere Kreise, dann hoffen vor allem<br />

die großen Anbieter, von einem vermuteten<br />

Vertrauensvorschuss der Kunden<br />

zu profitieren. Dass TUI gestrandeten<br />

GTI-Kunden in Ägypten jüngst öffentlich<br />

unbürokratische Hilfe anbot und<br />

Öger Tours und Thomas Cook sich beim<br />

Rücktransport engagierten, ist wohl<br />

nicht zuletzt vor diesem Hintergrund zu<br />

sehen. Allerdings zeigten frühere Veranstalter-<br />

und Airline-Pleiten von MP <strong>Travel</strong><br />

Line über Aerolloyd bis Bentour, dass<br />

die Halbwertzeit eines erhöhten Sicherheitsbedürfnisses<br />

bei den Kunden eher<br />

kurz ist. Schnell tritt dann wieder der<br />

touristische Alltag ein, der sich im Türkei-Geschäft<br />

stets um den Preis dreht.<br />

Längerfristige Effekte.<br />

Bleibt die Frage, ob das Desaster rund<br />

um den Türkei-Spezialisten neue Diskussionsthemen<br />

in den Vordergrund<br />

rückt oder in bestehende Debatten eine<br />

neue Dynamik bringt. Mit Prognosen<br />

dazu halten sich Veranstalter und Fluggesellschaften<br />

eher zurück. Denn die<br />

Fragen, die durch die Pleite aufgeworfen<br />

werden, sind den meisten Akteuren<br />

eher unangenehm. Dazu zählt etwa die<br />

Forderung nach einer Kundengeldabsicherung<br />

im Airline-Geschäft. Sie wird<br />

durch den Niedergang von Sky Airlines<br />

eine neue Dynamik erhalten.<br />

Denn schon länger fordern Politiker<br />

quer durch die Parteienlandschaft im<br />

Einvernehmen mit Verbraucherschützern<br />

eine Regelung zur Absicherung der<br />

an die Airlines gezahlten Beträge. Eine<br />

solche Absicherung, die sich etwa am<br />

Insolvenzschutz bei Pauschalreisen orientieren<br />

könnte, findet durchaus auch<br />

bei Reisebüros, ihren Verbünden und<br />

travel.one 14.6.2013 13


titelthema.gti-pleite<br />

Sky Airlines betrieb zwischenzeitlich bis zu 17 Flugzeuge<br />

Foto: Sky Airlines<br />

Aufstieg und Fall<br />

Über 25 Jahre erstreckt sich die Geschichte der türkischen<br />

Kayi Group, die 1988 von dem Familienclan der<br />

Görgülüs unter der Führung des ältesten Bruders Talha<br />

gegründet wurde und am 3. Juni mit der abrupten Einstellung<br />

des Geschäftsbetriebs ein unrühmliches Ende<br />

fand. Seit 1994 war die Gruppe mit Sitz in Antalya mit<br />

GTI <strong>Travel</strong> im deutschen Markt vertreten, in den Niederlanden<br />

firmierte die Veranstaltermarke unter DTI. 2001<br />

erfolgte die Gründung der eigenen Airline Sky. Daneben<br />

betrieb die Gruppe zwischenzeitlich bis zu sieben Hotels<br />

unter der Marke Riva, von denen sie sich in den Jahren<br />

2007 bis 2009 wieder trennte.<br />

2006 eröffnete die Kayi Group das Hotel Adam & Eve, das<br />

einige Jahre mit dem Slogan »The Sexiest Hotel in the World«<br />

warb. Dieser wurde 2010 fallen gelassen, angeblich weil<br />

es mancherorts zur Verwechslung mit einem »Sex-Hotel«<br />

gekommen sei. Die Zielgruppen für das Haus wechselten<br />

häufig, zwischenzeitlich wurde das ganz in weiß gehaltene<br />

Haus mit verspiegelten Zimmern sogar als Familienhotel<br />

vermarktet. Ende 2012 verkaufte Firmenchef Görgülü<br />

das Hotel an die Stone Hotels Group – um die Liquidität<br />

seines Unternehmens zu sichern, wie er gegenüber<br />

<strong>Travel</strong> One erklärte.<br />

Seit 2001 war die Kayi Group mit Sky Airlines unterwegs.<br />

Ab 2011 sollte German Sky Airlines zusätzlich<br />

zum Türkei-Geschäft auch Ziele wie Ägypten und die Kanaren<br />

bedienen. German Sky Airlines stellte den Flugbetrieb<br />

Ende November 2012 ein.<br />

Die Incoming-Agentur Kayitur, eine weitere Tochter, gab<br />

ihr Geschäft im März 2013 auf. Angeblich stand sie allein<br />

mit neun Millionen Euro bei Hoteliers in der Kreide.<br />

Für GTI <strong>Travel</strong> weist die letzte veröffentlichte Bilanz aus<br />

dem Jahr 2011 Umsatzerlöse von 184,1 Millionen Euro<br />

und 1,85 Millionen Euro Stornoerlöse sowie einen Gewinn<br />

von 318.000 Euro aus. Allerdings finden sich in der Bilanz<br />

auch erheblich angestiegene Verbindlichkeiten.<br />

Die Insolvenzanträge für GTI <strong>Travel</strong>, Buchmal Reisen und<br />

GSA Air Broker liegen beim Amtsgericht Düsseldorf. Das<br />

Gericht ordnete den Verfahren die Aktenzeichen 504 IN<br />

107/13, 504 IN 108/13 und 504 IN 109/13 zu. Zum vorläufigen<br />

Insolvenzverwalter wurde der Fachanwalt für Insolvenzrecht,<br />

Dr. Dirk Andres, Kennedydamm 24, 40476 Düsseldorf,<br />

bestellt.<br />

www.andres-schneider.de<br />

14 <br />

14.6.2013 travel.one


gti-pleite.titelthema<br />

im Lager der Veranstalter<br />

ihre Fürsprecher. Und es ist<br />

durchaus denkbar, dass die<br />

bevorstehenden Bundestagswahlen<br />

den politischen<br />

Prozess zu ihrer Durchsetzung<br />

beschleunigen.<br />

Weitere Dynamik<br />

könnte auch in die Debatte<br />

um die herrschende Vorauskasse-Praxis<br />

der Fluggesellschaften<br />

kommen<br />

(mehr dazu im Interview<br />

auf Seite 8). Obwohl ein<br />

unmittelbarer juristischer<br />

Zusammenhang zwischen<br />

der grundsätzlichen Frage<br />

der Legitimität von Anzahlungen<br />

und der Insolvenzproblematik<br />

eher nicht besteht,<br />

liefern geschädigte<br />

Flugkunden den Verbraucherzentralen<br />

im Kampf<br />

gegen langfristige Anzahlungen<br />

des vollen Flugpreises<br />

rhetorische Munition.<br />

Schließlich und endlich<br />

könnten auch Forderungen<br />

nach einer Absicherung der<br />

Reisebüros gegen Provisionsverluste<br />

wieder auf die<br />

Agenda gelangen. Dass der<br />

Vertrieb eine solche Regelung<br />

begrüßen würde, steht<br />

wohl außer Frage. Schwierig<br />

dürfte sich allerdings<br />

die Debatte darum gestalten,<br />

wer eine solche Ausfallversicherung<br />

finanziert.<br />

Für die Touristik sind<br />

diese Aussichten ein zweischneidiges<br />

Schwert. Einerseits<br />

sympathisieren<br />

viele in der Branche, gerade<br />

vor dem aktuellen Hintergrund,<br />

durchaus mit einer<br />

verstärkten Absicherung<br />

gegen die Risiken von Insolvenzen.<br />

Andererseits<br />

müssten diese am Ende<br />

von den Kunden finanziert<br />

werden, wenn sie nicht zu<br />

Lasten der ohnehin nicht üppigen<br />

Margen von Reisebüros,<br />

Veranstaltern und Fluggesellschaften<br />

gehen sollen.<br />

Dadurch steigen die Preise.<br />

Diese Aussage knüpft wiederum<br />

unmittelbar an den Beginn<br />

der Geschichte an. Denn<br />

jenseits aller Debatten um die<br />

Verantwortung für den Untergang<br />

der Kayi Group zeigt das<br />

Drama auch, dass es schon<br />

heute nicht jeder Anbieter in<br />

dem Wachstumsmarkt Türkei<br />

schafft, die Preise durchzusetzen,<br />

die er benötigen würde,<br />

um sich dauerhaften Erfolg zu<br />

sichern. Christian Schmicke<br />

Klick für Klick<br />

außergewöhnliche Momente<br />

erschaffen – IRIS.plus<br />

Einfach. Schnell. Kompetent.<br />

travel.one 14.6.2013 15


produkt.thema<br />

produkt.wellness<br />

Kleine Schönheiten<br />

Kinder in Spas – keine Seltenheit mehr. Wellness-Resorts und Familienhotels animieren<br />

ihre jungen Gäste zu Gesichtsmasken, Massagen und Pflegebädern.<br />

Das ist immer sehr schön«, sagt Vanessa.<br />

Und dass sie dabei still sitzen<br />

muss, stört sie überhaupt nicht.<br />

Schokolade ist schließlich klasse – egal in<br />

welcher Form: Die Sechsjährige darf sich<br />

manchmal einen Kindertraum erfüllen und<br />

sich von oben bis unten mit der braunen<br />

Masse einschmieren lassen.<br />

»Die meisten Mädchen und Jungen genießen<br />

das«, weiß Vanessas Großmutter,<br />

Elke Diezinger. Seit sie sich dazu entschloss,<br />

im Familienklub Krug in Warmensteinach<br />

Massagen für Kinder anzubieten, schickt<br />

sie hin und wieder ihre Enkel in den hauseigenen<br />

Spa. »Wenn ihnen die Behandlung<br />

gefällt, gefällt sie auch anderen«, meint Diezinger,<br />

die gemeinsam mit ihrem Mann das<br />

Familotel im Fichtelgebirge betreibt. Und offenbar<br />

liegen ihre Testpersonen richtig: Das<br />

Zusatzangebot kommt gut an. »Kinder, die<br />

unsere Massagen einmal ausprobiert haben,<br />

fragen beim nächsten Aufenthalt wieder danach«,<br />

erzählt Diezinger.<br />

Geldmacherei?<br />

Erst gehörte fast ausschließlich Frauen die<br />

Aufmerksamkeit, dann kamen Männer als<br />

potenzielle Kunden hinzu und schließlich<br />

folgten die Jüngsten der Gesellschaft: Immer<br />

mehr Hotels entdeckten in den vergangenen<br />

Jahren Kinder als Zielgruppe für Wohlfühlanwendungen.<br />

Sowohl Wellnessresorts<br />

als auch Häuser für Familien erweiterten<br />

ihr Angebot und hatten plötzlich Massagen,<br />

Fruchtige Maske: Im <strong>Travel</strong> Charme auf<br />

Usedom gehören Kinder zu den Kunden<br />

des Wellnessbereichs<br />

Fotos: <strong>Travel</strong> Charme Hotels & Resorts<br />

16 <br />

14.6.2013 travel.one


wellness.produkt<br />

thema.produkt<br />

Gesichtsbehandlungen und Maniküren für<br />

kleine Gäste im Programm. Ein Trend, der<br />

offenbar aus den USA nach Europa schwappte.<br />

In den Vereinigten Staaten gelten Kinder<br />

schon länger als Konsumenten, in die es sich<br />

zu investieren lohnt. Da drängen sich natürlich<br />

Fragen auf: Handelt es sich um reine<br />

Geldmacherei auf Kosten der kindlichen<br />

Psyche? Um Auswüchse eines Schönheitswahns<br />

à la Germany , s Next Topmodel?<br />

Jein, meint Catharine Banach, stellvertretende<br />

Vorsitzende des Deutschen Wellness<br />

Verbands (Interview Seite 20). Denn auf<br />

das Maß komme es an. Hin und wieder eine<br />

Massage oder eine Bäderbehandlung schade<br />

nicht. Die Kinder entdeckten so ihren Körper<br />

und lernten die natürliche Pflege kennen.<br />

Verbringen sie aber zu viel Zeit im Spa, könne<br />

das insbesondere bei Mädchen zu einer<br />

Fixierung auf den Körper führen.<br />

Doch wo liegen die Grenzen? Der Familienklub<br />

Krug im Fichtelgebirge beschränkt<br />

sich bislang auf eine Babymassage und<br />

zwei 20-minütige Massagen für Kinder wie<br />

Vanessa – mit Schokolade und mit Edelsteinen.<br />

Die Villa Kennedy in Frankfurt geht<br />

einen Schritt weiter. Das Fünf-Sterne-Haus<br />

der Rocco Forte Hotels wirbt mit fruchtigen<br />

Gesichtsmasken, Rosenblatt-Milchbad und<br />

»Princess Make-up«. Und auch im Waldschlösschen<br />

im Ostseebad Prerow gibt es<br />

nicht nur Massagen – Maniküre für »kleine<br />

Prinzessinnen und Prinzen« sowie Peelings<br />

für Teenies gehören zum Angebot des Wellnessbereichs.<br />

Ein weiteres Beispiel ist das<br />

<strong>Travel</strong> Charme in Bansin auf Usedom: Eltern<br />

können für ihren Nachwuchs verschiedene<br />

Beauty-Pakete buchen und sogar Vierjährigen<br />

die Fingernägel lackieren lassen.<br />

Als besonderes Extra.<br />

Anke Budde findet das völlig in Ordnung.<br />

»Ich gehe meist ungeschminkt aus dem<br />

Haus und gehöre wahrlich nicht zu den<br />

Frauen, die ihren Töchtern die Nägel lackieren«,<br />

betont die Inhaberin von Budde<br />

Urlaubsreisen. Trotzdem kann sie sich für<br />

Schönheitsbehandlungen begeistern. Nach<br />

der Geburt ihres Sohnes schnappte sie ihre<br />

damals vierjährige Tochter und besuchte<br />

mit ihr einen Spa. »Als kleines Highlight für<br />

die Maus«, erklärt die Reisverkehrskauffrau<br />

Gestylt wie die Großen – Mädchen lassen<br />

sich die Fingernägel lackieren<br />

aus dem rheinland-pfälzischen Bretzenheim.<br />

Die Mutter erhielt eine Massage, die<br />

Tochter aalte sich in einem Schokobad.<br />

Anschließend bekamen die Zwei die Fingernägel<br />

lackiert. »Ich glaube nicht, dass<br />

Wellness bei Kindern zu einem Schönheitswahn<br />

führt«, meint Budde und ergänzt:<br />

»Und wenn doch, dann liegt das in<br />

der Regel an den Eltern.«<br />

Die Reisebüroinhaberin, deren Steckenpferd<br />

der Familienurlaub ist, bucht<br />

regelmäßig für Kunden Hotels, die auch<br />

Wellness für Mädchen und Jungen anbieten.<br />

Vor allem zwischen November und<br />

April sind die Häuser gefragt. »Insbesondere<br />

bei Eltern mit Kleinkindern«, stellt<br />

Budde fest. Sie wollen in die Sauna und<br />

dabei die Möglichkeit haben, ihre Sprösslinge<br />

mitzunehmen. Bei Müttern und<br />

Vätern mit älterem Nachwuchs dagegen<br />

lässt das Interesse nach, so die Erfahrung<br />

der Reiseverkäuferin. »Die meisten machen<br />

es dann so wie ich – als besonderes<br />

Extra«, erklärt sie. Schlichtweg auch aus<br />

einer Erkenntnis heraus: »Es kommt alleine<br />

auf die gemeinsame Zeit an, ich hätte<br />

mit meiner Tochter damals auch in den<br />

Tierpark gehen können.«<br />

travel.one 14.6.2013<br />

17


produkt.thema<br />

produkt.wellness<br />

On Nordic Walking oder Schwimmen: Einige Hotels wollen Kinder<br />

dazu bringen, sich mehr zu bewegen<br />

Veranstalter halten sich zurück.<br />

Die wohl doch eher verhaltene Nachfrage<br />

schreckt Veranstalter offenbar<br />

ab, Programme für Kinder in den Wellness-Katalogen<br />

auszuschreiben. Weder<br />

bei TUI, Fit Reisen und Dertour noch<br />

Foto: Villa Kennendy Foto: Sporthotel Achensee<br />

bei Thomas Cook und Neckermann<br />

gibt es buchbare Pakete. Bei Letzteren<br />

nicht, weil nicht klar sei, ob Massagen<br />

für den Kinderkörper gut seien oder<br />

nicht. Und bei Dertour nicht, weil »viele<br />

Eltern sich scheuen, solche Angebote<br />

zu nutzen oder im Vorfeld zu buchen«,<br />

sagt Produktleiterin Katrin Holzbrecher.<br />

Die Mütter und Väter entschieden<br />

sich oft erst vor Ort, wenn sie sich von<br />

Qualität und Sinnhaftigkeit überzeugt<br />

hätten.<br />

Der Veranstalter spart das Kapitel<br />

allerdings nicht komplett aus. Bietet ein<br />

Hotel Wellness für Kinder an, weist er<br />

im Familien-Katalog darauf hin. Ähnlich<br />

verfährt Airtours. Die TUI-Marke<br />

preist in den verschiedenen Katalogen<br />

zwar Anwendungen wie »Blubber-Fußbad«<br />

und »Ice Cream Spa« an. Buchbar<br />

sind sie aber nur in den Hotels selbst<br />

– da es zu komplex sei, die vielen Wellness-Programme<br />

sämtlicher Häuser in<br />

das Reservierungssystem einzupflegen.<br />

Airtours ermöglicht Eltern allerdings,<br />

Termine zu reservieren.<br />

Bewegung als Element.<br />

Gäste des Sporthotels Achensee betrifft<br />

das nicht. Wellness für Kinder ist dort<br />

Bestandteil des Betreuungsangebots<br />

und somit inklusive. Das Haus in Tirol<br />

zählt in dem Segment zu den Vorreitern.<br />

Bereits vor elf Jahren beschäftigten<br />

sich Geschäftsführerin Brigitte Hlebaina<br />

und ihr Team damit. Sie hatten<br />

festgestellt, dass die Kleinen es mögen,<br />

wenn ihnen bei entspannender Musik<br />

mit Orangen der Rücken massiert wird.<br />

Inzwischen lädt das Hotel zu Fußreflexzonenmassagen<br />

und Gesichtsbehandlungen<br />

mit Gurkenscheiben. »Das<br />

hat nichts mit dekorativer Kosmetik zu<br />

tun«, betont Hlebaina. Die Kinder sollen<br />

spielerisch lernen, sich zu pflegen – und<br />

dies erst ab einem Alter von sechs Jahren<br />

und ausschließlich in der Gruppe.<br />

Und sie sollen lernen, sich zu bewegen<br />

und richtig zu ernähren. Für Hlebaina<br />

gehören auch Wanderungen, Yoga-<br />

Übungen und Nordic-Walking sowie der<br />

lockere Unterricht über Lebensmittel zu<br />

Wellness. »Schließlich haben viele Kinder<br />

Übergewicht und wissen oft nicht,<br />

was sie überhaupt essen«, sagt die Österreicherin<br />

und unterstreicht: »Es ist<br />

wichtig, von klein auf ein Bewusstsein<br />

18 <br />

14.6.2013 travel.one


thema.produkt<br />

Ein Hochgefühl<br />

Samsara Spa.<br />

Entspannend für den Geist, belebend für den Körper. Ein Hochgefühl für alle Sinne.<br />

für alle Sinne<br />

Antikes Mittelmeer<br />

11 Tage mit der Costa neoRomantica 1 1 1 1 1 +<br />

ab/bis Savona<br />

TOMA SCHIFFS-CODE: NR<br />

21| JANUAR 01| 12| 23| FEBRUAR<br />

06| 17| 28| MÄRZ 08| 19| 30| APRIL<br />

11| MAI 2014<br />

Erfahren Sie<br />

noch mehr<br />

über Wellness<br />

bei Costa!<br />

Costa hat mit dem Samsara Spa den siebten Wellness-Himmel auf das Meer gebracht. Es ist so weitläufig, dass Ihre Kunden in aller Ruhe<br />

Ihre Reise zu sich selbst antreten können. Eine Wellness-Welt, die mit ihrem exklusiven Ambiente für höchstes Wohlbefinden steht. Etwa<br />

mit der Thalassotherapie, dem Lakonium, dem Tepidarium: Wenn das Wasser den Körper umgibt und den Geist klärt. Entspannende Essenzen,<br />

wohlriechende Öle und medizinische Kräuter auf der Haut schenken ein himmlisches Wohlgefühl. Die magische Berührung durch<br />

sensible Hände und Massagen mit der regenerierenden Kraft uralter ayurvedischer Rituale runden die Behandlung ab. Ergänzt durch die<br />

leichte und leckere Küche im Samsara Restaurant werden sich Ihre Kunden von Kopf bis Fuß wie neugeboren fühlen.<br />

Samsara Balkonkabine<br />

zum Frühbucher Extra Preis**<br />

p.P. ab € 1.429<br />

Zzgl. Serviceentgelt*<br />

* Zzgl. Serviceentgelt i.H.v. max. € 8,- p.P./ohne Servicebeanstandung an Bord verbrachter Nacht.<br />

Weitere Informationen im Costa Katalog 2014. **Frühbucher Extra: Limitiertes Kontingent. Nicht gültig<br />

für Oberbetten. Kombinierbar mit dem 5% Frequent-Guest-Rabatt. Bei Buchung bis 30.09.2013<br />

Es gelten die<br />

Allgemeinen Reisebedingungen<br />

des Veranstalters<br />

Costa Crociere S.p.A.<br />

Costa Kreuzfahrten<br />

Niederlassung der<br />

Costa Crociere S.p.A. (Genua)<br />

Am Sandtorkai 39<br />

20457 Hamburg<br />

Buchungshotline: 040 - 570 12 12 12 Mo.-Fr.: 9:00 bis 18:00 Uhr / Sa.: 10:00 bis 12:00 Uhr Onlinebuchung: www.costaclick.de TOMA Veranstaltercode: CST<br />

travel.one 14.6.2013 19


produkt.thema<br />

produkt.wellness<br />

Was haben Kinder in einem Spa<br />

verloren, Frau Banach?<br />

Das Interview führte Petra Hirschel.<br />

Catharine Banach ist stellvertretende<br />

Vorsitzende des<br />

Deutschen Wellness Verbands.<br />

Sie vertritt eine Organisation,<br />

die Wellness als aktive<br />

Gesundheitsstrategie begreift.<br />

Immer mehr Hotels bieten Wellness<br />

für Kinder an. Was halten Sie von<br />

dieser Entwicklung?<br />

Banach: Versteht man Wellness als<br />

einen Lebensstil des genussvoll gesunden<br />

Lebens, als eine lebenslange<br />

Strategie zur nachhaltigen Steigerung<br />

der Lebensqualität, so ist es<br />

nur förderlich, dies früh genug zu<br />

üben. Betrachtet man aber eine<br />

Wellness-Anwendung als ein Verkaufsprodukt,<br />

dann sind Eltern<br />

schlecht beraten, solch ein Konsumgut<br />

für Kinder einzukaufen, anstatt<br />

ihnen Zuwendung und dadurch ein<br />

Wohlgefühl zu geben.<br />

Was aber fördert den, wie Sie sagen,<br />

Lebensstil des genussvollen gesunden<br />

Lebens und was nicht?<br />

Sinnvoll ist Bewegung in der Natur,<br />

Programme, die das Miteinander sowie<br />

die Kreativität fördern, die<br />

Sinne und Wahrnehmung schärfen.<br />

Dem kindlichen Spaß am Toben und<br />

spannenden Entdeckungen kann<br />

daher sicherlich ein Aufenthalt in<br />

der Natur oder auf einem Bauernhof<br />

mehr gerecht werden als ein Urlaub<br />

in einem Wellnesshotel.<br />

Sollten Eltern also davon Abstand<br />

nehmen, für ihre Kinder Massagen,<br />

Gesichtsbehandlungen oder<br />

Wohlfühlbäder zu buchen?<br />

Ein gesundes Maß mag Spaß machen.<br />

Bei gut konzipierten »Prinzessinnen-Programmen«<br />

lernen Mädchen,<br />

ihre Schönheit zu lieben und<br />

den Selbstwert zu zelebrieren, achtsam<br />

mit sich selbst zu sein. Eine<br />

Massage oder Bäderbehandlungen<br />

schaden sicher nicht, solange sie<br />

nicht stilisiert werden. Doch ein Zuviel<br />

an Schönheitsbehandlung<br />

macht Mädchen zu Barbies, zu verwöhnten<br />

Luxusgören. Das Kind soll<br />

möglichst schön und perfekt sein,<br />

nicht im Matsch spielen, sondern im<br />

Blütenbad entspannen. Die Gefahr,<br />

eine narzistische Störung zu entwickeln,<br />

liegt hier doch nahe.<br />

Ihr Tipp für Eltern, die als Familie<br />

einen Wellnessurlaub machen<br />

möchten?<br />

Sie sollten besser nach einem Familienhotel<br />

mit Wellnessbereich als<br />

nach einem Wellnesshotel mit Familienbereich<br />

suchen. Auch weil Kinder<br />

das Recht auf ganz andere Bedürfnisse<br />

als Eltern haben. Für Hoteliers<br />

ist es eine besondere Herausforderung,<br />

die Bedürfnisse von Eltern,<br />

die eher Ruhe und Entspannung<br />

suchen, und die von Kindern,<br />

die in Action in ihrem Element sind,<br />

zu vereinen. Die Versuche, beides<br />

unter einen Hut zu bringen, scheitern<br />

häufig an Konflikten und Beschwerden,<br />

etwa wegen Lärm im<br />

Spa. Und der fehlende Respekt im<br />

Umgang miteinander zerstört ja<br />

bekanntlich jede Harmonie, die<br />

schließlich nicht zuletzt das Kernangebot<br />

der Wellnessbranche ist.<br />

»Ein Zuviel an Schönheitsbehandlungen<br />

macht Mädchen zu verwöhnten Luxusgören«<br />

20 <br />

14.6.2013 travel.one


wellness.produkt<br />

thema.produkt<br />

Erholung am Indischen Ozean: das Royal Palm auf Mauritius<br />

Wellness-Infos im Web<br />

Foto: Beachcomber<br />

Zur Kur nach<br />

Tschechien<br />

n Die tschechischen Kurorte sind<br />

seit Langem eine feste Größe im<br />

Programm von Fit Reisen. Für<br />

dieses Jahr stockte der Veranstalter<br />

sein Portfolio dort nochmals<br />

um zwei Häuser auf. Dabei handelt<br />

es sich um das Hotel Reza in Franzensbad<br />

sowie um das Cristal Palace<br />

in Marienbad. Die Gäste der beiden<br />

Vier-Sterne-Anlagen können<br />

sich für Heilkuren entscheiden,<br />

die von den Krankenkassen bezuschusst<br />

werden.<br />

n Welcher Beachcomber-<br />

Spa mit welchem Angebot<br />

aufwartet, erfahren Interessenten<br />

auf der Internetseite<br />

der Hotelgruppe. Das<br />

Unternehmen aus Mauritius<br />

hat seinen Auftritt im<br />

Web überarbeitet und präsentiert<br />

sich in neuem Design.<br />

Die Infos können auch<br />

mit Smartphones und Tablets<br />

abgerufen werden.<br />

Die Gruppe stattete<br />

ihre sechs Fünf-Sterne-<br />

Häuser – fünf befinden sich<br />

auf Mauritius, eines auf den<br />

Seychellen – mit weitläufigen<br />

Spas aus. Das Royal<br />

Palm an der Nordwestküste<br />

von Mauritius sowie das<br />

Dinarobin auf der Le-Morne-Halbinsel<br />

zum Beispiel<br />

empfangen ihre Gäste in<br />

einem 2.000 Quadratmeter<br />

großen Wellness-Areal.<br />

Es gibt unter anderem Saunen,<br />

Hamams und einen<br />

Bereich für Ayurveda. Das<br />

Dinarobin hat zudem einen<br />

Meditationsraum, und das<br />

Royal Palm verfügt über<br />

Doppel-Massageräume mit<br />

japanischem Bad. Beide<br />

Häuser bieten ihren Gästen<br />

auch Yoga an.<br />

Beachcomber arbeitet<br />

in den Spas seit elf Jahren<br />

mit der französischen Kosmetikfirma<br />

Clarins zusammen.<br />

Die beiden Partner<br />

engagieren sich nach eigenen<br />

Angaben in Sachen<br />

Nachhaltigkeit. So würden<br />

etwa Produkte aus Pflanzenextrakten<br />

verwendet.<br />

Neu im Programm: Das Hotel Reza in<br />

Franzensbad verfügt über eine Salzgrotte<br />

Foto: Fit Reisen<br />

Ihr Spezialist für Ägyptenreisen<br />

www.eti.de<br />

Makadi Spa Hotel<br />

Makadi Bay / Hurghada<br />

✷✷✷✷✷<br />

ALL-INCLUSIVE<br />

✓ Ruheoase aus 1001 Nacht<br />

✓ Ideal für Romantiker und Genießer<br />

✓ Entspannung & Komfort auf höchstem Niveau<br />

ab€ 749,-<br />

1 Woche pro Person in der Junior Suite<br />

inklusive Flug & Transfer<br />

Die Kategorisierung des beworbenen Hotels erfolgt gemäß der Einstufung durch die Egyptian Hotel<br />

travel.one 14.6.2013 Association. Limitiertes Angebot. Zwischenverkauf, Preisänderungen und Druckfehler vorbehalten. 21


produkt.thema<br />

produkt.wellness<br />

Jacuzzi mit Meerblick: Die Diadema soll einen großen Wellnessbereich erhalten<br />

Wohlfühlen auf hoher See<br />

n Das Thema Wellness soll bei Costa Crociere<br />

in Zukunft eine noch wichtigere Rolle<br />

spielen als bisher. Die Reederei nutzt<br />

das Mehr an Platz auf der Costa Diadema,<br />

um den Spa zu vergrößern. Auf dem künftigen<br />

Flaggschiff ist eine Fläche von 7.800<br />

Quadratmetern für den Wellnessbereich<br />

inklusive Sportareal reserviert.<br />

Die Costa Diadema wird derzeit auf<br />

der italienischen Werft Fincantieri gebaut.<br />

Von November 2014 an sollen mit dem<br />

dann größten Kreuzfahrtschiff der Carnival-Tochter<br />

bei jeder Reise bis zu 4.947<br />

Passagiere in See stechen.<br />

Der künftige Spa soll sich im vorderen<br />

Teil der Diadema befinden, auf den Decks<br />

elf, zwölf und 14, und über ein Thermalbad,<br />

ein Thalassotherapie-Pool, ein Saunaareal,<br />

Whirlpools, ein Solarium sowie<br />

Räume für Massagen und Behandlungen<br />

verfügen. Zudem plant Costa auf Deck 15<br />

einen Außen-Wellness-Bereich, wo sich<br />

die Gäste entspannen oder an Yoga-Kursen<br />

teilnehmen können.<br />

Foto: Costa Kreuzfahrten<br />

Gemeinsam<br />

entspannen<br />

n Wer den aktuellen Vital-Katalog<br />

von TUI aufschlägt, findet darin<br />

mehr Angebote für Paare als zuvor.<br />

Denn Wellness zu zweit liege klar<br />

im Trend, betont der Veranstalter.<br />

Auf die gestiegene Nachfrage<br />

hat sich beispielsweise das bei TUI<br />

buchbare Gut Ising am Chiemsee<br />

eingestellt. Das Hotel schnürt für<br />

Paare ein Paket, das eine Ganzkörpermassage<br />

und ein Vollbad in einer<br />

abgetrennten Lounge enthält.<br />

Zudem erhalten die beiden Gäste<br />

Champagner und Pralinen.<br />

Foto: TUI<br />

Millionenprojekt<br />

in Bad Elster<br />

n Die Eröffnung ist für den Sommer<br />

nächsten Jahres geplant: Im<br />

Zentrum von Bad Elster soll ein<br />

neues Thermalsolebad und das<br />

erste Vier-Sterne-Hotel des vogtländischen<br />

Kurortes entstehen.<br />

Die Sächsische Staatsbäder-Gesellschaft<br />

sowie Investoren aus<br />

Deutschland und Österreich wollen<br />

30 Millionen Euro in das Projekt investieren.<br />

Eine 2009 erschlossene Solequelle<br />

soll das neue Bad speisen.<br />

Der Ort hofft, durch den Ausbau an<br />

Attraktivität zu gewinnen.<br />

www.saechsische-staatsbaeder.de<br />

updates<br />

Scheidegg im Allgäu organisiert<br />

bis November jeden Monat eine Heilwoche.<br />

Gäste des Ortes können an jeweils<br />

fünf aufeinander folgenden Wochentagen<br />

gemeinsam wandern, eine<br />

Schwitzhütte nutzen oder sich mit<br />

den Themen Heilkreis und Medizinrad<br />

beschäftigen.<br />

www.scheidegg.de<br />

Das Thermalbad des baden-württembergischen<br />

Bad Überkingen erstrahlt<br />

in neuem Glanz. Es wurde modernisiert<br />

und erweitert. Die Renovierungsarbeiten<br />

dauerten 13 Monate.<br />

Die Spessart-Therme in Bad Soden-Salmünster<br />

empfängt ihre Besucher<br />

in einem umgestalteten Wellnessbereich.<br />

Gleichzeitig bietet sie<br />

neue Pauschalen an, zum Beispiel<br />

ein Arrangement für Paare mit zwei<br />

Übernachtungen.<br />

Das Castello del Nero in der Toskana<br />

nutzt das selbst hergestellte<br />

Olivenöl nicht nur in der Küche. Das<br />

Fünf-Sterne-Hotel setzt es auch für<br />

Massagen und Peelings ein. Das Haus<br />

liegt zwischen Florenz und Siena.<br />

www.castellodelnero.com<br />

22 <br />

14.6.2013 travel.one


wellness.produkt<br />

thema.produkt<br />

Ayurveda in vier Abstufungen<br />

Gehört zu einer Ayurveda-Kur: die<br />

Stempelmassage mit Heilkräutern<br />

Foto:<br />

n Welches Ayurveda-Resort entspricht den Wünschen<br />

meines Kunden? Damit Reisebüromitarbeiter diese Frage<br />

leichter beantworten können, ordnet Neue Wege die<br />

von dem Veranstalter angebotenen Häuser nun vier Kategorien<br />

zu.<br />

Unter »Ayurveda relaxed« sind Hotels für Kunden zu finden,<br />

die eine sanfte Kur favorisieren und während ihres Aufenthalts<br />

Zeit für Ausflüge haben wollen. Entspannt kann die<br />

Kur auch in Häusern der Kategorie »Ayurveda vom Feinsten«<br />

sein. Der Unterschied ist aber, dass es sich bei den Anlagen<br />

um Resorts handelt, die in ausgefallenen Gebäuden untergebracht<br />

sind – beispielsweise in einem historischen Palast<br />

– und schlichten Luxus versprechen. Eine richtige Kur erwartet<br />

Kunden, die Hotels mit dem Emblem »Ayurveda intensiv«<br />

wählen. Die Betreiber folgen konsequent der indischen<br />

Heilkunst, so Neue Wege. Eine weitere Steigerung bieten<br />

die drei »Ayurveda-Hospitals« im Programm des Veranstalters.<br />

Sie hätten sich komplett der alten Lehre verschrieben,<br />

ein touristisches Programm gibt es nicht.<br />

Pakete für<br />

Damengrüppchen<br />

n 15 Häuser aus dem Katalog von Neckermann Care wenden<br />

sich gezielt an Frauen, die zusammen einige Wellness-Tage verbringen<br />

wollen. »Die Angebote sind so angelegt, dass die Damengrüppchen<br />

gemeinsame Behandlungszeiten haben«, erklärt<br />

Catrin Stoppa, die als Senior-Produktmanagerin für das<br />

Wellness-Programm des Veranstalters verantwortlich ist.<br />

Ein Beispiel: Das Trihotel am Schweizer Wald in Rostock inkludiert<br />

in das Paket eine Gesichtsbehandlung, eine Farbberatung<br />

sowie eine Pyjama-Party mit Fingerfood.<br />

Royal Palm_Layout 1 6/5/13 1:20 PM Page 1<br />

Foto: Neckermann<br />

Pyjama-Party:<br />

Das Trihotel serviert<br />

den Frauen<br />

Fingerfood und<br />

Prosecco<br />

hier werden sie den genuss<br />

mit jeder faser ihres körpers spüren<br />

royal palm • mauritius<br />

Buchung in Ihrem Reisebüro<br />

Tel ++49 89 62 98 49-0 • Fax ++49 89 6 09 68 11 • E-mail : info@beachcomber.de<br />

travel.one 14.6.2013 w w w . b e a c h c o m b e r - h o t e l s . c o m<br />

23<br />

BeachcomberHotels


produkt.busreisen<br />

ADAC/Post: Geplant sind zum Start die fünf Strecken Köln/Bonn – Frankfurt – München,<br />

Bremen – Hamburg – Berlin, Köln – Dortmund – Berlin, Berlin – Leipzig – Dresden,<br />

Frankfurt – Nürnberg – München. Der Ausbau auf 30 Städte bis Frühjahr 2014 soll danach folgen<br />

Bild: ADAC/Deutsche Post<br />

Die Netze werden enger<br />

Die Fahrt mit dem Fernbus wird immer bekannter und<br />

beliebter. Die Investitionen ins Marketing zahlen sich aus.<br />

Der 1. Januar 2013 war für den<br />

innerdeutschen Busfernverkehr<br />

ein historisches Datum,<br />

denn mit dem Jahreswechsel stand<br />

dieses Verkehrssegment allen offen,<br />

das Monopol der Bahn war aufgehoben.<br />

Diese sich ergebende Chance<br />

nutzten insbesondere junge Unternehmer,<br />

um ins Wirtschaftsleben zu<br />

starten, und gründeten neue Firmen.<br />

Doch neben den Jungunternehmern<br />

sehen auch finanzkräftige Wettbewerber<br />

die Fernbusse als Wachstumsmarkt.<br />

Das Wachstum wird aber nicht<br />

nur durch die nackten Zahlen der Linienbetreiber,<br />

sondern auch bei der<br />

Betrachtung der Streckennetze deutlich,<br />

denn diese dehnten sich in den<br />

ersten knapp sechs Monaten immer<br />

weiter aus, bei einigen Anbietern in<br />

einem geradezu rasanten Tempo.<br />

Dieses wird auch nicht langsamer, im<br />

Gegenteil, die Zahl der Strecken soll<br />

in den kommenden Wochen und Monaten<br />

ständig ansteigen. Immer wieder<br />

ist von Anbietern zu hören, dass<br />

sie keine Streckenkarte herausgeben<br />

können, da sich die Zahl der Routen<br />

»fast täglich ändert«. Hier tun sich<br />

besonders die Anbieter Mein Fernbus<br />

und Flix Bus hervor, die entweder<br />

bereits bestehende Strecken verlängern,<br />

um neue Zwischenhalte ergänzen<br />

oder aber ganz neue Fahrtziele<br />

ins Programm nehmen.<br />

Beide haben sich einiges vorgenommen<br />

und entsprechende Zahlen<br />

im Businessplan stehen. Mein Fernbus<br />

fährt derzeit auf 21 Strecken mit 80 Zielen,<br />

bis zum Jahresende will Geschäftsführer<br />

Torben Greve mit seinen Geschäftführungskollegen<br />

die Zahl der Ziele auf 130 Städte<br />

steigern. Und auch André Schwämmlein,<br />

Geschäftsführer von Flix Bus, plant den<br />

Ausbau. Er ist mit den Passagierzahlen der<br />

derzeit betriebenen 20 Linien mehr als zufrieden:<br />

»Flix Bus hat das anfangs gesetzte<br />

Jahresziel schon jetzt, drei Monate nach<br />

dem Start, beinahe erreicht. Wir konzentrieren<br />

uns aber weiterhin auf die Einführung<br />

von neuen Verbindungen und eine<br />

Taktverdichtung auf den beliebten Strecken.«<br />

Marketing ist entscheidend.<br />

Doch nicht nur die beiden sind aktiv, der<br />

Markt lockt auch weitere neue Mitspieler<br />

an. Anfang April schickte City2City, ein<br />

Tochterunternehmen der britischen Fernbusgesellschaft<br />

National Express, die ersten<br />

Busse auf Deutschlands Straßen. Nach<br />

24 <br />

14.6.2013 travel.one


usreisen.produkt<br />

Aussage von Geschäftsführer Roderick Donker<br />

van Heel mit einem sehr guten Start. »Wir haben<br />

im ersten Monat 10.000 Tickets für jeweils<br />

fünf Euro angeboten. Damit wollten wir keinen<br />

Preiskrieg anzetteln, sondern die Kunden<br />

auf unser Produkt aufmerksam machen. Das<br />

ist uns gelungen«, sagt er. Er verwahre sich gegen<br />

Vorwürfe, es sei Lohndumping betrieben<br />

worden.<br />

Dabei stellt Donker van Heel in den ersten<br />

Wochen bereits ein anderes Kundenverhalten<br />

als in Großbritannien fest. »Wir haben in<br />

Deutschland ein anderes Publikum als auf der<br />

britischen Insel und in Spanien. Hierzulande<br />

nutzen viele unsere Busse, die bislang noch<br />

nie mit diesem Verkehrsmittel gereist sind.«<br />

Gespannt ist er auf den kommenden Sommer.<br />

»Er ist für uns schwer einzuschätzen.« Umso<br />

wichtiger sei es, Werbung zu betreiben.<br />

Um Aufmerksamkeit zu erregen, hat sich<br />

Flix Bus mit der Bild-Zeitung einen Partner mit<br />

einem hohen Bekanntheitsgrad an Bord geholt.<br />

Dabei setzen die Münchener ebenfalls auf<br />

den Preis als Trumpf, denn über das Massenblatt<br />

werden Fahrkarten für einige Strecken<br />

für fünf Euro angeboten. Für Städtereisende<br />

gibt es nun ein Paket mit drei Übernachtungen<br />

in Hamburg, gemeinsam mit Hamburg Tourismus<br />

entwickelt. Mein Fernbus will die Kunden<br />

auf andere Art und Weise ansprechen und mit<br />

Duisburg Essen<br />

Dortmund<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

FRA<br />

CGN<br />

Frankfurt/Main<br />

Stuttgart<br />

Augsburg<br />

München<br />

City2City: Drei Strecken, die an sieben Tagen<br />

fünfmal pro Tag angeboten werden. Zwei weitere<br />

Routen folgen am 1. Juli. Die nächste Phase startet<br />

im Oktober, die genauen Daten sind noch offen.<br />

Die Fahrzeuge sind ausschließlich Busse von<br />

Mercedes-Benz. www.city2city.de<br />

Foto: City2City<br />

travel.one 14.6.2013<br />

25


produkt.busreisen<br />

Mein Fernbus: 21 Linien (Ende Mai), zum Streckennetz gehören insgesamt 80 Städte in Deutschland sowie Zürich. Bis Jahresende sollen<br />

weitere Linien folgen, die Zahl der Städte auf 130 steigen. Im Einsatz sind derzeit 76 Busse, die von lokalen und regionalen Partnern betrieben<br />

werden. Die Zahl der Partner liegt bei 29. Der Kundenservice ist seit Anfang Juni 24 Stunden erreichbar. www.meinfernbus.de<br />

dem Partner Car2go für An- und Abfahrt<br />

zu den Busbahnhöfen sorgen. Bis Ende<br />

Juni gibt es für Kunden des Carsharing-<br />

Anbieters in Berlin, Hamburg, Köln,<br />

Düsseldorf oder Stuttgart eine Freifahrt<br />

im Mein-Fernbus-Netz. Kunden des Busunternehmens<br />

erhalten Rabatt für die<br />

Autonutzung und 30 Freiminuten. Die<br />

Kooperation mit Car2go ist langfristig<br />

angelegt, auch in Zukunft planen beide<br />

Partner weitere Aktionen dieser Art.<br />

Gelbe Postbusse kommen.<br />

Mit den Kooperationen und Marketingaktionen<br />

wollen sich alle eine höhere<br />

Aufmerksamkeit bei den Endkunden<br />

verschaffen, aber auch gleichzeitig natürlich<br />

ihre Marktposition festigen. Dies<br />

nicht nur gegenüber den derzeitigen<br />

Konkurrenten, sondern auch für zukünftige,<br />

und da müssen sich alle auf<br />

einen größeren und finanzkräftigen<br />

Mitspieler einstellen. Denn von Anfang<br />

November an rollen in einem Gemeinschaftsunternehmen<br />

von ADAC und<br />

Deutsche Post wieder gelbe Postbusse<br />

über Deutschlands Straßen.<br />

Angst vor diesen Fahrzeugen hat<br />

aber keiner der Konkurrenten, alle erwarten<br />

den Start nach außen hin ruhig<br />

und gelassen. Bei Flix Bus sehen sich<br />

die Verantwortlichen gegenüber einem<br />

Unternehmen dieser Größe im Vorteil:<br />

»Wir können sehr viel schneller auf<br />

den Markt reagieren als ein Konzern.<br />

Die Kombination aus unserem starken<br />

Partnernetzwerk und der Nähe zur Zielgruppe<br />

dank unseres jungen und motivierten<br />

Teams sind weitere Vorteile«,<br />

sagt Geschäftsführer Jochen Engert.<br />

Mein-Fernbus-Geschäftsführer Torben<br />

Greve warnt aber vor einer möglichen<br />

Quersubventionierung des Busbetriebs<br />

durch Überschüsse aus dem<br />

Briefmonopol: »Mit der Ankündigung<br />

von Post und ADAC tritt ein zweiter<br />

staatlicher Konzern auf den Fernbusmarkt,<br />

dessen Kerngeschäft eigentlich<br />

woanders liegt. Im Namen aller mittelständischen<br />

Busunternehmen mahnen<br />

wir neben der Bahn auch Post und<br />

ADAC zu einem fairen, unverzerrten<br />

Wettbewerb und erwarten auch zukünftig<br />

Chancengleichheit bei Genehmigungsverfahren<br />

und Haltestellenvergabe.«<br />

Für die Macher von City2City ist der<br />

Einstieg der beiden Partner eher eine<br />

Überraschung. »Wir haben andere, vor<br />

allem internationale, Unternehmen erwartet.<br />

Aber wir sehen es positiv, denn<br />

dadurch gibt es mehr Werbung und unsere<br />

Branche erhält mehr Aufmerksamkeit«,<br />

resümiert Donker van Heel.<br />

Bei ADAC/Post verhält man sich<br />

noch sehr zurückhaltend, angefangen<br />

beim Sitz des Unternehmens und der<br />

Geschäftsführung. Mit diesen Angaben<br />

ist nicht vor der Freigabe des Unternehmens<br />

durch das Kartellamt zu rechnen.<br />

26 <br />

14.6.2013 travel.one


usreisen.produkt<br />

Foto: Verena Brandt/Mein Fernbus<br />

Flix Bus: 20 innerdeutsche Linien, Anschluss<br />

in die Schweiz (St. Gallen, Zürich) und Tschechien<br />

(Pilsen, Prag). Ein Ausbau soll mit neuen<br />

Strecken und einer engeren Vertaktung erfolgen.<br />

Zu den neuen Strecken gehören Nürnberg<br />

– Leipzig – Berlin, Memmingen – Friedrichshafen<br />

– Freiburg, Frankfurt – Siegen – Dortmund<br />

– Münster, eine Linie in die Niederlande soll<br />

folgen, weitere sind noch offen. Eingesetzt<br />

werden 40 bis 50 Busse, die ebenfalls von<br />

Partnerunternehmen betrieben werden.<br />

www.flixbus.de<br />

Diese könnte nach den sonst üblichen<br />

Zeiten bei den Wettbewerbshütern in<br />

vier bis sechs Wochen erfolgen. Bislang<br />

ist bei ADAC/Post nur bekannt, dass<br />

zum Start fünf Strecken im Fahrplan<br />

stehen werden. Wo die Haltepunkte<br />

liegen und wie die Preisstruktur aussehen<br />

wird, ist noch nicht bekannt. Ziel<br />

ist es, in der ersten Stufe bis zum Frühjahr<br />

2014 30 Städte anzusteuern, der<br />

Ausbau soll schritt- und stufenweise<br />

erfolgen. Bei ADAC/Post soll langfristig<br />

ein flächendeckendes Netz enstehen,<br />

das möglichst alle Städte mit mehr als<br />

200.000 Einwohnern abdecken soll.<br />

Ausbau des Vertriebs.<br />

Geäußert haben sich die Betreiber der<br />

gelben Busse jedoch in Bezug auf ihre<br />

Vertriebspläne. Die Fahrkarten werden<br />

online erhältlich sein, aber auch in den<br />

Postfilialen sowie den ADAC-Geschäftsstellen,<br />

die in der Nähe der angefahrenen<br />

Städte liegen. Ein Vertrieb über<br />

Reisebüros könne später durchaus möglich<br />

sein, sie werden nicht per se ausgeschlossen,<br />

heißt es.<br />

Den größten Schritt in Richtung Reisebürovertrieb<br />

hat bislang Mein Fernbus<br />

gemacht. Partner für den Verkauf<br />

der Fahrkarten sind die Büros von TUI<br />

Leisure <strong>Travel</strong>. Mein-Fernbus-Chef Greve<br />

sieht den nun möglichen bundesweiten<br />

Verkauf als weiteren Schritt innerhalb<br />

des dynamischen wachsenden Markts.<br />

City2City konzentriert sich in den<br />

Startwochen auf den Online-Vertrieb<br />

und die vertraglich festgelegte Zusammenarbeit<br />

mit der Deutschen Touring,<br />

sodass in allen Städten über deren Büros<br />

Tickets zu erhalten sind. »Wir sind<br />

aber auch am Reisebürovertrieb interessiert«,<br />

macht Donker van Heel klar.<br />

Entsprechende Kooperationen seien in<br />

Planung.<br />

<br />

Wolfram Marx<br />

Foto: Flix Bus GmbH<br />

travel.one 14.6.2013<br />

27


produkt.club<br />

01 02 03<br />

Alter Bekannter<br />

Fotos: <strong>Travel</strong> One<br />

In Griechenland hat der Aldiana Kreta seine Pforten geöffnet.<br />

An einigen Stellen muss die Clubkette aber noch nachbessern.<br />

Frisch gestrichene blaue Türen,<br />

weiß getünchte Bungalows, viele<br />

kleine Delfin-Logos. So präsentiert<br />

sich der jüngste Neuzugang der<br />

Clubmarke Aldiana auf Kreta seit rund<br />

fünf Wochen seinen Gästen. Doch wirklich<br />

neu ist die Anlage im Nordosten der<br />

griechischen Insel nicht. Bereits von<br />

1984 an zählte das damals für Aldiana<br />

gebaute Gebäude zum Portfolio, bevor<br />

es 2002 ausgemustert wurde.<br />

Rund elf Jahre später kehrt die im<br />

typisch griechischen Stil gestaltete Anlage<br />

nun in den Katalog zurück. Frisch<br />

renoviert und mit vielen Neuerungen,<br />

zu denen beispielsweise ein separater<br />

Neubau mit 32 Familienzimmern und<br />

ein überdachtes Restaurant zählen.<br />

Künftig sollen sich auf den 50.000 Quadratmetern<br />

Fläche des Clubs bei kompletter<br />

Bettenauslastung rund 300 Gäste<br />

tummeln und den gewohnten Aldiana-<br />

Standard genießen können, verspricht<br />

Clubchef René Schönemann.<br />

Mehr Dekoration, bitte.<br />

Doch das könnte sich als schwierig erweisen.<br />

Denn der Aldiana Kreta ist der<br />

kleinste unter den acht Strandclubs. Auf<br />

wenigen Quadratmetern reihen sich<br />

etwa Tauchschule, Beachvolleyplatz,<br />

Theater und Swimmingpool aneinander.<br />

Und auch in der hauseigenen Badebucht<br />

könnte es mit 300 Gästen zu<br />

voll werden. Ein weiterer Kritikpunkt:<br />

Poollandschaft, Restaurant und Zimmer<br />

wirken noch ein wenig steril, es fehlen<br />

Dekoration und Farbkleckse. Ein Manko,<br />

dessen sich Aldiana-Geschäftsführer<br />

Peter Wennel durchaus bewusst ist. »Wir<br />

müssen hier bei einigen Kleinigkeiten<br />

noch nachlegen«, räumt der Clubketten-<br />

Chef nach einem Rundgang ein. Abhilfe<br />

will er nicht nur bei kahlen Zimmerwänden<br />

und fehlender Gemütlichkeit<br />

schaffen. In den nächsten Wochen sollen<br />

alle Tennisplätze mit neuen Böden<br />

ausgestattet sein, eine Chill-Out-Zone ist<br />

ebenfalls geplant.<br />

Erfolg für Griechenland.<br />

In der Eröffnungsphase war der Aldiana<br />

Kreta bislang ein voller Erfolg. Und<br />

auch der Ausblick auf die Sommersaison<br />

28 <br />

14.6.2013 travel.one


club.produkt<br />

04<br />

08<br />

05<br />

07<br />

09<br />

06<br />

01 Die Zimmer sind im griechischen Stil erbaut, die freien Grünflächen sollen bald einer<br />

Chill-Out-Zone weichen 02 Der flach abfallende Strand in der Badebucht ist vor allem für<br />

Kinder geeignet 03 Romantische Stimmung am Abend an der Poolbar 04 Sportlicher<br />

Start in den Tag beim Yoga am Strand 05 Blick auf den Neubau mit den Familienzimmern<br />

06 Clubchef René Schönemann (links) und Aldiana-Geschäfsführer Peter Wennel<br />

unter kretischer Sonne 07 Ein beliebtes Ausflugsziel bei Gästen ist das Städtchen Agios<br />

Nikolaos 08 Die Bergwelt Kretas können Aldiana-Gäste beim Wandern erkunden<br />

09 Schönen Meerblick genießt man im touristisch noch unerschlossenen Nachbardorf<br />

Mochlos, rund 20 Minuten Fußweg entfernt<br />

ist vielversprechend. »Wir haben im Juni<br />

eine Auslastung von etwa 80 Prozent«,<br />

sagt Clubmanager Schönemann. Ein<br />

durchaus gutes Ergebnis, findet auch<br />

Wennel, der hofft, mit dem neuen Angebot<br />

in Griechenland den Verlust des<br />

kürzlich aus dem Portfolio genommenen<br />

Clubs Makadi Bay in Ägypten auszugleichen.<br />

»Wir mussten in den letzten Jahren<br />

– je nach Situation – die wenig profitablen<br />

Anlagen aussortieren«, erklärt er. Dabei<br />

habe man auch unpopuläre Entscheidungen<br />

treffen müssen, bringt es der<br />

Aldiana-Chef schließlich auf den Punkt.<br />

Wohl auch deshalb sah die Clubmarke<br />

einer Rückkehr nach Griechenland<br />

zunächst mit gemischten Gefühlen entgegen.<br />

»Wir mussten natürlich das Pro<br />

und Kontra abwägen«, sagt Wennel,<br />

»aber wir waren uns sicher, dass Griechenland<br />

nicht von der touristischen<br />

Landkarte verschwinden wird.«<br />

Fokus auf ältere Gäste.<br />

Der neue alte Club auf Kreta soll sich nun<br />

möglichst schnell als Umsatzbringer etablieren.<br />

Bereits im nächsten Jahr könnte<br />

er Unterstützung von einem weiteren<br />

Neuzugang in Italien erhalten. Allerdings<br />

laufen dort derzeit noch die »finalen<br />

Verhandlungen« und es bestehe nach<br />

wie vor nur ein Optionsvertrag.<br />

Neben dem Projekt »Italien« plant<br />

Wennel zudem, das Zielgruppenspektrum<br />

zu erweitern. Künftig werde Aldiana<br />

vor allem ältere Klientel gezielter<br />

ansprechen. »Wir werden uns stärker auf<br />

die Zielgruppe 60-plus einstellen«, kündigt<br />

er an. Schließlich seien 50 Prozent<br />

der Aldiana-Kunden bereits in diesem<br />

Alter und eine finanzstarke Kundschaft.<br />

Wie sich die geplante Neuausrichtung<br />

dann auf Sportangebote und Kulinarik<br />

auswirken könnte, dazu konnte der Aldiana-Chef<br />

noch nichts sagen. Kendra Mietke<br />

Club-Fakten<br />

Lage: Der Aldiana Kreta liegt im<br />

Nordosten der Insel zwischen den<br />

Städten Agios Nikolaos und Sitia.<br />

Ausstattung: 170 Zimmer, darunter<br />

32 Familienzimmer; beheizte<br />

Poolanlage, All-inclusive-<br />

Club, Spa-Bereich, Fitness-Center,<br />

Tauchschule, vier Tennisplätze.<br />

Gut zu wissen: Der Club bietet<br />

keine Surfsportarten an, da es<br />

rund um die Bucht zu windstill sei;<br />

die Heißwasserproduktion läuft<br />

über Solaranlagen; das nächste<br />

Krankenhaus liegt eine Stunde<br />

entfernt, eine Erstversorgung ist<br />

aber durch eine clubeigene Krankenschwester<br />

und einen Arzt auf<br />

Abruf garantiert.<br />

travel.one 14.6.2013 29


produkt.mix<br />

Robinson Club setzt auf moderne Technik<br />

und sportliche Prominenz.<br />

Schwungvoll in den Winter<br />

Foto: Robinson Club<br />

Hingucker: Ein neues Event im Robinson<br />

Club Agadir ist ein Surf-Camp nur für Frauen<br />

n Zum Start der nächsten Wintersaison<br />

hat sich die TUI-Clubmarke<br />

Robinson einiges einfallen<br />

lassen. So dürfen prominent besetzte<br />

Sportevents erneut bei Robinson<br />

nicht fehlen. Erstmals bietet<br />

die Clubkette ein Surf-Camp<br />

ausschließlich für Frauen an. Das<br />

»Waveriding Girls Camp« im Club<br />

Agadir vom 5. bis 12. November<br />

richtet sich an Anfängerinnen und<br />

Fortgeschrittene, die von den beiden<br />

Longboard-Profis Janni Hönscheid<br />

und ihrer Schwester Sonni<br />

betreut werden.<br />

Darüber hinaus versteigert Robinson<br />

bereits zum zweiten Mal<br />

unter dem Motto »My Dream« berühmte<br />

Sportler als Privattrainer<br />

für Gäste. Dieses Mal kann der<br />

Meistbietende das Beachvolleyball-<br />

Duo Julius Brink und Jonas Reckermann,<br />

Olympiasieger von 2012, als<br />

persönliche Coaches »gewinnen«.<br />

Der Sieger reist mit beiden Sportlern<br />

in den Robinson Club Maldives.<br />

Interessenten geben ihre Gebote<br />

zwischen dem 29. August bis<br />

8. September auf www.robinson.<br />

com/mydream ab.<br />

Als weiteres Highlight bringt<br />

der Veranstalter mit Erscheinen<br />

der Winterkataloge auch eine Katalog-App<br />

heraus. Sie soll Clubrundgänge<br />

in 3D, Videos und Bilder auf<br />

dem iPad abbilden. Ein integrierter<br />

Clubfinder hilft Kunden bei der<br />

Entscheidung, welche Anlage am<br />

besten zu den eigenen Vorstellungen<br />

passt. Anschließend weise die<br />

App den direkten Weg zum nächstgelegenen<br />

Reisebüro, heißt es.<br />

Ausflüge zu Rentier und Wal<br />

n Im neuen Katalog von Hurtigruten bündelt die Reederei für die Saison<br />

2014 ihre Angebote dieses Mal im Stil eines Reisemagazins. Doch<br />

nicht nur das Layout ist anders. Reiseprofis finden im Portfolio der<br />

Norweger auch neue Landprogramme.<br />

Neu sind zum Beispiel die »Walsafari« vor der Küste von Andenes,<br />

der Ausflug »Lofoten per Pferd« von Svolvær nach Stamsund, die<br />

»Rentierbeobachtung in der Sommernacht« und der »Besuch bei den<br />

Lachsen« im norwegischen Zentrum für Aquakultur.<br />

Ein weiterer Neuzugang nennt sich »Im Wandel der Zeit – 50 Jahre<br />

MS Lofoten«. Die Themenreise führt die Passagiere des traditionellen<br />

Hurtigruten-Schiffs von Bergen über Kirkenes nach Trondheim. Das<br />

inkludierte Landprogramm setzt dabei auf historische Schwerpunkte<br />

entlang der Route. Der Katalog erscheint Ende Juni.<br />

Rentiere im Blick: Das »Camp Summer Night« widmet sich der Kultur der Samen<br />

Foto: Hurtigruten<br />

30 <br />

14.6.2013 travel.one


mix.produkt<br />

Outrigger Hotels and Resorts übernimmt das Mövenpick auf Mauritius<br />

Foto: Outrigger Hotels and Resorts<br />

Rückzug aus Mauritius<br />

n Das bisherige Mövenpick Resort and Spa<br />

in Bel Ombre auf Mauritius ist an die hawaiianische<br />

Kette Outrigger Hotels and Resorts verkauft<br />

worden. Die Hotelgruppe übernahm 100<br />

Prozent der Anteile vom Unternehmen Kingdom<br />

Hotel Investments (KHI). Damit ist Mövenpick<br />

künftig nicht mehr im Indischen Ozean<br />

vertreten.<br />

Das neue Outrigger-Hotel bleibt in den<br />

kommenden sechs Monaten zu Renovierungsarbeiten<br />

geschlossen. Das Resort soll drei neue<br />

Swimmingpools, einen großen Spa-Bereich,<br />

drei Restaurants sowie einen Kinderclub bekommen,<br />

bevor es als Outrigger Mauritius Resort<br />

and Spa eröffnet.<br />

Udo rockt erneut auf der Mein Schiff 2<br />

n Bis zu der Reise ist noch ein Jahr hin,<br />

doch die Fans scharren bereits mit den<br />

Füßen: Innerhalb weniger Stunden war im<br />

Vorverkauf das limitierte Kontingent an<br />

Kabinen für die Kreuzfahrt mit Udo Lindenberg<br />

weg. Offenbar ist die Nachfrage<br />

nach der Neuauflage des Trips groß.<br />

TUI Cruises lässt die Mein Schiff 2<br />

vom 25. bis 29. Mai 2014 erneut als Rockliner<br />

in See stechen. Der Erfolg der beiden<br />

vorangegangenen Reisen mit dem Star<br />

veranlasste das Unternehmen, das Event<br />

zu wiederholen.<br />

Während der Ozeanliner von Hamburg<br />

über Oslo und Kopenhagen nach<br />

Kiel fährt, sollen Lindenberg und sein Panikorchester<br />

den Passagieren einheizen.<br />

Angekündigt sind zudem die Midnight<br />

Ramble Allstars. Die Reederei plant neben<br />

den Konzerten verschiedene Vorträge<br />

von Rock-Experten, Workshops und<br />

Jam-Sessions. Auch sollen die Fans ihre<br />

Instrumente mit an Bord bringen. Denn<br />

Lindenberg und seine Panik-Gang wollen<br />

mit ihnen »ein paar Sessions starten«, wie<br />

er sagt. Der offizielle Verkaufsstart ist am<br />

19. Juni um 10 Uhr.<br />

Drei neue Viva-Häuser<br />

n Hotels Viva übernimmt das Management für drei weitere Anlagen auf<br />

Mallorca und Menorca. Damit baut das mallorquinische Familienunternehmen<br />

sein Portfolio auf 18 Anlagen aus. Neu sind das Vier-Sterne-Hotel<br />

Eden Lago in Alcudia, das Drei-Sterne-Haus Ses Fotges an der Playa de<br />

Muro und das Drei-Sterne-Haus Eden Binibeca auf Menorca.<br />

Die Produktpalette des Unternehmens unterteilt sich in die Marken<br />

Viva Hotels für Familien, Vanity Hotels für Erwachsene und das historische<br />

Boutiquehotel Predi Son Jaumell.<br />

www.hotelsviva.com/de/<br />

Neuzugang: das Viva Eden Lago in Alcudia auf der Baleareninsel Mallorca<br />

Foto: Hotels Viva<br />

travel.one 14.6.2013 31


produkt.thema<br />

airlines.airports<br />

Zwei statt drei Klassen<br />

SAS Go und SAS Plus ersetzen die traditionelle Economy, Economy-Extra und Business.<br />

SAS-CEO Rickard Gustafson: »Unsere Gäste möchten Effizienz und attraktive Preise ohne irgendwelche verborgenen Kosten«<br />

Foto: SAS Group<br />

n Mit einem neuen Service-<br />

Konzept will SAS den Passagieren<br />

in Europa ein zeitgemäßes<br />

Produkt bieten. Der Carrier hat<br />

dafür die bisherigen Klassen<br />

Economy, Economy-Extra und<br />

Business durch SAS Go und<br />

SAS Plus ersetzt. »Die vor nahezu<br />

30 Jahren entwickelten Serviceklassen<br />

entsprechen nicht<br />

mehr den Anforderungen moderner<br />

Reisender. Unsere Gäste<br />

möchten Effizienz und attraktive<br />

Preise ohne irgendwelche<br />

verborgenen Kosten«, sagt CEO<br />

Rickard Gustafson.<br />

So sollen die neuen Klassen<br />

mehr Leistungen als früher<br />

enthalten. Bei SAS Go sei zum<br />

Beispiel immer ein aufgegebenes<br />

Gepäckstück bis 23 Kilo<br />

enthalten. Weiterhin gibt es kostenlos<br />

Kaffee oder Tee an Bord<br />

sowie zeitsparende Leistungen<br />

wie mobiles Check-in und<br />

Sitzplatzreservierung. SAS Plus<br />

enthält zwei aufgegebene Koffer,<br />

die Nutzung von Fast Track<br />

und Flughafenlounge, Essen<br />

und Getränke an Bord sowie<br />

die doppelte Anzahl an Bonus-<br />

Punkten. Außerdem wird allen<br />

Passagieren auf Inlandsflügen<br />

in Schweden, Norwegen und<br />

Dänemark ein Frühstück serviert.<br />

Statt des traditionellen<br />

Tabletts gibt es einen Service<br />

im Café-Stil. Alle Passagiere erhalten<br />

die gleiche Auswahl an<br />

Essen und Getränken.<br />

Terminal 4 am Drehkreuz JFK eröffnet<br />

n Delta Air Lines und die Port Authority of New York and New Jersey haben<br />

das neue Terminal 4 am New Yorker Drehkreuz John F. Kennedy (JFK)<br />

offiziell eröffnet. Gleichzeitig hat Delta den Flugbetrieb im Terminal 3 eingestellt.<br />

Terminal 4 verfügt jetzt über neun neue und sieben modernisierte<br />

Flugsteige, einen neu gestalteten Check-in-Bereich, eine zentrale Sicherheitskontrolle<br />

sowie über ein neues Gastronomie- und Einkaufsangebot. Außerdem<br />

kann die Sky-Team-Airline ihren Passagieren im Terminal 4 erstmals<br />

einen Delta Sky Club mit Außenterrasse anbieten.<br />

Zusätzlich zum frisch eröffneten Abschnitt hatte Delta bereits Anfang<br />

des Jahres die zweite Ausbauphase des Terminals angekündigt. Danach sollen<br />

in Concourse B weitere elf Flugsteige entstehen. Nach der Fertigstellung<br />

im Sommer 2015 wird Concourse B dann Ausgangspunkt für die Regionalflüge,<br />

die Delta derzeit noch im Terminal 2 abwickelt.<br />

Neue Ziele ab<br />

Erfurt und Bremen<br />

n Germania baut das Streckennetz ab<br />

Erfurt und Bremen im Winter aus. Von<br />

Thüringen fliegt die Airline neu nach<br />

Fuerteventura und Hurghada. Die Kanareninsel<br />

wird jeden Montag und der<br />

ägyptische Badeort jeden Mittwoch<br />

angesteuert. Außerdem steht London-<br />

Gatwick mit zwei wöchentlichen Flügen<br />

neu im Flugplan.<br />

Neue Ziele ab Bremen sind Agadir,<br />

Salzburg und Wien. Die marokkanische<br />

Küstenstadt wird jeden Freitag bedient.<br />

Nach Salzburg startet Germania<br />

mittwochs und samstags, Wien steht<br />

dienstags, donnerstags und sonntags<br />

im Winterflugplan ab Bremen.<br />

32 <br />

14.6.2013 travel.one


thema.produkt<br />

updates<br />

Condor hat den Großteil der Kurzund<br />

Mittelstrecke für den Sommerflugplan<br />

2014 zur Buchung freigeschaltet.<br />

Die Airline verstärkt im nächsten Sommer<br />

vor allem das Flugangebot ab Leipzig.<br />

Lanzarote, Madeira, Agadir und Korfu<br />

werden neu nonstop angeflogen.<br />

Im Juni soll in Kambodscha die neue<br />

Fluggesellschaft Cambodia Airlines an<br />

den Start gehen. Zunächst sind nur Inlandsflüge<br />

geplant. Von Oktober an will<br />

die Airline dann auch auf internationalen<br />

Strecken unterwegs sein.<br />

Japan Airlines eröffnet nach 20 Jahren<br />

erstmals wieder eine neue Strecke<br />

zwischen Japan und Europa. Vom 1. Juli<br />

an fliegt die Airline täglich von Helsinki<br />

zum Flughafen Tokio-Narita. Abflug in<br />

Helsinki ist um 17:25 Uhr, Ankunft in Tokio<br />

am nächsten Tag um 9:05 Uhr.<br />

Passagiere in der Boeing 777 unter anderem nach Washington, New York,<br />

Houston, São Paulo und Lima profitieren vom neuen Internetzugang<br />

Surfen über den Wolken<br />

n Air France und KLM testen zwei<br />

Boeing 777-300, die mit Internetzugang<br />

ausgestattet sind. Der Test soll<br />

noch bis Jahresende dauern. Bis dahin<br />

können die Passagiere das Internet an<br />

Bord über ihre Wi-Fi-tauglichen Smartphones,<br />

Laptops und Tablets für 10,95<br />

Euro pro Stunde oder 19,95 Euro für<br />

die gesamte Flugdauer nutzen. Unabhängig<br />

von der Reiseklasse können sie<br />

außerdem auch Textnachrichten und<br />

E-Mails verschicken. Die Gebühr wird<br />

wie bei Auslandsaufenthalten von der<br />

eigenen Telefongesellschaft berechnet.<br />

Die beiden Boeings werden unter<br />

anderem auf KLM-Flügen von Amsterdam<br />

nach São Paulo, Lima und Panama<br />

sowie auf Air-France-Diensten von Paris<br />

nach Washington, Houston und New<br />

York eingesetzt.<br />

Foto: Philippe Delafosse<br />

Beliebt. Beliebter. Condor.<br />

Die Airline des Jahres überzeugt mit bestem Service.<br />

Von Fluggästen<br />

zur Nr. 1 gewählt.<br />

Wir lieben Fliegen.<br />

Von der Comfort Class und der Premium Economy Class über Online Check-in sowie<br />

Vorabend Check-in bis hin zur großen Menüauswahl – Condor bietet Ihren Kunden<br />

vielfältige Serviceleistungen. Mehr Infos erhalten Sie unter agent.condor.com.<br />

Sie finden uns in allen bekannten Reservierungssystemen.<br />

travel.one 14.6.2013 33


sales.bahn<br />

Mehr Lohn für Leistung<br />

Die Deutsche Bahn hat<br />

ein drei Jahre gültiges<br />

Provisionsmodell<br />

entwickelt, bei dem die<br />

Vergütung rein umsatzabhängig<br />

erfolgt.<br />

Foto: DRV<br />

W<br />

ir wollen gezielt die Partner<br />

fördern, die eine hohe Bedeutung<br />

für uns haben«, so lautet<br />

nach Aussage von Birgit Bohle, Vorsitzende<br />

der Geschäftsführung der DB Vertrieb,<br />

die Zielsetzung des neuen, ab 2014<br />

gültigen Provisionsmodells der Deutschen<br />

Bahn. Dafür hat Bohle mit ihrem<br />

Team die Einteilung der Reisebüros in<br />

Basis-, Profi- und Premium-Agenturen<br />

aufgegeben, auf der das noch laufende<br />

Modell basiert. Damit ist das alte Vergütungsmodell<br />

passé. Grundlage der alten<br />

Aufteilung war eine Untersuchung<br />

der Gesellschaft für Konsumforschung<br />

(GfK) gewesen, bei der aber laut der<br />

Vertriebschefin die eigene Leistung der<br />

Reisebüros zu wenig eingeflossen sei.<br />

»Bei einer eigenen Erhebung stellten<br />

wir fest, dass es nur eine geringe Korrelation<br />

zwischen der GfK-Einteilung<br />

und der Leistung der Agenturen gibt«,<br />

ergänzt Dr. Christian Runzheimer, Leiter<br />

Regionalvertrieb. »Die Erwartungen<br />

haben sich nicht erfüllt.«<br />

Drei Agenturkategorien.<br />

Die Konsequenz aus diesen Überlegungen<br />

ist ein leistungsorientierteres Modell<br />

mit einer Laufzeit von drei Jahren.<br />

»Das Drei-Jahres-Modell bietet allen eine<br />

bessere Planbarkeit und ist ein hoher<br />

Wert«, sagt Runzheimer. Dabei reagiere<br />

man aber auch auf die Kritik der Reisebüros,<br />

die immer wieder angeführt hätten,<br />

dass eigene Leistung zu wenig zähle.<br />

Künftig werden die Büros in die Katego-<br />

»Die Aufhebung der Preisdifferenzierung<br />

ist ein weiterer<br />

wichtiger Schritt zur Gleichstellung<br />

der Vertriebskanäle«<br />

Hans Doldi, Vorsitzender des DRV-Bahnausschusses<br />

rien Leisure, Präsenz und sonstige Agenturen<br />

– hierzu gehören Geschäftsreiseanbieter,<br />

Callcenter oder Agenturen,<br />

deren Anteil an Fahrkarten mit einem<br />

Firmenkundenrabatt höher als 50 Prozent<br />

ist – eingeteilt. Neben der stärkeren<br />

Belohnung der Leistungsorientierung<br />

wollen die beiden Verantwortlichen<br />

auch die Existenz der Reisebüros an Präsenzstandorten<br />

sichern.<br />

Für alle Büros im Privatkundengeschäft<br />

wird eine Grundprovision in Höhe<br />

von zwei Prozent bezahlt, dann folgt ein<br />

Einnahmebonus auf die Gesamteinnahmen.<br />

Dieser ist nach Umsatzhöhe in vier<br />

Stufen von zwei, drei, vier und fünf Prozent<br />

aufgebaut, der höchste Satz ist ab<br />

einem monatlichen Umsatz von 40.000<br />

Euro erreichbar. »Mit der Erweiterung<br />

von zwei auf vier Stufen sind wir ebenfalls<br />

Wünschen der Büros entgegen gekommen,<br />

denn immer wieder hieß es,<br />

dass die nächste Stufe nicht erreichbar<br />

ist«, erläutert Runzheimer. Neu im Modell<br />

ist ein Steigerungsbonus, der ab<br />

300.000 Euro Jahreseinnahme gezahlt<br />

wird. Hier sind bei einer Steigerung ab<br />

sieben Prozent maximal zwei Prozent<br />

Bonus möglich. Die maximale Provisionshöhe<br />

liegt damit bei neun Prozent.<br />

Der bisher bei 60.000 Euro liegende Umsatzdeckel<br />

ist gestrichen.<br />

Nullprovision für<br />

sonstige Büros.<br />

Bei den Präsenzagenturen an Standorten,<br />

an denen die Bahn einen personenbedingten<br />

Vertrieb vorhalten muss, beträgt<br />

die Grundprovision fünf Prozent,<br />

der Standortbonus beträgt maximal 4,5<br />

Prozent mit monatlicher Auszahlung.<br />

Die Einteilung der Büros, die für den<br />

Standortbonus maßgeblich ist, erfolgt<br />

nach den Auflagen des Bestellers wie<br />

beispielsweise Öffnungszeiten. Bohle<br />

erwartet bei den Präsenzagenturen,<br />

34 <br />

14.6.2013 travel.one


ahn.sales<br />

Foto: DB AG/Bernd Roselieb<br />

»Das Drei-Jahres-Modell<br />

hat für beide Seiten einen<br />

hohen Wert.«<br />

Birgit Bohle, Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der DB Vertrieb<br />

die die einnahmestärkste Gruppe bilden,<br />

Gewinner. Bei den Leisure-Büros<br />

rechne sie aber auch mit Verlierern,<br />

unter anderem wegen der bislang vorliegenden<br />

hohen Einstufung nach der<br />

GfK-Untersuchung. Für sonstige Büros<br />

wie Businessagenturen oder Callcenter<br />

gibt es von 2014 an eine Nullprovision.<br />

»Der Trend zu einer Nullprovision war<br />

bereits im vorherigen Modell zu erkennen.<br />

Die Reaktion aus dem Markt ist<br />

›unaufgeregt‹«, Neuer Modellansatz sagt Bohle.<br />

Konditionen für Agenturen in mit Höhe Fokus von fünf Prozent. Privatkundengeschäft<br />

Konditionen für Bohle Agenturen nicht bestreitet: mit »Wir Präsenzverpflichtu<br />

zahlen in<br />

3-


sales.mix<br />

Reisebüros können im Workspace von Sabre die App »<strong>Travel</strong> Guide« an Kunden verschicken<br />

Sabre mit mobilem Reiseführer<br />

n Mit Hilfe einer neuen App sollen Sabre-<br />

Reisebüros ihre Kunden nun direkt nach<br />

der Buchung mit weiterführenden Informationen<br />

über das Reiseziel informieren<br />

können. Die Sabre Red App wurde von<br />

Giata entwickelt, die mobilen Reiseführer<br />

für Smartphones und Tablets basieren<br />

auf Informationen des Content Providers.<br />

Die neue App prüft automatisch bei<br />

der Buchungsanfrage im Reisebüro, ob<br />

für das entsprechende Zielgebiet ein<br />

solcher Reiseführer vorhanden ist. Zum<br />

Start der neuen Anwendung bieten das<br />

CRS und Giata Infos für 100 Reiseziele<br />

weltweit. Wenn ein <strong>Travel</strong> Guide existiert,<br />

wird der Expedient informiert und<br />

kann dem Kunden per E-Mail einen Link<br />

zum <strong>Download</strong> der entsprechenden App<br />

schicken. Die Daten können komplett<br />

heruntergeladen, gespeichert und offline<br />

gelesen werden.<br />

»Expedienten sorgen mit <strong>Travel</strong> Guide<br />

bereits am Point-of-Sale für den mobilen<br />

Reise-Support am Urlaubsort«, sagt<br />

Giata-Geschäftsführer Remzi Aru.<br />

»Schon im Beratungsgespräch im Reisebüro<br />

können die Reiseverkäufer die<br />

mobilen Endgeräte der Urlauber einbeziehen<br />

und sich auf deren Smartphone-Nutzung<br />

am Urlaubsort einstellen«,<br />

so Christian Elsässer, Country Directory<br />

Germany & Austria, Sabre <strong>Travel</strong><br />

Network. »Smartphones und Tablets<br />

spielen vor, während und nach dem eigentlichen<br />

Reiseverlauf eine zunehmend<br />

wichtige Rolle.«<br />

Die neue App ist für iPhones, iPads<br />

sowie für Handys und Tablets, die mit Android<br />

als Betriebssystem laufen, verfügbar.<br />

Im Red App Centre von Sabre stehen<br />

derzeit 84 Apps bereit.<br />

www.sabreredappcentre.sabre.com<br />

Die App von Giata soll den Reisenden<br />

Infos über ihre Reiseziele bieten<br />

updates<br />

<strong>Travel</strong>port hat mit Air France/KLM<br />

ein mehrjähriges Full-Content-Abkommen<br />

abgeschlossen. Neben dem<br />

Zugang zu allen Tarifen, Angeboten<br />

und Preisen erhalten Reisebüros auch<br />

die Möglichkeit, Zusatzleistungen in<br />

den Klassen Economy-Comfort sowie<br />

Seat Plus zu buchen.<br />

Die Albert Akademie lädt am 15.<br />

August in Hamburg zu einem Seminar<br />

zum neuen Reisekostenrecht ein. Die<br />

ganztägige Veranstaltung findet im<br />

Intercity Hotel am Hauptbahnhof der<br />

Hansestadt statt, die Kosten betragen<br />

450 Euro.<br />

www.albertakademie.de<br />

Best-RMG veranstaltet zusammen<br />

mit Bewotec am 26. Juni für Nutzer<br />

von des Backoffice-Systems »Jack« ein<br />

Webinar im Rahmen der Reihe »Marketingselektionen«.<br />

Für Kunden von<br />

Ziel und der Software »Success« stehen<br />

Webinare am 27. Juni und am 2.<br />

Juli auf dem Programm.<br />

Thomas M. Stein ist Keynote-Speaker<br />

bei der Jahrestagung der RTK<br />

vom 3. bis 6. Oktober in Berlin. Stein<br />

war Jurymitglied der Castingshows<br />

»Deutschland sucht den Superstar«<br />

und »Popstars«.<br />

Sonnenklar.tv sendet zu den Reiseangeboten<br />

nun auch QR-Codes auf<br />

dem Fernsehbildschirm. Kunden können<br />

diese mit Smartphones einscannen<br />

und dadurch Zusatzinformationen<br />

zu den vorgestellten Reisen erhalten.<br />

36 <br />

14.6.2013 travel.one


mix.sales<br />

Reisebestätigung mit SEPA<br />

n Der DRV hat in einer<br />

Arbeitsgruppe Empfehlungen<br />

für den Umgang<br />

mit Zahlverfahren innerhalb<br />

der »Single Euro<br />

Payments Area« (SEPA)<br />

entwickelt. Die SEPA-Verfahren<br />

sollen von Februar<br />

2014 an Zahlungen per<br />

Lastschrift und Überweisung ersetzen.<br />

Bernd Zillich, Vorsitzender des<br />

DRV-Ausschusses Betriebswirtschaft,<br />

rät Touristikunternehmen: »Wenn Sie<br />

als Reiseveranstalter die SEPA-Lastschrift<br />

als alternative Kundenzahlung<br />

anbieten wollen, wird als<br />

gangbarer Weg für den stationären<br />

Vertrieb ein separates<br />

Mandat mit eigenem<br />

Unterschriftenfeld auf einer<br />

zusätzlichen Seite als<br />

integraler Bestandteil der<br />

Reisebestätigung empfohlen.<br />

Die zusätzliche Mandatsseite<br />

sollte immer die letzte Seite<br />

in der Reisebestätigung vor dem<br />

Sicherungsschein sein.«<br />

Ein klarer<br />

Gewinner<br />

Der Vertrieb von Bahnfahrkarten kann sich von 2014 an für die<br />

verkaufsstarken Büros mit dem neuen Provisionsmodell wieder<br />

lohnen. Die Bahn hat die gröbsten Fehler des alten Modells beseitigt.<br />

Die Einteilung der Agenturen in verschiedene Kategorien<br />

war kaum nachzuvollziehen, die Leistungen der Reisebüros waren<br />

plötzlich zweitrangig. Das hatte absurde Folgen: Reisebüros,<br />

die etwa in der gleichen Straße, aber auf unterschiedlichen Straßenseiten<br />

liegen, wurden abhängig von ihren Postleitzahlenbereichen<br />

in verschiedene Kategorien eingeteilt. Kein Wunder,<br />

dass es Proteste gegen dieses unlogische Vorgehen gab.<br />

Nun hat die Bahn reagiert. Und die GfK-Untersuchung, die für<br />

das Dilemma verantwortlich war, liegt da, wo sie hingehört: im<br />

Papierkorb. Doch die Bahn kommt damit nicht nur dem Vertrieb<br />

entgegen. Ihr Handeln ist auch Selbstzweck. Schließlich haben<br />

sich die einstigen Erwartungen nicht erfüllt. In der neuen Struktur<br />

gehören die einnahmestarken Agenturen tendenziell zu den<br />

Gewinnern, Büros mit geringen Einnahmen verlieren. Der klare<br />

Gewinner aber ist die Bahn. Denn am Ende sinkt die Summe der<br />

ausgezahlten Provision.<br />

Wolfram Marx, Redakteur<br />

w.marx@travel-one.net<br />

Erste Redner<br />

für DRV-Tagung<br />

n Lufthansa-Vorstandschef Christoph<br />

Franz und Auma Obama, die Halbschwester<br />

des US-Präsidenten, sind als<br />

Redner bei der DRV-Tagung vom 14. bis 16.<br />

November in Salzburg angekündigt. Obama<br />

spricht zum Thema »Nur mit unser aller<br />

Wirken ist Nachhaltigkeit möglich«, Franz<br />

beschäftigt sich mit der Frage »Quo vadis,<br />

Luftverkehr?«. Weitere Redner und das<br />

komplette Programm sollen in Kürze vorgestellt<br />

werden, kündigt der Verband an.<br />

Tropo mit neuer<br />

Stornostaffel<br />

n Der Veranstalter Tropo hat seine Stornostaffeln<br />

für Pauschalreisen und Nur-<br />

Hotel-Buchungen bis zum 30. Tag vor Reiseantritt<br />

auf 30 Prozent reduziert. Bis zum<br />

26. Tag sind 60 Prozent zu zahlen, bis zum<br />

18. Tag fallen 75 Prozent an, bis zum zehnten<br />

Tag 85 und bis zum Tag vor der Reise<br />

90 Prozent. Für einen No-Show sind 95 Prozent<br />

fällig. Am Buchungstag können Kunden<br />

und Reisebüros Buchungen bis 18 Uhr<br />

weiterhin kostenlos stornieren.<br />

travel.one 14.6.2013 37


destination.thema<br />

destination.lateinamerika<br />

Hier wird nicht mehr<br />

geschossen, Genossen!<br />

Es ist ruhig geworden<br />

um Nicaragua. Vor<br />

30 Jahren sorgte das<br />

Land ständig für<br />

Schlagzeilen, heute gilt<br />

es als touristischer<br />

Geheimtipp.<br />

Con la lucha sandina!« grüßt die<br />

rüstige Alte am Krückstock mit<br />

Sandinisten-Kampfparole zurück<br />

auf die Frage, wie es denn so geht. Nicht<br />

ungewöhnlich in den Gassen Leóns: Das<br />

500 Jahre alte Unesco-Städtchen gilt als<br />

die Wiege des Sandinismus, jener einst<br />

revolutionären Bewegung, die Ende der<br />

70er Jahre den Diktator Anastasio Somoza<br />

Debayle stürzte und von der hier viele<br />

heroische Wandmalereien künden.<br />

Auch wenn León noch immer im touristischen<br />

Tiefschlaf liegt im Vergleich zur<br />

Kolonialstadt Granada als touristisches<br />

Epizentrum Nicaraguas –im Lande der<br />

Sandinistas tut sich was. Die spanische<br />

Barceló-Luxuskette ist schon da, und Lonely<br />

Planet empfahl Nicaragua als eines<br />

der Top-Ten-Trendziele des Jahres 2011.<br />

Wen wundert es: eine kolossal koloniale<br />

Kultur, ein artenreicher Dschungel, eine<br />

ganze Kette von schamanisch-heiligen<br />

Vulkanen, und auf tausend Strand-<br />

Kilometern gibt es mehr eierlegende<br />

Meeresschildkröten als Zweibeiner in<br />

Badehosen.<br />

Fotos: Martina Miethig<br />

38 <br />

14.6.2013 travel.one


lateinamerika.destination<br />

thema.destination<br />

Der abwechslungsreiche Geheimtipp<br />

der Rucksackreisenden auf ihrem Mittelamerika-Trail<br />

bietet unschlagbare<br />

Vorteile im Vergleich zu seinen Nachbarn,<br />

etwa dem touristisch-teuren Costa<br />

Rica oder dem nicht gerade heimeligen<br />

El Salvador: Noch ist Nicaragua authentisch,<br />

preiswert und vergleichsweise<br />

sicher. Doch die ausufernde Bürokratie,<br />

die weit verbreitete Korruption und<br />

Naturkatastrophen lassen den lang ersehnten<br />

Aufschwung nur im Schneckentempo<br />

vorankommen.<br />

Langsamer Fortschritt.<br />

Im Kleinen scheint die Welt in Ordnung:<br />

Martha Miranda Solis' Nägel sind lackiert<br />

und stecken in schicken weißen<br />

Flipflops. Ganz unabhängig von der Regierung,<br />

aber mit Hilfe von internationalen<br />

Solidaritätsvereinen hat sich die<br />

Bäuerin einen Traum erfüllt. Die 55-Jährige<br />

kann sich an schlimme Zeiten vor<br />

In Kürze<br />

Nicaragua hat rund 5,7 Millionen Einwohner. Präsident ist derzeit Daniel<br />

Ortega. 2006 wurde der einstige linke Guerilla-Führer und erste<br />

Staatschef nach der sandinistischen Revolution wieder an die Spitze<br />

des Staates gewählt. Ortega und seine Anhänger hatten 1979 Diktator<br />

Anastasio Somoza aus dem Land vertrieben und bis 1984 gegen die<br />

von den Amerikanern unterstützten Contras gekämpft.<br />

Etliche Veranstalter bieten Nicaragua in Kombination mit Nachbarländern<br />

an, zum Beispiel Dertour, Dr. Tigges, Gebeco und Studiosus.<br />

Aventoura, Ikarus Tours, Miller Reisen, Ruppert Brasil und <strong>Travel</strong> to nature<br />

legen auch Reisen ausschließlich nach Nicaragua auf.<br />

und nach der Revolution erinnern, als<br />

Hunger und Gewalt den Alltag der verarmten<br />

Bauern auf dem Land bei León<br />

bestimmten. Mit Hilfe des Projekts<br />

»Xochilt Acalt« drückte die Schneiderin<br />

jahrelang die Schulbank, um zur Landwirtschaftstechnikerin<br />

und Tierzüchterin<br />

ausgebildet zu werden. »Ich bin sehr<br />

stolz, dass ich das auf der kleinen Finca<br />

hier geschafft habe. Weder meine Familie<br />

noch meine Schafe, Ziegen und Kühe<br />

müssen jemals wieder Hunger leiden«,<br />

sagt sie. Und leidet eine ihrer Kühe<br />

mal an Durchfall oder Unfruchtbarkeit,<br />

dann bringt die junge Veterinaria Ianarys<br />

Sánchez das Vieh mit der wegweisenden<br />

(weil billigeren) »medicina natural«<br />

und Akupunktur wieder auf Trab.<br />

Auch María Elena Cano, die Besitzerin<br />

der Finca Brasilia und einer Mini-Käserei<br />

in der untouristischen und<br />

dünn besiedelten Viehzüchter-Region<br />

Chontales, scheint zufrieden. In ihrem<br />

kleinen Cafélokal an der Landstraße<br />

genießt man eine deftige Quesillo-Käse-<br />

Tortilla mit Zwiebeln und Sahnesauce.<br />

Nebenan der winzige Krämerladen mit<br />

Theke und Hängewaage, vollgestopft<br />

mit Gemüse, Bier, Ersatzbirnen, Sandalen,<br />

Jesusfiguren, Barbiepuppen und allem,<br />

was man auf dem Land so braucht.<br />

Playa Gigante am Pazifik: Die Strände<br />

Nicaraguas werden vom Tourismus erst<br />

allmählich entdeckt<br />

travel.one 14.6.2013 39


destination.thema<br />

destination.lateinamerika<br />

100 Kühe besitzt die Witwe Cano,<br />

wie sie stolz erzählt, sie verkauft<br />

Milch und Käse an rund 500 Kunden<br />

am Tag. »Die Regierung unterstützt<br />

uns kleine Unternehmer, wir werden<br />

eingeladen zu Fortbildungen,<br />

wo wir was über Hygiene und Vermarktung<br />

lernen, das kann ja nicht<br />

schaden.«<br />

Archaische Traditionen.<br />

Chontales bezaubert mit einer<br />

malerischen Kulisse aus grünen<br />

Palmenhügeln zwischen Zuckerrohr-<br />

und Maisfeldern sowie Rinderherden<br />

mit »Vaqueros«, den<br />

nicaraguanischen Cowboys. Stets<br />

weht irgendwo die schwarzrote<br />

Fahne der Sandinistischen Nationalen<br />

Befreiungsfront FSLN. Und der<br />

heute 66-jährige Oberkommandant<br />

und Millionär Daniel Ortega strahlt<br />

auf schweinchenrosafarbenen Plakaten:<br />

»Christlich, sozialistisch, solidarisch«.<br />

Bei den ländlichen Fiestas<br />

Patronales staunt der Fremde über<br />

archaisch anmutende Traditionen<br />

wie Rodeos mit lassoschwingendem<br />

und lebensmüden Machogehabe,<br />

Ochsenhodensuppe und Schönheitskönigin.<br />

Immerhin scheint wenigstens<br />

hier im Südwesten des Entwicklungslandes<br />

fast jeder sein kleines<br />

Stückchen Land und ein Dach über<br />

dem Kopf zu haben – wenn es auch<br />

Wellblech ist und man dafür in die<br />

FSLN eintreten musste, so berichtete<br />

die ARD vor einigen Jahren.<br />

Nicaragua liegt auf dem zweiten<br />

Platz beim zentralamerikanischen<br />

Armuts-Ranking ist jedoch meilenweit<br />

entfernt vom Armenhaus Haiti<br />

auf dem ersten Platz. Aber natürlich<br />

arbeiten bei einem Durchschnittsgehalt<br />

von 264 US-Dollar monatlich<br />

selbst Rechtsanwälte und Ärzte heute<br />

gerne auch als Reiseleiter.<br />

Der Asphalt beim Hafen- und<br />

Marktstädtchen San Carlos im Süden<br />

nahe der costaricanischen<br />

Grenze dampft nach einem hefti-<br />

Farbenprächtig: der Rotaugenlaubfrosch, gelb-grün gekleidete<br />

Touristen beim »Ash-Boarding« am Vulkan Cerro Negro,<br />

»Pink is beautiful« im Unesco-Städtchen León<br />

40 <br />

14.6.2013 travel.one


lateinamerika.destination<br />

thema.destination<br />

gen Tropenschauer. Die Landstraße<br />

ist nagelneu, mit Weltbankmitteln<br />

geteert. Sie erschließt eine Region,<br />

in die man bisher nur mit maximal<br />

20 Stundenkilometern holpern<br />

konnte und die ansonsten nur per<br />

dreitägiger Bootstour über den gigantischen<br />

Nicaragua-See oder im<br />

klapprigen Propeller-Flieger ab<br />

Managua erreichbar war.<br />

Am Ende der Straße steigen<br />

derzeit nur wenige Touristen in<br />

ein Boot um und besuchen die Inselgruppe<br />

Solentiname und Los<br />

Guatuzos: ein Naturschutzgebiet,<br />

in dem man die Kamera gar nicht<br />

mehr aus der Hand legen will, so<br />

wimmelt es vor zirpender, bellender<br />

und dösender Fauna.<br />

Kunterbunte Tierwelt.<br />

Das reinste Dschungelbuch: Eine<br />

Ameisenbärin posiert auf einem<br />

Ast, ein Brüllaffe hält einen lautstarken<br />

Monolog. Und erst diese<br />

witzigen knallgrünen Frösche mit<br />

den roten Glubschaugen! Eidechsen<br />

in Neongrün und Leguane,<br />

Kaimane und seltene Flussschildkröten.<br />

Fledermäuse und Hunderte<br />

von Reihern, Tukane und schillernde<br />

Eisvögel. Am Ende ist man von<br />

einem weiteren Tropengewitter<br />

klitschnass, aber selig, während<br />

das Regenwasser literweise aus den<br />

Gummistiefeln läuft. Die Brüllaffen<br />

trifft man öfter in Nicaragua – etwa<br />

an einer winzigen wilden Pazifik-<br />

Bucht, der Playa Redonda, direkt<br />

vor der Cabaña.<br />

Zurück nach León. Ein Abenteuer<br />

wartet noch auf dem Cerro<br />

Negro: »Ash-Boarding« auf dem<br />

aktiven Vulkankegel. 600 steile<br />

Meter geht es im orangen Schutzanzug<br />

oder grün gewandet wie ein<br />

Marsmännchen mit Schutzbrille<br />

abwärts über tiefschwarze Schlacke.<br />

Hinterher ist jeder Vulkan-<br />

Surfer schwarz wie der »Jesús<br />

negro«, der hier als Schutzpatron<br />

verehrt wird. Martina Miethig<br />

travel.one 14.6.2013 41


destination.thema<br />

destination.lateinamerika<br />

Zwei Wangenküsse links-rechts, ein<br />

bisschen Smalltalk – seine offensichtlich<br />

zahlreichen Freunde gebührend<br />

zu begrüßen, lässt sich Orlando<br />

Ortega auch auf Tour nicht nehmen.<br />

»Der Typ war mal 100-Meter-Läufer«,<br />

erzählt er kurz darauf über den jungen<br />

Herrn mit sichtlichem Bauchansatz, der<br />

da gerade des Wegs kam. Heute sei er<br />

Reggaeton-Sänger, es hätte schlimmer<br />

kommen können. »Der mieseste Job ist<br />

Bicitaxifahrer«, sagt Ortega, als gerade<br />

zwei der pedalgetriebenen dreirädrigen<br />

Gondeln durch die enge Gasse in Alt-<br />

Havanna hecheln. »Das ist schlecht für<br />

die Prostata und es sind meist die Fetten,<br />

die ein Taxi buchen.« Der 27-Jährige<br />

selbst hat es besser getroffen. Er führt<br />

Hobbyfotografen durch die maroden<br />

Treppenhäuser Havannas auf die Dächer<br />

der kubanischen Kapitale.<br />

Wenn Ortega nicht an seiner obligatorischen<br />

Zigarre saugt, dann<br />

plaudert er über Kunst, die Lethargie<br />

seiner Landsleute und spöttische Graffitis,<br />

die Parolen Fidel Castros verballhornen.<br />

Kuba öffnet sich, das ist an<br />

Ortegas lockerer Plauderei ebenso wie<br />

an seinem Job zu merken. Dabei ist er<br />

gar kein Tourguide, studiert hat er Informatik,<br />

arbeitet inzwischen in einer<br />

Fotogalerie und sieht sich selbst als<br />

Pop-Art-Künstler. Der lässige Hipster<br />

mit der Schiebermütze kombiniert Che<br />

Guevara, den auf Mauern, Fahnen und<br />

T-Shirts allgegenwärtigen Heiligen<br />

Nichts für<br />

Touristen<br />

Foto: Christian Selz<br />

Orlando Ortega zeigt Besuchern besondere<br />

Facetten der kubanischen Hauptstadt<br />

Havanna ist immer eine Reise wert. Doch wer den<br />

morbiden Charme und die Schwermut der kubanischen<br />

Kapitale aus besonderer Perspektive erleben will, der<br />

steigt ihr aufs Dach.<br />

Foto: Christian Selz<br />

42 <br />

14.6.2013 travel.one


lateinamerika.destination<br />

thema.destination<br />

Blick auf den Malecón, Havannas berühmte Uferpromenade<br />

Foto: Kriki<br />

der Nation und der Souvenirverkäufer,<br />

mit Coca Cola, dem Symbol des Klassenfeinds.<br />

»Cola ist das Symbol des Kapitalismus,<br />

Che das der Revolution. Ich will<br />

zeigen, dass für mich beides das gleiche<br />

ist«, erklärt Ortega. Das gehört zur Coolness,<br />

genauso wie die Ansage, dass er es<br />

eigentlich nicht mag, mit Touristen zu<br />

arbeiten.<br />

Blick hinter die Kulissen.<br />

Dieses Elitäre, die legere Subversion gegen<br />

Establishment und Mainstream, ist<br />

mitunter etwas anstrengend, aber doch<br />

authentischer als ein Stadtführermonolog.<br />

Vor allem dann, wenn der Guide<br />

einfach in einen Hauseingang einbiegt.<br />

Ortega liebt es, Leute mit einem Auge für<br />

Straßenkunst und gute Bilder durch seine<br />

Stadt zu führen. Von einst stolzen, längst<br />

vergilbten Marmortreppen bröckelt dort<br />

die Eleganz der Oberschicht vergangener<br />

Zeiten. Durch gesprungene, verzierte<br />

Buntglasfenster zeichnen die Sonnenstrahlen<br />

ein höchst fotogenes Schattenspiel.<br />

Der Weg führt durch die Waschküchen<br />

der Hausgemeinschaften, vorbei an<br />

offenen Wohnungstüren, hinter denen<br />

unbeachtete Fernseher laufen, während<br />

ein alter Mann im Feinripphemd auf einer<br />

maroden Couch Siesta hält. Das Ziel<br />

ist immer eine morsche Treppe höher,<br />

bis hinauf auf die Flachdächer, wo die<br />

Wäsche im warmen Wind flattert und<br />

Kompakt<br />

Foto-Touren: Die Touren kosten<br />

15 Pesos Convertibles, das entspricht<br />

15 US-Dollar, pro Person.<br />

Sie können spontan vor Ort gebucht<br />

werden bei Orlando Lázaro<br />

Ortega, Muralla No. 166, Ecke Avenida<br />

Cuba y San Ignacio, Alt-Havanna,<br />

Telefon: 0 52 68-65 02,<br />

orlandolazaro@yahoo.com.mx<br />

Anreise Condor fliegt von Frankfurt<br />

nach Havanna und bedient<br />

auf Kuba außerdem Holguin und<br />

Varadero. Air Berlin fliegt ausschließlich<br />

in das Badeziel Varadero,<br />

rund 130 Kilometer von der<br />

kubanischen Hauptstadt entfernt.<br />

unzählige TV-Antennen ihre rostigen<br />

Drahtarme in den blauen Himmel recken.<br />

Die dicken amerikanischen Schlitten<br />

der 50er-Jahre, die sich unten ihren<br />

Weg durch das Meer der zahlenmäßig<br />

weit überlegenen Lada-Taxen bahnen,<br />

wirken von hier oben wie Matchbox-<br />

Autos. Blumen wachsen aus uralten Badewannen,<br />

die hellen Fassaden kolonialer<br />

Prachtbauten glänzen in der Sonne,<br />

dahinter schimmert der ruhige Golf von<br />

Mexiko. Baukräne ragen über die Straßenschluchten<br />

verteilt in die Höhe, als<br />

Zeugen der Erneuerung Kubas und des<br />

Trotzes gegen das Handelsembargo gleichermaßen.<br />

Wo genau sich sein Land hinbewegt,<br />

das weiß auch Ortega nicht. Dennis Mestre,<br />

einer seiner Freunde, ist inzwischen<br />

hinzugekommen, die Führung wird für<br />

eine Espresso-Pause in seiner Wohnung<br />

unterbrochen. »Halb Kaffee, halb Müll«,<br />

sei das Gebräu inzwischen, meckert Ortega.<br />

Die Regierung begründe das mit den<br />

hohen Kaffeepreisen auf dem internationalen<br />

Markt. Der Trunk schmeckt malzig,<br />

aber weit besser als sein Ruf.<br />

Mestre holt seine Rationskarte heraus.<br />

Minutiös ist darin festgehalten, in welcher<br />

Woche des Monats er sich welchen Teil seiner<br />

Monatszuteilung an Reis, Zucker, Öl,<br />

Eiern, Hühnchen, Kaffee und Zigarren abgeholt<br />

hat. 20 bis 25 Tage, sagt der elegant<br />

in weiß gekleidete junge Mann, reicht das<br />

Essen, der Rest muss »organisiert« werden,<br />

zusätzliche Zigarren sowieso. Ortega<br />

steckt sich die zweite Havanna des Tages<br />

an, ohne ist er selten zu sehen. »Die<br />

Kubaner haben eine falsche Vorstellung<br />

vom Sozialismus«, sagt er schließlich,<br />

»wir glauben, dass der Staat alles für uns<br />

machen muss.« Sein Land brauche mehr<br />

Eigen initiative, sagt er, und liefert selbst<br />

das beste Beispiel dafür, dass sie längst<br />

entsteht.<br />

Christian Selz<br />

travel.one 14.6.2013 43


destination.mix<br />

Zeichen setzen im Tourismus<br />

In Myanmar finden sich erste Unterstützer, um Kinder vor sexueller Ausbeutung zu schützen.<br />

n Die Initiative »The Code of<br />

Conduct« zum Schutz von Kindern<br />

gegen sexuelle Ausbeutung<br />

im Tourismus wird nun<br />

auch in Myanmar zum Thema.<br />

Dort ist als erster Veranstalter<br />

das Unternehmen Myanmar<br />

Polestar <strong>Travel</strong> & Tours der Organisation<br />

beigetreten.<br />

Dem Beispiel des lokalen<br />

Reiseanbieters könnten nun<br />

auch andere touristische Unternehmen<br />

in Myanmar folgen,<br />

hofft Andreas Astrup, General<br />

Manager der Initiative.<br />

»Da der Tourismus in Myanmar<br />

sehr schnell wächst, ist diese<br />

Partnerschaft für uns eine<br />

sehr willkommene Zusammenarbeit«,<br />

sagt er. Denn gerade in<br />

Schulkinder in Myanmar: Das Land möchte seinen Nachwuchs<br />

vor den negativen Folgen des Tourismus stärker schützen<br />

aufstrebenden Schwellenländern<br />

müssten Reisende über<br />

die Probleme informiert werden,<br />

ergänzt er. Mitglieder des<br />

Foto: eserna/stock.xchng<br />

Code of Conduct verpflichten<br />

sich, sechs Kriterien des Kodex<br />

zu wahren. Dazu zählt etwa,<br />

Verdachtsfälle zu melden, relevante<br />

Informationen an Reisende<br />

weiterzugeben und über<br />

Rechte der Kinder sowie Prävention<br />

aufzuklären. Zudem<br />

unterstützen alle Mitglieder<br />

eine sogenannte Null-Toleranz-Politik<br />

der sexuellen Ausbeutung<br />

von Kindern.<br />

Für Polestar <strong>Travel</strong> & Tours<br />

bedeutet der Beitritt nun, »gemeinsam<br />

die Kräfte zu bündeln,<br />

um Kinder vor den negativen<br />

Einflüssen des Tourismus<br />

schützen zu können.« Schließlich<br />

sei man sich bewusst, das<br />

ein schnell wachsender Tourismus<br />

in Ländern wie Myanmar<br />

sowohl positive als auch negative<br />

Einflüsse bewirke.<br />

www.thecode.org<br />

Versunkene Ausstellung<br />

n Eine Ausstellung in einem ehemaligen Kriegsschiff, und das rund 20 Meter unter dem<br />

Meeresspiegel: Diese einmalige Schau können sich Taucher nun vor Sanibel Island in<br />

Florida ansehen. Dort zeigt der österreichische Fotograf Andreas Franke seine Werke nämlich<br />

in dem vor einem Jahr versunkenen Kriegsschiff USS Mohawk CGC. Die zwölf Aufnahmen, die<br />

Teile der Serie »The sinking World« sind, wurden im Inneren des Schiffes befestigt. Die Ausstellung<br />

läuft noch bis zum 15. September. Weitere Infos stehen in englischer Sprache online<br />

auf www.ussmohawkmedia.com/<br />

Foto: Mohawk Project<br />

Rocken<br />

am Strand<br />

n Beim fünften »Rock the<br />

Beach«-Festival in Helsinki<br />

können Urlauber zwischen<br />

dem 26. und dem 29. Juni berühmte<br />

Rockbands wie Green<br />

Day, Rammstein, Queens of the<br />

Stone Age und Billy Talent live<br />

am Badestrand Hietaniemi erleben.<br />

Wer es dagegen lieber<br />

etwas ruhiger mag, kann vom<br />

7. bis 11. August das »Flow Festival«<br />

auf dem ehemaligen Industriegelände<br />

Suvilahti besuchen.<br />

Dort stehen unter anderem<br />

Nick Cave und Of Monsters<br />

and Men auf der Bühne. Tickets<br />

und Infos in englischer Sprache<br />

unter: www.rockthebeach.fi<br />

www.flowfestival.com<br />

44 <br />

14.6.2013 travel.one


mix.destination<br />

Blaue Flaggen<br />

für die Kanaren<br />

Lohnenswerte Aussicht: Sportliche Urlauber können auf dem E1 bis zum Nordkap wandern<br />

Fernwanderweg bis zum Nordkap<br />

n Seit Anfang Juni können<br />

Urlauber in Norwegen das<br />

nördliche Ende des Europäischen<br />

Fernwanderweges<br />

E1 erkunden. Die Strecke<br />

verlief bislang von Umbrien<br />

in Italien durch die<br />

Schweiz, Deutschland und<br />

Dänemark bis zum schwedischen<br />

Grövelsjön an der<br />

norwegischen Grenze. Nun<br />

wurde der 4.900 Kilometer<br />

lange Weg um 2.000 Kilometer<br />

bis ans Nordkap verlängert.<br />

Er wurde dabei an<br />

bereits vorhandene Wanderwege<br />

angeschlossen,<br />

nur die Strecke vom nordnorwegischen<br />

Kautokeino,<br />

also die letzten 350 Kilometer,<br />

hat der Norwegische<br />

Wanderverein DNT<br />

neu ausgewiesen und markiert.<br />

Eine weitere Neuerung sowohl<br />

für Wanderer als auch<br />

für Pilger in Norwegen ist<br />

die englischsprachige App<br />

»Pilegrim«. Sie besitzt einen<br />

Kartenservice mit GPS,<br />

sodass eigene Routen erstellt<br />

werden können, etwa<br />

auf den Spuren des Heiligen<br />

Olav. Auch zeigt die<br />

App Wetterinfos, Restaurants<br />

und Unterkünfte an.<br />

Foto: Visit Norway<br />

n Die »Foundation for Environmental<br />

Education« (FEE) hat erneut das<br />

Ökolabel »Blaue Flagge« vergeben,<br />

das die Wasser-, Sicherheits- und<br />

Servicequalität sowie Umweltstandards<br />

auszeichnet. 13 Blaue Flaggen<br />

gab es dieses Jahr für Teneriffa,<br />

elf für Gran Canaria, sieben für<br />

Fuerteventura und jeweils fünf für<br />

Lanzarote und La Palma. Eine Flagge<br />

bekam La Gomera. Zu den prämierten<br />

Stränden zählen zum Beispiel<br />

Troya I und II in Adeje sowie El<br />

Médano in Granadilla.<br />

Einer der prämierten Strände<br />

auf Teneriffa: El Médano<br />

Foto: Global Communication Experts GmbH<br />

updates<br />

Der Studienkreis für Tourismus<br />

und Entwicklung hat das neue<br />

Sympathiemagazin »Hinduismus<br />

verstehen« herausgebracht. Bestellungen<br />

unter:<br />

www.sympathiemagazin.de<br />

Nevada präsentiert sich künftig<br />

mit dem neuen Slogan: »World<br />

within. A State Apart.« Damit soll der<br />

»ursprüngliche, wilde und ein bisschen<br />

eigenwillige Charakter« des US-<br />

Bundesstaates unterstrichen werden,<br />

heißt es. Mehr Infos auf:<br />

www.travelnevada.de<br />

»Best of« heißt eine neue Reihe von<br />

Michelin-Reiseführern. Sie bündeln<br />

auf 106 Seiten das Wissen der »Hotel-<br />

und Restaurantguides« sowie das<br />

der »grünen Reiseführer« für die beliebtesten<br />

französischen Regionen.<br />

Die Bücher sind seit Mai für die Bretagne,<br />

die Côte d’Azur, das Elsass,<br />

Korsika, Paris und die Provence erhältlich.<br />

ISBN: 978-3-8342-8936-0<br />

(Bretagne).<br />

Vom 28. Juni bis 5. Juli findet in London<br />

die »Masterpaintingsweek« statt.<br />

www.masterpaintingsweek.co.uk<br />

Australien zeigt<br />

indigene Kunst<br />

n Die bislang größte Sammlung zeitgenössischer<br />

Kunst der Ureinwohner<br />

Australiens zeigt nun die Gallery of<br />

Modern Art in Brisbane. Die neue<br />

Ausstellung »My country, I still call<br />

Australia home« läuft bis zum 7. Oktober<br />

und bündelt mehr als 300 Arbeiten<br />

von Aboriginee-Künstlern und<br />

Torres Strait Insulanern. Dazu zählen<br />

etwa Zeichnungen, Fotos, Skulpturen<br />

und Gemälde. Die Gallerie hat montags<br />

bis freitags von 10 bis 17 Uhr,<br />

am Wochenende von 9 bis 17 Uhr geöffnet.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

www.qagoma.qld.gov.au/<br />

mycountry<br />

travel.one 14.6.2013 45


ubrik.thema<br />

peps<br />

Weitere Angebote unter www.travel-one.net/peps<br />

fernweh<br />

Landal Greenparks zum halben Preis<br />

Foto: Landal GreenParks<br />

Expedienten, die bis zum 30. Juni einen Ferienparkaufenthalt bei Landal<br />

Greenparks buchen, können bis zur Hälfte der regulären Kosten sparen. Das<br />

Angebot der über 70 Parks in Europa gilt für den Reisezeitraum bis zum 20.<br />

Dezember dieses Jahres. Alle Ermäßigungen und aktuelle Verfügbarkeiten<br />

unter www.landal.de/pepangebot<br />

bis zu 50 Prozent Rabatt<br />

Auf Kreuzfahrt mit Holland America<br />

Die Nieuw Amsterdam läuft am 2. Juli in Venedig zu einer zwölftägigen Kreuzfahrt<br />

aus. Die für Touristiker ermäßigte Reise führt über Katakolon, Piraeus,<br />

Istanbul, Lesbos, Kusadasi, Thira und Argostoli zurück in die italienische Lagunenstadt.<br />

Weitere Informationen und Buchung unter www.vacationatsea.de<br />

und vas@vacationatsea.de<br />

ab 499 Euro pro Person<br />

Foto: Holland America Line<br />

Foto: Gerard Larose/Seychelles Tourism Board<br />

Fünf Sterne auf den Seychellen<br />

Das Deluxe-Boutique-Resort Dhevatara Beach Hotel Seychelles auf der Insel<br />

Praslin bietet Reisebüromitarbeitern sechs Übernachtungen in einer Garden<br />

Villa zum Sonderpreis. Die Anlage am Sandstrand der Grand Anse besteht aus<br />

lediglich zehn individuell eingerichteten Suiten mit indischen, viktorianischen<br />

und afrikanischen Einflüssen. Alles Weitere unter www.morepep.com<br />

ab 848 Euro pro Person inklusive Halbpension<br />

Cluburlaub in Tunesien<br />

Neu über Sunpromotions buchbar sind zwei Pep-Angebote für Aldiana in Tunesien.<br />

Sie gelten für einen je einwöchigen Aufenthalt im Juni oder Juli im Aldiana<br />

Tunesien – zwischen Nabeul und Hammamet gelegen – und dem Aldiana<br />

Djerba. Verlängerungstage werden mit je 50 Euro berechnet. Buchung und<br />

weitere Angebote unter www.sunpromotions.com<br />

ab 350 Euro pro Person im Doppelzimmer, all-inclusive<br />

Foto: Aldiana Tunesien<br />

46 <br />

14.6.2013 travel.one


im fernsehen<br />

SA 15.6. l Land der edlen Pferde – Ermland und<br />

Masuren, 14:30 Uhr, 3sat l Wintersport im Badeort<br />

– Eine Reise nach Sotschi, 16:00 Uhr, ARD l Englands<br />

Norden (1/2): Northumbria – Küste der Pilger<br />

und Piraten, 18:15 Uhr, 3sat.<br />

So 16.6. l Habichtswald – Erlebnislandschaft um<br />

den Kasseler Herkules, 9:45 Uhr, Hessen l Die Fränkische<br />

Schweiz, 16:00 Uhr, SWR l Mexiko, 16:15<br />

Uhr, BR l Korsika: Mit dem Zug von Calvi nach Ajaccio,<br />

18:00 Uhr, Phoenix l Usedom – Inselschönheit<br />

in der Ostsee, 20:15 Uhr, WDR.<br />

Mo 17.6. l Abenteuer Kreuzfahrt auf dem Fluss:<br />

Senegal, 8:45 Uhr, Arte l Eichstätt, 14:15 Uhr, NDR l<br />

Jakobsweg, 14:45 Uhr, 3sat l Leben im Südtiroler<br />

Schnalstal, 15:15 Uhr, NDR l Königsstädte Marokkos,<br />

16:10 Uhr, 3sat l Von Korsika nach Sardinien,<br />

17:45 Uhr, 3sat.<br />

Di 18.6. l Im Luxuszug durch Afrika (1/2), 13:20<br />

Uhr, 3sat l Im Luxuszug durch Afrika (2/2), 14:05<br />

Uhr, 3sat l Türkei: Von den Dardanellen zum Golf<br />

von Edremit (1/3), 15:15 Uhr, RBB l Tegernsee,<br />

18:50 Uhr, Hessen l Berlins Mitte, 20:15 Uhr, RBB l<br />

Von Sibirien nach Japan (2/3), 21:00 Uhr, Phoenix.<br />

mi 19.6. l Abenteuer Almaty – Zwei Wochen<br />

Kasachstan, 13:20 Uhr, 3sat l Chinas wilder Westen<br />

(1/2), 17:00 Uhr, 3sat l Chinas wilder Westen<br />

(2/2): Nachbarn der Wüste, 17:45 Uhr, 3sat.<br />

Do 20.6. l mareTV: Usedom, 20:15 Uhr, NDR l Von<br />

Sibirien nach Japan (1/3): Wildes Kamtschatka,<br />

20:15 Uhr, Phoenix l mareTV: Rügen und Hiddensee,<br />

21:00 Uhr, NDR.<br />

Fr 21.6. l Budapest, da will ich hin!, 14:55 Uhr,<br />

3sat l Am Walchensee, 17:00 Uhr, BR l Im Visier der<br />

Grizzly-Giganten, 21:00 Uhr, Phoenix.<br />

SA 22.6. l Auf Schienen durch die Anden, 12:15<br />

Uhr, NDR l Auf Entdeckerreise durch Kanadas Norden<br />

– Auf den Spuren von MacKenzie (1/3): Von Riffen<br />

und Wasserwüsten, 14:15 Uhr, Phoenix l Reisen<br />

bildet – in Ägypten, Simbabwe und Sansibar,<br />

16:00 Uhr, ARD.<br />

So 23.6. l Brunswick – Kanadas unbekannter Osten,<br />

10:30 Uhr, Phoenix l Im Ausseerland, 12:40<br />

Uhr, 3sat l Wir Reiseweltmeister – Deutschland<br />

macht Urlaub (1/3): Von Balkonien bis Bella Italia,<br />

12:50 Uhr, RBB l Tansania, 16:15 Uhr, BR l Die Loire<br />

– Schlösser, Gärten, schöne Frauen, 20:15 Uhr, WDR.<br />

Mo 24.6. l Wie wird der Urlaub zum Erfolg?, 8:30<br />

Uhr, Arte l An der Nordseeküste – Shetland-Inseln,<br />

18:25 Uhr, Arte.<br />

Di 25.6. l Auf verwehten Spuren (1): Südamerika,<br />

13:20 Uhr, 3sat l Auf verwehten Spuren (2): In den<br />

Anden, 14:05 Uhr, 3sat l An der Nordseeküste (2):<br />

Norwegen, 18:20 Uhr, Arte l Budapest und Balaton,<br />

18:50 Uhr, Hessen l Eifelgold – Frühlingserwachen<br />

an Nims und Prüm, 22:00 Uhr, SWR.<br />

mi 26.6. l Der Reinhardswald, 14:15 Uhr, NDR l<br />

An der Nordseeküste (3): Pas-de-Calais, 18:25 Uhr,<br />

Arte l Die neuen Paradiese: Australien – Zwischen<br />

Wellen und Weinbergen, 19:30 Uhr, Arte.<br />

Do 27.6. l Costa Rica – Aufbruch im Paradies,<br />

15:15 Uhr, NDR l An der Nordseeküste (4/5): Helgoland,<br />

18:25 Uhr, Arte l Im Doppeldecker um die<br />

Ostsee (1/2), 20:15 Uhr, NDR l Im Doppeldecker um<br />

die Ostsee (2/2), 21:00 Uhr, NDR.<br />

Fr 28.6. l Das Weserbergland, 14:15 Uhr,<br />

NDR l Dresden, da will ich hin!, 15:05 Uhr, 3sat l<br />

Ka sachs tan – Zwischen Sein und Schein, 15:15 Uhr,<br />

Phoenix.<br />

travel.one 14.6.2013<br />

47


ubrik.thema<br />

leute<br />

TUI setzt auf Online- und Marketingstrategen<br />

n TUI verteilt erneut Aufgaben neu: Martin<br />

Jensen (von links) soll künftig die<br />

Geschicke der TUI.com mit Sitz in Berlin<br />

leiten. Mit dem Neuzugang holt sich<br />

TUI-Deutschland-Chef Christian Clemens<br />

weitere Verstärkung aus Skandinavien ins<br />

Team, der neue Online-Chef war zuvor bei<br />

TUI Nordic tätig. Auch in der Marketing-<br />

Abteilung gibt es neue Personalien. Das<br />

strategische und operative Marketing,<br />

bislang getrennt voneinander geführt,<br />

sollen miteinander verschmolzen und in<br />

die zentrale Verantwortung von Stefanie<br />

Schulze zur Wiesch übergeben werden.<br />

Die TUI-Managerin leitet das Marketing<br />

zusätzlich zu ihren Aufgaben als Leiterin<br />

Konzepthotels und Qualitätsmanagement.<br />

Das B2B-Marketing übernimmt<br />

Michael Knapp, Leiter Fremdvertrieb TUI<br />

Deutschland. Michael Lambertz, bisher<br />

Leiter für strategisches Marketing und<br />

Konzernmarketing, widmet sich künftig<br />

dem Konzernmarketing der TUI <strong>Travel</strong><br />

PLC. Und zu guter Letzt ist mit Thomas<br />

Pietzka auch ein neuer Leiter für das Hotel<br />

Portfolio Management der TUI AG gefunden<br />

worden.<br />

01 02 03 04<br />

01 Peter Mettler ist neuer<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

der LH&E Group,<br />

Lizenz- und Markengeber<br />

des Lifestyle-Hotels<br />

Kameha Grand in Bonn.<br />

Tim Grünfeld hat von<br />

Agnes Pukies die Aufgaben<br />

des Verkaufsleiters Nord/<br />

Ost bei TUI4U übernommen.<br />

02 Oliver Fengel soll<br />

bei Superstar Holidays als<br />

neuer Sales- und Marketing-Manager<br />

für Deutschland<br />

die Modernisierung<br />

des Unternehmens vorantreiben.<br />

Heinz Bauermeister ist<br />

neuer Geschäftsführer<br />

der Ferien Touristik, einer<br />

Tochter der Comvel GmbH.<br />

03 Oliver Pawel heißt<br />

vom 1. Juli an der Chief<br />

Commercial Officer bei<br />

Germania. Er verantwortet<br />

künftig die Bereiche Finanzen,<br />

Vertrieb, Einkauf und<br />

Marketing.<br />

Katharina von Walzel<br />

folgt als Geschäftsführerin<br />

des Portals E-Hoi auf<br />

Alexander Esslinger.<br />

04 Klaudia Blohm verstärkt<br />

das Vertriebsteam<br />

von Passat Kreuzfahrten.<br />

Von Kirchhellen aus arbeitet<br />

sie für die Verkaufsgebiete<br />

Mitte/West.<br />

Petra Götting ist neue<br />

Sales- und Marketing-<br />

Direktorin der Falkensteiner<br />

Michaeler Tourism<br />

Group.<br />

48 <br />

14.6.2013 travel.one


Von Hapag-Lloyd zu LCC<br />

Name baErcil<br />

ilissit landio od et<br />

vel eu feuissequate<br />

ver se doloreet<br />

n Tina Kirfel gibt ihren Posten als Vertriebsdirektorin bei Hapag-Lloyd<br />

Kreuzfahrten zum 30. Juni auf und übernimmt am<br />

1. Oktober die Leitung des Bereichs »Marketing, Touristik und<br />

Vertriebsstrategie« bei Lufthansa City Center. Im Rahmen einer<br />

Umstrukturierung bei LCC in Folge des Weggangs von Michael<br />

Schober will die Reisebürokette die deutschen Büros der Lufthansa<br />

City Center Reisebüropartner und die der Lufthansa City<br />

Center International enger miteinander verknüpfen.<br />

Kirfels Aufgaben bei Hapag-Lloyd übernimmt Carsten<br />

Sühring, der den Vertrieb bislang mit ihr gemeinsam leitete.<br />

Neue<br />

Landeswerber<br />

n Marco Montini leitet als Interimschef<br />

von Italien aus, von<br />

September an dann ganz offiziell<br />

wieder die italienische<br />

Fremdenverkehrsbehörde Enit<br />

in Frankfurt. Bis 2011 hatte er<br />

diesen Posten schon einmal<br />

inne. Und auch das Ungarische<br />

Tourismusamt hat eine neue<br />

Spitze: Csilla Mezösi leitet<br />

als Deutschland-Direktorin die<br />

Zen trale in Berlin.<br />

www.travel-one.net<br />

T&M Media GmbH & Co. KG<br />

Postfach 10 07 51, 64207 Darmstadt<br />

Hilpertstraße 3, 64295 Darmstadt<br />

Telefon: 06151/39 07-0<br />

Fax: 06151/39 07-939<br />

Redaktion<br />

Telefon: 06151/39 07-930<br />

Fax: 06151/39 07-939<br />

E-Mail: redaktion@travel-one.net<br />

Chefredakteur<br />

Christian Schmicke<br />

Redaktion<br />

Yannick Fiedler, Tanja Franke,<br />

Klaus Göddert, Petra Hirschel,<br />

Wolfram Marx, Kendra Mietke<br />

Redaktionsassistenz<br />

Martina Zang<br />

Anzeigen<br />

Telefon: 06151/39 07-920<br />

Fax: 06151/39 07-929<br />

E-Mail: anzeigen@travel-one.net<br />

Geschäftsführer<br />

Richard Redling<br />

Anzeigenverkaufsleitung<br />

Ute-Marie Weis<br />

Michaela Lettow<br />

Marketingassistenz<br />

Kerstin Grimm<br />

Anzeigenservice<br />

Ayse Dönmez, Vanessa Schütz<br />

leserbriefe redaktion@travel-one.net<br />

»Unverständnis«<br />

<strong>Travel</strong> One Morning News, 3. Juni 2013<br />

»DER Touristik Köln will alle E-Mail-Adressen«<br />

Auch bei uns herrschen Zweifel über die<br />

Nutzung der angegebenen Kunden-E-Mail-<br />

Adressen – wieso werden die Unterlagen nicht<br />

per E-Mail an uns Reisebüros verschickt? So<br />

kann DER den Postversand umgehen und wir<br />

haben noch mal ein Auge drauf.<br />

<br />

Silke Fischer, First Reisebüro, Immenstaad<br />

Uns nerven schon jetzt die endlosen Diskussionen<br />

mit Kunden, die einfach ihre E-<br />

Mail-Adressen und manche sogar ihre Telefonnummer<br />

nicht nennen wollen. Kürzlich<br />

hatte ich Kunden, die extra 40 Kilometer zu<br />

mir ins Büro kamen, weil sie von mir Original-<br />

Flugtickets von »Bye Bye« wollten. Sie hatten<br />

ihre Mailadresse nicht für den Veranstalter<br />

herausgegeben, sodass wir ihnen die Unterlagen<br />

alle per E-Mail weiterleiten mussten. Als<br />

dann auch noch die Reiseunterlagen als zwei<br />

einfache Blatt Papier pro Person ausreichen<br />

sollten, war das Maß an Unverständnis voll.<br />

Ich habe Ihnen dann die Unterlagen noch mal<br />

ausgedruckt und erklärt. Ich habe mit Engelszungen<br />

geredet, dass das ausreicht. Mit diesen<br />

vier Blatt Papier haben sie nach 20 Minuten<br />

mein Reisebüro verlassen – kopfschüttelnd!<br />

Und ich war verärgert, denn andere Kunden<br />

sind in der Zwischenzeit wieder gegangen.<br />

<br />

Uta Mahncke, Reiseagentur Lamm, Glaubitz<br />

»Eingeschränkte Möglichkeiten«<br />

<strong>Travel</strong> One Morning News, 7. Juni 2013<br />

»GTI verspricht Urlaub bis zum Schluss«<br />

Veranstalterpleiten sind – Gott sei Dank<br />

– seit Langem kein Thema mehr gewesen. GTI<br />

<strong>Travel</strong> belehrt uns eines besseren. Aber der Sicherungsschein<br />

sollte ja alle Probleme in diesem<br />

Fall lösen. Umso mehr erschreckt es, dass<br />

die Möglichkeiten der Kunden – trotz Sicherungsscheins<br />

– so stark eingeschränkt werden.<br />

Selbst Kunden mit Abreisen Juli bis Oktober,<br />

die aufgrund der Ereignisse eine kostenpflichtige<br />

Stornierung hinnehmen würden,<br />

hängen in der Luft. Viel schlimmer trifft es die<br />

Kunden, die ab dem 11. Juni in den Urlaub<br />

starten wollten. Welcher Kunde geht das Risiko<br />

ein und bucht eine neue Reise, wenn er<br />

nicht sicher sein kann, dass er über die Versicherung<br />

sein Geld zurückbekommen wird?<br />

Hier hat der Gesetzgeber nicht weitreichend<br />

nachgedacht – und die Versicherungen halten<br />

sich schön diskret zurück. (...)<br />

<br />

Nicole Kellermann-Rummel, Sun-World Reisebüro<br />

VERTRIEB<br />

Telefon: 06151/39 07-941<br />

Fax: 06151/39 07-949<br />

E-Mail: vertrieb@travel-one.net<br />

Leserservice<br />

Beatrix Kwetkus<br />

Grafik<br />

Uta Seubert (verantw.),<br />

Silke Oray, Ulrike Schreiner<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

Dr. Dieter Flechsenberger<br />

Geschäftsführung<br />

Richard Redling<br />

Druck<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />

DruckMedien, 47608 Geldern<br />

<strong>Travel</strong> One erscheint 14-tägig freitags<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46<br />

gültig ab Januar 2013<br />

Abonnementpreis Inland 23,36 Euro<br />

pro Jahr inkl. Porto, zzgl. 7% MwSt.<br />

Einzelheft 2 Euro<br />

Abonnementpreis Ausland<br />

48 Euro pro Jahr inkl. Porto<br />

(innerhalb der EU zzgl. Mwst. bei<br />

fehlender UID/VAT-Nr.)<br />

Die Mitglieder des AJT e.V.<br />

erhalten die Zeitschrift im Rahmen<br />

ihrer Mitgliedschaft.<br />

(EDA: Empfängerdatei-Analyse)<br />

Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit Genehmigung des Verlages.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine<br />

Gewähr übernommen.<br />

<strong>Travel</strong> One ist eine Aktivität der<br />

DVV Media Group GmbH, Hamburg<br />

travel.one 14.6.2013<br />

49


ubrik.thema<br />

leute.persönlich<br />

Deutschland-Chef von Royal Jordanian Airlines<br />

Kareem Elouri<br />

Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?<br />

Ein Abendessen mit dem Lufthansa-Area-Manager in Saudi Arabien.<br />

Ihr Traumberuf als Kind?<br />

Pilot.<br />

Drei Monate Zeit – was würden Sie machen?<br />

Einen Strandurlaub.<br />

Kareem Elouri, 38, Sternzeichen<br />

Krebs, steht seit 2008 an<br />

der Spitze von Royal Jordanian<br />

Airlines in Frankfurt. Als Area<br />

Manager kümmert er sich um<br />

den deutschen Markt.<br />

Elouri stammt aus Jordanien.<br />

In der Landeshauptstadt<br />

Amman studiert er von 1994<br />

bis 1998 Betriebswirtschaftslehre.<br />

Nach dem Studium verlässt<br />

er seine Heimat und wird<br />

für ein deutsches Unternehmen<br />

tätig: Der Jordanier beginnt<br />

seine berufliche Laufbahn<br />

als Mitarbeiter der<br />

Sales- und Marketing-Abteilung<br />

von Lufthansa in Riad in<br />

Saudi Arabien. 2000 steigt er<br />

dort zum Marketing-Manager<br />

auf. Zwei Jahre später wechselt<br />

er dann nach Frankfurt, wo er<br />

sechs Jahre lang die Großkunden<br />

des Kranich-Carriers unter<br />

seine Fittiche nimmt.<br />

Elouri ist verheiratet und<br />

hat zwei Söhne – Salah, fünf<br />

Jahre, und Hashem, drei Jahre.<br />

Er interessiert sich für Fußball<br />

und verreist gerne, beispielsweise<br />

ins Allgäu (Foto).<br />

Wo möchten Sie gerne leben?<br />

In Deutschland, aber mit jordanischem Wetter.<br />

Wo haben Sie Ihren vergangenen Urlaub verbracht?<br />

In Scharm El-Scheich.<br />

Welches Souvenir haben Sie sich mitgebracht?<br />

Einen Sonnenbrand.<br />

Was hat man Ihnen zuletzt geschenkt?<br />

Ein Schokoherz.<br />

Wie heißt die peinlichste CD, die Sie haben?<br />

Barney (ein Dinosaurier aus einer amerikanischen TV-Serie),<br />

aber sie gehört eigentlich meinen Kindern.<br />

Welche Filmrolle hätten Sie gerne mal gespielt?<br />

Lawrence von Arabien.<br />

Was sollten Ihre Kinder genauso machen wie Sie?<br />

Geduld haben.<br />

Ihr Lieblingsessen?<br />

Kloß mit Schweinebraten, auf fränkische Art.<br />

Was ist Ihre größte Macke?<br />

Jedem ein zweite Chance zu geben.<br />

Wofür geben Sie garantiert kein Geld aus?<br />

Für Spenden, die nicht bei den richtigen Menschen ankommen.<br />

Was würden Sie nicht noch einmal tun?<br />

Mit dem Rauchen anfangen.<br />

Wen würden Sie gerne einmal treffen?<br />

Den verstorbenen König Hussain. Er war nicht nur ein König,<br />

sondern wie ein Vater für alle Jordanier.<br />

50 <br />

14.6.2013 travel.one


thema.rubrik<br />

Jobs mit Fernweh<br />

www.touristikcareer.de


ubrik.thema<br />

Markt<br />

füHrenDER<br />

Jeder Kunde sehnt sich nach dem perfekten Urlaub. Wir helfen Ihnen,<br />

all Ihren Kunden diesen Wunsch zu erfüllen. Dabei setzen wir auf die<br />

Vielfalt unserer Veranstaltermarken. Auf die Beratungsqualität unserer<br />

vielen Reisebüros. Auf unsere starke Präsenz in den Zielgebieten.<br />

Und damit auf unsere führende Position im Markt.<br />

www.dertouristik.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!