Februar
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delikatessen:<br />
Von Profi tbohnen zu Kanonen<br />
Essen im 18. Jahrhundert: „Durch das Limbecker<br />
Tor kamen die Planwagen herein, die am Weseler<br />
Stapel die aus Holland kommenden Schiffsladungen<br />
eingefrachtet hatten: Kaffee, Zucker, Tabak...“<br />
Dieser holländische Kaffee stammte aus Java. Zusammen<br />
mit anderen Kolonialwaren bildete er den<br />
Grundstock für die spätere Industrialisierung im<br />
Ruhrgebiet, so der Essener Historiker Lappenbusch.<br />
Vom Ertrag der „Profi tbohnen“ kaufte z.B. Kolonialwarenhändlerin<br />
Helene Amalie Krupp 1800 die<br />
Gutehoffnungshütte. Napoleons Kontinentalsperre<br />
eröffnete zudem die Möglichkeit, mit Kaffeeschmuggel<br />
erheblichen Extraprofi t einzustreichen.<br />
Eingesehene Dokumente im Firmenarchiv von<br />
Krupp über die „Umgehung der Linie“, also die<br />
Schmuggelrouten und Kontakte, wurden aber nicht<br />
freigegeben. Später tauchten Krupps Kanonen vor<br />
den Küsten der Kaffeeländer auf - z.B. als Bordgeschütze<br />
imperialer Kanonenboote vor Ostafrika.<br />
Helene-Amalias Java-Bohnen wurden unter mörderischer<br />
Sklavenarbeit von der holländischen „Ostindischen<br />
Kompagnie“ produziert. Für Kaffee-Export-Plantagen<br />
wurden Nahrungsmittelfelder der<br />
Einheimischen konfi sziert. Der Niederländer E. Dekkar<br />
enhüllte die fürchterlichen Zustände in seinem<br />
1860 erschienen Buch „Max Havelaar“, das zum<br />
antikolonialen Bestseller wurde. Es ist dort heute<br />
noch ungemein populär. Die niederländische und<br />
die Schweizer Fairtrade-Organisationen heißen zu<br />
seinem Andenken „Fairtrade/Max Havelaar“. Um<br />
1900 war Dekker ein recht bekannter Schriftsteller<br />
auch in Deutschland, er hatte lange in Ingelheim<br />
gelebt. Wer sich mit ihm beschäftigen will, liest einfach<br />
das Buch – oder kauft Fairtrade-Kaffee. Man<br />
kann auch beides tun.<br />
Der RÖSTER heißt Alex Kunkel.<br />
4 www.derroester.de<br />
10 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
(Alkoholfreies Bio-) Bier ist gesund!<br />
Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan an der TU München erbrachte erstmals den wissenschaftlichen<br />
Nachweis über die gesundheitsfördernden Eigenschaften eines alkoholfreien<br />
Bieres. Die Wissenschaftler attestieren den alkoholfreien Biobieren der Neumarkter Lammsbräu,<br />
der weltweit führenden Ökobrauerei, ein hohes gesundheitsförderndes Potenzial. Das<br />
bedeutet: Die alkoholfreien Biobiere wirken entzündungshemmend, entgiftend und schützen<br />
vor freien Radikalen. Darüber hinaus wirkt das alkoholfreie Bioweissbier immunstimulierend<br />
und allergievorbeugend.<br />
Die ernährungsphysiologischen Eigenschaften des Lebensmittels Bier sind seit langem bekannt.<br />
Gesundheitsbezogenen Aussagen stehen jedoch wettbewerbsrechtliche Einschränkungen<br />
und nicht zuletzt der Alkoholgehalt im Wege. Zusätzlich sind ab 2007 gesundheitsund<br />
nährwertbezogene Aussagen im Lebensmittelsektor durch die so genannte „Health<br />
Claims Verordnung“ der Europäischen Union erheblich eingeschränkt – es sei denn, sie sind<br />
wissenschaftlich untermauert. Diese hohe Hürde hat die Neumarkter Lammsbräu jetzt als<br />
erste Brauerei für ihre alkoholfreien Biere genommen.<br />
4 www.lammsbraeu.de<br />
Schokoladenseiten<br />
Slowfood Mittleres Ruhrgebiet<br />
Das nächste Treffen von Slowfood Mittleres Ruhrgebiet fi ndet statt am 28. <strong>Februar</strong> in Herne,<br />
Weinrestaurant Julius, Bahnhofstr. 62. Thema an diesem Abend ist „Schokolade“. Andreas<br />
Meyer, Geschäftsführer der Eco Finia GmbH, die die Bio-Schokoladen-Marke „Vivani“<br />
herstellt, trägt vor und steht zur Diskussion bereit. Um Anmeldung übers Internet wird<br />
gebeten.<br />
4 www.slowfood.de