Unser Land - Deutscher Bundesverband der Landwirte im ...
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Seite 2 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Jan./Feb. ´08<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf e.V.<br />
(DBN), gegr. 1972<br />
Vereinsregister:<br />
AG Frankfurt am Main - VR 6323<br />
Vorstand:<br />
Jens Reichardt (Bundesvors. / Sa.-Anh.)<br />
Albrecht Löblein (Baden-Württemberg)<br />
Elmar Albrecht (Hessen)<br />
Gerhard Gompelmann (Rheinl-Pf-Saar)<br />
Ludger Toben (Nordrhein-Westfalen)<br />
Alois Schnei<strong>der</strong> (Ehrenvors. / Bayern)<br />
Redaktion:<br />
„<strong>Unser</strong> <strong>Land</strong>“<br />
Tel.: (03 90 34) 9 43 45<br />
Fax.: (03 90 34) 94 49 88<br />
Funk: (01 74) 2 97 76 70<br />
Büro Berlin (nur nach Absprache):<br />
(0 30) 97 86 63 53<br />
Internet und E-Mail:<br />
www.nebenerwerbslandwirte.de<br />
bundesgeschaeftsstelle<br />
@nebenerwerbslandwirte.de<br />
Sanner Dorfstraße 27<br />
39606 Sanne-Kerkuhn<br />
Redaktion:<br />
Jens Reichardt (verantw. Redakteur)<br />
Albrecht Löblein (stellv. Redakteur)<br />
Christian Lange (Internetredaktion)<br />
Stefanie Salzmann (Fotoreporterin)<br />
____________________________<br />
Sie erreichen die <strong>Land</strong>esverbände:<br />
Schleswig-Holstein-Hamburg<br />
(0 46 63) 2 76<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
(03 96 01) 2 13 16<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen-Bremen<br />
(03 90 34) 9 43 45<br />
Brandenburg-Berlin<br />
(03 30 53) 7 03 88<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
(0 52 47) 85 61<br />
Rheinland-Pfalz-Saar<br />
(0 65 56) 9 30 60<br />
Bayern (0 79 32) 2 24<br />
Thüringen (0 36 47) 41 60 71<br />
Baden-Württemberg (0 79 32) 2 24<br />
Sachsen (0 37 74) 32 90 73<br />
Sachsen-Anhalt (03 90 34) 9 43 45<br />
Hessen (0 66 22) 71 89<br />
Wir brauchen keine Gentechnik!<br />
Wir brauchen Bauernhöfe!<br />
Liebe Bäuerinnen<br />
und Bauern!<br />
Mit einer enormen Akribie setzt die Bundesregierung<br />
alles daran, die Voraussetzungen<br />
für die Markteinführung gentechnisch<br />
verän<strong>der</strong>ter Pflanzen in die <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
zu schaffen. Eine Risikobewertung<br />
einer solchen Politik steht nicht zur<br />
Debatte. Es wird noch nicht einmal gefragt,<br />
ob es den <strong>Land</strong>wirten und Verbrauchern<br />
einen Nutzen bringt, gentechnisch<br />
verän<strong>der</strong>te Pflanzen anzubauen. Und<br />
nach <strong>der</strong> Mehrheitsmeinung <strong>der</strong> Bürgerinnen<br />
und Bürger wird erst recht nicht gefragt.<br />
Gentechnik ist mo<strong>der</strong>n und mo<strong>der</strong>n<br />
ist in! Aber über 70% <strong>der</strong> Menschen in<br />
unserem <strong>Land</strong> haben berechtigte Sorge<br />
und lehnen die so genannte „Grüne Gentechnik“<br />
ab. Und unsere Volksvertreter,<br />
sie sollten doch die Interessen und den<br />
Willen des Volkes vertreten und Schaden<br />
von ihm abwenden! Stattdessen werden<br />
wir von unseren Politikern kurzerhand an<br />
die Gentechnikkonzerne verkauft.<br />
Wir haben noch nicht einmal eine Chance<br />
uns zu wehren. Denn um die Gentechnik<br />
auf die Fel<strong>der</strong> zu bringen wird alles das,<br />
was nicht passt, passend gemacht. Stichwort:<br />
gentechnische Verunreinigung. Eine<br />
Verunreinigung von bis zu 0,9% ist zulässig,<br />
ohne dass das Erntegut als gentechnisch<br />
verän<strong>der</strong>t gilt. Auch schon das Saatgut<br />
darf Verunreinigungen haben, ohne<br />
als gentechnisch verän<strong>der</strong>t deklariert zu<br />
werden.<br />
Ist das die Vorstellung unserer Politiker<br />
von Koexistenz auf unseren Fel<strong>der</strong>n? Ich<br />
sage, dieses Gerede ist Augenwischerei<br />
und Volksverdummung! Es gibt keine Koexistenz<br />
zwischen Gentechnisch verän<strong>der</strong>tem<br />
Pflanzenbau und gentechnisch<br />
freier <strong>Land</strong>wirtschaft. Das ist wie wenn ich<br />
gesetzlich vorschreibe, dass in einer monogamen<br />
Beziehung nach jedem 100.<br />
Beischlaf die Partner Fremdgehen müssen,<br />
denn eine Fremdgeh-, o<strong>der</strong><br />
„Be<strong>im</strong>ischungsquote“ von 0,9% ist ja zulässig.<br />
Toll Herr Seehofer! Wenigstens<br />
leben sie uns vor, was sie dem deutsche<br />
Volke politisch zumuten.<br />
Verlogener kann es doch schon gar nicht<br />
mehr zugehen. Die Grüne Gentechnik ist<br />
die natur- und sozialfeindlichste Technologie<br />
die es je gegeben hat. Sie schafft Abhängigkeiten<br />
in ungeahntem Ausmaß und<br />
stellt einen irreversiblen Eingriff in die Natur<br />
dar; eine Kontrolle und Fehlerbehebung<br />
ist nicht mehr möglich.<br />
Die Technologiegläubigen halten den<br />
Gentechnikgegnern gern entgegen, dass<br />
technischer Fortschritt <strong>im</strong>mer Gegner hatte.<br />
Schon die erste Eisenbahn hatte Gegner.<br />
Und betrachtet man es genauer, so<br />
hat uns die Eisenbahn einen gewaltigen<br />
Fortschritt gebracht, sie verbindet die Metropolen<br />
<strong>der</strong> Welt und schaffte die Grundlagen<br />
<strong>der</strong> industriellen und bürgerlichen<br />
Entwicklung. Aber es wurden auch Soldaten<br />
und Waffen mit <strong>der</strong> Eisenbahn transportiert<br />
und Millionen Menschen zu<br />
Zwangsarbeit und in Vernichtungslager<br />
deportiert.<br />
Auch die Entwicklung <strong>der</strong> Computer- und<br />
Telekommunikationsbranche hat uns weit<br />
voran gebracht und ist kaum noch wegzudenken.<br />
Diese Zeitung würde es ohne<br />
Computer und mo<strong>der</strong>ner Drucktechnik<br />
nicht geben. Wie Abhängig wir von dieser<br />
Technologie sind, erleben wir, wenn <strong>der</strong><br />
PC ausfällt. Gleichzeitig ermöglicht diese<br />
Technologie aber auch den Aufbau eines<br />
Überwachungsstaates, wie es ihn zuvor<br />
nicht gegeben hat. Die trotz <strong>der</strong> Warnungen<br />
und Wi<strong>der</strong>sprüche <strong>der</strong> Datenschutzbeauftragten<br />
von Bund und Län<strong>der</strong>n zum<br />
1. Januar 2008 in Kraft getretenen<br />
„Ermächtigungsgesetze“ sind <strong>der</strong> Beleg<br />
dafür.<br />
Aber dennoch ist dies kein Vergleich mit<br />
<strong>der</strong> Gentechnik. Denn alle diese Technologien<br />
lassen es zu, dass wir Fehlentwicklungen<br />
abstellen können. So wie Deportationen<br />
in Europa nicht mehr stattfinden, so<br />
hat sich auch in Deutschland und an<strong>der</strong>en<br />
Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Erde die Antiatomkraftbewegung<br />
den Ausstieg aus <strong>der</strong> Kernenergie<br />
ermöglicht. Und, so hoffe ich, wird sich<br />
eine freiheitliche Bürgergesellschaft gegen<br />
die Schnüffelwut und den Datenhunger<br />
des Staates erfolgreich zur Wehr setzen.<br />
Und so sollten wir uns auch gegen die<br />
Gentechnik stark machen. Setzen wir unsere<br />
Kraft und unser Geld lieber dafür ein,<br />
unsere Bauernhöfe zu erhalten.<br />
Ihr Jens Reichardt