Futterhygiene als Erfolgsfaktor
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Wie genial ist regional?<br />
Eine Woche ausschließlich regionale Lebensmittel essen – funktioniert<br />
das? Ein Selbstexperiment sollte die Antwort geben – mit überraschenden<br />
Ergebnissen!<br />
MONIKA LANGTHALER<br />
ist geschäftsführende Gesellschafterin<br />
der Beratungsfirma brainbows Informationsmanagement<br />
GmbH. Das Unternehmen,<br />
das sie gemeinsam mit ihrem<br />
Geschäftspartner Christian Nohel 2000<br />
gegründet hat, ist spezialisiert auf die<br />
Bereiche Energie & Klimaschutz, Nachhaltigkeit,<br />
strategische Beratung sowie<br />
Events und Stakeholderkommunikation.<br />
Zuvor war sie von 1990 bis 1999 Nationalratsabgeordnete.<br />
Unsere Lebensmittel stehen immer und<br />
überall zur Verfügung – egal zu welcher<br />
Jahreszeit und aus welchem Erdteil sie<br />
kommen. Doch geht es auch anders?<br />
Kann man sich ausschließlich mit Produkten<br />
ernähren, die direkt vor meiner<br />
Haustüre wachsen?<br />
Ich wollte dieser Frage auf den Grund<br />
gehen und startete einen Selbstversuch!<br />
Ich wollte eine Woche lang wirklich nur<br />
das essen, was bei uns wächst und produziert<br />
wird – und zwar im Umkreis von 50<br />
km. Das bedeutet: Es gab keine importierten<br />
Genüsse wie Kaffee oder Schokolade,<br />
keine E-Nummern, keine exotischen<br />
Gewürze oder Früchte.<br />
Einkaufen nach Saison<br />
Schon seit Jahren frage ich mich, warum<br />
essen wir im Winter Früchte aus Übersee,<br />
die zuerst tausende Kilometer transportiert<br />
werden und dann ohnehin nach<br />
nichts schmecken? Alleine wenn man ein<br />
Kilo eingeflogene Trauben aus Chile im<br />
Winter isst, werden damit über 7 kg CO 2<br />
verursacht! Wenn wir <strong>als</strong>o über Klimawandel<br />
sprechen und konkret CO 2 einsparen<br />
wollen, dann müssen wir vor allem eines:<br />
Unsere Ernährung und das Einkaufsverhalten<br />
ändern.<br />
Mein eigenes Experiment<br />
Zuerst einmal muss ich vorausschicken:<br />
für meinen Versuch wählte ich die bestmöglichen<br />
Voraussetzungen. Der Zeitraum<br />
war lediglich mit sieben Tagen<br />
anberaumt und das im Weinviertel mitten<br />
im Sommer, wenn alles rundherum<br />
wächst und gedeiht. Trotzdem war der<br />
Selbstversuch doch eine echte Herausforderung,<br />
der nicht nur ich mich stellen<br />
wollte. Denn offenbar fanden viele in meinem<br />
Bekanntenkreis meine Erzählungen<br />
über das Selbstexperiment so spannend,<br />
dass sie unbedingt mitmachen wollten!<br />
Und nicht nur das!<br />
Auch das Land Niederösterreich beteiligte<br />
sich und überlegt nun <strong>als</strong> Konsequenz,<br />
wie man regionale Versorgungsstrukturen<br />
noch besser fördern kann. Damit habe ich<br />
<strong>als</strong>o bereits das erreicht, was am wichtigsten<br />
ist: Aufmerksamkeit. Diese Bewusstseinsmachung<br />
stärkt schließlich auch die<br />
lokale und regionale Wirtschaft.<br />
Monika Langthaler mit ihren regionalen Produzenten, Fleischhauer Reinhard<br />
Hiess und Bäcker Philipp Stoiber. Foto: © www.sebastianfreiler.com<br />
32 | Regionalität | 1 2014