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das erste Kapitel von IN DER FERNE EIN HIMMEL als PDF

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verlegen, weil er seine Bemerkung für einen gelungenen Scherz hielt. Er<br />

hoffte, mit gelungenen Scherzen bei Mrs Wellington Gefühle zu erwecken,<br />

die über bloße Sympathie hinaus gingen, doch Mrs Wellington hatte keinen<br />

Sinn für Mr Doubt’s Scherze. Sie machte eine Miene, <strong>als</strong> habe sie noch nie in<br />

ihrem Leben gescherzt und griff nach einem Gurkensandwich. »Ich habe<br />

mich in der Zoohandlung beraten lassen und bei ,Pets and Birds‘ diesen<br />

Spiegel erstanden. Lord Nelson soll sein Konterfei für einen Artgenossen<br />

halten und sich nicht so einsam fühlen.«<br />

»Und? Funktioniert es?«, fragte Mr Doubt.<br />

»Ich glaube nicht, <strong>das</strong>s es funktioniert«, sagte Mrs Wellington.<br />

»Bei mir funktioniert es nicht.« Mr Doubt beugte sich über den Tisch und<br />

versuchte Mrs Wellington so romantisch wie möglich anzusehen, doch Mrs<br />

Wellington saß kerzengerade auf ihrem Stuhl, rückte ihre Brille zurecht und<br />

beschloss, diesen Blick nicht zu erwidern.<br />

»Ein trauriger Vogel«, sagte Mr Doubt kopfschüttelnd. Er wandte seinen<br />

Blick vom Käfig und begann, Mrs Wellington die neuesten Geschichten aus<br />

der Stadt zu erzählen. Und dann musste er weiter, die Post austragen, denn<br />

die Leute in Stratford-upon-A<strong>von</strong> sahen es nicht gern, wenn Mr Doubt zu<br />

lange in Mrs Wellington’s Laden saß und Tee trank, obwohl sie selber sehr<br />

viel Tee tranken und fürs Teetrinken natürlich viel Verständnis hatten.<br />

Am Nachmittag bimmelte die Glocke über der Ladentür noch einige Male.<br />

Es kamen ein paar Touristen, fragten nach dem Weg, kauften einige Ansichtskarten<br />

<strong>von</strong> Shakespeare’s Geburtshaus und zogen weiter, um in der Kirche<br />

Shakespeare‘s Grab zu besichtigen. Ein Taxi fuhr vor, Mrs Smith drückte<br />

zweimal auf die Hupe, Mrs Wellington nahm den gepackten Karton mit den<br />

telefonisch bestellten Lebensmitteln und brachte ihn zum Wagen.<br />

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