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BAHN EXTRA 1970-1989: Zwei spannende Jahrzehnte Bundesbahn (Vorschau)

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In der Euphorie der frühen <strong>1970</strong>er-Jahre richtete<br />

die DB den „DCity“ als Ergänzung zum IC-System<br />

ein. Als 220 028 im September 1976 mit dem<br />

aus „popfarbenen“ Wagen gebildeten DC 912 den<br />

Bahnhof Lingen/Ems erreicht, hat die DB das<br />

Angebot aber schon merklich zusammengestrichen<br />

Wolfgang Bügel/Bildarchiv der Eisenbahnstiftung<br />

wie vor mit dem Kürzel „M“ und ausschließlich der 1. Klasse. Zum<br />

anderen strich die DB den Nahschnellverkehrszug; dort hieß es nun<br />

allgemein „Zug des Nahverkehrs“. Von diesen – eher vereinzelten –<br />

Modifikationen abgesehen, blieb das Zuggattungssystem bis in die<br />

1980er-Jahre weitgehend unverändert.<br />

Neuerungen in den 1980er-Jahren<br />

Im neuen Jahrzehnt behielt die <strong>Bundesbahn</strong> den bisherigen<br />

Standard bei – jedenfalls fürs Erste. Neues gab es zum Sommerfahrplan<br />

1983, als im Kursbuch eine neue Zuggattung aufgeführt wurde.<br />

Nun griff die <strong>Bundesbahn</strong> das Kürzel „FD“ wieder auf, welches die<br />

Reichsbahn für Fernschnellzüge verwendet hatte, gab ihm jedoch<br />

eine neue Bedeutung. Das Kürzel stand hier für den „Fern-Express“;<br />

unter diesem „Markenzeichen“ verkehrten neun Zugpaare, die annähernd<br />

IC-Komfort mit zum Teil klimatisierten Wagen boten.<br />

Betriebsstatistisch wurden sie nicht von anderen D-Zügen unterschieden.<br />

Es handelte sich auch nicht um neue Züge, sondern um<br />

bestehende Züge, die aufgrund des eingesetzten Wagenmaterials<br />

besser hervorgehoben werden sollten.<br />

Im Jahr 1988 modifizierte die DB dieses Angebot. Hatte sie die<br />

Zuggattung bis dahin etwas uneinheitlich angewendet, so gab es<br />

FD-Züge jetzt ausschließlich als klassische Urlaubszüge in die<br />

Ferienregionen. Entsprechend wechselte die Bezeichnung von „Fern-<br />

Express“ in „Ferienzug“.<br />

Keine direkte Änderung der Zuggattungen, aber doch eine Änderung<br />

des Angebots nahm die <strong>Bundesbahn</strong> 1983 noch bei den Eil -<br />

zügen vor. Der Anschlusseilzug, der einen D-Zug-Lauf fortsetzte,<br />

hatte ausgedient (auch intern gehörte diese Einteilung mit dem speziellen<br />

Kürzel „Ea“ ab 1983 der Vergangenheit an). Im Rahmen der<br />

von der DB verfolgten „Markenartikelstrategie“ sollte der Kunde<br />

von Anbeginn die Marke „D-Zug als Zug mit Abteilwagen“ erkennen<br />

können. Aus demselben Grund bekamen Züge, die bisher als langlaufende<br />

(Hecken-)Eilzüge geführt wurden, nun die Zuggattung D,<br />

wenn sie ausschließlich aus Abteilwagen gebildet waren. Unterschieden<br />

wurde aber jetzt zwischen zuschlagpflichtigen und zuschlagfreien<br />

D-Zügen.<br />

Diese Umstellung wurde in den folgenden Jahren fortgesetzt und<br />

die Zuggattung „Eilzug“ verabschiedete sich vom Fernverkehr. Dies<br />

war nur konsequent, da der Schnellzug zunehmend an Bedeutung<br />

verlor. Bei den IC-Zügen gab es anfangs ähnliche Abstufungen, weshalb<br />

bestimmte IC-Züge auf Teilstrecken als D-Züge verkehrten.<br />

Im April 1981 ist ein<br />

Schienenbusgespann<br />

798/998 als Nahverkehrszug<br />

auf dem Weg von<br />

Wanfried nach Eschwege;<br />

in den <strong>1970</strong>er-Jahren<br />

kennzeichnete die DB<br />

intern solche Leistungen<br />

noch mit dem Kürzel Nto<br />

Johannes Poets<br />

Hintergrund<br />

Zuggattungen intern<br />

Die im Kursbuch veröffentlichten Zuggattungen verwendete<br />

die DB grundsätzlich auch intern. Bei der dafür gültigen<br />

Vorschrift, DV 407 A/1 mit dem Anhang „Verzeichnis der Zuggattungen“,<br />

wurde die Aufteilung noch sehr viel detaillierter<br />

gehalten. In einigen Fällen nahm man auch innerhalb einer<br />

Zuggattung Unterscheidungen vor.<br />

Durch diese Differenzierung wurde beispielsweise die Rangordnung<br />

bei der betrieblichen Durchführung bestimmt.<br />

Daneben gab es weitere Einteilungen, die der Aufschlüsselung<br />

für statistische und betriebswirtschaftliche Zwecke dienen.<br />

Dazu gehört auch die so genannte Zuggattungsnummer,<br />

die aus Haupt- und Unternummer besteht. Die Hauptnummer<br />

steht für die Zuggattung, während die Unternummer Auf -<br />

schluss über die fahrdienstliche oder beförderungsdienstliche<br />

Eigenschaft des Zuges gibt; so steht 1 für Vollzug, 2 für Leerzug,<br />

5 für Sonderzug oder 9 für Turnuszug. Ein weiteres Kriterium<br />

war noch die Einteilung der Züge nach Zugnummern,<br />

wozu bestimmte Zugnummernblöcke definiert wurden.<br />

<strong>BAHN</strong> <strong>EXTRA</strong> 6/2014 23

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